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Black rose

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Kapitel 1

Titel: Black rose

Disclaimer: gehört nix mir, verdien auch kein geld damit und so weiter..

einzig diverse personen, u.A. die Hauptperson gehören mir^^
 

Die Story entstand aus Elodie Potter, meiner ersten HP FF. Ich las sie mal wieder durch und irgendwie ist Black rose dann daraus entstanden...

Einige Personen aus der ursprünglichen FF kommen in dieser auch noch vor, da ich das ursprüngliche Konzept in manchen Sachen beibehalten habe, doch ist die Grundidee nun eine andere.

Also... genießt das Kappi und über Kommis mit Verbesserunsvorschlägen, Kritik und Lob sind gern gesehen!
 

deadly_faith
 

Kapitel 1
 


 

Die Erinnerungen an meine Kindheit sind unschlüssig und oft weisen sie Lücken auf, von denen ich weiß, dass ich froh sein kann, mich nicht mehr daran zu erinnern.

Es sind oft die unwichtigen Dinge gewesen, die mir mehr im Gedächnis haften geblieben sind als manch wichtiges.
 

An die Zeit vor Hogwarts kann ich mich zum Beispiel nur noch bruchstückhaft erinnern.

Ich erinnere mich an Schläge die meinen Körper trafen, Worte, die mein Gehirn vergifteten, Schreie, die mich noch heute in Träumen verfolgen und beinharte Disziplin, nach der ich mich zu richten hatte.

Ich hatte zu tun was man mir sagte, kein Recht zu widersprechen, und sei es auch noch so grausam was von mir verlangt wurde.

Schon früh wurde ich ausgebildet, gedrillt und mit Leidenschaft vorbereitet.

Auf was wusste ich nicht und ich konnte auch nicht fragen.

Mir war nur klar, dass ich gehorchen musste, wenn ich überleben wollte.
 

Als ich fast elf war bekam ich den Brief von Hogwarts und fuhr daraufhin in Begleitung nach London.

Ich konnte an einer Hand abzählen, wie oft ich schon in der Winkelgasse gewesen war. So gern ich mich auch am Treiben der vielen Hexen und Zauberer ergötzt hätte, es war mir nie vergönnt gewesen.

Wenn ich in die Winkelgasse kam, dann mit einem Auftrag und dem strickten Befehl, unauffällig zu sein, und mich nirgends sehen zu lassen, wo ich nicht hingehörte.

Stets waren eine Handvoll Spione und Begleiter unauffällig durch die Mengen unterwegs, um mich im Auge zu behalten und jede meiner Bewegungen genauestens zu registrieren.
 

Nur ein einziges Mal hatte ich es gewagt, in die Menge unterzutauchen.

Die Schmerzen der Wunden, die ich als Strafe bekam, als sie mich fanden, sind mir bis heute im Gedächnis haften geblieben und haben mich davon abgehalten, je wieder etwas dergleichen zu tun.
 

Anders war es damals, denn ich durfte – auf Befehl von ihm – haben was ich wollte, um in Hogwarts so normal wie möglich zu sein.

Ich hatte also die Erlaubnis, überall hin zu gehen und alles was mir gefiel, sollte gekauft werden.

Da ich allerdings schon früh auf die harte Tour gelernt hatte, bescheiden mit meinen Wünschen zu sein, überlegte ich genau, was ich wirklich wollte.

So fanden nur maßgeschneiderte Umhängegarnituren für die verschiedensten Zwecke, eine komplett neue Kleiderausstattung inklusive Zubehör eines jungen Mädchens, Schulbücher, Pergamentrollen, Federkiele, Tinte, Materialien und Zutaten für Zaubertränke und diverse andere mehr oder minder nützliche Dinge.
 

Als meine Begleiter schon nahe am Verzweifeln waren, weil ich in jeden Laden hineinrannte und mir alle Dinge genauestens ansah, entdeckte ich ein kleines zerschlissenes Buch in einem Laden der mit allen möglichen Kuriositäten gefüllt war.

Der Titel war schon abgeblättert, die Seiten vergilbt und zerknittert, doch der Titel sprang mir ins Auge und ich wusste, ich musste das Buch haben.
 

„Lucius, ich brauche etwas Geld.“, bat ich den großen silberblonden Mann und Begleiter Nummer Eins.

Der Mann sah mich nur kurz an, gab mir ein paar Galleonen und studierte weiter die eindrucksvoll präparierte Werwolfsklaue die sich, sobald etwas sie berührte, mit immenser Kraft zusammenballte.

Lucius machte sich einen Spaß daraus, Mistkäfer, die in einem Glas daneben eingesperrt waren, mit dem Zauberstab in die Klaue zu befördern und zuzusehen wie sie zerquetscht wurden und eine eklig aussehende Flüssigkeit herausspritzte.

Typisch, dachte ich und ging mit dem Buch in der Hand zum Besitzer des Ladens.
 

„Oh, eine gute Wahl…“ Der Mann grinste und zeigte mir seine schwarzen Zahnstumpfen.

Angewidert zuckte ich mit einer Augenbraue und gab dem Mann sein Geld.

„Wirklich eine gute Wahl für eine angehende Schwarze Hexe. Du kannst viel daraus lernen und ich hoffe, du weißt das Wissen, das dieses Buch enthält klug und Seiner Würdig einsetzen wirst.“

Ich nickte leicht mit dem Kopf und wollte ihm das Buch aus der Hand nehmen und endlich verschwinden, doch er zog es zurück, packte meinen linken Unterarm mit einer Kraft, die ich ihm nicht zugetraut hätte und rollte den Ärmel meines Mantels nach oben.

Seine dichten Augenbrauen zogen sich zusammen als er meinen nackten Unterarm mit dem schwarzen Tattoo betrachtete, das sich scharf von meiner blassen Haut abhob.
 

„Wenn du nicht sofort deine dreckigen Finger von ihr nimmst, werde ich… ungemütlich!“, ertönte Lucius` kalte Stimme neben mir und ich wusste genau, was er mit dem Mann anstellen würde, wenn er nicht tat, was von ihm verlangt wurde.

Im Grunde war es mir egal, was Lucius mit ihm angestellt hätte. Sollte er doch seine grausamen Rachedürste ausleben wann, wo und bei wem er wollte, doch ich wollte nichts damit zu schaffen haben.
 

Mit einem eindeutigen Knurren zog ich meinen Arm weg, fixierte ich kurz mit meinen Augen und dachte an das, was ich in eine meiner ersten Lektionen überhaupt gelernt hatte: wenn du angegriffen wirst, verteidige dich!

Eine kurze Regung meines Gesichtes und der Mann griff sich kreischend an seine Augen.

Mit einem zufriedenen Lächeln wandte ich mich ab und Lucius folgte mir auf den Schritt.
 

„Darf man fragen was das sollte?“, knurrte seine Stimme dicht neben meinem Ohr, als wir auf die sonnenbeschienene, dicht belebte Straße traten und die anderen Begleiter, die vor dem Laden Wache gehalten hatten, zu uns aufschlossen.
 

Ich zuckte nur mit einer Schulter und meinte: „Er hat mir beigebracht, mich zu verteidigen, wenn ich angegriffen werde und das habe ich getan.“
 

„Ich meinte eigentlich den Zauberspruch.“
 

„Oh.“ Ich sah kurz in die sturmgrauen Augen meines Begleiters und richtete dann meinen Blick wieder gen Straße und dem nächsten Laden.
 

„Ich habe ihn selber erfunden. Er reißt einem alle Wimpern einzeln auf ziemlich schmerzvolle Weise aus. Letztens habe ich ihn verbessert und nun lässt er die Wimpern wieder nachwachsen und dann beginnt alles wieder von vorne. Das Ganze geht dann so eine Weile weiter.“
 

Hinter mir hörte ich ein eindeutiges glucksen und als ich zu Lucius sah, erkannte ich, dass er ebenfalls grinste, was bei ihm ziemlich selten vorkam, außer er quälte gerade jemanden.
 

„Hat er dir beigebracht, wie man Zaubersprüche… erfindet?“, fragte er und ich konnte aus seiner Stimme die Neugier hören.
 

„Er hat mir die Theorie gezeigt, den Rest fand ich alleine heraus. Aber es macht Spaß. Versuch es doch auch mal.“
 

Mit diesen Worten ließ ich ihn damals stehen, wohl wissend, dass er es hasste.

Wir beendeten unsere Einkaufstour und apparierten zurück nach Belfry Castle, wo zwei Diener meine Sachen, die von meinen Begleitern klein gezaubert in ihren Taschen befördert worden waren, in meine Gemächer brachten.

Zusammen mit Lucius und den anderen Begleitern betraten wir den Großen Saal in der Mitte des Schlosses wo Er auf einem großen Stuhl, der an einen Thron erinnerte, saß und auf uns wartete.

Wir knieten nieder, senkten unsere Köpfe und ich war die erste, die sich erheben durfte.

„Mein Lord.“, murmelte ich und sah ihm kurz in die Augen, dann fixierte ich einen Punkt dicht neben ihm auf dem Stuhl.

„Wie war es? Gab es Komplikationen und hast du alles, was du brauchst?“, fragte er mit seiner hohen kalten Stimme, während seine roten Augen mich über seine langen gefalteten Finger hinweg ansahen.

„Mein Lord. Es lief alles reibungslos und wir kauften alles, was sie wollte. So dürfte sie im nächsten Schuljahr die bestausgestattete junge Hexe in Hogwarts sein.“, antwortete Lucius, noch immer knieend und mit gesenktem Kopf.

Der Lord nickte leicht, entließ meine Begleiter aus dem Saal und sah mich dann wieder direkt an.

Eine Weile herrschte Stille zwischen uns, in der ich nur mein aufgeregt pochendes Herz hören konnte.

Auch wenn ich nun schon seit Jahren so vor ihm stand, die Angst vor ihm würde ich wohl nie verlieren.
 

„Du wirst uns bald verlassen. Ich habe dich so gut es ging auf diesen Moment vorbereitet und dir all die freie Zeit, die mir zur Verfügung stand, geopfert. Ich hoffe, es war nicht umsonst und du wirst dich all dem gerecht erweisen.“
 

Er stand auf, trat auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter.

Ein kalter Schauer fuhr durch meinen Körper und mein Herz klopfte schneller vor Angst.

Auch wenn ich wusste, er würde mir nichts tun, ich wusste um seine Macht und ich wusste auch, wie er mit jeden verfuhr, die ihn nicht zufrieden gestellt hatten.
 

„Nütze dein Wissen klug, kleine Luscinia. Du wirst deinem Jahrgang weit voraus sein und auch dem zweiten. Teile dir deine freie Zeit in Hogwarts gut ein und lerne, was du nur kannst. Es ist wichtig. Ich erwarte, dass, wenn du an Weihnachten zurückkommst, einiges an Neuem zu präsentieren hast. Enttäusch mich nicht!“

Seine Worte waren endgültig und ich wusste, ich musste mit aller Kraft versuchen, seine Aufgaben auszuführen und ihn zufrieden zu stellen, sonst würde es mir gehen wie all den anderen zuvor, die versagt hatten.
 

Wenn ich heute an die damalige Zeit zurückdachte, frage ich mich, warum ich damals nicht einfach aufgegeben hatte. Ich hatte kein Lebensziel, keinen Sieg nach dem ich strebte, kein Ziel das ich erreichen wollte. Alles war mich damals beherrschte, war der Wunsch zu überleben, und irgendwann die Welt kennenzulernen. Eine fremde Welt, in der keine Unterdrückung und absoluter Gehorsam gefordert wurden, sondern Friede und… Liebe herrschte.

Ich wusste nicht, was Liebe war, und das einzige Glücksgefühl, an das ich mich erinnern konnte, war, wenn er zufrieden mit mir war.

Heute denke ich, dass ich wohl nur lebte und überlebte, weil ich ihm gerecht werden wollte und den Erwartungen, die er in mich gesetzt hatte.

Allein dafür hatte ich gelebt.

Kapitel 2

Sooo, nachdem ich das Kappi x-mal umgeändert habe, weil ich immer wieder was falsches bemerkt habe, bin nich nun endlich halbwegs zufrieden und habe keinen Nerv mehr, es nochmal zu machen :)
 

Vielen herzlichen Dank an Lilly-Chan für ihr Kommi und ich hoffe, du verfolgst auch weiterhin diese FF!
 

KAPITEL 2
 

Auch wenn man denkt, man kann alles haben und es gibt nichts mehr, was einen aufhalten kann, gibt es immer etwas, das die Träume zerplatzen lassen kann wie eine Seifenblase.

Auf die großen Erfolge kann heftiges Scheitern folgen, habe ich gelernt.
 

Es fing alles damit an, dass der Lord mich kurz vor dem ersten September zu sich rufen ließ, und mir mitteilte, dass ich erst im kommenden Jahr nach Hogwarts gehen würde.
 

„Aber… warum?“, wagte ich zu fragen, den Kopf gesenkt und in ehrfürchtiger Haltung.
 

Der Lord verzog seine Lippen zu einem dünnen Lächeln und stand von seinem Thron auf.
 

„Es wird bald etwas passieren, und da wünsche ich dich an meiner Seite. Wenn alles klappt, wird Hogwarts nächstes Jahr schon meinen Vorstellungen entsprechen und du sollst das mit eigenen Augen sehen und erleben. Ich habe Malfoy befohlen, Dumbledore eine Eule zu schicken. Es ist alles geklärt.“, erklärte er.
 

Ich dachte daran, dass Lucius offiziell als mein Vormund registriert war, da meine leiblichen Eltern verstorben waren. Viel nützte es mir nicht, da der Lord über mich bestimmte, und nicht Lucius, obwohl mir das weitaus lieber gewesen wäre.
 

Ich gab zu verstehen dass ich verstanden hatte, erhob mich, und verließ den Großen Saal.
 

Nicht mal einen Monat vor meinem elften Geburtstag im November, passierte dann etwas, das ich nie glauben wollte und lange Zeit nicht begriffen hatte.

Ich hatte den Lord immer für unbesiegbar gehalten, und nie an seiner Macht gezweifelt, die ich oft genug am eigenen Leib zu spüren bekam, umso mehr traf es mich, als ich von seinem Scheitern erfuhr.

Vor Halloween 1981 herrschte Hochbetrieb in Belfry Castle, alle waren von einer Mischung aus Vorfreude und Angst besessen, und sogar der Lord war nicht so gleichmütig wie sonst.

Er drehte seine Runden im Großen Saal wie eine Katze vor dem Bau einer Maus, seine Hände auf dem Rücken verschränkt und die Augen halb geschlossen.
 

„Und es stimmt was du sagst?“, fuhr er den am Boden kauernden Mann an.
 

„Ja, Herr.“, beteuerte dieser und hob vorsichtig seinen Kopf.
 

„Sie haben mich zu ihrem Geheimniswahrer gemacht.“
 

„Geh, Wurmschwanz!“, befahl der Lord und der Mann entferne sich eilig.
 

„Nun, Luscinia.“, begann er und seine Schlangenartigen Pupillen fixierten mich.
 

„Was hältst du von dem, was dieser Zauberer berichtete?“

Ich senkte meinen Kopf und ließ die Informationen, die ich bekommen hatte, Revue passieren.
 

„Wenn die Prophezeiung wahr ist, dann müsst Ihr dieses Kind - Harry Potter – töten. Aber… glaubt Ihr wirklich, dass ein Baby die Macht hat, die Euch zu stürzen? Das ist… absurd!“, antwortete ich.

Die dünnen Lippen verzogen sich zu einem schadenfrohen Lächeln.

Er glitt auf mich zu und beugte sich zu mir hinunter.
 

„Jetzt vielleicht ist er noch keine Bedrohung. Also ist jetzt die beste Zeit, um ihn zu toten. Besser zu früh als zu spät, was meinst du?“
 

Ich neigte meinen Kopf und wartete mir klopfendem Herzen darauf, dass er sich wieder entfernen würde und ich aufatmen konnte.

Der Lord bewege sich jedoch nicht vom Fleck, sondern fixierte mich noch immer.
 

„Komm mit und sei dabei, wenn ich den töte, der eine Macht hat, die ich nicht besitze!“, sagte er und mein Kopf ruckte nach oben. Das war es also wo er mich dabeihaben wollte!
 

„Aber… ich bin noch ein Kind. Warum nicht Lucius? Oder Severus? Sie sind Teil Euer treuesten Berater!“, flüsterte ich während ich versuchte, die Angst zu verdrängen, die sich meiner bemächtigte.
 

„Ich habe dich nicht umsonst ausgebildet, all die Jahre lang!“, erwiderte der Lord, und an seiner Stimme erkannte ich, dass er erbost über meine Antwort war.

Er ließ mir eine große Ehre zuteil werden, und ich wagte es tatsächlich, sie auszuschlagen.

Ich spürte seine knochige Hand, die sich fest in meine Schulter krallte und eine andere, die mein Kinn mit festem Griff hob.
 

„Alles was ich für dich getan habe, soll nicht umsonst gewesen sein! Du dürftest sogar die Potters töten, wenn du mit mir kämst. Ich würde dich danach in den Kreis der Todesser aufnehmen und du weigerst dich?!“ fauchte er und seine rubinroten Augen brannten sich in meine.
 

Wer glaubst du zu sein, um mir zu widersprechen? Mir, Lord Voldemort, dem mächtigsten Schwarzmagier aller Zeiten?, zischte er und seine Hände gruben sich tiefer in meine Haut.
 

Ich bin Euer. Befiehlt über mich wie es euch gedünkt, antwortete ich und versuchte, die Tränen zu unterdrücken.
 

„Gut. Wie ich sehe, weißt du doch, warum du hier bist. Ich erwarte nie wieder einen Gegenspruch von dir, hast du mich verstanden?“
 

Ich nickte.
 

„Und damit du meine Worte nicht vergisst-“
 

Er ließ mich abrupt los und entfernte sich einige Schritte, hob seinen Zauberstab und sagte:

„Crucio!“
 

Eine Welle der Schmerzen schoss durch meinen Körper, raste in mein Gehirn und allumfassender, in jeder Faser meines Körpers glühender, reißender Schmerz erfüllte mich.

Wie oft schon hatte ich das ertragen müssen?, fragte ich mich und wartete mit zusammengebissenen Zähnen, bis der Lord seinen Zauberstab senkte und einen Hauself herbeirief, der mich in mein Zimmer brachte.

Ich spuckte das Blut aus, das sich in meinem Mund gesammelt hatte weil ich mir vor Schmerzen in die Zunge gebissen hatte und verkroch mich tiefer im Bett.

Tränen liefen meine Wangen hinunter und sickerten in die Kissen.
 

„Miss… Lass mich Eure Wunden sehen!“, bat eine Stimme neben mir und ich drehte mich zur Hauselfe um, die einen Tiegel mit Salbe bei sich hatte.

Vorsichtig wische sie mir das Blut vom Kinn, wo die Nägel des Lordes in meine Haut geschnitten hatten und tupfte dann mit der Salbe darauf. Das gleiche widerholte sie bei meiner Schulter, dann verließ sie mich und ich sank zurück in die Kissen.

Meine Gedanken kreisten wirr herum und ich wälzte mich unruhig hin und her.
 

Am Abend des 30. Oktobers fanden sich alle Anhänger, sowohl der Innerste Kreis als auch die weniger hochrangigen im Schloss ein und der Lord hielt eine seiner Reden, von denen ich ein paar schon mitgewohnt hatte.

Er kündigte darin Neues an, gab neue Befehle und bestrafte jene, die versagt hatten.
 

Dieses Treffen war mir verboten.
 

Der Lord bestrafte mich zusätzlich, indem er mich ausschloss und mich ignorierte.

Ich wagte es nicht, mich aus meinem Bett zu bewegen und wartete stumm.

Ich hatte ein schlechtes Gefühl, als ich am nächsten Tag die ganzen Menschen beobachtete, die durchs Schloss huschten wie aufgescheuchte Hühner.

Als der Tag sich langsam dem Ende neigte, wusste ich, dass der Lord sich nun auf den Weg machen würde und ich war froh, dass er mir nicht befohlen hatte, ihn doch zu begleiten.

Es war etwas anderes, einen sich verteidigen könnenden Zauberer oder Hexe zu töten als ein unschuldiges kleines Baby.
 

***
 

Ein unruhiges Gefühl beschlich mich, als Lucius am ersten September in meinem Zimmer auftauchten.

Der weißblondhaarige Mann trat auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter.
 

„Luscinia, heute Nacht ist etwas passiert, von dem wir nicht mal zu träumen gewagt haben. Der Lord… er ist gefallen als er Harry Potter töten wollte!“ Seine Augen hatten zum ersten Mal einen Hoffnungsschimmer und er lächelte erleichtert.
 

„Nun können wir endlich in Frieden leben und brauchen nicht mehr um unser Leben bangen! Und dank meiner guten Beziehungen zum Zaubereiminister werden wir auch nicht verurteilt werden. Und du kannst bei uns auf Malfoy Manor leben. Jetzt wird alles anders werden!“
 

Ich stand fassungslos da.

Der Lord… tot?

Nein, das konnte nicht sein… Er war unbesiegbar, das hatte er mir selber Stolz erzählt.

Keiner könnte ihn töten, hatte er behauptet. Und nun sollte ein kleines Baby, Harry Potter, von dem in Belfry Castle seit Wochen leise gesprochen wurde, ihn, den großen Lord getötet haben?

Wo ich selber behauptet hatte, das sei absurd.
 

„Schwachsinn!“, murmelte ich und sah entrüstet in Lucius sturmgraue Augen.
 

„Glaubst du wirklich, er ist tot? ER? Ausgerechnet er? Besiegt von einem schwachen nichtsnutzigen kleinen Kind? Lucius, er hat es mir selbst gesagt, dass er nicht stirbt, auch wenn sein Körper vernichtet wird. Es wird seine Zeit brauchen, aber er wird wiederkommen! Er ist NICHT TOT!“

Lucius Augen waren vor Zorn und… Angst geweitet.
 

„Doch, glaube mir, kleine Luscinia. Er ist nicht mehr. Als das Zaubereiministerium die Nachricht erhielt, dass er die Potters getötet haben sollte, wurde er nirgends gefunden. Die Todesser sind alle durchgedreht und haben behauptet, ihm nur unter dem Imperiusfluch Folge geleistet zu haben und wenn du mir immer noch nicht glaubst, dann sieh her!“

Er zog seinen linken Ärmel zurück und zeigte das schwarze Mal, das sich kaum noch von der blassen Haut abhob.

Meine Augen weiteten sich und ich zog meinen linken Ärmel zurück.

Das Tattoo war verblasst und nur mehr schwer auszumachen.
 

„Aber…“, stammelte ich hilflos.

Ich suchte Lucius Blick und meine Schultern sackten nach vorne.
 

„Das ist unmöglich.“
 

„Nichts ist unmöglich, glaube mir!“

Völlig untypisch für ihn umarmte er mich.
 

„Ich hole dich zu uns nach Malfoy Manor. Es wird dir dort gefallen. Endlich kannst du leben wie ein Kind.“
 

Ich nickte und mit einem Schlenker seines Zauberstabes verstauten sich meine gesamten Habseligkeiten in zwei großen Koffern, die er klein zauberte und in seiner Manteltasche verstaute.
 

„Bereit?“, fragte er doch ich bewegte mich nicht.
 

„Bin ich wirklich… frei?“, fragte ich leise, meine Augen suchten die Sturmgrauen und ich konnte nicht umhin als zu hoffen.
 

„Ja, du bist frei.“
 

***
 

Diesen Tag werde ich nie mehr vergessen. Endlich hatte ich so etwas wie Hoffnung in meinem

Herzen.

Auf Malfoy Manor konnte ich – mit einigen Einschränkungen – tun und lassen was ich wollte.

Ich durfte endlich ein Kind sein, mich um nichts kümmern und das nachholen, was ich zehn Jahre lang vermisst hatte.

Ich lernte, was es hieß, geliebt zu werden. Was es hieß, Menschen zu haben, denen ich Vertrauen konnte, wenngleich es auch seine Zeit dauerte.

Dieses Jahr, das verging bis ich endlich nach Hogwarts kam, war ein neues Leben, das mir geschenkt wurde und ich war von Herzen dankbar.

Kapitel 3

Soooo... nach langer Zeit doch mal wieder ein neues Kappi und danke an Lilly-chan, dass sie noch immer diese FF verfolgt.

Lg
 


 

Kapitel 3
 


 

Und dann war endlich der erste September da, an dem ich nach Hogwarts durfte.

Lucius erwartete mich bereits in der großen Eingangshalle, neben ihm die Gepäcksstücke, die die Hauselfen nach unten gebracht hatten.

Ich übersprang die letzten Stufen und blieb schlitternd neben ihm stehen.

„Bereit für Hogwarts?“, fragte er lächelnd und ich nickte strahlend.

„Ja… Vater“

Eine weißblonde Augenbraue hob sich galant doch seine sturmgrauen Augen blitzten vergnügt.

Ich umarmte Narcissa herzlich und knuddelte Draco kurz durch, dann hielt ich mich an Lucius Arm fest und wir apparierten in eine Seitengasse nahe dem Kings Cross Bahnhof.
 

Eiligen Schrittes wandten wir uns dem großen Gebäude zu, ignorierten die Blicke der Muggel, die uns wegen der für sie ungewohnten Kleidung folgten und glitten durch die Absperrung 9 ¾ zum Hogwartsexpress.

Der Bahnsteig war ein katastrophales Durcheinander an Unordnung und definitiv nichtiger Disziplin –überall liefen aufgeregte Schüler zwischen besorgten Müttern und gelangweilten Vätern herum, zwischendurch Katzen und Eulen kreischten auf Gepäcksträgern, die überall herumstanden.

Es herrschte eine merkwürdige Stimmung aus Vorfreude, Trauer über den Abschied und Aufregung vor Neuem und Unbekanntem.

Dann pfiff die scharlachrote Lock und alles bewegte sich auf die Türen zu.

Lucius nahm die klein gezauberten Koffer aus seiner Manteltasche und ließ sie wieder ihre normale Größe annehmen.

DaKar, mein kleines schwarzes Frettchen steckte neugierig den Kopf aus meiner Manteltasche und fiepte leicht, als er die vielen Menschen sah.
 

„Luscinia! Du weißt, das du ihn nicht mitnehmen dürftest.“, knurrte Lucius, als er das kleine Tier sah das sie mir zu meinem elften Geburtstag geschenkt hatten.
 

„Ja. Aber es muss ja keiner wissen.“, entgegnete ich und schob den ersten Koffer in den Waggon.
 

Die Schultern des großen Mannes zuckten und er grinste leicht.

Er hob den zweiten Koffer hinein und reichte mir meine Tasche.
 

„Mach`s gut. Und… pass auf dich auf. An Weihnachten kommst du zu uns!“
 

Ich nickte, verzog meine Lippen zu einem Lächeln und trat von der Tür weg, damit sie sich schließen konnte.

Der Zug fuhr an und Lucius Gesicht verschwand aus meinem Gesichtsfeld.
 

Ein mulmiges Gefühl machte sich in meinem Bauch breit.

Ich war noch nie fort gewesen. Seit ich mich erinnern konnte, war immer jemand bei mir gewesen, den ich gekannt hatte. Jetzt war ich inmitten lauter Fremder, von denen ich nicht wusste, wie ich ihnen begegnen sollte.

Der Lord hatte keinen Wert darauf gelegt, dass ich mit Gleichaltrigen Kontakt hatte. Der einzige Junge, den ich je im Schloss gesehen hatte, war ein Gefangener, der getötet werden sollte.
 

Erst bei Lucius und Narcissa hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit Gleichaltrigen.

Im Anfang war es merkwürdig gewesen, ich wusste nicht wie ich mich benehmen und über was ich reden sollte, doch Narcissa nahm mich zur Seite und erklärte mir liebevoll, ich solle ganz natürlich sein, zusehen was die anderen machten und mich danach ein wenig orientieren.
 

Ein wenig ermutigt hob ich meine Tasche auf, und ging, die beiden Koffer dicht hinter mir schwebend, den Gang entlang.

Die meisten Abteile waren schon voll, doch weiter hinten fand ich eines, wo noch Platz frei war.

Ich schob die Abteiltür auf und sofort waren vier neugierige Augenpaare auf mich gerichtet.
 

„Ist hier noch ein Platz frei?“, fragte ich und deutete auf den leeren Sitzplatz.
 

„Klar, setz dich!“, meinte ein hübscher rothaariger Junge am Fenster und schenkte mir ein breites Lächeln.

Zwei Schwarzhaarige waren sofort zur Stelle und hievten meine Koffer in den Gepäcksträger.
 

„Danke. Hätt ich aber auch selber geschafft.“, murmelte ich und ließ mich in den Sitz fallen.
 

„Ich bin Bill Weasley und komme das erste Mal nach Hogwarts.", stellte sich der Rothaarige vor.
 

„Und das sind Derrick Scott und Larry und Avery Chaplain." Er deutete der Reihe nach auf die anderen Jungs.
 

„Und mit wem haben wir das Vergnügen?" fragte ein schlanker Schwarzhaariger und lächelte mich freundlich an.
 

Wortlos musterte ich ihn mit einem abschätzigen Blick.
 

Gryffindor.

Kontrahent.

Feind.

Dumm.
 

Das war es was ich über die schwarz – rotgekleideten in Hogwarts eingetrichtert bekommen hatte.

Nicht nur der Lord war der Meinung gewesen, auch Lucius.
 

„Ich wüsste nicht, was euch das angeht.", bemerkte ich kalt, dann wendete ich meinen Blick an die gegenüberliegende Wand.
 

„Ganz schön zickig, die Kleine.", bemerkte einer spöttisch, worauf die anderen in schallendes

Gelächter ausbrachen.

Ich ignorierte sie, nahm ein Buch zur Hand und begann zu lesen.

Als sie sich etwas beruhigt hatten und wieder mit sich selber beschäftigt waren, musterte ich sie über den Rand der Seiten unauffällig der Reihe nach.

Larry und Avery waren beide dunkelhäutig, dunkelhaarig, groß und breitschultrig, Geschwister vermutlich.

Derrick war ebenfalls dunkelhaarig, er war durchschnittlich groß und seine Haut wies eine leichte Bräune auf.

Bill unterschied sich optisch sehr von seinen, wie ich vermutete, Freunden.

Sein Gesicht war schmal, seine blasse Haut von einigen Sommersprossen bedeckt und von halblangem rotem Haar umrandet.

Er war für sein Alter groß aber dünn, trug einen Ohrring, merkwürdige Muggelkleider und wirkte, als ob ihn so schnell nichts erschrecken würde.

Im Gegensatz zu den anderen sah er für mich eher so aus wie jemand, der für seine Freunde alles tun würde – vielleicht sogar sterben.

Idiotisch!, dachte ich abfällig.
 

Die Fahrt verging schnell und bald erreichte der Zug sein Ziel, Hogsmeade, das kleine Zaubererdorf. Zusammen mit den anderen verließ ich den Zug und folgte ihnen zu einem riesigen Mann mit langen struppigen Haaren der auf dem Bahnsteig stand und wie eine Insel im Meer aufragte und um den sich schon eine ansehnliche Anzahl an unsicher wirkenden Mädchen und Jungs versammelt hatte.

Der Riese, er stellte sich als Wildhüter Hagrid vor, setzte sich in Bewegung, wir folgten ihm zu einem wirklich gigantischen See und verteilten uns auf die bereitliegenden Boote.
 

Irgendwann hob ich meinen Blick und registrierte das Schloss.
 

Obwohl Belfry Castle wirklich riesig war, und ich hatte damals schon relativ viele große Gebäude gesehen, Hogwarts war noch um Längen größer.

Es erhob sich auf einem Felsen und wirkte majestätisch, geheimnisvoll und sicher, als könne nichts so schnell die robusten Mauern durchbrechen.

Freudig dachte ich an meine zukünftige Schulzeit darin.

Auf der anderen Seite des Sees fuhren die Boote in einen dunklen Tunnel unter den Felsen.

An einem unterirdischen Hafen kletterten wir alle aus den Booten und folgten dem Riesen einen schmalen Felsgang empor, der auf einer Wiese im Schatten des Schlosses endete.

Hagrid stapfte die Steintreppe hinauf und pochte dreimal an das gewaltige Schlosstor, das sich sogleich öffnete und den Blick auf eine große grüngewandete Hexe mit schwarzen Haaren freigab.
 

"Danke Hagrid! Mein Name ist Professor McGonagall.", stellte sie sich vor und führte uns in die riesige Eingangshalle, deren Decke im Dunkeln lag und von der gewaltige Marmortreppen in die oberen Stockwerke führten.

Die Hexe wies uns in eine kleine leere Kammer.
 

„Willkommen in Hogwarts.“, begrüßte sie uns und begann in kurzen Worten die eindrucksvollen Geschichten der vier Häuser zu schildern und wie es nun weitergehen würde.

Dann verließ sie uns und wir standen alle etwas verloren herum, doch bald tauten einige auf, darunter Bill Weasley und eine hitzige Diskussion entbrannte.

Nach einer Weile kam Professor McGonagall wieder und wies uns an, ihr im Gänsemarsch nachzugehen.

Wir folgten ihr durch die Tür in die große Halle wo wir zwischen zwei Tischreihen nach vorne auf den Lehrertisch zugingen.

Ich konnte nicht umhin einen Blick hinauf zur verzauberten Decke zu werfen und die tausende Kerzen zu bewundern, die über den vier Tischen schwebten, welche mit Goldtellern und Kelchen gedeckt waren.
 

„Stellt euch in einem Halbkreis auf.", befahl uns McGonagall, als wir die den Stuhl mit einem alten zerschlissenen Hut vor dem Lehrertisch erreicht hatten und wedelte mit einer Pergamentrolle.
 

„Ich werde jetzt jeden von euch aufrufen und euch den Sprechenden Hut aufsetzen. Der verteilt euch dann auf eure Häuser.

Aback, Nancy"

Ein schmales Mädchen mit hochnäsigen Gesichtszügen setzte sich auf den Stuhl.
 

"Slytherin!"
 

"Abet, Jessy."
 

"Hufflepuff!"
 

"Abrect, Rufus."
 

"Ravenlaw!"

Irgendwann vernahm ich meinen Namen.
 

„Malfoy, Luscinia.“
 

Ich ließ mich auf den wackligen Stuhl nieder und McGonagall setzte mir den Hut auf.
 

„Oho, wen haben wir denn da?“, vernahm ich eine leise Stimme über mir.
 

„Ich habe schon lange keinen mehr unter mir gehabt, wie dich. Ich würde dir raten, ein wenig in deiner Herkunft zu forschen und dir zu überlegen, ob du nicht lieber deine eigenen Entscheidungen treffen willst. Deine Vergangenheit hat dich sehr geprägt, deshalb passt du am besten nach…

SLYTHERIN!“

Es wurde geklatscht und ich wandte mich an den grün - silbernen Tisch, an dem mir, nicht gerade begeistert, ein Platz freigemacht wurde.

Während der Schulleiter, der Lord und Lucius hatte mir viel über ihn erzählt, seine Rede hielt, die von allerlei Gelächter und Applaus begleitet wurde, musterte ich meine neuen Kameraden genau, und machte mir ein Bild von ihnen und ihren Schwächen und Stärken.

Der Lord hatte es mir gesagt seit ich denken konnte und mittlerweile war es Routine. Ich konnte schon nicht mehr anders als immer alle genau zu beobachten und mir einen ersten Eindruck zu machen.
 

Irgendwann stieß mich jemand in die Seite und ich sah schnell hoch.

Hatte ich etwa das ganze Essen über geträumt?

Wahrscheinlich, denn die Tische waren wieder leer.

Ich bekam einen weiteren Stoß in die Seite und ein finster schauender Junge schob sich in mein Blickfeld.
 

„Mach schon oder soll ich dir Beine machen?“

Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, stand aber gehorsam auf und folgte ihm und einigen anderen Schülern aus der Halle hinaus.
 

„Folgt mir und merkt euch den Weg. Das nächste Mal müsst ihr alleine in den Gemeinschaftsraum finden!“, knurrte er und ging eilig eine Treppe hinunter.

Seine mächtigen Schultern warfen lange Schatten an die Wände und ließen ihn wie einen Troll wirken.

Nach einer Weile, in der wir unentwegt Treppen hinuntergestiegen und Gänge gewechselt hatten und noch mehr Treppen hinuntergestiegen waren, hielt der Junge vor einer massiven Mauer und wandte sich uns zu.
 

„Das ist der Eingang zum Slytherin – Gemeinschaftsraum. Das Passwort ist `Salazar Slytherin!`“

Die Mauer glitt geräuschlos zur Seite und gab den Blick auf einen schmalen Gang frei, der in einen großes langgestrecktes Verließ führte.

Als wir alle nacheinander hineintraten, erkannte ich die langen Wandteppiche, die die rohen Steinmauern bedeckten und alle mit einer silbernen Schlange auf grünem Untergrund bestickt waren.

Grünliche Kugellampen hingen an Ketten von der Decke.

Ein Feuer prasselte unter einem kunstvoll gemeißelten Kaminsims vor uns, und ihm Umkreis des Feuers erkannte ich die Silhouetten mehrerer Slytherins.

Einige hohe Lehnstühle standen um einen Kamin herum und dicke dunkle Teppiche lagen auf dem Boden, die alle Geräusche dämpften.

Der Raum hatte große Ähnlichkeit mit der Einrichtung auf Belfry Castle und auch Malfoy Manor. Der Lord hatte mir erzählt, er sei in Slytherin gewesen und der einzige noch lebende Nachfahre des Gründers.

Ab dem Zeitpunkt, an dem ich den Gemeinschaftsraum gesehen hatte, fühlte ich mich nicht mehr ganz so verlassen. Wenigstens etwas, das mich an Malfoy Manor erinnerte- und an Belfry Castle.

Ruhig folgte ich den anderen Mädchen aus meiner Klasse in unseren Schlafsaal und ging zu dem Bett, auf dem meine Tasche lag.

Die großen Koffer waren bereits ausgeräumt worden, nur meine Tasche mit den persönlichen Sachen lag unberührt da.

Ich nahm alles heraus uns verstaute es schnell, damit kein unbefugtes Auge eines der Sachen zu sehen bekam. DaKar fiepte fast unmerklich und schlüpfte unter die Decke wo er sich zu einem kleinen Fellknäuel zusammenrollte.

Ich legte mein Nachtkleid an und schlüpfte unter die warmen Laken.
 

Morgen ist mein erster Schultag, war mein letzter Gedanke, bevor ich ins Reich der Träume glitt.

Kapitel 4

Hey, danke für eure Kommis, ihr beiden!

Ich hoffe ihr bleibt mit treu und ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kappi!

lg faith
 

Kapitel 4
 

Am nächsten Morgen wachte ich bereits früh auf. Mir war kalt.

Nicht, dass der Schlafraum nicht beheizt war, das nicht. Es war eine innere Kälte, die mir in die Glieder kroch.

Ich sah auf mein Kopfkissen und aus DaKars fehlen schloss ich, dass er auf der Jagd sei. Er würde sich verstecken, falls jemand ihn entdecken sollte, aber dass der Fall eintreten sollte, bezweifelte ich, schließlich war er sehr Menschenscheu, nachdem ihn einige Todesser auf Belfry Castle zum Spaß mit Cruciato Flüchen belegt hatten.
 

Mit einem Blick auf die umliegenden Betten vergewisserte ich mich, dass die Mädchen noch schliefen, dann huschte ich in das Badezimmer, einem lang gestreckten, von magischem Licht erhellten Raum mit grünen Fließen, in dem eine Reihe von Waschbecken standen. Durch zwei Türen kam man zu den Duschen und Toiletten, wie ich nach einer kurzen Überprüfung feststellte.

Es war angenehm warm hier, doch ich fröstelte noch immer.
 

Ich ging zu einem der Waschbecken und stützte mich an den Seiten ab.

Erst nach einiger Zeit hatte ich den Mut, in den Spiegel zu blicken, mich dem blassen Gesicht, den großen Augen mit den tiefen Augenringen darunter, der leicht schiefen Nase, die von einer Konfrontation mit einem der Todesser herrührte und dem dünnen Mund zu stellen. Ich bleckte meine Zähne und sah mit Genugtuung das einzige an mir, das wirklich schön war, wenn ich auch ein wenig nachgeholfen hatte. Ebenmäßig gerade, weiße schöne Zähne.
 

Seufzend bog ich meinen Kopf etwas nach oben und sah die unzähligen weißen Linien, die vereinzelt an meinem Kiefer begannen, meinen Hals dichter bedeckten und im Kragen verschwanden.

Qualvoll schloss ich meine Augen, sah für einen kurzen Augenblick sein Gesicht und krümmte mich dann schmerzerfüllt zusammen.
 

Nein!
 

Nein, nicht daran denken!

Lange Zeit saß ich da und versuchte, meinen Geist zu leeren.

Dieses Mal dauerte es lange, bis ich mich wieder in der Gewalt hatte.

Ich packte meinen Zauberstab und begab mich in den Gemeinschaftsraum, der noch menschenleer war.

Erst jetzt fiel mir auf, dass alles leicht bläulich schimmert und es entsetzlich kalt war.
 

Ich deutete mit meinem Zauberstab auf den erloschenen Kamin, in dem sofort ein behagliches Feuer zu prasseln anfing und setzte mich dann in einen der Lehnstühle, die dicht am Feuer standen.
 

Lange Zeit saß ich ruhig da, starrte in die Flammen und hielt meinen Geist leer, damit ich nicht in Gedanken verfallen konnte.

Ich war dem Lord dankbar dafür, dass er mir das beigebracht hatte. Wie hätte ich sonst überleben sollen, wenn ich nicht alles Unangenehme aus meine Geist verbannen hätte können?
 

Irgendwann vernahm ich leise Schritte und bemerkte einen großen Jungen, der auf mich zukam und sich neben mich setzte.
 

„Du bist Luscinia, nicht?“, meinte er mit dunkler Stimme.

Seine hellen grünen Augen musterten mich ohne Scheue und ich nickte.

Hinter den Strähnen meiner dunklen Haare musterte ich ihn schnell und stellte fest, dass er mindestens ebenso gut wie Bill aussah, wenn nicht besser.

Seine Haut war blass aber ebenmäßig und sein schmales Gesicht wurde von dunklen rotbraunen Haaren eingerahmt.

Sein dünner Körper steckte in einem Hemd aus fließendem dunkelgrünen Stoff und einer engen tiefschwarzen Hose und unterstrich seine Eleganz.

Sein Umhang, den er bis auf die Lehne des Stuhles gelegt hatte, war aus teurem Stoff gemacht und ließen mich darauf schließen, dass er aus einer wohlhabenden Familie stammte.

Er lächelte mich an und seine weißen Zähne blitzten auf.
 

„Ich kenne Lucius.“, meinte er, als ich immer noch schwieg.
 

„Ich habe gar nicht gewusst dass er auch eine Tochter hat.“

Ich schwieg weiter.
 

„Warum ignorierst du mich? Ich habe dich gesehen, als du den Kamin angezündet hast. Normalerweise können Neue noch nicht Zaubern, außer sie werden schon vorher unterrichtet, was aber unüblich ist und nicht gerne gesehen wird.“ Seine Stimme nahm einen lauernden Unterton an.
 

„Und sie schaffen es erst recht nicht, einen Zauber auszuführen ohne ihn laut zu sprechen!“

Ich sah auf, ihm direkt ins Gesicht und in seine strahlend grünen Augen.

Eine rasche Abfolge von Bildern zog vor meinem geistigen Auge her, Bilder eines kleinen Jungen, fröhlich lachend, eine Frau und ein Mann ihm Hintergrund, glücklich lächelnd, dann ein brennendes Haus und einige maskierte Männer. Der kleine Junge saß verborgen im Schatten einer Eiche, sein Gesicht war tränenüberströmt, als er seinen Blick auf die Gestalten richtete.

Die Frau lag regungslos im Gras, der Mann wand sich unter Schmerzen vor den anderen, die ihre Zauberstäbe auf ihn gerichtet hatten und sich allem Anschein nach sehr vergnügten.

Zwei hielten eine sich sträubende kleine Gestalt zwischen sich fest und zwangen ihn, das Schauspiel mitanzusehen.

Das Kind, ein Junge, hob den Kopf und ich sog erschrocken die Luft ein.

Der Gemeinschaftsraum nahm wieder Gestalt an und ich sah in das verwirrte Gesicht des anderen Slytherins.
 

„Was… ?!“
 

„Deine Eltern… sie wurden ermordet.“, stellte ich sachlich fest und bemühte mich, meine Erinnerungen zu verdrängen, die, nachdem ich das Gesicht der sträubenden kleinen Gestalt gesehen hatte, unaufhaltbar an die Oberfläche wollten.

Auf einmal wirkte der Junge neben mir überhaupt nicht mehr selbstsicher, seine Schulten sackten nach vorne und seine Augen verdunkelten sich.
 

„Es ist schon lange her.“
 

„Der Junge, war er dein Bruder?“

Er nickte und ich zögerte kurz, bevor ich weitersprach.
 

„Ich traf ihn einmal kurz, bevor… Er hat von dir gesprochen. Er mochte dich sehr.“
 

„Was? Du hast Alec getroffen? Aber wo, wann? Wie ist das möglich, wo er doch… zu IHM gebracht wurde?“

Ich merkte, dass ich zu viel gesagt, mich verraten hatte und stand auf.
 

„Sei froh dass er nicht lange leiden musste.“, bemerkte ich hart und noch bevor der andere etwas sagen konnte, lief ich aus dem Gemeinschaftraum, doch der Junge folgte mir, pachte meine Hand und stieß mich unsanft an die Wand.

„Wie kannst du Alec getroffen haben, wo er zu du-weißt-schon-wem gebracht wurde?“, verlangte er barsch zu wissen und rückte bedrohlich nahe.
 

„Lässt du mich los wenn ich es dir sage?“
 

Er ließ meine Hand los, wich jedoch nicht zurück.
 

„Du bist nicht dumm.“, meinte ich und könnte eine Flamme der Wut nicht unterdrücken.
 

„Ich bin ein Slytherin.“, erklärte er höhnisch.

„Wenn du bei Lucius aufgewachsen bist, müsstest du das eigentlich kennen.“
 

Ich grinste ausdruckslos und räusperte mich dann.

Sollte ich lügen? Ihm ein Märchen auftischen und ihn ihm Unklaren über den Tod seines geliebten Bruders lassen?

Mir war nicht danach.
 

„Es stimmt. Er wurde zu IHM gebracht und dort bin ich Alec begegnet. Frag nicht, was ich dort gemacht habe, denn ich werde es dir nicht sagen. Du brauchst nur zu wissen, dass dein Bruder nicht lange leiden musste. Sei froh darüber.“
 

Er schwieg kurz.
 

„Hat du-weist-schon-wer ihn… getötet?“, wollte er dann wissen.
 

Ich konnte mir ein freudloses Lachen nicht verkneifen.
 

„Er? Nein, dafür war dein Bruder nicht wichtig genug.“
 

„Wer dann?“
 

Ich dachte kurz an das Gesicht des Jungen – Alec – und erinnerte mich an seine Stimme, als er um Gnade flehte.
 

„Jemand anders… Ich weiß nicht wer.“
 

Der Slytherin trat einen Schritt zurück und sah mich aus seinen grünen Augen nachdenklich an.
 

„Ich wäre kein Slytherin wenn ich dich nicht so lange quälen würde, bis du mir verrätst, was du bei ihm, dessen Name nicht genannt werden darf, gemacht hast, oder bis zu zugibst, zu wissen, wer meinen Bruder auf dem Gewissen hat aber… ich will dir deine Geheimnisse lassen und darauf warten, bis du sie von selber erzählst. Ich bin nicht gewillt, mich auf eine Stufe mit den Todessern hinabzustellen und ihre Methoden nachzuahmen.“
 

Ich nickte entsetzt.

Was hatte ich bloß getan?

Ich war so entsetzlich dumm gewesen!

Wie konnte ich ihm nur verraten, dass ich beim Dunklen Lord gewesen war und dort mit einem Gefangenen gesprochen hatte?
 

„Ich heiße Jasper Rockwood.“, riss er mich aus meinen verzweifelten Gedanken.

„Rockwood?.“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Mein Onkel war ein Todesser. Sie wollten auch meinen Bruder, doch er weigerte sich und…

den Rest hast du ja gesehen.“, erklärte er und seine Brauen zogen sich zusammen.
 

„Und was war mit deinen Eltern? Gehörten sie auch zu… seinen Gefolgsleuten?“, fragte ich und heuchelte etwas Mitgefühl.
 

„Nein, sie waren schon immer unparteiisch, und da sie beide nur durchschnittliche Reinblüter waren, kamen sie für du-weißt-schon-wen nicht in Frage. Mein Bruder hatte andere Ansichten, aber als sie ihn holten, bekam er es mit der Angst zu tun.“
 

Die ersten Schüler kamen aus dem Gemeinschaftsraum und machten sich zum Frühstück auf.

„Es… tut mir leid…“, murmelte ich und floh.

Vor ihm und dem Selbsthass, der sich in mir ausbreitete



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lilly-san
2009-07-22T09:11:32+00:00 22.07.2009 11:11
Auch auf die Gefahr hin, das ich mich wiederhole^^

Wieder ein tolles Kapitel^^
Gefällt mir genauso gut wie die anderen zuvor^^

Das war ja mal ein gelungener Start in den Tag ^.~
Fängt ja gut an für sie… *vorsicht Ironie*^^

Bin gespannt, wie es weiter geht

Bleib auf jeden Fall deiner FF treu^^
Freu mich schon aufs neue Kapitel

Bis dahin
Lg ^^
Von:  Lilly-san
2009-07-18T22:53:48+00:00 19.07.2009 00:53
wieder ein schönes Kapitel^^
Es freut mich wirklich total, das du weiter schreibst^^
Und bitte, bitte nicht aufhören^^

Bin schon so gespannt, wie ihr erster Schultag wird.
Was sie erleben wird.
Mit wem sie aneinander gerät und mit wem sie Freundschaften knüpft.

Freu mich schon aufs nächste Kapitel^^

Lg^^
Von: abgemeldet
2009-07-18T21:44:18+00:00 18.07.2009 23:44
Wow, du hast eine sehr schöne Art zu schreiben. Nicht kitschig oder zu langatmig.
Ich verfolge diese FF sicher weiter ^^
Von:  Lilly-san
2009-02-26T04:42:10+00:00 26.02.2009 05:42
Jetzt ist der Kommi richtig^^ Hab’s gerade gesehen, das ich ihn in das erste Kapitel gesetzt hatte *räusper*
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Hab’s endlich geschafft das neue Kapitel zu lesen^^ (Bin im Moment schwer mit meiner eigenen HP-FF beschäftigt^^)

Finde, dass es wieder ein schön geschriebenes Kapitel ist.^^
Sind zwar kleine Schreibfehler drin, bzw. fehlende Gänsefüßchen, aber das finde ich nicht weiter schlimm.^^

Freu mich schon, wenn es weiter geht^^ Werde natürlich die FF weiter verfolgen^^ Will ja wissen, was mit Luscinia weiter passiert^^

Bis dahin *winke* ^^
Von:  Lilly-san
2009-02-15T17:52:22+00:00 15.02.2009 18:52
Bin auf deine FF gestoßen und muss sagen; hört sich interessant an^^
Hast einen schönen Schreibstil. Find ich gut zu lesen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht mit Luscinia.^^
Weiter so^^


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