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Bright Darkness

Ein dunkles Geheimnis und eine strahlende Offenbahrung
von

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Ein merkwürdiger Shinigami

„Das ist er also?“ Kommandant Ukitake schaute den Shinigami der Kompanie Nr.10 beim Training zu. Doch sein Blick galt einem bestimmten Jungen. „Ja, er ist der Einzige, der sich geweigert hat, die traditionelle Shingami-Kluft zu tragen. Überhaupt ist er anders. Die anderen mögen ihn nicht wirklich, was wohl daran liegt, dass er die meisten schon einmal im Stich gelassen hat.“ Hitsugaya starrte auf den Sonderling. „Er trägt seit seiner Ankunft vor drei Jahren dieselben Sachen.“

Ukitake lächelte. „Aber das ist doch nicht der Grund, warum ihr ihm seine Shinigami-Kräfte entziehen wollt, oder?“ „Nein, natürlich nicht. Das liegt eher daran, dass er absolut unzuverlässig und noch dazu untalentiert ist.“

Der Kommandant der dreizehnten Kompanie zog die Augenbraue hoch. „Was meinst du mit unzuverlässig?“

Hitsugayas Blick wurde düster. „Nun ja, wo soll ich anfangen. Wann auch immer ein Hollow aufgetaucht ist und jemanden angegriffen hat, war er der einzige, der nicht einen Finger gerührt hat um zu helfen. Nur abgehauen ist er manchmal.“

„Vielleicht will er einfach nicht kämpfen.“ Ukitake betrachtete den Shinigami bei seinem Training und bemerkte einen Fehler in seiner Deckung.

„Er ist wirklich nicht besonders gut im Schwertkampf. Kann er denn die Kidos vernünftig beherrschen?“

Der Kommandant der zehnten Kompanie starrte seinen Bekannten fassungslos an. „ Das weißt du noch nicht? Er kann überhaupt keine Kidos! Er kann ein bisschen Schwertkampf, aber das einzige, was er wirklich kann ist abhauen.“

Während sich die zwei Kommandanten weiter über diesen untalentierten Shinigami diskutierten, beendete die zehnte Kompanie ihr Training. Viele blieben noch auf dem großen Platz, um sich zu unterhalten. Doch der sonderbare Shinigami, dessen Name noch immer nicht geklärt war, verließ den Platz ziemlich schnell und verschwand in der Seireitei*.

Nun war Juushiro neugierig auf den Namen des ungewöhnlichen Jungen.

„Wie heißt der Kerl denn überhaupt?“

„Sein Name ist Takeshi Aito**. Und bevor du fragst, ich habe keine Ahnung wo er hergekommen ist, Vor drei Jahren bat er an den Toren der Seireitei um Einlass. Dieser wurde ihm gewährt und ungewöhnlicherweise wurde er in die zehnte Kompanie aufgenommen. Aber er hat sich wohl als Fehlschlag erwiesen.“

Ukitake schmunzelte. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Immerhin ist er doch etwas Besonderes.“ Hitsugaya nickte. „Klar, wenn du einen feigen Shinigami als etwas Besonderes ansiehst“ antwortete er spöttisch. „Ich kann ihn auch nicht leiden. Er spricht fast nie, egal mit wem. Die Einzige, die überhaupt regelmäßigen Kontakt mit ihm hat, ist Yura Mikomi***.“

„Ach, tatsächlich? Sie ist doch Vizekommandantin der vierten Kompanie, habe ich Recht?“

„Wie immer bist du hervorragend informiert. Du hast Recht, das ist sie. Wenn du etwas über Takeshi herausfinden willst, solltest du sie fragen. Aber mach dir nicht allzu große Hoffnungen. Yura hat noch mit niemandem über ihren Freund gesprochen.“

Ukitakes Braue schnellte nach oben „Yura hat echt einen Freund? Ich dachte, sie wäre solo.“ Hitsugaya seufzte „Nicht so ein Freund. Takeshi ist eher ein Kumpel von ihr. Aber sie scheint ihm ziemlich wichtig zu sein. Aber das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass sie seine einzige Bekanntschaft in der Seireitei ist. Kein anderer will mit ihm in Kontakt stehen. Sie nennen ihn eigentlich nur noch Feigling oder Angsthase. Und weil er alle im Stich lässt, hassen ich auch einige regelrecht. Manche haben ihm auch üble Streiche gespielt. Das hatte nichts mehr mit Scherzen zu tun. Sie haben sogar einmal versucht, sein Zanpakuto zu klauen…“ „Was?!?“ „Ja, aber das konnte ich verhindern. Aber einmal haben sie ihn mit vier Leuten verprügelt. Takeshi hat es nicht leicht. Allerdings ist er an seiner Situation auch selbst schuld.“ Der Kommandant der zehnten Kompanie wandte sich ab. Ukitake hatte sich zum aufbrechen bereitgemacht. „ Dann werde ich Takeshi mal besuchen. Vielleicht kann ich ihm ja gut zureden. Denn mir tut der arme Junge leid…“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Kommandant der dreizehnten Kompanie von seinem Freund Toshiro. Dieser schüttelte kaum merklich den Kopf und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

Ende Kapitel 1
 

* die Seireitei ist die stadt, in der die Shinigamis leben, sie wird auch Soul Society genannt

** Aito ist japanisch und bedeutet Trauer

*** Mikomi ist japanisch und bedeutet Hoffnung

Rettung in allerletzter Sekunde

Sosehr Ukitake suchte, er fand den komischen Shinigami nicht. Niemand schien zu wissen wo er war. Oder es interessierte einfach keinen…

Juushiro hatte eine Idee und so lenkte er seine Schritte in Richtung des Übungsplatzes der vierten Kompanie. Vielleicht konnte ihm ja Vize-Kommandantin Mikomi weiterhelfen? Zu Ukitakes Unglück schien auch diese wie vom Erdboden verschluckt. Scheinbar hatten sie sich zusammen verdrückt. Die Frage war nur, wohin?

Bevor er darüber nachdenken konnte, erschallten die Alarmglocken.

> Ein Hollowangriff? Das ist doch unmöglich < dachte der Hauptmann der dreizehnten Kompanie. Doch er hatte richtig gehört. Schön ertönte die Ansage:

„An alle Shinigami, wir werden von Hollows angegriffen. Versammelt euch am Haupttor.“

„Oh nein! Takeshi ist da draußen!“ hörte Juushiro nur die verzweifelte Stimme von Vizekommandantin Mikomi. „Dabei hab ich ihn doch noch aufhalten wollen…“

Ukitake wusste zwar nicht, wo Yura auf einmal herkam, doch er wusste, dass man ihr vertrauen kann und schenke ihren Worten Glauben.

„Wo ist er?“ rief er der Vizekommandantin zu. Er konnte sehen, wie sie innerlich mit sich rang, doch die Angst um ihren Freund siegte schließlich. „Er ist in einer Höhle hier in der Nähe, um zu trainieren. Er hasst es, wenn man ihm beim kämpfen zusieht.“

Sachte legte Juushiro seine Hand auf den Kopf der kleinen Shinigami. „Wir werden ihn schon finden, bevor die Hollows es tun.“

Und kaum hatte er es ausgesprochen, rannten er und die Vizekommandantin in Richtung Haupttor. Sie konnten es schon sehen, als ihnen ein völlig ausgelöster Kommandant Hitsugaya entgegenkam. „Juushiro, du musst mir helfen. Zwei Shinigami aus meiner Kompanie sind noch da draußen!“

Entsetzt starrte das ungleiche Paar den Kommandanten der zehnten Kompanie an. Eine ganze Kompanie befand sich außerhalb der Seireitei und ein Angriff von einer unbekannten Anzahl von Hollows rollte auf ebendiese zu. > Wir müssen uns beeilen < dachte Ukitake noch, als das Haupttor geöffnet wurde, um den dreiköpfigen Suchtrupp loszuschicken.
 

Zur selben Zeit weit vor der Seireitei spürten auch die Mitglieder der zehnten Kompanie, dass etwas nicht stimmte. So viele Hollows auf einmal, die sich in ihre Richtung bewegten?

Die Kompanie geriet in Panik. Natürlich hatten sie alle schon ein paar Mal gegen Hollows gekämpft, aber da war es immer ein Verhältnis von eins zu eins gewesen. Nie hatten sie gegen mehr als einen Hollow auf einmal gekämpft. Und die meisten trauten es sich auch nicht zu.

Doch dafür war es zu spät, denn die Hollows hatten Kompanie Nr. Zehn erreicht.

6 Hollows, die gegen zwei Shinigami kämpfen mussten. Drei Hollows für einen Shinigami, wobei die Shinigami noch in ihrer Ausbildung waren. Ein leichtes Spiel für die Hollow. Und das wussten sie genauso gut wie die verängstigten Shinigami-Lehrlinge.

Trotz unbändiger Angst schaffte es der stärkere von den beiden, seinem Partner Mut zu geben. Er versuchte ihn zu motivieren, doch er selbst wusste, dass es für sie nur eine Rettung gab: Ein Suchtrupp, der sie hoffentlich noch rechtzeitig erreichen würde.

Doch soviel Zeit gaben ihnen die Hollow nicht.

Sabusa, der den dritten Rang in der Kompanie Nr. 10 hatte, bereitete sich auf den Kampf seines Lebens vor. Auf den wahrscheinlich letzten Kampf seines Lebens. Seinem Kumpel Mugen, der von Rang 5 war, ging es genauso. Die zwei zogen ihre Schwerter und schon stürmten die Hollow auf sie zu. Sabusa erwischte den ersten am Arm, dann wurde er von einem zweiten Hollow durch die Luft geschleudert. Der Aufprall raubte ihm fast den Atem. Mugen schaffte es, seinen ersten Hollow zu vernichten, doch kaum war der verschwunden, kam eine Klauenbesetzte Pranke auf ihn zu und schleuderte ihn zu seinem Freund. Da lagen die zwei nun, hilflos. Vor ihnen fünf hungrige Hollows und der Suchtrupp hatte die Seireitei nicht einmal verlassen. Kaum in der Lage sich aufzurichten, stützten sich die zwei gegenseitig und benutzten ihre Schwerter wie Krückstöcke. Jetzt standen sie zwar wieder halbwegs, doch den Hollows konnten sie nichts mehr tun. Außer zu schmecken. Doch Sabusa nahm all seinen Mut und all seine Kraft zusammen und fokussierte den heranstürmenden Hollow. >Wahrscheinlich ist das der stärkste, deshalb darf er zuerst fressen < schoss durch seinen Kopf. Doch er wollte den Hollow überraschen. Als dessen Arm hervorschnellte, wehrte Sabusa ihn im allerletzten Moment mit dem Schwert ab. Doch der Hollow war zu nah an ihn herangekommen. Sein Kopf schoss nach vorne, um Sabusa in Stücke zu reißen, als plötzlich ein Schwert von unten durch den Kopf des Hollow gerammt wurde.

Als er aufblickte, sah Sabusa nur einen schwarzen Mantel. Und er hörte eine Stimme, die ihm nur allzu bekannt vorkam:

„Da bin ich ja noch mal rechtzeitig gekommen“ sagte Takeshi.

Wer hätte das gedacht?

Der Hollow winselte noch kurz, dann löste er sich auf. Grinsend stand Takeshi vor den vier verbliebenen Hollows. „Vier gegen einen? Wie unfair. Ihr solltet euch noch Verstärkung holen“ Aber dazu ließ er den Monstern keine Zeit. Nicht dass sie es versucht hätten, Verstärkung zu holen, trotzdem schnellte Takeshi vorwärts und riss sein Schwert nach oben und trennte den ersten Hollow in zwei Teile. Ächzend starrte Sabusa sich an, was dieser Takeshi gerade für einen Anblick bot. Er war wie ausgewechselt. Sein Kampf-Stil, sein auftreten, alles war anders. > Aber warum zum Teufel ist er auf einmal so anders? < dachte sich Sabusa und blickte gebannt auf die drei Hollow, die nun gleichzeitig auf Takeshi zusprangen. >Hoffentlich schafft er es < schoss es Mugen durch den Kopf. Er konnte Takeshi auch nicht leiden, aber er hatte sie schließlich gerettet, und das, obwohl sie ihm so übel mitgespielt hatten. < Er hätte uns hier auch verrecken lassen können, aber er hat uns geholfen… < Während Mugen schon daran dachte, sich nachher bei dem Blondschopf zu bedanken, spürte Sabusa den Zorn in sich hochsteigen. Er fragte sich, warum er nicht so stark war. Doch als die Hollow Takeshi erreichten, wich dieser Zorn der Angst, denn sie griffen aus drei Richtungen an, wie konnte man sich da denn noch verteidigen?

Takeshi wusste die Antwort: Er spießte den ersten Hollow regerecht mit seinem Zanpakuto auf und wirbelte sofort danach um die eigene Achse. Den Hollow riss es in Stücke und die anderen zwei wurden abgeblockt. Sabusa glaubte so etwas wie Zorn in ihren Augen zu sehen, aber sicher war er sich da nicht. „Ist das alles, was ihr zu bieten habt? Oder habt ihr bis jetzt nur gespielt?“ Schon griffen die Hollow wieder an, diesmal nicht von mehreren Seiten, sondern nebeneinander. Den ersten Hollow blockte er mit dem gesamten Schwert ab, der Schlag der Pranke des zweiten ging ins Leere, als Takeshi einen Vorwärtssalto über beide Monster schlug und den näheren Hollow zerstörte. Der einzig übrige Hollow hatte wohl verstanden, dass er keine Chance hatte und so wollte er sich Sabusa schnappen, der fast in Reichweite war. Aber wieder überraschte Takeshi die zwei anderen Shinigami seiner Kompanie, indem er das Shunpo* einsetze und mit herunterfahrendem Zanpakuto vor dem Hollow auftauchte, Dieser hatte keine Chance mehr auszuweichen und so traf ihn der vernichtende Schlag und spaltete ihn in zwei Hälften, die sich langsam auflösten. Noch in der Hiebbewegung schob Takeshi sein Zanpakuto zurück in die Schwertscheide.

Mugen und Sabusa schauten ihn verängstigt an. Takeshi starrte die zwei mit einem Blick an, der einen berg hätte schneiden können. Er sagte in einem unmissverständlichen Ton: „So, jetzt habt ihr gesehen, wie stark ich bin. Und wenn ihr es jemandem sagt, dann werdet ihr genauso enden wie diese Hollows!“

Die zwei spürten einen kalten Schauer ihren Rücken hinaufkriechen. Doch sie waren so unter Schock, dass sie einige zeit brauchten, um zu realisieren, dass Takeshi auf eine Antwort wartete. Mugen brachte seinen mund als erster auf und so sagte er: „Wir schwören, wir werden es niemandem erzählen.“

Der blonde Sonderling nickte und sagte: „Gut. Aber jetzt sollten wir uns auf den Weg zurück zur Seireitei machen. Und wenn euch jemand fragt, ihr habt diese Hollows getötet und ich bin mal wieder weggerannt.“ die zwei nickten. Natürlich würden sie das machen. Keiner der beiden würde je eingestehen, dass sie am verlieren gewesen waren. Sie würden großspurig herumprahlen, dass sie zu zweit sechs Hollows besiegt hatten. Aber das kam Takeshi nur recht. Er wollte sowieso nicht, dass irgendjemand erfuhr, wie stark er eigentlich war. Schon spürte er wieder dunkle Erinnerungen in sich aufsteigen. Die Vergangenheit holte ihn wieder ein. Er konnte ihre Stimmen hören… Energisch schüttelte der Shinigami seinen Kopf, als wollte er Mücken vertreiben. Eigentlich wollte er nur die Erinnerungen loswerden. Glücklicherweise funktionierte es. Eine zwei Begleiter wunderten sich zwar über sein plötzliches Kopfschütteln, doch sie trauten sich nicht, etwas Gehässiges zu sagen. Sie wagten es ja kaum noch, in seiner Umgebung zu atmen. Sabusa schwor sich insgeheim, Takeshi von nun an aus dem Weg zu gehen. Und er war sich sicher, dass er ihn nie wieder reizen würde. Doch wieder kam eine interessante Frage auf: > Wieso hat er sich nie gewehrt, wenn wir in verprügelt haben? Er hätte uns ohne Probleme alle fertig machen können, bei dem, was er gerade gezeigt hat. < Egal wie man die Sache auch beleuchtete, Sabusa verstand den Jungen nicht. Aber das wollte er auch nicht wirklich. Er wollte nur genauso stark werden wie er. Oder besser: noch stärker. Sabusa lächelte. > Dann kann ich ihn wieder fertig machen. Aber bis dahin muss ich mehr trainieren. <

Doch ein Schrei riss die Shinigami aus ihren Gedanken.

„Gott sei Dank, da seid ihr ja. Wir dachten schon, dass ihr tot seit.“ Sabusa schaute seinen obersten Vorgesetzten an. „Kommandant Hitsugaya! Wir konnten die Hollows vernichten. Es war nicht leicht und wir sind verletzt-“ „Dass sie verletzt sind, ist meine Schuld“ meldete sich Takeshi zu Wort. Mugen nickte energisch. „Ja, wärst du nicht wieder abgehauen anstatt uns den Rücken freizuhalten, wären wir jetzt nicht so fertig.“

Hitsugaya seufzte und schüttelte den Kopf. „Was soll ich nur mit dir machen Takeshi…

„ Er hielt kurz inne. Scheinbar dachte er an irgendetwas, vermutete Takeshi. > Vielleicht, wie er mich bestrafen soll? < Doch Bestrafungen störten ihn nicht, solange er sein Geheimnis für sich behalten konnte. Kommandant Ukitake und Vize-Kommandantin Yura waren schon wieder in der Seireitei und fertigten den Bericht über den Hollowangriff an, als Toshiro mit seinen drei Ausreißern durch das Haupttor schritt. Er nahm die drei mit in sein Büro und teilte ihnen ihre strafe mit. „Ihr drei werdet die nächste Woche nach dem Training den großen Platz saubermachen.“ Er schaute zu Takeshi „Du kannst gehen, ich muss noch mit den zweien hier über ihren Kampf reden. Welche Strafe du für dein wiederholtes Wegrennen bekommst, muss ich mir noch überlegen.“ Langsam und mit gesenktem Kopf verließ Takeshi den Raum. Schließlich sollte sein Kommandant nicht merken, dass es ihm absolut nichts ausmachte, was er als Strafe bekommen hatte. Das war für Takeshi nichts. > Da hab ich schon schlimmeres erlebt < dachte er und grinste.

„So glücklich über deine Strafe?“ Takeshi riss seinen Kopf nach oben uns starrte genau in das grinsende Gesicht von Kommandant Ukitake.
 

*Shunpo ist die Fähigkeit, sich so schnell zu bewegen, dass es mit normalem Auge nicht mehr erkennbar ist. Für den Gegner sieht es so aus, als würde derjenige, welches das Shunpo einsetzt, verschwinden und an einer anderen Stelle wieder auftauchen.

Takeshis Geständnis

Kalt erwischt stand Takeshi vor dem Kommandanten der dreizehnten Kompanie. > So ein Mist. Was soll ich jetzt nur machen? < „Nun mach nicht so ein entsetztes Gesicht. Ich erzähle es schon keinem.“ sagte Ukitake und lächelte Takeshi an. Misstrauisch starrte dieser sein Gegenüber an. „Und was wollen sie dafür?“ Takeshi war es gewohnt, irgendwelche Forderungen für etwas zu erhalten. Doch der Kommandant überraschte ihn ein zweites Mal. „Ich? Ich will eigentlich überhaupt nichts. Nur ein bisschen plaudern. Aber dafür kommst du am besten mit in mein Büro.“ Erstaunt blickte der Blondschopf auf. Das hatte er nun überhaupt nicht erwartet. Aber warum auch nicht? Denn eine Frage brannte ihm im Kopf: > Was genau will er wissen? Doch nicht etwa- <

Entsetzen machte sich in Takeshi breit, doch er wollte lieber abwarten, was der Kommandant so wichtiges von ihm wollte, bevor er sich unnötige Sorgen machte. Langsam folgte er Juushiro zu seinem Büro. Aber je näher sie diesem ort kamen, umso unwohler fühlte sich der junge Shinigami.

Was hatte das alles zu bedeuten? Doch er wusste, dass er es bald erfahren würde…

Kommandant Ukitake schloss die Tür hinter Takeshi und bot ihm einen Platz an. „Setz dich ruhig.“ Der Schwarzgewandete Shinigami räusperte sich kurz und sagte dann: „Danke, Herr Kommandant.“ > Ich hasse diese Formalitäten < dachte er und knirschte mit den Zähnen. „Aber, aber. Sei doch nicht so förmlich. Nenn mich Ukitake. Oder Juushiro. Ist mir egal. Kannst mich auch Opa nennen, wenn du willst. Ich persönlich mag diese formellen Ausdrücke nicht. Die wirken so unpersönlich.“

Das war schon die dritte Überraschung für Takeshi, die Ukitake für ihn auf Lager hatte. Aber eine wahrlich positive. „Kein Problem. Ich mag diese Formalitäten auch nicht. Aber jetzt weiß ich, warum dich die meisten hier gut leiden können.“ Wieder ein breites Lächeln auf dem Gesicht antwortete der Kommandant: „Freut mich zu hören. Aber ich wollte eigentlich wegen etwas anderem mit dir sprechen.“ Takeshi spannte seine Muskeln an und blickte Ukitake wieder misstrauisch an. „Worum geht es denn?“ Juushiro, der die Beunruhigung des Shinigamis sofort bemerkt hatte, antwortete schnell: „Keine Sorge, ich werde dich nicht zwingen, irgendetwas zu erzählen. Ich wollte dich einfach etwas fragen und dachte, dass wir das nicht so inmitten der Öffentlichkeit machen sollten.“ Takeshi entspannte sich sichtlich. „Okay. Was gibt es denn?“ „Nun ja, es gibt zwei Sachen. Erstens möchte ich dich warnen.“ Bei diesen Worten schnellte Takeshis Augenbraue in die Höhe. > Wovor will er mich denn warnen? < dachte er und konnte sich keinen rechten Reim auf die Worte des Kommandanten machen. Aber er würde zuhören und es hoffentlich bald wissen. „Wenn du weiterhin Kämpfen ausweichst und die anderen Shinigami immer im Stich lässt, wird man dir deine Shinigami-Kräfte entziehen und dein Zanpakuto unter Verschluss nehmen.“ Entsetzt und überrascht starrte Takeshi Ukitake an. „Das ist nicht dein Ernst? Sie werden mir die Shinigami-Kräfte entziehen?“ Verzweiflung breitete sich wie ein unaufhaltbares Gift in seinem Körper aus. Takeshi war wie gelähmt. Die Angst kroch durch seinen Körper wie ein eigenständiges Wesen. Auch sein gegenüber bemerkte diese Reaktion. „Ja. Deswegen wollte ich dich warnen. Eigentlich dürfte ich dir das gar nicht sagen. Doch wenn du deine Kräfte verlieren würdest, könntest du nicht mehr hier wohnen bleiben, Du würdest deine einzige Freundin verlieren. Das solltest du bedenken.“ Nachdem er realisiert hatte, was Ukitakes Worte eigentlich bedeuteten, sprach Takeshi mit sehr leiser, schwacher Stimme: „Dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben. Ich werde von hier weggehen müssen…“ Seine Augen wurden dunkel. Gedanken, schwärzer als die Nacht kamen in ihm hoch. Das war nicht das erste Mal, dass er verschwinden musste…

„Das geht nicht. Takeshi, jetzt denk doch mal nach. Solange du deine Kräfte hast, können wir dich überall aufspüren, egal wo du dich aufhältst. Deine einzige Möglichkeit ist zu kämpfen.“ Bitterkeit zeigte sich in dem Gesicht des blondhaarigen Shinigamis. Er hatte das Gesicht zu einer teils angsterfüllten, teils zornigen Grimasse verzogen. > Was soll ich nur tun. Wenn ich kämpfe werden sie mich- < Nein, daran wollte er nicht denken. Zu schmerzhaft waren die Gedanken an seine Vergangenheit. Takeshi wusste genau, dass er so etwas nicht noch einmal durchstehen könnte.

Juushiro, der seinem gegenüber die Verzweiflung ansehen konnte, die in seinen Augen geschrieben stand, legte sanft seine Hand auf die Schulter des verängstigten Shinigami. „Keine Angst. Ich werde dir das Kämpfen beibringen. Ich habe bemerkt, dass dich niemand direkt unterweist. Was hältst du davon, wenn ich dir den Kampf mit zwei Schwertern beibringe? Das könnte die Lücke in deiner Verteidigung schließen und du würdest bestimmt sehr stark werden.“ Um seinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen, lächelte Ukitake den Jungen vor sich an. Dieser hatte aufgehört zu zittern und regte sich überhaupt nicht mehr. Takeshi konnte seinen Ohren kaum trauen. Hier war jemand, der sich um ihn kümmerte. Jemand, dem er wichtig war und der ihm helfen wollte. Genau wie Yura…

> Vielleicht sollte ich es ihm sagen… < Langsam hob der Shinigami seinen Kopf. „Das ist sehr nett von dir.“ Der Blondschopf lächelte jetzt. „Aber ich kann bereits mit zwei Schwertern kämpfen…“

Eine große Überraschung

„Wie wäre es mit einem Übungskampf?“ fragte der überraschte Ukitake. „Dann werden wir ja sehen, wie gut du wirklich bist.“ Natürlich ging er davon aus, dass Takeshi nur bluffte. „Gerne. Aber nur unter ein paar Bedingungen.“ Juushiro lächelte, er hatte es gewusst. Takeshi wollte kneifen, aber okay. > Ich gönne ihm den Spaß < dachte sich der Kommandant und antwortete: „Dann schieß mal los mit deinen Bedingungen.“

Takeshi nickte. „Gerne. Erstens: Wir kämpfen außerhalb der Seireitei.“ Dagegen hatte Juushiro nichts einzuwenden. Wenn Takeshi nicht gesehen werden wollte, war das sein gutes Recht. „Zweitens: Egal, was auch passiert, du musst mir versprechen, mit niemandem über unseren Kampf zu reden. Oder über das, was ich da von meinem Können zeige.“ Ukitake nickte. Dieser junge, er wollte doch tatsächlich versuchen, ihn einzuschüchtern. Aber das war eine gute Taktik. „Einverstanden. Und weiter?“ Takeshi blickte ihm nun in die Augen. „Als letztes: Ich möchte, dass du dich nicht zurückhältst. Setze alles ein was du hast, denn ich werde dir nichts schenken. Und glaub nicht, dass ich dich damit einschüchtern will. Ganz im Gegenteil. Dass soll eine Warnung sein: Gib alles was du hast, oder du wirst eine böse Überraschung erleben.“

Juushiro war sehr überrascht. Dieser Junge meinte es ernst. Das war kein einfaches angeberisches Geplapper. Er wollte wirklich alles von ihm sehen. > Das werde ich ihm schon zeigen. Hoffentlich passiert ihm nicht allzu viel. < Er seufzte noch einmal, bevor er antwortete: „Ich bin mit deinen Bedingungen einverstanden. Aber ich habe auch eine Bedingung.“ Takeshi nickte nur „Was immer du willst.“ „Gut. Ich möchte nämlich von dir erfahren, warum du alles mit dir machen lässt. Denn wenn du tatsächlich so stark bist, wie du mir weismachen willst, müsstest du dich nicht so herumschubsen lassen. Aber das können wir nach dem Kampf klären.“

So was in der Art hatte Takeshi schon befürchtet. > wenn ich ihm schon meine Kampfkünste zeige, dann kann ich ihm auch ein bisschen mehr einweihen. Yura hat es auch verstanden… <

„Alles klar. Ich werde es dir erklären. Nach dem Kampf. Aber jetzt lass uns losgehen, ich will endlich sehen, was du draufhast.“ Bei diesen Worten sah Kommandant Ukitake ein Feuer in Takeshis Augen auflodern, dass er in solch einer Intensität sonst nur von einer einzigen Person kannte: Zaraki Kenpachi, dem Kommandanten der elften Kompanie.

Doch noch mehr überraschte ihn die plötzliche Aktivität des Jungen. „Na los, nicht so langsam oder soll ich dich tragen?“ rief der Shinigami, als er schon an der Tür stand.

Ukitake lächelte. Ja, dieser Kerl musste nur jemanden zum Reden haben und schon blühte er auf. Der Kommandant der dreizehnten Kompanie und sein Trainingspartner verließen die Seireitei. Nachdem sie weit genug von derselben entfernt waren, suchten die zwei sich einen Platz zum Kämpfen. Dieser war schnell gefunden. Und Takeshi konnte sich kam noch halten. > Endlich kann ich mit jemandem richtig trainieren, ohne Angst zu haben, dass sich meine Vergangenheit wiederholt. Endlich habe ich einen starken Trainingspartner, der offensiv kämpft. < dachte der geheimnisvolle Sonderling erfreut und machte sich bereit.

„Fertig Ukitake?“ Der Angesprochene blickte Takeshi kurz an und sagte dann: „Meinetwegen kann es losgehen.“ Grinsend rief Takeshi: „Na dann, LOS!“. Und schon stürmte er heran. Sein Schwert in der rechten Hand, sprintete er auf Ukitake zu. Der Kommandant machte sich zum Blocken bereit. Wenn er es richtig hart wollte, sollte er es auch so bekommen. Auch wenn der Kampf dann wohl nach einigen Sekunden zu ende wäre. Doch Juushiro hatte sich getäuscht. „RAAAAAH“ mit einem Schrei riss Takeshi sein Schwert nach vorne und schmetterte es gegen die zum blocken bereite Klinge des Kommandanten. Doch dieser hatte nicht mit der Wucht gerechnet, die hinter dem Schlag lag. Fast hätte er sein Schwert verloren und er schlitterte fast einen Meter von Takeshi weg. Doch der war schon wieder vor ihm und dann ging es Schlag auf Schlag. Ukitake war überrascht und beeindruckt zugleich. Der Junge war wie ausgewechselt. Er war schnell und nicht nur das. Sein Stil hatte keine Lücke. Und selbst wenn hätte der Kommandant wohl kaum eine Chance gehabt. Diese Lücke zu durchbrechen, dazu waren die Angriffe seines Gegners zu schnell. Ein Trommelhagel aus Schlägen traf auf sein Schwert und Juushiro wusste, dass er einen starken Gegner vor sich hatte. Der Junge hatte nicht geblufft. Dann sah er es. Der Schlag kam von rechts. Ukitake sah seine Chance das Blatt zu wenden und duckte sich unter dem wuchtigen Schlag und schwang sein Schwert in Richtung Takeshi. Doch der war verschwunden. Nein, nicht ganz. Seinen Schatten sah er noch, und das war auch das Glück des Kommandanten. In allerletzter Sekunde konnte er den Schlag von oben abblocken. Dieser Ausgefuchste Junge. > Er hat absichtlich so offensichtlich angegriffen um mich aus der Defensive zu locken. Was für ein Kerl! < Der Shinigami schwang sich über den Kommandanten und vollführte eine ganze Drehung, wobei er seine Klinge mit sich herumschwang, um sie mit voller Wucht gegen Juushiro krachen zu lassen, doch dieser war darauf vorbereitet und hatte den Angriff kommen sehen. Anstatt abzublocken war er dem gefährlichen Hieb durch einen Sprung ausgewichen und dann war er weg. Der Kommandant grinste, als er das Shunpo einsetzte und hinter seinem Gegner auftauchte, um ihn endgültig zu besiegen. Er stieß sein Schwert einer Lanze gleich nach vorne. Das würde Takeshi zwar verletzen, aber er wollte es ja nicht anders. KRACH Das Zanpakuto des Kommandanten wurde abgeblockt. Takeshi hatte den Angriff durchschaut und sich um die halbe Achse gedreht um den Schwertstoß mit seinem Schwert abzulenken. Und das war seine Chance, den Kommandanten zu besiegen. Er drehte sich weiter um die Achse und nutzte den Schwung, um Juushiro einen heftigen Schlag mit der Faust zu verpassen. Der Kommandant, der nicht mehr in der Lage war zu blocken, taumelte zurück und konnte glücklicherweise noch klar denken und den lebensrettenden Entschluss fassen, sich mit dem Shunpo aus der Schlaglinie zu bewegen. „Es ist vorbei!“ rief Ukitake als er neben Takeshi auftauchte und ihm sein Schwert in die Rippen rammte. Doch dieser drehte sich erneut um die eigene Achse, um einen neuen, mächtigen Schlag gegen den Kommandanten auszuführen. In letzter Sekunde konnte er diesen tödlichen Schlag abwehren, doch hätte er nur Bruchteile einer Sekunde später reagiert, wäre es zu spät gewesen. Mit dem Shunpo brachte er sich in Sicherheit. Einige Meter von Takeshi entfernt starrte er diesen erst einmal an. „Du hast nicht übertrieben. Du bist wirklich sehr stark. Doch du wolltest dass ich alles gebe. Und deswegen kann ich nicht verlieren.“ Takeshis Augen weiteten sich, als er Ukitakes Worte vernahm:

„Wasser werde mein Schild. Blitz werde meine Waffe. Sogyo no Kotowari!“

Yura in Gefahr

> Shit. Jetzt macht er ernst. < Takeshi war sich bewusst, dass er jetzt aufpassen musste. Ein entfesseltes Zanpakuto war immer eine Gefahr, besonders, wenn es sich um das Zanpakuto eines Kommandanten handelte. Also machte er sich auf das schlimmste gefasst. Und da kam Juushiro auch schon angerannt. Er sprang hoch in die Luft und ließ die Klinge in seiner rechten Hand auf Takeshi niedersausen, der sich mit einem schnellen Schritt nach links aus der Schlaglinie brachte. Nur hatte der Kommandant damit gerechnet und drehte sich jetzt seinerseits links herum um seine eigene Achse und schwang sein Schwert Takeshi entgegen. Diesmal konnte der blonde Shinigami nicht mehr ausweichen und so stieß er sein Schwert mit aller Kraft gegen die heranfliegende Klinge. > Geschafft! < dachte er sich schon, als sein Gegner das rechte Schwert mit einer weiteren halben Drehung in eine tödliche Schlagposition brachte und Takeshi in zwei teile zu trennen versuchte. Doch mit einer Rückwärtsrolle konnte sich der junge Shinigami vor dem Schlag flüchten. Er hatte keine Wahl. Er musste wohl doch mehr geben als er wollte. Einen Schlaghagel abwehrend, fasste er den Entschluss, dass er keine Wahl hatte. Juushiro wusste nicht was in dem Kopf seines Gegners vorging, doch er bemerkte den Respekt, der von Takeshi ausging. > er weiß, dass er nicht gegen mich gewinnen kann. Und trotzdem gibt er nicht auf… < Der Sonderling erinnerte den Kommandanten an sich selbst. Und da er es ja versprochen hatte, würde er alles geben. So machte er sich zum Finale bereit. Der Kommandant der dreizehnten Kompanie stieß sein linkes Schwert speergleich nach vorne. Er wusste, wie Takeshi es abwehren würde. Es gab nur eine Möglichkeit, diesem Angriff zu entkommen. Takeshi wusste das genauso wie sein Gegner und so schmetterte er seine Klinge mit aller Kraft nach rechts, um den Stoß neben sich zu lenken. Und da war die Lücke, auf die Ukitake gewartet hatte. Takeshis gesamte linke Körperseite war ungeschützt und sein Schwert würde nicht schnell genug sein, um ihn noch zu schützen. Der Kommandant schwang sein rechtes Schwert mit einem weiten Bogen so um Takeshi herum, dass es seinen Rücken von hinten treffen würde. Gleichzeitig bemerkte Takeshi die Gefahr und wollte sein Schwert zu seiner linken, ungeschützten Körperseite reißen, doch Juushiro schnitt ihm mit seinem linken Schwert den Weg ab. Es war nur ein Blocken, keine Attacke und doch konnte Takeshi jetzt dem eigentlichen Angriff nicht mehr ausweichen. Juushiro grinste schon als er sein Schwert vollends herumfahren lies und dann schmetterte er es gegen Takeshis Rücken. KRACH Doch er sollte nicht treffen. Denn wie aus dem nichts war da ein Widerstand. Und jetzt erst bemerkte, dass Takeshi sein Schwert nicht mehr in der rechten, sondern in der linken Hand hielt. > Wann zur Hölle hat er den Schwertarm gewechselt?!? < Nun war es an dem Sonderling zu grinsen. Er hatte sein zweites Schwert blitzschnell gezogen und seinen rechten Arm hinter seinem Rücken verdreht, sodass die Klinge seines Schwertes seinen gesamten Rücken wie eine diagonale schützte. „Überrascht? Ich hab doch gesagt, dass ich bereits mit zwei Schwertern kämpfen kann! UND JETZT MACH ICH DICH FERTIG!“ Mit diesem Schrei riss Takeshi seinen rechten Arm um den Köper herum und schlug so Juushiros rechtes Schwert von sich weg. > Verdammt! er hat die Situation komplett umgekehrt. Ich kann den Schlag nicht blocken… < fuhr es dem Kommandanten durch den Kopf. Das Schwert von Takeshi schnellte heran und der Kommandant machte sich auf höllische Schmerzen gefasst. Doch als das Schwert ihn in den Rippen traf, wurde er nicht in zwei Teile geteilt, sondern durch die Luft geschleudert. Höllische Schmerzen hatte er jetzt auch, doch er war überrascht, warum die Klinge ihn nicht durchtrennt hatte. Er rammte sein linkes Schwert in den Boden und fasste sich an die rechte Seite. Einige Rippen mussten gebrochen sein und es würde sicherlich einen heftigen Bluterguss geben. Doch von Blut war keine Spur. Das schmerzverzerrte Gesicht seinem Gegner zuwendend, bemerkte er etwas Ungewöhnliches. Takeshis rechtes Schwert…

„Ah, du hast es bemerkt.“ sagte Takeshi und schaute auf das Schwert in seiner rechten Hand. Vor erstaunen riss Juushiro die Augen weit auf. Das Schwert steckte noch in der Schwertscheide. > Wollte er mich etwa nicht verletzen? < Diese frage stand dem Kommandanten ins Gesicht geschrieben und Takeshi beantwortete sie sogleich. „Ich wollte sie nicht umbringen, deshalb habe ich mein Zanpakuto in seiner Scheide gelassen.“

Ukitake richtete sich wieder auf und nahm sein linkes Schwert wieder an sich. „Es war ein Fehler, dass du das nicht getan hast…“ Er hatte es schon bemerkt, als er sein Zanpakuto freigesetzt hatte. Er war kurz vor seinem Limit. Sehr lange würde er diesen Kampf nicht mehr aushalten. > Es geht nicht anders. Ich muss es wohl einsetzen. Tut mir zwar Leid für dich, Takeshi, aber ich werde nicht verlieren! <

> Da ist er ja. Ich muss mich beeilen. <

Yura hatte die zwei gerade entdeckt und raste auf den Kommandanten zu. Sie hatte eine wichtige Mitteilung für ihn.

„Himmlischer Donnerschlag!“ Ein mächtiger Blitz schoss aus den Schwertspitzen von Sogyo no Kotowari. Damit hatte Takeshi nicht im Mindesten gerechnet. Dieser Angriff könnte ihn vernichten, wenn er nicht ausweichen würde. > Außer ich würde… NEIN! Dazu ist es noch zu früh… < Der Blitz schoss näher als plötzlich die Vize-Kommandantin der vierten Kompanie zwischen Ukitake und Takeshi auftauchte. Juushiro, der den Angriff nicht mehr abbrechen konnte, riss entsetzt die Augen auf. Auch die Vize-Kommandantin, die die Gefahr zu spät bemerkte, riss ihre Augen auf. Wie erstarrt stand sie da, unfähig, sich zu bewegen und in wenigen Sekunden würde sie sterben. Takeshi, der seine beste Freundin sofort erkannt hatte, spürte eine Eiseskälte, die sich mit Schallgeschwindigkeit in ihm ausbreitete. Mit angsterfüllten Augen und schriller Stimme schrie er: „YURAAAA!!!“

Eine Rettung und ihre Folgen

> Ich muss sie retten! < war das einzige, an das Takeshi in dem Moment denken konnte, als er den Blitz auf Yura zurasen sah.

Ukitake war verzweifelt. > Selbst mit ihrem entfesselten Zanpakuto könnte Yura diese Attacke nicht abwehren. Es ist ein extrem mächtiger Angriff. Wie konnte ich ihn nur einsetzen? <

Yura schloss ihre Augen. Sie würde sterben. Das war sicher. Genau wie Ukitake, war auch ihr bewusst, dass sie selbst mit ihrem entfesselten Zanpakuto den Angriff nicht durchstehen würde. Ihr Zanpakuto war zum heilen da, einem solchen Angriff hatte es nichts entgegenzusetzen. Sekundenbruchteile, bevor der Blitz sie erreichte hörte sie die Stimme von Takeshi, der urplötzlich vor ihr auftauchte:

„Erhelle die Dunkelheit, TASOGARE-RYU*!“

Takeshi war von einem teils schwarzem, teils weißem Licht umgeben, das sich wie eine Kuppel ausbreitete.

Die Kraft, die nun mit einem Mal freigesetzt wurde, war der des Himmlischen Donnerschlags weit überlegen. Das Licht zerriss den Blitz und hinterließ, abgesehen von einer riesigen Staubwolke, nichts weiter, als eine vollkommen überraschte Yura und einen Ukitake, der seinen Augen nicht trauen konnte.

Ukitake spürte den ungeheuren spirituellen Druck, der auf einmal von Takeshi ausging. Sein Reiatsu** war größer als das des Kommandanten. > Was zur Hölle ist dieser Kerl? < schoss es diesem durch den Kopf. Dieser Takeshi hatte so unglaublich viel Kraft und doch wollte er nie kämpfen. Das ergab kaum einen Sinn. Kämpfen liebte er. Das hatte Ukitake bemerkt. Und doch zog sich der junge Shinigami immer wieder zurück. Hatte er Angst, jemanden zu verletzen? > Das wäre gut möglich. Diese Kraft ist der eines Kommandanten ebenbürtig. <

Langsam zog sich der Staub zurück und offenbarte Juushiro eine weitere Überraschung:

Takeshi hielt nicht ein, sondern zwei Schwerter in seinen Händen!

Der Shinigami, der den Blick des Kommandanten bemerkt hatte, lächelte und sagte: „Du siehst richtig. Auch ich habe ein Doppel-Zanpakuto.“ Damit drehte er sich zu seiner Freundin um, die immer noch am ganzen Körper zitterte, und kniete sich zu ihr herunter. Sanft nahm er sie in den Arm. „Alles ist gut. Ich würde niemals zulassen, dass dir etwas passiert. Egal, was auch immer passiert, ich werde dich beschützen. Das verspreche ich dir.“ Die Vize-Kommandantin hatte Tränen in den Augen, als sie ihren guten Freund umarmte. Seine Umarmung war warm und freundlich. > Ihr Herz schlägt so schnell… < Vorsichtig wollte er seine Umarmung lösen und sich wieder aufrichten, doch die kleine Shinigami lies nicht los. Sie klammerte sich regelrecht an Takeshi fest, der sie auf den Arm nahm und langsam aufstand. Sein Zanpakuto hatte schon wieder seine normale Form und er steckte es weg. Ich denke, wir sollten diesen Kampf als unentschieden werten.“

Ukitake, dessen Schwert auch gerade wieder in seine normale Form zurückkehrte, musste bei dem Anblick der zwei lächeln. Irgendwie gaben sie ein niedliches Paar ab. Doch er hatte einige andere Dinge, über die er grübeln wollte. „Lasst uns zurückgehen. Und Takeshi, ich würde dich später gerne noch einmal sprechen, ist das in Ordnung für dich? Ach ja, bevor ich es vergesse, du hast definitiv gewonnen. Mit der Kraft, die du gehabt hast, als du dein Zanpakuto freigesetzt hast, hätte ich keine Chance gehabt. Außerdem war ich schon am Ende. Aber lass uns nachher darüber reden.“ Takeshi nickte und ging zu dem Kommandanten der dreizehnten Kompanie. Yura, die bis gerade ihr Gesicht an ihren Freund und Retter gedrückt hatte, schaute nun zu Ukitake und sagte: „Kommandant Ukitake, ich muss ihnen eine wichtige Nachricht überbringen. Es geht um die Entscheidung über den neuen Kommandanten der fünften Kompanie. Die Vorschläge müssen bis morgen früh eingereicht werden. Morgen Mittag soll dann besprochen werden, wer ausgewählt wird und welche Kommandanten den Anwärter prüfen werden. Der Kommandant der dreizehnten Kompanie nickte und bedankte sich bei der kleinen Shinigami. „Das ist nett von dir, dass du mir Bescheid sagst. Und ich muss mich noch bei dir entschuldigen, dass ich dich in eine solche Gefahr gebracht habe. Es tut mir wirklich sehr leid.“ Tatsächlich wirkte Juushiro sehr betroffen. Aber Yura schüttelte nur den Kopf. „Es war ja nicht ihre Schuld. Ich bin ja genau in die Schusslinie gelaufen. Am besten, wir vergessen das Ganze, okay?“ Die kleine Vize-Kommandantin lächelte freundlich und kuschelte sich dann wieder an Takeshi. Der Blondschopf war zwar sehr überrascht über die Reaktion seiner Freundin, aber insgeheim freute er sich sehr darüber. Er mochte sie schließlich auch sehr gerne. Mit seiner freien Hand streichelte er Yura zärtlich über das Haar. Juushiro, der die beiden nicht weiter stören wollte, benutzte das Shunpo und ließ die beiden alleine. > Wer weiß, was sich noch zwischen den zweien entwickelt < dachte er und er freute sich für Yura und Takeshi, dass sie sich näher kamen. Besonders Takeshi tat das gut, das wusste Ukitake. Als er in die Seireitei eintrat, kam ihm plötzlich eine gute Idee. > Ich muss unbedingt gleich mit Takeshi reden… < Denn das, was Ukitake vorhatte, würde Takeshis Leben sehr verändern.
 

* Tasogare bedeutet Dämmerung und Ryu bedeutet Drache, der Name von Takeshis Zanpakuto ist also Dämmerungsdrache –die beiden Wörter stammen, mal wieder, aus dem japanischen^^-

** Reiatsu ist die spirituelle Kraft, die die Shinigami innehaben. Je stärker diese ist, desto mächtiger ist ein Shinigami

Schwarze Gedanken und weiße Haare

Auch Takeshi und Yura erreichten bald die Seireitei. Auf dem Weg zu ihrem Quartier schauten einige Shinigami neidisch Yura und ihrem Freund hinterher. Jeder mochte die kleine Vize-Kommandantin und viele waren heimlich in sie verliebt. Und ausgerechnet dieser Takeshi, den sowieso keiner leiden konnte, lief mit ihr im Arm durch die Gegend. Auch Sabusa hatte die zwei gesehen und er spürte wieder einen gewissen Zorn gegenüber Takeshi. Doch dieser verebbte rasch wieder, als er sich an die Worte des Sonderlings erinnerte, die er nach der Rettung von ihm und Mugen gesagt hatte. Immer noch spürte er ein kaltes Schaudern, wenn er an den Anblick von Takeshis Augen in diesem Moment dachte. Ein Shinigami kam zu Sabusa und Mugen und fing an, über den unheimlichen Blondschopf zu lästern: „Dieser blöde Kerl. Warum kriegt ausgerechnet ER das beste Mädchen aus der Seireitei ab? Vielleicht sollten wir ihn mal wieder verprügeln.“ Diese Worte hatten Wirkung. Mugen und Sabusa zuckten zusammen und wie aus der Pistole geschossen sagten beide: „Lass das lieber. Dann würdest du nur-“ „Was denn? Ärger mit dem Loser kriegen?“ Der Shinigami lachte. Doch seinen Bekannten war ganz und gar nicht zum lachen zumute. Verzweifelt suchten sie nach einer guten Ausrede. Dann kam Mugen die rettende Idee: „Nein. Aber du würdest Yura sicherlich wütend machen. Und dann wäre sie absolut nicht gut zu sprechen auf dich. Das wäre doch das Gegenteil von dem, was du eigentlich erreichen willst, oder?“ Verdutzt schaute der Shinigami Sabusa und Mugen an. So kannte er sie gar nicht. Aber immerhin, Mugen hatte nicht unrecht mit dem, was er gesagt hatte. „Du hast Recht. Vielleicht sollte ich ihn von jetzt an in Ruhe lassen.“

Ein paar hundert Meter von den dreien entfernt, betrat Takeshi die Wohnung von seiner Freundin. Die Vize-Kommandantin selbst war auf seinem Arm eingeschlafen. Sanft legte er die kleine Shinigami in ihr Bett und deckte sie vorsichtig zu. >Sie sieht so süß aus, wenn sie schläft.< Das erste Mal seit langer Zeit lächelte Takeshi von Herzen. Er drückte Yura einen leichten Kuss auf die Stirn und verließ leise den Raum. Auf dem Weg zu sich nach Hause, fiel ihm ein, dass der Kommandant der dreizehnten Kompanie ihn ja noch unbedingt sprechen wollte. >Aber vorher gehe ich duschen.< Zuhause angekommen, aß er schnell etwas Kleines und ging in die Dusche. Das kalte Wasser tat gut. Und unter der Dusche konnte er sich immer am besten beruhigen. Der Kampf hatte in ihm wieder die Kampflust geweckt und er war am überlegen, ob er nicht doch allen zeigen sollte, was er drauf hatte. Zumindest soweit, wie er es heute schon getan hatte. Doch die Gedanken der Vergangenheit brachen über ihn ein wie ein schwerer Stein, der auf eine Scheibe Glas fällt. Seine Hoffnungen auf Respekt zersplitterten wie das imaginäre Glas und er merkte, wie die psychische Last immer stärker wurde. Er versuchte noch, sich dagegen zu wehren, doch er hatte keine Chance. Er packte sich am Kopf und versuchte, die Stiche an den Schläfen zu ignorieren. Aber es war sinnlos. Er stieß einen Schrei aus Schmerz und Angst aus. Dann brach er zusammen.

Ukitake saß in seinem Büro und seufzte. Drei Stunden war es her, dass er in die Seireitei zurückgekehrt war und Takeshi, der ihm versprochen hatte, noch einmal vorbeizukommen, war immer noch nicht bei ihm aufgetaucht. >Ob er immer noch bei Vize-Kommandantin Mikomi ist?< Als er an die zwei dachte, musste er wieder lächeln. Seine Stimmung hob sich ein bisschen und er beschloss, noch eine Stunde zu warten. Aber wenn er dann noch nicht erschienen war, würde er Takeshi suchen gehen. Der Kommandant ahnte nicht, dass Takeshi in seiner Dusche zusammengebrochen war.

Doch er regte sich langsam wieder. Das Plätschern der Dusche weckte ihn und er fror erbärmlich. Sein ganzer Körper zitterte, teils aus Kälte, teils wegen den Erinnerungen, die gewaltsam in ihm hervorgebrochen waren. Schnell drehte er das Wasser ab und ging vorsichtig aus der Dusche. Seine Beine waren noch ganz wackelig und er schnappte sich schnell ein Handtuch und wischte sich trocken. Er rubbelte sich kräftig die haare trocken und als er das Handtuch weglegte, erwartete ihn die nächste böse Überraschung. Das Handtuch war gelblich gefärbt. >Nicht schon wieder. Langsam habe ich es satt.< der Shinigami schaute in den Spiegel und sah sein Spiegelbild widerwillig an. Tatsächlich. Das Haar hatte wieder seine alte Farbe. Nicht, dass er sie nicht mochte. Obwohl sie ein Überbleibsel seiner Vergangenheit waren, mochte er seine weißen Haare. Aber eigentlich sollte keiner ihn so sehen. Er schaute in seinem Schrank nach, aber sein Vorrat an Haarfärbemittel war aufgebraucht. Wohl oder übel, er musste sich mit weißen haaren zeigen. >Wenn sie mich sowieso mit weißen haaren sehen, brauche ich sie wenigstens nicht mehr zu färben.< Es hatte also doch etwas Gutes. Er musste nicht mehr soviel zeit damit verbringen, sich um seine Haare sorgen zu machen. Doch in dem Moment, da er die Uhr im Spiegel sah, fiel ihm siedend heiß wieder ein, dass er ja Kommandant Ukitake besuchen wollte.

In der Zwischenzeit war auch die Vize-Kommandantin der vierten Kompanie wieder aufgewacht. Mit den Augen blinzelnd, schaute sie sich um. Takeshi hatte sie in ihr Quartier zurückgebracht und sie ins Bett gelegt. Während sie geschlafen hatte, war es draußen dunkel geworden. >Takeshi ist echt nett. Und er hat mich gerettet…< Doch selbst die Vize-Kommandantin war über die enorme Kraft von ihrem Freund überrascht gewesen. Er hatte ihr zwar gesagt, dass er den wahren Namen seines Zanpakuto kannte, doch sie hatte es ihn noch nie entfesseln sehen. Sie lächelte. Er hatte es nur für sie getan, da war sie sich sicher. Es machte sie glücklich, zu wissen, dass sie jemanden hatte, der sie beschützen würde und auf den sie sich verlassen konnte. >Bei Gelegenheit werde ich mich bei ihm revanchieren.<

Sie schaute auf den Tisch und entdeckte eine kleine Schale mit Bonbons. Als sie ihr Haus verlassen hatte, waren sie noch nicht da gewesen. Als sie den Zettel las, der bei der Schale lag, musste sie schmunzeln. Takeshi wollte sich tatsächlich für den Vorfall bei seinem Kampf mit dem Kommandanten entschuldigen. Yura schüttelte den Kopf und nahm sich ein Bonbon. Zitrone, ihr Lieblingsgeschmack. Glücklich ging sie aus ihrer Wohnung, um Takeshi zu besuchen und sich bei ihm zu bedanken.

Dieser blickte gerade auf die Uhr und stellte entsetzt fest, dass er fast zwei Stunden lang bewusstlos gewesen war. Schnell lief Takeshi aus dem Bad und packte sich seine Klamotten. Nachdem er sich eilig angezogen hatte, riss er die Tür seiner Wohnung auf und sprintete in Richtung des Büros von Ukitake.

Ein interessanter Vorschlag

Es klopfte an der Tür des Büros der dreizehnten Kompanie. „Herein.“ Die Tür wurde geöffnet und Juushiro sah einen angehetzten, keuchenden Takeshi. Nach Luft ringend wollte er etwas sagen, aber seine Stimme versagte. „Aber aber. Setz dich hin und verschnauf erst einmal. Wir haben doch Zeit.“ Der weißhaarige Junge nickte und setzte sich. >Moment. Weiße Haare? Wie ist das denn passiert?< Der Kommandant schaute sein Gegenüber neugierig an und lies ihn Luft holen. „Es tut mir leid, dass ich so spät bin. Ich wollte dich wirklich nicht warten lassen, aber mir ist etwas dazwischen gekommen.“ Ukitake spürte, dass Takeshi etwas Unangenehmes passiert sein musste und so hakte er nicht weiter nach. „Das ist kein Problem. Aber dürfte ich dich fragen, was mit deinen Haaren passiert ist?“ Der Kommandant lächelte Takeshi an und der junge Shinigami antwortete ihm wahrheitsgetreu: „Also, es ist so, dass ich eigentlich weiße Haare habe. Ich hatte sie blond gefärbt, damit ich nicht sosehr auffalle. Aber das tue ich ja sowieso…“ Er schaute betreten zu Boden. „Aber das ist doch gut. Das zeigt doch, dass du etwas Besonderes bist. Und das bist du. Du bist unglaublich stark, besonders wenn man überlegt, wie jung du noch bist.“ Der nunmehr weißhaarige Junge antwortete Ukitake: „So kann man es sehen. Aber ich weiß nicht, ob ich so auffallen sollte. Außerdem, wenn ich diese Stärke zeige, weiß ich nicht, wie die anderen reagieren würden. Wahrscheinlich hätten sie Angst vor mir.“ Energisch schüttelte der Kommandant der dreizehnten Kompanie den Kopf. „Nein, Angst würden sie nicht vor dir haben. Aber wen wir schon davon reden, gerade wegen deiner Kraft würde ich gerne mit dir reden.“ Erschreckt blickte Takeshi seinem hochrangigen gegenüber in die Augen. „Sie wollen doch nicht mein Geheimnis verraten???“ Juushiro schaute den Shinigami an. „Das kommt ganz darauf an. Ich möchte dir einen Vorschlag machen. Höre ihn dir bitte an, bevor du schlechtes von mir denkst.“

Die Angst in Takeshis Blick wandelte sich zu Neugier um. „Na gut. Ich werde mir anhören, was du zu sagen hast. Aber ich glaube nicht, dass wir uns so leicht einigen können.“

„Du missverstehst mich. Ich möchte mich nicht mit dir einigen. Ich möchte dir einen Vorschlag machen, den du entweder ablehnen oder annehmen kannst. Du triffst die Entscheidung, ich stelle dich nur vor eine Wahl. Schließlich habe ich versprochen, dein Geheimnis nicht zu verraten. Es wäre aber etwas anderes, wenn du mir dazu die Erlaubnis gibst.“ Ukitake schaute kurz auf seine Unterlagen und beschloss, weiterzureden. „Es ist so: Deine Kraft ist enorm. Normalerweise ist es meine Pflicht, die anderen Kommandanten über dich zu informieren. Aber ich habe mich ja schon einmal zu deinen Gunsten entschieden. Nur ich glaube, dass ich dir helfen kann.“ Ein kleiner Schimmer Hoffnung mischte sich zu der Neugier in dem Blick des Jungen. Er sagte: „Ich wüsste zwar nicht wie sie mir helfen könnten, aber bitte erklären sie es mir.“ Der Kommandant nickte. „Also, ich habe es dir schon gesagt, deine Kraft ist riesig. Du kannst perfekt mit dem Schwert umgehen. Hätte unser Kampf länger gedauert, hätte ich wahrscheinlich gegen dich verloren. Und das soll kein einfaches Kompliment sein, ich will damit sagen, dass ich wirklich großen Respekt vor dir habe.“ Der Junge lächelte. „Respekt… Mir wurde noch nie Respekt gezollt. Das ist ein gutes Gefühl. Haben sie vielen Dank.“ „Das habe ich doch gerne gemacht. Aber zurück zum Thema. Du hast ja sicher mitbekommen, dass ein Kommandanten-Posten freigeworden ist…“ Takeshi zog seine Augenbraue hoch. >Er hat doch nicht etwa vor…<

Juushiro grinste, als er Takeshis Gesichtsausdruck sah. „Ich glaube, du weißt schon was ich vorhabe, nicht wahr?“ „Wenn sie meinen, dass sie MICH für den Posten als Kommandant vorschlagen wollen…“ Der Shinigami lachte. „Das wäre lächerlich“ kicherte Takeshi und schaute sein Gegenüber an. „Doch, genau das habe ich vor. Wenn du mir die Erlaubnis dazu gibst.“ Takeshis Mund klappte herunter. Dieser Juushiro wollte ihn, den ausgestoßenen, unbeliebten Typ als Kommandant vorschlagen? „Das kann doch nicht ihr ernst sein…“ „Erstens kannst du mich duzen und zweitens ist es mein voller Ernst. Du bist genauso stark wie ein Kommandant. Das hast du mir in unserem Kampf bewiesen. Außerdem, wenn du tatsächlich Kommandant wirst, dann hätten all die anderen Shinigami, die immer dachten, du wärst nur ein Loser, Respekt vor dir. Man würde zu dir aufblicken, anstatt auf dir herumzutrampeln. Und glaub mir-“ fügte der Kommandant hinzu, als Takeshi etwas erwidern wollte, „keiner wird Angst vor dir haben. Wieso auch? Als Kommandant ist es ja deine Aufgabe, sie zu schützen.“ Takeshi schloss langsam seinen Mund. In seinem Kopf raste es. Im Wesentlichen hatte der Kommandant Recht. Und warum sollte es ihm nicht auch besser gehen? Außerdem war sowieso nicht klar, ob er ausgewählt werden würde. >Wahrscheinlich lehnen sie den Vorschlag ab. Also warum nicht probieren?< „Nun gut,“ antwortete der Shinigami, „schlagen sie mich vor. Ich bin damit einverstanden. Sie dürfen den Kommandanten alles über meine Kraft erzählen.“ Erfreut über diese Reaktion stand Juushiro auf und legte dem Jungen seine hand auf die Schulter. „Ich freue mich, dass du dich dafür entschieden hast. Morgen werden wir erfahren, ob du als Anwärter infrage kommst. Sollten sich die Kommandanten für dich entscheiden, wirst du von dreien von uns geprüft. Bestehst du die Prüfungen, wirst du in den Rang eines Kommandanten erhoben. Aber jetzt solltest du nach Hause gehen. Der heutige Tag war sehr anstrengend und du solltest früh schlafen gehen.“

Takeshi lächelte, stand auf und verbeugte sich vor dem Kommandanten. „Dankeschön, dass du das für mich tust. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“ Juushiro nickte und verabschiedete sich von seinem Schützling. Dann machte er sich auf den Weg zu der abendlichen Sitzung der Kommandanten. Dort angekommen, wandten sich alle blicke ihm zu, als er seinen Vorschlag kundtat. Selbst der gelangweilt wirkende Hitsugaya blickte neugierig auf, als er Juushiros Vorschlag vernahm: „Mein Vorschlag für den Posten zum neuen Kommandanten der fünften Kompanie ist: Takeshi Aito.“

Überzeugungskraft

Ein Raunen ging durch die Reihen der Kommandanten. „Das kann nicht dein Ernst sein Juushiro. Du willst den Feigling als Kommandanten vorschlagen. Das ist ein schlechter Witz.“ Kommandant Kuchiki war entsetzt. Er würde niemanden in den Kommandanten-Rang erheben, der das Gesetz der Shinigami nicht achtete. Auch die anderen Kommandanten waren über diesen Vorschlag mehr als nur entsetzt. Einen schwachen Shinigami vorzuschlagen, der eigentlich überhaupt nicht geeignet war, passte nicht zu Ukitake. Das wusste auch Toshiro Hitsugaya und so fragte er die unausgesprochene Frage, die im Raum hing: „Warum ausgerechnet Takeshi Aito? Du musst mehr über ihn wissen als wir, sonst würdest du ihn nicht vorschlagen.“ Der Kommandant der dreizehnten Division lächelte. „Selbstverständlich schlage ich ihn vor, weil ich von ihm überzeugt bin. Ich habe vor kurzem einen Übungskampf mit ihm gehabt. Da hat er mir seine wahre Stärke offenbart. Takeshi Aito ist nicht im Geringsten so schwach, wie er uns weismachen wollte. Ich musste Sogyo no Kotowari benutzen, um gegen ihn anzukommen.“ Nun wurde es auch für Kommandant Kenpachi interessant und er stellte Juushiro eine weitere Frage: „Dann kann er also auch sein Zanpakuto freisetzen?“ Ukitake wusste, worauf Kenpachi hinauswollte und antwortete: „Du missverstehst mich. Ich musste mein Zanpakuto freisetzen, um gegen Takeshi anzukommen, ohne das er sein Zanpakuto freigesetzt hatte!“ Ungläubig rissen die Kommandanten ihre Augen auf. Konnte der Sonderling so stark sein? „Ich möchte es euch erklären,“ sagte Juushiro und setzte an: „Takeshi kämpft am besten mit zwei Schwertern. Aber selbst mit einem Schwert konnte er mich sosehr unter Druck setzen, dass ich Sogyo no Kotowari benutzen musste. Ich fühlte mich schon auf der sicheren Seite, aber dann setzte auch er zwei Schwerter ein und er war mir mehr als ebenbürtig.“ Der Kommandant machte eine kurze Pause. Sollten sich seine gleichrangigen Kollegen erstmal Gedanken über seine Worte machen. Ukitake nahm einen Schluck Wasser zu sich und fuhr fort: „Wie ihr wisst, kann ich nicht sehr lange kämpfen. Nun, es war so, dass mich Takeshi gebeten hatte, mit aller Kraft zu kämpfen. Und so benutzte ich meinen Himmlischen Donnerschlag.“ Zaraki unterbrach den Kommandanten: „Und er hat ihn überlebt?“ Juushiro schaute den Kommandanten an. „Mehr als nur das. Er hat ihn abgewehrt. Und das nur mit der Freisetzung seines Zanpakutos. Doch bevor ich einen Blick auf es werfen konnte, hatte er es auch schon wieder zurückverwandelt.“ Kenpachi lies seine Fäuste auf den Tisch krachen. „Wenn er so stark ist, dann ist er eine gute Wahl für den Platz des Kommandanten.“ Doch Stärke alleine reichte Byakuya nicht aus. „Und was ist mit seiner Unzuverlässigkeit? Wieso vertraust du diesem Abschaum auf einmal?“ Bei dem Wort Abschaum blickte Juushiro missbilligend zu Kommandant Kuchiki. „Takeshi Aito ist kein Abschaum. Und wegen seiner Unzuverlässigkeit habe ich auch mit ihm gesprochen. Der einzige Grund, warum er immer Kämpfen aus dem Weg gegangen ist, war der, dass er nicht wollte, dass alle Anderen Angst vor ihm haben. Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, dass ihm etwas Schreckliches passiert sein muss, als er einmal seine Kraft eingesetzt hat. Denn eigentlich liebt er das Kämpfen genauso sehr wie du, Zaraki.“ Kommandant Kenpachi schien immer mehr der Überzeugung zu sein, dass Takeshi der Richtige sei. Auch Byakuya war mit der Erklärung von Ukitakes zufrieden. Er antwortete: „Nun gut. Ich glaube dir. Wir können es ja mal versuchen. Aber wehe, er scheint auch nur ein klitzekleines Bisschen in sein altes Verhaltensmuster zu fallen.“ Juushiro nickte. „Keine Sorge. Da pass ich schon auf, dass es nicht passiert.“ Kommandant Hitsugaya, dem gerade ein Licht aufgegangen war, lies nach zwei ganz bestimmten Shinigami rufen. Einige Minuten später erschienen Sabusa und Mugen. Die zwei wussten nicht, was los war, aber als sie sich allen Kommandanten gegenüber sahen, wurde ihnen mulmig zumute. Was zur Hölle wollen die von uns? Sagten ihre Mienen und Toshiro stellte ihnen eine Frage, die ihnen die Antwort gab: „Als ihr außerhalb der Seireitei wart und von den Hollows angegriffen worden seit, was genau ist da passiert? Und erzählt uns nicht das Märchen, dass ihr sie alleine besiegt hättet.“

Bestimmt sah der Kommandant seine Untergebenen an und Sabusa sah sich gezwungen, die Wahrheit zu erzählen. Seinen Kommandanten würde er nicht anlügen. „Wir waren von den Hollows überrascht worden. Ich habe einen von ihnen geschwächt und Mugen hat einen getötet. Dann hatten sie uns überwältigt. Und gerade, als sie sich auf uns stürzen wollten, kam Takeshi Aito wie aus dem Nichts und hat die fünf Hollow ohne Probleme vernichtet. Er ist einmal plötzlich vor uns aufgetaucht, ohne dass wir seine Bewegungen gesehen haben. Das war das Shunpo, oder?“ Sabusas Kommandant nickte. „Ja, das war das Shunpo. Gut, ihr habt uns bei einer wichtigen Entscheidung geholfen, Deswegen werden wir euch wegen eurer Lüge nicht bestrafen.“ Mugen räusperte sich. Er spürte die Blicke aller Kommandanten auf sich, als er zu sprechen ansetzte. „Takeshi hat uns unter Druck gesetzt. Er sagte, niemand dürfe erfahren, was er wirklich kann und er hat sich diese Geschichte ausgedacht. Er hat uns gedroht, dass wir wie die Hollows enden würden, wenn wir nicht bei diesem Märchen blieben.“ Kommandant Ukitake nickte. „Ich denke, dass wir euch unter diesen Umständen verzeihen können. Ihr könnt gehen.“ Die zwei Shinigami verstanden, dass dies keine Erlaubnis, sondern ein befehl war und sie machten dass sie nach Hause kamen. Zurück nach Hause ging auch Takeshi in diesem Moment. Oder besser, er erreichte es gerade. Und dort wartete eine gut gelaunte Yura auf ihn. „Hallo Takeshi. Ich wollte mich bei dir für das nachhause bringen bedanken.“ Sie strahlte und zeigte auf den Picknick-Korb in ihrer Hand. „Was hältst du von einem kleinen Abendessen nur zu zweit?“ Nun, nichts war Takeshi lieber und so strahlte auch er und antwortete: „Ich find die Idee toll.“ Glücklich machten die zwei sich auf den Weg. Als sie so nebeneinander herliefen, kam Yura eine Idee. Sie blickte zu ihrem Freund auf und sagte: „Du, Takeshi… Ist dir aufgefallen, dass Kommandant Kenpachi seine Vize-Kommandantin immer durch die Gegend trägt?“ „Ja, das ist mir aufgefallen. Wieso?“ „Nun, ich wundere mich nur, warum er das macht.“ Takeshi blickte zu seiner Freundin und antwortete ihr: „Das liegt bestimmt daran, dass sie sich sehr gern haben und sehr gute Freunde sind.“ Die kleine Vize-Kommandantin blickte Takeshi an und überlegte, wie sie ihre Bitte formulieren sollte. Dann schüttelte sie den Kopf >Das kann ich ihn doch nicht fragen< Sie spürte, wie sie rot wurde. Auch Takeshi merkte das und er verstand. Der Junge blieb stehen. „Wo möchtest du dich denn bei mir hinsetzen?“ fragte er lächelnd. Yura bekam glänzende Augen und rief glücklich: „Ich möchte, dass du mich in den Arm nimmst, ganz genauso wie nach deinem Kampf mit Kommandant Ukitake.“

Der weißhaarige Sonderling kniete sich hin und nahm seine Freundin auf den Arm. „Ist es so richtig?“ Die Vize-Kommandantin umarmte ihren besten Freund und antwortete ihm: „Ja, genau so.“ Mit diesen Worten kuschelte sie sich an Takeshi, dem plötzlich ganz warm wurde.

Währenddessen hatten sich die Kommandanten geeinigt, wer der nächste Kapitän der fünften Kompanie werden sollte. Zaraki Kenpachi grinste und sagte: „Gut. Ich werde es ihm sagen. Und dann werde ich ihn direkt meiner Prüfung unterziehen.“ Die Kommandantin der vierten Kompanie, Retsu Unohana erhob sich. Ich werde die zweite Prüfung vollziehen. „Dann fehlt ja nur noch einer. Wie wäre es mit dir, Byakuya?“ sagte Toshiro und der Kommandant nickte. „Nun gut. Morgen werden wir ihn prüfen. Bis dahin sollten wir ihm noch Zeit geben, sich zu erholen. Also Zaraki, geh du ihn morgen vor dem Unterricht abholen. Und lass noch was von ihm übrig.“ Der Kommandant der zehnten Kompanie hatte bei diesen Worten Kenpachi angeschaut. Juushiro Ukitake lächelte beim verlassen des Raumes und dachte: >Viel Glück, Takeshi.<

Unerwarteter Besuch

Takeshi reckte sich. Ja, er hatte noch genug Zeit um vor dem Training ausgiebig zu frühstücken. Yura hatte ihm noch etwas von dem Picknick des Vortages mitgegeben. Sie konnte erstaunlich gut kochen. Lächelnd stand der Shinigami auf und machte sich daran, das Essen zu vernichten. Es war zwar vom Vortag, schmeckte ihm aber trotzdem vorzüglich.

Schnell holte er seinen Mantel und machte sich fertig, zum alltäglichen aber so langweiligen Training zu gehen. Es tat gut, endlich jemandem seine Kraft gezeigt zu haben.

>Ich bin Kommandant Ukitake etwas schuldig…<

Mit einem Blick auf die Uhr stellte der Weißschopf fest, dass er viel getrödelt hatte und so machte er sich schnell auf den Weg. Takeshi riss die Tür auf und rannte…

direkt in jemanden hinein. „Wer?“ Takeshi blickte nach oben und war überrascht, wer da vor ihm stand. „K-Kommandant Zaraki.“

Der Riese blickte auf ihn herab und sagte: „Du bist Takeshi Aito, oder?“

Doch der weißhaarige Junge musste nicht antworten. Die kleine Vize-Kommandantin Yachiru kam ihm zuvor. „Natürlich ist er das. Lange weiße Haare, ein schwarzer Mantel und schwarze Handschuhe. Das kann nur er sein.“ Die Kleine grinste. >Was will der nur von mir??< dachte Takeshi und als ob der Kommandant der elften Kompanie seine gedanken lesen konnte, sagte dieser: „Du wurdest auserwählt, der neue Kommandant der siebten Kompanie zu werden. Ich werde dich jetzt der ersten Prüfung unterziehen.“ Auch Zaraki grinste nun, doch sein Grinsen hatte etwas Gruseliges. Der Junge wagte es kaum, seinen Ohren zu trauen. ER sollte tatsächlich Kommandant werden? >Ich MUSS diese Prüfungen bestehen. Ich will Kommandant werden. Um meine Freunde zu beschützen und um endlich mit allen gut auszukommen.<

Entschlossen starrte der Shinigami in die Augen des Kommandanten. „Sehr gerne. Und worin besteht die Prüfung?“

Kenpachi starrte den Shinigami vor sich an. „Komm erstmal mit mir mit. Wir müssen die Prüfung außerhalb der Seireitei machen.“ Mit diesen Worten rannte der Kommandant los. Takeshi folgte ihm voller Vorfreude. Er hatte da schon eine Ahnung… Eine Ahnung, dass er wohl noch jemandem seine Kraft zeigen konnte…

Als die drei weit genug von der Soul Society entfernt waren, blieb Kenpachi stehen.

„So. Deine erste Prüfung ist…“

„…ein Kampf gegen sie. Oder irre ich mich da?“ beendete der Weißschopf den Satz des Kommandanten. Dieser bebte schon vor Vorfreude. „Wenn du das schon weißt, dann können wir ja gleich loslegen. Ich werde dir eine Chance geben. Du darfst mich einmal treffen, bevor ich richtig kämpfe.“ Bei diesen Worten öffnete der Kommandant seine Jacke und entblößte seinen muskelbepackten Brutkorb. „Im Ernst? Ich habe keine Lust auf einen kurzen Kampf.“ sagte Takeshi. „Sei dir nicht so sicher. Wenn du es schaffst mich mit einem Schlag zu besiegen, dann ist es doch umso besser für dich. Dann hättest du die erste Prüfung schon hinter dir.“

„Apropros. Muss ich sie besiegen um die Prüfung zu bestehen?“ Zaraki blickte auf. „Ob du die Prüfung bestehst kommt darauf an, WIE du kämpfst. Du kannst die Prüfung auch bestehen, ohne mich zu besiegen.“

Der Sonderling mit den weißen Haaren grinste. Eine unbändige Kampfeslust strahlte in seinen Augen als er Zaraki antwortete: „Für mich zählt nur ein Sieg. Verlieren ist keine Option.“ Der Kommandant hatte diesen Glanz in den Augen seines Prüflings gesehen und er war sich jetzt schon sicher, das Takeshi seine Prüfung bestehen würde. „ Nun dann, da sie mir einen Schlag frei geben, werde ich mal anfangen. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Gelaber, lass uns anfangen!“ Takeshi stürmte auf den Kommandanten zu. Er würde diesen Schlag nutzen. Er würde sich nicht zurückhalten. >Das wäre eines Kriegers nicht würdig< dachte er grimmig und zog sein Zanpakutou. Kurz bevor die Klinge Kenpachis Körper traf, lies Takeshi seinem Reiatsu freien Lauf. Als das Schwert Zarakis Brust traf, spritzte Blut auf den Boden. >Damit hast du nicht gerechnet, oder?< Nein, damit hatte er absolut nicht gerechnet. Keuchend sprang der Kommandant einen Meter von seinem Gegner weg. >Unmöglich. Er konnte mich verletzen??< „MUHAHAHA. Das hätte ich nicht erwartet. Du bist ganz schön stark. Na gut, dann werden wir jetzt richtig kämpfen!“ Jetzt konzentrierte Zaraki sein eigenes Reiatsu. Und bevor Takeshi es kommen sah, stand der Kommandant vor ihm. Der Schlag kam von oben. Schwer zu blocken. Doch der Weißschopf schaffte es. Sein Zanpakutou und das des Kommandanten krachten gegeneinander. Doch Kenpachi drückte ihn einfach herunter. „Was zur Hölle?“ Entsetzt starrte Takeshi seinen Gegner an. Er war unglaublich. Mit dem Shunpo brachte sich Takeshi nun direkt hinter Kenpachi um ihn an seinem ungeschützten Rücken anzugreifen. Doch Zaraki wirbelte herum und schleuderte Takeshi mit einem Schwerthieb weit von sich weg.

„Ist das alles? Mehr hast du nicht drauf?“ Kenpachi schaute ihn missbilligend an. „Und ich hatte mich auf einen interessanten Kampf gefreut…“

Ein Grinsen schlich sich auf Takeshis Gesicht. „ Einen interessanten Kampf? Hehehe, wie du willst. Ich werde dir zeigen, was sich wirklich draufhabe.“

Kenpachi spürte das Reiatsu in seinem Gegner hochkriechen. „Ich werde dir jetzt die wahre Form meines Zanpakutous zeigen. Aber halt bitte etwas länger durch als Juushiro, okay?“ Kenpachi starrte den jungen an. >Er ist genauso wie ich. Er denkt wie ich. Er handelt wie ich. Das ist perfekt< „Ja, zeig mir deine Kraft“ brüllte Kenpachi und blickte seinen Prüfling voller Vorfreude an.

Takeshi hielt sein Zanpakutou in seiner rechten Hand. Nun schwang er das Schwert Richtung Boden und packte den Griff auch mit der linken Hand. Seine Hände waren überkreuzt. Die Spitze des Schwertes zeigte nun in Richtung des Bodens, auf dem die zwei kämpften. Der Junge hielt die Augen geschlossen. Es wirkte, als würde er beten. Doch dann riss er seine Augen auf. „Erhelle die Dunkelheit, TASOGARE-RYU“

Bei diesen Worten riss er sein Schwert auseinander. Doch viel konnte zaraki nicht erkennen, denn der Shinigami wurde plötzlich von einem gigantischen Reiatsu umhüllt. Eine Säule aus weißem und schwarzem Licht umhüllte ihn. Doch mit einem Mal brach sie und Takeshi kam wieder zum Vorschein. Er hielt in jeder Hand ein Schwert. Das Schwert in seiner linken Hand war schneeweiß und das Schwert in seiner rechten Hand war tiefschwarz. Beide hatten dieselbe, ungewöhnliche Form. Sie sahen aus, als würden sich zwei Schlangen um etwas herumschlängeln. Ähnlich einer doppelten Acht. Nur dass die beiden Schwerter eine Spitze besaßen. „So, jetzt mache ich dich fertig“ brüllte Takeshi. >Bei seinem riesigen Reiatsu könnte er das sogar schaffen< dachte Zaraki noch, als sein erstarkter Gegner vor ihm auftauchte. Der Angriff kam von links. Kenpachi blockte das Schwert mit seinem Zanpakutou ab und da passierte es wieder. Blut spritze und Takeshi schlitzte dem Kommandanten den rechten Arm auf. Doch das störte den Riesen nicht im Geringsten, er dachte nur noch an eines: >Endlich ein starker Gegner.<

Takeshi trat seinem Gegner gegen den Brustkorb und so lernte Kenpachi unfreiwillig das fliegen. Auch die Körperkraft des Jungen schien zumindest ein wenig zugenommen zu haben.

„Na, wie fühlt sich das an von Yami* aufgeschlitzt zu werden?“

Kenpachi starrte den jungen an: „Yami? Dein Schwert heißt Yami?“ „Ja. Das in meiner rechten Hand. Das andere in meiner linken heißt Hikari**“

Der Kommandant der elften Kompanie richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf. „HAHAHA. Endlich habe ich einen ebenbürtigen Gegner.“

Takeshi runzelte die Stirn „Ebenbürtig? Ich bin definitiv stärker als du!“

Kenpachi lächelte. „ Noch. Denn so wie es aussieht, kann ich gegen dich mit aller Stärke kämpfen!“ Hiermit iss sich der Kommandant seine Augenklappe vom Gesicht und offenbarte sein ganzes Reiatsu. Der Boden bebte und nun war es an Takeshi, an seinem Sieg zu zweifeln.

In der Soul Society wunderten sich schon einige Shinigami über dieses große Reiatsu, was zu spüren war. Doch als ein weiteres, noch größeres hinzukam, bekamen sie es mit der Angst zu tun.

Hitsugaya, der an seinem Schreibtisch saß, war doppelt überrascht. Einmal, dass dieser Takeshi ein so unglaubliches Reiatsu besaß. Und zweitens, selbst mit so einem Reiatsu war es schwer, Kenpachi dazu zu bringen, all seine Kraft einzusetzen.

Er dachte genau dasselbe wie all die anderen Kommandanten, die die beiden Reiatsu spürten: >Wer wird diesen Kampf gewinnen?<
 

*Yami ist japanisch und bedeutet Dunkelheit

**Hikari ist japanisch und bedeutet Licht

Finstere Gedanken und ein altes Versprechen

„HAHAHA. Das ist meine wahre Kraft. Und ich werde sie nutzen um dich zu Staub zu zermalmen!“ Der Kommandant schaute sein Gegenüber aus glühenden Augen an. Sein Reiatsu umhüllte den ganzen Körper. Kenpachi war zum letzten Schlag bereit.

Auch Takeshi wusste, dass der nächste Angriff diesen Kampf endgültig entscheiden würde. Er hatte einen Plan. >Ich werde nicht gegen dich verlieren, Dämon aus Zaraki!<

„AAAAAAAAAAAAAA“ Takeshi konzentrierte eine Unmenge an spiritueller Kraft und machte sich für diesen entscheidenden, letzten Angriff bereit.

Die zwei Shinigami starrten einander an und schätzten sich gegenseitig ein. Als sich ihre Blicke trafen, stürmten sie los.

Der Kommandant schwang sein Schwert und lies es gegen das schwarze Schwert seines Gegners krachen. Die Macht der Angriffe war nahezu gleich. Doch da rammte Takeshi sein Schwert Hikari einer Lanze gleich in Richtung Zaraki. Der Kommandant hatte dies jedoch vorhergesehen und packte den linken Arm Takeshis rechtzeitig, um den Treffer zu verhindern. Da standen die zwei nun, jeder drückte mit der rechten Hand und seinem Schwert gegen das Zanpakutou des Gegners und keiner der zwei wollte nachgeben. Ihre linken Arme waren nutzlos, Takeshi hielt zwar noch sein Schwert, war aber nicht fähig, es auch nur einen Millimeter zu bewegen.

Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht des Kommandanten der elften Kompanie. „Es scheint so, als kämen wir hier nicht weiter. Doch wie lange wirst du das noch aushalten?“

„Lange genug um dich zu besiegen.“ >Wie ich es mir gedacht hat. Dieser Kenpachi ist gut, aber mit diesem Angriff wird er nicht rechnen. Außerdem kann er ihn bestimmt nicht blocken!< Takeshis Gesichtsausdruck änderte sich mit einem Mal. Er fing auch an zu grinsen. Diesen Kampf hatte Kenpachi verloren. Er wusste es nur noch nicht.

Einmal starrte der Junge seinem Gegner noch in die Augen, dann setzte er seinen Plan in die Tat um.

„Tja. Ich hatte damit gerechnet, dass du so blocken würdest. Du bist mir in die Falle getappt.“

Zaraki fing an zu lachen. „Falle? Du kannst keines deiner Schwerter bewegen. Wie willst du mich so besiegen??? Du hast Wahnvorstellungen vor Angst.“ Der Kommandant blickte in das Gesicht seines Gegners. Er wartete darauf, dass das selbstsichere Grinsen verschwand. Doch es blieb. Takeshi schaute den Riesen an. >Es ist vorbei!< dachte er noch, dann griff er an.

„Spüre die Macht von meinem Zanpakutou, Dämon aus Zaraki.“

Kenpachi starrte entsetzt auf das weiße Schwert, das auf einmal zu leuchten begonnen hatte. Damit hatte er nicht gerechnet. „Du wirst doch nicht etwa…“

Das Reiatsu von dem Weißschopf wurde noch stärker und es floss in Hikari.

„Rippa-Na-Yari*“

Ein gleißender Strahl blendenden Lichts schoss aus der Spitze des Schwertes und durchbohrte den Kommandanten. Als die Lanze aus Licht das nächste Hindernis traf, wurde sie zu Kristall. Zaraki konnte es nicht glauben. Dieser Grünschnabel hatte ihn tatsächlich besiegt. „Keine Sorge, ich habe das Rippa-Na-Yari so platziert, dass keine lebenswichtigen Organe getroffen werden.“ Takeshi lies sein Zanpakutou wieder in die Schwertform zurückkehren und mit dem Doppelschwert löste sich auch der Kristall auf. Der Kommandant fiel nach vorne, wurde aber von Yachiru aufgefangen. „Ich bringe dich zur vierten Kompanie Ken-chan.“

Der Angesprochene blickte auf und sagte: „Diese Prüfung hast du bestanden, Takeshi. Geh zu Kommandantin Unohana. Sie wird dich der zweiten Prüfung unterziehen.“

Der Weißschopf bedankte sich und machte sich langsam auf den Weg zurück zur Seireitei, während Yachiru schon am Horizont verschwand. >Ich musste das Rippa-Na-Yari einsetzen… Eigentlich wollte ich damit noch warten. Aber ich hasse es, einen Kampf zu verlieren. Besonders, wenn er soviel Spaß macht, wie der vorhin.<

Der Shinigami schritt langsam auf das Tor der Seireitei zu. Dort erwartete ihn schon jemand. „Ich hab es gerade gehört! Wie ist deine erste Prüfung ausgegangen?“ Yura schien sehr aufgeregt zu sein. Takeshi musste bei ihrem Anblick lächeln. Sie war wirklich eine gute Freundin für ihn. Erst als ihr Freund näher kam, erkannte das Mädchen die Spuren des heftigen Kampfes. Blut tropfte von den Handflächen des weißhaarigen Shinigami.

„Du bist ja verletzt! Was war das denn für eine Prüfung? Naja egal, ich werde dich erst einmal heilen.“ Doch ihr Freund schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Umstände. Meine zweite Prüfung übernimmt deine Kommandantin. Ich sollte mich sofort nach dem Ende der ersten Prüfung auf den Weg zu ihr machen. Gehen wir gemeinsam? Dann kann ich dir von der Prüfung erzählen.“ Der Sonderling nahm Yura auf den Arm und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Kommandantin Unohana. „Was genau musstest du denn jetzt bei deiner Prüfung machen?“ fragte das neugierige Mädchen, während sie sich an ihren Freund schmiegte. Dieser lächelte jetzt. „Ich musste kämpfen. Gegen Kommandant Zaraki.“ „WAAS? Gegen diesen gruseligen Typen? Er wird doch sogar Dämon aus Zaraki genannt, oder?“ Takeshi nickte. „Das stimmt. Aber er ist kein Monster. Nur jemand, der den Kampf liebt, genau wie ich. Ich kann ihn gut verstehen. Wir sind uns in mancher Hinsicht sehr ähnlich…“ „Aber du bist nicht so gruselig wie er.“ sagte die Vize-Kommandantin und hielt sich an Takeshis Arm fest. „Du bist viel sanfter als er.“ Der Junge musste wieder lächeln. >Yura, es ist ein Wunder, wie du es immer wieder schaffst, mich glücklich zu machen< „Das mag ja sein, aber im Kampf sind wir gleich. Keiner von uns würde jemals nachgeben. Nur sind unsere Motive fürs Kämpfen anders.“

>Ich kämpfe, um wahrgenommen zu werden und um meine Freunde beschützen zu können, wenn es mal brenzlig wird.< Sanft streichelte er über die Haare seiner Freundin. „Weißt du, wenn ich in deiner Nähe bin, bin ich glücklich. Dafür bin ich dir sehr dankbar…“

Das Mädchen lächelte. „Es freut mich, dass du so empfindest. Mir geht es genauso. Lass uns einen Schwur leisten.“ „Einen Schwur?“ Der Junge runzelte die Stirn. „Was für einen Schwur?“ „Wir schwören uns, immer aufeinander aufzupassen und für immer Freunde zu bleiben. Was auch passiert…“

>Diese Worte…< Takeshi war stehen geblieben. Wieder spürte er diesen pochenden Schmerz und die schwarzen Gedanken. Seine Vergangenheit streckte einmal mehr die Klauen nach ihm aus. Verschwommen sah er die Shilouette einer Person vor seinem geistigen Auge, die dieselben Worte flüsterte, die Yura gerade gesagt hatte. Der Weißschopf wusste, was als nächstes kommen würde und er schrie: „NEEEEEIN!“ Yura zuckte entsetzt zusammen und verlor auf einmal ihren Sitzplatz. Takeshi war in die Knie gegangen und fasste sich an den Kopf. „Nein. Es war nicht meine Schuld. Ich konnte nichts tun… Warum hast du mir nicht vertraut“ flüsterte er noch als er ganz zusammenbrach.
 

*Rippa-Na-Yari ist japanisch und bedeutet ungefähr Gleißender Speer oder Glänzender Speer.

Der Angriff und das Versprechen

Yura war vor Angst wie gelähmt. Als sie ihren Körper langsam wieder unter Kontrolle brachte, raste sie auf direktem Wege zu ihrer Kommandantin, der einzigen Person, die ihrer Meinung nach Takeshi helfen konnte. Doch als die beiden Frauen die Stelle erreichten, wo der Weißschopf zusammengebrochen war, fanden sie nichts mehr. Keine Spur von ihm. Yura geriet in Panik „Was, wenn ihm etwas geschehen ist? Es ist alles meine Schuld.Hätte ich doch nicht von diesem blöden Schwur geredet.“ Sie brach in Tränen aus. Retsu nahm das verzweifelte Mädchen in den Arm und sagte leise: „Ihm ist sicher nichts passiert. Hier in der Seireitei ist er doch sicher. Bestimmt ist er wieder aufgewacht und ist nach Hause gegangen. Lass uns dort nachschauen.“ Die silberhaarige Shinigami nickte und so bing sie mit ihrer Kommandantin zu Takeshis Wohnung. Doch niemand war da. Das fand die Kommandantin der vierten Kompanie alarmierend. Bevor Yura wieder in Tränen ausbrechen konnte, sagte Retsu schnell: „Dann ist er in der Krankenstation. Komm schnell mit.“ >Wenn er nicht dort ist, ist ihm bestimmt etwas Schlimmes passiert< dachte die kleine Shinigami mit dem großen Herzen. Sie machte sich größte Vorwürfe. Wege ihr war Takeshi zusammengebrochen. >Und dann habe ich ihn einfach liegen gelassen< Sie fing an zu schluchzen. Aber sie und ihre Kommandantin hatten die Krankenstation erreicht. Als Retsu das Gebäude wieder verlies und ein betretenes Gesicht machte, wusste Yura, dass Takeshi nicht dort war. „Er ist nicht da, oder?“ Unohana blickte auf den Boden. „Nein. Er war auch nicht hier. Aber wohin kann er denn verschwunden sein?“

Die Schuldgefühle schnürten Yura die Kehle zu, sodass sie stumm ihre Tränen vergoss, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Langsam drehte sie sich um und blickte in das Gesicht von Kommandant Ukitake. Dieser lächelte wie immer. „Wenn du dir Sorgen um deinen Freund Takeshi machst, kann ich dich beruhigen. Ihm ist nichts passiert.“ „WIRKLICH? Ist er in Ordnung?“ Die kleine Shinigami hing an Juushiros Lippen. Auch Kommandantin Unohana blickte ihren Kollegen an. „Ja. Ich habe ihn auf der Strasse liegen gesehen. Er schläft jetzt.“ „Und wo ist er?“ fragte die Kommandantin. „Er liegt bei mir zuhause. Ich hielt es für besser, ihn dorthin zu bringen. Er spricht die ganze zeit wirres Zeug. Als ob er einen schrecklichen Alptraum hätte.“ „Das ist meine Schuld“ jammerte Yura. „Ich wollte, dass er mir etwas schört und dann ist er auf einmal zusammengebrochen…“

„Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Ich denke, dass es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Er scheint schlimme Erinnerungen zu haben, die er-“

Der Kommandant verstummte. Er hörte gerade die unfassbare Nachricht. Auch Unohana hatte es gehört und sie schaute entsetzt zu Ukitake. „Unmöglich…“

Juushiro wirbelte herum und rannte in Richtung des Haupttores. „Was ist denn auf einmal los?“ wollte die Vize-Kommandantin wissen. „Wir haben gerade eine Nachricht bekommen. Wir müssen uns sofort auf den Weg machen, den Rest erkläre ich dir währenddessen.“ Und schon rannte die Kommandantin los. Die verdutze Yura folgte ihr. „Was war das denn jetzt für eine Nachricht?“

Unohana blickte sie mit einem düsteren Blick an. „Die Nachricht lautete: Alle Kompanien zum Kampf bereit machen. Wir haben Arrancar-Sichtungen vor den Toren der Seireitei.“ Yura riss ihre Augen weit auf. Entsetzen und Angst durchflossen sie. „Arrancar? Hier?“ Retsu nickte. „Es gibt keinen Zweifel. Sie werden uns angreifen. Und wir müssen bereit sein.“ Kaum hatte sie dies gesagt, ertönten die Alarmglocken. „Achtung Achtung, an alle Shinigami. Wir haben Arrancar-Sichtungen vor der Seireitei! Macht euch bereit und versammelt euch in euren Kompanien. Weitere Anleitungen erhaltet ihr von euren Kommandanten.“

„Yura, wir werden auf dem Schlachtfeld die Verwundeten heilen, wie immer. Komm schnell, es hat bereits begonnen!“

Auf dem Schlachtfeld angekommen, spürte Yura die Macht der Arrancar. Auch am Ausmaß der Verletzungen konnte sie erkennen, dass diese Monster weitaus mächtiger waren als irgendwelche Hollow.
 

Die Alarmglocken hatten Takeshi aus seinen dunklen Erinnerungen geweckt. Er konnte es nicht glauben. >Arrancar hier? Aber warum?< Der Shinigami raste aus dem Büro des Kommandanten der dreizehnten Kompanie und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt seiner Kompanie. Dort angekommen erblickte er Kommandant Hitsugaya, der bereits begonnen hatte, die Rollen zu verteilen und die Regeln aufzustellen. „Es greifen uns sowohl Hollow als auch Arrancar an. Versucht erst gar nicht, euch mit den Arrancar anzulegen. Überlasst das den Kommandanten und den Vize-Kommandanten. Ihr greift die Hollow an und haltet euch von den Arrancar fern. Das ist eure Aufgabe. Und versucht sowenig Verletzungen wie möglich einzustecken. Wir müssen diesen Angriff aufhalten!

Ach ja, eins noch. Takeshi… Du gehst zur elften Kompanie und nimmst in diesem Kampf die Stelle von Kommandant Zaraki ein. SCHNELL“ Takeshi traute seinen Ohren nicht, doch er wusste, dass er keine Zeit zum nachdenken hatte. Hitsugaya gab ihm ein Headset, mit dem er alle Informationen von der Basis empfangen konnte und schon sprintete er in Richtung des Nordtores, wo seine Kompanie bereits am Kämpfen war.
 

Die vierte Kompanie tat währenddessen alles um ebendiese elfte Kompanie zusammenzuflicken. Die Vize-Komandantin kämpfte gerade gegen einen Arrancar, aber sie hatte keine großen Chancen. Yachiru war zwar schnell, aber der Arrancar war zu stark. Gerade als Yachiru auf ihn zustürmte und ihm den Bauch aufriss, schleuderte er die kleine Shinigami von sich weg. „Du bist gar nicht so schwach wie ich dachte kleine Vize-Kommandantin. Schade nur, dass du keinen Kommandanten hast, der dich beschützt. Denn jetzt mache ich ernst!“

Yachiru wusste, dass sie Zeit schinden musste und da sie keinen anderen Weg sah, versuchte sie den Arrancar in ein Gespräch zu verwickeln. „Wer bist du denn, dass du dir einfach erlaubst, uns anzugreifen? Und was meinst du mit, jetzt mache ich ernst?“ Die pinkhaarige Shinigami hoffte, dass der Arrancar mit diesem Satz nur geblufft hatte. „ Wer ich bin?“ Das Monster grinste. „Ich bin Arrancar Nummer 13, Edorad Leones. Und ich werde dir jetzt meine wahre Kraft zeigen.“ Edorad zog sein Zanpakutou und Yachiru wusste, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte. Erneut stürmte sie auf den arrancar zu, doch dieses Mal erreichte sie ihn nicht. „Erglühe, Volcanica!“

Der Arrancar wurde von einer Feuerwelle umgeben, die Yachiru zurückschleuderte. Langsam bildete sich Edorad zu einem Monster. Als seine Verwandlung abgeschlossen war, hatte sich sein reiatsu vervielfacht. Zum glück war Yura bereits bei Yachiru, um diese zu heilen. „Keine Sorge, ich heile dich schnell.“ Der Arrancar lachte laut. „Du wirst gleich nichts mehr zum heilen haben. Ich werde euch alle auf einmal einäschern!“

Unohana brüllte in ihr Headset: „Wer auch immer in der Nähe des Nordtores ist, wir brauchen schnell Hilfe!“
 

Takeshi hörte den Funkspruch. Er glaubte auch Yura im Hintergrund zu hören. Und dann sah er es, das Monster, welches Arrancar genannt wird. >Er will Yura und Yachiru angreifen!< Entsetzt starrte er das Ungeheuer an.
 

„HARHARHAR Zu Spät!“ Mit diesen Worten lies Edorad einen gigantischen Feuerstrahl auf die kleinen Shinigami los. Die Vize-Kommandantinnen waren dem Feuer schutzlos ausgeliefert, als Unohana sie mit ihrem Zanpakutou beschützte. Die Kommandantin hatte einen Schutzschild erschaffen, der das Feuer aufgehalten hatte. Aber Edorad stürmte auf die zwei zu und mit einem siegessicheren blick lies er seine Faust auf die zwei herabfahren.

„URGH“ Der Schlag war sehr heftig gewesen und Takeshi konnte die Kraft des Arrancar kaum fassen. Er hatte sich mit aller Wucht gegen die Faust geworfen, doch er konnte sie kaum aufhalten. Seine Knie begannen schon zu zittern. Dieses Monster war kein normaler Gegner. Die beiden Vize-Kommandantinnen öffneten vorsichtig ihre Augen, da der von ihnen erwartete, tödliche Schlag nicht eingesetzt hatte. Yachiru erkannte Takeshi sofort an seinen beiden Schwertern. Ungläubig starrte auch Yura auf ihren Freund, der mit aller Kraft versuchte, die Faust aufzuhalten. Der Shinigami blickte zu einer Freundin und sagte: „Was auch immer passiert… ich werde dich beschützen. Das schwöre ich!“

Bankai

Edorad starrte wutentbrannt auf den Shinigami, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Er schien nicht sehr stark zu sein, seine Beine fingen ja schon an zu zittern. „Harharhar. Du kleiner Schwächling willst dich mir in den Weg stellen? Du kannst ja nicht mal meine Faust richtig aufhalten.“ Mit diesen Worten machte Edorad einen Satz nach hinten. „Mal sehen, wie viele Schläge du noch aushältst!“ Und schon stürmte der Arrancar wieder auf Takeshi zu. Der überlegte nicht lange und schwang sein Schwert Hikari in Richtung des Arrancar. „Rippa-Na-Yari“ Der Lichtspeer traf den Arrancar unvorbereitet. Edorad wurde nach hinten geschleudert. Seine Hand war leicht verletzt, aber das störte ihn nicht weiter. Doch er hatte seine Meinung gegenüber dem Shinigami nun geändert. Der Weißschopf war gefährlicher als gedacht. Ebendieser konnte nun nicht glauben, wie wenig Schaden seine Attacke angerichtet hatte. >Unmöglich. Dieser Typ kann doch nicht so stark sein…< „Hey Yura, Yachiru. Verschwindet von hier. Ich weiß nicht, wie lange ich ihn aufhalten kann.“ Leones hatte belustigt zugehört. „Ich würde sagen, noch ungefähr 5 Sekunden“ brüllte er und lies erneut einen Feuerstrahl los, diesmal wollte er aber den jungen Shinigami treffen, der ihn gerade noch verletzt hatte. >SHIT< dachte Takeshi noch, dann traf ihn das Feuer und schleuderte ihn weit durch die Luft. Er krachte hart auf den Boden und überschlug sich einige Male. Schwer atmend stand er wieder auf. „War das etwa alles?“ fragte er grinsend. Edorad hatte zwar damit gerechnet, dass sein Gegner nach dem Angriff noch leben würde, aber dass er eine solche Frechheit begehen würde, das hatte er nicht gedacht. „Du willst es wohl nicht anders…“ Der Arrancar machte sich zum nächsten Angriff bereit, als er plötzlich eine ihm bekannte Stimme hörte. „Warum dauert das solange, Edorad?“ Der lebende Flammenwerfer drehte sich um und sah einen weiteren Arrancar. „Wenn du mir hilfst, geht’s schneller.“ „Na meinetwegen…“ Der Arrancar blickte zu den Shinigami herüber. „Na dann, los geht’s“ Entsetzt sah Takeshi den zweiten Arrancar näher kommen. „Hey Takeshi. Ich kümmere mich um diesen Flammenarrancar und du übernimmst den anderen, okay?“

>Das ist doch die Stimme von… Ikkaku!<

Der glatzköpfige Shinigami stand neben ihm. „Aber ich brauche hier etwas Platz. Kämpft am besten ein Stück weg von hier…“ Takeshi grinste. „Nichts lieber als das.“ Er blickte zu dem neuen Arrancar. „Ich habe es schon gehört. Dann mache ich dich halt woanders fertig.“ Der Arrancar drehte sich um und verschwand in Richtung Wüste. Das war Takeshi nur Recht. Offenes Gelände war genau richtig zum kämpfen… Und so folgte er dem Arrancar. Bevor er verschwunden war, drehte er sich noch einmal um und rief: „Mach dir keine Sorgen Yura, ich werde nicht verlieren!“ >Ikkaku, verliere bitte nicht… Dann setzte er das Shunpo ein und erreichte seinen Gegner. Dieser wartete bereits auf ihn. „Nun denn, ich sollte mich vorstellen, mein Name ist Shawlong. Ich bin Arrancar Nummer 11.“ Der Weißschopf blickte den Arrancar an. „Mein Name ist Takeshi Aito und im Moment bin ich der Kommandant der elften Kompanie.“ Der Arrancar grinste. „Dann habe ich führwahr den Jackpot gezogen, einem Kommandanten gegenüber zu stehen. Doch nun lass uns keine weitere Zeit mehr verschwenden…“

Schon tauchte der Arrancar vor Takeshi auf und lies sein Schwert herab fahren. Der junge blockte es ab und griff mit seinem rechten Schwert an. Doch der Arrancar war schneller als erwartet. Takeshi sprintete auf den Gegner zu und benutze das Shunpo, um hinter dem Arrancar wieder zum Vorschein zu kommen. Hikari schwang er seinem Gegner direkt entgegen, er wollte ihm in der Seite treffen. Shawlong blockte den Angriff ohne Probleme ab, doch damit war seine rechte Körperseite ungeschützt. Takeshis Chance. Er lies sein Yami hinabrasen und traf den Arrancar. Oder doch nicht? Shawlong hatte das Schwert mit der bloßen Hand abgefangen. >Wie zur Hölle ist das nur möglich?< Takeshi blickte grimmig zu seinem Gegner. Dieser lächelte nur. „Du willst ein Kommandant sein? Lächerlich.“ Damit schwang er sein Schwert schräg nach oben. Takeshi machte einen Satz nach hinten, um dem Schlag zu entgehen, doch bevor er den Boden erreichen konnte, war der Arrancar bereits hinter ihm und kickte dem Shinigami mit dem Schienbein genau in die Magengrube. Doch der Weißschopf gab nicht auf. Während er sich in der Luft überschlug, zielte er auf den arrancar und wollte gerade das rippa-Na-Yari einsetzen, als der Bastard vor ihm auftauchte und Hikari packte. „Du bist es nicht wert, Kommandant genannt zu werden. Scheinbar habe ich doch die Niete gezogen…“ Damit entriss er dem Jungen sein Schwert und warf es weit weg. „Dieser Kampf ist noch nicht vorbei“ brüllte Takeshi. Er schwang sein Yami so stark er konnte und rammte es dem Arrancar in die Seite. Dieser schlitterte ein Stück zurück, überrascht, dass der Shinigami noch kämpfen wollte. >Dann werde ich jetzt richtig loslegen!< Takeshi konzentrierte sein Reiatsu. Auch wenn Hikari nicht mehr da war, konnte er den Arrancar besiegen. Denn Yami war das Angriffsschwert. „RAAAAAA“ Sein Reiatsu floss in das Schwert und Takeshi machte sich zum Angriff bereit. Doch jetzt mobilisierte er weit mehr seiner Kraft. Der Arrancar war nun mehr als überrascht. Er spürte einen kalten Schauer, der seinen Rücken hinunterlief, als er das Reiatsu seines Gegners spürte. >Wo nimmt dieser Shinigami eine solche Kraft her?

Der Weißschopf war nun von seinem schwarzen Reiatsu umgeben. Er tauchte vor dem Arrancar auf und lies Yami von oben auf ihn hinunterrasen. Shawlong riss sein Zanpakutou nach oben um den schlag abzuwehren, doch da war kein Schwert mehr. Zu spät bemerkte er Takeshi, der sich mit dem shunpo hinter seinen Gegner gebracht hatte und nun von unten angriff. Er riss sein Schwert nach oben und schleuderte den Arrancar in die Luft. Sein Blut war schwarz…

„Na, habe ich dich überrascht? Willst du sofort aufgeben oder muss ich mich hier noch länger aufhalten?“ Shawlong blickte ihn bösartig und voller Hass an und brüllte „Wie du willst. Jetzt mache ich dich wirklich fertig.“ Der Arrancar stürmte auf Takeshi zu.

„Und wenn ich dich getötet habe, ist deine kleine Freundin dran!“

„Das hättest du nicht sagen sollen…“ Takeshi blickte hasserfüllt auf den Abgesandten Aizens und hielt sein Schwert schräg vor sich. „DICH BRING ICH UM!“ brüllte der Weißschopf und lies sein gesamtes Reiatsu in Yami fliesen. >Mit dieser Attacke beende ich es< Das Reiatsu brach aus dem Schwert heraus. Es war tiefschwarz. Takeshi schwang sein Zanpakutou in Richtung des Arrancar. „KUROI-HA*!“
 

Weit weg von diesem Kampf standen sich Ikkaku und Edorad gegenüber. Ikkaku hatte schon viel eingesteckt, doch auch Edorad hatte schon bessere Zeiten gesehen. „So wie es aussieht, kannst du mich nicht besiegen“ sagte der Arrancar und schaute auf den Shinigami herab. >Sie sind alle beschäftigt. Ich denke, ich kann es einsetzen< „Nun,“ setzte Ikkaku an, ich sehe, du lässt mir keine andere Wahl. Ich kriege dich in meiner jetzigen Form nicht klein. Dann muss ich es halt einsetzen…“ Ikkaku rammte seine Schwertscheide gegen sein Zanpakutou und brüllte: „BANKAI!“
 

*Kuroi-Ha ist japanisch und bedeutet etwa soviel Schwarze Klinge



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  RaspberryDevil
2009-08-10T17:25:16+00:00 10.08.2009 19:25
*meine ff-favoritenliste durchgeh*
*die ff seh*
*draufklick*
...moment...
*auf kommis klick*
...
WTF?
Ich habe hier keinen Kommi hinterlassen?
Dabei ist die Fanfic echt super
sry, hab ich wohl vergessen o.O
dann hol ich das hal jetzt nach
...
ja, deine FF ist echt super, und ich finde es schade, dass es so wenig kommis hier gib
*sich selbst fürs kommi vergessen schäm*
also, wenn du das noch lesen solltest (xD):

Die Story und die eigenen Charas sind echt spitze,
mach weiter so^^
Von:  Niccolo
2009-01-03T13:09:32+00:00 03.01.2009 14:09
Hi, also im großen und ganzen find ich deine Fanfic ganz gut (bin grad bei Kapitel 10 angekommen, aber hab was zum kapitel 2 zu sagen^^)
Dein Schreibstil ist recht gut zu lesen, es ist eine recht interessante thematik und die meiste zeit verhalten sich deine charaktere nachvollziehbar^^
Ich finde Takeshi etwas übertrieben stark, aber nunja^^
Zwei Anmerkungen zum Kapitel 2... Zum einen redest du davon, dass die ganze kompanie 10 vorm seireitei ist, gleichzeitig aber von nur 2 personen - das ist irritierend
Die andere Sache... ich bezweifle ehrlichgesagt, dass jemand auf anfängerniveau was schwertkampf betrifft 3. Sitz in der 10. Divison bzw. überhaupt einer Division werden könnte^^ Wenn das der fall wäre kämen mir die 13 Hofgarden wie ein jämmerlicher haufen schwächlinge vor... da ja eigentlich alle anderen noch schlechter als der 3. sitz sein müssten

Naja aber wie gesagt ansonsten doch ne ganz ordentliche geschichte^^
Von: abgemeldet
2008-05-27T13:04:34+00:00 27.05.2008 15:04
hehehe spannend. leider ein kleiner tippfehler in der 10. reihe von unten. das wort "anders" :P
Von: abgemeldet
2008-05-25T10:42:05+00:00 25.05.2008 12:42
oO. takeshi der alte maso :D. freut sich über die strafen^^. bin gespannt wies weiter geht.
LG
Kevin
Von: abgemeldet
2008-05-23T17:58:47+00:00 23.05.2008 19:58
Oho, net schlecht, mach nur weida so. bei mir hast nen stammleser gefunden^^


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