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Ich bin nicht schwul!

Die intersubkulturelle WG
von

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Deine Mucke, meine Mucke

Mit einem müden Ächzen ließ ich die Haustür hinter mir ins Schloss fallen. Die Erleichterung, endlich zu Hause zu sein, musste man wohl deutlich heraushören können, denn Frau Danzel, die jungverheiratete Blondine aus der Wohnung neben unserer, lächelte mich leicht verzerrt an, während sie den Briefkasten leerte.

„Na, schweren Tag gehabt?“

Ich rang mich nur zu einem Nicken durch und setzte meinen Weg fort.

Die aufgesetzte Freundlichkeit ihrerseits war nicht minder deutlich zu hören. Ich wusste, dass sie uns allesamt für völlig verrückt hielt und es als Zumutung empfand, neben uns wohnen zu müssen. Aber Klagen waren zwecklos, immerhin waren wir quasi die Eigentümer des großen Altbaus.

Völlig fertig schleppte ich mich die Stufen hoch in den zweiten Stock, während mir meine Gedanken davonrannten. Dass ich nach dem Tag überhaupt noch denken konnte, grenzte schon an ein Wunder.

Mit zitternden Fingern versuchte ich, mit dem Schlüssel das Loch zu treffen, schrammte aber immer wieder knapp daran vorbei.

„Scheiße, verdammt!“, fluchte ich ungehalten in den Flur, ich wollte doch nur in mein Bett und meine Ruhe haben!

Nach dem fünften Versuch, die Tür zu öffnen, erwies das Schicksal sich ausnahmsweise als gnädig, und mit einem metallischen Klackern schob das gezackte Stück Metall sich endlich ins Schloss. Mühsam drehte ich den Schlüssel um – die Tür war schon etwas älter und hatte sich verzogen, weshalb jetzt das Schloss ein wenig klemmte – und drückte die schwere Holztür auf.

Schon wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Laute Musik dröhnte mir entgegen, wie dazu gemacht, um meine Kopfschmerzen zu verstärken. Monotone Bässe versuchten krampfhaft, eine kreischende Gitarrenwand zu übertönen, untermalt wurde das Ganze durch eindeutig nicht jugendfreie, spitze Schreie aus der nur angelehnten Tür direkt neben mir.

Einer Ohnmacht nahe versuchte ich krampfhaft, mir trotz der Einkaufstüten in der einen und der Laptoptasche in der anderen Hand, die Ohren zuzuhalten und kämpfte mich durch den mit Jacken, Schals, Handschuhen, Zeitungen und –Schriften, Schlüsseln, Taschen und einer unglaublichen Anzahl an Schuhen vollgestopften Eingangsbereich, meine eigenen, lose geschnürten Stiefel mit den Füßen abstreifend und ebenfalls irgendwo an den Rand schleudernd. So lief das hier bei uns halt, keiner von uns hatte auch nur die Spur eines Ordnungsfimmels. Wenn hier mal einer aufräumte, dann war ich das. Und ich hatte meistens nicht den Nerv dazu.

So wie jetzt. Ich zwängte mich durch den mit Memozettelchen behängten Türrahmen in die Küche, knallte die Einkaufstasche einfach auf den großen Esstisch, der eine Seite des Raums einnahm, und torkelte durch die andere Tür ins Wohnzimmer. Hier saß Kostja, ein vierundzwanzigjähriger russischer Medizinstudent, der bei uns sein Auslandssemester machte, vor dem Flachbildfernseher und zockte irgendein Ballerspiel auf der Gemeinschafts-PS2. Er bemerkte mich, drehte sich halb um und grinste mich über die Schulter an. Anscheinend hatte er heute keine Vorlesung gehabt, denn er war definitiv noch nicht draußen gewesen. Das verriet mir der ungestylte, ein wenig traurig herunterhängende, schwarzblonde Iro. Kostja, der ja eigentlich Konstantin hieß, aber nicht einmal von seinen Eltern so genannt wurde, war ein Bilderbuchpunk. Aus vollster Überzeugung. Er hasste jedes System gleich welcher Art, vor allem aber das Russische und Kapitalismus nicht weniger. Aber mal davon abgesehen, dass er sich ständig mir irgendwelchen Faschisten oder der Polizei anlegte, war er echt ein feiner Kerl, mit dem man viel Spaß haben konnte und der jeden Scheiß mitmachte.

Mit hochgezogener Augenbraue bedachte ich die qualmende Zigarette in seinem Mundwinkel.

„Pass bloß auf, dass Gia das nicht sieht, sonst setzt sie dich ratzekahl vor die Tür!“, warnte ich ihn scherzhaft.

Er grinste nur noch breiter.

„Soll sie doch.“

Wenn ich ihn reden hörte, könnte ich mich jedes Mal kringeln vor Lachen, weil er diesen typisch breiten Osteuropaakzent draufhatte, den in amerikanischen Filmen die Bösewichter sprachen. Aber ansonsten war sein Deutsch – von kleinen Ausrutschern abgesehen – tadellos.

Aus den Lautsprechern des Fernsehers waren urplötzlich ein lautes Krachen und ein seltsames Röcheln zu hören. Kostja fuhr herum und gab irgendetwas in seiner Heimatsprache von sich, das ich selbstverständlich nicht verstand. Aber dem Tonfall nach könnte es ein Fluch gewesen sein.

Aber für mich klang Russisch sowieso wie ein permanentes Gefluche. Vor allem dann, wenn Kostja mit seiner Freundin zu Hause telefonierte, hatte ich bei seinem Sprachtempo und dem Klang der Worte immer das Gefühl, er beschimpfe sie am laufenden Band als Schlampe.

Ein zaghafter Blick über seine Schulter auf den Bildschirm brachte den Beweis: Es war ein Fluch. Er war nämlich grade gestorben.
 

Müde schleppte ich mich die Wendeltreppe hoch, die vom Wohnzimmer in den Flur des oberen Stockwerkes führte.

Ja, in unserer Wohnung gab es eine Treppe. Und zwei Stockwerke. Die Geschichte war etwas kompliziert, aber eigentlich schnell erzählt. Das ganze Haus gehörte der Familie Talhoff. Beide Elternteile waren Diplomaten und kurvten im Auftrag des Goetheinstituts in der Weltgeschichte herum. Die zwei Kinder, Regina, von allen nur Gia gerufen, und Wolfgang, genannt Wulf, blieben zwecks Bildung hier und bekamen die einzige Zwei-Etagen-Wohnung des Gebäudes zur Verfügung gestellt. Die restlichen sechs Wohnungen in dem dreistöckigen Altbau mitten im Stadtzentrum waren alle vermietet, die finanzielle Verwaltung regelten Mami und Papi aus dem Ausland. Da die Wohnung aber für zwei Jugendliche allein viel zu groß war, wurde beschlossen, eine WG daraus zu machen. Auch aus Geldgründen, denn viel bekamen die Geschwister von ihren Eltern nicht überwiesen. Das erste, was Regina getan hatte, war, ihre Schulfreundin Emilia in die WG zu holen, die mit ihren Eltern große Probleme hatte und sich die Miete über einen Job in einem der Szeneclubs finanzierte. Es war ja auch nicht teuer, nur Strom, Wasser und Verpflegung mussten mitfinanziert werden. Und über die Telefonbenutzung wurde sorgfältig von jedem Buch geführt.

Schließlich kamen auch noch Severin, ein Physikdoktorand und der Älteste in der Wohngemeinschaft (aber keineswegs der Vernünftigste!), und ich dazu. Bis vor einem Vierteljahr hatte noch ein Freund von Wulf eines der Zimmer gehabt, aber der war mit seiner Familie schließlich in die USA ausgewandert. Seitdem wohnte Kostja bei uns. Und seitdem hatte Wulf hier einen schweren Stand.
 

Endlich oben! Mit jedem Schritt schien die Laptoptasche schwerer zu werden. Und mit jedem Schritt dröhnte die Musik lauter. Wulf und Gia bewohnten die beiden größten Zimmer der Wohnung, logisch, irgendwie. Nur dummerweise lagen die sich genau gegenüber. Und dummerweise waren die beiden, was ihre Vorlieben betraf, so verschieden, wie es nur ging. Während Wulf einer Gruppe von Hoppern angehörte, zählte seine zwei Jahre jüngere Schwester sich zur schwarz gekleideten Seite der Jugendkulturen. Wo Wulf in Form seiner Autotunergang die Gegenwart und Zukunft feierte, betrieb Gia einen Kult um längst vergangene Zeiten, indem sie mit mir auf Mittelalterfeste oder gelegentlich Reiten ging. Und während aus Wulfs Zimmer gerade 50 Cent rappte, ging Gias mit einem großen „Gorgoroth“-Poster verzierte Zimmertür auf, und mir dröhnte Naglfar entgegen.

Mit einem schmalen Lächeln im eigentlich recht hübschen Gesicht trat Gia auf dem Flur, während ihre T-Shirt-Aufschrift deutlich verkündete, was sie von ihrem Bruder hielt: „Lieber für einen Euro rocken, als für fünfzig Cent rappen!“ stand da in Gotischer Textur.

„Hey, Linux! Ich geh den Tisch decken, willst du noch was essen oder hast du schon?“

Ich lächle müde zurück, während sie sich die langen braunen Haare im Nacken zu einem Zopf zusammenbindet.

„Ja, ich komm noch was Essen, danke…“

„Okay!“, und schon war sie weg.

Energiegeladen wie immer. Ich konnte nicht anders, als ihr verblüfft hinterher zu schauen. Gia steckte gerade mitten in ihren Abivorbereitungen und fand trotzdem noch Zeit für ihre Hobbys, obendrein schaffte sie es, uns am Verhungern zu hindern, denn sie war hier die einzige, die wirklich kochen konnte.

Ich habe damals Schule und Freizeit nicht koordiniert gekriegt.

‚Damals? Sehr lustig, Linux, das ist gerade mal zwei Jahre her.’, meinte die fiese kleine Stimme meines Unterbewusstseins, das es natürlich mal wieder besser wusste als ich. Und es hatte sogar Recht. Vor zwei Jahren hatte ich die Schule abgeschlossen. Und seit einem Jahr lebte ich hier in diesem verrückten Haufen und studierte. Informatik, falls es jemanden interessierte.
 

Aber jetzt wollte ich erst einmal alles ausblenden, das irgendwie mit Arbeit zu tun hatte. Unsanft stieß ich mit dem Fuß meine Zimmertür auf, die zwar nicht von einem Poster, dafür aber vom Banner meiner Horde geziert wurde. Ich wurde nämlich als Reenactor bezeichnet. Also einer jener Spinner, die an den Wochenenden so taten, als herrsche noch das Mittelalter. In meinem Fall aber eher die Wikingerzeit. Außerdem zählte ich mich stolz zum eingeschworenen Kreis der Rollenspieler. Und das ließ sich sogar meinem Zimmer ansehen. Kaum schwang die Tür auf, bot sich wie immer der Anblick, der jedem Gleichgesinnten das Herz in der Brust hüpfen ließ. Links in der Ecke neben dem Fenster stand das Holzgestell, das meinen Gambeson, eine Art sehr dicke, wattierte Steppjacke, die unter Metallrüstungen getragen wurde, mein Kettenhemd sowie den Stahlhelm mit Nackenschutz aus Kettengeflecht, trug. Auf der anderen Seite des Fensters das heilige Regal mit meinen gesammelten Regelwerken unzähliger Spielsysteme und - gut verschlossen, damit Sev sich nicht daran vergriff, der wollte sich nämlich daraus einen Gürtel machen – meine geliebte Würfelsammlung. Frei im Raum standen Rücken an Rücken zwei Bücherregale, vollgestopft mit Fantasyliteratur. Die Schränke und Truhen auf der linken Seite bewahrten meine Mittelalterausrüstung auf, weiter rechts fanden sich solch profane Dinge wie Kleiderschrank, Bett, Nachttisch und - für einen Infostudent natürlich unerlässlich – ein großer Eckschreibtisch, das Zuhause meines perfekt eingerichteten PCs. Auf dem war neben diesem dämlichen Windows, das ich für’s Studium brauchte, übrigens auch Linux drauf, mein Lieblingsbetriebssystem. Dem verdankte ich im Übrigen auch meinen Namen, denn eigentlich hieß ich Linus Normann, wenn man meinen Personalausweis fragte, jedenfalls. Ansonsten trafen unterschiedliche Leute über meinen Namen unterschiedliche Aussagen. Die einen, die mich privat kannte, Linux, meine Wikingergenossen nennen mich Eyvindur, nach dem berühmten isländischen Geächteten, und die meisten Zockerfreunde kennen mich als Gnarl.

Unsanft stellte ich die Laptoptasche am Fußende meines Bettes ab, aber ich war einfach zu fertig, um mich noch um irgendetwas zu kümmern. Energielevel auf Null. Hoffentlich rief Gia bald zum Essen. Aber andererseits…

Mein müder Körper forderte seinen Tribut und zwang mich, mich auf mein Bett sinken zu lassen. Zum Glück war dieser Frühling warm, sodass ich keine Jacke getragen hatte. Wenn doch, wäre ich sicher zu faul gewesen, sie auszuziehen.

Nebenbei bemerkte ich, wie die Metalmusik aus dem Zimmer neben mir abrupt verstummte. Wulf musste wohl Gias Stereoanlage ausgeschaltet haben.

Hämisch grinsend griff ich nach meiner Fernbedienung und erweckte meinen CD-Spieler zum Leben. Den Triumph, ungestört seine Musik hören zu können, würde ich ihm nicht lassen.

Ein letzter Blick streifte die Wand neben meinem Bett, an der meine Waffensammlung, summa summarum etwas über zwanzig Schwerter und Dolche, hingen und während das langsame, balladenartige Viking-Metal von Tyr in meine Ohren brandete, schloss ich die Augen…
 


 

~~~

Tja, jetzt ist die Rakete abgeschossen. Ich werd mir Mühe geben, sie im Flug zu halten.

Eindeutige Zweideutigkeiten

„ESSEEEEN!“
 

Verschreckt fuhr ich aus dem Schlaf auf, meine Hand tastete ganz automatisch nach dem Dolch unter meinem Kopfkissen, der selbstverständlich nicht zu finden, weil nicht vorhanden war. Schließlich pflegte ich nur auf Lagern – so nannte man Treffen von Reenactoren – mit einer griffbereiten Waffe zu schlafen. Und normalerweise wurde ich auch nur auf solchen Veranstaltungen so unbarmherzig geweckt.

Noch geistig etwas abwesend schielte ich auf meinen Wecker, ein von einer Drachengipsfigur umschlungenes, altmodisch anmutendes Ziffernblatt, das morgens ein schrecklich schrilles Kreischen von sich gab. Zu Anfang wurde es von meinen Mitbewohnern nicht selten als das Schreien einer Frau in Todesangst interpretiert, aber sie haben sich – wie ich auch – mittlerweile daran gewöhnt.

Die Zeiger zeigten auf sechs Minuten nach Sieben. Wie viele Sekunden vermochte ich nicht zu sagen, die zittrigen Bewegungen des schmalsten Plastikstreifens unter dem Glasdeckel waren für meine noch nicht völlig in Betrieb genommenen Augen einfach zu schnell.

Mich außerordentlich verspannt fühlend, als hätte ich in ungesunder Haltung längere Zeit gelegen (dabei konnte es nicht mehr als etwa eine halbe Stunde gewesen sein), stemmte ich mich aus dem Bett, meine zerknitterten Klamotten richtend, und fuhr mir kurz mit den Fingern durch die schulterlangen, blonden Haare, ehe ich erneut einen Haargummi darum wickelte.

Nach einem ausgiebigen Strecken und Gähnen schlurfte ich zur Treppe.

Sämtliche Musik war verstummt – auch meine, irgendwer musste sie ausgeschaltet haben – was eigentlich nur zwei Dinge bedeuten konnte: Es war niemand da oder es gab Essen.

Ich tippte auf Letzteres.

Denn von unten war eindeutig leises Stimmengewirr, wie durch eine geschlossene Tür, zu hören. Und – viel deutlicher – Severin.

„Mach’s gut, Schätzchen, vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“

Er schnurrte regelrecht.

Als Antwort war nur ein leises Murmeln zu vernehmen.

„Ja, fand ich auch. Tschüss!“

Die Wohnungstür fiel ins Schloss.

Vor der Küche traf ich mit ihm zusammen. Sev sah fast so aus, wie immer. Das gestufte, glatte, hellblond gefärbte Haar lag gewollt zerzaust um seinen Kopf, das weiße Hemd war freizügig geknöpft und hatte bis knapp unter den Ellenbogen aufgekrempelte Ärmel, etwas nachlässig hing es über den Bund der schwarzen, sehr figurbetonten Lederschlaghose. Um Hals und Handgelenke baumelten diverse Kettchen und Lederbänder. Nur das intensive Leuchten in seinen Augen, die mich herausfordernd anfunkelten, war nicht wie immer. Es war ein deutliches Zeichen dafür, dass er gerade Sex gehabt hatte.

Stumm betrat ich die Küche und ließ mich auf meinen Platz am großen Küchentisch nieder.

„Na, ist dein One-Afternoon-Stand endlich verschwunden?“, stichelte Gia, die am Herd stand und sorgfältig die Spaghettisoße abschmeckte.

Sev grinste nur.

„Ach, Gia, du bist doch im Grunde nur eifersüchtig. Bring doch auch mal wieder irgendwen mit heim!“

„Besser nicht, sonst lässt sie sich noch schwängern…“, brummte Wulf, der in irgendeine Autozeitschrift vertieft auf seinem Stuhl hing. Für seine ausgesprochen freundliche Bemerkung erntete er allerdings nur einen giftigen Blick seitens seiner Schwester, denn die hatte gerade genug damit zu tun, den großen, schweren und sicherlich auch heißen Topf auf den Tisch zu bugsieren, ohne irgendjemanden oder irgendetwas zu verbrennen.

„Ist das schon wieder Hackfleischsoße…?“, fragte Emilys zartes Stimmchen.

„Mensch, Mi, ein Essen ohne Fleisch ist kein Essen!“, fauchte Gia zurück.

„Wie willst du jemals von diesem Magersucht-Körper wegkommen, wenn du keine anständigen Fette isst?“

„Aber ich bin aus Überzeugung Vegetarier!“, maulte unser kleines Sorgenkind zurück, was an sich schon ziemlich erstaunlich war.

Mi hieß eigentlich Emilia und war neben dem Vegetarier auch ein Emo aus Überzeugung. Sie und Gia gingen in denselben Jahrgang auf einem Gymnasium hier in der Gegend. Früher waren sie sogar in einer Klasse gewesen. Die zwei kannten sich schon ewig, aber wie zwei so verschiedene Menschen es so lange miteinander aushielten, war nicht wenigen ein Rätsel.

Mir zum Beispiel.

„Heulboje, Maul halten und fressen!“, kam der erwartete Kommentar unseres liebsten Rapfans.

Emily zog sofort schniefend die Nase hoch, war mal wieder kurz vorm Heulen.

Die beiden konnten sich auf den Tod nicht ausstehen. Das äußerte sich immer wieder in den entstehenden – meist sehr einseitig ausfallenden, denn Mi war eindeutig zu nah am Wasser gebaut – Streitereien am Tisch, vor dem Fernseher, auf Partys oder im Auto, immer dann eben, wenn beide gleichzeitig in einen Raum gezwungen wurden.

Gia ging diesmal, wie auch sonst so häufig, sofort dazwischen und verbot ihrem Bruder mit einem Klaps auf den Hinterkopf den Mund.

„Hey, Mi, guck mal, ich hab dir extra ein kleines Töpfchen mit purer Tomaten-Basilikum-Soße gemacht…“

„Danke“, nuschelte das für sein Alter viel zu kleine Mädchen mit den schwarzgefärbten Haaren und schnupperte an dem kleinen Topf, der jetzt direkt vor ihr abgesetzt wurde,

„Sind das…?“

„Biotomaten“, nickte Gia, „Extra für dich.“

„Genau“, nickte Severin, schon an einer einsamen Spaghetti kauend, „Sonst wären die uns nämlich viel zu teuer.“

Und er schenkte Emily sein berüchtigtes Zahnarztweißlächeln, mit dem er schon so manches arme Wesen rumgekriegt hatte. Auch Mi, wie es schien, denn die begann wieder zaghaft zu lächeln.
 

„Sag mal, Linux, hast du am Wochenende wieder Zeit für ein bisschen Training?“

Ich blickte, den Mund voller Hackfleischsoße, von meinem Teller auf und kaute angestrengt, um Gia möglichst rasch eine Antwort geben zu können.

Mi kam mir allerdings zuvor:

„Oh Gott, wollt ihr euch schon wieder die Schädel einschlagen?!“

Hätte ich nicht immer noch den Mund voll, hätte ich jetzt geseufzt. Emily hatte etwas dagegen, dass Gia und ich zusammen Schwertkampf trainierten. Was genau, konnte sie mir nicht sagen. Aber es war brutal und gemein und überhaupt ganz böse und wir taten uns immer weh. Jedenfalls aus ihrer Sicht.

Gut, ein paar Verletzungen gab es tatsächlich meistens, aber mit den paar blauen Flecken, Prellungen und seltenen Platzwunden musste man eben leben können. Es hieß ja nicht umsonst Kampfkunst, oder?

„Lass sie doch, dann kann ich sie mal wieder verarzten…“, schnurrt Sev spitzbübisch.

Geschockt riss ich die Augen auf.

Nein! Nicht von DEM Kerl!

Da lief ich lieber weiterhin unverbunden herum, bevor der mit seinen lüsternen Fingern meine Haut betatschte!

Inzwischen war mein Essen auch zur Genüge klein gekaut, sodass ich gefahrlos schlucken konnte. Sofort setzte ich zu meiner Verteidigung an.

„Nein, nein, Mi, wir tun uns schon nicht weh.“, versuchte ich sie zu beruhigen.

„Wie schade…“, meinte Severin und leckte sich lasziv einen Soßenspritzer vom Finger.

Heiß war er ja schon irgendwo…

Moment! Was zur Hölle dachte ich denn da! Ein Kerl war doch nicht heiß! Nicht für mich! Um Himmels Willen, wo kämen wir denn da hin?

„Warum so rot, Linux?“

Erschrocken sah ich in Sevs selbstzufrieden grinsendes Gesicht. War ich tatsächlich rot geworden?

„Mach ich dich an?“

Na ja, wenn ich es eben noch nicht war, dann spätestens jetzt. Oder alternativ leichenblass. Ich wusste es nicht so genau. Mein Appetit war mir jedenfalls gründlich verdorben worden. Stumm legte ich mein Besteck weg, schob den Stuhl zurück und stand auf.

Kostja startete einen Versöhnungsversuch.

„He, Kumpel, nimm das nicht so ernst, ja?“

Aber ich nahm es ernst. Wollte es ernst nehmen. Denn das musste ich mir wirklich nicht noch länger antun.

Im Hinausgehen traf mich ein mitleidiger Blick von Gia.

Ich erwiderte ihn mit einem gefrorenen Lächeln, um ihr zu zeigen, dass es mir nicht schlecht ging, sondern mich nur die Tischgesellschaft ankotzte. Wie so häufig.

Ohne ein weiteres Wort verließ ich die Küche.

Von drinnen ertönte erneut Severins leicht rauchige Stimme.

„Hach ja, ist er nicht niedlich, wenn er sauer ist?“

Fest presste ich meine Lippen aufeinander.

Es kostete mich gerade ehrlich viel Überwindung, nicht wieder hinein zu gehen und ihm meine Faust in die hübsche Fresse zu dreschen. Aber ich war ja zum Glück ein rational denken der Mensch und fähig, meine Gefühle zu kontrollieren.
 

Mit unbeschreiblicher Wut im Bauch und so fest geballten Fäusten dass sie zitterten, ging ich in mein Zimmer zurück. Ich war normalerweise ziemlich gut darin, meine Gefühle zu beherrschen, wenn ich das wollte. Aber das hier schlug dem Fass den Boden aus!

Mit dem erdrückenden Gefühl im Brustkorb, jemanden umbringen zu müssen, stapfte ich die Treppe nach oben, zurück in mein Zimmer. Von unten konnte ich Gias laute Stimme hören. Wahrscheinlich machte sie Sev gerade zur Sau.

Knisternd vor Energie und zugleich völlig erschöpft taumelte ich zu meinem Bett und setzte mich. Starr starrte ich meine fest im Schoß verschränkten Hände an, meine Kiefermuskeln zuckten.

Was bildete das Arschloch sich eigentlich ein?!

Dass er einfach so auf meinen Gefühlen herumtrampeln und sich über mich lustig machen könnte?

Moment… welche Gefühle?

Na, meine selbstverständlich, die, die ich als Mensch und empfindendes Wesen entwickelte, und immerhin war ich gerade schwer gekränkt worden. Ich hatte doch keine Gefühle für IHN! Wie sollte das überhaupt gehen? Er war schließlich ein Kerl, ebenso wie ich, auch wenn man ihm das manchmal nicht so recht glauben wollte.

Aber wie kam er auf den absurden Gedanken, er würde mich anmachen?

Doch nicht er! Niemals! Als Frau wäre er ja vielleicht attraktiv, also, er war auch so definitiv attraktiv, aber er war nun mal genetisch gesehen auf jeden Fall männlich, ein XY-Typ, und das passte vorne und hinten nicht!

Und wie wenig Anstand hatte der Kerl eigentlich, dass er überhaupt erst auf den Gedanken kam, so eine Frage auszusprechen? Und es dann auch noch zu tun? Mir mitten ins Gesicht?

Irgendwo musste an dem Typ ein gewaltiger Fehler bei der Entstehung passiert sein.

Welcher normale Mensch sprach in aller Öffentlichkeit solche Sätze?

Na ja, gut, wenn man verliebt war oder jemanden verführen wollte…

Geschockt riss ich die Augen auf.

Wenn man jemanden verführen wollte.

Wollte Severin etwa mich verführen?

Um Himmels Willen, wozu denn? Der konnte doch nicht ernsthaft vorhaben, … Oder doch?
 

Gebannt von dem horriphobischen Gedanken starrte ich mehrere Sekunden lang mit schreckgeweiteten Pupillen auf einen absolut uninteressant weißen Fleck an meiner Wand, ehe ich wieder zu mir kam und kurz den Kopf schüttelte, um die ekelerregenden Bilder, die meine etwas hyperaktiven Neuronenverbindungen im Hirn produziert hatten, zu vertreiben.

Auf den Schock brauchte ich erst einmal etwas Ablenkung.

Ich zwang mich, meine den ganzen Körper betreffenden verspannten Muskeln zu lockern und aufzustehen. Vorsichtig streckte ich mich, in meiner Wirbelsäule knackte es unschön.

Lange mit angespanntem Rücken in einer unangenehmen Position zu sitzen, war eindeutig nicht gesund.

Gemächlich schlich ich zu meinem geliebten Computer hinüber und drückte genüsslich den Power-Knopf. Die Festplatte begann leise zu surren, die Lüfter vollführten ihren alltäglichen Testlauf, und der Bildschirm schaltete sich mit einem leisen Piepton automatisch ein.

Ich wählte das Windows-Betriebssystem und wartete, bis mein Schätzchen sich hochgefahren hatte. Nach dem sorgfältigen Überprüfen der Übertragungsrate meiner Internetverbindung drückte ich meine Lieblings-Desktop-Verknüpfung und stürzte mich ins Paradies.

Vor meinen Augen erschien die World-of-Warcraft-Startseite, und ich konnte mich gar nicht schnell genug einloggen.

Vielleicht hatte ich ja Glück, und ich traf einen alten Freund wieder…
 


 


 

~~~

Anmerkung: Ich spiele selbst kein WoW, von daher möge man mir logistische Fehler, das Spiel betreffend, bitte nachsehen.

Aber ihr dürft mich gern berichtigen und darüber aufklären ^w^

Spielchen

Schon seit gut und gerne einer dreiviertel Stunde gurkte ich durch die endlose Welt der Kriegskunst. War schon verrückt, wie viel Zeit und Geld man in etwas investieren konnte, das irgendwie gar nicht als notwendig erschien. Aber, hey, Kunst war auch nicht notwendig, und wie viel Geld ging jährlich auf irgendwelchen Auktionen für mit Farbe bespritzte Leinwände über den Tisch?

Und für Leute wie mich war WoW notwendig. Lebensnotwendig.

Nein, ich war keiner von den spießigen Nerds, die nichts anderes tun, als vor ihrem PC zu hocken und das Spiel mit der Realität verwechseln, bevor hier irgendwer falsche Vermutungen anstellte. Aber ich war schon irgendwo abhängig. Das gab ich ganz offen zu und das war mir auch nicht peinlich. Computerspiele waren meine Zigaretten. Ab und zu hatte ich es eben nötig, genau wie ein Gelegenheitsraucher seinen Glimmstängel, um eine bestimmte Situation zu verarbeiten. Und WoW war mein Fernseher, meine sinnlose Reality-Talkshow. Jemand, der noch nie ein MMOG gezockt hatte, konnte nicht erahnen, wie wunderbar das sein konnte und welche kommunikativen Möglichkeiten sich neben dem eigentlichen Spiel eröffneten. Ich meine, wo außer im Internet war es möglich, gemeinsam mit einem Kanadier, zwei Israelis, drei Amis, einem Mexikaner, Ukrainer, Italiener, Japaner, Südkoreaner und einem Deutschen zusammen auf freundschaftlicher Basis Scheiße zu bauen und gemeinsam in den Krieg gegen ultrafiese Bösewichte zu ziehen?

Gestaltete sich in der realen Welt meiner Ansicht nach etwas schwierig.

In WoW bildeten wir eine Gilde, waren ein Zockerherz und eine Zockerseele, hielten fest zusammen und griffen einander ohne zu fragen unter die Arme. Auch in privaten Dingen, so hatte ich mich zum Beispiel per Chat um unseren kanadischen Nachtelfen gekümmert, als der im realen Leben Probleme mit seinen Eltern hatte, die sich gerade trennten. Das Internet war nicht so böse, wie alle immer taten. Es erzog uns nicht zu Amokläufern und auch nicht zu emotionalen Krüppeln, die zu keinen zwischenmenschlichen Kontakten fähig waren. Wer sagte denn, dass zwischenmenschliche Kontakte zwingend mit physischer Präsenz verknüpft waren? Klappte auch prima ohne. Jedenfalls meiner Meinung nach, und ich musste es wissen.
 

Eine Chatnachricht riss mich aus meinen Gedanken.

Ich wanderte gerade über eine weite, mit wenigen Büschen bewachsene Wiese, als ein altbekannter Charakter meinen Namen über das Gebiet schrie.

Mehr war nicht nötig. Ich grinste und setzte mich in Bewegung. Ich wusste genau, was er wollte.

Nur Sekunden später tauchte am Bildschirmrand Terac auf, ein Tauren-Schamane auf Level 39. Ich lächelte, und obwohl ich ihn ja nicht sehen konnte, war ich mir sicher, dass er das auch tat. Mit ein paar Befehlen schickte ich meinen Zwergenkrieger in den Angriff, und Gnarl stürzte sich todesmutig auf den riesigen Stierschädel.

So wie schon bestimmt dutzende Male zuvor. Terac und ich standen uns häufig gegenüber, uns verband eine Art freundschaftliche Feindschaft. Wir zogen uns gegenseitig auf, griffen uns immer wieder gegenseitig an, egal ob in den Player-vs.-Player-Landschaften wie jetzt oder in den Arenen als Teil von gegnerischen Teams. Und wir waren uns absolut ebenbürtig. Beide kannten wir Schwächen und Stärken unserer Charaktere und wussten sie genau zu nutzen. Jeder hatte die Situation voll im Griff, und keiner von uns konnte wissen, ob er heute Sieger oder Verlierer sein würde.

Kurz, es war eine Freude, sich mit ihm zu duellieren.

Jedes Mal aufs Neue.

Und das hier war auch der einzige Punkt, in dem ich von meiner Gilde keine Hilfe wollte. In Kämpfe mit Terac ging ich grundsätzlich ohne Rückendeckung. Es war Ehrensache.
 

Während ich gerade damit beschäftigt war, einem seiner Zauber auszuweichen, hörte ich mit dem Ohr, das nicht vom Headset blockiert war (immerhin musste ich für meine Leute immer erreichbar sein, egal ob die im Spiel oder die in der Realität), wie es unten an der Tür klingelte. Sekunden später schallte Gias Stimme durch die WG, so durchdringend, dass ich trotz Spielgeräuschen und geschlossener Zimmertür jedes Wort verstand.

„Wulf! Deine abnormen Freunde sind da!“

Aha. Unser Hopper hatte Besuch. Na, hoffentlich gingen die zusammen irgendwohin, es gab doch bestimmt irgendeine Party oder irgendein Autorennen, meinetwegen auch irgendwas Illegales, das sie nicht verpassen durften. Hauptsache, sie gingen.

Denn wenn sie da waren, war es immer entsetzlich laut, sie waren einfach so erdrückend präsent, wie ein ungeliebter, tyrannischer Eroberer. Auch wenn ich häufig das Gefühl hatte, dass eher ein unterentwickeltes Ego und ein krankhaftes Geltungsbedürfnis Ursache dieses unmöglich intoleranten Verhaltens waren.

Ganz schlimm war es, wenn irgendein Fußballspiel im Fernsehen übertragen wurde. Dann trafen sie sich bei irgendwem zu Hause, eingedeckt mit Fanartikeln, Snacks, dem Bestellflyer des Pizzaservices und jeder Menge Bier.

Auch unsere Wohnung hatte unter diesen Fußballbesuchen zu leiden. Dann pflanzten sich gut und gerne bis zu zwanzig Anhänger der HipHop-Szene, die gleichzeitig auch auf Fußball standen, in unser Wohnzimmer vor den großen Fernseher, schrieen, grölten und stöhnten im Chor, dass man meinte, da unten säße ein gigantisches Tier, und nicht eine Gruppe junger Männer, und verpesteten unsere Luft mit ihren Alkoholfahnen. Und mit zunehmendem Biergenuss wurden auch die Kommentare immer unflätiger, sodass Mi es nicht mehr allein im unteren Stockwerk aushielt und verängstigt zu Gia nach oben flüchtete, sobald auch nur zu erahnen war, dass Wulfs Freunde zu Besuch kamen.

Denn wenn sie da waren und blieben, dann ging Sev irgendwohin. Er war zwar auch leidenschaftlicher Fußballgucker, mochte sogar den gleichen Verein, mied aber geflissentlich die Gesellschaft der „abgestumpften Schweine“, wie er sich auszudrücken pflegte.

Mal ganz ehrlich, das größte Schwein hier war doch wohl er?!

Wer sonst schleppte dauernd eine andere Sexgeschichte ab, kümmerte sich nicht darum, ob seine Bettgenossen vielleicht auch Gefühle für ihn hatten, war egoistisch bis zum Letzten und nicht selten ein solches Arschloch, dass mir die Haare zu Berge standen.

So wie vorhin beispielsweise.

Mir wurde immer noch flau im Magen, und ich spürte immer noch die unterdrückte Wut, wenn ich an sein Verhalten vom Abendessen dachte.

„Miese Ratte…“, murmelte ich vor mich hin und versetzte Terac auf dem Bildschirm einen ganz besonders heftigen Schlag mit einer meiner Spezialfähigkeiten.
 

Mit einem leisen Klappen ging meine Zimmertür auf.

„L-linux? Da-darf ich zu dir kommen…? Weil…“

Emily stand in der Türöffnung und druckste herum.

„Setz dich, aber stör mich nicht“, war mein trockener Kommentar.

Ich wusste schon, warum sie jetzt zu mir gekommen war. Gia war nicht in ihrem Zimmer, Severin mit großer Wahrscheinlichkeit getürmt und in irgendeinen Club gegangen, nachdem er von unserem Alphaweibchen in der Küche wegen der Aktion mit mir so zusammen geschrieen worden war, und unten lungerten noch immer die Hopper herum. Und immerhin kam sie mit mir noch ganz gut aus. Na ja, eher gesagt, wir waren im Koexistieren ganz gut.

Mi quietschte freudig, pflanzte sich in Ermangelung eines bequemeren Sitzplatzes (Tschuldigung, aber ich besaß halt kein Sofa) auf meinen zweiten Schreibtischstuhl, knipste die kleine Stehlampe an, die meine Arbeitsfläche beleuchtete, und begann in dem Buch zu lesen, das sie sich mitgebracht hatte.

Ich konnte mir es gerade nicht erlauben, die Augen von der Mattscheibe zu lösen, sonst hätte ich sicherlich einen Blick auf den Titel geworfen. Aber mit Sicherheit war es wieder irgendeine dramatische Romanze, sodass Emily früher oder später eine Packung Taschentücher brauchen würde.

Unten hörte ich, wie Wulf jeden seiner Freunde einzeln mit irgendeiner Abwandlung des Satzes „Yo man, was geht, Alter?“ und einem spezifischen Handschlag begrüßte.
 

Wir schlugen uns nun schon gut zehn Minuten. Bei einer Durchschnittskampfdauer pro Gegner von geschätzten fünf Sekunden bekam man eine ungefähre Ahnung, dass das, was wir hier abzogen, etwas Besonderes war.

Er attackierte, ich wich aus, schickte meinen Zwerg in den Angriff, der geblockt wurde, und so weiter. Es war ein Spiel im Spiel, dem wir in etwa einmal pro Woche frönten. Manchmal auch öfters, dann aber wieder ein paar Wochen gar nicht.
 

Plötzlich machte er kehrt und rannte davon.

Jeder andere hätte das als feigen Versuch, der Niederlage zu entkommen, gewertet und wäre ihm gefolgt. Ich wusste, dass die Flucht unser Zeichen dafür war, dass dem anderen etwas in die Quere gekommen war und er das Spiel verlassen musste beziehungsweise anderswo gebraucht wurde.

So war es auch. Am Bildschirmrand blieb er stehen, hob eine Hand und winkte. Ich winkte zurück, und er raste davon. Ja, in WoW konnte man seinen Charakter winken lassen. Diese so genannten Emotes waren ungemein praktisch, da du dich mit der gegnerischen Fraktion sonst überhaupt nicht unterhalten konntest. Na ja, jedenfalls nicht mitten im Spiel.
 

Ich seufzte und lenkte Gnarls Schritte in die entgegen gesetzte Richtung. Eigentlich hatte ich jetzt gar keine Lust mehr, noch weiter zu zocken, aber ich musste wenigstens nachsehen, ob meine Gilde mich nicht brauchte.

Mi blickte von ihrem Buch auf.

„Was ist denn, Linux?“, fragte sie schüchtern, denn immerhin hatte ich ihr ja gesagt, sie solle mich nicht stören. Aber jetzt störte sie ja nicht, jetzt lief ich ja nur über irgendeine langweilige Landschaft.

„Nichts, ich hab mich nur grad von nem Freund verabschiedet.“

Das Emomädchen machte große Augen, was von dem vielen schwarzen Kajal drum herum nur noch betont wurde.

„Freund? Aber… du hast doch grad gegen so ein Monster gekämpft…“

Ich lächelte und nickte, ohne sie anzusehen.

„Ja, das Monster war mein Freund.“

Das war noch nicht mal gelogen. Ich hatte zwar keine Ahnung von dem Menschen hinter dem Account, aber ich wusste, dass ich ihn irgendwie mochte. Und er mich auch, sonst würden wir uns wohl kaum so oft treffen. Woher wusste ich eigentlich, dass das ein Mann war, gegen den ich da spielte? Ich wusste es nicht. Aber irgendwie hatte ich es im Gespür. Oder, anders ausgedrückt, ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dass hinter Terac ein Mädchen steckte.

„Oh Mann, du bist echt komisch.“, ertönte es da von der Seite, und ich unterbrach meine Überlegungen.

„Wieso?“, fragte ich Mi, während ich Gnarl um eine Felsformation herumsteuerte, immer darauf gefasst, von irgendetwas angesprungen zu werden.

„Prügelst dich mit deinen Freunden im Internet. Jetzt weiß ich auch, warum Gia und du euch immer gegenseitig den Schädel einschlagen müsst: Diese dummen Onlinespiele sind Schuld!“

Ich drehte mich stumm zu ihr um, blinzelte und starrte sie zwei Sekunden lang bewegungslos an.

Dann begann ich schallend zu lachen.

Dieses Mädchen dachte wohl immer um zwei Ecken!
 


 

Einen Tag später saß ich summend neben Gia im Bus, der uns zu einem der öffentlichen Parks brachte, den MP3-Player-Stöpsel im Ohr. Zwischen meinen Füßen stand eine Anglertasche, über deren Gewicht sich jeder Angler gewundert hätte. Gia, die mit angezogenen Beinen auf ihrem Sitz hockte, kicherte immer wieder leise vor sich hin.

Es war Freitagnachmittag, mein vorlesungsfreier Tag, und Gia hatte ebenfalls regulär nur fünf Stunden Schule.

Eigentlich wollte ich es vermeiden, jetzt schon blöd angestarrt zu werden, aber dem Opa mit dem kleinen Hund, der uns gegenüber saß, fiel es gar nicht erst ein, seine Augen von uns zu nehmen.

Okay, zugegeben, für ihn waren wir wahrscheinlich ein so alltäglich uninteressanter Anblick wie Aliens.

Da saß ein junger, blondgelockter Mann mit einem fünf Zentimeter langen Zöpfchen als Kinnbart, das unten von einer winzigen Holzperle zusammengehalten wurde, der trotz der schon fast sommerlichen Temperaturen so etwas wie eine steife, ärmellose Steppjacke trug und sich lederne Stulpen um den Arm gebunden hatte. Daneben ein recht muskulöses Mädchen mit langen, glatten braunen Haaren, einem eng auf die Figur geschnittenen T-Shirt mit der schmutzigroten Aufschrift ‚Gewalt ist eine Lösung’, schwarz lackierten Fingernägeln, einem Stacheldrahthalsband (das aus Gummi war, was beim Betrachten aber niemand vermutete) und verspiegelter Sonnenbrille.

Beide trugen schwarze Lederhosen, die in kniehohen, militanten Stiefeln steckten.

Und die eine kicherte wahnsinnig, während der andere in einer boshaften Sprache vor sich hin sang (Norwegisch).
 

Wirklich, wir waren eine echte Gefährdung des Allgemeinwohls.

Nur gut, dass der alte Gaffer mit seinem kläffenden Drecksköter keine Ahnung hatte, was wir in der Anglertasche wirklich transportierten. Sonst hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit die Polizei gerufen.
 

Mit einem freundlichen Lächeln zum Busfahrer stiegen wir an unserer Haltestelle aus.

Gia streckte sich lachend.

„Langsam sollten die Leute sich doch an uns gewöhnt haben… immerhin kommen wir oft genug her“, fotzelte sie.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ja, klar, sie alle warten nur darauf, dass wir wieder auftauchen, um uns in die Arme zu schließen“, erwiderte ich und setzte mich zielstrebig in Bewegung.

Meine Stimme triefte vor Sarkasmus.

Sie hatte zwar Recht, aber die Tatsache, dass wir jeden zweiten Freitag und manchmal am Wochenende diesen Park aufsuchten, machte uns für die restlichen Spaziergänger, Hundeausführer und Parkbankdrücker nicht zwingend sympathischer.

Wir waren die zwei Freaks, die mit einer Anglertasche in den Wald stürmten. Was wir dort wollten, war garantiert eines der Gesprächsthemen der lästernden Rentnerinnen in der kleinen Laube am Rand des Hauptweges, die nach dem Kaffeekränzchen ihr Altenheim verließen, um im Park Leute zu bespannen, die ihr Leben noch vor sich hatten.
 

Heute saßen sie schon wieder da, als wir ihnen gegenüber in einen kleinen Trampelpfad einbogen und uns ein paar Meter weiter ins Unterholz schlugen.

Was wir hier wirklich taten, musste nicht unbedingt jemand sehen.
 

Plötzlich hörte das Gestrüpp auf, und wir standen auf einer kleinen, vielleicht acht Meter im Durchmesser zählenden, natürlichen Lichtung. Der Boden war bemoost und federnd, aber nicht weich und auch ziemlich frei von Steinen. Für unsere Zwecke also ideal.

Ich warf die Anglertasche von mir und fixierte Gia lauernd.

Sie ging leicht in die Knie, die Sonne brach sich in ihren Brillengläsern. Ein zähnebleckendes Lächeln ihrerseits sagte mir, dass in ihr die Vorfreude ebenso hoch kochte wie in mir.

„Na komm schon, fang mich!“, forderte sie mich auf und knurrte mich an.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich machte einen Satz nach vorne, auf sie zu, und sprintete los, als sie mir mit flinken Sprüngen entwischte. Ich hetzte sie über die ganze Lichtung, versuchte, ihr den Weg abzuschneiden, während sie mir Haken schlagend immer wieder auswich. Bei dem Anblick ihrer Fluchtmanöver wäre jeder Hase neidisch geworden.

Schließlich trieb ich sie in die Enge. Zwischen den beiden Himbeersträuchern konnte sie mir nicht entkommen, denn der einzige Weg führte an mir vorbei, wenn sie sich nicht verletzten wollte.

„Ergibst du dich?“, fragte ich sie heiser.

Doch sie lachte mir nur frech ins Gesicht.

„Nein!“

Gia duckte sich und schnellte wie eine Stahlfeder auseinander, sprang nach oben, packte einen Ast und ich sah nur noch die Sohlen ihrer Springerstiefel auf meinen Brustkorb zurasen, ehe ich nach Luft schnappend im Gras lag und sie über mich hinweg sprang.

Am anderen Ende der Lichtung blieb sie stehen.

„Hat’s sehr wehgetan?“

Ich knurrte verhalten und richtete mich wieder auf.

„Das kriegst du zurück…“

Mit Adrenalin abgefüllt bis zum Hals stapfte ich zu der Anglertasche zurück.

„Bist du warm?“, rief ich dabei in ihre Richtung.

„Jepp, meinetwegen können wir anfangen.“

„Gut“, war mein Kommentar, und ich öffnete den Reißverschluss.

„Schnapp!“

Gia reagierte augenblicklich, als sie meinen Ausruf hörte und das stählerne Blitzen in der Luft sah. Geschickt fing sie das Schwert auf und warf einen kurzen Blick auf die knapp einen Meter lange Klinge. Sie war stumpf und vorne abgerundet, eine so genannte Fechtfeder, ein Trainingsschwert.

Auch ich zog meine nach dem gleichen Prinzip aufgebaute Waffe aus der Anglertasche und stellte mich Gia gegenüber auf.
 

Nein, wir taten hier nichts Unanständiges.

Aber ganze legal war es nicht.
 

Zwei Stunden und viele blaue Flecken später warf Gia ihr Schwert weg und ließ sich heftig keuchend ins Moos fallen. Ich rammte meine Klinge senkrecht in den Boden und folgte ihrem Beispiel.

„War gut heute.“

„Hmm…“

Erschöpft starrten wir beide in den blauen Himmel, wo ein paar Schäfchenwolken über uns hinweg zogen. Jeder lauschte dem Atem des anderen und dem langsam wieder einsetzenden Vogelgezwitscher in den Bäumen um uns herum, jetzt, da das Klirren von Stahl auf Stahl aufgehört hatte.

„Wir sollten die enge Mensur noch mal üben, da verhasple ich mich immer und komm nicht mehr von dir weg“, meinte sie leise.

„Hmm…“, ich brummte nur, gedanklich leicht abwesend.

Sie richtete sich halb auf und stützte sich auf einem Ellenbogen ab, um mir ins Gesicht zu schauen.

Ich schwieg.

„Woran denkst du, Linux?“

„Häh?“

Blinzelnd fand ich beim Klang meines Namens in die Realität zurück.

Sie kicherte

„Woran du denkst, Schnarchnase!“

„Weiß nich.“

An meine Exfreundin, aber das wollte ich ihr nicht auf die Nase binden. Sie wusste von dem Desaster nichts, und das war gut so. Ich konnte jetzt keine bohrenden Fragen vertragen.

„Herrgott, Linux! Die fehlt ’n Mädchen, weißt du das?“

WAS? Konnte sie etwas Gedanken lesen?

Äußerlich ließ ich mir jedoch nichts anmerken, blieb gelassen.

„Wie kommst du darauf?“

Ihr hinterhältiges Kichern ließ bei mir alle Alarmglocken läuten. Wenn sie solche Töne von sich gab, bedeutete das niemals etwas Gutes.

„Nur unausgelastete Kerle fangen an, mit so nem gequält romantischen Gesichtsausdruck zu tagträumen.“

Ich murrte.

„Ich bin nicht unausgelastet…“

Jetzt setzte sie sich endgültig auf.

„Mal ganz ehrlich, Kumpel, seit du bei uns wohnst, hast du weder ein Mädchen mit heimgebracht noch irgendwo übernachtet, von deinen Lagern mal abgesehen. Und von einem Date hab ich auch nichts mitgekriegt, von einer Freundin ganz zu schweigen.“

Missmutig blickte ich sie an. Ja, ich hatte ja auch seit drei Jahren keine Beziehung mehr gehabt, seit das mit Miriam in so einer Katastrophe geendet hatte. Ich hatte seit drei Jahren keinen Kuss mehr bekommen, mit keinem Mädchen geflirtet und keinen Sex mehr gehabt, und eigentlich hatte ich geglaubt damit ganz gut klar zu kommen.

„Ich brauch keine Freundin…“, grummelte ich zurück.

Meine Laune, die eben noch fast euphorisch gewesen war, sank irgendwo in die Gefilde jenseits des Kellers.

Ich wollte da jetzt nicht drüber reden. Am liebsten wollte ich über dieses Thema überhaupt nicht reden. Nicht dran denken.

Aber Gia war nun mal kein Mensch, der ein Gesprächsthema fallen ließ, wenn es einmal angesprochen worden war.

„Sei nicht albern, Linux, du bist auch nur ein Mann! Du hast auch biologische Bedürfnisse! Ich weiß ja nicht, wie du auf so einen Unsinn kommst“

Gut so! Das sollte auch keiner wissen, es war nämlich erstens kein Unsinn und zweitens furchtbar peinlich!

„Aber spring einfach über deinen Schatten und bagger mal irgendeine an. Was kann schon schief gehen?“

Was schief gehen konnte?

Alles! Zur Hölle noch mal, es konnte genau dieselbe Scheiße sein wie vor drei Jahren! Es gab sogar die Möglichkeit, dass es schlimmer kam!

Gias freundliches Lächeln musste im krassen Widerspruch zu meiner finsteren Miene stehen. Ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass ich ein Gesicht wie während der Sintflut zog.

„Glaub mir, es kann dir nur gut tun“, versuchte sie, mir ins Gewissen zu reden.

Ich seufzte entnervt und sammelte die Fechtfedern auf.

„Lass uns gehen.“
 

Auf der Heimfahrt hielt sie freundlicherweise die Klappe.

Aber ihre Worte hatten sich schon so tief in mein Gehirn gefressen, dass das auch keinen Unterschied mehr machte. Ich hörte sie trotzdem die ganze Zeit in meinem Schädel nachhallen.
 

„Es kann dir nur gut tun!“
 


 


 

~~~

Ich hoffe, es ist nicht zu konfus geworden, ich lieg mit ner Grippe im Bett, den Schlepptop aufm Schoß und tippe fröhlich irgendwelches hirnlose Zeugs vor mich hin...



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  shot_coloured
2009-04-23T09:38:35+00:00 23.04.2009 11:38
Hey, hab die Story jetzt erst gefunden und hab teilweise echt lachen müssen. Wirklich gut geschrieben und schöne Klischees. ;) He, und tatsächlich ist mir - noch - der Hopper irgendwie nicht unsympatisch... O___o Vielleicht ändert sich das ja noch. :P Hat jedenfalls echt potential und ich würde mich freuen, wenn du weiter schreiben würdest!
Grüßeeeeeeeee
Von:  Animegirl_07
2008-12-22T10:46:38+00:00 22.12.2008 11:46
ne, es ist dir sogar gut gelungen^^
okay, es ist lang und eigentlich scheue ich richtig lange Kapis, aber dies hat sich ja fast von selbst gelesen, so spannend war das^^
Einfach genial!
Aber sie hat recht. Ich find Gia echt sympatisch. Okay, sie hat auch ihre Macken, aber ehrlich gesagt. ist sie eine der wenigen normalsten Leute in dieser Klicke (okay, wenn du alle von der WG zusammen zählst. Denn richtig Normal ist die auch nicht XD)
aber ich find das toll! Ich hoffe, es geht weiter *schniiiiiief*
Von:  Animegirl_07
2008-12-21T21:35:31+00:00 21.12.2008 22:35
Toll!!!!!!!
Ein super Kapi!
Aber Sev ist gemein! Der Arme... so etwas vor allen zu sagen grenzt an überheblichkeit.
bin gespannt, was noch so passiert^^
schließlich sind das viele Charas und spannende Charaktere XD (ergibt dieser satz einen sinn? XD)
*grins*
Von:  Animegirl_07
2008-12-21T21:09:41+00:00 21.12.2008 22:09
Hey, dass ist doch mal was!
Super gut geschrieben, kann sich richtig sehen lassen!
bin gespannt, was noch passiert XD
les auf jeden Fall weiter^^
Find vor allem interessant, das so viele unterschiedliche Personen in dieser WG leben
so etwas macht es immer wieder spannend XD
Von:  black_-_rose
2008-10-22T16:47:53+00:00 22.10.2008 18:47
^^
gelungenes Kappi...
also ich fand es nicht konfus...
Nur das Wort Koexistieren hat mich stutzig gemacht... so eine gute sparache findet man hier auf mexx leider selten
Mich wundert nur ein wenig, dass Wulfs Freunde es sich einfach so gefallen lassen abnorm genannt zu werden.
Außerdem bringen mich diene Kappis immer zum lachen...
hoffentlich schreibst du bald weiter
lg
Von:  black_-_rose
2008-10-05T17:20:03+00:00 05.10.2008 19:20
Ich find die Idee mit den Klischees total lustig..
ich musste so lachen als ich bei dem Emo den Klischee punk :"Größter Traum: sich mit dem schönsten Dolch aus Linux’ Sammlung die Pulsadern aufzuschneiden. Da sie sich aber nicht entscheiden kann, welcher der Schönste ist, wird das wohl noch ein Weilchen dauern."^^
tja konstruktives hab ich kaum^^
freu mich auf jedenfall schon auf das nächste Kappi
Von: abgemeldet
2008-10-05T13:08:58+00:00 05.10.2008 15:08
So, ejttz bin ich auch endlich mal dazu gekommen, das zu lesen.
Du hast mir die den Tipp ja schon viel früher gegeben, aber bisher... Kam ich da einfach nicht zu... Jetzt hab ich es mehr durch Zufall wieder entdeckt und hab mir gedacht, das es endlich mal Zeit wird, das zu lesen °-°
Und ich muss sagen, bis jetzt gefällt mir das wirklich. Schon die Charakterbeschreibung der einzelnen Figuren hat mich doch sehr zum Schmunzeln gebracht... Schön, das da ordentlich Klischees durchgekaut werden xD
Mit am sympathisten fionde ich bis jetzt Kostja, den russischen Punk... Scheint ja ein lustiger Zeitgenosse zu sein xD
Schön, das das ganze in Ich-Perspektive geschrieben ist, dann fokussiert man sich auf eine einzige Person, statt auf alle. Dann hat man so einen Beobachter, an den man sich halten kann.
Ich freu mich schon auf weiteres °-°
Von:  White_Chaos
2008-09-15T17:55:07+00:00 15.09.2008 19:55
Seeehr gut! Gefällt mir schon mal super, die Charaktere und die Story klingen total witzig... ;)
Aber auch von deinem Schreibstil bin ich mal wieder begeistert, Elfe! o__O
Genial!^^
Ich will jedenfalls wissen, wie es weitergeht - also bleib dran! xDD
*knuddel*
Dein Whitey
Von: abgemeldet
2008-09-15T14:24:32+00:00 15.09.2008 16:24
*grins*
Also ich muss schon sagen... Super Idee *Daumen zeig*
Die Hauptpersonen passen mal so gar nicht in irgendein Klischee. Also schon, aber das ist ja mit Absicht gemacht. Z.b der Hopper XD Wer kennt das nicht.
Ich muss gestehen, ich konnte fast nur Lachen. Schon allein bei der Beschreibung der Charakter.
Merkwürdig ist... Das ausgerechnet ich den Hopper irgendwie mag ;)
Ich weiß nicht wieso, aber das ganze verspricht noch recht chaotisch und lustig zu werden.
Ich lese auf jedenfall weiter.



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