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100promts-Challenge

von

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#26: Familie (Childhood Memories)

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Promt: # 26: Familie

POV: Brian

Timeline: Pre-Series
 

Title: Childhood Memories
 

Du kannst dich noch gut an eine Zeit erinnern, als Claire dich stolz ihren 'süßen, kleinen' Bruder genannt hatte. Als sie dich an die Hand genommen und allen gezeigt hatte. Als sie niemals genug von dir bekommen konnte.

Sie sagte dir, du seist ihr Ein und Alles, nahm dich in den Arm und drückte dich an sich.

Wann hatte sich das geändert?
 

Du kannst dich auch noch daran erinner, das deine Mutter dich oft mitgenommen hatte. Zum Einkaufen in den Supermarkt um die Ecke, zum Beten in die Kirche. Und wenn du gute Noten nach Hause gebracht hattest, hatte sie dich angelächelt und gelobt. Hatte dir beim nächsten Einkauf etwas zum Naschen gekauft und sich in die erste Bank gekniet und Gott dafür gedankt, das du nicht so missraten warst, wie ihr Mann.

Wann hatte sie angefangen anders über dich zu denken?
 

Du warst sieben. Hattest eine große Schwester, die dich vergötterte und eine Mutter die stolz auf dich war.

Einzig deinem Vater konntest du es nicht recht machen, egal wie sehr du dich angestrengt hattest. Er schien immer irgendwie sauer auf dich zu sein, obwohl du nichts böses getan hast.
 

Du warst acht, als die Faust deines Vater's, das erste Mal hart dein Gesicht traf. Du warst acht Jahre alt und wusstest nicht was los ist, als Blut aus deiner Nase, über deine Lippen lief.
 

Mit neun Jahren, hast du verstanden, warum deine Mutter immer mehr trank, warum sie ihre Zeit fast nur noch in der Kirche verbrachte und nicht mehr oft Zuhause war. Du hast auch verstanden, das Claire dich als Last empfand. Denn irgendjemand musste dir ja etwas zuessen machen, wenn deine Mutter ihren Tag damit zubrachte, sich ins Delirium zu trinken und zu Gott zu beten.
 

Und du warst ebenfalls neun, als du das erste Mal von Zuhause wegeglaufen bist, weil du Jack's Schritte bereits im Treppenhaus hattest hören können. Weil der Geruch nach Alkohol dir in die Nase stieg und dieser Geruch nie etwas Gutes mit sich brachte.
 

Also warst du aufgesprungen, aus dem Fenster geklettert und einfach los gelaufen.

Das man dich drei Stunden später wieder nach Hause bringen sollte, obwohl sich dort niemand die Mühe gemacht hatte, dich als vermisst zu melden, konntest du ja nicht ahnen.
 

Am nächsten Morgen in der Schule zierte ein blaues Auge dein Gesicht, deine Hand war in dicken Verband gewickelt und du musstest jedem versichern, das es nur ein Unfall gewesen war. Ein Unfall mit einem Fahrrad, das du dir immer gewünscht, aber niemals bekommen hattest.
 

Und du musstest lernen, das Eltern ihre Kinder nicht immer bedingungslos lieben und das manche Väter versuchen, die Kunst der Häuslichen Gewalt, zu perfektionieren.
 

Als du Michael mit 14 Jahren kennenlerntest -wie hattest du nur so lange überlebt?- , konntest du anfangs nichts mit ihm anfangen. Michael war der Clown der ganzen Schule, der Prügelknabe und Sandsack für das Footballteam. Er las alberne Comichefte und redete nur von 'Captain Astro'. Er wurde immer fertig gemacht.
 

Und vielleicht war das der Grund gewesen, warum du ihn eines Tages, einfach beschützt hattest, als er wieder am Boden gelegen und Tritte eingesteckt hatte.
 

Mit Michael endete dein bisheriges Leben und ein Neues begann. Statt Prügel von deinem Vater, traf dich nur gelegendlich ein liebevoller Fast-Schlag auf den Hinterkopf, von Debbie, Michaels Mutter. Statt der murrenden am Herd stehenden Claire, war da das Diner, mit seinen Zitronenschnitten und den Tages-Specials. Statt einer Mutter, die nur betete, waren da nächtelange Gespräche mit Onkel Vic. Und vielleicht auh hier und da mal eine rippenbrechende Umarmung von Debbie.
 

Und damit, mit Michael, Debbie und Vic an deiner Seite, ließest du deine Kindheit hinter dir. Und fandest das, was du immer gewollt hattest. Eine Familie.
 

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#88: Möglichkeiten (No more violin music)

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Promt: # 88: Möglichkeiten

POV: keine

Timeline: Post Season 5
 

Title: No more violin music
 

Als Justin sechs Monate in New York wohnt -er lebt nicht dort, das kann er nicht- wird seine erste Ausstellung ein voller Erfolg. Er verkauft mehr Bilder, als er es sich zu Träumen gewagt hatte. Die Magazine reißen sich darum Interviews mit ihm zu führen, wollen alles über den Shooting-Star aus Pittsburgh erfahren. Jeder will plötzlich seine Hand schütteln, auf einem Foto mit ihm erscheinen oder einen Taylor sein Eigen nennen.

Und obwohl sein Manager ihn darauf vorbereitet hat, das soetwas unter anderem passieren könnte, versteht er es noch immer nicht. Ist völlig berauscht von dem Gefühl, das sich langsam in ihm ausbreitet, von ihm besitz ergreift.
 

Und er geht so in dem Trubel unter, das er nicht bemerkt, das Brian, der gesagt hatte, er müsste nach Chicago -"Es gibt Probleme mit Brown, ich kann es nicht verschieben.."-, seit einer halben Stunde durch die Gallerie schreitet -denn ein Brian Kinney würde niemals einfach nur laufen, egal wie alt er ist- und seine Werke betrachtet.
 

Auch das Robby, der Galleriebesitzer sich bedrohlich nähert, bemerkt der Blonde nicht. Und er schüttelt gerade die tausendste Hand, als sich eine Hand an sein Hinterteil legt und zupackt. Was ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt.
 

Er verhindert gerade noch, das sich ein relativlauter Aufschrei seiner Kehle entringt und sieht den Mann, der sich so lasziv an seinem Hinterteil vergangen hat, schräg an.
 

"Robby, ich hab dir dazu doch schon was gesagt, oder nicht?" zischt der Blonde leise. Denn er hatte den Galleriebesitzer bereits, als er noch nicht einmal wusste, das er der Besitzer war.
 

"Keine Wiederholungen, die sind deinem Partner in Pittsburgh vorbehalten." Damit wendet sich der Ältere Mann ab und macht sich von dannen.

Das auch ein Anderer sich zwischenzeitlich dem New Yorker Stadtverkehr zugewandt hat, bekommt Justin wieder nicht mit.
 

Genauso wenig, wie das leichte Lächeln, das sich auf Brian's Züge stiehlt, als er die Maddison-Ave. hinunter geht und fest beschließt, morgen auch "Hallo" zu sagen.
 

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#01: Anfänge (Broken Pieces)

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Promt: # 01: Anfänge

POV: Brian

Timeline: 1. Season

Typ: Drabble (100)
 

Title: Broken Pieces
 

Seit du Justin in dein Bett gelassen hast, hast du auf diesen Moment gewartet. Diesen einen Moment, indem all deine Mauer fallen, indem du 'du selbst' sein kannst, was immer das heißen soll.

Du hast ihn von dir geschoben, ihn gezwungen den Tatsachen ins Auge zu sehen. Hast ihm gezeigt, das du nicht der Richtige für ihn bist.

Aber, obwohl du es eigendlich besser wusstest, hast du ihn, wieder und wieder, mitgenommen. Ihn mit Zärtlichkeiten begraben, seine Wunden geleckt, als er am Boden war. Hast die zerbrochenen Teile aufgehoben und wieder zusammengesetzt, auch wenn du selbst fast daran zerbrochen wärest.
 

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#05: Sehnsucht (Snowflakes at midnight)

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Promt: # 05: Sehnsucht

POV: Brian

Timeline: 2. Season

Typ: One-Shot
 

Title: Snowflakes at midnight
 

Du trittst lansam auf die Bremse, als du um die Ecke fährst, bis du kurz vor dem Stopschild zum Halten kommst. Und unter eben jenem Stopschild erblickst du einen blonden Schopf. Weiches blondes Haar, in das du deine Hände vergraben willst. Blondes Haar, das etwas mit Schnee bedeckt ist. Und zitternde Hände, die sich an einem viel zu dünnem Shirt festkrallen.
 

Und du beugst dich leicht vor, öffnest die Beifahrertür und drückst sie auf, damit das eingeschneite Bündel Elend einsteigen kann.
 

„Was zür Hölle soll das? Weiß deine Mutter bescheid?“ Dich beschleicht ein Gefühl, das andere Menschen wohl als Sorge deuten würden, obwohl es dafür zu sehr mit Angst durchtränkt ist.

Justin’s Lippen sind leicht bläulich und zittern, ebenso wie sein ganzer Körper.
 

„Sie ist am schlafen.“ Seine Zähne klappern und du verstehst ihn nicht richtig , er zittert wie Espenlaub. Du machst die Heizung an, drehst sie auf die höste Stufe und ziehst deine Jacke aus, reichst sie ihm schroff. Und als würde er Schutz suchen, legt er sie um sich, hält sie mit bläulichen Fingern fest, dmit sie nicht von seinen Schultern rutscht.
 

„Du verdammter Idiot! Was soll der Scheiß? Du hast nichtmal eine gottverdammte Jacke angezogen!“ Und im nächsten Moment, fühlst du dich schuldig, ihn so angemacht zu haben, als er dich aus tiefblauben Augen ansieht. Tiefblaue Augen, die sich in einem zu blassem Gesicht befinden.
 

„Ich wollte dich sehen.“ Und du willst ihn an dich reißen und küssen. Ihm etwas von deiner Körperwärme geben, als er sich tiefer in deine Jacke einkuschelt und die Worte flüstert.
 

Stattdessen startest du den Wagen wieder, legst den ersten Gang ein und fährst los. „Du hättest mich auch morgen sehen können,“ erwiederst du schroff... zumindest hoffst du, das deine Worte sich schroff anhören. Das er den leicht besorgten Unterton nicht hören kann.
 

Die Scheibenwischer bewegen sich langsam über die Scheibe, hin und her. Schieben die Schneeflocken, die sich zuvor auf ihr gesammelt hatten, beiseite. Verhindern, das sich weitere Schneeflocken auf die Scheibe legen können.
 

Und als Justin dich anlächelt, langsam wieder Farbe in das Gesicht bekommt, fühlst du, wie deine Innere Mauer etwas mehr bröckelt.
 

(Denn du wolltest ihn auch sehen.)

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#87: Was wäre, wenn...? (Never)

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Promt: #87: Was wäre, wenn...?

POV: Brian

Timeline: 1. Season (AU)

Typ: Junk
 

Title: Never
 

Er liebt mich, er liebt mich. Er liebt mich.

Er ist stark, er schafft das. Er ist stark, er schafft das.

Er kommt zurück, er kommt immer zurück. Er kommt zurück, er kommt immer zurück.
 

Du hast Mantra’s in deinem Kopf, die du immerwieder aufsagst, wie einen Rosenkranz. Sie sind immer da, obwohl du es nicht willst. Hallen in deinen Gedanken wieder. Zehn ‚er ist stark’ und zwei ‚er kommt zurück’. Kurze Pause. Wiederholung. Auf die Knie fallen, beten. Was auch immer du tust, hör nicht auf zu beten. Hör nicht auf, diese Worte wieder und wieder zu sagen. Lass ihn nicht los, auch nicht gedanklich.
 

Er ist stark, er schafft das. Er kommt zurück, er kommt immer zurück.
 

Doch heute haben sich zwei neue Mantra’s eingeschlichen. ‚Sie lügen’ und ‚Er würde mich niemals verlassen.’ Du flüsterst sie, aber nur in deinem Kopf. Zusammen mit den Anderen. Sie vermischen sich, werden zu einer Einheit, gewinnen an Wert und werden zu einem Credo, das dir Sicherheit gibt, das dich daran glauben lässt.
 

Er liebt mich, er kommt wieder, er ist stark.

Sie lügen, er würde mich niemals verlassen.

Er schafft das, er liebt mich.

Er hat es versprochen...
 

Wenn du nur stark genug auf die Stimme in deinem Kopf hörst, kannst du die Anderen nicht mehr verstehen und ausblenden.
 

Er liebt mich, er liebt mich, er liebt mich.
 

„Mr. Kinney... es tut uns leid-“
 

Er kommt wieder, er kommt immer wieder. Er ist stark, er schafft das.
 

„- aber wir können nichts mehr für ihn tun.“
 

Sie lügen, sie lügen, sie lügen...
 

„Das ist eine Lüge!“
 

„Brian!“
 

„Er würde mich niemals verlassen... Niemals, niemals, niemals, niemals-“
 

niemals niemals niemals niemals
 

niemals...
 

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#33: Tod (Der kleine Tod)

Totally Random Fact

Okay, ausnahmsweise mal kein Titel in englisch, wobei ich glaube, das dieses Double-Drabble eher die Minderheit der Texte mit deutschem Titel ausmacht. Aber "A/The little death" hört sich nicht an. Und ich habe diesen Titel aus einem bestimmten Grund gewählt.

Ich weiß nicht mehr wann es war, oder wer es gesagt hat, aber ich habe mal gehört, wenn man im Traum stirbt, ist es jedesmal ein kleiner Tod und ein Stück von sich selbst stirbt bei einem solchen Traum. Und etwas ähnliches, so einen kleinen Tod, wollte ich mit dem Drabble darstellen. Naja, ob es mir gelungen ist, oder nicht, darüber bilde ich mir ausnahmsweise mal keine Meinung.

Totally Random Fact End
 

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Promt: #33: Tod

POV: Justin

Timeline: 1. Season

Typ: Double-Drabble (200)
 

Title: Der kleine Tod
 

Manchmal hast du schlechte Tage. An diesen Tagen, träumst du von Tiefgaragen, Seidenschals und einem Baseballschläger, der dich nur um haaresbreite, nicht getötet hat.
 

In diesen Träumen, siehst du Brian, der am Boden kniet und dich in seinen Armen wiegt, wie ein Neugeborenes. So wie er es bei Gus getan hatte, als ihr damals im Krankenhaus angekommen seid. Nur Gus hatte er nicht zugeflüstert, das er nicht sterben sollte. Gus hatte er nicht gesagt, das er durchhalten solle und der Krankenwagen kommt. Und... ‚Du darfst nicht sterben!’
 

Und du schmeckst wieder das Blut, das sich langsam einen Weg in deinen Mund gebahnt hatte, bevor es in den Beton sickerte. Sich in den weißen Seidenschal festfraß.
 

Und du fühlst dich, als würdest du in deinem eigenem Blut ertrinken. Es ist so viel und du kannst nicht schlucken. Und du kannst nicht atmen.
 

Und manchmal bist es garnicht du, der dort am Boden liegt und Blut in seinem Mund schmeckt. Manchmal bist du nur ein Beobachter und deine Silouette, wird zu der deiner Mutter, eines anderen Schüler’s, oder Brian’s.
 

Wenn du an schlechten Tagen träumst, wachst du schreiend auf, schreist bis dein Hals so rau, angeschwollen ist, das du wirklich Blut schmeckst.
 

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Memo an mich selbst: Nie wieder beim schreiben 'Ave Maria' hören o___O;

#89: Er (Mine)

Promt: # 89: Er

POV: Brian

Timeline: Season 1

Typ: Drabble (100 words)
 

Title: Mine
 

Wenn du Justin auf der Tanzfläche beobachtest, den Kopf leicht in den Nacken gelegt, die Augen genießend geschlossen, seine Hüften sich leicht zu der Musik gewegen und kleine Schweißperlen über seinen Oberkörper rinnen, dann denkst du Sachen wie: 'Er gehört mir.' oder 'Ihr könnt ihn niemals haben.' Und in deinen Gedaken malst du dir aus, was du heute noch mit ihm anstellen wirst.
 

Dann bahnst du dir deinen Weg durch die schwitzende Menge, trittst an seine Seite und legst deine Arme um ihn, um dein Eigentum. Denn er gehört dir. Dir allein.

Auch wenn du es nicht sagst, nicht zeigst.

#99: Freiheit (Whatever makes you happy...)

Promt: # 99: Freiheit

POV: Brian

Timeline: Post Season 5

Typ: Drabble (100 words)
 


 

Title: Whatever makes you happy...
 

Ich habe die Freiheit zu kommen und zu gehen, wann ich will oder?

Warum lässt mich der Gedanke dann nicht los, das ich dich damit verletze? Warum beschleicht mich das Gefühl, das ich dich hintergehe, wenn ich jetzt in dieses Flugzeug steige?
 

„Sorry Sunshine, dieses Wochende wirds nichts mit ‚New York unsicher machen’, ich muss nach Chicago.... Ich kann nicht zu deiner ersten Ausstellung kommen.“
 

Warum mache ich mir überhaupt Gedanken darüber?

Ich bin Brian -fucking- Kinney! Und wenn das heißt, das ich lieber nach New York fliege, als zu einem Buisness-Meeting zu eilen, dann ist das meine Sache!
 

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Irgendwie will mir das Drabble nicht gefallen o___O;

#91: Es (Lost)

Promt: #91: Es

POV: Brian

Timeline: Post-Series
 

Title: Lost
 

Du weißt nicht mehr, wann es anfangen hat. Wann genau Justin das erste Mal den Schlüssel verlegt und nicht wiedergefunden hat. Wann genau er die Packung Mehl, die er vom Einkauf mitgebracht hatte, -wofür auch immer er Mehl brauchte- statt in den Schrank über der Spüle, in den Kühlschrank gestellt hatte. Auch wann er das erste Mal die Herdplatte anließ und unter die Dusche ging, ist dir entfallen.
 

Du erinnerst dich nur noch an die Rechnungen vom Schlosser, der zum dritten Mal in einem Monat, das Schloss ausbauen musste. Und daran das Justin niemals Kekse oder Kuchen gebacken hatte und das Loft beinahe niedergebrannt wäre, wärest du nicht etwas früher als geplant von der Arbeit nachhause gekommen und hättest das Geschirrtuch -das zu diesem Zeitpunkt bereits Feuer gefangen hatte- in die Spüle geworfen und Wasser darüber laufen lassen.
 

Das sind Dinge an die du dich erinnerst. Und diese Erinnerungen werden täglich mehr.
 

Was du Anfangs, mit einem einfachem: "Er ist nur ein bisschen zerstreut" vor Debbie gerechtfertigt hast, macht dir mitlerweile Sorgen. Denn egal wie "künstlerisch veranlagt" eine Person auch ist, egal wie zerstreut die Gedanken dieser Person auch sind... das sind keine Missgeschicke mehr.
 

Und du ertappst dich selbst dabei, wie du Justin immerzu beobachtest, jede seiner Tätigkeiten genau abschätzt und abwägst, was genau daran anders ist als sonst. Und auch wenn jeder Außenstehende dir versichern würde, das er so ist wie immer, weißt du doch ganz genau, das etwas ganz und garnicht stimmt.
 

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Als ihr zwei Wochen später, auf den Parkplatz des Allegheny General Hospital ankommt, richtet sich Justin's Blick verwirrt auf die hohen weißen Mauern. Und du weißt genau, das er denkt: 'Das ist aber nicht das Liberty Diner,' als eben dieser verwirrte Ausdruck sich dir zuwendet.
 

"Brian... Warum halten wir vorm Krankenhaus? Ich dachte wir wollten einkaufen...?" Er runzelt leicht die Stirn und du verkneifst dir ein lautes aufstöhnen, als dein Gehirn seine Worte registriert.
 

"Hast du schon vergessen? Der Termin von dem ich dir erzählt habe?" Du beugst dich leicht zu ihm rüber und siehst ihn an. Suchst in seinen Augen nach dem Moment, indem er sich erinnert, indem das fehlende Puzzleteil sich endlich in das große Bild einreiht... aber nichts.
 

Er blickt dich nur weiter an, nimmt seine Hand von seinem Schoss, führt sie an die Lippen und knabbert leicht an an seinem Daumen. "Hast du?"

Und ein leichtes Lächeln legt sich auf deine Lippen. "Muss ich wohl vergessen haben."
 

Du löst deinen Gurt und wartest geschlagene fünf Minuten, das der Mann neben dir, dasselbe tut... aber wieder nichts. Also richtest du deinen Blick wieder auf die Person, die noch immer unbewegt und angeschnallt neben dir sitzt, greifst mit einer Hand zu seinem Gurt und löst auch diesen.
 

Und, als seie nichts gewesen, öffnet er langsam die Autotür und steigt aus.
 

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"Welches Jahr haben wir?" Es sind einfache Fragen, wie eben jene, die der Doktor deinem Partner stellt. Alltägliche Fragen, wie: 'Wann wurden sie geboren?', 'Wie ist ihr Name?' oder 'In welchem Bundesstaat leben Sie?'. Und nach jeder dieser Fragen, die Justin's Person an sich betreffen, sieht der Ältere Herr in weiß dich aufmerksam an und wartet darauf, das du es bestätigst.
 

Und wenn du an die vergangenen 30 Minuten zurück denkst, gab es nur 3 Fragen, die der Blonde falsch oder garnicht beantwortet hatte. Die Postleitzahl von Pittsburgh, der Mädchenname seiner Mutter und das heutige Datum.
 

Warum gerade die Tatsache, das er das Datum nicht kennt, dich so nervös macht, weißt du nicht.
 

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In den Favoriten deines Internet-Browsers, von denen du weißt, das sie so gut versteckt sind, das der Blonde sie nicht findet, befinden sich Links wie: 'Vergesslichkeit? Segen oder Fluch' und 'Früherkennung von Alzheimer.' Ebenso wie Verknüpfungen zu Kliniken, die sich dieses medizinische Themengebiet zur Hauptaufgabe gemacht haben.
 

Warum du dir die Mühe gemacht hast, diese Seiten herauszusuchen kannst du nicht beantworten. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht, nicht wahr?
 

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Als Justin zum dritten Mal in Folge, der Anweisung auf dem weißem Blatt Papier nicht nachkommt, entschuldigst du dich mit einem leisen: "Krankenhausluft ist so furchtbar stickig, ich gehe frische Luft schnappen" und holst dein Handy heraus, um Michael anzurufen.
 

Als er abnimmt, redest du nicht lange herum, du fragst ihn einfach: "Wenn auf einem Blatt Papier steht, 'Schließen sie ihre Augen,' dann tust du das doch, oder?"
 

Für einen kleinen Moment scheint er zu überlegen. Du bist dir sicher, er glaubt du willst ihn verarschen, aber nach kurzer Zeit kommt die Antwort, die du eigendlich nicht haben wolltest.

"Natürlich, warum auch nicht?"
 

Dein Magen zieht sich schmerzhaft zusammen und du trittst gegen den hüfthohen Aschenbecher, der vor dem Eingang des Krankenhauses steht.
 

'Warum auch nicht?'

Der Satz geht dir wieder und wieder durch den Kopf. Als du eine Zigarette aus der Packung nimmst und sie anzündest, ist er da. Als du sie keine zwei Minuten später auf dem harten Asphalt austrittst, statt sie in den Aschenbecher zu werfen, ist er da.

Und schließlich, als du den sterilen Krankenhausflur betrittst und nach kurzem Zögern an der Tür klopfst, die du vor nichteinmal fünf Minuten verlassen hast... ist er auch da.
 

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Die kleinen Missgeschicke häufen sich täglich.
 

Gekochtes Essen, das auf wundersame Weise auf dem Herd steht, von dem du weißt, das du es nicht gemacht hast und Justin glaubt es nicht gekocht zu haben.

Der Name Debbie, der in alleiniger Anwesenheit Jennifer Taylor's, fällt und im eigendlichem nicht mit ihrem Namen verwechselt werden kann.

Ein Anruf um halb zwei Uhr Nachts, mit der Bitte auf dem hiesigem Polizeirevier zu erscheinen, um einen Justin Taylor abzuholen, der auf unerklärliche Weise seine Adresse vergessen hat -Gut, das du in allen wichtigen Unterlagen, die von Belang sind, deinen Namen und deine Telefonnummer hast eintragen lassen-.
 

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Kaum vier Monate später hat sich deine Checkliste, die du extra bei der US-amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft angefordert hast, schon so weit gefüllt, das ein Häkchen neben acht von zehn Punkten steht.
 

Vergesslichkeit

Schwierigkeiten bei Alltagstätigkeiten

Sprachverarmung

Verlust der Orientierungsfähigkeit

Verherende Fehleinschätzungen

Verlust des abstrakten Denkens

Verlegen von Gegenständen

Stimmungsschwankungen
 

Und die Tatsache, das nur noch ein Häkchen neben 'Veränderung der Persönlichkeit' und 'Antriebslosigkeit' fehlt, um all deine Ängste zu bestätigen, macht dich schlichtweg wahnsinnig.
 

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Als der Arzt das erste Mal 'Verdacht auf Alzheimer' ausspricht, hängst du an seinen Lippen, wie ein Ertrinkender an einer lebensrettenden Boje, auf offenem Meer. Und du fühlst dich, als würdest du fallen. Tief und schnell, doch der harte Aufprall am Boden, bleibt aus.
 

Und du kannst dir nicht einmal im entferntestem ausmalen, was der Mann an deiner Seite, der hart und unnachgibig deine Hand drückt, bei diesem Wort empfindet.
 

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Kaum drei Wochen, nachdem du 'Es' -du kannst das Wort nicht aussprechen, nicht einmal denken, seitdem es tragische Gewissheit geworden ist- das erste Mal gehört hast, befindet ihr euch wiedereinmal in deiner Corvette. Auf dem direktem Weg nach Philladelphia. Zum 'Penn Memory Center', dessen Adresse sich bereits seit 5 Monaten in deinem Adressbuch befindet.
 

Dr. Smith, der nette ältere Herr in weiß, hatte euch darauf hingewiesen einen Spezialisten zu konsultieren, da Alzheimer eine Ausschlusskrankheit ist und eben nur durch diesen Ausschluss, als Krankheit erkannt werden kann.
 

Und noch ehe du die freundliche Auffahrt hinaufgefahren und die liebevoll, gepflegte Umgebung erblickt hattest, hasstest du diesen Ort.
 

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Als der Arzt, Korifäe auf seinem Spezialgebiet -wie du dir hattest sagen lassen- dieselben Fragen stellte, die auch schon Dr. Smith gestellt hatte, kamst du dir gelinde ausgedrückt, recht verarscht vor. Denn alle Antworten waren bereits mit Punkten -die die schwere der Krankheit beschrieben- versehen.
 

Und erst als Justin die Frage, "In welchem Bundesstaat leben sie?" mit einem einfachem, sicherem Pittsburgh beantwortete und Worte, die er kaum vier Minuten zuvor gehört hatte, nicht wiederholen konnte, bemerktest du, das man dich doch nicht verarschen will.
 

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Die Tests dauerten lange, zu lange für deinen Geschmack und der Druck der Hand, die sich kaum eine Sekunde aus deiner lösen wollte, wurde von Stunde zu Stunde fester.

Doch trotz allem, wartetest du vergeblich auf den Moment, in dem die ersten erlösenden Tränen fallen sollten.
 

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Nachdem Justin von Kopf bis Fuss untersucht worden war, schickte man euch, mit der Bitte um etwas Geduld "die Ergenisse, werden ganz sicher noch diese Woche augewertet" und dem ungutem Gefühl nach Hause, das wirklich nichts mehr sicher war.
 

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Ihr hattet niemandem bescheid gegeben, das ihr euch für unbestimmte Zeit, nicht in Pittsburgh befinden würdet -Cynthia und Ted hattest du mit einem strengem Blick und der Drohung einer Gehaltskürzung in ihre Schranken gewiesen-, also wunderte es dich nicht wirklich, das der Anrufbeantworter geradezu heißgelaufen sein musste, in der Zeit, als ihr euch in Philladelphia aufgehalten hattet. Was natürlich die blinkende '56' auf dem Display der kleinen Maschine nur bestätigte.
 

Und spätestens dann, wurde dir klar, was der nächste, richtige Schritt für euch war.
 

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Die Familie mit der Tatsache zu konfrontieren, das Justin in ein paar Jahren, wahrscheinlich nicht mehr wusste, wer von ihnen wer war, war garnicht so schwer gewesen, wie du anfangs gedacht hattest. Was wohl auch daran lag, das ihr euch auf dem Weg zum freitagabendlichem-Lasagne-essen, darauf geeinigt hattet es bei "Verdacht auf 'Es'" zu belassen.
 

Denn der Verdacht allein, war doch immernoch besser, als wenn die Krankheit ohne Verdacht dagestanden hätte, oder?
 

Jennifer hatte bitterlich geweint, Debbie hatte bitterlich geweint, Emmett hatte bitterlich geweint... alle hatten sie Tränen vergossen. Tränen, die sich seit gut eineinhalb Jahren in dir und Justin angesammelt hatten, aber niemals einen Weg ans Tageslicht fanden.
 

Und auch dann, als alles um euch herumzusammenbrach, Taschentücher in gewaltigen Mengen herumgereicht wurden, brauchtet ihr beiden keine.
 

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Du hattest schon früh aufgehört zu Gott zu beten, ihn um Hilfe zu bitten. Von daher verwunderte es dich nicht wirklich, dass das Ergebnis mit 95% Sicherheit feststand.

Das es nur eine 5%ige Chance gab, das Justin nicht alles vergessen und frühzeitig sterben würde.
 

Und das war es gewesen. Der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Am Tag als das Ergebnis schwarz auf weiß, auf dem Esstisch lag, machte der aufgestaute Frust, der Ärger und der Schmerz sich Luft. Ihr hattet euch einfach nur angeschrien. Du hattest ihm vorgeworfen, das er nicht früher zum Arzt gegangen war und er hatte wild mit den Armen herumgewirbelt, nach Worten gesucht und nach etwas Überlegung geschrien, das er es getan hätte, wenn es ihm aufgefallen wäre.
 

In dieser Nacht habt ihr kein Wort miteinander geredet.
 

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Zwei Wochen später klebst du gelbe Pfeile auf den teuren Mahagoni-Holzboden und makierst alle wichtigen Weg, wie der Arzt es dir geraten hat. Und Justin sitzt einfach nur auf dem Sofa und starrt dich an, als seie dir über Nacht ein zweiter Kopf gewachsen.
 

"Was machst... du da?," meinte er in einem Tonfall, den er sich in den letzten Wochen angewöhnt hatte. Antriebslos.
 

Und gedanklich machst auf deiner Checkliste hinter dem Wort 'Antriebslosigkeit' einen kleinen Haken.
 

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Wenn du heute darüber nachdenkst, möchtest du dich für jedes schlechte Wort, das du je zu ihm gesagt hast, entschuldigen. Aber dann müsstest du dich tagein, tagsaus, jedesmal aufs neue entschuldigen.
 

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Er weiß am Anfang nie wie du heißt oder wer du bist, aber das versetzt dir nicht mehr den Stich in dein Herz, wie es noch vor 5 Jahren der Fall gewesen war. Mitlerweile kommst du damit klar, wenn du ihm jeden Tag erzählen musst, was für eine Rolle du in seinem Leben gespielt hast, als 'Es' noch nicht da war. Auch mit dem Gedanken, das er sein gesamtes Wissen verliert, wenn er die Augen schließt, hast du dich über die Jahre angefreundet.
 

Das einzige, was von deinem Justin noch übrig ist, ist die Liebe zur Kunst.

Und das allein ist schon mehr, als du dir je zu träumen gewagt hast.
 

Und der letzte Punkt, der Punkt, der dir auf der Liste am wichtigsten war, bleibt ohne Haken.
 

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Justin lebt nur noch einen Tag. Dann schläft er ein und wacht in einer neuen Welt auf. Und du hast dir fest vorgenommen, das dieser eine Tag, jedesmal aufs neue, der schönste seines Lebens wird. Bis er eines Tages ganz einschläft.

#92: Leben (A whisper in the dark)

Promt #92: Leben

POV: Jennifer

Timeline: unbekannt
 

Title: A whisper in the dark
 


 

Justin verlässt das Haus nicht mehr.
 

Wenn man es genau nahm, tat er eigendlich nichts mehr, das er früher gern getan hätte. Er zog sich nicht mehr an und er ass auch nur so selten, das du schon Buch darüber führtest. Er stand noch nicht einmal aus dem Bett auf, wenn du seine Hand in deine nahmst und so fest zogst, wie du konntest. Justin lebte nicht mehr wirklich und egal, was du versuchtest, du schafftest es nie, das er freiwillig einen tiefen Atemzug nahm und lächelte.
 

„Steh auf.“ Du schnauzt ihn an, doch seine Beine ziehen sich nur näher an seine Brust, er rollt sich nur noch mehr zusammen. „Steh verdammt nochmal auf!“
 

„Sei ruhig.“ Er sagt es nur ganz leise und die dicken Decken und vielen Kissen, lassen seine Stimme noch leiser scheinen, so dass du ihn fast nicht verstehst. Und du reißt die oberste Decke vom Bett.
 

„Steh. Jetzt. Auf!“ Du schmeißt die Decke durch das ganze Zimmer, drehst dich um und gehst wutentbrannt in die Küche.
 

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Drei Stunden später, als du dir eine neue Tasse Kaffee einschüttest –war es deine fünfte?- kommt er in die Küche, streicht sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und setzt sich auf einen Stuhl, die Hände im Schoss gefaltet.
 

„Iss,“ sagst du kurz angebunden und schiebst den Teller, mit kaltem, mitlerweile bestimmt ungenießbaren Essen, in seine Richtung. Und er starrt einige Minuten auf den Teller, nimmt die Gabel in die Hand und beginnt zu essen. Und als er keine zehn Minuten später im Badezimmer verschwindet, um sich dem eben gegessenem zu entledigen, schüttest du dir eine neue Tasse Kaffee ein.
 

„Ich muss für zwei Tage nach West Virginia. Es gibt einen Interessenten für das Anwesen,“ meinst du ein paar Stunden später, holst eine Schachtel Zigaretten aus deiner Handtasche und ziehst eine Zigarette heraus. Du lässt die Schachtel neben den schmächtigen Jungen auf die Couch fallen, der nur halbherzig mit den Schultern zuckt und an der Decke in seinem Schoss rumzieht. Er selbst nimmt sich nun ebenfalls eine und du zündest ihm die Zigarette an, als er sie in den Mund steckt.
 

Justin raucht auch eigendlich nicht viel. Ein paar Züge, ein paar kleine Wolken aus Rauch, die seine Lippen verlassen. Danach starrt er aus dem Fenster, lässt die Zigarette in seinen Fingern verqualmen. Du streckst deine Hand aus und tippst mit einem Finger leicht auf seine, sodass sich etwas Asche löst und auf den Boden fällt.
 

„Du verbrennst deine Finger.“ Wieder beherscht dieser barsche Ton deine Worte und du reißt seine Hand an dich, nimmst die Zigarette und drückst sie im Aschenbecher aus, der mitlerweile schon überquillt. Und Justin hört nicht auf, aus dem Fenster zu sehen. Nicht, als du seine Hand herumdrehst und dir die verbrannte Stelle ansiehst. Auch nicht, als du deinen Daumen langsam über das verbrannte, wunde Fleisch streichen lässt.
 

"Wann musst du los?" Noch immer starrt er zum Fenster und dein Blick richtet sich ebenfalls dort hin, während sich in deinem Inneren eine unschöne Vorahnung breit macht.
 

"Warum guckst du raus, Justin?" Du versucht deine Stimme mit Desinteresse zu belegen, sodass sie sich nach unwichtigen Gedanken und leeren Bedeutungen anhört. Viele Schichten von unwichtigen Gedanken und leeren Bedeutungen. Und für einen kleinen Augenblick, fühlst du auf deiner Haut, wie sich sein Blick auf dich richtet, als du erneut zu der Schachtel auf dem Sofa greifst und eine neue Zigarette herausholst.
 

"Es regnet," murmelt Justin, in einen Bart, den er nicht hat und streckt seine Hand nach deiner Zigarette aus, seine Finger zittern.
 

Als du nach draussen siehst, strahlt dir die Sonne geradezu entgegen und deine Vorahnung bewahrheitet sich.
 

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86 Stunden später, 36 Stunden zu spät, schließt du die Tür auf und findest alles so vor, wie du es verlassen hast. Außer einer kleinen Staubschicht, die sich über die Möbelstücke gelegt hat, ist nichts an einem anderem Platz.

Du greifst in deine Tasche und suchst das Päckchen Zigaretten, von dem du sicher bist, das es noch nicht leer sein kann.
 

"Justin?"
 

Du findest ihn auf der Couch, und tief in deinem Inneren weißt du, dass er nicht erst seit ein paar Stunden dort liegt. So wie du ihn kennst, liegt er noch immer dort. Noch immer schlafend, noch immer weit weg in einer Welt, die ihn in deinen Augen fast farblos macht. Denn schon seit langem hast du das Gefühl, das er für dich unerreichbar ist.
 

Deine Hand findet die Schachtel und du ziehst sie langsam heraus. Und erst als du das Feuerzeug anmachst, um die Zigarette anzuzünden, öffnen sich die Augen des blonden Mannes.
 

"Bist du wach?" fragst du ihn kurz angebunden und er schließt die Augen wieder. "Justin, steh auf."
 

"Sei ruhig." Blaue Augen wenden sich ab von dir und den Augen folgt der ganze Körper, bis er auf der anderen Seite liegt, mit dem Gesicht zur Lehne.

In deinem Inneren löst sich der Knoten und du gehst zur Routine über, zerrst an dem dünnen Arm, bis dein Sohn aufrecht sitzt.
 

"Steh verdammt nochmal auf!" Du ziehst ihn in die Küche, zerrst weiter, als er anfängt zu staucheln und schubst ihn in einen Stuhl. "Du siehst scheiße aus. Geh duschen, rasier dich und zieh dich an." Justin sieht zu dir auf, streicht sich leicht über das Gesicht und legt die Stirn in Falten. Und kaum, das du zuende gesprochen hast, steht er auf und läuft, komisch gebeugt, aus der Küche.
 

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3 Stunden später sitzt er auf der Couch im Wohnzimmer und spielt mit den Enden der Decke, die du über ihn gelegt hast, während du durch dein eigenes, blondes vor allem aber nasses Haar streichst und mit der anderen Hand eine Tasse Kaffee festhälst. "Alles okay?" Fragst du leise, aber Justin sieht nur weiter aus dem Fenster, spielt weiter mit der Decke, während seine Finger zittern.
 

"Ich will ihn sehen..." Justin's Stimme klingt müde, leise und gefühllos. Seine Finger krallen sich in der Decke fest und als er zu dir aufsieht, spührst du, das Tränen sich den Weg in deine Augen Bahnen. "Ich will ihn sehen..."
 

Du empfindest kein Mitleid. Denn immerhin ist es Justin, der dich soweit getrieben hat. Justin hatte dein Leben in diesen komischen Zustand verwandelt, aus dem du nun nicht mehr hinaus kamst.
 

Es war Justin, der nicht aus seinem Bett aufstand, bis du schriest und zerrtest und begangst zu fluchen. Es war Justin, der vergaß das er eine Zigarette hielt, bis nur noch Asche von ihr übrig war und seine Hände verbrannt und schwielenbedeckt waren. Es war Justin, der alles erbrach, was er aß, aber nicht genug aß um überhaupt etwas anderes als Galle heraus zubekommen. Er war es, der Tag für Tag, Stückchen für Stückchen, immer weiter verschwand. Nur noch aus Haut, die sich verzeifelt an Knochen klammerte, bestand.
 

Es war dieser Justin, den du so garnicht kanntest.

Und diesen Justin hättest du am liebsten gewürgt, denn irgendwann hattest du angefangen, diesen Justin zu hassen. Dieser Justin, der dich so weit trieb, den du hasstest, weil es das erste Mal in deinem Leben war, das du nichts machen konntest. Denn wie solltest du einem Menschen helfen, der eigendlich schon lange nicht mehr da war?
 

"Sei ruhig!" Du schreist es heraus, aber er hat sich bereits wieder zum Fenster gewendet. Mit einem Gesicht so ausdruckslos, wie seine Augen. Du trinkst deinen Kaffee, trnkst auch den, den du für ihn bereit gestellt hattest und gehst in die Küche um dir noch eine Tasse zu holen. Trinkst weiter, als du gegen die Arbeitsplatte gelehnt stehst und durch den Türrahmen ins Wohnzimmer siehst. Wo Justin noch immer aus dem Fenster schaut.

Du trinkst noch eine Tasse, noch eine und wieder eine neue, bis dir schlecht wird und du die gelb-braun-schwarze Flüssigkeit, den Abfluss hinunter spülst.
 

Als du wieder ins Wohnzimmer gehst, eine neue Zigarette bereits in der Hand und dich in einen Sessel fallen lässt, siehst du ein Lächeln auf den blassen Lippen.
 

"Was?" fragst du ruhig, als du die Zigarette anmachst und sie ihm dann reichst. Und Justin nimmt sie mit erschreckend dünnen Fingern an sich, das Lächeln noch immer auf seinen Lippen. "Warum ist du so glücklich?"
 

"Es regnet," flüstert er dir entgegen, als ob es ein Geheimnis zwischen euch wäre und er zieht an der Zigarette und bläst eine graue Wolke aus, die sich schnell auflöst. Genau so wie er es tat. Und dann drehte er sich wieder dem Fenster zu und du schaust zu, wie die Zigarette langsam verglüht. Und du nimmst sie erst aus seiner Hand, als du den leichten Geruch verbrannter Haut wahrnimmst, während er nicht einmal blinzelt.

Du schaust auf deine Hände. Auf die gelben Flecken, die sich beginnen abzuzeichnen. Gelb von zu viel Kaffee, zu viel Koffein und einem Leben, das viel zu lange dauerte.
 

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Als du ihn auf sein Zimmer bringst, ein Raum ohne Fenster -ein Fenster konntet ihr euch nicht mehr erlauben, seit er es das letzte Mal weit geöffnet, sich eine Zigarette angesteckt und hinausgesprungen war und danach auf dem Boden gelandet war, wie ein gottverdammter Vogel mit gebrochenen Flügeln- und er in seinem Bett liegt, flüsterst du ihm leise ein "Gute Nacht" in sein Ohr. Du wiederholst es nocheinmal, erhällst aber keine Antwort, als der junge Mann einfach weiter aus einem Fenster sieht, das nicht existiert.
 

Und aus dem Türrahmen heraus, beobachtest du, wie er Stückchen für Stückchen verschwindet. Hinfort gelockt von lang vermissten Küssen eines über den Tod hinaus besitzergreifenden Mannes.
 

Und...

Justin verlässt das Haus nicht mehr.

#03: Ende (The End)

Bitte fragt mich nicht wo das herkam o__O Ich weiß es nicht.
 

Promt #03: Ende

POV: Michael

Timeline: unbekannt
 

Title: The End
 


 

Das erste Mal, das sich dein größter Traum erfüllte, war an dem Tag, an dem Justin Taylor hinabgelassen wurde in dreckige, nasse Erde. Brian war so betrunken, das er nicht mehr geradeaus gucken konnte, verwirrt und allein und als er dich dann, bei dem elendigem Versuch sein Bett zu erreichen, mit auf den weißen Läufer zog, der vor dem Bett lag, bliebst du unter ihm liegen. Du lagst einfach am Boden, wartetest darauf, das die ersten Tränen fielen, so wie schon dutzende Male zuvor.

Aber statt Tränen, spührtest du weiche Lippen in deinem Nacken und zitternde Finger an dem Knopf, der deine Hose zusammen hielt.
 

Und du sagtest dir, das es deine Schuld war, das Justin nicht mehr da war. Das du für den Zustand deines besten Freundes verantwortlich warst. Für die suchenden Hände, die gefluchten Worte, dafür das er ein totales Wrack war. Und wenn du ihm mit deinem Körper helfen könntest und dir dabei selbst etwas Schuld abnehmen konntest, warum nicht?
 

Du hast das Auto gefahren, das Brian alles genommen hat. Du allein bist Schuld.
 

Und in dieser Nacht hattest du angefangen tot zu spielen. Du hattest angefangen Justin's Rolle in seinem Leben anzunehmen. In dieser Nacht und der danach, und wieder der danach und danach und danach. Brian war zwar nie mehr betrunken gewesen, niemals mehr das Wrack gewesen, das du in dieser Nacht gesehen hattest, aber mit jedem Atemzug, mit jeder Bewegung hattest du deutlich gespührt, das genau wie in der ersten Nacht, etwas in ihm zerbrochen war. Das alles an ihm irgendwie anders wurde. Nach Justin's Tod wurde sein ganzes Leben, auf angsteinflößende Weise langsamer.

Die Nächte kamen dir vor wie eine Ewigkeit, mit Brian über deinem Körper gebeugt und langsam, ganz langsam begangst du Ansgt vor ihm zu bekommen.
 

Wenn du damals aufgehört hättest so versessen darüber nachzudenken, wäre dir mit Sicherheit aufgefallen, das diese Angst vollkommen unbegründet war. Brian war zwar gut gebaut, aber... dich in der Luft zerreissen? Nein.

Und selbst wenn es soweit gekommen wäre, du kanntest deinen besten Freund so gut, das du ihn auf 100 verschiende Arten von seinem Tun, hättest abbringen können. Brian war nunmal nicht der einzige, der es beherschte einen Menschen mit seinen Mind-Games in den Wahnsinn zu treiben.
 

Aber irgendwie warst es jedesmal du, der wieder und wieder auf eben diese Spielchen reinfiel und am Ende nackt und vollkommen blossgestellt, aus dem Rampenlicht lief. Jedesmal wenn er dich ansah, mit diesen bitteren, wütenden Augen fühltest du dich miserabel. Und er traf dich immer genau dort wo es am schlimmsten stach.
 

Du fühltest dich zurück versetzt in eine Zeit, als du noch der Klassenclown und Boxsack des Footballteam's gewesen warst. Als dir schlecht war, bei dem Gedanken in die Schule zu gehen und du so müde und fertig warst, das du einfach nur noch Angst hattest, verdammte Angst. So sehr, das du am Morgen auf einem nassgeweinten Kissen aufwachtest.
 

Aber noch mehr Angst, als vor körperlicher Gewalt oder Spielchen, hattest du eindeutig vor den Worten, die Brian's Lippen irgendwann verlassen konnten. Ernst gemeinte Worte, aus einem Mund der dich nachts in den wahnsinn trieb.
 

Brian war für dich starke, große Hände und ein breiter, gerade Rücken und trotzdem erschienen dir seine Worte noch größer als seine Statur. Und du warst dir sicher, Brian hätte dich, allein mit seinen Worten, umbringen können und du hattest eine verdammte Angst vor dem Sterben.
 

Du hattest in deinem Leben schon einige Menschen sterben sehen und warst jedesmal froh gewesen, das es nicht dich getroffen hatte. Und aus diesem Grund wolltest du die Worte nicht hören, die Anschuldigung, die dich dazu bringen würde, dir zu wünschen, das du Tod bist. Denn du wolltest nicht sterben.
 

Acht Monate lang ging es so weiter. Acht Monate lang, sah Brian dich an und du spieltest tot. Und acht Monate wartetest du darauf, das es endlich vorbei ging, das er auf dir zusammen brechen würde, schwitzend und keuchend, seine Glieder dich zu Boden drückten. Und dann hattest du einfach gewartet, bis er sich von dir heruntergerollt hatte, warst aufgestanden und hattest deine Kleidung zusammen gesucht.

Und acht Monate lang, gingst du an dem Bett vorbei, indem Justin einst geschlafen hatte. Durch den Wohnbereich in dem Justin gelacht hatte und machtest dich auf den Weg nach Hause. Leer, verbraucht und klein.
 

In einer Nacht hatte Brian dich angesehen, als du tot gespielt hattest. Und du konntest den Blick nicht erwiedern. Hast versucht überall hinzu sehen, nur nicht in diese wütenden, bitteren und leeren Augen. Hast versucht an die Decke zu starren, vorbei an seiner Schulter, denn die Decke sah dich nicht mit diesem Blick an.
 

Und er nahm den Kinn zwischen seine Finger und zwang dich ihm in die Augen zu sehen. Und du sahst ihn an.
 

"Es ist deine Schuld," sagte er dann endlich und du musstest nicht mehr spielen. Denn innerlich bist du tot.

#23: Freunde (Live her dream)

Promt #23: Freunde

POV: Justin

Timeline: Season 5

Typ: Drabble (100)
 

Title: Live her dream
 

New York. 2 Words, 7 letters. One opportunity.

A chance of a lifetime. It's not as big as the chance you have with Brian right now. But it doesn't hurt to think about it, right?
 

Lindsay keeps telling you to go. Grab this chance and make all out of it. But.. do you want to?

You understand Lindsay's reasoning. She always wanted to go there. Wanted to cut a slice of the big cake called 'success'. Now your chance arrived.
 

And when you really give it some thoughts, she's just using you. Using you to live her dream.

Spotlight on.

#07: Verlieren (As the years go by)

Als erstes möchte ich eine Widmung an Ni-Chan aussprechen, ohne die ich wohl nichts mehr on gestellt hätte. Drama-Queen's, wie ich es nunmal bin, machen gerne aus einer Mücke einen Elefanten, ohne das es unbedingt nötig ist.

Obwohl ich mich eigendlich dazu entschlossen hatte, nie mehr zuschreiben und auch mit dem Gedanken gespielt hatte das es so vielleicht besser wäre, hat mich ein Gespräch mit ihr, das schon einige Tage zurück liegt nocheinmal darüber nachdenken lassen.

Wobei ich noch nicht wirklich sagen kann, wie es weitergeht.

Also, nochmal danke, Kleines >___<

Love ya fucking much >___< *knuddelnknüllflasuchwuselknutsch*
 

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Promt: # 07: Verlieren

POV: Brian

Timeline: Post-Season 5
 


 

Title: As the years go by
 

Du weißt nicht mehr, wann oder wie du ihn verloren hast. Wann er aufgehört hat, dich zu lieben. Wann du aufgehört hast, seine Liebe einzufordern.

Du weißt auch nicht mehr, wann du beschlossen hattest, das New York das richtige für ihn ist. Wann er beschlossen hatte, das du recht hattest.
 

Du weißt nur noch, das ihr in deinem Bett gelegen hattet -das Bett, das ihr vorher geteilt hattet- und du alles daran gesetzt hattest, ihn zu verlieren. Ihn an New York zu verlieren.

Du weißt noch, das er nicht gehen wollte. Im ersten Moment mehr als sauer auf dich gewesen war, als du seine Liebe als Aufopferung bezeichnet hattest. Und bereits in diesem Moment wusstest du, er würde dich verlassen.
 

Und du erinnerst dich noch an den Stich in deinem Herzen, als er vor dir stand und es keinen Grund mehr gab, das er blieb.
 


 

Du hast ihm gesagt, das es nur Zeit ist, die euch trennt. Und er hatte dir versichert, das er keine Liebesschwüre, oder Ringe brauchte um zu wissen, das du ihn liebst.
 

Wie lange war das jetzt her? 10 Jahre? 20 Jahre?

Für dich fühlt es sich an, wie eine Ewigkeit. Und für ihn?
 

Du weißt es nicht. Wenn ihr euch seht, sprecht ihr nicht darüber.
 

Ihr redet über Gus, der in wenigen Wochen, zum zweiten Mal Vater wird und so ganz anders ist, als du. Über die fröhlichen Lesben, die nach 15 Jahren Ehe eingesehen hatten, das die Welt bei weitem nicht so perfekt ist, wie sie es gerne gehabt hätten und nun schon 7 Jahre getrennte Wege gingen. Auch über Michael redet ihr viel. Michael der noch immer das Haus bewohnt, das er vor so langer Zeit mit Ben gekauft hatte. Michael, der es widererwarten geschafft hatte, Ben am Leben festzuketten, auch wenn es nicht immer gut um ihn gestanden hatte.
 

Ihr redet aber auch über euch. Über den Erfolg, den Justin mit seinen Bildern hat. Über die horenden Mietpreise in Manhattan und die Tatsache, das eine eigene Gallery mehr Stunden des Tages für sich beansprucht, als man haben konnte.

Auch über Kinnetic redet ihr viel. Über deine letzte Kampgne, die manchmal schon surreal wirkenden Wünsche deiner Kunden und die Zweigstelle in New York, der du nur bei der Eröffnung einen Besuch abgestattet hast.
 


 

Und wenn ihr irgendwann, im Laufe des Abends, kein Thema mehr findet, mit dem ihr euch die Zeit vertreiben könnt, geht ihr zur Routine über.

Denn der Sex zwischen euch, war schon immer einfach und unkompliziert.
 

Und wie jedes Mal zuvor, verschweigst du ihm die Tatsache, das es nicht ewig so weitergehen kann. Denn seit deinem letzten Check-up beim Arzt, weißt du, wie erschreckend kurz, eine Ewigkeit sein kann.
 


 

Wenn ihr am nächsten Morgen aufsteht, nach einer ausgibigen Runde des Schweigens, der Verheimlichungen und es dir leid tut, das er dich nicht mehr lieben kann, -weil du es so willst- steigst du in den Flieger und lässt New York für die nächsten 2, 3 oder 6 Monate hinter dir.

Bis die Sehnsucht zu groß wird, das Verlangen nach dem Blonden sich so anstaut, dass du das Gefühl hast, du verbrennst innerlich.
 

Und du denkst zurück an eine Zeit, als du noch allein in deinem Bett schlafen konntest, eine Zeit, als blondes Haar, dich nicht vor Sehnsucht vergehen ließ. Eine Zeit vor Justin.

Als du ihn noch nicht an die große Welt verloren hattest.

#28: Fremde (F**K acceptance)

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Promt: #28 Fremde

PoV: Debbie

Timeline: nicht zugeordnet
 

Title: F**k acceptance
 

Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht kaufen. Selbst mit einer gottverdammten Mastercard, bringst du einen Schwulenhasser nicht dazu, seine homosexuellen Mitmenschen zu tolerieren und von akzeptieren, würdest du nicht einmal wagen zu sprechen, wenn dein Leben davon abhinge. Kein Geld der Welt fördert Akzeptanz. Sie muss von selbst da sein.
 

Du bist nicht blöd. Auch du weißt, das die monatlich stattfindenden Pflag-Treffen, die Welt nicht verändern können. Genauso wenig, wie die bunten Buttons und die meist sehr aussagekräftigen T-Shirts, die deine, recht frauliche, Gestalt zieren, wenn du morgens das Diner aufschließt und den Jungs und Mädels nach einer durchgetanzten, meist drogenbeladenen Nacht, einen Kaffee vor die Nase stellst. Sie ändern nichts an der Tatsache, das es ernsthaft Menschen dort draußen, außerhalb der Liberty Avenue gibt, die sie lieber tot, als 'anders' sehen würden.
 

Aber die kleinen buten Buttons, die provokanten T-Shirts und nicht zuletzt der Umgangston, den du dir unter Menschen angewöhnst, die 'anders' sind, helfen. Sie helfen, offener mit diesem Thema umzugehen. Ihnen zu zeigen, das es in dieser hasserfüllten, unverständigen Welt, auch noch Verständnis gibt.

Und du wärst nicht Debbie Novotny, wenn du deinen Jungs und Mädels, nicht alles Verständnis der Welt entgegen bringen könntest.

Nun, alles Verständnis der Welt und einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, wenn das denken, denn dann mal wieder zu schwer fällt.
 

Du weißt, das die heutige Gesellschaft, die Politiker und wahrscheinlich auch der Papst persönlich, dein Verhalten, alles andere als gut finden, geschweige denn befürworten. Aber warum sollte dich das stören? Du hast die letzten 30 Jahre damit verbracht, deinen eigenen Sohn und dessen besten Freund, -den du als deinen eigenen Sohn ansiehst- irgendwie unbeschadet durchs Leben zu bringen, nachdem du erfahren hattest, das sie beide auch diesem 'anderem' Teil der Gesellschaft angehörten.
 

Du hast versucht ihnen Werte zu vermittlen, die ihnen in ihrem späteren Leben vielleicht irgendwann helfen werden.
 

Und mit der Zeit, warst du selbst anders geworden. Du begangst nach außen zu tragen, wie stolz du auf deinen Sohn, dein Ziehkind und dessen Freunde warst. Begangst dein dunkel blondes Haar unter eine Perrücke zu zwängen und jedem verständlich zu machen, das es nicht außergewöhnliches war, wenn der Fortpflanzungstrieb nuneinmal in die andere Richtung schlug.
 

Du hast angefangen, dich von deiner Familie abzukapseln, weil sie weder deinen schwulen Bruder, noch deinen schwulen Sohn akzeptieren wollten. Aber wofür braucht du auch solche Menschen? Es gibt genug Hass auf dieser Welt, wofür soll er in deinem Engsten Kreis wüten?

Auf soetwas kannst du verzichten. Und du tust es gern.
 

Und wenn du dir heute ansiehst, was du die letzten Jahre aus deinem Leben gemacht hast, bist du stolz auf dich. Du könntest dir, verdammt nochmal, selbst auf die Schulter klopfen und laut loslachen.

Aber das tust du nicht. Stattdessen steckst du dir einen neuen Button an deine Weste und lächelst dein Spiegelbild an.
 

Denn du bist Debbie Novotny, Fag-Hag-Deluxe und wenn irgendjemand etwas daran ändern will, soll er es nur versuchen.

#11: Jahre (Once upon a time you found yourself)

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Promt: # 11: Jahre

POV: Brian

Timeline: Season 5

Typ: Gap-Filler
 

Title: Once upon a time you found yourself
 

Du drehst dich auf deine Seite, kannst dich nicht auf den Rücken legen, denn sobald du es tust, richtet dein Blick sich an die Decke und deine Gedanken driften ab, in eine Richtugn die dir überhaupt nicht gefällt.

Also legst du dich auf deine rechte Seite und starrst den Schrank an, siehst durch die leicht geöffnete Tür, ins Innere und wünscht dir fast augenblicklich, du hättest es nicht getan.
 

Seine Sachen liegen noch immer in den Fächern, die du für ihn freigeräumt hattest, als sein großer Traum von Hollywood den Bach hinunter gegangen war und alles wofür er gearbeitet hatte, in Scherben zu seinen Füßen gelegen hatte.
 

Du willst nicht darüber nachdenken. Nicht über ihn, oder seine verfluchten Baggyjeans, die er zwar seit Jahren nicht mehr trägt, die es sich aber zeitweise trotzdem immer mal wieder zwischen Prada & Armani bequem zu machen. Oder seine Shirts, die immernur halb gefalten in dem Fach, gleich unter deinem liegen und noch immer nach ihm riechen. Kein Wunder, solange war es ja noch garnicht her, das er das Nötigste in einen Rucksack gepackt hatte, bevor du nach Hause gekommen warst und aus der Tür gegangen war, weil ihr nicht das selbe von einer Beziehung erwartetet.
 

Alles das, willst du nicht sehen, also drehst du dich auf die andere Seite. Lässt deinen Blick über die hohe, dunkle Kommode schweifen und... bleibst an einem Foto hängen, das du nicht dorthin gestellt hast.

Kurz schüttelst du, mit einem leisem Seufzer, deinen Kopf. Das war bestimmt ein lächerlicher Versuch Justin's, euer Zuhause etwas persönlicher zu machen. Dabei wusste er doch genau, wie peinlich genau und prezise, du nur Fotos aufstelltest, die nicht zuviel über dein Privatleben aussagten. Bis auf das Foto von Gus, waren alle Bilder nichtsaussagend, unpersönlich.

Du achtest nicht umsonst darauf, das jeder Trick, der die Ehre hatte und haben wird, diese Gemäuer zu betreten, nur viel von dir erfährt, wie dein Körper von dir verrät.

Ein Hoch auf die Anonymität.
 

Und dieses Fotot, etwas verschlissen, so als ob es, bevor es seinen Platz in dem Rahmen gefunden hatte, oft geknickt und gefalten worden, passt nicht in seine Umgebung, in dein Leben.
 

Warme Farben, ein strahlendes Lächeln und leuchtend blaue Augen.
 

Von deinem Platz aus, versuchst du dir, das Fotot genauer anzusehen, Einzelheiten zu erkennen. Als dieser Versuch allerdings scheitert, drehst du dich doch auf den Rücken um aufzustehen und wie automatisch, findest du dich vor besagtem Foto wieder und hälst den Rahmen in der Hand.
 

Wann war es aufgenommen worden?

Deine Augen suchen an den Rändern nach Zahlen, einem Datum, aber da ist keins.

Du drehst den Rahmen um, lößt die Rückwand, nimmst das Foto heraus und legst den Rahmen zur Seite. Auch auf der Rückseite kein Datum.
 

Dein Blick fährt über blondes Haar und dein Zeigefinger fährt die sanften, zufriedenen Konturen nach, bleibt an den Lippen des Jungen hängen. Wurdest du jetzt uch schon ne Lesbe?

Und du drehst dich um und legst dich zurück auf das Bett. Das Foto noch immer in der Hand.
 

Wo war es aufgenommen worden?

Du suchst im Hintergrund nach etwas bekanntem, irgendetwas, das die Umgebung verrät. Das dir vertraut ist.

Es gab nicht viele Aufnahmen, die dich uns Justin zusammen zeigten. Eigendlich wusstest du nicht einmal das diese Fotografie existierte.

Und dann entdeckst du es... rote Wände, Bleistiftzeichnungen.
 

Fünf Jahre. Fünf gottverdammte Jahre trennen dich von dem heutigem Tag und dem Tag, an dem das Bild aufgenommen wurde.

Justin's erste Ausstellung. Das erste Mal, das wildfremde Bilder bestaunen durften, die eigendlich nur dir und einem Teil eurer Wahlfamilie vorbehalten waren.

Fünf Jahre und so ziemlich der Anfang einer Nicht-Beziehung, die viele Höhen und, deiner Meinung nach, auch den ein oder anderen Tiefpunkt zuviel, gesehen hatte.
 

Und du erinnerst dich zurück an eine Zeit, in der Justin von Tag zu Tag mehr, ein Teil deines Lebens geworden war. In der er gelernt hatte, dich zu lesen, wie ein offenes Buch.

Wo war dieses Wissen, das er sich all die Jahre angeeignet hatte, geblieben?

Warum hatte er nach fünf Jahren so plötzlich verlernt, wie man deine Sprache spricht?
 

Kinder, ein Heim, all die Dinge die das Leben doch erst so lebenswert machen und mit denen du soviel anfangen kannst, wie ein Tauber mit einer Stereoanlage. Dinge die seit deiner Kindheit, nicht wirklich in einem guten Licht gestanden hatten.
 

Und du weißt, wer die Schuld an diesem Disaster trägt, wer immer, irgendwie, die Finger mit im Spiel hat.
 

Michael. Dein bester Freund. Der Mensch, der seit Justin's auftauchen immer, irgendwie geschafft hatte, sich dazwischen zu drängen. Der dir gesagt hatte, das Justin sich mit einem Anderen traf. Der das, was du versucht hattest, in die letzte Ecke deiner Gedanken zu drängen, wieder hervor gekramt und dir vor Augen gehalten hatte, obwohl du einfach nur vergessen wolltest.

Kiss & Make Up. Es hätte funktionieren können.

Aber Michael musste sich ja einmischen.
 

Und jetzt tat er es wieder.

Impfte Justin ein, das es keine richtige Beziehung war.. ist. Was auch immer!
 

Ihr hattet doch euch, oder?

Wofür braucht man Ringe, Liebesschwüre, einen weißen Gartenzaun und ein kleines Häuschen, wenn man auch ohne gut zurechtkam?
 

Justin. Justin ist zu gutgläubig und Michael hatte diese Gutgläubigkeit, diese Naivität schamlos ausgenutzt. Hatte ihm, ohne an die Folgen zu denken, vorgegaukelt, das er das alles brauchte.

Michael hatte alles kaputt gemacht.
 

Du greifst zum Nachttisch, nimmst die angefangene Flasche Beam und bemühst dich erst garnicht, ein Glas zu holen. Wofür? Du hast die erste Hälfte auch ohne Glas getrunken.
 

Michael. Er hatte alles kaputt gemacht.
 

Du siehst dir das Foto wieder an, siehst den Mann, der du einst gewesen bist. Der noch nicht so abhängig von Justin gewesen war und fragst dich, was er wohl getan hätte, wenn er hätte wählen müssen. Justin oder Michael?
 

Und er grinst dich einfach nur an. Den Arm fest um den Blonden gelegt, die Lippen an dessem Ohr.

Und du weißt, du musst mit Michael reden.
 

Du faltest das Foto und schiebst es in deine Tasche. Nimmst die Flasche vom Nachttisch, ziehst deine Schuhe an und schnappst dir deine Zigaretten und Autoschlüssel.
 

Du musst mit Michael reden.
 

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#29: Eltern (Two beds and a coffeemachine)

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Promt: # 29: Eltern

POV: Joanne Kinney

Timeline: Pre-Series

Kommentar: Das 'Ding' hier, ist eigendlich nur entstanden, weil ich einmal zu oft "Two beds and a coffeemachine" von Savage Garden gehört habe ^^; Und das Lied mich komischerweise an Joanne erinnert hat.

Und dann kamen Gedanken wie: War Brian wirklich so ungewollt? Wenn er es doch wirklich war, warum hat sie ihn nicht abgetrieben, wie Jack es verlangt hat? Wann genau hat Joanne Brian abgeschrieben und als Ebenbild seines Vaters gesehen?

Nya und sowas kommt dann dabei raus ^^;

Die FF befindet sich eigendlich schon länger auf meiner Festplatte und sollte eigendlich ein normaler One-Shot werden, aber dann ist mir das Promt #29: Eltern ins Auge gesprungen und ich hab die FF nochmal umgeschrieben.
 

Totally Random Fact (TRF xD)

Ich liebe Savage Garden xD

TRF End xD
 

Title: Two beds and a coffeemachine
 

Du wusstest Anfangs nicht, das Jack wirklich so sehr gegen ein zweites Kind gewesen war. Er hatte dir gesagt, du solltest es abtreiben, er wolle es nicht. Aber in deinem Kopf war diese kleine Stimme, die dir zuflüsterte, das er es sich vielleicht anders überlegen würde, wenn das Kind erst einmal da war. Das er das Kind vielleicht irgendwann tolerieren und vielleicht sogar akzeptieren könnte.
 

Und dann hatte er angefangen dich zu schlagen. Du hattest ihm gesagt, das du das Kind bekommen wolltest und er hatte dich geschlagen. Mitten ins Gesicht, so fest das deine Lippe geblutet hatte und sein Handabdruck auf deiner Wange sichtbar gewesen war.
 

Und umso weiter die Schwangerschaft fortschritt, um so schlimmer wurden die Übergriffe. Er beschränkte sich nicht mehr nur auf dein Gesicht, was du noch so gerade ertragen konntest. Nein, wann war es gewesen? Wann war es das erste Mal wirklich gefährlich für das Baby in deinem Bauch geworden?

Du konntest dich auch täuschen, aber du warst dir ganz sicher, das es im dritten Trimester gewesen war. Die 33. Woche, wenn deine Erinnerung dich nicht trügt.
 

Er hatte das erste Mal die Hand erhoben und zielgerichtet auf deinen Bauch geschlagen.

10 Stunden später, war das Baby auf die Welt gekommen. Über einen Monat zu früh, aber weitestgehend gesund.
 

Und du hattest im Kreissaal gelegen und das kleine Wunder in den Armen gehalten. Gott dafür gedankt, das der Arzt unrecht behalten hatte. Das das Kind, trotz deines Ausrutschers auf der Treppe, wohlbehalten und gesund war.
 

Als man dich einige Zeit später fragte, ob man den Vater verständigen solle, lächeltest du nur, verkniffst dir die Tränen und meintest, er seie arbeitsbedingt in einer anderen Stadt und nicht zu erreichen. Sie mussten doch nicht wissen, das er wahrscheinlich zuhause auf der Couch gesessen und sich ein Glas Whiskey nach dem anderen die Kehle hinab laufen ließ und Baseball schaute, oder? Das er lieber den Yankees zusah, als zu sehen, wie sein Kind das Licht der Welt erblickte.
 

Und so blieb die Verantwortung, dem Kind einen Namen zu geben, bei dir. Und nach einiger Überlegung sprachst du seinen Namen aus. Brian. Denn du hofftest, für das Kind und dich, das der Name allein die Kraft haben würde, dem Kind Stärke zu geben. Erhaben, edel, stark, so wie es seine irische Herkunft meinte.
 

Die folgenden vier Tage, warst du komplett auf dich allein gestellt. Jack kam dich nicht besuchen und von deiner Familie, die dich abgeschrieben hatte, als du dich mit diesem Kinney eingelassen hattest, konntest du auch nicht wirklich Unterstützung erhoffen.

Also machtest du das beste aus der Situation und überschüttetest Brian geradezu mit Liebe.

Denn einen schönen Start ins Leben hatte er wirklich nicht gehabt, auch wenn er noch zu klein war, um das zu verstehen.
 

Brian war ein hübsches Kind gewesen. Neugierig, aufgeschlossen und manchmal erschien es dir, als bekäme er sehr wohl mit, was um ihn herum geschah. Wenn andere Kinder schrien, lag er nur ruhig in seinem Bettchen und beobachtete das Treiben um sich herum. Wenn er in deinen Armen lag, schien es dir, als studiere er dein Gesicht, versuchte es sich einzuprägen.

Und du warst wohl die stolzeste Mutter Pittsburghs gewesen.
 

Als du nach fünf Tagen entlassen wurdest und Jack zwar gesagt hatte, das er dich abholen würde, wundertest du dich nicht, das er die verabredete Zeit bereits um Stunden überschritten hatte. Und in deinem Kopf, flüsterte eine kleine Stimme, das er dich und deine Kinder garnicht wert war.

Kurzerhand hattest du ein Taxi gerufen, das dich nach einer 20 minütigen Fahrt auch sicher vor deiner Haustür absetzte.
 

Das Bild, das sich dir bot, überraschte dich nicht. Leere Bier- und Whiskeyflaschen, wohin man auch sah. Müll, der sich bis an die Decke stapelte. Und mittendrin, deine kleine Tochter Claire, die im Wohnzimmer auf dem Teppich saß und mit ihren Puppen spielte, und dein Mann, wahrscheinlich betrunken wie eine ganze Armee, auf der Couch liegend und schlafend.

Aber wofür solltest du dich aufregen? Es war sowieso immer dasselbe.
 

Also gingst du nach oben, legtest Brian auf euer Bett und suchtest nach der alten Wiege, von der du sicher warst, das du sie nicht weggeworfen hattest, nachdem Claire ihr eigenes Zimmer und ein größeres Bett bekommen hatte.
 

Jack wachte erst Stunden später auf. Ließ sich nicht von dem Brummen des Staubsaugers oder dem klappern des Geschirrs stören und richtete seine erste Frage an dich.

"Und ist das Balg auch hier?"
 

All deine Hoffnungen auf Akzeptanz veronnen wie Sand in deinen Fingern, als Jack das erste Mal, die Hand gegen deinen Sohn erhob und du nicht schnell genug warst ihn aus der Schusslinie zu bringen. Jack hatte es ernsthaft fertig gebracht, einem Dreijährigem eine Backpfeife zu verpassen, komplett ohne Grund.

Und Brian hatte einfach nur dagestanden, seinen Vater ungläubig angesehen und dann den Blick auf dich gerichtet.
 

Das war der Tag gewesen, an dem du entschieden hattest, das es so nicht weitergehen konnte. Du liebtest Jack, du liebtest ihn wirklich. Aber die Kinder waren dir wichtiger, denn auch sie liebtest du.
 

Also hattest du Jack, ohne wenn und aber und ohne eine große Szene zu machen, gehen lassen, als er meinte, er wolle sich mit den Jungs treffen. An einem Mittwochabend.

Denn das war deine Gelegenheit.
 

Du erinnerst dich noch genau, an die Worte, die du Claire ins Ohr geflüstert hattest und an das strahlen in Brian's Augen, als du sie einige Zeit später, laut ausgesprochen hattest.

"Wir machen Urlaub."
 

3 Wochen hatte er euch gesucht. 3 Wochen warst du von einem Hotel ins nächste gefahren. Und drei Wochen lang, hatte dein Sohn dich gefragt: "Wo ist Daddy?"

Als er euch dann gefunden hatte, an der Grenze von Collorado in einer billigen Absteige, hatte er erst auf dich eingeschlagen, als die Kinder bereits im Auto saßen. Und Wunder über Wunder, er hatte Brian nicht angerührt.
 

Zu sagen, das deine Ehe mit Jack Kinney, die Hölle gewesen war, wäre eine maßlose Untertreibung gewesen. Denn du hattest mittlerweile einen sehr lebhaften Eindruck, was die Hölle anbelangte.
 

Und als Brian dann mit 13 Jahren angefangen hatte, nächtelang weg zu bleiben, wenn er sich mit seinem Vater gestritten hatte, hattest du beschlossen, ihn gehen zu lassen. Denn ein blaues Auge reichte doch, oder?

Wenn du ihn da behalten hättest... du willst dir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn du nicht da gewesen wärst und Jack mal wieder so betrunken, das er kaum geradeaus laufen konnte.
 

Also gabst du Brian alle Freiheiten, die man sich nur denken konnte und verabschiedetest dich innerlich von dem Säugling, der so ruhig in deinen Armen gelegen hatte und sich dein Gesicht eingeprägt hatte, als seie es das wichtigste auf der Welt.
 

Und irgendwann hatte eine Nachtbarin mitbekommen, was in eurer Familie ablief, wenn die Türen geschlossen waren und sie hatte dir einen anderen Ausweg gezeigt.
 

Den Weg zu Gott.
 

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#22: Grau (And then... it came along)

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Promt: # 22: Grau

POV: Justin

Timeline: Post-Season 5
 


 

Title: And then... it came along
 

"Bis hier hin und nicht weiter. Genau bis hier hin und keinen Schritt weiter", sagst du dir selbst, als du die Flache Whiskey und das Päckchen Zigaretten auf die Ablage legst und dich mit beiden Armen darauf abstützt, um nicht umzufallen.
 

Seit vier Tagen, hattest du dich bemüht, deinem Partner das Leben so einfach wie möglich zu machen. Er hatte etwas verlangt, du warst losgerannt und hattest es besorgt. Und wenn du an den Whiskey denkst -Tullamore Dew, Import aus Irland- den Brian zwar noch nie getrunken hatte und der schwer bis garnicht zu bekommen war, den du im Endeffekt nur ergattern konntest, weil dir das ein oder andere Mal, hier ein Sonnenscheinlächeln, da ein kleiner Wackler mit dem Hinterteil, die ein oder andere Tür geöffnet hatte, dann wird dir geradezu schlecht.
 

Es ist ja nicht so, das der auf die vierzig zugehende Mann sterbenskrank ist. Und wenn du richtig darüber nachdenkst, hatte er sich, selbst als er fast sterbenskrank war, nicht im entferntesten so dramatisch und kindisch aufgeführt. Gut, da hatte er ja auch noch wirkliche Probleme.
 

Mein Gott, es war ein graues Haar. Na und? Die Hälfte der Menscheit hatte graue Haare und lebte weiter. Und er sagte dir Dinge wie: "Das ist der Anfang vom Ende. Ich bin so gut wie tot. Es ist alles vorbei. Ruf Lindsay an und sag ihr sie soll Gus vorbei bringen, ich will mich von ihm verabschieden." Als breche im nächsten Augenblick die Apokalypse über euren Köpfen hinein.
 

Okay, du weißt schon, das alles was ein Brian Kinney tat, von einer Aura der Dramatik umgeben war. Nichts geht über einen großen Auftritt. Aber das hier, das war einfach nur peinlich, erbärmlich und meilenweit unter seinem Niveau.
 

Du schüttelst dein Kopf und holst tief Luft. Gehst ohne die Zigaretten und den Whiskey die Stufen hoch und wirst schon von leisen, gequälten Geräuschen empfangen, als du kaum im Schlafzimmer stehst. Eigendlich fehlt dem ganzem Szenario, mit Brian tief in die Decken gewickelt, nur noch ein schweratmiges Röcheln und der Satz: "Ich will nicht sterben." Wobei er etwas ähnliches bereits von sich gegeben hatte.
 

Für einen Moment überlegst du dir, dich einfach auf das Sofa zu setzen und zu warten, bis er bemerkt, das jegliche Aufmerksamkeit nicht mehr ungeteilt ihm zukommt. Spätestens dann musste er sich doch mal aus dem Bett bewegen, oder?

Obwohl, du redest von Brian Kinney. Drama-Queen-Deluxe.

Ihm würde einhundert prozentig irgendetwas einfallen, um deine volle Aufmerksamkeit in Beschlag zu nehmen.
 

Also fügst du dich deinem Schicksal, gehst zum Bett und setzt dich auf die Kante.

"Brian?" du weißt nicht so ganz, warum du seinen Namen nur flüsterst und dich beschleicht der komische Gedanke, das sein Hang zur Dramatik auf dich abfärbt.
 

Aus dem Berg aus Decken, kommt ein leise, schwaches "Ja?" und du erhebst dich schwungvoll vom Bett und stellst dich in voller Montur vor ihn.

"Steh verdammt nochmal auf und beweg deinen Hintern zur Arbeit!" Du meinst ein kleines Japsen aus dem Decken-Chaos zu hören und siehst einen brauen Haarbüschel, der sich noch tiefer in seinen Kokkon schiebt.
 

"Justin... ich kann nicht. Was wollen die mit einem halbtotem Mann?"
 

Du zählst bis zehn. Laut und deutlich. Und er schiebt seinen Kopf aus den Decken und sieht dich fragend an. "Justin?"
 

"10."

"Was machst du?"

"9."

"Justin, was soll das?"

"8."
 

Er richtet sich langsam im Bett auf und du kommst nicht umhin zu bemerken, das er irgendwann, als du weg warst aufgestanden sein musste, um sich zu rasieren.
 

"7."

"Justin, du verstehst das nicht! Damit fängt alles an!"

"Womit fängt alles an?" Dich beschleicht die leise Vermutung, das ihr wieder einmal, wie so oft, aneinander vorbei redet.
 

"Erst ist es ein graues Haar, dann sind es zwei. Und eh du dich versiehst bist du, verdammt nochmal, alt. Und dann kommen die Falten und die Rückenschmerzen... und die Namen, die dir auf der Straße nachgerufen werden... überleg doch nur m-"
 

Zu diesem Zeitpunkt hatte dein Gehirn sich dazu entschlossen ihn nicht mehr wahrzunehmen. Namen die dir auf der Straße nachgerufen werden? In welchem Hollywoodfilm lebte dieser Mensch, den du immer geglaubt hattest zu kennen, eigendlich?
 

"... alter Knacker..."
 

Dir war schon klar, das Brian das alles nur so überdramatisierte, weil er, aus welchem Grund auch immer, eine scheiß Angst hatte, alt zu werden.

Aber musste er sich deswegen wirklich so aufführen?

Das war der Lauf der Dinge.

Menschen wurden geboren, lebten, wurden alt. Was war so schlimm daran?
 

"... verschrumpelte Nelly-Queen..."
 

Man stelle sich nur mal vor, Menschen würden einen Weg finden, eiwg zu leben... das wäre ein Albtraum. Du hast nichts gegen Brian, wirklich nicht. Du liebst ihn. Ehrlich, aufrichtig, wirklich. Aber eine Ewigkeit mit Brian verbringen?
 

"... abgenutze Schwuchtel..."
 

Der Mann hat soviel Komplexe, wenn er auch nur die Hälfte abgeben würde, könnte er halb Pittsburgh damit versorgen. Ist doch wahr.

Ein Cremechen hier, Eine Anti-Falten-Salbe da - wofür er die Anti-Falten-Salbe überhaupt braucht, ist dir schleierhaft... er hat keine Falten-, täglich 20 Liter Guavensaft, weil er angeblich jung halten soll.
 

"... wer will mich denn so noch? Bestimmt..."
 

Dann dieses jährliche Drama, wenn das Wunder der Geburt sich wiedereinmal jährte. Den ganzen Tag lief er umher, wie ein angeschossenes Tier. Ein falsches Wort und er ging in die Luft. Natürlich konnte man an seinem Geburtstag auch nicht erwarten, das er das Telefon beantwortete, gescheige denn die Tür öffnete, wenn es denn dann doch mal einen Wahnsinnigen gab, der sich gerade an diesem Tag, in die Höhle des Löwen traute.

Die einzigen geduldeten Gäste an diesem Tag, waren Jim, Jack und Johnny und wenn es ganz schlimm war, zwei oder drei Tricks.
 

"... macht sich über mich lustig..."
 

Und ausgerechnet dieser Mann, hatte beim morgendlichem auftragen seiner Cremechen, ein graues Haar entdeckt. Ja, es war ein Weltuntergang. So wie fast jedesmal, wenn etwas nicht nach seinem Plan verlief. Was genau sein Plan eigendlich war, war dir bis heute schleierhaft.
 

"... seelisches Wrack... "
 

Nur nebenbei bemerkst du, das er dir wohl gerade, zum sechsten Mal an diesem Tag, sein Leid klagt. Und irgendwie hast du die Schnauze voll, von seinen Drama-Queen Anwandlungen. Bei allem Verständnis, das du für seine Situation aufbringen kannst. Irgendwann ist das Fass voll.
 

"... aussehen wie Theodore..."
 

"Brian, ich verlasse dich," kommt es über deine Lippen, bevor du auch nur den Versuch starten kannst, die Worte runter zuschlucken. Und wie auf Knopfdruck, schließt sich sein Mund und die Leidtiraden hören auf. Stattdessen sieht er dich nur ungläubig an und lässt sich im nächsten Moment zurück in die Kissen fallen.
 

"Wusst ich's doch. Kaum wird man alt, wird man durch was jüngeres ersetzt," kommt es theatralisch aus dem Deckenberg, in den er sich nun wieder zurückgezogen hat. Und irgendwie musst du lachen. Es fehlt nur noch, das er theatralisch in Ohnmacht fällt und die schauspielerische Leistung, die er zeigt, würde bestimmt bei der nächsten Verleihung mit 5 Oscar's belohnt. Gott sei Dank liegt er im Bett.
 

"Laber keinen Scheiß, du wirst nicht durch was jüngeres ersetzt." Du schluckst das Lachen, das deine Kehle hinauf krabbelt, runter und bemühst dich um einen ernsten Gesichtsausdruck. "Aber wenn du nicht sofort die Klappe hälst, sehe ich mich gezwungen, die nächsten Tage bei Debbie zu verbringen."
 

Und plötzlich kommt Bewegung in den, ach so alten, senilen und wahrscheinlich, durch das graue Haar bedingt, kurz vorm sterben stehenden, Mann. Er schlägt die Decke zurück und setzt langsam, als hätte er Angst der Boden würde sich auftun und ihn verschlucken, einen Fuss auf die Marmorfliesen und steuert, wohl nachdem er sich sicher ist, dass das nicht passieren wird, das Badezimmer an. Und kaum, das er es betreten hat, fällt die Tür ins Schloss und der Schlüssel, der so gut wie nie benutzt wirde, dreht sich im Schloss um.
 

"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" Und kaum, das du die Worte aussprichst, bist du an der Tür und hämmerst auf ihr herum. "Komm sofort daraus!"
 

Du wartest geschlagene zehn Minuten vor der Tür, bis sich im Inneren des Badezimmer's etwas regt. Naja, wohl eher, bis du die ersten Geräusche hörst.
 

"... Erst ist es ein graues Haar, dann sind es zwei. Und eh du dich versiehst bist du, verdammt nochmal, alt. Und dann kommen die Falten und die Rückenschmerzen... und die Namen, die dir auf der Straße nachgerufen werden-"
 

Schwungvoll schnappst du dir deine Jacke und verlässt das Haus.

Gottverdammte Drama-Queen.

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#78: Geheilt (Fairytales don't always have a happy ending... or do they?)

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Promt: #78: Geheilt

POV: Michael

Timeline: Post-Season 5
 

Title: Fairytales don't always have a happy ending... or do they?
 

Du hast es kommen sehen, wirklich. Gut im nachhinein kann das jeder sagen, aber du warst wohl einer der wenigen, der wirklich darauf gewartet hatte.

Der Tag an dem Brian Kinney seinen gottverdammten Verstand verliert. An dem sich der Schalter in seinem Hirn umlegt und nichts, wirklich garnichts mehr, ist wie es einmal war.

Der Kerl funktionierte schon viel zu lange, viel zu gut. Irgendwann mussten die Sicherungen durchbrennen.
 

Und natürlich konnte diese Änderung in Brian nur durch Eines ausgelöst worden sein. Naja, wohl eher, durch Einen. Namentlich: Justin Taylor.

Du durftest ihn doch noch so nennen, oder?
 

Deine Augen schweifen über die, für Brian's Verhältnisse, eher unpassende Karte und ganz unten steht es. Justin Taylor.

Wenigstens eine Sache war noch so, wie du es kanntest.

Aber du schweifst vom Thema ab.

Ja, dieser komische Schalter, der sich in Brian's Kopf umgelegt hatte.
 

Bis heute hatte es einige Male gegeben, bei denen du wirklich gedacht hattest: 'Jetzt ist es soweit' und 'Er dreht total durch.' Aber irgendwie hatte der Brünette immer, bevor schlimmeres oder unberechenbareres, passieren konnte, die Kurve gekriegt.

Zum Beispiel, als er sich auf Justin eingelassen hatte.
 

Gut, er hatte mit Justin gleich zwei Regeln in einer Nacht gebrochen. Und mit der Zeit auch alle anderen -ob er das wohl überhaupt bemerkt hatte?-.

Aber sowas konnte doch mal passieren, oder? Obwohl... einem Brian Kinney? Nein, eigendlich nicht.
 

Aber immerhin war er sich immer weitesgehend treu geblieben. Auch während dieser eher undefinierten Beziehung zu Justin, hatte er noch immer alles flach gelegt, was nicht bei drei auf irgend einem Baum verschwunden war. Wobei du niemals wirklich einen potentiellen Trick auf einen Baum klettern sehen hast, wenn Brian auch nur in einem Radius von 5km auszumachen gewesen war.

Er wr sich treu geblieben, wirklich. Auf die ein oder andere Weise.
 

Keine Ausreden, keine Entschuldigungen, keine Reue.

Wobei das mit der Reue, wohl so eine Sache war, die man sehen konnte, wie man wollte. Reue ist ein weit dehnbarer Begriff. Manchmal so weit dehnbar, das sie von Pittsburgh bis New York reichte.
 

Aber gut, der Schalter in seinem Kopf, von dem du eigendlich immer gedacht hattest, er würde sich niemals ganz, gescheige denn, von allein umlegen.
 

Brian war schon immer etwas extrem gewesen, das leuchtete dir ein.

Der Richter, der 14 Stunden an eine Toilette festgeklebt war? Das riesengroße 'Fuck you!' an Stockwell? Der Liberty Ride, mit dem gebrochenem Schlüsselbein? Extrem.

Aber nicht annähernd so extrem, wie die kitschige Postkarte, die heute morgen zwischen Rechnungen und Werbungen aufgetaucht war.
 

"Las Vegas? Wer ist in Las Vegas?" hattest du vor dich hingemurmelt und dir die hohen Hotelbauten, Casinos und bunten Lichter angesehen, bevor du sie umgedreht hattest und dir eine mehr als bekannte Handschrift ins Auge fiel. Hey Mikey!
 

Die Tatsache allein, hätte dir eigendlich schon zu denken geben müssen. Brian schreibt eine Postkarte? Eine gottverdammte Postkarte?

Aber dein Hirn schien das nicht richtig zu realisieren, beauftragte dich stattdessen damit dich zu wundern was Brian in Vegas machte.
 

"Was verdammt nochmal macht Brian ist Las Vegas? Ist er jetzt schon spielsüchtig?" - Es hätte möglich sein können, wirklich. Von einem Extrem ins Nächste.-
 

So oder ähnlich war wohl über deine Lippen gekommen, bevor die Tasse in deiner Hand, bekanntschaft mit dem Küchenboden gemacht hatte. Halbvoll, wohlbemerkt.

Und das erste was du tatest war, dir einen Stuhl ranzurücken und dich zu setzten.
 

Die Schweinerei auf dem Boden hatte noch etwas Zeit.

Ersteinmal musstest du dir sicher sein, dass das, was anscheinend auf der Karte stand, auch wirklich dort stand und nicht bloß eine Wahrnehmungsstörung deiner Augen war.
 

Die Botschaft auf der Karte, kam dir vor wie ein streng geheimer Code, den du erst entschlüsseln musstest. Und die Worte die du entschlüsseln konntest waren in etwas: Die typische Begrüßung, Beschwerden über das Wetter und das Justin auf diese Karte bestanden hatte und auf keinen Fall er selbst. Schon klar.
 

Doch du riskiert ja nicht umsonst Dellen in einem Holzboden in der Küche eines Hauses, das noch nicht einmal ganz abgezahlt war, nur weil Brian wieder einen seiner Drama-Queen-Anfälle hatte. Du warst schlimmeres von ihm gewöhnt.

Doch das, was auf die Beschwerden folgte, ließ dich nach Luft schnappen, wie ein Fisch auf dem Land.
 

Und noch immer sitzt du auf deinem Stulh und versuchst zu verstehen, was die Worte, die auf der Karte stehen, dir sagen sollen.
 

Kleine Hochzeitskapelle. Justin's Idee. Warum eigendlich nicht?
 

Warum eigendlich nicht? Warum eigendlich nicht?

Stünde er jetzt, in diesem Moment, vor dir, würden ir sicher hundert verschiedene Dinge einfallen, die du auf ein 'Warum eigendlich nicht?' hättest antworten können.

Aber jetzt im Moment, blieb dir nur übrig, sein 'Warum eigendlich nicht?' vor dich herzumurmeln, als seien es die einzigen Worte, die dein Wortschatz beinhaltet.
 

Und du schüttelst leicht den Kopf, greifst mechanisch nach einem Tuch und wischst den Kaffee vom Boden auf. "Du gottverdammter Scheißkerl..."
 

Justin wollte Urlaub machen, also sind wir nach Vegas geflogen. Vermont war nicht so ganz nach seinem Geschmack. Unzufriedener Twink.

Und dann haben wir diese kleine Hochzeitskapelle gesehen und Justin wollte sie von Innen sehen -Fotos machen, oder so ein Scheiß-.

Und als wir drin waren, kam er auf die wahnwitzige Idee, das wir es doch nochmal versuchen könnten und ich hab mir gedacht 'Warum eigendlich nicht?'

Und jetzt hab ich einen nervigen Twink an der Backe und einem Ring am Finger.
 

PS: Wir hoffen euch geht es gut.
 

Als Ben, drei Stunden später, von seiner letzten Vorlesung nach Hause kommt, hast du den ein oder andere Anruf getätigt -Lindsay, Emmett, Ted, Justin's Mutter, ein Psychologe und last but not least, deine eigene Mutter (die nichts weiter als ein: "Dieses Arschloch, heiratet der einfach ohne uns," über die Lippen brachte, nachdem es 10 Minuten still in der Leitung gewesen war,)- und die Welt darüber in Kenntnis gesetzt, das es nun soweit war.
 

Brian hatte den Verstand verloren. Der Tag, auf den du gewartet hattest, war endlich gekommen.
 

Aber wenn du ganz ehrlich bist, bist du froh, über die simple Tatsache, das der Schalter in seinem Kopf, sich endgültig umgelegt hatte. Das er vollendet hatte, was er damals unter dieser Laterne ins Rollen gebracht hatte.
 

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#37: Niemals genug (Gimme more...)

Promt: #37: Niemals genug

POV: Brian

Timeline: Season 1
 


 

Titel: Gimme more...
 

Du weißt nicht was es ist, das dich so an den Blonden fesselt. Du weißt ja nicht einmal, was er in deinem Leben eigendlich für eine Rolle spielt. Momentan hast du ihn irgendwo zwischen "was auch immer er ist" und "niemals enden zu scheinender One-Night-Stand" eingestuft.
 

Denn ernsthaft. Was war er für dich? Welchen Vorteil konntest du aus seiner Anwesenheit ziehen? Bei jeder anderen Person, wusstest du auf Anhieb eine Antwort.

Michael war seit Jahren dein bester Freund, also war es doch wohl verständlich, das er ein Teil deines Lebens war. Debbie war soetwas wie deine Mutter -eine tausendfach bessere, als deine eigene-. Lindsay war die Mutter deines Sohnes und deine beste Freundin. Melanie ein eher ungedultetes Mitbringsel, aber damit hattest du gelernt dich zu arangieren -auch wenn du sie nach all den Jahren kein Stück mehr leiden konntest, als zu Anfang. Theodore... war einfach Theodore. Man brauchte ihn nur anzusehen und wusste sofort, das egal, wie schlimm es lief, nichts konnte schlimmer sein, als Theodore Schmidt zu sein. Das baute ungemein auf, wenn man mal einen schlechten Tag hatte. Misses Honeycutt, das war wieder eine andere Sache. Emmett war halt einfach da, immer präsent. Ob mit oder ohne Cosmo in der Hand. So wie Inventar. Er gehörte dazu. Punkt.
 

Und Justin, was immer er auch für dich war, passte irgendwie in keine dieser Kategorien. Er war kein Bekannter und schon garkein Freund. Hatte weder mit dir noch mit den Anderen, vor eurem Zuammentreffen, irgendetwas zutun gehabt. Und doch hatte er es irgendwann geschafft, sich seinen Weg in eure kleine Familie zu erschleichen.

Erschleichen war vielleicht ein unpassender Ausdruck.
 

Er war ein gottverdammter Stalker, der einfach keine Ruhe geben wollte, bis er nicht nachts in deinem Bett unter dir lag. Und warum auch immer... du ließest es dir gefallen. Du nahmst ihn mit, jedesmal. Ohne den geringsten Anschein von Gegenwehr.
 

Irgendetwas stimmte mit dir nicht. Vielleicht wurdest du ja krank? Gehirntumor? Gut möglich.
 

Du ließest zu, das er sich in deinem Leben breitmachte, das er deine Freunde traf, die nun nicht mehr dir allein gehörten. Du unternahmst nichts dagegen, das er in den Club ging, der schon seit Jahren dein Jagdrevier war. Das er in dem Diner aß, das dir immer als eine Art zweites oder drittes Zuhause gedient hatte. Auch das er bei Lindsay ein und aus ging, toleriertest du anstandslos.

Aber warum?
 

Warum konnte er sich das Recht herausnehmen in dein Leben zu walzen, ohne das du ihn hochkant in seine Schranken verweisen wolltest?

Du wusstest ja nicht einmal genau, was er in deinem Leben überhaupt zu suchen hatte! Er war ein Trick, wie jeder andere auch. Mit dem kleinem aber feinem Unterschied, das er wohl nicht wusste, wann es genug war. Wann es Zeit war, die Bühne zu verlassen und den Applaus einzuheimsen, den man bekommen konnte.
 

Aber andererseits wusstest du das wohl offensichtlich auch nicht. Denn, warum sonst war er noch da? Warum sonst, bekamst du weder von der kleinen Nervensäge, noch von seinem Körper niemals genug?

Warum nahmst du ihn immer wieder mit? Warum schlich sich der Gedanke, das er dir gehörte, dir allein, immer in deinen Kopf, wenn er auf der Tanzfläche stand und es genoss, wenn sich wildfremde Hände über seinen Körper schlichen? Hände die deiner Meinung nach, nicht auf seinen Körper gehörten?

Warum ersetztest du diese fremden Hände mit deinen Eigenen? Warum legten deine Lippen sich wieder und wieder auf seine Haut, seine Lippen, jede Stelle die du erreichen konntest?
 

Und warum warst du selbst nach einer Nacht, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte, wenn die Sonne bereits am Horizont aufging und leichte Strahlen durch das Fenster schickte, nicht wirklich befriedigt? Warum brauchtest du mehr? Immer mehr?
 

Warum bekamt du von diesem Twink einfach nicht genug?

Es ist dir ein Rätsel.
 

Von dem du dir fest vorgenommen hast, es nicht zu lösen.
 

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#06: Augenblicke (Mistakes we've made)

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Promt: #06: Augenblicke

PoV: Emmett

Timeline: Season 4
 


 

Titel: Mistakes we've made
 

Es hat lange gebraucht, vielleicht zu lange, aber ich habe es eingesehen. In deinen Gedanken, bin ich nur noch die Vergangenheit. Ein guter Freund, der einmal mehr war als das. Der einmal alles war. Alles und noch mehr.
 

Und es tut mir leid, das ich nicht mehr das bin, was du lieben kannst. Das du mir, für alles, was ich getan habe, nicht mehr verzeihen kannst. Es tut mir leid, für jedesmal das ich hilflos war und dir nicht helfen konnte. Für jeden Schmerz, den ich dir zugefügt habe. Für alles Leid, das durch mich ausgelöst wurde.
 

Und weißt du was? Ich habe es verdient. Ich habe verdient, das du mich nun behandelst, als seie ich der schrecklichste Mensch auf Erden.
 

Aber bitte, nimm mir nicht alles. Nimm mir nicht all deine Liebe.

Kannst du nicht versuchen, mich als Freund zu lieben? Oder als gedulteter Bekannter? Als irgendetwas, das es vielleicht noch würdig ist, deine Liebe zu verdienen.
 

Denn ich muss dir sagen, ich liebe dich noch immer.

Das was wir geteilt haben, ist einzigartig. Und ich weiß, ich war ein Idiot, das alles mit Füßen zu treten. Dich mit Füßen zu treten.
 

Du hast soviel besseres verdient. So viel mehr.

Und wenn du mich nicht mehr liebst, wenn du mich nicht mehr willst, dann akzeptiere ich das.
 

Ich will nur, das du weißt, egal was noch kommen mag, was auch immer passieren mag... Ich liebe dich. Und ich hoffe, es kommt der Tag an dem du mir verzeihen kannst.

Es muss nicht heute sein, oder morgen. Nicht dieses oder nächstes Jahr, aber ich bete zu Gott, das dieser Tag kommt.
 

***
 

Du legst den Brief beiseite. Wischst dir die Tränen aus den Augen und lehst dich auf dem Bett zurück. "Es tut mir leid... Teddy..."
 

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#12: Zeit (All we need is..)

Okay, ich hab eindeutig zuviel Colbie Caillat - bubbly gehört xD

Das Lied macht mich immer so.... erm ja xD
 

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Promt: #12: Zeit

PoV: Justin

Timeline: Post-Season 5

Typ: Double-Drabble (200)
 

Titel: All we need is..
 

Nach fünf Jahren bist du dir fast sicher, das du das Geheimnis, das Brian Kinney umhüllt gelüftet hast. Es ist nicht, das er für immer jung, für immer wunderschön bleiben will. Das er das älter werden verachtet wie nichts auf der Welt.
 

Es ist die simple, trockene Einsicht, das der Mann nur Zeit brauchte. Viel Zeit.

Zeit um sich an Neues zu gewöhnen, um seine Gedanken zu ordnen. Um Entscheidungen zu fällen und diese umzusetzten. Zeit seine Gedanken zuende zu denken. Zeit einzusehen und Zeit zu entscheiden.
 

Zeit, um zu verstehen, das es ein 'Euch' auch geben konnte, wenn du in New York und er in Pittsburgh ist. Das es immer ein 'Euch' geben konnte, auch ohne Haus auf dem Land, Liebesschwüre und Ringe.
 

Denn manchmal ist es einfach so. Manche Dinge sind dafür bestimmt einfach zu sein, nicht hinterfragt werden zu müssen.
 

Das alles braucht Zeit.
 

Zeit die du hast. Auch wenn sich dein ganzer Körper mit einer unglaublichen Sehnsucht nach Pittsburgh wünscht. Jede Faser deines Körpers, sich nach dem Mann verzehrt, der dort auf dich wartet.
 

Er hatte dir immer alles gegeben, was du gebraucht hattest. Also konntest du ihm diese Zeit, die er brauchte auch geben, oder?
 

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#82: Wer? (Keep up the good work)

Gewidmet ist diese 'kleine' Gedankenspielerei, meiner 'kleinen' Ni-Chan und meinem persönlichen Sunshine xD Und das alles nur, weil ich euch so schrecklich, unendlich lieb hab und des Sunshine schlicht und ergreifend liebe xD
 

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Promt: #82: Wer?

Timeline: Season 1-5

Typ: One-Shot
 

Title: Keep up the good work
 

Regeln. Regeln sind wichtig. Sie sind essentiell notwendig, um Menschen ihre Schranken aufzuweisen, um sie zu leiten, sie zu schützen. Manchmal auch, um sie zu kontrollieren. Regeln sind etwas gutes und man sollte sich daran halten. Wofür sonst sollte man sie aufstellen?
 

Menschen, die sagen: 'Regeln sind dafür gemacht, gebrochen zu werden', kannst du irgendwie nicht wirklich verstehen. Auch wenn du eigendlich der Mensch bist, der jede Regel, die ihm nicht gefällt, bricht.

Gesellschaftliche Regeln, Regeln die dir klar machen sollen, wie du dich zu verhalten hast. All die Dinge, die kein Mensch braucht.
 

Du richtest dich nur nach deinen eigenen Regeln. Regeln, die dich in einen schützenden Kokoon hüllen, die die Mauern, die du in dir selbst errichtet hast, vorm Einsturz schützen.

Und diese Regeln sind wichtig.
 

Du hast viele Regeln, die du dir selbst auferlegt hast. Allen voran, die Nummer eins.

Verlieb dich niemals. Liebe ist nur was für Heten, Lesben und Schwuchteln, die gern welche wären, aber nicht unbedingt über eine Frau rutschen wollen.
 

Keine Liebe oder irgendwelche Gefühle, die dem sehr nahe kamen. Denn im Endeffekt kam es immer auf dasselbe raus. Du verschenktest dein Herz und bekamst es irgendwann wieder, gebrochen, verschlissen, verbraucht. Und wie oft konnte man soetwas wirklich überleben?
 

Also war deine Art zu leben, doch viel besser. Denn wie sollte man dir das Herz brechen, wenn du es von Anfang an nicht aus der Hand gabst?
 

Aber natürlich gab es auch Ausnahmen. Ausnahmen bestätigen nunmal die Regel.
 

Und die erste Ausnahme, die du selbst zugelassen hattest, war der kleine italienische, Comicbücher verschlingende Punching-Ball für's Footballteam, Michael Novotny. Er war der erste Mensch, bei dem du sagen konntest: 'Ich liebe dich. Hab ich immer, werd ich immer' zu dir selbst, zu ihm und jedem anderen Menschen auf diesem gottverdammtem Planeten.
 

Michael war für dich immer der Inbegriff von Sicherheit gewesen. Eine Person bei der du weitesgend du selbst sein konntest. Er nahm dich wie du warst, ihm musstest du nicht unbedingt das nymphomane, männeraufreißende Arschloch vorspielen von dem du dachtest, das du es bist.
 

Michael war allerdings auch der Erste, bei dem dir immer wieder gesagt wurde: 'Wenn ein Mensch es schafft, Brian Kinney dazu zu bringen, sich zu binden, dann ist es Michael Novotny.' Dass das nicht wirklich den Tatsachen entsprach, kehrtest du unter den Tisch.

Denn ganz ehrlich, du wusstest von seinen Gefühlen, von dem Brennen unter seiner Haut, wenn er dich sah. Aber auch wenn er dein bester Freund war und du Berge für ihn versetzten würdest, eine Beziehung kam nicht in Frage.
 

Man stelle sich vor, du erfülltest ihm diesen Wunsch. Was dann? Ihr würdet am nächsten Morgen aufwachen und du würdest ihm das Herz brechen, wenn die Worte, die du sonst nur deinen One-Night-Stands ins Gesicht sagtest, über deine Lippen kämen. Keine Wiederholungen.
 

Michael besaß zwar dein Vertrauen und er war der Erste, dem du freiwillig, wieder und wieder, ein Stück deines Herzens gabst, aber ihm das ganze geben? Das konntest du nicht. Auch wenn es sich wie eine Ausrede anhört, er war dir zu wichtig. Du würdest es versauen und ihm wehtun. Du warst Brian Kinney, verdammt nochmal. Du würdest ihm wehtun, auf die ein oder andere Art.

Also verweigertest du ihm diese Form der Liebe und hofftest darauf, das er es verstehen würde und sich mit dem zufrieden gab, was er bekommen konnte. Deine Freundschaft.
 

Mit Michael, trat auch seine Mutter, Debbie Novotny in dein Leben. Laut, bunt... durchgeknallt. Aber du liebtest sie, als seie sie deine eigene Mutter. Wobei das, bei deiner eigenen Mutter eigendlich kein Künststück ist. Sie ist genauso überflüssig wie ein Gefrierschrank in der Arktis und nebenbei bemerkt, genauso kalt. Und wo du von Zuhause her, nur Kälte, Distanz und Abneigung erfahren hattest, schloss Debbie dich in die Arme. Überschüttete dich mit Wärme, Liebe, Geborgenheit und bei Zeiten auch einem Schlag auf den Hinterkopf, der recht schmerzhaft sein konnte -das Denken, aber meistens erleichterte. Debbie war diejenge die versuchte, dich zu beschützen, dir zu geben, was du Zuhause nie bekommen hattest. Die dir zeigte, was Liebe ist, sich um dich sorgte.
 

Und wenn du richtig darüber nachdenkst, war Debbie deine Mutter. Und du würdest für sie ebenfalls Berge versetzen.
 

Als dritte Ausnahme, gesellte sich eine junge, attraktive, blonde Frau zu euch, von der du niemals gedacht hättest, das sie so tief unter deine Haut kriechen konnte. Denn Anfangs, war sie nur zu deiner Belustigung da gewesen. Mit ihr konnte man Spaß haben, sie verschaffte Ablenkung, wenn du am Wochenende nicht nach Hause konntest, weil die Unterlagen für's College durchgearbeitet werden mussten.

Ihr konntet gemeinsam lachen, ihr konntet reden, richtig reden. Tiefe, philosophische Gespräche, die bis spät in die Nacht anhielten und meist durch den ein oder anderen Joint ausgelöst wurden. Und irgendwann war dir bewusste geworden, das sie es geschafft hatte, dich dazu zu bringen, sie zu lieben. Richtig zu lieben. So wie du Michael und Debbie liebst.
 

Allerdings war dir auch klar, das sie sich von dieser Liebe mehr versprach. Du spührtest ihre Blicke auf deinem Körper, den leicht verschämten Seitenblick, wenn du deine Kleidung wechseltest, ohne darauf zu achten, wer, was von dir sah. Das Leuchten in ihren Augen, wenn du über Belanglosigkeiten sprachst.
 

Und dann, irgendwann, war es einfach passiert. Das eine Mal im College...

Das du damit hättest alles zerstören können, ist dir erst im Nachhinein aufgefallen. Aber eure Freundschaft hatte überlebt. Dein kurzer Trip ins Heten-Reich war glimpflich ausgegangen und sie war ein Teil deines Lebens geblieben. Du liebst sie und sie liebt sich, das weißt du. Also gabst du ihr, ebenso wie du es bei Michael und Debbie getan hattest, ein Stück deines Herzens und vertrautest darauf, das sie es nicht zerbrechen würde.

Lindsay Peterson, die Mutter deines Kindes und eine gute, alte Freundin.
 

Dein Sohn, Gus. Niemals im Traum hättest du daran gedacht, das dein Kind, dir irgendwann mal etwas bedeuten würde. Das der Kleine jemals mehr wäre, als auf der Geburtsurkunde stand. Du hattest gedacht, du wichst in den Becher und damit wäre es dann alles gewesen. Keine Verpflichtungen, keine Erwartungen, keine Rechte.
 

Das war so, bis er dich das erste Mal angesehen hatte. Bis die kleinen Händchen nach deinem Daumen gegriffen hatten. Bis du erkanntest, das er ein Teil von dir ist und du in seinen Augen lesen konntest, das er dich brauchen würde.

Also verweigertest du Melanie die Fürsorgerechte und nahmst dir vor, für dieses kleine Etwas da zu sein. Ihn zu beschützen... ihm, soweit es dir möglich war, ein Vater zu sein.

Du warst nicht immer der perfekte Dad, warst ziehmlich unbeholfen, aber irgendwie hattest du es, widererwarten geschafft, auch diesem kleinem Bündel, ein Stück deines Herzens zu geben.
 

Es ist wirklich komisch und du weißt, jeder dem du es erzählen würdest, würde dich auf der Stelle, ohne Umschweife in eine psychatrische Anstalt einweisen, aber es gibt noch eine fünfte Person, von der du nie gedacht hättest, das du überhaupt irgendetwas für sie empfinden könntest, als Hohn oder Spott.

Du hattest ihn nie wirklich wahrgenommen und doch, hatte er dich damit beauftragt, den Stecker zu ziehen. Er hatte deinen Kopf aus der Schlinge gezogen, als dein erster eigener Auftrag fast den Bach runter gegangen wäre.

Er war der erste Mensch gewesen, dem du von deiner Krebserkrankungen erzählt hattest, mit dem du darüber geredet hattest. Und er hatte sich um dich gesorgt, dir soviel Arbeit wie möglich vom Hals geschafft und war ein Freund geworden.

Und auch wenn du es niemals zugeben würdest, nicht einmal vor dir selbst, er ist ein Freund, ein guter Freund. Zwar hatte er nur als stiller Beobachter fungiert, aber wenn man ihn brauchte, war er da. Wie hatte Deb gesagt? 'Der gute, alte Ted... auf den man sich immer verlassen kann.' Theodore Schmidt, seines Zeichens Buchhalter und wiedererwarten auch dein Freund.
 

Das sind fünf Menschen, die die Regel bestätigen. Fünf Menschen, bei denen du sagen kannst, das sie ein Stück deines Herzens verdient haben und du es nicht bereust, sie getroffen zu haben.
 

Fünf. Doch eigendlich fehlt noch eine Person, oder?

Eine Person, die ursprünglich garkeine Ausnahme werden sollte. Eine Person, die den Rest von deinem Herzen unter Beschlag genommen hatte und es nicht mehr rausrückte. Egal wie sehr du ihn verletzt, egal wie mies du dich ihm gegenüber verhälst.
 

Er begenete dir mit einer Verbissenheit, die du ihm niemals zugetraut hättest. Du versuchtest dich von ihm zu distanzieren und er trat alle Türen ein, die nötig waren, um an dich heran zu kommen.

Du verstärktest die Mauern, die dich perfekt vor der Außenwelt schützten, doch er schien vollkommen immun, began mit der Zeit jede einzelne Schicht abzutragen und den Kern freizulegen.

Und als er das einmal geschafft hatte, als er alle Mauern zum einsturz gebracht hatte, fiel dir nichts mehr ein, mit dem du ihn von dir fernhalten konntest.
 

Justin Taylor hatte sich einen Weg in dein Herz gebahnt, hatte all deine Giftspritzen hingenommen, allen Mist ertragen und letztendlich fehlte dir die Kraft und der Antrieb, deine Mauern auf ein neues zu errichten, ihn weiter wie den letzten Dreck zu behandeln. Du hattest nicht mehr wirklich das Verlangen danach, ihn aus deinem Leben zu bannen und weiter zu leben wie bisher. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, würdest du das auch niemals wollen.
 

Du dachtest immer, das Regeln das wichtigste sind, das du dich daran halten musst, egal was kommt. Und das hattest du auch immer getan, denn deine Regeln waren dir wichtig und gerade deswegen, verstehst du bis heute nicht, wie ein 17 jähriger Junge, ein halbes Kind, es geschafft hatte, das du alle Regeln über Board geworfen hattest und schlicht und ergreifend angefangen hattest zu leben.
 

Regeln hin oder her. Es gibt immer eine Ausnahme oder in deinem Fall gleich sechs. Und du würdest niemals etwas an dieser Tatsache ändern wollen.
 

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Wo das herkam, kommt wahrscheinlich so schnell nichts mehr her .__. Meine Muse hat sich wieder vom Acker gemacht und ich muss sie erst wieder einfangen o___O;

# 86: Warum?

Promt: #86: Warum?

Timeline: Season 4

Typ: One-Shot
 

Title: Now and Then
 

Du stehst vor deinem furchtbar heterosexuellem CD-Player und legst eine CD von Sara Bareilles ein, da das die einzige CD in deiner Sammlung ist, die auch nur annähernd 'Hetero' auszusagen scheint. -Dann hörst du halt nur 'Schwule Hymnen', was soll's?-

Dein konventionelles, Hetero-Bett steht in der Ecke und lädt dich geradezu dazu ein, dich mit deinem heterosexuellem Hintern darauf zu setzen.
 

Du lässt dich zurück sinken in deine... -musst du wirklich noch sagen, das alles in deinem Leben nur darauf ausgelegt ist, das du nunmal hetero bist?- pinken Kissen, kuschelst dich ein und hörst den Gesprächen auf der anderen Seite der Tür zu. Vernimmst nur Bruchstücke und musst dir den Rest zusammenreimen, denn du darfst ja nicht dabei sein, weil du 'anders' bist.
 

Dass du 'anders' bist, hast du schon immer gewusst, vielen Dank auch. Das letzte Mal, als du in den Spiegel gesehen hast, warst du noch immer schwarz und noch immer -oh, Wunder- eine Frau. Zwei Tatsachen, die dich in Amerika nicht wirklich weiter bringen. Und selbst, wenn du dich nicht, durch einen Blick in den Spiegel, davon überzeugst, wirst du doch mit der Tatsache, dass du zu einer nur geduldeten Minderheit gehörst, täglich in den Medien konfrontiert.
 

Aber das hatte dich nie davon abgehalten, für Rechte einzustehen, die dir an sich eigendlich egal sein konnten. Rechte, die dich nicht betreffen, weil du nicht so bist wie Justin, wie Brian oder wie Melanie und Lindsay. Du bist hetero und hattest immer gedacht, das deine sexuelle Orientierung nie zwischen dir und einem anderem Menschen stehen könnte. Vorallem bei Justin hattest du damit gerechnet, das er für die richtige Sache einstehen würde, das er dich daran teilhaben lassen würde. So wie damals auf der High-School.
 

Und was tat er? Dieser Cody hatte dich wenige Minuten vorher in der Küche, recht barsch darauf hingewisen, dass das alles nichts mit dir zutun hätte und Justin hatte einmal kurz aufgemuckt und Cody's Worte hingenommen. So kanntest du Justin nicht.

Und bereits zu diesem Zeitpunkt machtest du dir Sorgen.
 

Du machtest dir Sorgen um deinen besten Freund. Der einzige Freund, der schon so lange bei dir war, das du dich an eine Zeit vor ihn, schon nicht mehr erinnern kannst. Wenn du an deine Kindheit denkst, dann siehst du Justin und dich. Wie ihr durch den Garten tobt, mit Puppen spielt oder er Matsch-Hände auf dein Kleidchen drückt. Ihr habt zusammen gelacht und als ihr älter wurdet auch viel geweint. Ihr wart immer füreinander da gewesen, hattet euch alles erzählt.
 

Gut, da war eine Zeit gewesen, da hattest du nicht gewusst, das er nicht auf die Weiber in eurer Schule stand, sondern eher auf die Kerle. Und vielleicht war da beleidigtes Schweigen von deiner Seite und Unverständnis auf seiner. Ein erstes Mal, von dem du dir mehr gewünscht hättest und ein großes Missverständnis. Aber eure Freundschaft hatte das alles wegstecken können, oder?

Warum wollte er dich ausgerechnet jetzt nicht dabei haben? Warum fiel ihm plötzlich auf, das du hetero bist und er nicht? Warum stellte er plötzlich so eine simple, eigendlich nichts ausmachende Tatsache, zwischen euch?
 

Du starrst an die Decke und versucht die dunklen Gedanken, die sich in deinen Kopf schleichen, zu verdrängen. Bilder von dunklen Straßen, Justin auf seiner selbst erwählten Mission, den Hetero's Verständnis beizubringen. Cody, der das alles ins Rollen bringt.

Du ahnst schlimmes.
 

Als du die Tür ins Schloss fallen hörst, die Stimmen immer leiser werden und schließlich nurnoch auf der Straße wiederhallen, öffnest du deine Tür, um nachzusehen, ob Justin nicht doch zuhause geblieben ist.

Aber die Küche ist leer, alles was von Justin noch da ist, sind blonde Haare auf den Fliesen. So viele, das du dir sicher bist, sein Haarschnitt hat nichts mehr mit Verständnis oder Mitgefühl, mit dem einfordern von Tolleranz und Akzeptanz zu tun.
 

Und du erinnerst dich an eine Geschichtsstunde in der High-School.

# 70: Regen

Okay, ich wollte es vermeiden, aber ich tue es dennoch xD Das hier wird ein Fortsetzungs-Promt, was soviel heißt wie: Stay tuned, im nächsten Promt geht es weiter ^____^
 

Widmung: Meinem Sunshine, weil ich die Kleine über alles liebe ^_______^
 

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Promt: #70: Regen

POV: Justin

Timeline: Post-Season 5

Warnungen: OoC-Brian, OoC-Justin, Eigene Charaktere

Typ: Fortsetzungs-FF (Part 1 von 2)
 

Title: A touch of love
 

Wie lange stehst du jetzt schon hier? Siehst die glücklichen Päarchen, die Hand in Hand, vor deinen Augen, umher laufen. Die sich nichts aus dem Regen machen, der praktisch in Sturzbächen vom Himmel kommt?

Wie lange wünscht du dir schon, das du die Zeit zurück drehen, alles ungeschehen und einer von ihnen sein könntest?
 

Du lächelst müde. Denn du weißt, so sehr du es auch willst, du kannst es nicht. Die Zeit nimmt keine Rücksicht auf das Befinden eines Justin Taylor's. Alles geht weiter. Dein Leben, das deiner Freunde... Brian's.
 

Egal wie sehr du dir wünscht, das du die Zeit für einen kleinen Moment kontrollieren und dich mit ihrer Hilfe Jahre zurück bewegen könntest, es bringt ja doch nichts, oder?

Er würde dich wieder von sich stoßen, nachdem er dir sein Innerstes auf einem silbernen Tablett zu Füßen gelegt hat und du würdest daran glauben, das es der richtige Entschluss ist zu gehen, denn Brian hatte es so gesagt.
 

Und auch, wenn du den Schmerz in seinen Augen und die Verzeiflung in seinem Kuss bemerkt hattest, nahmst du am nächsten morgen deine Sachen und gingst aus der Tür. Drehtest Pittsburgh und dem Mann, den du noch immer liebst, den Rücken zu, um die große weite Welt zu erobern.
 

Du besitzt ein Penthouse, mit Blick auf die Skyline Manhattan's und deine Gallerie, die du vor fast 7 Jahren aus dem Nichts aufgebaut hast, ist mit den Jahren ein Treff für die Kunstszene New York's geworden. Dir geht es gut. Finanziell gesehen kannst du dich nicht beschweren. Du malst deine Bilder mittlerweile in Massenproduktion und dieses Jahr ist das erste, seit du New York erobert hast, das du dir eine Auszeit gönnst. Eine Auszeit, länger als die gelegendlichen Abstecher nach Pittsburgh oder Torronto über die Feiertage.
 

Seit seinem letzten Besuch, hast du dir vorgenommen herauszufinden, was falsch läuft. Er hatte es nicht gesagt, aber wann war das letzte Mal gewesen, das er sagen musste das etwas nicht stimmte, das du es nicht auch an seiner Art bemerken konntest?

Vielleicht kanntet ihr euch einfach zu gut. Vielleicht hatte er seine neuerbaute Mauer selbst ein wenig eingerissen, um dir etwas damit zu sagen.
 

Du hast ihm nicht gesagt, das du nach Pittsburgh kommst, doch er hatte dir auch nicht gesagt, das er still und heimlich, in das Haus eingezogen war, das eure Zukunft hätte sein können. Das Schloss, mit Reitställen und einem Tennisplatz, das er für dich gekauft hatte, in dem ihr miteinander alt werden wolltet.
 

Auch das er seit einem Jahr nur noch vom Zuhause aus arbeitete und Kinntetic in Ted und Cynthia's Hände gegeben hatte, hatte er mit keinem Wort erwähnt, als er vor knapp zwei Monaten, das letzte Mal vor deiner Tür gestanden hatte.
 

Aber wenn du richtig darüber nachdenkst, war es kein Wunder, das er nicht darüber gesprochen hatte. Denn wenn man es genau sah, redetet ihr nicht mehr wirklich über solche Dinge. Nicht mehr über euch selbst.

Gus, Debbie, Melanie und Lindsay... alle Personen, die du selbst als Familie ansiehst, kommen in euren Gesprächen vor, aber über Brian und Justin schweigt ihr euch aus.
 

Er sagt dir nicht wie es ihm geht und du verschweigst ihm, das du ihn noch immer liebst. Er erwähnt mit keinem Wort das er dich vermisst und du behälst für dich, das es ein Fehler war nach New York zu gehen.

Und auch wenn du weißt, das es falsch ist, gibst du dich seinen suchenden Händen hin, ohne zu fragen, warum diese Hände, nach all der Zeit, immernoch nach dir suchen.
 

Ein gelber Regenmantel reißt dich aus deinen Gedanken und dein Blick heftet sich auf das kleine Kind, das durch den Regen zu tanzen scheint. Ein lautes Lachen und die besorgte Stimme einer Mutter, dringen an dein Ohr und für einen kleinen Moment, willst du lächeln, als sich das kleine Mädchen die Kaputze vom Kopf schiebt, den Mund aufmacht und das Gesicht zum Himmel hebt.
 

Dein Blick wendet sich, Sekunden später, an die besorgte Mutter und den leise lachenden Vater, der, als er dich erkennt, leicht die Hand hebt und auf dich zukommt.
 

"Hallo Justin, wartest du schon lange?" Die Stimme ist ähnlich und du bist dir sicher, mit 24 hatte Brian bestimmt genauso ausgesehen, wie sein Sohn heute. Auch wenn er gewisse Wesenszüge wohl sicher von seiner Mutter geerbt hatte, rein aüßerlich war die Ähnlichkeit kaum abzustreiten.
 

Du ziehst den jungen Mann zur Begrüßung in eine leichte Umarmung, denn auch wenn du und Brian nicht mehr zusammen wart, Gus war dir immer wichtig gewesen und würde es wohl ewig bleiben. Dir hatte er schließlich auch zu verdanken, das er nicht Abraham hieß. Du hattest ihm seinen Namen gegeben, in der Nacht, als du seinen Vater kennengelernt hattest.
 

"Der Flieger hatte etwas Verspätung," entgegnest du auf seine Frage und entlässt ihn aus der Umarmung, um seiner Frau, als sie bei euch ankommt, einen kleinen Kuss auf die Wange zu drücken und sie ebenfalls zu begrüßen. "Schön euch zu sehen," meinst du leise, den Blick auf das kleine, dunkelhaarige Mädchen richtend, das noch immer im Regen steht und mit erwartungsvollen Augen in den Himmel starrt.
 

Als ihr in Gus's Wagen sitzt, der darauf bestanden hatte dich vom Flughafen abzuholen, -nachdem er von Deb gehört hatte, das du in der Stadt sein würdest-, kommt dir zum ersten Mal der Gedanke, das du vielleicht einen Fehler machst.
 

Was wenn Brian dich nicht sehen wollte? Wenn er, all die Zeit, nur nach New York gekommen war, weil du zu lange ein Teil seines Lebens gewesen warst und er noch nicht die Kraft hatte, dich endgültig loszulassen?
 

Er hatte in den letzten 19 Jahren nie ein Wort darüber verloren, ob er dich überhaupt noch liebte oder irgendwann einfach aufgehört hatte.

Aber andererseits hattest du ihn auch nie danach gefragt, oder?
 

Als Gus den Wagen vor dem riesigen Anwesen zum stehen bringt, läuft dir ein kalter Schauer über den Rücken. Wann war das letzte Mal gewesen, das du die hohen, fast majestätischen Mauern, die eisenbeschlagene Tür, das letzte Mal gesehen hattest? Wann war dein Blick das letzte Mal über den riesigen Garten und den angerenzenden Wald gestreift?
 

Du weißt es noch, als wäre es gestern gewesen. Der Tag, an dem Brian Kinney, den ewigen Clubboy hinter sich lassen und ein neues Leben mit dir beginnen wollte. Als er vor dem Mamorkamin gestanden und dich um deine Hand gebeten hatte.
 

Und du erinnerst dich noch an das Glücksgefühl, das seine Worte in dir ausgelöst hatten, dieses leichte Kribbeln, das deinen Körper durchlaufen hatte und erst wieder aufgehört hatte, als er sagte, das es nur Zeit ist, die euch trennt. Als du meintest, das du keine Ringe, keine Liebesschwüre bräuchtest, um zu wissen, das ihr zusammen gehört.
 

Wie gern hättest du nun einen Ring am Finger und den Mann, der dich liebte, an deiner Seite? Wie sehr wünscht du dir, New York wäre niemals ein Teil deines Lebens gewesen?
 

Cathy's Blick streift dich, als sie ihren Sicherheitsgurt löst und der Blick, der ihr Gesicht ziert, erinnert dich an deine Mutter, wenn du als Junge am Morgen aufgestanden warst und Bauchweh vorgetäuscht hattest, um nicht zur ersten Stunde in die Schule gehen zu müssen, da dir der Gedanke an die Mathearbeit, eine schlaflose Nacht bescherrt hatte.
 

Du lächelst sie müde an, nickst leicht, auch wenn du nicht wirklich weißt, warum.

Du fühlst dich, als würde jeden Augenblick deine Welt in sich zusammenbrechen und du kannst nichts anderes tun, als deinen Blick von Gus' Frau abzuwenden und ihn auf das kleine Mädchen zu richten, das an deiner Seite sitzt, in ihrem gelben Regenmantel und hinaus schaut, in den grauen Himmel.
 

Ein Blitz erhellt die Landschaft und du denkst, wenn das nun ein Zeichen Gottes war, solltest du auf schnellstem Wege umdrehen und dein Leben in New York weiterleben.
 

Aber Susan, das kleine Mädchen, das so erwarungsvoll in den Himmel blickt, wendet sich von eben diesem ab und lächelt dich an, als ob alles gut werden würde. Und du willst daran glauben, das sie recht behält.
 

Der Weg, die Auffahrt hinauf, ist dir viel kürzer vorgekommen, als du ihn das erste Mal gegangen bist und du hast dich auch nicht gefühlt, wie kurz vor deiner Exekution. Und du weißt nicht, ob du glücklich sein sollst, weil du nach langer Zeit zuhause bist oder zu Tode betrübt, falls Brian nicht will, das du endlich dein Zuhause gefunden hast.
 

Und gerade als du dich abwenden willst, Gus sagen willst, das es zu früh ist, das du seinen Vater nicht sehen kannst, nicht sehen willst, öffnet sich die zweiflügelige Tür und Brian starrt dich an, als wolle er nicht glauben, das du es wirklich bist.
 


 

Es ist keine große Heimkehr, mit Tränen in den Augen und Worten, die dir sagen sollen, wie sehr du vermisst wurdest, so wie man es immer im Fernsehen sieht. Statt Tränen in den Augen, trifft dich nur langes Schweigen, das noch anhält, als der dunkelhaarige Mann sich abwendet und wieder ins Innere des Hauses geht, ohne dich, oder die Personen bei dir auch nur zu begrüßen. Das so schwer auf euch liegt, das Gus sich für die Reaktion seines Vater's entschuldigt und anmerkt, das es wohl besser wäre, wenn er dich mit ihm allein lässt, damit ihr reden konntet.
 

Aber worüber solltet ihr denn noch reden?
 

Während du dir darüber Gedanken machst, noch immer im strömendem Regen stehst, hörst du nur beiläufig, wie die Türen des Familienwagens geöffnet und der Motor gestartet wird, der Wagen sich langsam entfernt.

Und die Haustür, die noch immer offen steht, verwandelt sich in ein hämisches Grinsen, das dich auslacht.
 

Aber womit hattest du gerechnet? Das er dir in die Arme fällt und beteuert, das er dich nie wieder gehen lassen würde? Mit einem überschwänglichem 'Willkommen Zuhause, Sunshine'? Diese Fantasien, waren schon lange kein Teil deiner Gedankenwelt mehr. Denn dafür kanntest du den anderen Mann wohl viel zu gut.
 

Im Inneren des Hauses sieht es genauso aus, wie du es dir immer ausgemalt hattest, als hättest du selbst es eingerichtet. Als seie New York nur ein dunkler Fleck auf der Landkarte deines Lebens, von dem du zwar immer geträumt, den du aber nie erreicht hattest.
 

Brian hatte dir, beim ersten Mal, als du dieses Schloss betreten hattest, nie alle Räume gezeigt. Er hatte die Besichtigung, auf die untere Etage beschränkt und war dann, als du noch immer staunend umher gingst, dazu übergegangen, dir zu sagen, was er für dich tun würde. Das er dieses Schloss für dich gekauft hatte, das er so werden wollte, wie du ihn wolltest.

Und ihr hattet vor dem Kamin gestanden und du hattest seinen Antrag angenommen. Ohne zu bemerken, das es nicht Brian Kinney war, der dir anbot, den Rest eures Lebens miteinander zu verbringen.
 

Der Mann, der dir alles zu Füßen legen wollte, der sich so verbiegen wollte, das er dir gefällt, war nicht Brian gewesen. Er hatte die gleiche Stimme, er fühlte sich so genauso an, aber etwas fehlte. Etwas, das du fünf Jahre zuvor in ihm gesehen hattest, in das du dich auf den ersten Blick verliebt hattest. Und dieses Etwas, das was ihn ausmachte, war nach dem Attentat aufs Babylon weg gewesen. Er hatte von heute auf Morgen vergessen, wer er wirklich war und du wolltest nicht sehen, das er sich nur aus Angst vor deiner und seiner eigenen Unsterblichkeit, so fest an dich binden wollte. Das es die Angst war, die ihn in eine Ecke drängte und ihn dazu brachte, sich selbst ein Ultimatum zu stellen.

Entweder ein Leben, wie er dachte, das du es wolltest, mit Ringen, Liebesschwüren, einem Haus, vielleicht Kindern und dir an deiner Seite, oder ein Leben ohne dich.
 

Und als ihr endlich eingesehen hattet, das ihr so niemals glücklich werden würdet, das so ein Leben niemals für euch in Frage käme, war letzteres doch eingetreten.
 

Und obwohl du nie wirklich aus seinem Leben verschwunden warst, immer dafür gesorgt hattest, das kleine, winzige Spuren übrig blieben und er an dich denken musste, auch wenn er es eigendlich nicht wollte, fühlst du dich an diesem Ort so fehl am Platz.

Dieses Haus, dieses Schloss, hätte dein Zuhause sein können, hätte alles sein können, was du dir erträumt hattest. Es hätte deine Zukunft sein können.
 

Doch jetzt ist es einfach nur ein Haus. Ein Klumpen aus Beton, den du in einem vorherigem Leben einmal geliebt hattest. Es bedeutet dir nichts mehr. Und das macht dir Angst.
 

Als du das Wohnzimmer betrittst, in dem du dich irgendwie eingeengt fühlst, obwohl es so geräumig ist, steht Brian vor der Fensterreihe, den Rücken zu dir gedreht, ein Glas Whiskey in der einen Hand, eine Zigarette in der anderen Hand. Und du weißt, dass das nur heißen kann, das ihn die Situation genauso überfordert wie dich.
 

"Was hat dich nach Pittsburgh verschlagen? Schon genug von der großen weiten Welt?," kommt es leicht kühl von dem dunkelhaarigem Mann.
 

Du willst am liebsten zu ihm rennen, auf ihn einschlagen, versuchen ihm klar zu machen, dass das, was er da von sich gibt, der größte Mist ist, den du jemals gehört hast. 'Schon?'

19 Jahre. 19 gottverdammte Jahre und er besitzt die Frechheit das Wort 'Schon' in den Mund zu nehmen. Fast ein viertel Jahrhundert hast du versucht dir klar zu werden, was du eigendlich willst. Warum du es eigendlich willst und er behandelt dich, als seist du nur ein paar Wochen weg gewesen.
 

Aber du kennst Brian Kinney, du weißt noch wie er tickt und es ist deine Schuld, das er nun so mit dir rumspringt. Denn ganz ehrlich, du weißt, das er anfängt seine Mauern um sich herum zu errichten, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Und du hattest ihm genug Zeit gegeben alle Mauern, die du früher eingerissen hattest, wieder zu errichten. Du hattest deine eigene Arbeit in den letzten 19 Jahren in Grund und Boden gestampft.
 

Ein kleines Lächeln legt sich um deine Züge, denn auch wenn er dir so kühl und schroff begegnet, er ist noch der Alte.
 

"Die große weite Welt ist auch nicht mehr das, was sie mal war."
 

Er nimmt einen Schluck aus seinem Glas, stellt es danach unbeachtet auf die Fensterbank und seufzt kaum hörbar. Und du wartest auf den Moment, indem er dir die Tür zeigt. Indem er dich aus seinem Leben verbannt, ohne Rücksicht auf dich, oder deine Gefühle zu nehmen. So wie du es getan hattest, vor so langer Zeit.
 

Du hattest auch nicht auf seine Gefühle geachtet und warst aus der Tür gegangen, hattest gedacht Worte würden reichen, um die Distanz bis nach New York zu überbrücken. Du hattest dich darauf verlassen, das diese Worte ‚Es ist nur Zeit’, das sie dir eine Hintertür offen halten würden. Aber das hatten sie nicht. Sie hatten nicht gereicht.
 

Ihr hattet euch auseinander gelebt, immerweiter von einander entfernt und obwohl du es sehr wohl wusstest, hattest du dich darauf verlassen, das alles wieder gut werden würde. Das er dich liebte, dich brauchte, dich immer wollen würde.

Doch du bist dir nicht mehr sicher.
 

Und wärend diese Gedanken weiter in deinem Kopf umherirren, trittst du einen Schritt zurück, noch einen und wieder einen.

Was genau tust du eigendlich hier? Was erhoffst du dir?
 

Du schüttelst kaum merklich den Kopf gehst wieder einen Schritt zurück.

Und nur ganz leise dringt eine ruhige Stimme an dein Ohr und du spührst einen leichten Druck an deinem Handgelenk.

Wann genau Brian vor dich getreten ist, wann genau er deine Hand genommen und dich ganz langsam an sich gezogen hat, weißt du nicht. Und es ist dir auch egal. Denn er flüstert leise Worte in dein Ohr, die du nicht verstehen kannst -dich aber trotzdem beruhigen- und legt einen Arm um dich, der sich anfühlt wie ‚zu hause.’
 

„Eine Panikattacke ist das letzte, was wir jetzt gebrauchen können, Sunshine.“
 

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So, weiter geht’s dann erst in einem der nächsten Promts o___O

# 94: Arbeit (Catching love)

Okay, hier mal ein kleines Drabble ^^;

Ich komm an meinem Mehrteiler grad irgendwie nicht weiter, von daher poste ich das Drabble, was eigendlich darauf folgen sollte, einfach schon jetzt xD
 

Widmung: ...
 

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Promt: #94: Arbeit

Timeline: Post-Season 5

Warnungen: Englisch o___O;

Typ: Drabble
 

Title: Catching love...
 

If you are holding your hands to the sky and capture 100 airplanes inside a square, formed with 4 fingers, your dearest wish will come true.
 

You thought it was ridiculously romantic, although more ridiculous than romantic and he only smiled and went ahead to catch the second airplane.
 

You’re still shaking your head, when you think of this one day, so many years ago.
 

And although it’s ridiculously romantic, you turn to the window in your office and proceed capturing airplanes between your fingers.
 

24 to go till your dearest dream is coming true.

Till you catch that flight.
 

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So, wenn das jetzt mal nicht Kitsch war, dann weiß ich nicht mehr weiter xD

Hilfe xD

#36: Zu viel (The f***ing Conclusion)

Vorwort: Ich hab absolut nichts gegen AU-FF’s oder orginale Charaktere, ich benutze sie ja selber ziehmlich oft... aber das hier musste sein. Bitte nicht so eng sehen ^^;
 

A/N: Das kommt dabei raus, wenn das Nuki zuviel ‚So What’ von Pink hört xD
 

Widmung: P!INK für die Inspiration xD Und P-Chan, weil sie die letzten Stunden mit mir durchgestanden hat ohne wahnsinnig zu werden xD

*flausch* xD
 

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Promt: #36: Zu viel

POV: keine xD YAY xD

Timeline: nicht zugeordnet

Warnungen: OoC-Brian, OoC-Justin, Eigener Charakter (somewhat xD)

Typ: erm... One-Shot? o__O;
 

Title: The f***ing Conclusion
 


 

Eigendlich war es ein ganz normaler Abend. Die Sonne ging langsam, als hätte sie alle Zeit der Welt, am Firmament nieder, verwandelte den Himmel in eine komische Mischung aus blau, violet, pink und einigen merkwürdigen gelbtönen. Vereinzelt flogen noch Vögel umher, ließen sich hier und da nieder und zwitscherten ihre Lieder. Die Luft war noch nicht wirklich kalt, aber auch nicht mehr warm genug, um den herannahenden Winter zu verleugnen.

Ein Künstler würde diese Stimmung sicherlich versuchen, in einem Bild oder auf einer Leinwand festzuhalten, einem Brian Kinney war das vollkommen egal. Die Sonne ging schließlich jeden Tag unter und ob sie das jetzt melodramatisch mit bunten Farben tat oder wolkenverhangen, so dass man es nicht wirklich mitbekam, war doch eigendlich schießegal oder? Das Vogelgezwitscher verstärkte seine Kopfschmerzen und zu allem Überfluss, hatte er am Morgen, als er das Haus verlassen hatte, seine Handschuhe liegen gelassen. Konnte es einen besseren Tag geben?
 

Es war ein harter Tag bei Kinnetik gewesen. Lauter Kunden, denen auf den letzten Drücker noch einfiel, dass die Kampagne, die das Team in wochenlanger Arbeit ausgeklügelt hatte und die eigendlich vom Kunden schon abgesegnet worden war, nicht wirklich das war, was man sich erwünscht hatte. Nun, an sich wäre das ja kein Problem gewesen, denn immerhin konnte man die Projekte noch überarbeiten.
 

Das aber auch nur, wenn man genug Zeit hatte.

Wenn die Werbung allerdings am nächsten Tag in der topaktuellen Ausgabe einer renomierten Zeitschrift erscheinen und bereits in Druck gegeben wurde, dann ließe sich daran nicht mehr viel ändern. Wobei nicht viel, ja nicht zwangsläufig bedeuten musste, das man garnichts mehr tun könnte, um den Kunden dennoch zufrieden zu stellen, oder?
 

Genau, der Kunde ist König. Also hatte sich Brian kurzfristig die Schlüssel zu seinem Wagen genommen und war persönlich in der Druckerei angetanzt, da dort, Wunder über Wunder, niemand an das verdammte Telefon ging. Warum denn auch?
 

Und nachdem er sicher gestellt hatte, dass die Werbung auf keinen Fall gedruckt wurde, seine Kopfschmerzen ins unermessliche angewachsen waren und Cynthia im Büro bescheid wusste, das er an diesem Tag keinen gottverdammten Fuss mehr in den Scheißladen reinsetzen würde, der Kinnetik getauft wurde, stand er an der Straße und regte sich über die Rush-Hour auf, die natürlich gerade dann, wenn er sein Auto auf der anderen Straßenseite geparkt hatte, losgehen musste und seit zehn Minuten, kein Ende zu nehmen schien.
 

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‚Gottverdammte Idioten,’ zischte er in Gedanken, als er endlich, nach mehreren Minuten, die Chance sah die Straße unbeschadet zu überqueren. Wen genau er damit meinte, wusste er nicht und eigendlich war es ihm auch egal. Er hatte eine scheiß Wut auf alles, was sich auch nur annähernd bewegte und nicht dazu beitrug, das er schnellstmöglich nach Hause kam.
 

Nach Hause, das hörte sich in seinen Ohren richtig gut an. Nach Hause, zwei Vicodin, ein Bier und die Welt würde ganz anders aussehen.
 

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Weit gefehlt... Denn kaum, das er die Tür geöffnet hatte, sich den Mantel abstreifte und seine Aktentasche auf die Kücheninsel gelegt hatte, vernahm er leise, fast gequälte Geräusche aus dem Schlafzimmer.

Entweder Justin amüsierte sich gerade mit Igor dem Schrecklichen oder irgendetwas war ganz und garnicht in Ordnung.
 

Wie sollte es auch anders sein, es war etwas ganz und garnicht in Ordnung, denn die Geräusche, die sich aus Justin’s Kehle pressten, waren keineswegs Igor dem Schrecklichem zuzuschreiben, der mit seinen 8 cm Umfang, nicht gerade der netteste Gefährte war, seinen Zweck aber zu mehr als genüge erfüllte.

Kleine Tränen kullerten die roten Wangen hinunter und hin und wieder glaubte Brian, unter dem herzzerreißendem Wimmern und Schluchzen, Worte wie ‚unfair’, ‚unmöglich’ und ‚Warum, warum nur?’ zu vernehmen.
 

Die Stirn des Dunkelhaarigen legte sich in Falten und ein leichtes Gefühl der Sorge, keimte in ihm auf.

Langsam, so als wolle er den Jüngeren nicht verschrecken, setzte er sich auf die Bettkante und streckte eine Hand nach ihm aus, berührte leicht seinen Rücken.
 

„Hey, was ist los?“ Warum genau er diese Frage nur flüsterte, wusste er nicht wirklich. „Justin?“
 

Der Blonde zuckte leicht zusammen, als er die Hand auf seinem Rücken spührte, lehnte sich aber nach einigen Sekunden in die Berührung und schluchzte weiter.

„Es ist so schrecklich, Brian,“ wimmerte er und vergrub das Gesicht tiefer im Kissen. „So schrecklich.“
 

Jetzt war der Brünette vollends besorgt. ‚Ist jemand gestorben? Michael, Debbie... vielleicht Jennifer?’ Tausend Gedanken, Namen rasten durch seinen Kopf und er war gerade im Begriff gewesen, Justin zu fragen, was schreckliches passiert war, als dieser sich mit einer unheimlichen Wucht in seine Arme warf.
 

Für einen kleinen Moment drehte sich die Welt, dann fand Brian sich auf dem Bett wieder, ein schluchzendes Häufchen Elend auf seiner Brust.
 

„Er hat mich verlassen, Brian. Er ist weg.“
 

Okay, das war dann wohl ein typischer ‚What the fuck’- Moment und der Ältere war sich sicher, er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was Justin damit meinen könnte. Wer war weg? Das war doch wohl nicht ein neues Fiedler-Intermezzo und Justin hatte einfach nur vergessen, wen er vor sich hatte, oder?
 

Brian schüttelte kaum merklich den Kopf. Seine Fantasie ging eindeutig mit ihm durch.
 

So behutsam, wie es in seinem verwirrtem Zustand ging, zog er den Jüngeren näher an sich. „Wer ist weg, Justin?“

Der Blonde atmete tief ein. Einmal, zweimal, dreimal.

Schließlich hob er den Kopf an und sah in die Augen des Mannes, der so schützend die Arme um ihn gelegt hatte.

„Larry.“
 

Mit einem Satz schob der Brünette den Jüngeren von sich, sprang auf und baute sich vor dem Bett auf.

„Wer verdammt nochmal ist Larry? Ich kenne keinen Larry. Und ich bin mir sicher, du solltest diesen Larry auch nicht kennen!“
 

War das etwa Eifersucht? Ja, gottverdammt nochmal, das war definitiv Eifersucht, aber Brian hatte im Moment weitaus größere Probleme, als jegliche Art der Emotion vor dem anderem geheim zu halten.
 

Justin sah den Älteren an, als seie dieser nun komplett durchgedreht und richtete sich leicht auf.

„Larry Stu. Der Mann den ich über alles Liebe, der alles kann und mich sexuell so zufriedenstellt, das ich jedesmal die Decke hoch gehe, wenn er mich auch nur ansieht.“
 

Gehirntumor. Eindeutig. Justin hatte einen Gehirntumor und würde bald sterben. Denn die Alternative dazu wäre ein erneutes Fiedler-Intermezzo und so naiv, oder auch blöd, konnte Justin doch wirklich nicht sein, oder?
 

Brian fasste sich mit einer Hand an die Stirn und schüttelte wieder den Kopf. Noch immer begriff er nicht wirklich, wo er das eben von Justin gesagte, einordnen sollte.

„Okay, Sunshine... Zeit für deine Medikamente,“ meinte er dann trocken und drehte sich um. Er musste raus hier, dringend, sofort.
 

Und wie auf Komando öffnete sich die Schiebtür und ein ihm fremder, äußerst gutaussehender Mann betrat Brian’s Loft, als seine es sein eigenes. Und wirklich, kaum das Justin diesen Adonis-ähnlichen Mann zu Gesicht bekam, ging er die Wände hoch.
 

Brian wunderte sich nicht mehr wirklich über Justin’s Kunst, der Gravitation ein Schnippchen zu schlagen und wendete sich stattdessen dem Neuankömmling zu.

„Larry, nehme ich an?“
 

Dieser lächelte ihm nur lasziv entgegen und machte sich auf Richtung Schlafzimmer.
 

Und als Brian sich schließlich auf die Couch fallen ließ, die Kopfschmerzen, sich eher nach einem Presslufthammer anfühlten, den ein Bauarbeiter dazu nutze, seine Schädeldecke möglichst effektiv zu öffnen, erst dann nahm er verschwommen und wie von ganz weit weg war, was dieser Larry Stu wirklich so drauf hatte.
 

--------
 

Mit einem Ruck fuhr Brian hoch und sah sich fast schreckhaft in der Dunkelheit um, versuchte zu erkennen, wo er sich befand.

Okay,er war eindeutig in seinem Bett. Dem Gefühl nach zu urteilen, trug er noch immer diesselben Sachen, wie am Morgen.
 

Er wischte sich mit der Hand über’s Gesicht und war nicht sehr erstaunt darüber, das seine Stirn und wie er jetzt merkte, auch seine Sachen, schweißgebadet waren. Für einen kurzen Moment legte er den Kopf schief und dachte an die letzten Stunden zurück.
 

Justin. Gehirntumor. Larry Stu.
 

Larry Stu. Irgendwie klingelte bei diesem Namen ein kleines Glöckchen in seinem Hinterkopf. Irgendwoher kannte er diesen Namen.
 

Und dann bewegte sich an seiner Seite etwas und er vernahm ein leises Grummeln, dann ein tiefes Seufzen, bevor der Berg aus Decken begann sich zu bewegen und eine Hand sich leicht auf seinen Oberschenkel legte.
 

„Brian, leg dich wieder hin. Es ist mitten in der Nacht.“

Okay, Justin war also geblieben und dieser Larry Stu anscheinend schon weg. Wie verdammt nochmal war er eigendlich ins Bett gekommen?
 

„Wo ist Larry?“ fragte er mit einem leicht bitteren Unterton und schob die Hand von sich.

Justin richtete sich auf. „Welcher Larry?“
 

„Der Mann den du über alles liebst, der alles kann und dich sexuell so zufriedenstellt, das du jedesmal die Decke hochgehst, wenn er dich auch nur ansieht? Der Larry?“
 

Eine Hand legte sich auf seine Stirn und strich leicht darüber. „Fieber hast du keins. Sind die Kopfschmerzen immernoch nicht besser?“ Brian glaubte wriklich Sorge in Justins Stimme zu hören, zeigte sich davon aber wenig beeindruckt, stattdessen schob er die Hand ein weiteres Mal von sich.
 

„Brian?“ Der Jüngere rutschte etwas näher an den Mann an seiner Seite. „Hast du schlecht geträumt?“
 

Der Ältere schüttelte erneut den Kopf. Larry Stu...
 

Und dann wurde das Klingeln lauter.

Michael, Captain Astro, Eigener Charakter, Larry Stu.

Und in Brian’s Kopf hallten Michael’s Worte wieder, als dieser gerademal 14 gewesen war und ihm von einem äußerst wichtigem, lebensnotwendigen Project erzählt hatte.
 

„Ich hab mir überlegt, ich schreibe eine Fanfiction. Dann kann ich Captain Astro endlich mal so agieren lassen, wie ich es will. Und ich schreibe mich darein, weil ich sein größter Fan bin. Ich hab mal gelesen, das man das machen kann und das das dann als Larry Stu...“

Weiter kamen Brian’s Gedanken nicht, denn augenblicklich brach er in schallendes Gelächter aus.
 

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Gut 20 Minuten später, als das schlimmste vorbei und der Ältere sich einigermaßen wieder gefangen hatte, zweifelte Justin ernsthaft an der geistigen Verfassung seines Lebensgefährten. Erst machte er einen auf Ice-Queen und dann lachte er so laut und so lange, wie Justin es nie zuvor mitbekommen hatte.
 

„Brian, geht’s dir gut?“

Er beugte sich langsam, vorsichtig zu dem Älteren hinüber und versuchte ihm ins Gesicht zu sehen.
 

„Alles bestens, Sunshine. Alles bestens,“ meinte dieser nur, mit einem leicht amüsierten Unterton in der Stimme und legte sich wieder zurück in die Kissen, zog den Jüngeren einige Augenblicke später in seine Arme und lachte kurz auf.
 

Warum war ihm das nicht vorher aufgefallen? Warum träumte er eigendlich so eine Scheiße?

Und, hätte er nicht eigendlich merken müssen, das es ein Traum war, als Justin wirklich die Wand hoch gegangen war?
 

Brian schüttelte den Kopf.

Scheiß Kopfschmerzen. Und viel zuviel Vicodin.

Aber eindeutig der lustigste Trip seines Lebens.

#100: Neubeginn

Title: Goodbye to yesterday
 

Und jetzt kniet er vor dir im Dreck und macht sich vor Panik fast in die Hose. Seine Augen sind weit aufgerissen, sein ganzer Körper zittert und er stammelt irgendetwas vor sich hin, das du nicht verstehst, da die Mündung der Waffe zwischen seinen Lippen, das Sprechen schwer macht.
 

Du kannst es beenden, jetzt und hier. Du müsstest nur den Abzug betätigen. Im Magazin befinden sich genug Patronen, um ihn mit wenig Anstrengung, einfach zu durchlöchern. Es wäre so einfach und du würdest es nicht bereuen. Er würde nur das bekommen, was er verdient hat, was der Staat Pennsylvania versäumt hatte, als sie ihn mit gemeinnütziger Arbeit im Aids-Hospitz bestraft hatten.
 

Du könntest jetzt Gerechtigkeit einfordern, selbst über ihn richten und endlich mit der Sache abschließen.
 

Es wäre so einfach, eine Kugel direkt durch seinen Schädel und all dein Leiden würde ein Ende haben.
 

Du könntest heute Nacht mit der Gewissheit einschlafen, das du etwas getan hast, das du dich gewehrt hast.
 

Es könnte so einfach sein und doch tust du es nicht.
 

Denn auch, wenn du diesen Menschen, der vor dir kniet und geradezu bebt vor Angst, abgrundtief hasst, machen zwei Fehler einen einzelnen ungeschehen? Wenn du abdrückst, ist dann wirklich alles vorbei? Hören die Stimmen in deinem Kopf dann auf zu schreien, lösen sich die Albträume in Wohlgefallen auf?
 

Kannst du, nachdem er tot ist, nachdem du dir sicher sein kannst, das er weg ist, wieder eine ganze, vollendete Zeichnung anfertigen? Ohne den Computer? Mit deiner bloßen Hand?
 

Nein.
 

Also, was ändert sich, wenn du es tust? Er ist weg... und was dann? Was, außer dem Gefühl, deine Rache bekommen zu haben, bringt dir sein tot?
 

Die Antwort ist ebenso erschreckend, wie ernüchternd. Nichts. Ganz simpel und einfach.
 

Vielleicht würde der Schmerz nachlassen, die Albträume aufhören, aber nur um durch die Gewissheit ersetzt zu werden, das du jemanden getötet hast. Und könntest du wirklich mit dem simplen Fakt leben, dass du jemandem das Leben genommen hast?
 

Wohl kaum.
 

Er wird dich verfolgen, das weißt du. Er wird sich in den Tiefen deiner Träume festfressen, einen Baseballschläger durch eine Wagner ersetzen. Und schließlich dein Blut gegen sein Eigenes eintauschen und dich langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben.
 

Genauso wie Cody es noch immer versucht, als er an deiner Seite steht und dich anfeuert.
 

Und als du dein eigenes Blut in deinen Ohren rauschen hören kannst und dieses Rauschen, Cody's hasserfüllte Stimme fast komplett ausblendet, löst sich der Knoten in deinem Bauch, der sich seit 4 Jahren immer fester zugezogen hatte und dein Verstand wird klar.
 

Im Endeffekt, bist du nicht gegangen, ohne dem anderen Mann ein Haar zu krümmen, weil du Angst vor einer eventuellen Strafe hattest.
 

Du bist gegangen, weil du für dich selbst mit dem Thema Chris Hobbs abgeschlossen hattest, weil du endlich los lassen konntest, ohne zu bereuen, ihn nicht deinen Schmerz fühlen zu lassen.
 

Du hast dein Leben und er hat Seins. Und wenn es nach dir geht, kann das auch ruhig so bleiben.
 

Außerdem war pink noch nie wirklich deine Farbe gewesen.

#35: Sonnenuntergang

Title: Forgive and Forget?
 

Seine Hände bluten. Auf dem Boden liegen Scherben und seine gottverdammten Hände bluten.
 

Das sind zwei der wenigen, klaren Gedanken, die du fassen konntest, als du die Tür aufgeschlossen und ihn gesehen hattest. Mit blutenden Händen, die nach zerbrochenem Glas greifen.
 

Wie von weit her, hörst du das stetige Brummen des Kühlschrankes und die gedämpften Geräusche der Straße zur Rush-Hour. Die Klänge lullen dich langsam ein, so als wollten sie dich hypnotisieren. Als wollten sie dich den Moment vergessen lassen.
 

Für einen kleinen, nicht fassbaren Moment hörst du dich japsend nach Luft schnappen. Blut, soviel Blut.
 

Und du weißt nicht, wann du den ersten Schritt gemacht hast, aber im nächsten Augenblick, ist der Wasserhahn an und deine Hand, jene die Seine unter den Wasserstrahl hällt, wird nass und kalt.
 

Das rote Blut, wird zu einem leichtem rosé und du lässt deinen Atem, von dem du nicht einmal mitbekommen hattest, das du ihn angehalten hattest, los. Atmest weiter.
 

"Was ist passiert?" kommt es ruhig, unbesorgt und sachlich über deine Lippen, obwohl in deinem Inneren alles auf dem Kopf steht.
 

"Ich konnte das Glas nicht mehr halten, weil meine Hand gezittert hat," erwiedert er, teils frustriert, teils peinlich berührt und wendet sein Gesicht von dir ab.
 

Und da ist so vieles in deinem Kopf, was du ihm sagen willst, was du erwiedern könntest. Dinge wie, "Sei nicht so eine Drama-Queen, der Schnitt ist nicht mal tief," oder "Hast du eine scheiß Ahnung, was ich mir für Sorgen gemacht habe?" Aber das kannst du nicht sagen. Denn es ist deine Schuld, das seine Hand zittert, wenn er sie zu sehr anstrengt. Es ist deine Schuld, das sich dort auf dem kalten Beton, rotes, warmes Blut verteilt hatte.
 

Alles ist deine Schuld.
 

Und anstatt, dass du das erste sagst, was dir in den Sinn kommt, nimmst du ein trockenes Tuch und wickelst die verletzte Hand darin ein.
 

Du wirst die Verantwortung dafür übernehmen, seine Wunden lecken, bis sie sich aus eigener Kraft schließen.
 

Denn es ist deine Schuld. Und diese Schuld kann dir niemand erlassen.

#69: Vergehen

Titel: Everyday things...

Typ: Ficlet
 

Es war dir nicht aufgefallen. Du hattest nicht gemerkt, dass etwas fehlte.

Dein Leben began sich zu verändern und du schienst all diese offensichtlichen Änderungen nicht wahrzunehmen.
 

Es waren die kleinen Dinge. Gesten. Geflüsterte Worte. Ein anderer Name.
 

Es waren die nebensächlichen Dinge. Projekte, die bis spät in die Nacht dauerten. Duschen, duschen, duschen. Kein 'Ich liebe dich'. Kein 'DU bist nunmal so wie du bist'.
 

Es waren auch alltägliche Dinge. Zeit, die ihr zusammen verbracht hättet. Ein Ausflug in den Backroom, bei dem er dich normalerweise begleitet hätte. Mehr Alkohol, mehr Drogen, noch mehr Sex mit fremden Männern.
 

Dann waren da noch die Dinge, die sich nur spät in der Nacht auffinden ließen. Albträume. Ein kaltes Bett. Kalter Schweiß auf nackter Haut.
 

Die Änderungen hatten sich jedem Clicheé bedient, das dir bekannt war. Aber du hattest es nicht bemerkt, hattest die Offensichtlichkeiten als Nichitgkeiten abgetan und immer schneller an ihm vorbei gelebt.
 

Es war im Allem zu erkennen.

Aber du wolltest es nicht sehen.
 

"Was, verdammt nochmal, machst du dann noch hier?"

"Würde es dich stören wenn ich gehe?"

"Es ist deine Entscheidung wo du hin willst."
 

Und so war Alles zu Nichts geworden.

Und Nichts war das, was am Ende übrig blieb.



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