Timeline von ZerosWolf (Reise in die Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 21: Ein anstrengender Tag --------------------------------- In etwa zu dem Zeitpunkt, an dem Shio in Azuria City in Mistys Zimmer auftauchte, traf der Ash dieser Zeit im Psy-Park an der Ruine des Hauptgebäudes ein. Jaze, Lunas und Rocko warteten bereits mit Plusle und Minun auf ihn. Mobai sprang sofort aus Ashs Armen in die seines Trainers. Mistys Azurill sah sich verzweifelt um. Es konnte seine Trainerin nicht entdecken und fing an zu weinen. Pikachu tätschelte es tröstend. „Typisch Mädchen, immer zu spät.“, beschwerte sich Jaze. „Kann man aus einer zukünftigen Perspektive 'zu Spät' sein?“, fragte Lunas. Jaze sah ihn verblüfft an. „Wovon redest du?“, fragte er, bemüht zu verdecken, dass er sehr wohl verstand was der Ranger meinte. „Diese Shio kommt doch aus der Zukunft.“, entgegnete Lunas scharf. „Wie kommst du darauf?“, fragte Ash gespielt unwissend. „Ich hab mich verplappert.“, gab Rocko beschämt zu. „Rocko!“, riefen Ash und Jaze aufgebracht. „Shio wird an die Decke gehen, wenn sie das hört.“, vermutete Jaze. „In dem Punkt ist sie ihrer Mutter sehr ähnlich. Ich denke, ihr zwei könnt euch von euren Gedächtnissen vollständig verabschieden.“ „Wir wollen mal nicht den Teufel an die Wand malen.“, winkte Rocko ab, doch hatte er ein klammes, beunruhigendes Gefühl in der Brust. Er kannte Shio noch nicht gut genug um ihre Reaktionen vorhersehen zu können. Ein Kirlia kam zu der Herrenrunde dazu. Zuerst schreckten alle zusammen, bereit wegzulaufen, doch das Kirlia schien keine feindlichen Absichten zu haben. Es lief auf Pikachu zu und schien ihm etwas zu erzählen. Wild gestikulierte es in Richtung Wald. „Was ist los?“, fragte Ash sein Pokémon. „Hat es Misty gefunden?“ Pikachu schüttelte den Kopf und zog ein paar Grimassen. „Solana?“, riet Lunas amüsiert. Wieder ein Kopfschütteln. Wieder zog Pikachu eine Grimasse und benahm sich ziemlich überheblich. Jaze sprang auf. „Noctara!“, rief er. Eine bestätigende Geste der Elektromaus. Dann fing es an eine neue Grimasse zu schneiden. Eine gleichgültige und gelangweilte. „Absol.“, kam es von Ash, Rocko und Jaze gleichzeitig. „Noctara und Absol sind zusammen am Waldteich?“, versuchte Ash seinen Freund zu übersetzen. Ein bestätigendes Nicken und eine Geste die zur Eile mahnte waren die Antwort. Die Jungs zögerten nicht länger und liefen wieder zurück in den Wald aus dem sie in der vorherigen Nacht geflohen waren. Währenddessen saßen Solana und Misty immernoch in ihrem Loch und warteten darauf, dass sie jemand dort heraus holte. Es war zu tief um es nur zu zweit zu schaffen. Misty wunderte sich, dass Team Rocket noch gar nicht auf der Bildfläche erschienen waren. Vielleicht hatte doch jemand anderes dieses Loch gegraben? Aber wer und warum sollte so etwas schon tun? Vermutlich hatten die Hohlköpfer vergessen, dass sie dieses Loch gegraben hatten – oder es war noch nichts in ihrer Falle gelandet, was sie dort haben wollten. Ein weiterer Pokémonschatten lugte über den Rand des Lochs – und dieses Mal sah die Silhouette nicht aus wie die eines Rattfratz oder Psychopokémon. Am Waldteich geschah zu diesem Zeitpunkt eine Szene, die für viele der beobachtenden Pokémon leicht misszuverstehen war. Absol lag am Ufer und Noctara lag über ihm, bemüht es mit seinem ganzen Körper daran zu hindern aufzustehen. //Geh runter, du perverses Tier!//, knurrte Absol und versuchte Noctara von seinem Rücken runter zu schütteln. //Wenn du versprichst liegen zu bleiben.//, entgegnete Noctara und stemmte die Pfoten in den weichen Boden um die Oberhand zu behalten. //Ich muss Shio suchen!// Absol blieb stur und kämpfte weiter, auch wenn es merkte, dass seine Kräfte immer weiter schwanden. //Das kannst du auch noch, wenn du dich ausgeruht hast!// Auch Noctaras Dickkopf blieb stark und es hatte nicht vor aufzugeben. //Gibs zu, du genießt es doch, auf mir zu sein.// Absol versuchte es auf die psychologische Weise. //Wieso sollte ich als Männchen es genießen auf einem Männchen zu liegen?//, fragte Noctara genervt. Es wusste nicht wie ihm geschah, als es nur Sekunden später durch die Luft flog und am Rand der Lichtung landete. Überrascht sah es zu Absol hinüber, dass aufrecht stand und von oben stolz auf Noctara herabsah. //Nur zu seiner Information//, fauchte es, //ich bin weiblich.// Dann kippte es wieder zu Seite weg, direkt ins Wasser. Noctara war zwar immernoch überrascht von dieser Reaktion und Enthüllung (Und vor allem über die Kraft, die Absol in seinem Zustand noch aufgebracht hatte), jedoch reagierte es sofort, schoss auf den Teich zu und zog das Chaos-Pokémon wieder an Land. //Ein Grund mehr für mich, dich nicht gehen zu lassen.//, flüsterte es dem bewusstlosen Absol zu und zerrte es unter die schützenden Zweige eines Busches. Ash, Rocko, Lunas, Jaze, Azurill, Mobai und Pikachu waren noch immer auf ihrem Weg zum Teich, als ihnen ein Pokémon in den Weg sprang. Es war Solanas Plusle, das freudig, wild und verzweifelt zugleich in den Wald hinein gestikulierte. Wie es sonst Pikachus Angwohnheit war zog es eine Reihe von Grimassen die zwei Personen darstellen sollten. Leider war es nicht so begabt in diesem Bereich, aber da in der Gruppe eh nur noch drei Personen fehlten, mussten es zwei der Mädchen sein. „Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen.“ Rocko sah sich unter den jungen Männern und Pokémon um. „Ash und Lunas sehen nach den Mädchen. Lunas kennt sich abseits der Wege besser aus. Nehmt Azurill mit, vielleicht ist es Misty. Jaze kommt mit mir zum Waldteich um sein Noctara und Shios Absol einzusammeln. Kirlias Bericht klang dringend. Wir treffen uns bei Sonnenuntergang an der Ruine.“ Misty und Solana waren schnell gefunden. Nach einem kurzen Sprint durch dichtes Gebüsch, immer dem gelb-roten Plusle nach, eröffnete sich vor Ash, Lunas und Azurill der Schlund der Fallgrube in der ihre Freundinnen fest saßen. „Geht es euch gut da unten?“, rief Ash in das halbdunkel hinunter, „Blöde Frage!“, entgegnete Misty. „Frag nicht so blöd und hol uns raus!“ „Das ist leichter gesagt als getan.“, schmollte Ash und wandte sich an Lunas. „Hast du ein Seil oder ähnliches?“ „Sieht schlecht aus.“, antwortete Lunas. „Hast du keine Pokémon die uns helfen könnten?“ Ash schüttelte den Kopf. „Altaria und Tauboss sind beide zu groß um in dieses Loch zu fliegen.“, erklärte er. „Was ist mit Famian?“, schlug Misty vor. „Als Geistpokémon braucht es keinen Platz für seine Flügel. Wenn du ihm gut zuredest wird es uns schon nicht fallen lassen.“ Ash war sich da nicht so sicher, aber einen Versuch war es wert. Famian war von der Idee alles andere als begeistert. Es weigerte sich beständig seiner Rivalin zu helfen. Es schwebte um Ashs Schultern und verscheuchte Pikachu von dort, dem es im Gaskörper des Geisterdrachen eindeutig zu kalt war. „Wenn ich doch nur Bisasam oder Lorblatt hier hätte.“, seufzte Ash. „Vielleicht sollte ich Famian demnächst gegen ein Pflanzenpokémon eintauschen.“ Famian protestierte lautstark. Ash zuckt gleichgültig mit den Schultern. „Ein Pokémon, dass mir nicht gehorcht und meine Freunde nicht akzeptiert brauche ich nicht.“ Das gab Famian den Gnadenstoß. Es sträubten sich ihm zwar die Nackenschuppen, aber es schwebte hinunter in die Fallgrube um die Mädchen heraus zu holen. In diesem Moment schnappte Mauzis Falle zu. Geräte, die in der Grubenwand versteckt legen aktivierten sich und bildeten ein Energiefeld um Famian. „Haha, jetzt haben wir es!“, rief James und kam hinter einem der Büsche hervor. „Jetzt gehört dieses seltene Geistpokémon uns!“, jubelte Jessie. „Ihr schon wieder!“, rief Ash genervt. „Seid ihr es nicht langsam mal Leid immer zu versagen?“ „Dieses Mal verlieren wir nicht!“, entgegnete Mauzi selbstsicher. „Dein Famian ist schon in unserer Falle und nur ich habe den Schalter um es rauszulassen.“ „Das sehe ich aber anders.“, sagte Misty, die von Famian gezogen aus dem Loch schwebte. Es setzte sie am Rand ab und schwebte ungestört wieder hinunter um auch Solana wieder ans Tageslicht zu bringen. Mistys Azurill lief weinend auf seine Trainerin zu und sprang ihr in die Arme. „Wieso funktioniert deine Falle schon wieder nicht?!“, schrie Jessie Mauzi an. „James muss sie falsch aufgebaut haben!“, versuchte das Katzenpokémon sich herauszureden. „Gar nicht wahr!“, verteidigte sich der Beschuldigte. „Ich habe mich genau an die Anleitung gehalten!“ „Das sagst du immer und dann war doch etwas falsch!“, schimpfte Mauzi. „Weil du die falschen Sachen bestellst!“, argumentierte James. „Du wirfst unser ganzes Geld für Müll zum Fenster raus!“ Trainer und Ranger beobachteten den Streit der Pokémondiebe. Ein Blick und ihr eigener Plan stand fest: Misty schickte ihr Azurill vor und griff das Idiotentrio mit Aquaknarre an, bis diese vollständig durchnässt waren. Pikachu, Plusle und Minun verpassten den triefenden Dieben drei Donnerschocks gleichzeitig, bis diese gut durchgegrillt waren. Den krönenden Abschluss bildete Famian, das auf Ashs Befehl hin die Verlierer mit einem Spukball in die Luft jagte. Wieder einmal hatten die Trainer über die Diebe triumphiert. „Da hinten fliegt was.“, bemerkte Jaze auf dem Weg zum Waldteich. Es war Zufall, dass sein Blick genau in diesem Augenblick zum Himmel wanderte. Rocko sah auf und musste unweigerlich grinsen. „Sieht aus als hätte Team Rocket seine Hände im Spiel gehabt.“, meinte er. „Mal wieder erfolglos.“ „Die sind doch selbst in dieser Zeit schon lange nicht mehr aktuell.“, seufzte Jaze. Die beiden jungen Männer erreichten die Lichtung in dessen Mitte sich der klare Waldteich befand. Jedoch von Noctara und Absol fehlte jede Spur. Das Kirlia sah sich verwirrt um. Vermutlich hatten die beiden Pokémon den Ort gewechselt, während Kirlia den Menschen ihren Aufenthaltsort verriet. Rockos Mobai sah sich auf der Lichtung um. Es war neugierig und lief in die Büsche um zu gucken, was dort war. Es raschelte vor ihm. Interessiert kam es näher. Hinter der dichten Blätterwand glühten zwei große rote Augen. Mobai schrie auf und rannte aus dem Gebüsch, hinter seinem Trainer, wo es sich am sichersten fühlte. Verängstigt starrte es zu dem dichten Zweiggeflecht. Etwas kam dort heraus. Etwas großes, schwarzes mit roten Augen. „Da bist du ja, Noctara!“, rief Jaze erleichtert und lief zu seinem legendären Pokémon. Noctara war froh, dass es seinen Trainer wiedergefunden hatte – waren sie doch schon zusammen unterwegs, seit er mit zehn Jahren losgezogen war um die Welt zu entdecken. Doch feiern mussten sie ein anderes Mal. Absol lag, immernoch bewusstlos, hinter ihm im Gebüsch und brauchte dringend menschliche Hilfe. Es drehte sich um und verschwand wieder zwischen den Zweigen, packte Absol vorsichtig im Nacken und zerrte es aus seinem Versteck. Die Menschen machten überraschte Gesichter. „Das sieht nicht gut aus.“, meinte Rocko und kniete sich neben das weiße Pokémon. Vorsichtig betastete er den schlanken Körper von Kopf bis Hinterpfote. Jaze kniete neben ihm und streichelte sein Noctara. „Lebt es noch?“, fragte er ernst. Rocko nickte. „Es ist nur völlig aus gepowert.“, diagnostizierte er. „Ich werde ihm einen Trank geben. Mehr kann ich fürs erste nicht tun. Es braucht Ruhe – eine Menge Ruhe.“ „Bringen wir es zu den Anderen.“ Jaze lud sich Absol auf den Rücken. „Und dann müssen wir Shio finden.“ Alle sich im Park befindenden Menschen und ihre Pokémon befanden sich an der Ruine des Hauptgebäudes, als die Sonne hinter einer bedrohlich dunklen Wolkenwand verschwand und ein gespenstig rötlich goldenes Licht auf das Land warf. Alle Pokémon spürten das aufkommende Unwetter und verkrochen sich in ihren Höhlen und Nestern. „Ziemlich stürmisch, diese Region.“, bemerkte Ash, während er die Zeltheringe vorsichtshalber noch etwas tiefer in den trockenen Boden trieb. Sein Cappy steckte in seinem Rucksack, aus Angst, dass der Sturm es wegwehen würde. „Ich hoffe, dass Shio Schutz hat.“, sorgte sich Misty. „Jaze, hast du schonmal versucht sie auf ihrem Pokéterm zu erreichen?“ „Jede Stunde drei Mal.“, entgegnete Jaze gereizt. „Ich bin ja nicht blöd.“ „Das habe ich nie gesagt!“, verteidigte sich Misty. „Beruhigt euch.“, beschwichtigte Rocko. „Wir sind alle übermüdet und hatten einen schlechten Tag. Es nutzt Shio nicht, wenn wir uns gegenseitig fertig machen.“ „Lasst uns schlafen.“, schlug Lunas vor. „Morgen finden wir sie sicher.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)