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Sidestory to 'The Violinkiller'
von

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An Evening

„Wer bist du?“ die junge Frau saß vorgebeugt am Schreibtisch und tippte mit der Spitze ihres Kugelschreibers auf das vor ihr auf dem Tisch liegende Blatt Papier auf dem sich die Kopie eines Fotos befand. Auf dem Foto: ein kreisrundes Stück Pergament, kunstvoll mit schwarzer und roter Tinte bemalt. Im Vordergrund die verschnörkelten Buchstaben H und C, im Hintergrund die Umrisse einer Geige, am Rand des Kreises eine Runeninschrift, die wenn man sie mit lateinischem Lautwert übersetzte bedeutete: In Name of my fallen friends, may you rest in peace.

Sie wurde einfach nicht schlau daraus, was diese Inschrift zu bedeuten hatte und alles andere waren vage Vermutungen. Und das frustrierte die junge FBI-Agentin zutiefst. Nira Welscher saß immer noch in ihrem Büro und es war schon spät. Sie brütete seit Stunden schön über diesem Logo.

Ihr eigentlicher Fall war Vires, doch sie hatte herausgefunden, dass es zwischen Vires und dem Violinkiller, zu dem dieses Logo gehörte, eine Verbindung geben musste. Nicht nur weil ihre Signaturen schon mehr als einmal an einem Ort gefunden worden waren.

Das war so seltsam. Doch was war das für eine Verbindung? Kannten sie sich?

Wer waren sie?

HC waren vermutlich die Initialen des Namens den der Violinkiller trug, doch natürlich konnte es auch etwas anderes bedeuten. Und selbst wenn es Initialen waren, so konnte es jeder Mann und jede Frau auf diesem Planeten mit den Initialen HC sein. Harold Candle, Hanna Cole, Harry Comin.

Und wer sagte dass es ein amerikanischer Name war, es war so aussichtslos.

Die Signatur zeugte von einer sehr geplanten fast pedantisch genauen Vorgehensweise.

Mr. oder Ms. Violinkiller machte sich im Vorhinein viele Gedanken. Kein Handgriff war ungeplant.

Nira glaubte eher daran, dass es ein Mann war, denn es erforderte viel Kraft jemanden mit einer Geigensaite zu köpfen.

Vires hingegen, handelte eher spontan, und es war kein Muster zu erkennen. Einmal waren die Opfer erschossen, erdrosselt, erschlagen, erhängt. Doch immer war an der Wand das 'LG Vires' zu sehen. Mit Lippenstift, Mit Tinte, und einmal war es auch mit Blut gefunden worden.

Nira raufte sichd ie Haare.. „Verflucht.!“ Auf ihrem Schreibtisch lagen die beiden Ermittlungsakten mit Fotos der Opfer. Einmal hatten sie ein schwarzes Haar an einem Tatort des Violinkillers gefunden, doch wie viele Menschen waren auf dieser Welt schwarzhaarig. Also das brachte auch nichts.

Das Pergament war mit Ammoniak kontaminiert weshalb alle Spuren darauf nutzlos waren.

Es pochte an der Tür und Nira schreckte auf. „Herrein.“ ließ sie verlauten

Ein Mann mit Brille trat in den Raum. James ein Kollege von Nira.

„Du bist noch hier?“ fragte er erstaunt... „Dein Dienst hat doch schon vor zwei Stunden geendet.“ An Niras Schläfe bildete sich der sprichwörtliche Schweißtropfen.

„Andererseits ist es gut, dass du noch hier bist.“ James war ein sehr ruhiger Mann, weshalb man ihm seine Aufregung nicht ansah, doch in seinen Augen blitzte es auf, als er sich auf dem Stuhl vor Niras Schreibtisch niederließ. Sie grinste.. „Du hast was für mich?“ fragte sie und war neugierig. „Aber so was von.“ er grinste sie süffisant an, und knallte ihr dann eine Akte auf den Tisch, auf dessen Deckel mit einer Büroklammer ein Foto geheftet worden war, und auf der ein Name und ein Verdachtsgrund stand.

Auf dem Foto war ein stämmig gut gebauter Asiate zu sehen, etwas unter zwei Meter, schwarzes Haar und für einen Asiaten ungewöhnlich blaue Augen. Akkurat rasiert sah er doch ein wenig räudig aus, weil sein Haar verwuschelt und seine Kleidung zerrissen, und die Haut an einigen Stellen aufgeschürft war.

Auch hatte er Hemmatome.

Dann linste sie auf den Verdacht und erstarrte: „Haoru Cold. Suspected to be „The Violinkiller.““

Nira sah James fassungslos an. Es passte alles. Schwarzes Haar, er war kräftig und hatte die Initialen HC.

„Er sitzt in Alcatras.“ sagte James mit einem Lächeln. „Wir haben ihn in einem Krankenhaus an der Küste aufgegabelt, er wurde zusammen mit Oxley Shefered gefunden, mit diesem Model welches von allen so vergöttert wird... was glaubst du was der mit ihm zu Schaffen hat.“ Nira zuckte die Schultern und stand dann auf. Krallte sich ihre Jacke.. „Das werden wir herausfinden. Besorg mir einen Hubschrauber nach Alcatras.

„Yes Mame.“ er grinste erhob sich und ging aus dem Zimmer.

Alcatraz

Zwei Stunden später wurde die Tür von Mr. Colds kleiner dunkler Einzelzelle geöffnet.

Das Bild welches sich Nira darbot versetzte ihr einen Stich. Hieß es nicht: Im Zweifel für den Angeklagten, und Unschuldig bis die Schuld bewiesen ist?

Auf dem Bild hatte Mr. Cold älter gewirkt, doch der Mann den Nira nun vor sich hatte war höchsten fünfundzwanzig. Er war an einen Stuhl gekettet der am Boden festgeschraubt war, seine Handgelenke waren von den Handschellen schon blutig gescheuert, auch seine Füße waren an den Stuhlbeinen festgekettet. Man hatte ihm das Hemd ausgezogen, und auch über seinen Oberklrper waren einige Hemmatome verteilt. Narben bedeckten Rücken und Schultern, einige schienen fast noch Frisch. Es waren Striemen... von einer Peitsche?

Doch was Nira am meisten entsetzte war, dass der Mann auf Reizentzug war. Auf den Ohren trug er einen Gehörschutz, der, wie sie wusste keinen Ton durchließ, seine Augen waren verbunden und er war geknebelt, das alles schien ihn verrückt zu machen. Er zitterte und atmete schwer durch die Nase. Er hätte wohl geschrien wenn er gekonnt hätte.

Es war das Bild eines Gebrochenen Mannes. Als die Tür geöffnet worden war hatte er ein wenig den Kopf gehoben, als hätte er gespürt, das jemand da war.

Das war seltsam? Streckte sich sein Hirn nach jedem bisschen Reiz aus, dass es kriegen konnte

Das war grausam. „Nehmen sie ihm schon das Zeug ab.“, kommandierte sie die beiden Wachleute an, die sie hergebracht hatten. Die Wachleute zögerten doch taten dann wie ihnen geheißen. Dem jungen Mann wurde der Gehörschutz abgenommen, und er schien sich einen Augenblick lang voll aufs ein Gehör zu konzentrieren. Wie eine Schlange. „Ich muss mit ihm sprechen.“, fügte sie noch hinzu. Seine Sinne mussten sehr gut ausgeprägt sein. Er wurde auf den Boden gestoßen, als sie ihm den Knebel entfern hatten, und er begann erbärmlich zu husten, er spuckte Blut, wahrscheinlich hatten sie ihn geschlagen. Grob wurde ihm in die Haare gegriffen und ihm wurde die Augenbinde hinuntergezogen. Blaue Augen sahen sich panisch um. Doch das waren nicht die Augen eines erwachsenen Mannes... es waren die Augen eines Kindes.

Nira bekam Mitleid.

Er trug immer noch Handschellen. Und diese wurden ihm auch nicht abgenommen.

Er kniete auf dem Boden und hustete nach wie vor erbarmungswürdig. „Wasser...“, krächzte er.

Die Wachmänner standen wie versteinert da, Nira reagierte als erste.. „Los geben sie ihm schon zu trinken; Idioten. Lasst ihn sich waschen, ich werde ihn gleich verhören.“

Verhör

Was hatten sie diesem Mann nur angetan? //Kaltblütige Bastarde.// dachte Nira und als sie Haoru jetzt sah war er nicht mehr der Selbe für sie.

Nun trug er einen Orangefarbenen Häftlingsoverall. Seine Haltung war aufrecht und stolz und er war zur vollen Größe aufgerichtet. Doch die Häftlingskleidung stand ihm nicht,

fand Nira, er sollte etwas provokativeres tragen, rot oder schwarz. Unter dem weißen T-Shirt traten kräftige Muskeln hervor. Und man merkte, dass es ihm missfiel gefesselt zu sein.

Ein Beamte hielt ihn am Oberarm fest, und zwang ihn sich auf den Stuhl Nira gegenüber zu setzen.

Die Agentin holte tief Luft... Sammelte sich kurz. „Guten Tag Mr. Cold.“ sagte sie mit einem höflichen Lächeln. Sie war nicht voreingenommen gegenüber diesem vitalen jungen Mann.

„Guten Tag Ms.?“ Antwortete er höflich fragend.

„Welscher, FBI-Agentin Nira Welscher.“

Er nickte doch bewegte unruhig seine Hände.

„Verzeihen sie, ist es wohl eventuell möglich die Handschellen los zu werden, sie stören ungemein. Ich verspreche auch keine Dummheiten zu machen.“

Niras uns Haorus Blicke trafen sich für einen Augenblick. Sie nickte... wusste dass er ihr nichts antun würde. Der Wachmann löste die Fesseln.

Ein erleichtertes Seufzen entwich dem Aisaten. „So ist es besser.“ und er rieb sich die wundgescheuerten Handgelenke.

Er Legte die Hände auf den Tisch vor sich, wohlwissend dass die Agentin sie lieber in Sichtweite haben wollte. Es war ein Zugeständnis von ihr gewesen, weil sie hoffte er sei dann kooperativer.

Er hatte schöne Hände... dachte sich Nira, sie waren lang und gelenkig, und sehr gepflegt.

Er machte auf die Agentin sowieso einen sehr weltgewandten Eindruck. Er strahlte respektheischende Überlegenheit aus, schien zu wissen was er wollte. Ob er auch gebildet war galt es herauszufinden.

// Er ist zu jung.// schallte sie sich innerlich eine Närrin //Ausserdem ist er ein Verdächtiger.//

Sie räusperte sich.. „Nun Mr. Cold, sie wissen weshalb sie hier sind? Ich stelle ihnen zunächst einmal ein paar Fragen zu ihrer Person.

Haoru Cold, das ist ihr richtiger Name?“

„So steht es zumindest in meinem Ausweis.“

„Wie alt sind sie?“

„23“

„Sie leben in?“

„Wales“

„Geboren in?“

„London.“

„Am?“

„Das weiß ich nicht.“

Nira stockte. Blickte ihn fragend an.

Er erwiderte ihren Blick.

„Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, ich kenne mein Geburtsdatum nicht. Es ist wahrscheinlich im April, aber ganz sicher bin ich mir nicht“ erklärte er sich.

Sie hob die Augenbrauen.

„Welches Waisenhaus?“

„St. Angela Orphanage. Das Waisenhaus ist vor zwei Jahren abgebrannt, es gibt die Akten nicht mehr.“

„Ich brauche ihr Geburtsdatum.“

„Ich sagte bereits, dass ich es nicht weiß ich weiß nur dass ich 1987 geboren wurde.“

Sie notierte das und betrachtete den jungen Mann forschend.

„Nun gut.“ Sie räusperte sich erneut.

„Was sind sie von Beruf?“

„Musiker und freischaffender Künstler.“ log er, doch man sah es ihm nicht an.

„Welches Instrument spielen sie?“

„Violine.“

„Wie lange?“

„fünf Jahre.“

„Sind sie verheiratet?“

„Nein.“

„Haben sie Kinder?“

„Nein. Nicht das ich wüsste.“

„Leben sie in einer Partnerschaft?“

„Nein.“

„Leben sie allein?“

„Ja.“

Es waren Revolver von belanglosen Fragen, die sie im stellte um ihn ins Schleudern zu bringen. Verhörtaktik.

Nach einer Weile fragte sie, ohne Pause von der nächsten Frage.

„Woher kommen die Narben auf ihrem Rücken?“

Er stockte... blickte sie an, sie erwiderte seinen Blick.

„Das geht sie nichts an.“ sagte er beinahe forsch und bereute es sofort wieder. „Das geht niemanden etwas an, ist ganz allein meine Sache.“

Er taxierte sie mit seinen blauen ausdrucksstarken Augen.

Sie lehnte sich zurück, und holte eine Zigarettenschachtel aus ihrer Hosentasche. Nahm sich eine heraus, und bot auch Haoru eine an, die er dankend annahm. Ein Königreich für eine Zigarette. Er genoss den beißenden Rauch als er sich die Zigarette angezündet hatte.. sah aber nachdenklich zur Seite.

Nira würde es jetzt etwas ruhiger angehen lassen. So wie er reagiert hatte war da noch mehr im Busch.

Doch jetzt galt es herauszufinden, was dieser Mann mit Oxley Shefered zu tun hatte.

Einige Minuten herrschte Schweigen. Dann ergriff, Haoru das Wort und lehnte sich ein wenig vor über den Tisch.

„Hören sie mir zu Agent Welscher, ich habe keinen blassen Dunst was mir vorgeworfen wird. Ich lag im Krankenhaus weil ich Oxley Shefered davor gerettet habe zu ertrinken, und urplötzlich ruft jemand die Polizei und ich werde in Alkatraz eingesperrt.

Ms. Ich war bei der Marine, und ich werde ihnen das selbe sagen, was ich der Polizei gesagt habe, ich bin rausgefahren, mit meinem Segelboot, weil ich das Meer liebe, und ich auf dem Wasser am besten komponieren kann. Was immer man mir vorwirft, ich bin unschuldig, und würde gerne wieder zurück nach Großbritannien.“ Er war vollkommen ernst.

Auch sie war nun vollkommen ernst.

„Gut, sie wollen Antworten die kriegen sie, aber nur wenn ich im Gegenzug auch welche bekomme.“

Er hob eine Augenbraue.

„Kennen sie das?“ fragte sie und schob ihm den Zettel mit dem Logo hinüber.

„Das ist das Logo des Violinkillers, ich habs erst letzte Woche noch in den Nachrichten gesehen, hat er nicht den Croft-Jungen entführt?“

„Genau. Können sie Runenschrift Mr. Cold.“ Er studierte das Logo..

„Ich habs wohl schonmal gesehen, aber ich könnte nicht lesen was da steht.“

Sie lehnte sich zurück. „Sind sie The Violinkiller, Haoru Cold.“ fragte sie ganz unverblümt.

Die nächste Szene war sehr gut gespielt. „Er riss die Augen auf, und auf seinem Gesicht war das reine Entsetzen über diese Anmaßung zu sehen.. „Ich soll dieser Massenmörder sein Ms. … Nie im Leben. Ich achte die Gesetze. Das ist doch lachhaft, ich könnte niemals einen Menschen töten. „ Er schlug auf den Tisch „Deshalb?! Deshalb bin ich hier? Weil sie mich für diesen psychopathischen Killer halten, der Menschen mit Geigensaiten köpft.“ Er spielte den fassungslosen. „Also ich bitte sie, aber das ist vollkommen aus der Luft gegriffen!“

Nira taxierte den jungen Mann.

„Sagen sie auch die Wahrheit?“

„Ja verdammt! Ich will einfach nur wieder nach Hause.“

Er wäre am Liebsten aufgesprungen um seine Szene zu unterstreichen.

„Woher kennen sie Oxley Shefered?“

Sie war ein Cop, und ein verdammt guter noch dazu.

Es würde härter werden, doch Nira konnte sich einfach nicht davon abhalten ihn sexy zu finden, er war auch einfach ein schöner Mann.

Wiederum schallte sie sich eine Närrin. „Antworten sie!“

verlangte sie mit fester Stimme.

„Ich kenne ihn nicht.“, log er, aber man sah es ihm wiederum nicht an. „Nur aus den Medien, ich habe einfach nur einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet, es hätte auch George Bush sein können, ich hätte es trotzdem getan.“

„Wie kommen sie auf George Bush?“

„Ein beliebiger Name.“

„Wie ist George Bush gestorben?“

Sie hoffte ihn damit zu ködern, da die Offizielle Todesursache ein Herzanfall gewesen war, nur der Geheimdienst wusste, dass es in Wirklichkeit der Violinkiller gewesen war.

„An einem Herzanfall.“ ,sagte Haoru vollkommen unschuldig „Warum fragen sie?“

Antworten gegen Antworten.

„Weil er in Wahrheit vom Violinkiller ermordet wurde.“

Haoru nahm das nur nickend zu Kenntnis.

Nira beugte sich ein wenig vor, vielleicht klappte es wenn sie mehr über ihn herausfand.

„Sind sie bereit mit mir zu kooperieren, Mr. Cold?“

„Natürlich, ich will doch einfach nur wieder nach Hause.“

Er spielte diesen endlos traurigen Blick, und vergrub dann das Gesicht in den Händen.

Gut, dass er so ein guter Schauspieler war.

„Gut, Mr. Cold, ich will, dass sie mir von ihrer Vergangenheit erzählen, ich will ihre ganze verdammte Lebensgeschichte hören.“

Haoru sah sie entsetzt an, und dieses Mal war es alles andere als gespielt. Die blauen Augen waren für einen kurzen Augenblick wieder die eines Kindes und blickten panisch umher.

„Was?..“, hauchte er, alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.

Erstaunlich, dass dieser starke, ausgewachsene, weltgewandte und hübsche Mann, so leicht aus der Fassung zu bringen war. Niras Blick wurde für einen Augenblick weich.

Sie legte eine Hand auf seine. „Ich muss das wissen.“ Es bestand ja schließlich die Chance, dass er sich verplapperte.

Er entzog ihr seine Hand, und atmete tief durch, und auf einmal, in einem Wimpernschlag, war er komplett emotionslos. Er versteckte sich hinter einer perfekten Maske.

Hatte er vielleicht eine gespaltene Persönlichkeit? Und wusste er gar nichts von seinen Taten, weil noch ein anderer Haoru Cold in diesem Körper steckte?

Sie würde veranlassen, dass er mit einem Psychologen sprach.

Sie hoffte mehr darüber herauszufinden.

Eine gespaltene Persönlichkeit wäre wahrscheinlich wenn er in seiner Kindheit oder Jugend ein schweres Trauma erlitten hatte, genau deswegen sollte er ihr seine Geschichte erzählen.

„Lassen sie sich Zeit.“ sie versuchte ihm Ruhe zu vermitteln, es schien ihm schwer zu fallen, darüber zu sprechen, war es so schrecklich?

Er schien viel zu weltgewandt für ein schlimmes Leben. Doch sie fragte sich woher die auffällige Narbe in seinem Gesicht stammte.

Er wusste dass er es ihr erzählen musste, um seiner Freiheit Willen, denn es brachte nichts wenn er sich verweigerte, das wusste Haoru ganz genau.

„Möchten sie noch eine Zigarette.“ er nahm diese dankend an, er musste dringend seine Nerven beruhigen. Er zündete den Glimmstängel an, und begann dann zu erzählen, sah die ganze Zeit nur zur Seite, mit leerem Blick, also ob er Vergangenes wieder sah.

„Ich war zwei Jahre alt als ich in das St. Angela Orphanage kam, ein Kind wie viele andere dort.“, er nahm einen Zug von der Zigarette.

„Die ersten Jahre wusste ich nicht was vorging, natürlich nicht, ich konnte ja noch nicht mal richtig sprechen. Als ich sechs war hab ich das erste Mal diese Schreie gehört..“ Er kniff die Augen zusammen, konnte kaum das Bild ertragen, dass sich vor seinen Augen aufbaute. Er erzählte nur um der Freiheit willen, was wahrscheinlich töricht war, doch einen Versuch war es allemal Wert.

„Ich bin dem auf den Grund gegangen, die Schrecken dieses Bildes hab ich erst Jahre später richtig begriffen. Ein Junge in einer grotesken Christusdarstellung, an ein Kreuz gebunden, das 'Dämonenkind' hat den hundertsten Exorzismus nicht überlebt und starb als ich dreizehn war, fast alle Kinder wurden dort misshandelt oder missbraucht.“

Niras Augen weiteten sich vor Entsetzten.

„Entweder totgefickt, totgeschlagen, man hat den einen oder anderen sogar einfach verhungern lassen... auch ich war Objekt der Misshandlungen, daher stammen die Narben. Mir wurde die Bibel buchstäblich eingeprügelt, ich könnte sie ihnen heute noch komplett zitieren.

Das erste Mal als ich ausgepeitscht wurde war, weil ich dem 'Dämonenkind' geholfen hatte, da war ich acht, und wurde drei Tage nackt und ohne etwas zu essen eingesperrt.

Und doch bin ich der einzige der diese Hölle wirklich überlebt hat und noch zurechnungsfähig ist. Es gibt noch ein paar die überlebten, doch sie sitzen in geschlossenen Anstalten und vegetieren vor sich hin.“ Er nahm noch einen Zug von der Zigarette.

„Viele meiner Freunde starben oder wurden wahnsinnig, nach dem letzten fasste ich einen Entschluss, dass ich nicht so erbärmlich sterben würde, sondern das ich Leben würde, um den Willen der anderen.“ Er sah sie an, die blauen Augen waren leer.

„Ich floh als ich vierzehn war. Schlug mich allein durch, und heuerte schließlich auf einem Marineschiff an. Das ist meine Geschichte.“

Nira musste die Tränen zurückhalten, weniger wegen dem Inhalt, sondern mehr die Art wie er erzählte. Diese emotionslose Art und weise, als wäre er die Geschichte schon tausende Male durchgegangen.

„Ich musste sehr schnell erwachsen werden, und das Selbst welches sie vor sich sehen, ist das Produkt grausamer Selbstbeherrschung. Ich habe keine Lust den Rest meines verdammten verkorksten Lebens hinter Gittern zu verbringen.“

Das glaubte sie ihm. Jeder andere wäre in so einer Situation vollkommen fertig gewesen, sie hatte schon Schwerverbrecher, beim Eingestehen ihrer Taten weinen sehen, doch er saß ihr gegenüber und verzog kaum eine Miene.

Er unterdrückte jede Empfindung die sich ihm erschloss..

Nira machte eine lange Pause, saß einfach nur da, derweil Haoru seine Zigarette ausdrückte.

Jetzt konnte sie verstehen warum er es erst nicht hatte erzählen wollen. Sie lehnte sich zurück, er hatte ein Trauma, und zwar ein äußerst heftiges.

Sie würde wirklich veranlassen, dass er mit einem Psychologen sprach, Nira wollte einfach wissen, ob ihr Verdacht stimmte.

Vielleicht konnte man auch den Versuch mit der Ausübung von Gewalt machen, um eine Anti-Soziale Persönlichkeitsstörung festzustellen.

Diese legten Killer oftmals an den Tag. Sie ging mit der Fähigkeit einher, schlimmste Gewalt ausüben zu können, ohne mit der Wimper zu zucken.

„Ich denke sie können in den Normalen Vollzug, Mr. Cold. Bessere Haftbedingungen, regelmäßige Mahlzeiten-“

Haoru unterbrach sie.

„Normaler Vollzug?! Entschuldigung, aber ticken sie noch ganz sauber Lady? Ich dachte sie glauben mir, und ich komm hier raus.“ Er war empört und sauer, und gab sich keine Mühe das zu verstecken. „Ich bin unschuldig.“

„Sie müssen erst mit einem Psychologen sprechen, alles andere behindert die Ermittlungen, und sie müssen so lange in Untersuchungshaft bleiben, bis der wahre Täter gefunden ist Mr. Cold.“

„Ich will sofort mit einem Anwalt sprechen.“ er regte sich auf, und irgendwo konnte Nira das auch verstehen. Das Gespräch wurde ihm gewährt, Nira hörte hinter einer getönten Scheibe zu, doch Haoru sagte nichts Verdächtiges.

Vielleicht war Haoru Cold ja doch unschuldig.

Nira ließ sich von einem Boot wieder aufs Festland bringen.

Hier verlassen wir Nira Welscher und gehen wieder hinter Alcatraz Tore.

the following Night

Hinter den Türen von Alcatraz wurde Haoru in eine der etwa fünf Quadratmeter große Zelle geführt. Er musste sich ducken als er die Zelle betreten wollte, denn wie es aussah war die Tür nur einen Meter neunzig hoch und für einen Hünen wie diesen Asiaten nun einmal ein wenig zu tief.

Die weiße Gittertür schloss sich hinter ihm, als sie ihm die Handschellen abgenommen hatten. Seine Handgelenke waren wund gescheuert, er rieb sie sich und ließ sich auf der Peitsche nieder.

//Fuck, Fuck, fuck, wo hast du dich da nur rein geritten Alter...// dachte er zu sich selbst... Sie durften es auf keinen Fall herausfinden, denn dann landete er unter Garantie mindestens auf dem elektrischen Stuhl in Sing Sing. Wenn sie ihn denn nicht in der Gaskammer elend ersticken ließen.

Immerhin war Haoru ein guter Schauspieler, und er glaubte, dass Nira Welscher keinen Verdacht geschöpft hatte. Sie hatte ihm die Nummer mit dem ach so entsetzten Gesetzestreuen abgenommen. Da konnte er sich immerhin sicher sein. Er seufzte... wie es wohl Vires ging, während er hier fest saß... Wahrscheinlich war Mr. Oxley Shefered bereits schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen, und heulte der Presse einen vor.

Er musste bei dem Gedanken lächeln. Sie waren schon zwei Schufte, und abgebrüht bis in die letzte Faser... Er streckte sich auf dem Bett aus und blickte an die Decke.

Er stieß mit dem Hinterkopf gegen die Stange am Kopfende des Bettes und ein genervter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. „Au“ ließ er verlauten und verdrehte die Augen... „Sehr witzig.“ murmelte er und dachte sich //1.90 lange Betten...//

Tja das war der Nachteil einer Größe von zwei Metern. Er war zu lang für dieses Bett. An sich hätte ihm das ja nichts aus gemacht, doch der Boden in dieser Zelle war nun einmal auch für einen Haoru Cold zu dreckig um darauf zu schlafen.

Er wusste das mit schlafen heute Nacht wohl nichts werden würde, auch wenn er tot müde war, und auch wenn er aufgewühlt war weil er dieser komischen Agentin seine Geschichte hatte erzählen müssen.

Er zog die Beine an, und rollte sich in die Embryonalposition.. es war seltsam einen erwachsenen Mann so liegen zu sehen, doch es war nun einmal pure Gewohnheit wenn man zwanzig Jahre auf dem Boden geschlafen hatte, war dies einfach die beste Methode gegen die Kälte.

Er versuchte die durch hängende Matratze unter seinem Körper zu ignorieren, welche wohl sehr alt zu sein schien, und auch ignorierte er das Quietschen der Dratfedern die die Matratze im Gestell hielten... Er kam nicht wirklich in einen festen Schlaf... nur in ein Dösen, welches durch einen Eimer Wasser unterbrochen wurde.

Haoru erschreckte sich zuerst, als er merkte, dass sich jemand in seiner Zelle befand und vorallem erschreckte er sich vor dem Wasser, welches platschend auf seinem Gesicht und seinem Oberkörper landete, sein Haar und seine Kleider durchnässte, und ihm einen kalten Schauer verursachte... Er sah hoch und blickte in die Gesichter dreier Wachen. Jene die ihm beim Appell in die Kniekehlen geschlagen hatten...Mit ihren Schlagstöcken... Doch er hatte sich nichts anmerken lassen.

Alcatraz war nun einmal mehr ein Hochsicherheitsgefängnis, hatte es doch die ganzen achtziger und neunziger Jahre leer gestanden und hatte es als Touristenattraktion gedient, so wurde es jetzt wieder benutzt, und war das modernste Hochsicherheitsgefängnis auf der Welt. Den perfekten Standort hatte man nicht aufgeben wollen, verständlicher Weise nicht.

„Schläft zusammengerollt wie ein Baby“ höhnte der dickste der drei. Sie waren offensichtlich angetrunken. Sofort wurde Haoru wütend...

„Ich glaube nicht, dass dieses Weichei wirklich der Violinkiller ist...Stan.“ höhnte der nächste... Haoru war viel zu stolz. Straff erhob er sich, und überragte die Männer um mehr als einen Kopf, damit hatten sie nicht gerechnet... „Wer ist hier ein Weichei ihr kleinen Pedantenarschlöcher..“

gab er mit kalter Miene zurück. Einer lachte, der dünnste der drei, ein noch recht junger Mann mit kurzem aschblondem Haar und schmalem Gesicht... „Hättest du wohl gern, Arschloch!“ Gleichzeitig holten sie ihre Schlagstöcke heraus und schlugen dem großen Asiaten in die Kniekehlen, damit dieser auf dem Boden landete, dann drückten sie ihm ein tuch mit Betäubungsmittel vor Mund und Nase.

Haoru verlor das Bewusstsein. Auch wenn das alles jetzt sehr nüchtern und der Reihe nach klingt es geschah alles innerhalb von einer oder zwei Minuten.

Sie fesselten ihn und brachten den Koloss von zwei Metern an den anderen Zellen vorbei in einen separaten Raum. Viele der Häftlinge klebten an den Zellentüren, denn viele fanden das nicht in Ordnung, denn eigentlich war das derartige Umspringen mit Häftlingen ja auch verboten. Es hatte sich herumgesprochen, dass dieser Mann verdächtigt wurde 'The Violinkiller zu sein. Und obgleich viele ihn unschuldig glaubten... auch von den Häftlingen, aber deren Meinung konnte man so ja nicht wirklich zählen, wurde er hier eingebuchtet...

Die Wachen schlugen die Tür hinter sich zu und schlossen ab. Es war ein leerer Raum in dem unter einer Lampe nur ein Stuhl stand, dessen Beine am Boden festgeschraubt waren. Darauf wurde der Asiate fixiert... Sie nahmen ihm den Knebel ab. Die Wachen hatten sich in den Kopf gesetzt von ihm ein Geständnis zu bekommen, und dafür den Ruhm zu ernten.

Sie nahmen ihm den Knebel ab, und schleuderte ihm noch einen Eimer Wasser ins Gesicht, der ihn zum Aufwachen bringen sollte...

„Aufwachen Arschloch“ sagte der Blonde, und Haoru kam nur ein wenig dämmerig zu sich...

„Aufwachen hab ich gesagt!“ Der schlanke Blonde krallte eine Hand in das schwarze Haar des Asiaten und riss seinen Kopf hoch... Die blauen Augen öffneten sich...

„Also Mr.Cold“ er sagte den Namen so abschätzig, dass er wie eine Beleidigung klang.. „Wir können das hier auf die sanfte oder auf die harte Tour hinter uns bringen..... Sie müssen einfach nur gestehen..“ Beim letzten Teil verfiel er in eine Art Sing sang.

Gestehen?! Er?! NIEMALS! Haoru hatte noch nie gesungen... noch nie hatte er bei einem Verhör kleinbei gegeben... und langsam Dämmerte ihm was das hier werden sollte.. eben das... ein Verhör.

Ein inoffizielles Verhör... wann wurde man sonst in Amerika, wo dieser Staat doch so viel auf die Menschenrechte gab schon an einen Stuhl gefesselt um verhört zu werden?

„Sind sie 'The Violinkiller..:“ Der Asiate biss bei dieser Frage die Zähne zusammen „Nein.“ zischte er, und mit einem Willen der einem Angst machen konnte.

„Uhhh... Tiegerchen wird böse... jetzt hab ich aber Angst...“ höhnte der dicke.

„Den krig ich schon klein...“ erwiderte der Blonde.

Haoru verengte seine Augen... Wenn Menschen versuchten ihn zu demütigen baute er sofort eine Mauer auf. Er sah mit einem Killerblick zu den Wachen auf und knurrte leicht... "Ihr wisst schon, dass ihr das beräuen werdet?" zischte er..: "Und wer soll uns daran hindern?" fragte der Dürre Blonde wiederum höhnisch. Sie hatten nicht vor, irgendwem etwas davon zu sagen... das hieß auch sie würden keine Spuren hinterlassen, denn wenn man keine Spuren fand so konnte man ihnen nichts nachweisen, dann stand nur ein Wort eines Häftlings gegen das dreier Wachmänner, und wem würde man in Alcatraz wohl eher glauben...

Sie waren fest entschlossen, dass sie Haoru zum reden bringen wollten, und dafür standen ihnen alle Mittel der 'Weißen Folter' zur Verfügung, welche sie innerhalb einer Nacht anwenden konnten, denn zum Morgenappell musste er wieder in seiner Zelle sein. Den Wachmännern konnte es ja egal sein wenn er nicht mehr laufen konnte oder etwaiges. Für sie galt nur das Geständnis... und es war als sei man in die Schreckenszeiten dieses Gefängnisses zurückversetzt... Die Zeiten in den Alcatraz ein Kriegsgefängnis war und hier schreckliche Bedingungen herrschten.

"Ich glaube nicht, dass er Reden wird Ron." ließ der Dicke verlauten und lehnte an der Wand in der nähe, während sich der mittlere der drei auf einen Stuhl gesetzt hatte, und seine Krawatte lockerte... "Ich hab die Welscher belauscht." sagte der blonde Stan... "Unser angeblicher Violinkiller hat eine ganz ganz schlimme vergangenheit... " Er grinste Haoru an, welcher knurrte wie ein eingesperrtes Tier... "Die Frau ist so ein verdammtes Weichei, ich sags dir, wenn die könnte hätte sie ihn gleich frei gelassen... " Er packte Haoru am Kragen und versuchte ihn hochzuziehen... zu schwer. Er ließ ihn wieder los, und griff ihm ins Haar... "Also bist du bereit zu singen, Arschloch, oder willst dus auf die harte Tour,... vergiss nicht... wir haben Macht über dich... Macht, wir können deine Besten Freunde oder deine schlimmsten Feinde sein. Denn das hier wird denke ich für sehr lange Zeit dein Zu Hause... Welcome Home, Welcome to Alcatraz."

"Fick dich!" Haoru spuckte dem Blonden ins Gesicht, und dieser war verständlicher weise davon alles andere als begeistert. Er richtete sich auf... "Okay, er will es auf die Harte... macht ihn los, und schnallt ihn auf die Liege..." grinste der Dürre und die beiden anderen taten wie ihnen geheißen, sie hatten Schwierigkeiten mit dem Asiaten klar zu kommen, doch es war schwer mit diesem Koloss klar zu kommen..immerhin war er ja schon gefesselt, und hätte er die Beine frei gehabt wäre es für die Wachmänner sicherlich nicht gut verlaufen...

Nun lag er auf einer Liege, nun es war nicht nicht einmal eine Liege es war eine Holzbank dessen Kopfteil im 45°-Winkel abgekippt war, dass es tiefer lag als der Rest...Und auch wenn das jetzt nicht angenehm werden würde,.. Haoru hatte keine Angst... kein bisschen.. Er hatte schon schlimmeres durchgestanden, und er war sich sicher, dass sie ihn nicht töten würden, denn dann waren sie wegen Mordes dran... Für sowas war die Welscher dann wieder gut, die war nämlich garantiert Menschenrechtlerin.

Man legte ihm ein Tuch auf Mund und Nase. Haoru hatte den Kiefer zusammengepresst, und hielt die Luft an, als der erste Wasserschwall kam. Die Wasserfolter war ein Instrument der 'weißen Folter'... Diese Art von Folter hinterließ keine nachweisbaren körperlichen Schäden. Zur weißen Folter gehörte unter anderem noch der Reizentzug, welchen Haoru bereits hatte über sich ergehen lassen müssen. Wenn man so etwas mehrere Tage ertragen musste so war es keine Seltenheit, dass man wahnsinnig wurde. Psychische Schäden, Angststörungen und ähnliches waren die Folgen.

Dann gab es noch alle anderen möglichen Folgen von Entzug. Schlafentzug, Nahrungsentzug, Isolation, und so gab es auch noch Stehfolter. Das schlimmste daran war, dass das ganze auch noch legal, und in den meisten Fällen toleriert und legitimiert ist.

jetzt konnte Haoru Luft holen, und der nächste Wasserschwall kam. Diese Folter sollte Ertrinken simulieren... ein paar Minuten ging es so weiter, dann griff der Dürre in Haorus Haare, und zog ihn hoch, nahm ihm auch das Tuch vom Gesicht. "Na hast du schon genug, du kleiner Hurensohn?" Haoru knurrte "Du hast Recht, meine Mutter war eine Hure, aber ich bin besser als sie... lern erstmal richtig fluchen, du räudiger Witz von einem Polizisten, bist du stolz darauf dass du Macht über andere ausüben kannst, du denkst wohl dir scheint die Sonne aus dem Arsch, du erbärmlicher verfickter Arschkriecher."

Gab er zurück, und schüttelte sich das Wasser aus dem Gesicht.

Der Blonde wurde wütend, und knallte ihm eine... "Ich werde nicht gestehen du kleiner Wichser.." fügte er noch hinzu, mit einem gefährlichen Zischen

Und schon wieder ein Eimer Wasser, doch dieses Mal schaffte er es nicht rechtzeitig die Luft anzuhalten. Die Ladung Wasser verfehlte dieses Mal nicht seine Wirkung. Die Lungen in der Brust des Asiaten zogen sich zusammen und er bekam eine Luft. Sein gestählter Körper verkrampfte sich.

"Ah" triumphierte der Blonde "Es scheint ja langsam anzuschlagen" grinste er.

Sie setzten fort, und stellten ihm die ganze Zeit Fragen. Irgendwann nach Stunden wie es sich anfühlte hörten sie auf, und tatsächlich, Haoru hatte nichts gesagt. Er hatte die Tortur über sich ergehen lassen . Schweigen, dass einzige was zu hören war war der rasselnde und keuchende Atem des Asiaten wie er da,lag. Er war erschöpft, doch er hatte sich nicht verraten. "Ich kriege dich noch.." Das bekam Haoru noch dämmrig mit, dann verlor er gnädiger Weise das Bewusstsein.

The Morning

Die Morgenglocke im Zellenhaus holte Haoru aus dem Schlaf in den die Ohnmacht vor einigen Stunden hinüber geglitten war. Er lag auf dem Bett die Beine angezogen, sein Kopf pochte wie bei einem heftigen Kater...

Und er hatte Schmerzen in der Brust. Er brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren wo er war... bei den Kopfschmerzen auch kein Wunder...

Alcatraz... na wunderbar.

Er setzte sich auf, und fasste sich an den Kopf, ihm war schwindelig... war das real gewesen. Es musste real gewesen sein, denn sein Haar und sein Shirt waren noch nass... Er fluchte innerlich...diese verdammten Bastarde von Wachleuten...

Die Häftlinge hatten nicht die Erlaubnis zu sprechen, nur in den Hofpausen, und beim Essen, und natürlich in der Freizeit... ansonsten galt konsequente und strickte Schweigeregelung, auch nur der kleinste Verstoß wurde bestraft. Einer der Gründe warum Alcatraz so gefürchtet war... Die strengen Regeln und die harten Bestrafungen. Man hatte nur vier Dinge hier. Einen Schlafplatz, Medizinische Versorgung, Essen, und Hygienemöglichkeiten, alles andere waren Privilegien die einem ganz schnell aberkannt werden konnte... Man konnte es sogar dazu bringen vierundzwanzig Stunden am Tag auf der verdammten Zelle fest zu sitzen. Und das war wirklich nicht wünschenswert, außerdem gab es eine Klassifizierung der Häftlinge nach Gefährlichkeitsgrad. Es gab drei Klassen. Die unterste Klasse war die der Gefährlichen, die meist den ganzen Tag auf ihren Zellen verbrachten... Die zweite Klasse war die mittlere Klasse, in der man erst einmal war wenn man nach Alcatraz kam, und dann gab es noch die Obere Klasse. Jene die sogar mit Aufgaben innerhalb des der Haftanstalt übernehmen. Die unterste Klasse hatte gar keine Privilegien... die mittlere, durfte persönliche Dinge auf der Zelle haben, Lesestoff aus der hauseigenen Bibliothek ausleihen, und zum Beispiel auch Zigaretten und ähnliches besitzen. Die oberste Klasse hatte es am besten, sie waren teilweise mit den Wachleuten auf du und du... diese verdammten Schleimer, das musste sich Haoru immer dabei denken.

Er stand auf und blickte in den langsam erblindenden Spiegel über dem Waschbecken.. er sah fertig aus... mehr als fertig. Er nahm das kleine Täschchen in dem ein paar Sachen waren, damit man sich frisch machen konnte... Das war ebenfalls Standard in diesem Gefängnis, genau wie der Stapel Wäsche, der im Regal neben dem Bett lag auf jedem Kleidungsstück, jedem Shirt, jedem Overall, und jeder Socke prankte die Häftlingsnummer, in Haorus Fall 236. Das Hygienetäschchen bestand aus: Einem Kamm aus Plastik, einer Zahnbürste, einer Tube Zahnpasta, einem Rasierer und Resiercreme, so wie Seife... Haoru zog sein nasses Shirt aus und hängte es zum Trocknen über das Gitter des Bettes. Er war froh sich frisch machen zu können... Prinzipiell müsste er den Vorfall in der Nacht melden, doch er würde den den Bastarden von Wachmännern nicht die Genugtuung geben, dass er Petzen ging. Wegen dem bisschen Wasserfolter ließ er sich doch nicht unterkriegen... er würde es ihnen noch heimzahlen so viel stand fest... Er wusch und rasierte sich, putzte sich die Zähne und kämmte sich die Haare, band sie wieder zusammen, und wechselte seine Kleider. Warum mussten es ausgerechnet Overalls sein, und dann auch noch orange... Es war nicht ganz so schlimm wenn man sich das Oberteil um die Hüften band. Haoru wunderte sich warum hier keiner einen Farbschock bekam.

Es würde nichts bringen sich gegen das hier zu wehren, dachte sich Haoru... es war, wie er glaubte zu nächst das beste erst einmal kein Aufsehen zu erregen. Er würde sich bedeckt halten... Vorerst.

Er konnte sich nicht leisten Fehler zu machen, so viel war ihm bewusst.

Die zweite Morgenglocke ertönte und die Gittertüren der Zellen schoben rasselnd zur Seite, und alle Häftlinge traten heraus auf den Gang. Sie hatten vor ihrer Zelle zu stehen, in absoluter Stille und hatten nach vorne zu schauen, wie in der Armee... Das war eigentlich ziemlich krass... jeden Morgen eine Zellenkontrolle... und das völlige Fehlen von Privatsphäre.

Viele hatten in der Nacht davon mitbekommen, dass Haoru aus seiner Zelle fortgebracht worden war, viele Blicke aus dem Augenwinkel lagen auf dem großen Asiaten.

Ein Wachmann auf jeder Zellenebene... Die Zellen waren ja bekanntlich in Alcatraz dreistöckig in einem Block angeordnet. Haoru war auf der untersten Ebene im Block C auf der rechten Seite... Beim Appell waren die Wachleute vom Abend nicht da... zumindest sah er sie nicht. Ein anderer Wachmann schritt die Augen auf der Liste die er in der Hand hatte den Zellenblick entlang, und sagte die Namen der Häftlinge laut, diese hatten bloß zu nicken.

"Aldrick, Higgens, Mason, Roots, Growner, Loon, Drake, Cold" Haoru sah auf und nickte... "Wintworth, Filler, Dinnigan, Wolfrick, Truner." Dann war er durch und harkte Ab. Die Häftlinge mussten sich nun nach links umdrehen, und dann wurden die Zellenblöcke einer nach dem anderen zum Frühstück eskortiert. Die Wege in Alcatraz hatten Namen. Der Weg zwischen der linken Seite von Block C und der rechten Seite von Block C hieß 'Broadway'. man überquerte den sogenannten Times Square.. Der Quergang der zum Hintereingang des Zellenhauses führte und betrat den Speisesaal der 'The Gas Chamber' hieß. EIn wenig morbide wenn man darüber nachdachte war, dass man sich immernoch in einem Gefängnis befand.

Das Frühstück begann, jeder konnte so viel essen wie er wollte... doch die Regel war, dass man restlos alles aufessen musste was man sich nahm.

Haoru saß wie alle anderen an einem Tisch, und stillte seinen Hunger. Er hatte seit drei Tagen nichts vernünftiges Gegessen, weshalb das ein wahrer Segen war.

Ihm gegenüber saß ein Mann, der so aussah als wäre er schon mehrere Jahre hier war. Er hatte blondes kurz geschnittenes Haar... Sein Haar war kurz geschnitten weil es bei allen hier so war. Die die noch nicht dem Einheitshaarschnitt zum Opfer gefallen waren waren für Gewöhnlich nur in U-Haft hier. Er sprach ihn an, mit einer leisen Bass stimme... "Hey..." sagte er und blickte Haoru an, dieser sah auf und hob die Augenbrauen.. "Wie heißt du noch gleich.." wollte der Man wissen... "Sag mir deinen Namen, und ich sage dir den meinen" ließ er ebenso leise verlauten, und bei ihm klang es nicht arrogant, es klang natürlich wie er es sagte. "Allison Rickman."

"Haoru Cold." gab er zurück... Es war eine kühle Haltung die der Asiate an den Tag legte. "Stimmt das, dass die Wachen dich gestern Nacht aus der Zelle geholt haben, und dir nen Geständnis abpressen wollten?" fragte er neugierig.

"Ich wüsste nicht was dich das angeht.."

"Naja die Jungs aus Block C haben das gesagt.. soll wohl echt heftig gewesen sein... "

"Wieso fragst du noch wenn dus eh schon weißt?" fragte Haoru und schob sich essen in den Mund... "Naja ich war halt neugierig... Eigentlich müsstest du das ja melden, die haben kein recht dazu mit einem von uns so umzuspringen"

"Ich bin keiner von euch. "

"Doch klar bist du das Alter, wir hocken hier alle drin."

"Man kann mir nichts nachweisen. also bin ich unschuldig, ich werde mir keine Mühe geben 'zu euch zu gehören' "

Man merkte Haorus schlechte Laune...

"Wage es nicht, das zu melden, den Triumph werde ich ihnen nicht gönnen.." Er ballte eine Faust und Allisons Gesicht wurde für einen Augenlick ein wenig ängstlich als er den kalten Blick sah.. "Hast du was auf dem Kerbholz" wollte er wissen... "nur das Leben, sonst nichts." sagte er, und das war ja auch die Wahrheit... "Naja auf jeden Fall halten wir zusammen, auch wenns ab und an Kabbeleien gibt, es gibt keinen den wir im Stich lachen, wenns drauf ankommt... wenn du nicht willst dass ichs sage, sag ichs auch nicht... aber ich würd dir raten auf dich aufzupassen.. wenn die Wachen was haben wollen kriegen sies auch."

"Danke, das war mir auch schon vorher klar. Danke trotzdem." Haoru stand auf und brachte sein Tablett weg, dann setzte er sich wieder und schwieg. Allison beobachtete ihn und dachte sich so seine Gedanken 'Komischer Kerl... Der is hier nur in Untersuchungshaft, sagen die Jungs, aber irgendwie ist da mehr im Busch.

Der sieht aus wie maximal fünfundzwangzig, und hat nen Bick drauf, als ob er einen jeden Moment abmurkst'

Die Wachen begannen die einteilung für die Arbeit zu verlesen.

"METALLWERKSTATT: STANDLY, RICKMAN, OWSON, DARECK, LOOTMAN, COLD, WINTWORTH, FILLER, ANDREWS, CAPONE, STROOK, STRONGHOLD." Die genannten erhoben sich, und folgten dem Wachmann in die Werkstatt.

So vergingen Tage...

In einer stupiden Routine, die alle hier schon rauf und runter rattern konnten... Und Haoru wurde immer und immer mehr bewusst, dass ihm das passieren konnte wenn er sich als 'The Violinkiller' erwischen ließ.

All night all day

07:00: Die Häftlinge werden von der Morgenglocke geweckt. Und von ihnen wird erwartet, aufzustehen sich anzukleiden sich zu rasieren, und ihre Zellen in Ordnung zu bringen, bevor sie die Zelle verlassen
 

07:20: Die zweite Morgenglocke erklingt. Die Zellentüren öffnen sich und von den Häftlingen wird erwartet, dass sie sich vor die Zellentür stellen, nach vorne blickend, während die Wachleute die Anwesenheit und die Ordnung der Zellen Kontrollieren. Es hat absolut still zu sein.
 

07:30: Das Frühstück beginnt nachdem die Häftlinge in den Speisesaal geführt worden sind. Sie sitzen in der Reihenfolge wie sie aus den Zellen gekommen sind. Sie dürfen essen, so viel sie wollen, die Regel ist nur, dass sie alles aufessen müssen was sie sich nehmen. Nach dem essen wird das Besteck gezählt.
 

07:50: Das Frühstück endet, und die Häftlinge werden für die Arbeit eingeteilt, die die nicht arbeiten dürfen werden auf ihre Zellen gebracht.
 

08:00 : Die Häftlinge werden zur Arbeit gebracht (Wäscherei, Metallwerkstatt, Garten, Küche etc.)
 

08:20 : Die Arbeit beginnt.
 

10:00 : Die Häftlinge dürfen eine acht minütige Pause machen, sie haben die Erlaubnis auf dem Hof zu rauchen.
 

10:08 Die Pfeife ertönt die die Insassen zurück zur Arbeit ruft, sie haben Zwei Minuten um zu ihrer Beschäftigung zurückzukehren.
 

11:35 : Die Pfeife ertönt und verkündet das Ende er ersten Arbeitsperiode.
 

12:00 : Das Mittagessen beginnt.
 

12:20Das Mittagessen endet, und die Häftlinge werden zu ihren Zellen geführt.
 

12:30 Es ist Zelleneinschluss bis 13.00
 

13:00 hours: Die Häftlinge werden wieder zur Arbeit gebracht
 

13:20 : Die Arbeit wird fortgesetzt.
 

15:00 : Eine acht Minütige Hofpause
 

15:08 Die Pfeife ertönt und die Häftlinge müssen zurück an die Arbeit
 

15:10 : Die Arbeit geht weiter
 

16:10 : Die Arbeit endet für den Tag
 

16:20 : Die Häftlinge werden auf den Hof gebracht und gezählt, dann geht es zu einem frühen Abendessen
 

16:40 Supper
 

17:00 das Abendessen endet und die Häftlinge der unteren Klasse werden in ihre Zellen gebracht, die anderen haben bis um 20.00 Freizeit.
 

20.00: Zelleneinschluss
 

21:30: Der letzte Appell, Zelleneinschluss, Löschen der Lichter, Nachtruhe.
 

So ging es jeden Tag, die verdammte Routine machte Haoru wahnsinnig. Für gewöhnlich verbrachte er die Freizeit im Sportraum... Diese Eintönigkeit nervte ihn... Es zehrte an ihm, war er doch sonst Nervenkitzel gewöhnt.. und ihm Fehlte die Musik, ihm fehlten eindrücke. Die Stille machte ihn hab wahnsinnig. Er sympathisierte nicht mit den anderen Häftlingen, und diese hielten sich meist fern, weil sie Angst vor ihm hatten, zumal sich das Gerücht herum gesprochen hatte

Meist blieb er allein. Ob ihn das störte? Nein, es störte ihn ganz und gar nicht, so konnte er wenigstens seinen Gedanken nachhängen... Doch man merkte schon, dass viele der Häftlinge neugierig auf den waren der kaum sprach, wie sie ihn nannten. Kaum einer kannte seinen Vornamen, alle nannten sie ihn nur Cold.

Schon seltsam, dass man eine kleine Berühmtheit werden konnte wenn man nur in Untersuchungshaft saß, und sich ziemlich abkapselte. Ständig spüre der Asiate ihre Blicke auf sich, jeder einzelne beobachtete ihn unverholen, bei der Arbeit beim Appell in der Dusche... Wobei er sich über letzteres wohl Gedanken machen sollte.

Niemand traute sich mehr ihn zu fragen warum er hier war, irgendwo wussten sie es eh alle, doch viele wollten es nicht wahr haben... es war schon ganz schön heftig das ganze... Vorzugsweise wurde Haoru zur Arbeit in die Metallwerkstatt eingeteilt, da er kräftig war und die Arbeit besonders schwer... Es war heiß, und es war ein undankbarer Job. Arbeiten mit Temperaturen von vierzig Grad. Meist wurden hier Stahlteile gefertigt und von dieser Einheit wurden auch Reparaturarbeiten im Gefängnis verrichtet.

Haoru musste für üblich die Träger die zwei Bis drei Meter lang waren und um die fünfzig Kilo wogen ins Lager tragen. Oder Nieten einschlagen.

So auch heute.

Ein ganz normaler Tag eigentlich, wenn man diese stupide Routine denn als normal bezeichnen konnte. Es war nach der Mittagspause, die Arbeit hatte vor einer halben Stunde wieder begonnen, da kam ein Wachmann in die Werkstatt und rief. "Cold!" Haoru der grade einen Träger hievte sah auf... "Du hast Besuch!" Der Träger wurde ihm wieder abgenommen, und er folgte dem Wachmann nach draußen. Es war schon seltsam, dass er jetzt Besuch bekam... das er überhaupt Besuch bekam. Normalerweise gab es feste Besuchszeiten, und es musste schon ein besonderer Gast sein, wenn man dafür einen Häftling von der Arbeit holte. Er hoffte, dass es nicht die Welscher war...

Er bekam die Möglichkeit sich um zuziehen und zu Waschen, dann wurde er in einen Raum geführt und ihm wurden mit einer Kette verbundene Hand und Fußfesseln angelegt.

Wie ein Schwerverbrecher... was er ja prinzipiell auch war... aber das brauchte hier keiner Wissen, bis her war er nur in Untersuchungshaft.

Alcatraz hatte die Sicherheitsstandards angehoben, man musste durch drei Sicherheitstüren wenn man zum Besucherraum wollte vor dem man einen Metalldetektor passieren musste... Oxley Shefered saß da am Tisch und Haoru wurde zu ihm geführt und gezwungen sich zu setzen.

Ihre Blicke waren es mit den sie wirklich sprachen, während sie mit den Lippen nur einen fingierten Dialog führten, welcher eigentlich bloß belanglos war und ihre Maske wahren sollte. Zur Bestätigung von Haorus Befürchtungen war Nira Welscher doch da, aber sie stand in der Nähe der Tür, wahrscheinlich hatte sie Oxley begleiten müssen.

"Ich wollte mich noch einmal bedanken..." sagte Oxley oder eher Chris, aber das wusste ja nur Haoru, da sie sich schon ihr ganzes Leben kannten, aber die Öffentlichkeit durfte davon nichts mitbekommen.

"Und ich wollte mich entschuldigen... sie sitzen hier in Alcatraz weil sie mich vor dem Ertrinken gerettet haben."

"Es ist nicht ihre Schuld Mr.Shefered. Ich hätte es für jeden anderen auch getan, und ganz abgesehen davon,ich glaube ich bin eher hier gelandet weil die Welt einen Sündenbock braucht."

"Da mögen sie Recht haben Mr. Cold... Die Presse und die Medien im Allgemeinen zerreisen sich das Maul..."

"Naja solange ich deswegen nicht auf dem Elektrischen Stuhl lande." Reiner Galgenhumor...

"Wie geht es ihnen Mr. Cold" Oxleys Blick ermahnte ihn zur Wahrheit... "Nun, ich schlage mich so durch." Sie waren nicht ungestört, weshalb er Chris nicht von der Nacht mit den Polizisten erzählen konnte... "Aber das essen ist zum Kotzen." Oxley musste leicht lachen, und schien erleichtert, dass sein geheimer bester Freund noch in der Lage war witze zu machen. Er war sich nämlich bewusst, dass Haoru schon weitaus schlimmeres durch gestanden hatte..."Nun ich werde alles versuchen, dass sie so schnell wie möglich hier raus kommen...Und nennen sie mich ruhig Oxley." Oxley lächelte ein wenig und zwinkerte, so das nur Haoru es mitbekam... Er würde ihn also hier rausholen. Er hatte verstanden. "Haoru." erwiderte er vorstellend, doch schon winkte der Beamte und bedeutete ihnen es sei gleich Zelleneinschluss und Ende der Besuchszeit. Oxley erhob sich und wand sich noch einmal zu Haoru..."Auf Wiedersehen, Haoru." Und für einen Augenblick sah man die Traurigkeit in seinen roten Augen, und man merkte, dass er den Asiaten wirklich vermisste.

Haoru wurde zum aufstehen gezwungen, und flankiert von Zwei beamten vor Oxley hinaus geführt. Dieser sprach noch mit Ms. Welscher, während alle Häftlinge wieder auf ihre Zellen geführt worden, so Auch Haoru...die Zellentür fiel hinter ihm ratternd ins Schloss, und er lehnte sich auf die Gitter... Und schon sah er wie Oxley Shefered in Begleitung von Nira Welscher über den Broadway an den Zellen vorbei ging, und einige der Häftlinge bereits an den Gittern hingen, sie streckten die Hände nach ihm aus... Es war ein wahrhaft morbides Bild, so was bekam man ja nicht alle Tage zu sehen. Haoru stand einfach nur da, und sah wie Oxley ging... und es war als sei die zeit einen Augenblick lang angehalten. Wut kochte in ihm auf.. zwar wusste er, dass sein kleiner Chris keinen Schutz mehr brauchte... doch dennoch... niemand sollte ihn mehr besudeln.

Got' cha

Die nächsten Tage kamen und gingen... Haoru hasste das eingesperrt sein, es war als hätte man ein wildes Tier in Ketten gelegt. Er hasste es einfach die meiste Zeit des Tages schuften zu müssen. Und wenn er nicht arbeitete war er er entweder bei den sehr kurzen Mahlzeiten, oder eingesperrt auf der kaum fünf Fuß breiten Zelle...Es machte ihn wahnsinnig. Absolut wahnsinnig. Er gab sich zwar Mühe, aber es wurde von Tag zu Tag schwerer sich zu kontrollieren. Die anderen Häftlinge spürten seine Anspannung, und hatten großen Respekt vor ihm, auch wenn er ihnen immer wieder sagte, dass sie keine Angst haben brauchten. Und hätte er nicht wenigsten lesen oder Sport treiben können wäre er noch wahnsinniger geworden. So auch heute, es war gerade Freizeit, und ungefähr eine Woche nach Oxleys Besucht. Auf dem Exerzierhof waren Basketballkörbe angebracht worden, wofür die meisten Häftlinge dankbar waren, so konnte man auch mal Mannschaftssport machen, und das steigerte den sowieso schon großen Zusammenhalt. Es war pure Ironie dass Haoru bereits in ihre Reihen aufgenommen war, obgleich er sich selbst von den anderen zu distanzieren suchte. Heute stand eine Partie an, die Häftlinge aus dem Untergeschoss von Block C gegen die aus dem Untergeschoss von Block B. Haoru würde versuchen sich damit abzulenken. Mit der Aufteilung war seine Idee gewesen, da sich die beiden Mannschaften um die großen Spieler stritten. So war es wenigsten ausgewogen. Die Männer hatten die Hosen ihrer Overalls an den Fußgelenken mit den Schnürsenkeln festgebunden und die Oberteile um die Hüften gebunden, damit sie beim spielen nicht störten. Es war ein wildes Spiel, schnelle Ballwechsel, doch bei den meisten mangelte es an Technik... doch es war ja nur ein Spiel zum Spaß.
 

Um zwanzig Uhr war Zelleneinschluss, und Haoru fühlte sich ein wenig befreiter, er hatte sich abreagieren können. Er merkte langsam, dass er ein echtes Aggressionsproblem hatte.

Doch wer würde hier nicht wahnsinnig werden. Er saß auf dem Bett, ein Bein angewinkelt, hatte die Schuhe ausgezogen, und den Rücken gegen die Wand gelehnt. Er vermisste sein Haus... seine Geige... er vermisste seine Bücher und er vermisste Kira, er hasste es so wehrlos zu sein, hier drin zu sitzen wo Kira bei Takamoto war... Doch am aller meisten vermisste er Chris... oder auch wie ihn die meisten kannten Oxley Shefered. Sie kannten sich schon ihr ganzes Leben weil sie im selben Waisenhaus aufgewachsen waren, und es war ein eifersüchtiger Modelkollege gewesen der Oxley/Chris hatte entführen lassen, und ihn hatte ins Meer werfen lassen.

Und Haoru hatte ihn gerettet, war hinterher gesprungen, und war fünfzehn oder zwanzig Meter tief getaucht, verständlicher Weise hatten sie davon beide einen Tiefenrausch zurückbehalten, und waren ohnmächtig im Boot liegen geblieben. Die Küstenwache hatte sie gefunden und sie in ein Krankenhaus gebracht, da hatte dann Jemand die Polizei gerufen, und Haoru war festgenommen worden. Das war die wahre Geschichte, doch es durfte niemand wissen, dass Haoru gewusst hatte dass sie ihn abwerfen würden.

Um punkt 21.30 wurden die Zellentüren geöffnet und der letzte Appell wurde gestartet, und die Lichter wurden schließlich gelöscht. Die Nachtbeleuchtung hüllte den Zellengang in stoisches, kaltes weißes Licht, welches seltsame Schatten warf. Er dachte darüber nach wie es wohl wäre wenn er wirklich den Rest seines verkorksten Lebens hier verbringen musste... Doch dazu würde er es nur über seine Leiche kommen lassen, denn er würde hier garantiert verrückt werden und irgendwann ausbrechen.Er würde es auch bringen und bis nach San Francisco schwimmen.

Auch dachte er darüber nach, ob Chris/Oxley/ Vires es schaffen würde in Alcatraz einzusteigen, und damit in die Geschichtsbücher einzugehen. Er kam lange nicht zum schlafen, erst gegen Mitternacht, als er sich auf der Pritsche zusammengerollt hatte, und endlich wie so oft hier in leichten Schlaf fiel.
 

Er schlief seit Wochen nicht erholsam, dass er vor Erschöpfung noch nicht zusammengeklappt war war seiner Körperlichen Kraft und Selbstbeherrschung zuzuschreiben. Er erwachte am Morgen so gerädert wie er eingeschlafen war... doch so nicht in dieser Nacht, da erwachte er weil ihn drei bekannte Stimmen verhöhnten. Er sah hoch, doch ehe er sich rühren konnte hatte er schon einen Schlag mit einem Elektroschocker sitzen. Haorus Muskel verkrampfen sich schlagartig, und der Schwarzhaarige konnte nicht anders als wie paralysiert dazu liegen. Stan, der dürre Blonde. Ron, der mittlere der drei, und Phil, der dickste fesselten ihr Opfer einmal mehr. Sie hatten ihn in Ruhe gelassen, und hofften nun er sei gesprächiger. Er wurde weggeschleppt wieder in jenen Raum, in die stillgelegten Kellerzellen von Block D. Und wieder ging es in den Verhörraum mit der Lampe und dem Stuhl.

Sie wussten das Waterboarding nichts brachte weshalb sie nun auf Härtere Methoden umsteigen würden... Als Haoru sich wieder weitestgehend von dem Schlag erholt hatte ging schon wieder die Verhörerei los... "Sind sie The Violinkiller..." Und wieder antwortete er mit "Nein." Viele Male ging es so weiter, und das stehts begleitet von einem neuerlichen Stromschlag, und als sie merkten, dass das nichts brachte äußerte Ron eine Idee... "Vielleicht schlägt er ja auf Demütigung mehr an." Stan grinste, zückte ein Messer, und schnitt Haoru die kleider vom Leib... Er wurde auf den Boden gestoßen und bekam einige Fußtritte, doch auch das brachte nichts... seltsamer weise brachte es nichts.. Dann bemerkte Phil die Narben auf Haorus Rücken. "Vielleicht hilft uns das, das sieht aus wie Peitschennarben."

"Aber wir können ihn schlecht auspeitschen." bemerkte Ron. "Dann sind wir nämlich dran wenn er petzt." Stan kam eine Idee, er war der gescheiteste der drei. "Ron hol den Käfig." wies er an, und bring eine Augenbinde mit, um eine Peitsche."

Der 'Käfig' war ein ein Kubikmeter großes Gittergestell, in das man Verdächtige einferchte, es sollte mit Verbundenen Augen Platzangst auslösen, doch Stan wollte es eigentlich mehr dafür nutzen, dass Haoru sich nicht wehrte. Er musste versuchen den Willen des Asiaten zu brechen, und das würde ziemlich schwigrig werden.

Er lehnte sich zu Ron und flüsterte ihm zu, nachdem sie Haoru mit beträchtlicher Kraftanstrengung in den Käfig befördert hatten. "Ich werde jetzt die Peitsche knallen lassen, und jedes Mal schreist du als ob du geschlagen wirst. Ich hab das Gespräch mit ihm und der Welscher belauscht, die Narben stammen aus seiner Kindheit, er ist in einem Waisenhaus aufgewachsen... das könnte und helfen." Ron nickte dass er verstanden hatte und Stan ließ die Peitsche knallen. Ron schrie, und als sie das ein paar mal gemacht hatten schien es Wirkung zu zeigen. Der Asiate hatte angefangen zu zittern, und wirkte als hätte er angst... "Was hast du denn Arschloch." wollte der dicke Phil wissen... "Nicht... tun sie Marcus nicht, Father-" seine Stimme hatte sich verändert. Sie war zwar immernoch in der gleichen Tonlage, doch sprach er... wie ein Kind. Die Wachen horchten auf, und Stan ging zu Haoru und hockte sich nieder... "Wer ist marcus." wollte er wissen. "Das wissen sie doch Father, er ist mein bester Freund." Bei dem Wort Father blickte Stan ihn fragend an.... "Bitte Pater John tun sie ihm nichts... und Chris bitte auch nicht..." Stan grinste, doch die anderen beiden schauten eher verschreckt.

Ron zog Stan nach draußen. "Was ist mit dem denn jetzt los, er hört sich an wie ein Kind.." wollte er wissen. Und Stan zuckte die Schultern. "Das ist gruselig" fügte Ron noch hinzu."Aber das können wir nutzen. Lass mich nur machen." Er grinste, und ging dann wieder hinein... Knallte noch mehr mals mit der Peitsche und Ron schrie dazu... "Hören sie auf, Es reicht schon, dass Schwester Roberts das mit mir macht..." Schrie Haoru fast, und es schien als weinte er... "Soso... dir scheint ja viel an Chris und Marcus zu liegen... "

Der Aisate nickte bloß... "Wie alt bist du?" fragte Stan, er wollte wissen ob es das war, was er dachte dass es war... "Das wissen sie doch Father... ich bin zwölf." hauchte er... Und die drei stutzen.." Ich bin nicht der Father, und du bist auch keine zwölf.

Du bist vierundzwanzig."

"Nein bin ich nicht... " Stan schloss den Käfig auf und bugsierte Haoru hinaus welcher auf dem Boden hockte, dann zog er ihm die Augenbinde ab, und die Augen des Mannes waren jetzt nicht so wie er sie verbunden hatte, sondern es waren die großen unschuldigen blauen Augen eines Kindes...welches einfach nur Angst hatte.

"Bist du The Violinkiller?" fragte Stan unverholen und Haoru sah ihn nur fragend an.." Wer ist das, und was ist überhaupt ein Killer... " Haorus zwölfjähriges Ich hatte noch nie das Wort Killer gehört... "Jemand der Menschen tötet.."

"Dann sind sie ja ein Killer father.." sagte der junge mann immernoch mit seiner Kinderstimme, und langsam aber sicher wurde es gruselig. "Tun sie Chris nicht nochmal weh..."

Jetzt begriff Stan, man konnte ihn mit diesem Chris echt klein kriegen, auch wenn Stan nicht wusste, wer Chris war, so war er sich doch sicher, dass er Haoru wichtig war..." Ich werde Chris umbringen, wenn du nicht sagst, dass du Der Violinkiller bist..."

"Nein!" rief Haoru und war aufgesprungen... "Tun sie ihm nicht weh" Mitten im Satz änderte sich seine Stimme und bekam etwas... kaltes und bedrohliches... der nun nicht mehr gefesselte Asiate ging auf Stan los, mit einem Schraubstock von Händen.

Ron reagierte geistesgegenwärtig... "Wenn du ihn nicht loslässt bringen wir Chris um." Und schlagartig war Haoru wieder Kind..." Nein, Nein... bitte nicht... ich bin alles was sie wollen wenn sie ihn nur in Ruhe lassen..."Stan stieß Haoru von sich weg, und die anderen beiden schlugen ihm mit ihren Schlagstöcken K.O. Ihnen würde das langsam zu gruselig, aber sie hatten sowas wie ein Geständnis... das reichte. Darüber waren sie sich nach kurzer Zeit einig. DIes war nur ein Auszug aus dem ganzen Gespräch, die Einzelheiten möchte ich ihnen als Autorin ersparen.

Sie brachten ihn zurück in die Zelle, und es schienen nur wenige gemerkt zu haben, das er überhaupt weg gewesen war Die Morgenglocke erklang drei Stunden später.
 

Wiederrum erwachte Haoru mit rasenden Kopfschmerzen, er erinnerte sich an nichts... seit er geswiched war. Haoru Cold zwar zweifach schizophren....

Es gab ihn selbst, Das Kind, und 'den anderen' an den er übergab wenn er selbst nicht mehr konnte... außerdem konnten Kinder meist mehr aushalten als erwachsene... es war ein Schutzmechanismus...

Als die Zellentür geöffnet wurde stellte er sich vor die Zelle... und kaum sah er den Blonden Stan, der ihm einen höhnischen Blick zuwarf, brannten ihm die Sicherungen durch. Er wechselte in den 'Killermaschienenmodus' nujr durch diesen einen Blick, und rannte los. Stan witterte die Gefahr und sah zu, dass er wegkam. Haoru wurde sogar noch von den anderen Häftlingen angefeuert, doch er war nicht ganz schnell genug. Wie wild hämmerte er gegen die stählerne Sicherheitstür und hinterließ sogar einige Dellen... Von der anderen Seite kam verstärkung, und sie brauchten Zehn leute um den Asiaten zu bändigen, und ihm einen Elektroschock zu verpassen. Mehrere Wärter mussten andere Gefangene maßregeln als Haoru Cold der nun als gemeingefährlich galt in den Hochsicheheitstrakt geschafft wurde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2009-12-16T19:25:38+00:00 16.12.2009 20:25
krass dass er das alles überlebt...respekt...abeer vielleicht sollltest du noch mal schauen wegen etwaigen rechtschreibfehlern. sonst ist ist es verdammt gut!!!!

ハク haku
Von:  TeddyCharonSchwartz
2009-09-03T17:17:34+00:00 03.09.2009 19:17
Haoru tut mir einfach nur leid. verdammt leid T^T
der arme...das muss so schrecklich da sein, und du hast es auch noch so geil beschrieben *bewunder*
ich hab ja schon gesagt wie geil die neue FF ist. *_____*
wenn man FF's auch bewerten könnte wie Fanarts würd ich den 'sehr gut' button dauerdrücken x3
schreib weiter pls~~~
ich brauch neuen Lesestoff!! >w<

Von:  TeddyCharonSchwartz
2009-09-03T17:13:15+00:00 03.09.2009 19:13
Haoru muss so geil in Häftlingsklamotten aussehen *_____________*
und ich mag diese Agentin. ihr Charakter ist toll..zumindest das, was ich bisher von ihr erfahren hab :D
aww...aber Haoru im Knast *Q*
das Kapitel ist jedenfalls geil. und das liegt nich nur daran, dass Hao geil ist xD sondern daran, dass die story NOCH besser geschrieben ist, als die erste!! *__*
aww.......einfach nur genial.


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