Timeline von ZerosWolf (Reise in die Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 1: Kennenlernen [Überarbeitet] -------------------------------------- Der Abend dämmerte bereits, als Ashs Trainergruppe mit Shio und Jaze im Schlepptau in einem PokémonCenter ankamen, das an ihrer Route lag. Je länger Shio lief, desto besser fühlte sie sich. Die klare Luft in diesem dichten Wald half ihr, einen kühlen Kopf zu bewahren und Pläne zu schmieden. Pläne, wie sie sich in dieser Zeit verhalten musste, um nicht aufzufliegen. Sie entschied, dass es besser wäre, wenn niemand von ihrer Zeitreise wusste. Sie beherrschte zwar eine psychische Fähigkeit die es ihr erlaubte, Gedächtnisse und Träume zu beeinflussen, jedoch kostete diese viel Kraft und sollte nur im äußersten Notfall eingesetzt werden. Jaze entpuppte sich als alles andere als hilfreich. Nicht nur, dass er seine Nase sehr weit oben trug und sich dem ersten Eindruck nach für den tollsten Jungen auf Erden hielt, nein, besonders schnell begreifen tat er auch nicht. Gleich nach ihrem Erwachen hätte der Sohn des berühmten Professors Gary Eich sie auffliegen lassen, indem er beinahe Ash als „verjüngt“ bezeichnet hätte. Ein gut gezielter Steinwurf Shios stopfte ihm jedoch den Mund. Nachdem sie sich wieder etwas sicherer auf den Beinen gefühlt hatte, ließ Shio sich mit Jaze zurückfallen und versuchte, ihm die Dringlichkeit ihrer Lage klar zu machen. Sie war sich immernoch nicht sicher, ob der Junge diese wirklich verstanden hatte, aber immerhin hielt er den Mund und sah sie nur finster an. Nun war es an Shio, das Chaos zu erklären, in dem die Trainer sie gefunden hatten. Zum Glück kamen ihr die Gedanken der anderen Centergäste zugute. „Wir haben gerade einen Kampf ausgetragen, als wie von einer Gruppe Muntier überrascht wurden“, log sie. Laut den anderen hier gab es ein Problem mit einer Bande dieser wilden Pokémon in diesem Wald. Die Kratzer auf ihren Armen, die sie sich nicht erklären konnte, halfen dabei, die Lüge zu unterstützen. Während Ash und Rocko ihr das problemlos abkauften blieb Misty misstrauisch. „Deine Kratzer sehen nicht gerade aus wie Krallenspuren.“, bemerkte die Rothaarige und fixierte das andere Mädchen mit einem bohrenden Blick. Nichts anderes hatte Shio von ihrer zukünftigen Mutter erwartet. „Wenn ich ehrlich bin weiß ich gar nicht, was uns angegriffen hat“, mischte Jaze sich ein. „Es könnte die Muntier-Bande dieser Gegend gewesen sein, aber da wir uns voll auf den Kampf konzentriert haben bezweifle ich, dass Shio hier auch genau weiß, wer uns niedergeschlagen hat.“ Anerkennend zog Shio die schmalen Augenbrauen hoch. So viel Cleverness hatte sie dem Angeber gar nicht zugetraut. „In jedem Fall ist unser gesamtes Gepäck weg. Wenigstens unsere Pokémon haben sie uns gelassen.“ Das er allerdings im Anschluss dachte, dass Shio ihm jetzt was schulde, machte den gesamten positiven Eindruck wieder zunichte. Was für ein Idiot. „Vielleicht Straßenräuber“, vermutete Rocko. „Man kann nie vorsichtig genug sein.“ Ein verächtliches Schnauben zog Shios Aufmerksamkeit zu ihrem Absol, dass sich auf dem Fliesenboden ungewöhnlich lang ausgestreckt hatte. Abby teilte mit, dass sie simple Straßenräuber zum Teufel gejagt hätte. Doch ihre Stimme klang unnatürlich schwach und Jaze Evoli fühlte bereits die Nase des größeren Pokémon und verkündete, dass Absol Fieber hätte. „Schwester Joy!“, rief Shio panisch nach der Pokémonkrankenschwester. Dieses starrköpfige Absol sagte und zeigte seiner Trainerin nie, wenn es ihm schlecht ging! Und gerade sah es so ganz und gar nicht gesund aus! Wenn sie das gewusste hätte, Abby hätte den Weg zum Center in seinem Pokéball verbracht! Die Krönung war allerdings, dass genau dieses schwerkranke Pokémon jetzt meinte, sie solle nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen. „Spiel du nicht ständig einen Elefanten zu einer Mücke herunter!“, entfuhr es Shio, die nicht an die Menschen neben ihr dachte. „Mit wem redest du?“, fragte Ash verwirrt. „Das ist gerade nicht wichtig!“, fuhr Shio ihn an. Die Sorge um ihr Pokémon war größer als die Sorge, auffliegen zu können. Dieser verdammte Stolz ihres Absols würde nochmal sein Verhängnis werden! Mit besorgtem Blick begleitete Shio ihr krankes Pokémon bis vor die Türen des Behandlungsraums. Weiter durfte sie nicht. Sie musste sich beruhigen, sie musste vertrauen. Abby würde auch das überstehen. „Hey, Schnecke“ Wer wagte es...? „ich habe etwas herausgefunden“, beendete Jaze seinen Satz. Der Idiot war ihr gefolgt und saß nun auf der Wartebank neben dem Krankenzimmer. Den blondierten Pony seiner sonst Brünetten Haare hatte er mit einer Klemme nach hinter festgesteckt und eine Brille thronte auf seiner Nase, die ihn schon fast intelligent wirken ließ. In seiner Hand hielt er einen Pokédex. Shio besaß auch einen, Gary Eich selber hatte ihn für sie programmiert. Natürlich besaß sein Sohn auch einen – noch dazu den neuen Prototypen, den der Pokémonprofessor ihr noch nicht aushändigen wollte! „Eifersüchtig?“, grinste Jaze. Natürlich, was dachte er denn? Einen Pokédex durften schließlich nur auserwählte Trainer tragen! Er hatte den Familienbonus, aber Shio hatte hart dafür kämpfen müssen, sich einen zu verdienen. Trotz der Freundschaft ihrer Väter mussten Mistys Kinder sich eines Tests unterziehen, bevor ihnen die Geräte ausgehändigt wurden. Aber das durfte dieser eh schon hochnäsige Kerl nie erfahren. „Was hast du denn so wichtiges herausgefunden?“, fragte Shio ruhig, doch sie konnte nicht verhindern, dass Ungeduld in ihrer Stimme mitschwang. „Oh, du musst mich schon vernünftig darum bitten!“, verlangte Jaze. Oh, wie er sie auf die Palme brachte! Aber es nützte alles nichts, sie saßen im selben Boot und mussten sich gegenseitig helfen. „Zeig mir bitte was du herausgefunden hast.“ Das „bitte“ rutschte nur sehr schwierig über ihre Lippen. Für gewöhnlich bat man sie um Hilfe und Informationen, nicht umgekehrt! „Ich will mal nicht so sein“, lachte der Brünette und reichte ihr seinen Pokédex. Nicht nur handelte es sich um den Prototypen, sondern auch noch um einen mit Sonderfunktionen! Ein Legendenlexikon der Pokémonwelt gehörte nur zu einem dieser Zusätze. In diesem Programm befand sie sich gerade und eine Legende über Absol war aufgeschlagen. Eine Sage, nach der Eines von Tausend Absol ab einem bestimmten Alter eine besondere Fähigkeit erlernte, die sich „Timeline“ nannte. Diese Fähigkeit ermöglichte aktive Eingriffe in den Zeitverlauf ebenso wie Zeitreisen. „Du willst sagen, dass Abby dieses Eine von Tausend ist?“, seufzte Shio und reichte den erweiterten Pokédex zurück an seinen Besitzer. Wie gern würde sie es behalten, aber sie war keine Diebin. Die Tür zum Behandlungsraum öffnete sich und verhinderte Jaze Antwort. Schwester Joy kam heraus, jedoch ohne Abby. „Mach nicht so ein entsetztes Gesicht“, lächelte die Krankenschwester. „Dein Absol hat sehr viel Energie verbraucht und wird eine Weile brauchen, um wieder zu Kräften zu kommen. Heute Nacht werde ich es ein wenig aufbauen können, aber du solltest ihm Ruhe gönnen und Kämpfe vermeiden, bis es sich wieder vollständig erholt hat.“ Das war leicht, Abby kämpfte sowieso nicht gerne! Überschwängliche bedankte Shio sich bei der Heilerin. Durch eine Glasscheibe durfte sie einen Blick auf ihr friedlich schlafendes Pokémon werfen, der ihre Gemütsverfassung beruhigte. „So ein Glück“, seufzte Shio erleichtert und legte ihr Hände an die Brust. Sie konnte Abbys ruhige Träume empfangen und das beruhigte die junge Trainerin. „Du kannst ja doch ganz süß sein“, meinte Jaze, der sie noch immer begleitete. „Obwohl du ein bisschen gruselig bist, wenn du dauernd meine Gedanken liest.“ „Ich lese sie nicht, ich höre sie einfach“, erklärte Shio und nahm lieber etwas Abstand zum Krankenzimmer, denn ihr Gespräch sollte Abby nicht wecken. Außerdem verkündete ihr Magen soeben lautstark, dass er gefüllt werden wollte. „Ich würde deine selbst eingenommenen Fantasien gar nicht lesen wollen.“ „Was ist falsch daran, von sich selbst überzeugt zu sein?“, wollte Jaze ernsthaft wissen. „Ich bin schlau, ein starker Trainer und sehe obendrein noch verdammt gut aus.“ „Das liegt jawohl im Auge des Betrachters“, lachte Shio und schüttelte ungläubig den Kopf. Dieser Junge war wirklich eine Nummer für sich. In der Kantine trafen sie erneut auf Ash, Misty und Rocko. Die drei luden die neuen Bekanntschaften ein, sich dazu zu setzen. Shio schob jegliche Bedenken beiseite und nahm die Einladung an. Wenn sie in dieser Zeit überleben wollten, brauchten sie Menschen, die ihnen das richtige Verhalten zeigten. Außerdem, so musste sie sich eingestehen, wollte sie Ash besser kennen lernen. Sie wollte ihren Vater verstehen lernen, bevor sie ihn verurteilte. „Geht es deinem Absol besser?“, fragte Misty besorgt. „Abby ist zäh“, entgegnete Shio. „Es wird sich wieder fangen, es wird nur eine Weile dauern, meinte Schwester Joy.“ „Wenn diese wundervolle Schwester Joy das sagt, wird es stimmen“, schwärmte Rocko. Shio kannte dieses liebeskranke Verhalten, immerhin war es der Grund dafür, dass ihr Patenonkel noch immer Single war. „Was hast du denn sonst noch für Pokémon?“, fragte Ash neugierig. Laut ihrer Mutter interessierte der Schwarzhaarige sich mehr für Pokémon als alles andere. Am besten einfach mitspielen. „Dabei habe ich noch Magnayen, Nachtara, mein Wettbewerbs Enekoro, ein Ponita, um das Reisen angenehmer zu machen und ein Altaria.“ „Altaria!“, schwärmte Ash gleich. „Ich habe bisher nur ein Wablu. Aber ich hoffe sehr, dass es sich bald zu Altaria entwickelt.“ Ja, das würde es. Ihr Altaria war Ashs Altaria, welches bis vor zwei Jahren den Briefkontakt zur Familie aufrecht erhalten hatte. Bis ihr Vater spurlos verschwand. Seitdem trainierte Shio den Drachenvogel, der ihr aber auch nichts über die Gründe verraten wollte, aus denen Ash nicht mehr nach Hause zurückkehrte. Vielleicht konnte es auch nichts verraten, denn Pokémon verstanden menschliches Verhalten für gewöhnlich nicht. „Ansonsten besitze ich noch diverse Wasser- und Unlicht-Pokémon“, endete Shio. „Letzteres sind meine Favoriten. Ersteres soll ich von meiner Mutter aus trainieren, damit ich mal ihre Arena übernehmen kann.“ „Eine Arena?!“, aufgeregt sprang Ash auf. Was war denn nun in ihn gefahren? „Wo ist die? Ist deine Mutter stark? Welchen Orden bekomme ich, wenn ich sie besiege? Und zu welcher Liga gehört der Orden?“ Kampflustig blitzten seine braunen Augen. Shio hätte das wohl besser nicht ausgeplaudert. Klar, ihr Vater war ein Pokémon-Trainer der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sämtliche Arenen und Ligen der Welt herauszufordern und sich so zum Pokémon-Meister hochzukämpfen. Als solches galt er in ihrer Zeit bereits. Aber mit sechzehn Jahren befand er sich noch mitten auf dem Weg, Berühmtheit zu erlangen. „Das verrate ich dir nicht“, entgegnete Shio. „Du wirst sicher irgendwann von selbst dorthin gelangen.“ Er durfte nicht wissen, dass irgendwann schon gewesen ist und das er den Orden schon besaß – sogar aus einem Kampf gegen ihre Mutter. Ash war mehr als unzufrieden mit dieser Antwort. Er suchte gerade ein neues Ziel und eine neue Arena klang für ihn verlockend. Doch Misty schaffte es, ihn davon abzuhalten, Shio weiter mit dem Thema zu nerven. Dann wandte die Arenaleiterin sich an ihre zukünftige Tochter. „Du klingst nicht gerade begeistert, wenn du über deine Wasserpokémon sprichst“, merkte die Rothaarige an. „Magst du sie nicht?“ Ups, Landmine. Jetzt bloß nichts falsches sagen! „So ist das nicht gemeint“, winkte Shio eilig ab. „Ich liebe jedes einzelne meiner Pokémon, aber das ändert nichts an dem Druck, den meine Mutter auf mich ausübt. Ich soll nämlich unbedingt die Arena übernehmen, auch wenn ich lieber Unlichtpokémon trainiere.“ „Kannst du die Arena nicht umrüsten?“, fragte Rocko verwirrt. Ihr guter Patenonkel, der auch in ihrer Zeit auf ihrer Seite stand. „Das lässt sie nicht zu, Tradition und so“, seufzte Shio und konnte sich einen Seitenblick zu ihrer zukünftigen Mutter nicht verkneifen. „Ich würde auch nicht wollen, dass die Azuria Arena umgerüstet wird“, bemerkte diese. „Sie wird schon seit Generationen von unserer Familie geleitet und alle lieben Wasserpokémon.“ Und genau da lag das Problem. Shio liebte Unlichtpokémon. Deswegen gab es dauernd Streit, weil ihre Mutter das nicht verstand. „Es gibt doch ein paar Wasser-Unlicht-Pokémon“, bemerkte Jaze und holte seinen Pokédex raus. „Da haben wir zum Beispiel Tohaido“, eine 3D-Projektion des Haipokémons wurde in die Luft geworfen, was bei ihren Pokédex serienmäßig war. „Das hab ich längst“, seufzte Shio, während Jaze weiter sein Lexikon durchsuchte. Wenn ihre Mutter mit dem Kompromiss einverstanden wäre, könnte sie sich mit diesem Schicksal abfinden. Aber Misty bestand darauf, dass ihre Tochter auch reine Wasserpokémon und solche mit anderen Nebentypen trainierte. Ash, Misty und Rocko waren inzwischen mächtig verwirrt und ihr Gedankensturm lenkte Shios Aufmerksamkeit wieder auf die drei Trainer. Mit großen Augen und weit geöffnetem Mund starrten sie das schwebende Bild an. Ach, stimmte ja, Hologrammtechnologie wurde ja erst in etwa zehn Jahren entwickelt. Als wollte sie einen Wecker ausschalten, schnellte Shios Hand zu Jaze' Pokédex und klappte ihn mit solcher Wucht zu, dass der Brünette laut aufschrie, weil seine Finger im Weg waren. „Was war das?“, fragte Ash begeistert. Hier galt diese Form der Darstellung noch als Zukunftsmusik. „Wo bekomme ich so einen Pokédex?“ Er machte Anstalten, nach dem taschenspiegelgroßen Gerät zu greifen, doch Jaze war dieser Pokédex wichtiger als alles andere. „Finger weg!“, schnauzte er den Schwarzhaarigen an. „Den hat mein Vater, der große Professor Gary Eich nur für mich programmiert.“ Wie schön, dass er sich was darauf einbildete, aber damit hatte er gerade ihre Deckung vollkommen auffliegen lassen. Das wurde ihm auch klar, aber erst nachdem es schon ausgesprochen war. „Gary?“, fragte Ash nur noch verwirrter, als das Gespräch ihn sowieso schon gemacht hatte. „Er sieht ihm ähnlich“, bemerkte Rocko nachdenklich. „Das wundert mich schon die ganze Zeit.“ „Wer seid ihr wirklich“, mit scharfen Blick hatte Misty Shio fixiert. Ihre Gesichtsfarbe wich sehr schnell nachdem sie feststellte, das ihre neue Bekanntschaft die Ideale Mischung aus Ash und ihr selbst war: Körperbau und Augen der Mutter, Gesicht und Hautfarbe des Vaters und zweifarbig rot und schwarz gestreiftes Haar. „Die Katze ist aus dem Sack“, grummelte Shio und wusste, dass es nur eine Möglichkeit gab, das Problem zu beheben. Dafür würde sie Jaze seinen Pokédex später um die Ohren schlagen! Konzentration war jetzt gefragt. Tiefe Konzentration. Sie musste den geistigen Weg in die Köpfe der anderen finden, um dort das zu löschen, was sie nicht wissen durften. Der bewusste Einsatz ihrer stärksten psychischen Kraft verlieh ihr immer ein, wie sie fand, gruseliges Aussehen. Ihre Augen leuchteten ebenso blau wie die Aura, die sie umgab. Die gebündelte Energie ließ ihre Haare ein bisschen abstehen, wie nach einem elektrischen Schlag. „Was machst du da?“, fragte Misty nun ernsthaft schockiert. „Das, was du an mir am Meisten hassen wirst“, murmelte Shio, bevor sie ihr Werk vollendete, welches die drei Trainer dieser Zeit das Bewusstsein verlieren ließ. Zum Glück befand sich aufgrund der fortgeschrittenen Stunde niemand im Raum, der ihren Kräfteeinsatz hätte bemerken können und Ashs Pikachu und Mistys Azurill würden ihren Trainern niemals klar machen können, was geschehen war. Jetzt musste Shio sie nur noch in ihr Zimmer bekommen, was zwar dank Telekinese nicht schwer werden dürfte, aber sie mussten ja auch irgendwie an Schwester Joy vorbei. Das Ablenkungsmanöver übernahm Jaze freiwillig, denn er wagte es nicht mehr, Shio zu widersprechen. Seine stille Vermutung, dass sie noch viel mehr mit seinem geistigen Eigentum anstellen konnte, als es zu ändern und zu löschen war richtig, aber das bestätigte Shio ihm lieber nicht. Während Jaze nun also Schwester Joy mit einer vorgespielten Sorge um sein Evoli, das Bauchschmerzen vortäuschte, ablenkte, ließ seine Begleiterin Ash, Misty und Rocko hinter dem Rücken der Pokémonkrankenschwester zu deren gebuchtem Dreibettzimmer schweben. Sie schloss gerade die Zimmertür hinter sich, als Jaze den Flur hinunterkam mit einem fröhlich hopsenden Evoli als Anhang. „Du hast ganz schön fiese Tricks auf dem Kasten“, meinte er und stemmte die Hände in dir Hüften. „Da wir zwei hier aufeinander angewiesen sind, solltest du mich lieber aufklären, was du so alles drauf hast.“ Shio hörte jedoch nur mit einem Ohr hin. Sie war so müde. Der Einsatz so vieler psychischer Kräfte strengte an und ließ sie schwach werden. Ihr Beine gaben nach und sie sank in die Arme des Gleichaltrigen, den sie erst am Morgen kennengelernt hatte. Zu erschöpft, um auch nur noch irgendetwas wahrzunehmen hörte sie nicht einmal mehr seine Gedanken. Ruhe konnte so schön sein, wenn man einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)