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If you could come back and keep smiling

Cloud x Aerith (After Advent Children)
von

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Anata wa doko~?

Final Fantasy VII

- Advent Children -
 

If you could come back and keep smiling
 

Kapitel 1: Anata wa doko~?
 

„Ein Drink? Kommt sofort.“

Der Himmel war eine einzigste Weite, voller grauer Wolken, der nirgends auch nur einen Fetzen von seiner eigentlichen, azurblauen Schönheit preisgab.

„Warten Sie, der Herr war vor Ihnen dran!“

Vermummte Gestalten huschten über die Bürgersteige und Straßen.

„Marlene, ich schaff das alleine nicht… hilfst du mir? Bringst du dem Kunden da hinten das Getränk?“

Alle wollten sie nur rechtzeitig nach Hause kommen, bevor das Unwetter, das schon in den Nachrichten angekündigt war, beginnen sollte sich erbarmungslos auf die Erde nieder zu lassen.

„Hai!“
 

Der 7. Himmel war erfüllt von Menschengerede, Gelache und Gejaule.

Noch nie lief das Geschäft so gut.

Tifa war zufrieden, aber dennoch…. nicht glücklich.
 

Nein…
 

Cloud kam schon wieder nicht zurück… zurück nach Hause.

Es fing wieder vor Tagen an, er übernächtigte nur noch in den Ruinen der Slums von Sektor 5, in der alten Kirche.

Genau so wie es vor einigen Monaten war… ganz am Anfang… bevor Kadaj, Yazoo und Loz plötzlich auftauchten und er mit seiner Geostigma-Krankheit zu kämpfen hatte...
 

Die schwarzhaarige, junge Frau seufzte leise, stützte ihre Hände an der Kante der Thekenfläche ab und verlagerte ihr Gewicht darauf.

Ihr Blick galt dem Boden unter ihren Füßen.
 

…Schwarze, sauber polierte Schuhe…

Obwohl… das war nun auch wieder nicht wichtig…
 

„Tifa?“

Die Angesprochene wendete ihren Blick zur Seite, sie hatte nicht bemerkt dass Marlene wieder zu ihr, hinter der Theke, getreten war.

„Nani?“ fragte sie und lächelte – als Zeichen, das Marlene sich keine Sorgen machen müsse, aber sie unterschätzte das kleine Mädchen, dass sie längst durchschaut hatte.

„Cloud… geht es doch gut oder? Wieso kommt er nicht nach Hause? Ist er schon wieder krank?“

Die Adoptivtochter Barrets sah besorgt aus, ihre Augen waren von einem traurigen Ausdruck geprägt.

Tifa kniete sich zu ihr hinunter, um ihr gleich groß sein zu können.

„Iie, Cloud geht es gut… In letzter Zeit ist es seine Art… oft… alleine sein zu wollen…“

Sie streichelte der Kleinen kurz über die Haare, wobei sie den Stoff ihrer Schleife, die sie trug, kurz an den Fingerkuppen zu spüren bekam und lächelte herzhaft.
 

Die Schleife…
 

Ja, Marlene hatte Ähnlichkeit mit Aeris wenn sie diese Schleife trug.

Wollte Cloud wieder so oft alleine sein, weil seine Gedanken bei Aeris hingen…?

Sie dachte, er wäre darüber hinweg gekommen…

Oder war es doch etwas ganz anderes…?
 

„Daijoubu desuka, Tifa?“

Marlenes Augen suchten sehnsüchtig die der Barbesitzerin heim.

Bei diesem Anblick tat es Tifa plötzlich Leid, dass sie gesagt hatte, Cloud würde es gut gehen.

Sie wusste es eigentlich selber nicht.

Sie wusste gar nichts…

„Hai, Daijoubu desu…“ log sie dennoch.
 

Und an einem ganz anderen Ort, doch zur selben Zeit, hörte man, wie sich der Regen schon längst auf die Erde ergoss.

Cloud saß angelehnt an einer Holzkiste auf dem Boden der Kirche, aus dem zerstörten Sektor der Slums und beobachtete das Schauspiel nur.

Der hintere linke Flügel der Kirche existierte schon lange nicht mehr, wodurch Cloud freie Sicht nach draußen, auf das Wetter, hatte.

Und ebenfalls im Dach existierte ein riesiges Loch, dass dem Regen zum größten Teil auch Zugang zum Inneren der Kirche gewährte.
 

Cloud beobachtete es einfach nur, was anderes kam ihm gar nicht in den Sinn, er wollte einfach nur, dass dieses beunruhigende Gefühl, das ihn vor ein paar Tagen plötzlich heimgesucht hatte, verschwindet.

In sein Ohr drang das plätschernde Geräusch, wie die Wassertropfen auf den Holzboden aufhämmerten oder wahlweise auf die Wasseroberfläche des Loches fielen, das Kadaj vor einigen Monaten hier durch eine Explosion hat entstehen lassen und indem sich nun das durch Aeris entstandene Wasser angesammelt hatte.

Er fand es belustigend, würde er aufstehen und nur ein paar Schritte weitergehen, würde der Regen ihn sofort durchnässen.

Und das, obwohl er in ein und demselben Raum war.

Es war aber auch selbstverständlich, denn dort, wo die Holzkiste stand, an der er sich angelehnt hatte, war das Dach nicht mit einem Loch versehen, dass den Regen ungehindert seine Tat vollbringen lassen konnte.

Neben ihm stand eine alte Öllampe die brannte.

Sie spendete ihm ein wenig Wärme und gab seinem Schlafplatz etwas… „häusliches“.

Auf der anderen Seite war das Basisschwert, seines Breitschwertes (welches er mit anderen 5 anderen Klingen ergänzen konnte), dass er an einer Holzbank, die noch einigermaßen stabil war und nicht so morsch wie die anderen, angelehnt hatte.

Ja… und eine Trinkflasche, eine Decke und ein kleines Päckchen mit Nahrung existierten hier auch…
 

Die Blütenblätter des Beetes, das Aeris gepflegt hatte und die immer noch in ihrem vollen Glanz erstrahlten (da es kein „normales“ Wasser war, auf denen sie schwammen) , wurden durch die Regentropfen auf der Wasseroberfläche hin und hergespült und es sah beinahe aus, als ob sie eine Art Tanz aufführen würden.

Einen sehr…traurigen und einsamen Tanz.
 

Er schloss kurz seine Augen und sog tief die kalte und nasse Luft in seine Lungen ein.

Wie gerne erinnerte er sich an die Zeit, als er nach der Zerstörung des Mako-Reaktors durch das Dach der Kirche stürzte und so Aeris kennen gelernt hatte.
 

„Wieso bist du hier her gekommen…?“

Cloud ließ die Augen geschlossen, er musste sie nicht öffnen um zu wissen, welche Person in gebührendem Abstand ihm da plötzlich gegenüberstand.

Auch wenn sie nichts gesagt hätte, er wusste in dem tiefsten seines Herzen, dass sie gekommen wäre… irgendwann…

„Ich bin beunruhigt in letzter Zeit…“ sagte er langsam und öffnete seine Augen.

Dort stand sie.

Direkt vor der Wasserstelle… oder dem ehemaligen Blumenbeet.

Genau dort, wo es auch durch die Deckenöffnungen hineinregnete.

Sie hatten ihm den Rücken zugekehrt.

„Dieses merkwürdige Gefühl…“ setzte er noch leise hinzu.
 

Aeris sah so menschlich aus.

So, wie er sie jetzt vor seinen Augen hatte.

Aber… sie war nur ein Geist…

Dass sie durch den Regen nicht nass wurde, bewies es ihm nur noch mehr.

Es war eher, als ob die Regentropfen verschwinden würden, wenn sie kurz davor waren, ihren „Körper“ zu berühren.
 

Eine Stille.
 

Wenn man als ein unbeteiligter Zuschauer diesem Szenario beigewohnt hätte, würde man sich wahrscheinlich wundern.

Er, der da an der Holzkiste anlehnte und sie ansah.

Und sie, die ihm den Rücken zugekehrt hatte und auf die Wasseroberfläche starrte, die durch die unzähligen Regentropfen allezeit in Bewegung war.

Auch wenn die beiden 2 völlig verschiedenen Welten angehörten, dem Dies- und dem Jenseits, spürte man immer noch das Band der Verbundenheit zwischen ihnen.

Dieses unsagbar traurige Band…
 

„Du solltest dir keine Sorgen machen… und die Vergangenheit hinter dir lassen. Es gibt noch andere die du beschützen musst… du bist nicht alleine…“ flüsterte sie und drehte sich um.

Cloud sah ihr Gesicht, welches sanftmütig lächelte.
 

Das spendete ihm Wärme.

Solche unsagbare Wärme…
 

„Ich weiß…“

Seufzend fuhr er sich durch die Haare.

Dieses Gefühl, das von ihm Besitz ergriffen hatte, nagte so sehr an ihm… und an den Gedanken, die er Aeris gegenüber hegte.

Er dachte, dass er ihren Tod akzeptiert hatte, aber… er musste seit diesem Gefühl feststellen, dass es doch nicht so war.

Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein, da er einfach zu viel nachdenken konnte, wenn er hier so alleine war.

Aber… vielleicht bildete er es sich auch nicht ein.

Denn wenn sie noch leben würde, gebe es dieses Gefühl nicht, oder…?
 

„Aeris?“

„Hm?“

„Wieso… wieso hast du mich nicht sterben lassen?“
 

Ein flüchtiges, trauriges Lächeln seinerseits begleitete den Satz.

Er spielte auf diese Situation, den letzten Kampf gegen Kadaj… oder auch Sephiroth an.

Und Loz und Yazoo.

Er wurde mit der Gunblade angeschossen.

Wohl eher „erschossen“…

Und sie?

Das Mädchen, das nur wenige Meter vor ihm stand?

Sie hatte ihn einfach irgendwie aus dem „Himmel rausgeschmissen“ und zurück ins „Diesseits befördert“! Und Zack war auch daran beteiligt gewesen…

Vielleicht sollte er ihnen dankbar sein… aber… vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn sein Leben beendet werden würde, damit er diese Qual nicht mehr erleiden müsste.

Denn dieses schlechte Gefühl… auch als böse Vorahnung konnte man es bezeichnen, betraf sie.

Aeris.

Ja, es betraf sie, das spürte er.

Aber er wusste nicht, was passieren würde.

Und das war es, womit er sich so rumquälte.
 

„Weil deine Zeit noch nicht reif war…“ holte Aeris ihn aus seinen Gedanken zurück.

„…reif war…?“ wiederholte er.

„Der Zeitpunkt war einfach noch nicht für dich soweit.“

Die Lippen des Mädchens zogen sich wahrlich zu einem Grinsen hoch.

„Ich bin mir sicher, dass du als alter Greis in einem Bett, umringt von deinen Kindern, Enkelkindern und Urenkelkindern sterben wirst.“

Cloud wusste, dass sie das nur sagte um ihn fröhlich zu stimmen.

Aber… jetzt hatte sie nur das Gegenteil erreicht.

„Und was ist mit deiner Zeit…?“ wollte er wissen.

„Es war mir bestimmt, so früh zu dem Planeten zurückzukehren...“
 

Für ihn war das eine einfache Umschreibung dafür, dass es ihr bestimmt war, von Sephiroth sein Masamune feige durch den Rücke geboren zu bekommen und dadurch zu sterben.

„Sonst hätte ich euch nicht helfen können…“

Verbittert ballte er eine Hand zur Faust.

Natürlich war ihm das bewusst.

Ohne sie wäre der Planet gestorben!

Aber war ihr Tod dafür nötig gewesen!?
 

„Cloud…?“

„Ja?“

„Habe Spaß an dem Leben, verbring glückliche Jahre, die ich nicht mehr erleben kann.

Du weißt das ich immer bei dir… und den anderen… bin.“

„Ja…“

Sie lächelte und blickte durch das große Loch in der Decke, direkt zum Himmel auf.

Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen.
 

Auch wenn Aeris tot war, sie würde immer und immer wieder auf ihre Freunde aufpassen.

Belustigend dachte sie daran zurück, wie Cloud ihr Bodyguard war, als sie sich gerade erst hatten kennen gelernt.

Nun war sie eine Art Schutzengel für ihn… und seine Freunde, der schon unzählige Male seine Hand über das Leben der Sterblichen hielt.
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie plötzlich wie Zack mit einer eher lässigeren Haltung auf einer der vielen Kirchenbänke saß.

„Komm wir sollten zurück.“

Kaum hatte er das letzte Wort über seine Lippen gebracht, war er aber auch schon wieder verschwunden.

Aeris nickte nur, auch wenn er nicht mehr da war.
 

Cloud stand langsam auf.

Er konnte förmlich schon spüren, dass sie gleich verschwinden würde, aber…

Irgendetwas war merkwürdig.
 

Aeris war auf einmal mit einem Fuß langsam nach hinten getreten und hatte sich in ihrer Haltung versteift.

Ihre Augen fixierten immer noch den Himmel, aber allmählichen fingen sie an, sich erschrecken zu verengen.

Cloud verstand nicht, er hatte nur dieses merkwürdige Gefühl inne und wusste nicht, was als nächstes passieren würde.

Aber eher er jedoch auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, was er denn jetzt nun tun soll, zuckte das Mädchen unwillkürlich zusammen und presste sich beide Hände an die Schläfen.

„Iiieeeeehhh… Iiiiieeeeehhhh !!! Yamette.. YAMETTE!!“ schrie sie verzweifelt in den leeren Raum.

Ihre „Beinmuskulatur“ schien nachzugeben, wodurch sie auf die Knie fiel und verzweifelt den in ihren Händen haltenden Kopf hin und herschüttelte, als ob sie versuchen würde, einen Gedanken gewaltsam zu verbannen.

„Aeris!!“
 

Cloud rannte zu ihr, rannte direkt durch die unsichtbare Trennwand zwischen Trocken und Regen, die das Loch im Dach erschaffen hatte, wodurch sich seine Kleidung langsam aufzuweichen begann und er immer nasser wurde.
 

Das war ihm im Moment aber ziemlich gleichgültig.

Er stand neben seiner Freundin und wollte ihr beruhigend die Hände auf die Schulter legen, aber er griff einfach durch ihren Körper hindurch.

Geschockt sah er erst seine mit Handschuh überzogenen Handflächen an, in denen sich durch den Regen kleine Arten von Wasserlachen bildeten und dann wieder sie.

Dabei fiel ihm auf, dass ihr Körper immer mehr und mehr verschwamm, quasi durchsichtig wurde, als währe sie ein Hologramm das gleich verschwinden würde.

Auch der Regen ignorierte sie mittlerweile und schien ungehindert durch sie „durchzuregnen“.
 

Verdammt, was sollte er tun!?

Wie konnte er ihr denn nur helfen!?

„Aeris, was ist los!?“

Sie antwortete nicht, nein, nur ein Wimmern kam über ihre Lippen, das von einem unkontrollierten zittern ihres „Körpers“ begleitet wurde.
 

Man konnte sie schon fast nicht mehr erkennen und eher sie ganz verschwand, riss sie noch einmal panisch die Augen auf und griff hilfesuchend nach Cloud.

Doch auch sie konnte ihn nicht anfassen und griff nur durch ihn hindurch, wie bei einer Fatahmorgana.

Dann war sie völlig verschwunden.

Einfach weg.

„Ta…s…u….ke, Cloud~ t….a….s…u…“

Shirarenai no tsumi

Kapitel 2: Shirarenai no tsumi
 

Aeris letzte Worte halten wirr in Clouds Kopf, beinahe wie eine verschwommene Erinnerung, umher.
 

„Neeein… Neeeeiiiinnnn !!! Aufhören… AUFHÖREN!!“

„Hilfe Cloud… Hil..~“
 

Verdammt was sollte er bloß tun!?

Was war geschehen!?
 

Der blonde Bursche war regungslos an seinem Platz verharrt und blickte immer noch auf die Stelle, an der er Aeris zum letzten Mal gesehen hatte.

Der Regen, der uneingeschränkt durch das Loch im Dach tropfte, unter dem Cloud stand, hatte ihn komplett durchnässt und drohte nicht aufzuhören.
 

Er spürte Aeris nicht mehr…

Nichts… aber auch wirklich gar nichts…

Nicht mal in seinem Herzen…

Fast… als ob ihre Existenz völlig ausgelöscht worden wäre.
 

Clouds Hände fingen an zu zitternd, bis er sie wütend zu Fäusten ballte.

…Er brauchte Rat.

Alleine würde er sicherlich nie auf eine Antwort treffen.

Er wusste ja noch nicht einmal, wo er anfangen sollte zu suchen bzw. er wusste ja noch nicht einmal, was so genau geschehen war!!
 

Aeris war einfach weg.

Ihr Geist war einfach weg.

Als ob er nie existiert hätte.
 

Seine Freunde…

Sie waren die letzte Chance, obwohl sie bestimmt auch keine Antwort wussten.

Oder sollte er vielleicht Rufus…?
 

Wild schüttelte er den Kopf.

Zuerst müsste er zurück zum 7. Himmel, zu Tifa, Marlene und Denzel.
 

Als er sich umdrehte und zu der Kirchenbank schritt, um sein Schwert an sich zu nehmen, hörte er plötzlich schwere Schritte vom anderen Ende des Raumes.
 

Ein Mann in einem schwarzen, ledernen Mantel hatte die Kirche betreten.

Cloud überkam ein ungutes Gefühl.

Die Kleidung des Fremden erinnerte ihn stark an Kadaj, Loz und Yazoo.... oder auch Sephiroth.

„Wer bist du!?“ rief Cloud, griff nach seinem Schwert und zog es zu sich.
 

…Würde es zu einem Kampf kommen?

Um ehrlich zu sein, fühlte sich Cloud nicht wirklich in der Verfassung zum kämpfen.

Dafür war er viel zu sehr angegriffen worden, von dieser Emotion, dem schlechten Gefühl…
 

Der Fremde reagierte jedoch nicht, nein, nur langsamen Schrittes ging er weiter und schien jeden Winkel der Kirche zu mustern, insbesondere die Wasserstelle, eher er auf halben Wege wieder stehen blieb.

Er war durch das Unwetter draußen genauso durchnässt wie Cloud.

Sein kurzes, schwarzes Haar klebte ihm förmlich an der Stirn.
 

„Ich wiederhole meine Frage nicht gerne ein zweites Mal, also sprich!!“ sagte Cloud noch einmal und brachte sich mit seinem Schwert schon in Angriffspose.
 

„Das war also der Lieblingsort von Kaa-san…“
 

Clouds Augen verengten sich.

Kaa-san?

Konnte das sein!?
 

Natürlich musste er nicht lange nachdenken.

Er kannte so viele Leute, die ständig ‚Mutter’ sagten…

So viele Leute, die er selber getötet hatte…
 

Sephiroth…

Kadaj…

Loz…

Yazoo...
 

Wer könnte damit anders als Jenova gemeint sein??

War dieser Fremde etwa auch… eine Art Sephiroth-Clon?
 

„Aeris…nein… Jenova… Mutter…“

Der Mann zog seine Lippen zu einem hinterhältigen Grinsen hoch.
 

„Wer zum Teufel bist du!? Und was weißt du über Aeris?? Und Jenova!?!“ schrie Cloud förmlich aus sich heraus.

„Mutter… ist einfach nur Mutter…“

Verdammt… wollte dieser Typ ihn etwa auf den Arm nehmen!?

Was sollte das heißen Aeris, nein Jenova… Mutter, und Mutter ist einfach nur Mutter!?

„Cloud Strife… nein… Nii-san… stelle dich mir, stelle dich deinem Bruder Neraj!!“

„Ist mir neu, dass ich einen Bruder habe...“ sagte der Angesprochene trocken; er durfte sich jetzt bloß nicht seine Verwunderung ansehen lassen!!
 

Cloud blieb immer noch in Angriffspose.

Vielleicht konnte er jetzt anfangen, nach einer Antwort für den Vorfall von vorhin zu suchen.

Und dieser Typ… Neraj, wenn er sich so nannte… war der erste Hinweis.

Egal ob er ein Mensch, ein Sephiroth-Clon… oder sonst etwas war.

Der Blonde würde schon eine Antwort aus ihm heraus bekommen!!
 

Neraj währenddessen entblößte unter seinem Mantel eine Schwertscheide, aus der er ein Katana zog.

„Doppelt ist besser…“ sagte er plötzlich grinsend.

Folgend auf diesen Satz, präsentierte er auf seiner anderen Gürtelseite noch eine Scheide, aus der ein zweites Katana zog.
 

Ohne zu zögern rannte er dann auf Cloud zu, wobei er seine Katana kreuzte und wütend schrie: „Du stellst dich unserem zukünftigen Plan nicht in den Weg!!“

Es sah fast so aus, als ob er mit den gekreuzten Klingen geradewegs Cloud umrennen wollte und ihm eventuell dabei ein „x“ in die Brust schneiden wolle.

Cloud jedoch, holte im selben Moment zu einem frontalen Hieb mit seinem Breitschwert aus, was Neraj dazu veranlasste, den Schwertangriff seines Gegner zu blocken, indem er perplexartig vor Cloud stehen blieb und seinen Angriff darin enden ließ, das die Klinge des Breitschwertes nicht weiterkam, bis zu dem Punkt, an dem Neraj seine eigenen Klingen gekreuzt hatte.

Die Kampfaktion hinterließ ein schallendes, metallisches Geräusch in der Kirche.
 

Klinge an Klingen…
 

Damit begann das Kräftemessen.
 

Jeder versuchte den jeweils anderen zurückzudrängen, in dem er den Druck auf seine Waffe verstärkte.
 

„Neraj… das ist deine Name?“ fragte Cloud Zähne-zusammenbeißend und starrte sein Gegenüber an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er grüne Augen hatte und auch ein ganzes Stück größer als er selber war.
 

Sein Gegner hatte eine immense Kraft.

Er wunderte sich eh, warum sein Schwert es nicht geschafft hatte diese Sperre, die Neraj durch das Kreuzen seiner Klingen entstanden hat ließ, zu durchbrechen.

„Nii-san… solltest du heute durch meine Hand nicht sterben… werden dich große Qualen in den kommenden Tagen heimsuchen…“

Der Angesprochene schüttelte wild den Kopf und verstärkte seinen Druck auf das Schwert, als wenn es ihm plötzlich wie Stahlkraft in die Arme geflogen käme.

„Du bist verantwortlich das IHR Geist erloschen ist, oder!?“
 

Neraj musste einen Schritt zurückgehen, da er den Ansturm von Clouds Kraft nicht erwartet hatte.

„Hahaha… MUAHAHAHAHA!!“

Jedoch war die weitere Antwort ein krankes und widerliches Lachen, dass jedem normalsterblichen wahrscheinlich bis ins Mark erschüttert hätte.
 

Der Blonde zweifelte in diesem Moment ob man mit dieser Person überhaupt normal reden konnte.

Aber irgendwie müsste es funktionieren!!

Er musste erfahren was Aeris zugestoßen ist!
 

Neraj schien währenddessen ungeahnte Kräfte freizusetzen, den sein Druck verstärkte sich und die beiden gekreuzten Katana, die seines Gegners Breitschwert inne hatten und blockten, drängten die Waffe mit einem Male soweit zurück bzw. hoch, bis Cloud praktisch gezwungen war, sein Schwert fast senkrecht über seinen Körper zu halten.
 

Er hatte keine Verteidigung mehr.

Sein gesamter Körper war jetzt für jegliche Art von Schlägen offen.

Und sein Gegner wusste das.
 

Im Hintergrund hörte man nur das plätschern des Regens und gelegentlich auch ein Donnerwallen des Himmels, gefolgt von einem kurzen grellen Blitz, der alle Stellen der Kirche, die das Licht erreichen konnte, erschreckend aufleuchten ließ.

Das Unwetter fing an, sich im vollen Maße auszudehnen.
 

Neraj machte einen merkwürdigen Sprung, seinen Oberkörper hielt er aufrecht und praktisch unbewegt, genauso wie die Haltung seiner beiden Waffen, wobei er seine beiden Beine gleichzeitig anzog und in Clouds Magengegend reindrückte.

Dann sprang er ab, fast, als seien seine Beine nichts weiter als manipulierte Sprungfedern und flog im hohen Bogen, ähnlich eines Senkrechtstarters, auf die Kirchenmauer, die ihm im Rücken lag, zu.

Dieser Absprung hatte dafür gesorgt, das Clouds Gleichgewicht gebrochen wurde und er langsam nach hinten umfiel.
 

Neraj war aber viel schneller, als dass sein Gegner auch nur drohte den Boden zu berühren.
 

Trotz der hohen Geschwindigkeit, mit der er auf der Wand zuflog, landete er elegant auf beiden Beine und ging in die Hocke um für einen neuen Sprung gewappnet zu sein.

Durch seine immense Geschwindigkeit trickste er damit die Erdanziehungskraft aus, denn es war eigentlich unmöglich, dass ein Mensch auf einer senkrechten Wand kurz stehen bzw. hocken konnte.

Darauf folgend flog er dann wieder direkt auf Cloud zu, der immer noch in seinem Fall war.
 

Neraj rammte ihn mit voller Wucht, jedoch ohne ihn dabei mit seinen Klingen ernsthaft zu verletzten.

Der Blonde flog durch die Luft, direkt über das ehemalige Blumenbeet, in dessen Abschnitt es immer noch, durch das fehlende Dach, regnete und landete schließlich mit einem großen Knall in der Kirchenwand, direkt hinter dem Altar, in der er dann triefend vor Wasser stecken blieb.

Zu seinen Füßen lag sein Breitschwert, das er noch kurz vor seinem Aufprall verloren hatte.
 

Neraj stand an der Stelle, wo ursprünglich Cloud stand, bevor er ihn gerammt hatte und lachte vergnügt.

„Was habe ich gesagt!?“

Mit langsamen Schritten macht er einen Bogen um die Wasserstelle und blieb vor der Wand stehen, die Cloud beherbergte.
 

Letzter bewegte sich nicht mehr.

Ein Blutrinnsal tropfte senkrecht aus seinem Mund und in seiner Schläfe fing an ein pochender Schmerz auf und ab zuwandern.

Hätte er seine volle Kraft zum Kämpfen gehabt, wäre dies nicht passiert.

Konnte es wirklich sein, das Emotionen/Gefühle so sehr an einem nagten, dass man danach nicht mehr die Kraft zum Kämpfen besaß?

Ja, so konnte es sein…

Er kannte diese Lage derzeit nur zu gut…
 

Sein Gegenüber währenddessen streckte eines der Katana nach ihm aus und berührt mit der Spitze seine Kehle.

„Was hatte ich gesagt? Sei froh, das du jetzt stirbst, damit du keine Qua~~…“

Der schwarzhaarige war gezwungen mitten im Satz abzubrechen, da in seiner Tasche eine Klingelmelodie zu spielen begann.
 

Mit einem schnellen Griff, hatte er das Katana, das an Clouds Kehle thronte, in seine Schwertscheide zurückbefördert, wodurch er die Hand jetzt frei hatte, in seine Tasche griff und ein Handy hervorzückte.
 

„Ja?“ fragte er mit genervter Stimme, als er den Anruf entgegen nahm.
 

Während des Telefonates suchte der hasserfüllte und schwache Blick Clouds ihn heim.
 

„Mhm… Hm…. Ja… Ich verstehe…Ausgezeichnet, ich mache mich unverzüglich auf den Weg!“
 

Neraj klappte das Handy wieder zusammen und ließ es in einer Manteltasche verschwinden.

Langsam steckte er auch sein zweites Katana wieder in seine Scheide, bis er seinen „besiegten“ Gegner ansah.
 

„Du hast Glück, ich lasse dich am Leben – man verlangt nach mir. Als Preis dafür wirst du aber deine unendlichen Qualen in den nächsten Tagen erleiden… Hahahahaha!!“
 

Mit einem Wehen seines Mantels drehte er sich auf den Absatz um und verließ als Sieger des heutigen Kampfes die Kirche.

Was zurückblieb war ein besiegter Cloud, der jetzt wie von selbst aus der Einbettung der Wand rutschte und auf den Boden fiel, direkt neben seinem Schwert, und dort regungslos liegen blieb.

Home sweet home?

Kapitel 3: Home sweet home?
 

Der 7. Himmel hatte sich erst zum späten Abend von der Kundschaft geleert.
 

Marlene und Denzel halfen Tifa dabei, ein wenig auf zu räumen, sprich, die Stühle auf die Tische zu stellen, damit man nachher einmal den Boden durchwischen könnte.
 

Das Radio, das nebenher von der Theke aus, leise Musik von sich gab, konnte nur ansatzweise das donnernde Geräusch der Regentropfen, die draußen auf den Asphalt prallten, übertönen.

Gelegentlich hörte man einen Donner.

Wahrscheinlich würde das eigentliche Gewitter gleich erst anfangen…
 

Unter den 3 Personen herrschte eine bedrückende Stille, niemand sprach auch nur ein Wort, bis es plötzlich an der Tür klingelte.
 

Marlene zuckte perplexartig zusammen, während Tifas Augen zu der Tür huschten.

Durch die vier milchigen Glassscheiben, die in der Tür quadratförmig eingebettet waren, erkannte man nur eine unscharfe Silhouette von einer unbekannten Person.

„Wer ist das… und so spät…? fragte Denzel langsam und legte beruhigend einen Arm um Marlenes Schulter.
 

Ja, die beiden waren für einander schon so etwas, wie richtige Geschwister.
 

Tifa Antworte auf Denzels Frage nicht.

…Wer zur Hölle konnte das sein??
 

Weitere Sekunden vergingen, in denen sich niemand rührte.

Es klingelte ein zweites Mal.
 

Entnervt und mit einem finsteren Blick, seufzte die schwarzhaarige Frau nur einmal und schritt in einem harschen Gang zu der Tür, entriegelte sie, und zog sie ruckartig auf.

„Wissen Sie nicht, das wir schon geschlosse-…?~“

Sie stockte.

Es war Cloud.
 

„Clo-cloud… was ist passiert?“ fragte sie besorgt und ließ den blonden Burschen erst Mal eintreten.

Seine Kleider waren bis auf die letzte Faser mit Wasser durchtrieft und während er in die Bar einschritt hinterließ er ganze Pfützen, die aber im ersten Moment niemand so wirklich realisierte.

An seinem Gesichtsausdruck konnte man erkennen, wie erschöpft er war.
 

Tifa schloss langsam die Tür und musterte ihren Jugendfreund genauer.

Natürlich entging ihr nicht, das er Blutreste am Mundwinkel kleben hatte.

Was war bloß geschehen!?
 

Marlene entzog sich Denzels Arm und baute sich nur wenigen Zentimeter vor Cloud auf.

„Du hast mich erschreckt, ich dachte du hast einen Schlüssel…“

Cloud erwiderte den Blick des kleinen Mädchens.
 

„Aeris…“ sagte er nur leise.
 

Marlene starrte ihn verwirrt an und forschte in seinen Augen rum, als ob sie sich erhoffen würde, eine Antwort darin zu lesen.

„Onee-san!?“ fragte sie dann aufgeregt.

„Etwas stimmt nicht…“ setzte Cloud nach einer kurzen Pause seinerseits hinzu.

„Du solltest dich erst ausruhen, dann kannst du uns erzählen was passiert ist! Und mit wem du… denke ich mal… in einem Kampf verwickelt warst…“ sprach Tifa.
 

Cloud suchte ihren Blick heim und nickte nur stumm.

Er war sich in diesem Moment nicht sicher, wie er ihnen seine ganzen Erlebnisse innerhalb der letzten Stunden berichten sollte.
 

Aber dennoch… irgendwann, wahrscheinlichen waren einige Stunden vergangen, hatte sich der ehemalige „Ex-Soldat“ irgendwie dazu durchgerungen, nachdem er trockene Anziehsachen bekommen hatte und sich kurz ausgeruht hatte, ihnen alles genau in dem Zimmer der beiden Kinder zu erzählen.

Von Aeris Verschwinden, von dem Kampf und von den meisten komischen Anmerkungen Nerajs.

Jedoch… niemanden entging das natürlich, Cloud gab alles ziemlich knapp und… sachlich von sich.

Er erzählte nichts über seine Gefühle, außer vielleicht das er besorgt war.

Er hatten ihnen auch verschwiegen, dass ihn dieses komische Gefühl seit Tagen geplagt hatte, welches immerhin der Grund dafür war, wieso er sich die letzte Zeit in die Kirche zurückgezogen hatte.

Natürlich wusste er, das er mit Tifa eigentlich über alles reden konnte, aber… er wollte es einfach nicht.

Er fühlte sich nicht in der Lage dazu.

…Er wusste nicht warum…
 

Diejenige, über die er sich noch gerade Gedanken machte, schwieg die ganze Zeit über und hatte den Blick zu Boden gerichtet, während sie auf dem Bett von Marlene saß.

Sie wusste nicht, was sie Antworten sollte.

Zum ersten Mal, seit langer Zeit, fühlte sie sich wieder überfordert.
 

Erst, als Cloud von Denzel Bett aufstand, das genau neben Marlenes Bett stand, richtete sie ihren Blick auf.

Er war dabei das Zimmer zu verlassen.

„Wo willst du hin!?“

Cloud blieb im Türrahmen stehen.

Sein Blick galt stumm den Stufen, die wieder zu dem Barraum hinunterführten.

„Ich weiß es nicht…“

„Aber…!!“
 

Tifa stand hektisch auf und stellte sich direkt hinter ihm.
 

Wollte er etwa wieder alleine sein!?

Wollte er sie wieder alleine lassen??

Marlene und Denzel und Sie??

…Wollte er tatsächlich seine „Familie“ alleine lassen…?
 

„…Du… du weißt wo dein zu Hause ist…. oder?“ fragte sie leise und auch verunsichert.

Der junge Mann, der mit dem Rücken zu ihr stand, schwieg.
 

„… Ich weiß es nicht.“
 

Für Tifa glich das einem direkten und unvorhergesehenen Schlag ins Gesicht.

Auch Marlene und Denzel, die beide noch auf ihren Betten saßen und alles mit anhörten, waren sichtlich geschockt.
 

Cloud schüttelte nur langsam den Kopf und stieg die Stufen hinab.

Er wusste, dass er sie damit verletzt hatte.

Aber… sollte er besser lügen?
 

Im Moment wusste er nicht wo ihm sein Kopf stand.

Es war alles so verwirrend…
 

Als Kadaj, Loz und Yazoo vor Monaten getötet wurden und er sich selber vergeben konnte, dass er Aeris einfach hatte sterben lassen, dachte er, dass es wieder bergauf gehen würde.

Jedoch… war nur das Gegenteil eingetreten.
 

Diese schlechte Vorahnung…, sie hatte ihn dazu gebracht, das Haus zu verlassen.

Irgendwie hatte er das Gefühl gezwungen zu sein, damit alleine klar zu kommen.

…und seine Zuflucht hatte er in der Kirche gefunden.

Dort hoffte Cloud, dieses Gefühl vergessen zu können, denn in dem alten, heruntergekommenen Gemäuer, wo er viele Erinnerungen an Aeris hatte, fühlte er sich einfach wohler, als hier… in dieser Bar.

Aber dieses Gefühl… die Vorahnung…das wurde ihm jetzt erst mal so richtig klar, als er darüber nachdachte, hatte sich letztendlich doch in Sachen Aeris bestätigt.

Ihr Geist war verschwunden.
 

…Und niemand konnte ihm wahrscheinlich damit helfen.

Tifa hatte geschwiegen, als er seine Erlebnisse geschildert hatte.

Barret… Cait Sith… Cid… Red… Yuffie… Vincent…

Sie alle würden ebenfalls schweigen.

Hätte er sich von Anfang an dazu durchgerungen, ihnen von der Vorahnung zu berichten, Cloud wurde sich von Sekunde zu Sekunde sicherer, je länger er darüber nachdachte, hätten sie auch alle nur geschwiegen. Genauso geschwiegen wie Tifa.

Wie naiv er doch war. Er dachte dass seine Freunde ihm helfen könnten!

Aber so wie es jetzt aussah müsste er versuchen weiterhin mit den Dingen alleine zu Recht zu kommen.

…Denn niemand konnte ihm helfen, wirklich niemand.
 

„Aber, aber… wer wird denn hier gleich so depressiv denken!?“

Cloud blieb perplex am Fuße der Treppen stehen.

Seine Augen huschten nur 2 Meter weiter, zu der Bar, an der Zack auf einem typischen Kneipenhocker saß und die verschränkten Arme auf die Theke abgestützt hatte.

„Wieso entfernst du dich von den anderen… Cloud?“

Der Blonde schwieg, er wusste nicht was er sagen sollte.

Er hätte nie im Leben damit gerechnet, dass plötzlich der Geist Zacks hier sein würde.

„Du wirst ihnen allen nur Kummer bereiten…“

„…Du hast leicht reden!“ antwortete Cloud wütend und schritt zum Ausgang.

„Warte… hör mir zu…“

Zack drehte sich auf dem Hocker in Richtung Cloud um, der nur wenige Meter von der Tür stehen blieb.
 

Wieso wollte er sich jetzt nicht mit Zack unterhalten?

Wollte er sich nicht rechtfertigen, wieso er sich von seinen Freunden „entfernte“?

Oder lag es daran, dass er nicht wusste, wie er sich rechtfertigen sollte?

Doch… er wusste wie er sich rechtfertigen konnte…
 

„Es werden harte Zeiten auf dich oder besser gesagt euch zukommen… Niemand von euch würde das wahrscheinlich alleine überstehen…“
 

Cloud drehte sich um und blickte den jungen Mann an der Bar intensiv an.

„Du redest von Neraj? Was weißt du? Was ist mit Aeris??“
 

Die ganzen Fragen, die Cloud versucht hatte zu unterdrücken flammten auf einmal wieder in ihm auf.

Wusste Zack etwas über den Vorfall?

Konnte er die Antwort geben, die er sich von Tifa und seinen Freunden erhoffte, aber wahrscheinlich nie bekommen würde??
 

„Aeris…“

Zack musterte Cloud lange.

„Ihr Geist ist nicht mehr beim Planeten.“

„…Wie meinst du das?“

„Ich kann es mir selber nicht erklären…. Und ich bin auch machtlos…. Aber alles von ihr… die Gedanken, die Gefühle, Erinnerungen… nichts mehr davon ist im Lebensstrom. Fast als ob… als ob jemand alles herrausgesogen hätte…“
 

Cloud wurde hellhörig.

Aeris’ Geist… war nicht mehr im Lebensstrom?

Er schloss kurz die Augen und dachte an ihre letzten Worte.
 

„Neeein… Neeeeiiiinnnn !!! Aufhören… AUFHÖREN!!“

„Hilfe Cloud… Hil..“
 

Jemand sollte aufhören…

Aufhören sie gewaltsam dem Lebensstrom zu entreißen?
 

„Aber… wenn sie nicht mehr im Lebensstrom ist… dann…“ fing Cloud einschließlich an.

„Der Lebensstrom..“

Zack unterbrach seinen Freund.

„Der Körper eines Toten verwest, jedoch kehrt die Seele zurück zum Lebensstrom. Es gibt nur drei Gründe, wieso eine Seele nicht oder nicht mehr im Lebensstrom sein kann…

Entweder war die Seele so hasserfüllt, dass sie sich schmerzlich an das Diesseits klammert oder ... die Seele wurde wiedergeboren…“

„Und die dritte Möglichkeit?“ wollte Cloud wissen.

„Ich weiß nicht ob es funktioniert, es ist nur eine Theorie von mir… aber die Seele könnte in einen neuen „konstruierten“ Körper gesetzt worden sein… Das sind die einzigsten Möglichkeiten… denn wenn sie nicht im Jenseits ist…“

„Kann die Seele sich nur im Diesseits befinden…“ wurde der Satz von dem Blonden beendet.

Zack nickte kaum merklich.

„Es gibt keine „dritte Welt“ in der sich eine Seele befinden kann, das ist ausgeschlossen.“
 

Cloud senkte den Blick zu Boden.

Konnte es wirklich sein, dass sie wieder lebte?

Oder wurde sie „wiedergeboren“?
 

War das überhaupt möglich!?!

„Aber… wie soll ich sie denn finden…? Das ist unmöglich!“

Zack fing an, zuversichtlich zu lächeln.

„Hieß es nicht auch, dass es unmöglich war, den großen Sephiroth zu besiegen?“

„Was…?“

Cloud schien nicht zu verstehen worauf Zack hinauswollte.

„Du und deine Freunde… ihr habt das Unmögliche geschafft. Ihr hattet Sephiroth besiegt und den Planeten gerettet. Anfangs wusste niemand Antworten auf die Fragen des jeweils anderen, aber auch wenn ihr Ratlos wart, ihr habt euch immer gegenseitig unterstützt, oder? Gib also nicht auf. Auch wenn es aussichtslos zu sein scheint. Du musst an dich glauben. An dich und deine Freunde.“

„Spricht so ein ehemaliger 1. Klasse Soldat?“

„Iie. So spricht ein guter Freund.“
 

Die Mundwinkel des anderen zogen sich tatsächlich zu einem kaum erkennbaren Lächeln hoch.

Zack.

Er hatte es doch tatsächlich geschafft.

Cloud hätte beinahe den Glauben an sich selber und erst Recht an seine Freunde verloren.

…Und das eigentlich nur, weil Tifa ihm keinen Antwort gegeben hatte.

Schwachsinnig, irgendwo…

Doch Zack hatte ihn wieder aufgebaut.
 

„Cloud, mit wem redest du die ganze Zeit!?“

Tifa kam die Treppen runter.

Als Cloud aufsah, war Zack nicht mehr da.

„Tifa… ich werde Aeris suchen gehen…“

„Was??“

I will fight back!

Kapitel 4: I will fight back!
 

Stille.

Endlich Stille.

Das Unwetter hatte nach seinem Höhepunkt endlich aufgehört.
 

„Cloud… ich, ich versteh nicht, du willst Aeris suchen gehen?? Aber, aber sie ist… ist doch…“

Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf.

„Ich weiß es nicht… aber…sie ist hier irgendwo… irgendwo auf dem Planeten… und das nicht beim Lebensstrom.“

Tifas Augen vergrößerten sich von Sekunde zu Sekunde.

„Hat das was mit dem Vorfall zu tun? Neraj? Ich dachte du kannst dir das selber nicht erklären!“

„…Konnte ich auch bis vorhin nicht… aber… die Stimme eines guten Freundes hat mich wachgerüttelt.“

Er lächelte milde.

Eines seiner seltenen Lächeln…

„Warte hier auf mich, auch wenn es länger dauern sollte.“

„Du willst wieder weg!?“ fragte sie hysterisch.

„Du musst auf Marlene und Denzel aufpassen… also werde ich alleine gehen. Vertrau mir.“

Damit drehte er sich um und wollte zur Tür schreiten, jedoch hielt Tifa ihn noch einmal auf.

„Aber wenn du in der Klemme steckst… Meldest du dich… versprochen?“

„Hai!“
 

„Heh…“

Tifa hatte sich auf ihr Bett gelegt, starrte die Zimmerdecke an und dachte an den vergangenen Moment, der sich vor knapp einer halben Stunde zugetragen hatte, während sie die Arme hinter ihrem Kopf verschränkte.

„Aber wenn du in der Klemme steckst… Meldest du dich… versprochen?“

„Hai!“

„Du weißt zwar nicht, wo dein zu Hause im Moment ist… aber… du weißt wer deine Freunde sind… oder Cloud?“ fragte sie leise und lächelte still vor sich her.
 

Auch wenn Tifa die Sache mit Aeris alles andere als uninteressiert ließ, ließ sie Cloud lieber die Sache alleine regeln.

Es stimmte, sie konnte die beiden Kinder nicht alleine lassen.

Und immerhin würde Cloud sich melden, wenn etwas passieren würde.

…Das hatte er versprochen.
 

Cloud fuhr mit seinem Motorrad die endlosen Straßen Edges entlang.

Er dachte über das Gespräch mit Zack und dann über jenes mit Tifa nach.

Zack hatte ihn wieder aufgebaut, ja, er hatte ihm wieder Mut geschenkt.
 

Fast wäre er dabei gewesen, seinen Freunden den Rücken zuzukehren.

Auch wenn sie keine Antworten oder Ratschläge auf seine Fragen wussten, sie würden ihm immer beistehen. Genau so, wie er ihnen immer beistehen würde.
 

Ja, dadurch, dass sie nicht mehr zusammen durch die Welt reisten und jeder nun seinen eigenen Aktivitäten nach hang, hatte er fast vergessen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, als Sephiroth den Planeten zerstören wollte.

Und… waren sie nicht schließlich auch alle da, als Kadaj, Loz und Yazoo auf den Plan traten?

Oder viel eher, als der durch eine Substanz beschworene Bahamut drohte, die Stadt zu vernichten? Hatten sie ihm nicht alle geholfen Bahamut zu vernichten!?

Ja, das Gefühl des Zusammenhalts hätte er beinahe vergessen…

Aber Zack hatte ihm schließlich doch noch die Augen geöffnet.
 

Nachdem er nun aber endlich wieder wusste, was ihm seine Freunde bedeuteten, kam ihm wieder diese andere Frage in den Sinn.

Wo sollte er anfangen zu suchen?

Vielleicht hätte er doch das noch einmal mit Tifa bereden sollen…

Aber… erst würde er mal sehen wie weit er alleine kommt und wenn er dann wirklich nicht mehr weiter wusste, konnte er sich noch immer an sie oder auch den anderen wenden.

Mhm…

…Vielleicht… vielleicht sollte er als erstes wieder zur Kirche fahren?

Neraj hatte etwas von unendlichen Qualen erzählt, die Cloud in den nächsten Tagen durchleiden müsste… das hieß wohl… dass die beiden sich noch einmal wieder sehen würden, oder?

Genau, da war der beste Platz wohl in der Kirche um auf ihn zu warten.
 

Und dieses Mal würde er bestimmt etwas aus diesem Typen herauskriegen, denn eines war Cloud sich mehr als 100%tig sicher – Neraj hatte etwas mit Aeris Verschwinden zu tun.

Diese ganzen Sätze in der ihr Name, indirekt, wenn auch einmal direkt, gefallen waren…
 

„Das war also der Lieblingsort von Okaa-san…“

„Aeris…nein… Jenova… Mutter…“

„Mutter… ist einfach nur Mutter…“
 

Ja, er musste einfach etwas mit Aeris zu tun haben!!
 

So fuhr der Blonde weiter

Es zog sich eine Weile hin, bis er wieder an der Kirche war.

Nachdem er sein Motorrad, Fenris, seitlich des Eingangs positioniert hatte, suchten seine mit Handschuh überzogenen Fingern einen Knopf auf der Haube, der dafür sorgte, dass die beiden Kotflügel des Fahrzeuges praktisch reflexartig aufsprangen und seine 5

„Teil-“Breitschwerter sowie das Basisschwert präsentierte, die nach Reih und Glied ihren Platz in einer Art Halterung hatten.

Eines nach dem anderen zog Cloud raus und kombinierte sie zu einem Schwert.

Dann betätigte er wieder den Knopf und die Kotflügel schlossen sich wieder.
 

Der ehemalige Soldat verharrte allerdings noch eine Weile auf seiner Maschine, während er seine Waffe ansah, die ja eigentlich aus mehreren zusammengefügt wurde.
 

…der nächste Kampf gegen Neraj würde nicht leicht werden.

Er würde mit aller Sicherheit noch mehr Können an den Tag legen, das er bei dem letzten Gefecht nicht benötigt hatte.

Cloud würde also all seine Stärke brauchen…

All sein Kampfeswillen…

Er durfte sich nicht von irgendwelchen Gefühlen unterkriegen lassen…
 

Entschlossen nickte er sich selber zu, stieg von seinem Motorrad ab und betrat die Kirche…
 

~Kapitel 4 Ende~
 

Zusatz
 

Es war schon zum späten Abend.

„Verdammt, wieso hat sie sich noch nicht gemeldet!?“

Auf den Straßen Edges war es wie leer gefegt, was aber auch selbstverständlich war.

Alles war noch durchnässt, von dem starken Unwetter, das gewütet hatte.

„…“

Von irgendwoher konnte man einen Motor laufen hören…

„…Mach doch auch mal den Mund auf, Rude!!“
 

Es war der Motor eines alten Pick-ups.

Eines Pick-ups, der versteckt in einer Seitenstraße geparkt war und 2 junge Männer innehatte.
 

Reno seufzte genervt, während sich sein Griff um das Lenkrad des Fahrzeuges verstärkte.

„Ich glaube, wir sollten besser die Plätze tauschen...“ meinte Rude, der sich schon eine ganze Weile mit dem Beifahrersitz zufrieden geben durfte.

„Ach halt die Klappe!“
 

Der Rotschopf brachte sich doch dazu, seine Finger vom Lenkrad zu lösen, fing jedoch dann an, ungeduldig, wenn auch nervös, an seinem Anzug rumzunesteln.

Das brachte Rude zu einem schmunzeln.

Das er miterleben durfte wie Reno beinahe vor Sorge starb, das war schon ein starkes Stück.
 

Wann hatte er ES zum ersten Mal erfahren?

Es war doch schon eine ganze Weile her…
 

Die beiden saßen damals in einem besuchten Gasthaus, irgendwann, an eines ihrer freien Wochenenenden.
 

„Rude, sag mal, was ist eigentlich mit deiner Familie? Hast du noch eine?“ fragte Reno und trank einen kräftigen Schluck seines Bieres, während er die Leute beobachtete, die ein und ausgingen. Ziemlich voll heute, am Wochenende.

Der Kahlköpfige schwieg für eine Weile.

„Doch, sie leben noch. Ich geh sie ab und zu besuchen, aber das ist kaum der Rede wert… Wie sieht’s denn eigentlich bei dir aus?“

Rude hätte wirklich nicht mal im Traum daran gedacht, seinen rothaarigen Partner zu fragen, ob er noch Familie hätte.

Die Frage brachte den Angesprochenen dazu ein merkwürdiges Lächeln aufzusetzen.

Es war ein… eher undefinierbares Lächeln, was kaum einer von ihm kannte.

„Meine Eltern… die leben nicht mehr… Krankheiten haben sie dahingerafft.“

„…Kein Mitgefühl für sie oder warum sagst du das so hart?“

Eigentlich war Rude eher schweigsam, aber dieses Mal hegte er wirklich Interesse dafür, was Reno für eine Vergangenheit hatte.

Hat er seine Eltern etwa gehasst?

„Ich kann mich kaum an sie erinnern. War noch recht jung, als es passierte. Seitdem musste ich mich irgendwie alleine durchs Leben schlagen. Und meine Schwester. Aber hey, sieh dir an wo ich gelandet bin, in unserem kleinen, lustigen Turkhaufen!!“

Reno fing an zu lachen und schlug, um seine Laune des Lachens her zu verstärken, mit der Faust auf den Tisch.

„………………………du hast eine Schwester!?“
 

Der andere Turk fing endlich an zu verstehen warum Reno so ist… wie er ist…

Wenn die Eltern früh gestorben waren und man sich alleine durchs Leben schlagen musste, war es klar, dass das an der Erziehung hängen bleiben würde […].

Aber, dass er auch noch eine Schwester hatte??

„Ja. Ich weiß, davon habe ich noch niemandem etwas erzählt, muss ich ja schließlich nicht jedem auf die Nase binden.“

Der Gesprächspartner von Rude seufzte resignierend.

Seine Lust auf sein Bier war ihm schlagartig vergangen.

Vielleicht lag das daran, dass er an seine Schwester denken musste und sie es früher nie leiden konnte, wenn Reno trank.

„Sie ist ein paar Jahre jünger als ich, sieht mir aber verdammt ähnlich.“

Rude wusste wirklich nicht, wie er jetzt reagieren sollte.

Entweder geschockt, weil er eine Schwester HAT oder noch mehr geschockter weil seine Schwester ihm VERDAMMT ÄHNLICH sieht?

„………………………Wie heißt sie denn…?“

Eine abwinkende Geste mit der Hand, war die Antwort.

„Unsere Eltern waren einfallslos. Sie heißt Rena.“
 

Reno hatte tatsächlich eine kleine Schwester, die Rena hieß.

Und nicht nur das, Rena war vor kurzem sogar den Turks beigetreten, nachdem sie Rufus förmlich auf Knien angebettelt hatte.

Eigentlich war Rufus dagegen, so gesehen gab es auch die Shinra Produktionsabteilung, Bereich Verwaltungsforschung auch bekannt als Turks nicht mehr, da Shinras Zeit vorbei war, aber irgendwie hatte Rena es doch geschafft, die Meinung des Shinrapräsidenten zu ändern.

Rude könnte schwören, dass sie dies nur getan hat, um bei ihrem Bruder in der Nähe zu sein.
 

Nun war also klar, dass die beiden auf Rena warteten, aber sie konnten unmöglich die Probleme erahnen, die in den nächsten Minuten auf sie zueilen sollten…
 

Das hagere Mädchen war irgendwo auf einem Fleckchen Ödland, wo jeder Zentimeter dem nächsten aufs Haar glich.

Nur das schwarze Motorrad stich aus der Landschaft raus, auf dem Rena saß.

Sie wusste, dass sie viel zu spät dran war, daher wollte sie sich bei Reno melden, wie sie es eh versprochen hatte.

Also zückte sie ihr Handy und rief ihn an.
 

„Reno hier….“

Eine kurze Pause ihres Gesprächpartners, dann fing er erst richtig an zu zetern.

„Rena, bist du das!? Wo zur Hölle treibst du dich rum!?! Du bist viel zu spät dran!! Als Turk kannst du dir so was nicht leisten!“

Das rothaarige Mädchen senkte den Blick zu Boden.

Sie konnte nicht wissen, das Reno mit seinen ganzen Kommentaren nur umspielte, dass er besorgt war.

„Ich bin gleich da…“ sagte sie nur leise.

Reno fing zu einem erneuten Satz an, aber das Mädchen wurde durch etwas abgelenkt.

Sie hörte ein Fahrzeug in der Ferne.

Ein anderes Motorrad, um genauer zu sein.

Und das, mit einer enormen Geschwindigkeit.

„Hast du verstanden!?“ rief Reno in den Hörer rein.

„…Wiederhol das bitte noch einmal“, sagte das Mädchen perplex.

Das Motorrad kam immer näher.

In Rena nistete sich ein ungutes Gefühl ein.

Ihr standen die Nackenhaare praktisch hoch! … Warum?
 

„Du sollst daran denken, das du…~“

Den Rest des Satzes verstand die Rothaarige nicht mehr.

Wie in Zeitlupe kam es ihr vor, dass ein Motorrad an ihr vorbeigeschossen kam, mit einer Frau, die silberne, lange offene Haare hatte und in einem schwarzen Mantel eingekleidet war.

Sie hatte eine Gunblade gezückt, die direkt auf Rena zielte…
 

„…hast du es jetzt verstanden?“ fragte Reno noch einmal gefährlich ruhig nach.

Rude hatte schon wirklich Schweißausbrüche.

Er dachte, dass sein Partner wohl gleich ausrasten würde und das Auto auseinander nimmt.

In diesem Moment hörten sie aber nur das laute Geräusch eines Motorrads aus dem Hörer des Handys, wodurch Reno gezwungen war, es einige Zentimeter von seinem Ohr zu entfernen.

Dann ertönte ein Schuss, der sich in die Länge zog.

Und das Mottorad wurde wieder leiser.
 

Vor Schock schwiegen die beiden Männer einige Sekunden und tauschen nur Blicke miteinander aus.

„Rena? Rena!! Bist du nach da? ….Melde dich, sag was!! REEEEEEEEEEENNNNAAAAAAAAAA!!“

And she’s back… again

Kapitel 5: And she’s back… again
 

… Wie lange war Cloud jetzt schon in der Kirche und wartete darauf was passiert…?

…Stunden?

…Vielleicht war auch schon ein Tag vergangen??
 

Er konnte es nicht so genau sagen, da sein Zeitgefühl in dieses Mal im Stich lies.
 

Mit ernster Mine stand er von der alten Holzbank auf, auf der er die ganze Zeit gesessen und gewartet hatte und fing an in der Kirche auf und ab zu laufen.

Der Holzboden knirschte unter jedem seiner Schritte auf.
 

Wie er es hasste, warten zu müssen.

Gezwungen sein Geduld zu haben, während er genau wusste, das Aeris irgendetwas widerfahren ist, war wirklich schon eine Qual.

Aber gewiss war das nicht die Qual von der Neraj gesprochen hatte.

Das würde viel zu simpel sein.
 

Nein, Cloud war sich sicher, das Neraj irgendetwas Schlimmeres mit den Qualen meinte, die ihn angeblich in den nächsten Tagen heimsuchen sollten.
 

Seufzend blieb er vor der Wasserstelle stehen und sah betrüb auf sein Spiegelbild.

Ein junger, blonder Mann starrte zurück.

…Tze, was hatte er jetzt erwartet?

Eine Antwort im Wasser lesen zu können?

Oder wahlweise vielleicht IHR Spiegelbild zu sehen, dass ihm sagen würde, was er zu tun hatte?
 

Ohne richtig nachzudenken zog er langsam sein Handy aus der Tasche und klappte es auf.

…Sollte er doch mal Tifa anrufen?
 

Cloud konnte sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, ob er sie nun anrufen sollte,

denn im gleichen Moment fing sein Handy plötzlich an eine Rufmelodie wiederzugeben.

Er selber wurde angerufen.
 

Auf dem Display wurde Tifas Nummer angezeigt.

…Was wollte sie denn jetzt bloß?
 

Nichts ahnend nahm er den Anruf an.

„Ja?“

„Cloud, Reno hat mich gerade angerufen“, antwortete Tifa sofort.
 

Der Angesprochene stutze.

Reno?

Wieso ausgerechnet Reno??
 

„…Was wollte er?“

„Ein Mitglied der Turks wurde angeschossen.“

„Angeschossen!?“ wiederholte Cloud.
 

Während des Gespräches blieb sein Blick weiterhin auf seinem Spiegelbild haften.
 

„Von wem?“

„Reno sagt, sie hätten nicht mehr herausfinden können, außer dass es eine Frau mit langen, silbernen Haaren war, die einen schwarzen Mantel trug. Er hatte angerufen weil er dachte, das wir vielleicht etwas darüber wissen.“
 

Langes, silbernes Haar, schwarzer Mantel…

Nein, war das nur ein Zufall!?

Oder war das die Beschreibung eines weiteren Sephiroth-Klones!?

…Aber ein weiblicher?

War so etwas möglich?

Clouds Gedanken überschlugen sich.
 

Nicht nur, das Neraj existierte, der genau wie Kadaj, Yazoo, Loz und Sephiroth war, nein, jetzt gab es auch noch eine Frau die so war.

Konnte es denn wirklich noch schlimmer kommen…?
 

„Cloud… glaubst du, sie könnte etwas mit Neraj zu tun haben?“

„Ich weiß es nicht… aber… wer wurde eigentlich angeschossen? Rude, Elena?“

Der Blonde seufzte abermals leise.

Er wollte gerade seine Frage erweitern, ob es vielleicht auch Tseng gewesen sein kann, als er aber plötzlich hörte, wie ein Motorrad quietschend vor der Kirche zum stehen kam.
 

„Was war das?“ fragte Tifa sofort, Clouds letzte Frage vollkommenen vergessend.

Anscheinend musste sie das Fahrzeug ebenfalls gehört haben.
 

„Tifa, ich ruf dich später zurück“, sagte er nur trocken, beendete den Anruf, klappte das Handy zusammen und steckte es zurück in seine Tasche.

Irgendetwas sagte ihm, dass die Person, die gleich die Kirche betreten würde, nicht freundlich gesinnt sein würde.
 

Und so war es denn auch.

Energische Schritte hallten durch die Kirchenhalle, die von den offenen Doppeltüren kamen.

Neraj tauchte langsam am Eingang auf und grinste nur.
 

„Nii-san, ich wusste, dass du wieder hier sein würdest.“
 

Cloud wollte nicht lange fackeln, daher ging er direkt in Angriffsposition.

„Bist du gekommen, um mich meine unendlichen Qualen durchleiden zu lassen!?“ wollte er sofort wissen.

„Hey~ ! Wie sagt man? Du hast den Nagel praktisch auf den Kopf getroffen. Welch ein Jammer, dass ich dich nicht getötet habe. Dann wäre dir das jetzt erspart geblieben.“
 

„Hört auf mit deinem Gerede!! Sag mir, wo ist Aeris!? Ich weiß ganz genau, dass du irgendetwas mit ihr zu schaffen hast!!“ sagte Cloud lauter.
 

Nerajs’ dummes Grinsen zog sich nur in die Breite, während er in die Kirche schritt.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du es unbedingt nötig hast, so früh zu sterben… Aber wenn du mit deinem Tod nur bezweckst bei Mutter sein zu können, muss ich dich enttäuschen. Sie ist nicht mehr im Lebensstrom.“
 

…Wieder bei Mutter sein zu können?
 

Der Blonde war verwirrt.

Meinte er Jenova?

Nein, er meinte nicht Jenova.

Was er meinte war…
 

Aeris.
 

„Was hast du verdammt noch mal mit ihr angestellt!?“ rief Cloud und ging einen Schritt auf Neraj, der nur wenige Meter von ihm entfernt stehen geblieben war zu, um ihm zu verdeutlichen, das seine Geduld gleich am Ende war.
 

„Mutter, willst du nicht kommen und einem deiner Söhne, der es nicht für nötig hält, dich zu lobpreisen, ‚Hallo’ zu sagen?“
 

Cloud hörte wieder Schritte, wenn auch nur sehr leichte, die unmögliche von einer gebauteren bzw. schwereren Person stammen könnten.

Seine Augen erweiterten sich erschreckend, als er die Person dann erblickte, die in die Kirche eintrat.

Im gleichen Moment suchte direkt ihn eines seiner Flashback heim, die ihm immer wieder seine Vergangenheit verdeutlichten oder wahlweise auch wie früher, als er selber nicht so genau wusste, wer er war, vortäuschten, wodurch er gezwungen war, in die Knie zu gehen. Das schillernde Geräusch, das eine Art Nebeneffekt zu dem Rückblick bildete, ließ ihn dabei fast taub werden.
 

Er sah Aeris, wie er sie langsam ins Wasser sinken ließ und allmählich in der schwärze des Sees verschwand.
 

In seinem nächsten Flashback erblickte er nur Sephiroth, der sein Katana durch ihren Rücken rammte, sie selber ihre Augen erschreckend aufriss und dann leblos in sich zusammensackte.
 

„Ist die Überraschung nicht gelungen? Mutter ist wieder da!“ sagte Neraj freudig während die soeben erschienene Aeris neben ihn trat.
 

Cloud öffnete die Augen wieder und keuchte kurz nach Luft, um sich von den Bildern, die ihn heimgesucht hatten, zu erholen.

Seine Hände zitterten, während er wieder aufstand.

Sein Blick galt ihr, …Aeris.
 

Sie sah genau so aus, wie er sie in Erinnerung hatte.

Die Haare, jeder Gesichtszug, jede Kontur ihres Körpers.

Sogar ihre Kleidung!

Es war alles so, wie er in Erinnerung hatte.
 

Nur ihr Ausdruck…

Der war anders.
 

Ihr Ausdruck war so hart…

Ihre Augen schienen keine Freude, keine Liebe, nein, gar keine Gefühle zu kennen.
 

Langsam fing an, Wut in seinen Adern zu pulsieren, ebenso wie Hass.

Hass auf Neraj.

Er wusste, dass das nicht die Aeris sein würde, die er mal kannte, auch wenn sie genau so aussah.
 

„Aeris…, “ begann er leise, „…verdammt noch mal, was hast du mit ihr gemacht!?“ schrie er dann förmlich zu Neraj aus sich heraus.

„Warum bist du nicht dankbar? Wir haben sie aus dem Lebensstrom geholt, ihr einen neuen Körper gegeben… Ist Mutter nicht herrlich!?“
 

Mit wem meinte er wir?

Gab es doch noch mehr, von seiner Sorte?

Gehörte diese Frau, die einen Turk angeschossen hatte auch dazu!?
 

Cloud konnte darüber nicht wirklich nachdenken, seine Wut steigerte sich nur noch mehr.
 

„Hör auf sie Mutter zu nennen!! Sie ist nicht deine Mutter!! Sie ist unsere Freundin.“

„Freundin?“

Neraj zog die Augenbraue hoch.

„Vielleicht war sie das Mal. Aber jetzt… Hahahahahahaha…. Ist sie Jenova… unsere Mutter!“
 

Da war es schon wieder…

Unsere.

Es musste noch jemanden geben, der zu Neraj gehörte.
 

„Wie soll das bitte gehen!? Vielleicht hast du irgendwie ihren Willen unterdrückt, aber Aeris bleibt immer noch Aeris, sie ist nicht Jenova und wird es auch niemals sein!!“

„… Wer sagt, das sie jemals einen Willen hatte?“ fragte Neraj.

Cloud stockte.

„…Was?“ fragte er leise, wenn auch nicht glaubend, nach.

„Es ist Zeitverschwendung, es dir zu erklären. Du wirst jetzt eh sterben. Mach dich auf deine Qualen gefasst, denn es ist doch herrlich von einer geliebten, tot geglaubten und dann wieder ins Leben gerufenen Person getötet zu werden, oder nicht!? Hahahahahahahaahahah!!!!“
 

Der Angesprochene verzog angewidert das Gesicht.

Er wollte Cloud also leiden lassen, weil Aeris ihn töten sollte!?

Verbittert biss er sich leicht auf die Unterlippe.

Verdammt, was sollte er bloß tun!?
 

„Mutter, dein missratener Sohn hat dir in der Vergangenheit viel Leid zugefügt, oder? Deinen Körper Stück für Stück zerstört, nicht wahr…?“

Neraj beugte sich zu Aeris Ohr und flüsterte ihr etwas zu.

„Lass ihn dafür leiden… Töte ihn!!“
 

Cloud verstärkte seinen Griff um sein Schwert.

Was hatte er bloß mit Aeris angestellt, das sie seinen Befehlen gehorchen würde!?

..Was hatten er ihr schreckliches angetan…?

Dachte sie selber auch, dass sie Jenova wäre!?
 

Er konnte nicht weiter denken, denn seine Augen beobachteten, wie Neraj eines seiner Katana zog und Aeris reichte, die es kommentarlos annahm.

Ihre Augen fixierten Cloud noch eine ganze Weile und verengten sich, bis sie plötzlich unvorhersehbarer weise los sprintete und Cloud angreifen wollte.
 

Letzterer wusste dass so etwas passieren würde, daher konnte er ihren Angriff abfangen.

Beide standen sich gegenüber, Klinge an Klinge gepresst, ähnlich wie Neraj und Cloud bei ihrem letzten Kampf und sahen sich gegenseitig an, während Aeris versuchte, den Druck auf ihre Waffe zu verstärken, um Cloud damit in die Knie zu zwingen.
 

Cloud selber war verzweifelt.

Er wusste nicht, was er tun sollte.

Er konnte sie doch nicht verletzten!

Gehschweigenden er hatte gar nicht den Willen gegen sie zu kämpfen!

…Aber… er konnte sich auch nicht töten lassen.

Nein, er würde nicht eher sterben, bevor er Neraj dafür Zahlen ließ, was er ihr angetan hatte!
 

Aeris hingegen war deutlich stärker, wie zu ihrer damaligen Lebzeit.

Sie zwang Cloud einen Schritt zurück.

Ihre Augen zogen sich schlitzförmig zusammen und fingen an kurz aufzuleuchten, eher sie Cloud noch einen weiteren Schritt zurück drängte.
 

Der Blonde war fassungslos.

Mako-Augen…

Konnte das sein!?

Sie hatten Aeris Mako-Energie und wahrscheinlich auch Jenova-Zellen in den Körper injiziert?
 

Im selben Moment suchte ihn ein weiteres kurzes Flasback heim.

Er sah Jenova vor sich.

Jene Jenova, gefangen in einem Glasbehälter, die er zum ersten Mal in Reaktor der Nibelgebirge erblickt hatte, kurz nachdem Sephiroth sich das Wissen angeeignet hatte, das ihn wahnsinnig werden ließ.
 

„Hör bitte auf…“ zischte Cloud zähnezusammenbeißend und versuchte Aeris einen Schritt zurückzudrängen.

„Egal ob deine Seele in einem Jenovaverseuchten Körper steckt, versuch dich dagegen zu wehren! Wehr dich! Ich flehe dich an, Aeris!!“
 

„Hahahahahaha, merkst du nicht, das es Zwecklos ist!“ rief Neraj, der sich keinen Zentimeter von seinem Platz entfern hatte.

Anscheinend wollte er den kommenden Kampf als passiver Zuschauer miterleben.
 

„Nicht Aeris, nein, Jenova! Mutter ist zurück! Zurück um dich und jeden anderen zu vernichten, der sich ihr in den Weg stellt!!“

Kaa-san

Kapitel 6: Kaa-san
 

Noch lange blickte die junge Frau auf den schnurrlosen Telefonhörer in ihrer Hand, wobei sie das Piep-Geräusch, das aus dem Hörer selber drang, schon gar nicht mehr richtig wahrnahm.

Es diente als Zeichen dafür, dass ihr Gesprächspartner das Gespräch schon längst beendet hatte.
 

„Was war das?!“

„Tifa, ich ruf dich später zurück!“
 

Clouds Worte hallten Tifa aber und abermals durch den Kopf, jedoch ohne, das sie sie richtig wahrnehmen konnte.
 

…Warum hatte er einfach aufgelegt?

…Hatte das etwas mit dem Motorrad zu tun, das sie plötzlich ganz leise im Hintergrund vernommen hatte?

Verdammt!!
 

Wütend beendete sie nun auch den Anruf, wodurch der Piepton endlich verstarb und stellte den Hörer wieder zurück in die Telefonstation.
 

Ihr Gefühl sagte ihr, das Cloud wahrscheinlich auf Neraj gestoßen war, auch wenn sie sich nicht ganz so sicher war.

Wenn sie so weiter darüber nachdachte, hätte sie sich wahrscheinlich jetzt am liebsten auf den Weg zu Cloud gemacht, aber…
 

Sie wusste dass er die Dinge erst mal auf seine Art alleine regeln wollte.

Außerdem hatte er versprochen, dass er sich melden würde, wenn er Hilfe braucht.

Ja… sie musste ihm einfach vertrauen, auch wenn das im Moment sehr schwer fiel, da er im letzten Kampf gegen Neraj sehr schlecht abgeschnitten hatte, wenn sie denn an Clouds darauf folgenden Zustand dachte, mit dem er hier bei ihr aufgetaucht war.
 

Aber… jetzt wusste er doch, worauf er sich bei seinem Gegner einließ, oder?

Das spendete Tifa irgendwie Zuversicht.

Ja, er wusste nun von Nerajs Können und dementsprechend würde er sich dann auf den folgenden Kampf vorbereitet haben… so hoffte sie zumindest.
 


 

Unterdessen war in der Kirche, aus dem zerstörten Sektor 5 Alt-Midgards ein wahrer Albtraum für Cloud real geworden.

Aeris hatte tatsächlich angefangen gegen ihn zu kämpfen, ganz wie Neraj es von ihr verlangte.
 

Fast wie ein geübter Schwertkämpfer machte sie sich daran, Cloud mit einer Salve aus Schwerthieben des Katanas anzugreifen.

Letztere versuchte mit Müh und Not, jedem Angriff auszuweichen oder ihn wahlweise zu abzuwehren, auch wenn das nicht wirklich leicht war.

Aeris Stärke war nicht mit der zu vergleichen, die sie zu ihrer eigentlichen Lebzeit hatte.

Und gewiss hätte sie auch nicht SO mit einem Schwert „zu Lebzeiten“ kämpfen können.
 

Während des Gefechts hatte Cloud, in der Hoffnung ihr wahres Ich, das seiner Meinung nach irgendwie unterdrückt wird, zu erreichen, indem er mehrmals versucht hat, mit ihr zu sprechen, aber die junge Frau reagierte einfach nicht.

Es war egal, was er sagte, er konnte sie einfach nicht erreichen…
 

Der Kampf der beiden Kontrahenten spielte sich in der ganzen Halle ab.

Aeris verfolgte ihren Feind wahrlich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, wodurch Cloud nie wirklich die Zeit für eine kurze Verschnaufpause hatte.
 

Im Hintergrund hörte man nur das fiese Lachen von Neraj, Clouds eigentlichen Feind, der sich genüsslich an eine Wand, direkt neben dem Eingang der Kirche, angelehnt hatte und das ganze Schauspiel verfolgte.

„Ich sagte ja, unendliche Qualen… Na los!? Was ist!? Warum wehrst du nur jeden Angriff ab und schlägst nicht zurück!? Früher hattest du doch auch keine Hemmungen ihre einzelnen Körperteile Stück für Stück zu vernichten, oder!?“ rief er laut.
 

Cloud knirschte kurz mit den Zähnen, während er gezwungen war, Nerajs Worten zu lauschen und gleichzeitig einen weiteren Angriff von Aeris abwehren musste.
 

Beide standen sich nun gegenüber, praktisch in der Mitte der riesigen Kirchenhalle.

Der Blonde erwartete direkt den nächsten Angriff seiner totgeglaubten Freundin, diese hielt jedoch inne und sah ihn nur an, bis sie plötzlich ein, zwei Schritte nach hinten ging.

Dem Anschein nach, wollte sie abstand gewinnen.
 

Ihr Gegenüber sah sie verwirrt an, während er langsam nach Luft keuchte.
 

Sie hatten ihn die ganze Zeit pausenlos angegriffen…

Was hatte sie jetzt vor!?

Warum hörte sie jetzt auf einmal auf!?
 

Neraj wurde ebenfalls hellhörig und schien auch nicht zu verstehen, was Aeris nun vorhatte.

„Mutter… warum spielst du mit ihm…?, “ fragte er langsam, „Hahahahahaha, verzeih mir, es soll dir natürlich gegönnt sein…“ beendete er dann aber seinen Satz.

„Du mieser...“ zischte der Blonde.
 

Wollte Aeris tatsächlich mit ihm spielen, so wie Neraj es gesagt hatte!?
 

Cloud versuchte irgendwie an Aeris vorbei zu blicken und Neraj mit seinem Blick zu fixieren.
 

Er musste sich was einfallen lassen, so konnte das unmöglich weitergehen.

Es war klar, dass er Aeris nicht angreifen konnte, das würde sein Gewissen niemals zulassen.

Und früher oder später würde es dann wahrscheinlich passieren, das er so außer Atem war, das er keinen einzigen ihrer Angriffe mehr abwehren konnte, wenn sie nicht aufhören würde ihn pausenlos zu attackieren.
 

Heh, wahrscheinlich war genau das, was Neraj bezwecken wollte.

Er sollte durch ihre Hand sterben und da er sie nicht angreifen konnte und ihm nach einiger Zeit keine Kraftreserven mehr übrig blieben, an denen er zehren könnte, würde ihm sein Plan auch wahrscheinlich problemlos gelingen.
 

Oder viel mehr sollte das die Qual da stellen, die Cloud heimsuchen sollte.

Durch die Hand eines geliebten Menschen zu sterben, nein, überhaupt gegen einen geliebten Menschen kämpfen zu müssen, war schon die reinste Qual.
 

„Verdammt noch mal, NERAJ!“ schrie Cloud plötzlich etwas lauter auf.

Aeris hingegen stellte sich allmählich wieder in Angriffsposition und schien Clouds Satz gar nicht zu realisieren.

„Du weißt, dass ich sie nicht angreifen oder gar töten kann, aber… DICH kann ich töten!“
 

Ja, das war seine einzigste Chance.

Er musste versuchen Neraj zu töten.

Vielleicht würde Aeris dann endlich wieder normal werden…
 

Letztere schnellte plötzlich wieder auf Cloud zu.

Sie wollte den Kampf weiterführen.

Ihr Gegner jedoch, hatte jetzt was anderes im Sinn und ging im allerletzten Moment, bevor sie drohte, ihn mit ihrer Klinge zu verletzten, kurz in die Knie und stoss sich dann kraftvoll vom Boden ab.
 

Es funktionierte genau so, wie er sich es vorgestellt hatte.

Aeris, trotz ihrer eigentlich bemerkenswerten Reflexen, die sie die ganze Zeit gegenüber Cloud zur Show gestellt hatte, war nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren und hastete direkt unter Cloud durch, während dieser dann langsam wieder zu Boden kam, direkt sein Schwert anwinkelte und auf Neraj lossputete.
 

Dieser zog seine Lippen zu einem hinterhältigen Lächeln hoch.

„Mhm, denkst du mit einem Sprung ist es getan, um ihr aus dem Weg zu gehen!?“ fragte er laut.

Mit diesem Satz zog er sein verbliebenes Katana aus seiner Scheide und wartet auf Clouds Angriff, der auch in nur kaum einem zehntel der nächsten Sekunde folgte.
 

Die beiden Klingen krachten gegeneinander und es hallte ein ohrenbetäubender Lärm durch die Halle.

Jedoch war der weitere Kontakt der beiden Waffen nicht für lange Dauer…
 

Cloud, der leicht angeschlagen, von dem ganzen Ausweichen und Abwehren von Aeris Angriffen, war, unterschätze Nerajs Kraft, die er innehatte.

Sein Druck, den er auf sein verbleibendes Katana ausübte, kam so explosionsartig, das Cloud beinahe nach hinten geschleudert werden würde, jedoch konnte er sich noch zusammenreißen und wurde daher nur ein paar Schritte zurückgedrängt.

Seine Augen zogen sich, wie bei Aeris schon zuvor, schlitzförmig zusammen und leuchteten kurz auf.

„Hahahahaha, sag mir… Onii-san… willst du durch einen Katana sterben, das dir durch den Rücken gebohrt wird!?“

„Nani!?“
 

Hätte man genau hingesehen, dann hätte man festgestellt, das Cloud leicht Bleich um die Nasenspitze wurde.

Erst jetzt hörte er die leisen, aber zügigen Schritte hinter sich, die anscheinend von IHR stammten.
 

Ihr, Aeris.

Die Aeris, die er für einen Moment, während seines Angriffes auf Neraj vergessen hatte.

Und das war ein gewaltiger Fehler.
 

Er hatte keine andere Wahl, als sofort zu handeln, sonst würde sie ihn so gesehen auf die gleiche Art und Weise umbringen, wie sie selber damals getötet worden war.

Und das machte ihn praktisch wahnsinnig.
 

„Du wirst für alles bezahlen, das schwöre ich dir… Für alles was du ihr angetan hast!!“
 

Ihre Schritte waren nun unmittelbar hinter ihm.

Er konnte sich denken, dass sie wahrscheinlich gerade zu einem Hieb mit dem Katana ausholte.

Daher ging er in die Hocke, wobei er sein Breitschwert gleichzeitig neben sich auf den Boden drückte und es mit einem kräftigen Schwung seiner Hand über den Holzboden der Kirche von sich weg schob.

Schlitternd kam es nur wenige Meter von seinem Besitzer entfernt zum Stillstand.

Im gleichen Moment zog sich Cloud aus der unangenehmen Situation, das Aeris ihm gleich das Katana durch den Rücken jagen würde, indem er eine seitliche Rolle machte, mit der er genau an derselben Stelle wieder zum stehen kam, an der er auch sein Breitschwert hinbefördert hatte.
 

Neraj hingegen hatte mit so einer Reaktion am allerwenigstens gerechnet.

Cloud hatte seine Waffe so plötzlich weggezogen, das er nicht mehr die Zeit gehabt hatte, den Druck, den er auf seine Waffe ausübte, wieder zurückzunehmen.

So verlor er direkt das Gleichgewicht, da sich niemand mehr gegen seine Waffe stemmte und er geradewegs drohte nach vorne zu fallen, es sah so aus, als ob er Cloud praktisch Richtung Boden folgen würde.
 

Cloud bückte sich nach seiner vollzogenen Rolle schnell und hob sein Breitschwert auf.

Neraj drohte nach vornehin umzufallen und so lange dieser Moment da war, war das die beste Chance anzugreifen und ihn zu töten.
 

Jedoch hatte er in seinem kleinen „Plan“ Aeris nicht mit hinzugezogen.

Die junge Frau hatte das Ausweichmanöver ziemlich schnell realisiert gehabt, wodurch sie sich ihm schon genährt hatte, als er dabei war aufzustehen und nach seiner Waffe im nachhinein zu greifen.
 

Das nächste was der Blonde nur noch sah war Aeris, die direkt vor ihm stand und zu einem erneuten Hieb ausholte.

Er hatte keine Chance mehr, um seine Waffe hochzureißen und den Schlag abzuwehren oder auch um ganz auszuweichen.

Sie hatte direkt seinen Brustkorb anvisiert, Clouds einzigste Alternative war, um nicht direkt getötet zu werden, sich leicht seitlich zu wenden.
 

Im nächsten Moment spürte er nur noch, wie die Metallklinge durch seinen rechten Oberarm, anstatt durch seine Brust gejagt wurde.

Er stöhnte vor Schmerzen auf und ließ seine Waffe fallen, die auch eigentlich von seiner rechten Hand umklammert war.
 

Aeris rührte sich nicht.

Sie starrte aus leeren Augen einfach nur die Wunde an, die sie ihrem Gegner zugefügt hatte.

Oder viel mehr fing sie an, das Blut anzustarren, das langsam aus Clouds Wunde striemenförmig über die Klinge rann, sich an einige Stellen ansammelte und zu Boden tropfte.
 

Cloud sah sie an, er verstand nicht.

Wieso reagierte sie nicht?

Könnte sie ihn jetzt nicht problemlos töten!?
 

Langsam griff seine linke Hand um die Kline, die in seinem Arm steckte und zog sie ruckartig raus, während er schmerzverzehrend die Augen kurz zusammenkniff.

Das Mädchen, das die Waffe festhielt, die er am anderen Ende nun gepackt hatte, reagierte immer noch nicht.

Mit einem kräftigen Ruck konnte er allerdings ihr die Waffe aus der Hand ziehen, aber auch diese schien sie nicht wirklich wahrzunehmen, den ihre Augen folgten nur der blutbesudelten Klinge, die Cloud jetzt von sich warf.
 

Neraj, der nicht gestürzt, sondern irgendwie noch sein Gleichgewicht gefunden hatte, hatte das ganze Schauspiel nur sprachlos beobachtet.

„Mutter...“ stammelte er leise.
 

Aeris hingegen reagierte auch nicht auf seine Aussage.
 

„Mutter!!“ wiederholte Neraj deswegen noch einmal, in einem etwas lauterem Ton.
 

Aber sie reagierte immer noch nicht. Zumindest nicht auf die Worte ihres „Sohnes“.

Langsam fiel sie auf die Knie und richtete den Blick zu Boden.
 

Es war totenstill in der Kirche.
 

Mit zitternden Fingern berührte sie die Blutstropfen auf den Holzboden, die vom Katana heruntergeperlt waren.
 

„Verdammt noch mal...!“

Neraj ließ seine eigene Waffe fallen, die er immer noch in der Hand gehabt hatte und rannte zu Aeris.

Mit einem schnellen Griff hatte er sie an den Hüften gepackt und sich über die Schulter gehievt.

Cloud konnte das gar nicht so schnell realisieren, da war sein Feind mit dem Mädchen auch schon nach draußen gerannt.
 

„Warte!!“
 

Er nahm die Verfolgung auf, nachdem er sein Breitschwert wieder aufgelesen hatte, rannte also auch aus der Kirche, wobei er dann seine mächtige zurück in die dafür vorgesehene Halterung, die er am Rücken trug, zurücksteckte.

Don’t take her away

Kapitel 7: Don’t take her away
 

Cloud kam aus dem Kircheneingang gerannt und blieb erst einmal perplexartig stehen, und sah sich um, wohin denn Neraj nun gegangen war.

Er erblickte ihn allerdings auch schon ein paar Meter weiter, wie er dabei war, Aeris vorsichtig auf ein Motorrad zu setzten, das direkt neben dem von Clouds geparkt wurde.
 

Neraj kreuzte kurz den Blick des anderen, als er bemerkte, dass er hinter gerannt war, schwang sich dann aber auch schon vor Aeris auf seine Maschine.

„Mutter, halt dich fest!!“

Die Angesprochene, die jetzt direkt hinter ihm saß, kam nur zögernd seiner Forderung nach, indem sie langsam ihre Hände um seine Hüften schlang, um einen Halt zu haben.

Ihre Augen waren auf einmal so leer und nicht mehr so kalt, wie zuvor bei dem Kampf gegen Cloud. Es sah beinahe so aus, als ob sie nur ein leerer Körper wäre, der keine Seele, kein Herz, nein, überhaupt nichts in sich trug.
 

Der Blonde wollte gerade auf die beiden zueilen, um sie aufzuhalten, allerdings fuhr Neraj auch schon direkt im selben Moment los, als Cloud auch nur einen Schritt nach vorne setzte.

„Verdammt…“ zischte er und war auch schon dabei, sich auf Fenris, sein eigenes Motorrad zu schwingen, um die Verfolgung aufzunehmen.

Er würde ihn nicht entkommen lassen.

Niemals.

Nicht mit Aeris…
 

Er wollte sie wiederhaben.

Er konnte es nicht ertragen, gegen sie zu kämpfen, er konnte es ja noch nicht einmal ertragen sie überhaupt so ausdruckslos zu Gesicht zu bekommen.

Ja, da hatte Neraj ihm wirklich die schlimmste Qual auferlegt, die wohl jemals für Cloud existieren würde.
 

Neraj währenddessen sah sich einem ungemeinem Problem gegenüber.

Wie sollte er seinen Verfolger abhängen!?

Klar, geschickte Fahrkünste wären ihm sehr willkommen, aber in Mutters derzeitigem Zustand konnte er sich so etwas nicht wirklich erlauben.

Genau so wenig wie er sich das Kämpfen auf dem Motorrad leisten konnte, obwohl er sich für dieses Treffen mit seinem „Bruder“ noch eine Gunblade eingesteckt hatte, die er gut versteckt in einem Halfter unter seinem Mantel trug.

Er war ja schon alleine froh gewesen, das Aeris darauf gehört hatte, sich bei ihm festzuhalten…

In ihrer Art „Trance“ hätte sie dies genau so gut nicht tun können.

Aber was nützte es sich darüber jetzt großartig Gedanken zu machen?

Fakt war, das er Unterstützung brauchte, um Cloud entgehen zu können!

Er wollte ihn mithilfe von Mutter leiden lassen, aber er wollte nicht, dass er sie ihm wegnimmt.

Es blieb ihm also keine andere Wahl als…
 

Langsam griff er mit einer Hand in seine Manteltasche, aus der er sein Handy zückte.

Jetzt hatte er zwar nur noch mit einer Hand Kontrolle über das Fahrzeug, aber ihm blieb keine andere Wahl.

Schnell suchte er sich direkt die erste Nummer, die in seinem Verzeichnis eingespeichert war und rief sie an.

Zwar pfiff ihm der Wind sehr stark um die Ohren, durch die enorme Geschwindigkeit, da er versuchte wirklich den letzten PS aus der Maschine rausholte, wodurch er so gut wie gar nichts verstehen könnte, aber… er konnte seine Gesprächspartner so oder so schlecht² zuhören.
 

Als er schwach wahrnahm, das jemand am anderen Ende der Leitung abgenommen hatte, fing er direkt an zu reden, wofür er einen verdatterten Blick von hinten kassierte, der von Cloud stammt, der immer näher kam.
 

„Siraji, hör mir gut zu!! Du hast einen VERDAMMTEN FEHLER in deinen Berechnungen gemacht. Mutter… sie sah sein Blut… Arghhh, verdammt noch mal! Egal, das klären wir später. Ich habe Probleme hier und werde verfolgt. Ich weiß genau, wo du bist. Wahrscheinlich selbe Stelle an der du die Turk platt gemacht hast. Ich fahr in deine Richtung. Komm uns entgegen und häng mir Nii-san ab, verstanden!?“
 

Damit beendete er seinen Anruf auch schon wieder und ließ das Handy zurück in die Tasche gleiten. Die Konsequenz seines kurzen Telefonates war allerdings, das er langsamer geworden war.

Er hatte die Maschine also doch nicht so gut mit einer Hand geführt gehabt, wie er anfangs gedacht hatte.

Cloud hatte nämlich enorm eingeholt.

Was hieß enorm!?

Er fuhr mit seinem Motorrad jetzt direkt neben ihm!
 

Der ehemalige „Soldat“ starrte Aeris an.

Während der Verfolgungsjagd hatte er seinen eigenen Gedanken nachgehangen, wieso sie zum Beispiel aufgehört hatte, weiterzukämpfen, als sie ihn verletzt hatte.

Lag es an dem Blut?

…Oder war es doch etwas anderes gewesen?
 

Nein, er war sich sicher. Es muss an dem Blut gelegen haben, auch wenn er es sich nicht genau erklären konnte.
 

Währenddessen schlich sich ihm aber eine andere Frage in den Kopf.
 

Was sollte er jetzt tun?
 

Er hatte die beiden eingeholt, aber… das war auch schon alles was er tun konnte… oder?

Cloud wollte keinen Kampf mit Neraj starrten, Aeris müsste darunter nur Leiden.

Genauso wenig konnte er das andere Motorrad rammen.

Er versuchte seinen wehleidigen und auch verzweifelten Blick zu unterdrücken und konzentrierte sich daher besser darauf, weiter mit Neraj mitzuhalten.

Letzterem entging es aber natürlich nicht, das Cloud nicht weiterwusste.

„Nii-san… vielleicht kannst du mithalten… Hahahahaha, aber aufhalten kannst du uns noch lange nicht!!“

Cloud verzog daraufhin nur das Gesicht.
 

Hieß es dann jetzt, wem als erstes das Benzin ausgehen würde?
 

Für ihn sah es tatsächlich so aus, als ob Neraj genau dies im Sinne hatte.

Jedoch hatte er auch das Gefühl, das sein Gegner noch ein Ass im Ärmel besaß.

Sein Telefonat vorhin hatte ihn misstrauisch gemacht.

Und er fuhr auch nicht nach Neu-Midgard, nein, er hatte direkt den Weg in die Einöde um Neu- Und Alt-Midgard herum eingeschlagen.

Wollte er ihn vielleicht irgendwohin locken!?
 

Cloud ahnte nicht, dass das „Ass“, war Neraj tatsächlich im Ärmel hatte, direkt auf den Weg zu den beiden war.
 

Er bemerkte es erst, als er in der Ferne den Schatten eines weiteren Motorrads mit einem Führer entdeckte, das mit einer enormen Geschwindigkeit direkt in Richtung der beiden Kontrahenten fuhr.

Neraj hatte also tatsächlich Hilfe angefordert…

Aber wie sah diese Hilfe aus?

Wollte diese noch unbekannte Person ihn bekämpfen?

Oder gar mit dem Tempo rammen!?

Dabei würde die Person auf der Maschine doch direkt selber draufgehen, wenn sie nicht kurz vorher abspringen würde.

Obwohl…

Bei all dem… bei all dem was Cloud in seiner Vergangenheit erlebt hatte… sollte es ihn eigentlich nicht wundern, wenn jemand einen Kamikaze-Fahrer auf ihn anheuerte.
 

Nerajs zog ein Grinsen auf, als er auch die Person in der Ferne bemerkte, die nicht mehr weit war, da ja auch die beiden sich ihr gleichzeitig nährten.

„Hör mir gut zu, Nii-san“, sagte er plötzlich und richtete seinen Blick auf Cloud, der immer noch neben ihm herfuhr und jetzt einen leichten, verwunderten Blick auflegte, „unsere Wege werden sich gleich trennen… Aber glaub ja nicht, dass sie sich nicht mehr kreuzen werden. Hahahahaha. Ich denke, das dir deine Qualen mit Mutter erst mal gereicht haben, daher will ich dich nicht unnötig an ihrem Lieblingsort verweilen lassen, damit du auf uns warten kannst.“

„Worauf willst du hinaus!?“ schrie Cloud, der überhaupt nicht wusste, was Neraj jetzt eigentlich von ihm wollte.

„Übermorgen… direkt nachdem die Sonne untergegangen ist. Am ehemaligen Mittelpunkt des zerstörten Midgards…“

„Ein Treffen!? Du meinst…“

„Genau, der ehemalige Hauptsitz Shinras. Ich erwarte dich am Haupteingang!!“
 

Der Blonde wusste überhaupt nicht was er davon halten sollte und eher er auch nur zu einer neuen Frage gegenüber Neraj ansetzten konnte, war das Motorrad, das die ganze Zeit auf die beiden zugehalten hatte, nur noch einige hundert Meter entfernt.

Bei genauerem hinsehen konnte Cloud erkennen, das es eine Frau war.

Eine Frau, die silberne, lange Haare hatte, die sie offen trug und ebenfalls in einen schwarzen Mantel eingekleidet war.
 

War das etwa…?

…Konnte das die Frau gewesen sein, von der Tifa noch am Telefon erzählt hatte?

Die Frau, die einen der Turks angeschossen hatte und dem Anschein nach auch noch das Ass von Neraj war!?
 

Es blieb keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Die Frau, Siraji beim Namen genannt, was Cloud allerdings nicht wusste, zog scharf mit ihrer Maschine an der Clouds vorbei.

Die Blicke der beidem Motorradinhaber kreuzten sich schon bevor sie an ihm vorbei zog, vielleicht für einen fünftel einer Sekunde, aber es kam Cloud wie eine Ewigkeit vor, als er in die grünen Mako-Augen starrte, die sich katzenartig zusammengezogen hatte.

Und auch während dem fünftel dieser Sekunde hatte sie, Siraji, anscheinend irgendeine Vorrichtung mittels Knopfdruck in der Nähe ihres Lenkrads gedrückt, wodurch sich am unteren Teil ihres Kotflügels eine Art Öffnung freigab, die wie im nichts eine schwarze Kugel auf Clouds Motorrad schoss.

Er konnte gar nicht so schnell realisieren was geschehen war.

Die Kugel, die ihn stark an eine Bombe erinnerte, haftete merkwürdigerweise direkt an der Frontseite des Motorrads, als ob sie angeklebt worden war, und schien, mit extrem viel Fantasie, den Inhaber von Fenris direkt anzustarren.

Im nächsten Moment fing sie plötzlich an zu piepen und eher man sich versah, strömte aus lauter kleinen, nadelspitzengroßen Löchern ein graufarbiges Gas oder auch Rauch.
 

Perplexartig und ohne es eigentlich zu wollen, riss Cloud eine Hand vom Lenkrad weg, um sie sich schützend vor Mund und Nase zu halten.

Der ausströmende Rauch wurde ihm direkt durch den Windzug, den die Fahrt so mit sich trug, ins Gesicht geweht, wodurch sein Blickfeld komplett eingeschränkt war und seine Augen anfingen zu brennen.

Das war es nicht alleine, trotz seiner Hand, die er vor sein Gesicht gepresst hatte, fing er an kräftig zu husten. Anscheinend hatte er doch schon etwas davon eingeatmet.
 

Somit war er gezwungen, das Motorrad zum Stillstand zu bringen, um nicht nachher noch die Kontrolle zu verlieren.

Er machte sich daran, von Fenris runterzukommen und sich davon zu entfernen, um seine Lungen erst mal wieder mit frischem Sauerstoff zu füllen.
 

Die beiden Motorräder von Neraj und Siraji, letztere hatte anscheinend gewendet, waren schon weit in der Ferne, ihm war es jetzt unmöglich sie noch einzuholen.

Wütend ballte Cloud die Hand zur Faust, nachdem er sich ausgehustet hatte.
 

Neraj war ihm doch tatsächlich entkommen.

Und mit ihm…

Aeris…
 

Er ließ die Hand wieder locker.
 

Aeris war bei ihm… Er hatte es nicht geschafft, sie aus seinen Fängen zu befreien.
 

Die Kugel, die Cloud jetzt mittlerweile als Rauchbombe einstufen konnte, hatte das Motorrad noch eine ganze Weile in Rauch gehüllt, bis sie anscheinend endlich aufgebraucht war.

Er ging langsam zu seiner Maschine und starrte das kleine Runde Ding an, das er dann langsam mit seiner Hand umschloss und von Fenris wegzog.

Der Widerstand, da die Kugel praktisch wie angeklebt auf dem Motorradblech war, stellte kein Problem für ihn da.

Er blickte sie noch einige Sekunden an, eher er sie wütend wegschmiss.
 

Verdammt noch einmal!!
 

Langsam griff er zu seinem Handy und zog es aus der Tasche.

Es dauerte einige Sekunden, bis sein gewünschter Gesprächspartner, dessen Nummer er gewählt hatte, abnahm.
 

„Hai? Strife Delivery Service. Wir...~“
 

Tifa hatte keine Chance zu Ende zu reden, da sie direkt von Cloud unterbrochen wurde.

„Tifa… ich…“

Jetzt war es an ihr, ihn zu unterbrechen.

„Cloud, “ fragte sie daher schnell nach, „ist was passiert!?“
 

Sie erinnerte sich daran, er hatte versprochen anzurufen, wenn er in Schwierigkeiten war, daher nahm sie an, dass irgendetwas geschehen sein musste.
 

„…Wenn man das so sagen kann…“ antwortete er.
 

Während seines Satzes setzte er sich wieder auf sein Motorrad und erhaschte kurz einen Blick auf Nerajs und Sirajis Silhouetten, die langsam am Horizont verschwanden.
 

„..Ich habe sie gefunden.“
 

Tifa wollte ihre Lippen zu einem Lächeln hochziehen, auch wenn ihr Gesprächspartner dies nicht mitbekommen würde, als sie sich aber erst mal bewusst wurde, über wen er da anscheinend redete.

„Nani!?“ fragte sie daher direkt unglaubwürdig.

„Ich mache mich jetzt auf den Rückweg… Dann erklär ich dir alles. Du kannst Reno während der Zeit anrufen, ich glaube, ich kenne nun diese Frau, die einen seiner Kameraden angeschossen hat.“

„Demo..!!“
 

Tifa setzte zu einem neuen Satz an, als sie aber nur den Piepton des Telefons wahrnahm, der sie wieder darauf aufmerksam machte, dass ihr Gesprächspartner frühzeitig aufgelegt hatte.
 

Kameraden sagte er…

Sie seufzte leise.

Wenn er wüsste wer angeschossen wurde…

Reno würde… wie sagte man... durchticken, wenn er erfährt, das Cloud anscheinend nun wusste, wer diese Frau war.

Visiters

Kapitel 8: Visiters
 

So viele Fragen…

Fragen…

Zu viele Fragen…
 

Cloud hatte sich der Einöde entzogen und fuhr Richtung Neu-Midgard.

Es schien ihm, als ob er erst jetzt die jüngsten Ereignisse verarbeiten würde.
 

Aeris…

Sie war wieder da…

Sie lebte.

Aber… irgendwo… da war sie auch nicht wieder da.
 

Es war nicht die Aeris, die er kennt.

…die er kannte.

Diese „Frau“ war einfach nur gefühlskalt und wollte ihn töten.
 

Warum nur…?
 

‚Verdammt noch einmal…’ dachte sich Cloud, schüttelte kurz den Kopf und versuchte sich wieder zu besinnen.

So viele Fragen durchfluteten ihn plötzlich.

Fragen die auf ihn einströmten und teilweise quälten, genau wie der Wind, der Rau und Unsanft gegen sein Gesicht peitschte.

Er konnte keine einzige der Fragen sich selber beantworten.
 

Wer war Neraj?

Und diese silberhaarige Frau, die ihm ähnelte…?

Mit welchen Mittelt hatten sie Aeris so zugerichtet!?

Mit welchen Mitteln… wie hatten sie es überhaupt geschafft, ihre Seele dem Planeten wieder zu entreißen… dem Lebensstrom…?
 

Es war einfach nur zum verzweifeln…
 

So langsam schien Cloud zu begreifen, was Zack erzählt hatte, als er den Blondschopf wieder, in Sachen Glauben an seine Freunde, aufgebaut hatte.
 

„Es werden harte Zeiten auf dich oder besser gesagt euch zukommen… Niemand von euch würde das wahrscheinlich alleine überstehen…“
 

Jeder von Clouds Freunden hatte ein gutes Verhältnis zu Aeris gehabt und mochte sie.

Und jeden würde es genau so mitnehmen, wenn er sich gegen sie im Kampf behaupten müsste.

Aber im Moment…

Da nahm es Cloud einfach nur am meisten mit.

Bisher war er auch der einzigste der ihr gegenüberstand.

Und hoffentlich würde er auch der einzigste bleiben.

Er wollte nicht, dass seine Freunde genau so leiden müssten, wie er es im Moment tat.
 

Für Cloud dauert es eine Ewigkeit, bis er an seinem Ziel, Neu-Midgard oder besser gesagt Tifas 7. Himmel, war, da er sich einfach mit seinen Gedanken mitreißen ließ, anstatt sich um das regelmäßige Gasgeben zu kümmern.

Ermattend stellte er seine Fenris ab und stieg runter.
 

Eine kleine vergoldete Glocke läutete, als er die Tür öffnete.

Sie war an dem Türrahmen angebracht worden und signalisierte Tifa immer somit, das jemand gerade die Räumlichkeiten betreten oder sie verlassen hatte.

…Sekunde, seid wann hatte Tifa denn eine Glocke an der Tür hängen?
 

Kaum war das läutende Geräusch verklungen, huschten 2 paar Augen auf Cloud, die von Tifa selber stammten. Sie stand hinter der Bar und war dabei Wasser in die Spüle laufen zu lassen – logischer Weise um zu spülen.

„Cloud! Daijobou desuka!?“ fragte sie sofort.

Während er dabei war den Kopf zu schütteln, stelle sie die Wasserzufuhr ab, trocknete sie sich ihre nassen Hände mit Tuch das neben der Spüle lag und schritt zu ihrem Jugendfreund.

„Erzähl mir, was passiert ist. Sie… ist wieder da?“
 

Cloud fing an, Tifa alles zu erzählen, nachdem diese die Eingangstür abgeschlossen hatte und sich beide an einen Tisch niedergelassen hatten.
 

…Neraj, der in der Kirche auftauchte, nachdem er vermutet hatte, das er dort beginnen sollte zu suchen.

…Aeris, die er als Mutter bezeichnete.

…Das er gegen sie kämpfen musste.

…Die Verfolgungsjagd und die Rauchbombe.

…Und vom dem Treffen.
 

Tifas Pupillen verengten sich immer weiter, je mehr Cloud von sich gab.

Als sie das von dem vermeidlichem „Gefecht“ zwischen Cloud und Aeris sich zu Ohren kommen lassen hat, verlor sie plötzlich jegliche Pigmentfarbe im Gesicht und wurde kreidebleich.

Sie brauchte einige Minuten um das alles verarbeiten zu können – Cloud verstand sie nur zu gut.
 

Aeris war also tatsächlich wieder da?

Sie war am leben!?
 

„Aber… wieso… wieso hört sie auf Neraj? Wieso soll sie Jenova sein!?“

Tifa donnerte ihre Hände auf den Tisch und war hysterisch von ihrem Stuhl aufgesprungen.

„Ich weiß es nicht…“ sagte Cloud langsam und ließ den Blick auf die Hände seines Gegenübers ruhen.

„Aber eines ist klar. Dafür werde ich ihn töten. Was er auch immer dazu benutzt hat, damit sie so ist, wie sie jetzt ist… Er wird dafür zahlen…“

„Vielleicht…, “ Tifa schaute Cloud eindringlich an, auch wenn dieser den Blick von ihr abwendete, „erinnerst du dich daran, als du früher, als wir gegen Sephiroth gekämpft haben, gesagt hast, das irgendetwas in dir ist, wodurch du die Kontrolle verlierst?“

Cloud sah auf.

„Ja, wieso fragst du“?

Sie schien eine zündende Idee zu haben

„Vielleicht… vielleicht… kontrollieren sie sie auf die gleiche Art und Weise.“

„Mhm…“

Cloud abermals den Kopf.

„Ich weiß es wirklich nicht. Aber irgendetwas hat tatsächlich die Kontrolle über sie… Nur als sie mein Blut sah… da… als ob sie sich erinnern würde…“
 

Der Ex-Soldat wurde unwillkürlich durch eine Person unterbrochen, die vor dem Ladenlokal stand und wild gegen die Tür hämmerte.

„Wer ist das?“ fragte er langsam und ließ den Blick zu der Tür gleiten.
 

Tifa, die immer noch mehr stand als saß, fingerte einen Schlüsselbund aus ihrer Tasche und ging zur Tür.

„Ich denke, es wird Reno sein. Hatte ihn angerufen und gesagt, das er vorbeikommen kann.“
 

Kaum hatte sie den Schlüssel ins Schloss gesteckt und aufgeschlossen, stürmte tatsächlich ein total aufgebrachter Reno, mit einem eher Bescheidenerweisen Rude in die Bar.

Die Glocke die wie immer klingelte wenn die Tür aufging, überschlug sich beinahe von der Wucht, mit der die Tür aufgemacht wurde.

„Cloud, du weißt wer DIESES Miststück ist?!“ fragte der Rotschopf direkt.
 

Cloud musterte die beiden ausdruckslos.

Alles war ruhig, bis auf die Glocke, die noch leicht rotierte und bei jedem Anstoß, die die Kugel im inneren an den Außenrand ausübte, ein Ping! von sich gab.

…Sie hatten sich kein bisschen verändert, immer noch derselbe Anzug, wahrscheinlich dieselben Charakterzüge und Rude trug auch immer noch das gleiche Brillenmodell.
 

„Ja, ich habe sie gesehen…“ fing er dann langsam, nach der angeschnittenen Schweigepause, die Reno fast um Verstand und Kragen brachte, an.

„Zumindest glaube ich, dass sie es ist, wenn ich mir Tifas Beschreibung noch mal durch den Kopf gehen lasse.“

Der Rotschopf ging schnurstracks zu Cloud und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen.

Er sah wirklich alles andere als fröhlich aus.

„Dann sag mir, wo sie ist!!“

„Reno…, “ fing Rude plötzlich an und gesellte sich durch langsame Schritte, neben seinen Turkkollegen, „beruhig dich wieder.“

Der Angesprochene warf Rude einen finsteren Seitenblick zu, wurde aber merkwürdigerweise wirklich ein wenig ruhiger und versuchte seine Gesichtszüge zu entspannen.
 

Cloud verstand nicht wirklich, was hier vor sich ging.

Reno war doch sonst immer bekannt, als derjenige, den nichts und niemand aus der Fassung bringen konnte.

Warum war er also so aufgebracht?

Nun gut, verständlicherweise war es nicht leicht ruhig zu bleiben, wenn ein Kamerad angeschossen wurde, aber…

Immerhin wurde er ANGEschossen und nicht ERschossen.

Also musste dieser „Kamerad“, wahrscheinlich eher ein Turk, noch leben.

Und sollte man da nicht lieber, froh sein, das er noch lebt, anstatt immer noch total aus der Rolle zu sein?
 

„Wer wurde überhaupt angeschossen?“

Normalerweise war es nicht Clouds Art, sich nach Dingen zu erkundigen, die ihn nichts angingen, aber irgendwo wollte er doch schon wissen, was Reno so in Rage versetzte.

Rude konnte es ja schlecht sein, denn der stand immerhin im ganzen Stück genau neben Reno.
 

„…Meine kleine Schwester.“ Antwortete Reno kurz und bündig.

„……..Schwester?!“ hackte Cloud nach und konnte schlecht einen erstaunten Gesichtsausdruck unterdrücken.

Sein Gesprächspartner schien diese Mimik absichtlich zu ignorieren und nickte.

„Ja, sie ist erst seit kurzem bei den Turks. Rena….“
 

Für einige Sekunden herrschte wieder absolute Stille.

Niemand wusste was er sagen sollte.
 

„Ist mit ihr eigentlich alles in Ordnung? Wo ist deine Schwester jetzt…?“

Tifa unterbrach das unangenehme Schweigen mit ihrer Frage.

Sie wusste ja schon dass es Renos Schwester war, die angeschossen wurde.

Daher hatte sie das ganze nicht so erstaunt, wie Cloud.

„Sie wird gut versorgt, dank unserem Chef…“

Ein flüchtiger Blick galt kurz Rude, der zustimmend nickte.

„Aber wenn ich an dieses Weibsbild denke… die sie angeschossen haben soll….“

Er ballte die Hände zu Fäusten, die vor lauter Zorn anfingen zu zittern.

„Ich will das nicht wahrhaben! Ich lasse sie dafür bluten… Diese miese kleine…“

Rude legte seinem Partner eher unsanft eine Hand auf die Schulter, damit er auch ohne Chance auf Misserfolg von sich seiner reinsteigenden Wut abgelenkt werden würde.

„Ich sagte doch, beruhig dich.“
 

„Gyahhhhhhh…“ Der Angesprochene ließ die Hände wieder locker.

„…Ja, ja… ich weiß…“

Renos Blick galt nun wieder Cloud.

„Jetzt sag mir, wer ist diese Frau!?“

„…Ich weiß es nicht ganz genau. Aber…“

Der Blondschopf machte eine kurze, unsichere Pause.
 

Er wollte Reno nicht unbedingt alles erzählen.

Nicht die Sachen, die Aeris betrafen.

Cloud würde sich wohl nicht dagegen wehren können, das sich alles wie in Zeitlupe noch einmal vor ihm abspielen würde, wenn er jedes einzelne Detail mit Neraj von sich geben würde.

…Jeden einzelnen Hieb die Aeris nach ihm austat.

…Wie sie seine Schulter durchbohrte.

…Und das Blut schließlich die Klinge hinab rann, über die Klinge glitt und zu Boden tropfte.

…Tropfen für Tropfen.
 

Selbst wenn er sich das ganze jetzt nur kurz in Erinnerung rief, hatte er das Gefühl wieder hautnah dabei zu sein und alles noch mal zu durchleben.

Diese Erinnerungen waren einfach noch zu frisch und saßen viel zu tief…
 

„Cloud?“

„??“

Der Angesprochene schrak kurz auf. Er hatte sich zu tief in seine Gedanken sinken lassen.

Seine verbundene Schulter fühlte sich plötzlich so taub an.

Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein…

„Cloud, ist alles okay?“ fragte Tifa noch einmal.
 

„Eh, ja, es ist nichts…“

Cloud besann sich wieder.

Er blickte kurz durch die Runde, eher ihm wieder einfiel, was man von ihm verlangte.

„Ich hatte… eine Verfolgungsjagd mit jemanden.“

Rude zog die Augenbraue fraglich hoch.

„Und weiter? Und was für ne Verfolgungsjagd überhaupt??“ drängte Reno ihn.

„Ist nicht von Bedeutung mit wem.“

Cloud musste versuchen wieder einen klaren Kopf zu fassen.

„Auf jedenfall konnte er mich nicht abschütteln. Er hatte mitten in der Fahrt jemanden angerufen… Und wenig später kam dann auch plötzlich diese Frau auf dem Motorrad angefahren. Sie hat mich mit einer Rauchbombe abgehängt.“

„Und die Beschreibung trifft genau auf diese Frau zu?“ erkundigte sich Rude.
 

Ein Nicken von Cloud bestätigte die Frage.
 

Der Brillenträger der beiden Turk wollte zu einer erneuten Frage ansetzten, als er plötzlich durch ein Piepen, das durch Raum klang, unterbrochen wurde.

Alle beteiligten wandten den Kopf zu Reno, dessen Hosentasche der Ursprung dieses Geräusches zu sein schien.

Reno zog einen kleinen schwarzen Pieper hervor und starrte auf den Display.
 

„Das ist vom Chef…“ sagte er und den ließ das kleine technische Gerät wieder an seinen rechtmäßigen Platz zurück gleiten.

„Es handelt sich um Rena… Ah… sie ist endlich aufgewacht…“ sprach er langsam, der Nachricht lesend, mit.

Sein Blick wanderte zu Tifa und dann zu Cloud.
 

„Rude und ich gehen. Cloud… ich werde noch mal auf dich zu sprechen kommen. Das Thema hat sich noch nicht für mich erledigt, eher die nicht unter der Erde liegt und ich auf ihrem Grab Samba tanzen kann…“

Er lächelte kurz auf seine Aussage hin.

Anscheinend ging es ihm direkt besser, wo er wusste, dass seine Schwester endlich aus dem Koma aufgewacht war.

Zusätzlich war er auch beruhigt, nachdem er wusste, das Cloud diese Frau wirklich schon einmal gesehen hatte.

„Also dann.“

Er hob die Hand kurz zum Gruß, drehte sich auf seinem Absatz um und wollte das Lokal verlassen, als der Blondschopf ihn plötzliche inne halten ließ.
 

„Warte.“

„Hm?“

„Den Mann den ich verfolgt habe… ich werde ihn wieder treffen. In ein paar Tagen. Vielleicht kann ich dann etwas über seine Gehilfin herausfinden.“

Reno lächelte eher ironischerweise.

„Lass mich raten, du sollst niemanden mitnehmen und würdest mich auch nicht mitnehmen?“

Cloud antwortete nicht auf diese Frage.

„Ich ruf dich an, sobald ich mehr weiß.“

„Hm~„
 

Eigentlich passte es Reno nicht, so dermaßen abserviert zu werden, aber ihm war es recht von hier weg zu kommen. Er wollte unbedingt zu seiner Schwester und gucken wie es ihr geht.

Daher verließ er ohne weiteren Kommentar die Bar, dicht verfolgt von einem Rude, der sich auch noch einmal verabschiedet hatte.
 

Zurück blieben Tifa und Cloud, mit einer leiser werdenden Klingel, die akustisch bestätigte, dass die beiden die Bar verlassen hatten.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

[„Ach Tifa…?“

„Ja?“

„Erst vor kurzem montiert?“

„Sure^^.“
 

~Das dürft ihr nicht all zu ernst nehmen xD Deswegen hab ich’s auch in Klammern gesetzt ^^ kleiner Witz am Rande und soll nur Signalisieren, das die Klingel erst kurz vor Entstehung des 8. Kapitels angebracht wurde XDDD~]



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von: abgemeldet
2008-07-25T11:56:58+00:00 25.07.2008 13:56
Jo ^^
Auch ich weile noch unter den Lebenden, auch wenn man es kaum fassen kann.
Also kommen wir glei zum kapi, es ist dir super gelungen.
Mach weiter so und vergiss net mir bescheid zu geben wenn es weiter geht.

LG vom Chilla
Von:  Ruffy
2008-07-09T23:34:06+00:00 10.07.2008 01:34
Hey du ;)

Jha~ mich gibt's auch noch.
Ich muss sagen die FF geht sehr spannend weiter und ich wollte
erwähnen dass ich deinen Schreibstyl ansprechend finde.
Sehr gelungen.
Insgesamt ein alles in allem tolles Kapitel. Ich hoffe es geht
schnell weiter. <3

Ruffy.
Von: kiki004
2008-02-06T15:30:35+00:00 06.02.2008 16:30
hach der arme Cloud ich find deine Geschichte toll, mach weiter so
freu mich schon auf das nächste Kapi ;)
Von: abgemeldet
2007-12-03T21:45:36+00:00 03.12.2007 22:45
das kappi ist dir gut gelungen ^^
und ich freu mich schon aufs nächste, aber cloud hatt es echt nicht leicht ^^
alos mach weiter so und gib mir bitte wieder bescheid wenn es weiter geht.

Mfg Chillmaster
Von: Chunin
2007-11-30T10:20:02+00:00 30.11.2007 11:20
Jaaaa es geht weiter und es ist wiedermal ein ende voller spannung xDD
Mach bitte schnell weiter denn ich kann es kaum abwarten.
Und Cloud tut mir so leid x.x ich hoffe Aeris wird bald wieder normal und kommt zurück xD

Also schnell weiter machen biiiiitteeeee^^

lg Cloudy_schatzy
Von:  Marybella
2007-11-28T22:29:22+00:00 28.11.2007 23:29
ah wieder so ein fieses ende
*hibbl*
ist ja echt schrecklich für den armen cloud =(
hoffentlich gehts bald weiter

mfg
Yuff
Von:  Apeiron
2007-09-20T09:56:01+00:00 20.09.2007 11:56
jajaja, ich les das so gerne, was du schreibst Xx ich find das echt kuhl, die Ideen, die Spannung, die Emotionen o.o Weitaaaa O.O *fan iZ*
Von:  Marybella
2007-09-19T21:43:41+00:00 19.09.2007 23:43
wow tolli*__*
wieder so toll geschriebn und schön zu lesen
uich warte schon aufs nächste kappi
*hibbl*


mfg
Yuff
Von: abgemeldet
2007-09-19T18:39:57+00:00 19.09.2007 20:39
das kappi ist dir sehr gut gelungen ^^, ich fand der kampf war einfach nur der hammer ^^.
ich frag mich wie es mit aeris weiter geht, von daher mach weiter so und gib mir bitte wieder bescheid wenns weiter geht.

LG Chillmaster
Von: abgemeldet
2007-09-19T17:45:56+00:00 19.09.2007 19:45
Also, ich bin immer froh, wenn du eine ENS schickst, dass es weiter geht^^
Der Kampf war nicht von schlechten Eltern.
Schade nur, dass Aerith jetzt schon wieder wech ist :(
Schnell hinterher Cloud, aber flott flott!^^


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