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Borderline

von

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the first cut is the deepest

Montag: 12. September 2005
 

Stumm wandte Kai seinen blick zu den neuen. Viele hatten die Versetzung nicht geschafft und andere nahmen nun ihre Plätze ein. Kai sah sich noch mal um. Es fehlte niemand, um denn es ihm leid getan hätte. Er wurde nun doch etwas neugierig. Tala kannte er, er war nur für ein halbes Jahr auf eine andere Schule gewechselt und war nun wieder hier bei ihm in der Klasse. Den Kerl daneben kannte er nicht. Aber er war wohl dieselbe Sorte Mensch wie Tala. Alles fickend, was bei drei nicht auf den Bäumen war. Sein blick ging weiter. Das Mädchen neben Anja war auch neu. Sie schien nett zu sein. Aber ihren Namen konnte er sich beim besten Willen nicht merken. Er nannte sie einfach wie alle anderen auch nur Meli. Daneben saß dieser ziemlich groß gewachsene Typ. Ryan hieß er, zumindest glaubte das Kai. Er nannte ihn ebenfalls nur beim Spitznamen: Izzy. Dann das etwas kleinere Mädchen was daneben saß. Sie wirkte zierlich und schüchtern. Er wusste nicht wie sie hieß und ehrlich gesagt interessierte es Kai auch nicht wirklich. Die einzige Person, die Kai nun interessierte war der Junge schräg gegenüber von ihm. Er war ein Mysterium. Oder Kai war einfach fassungslos. Der Schwarzhaarige, der von Kai begafft wurde, hatte Skater Klamotten an. Baggys die im wahrsten Sinne in den Kniekehlen hingen und einen schlapprigen Pullover. Von einem Moment auf den anderen Lachte er und dann war er plötzlich Tod ernst. Kai verstand nicht, wie schnell man so seine Laune ändern konnte. Dann plötzlich zog der Schwarzhaarige seinen Pulli aus. Darunter trug er ein T-Shirt. Kai Schluckte. Deutlich konnte er von seinem Platz aus die alten und neuen Narben an beiden Armen sehen. Dieser, anscheinend nette Jung, war ein Cuter. Es interessierte hier niemanden. Keiner machte sich sorgen um den schwarzhaarigen oder stellte dumme Fragen.

"Kai hörst du mir überhaupt zu?" Die Stimme von Max riss ihn aus seinen Gedanken.

Kai seufzte. Er und Max, sie taten es ja auch. Aber sie hatten ihre Gründe. Dann schüttelte Max den Kopf.

"Du denkst dasselbe wie ich oder?"

Natürlich dachte Kai dasselbe. Er wusste dass Max den schwarzhaarigen meinte. Das sollten sie mal machen. Mit ihren zerschnittenen Armen und einem T-Shirt rum rennen. Jeder würde Fragen stellen und nach dem Warum fragen. Selbst die Lehrer sahen über die zerrschundenen Arme des Schwarzhaarigen hinweg. Und noch immer blieb die Frage nach dem Warum.

"Er heißt Ray" fuhr Max fort. "Er ist bei uns in Mum.(1)"

Kai nickte.

Immer noch verstand er nicht, warum keine Fragen gestellt wurden. Warum niemand den Grund wissen wollte. Ihn und Max hatte man schon einmal mit Fragen nach dem Warum gelöchert.

Der Auslöser bei ihnen war Mobbing. Es hatte sich zwar gebessert aber manchmal verspürte Max den drang sich zu schneiden. Kai hatte nur noch alte Wunden. Er hatte ein Intaktes Familienleben, im Gegensatz zu Max.
 

***
 

Es klingelte zur Hofpause und Max und Kai machten sich auf den Weg zu den anderen. Zu ihrer Clique. Sie alle waren so was wie verlorene Seelen. Kaputte Familien waren das Hauptproblem. Da fiel Kai aus der reihe. Er hatte keine Kaputte Familie, bei ihm war alles in Ordnung.

"Sag mal, Kai, bei euch ist doch Ray jetzt oder?" Tyson, der eine Klasse über ihm war, sprach in mit dieser Frage an.

Kai nickte nur.

"Er war bei mir in der Klasse! Aber oft war er nicht da. Ich glaub es ist wegen seiner Mutter..." Tyson hatte die Frage, die in Kai brannte, erkannt und auf sie geantwortet.

Wegen seiner Mutter, hallte es in Kais Kopf wieder.
 

Es klingelte erneut und die Wege trennten sich. Auch der Von Kai und Max. Max trabte Richtung Ethikraum. Kai wartet auf Jasmin, eine gute Freundin mit der er über alles reden konnte, und machte sich mit ihr auf den Weg zum evangelischen Religionsunterricht.
 

***
 

Sie saßen an Gruppen Tischen, er nicht weit entfernt von Ray. Sie sprachen gerade über Stimmungsschwankungen.

"Mir wurde schon ein Paar Mal gesagt, ich sei Manisch Depressiv." Sagte Kai.

Ray wandte sich ihm zu.

"Du bist nicht Manisch Depressiv! Ich war in der Psychiatrischen, wie ihr wisst, und da hab ich mir das Zimmer mit so jemandem geteilt. Vertrau mir, Manisch Depressiv ist schlimmer." Ray lächelte warmherzig und doch konnte Kai die Leere in den Bernsteinfarbenen Augen nicht übersehen. Warum hatte niemand der Klasse erzählt, dass Ray in der Klapse gewesen war? Warum erfuhr er es nur Stückchenweise? Kai fühlte sich schrecklich. Denn er hatte das Gefühl eine Wunde Rays wieder aufgerissen zu haben.

Es waren schreckliche Gewissensbisse und auch Jasmin sah ihn an, verstehend.
 

*************
 

Freitag: 16. September
 

Heute würden sie ihren neuen Kunstlehrer kenn lernen. Oder besser gesagt: sie waren schon dabei. Als erstes schrieb sich der Lehrer alle Namen der Schüler auf, bevor er sie aufrief um sich ihre Gesichter zu merken.

Kai und Max hatten ein bisschen Pech gehabt. Sie saßen in der ersten Reihe. Aber wenigstens nicht allein! Max saß ganz außen am Fenster. Danach folgte Kai und neben ihm saßen Lisa und Ray. Und neben den beiden Anja und Meli. Lisa hatte sich gut mir Ray angefreundet. Ritzte sie sich schließlich auch selbst.

"Kai Hiwatari" rief der Lehrer.

Kai stand auf. Einen Moment lang musterte er Kai, bevor er ihm deutet sich zu setzten.

Kai hatte aus dem Augenwinkel wahrgenommen, wie Ray bei der Nennung seines eindeutig russischen Namens zusammen gezuckt war, und wie sich leichte Panik in den Bernsteinfarbene Augen sammelte.
 

*******
 

Donnerstag: 13 Oktober
 

Kai schnaubte genervt. Natasja war nett und alles aber wenn es ums kochen in Mum ging war sie hoffnungslos fehl am platz. Es war inzwischen 14.00 Uhr. Seit einer halben Stunde werkelten sie in der Küche rum. In vier Gruppen aufgeteilt. Er und Max arbeiteten mit Natasja und Anja. Ray arbeitet mit Lisa und ein paar anderen zusammen. Und Momentan versuchte Natasja wirklich eine Mousse au chocolat hin zu bekommen. Kai massakrierte den Schinken, Max sah zweifeln bei Natasja zu, während seine Nudeln vor sich hin kochten und Anja werkelte eine Salatplatte zusammen.

Immer wieder wechselten Max und Kai viel sagende Blicke. Sie hatten sich mit Ray angefreundet. Ray war ein wirklich lieber Mensch, der auch für seine Freunde Einstand.

Und Momentan hatten Kai und Max ein ganz schlechtes Gefühl was Ray anging.

Als dieser heute Morgen mit einem Verband um die hand in die Schule kam, hatte Kai noch an eine Verstauchte Hand gedacht. Auch wenn das vollkommener Schwachsinn war. Aber immer positiv denken. Mittlerweile hatte Ray nur wieder eines seiner T-Shirts an. Und der Verband ging von der Hand bis hoch zum Ellenbogen. Kai war sich nicht ganz sicher. Hatte Ray sich wirklich versuchte die Pulsadern auf zu schneiden oder hatte er sich beim ritzen einfach zu tief geschnitten?

"Hey Kai! Träumst du oder was? Mach mal hin" Kai zuckte zusammen als Anja nach ihm rief und machte sich dann weiter daran den Schinken zu massakrieren.
 

***
 

Nach dem unterricht verzogen sich Kai du Max zu den anderen in eine Ecke des Schulhofes.

Ray zündete sich gerade genüsslich eine Kippe an, währende Lisa an ihrer schon zog. Ray zuckte leicht zusammen, als er Kai wahrnahm, fing sich aber schnell wieder.

Gemeinsam regten sich die vier gerade über ihre Mum Lehrerin auf und lachten sich nebenbei fast zu Tode.

"Sag mal Kai... ist das mit der Mobbing Sache jetzt besser geworden?" fragte Lisa.

Sie hatten vor Zwei Wochen ein Gespräch gehabt und Lisa, als Klassensprecherin, war natürlich anwesend.

Kai nickte. Nach der Besprechung hatten sich Max, Lisa und er noch unterhalten...
 

oOo Flashback oOo
 

"Ihr habt die anderen ziemlich geschockt, als ihr ihnen des mit dem Cuten gesagt habt" sagte Lisa.

"Ja.. aber es war die Wahrheit... wäre das mit dem Mobbing nicht gewesen.. oder zumindest nicht so extrem gewesen, hätte ich zumindest nicht angefangen mich zu ritzen!" sagte Kai.

"Bei mir hat das ganze andere Gründe!" sagte Max "Aber der Auslöser war eigentlich das Mobbing!"

Lisa seufzte kurz, bevor sie erneut an ihrer Kippe zog. Dann zog sie ihren Jacken Ärmel hoch.

Über den Pulsadern waren feine Schnitte zu sehen.

"Du auch?" fragte Kai "aber warum?"

"Ich weiß es nicht... ich krieg dann immer Blackouts... und wenn ich wieder zu Sinnen komme hab ich sie..."

Kai nahm sie tröstend in die Arme.

"Sag mal Lisa... jetzt mal ganz ehrlich.. weißt du warum Ray...." Kai ließ den Satz offen.

Lisa Schüttelte nur den Kopf.

"wenn du Probleme hast Lisa und reden willst, du weißt ja Kai und ich haben immer ein offenes Ohr!"

Lisa lächelte.
 

oOo Flaschback ende oOo
 

"Ihr wisst ja, wenn euch einer stresst dann kommt ihr zu mir... dann kriegt er gleich eins auf die Fresse!" Ray ballte seine Fäuste.

"danke..." sagte Max für sich selbst und Kai.

Wenn man die tiefen Wunden nicht gesehen hätte, so würde man von Rays Charakter her, niemals glauben, dass er sich ritzte.

Kapitel 1 Ende
 


 

(1) Für alle die nicht wissen was Mum bedeute: Mensch und Umwelt, sprich Hauswirtschaft!

Step by Step!

Dieses Chappi ist paar ganz lieben Personen gewidmet! Und ich bin mir sicher sie wissen das ich SIE meine!
 

Freitag 16. Dezember:

BIZ
 

Kai und Max saßen im Zug. Heute machte die gesamte Klasse einen Ausflug ins BIZ (Berufs Informations- Zentrum). Seit sie die Praktika hinter sich hatten war eine menge los. Lisa wollte unbedingt Kindergärtnerin werden, genauso wie Max. Kai wollte her zum Zoll oder zur Polizei und.... Ray wollte Erzieher werden...

Ray hatte sich während seines Praktikums anders anziehen müssen, waren Baggys und absolut weite Pullis nicht gerne gesehen. Er hatte sich nach der Praktikumswoche bei ihnen drüber beschwert.

Ja, Ray liebte schlabberige Klamotten. Kai konnte es im Gegensatz einfach nicht leiden, wenn die Hose unterm Arsch hing.

Er lächelte leicht. Lisa machte gerade wieder einen ihrer Scherze und Ray lachte so befreit, dass man ihn für einen

ganz normalen Schüler halten konnte. Aber die Wirklichkeit holte Kai zurück.
 

****
 

Der Besuch im Berufs- Informations- Zentrum war um. Natasja, Lisa Ray, Max und Kai hatten noch eine Bescheinigung mit gehabt, die ihnen nun erlaubte ein bisschen in der Stadt rum zu laufen. Gerade waren die Jungs mit Natasja und Lisa im Mc Donals. Es war einfach zu lustig. Alle waren sie voll gefressen.

"Hey Kai.. kotz mal.. dann können wir sagen es hat nicht geschmeckt und wir bekommen vielleicht noch was..." spöttelte Lisa rum.

Kai platzte vor lachen und Ray... der kriegte sich gar nicht mehr ein.

"Als ich das zweite mal in der Psychiatrie war, kam da ne neue und der Pfleger hat einer neuen das Schwesternzimmer gezeigt. Davor hatten wir einen Eimer rein gestellt und der Pfleger hat dann zu der Tusse gemeint, hier wäre dann jeden Tag eine Stunde lang Übergabe... und sie hat natürlich gedacht, die würden sich da ne Stunde lang auskotzen..." Ray kicherte erneut.

Kai lächelte in sich hinein ... heute hatte Ray ungezwungen von seiner Zeit in der Klinik geredet... einfach so. Also musste er doch Vertrauen haben.

"Ray.. darf ich dich mal was Fragen?"

Ray lächelte Kai an und nickte.

"Wie lange warst du in der Klinik?"

Ray zögerte einen Moment. Lächelte kurz darauf wieder.

"Das erste Mal drei Monate und das zweite mal war ich vier Wochen.. war ganz lustig..."

Natasja fing aus unergründeten Gründen wieder an zu lachen und auch Max stimmte mit ein. Ray schaute kurz... sie machten gerade wieder scheiße, und lachte dann wieder.

Kai wollte gerade etwas trinken, verschluckte sich aber vor lachen und erstickte fast am Strohhalm. Das brachte Ray dazu noch mehr zu lachen. Er war schon bald am weinen vor lauter lachen.
 

Samstag 24. Dezember:
 

Kai zwängte sich gerade in seinen besten Anzug. Seine Eltern waren auch noch dabei sich anzuziehen. Sie hatten seiner Großmutter versprochen mit in die Kirche zu kommen. Also zog sich Kai dementsprechend an. Er glaubte nicht an Gott. Absolut nicht. Aber einmal im Jahr tat er ihr diesen gefallen.

***
 

Kai hatte sich gerade auf seinen Platz gesetzt. Seine Oma hatte noch eine Chor Probe. Sein Blick glitt über die Menschen hier.

Kais Oma setzte sich neben ihn. Doch Kai bemerkte es gar nicht. Er war gerade ein weinig geschockt.

"Das ist doch Ray..." flüsterte er leise zu sich selbst.

"Ray? Du kennst ihn?"

Kai starrte seine Großmutter an.

"Seine Mutter geht hier in die Kirche.."

Kai bliebt Stumm. Stand dann aber auf um Ray zu begrüßen.

"Hey Ray..." Sagte er, als der hinter dem Schwarzhaarigen stand.

Dieser drehte sich um. Schaute kurz erschrocken drein und begann dann zu lächeln.

"Hey Kai was machst du denn hier?"

"Meine Oma geht hier in die Kirche..."

Im selben Moment rat seine Oma hinter Kai.

"Ach das ist deine Oma?" Ray war erstaunt, das sah man ihm an.
 

***

Kai war nicht in der Lage gewesen, sich auf die Kirche zu Konzentrieren.

Die Frage, ob und wie viel seine Großmutter über Ray wusste machte ihn schier Wahnsinnig.

Als der Gottesdienst zu ende war, stand Kai auf. Und prompt stand Bryan, der Kerl der neben Tala saß, vor ihm.

"Oh du bist auch hier Bryan? Ray ist auch hier.." Kai lächelte gezwungen. Er mochte Bryan einfach nicht.

Da kam auch schon Ray auf sie zu.

Kurz wechselten Bryan und Ray einen Blick und dann verabschiedete sich der Schwarzhaarige auch schon von Kai.
 

Wenige Minuten Später stieg Kai seufzend neben seiner Oma in das Auto. Er musste es jetzt einfach wissen.

Er war neugierig, das Stimmte. Aber es war nicht der Grund warum der es wissen wollte. Es war, weil Ray ein wirklich guter Freund geworden war, immer für ihn da war und Kai sich Sorgen machte.

"Sag mal Oma, du kennst ja Ray und.. na ja.. hast du schon mal..."

"Seine Arme gesehen?" schnitt Kais Großmutter ihm das Wort ab.

Kai war nicht im Stande ein Wort über seine Lippen zu bringen, stattdessen nickt er einfach nur.

Seine Großmutter seufzte kaum hörbar.

"Wir haben um ihn geweint..." Sie schüttelte den Kopf.

"Es ist schrecklich Kai... seine Mutter hat es uns erzählt.... Seine Mutter hatte Krebs..."

Ja, Kai erinnerte sich, wie Ray so etwas einmal im Unterricht erwähnt hatte.

"Sie habe ihn schon früher Misshandelt... und schließlich als seine Mutter erkrankte haben Sie ihn vergewaltigt... bis heute hat er nicht gesagt wer sie waren.. wir wissen nur, dass es Russen waren mehrere.. nicht nur einer...dabei war Ray erst neun.." die letzten Worte seiner Großmutter waren nur ein flüstern.

Kai schluckte. Der Gedanke an eine Vergewaltigung war schon immer da gewesen, aber jetzt diese Gewissheit zu haben, das es wirklich so war brachte ihn fast um den Verstand. Er zweifelte einen Moment.

"Er hat nie etwas gesagt... sie haben ihm eingebläut, wenn er wieder etwas sagen würde, würde seine Mutter erneut an Krebs erkranken... Ray gibt sich die schuld an der Krankheit seiner Mutter.."
 

"Deshalb ritzt er sich..." es war nur ein flüstern Kais.

Er musste sich zusammen reißen, war ihm doch nach heulen zu mute.

Seine Großmutter schüttelte erneut den Kopf.

"Nicht nur das... manchmal passiert es, dass er nachts aufwacht, in Panik verfällt und sich die Pulsadern aufschneidet... und wenn seine Eltern es nicht früh genug bemerken verliert er sehr viel blut... die im Krankenhaus wissen schon bescheid, wenn sie Ray sehen..."

Kai versuchte die Tränen zurück zu halten, jetzt, einmal in seinem Leben, stark zu sein.

Und innerlich schwor er Rache. Es sollte Ray auch nur einmal wieder einer Anfassen und Kai sorgte Persönlich dafür, dass der Kerl die nächsten Wochen im Krankenhaus verbringen würde.

Er gibt sich Stark, Kai, aber du und ich, wir wissen beide, dass er es nicht ist."

Ja Kai wusste es. Deshalb diese Reaktion, als der Lehrer ihn mit Nachnamen aufgerufen hatte.

Und doch Vertraute ihm Ray. Das war sicher.
 

Es war kein richtiges Weihnachten für Kai. Seine Gedanken waren grau. Zu groß war doch die Angst um Ray. Er fühlte sich mies. Diese absolute Gewissheit. Sie schmerzte so. War Ray doch so eine Liebenwürdige Person.

Er zwang sich selbst etwas zu essen und versuchte Gespielt fröhlich zu sein. Doch das lachen, auch wenn es nur Halbherzig war, gelang ihm nicht wirklich.

Er wollte heulen. Wünschte sich, nie gefragt zu haben. Es nie erfahren zu haben. Endlich verstand er was mit dem Spruch <Unwissenheit ist eine Tugend> gemeint war. Wie sehr wünschte er sich dies.
 

***

Kai lag ins einem bett. Er konnte nicht schlafen. Immer und immer wieder halten die Worte seiner Großmutter durch seinen Kopf. Er machte sie sorgen um Ray. Jetzt mehr denn je.

Unruhig dreht er sich auf die andere Seite. So konnte das alles doch nicht weiter gehen.

Es musste etwas getan werden!
 

Kapitel 2 Ende

Abschied für immer?

Samstag: 31. Dezember bzw.1. Januar:
 

Kai wankte kichern die Treppe hoch. Offiziell hatte nun das neue Jahr begonnen. Kai kicherte noch einmal, als Max halb die Treppe hoch stürzte. So viel hatte er noch nie gesoffen. Aber er hatte das jetzt gebraucht. Nach dem er das über Ray erfahren hatte, wollte er nur vergessen.

Das Problem aber war, das er nicht mehr genau wusste, was er tat.

So hatte er wenige Minuten später sein Handy in der hand und versuchte Ray anzurufen. Max neben ihm kicherte immer noch.

Dann nach wenigen Minuten ging Ray an sein Handy.

Kai lallte ihn zu. Und Rays berechtigte Frage war ob die beiden, er hatte Max gehört, ob sie besoffen waren. Kai verneinte. Auch wenn es nicht Stimmte.

Irgendwo in seinem vernebelten Hirn war Kai froh zu Wissen, dass es Ray gut ging. Die Worte seiner Oma hallten noch immer in seinem Kopf.
 

Mittwoch: 4 Januar 2006
 

Die sorge um Ray war immer noch nicht gewichen. Die Ferien dauerten Kai einfach zu lange. Er wollte endlich wissen wie es Ray ging. Wollte ihm wenn möglich, sogar helfen.

Gerade kam Kais Vater vom einkaufen. Er sah seinen Vater kurz an.

"Kai.. Ray hat an Neujahr wieder Blödsinn gemacht..."

Die Definition von ,Blödsinn' war in Sachen Ray ziemlich groß. Das ging vom Cuten, bis zum Suizid.

"Und was genau ist passiert?" fragte Kai nach.

"Ich weiß es nicht.. es ist nur nicht so schlimm, wie du jetzt denkst." Damit verschwand Kais Vater wieder. Kai war erleichtert. Kein erneuter Suizidversuch. Aber eine andere frage drängte sich in ihm. War es vielleicht sogar seine Schuld gewesen, dass Ray sich wieder geritzt hatte?

Er schüttelte den Kopf. Nein. Das glaubte er nicht. Doch noch immer schwirrte diese Frage in seinem Hinterkopf herum.
 

Montag: 9. Januar
 

Heute war wieder Schule. Die schöne Ferienzeit war vorbei. Suchend hielt Kai nach Ray Ausschau. Versuchte ihn so schnell wie möglich im Klassenraum zu finden und hoffet dabei, dass er auch kam. Dann endlich stand der schwarzhaarige in der Tür. Kai schluckte einen Moment, als er Ray genauer musterte. Das hatte sein Vater also gemeint.

Auf Rays rechter Wange waren klare Kratzer zu sehen. Obwohl, Kratzer war untertrieben. Es waren tiefe Einschnitte. Für einen Moment wollte er Ray nach dem warum Fragen. Aber er hielt inne. Nein. Er wollte Ray nicht verletzen. An irgendetwas erinnern, an das er vielleicht nicht erinnert werden wollte. Doch Kai fragte sich noch immer, was am Neujahrs Tag passiert war.
 

Donnerstag: 2. Februar
 

Seit geschlagenen Drei Stunden schnauzte die Mum Lehrerin Ray zusammen. Jedes Mal wenn beim Kochen in Rays Gruppe etwas schief ging machte diese blöde Kuh rau runter. Kai war kurz davor ihr ein Messer in den Rücken zurammen. Man konnte unschwer erkennen, das Ray den Tränen nahe Stand. Kurz schritt Kai aus seiner eigenen Gruppe. Legte Ray die Hand auf die Schulter.

"Mach dir nichts draus..." versuchte er Ray aufzumuntern.

Ray lächelte Kai warm an und nickte.
 

****
 

Einige Stunden später befanden sich Max und Kai erneut in der Schule. Nicht zum lernen. Heute Abend war Schülerdisko. Sogar Ray würde kommen. Oder besser gesagt, er war schon da als, Max und Kai ankamen. Die große Pausenhalle glich einer einzigen Tanzfläche.

Etwa gegen neun steuert Ray auf Kai und Max zu.

"Wisst ihr wo Lisa ist?" Ray war geknickt. Keine frage.

"Nein.." sagte Max.

"Ray.. was ist los?" war Kais sofortige Frage gewesen.

"Nichts.. ich muss nur nach Hause.. wegen meiner Mum!"

Kai sah ihn durchdringend an.

"Sicher?"

"Ja sicher!" Ray lächelte sein Typisches lächeln.

"Okay."

Der Blondschopf und Kai verabschiedeten sich von ihm.

"Pass auf dich auf!" rief Kai dem Schwarzhaarigen hinterher.

"Mach ich!"

Dann verschwand Ray wieder in den Menschenmassen. Doch Kais Gefühl sagte ihm, das etwas nicht stimmte. Ganz und gar nicht Stimmte.
 

Freitag: 3. Februar
 

In der Zweiten Stunde bemerkte Kai, das Ray immer noch nicht da war. Langsam machte er sich aber wirklich sorgen. Und Lisas momentane Verfassung trug dazu nicht bei. Schließlich zog er sie in der kleinen Pause vor das Klassenzimmer.

"was ist los Lisa? Ist was mit Ray?"

"Ich weiß nicht... als er vorhin nicht kam wollte ich ihn anrufen. Seine Mutter ist ran gegangen, bevor ich was sagen konnte hatte sie schon aufgelegt. Und jetzt hat sie wahrscheinlich das Telefonkabel gezogen, weil ich nicht mehr durch komme!"

Lisa lehnte sich an Kai. Lies ihren Tränen freien Lauf. Schließlich kam der Fachlehrer. Kai selbst wurde ins Zimmer geschickt. Nur Lisa redete mit ihm.

Kais Augen waren gerötet, als er sich neben Max setzte. Carolina ging raus zu Lisa.

Wahrscheinlich war es besser wenn sie das machte.

Es dauerte und dauert. Die Zeit zog dahin. Dann plötzlich öffnete sich die Tür. Ihr Fachlehrer sah hinein.

"Wo sind Lisas und Carolinas Jacken?"

Anja saß in der Nähe der beiden. Schnappte sich die Jacken und trat zum Lehrer. Dieser gab die Jacken weiter.

Dann Trat der Lehrer ganz ein.

"Ich muss euch etwas erklären. Ray hat sich versucht letzte Nacht umzubringen. Zum Glück hat man ihn rechtzeitig gefunden. Momentan liegt er im Krankenhaus. Wenn sein zustand sich gebessert hat kommt er in die Psychiatrische Anstallt. Gestern haben ihn anscheinend ein Paar Typen aus seiner alten Klasse fertig gemacht. Ich bitte euch, wenn ihr etwas wisst, es mir zusagen. "

In jenem Moment brach für Kai eine Welt zusammen. Er hatte sich do geschworen auf Ray aufzupassen. Er hatte es sich selbst Versprochen. Er hatte Ray doch gestern noch gesagt, er solle auf sich aufpassen.

Kai hatte nicht wahrgenommen wie er angefangen hatte zu weinen.

"Willst du raus?" fragte der Lehrer.

Kais ah ihn durch den Tränenschleier an und nickte. Max stützte ihn. Er war fertig. Hatte einen Nervenzusammenbruch. Max wusste was das hieß. Und er wollte nicht dass Kai sich irgendwann einfach Fallen ließ.

Sie gingen Raus auf den Pausenhof. Schon von weitem sahen sie Lisa und Carolina auf einer Bank sitzen. Auch die beiden waren am weinen. Zu viert saßen sie da und heulten. Kai konnte sich gar nicht mehr beruhigen.

Nach einiger Zeit kam der Rest der Klasse.

"Herr Yarashia hat uns den Rest des Tage frei geben. Er hat gemeint es macht so keinen Sinn." Sagten ihnen Raphael.

Noch immer hatte Kais ich nicht beruhigt.

Jessy kam mit den Schulsachen von Kai und Max.

"Eigentlich wollten wir die Übernachtung im Senhof absagen. Aber Ray hatte sicher nicht gewollt das wir das tun." Berichtete Jasmin.

Ein erneuter Tränenschwall überkam Kai. Es hörte sich an, als wenn Ray schon Tod wäre.

Langsam Stand er auf. Nahm Jessy die Tasche ab.

"Kai? Kann ich mit zu dir? Ich will jetzt nicht allein sein!" Max brüchige Stimme ertönte hinter ihm.

Kai nickte nur. Machte sich langsam auf den Weg zur Bushaltestelle. Max, Jessy und Raphael folgten ihm.

Kai kam nicht weit. Als er sich umdreht um auf die anderen zu warten und den Blick über die Schule wandern ließ, war es vorbei.

Heulend ließ er sich zu Boden sinken. Jessy stürzte auf ihn zu.

"Kai.. bitte steh auf.. der Boden ist kalt.."

Nichts.

Von Kai kam keinerlei Reaktion.

Erst als ein paar andere aus der Klasse kamen, wurde Kai wieder hoch gezogen. Izzy packte ihn unter den Armen, zog ihn wieder auf die Beine.
 

*******

Momentan saßen Jessy und Max bei Kai. Keiner von ihnen wollte allein sein. Kai tat das, was wahrscheinlich jeder tat. Er lenkte sich ab. Versuchte beim kochen einen klaren Kopf zu kriegen. Das Telefon klingelte und Kais Mutter nahm ab. An der anderen Leitung war Kais Oma. Sie hatte schon von Rays Suizidversuch erfahren, verlangte nun ihren Enkel zu sprechen.

"Kai.."

"Ja.." Kais Stimme war noch immer brüchig.

"Ray hat versucht sich mit einer Überdosis Tabletten umzubringen. Gestern muss irgendetwas and er Schuldisko passiert sein.."

"mhh" Kai unterdrückte die Tränen.

"Mach dir keinen Kopf."

"Ja.." dann legte Kai auf.
 

****

Alle hatten das Versprechen gehalten. Die die nicht kommen wollten kamen zur Übernachtung. Um Ray Willen. Er hatte sich auf diesen Tag gefreut wie ein kleines Kind.

Die Trauer war noch in vielen Gesichtern zu erkennen. Selbst der riss in der Hose Kai, der genau an seinem Arsch war, brachte nur Max, Jessy und sich selbst zum lachen. Und es war kein Ehrliches Lachen.

Nach zusammen gekochten Abendessen wurde ein Gesprächskreis gebildet. Ihre Klassenlehrerin fragte sie ein paar Dinge zu Lehrern.

Dann fiel das Thema auf Ray. Schweigen trat ein.

Lisa unterbrach es schließlich.

"Ich war vorhin im Krankenhaus. Ray geht es so lala. Gestern bei der Schülerdisko war etwas, er hat es mir erzählt. Aber ich hab ihm versprochen nichts zu sagen. Ich hoffe ihr versteht das!"

Kai sah Lisa an. Er war sich sicher dass es etwas mit Rays Vergewaltigung zu tun hatte. Vielleicht war eines dieser Schweine da gewesen? Und wieder machte sich Kai Vorwürfe. Er hatte geschworen auf Ray aufzupassen.

"Ich soll euch alle ganz lieb grüßen und euch ein paar Dinge ausrichten. Ihr sollt keinen scheiß bauen und immer schön sauber bleiben, euch anstrengen und die 9. Klasse schaffen und ihr sollt mal an ihn denken, wenn ihr die Füße auf den Tisch legt!" Lisa lächelte. Doch Kai konnte sehen dass sie am liebsten angefangen hätte zu heulen. Auch er hätte gerne angefangen zu heulen. Aber er musste jetzt stark bleiben.
 

Montag: 6. Februar
 

Kai war gerade von der Schule gekommen. Zitternd hielt er den kleinen Zettel in der Hand. Lisa hatte ihm die Telefonnummer von Rays Station gegeben. Er durfte Telefonieren.

Kai wusste nicht ob er erleichtert sein sollte oder nicht.

Langsam Wählte er die Nummer.

"St. Marien Hospital, Station 9b Schwester Marianne"

"Hallo.. hier ist Kai Hiwatari.. ich wollte mal mit Ray Kon sprechen.." Kai stotterte leicht. Er war nervös.

"Ein Moment ich verbinde.."

Kai hörte eine Melodie, welche ihm schon nach wenigen Sekunden den Nerv raubte.

Dann wurde abgenommen.

"Ja?" Rays Stimme war nur ein flüstern.

"Ray.. ich bin's Kai..."

"Hey Kai.. schön das du anrufst."

"Und wie geht es dir?" Kai wusste dass die Frage ein einziger Witz war.

"Naja.. geht so... und was macht die Schule?" Rays Stimme war immer noch leise und zudem auch relativ brüchig.

"Wir hatten heute den ganzen Tag Herrn Yarashia.. ätzend sag ich dir!"

Ray an der anderen Leitung kicherte.

"Kann ich mir gut Vorstellen."

"Naja Ray... dann will ich dich nicht länger stören.." Es war eine dämliche Ausrede, wie Kai fand. Aber er selbst war schon wieder fast am Heulen. Und er wollte nicht, dass Ray ihn heulen hörte.

"Danke das du Angerufen hast!"

"Kein Problem Ray, mach ich doch gern! Also bis dann.."

"Ja bis dann.."

Kai legte auf. Atmete tief ein und wieder aus.

Eine vereinzelte Träne lief ihm über die Wange. Schade, dass Ray weg war. Kai hatte sich mit ihm angefreundet. Leidete mit ihm. Ray war einer der wenigen gewesen, die das Cuten mit ihm gemeinsam hatten. Es verband ihn und Ray auf seltsame Art und Weise.
 

Dienstag: 14. Februar
 

Kai rief Ray nun zum zweiten Mal an. Auch wenn seine Lehrerin gesagt hatte, sie sollten Ray erstmal in Ruhe lassen. Es war ihm egal. Es war leer geworden, ohne Ray. So unglaublich leer. Das Telefon klingelte. Nicht lange, denn schon nach dem zweiten Mal nahm die Stationsschwester ab.

"St. Marien Hospital, Station 9b Schwester Antonia." ertönte eine Stimme

"Hallo, ich wollte mal mit Ray Kon sprechen!"

"Tut mir leid, aber der ist gerade beim Sport. Versuch es später noch einmal!" erklang die freundliche stimme der Schwester.

Kai wartet bis kurz nach 18.00 Uhr.

Dann rief er erneut an. Diesmal hatte Ray schon ein Gespräch und Kai wurde auf nach 19.00 Uhr vertröstet.

Dann aber um halb acht. Endlich erreichte er Ray.

"Hallo?"

"Ja hi Ray ich bin's Kai!"

"Hey Kai, wie geht's es dir?" Rays stimme erklang leise.

"ganz gut und dir?" Kai hätte sich die frage auch sparen können.

"Auch ganz gut!" es klang, als ob Ray selbst nicht daran glaubte.

"Bist du dir sicher? Klingt nicht so..." Kai war schon wieder fast am heulen.

"Schon okay! Ist nicht so wichtig..."

Doch für Kai war es das, aber wenn Ray darüber nicht reden wollte, konnte er ihn ja auch nicht zwingen.

"Frau Yamamoto hat gemeint, wir sollten dich nicht anrufen, deine Mutter hätte so etwas gesagt!"

Ja, Kais Lehrerin hatte wirklich so etwas gesagt.

"Ich weiß.. die Freu erzähl auch nur Scheiße... so was haben weder ich noch meine Mutter je gesagt.."

"Vielleicht hört unsere Liebe Lehrerin einfach nicht zu.."

Ray kicherte leise am anderen Ende der Leitung. Kai Selbst konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

"Kai.. ich muss jetzt wieder auflegen.. meine Therapeutin wartet.."

"Ist schon Okay, Ray.."

"Kai..."

"Ja, Ray?" Für einen Moment war es Still.

"Kai, ich werde am Mittwoch entlassen!"

Kai konnte ein erleichtertes seufzen nicht unterdrücken.

"Kommst du dann wieder zu uns?"

"Ja.. aber nur für ein paar Wochen, bis ich in eine andere Klinik komme.... Ich muss jetzt wirklich aufhören, Kai.."

"Ist schon in Ordnung.. freu mich, wenn du wieder da bist, ist schon langweilig ohne dich..."

"Ja.."

Dann war nur noch das Tuten zu hören. Kai konnte sich ein paar Freudetränen nicht verkneifen. Wenigstens konnte sie sich dann alle von Ray verabschieden.
 

Freitag: 17. Februar
 

Kai war gerade in dem Klassenraum angekommen. Gemütlich lief er auf seinen Sitzplatz zu und stellte dort sein Zeug ab. Er fragte sich innerlich, wann Ray wohl wieder kommen würde, als er urplötzlich Still wurde.

Kai drehte sich zur Tür und erstarrte für einen Moment. Er konnte nicht recht glauben, was er da sah. Er ging ein paar Schritte auf die Person zu, bevor er es richtig realisierte. Er konnte, wollte es irgendwie nicht richtig glauben. Es war alles so unwirklich. Erst als er die Person am Ärmel zog, war er sich sicher, dass er es sich nicht nur einbildete. Es war tatsächlich Ray, der vor ihm stand. Er bildete sich das ganze nicht nur ein. Stürmisch umarmte er Ray. Wollte ihn gar nicht mehr los lassen.

"Hey Kai... ist gut... du zerquetscht mich noch..." Ray kicherte.

Kai seinerseits ließ Ray langsam wieder los. Jetzt ging es ihm besser.

Er war sich sicher, dass jetzt alles wieder gut werden würde.
 

Donnerstag: 9. März
 

Irgendetwas war nicht in Ordnung. Eigentlich war es wie immer. Ray war hier und alles war gut. Eigentlich. Bis jetzt. Lisa hatte gerade angefangen zu weinen. Und niemand außer Ray schien zu wissen warum. Nur langsam beruhigte sich das Mädchen wieder. Der Lehrer für die nächste Stunde kam auch schon in das Klassenzimmer. Ray stand auf, ging zu ihm vor und beredete kurz etwas mit ihm.

Dann drehte sich der Schwarzhaarige zur Klasse. Der Lehrer bat um Ruhe.

"Also Leute.. naja.. wie soll ich sagen.. ich hab vorhin bescheid gekriegt. Ab morgen bin ich nicht mehr bei euch. Ich hätte es euch gern früher gesagt, aber ich habe es selbst erst vor wenigen Minuten erfahren." Rays Gesicht war traurig. Doch er versuchte zu lachen.

"Ich hatte wirklich viel Spaß mit und bei euch.. und ich wird euch alle vermissen..."

Sanft lächelte Ray.

Als der Schwarzhaarige an ihm vorbei lief, zog Kai ihn kurz am Ärmel.

"Du bleibst doch noch für Mum oder?"

"Ja.. na klar! Ist doch mein letzter Tag!"

Kai nickte nur. Versuchte die Tränen zurück zu halten. Schade.. es war schade dass Ray jetzt gehen würde. Wahrscheinlich für immer gehen würde.
 

***
 

Denn ganzen Tag hatte Kai es erfolgreich geschafft, zu verdrängen dass er Ray nie wieder sehen würde. Bis jetzt. Gerade war Mum zu ende gegangen. Wenigstens konnte er noch eine Kippe mit Ray und ein paar anderen Rauchen.

Gerade verabschiedeten sich Nermina, Rahime und Jale von Ray. Rahime hatte gerötet Augen und versuchte krampfhaft die Tränen zurück zu halten. Auch für Kai war es nicht leicht. Es war in solchen Dingen einfach zu sensibel. Aber auch Max versuchte die Tränen zurück zu halten. Einen Moment hatten sie noch mit Ray.

Gemeinsam gingen die Drei zu den anderen Rauchern auf den Schulhof. Lisa war bedrückt, genauso wie Anja. Und auch Kai selbst machte keinen Glücklichen eindruckt. Gemeinsam rauchten sie eine Weile. Immer wieder glitt Kais blick zu Ray.

Schließlich wurde es für Ray Zeit zu gehen. Jeder erdrückte Ray praktisch.

Nun konnte Kai seine tränen nicht mehr zurück halten.

"Hey.. bringt mich nicht zum weinen.." lächelte Ray.

"Pass auf dich auf.. und mach bitte keinen scheiß.." flüsterte Kai ihm leise zu.

"Du aber auch nicht..." noch einmal lächelte Ray ihn warm an.

Dann drehte er sich um und verließ den Pausenhof.

Kai verlor den Boden unter den Füßen und suchte halt bei Lisa.

"Ist gut Kai.. ich weiß wie du dich fühlst.. aber so ist es besser..."

"Ich weiß..." Kai versuchte die Tränenspuren weg zu wischen, während er Ray nachsah.
 

*Owari*
 

Fertig... ein trauriges ende nicht war? Eine Fortsetzung wird es wahrscheinlich nicht geben. Also fragt am besten gar nicht.

Viele Fragen sind offen geblieben, aber das ist absicht, da ich die Antwort daruaf selbst nicht kenne.....



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von:  Bloodstained_Phoenix
2009-08-17T22:29:12+00:00 18.08.2009 00:29
*geschockt und gerührt zugleich*
O___O
Wow....
Echter hammer...ich krieg mich selbst nicht mehr ein...
ich finde dass du bei kai mobbing als einzigen grund und ohne weitere beschreibung beschrieben hast, ausreichend. mobbing ist ja kein normales ärgern...oder so...
wow...
Von:  Nohara
2007-02-09T22:01:01+00:00 09.02.2007 23:01
Is das traurig!!
*heul*
Ich glaub, hätte ich die ff schreibn müssn, hätt ich voll angfangen zu heuln. ;_;_;_;_;
Die ff selbst war echt supa, obwohl ich "offene enden" ned so gern hab.*drop*
Hoffentlich wirds dem armen ray in zukunft bessa gehn..
LG Nohara
Von:  blechdosenfee
2006-10-02T21:37:53+00:00 02.10.2006 23:37
seufz....so traurig aber auch herzzerreißend schön...einfach klasse die FF.
Schade das sie zu Ende ist...

Lg MetropolisAngel
Von:  Rinoa8
2006-04-30T18:34:43+00:00 30.04.2006 20:34
hey, sorry das ich erst so spät nen Kommi schreib.
Du hast es echt gut beschrieben...
Hm, was soll ich gross dazu sagen...
Es ist echt gut geschrieben.
Ja...
ist gar nicht so einfach...
Ich hoff mal das sich die zwei doch mal wieder sehen...
Hab dich ganz doll lieb.
Von:  ScarsLikeVelvet
2006-04-17T01:33:17+00:00 17.04.2006 03:33
krass
*nach razorblade angel*
ano...du bist nicht wirklich auf die gründe eingegangen, warum sie das tun...ich mein...
kai .. mobbing...gut und schön...aber wie extrem muss das sein, damit man sowas tut...du hättest beispiele dafür nennen können...nicht nur einfach einen grund in den saal hauen...einzig bei ray hast dus beschrieben...
naja...was nörgel ich hier rum...so gefällt mir die ff sehr gut...bis auf diese kleinigkeit eben...
vll liegts daran, dass ich das problem nur zu gut kenn >.>
Von:  Acey_mewo
2006-04-16T20:46:48+00:00 16.04.2006 22:46
T_______________________________________________________T
die story is einfach nur toll!!!
sie hört sich sehr echt an!!!! *is ihr aufgefallen*
naja.. also die story is einfach nur... *kein wort findet*
du verstehst es bestimmtT-T
baba Acey
Von:  LindenRathan
2006-03-31T22:47:26+00:00 01.04.2006 00:47
Schade das es zu Ende ist!!!!!!!!!!!
Von:  SkyAngel
2006-03-31T19:43:49+00:00 31.03.2006 21:43
boah war das truirg...
ich glaub der himmerl huelt mit mir ..,.
so wie das draußen grad abgeht ... -.-
kämpfe mit den tränen ... das heißt ja eig. es war gut ... zu gut ...
Von: abgemeldet
2006-03-31T16:26:42+00:00 31.03.2006 18:26
*mega wasserfälle heulz*
man war das ende traurig T^T
´hab schon richtig tränen in den augen *taschentuch hol* *sniff* deine FF war richtig schön, mal was anderes...mehr kann ich dazu auch net schreiben *heuuuul*

deine tyai
Von:  _Kyuubi_
2006-03-31T15:57:30+00:00 31.03.2006 17:57
hi *heul*
die story war klasse
die gefeld mir echt
ein trauriges ende aber es war suppi


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