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Ranma 1/2

Ist es Liebe?
von

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Eine Verabredung

„Akane, Akane!“

Die lauten Rufe von Ranma waren durch das ganze Haus zu hören.

Die junge Frau stand schon in der Tür, doch nun, da sie ihren Namen vernahm, hielt sie inne. Langsam drehte sie sich zu dem Schwarzhaarigen um.

„Was ist denn Ranma?“

Ihre ,vom Lippenstift gefärbten, Lippen zogen sich zu einem sanften Lächeln hinauf und ihr knielanges Kleid flatterte leicht im Luftstrom, welchen sie durch ihre Drehung erzeugte.

Ranma hielt inne und musterte sie leicht verwirrt. Als er zu Sprechen ansetzte fing er leicht an zu stottern, doch fasste sich relativ schnell wieder.

„Wo willst du denn noch hin, so spät und das in diesem Aufzug?“

Wieder einmal hatte er die falschen Worte gewählt und einmal mehr merkte er davon rein gar nichts.

„Was soll das denn jetzt bitte wieder heißen?“ Zorn schwall deutlich in ihrer Stimme, so deutlich, dass selbst Ranma es nicht überhören konnte. Doch diesmal war etwas anders. Er wurde zwar etwas stutzig, doch sagte nichts weiter.

„Idiot!“, schnaubte Akane nach einer Weile und drehte sich dann einfach um. Sie ging einige Schritte, ehe sie abermals innehielt und sich wieder zu Ranma drehte und ihn anschaute.

„Falls du es wirklich wissen willst, ich habe ein Rendezvous!“

Der Schock war dem jungen Mann deutlich ins Gesicht geschrieben. Auch wenn er mit allem gerechnet hatte, mit so etwas dann nun wieder nicht.

Akane und eine Verabredung, was sollte das? Sie waren doch verlobt, er und sie.

Zwar hatte er bei ihr gelernt wirklich auf alles gefasst zu sein, doch das sie ein Date hatte schien selbst ihm widersprüchlich. Normalerweise lies Akane ihre Verehrer eiskalt abblitzen, oder schenkte ihnen ein nettes Lächeln und überhörte die Einladung. Wie sie das dauernd schaffte, war Ranma ein Rätsel.

Also, wer war der ‚Glückliche’?

Akane wollte gerade die Tür öffnen, um Ranma die Antwort auf seine gedachte Frage zu ersparen, als es plötzlich klopfte. Sie seufzte leicht, da sie sich das Theater schon gut vorstellen konnte, obwohl es ihr eigentlich egal war.

Sie öffnete die Tür, wo Ryôga vorstand, völlig fertig und mit einem vertrockneten Blumenstrauß in der Hand.

„Ich habe es geschafft, zum Glück bin ich rechtzeitig losgelaufen!“, hauchte er beinahe atemlos und reckte Akane die Blumen entgegen, zum Mindest das was davon noch übrig war.

Akane trat mit einem freundlichen Lächeln hinaus und gab ihm, ganz zum Grauen von Ranma, einen Begrüßungskuss auf die Wange. Doch bevor Ranma etwas sagen konnte oder Ryôga seine speziellen ‚Anfälle’ bekam, harkte sich Akane bei ihrem Date ein und ging mit ihm los.

So ein Trampel!

Ranma sah den Zweien noch eine Weile hinterher und ließ erst von ihnen ab, als sie in Richtung Kino abbogen.

Für einen Augenblick blieb Ranma stumm und atmete mehrmals tief durch, doch nachdem er nochmal alles in seinem Kopf sortiert hatte, kam er endlich zu Worte.

„So ein Trampel!“, ließ er verlauten, drehte sich um und machte sich auf den Weg in die Küche.

„Mir doch egal... Soll sie doch mit ihm weg... In einem Bett schläft sie ja so oder so jede Nacht mit ihm... Die beiden passen wirklich zusammen dumm und ...“, brummelte er, während er sich an den Tisch setzte und wie gebannt die Wand anschaut, so als sei sie das Interessanteste, was er je in seinem Leben gesehen hatte!

Nabiki hatte er nicht bemerkt, obwohl sie ihm direkt gegenüber saß und ihren Tee trank. Sie schaute ihn fragend an, doch als Ranma nichts sagte ergriff sie das Wort: „Ist alles in Ordnung?“ Sie musterte den Verlobten ihrer Schwester ganz genau, welcher sie nun langsam wahrnahm.

Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme vor der Brust und blickte sich um. „Wo sind denn die anderen?“, lenkte er ein und vergewisserte sich noch mal, dass auch nur Nabiki hier war und er nicht doch noch die anderen übersehen hatte.

Die 17 jährige erkannte zwar was er vorhatte, dennoch ließ sie sich auf diese Ablenkung ein, da sie genau wusste, dass sie noch zu ihren Sticheleien kommen würde, egal wie.

„Die sind alle aus dem Haus. Vater, Herr Saotome und Happosai sind im öffentlichen Bad. Kazumi ist bei Dr. Tofu und Akane ist mit Ryôga aus.“

Prüfend blickte sie ihn bei den letzten Worten an und musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie sein Gesicht sah.

Sie legte die Arme hinter den Kopf und lehnte sich leicht zurück. „Also, ich finde die beiden sind ja ganz süß zusammen!“, seufzte sie und warf einen Blick zu Ranma, um dann weiter zu machen. „Wer weis, vielleicht bekommt sie dann auch bald ihren ersten Kuss.“, grinste sie frech.

Der junge Mann sprang auf und schaute seine Schwägerin in Spee mit leicht zornigen Augen an. „Was soll das denn jetzt bitte heißen? Sie hat schließlich schon mich geküsst.“

Nabiki stand auf, ging langsam zu ihm hin, klopfte ihm auf die Schulter und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. „Ach Ranma, das kann man doch nicht den ersten Kuss nennen. Einmal warst du eine Katze und beim anderen mal hattest du ein Pflaster auf dem Mund!“

Er schluckte. Nabiki hatte Recht, doch was kümmerte es ihn mit wem dieser Trampel in seiner Freizeit ausging, schließlich war die Verlobung nur eine Idee ihrer Väter gewesen. Also warum wurmte ihn das so sehr?

Nabiki schaute ihn weiter prüfend an und lehnte sich dann mit den Lippen ganz nah an sein Ohr. „Wie wohl Ryôga küsst und wer weis, vielleicht verlobt sich Akane ja mit ihm!“

Ranma sah Nabiki mit weitaufgerissenen Augen an und schluckte hörbar. Sofort nahm das kurzhaarige Mädchen ein erneutes Geschäft wahr und legte dem Jungen abermals eine Hand auf die Schulter.

„Ich mache dir einen Vorschlag, Ranma. Du gibst mir, sagen wir, 3000 Yen* die Stunde und ich helfe dir die Verabredung meiner Schwester zu manipulieren.“

Das breite Geschäftsgrinsen war nicht zu übersehen, dennoch achtete der Erbe der Tendo-Kampfschule nicht auf sie, da ihm immer noch ihre Worte im Kopf herumschwirrten.

Abermals hörte man ihn schlucken, ehe er sich umdrehte, seine Schuhe anzog, aus dem Haus ging und sich ebenfalls auf den Weg ins Kino machte.
 

*entspricht ungefähr 22€

Verabredung die 2.

Akane und Ryôga mussten schon angekommen sein, da Ranma ihnen auf dem Weg zum Kino nicht begegnet war.

Als er auch endlich dort ankam, stürmte er hinein, als ginge es um die Rettung des Planeten und blieb an der großen Tafel mit der Auflistung hängen. Mit einem Schnauben ballte er die Hände zu Fäusten und starrte immer noch die Tafel an.

„Na warte Ryôga!“, grummelte er, ohne auch nur den Blick abzuwenden. Immer wieder las er sich die Titel durch und als er ein drittes Mal fertig war murmelte er: „Mist!“ Es war einfach eine zu große Auswahl.

In welchen Film sie wohl gegangen waren?

Er überlegte.

So wie er Ryôga kannte, würde er glauben, Akane wolle bei einem Rendezvous so eine romantische Schnulze mit vielen Küssen und viel Herzschmerz und einem Happy End sehen.

Doch wie er Akane kannte, war sie mal wieder so ein Trampel, dass sie entschieden hatte, dass sie in den Karatefilm gingen und Ryôga gar nicht nach seiner Meinung gefragt hatte.

Er lächelte leicht. „Machoweib...“, hauchte er dann und griff in seine Hosentasche, um den Finanzstatus zu überprüfen.

Als er die Paar Yen endlich hervorgekramt hatte, musste er feststellen, dass es nicht ganz fürs Kino reichte. Um genau zu sein, reichte es noch nicht mal für das Popcorn oder eine Cola. Etwas genervt und in Sorge, schaute der junge Mann zur Decke.

Ob das mit dem Kino wohl genauso funktionierte, wie mit dem Eis?

Zwar hasste er es ein Mädchen zu sein, doch er wollte alles tun, damit das Date misslang.

Natürlich nicht wegen Akane, er wollte nur Ryôga eins auswischen!

Ranma machte auf dem Absatz kehrt und ging in die Herrentoilette, um dort seinen Kopf unter das kalte Wasser zu halten, welches aus dem Hahn kam. Zu seinem Glück war gerade niemand im Bad und so musste er sich auch nicht verstecken, als er ein Mädchen war. Mit einem Seufzer öffnete er die Tür, welche wieder zum Kino führte und schaute sich um. Es war niemand zu sehen und aus diesem Grund schlüpfte Ranma-chan aus der Tür, schlenderte genüsslich zur Kasse und schaute abermals zur Tafel.

„Mädchen mit dem Zopf!“, ertönte es plötzlich von hinten. Er brauchte sich gar nicht umzudrehen, Ranma wusste genau wer dort nach ihm rief. Erst wollte er ihm eine Abfuhr erteilen, als ihm etwas in den Sinn kam.

Er spürte die Umarmung von hinten und die heißen Tränen an seiner femininen Wange.

„Geh weg von mir!“, knurrte Ranma-chan und stieß kurzer Hand Kuno von sich.

„Mein geliebtes Mädchen mit dem Zopf, du holde und edle Maid in meinem eigenen Märchen. Welch grausamer Schuft, lässt solch eine Schönheit wie dich nur allein in diesem Kino?“, fragte er mal wieder völlig übertrieben und trat sofort an Ranma-chans Seite.
 

Das rothaarige Mädchen nutzte sofort ihre Chance, auch wenn ihr der Gedanke nicht recht gefallen wollte.

„Oberschüler Kuno!“, fing sie an zu säuseln und griff voller gespielter Wehmut nach seinem Arm. „Niemand wollte mit mir hierher. Und nun muss ich einen Karatefilm ganz alleine gucken.“

Der Braunhaarige schaute ihr tief in die Augen und hielt ihre Hände in den Seinen. „Mein Mädchen mit dem Zopf, du brauchst gar nicht groß zu bitten, ich werde, selbstlos wie ich bin, dich ins Kino einladen!“

Innerlich musste Ranma bei diesem Gesülze kotzen, doch lächelte sie ihn dankend an und schliff ihn mit zur Kasse. Kuno bestand darauf zu zahlen, was der Rothaarigen gerade recht kam und so ging sie, indem sie laufend seine Hand oder seinen Arm wegschlug in den Film hinein.

Schnell hatten sie ihre Plätze gefunden und welch ein Glück Ranma doch heute hatte, denn genau zwei Reihen vor ihnen saßen Akane und Ryôga.

„Ich wusste es doch, Machoweib!“, flüsterte er leise und schaute dann Kuno an, der wieder einmal versuchte den Arm um seine vermeidlich Angebetete zu legen. „Lass das!“, murmelte Ranma und schaute zur Leinwand.

Das einzig Gute an der Situation mit Kuno war, dass Ranma kostenlos in einen Film kam, Popcorn aß und Cola schlürfte, welche ebenfalls kostenlos war.

Doch obwohl der Film für das Mädchen keine Kosten trug, so hatte es seinen ‚Auftrag’ nicht vergessen und achtete aus diesem Grund nur auf Ryôga, welcher zu feige war, Akane einen Arm um die Schultern zu legen.

„Waschlappen!“, wisperte Ranma erneut und verschränkte die Arme, lehnte sich aber dennoch weiter nach vorn, da man ja nie genau wissen konnte, ob das Ferkel wirklich die Finger von Akane lies. Und als ob er es nicht geahnt hätte, musste er feststellen, dass Ryôga wirklich nicht so ein feiges Schwein war. Er beobachtete genau, wie sich langsam die Hand von seinem Bein hob, in die Höhe streckte und geradewegs drauf und dran war sich um Akanes Nacken zu legen.

Ranma dachte erst gar nicht lange nach, sonder tippte Kuno an. „Sieh mal, da ist Akane!“, hauchte das Mädchen und deutete auf jene.

„Und sie hat eine Verabredung!“

Ranma begann nun an die Decke zu schauen und Kuno irgendetwas von Akanes möglichen Freund Ryôga vorzuquatschen, was jedoch gar nicht nötig war, da der Oberschüler schon längst über die Sitzreihen gesprungen war und auch einen Strauß roter Rosen in der Hand hielt. „Akane Tendo, du sanfter Sonnenstrahl, der mich am Morgen wachküsst!“, rief er durch den ganzen Saal und kniete sich vor ihr nieder, um ihr die Blumen zu überreichen.

„Liebste, sag mir, warum hast du diesen schrecklichen Ranma...“ Kuno wandte seinen Blick zu Akanes Date und runzelte die Stirn.

Das war nicht Ranma, der da neben ihr saß! Doch wer war es dann?

Er schaute ihn etwas genauer in dem schwachen Licht an. „Hibiki? Bist du es?“, fragte er und schaute sich dann wieder im Kino um. „Wo ist Saotome?“ Abermals schaute sich Tatewaki um und suchte seinen Feind.

„Ich hoffe doch nicht hier!“, grummelte Akane und verschränkte die Arme. Sie konnte sich so oder so schon denken, dass hinter all dem Ranma steckte. Wie auch sonst wäre Kuno in diesen Film geraten? Das blauhaarige Mädchen lehnte sich in ihren Sitz zurück, in Hoffnung, dass Kuno dann von selbst verschwinden würde. Doch dieser dachte gar nicht daran, sondern betrachtete die Zwei von allen Seiten, bis er schließlich Ryôga auf die Schulter klopfte. „OK!“, sagte er und grinste. „Auch wenn es mir schwer fällt meine geliebte Akane Tendo einfach so aufzugeben, so ist es doch immer noch erträglicher als mit diesem schrecklichen Saotome!“

Und wie fühlst du?!

Ranma hatte die ganze Zeit in der Nähe gesessen und gelauscht, doch wo er diese Worte hörte sprang er aus seinem Versteck und gab Kuno einen däftigen Schlag auf den Hinterkopf, was ja bekanntlich das Denkvermögen steigern solle. Ob es nun wirklich bei dem Oberschüler half, war eine ganz andere Frage.

„Was soll der mist? Ich dachte du liebst sie?!“, brüllte das Mädchen mit dem Zopf und schaute ihn böse an. Kuno war wieder sofort einem neuen Wahn verfallen und umklammerte seine Verabredung. „Mein geliebtes Mädchen mit dem Zopf!“, säuselte er, wobei diese ihm eine verpasste.

Akane stand auf, nahm Ryôga bei der Hand und warf ihrem Verlobten einen bösen Blick zu. „Ich wusste es!“, knurrte sie und ging an ihm/ihr vorbei. „Komm Ryôga wir gehen woanders hin!“, stellte sie klar, jedoch nicht ohne Ranma noch einmal zu schlagen. Ryôga schüttelte einfach nur den Kopf, hatte jedoch ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen. Was kein Wunder war, denn alles wovon er bisher nur geträumt hatte, ging nun endlich in Erfüllung: Ein Rendezvous mit Akane, Kuno akzeptierte alles und Ranma war bei Akane unten durch.

Der Schwarzhaarige verspürte diesmal sogar keinen Drang Ranma ebenfalls zu schlagen und so folgte er Akane einfach und freute sich über sein Kopf kino, wie das alles noch enden würde.
 

$Ryôgas Welt$

„Oh, Ryôga. Mein Liebster!“, sagte das blauhaarige Mädchen, während sie die Hand des jungen Mannes in der Ihren hielt.

Ryôga schaute ihr tief in die Augen und erkannte das Glitzern darin, welches nur eine Verliebte haben konnte. „Oh Akane, meine Liebste!“, hauchte er mit Tränen in den Augen. „Wie gern würde ich dich heiraten und mit dir und unseren künftigen Kindern die Kampfschule fortführen!“ Akane nickte und lächelte ihn an.

Im nächsten Moment standen die Zwei auch schon vor dem Altar und der Pfarrer schaute sie an. „Akane Tendo, wollt ihr den hier anwesenden Ryôga Hibiki zu eurem rechtmäßig getrautem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet?“ – „Ja, ich will...“ Ryôga lächelte und legte sanft den Schleier Akanes zurück. „Ihr dürft die Braut nun küssen!“

$Ryôgas Welt Ende$
 

Doch zu diesem Kuss kam es leider nicht, denn die reale Akane schaute Ryôga an und wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und hielt ihm dann die Karte entgegen. „Du bist dran mit bestellen!“

Ein Lächeln zierte ihre Lippen, wobei Ryôga nur etwas unverständliches zu stottern begann und sofort die Karte nahm.

„Sag mal Akane...“, fing er an, nachdem er bestellt hatte, und wurde etwas rot. Die junge Frau schaute von der Tischdecke auf und legte leicht den Kopf schief. „Was ist?“, entgegnete sie sanft, strich etwas verlegen über ihren Rock und schaute dann wieder Ryôga an.

„Bedeutet dir Ranma etwas?“

Stille erfüllte das Restaurant und das obwohl sich hier doch einiges regte. Doch Akane schien wie in Watte gepackt. Ob ihr Ranma etwas bedeutete? Wenn sie doch nur selbst darauf eine klare Antwort hätte. Bei ihnen gab es immer nur Streit und wenn es diesen mal nicht gab, dann war ihr Verlobter viel zu feige zu sagen, was er wirklich empfand. Doch war sie nicht selbst zu feige?

Unsinn!

Schließlich war das nicht ihre Pflicht etwas zu sagen, sondern die des Mannes!

Obwohl, wenn man die Sache genau betrachtete war Ranma ja nicht zu 100% ein Mann, jedenfalls noch nicht.

Ein Seufzen entrann den rot bemalten Lippen und sie lächelte Ryôga an. „Er ist ein Idiot!“, sagte sie und nahm ihr Glas Wasser zur Hand.

Verabredung die 3.

Ranma ging während dessen wieder als Mann durch die Straßen. Er hatte die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und war nun auf der Suche nach seiner Verlobten.

„Blödes Machoweib!“, grummelte er und starrte zu Boden.

Was musste sie sich auch ausgerechnet mit Ryôga verabreden?

„Ist mir doch egal!“, knurrte er und hob den Kopf, um wenigstens etwas auf den Straßenverlauf zu achten.

Er bemerkte, dass er in den Park gelaufen war. Dunkel war es auch noch und er war alleine.

Was wollte sie nur von diesem Idioten? Wenn sie wüsste, dass sie mit P-Chan ausging, dann würde ihr hören und sehen vergehen. Doch ihr das zu beweisen konnte er, weder ihr, noch Ryôga antun.

Langsam ging er weiter, hielt jedoch erneut an und schaute zu den Sternen. „Dumme Gans!“, brüllte Ranma in die Nacht hinaus. Es war zwar nichts Weltbewegendes und Akane beendete dadurch auch nicht ihr Date, aber es ging ihm schon gleich viel besser.

Indem er nochmals tief Luft holte, ging er weiter und bog in das Restaurantviertel ein, wo unter anderem Shampoo und ihre Urgroßmutter ihr chinesisches Nudelsuppenrestaurant hatten.

Abermals schaute der Schwarzhaarige auf und als ob ihm dieser Abend nicht schon genug ärger gemacht hätte, blickte er auch genau durch die Fensterscheibe, hinter der Akane mit Ryôga Händchen hielt.

Das war ja wohl das Highlight! Was bildete sich dieses Ferkel eigentlich ein? Der konnte was erleben und dieses Machoweib erst recht.

Wutentbrannt stürmte er in das Restaurant, welches nur fünf Häuser weiter lag.

„Hallo Schwiegersohn, so spät noch hier? Willst du nun doch Shampoo zur Frau nehmen?“, begrüßte die alte Hexe Ranma und sprang mit ihrem Stock auf ihn zu.

Der Schwarzhaarige schaute Cologne an, ging dann einfach an ihr vorbei und suchte die Amazone.

„Shampoo!“, rief er und erblickte dann das rosa Kätzchen, welches schnurrend auf ihn zusprang.

Ranma stiegen die Haare zu Berge und er begann wie ein Meerschweinchen auf Helium zu quicken. Was für eine große Angst er doch vor Katzen hatte. Ihm war alles recht, wenn da doch nur nicht diese Katze wäre. Der junge Mann wich so weit wie möglich zurück, bis er die Wand hinter sich spürte, wobei Shampoo immer näher kam, Schritt für Schritt.

Ranma hatte jedoch Glück im Unglück, denn die alte Hexe schien diesmal auf seiner Seite zu sein, denn diese kam mit einem Kessel heißes Wasser an und ergoss dieses direkt über das rosa Kätzchen. Der Nachteil an der ganzen Sache war, dass Shampoo nun nackt vor Ranma stand, was diesem gar nicht gefiel. Nicht , dass Shampoo nicht gut aussehen würde. Im Gegenteil! Nur war da Ranma eher schüchtern und bekam ein schlechtes Gewissen, wegen Akane.

Akane...

Da fiel ihm wieder ein, warum er eigentlich hier war und schnell stieß er Shampoo in die Richtung ihres Zimmers. „Zieh dir etwas an, wir gehen aus!“, stellte er einfach so klar und wunderte sich selbst über seine Worte.

Shampoo fing an zu Lächeln und klatschte dann freudig in die Hände. „Oh àirén!“, lächelte das blauhaarige Mädchen und schmiegte sich immer noch völlig nackt an die Seite ihres ‚Zukünftigen’. Ranma entzog ihr seinen Arm und schluckte, wobei er an die Wand schaute. „Bitte zieh dir doch was an.“, jammerte er hilflos und schloss die Augen.schloss die Augen.

So kiss me...

Unauffällig und dennoch in der Nähe hatte sich Ranma an einen Tisch mit Shampoo gesetzt. Die Amazone schwärmte davon wie toll sie es doch fand, dass Ranma endlich zur Vernunft gekommen sei und sie nun endlich hier säßen und Akane nie mehr zwischen sie kommen wurde, doch sie konnte ja nicht ahnen, dass der Schwarzhaarige eigentlich nicht sie, sondern auf den Tisch schräg hinter ihnen schaute.

Wie sie da vor ihm saß, in diesem niedlichen Kleid, den roten Lippen und dem liebevollen Lächeln. Es war einfach nur abstoßend. Und nun griff Ryôgas Hand nach der ihren. Wieder fing dieses Merkwürdige Gefühl an, dieser tiefe Schlag in die Magengrube. Vielleicht sollte er sich doch etwas zu Essen bestellen, jedenfalls glaubte er in diesem Moment, dass die Schmerzen darauf beruhten, oder zum Mindest redete er sich dies ein.
 

Akane schaute leicht zu Boden und entzog ihrer Verabredung die Hand. Etwas unwohl war ihr bei dem Gedanken diese „fremde“ Hand zu halten, gar zu streicheln und so nahm sie zur Ablenkung die Servierte. Ryôga seufzte leicht. „Du denkst an ihn.“, meinte er leise flüsternd und schaute auf die rosafarbene Tischdecke. Lange hatte er auf diesen Moment gewartet, natürlich nicht ihr diese frage zu stellen, ob sie an ihn dachte, sondern hier mit ihr zu sitzen und seinen Feind/Freund außen vor zu lassen. Doch wenn er sie so ansah, so nah und doch distanziert, es tat weh. Egal was Akane jetzt antworten würde, er würde es trotzdem besser wissen. Natürlich erfreute es ihn, als er von ihr, wenn auch ein zaghaftes „nein“, vernahm. Dennoch konnte ihn das nicht sonderlich beruhigen. Ein Teller wurde auf den Tisch gestellt und aus diesem Grund, beschloss der Kämpfer erstmal das Essen und das traute beisammen sein zu genießen.
 

Die Teller waren geleer und Ryôga wagte es doch tatsächlich einen zweiten Versuch zu starten, nur diesmal hatte er Erfolg. Ranma konnte ja nicht ahnen, dass Akane dies nur auf Mitleid tat. Sie wollte ihn nicht nochmal enttäuschen, nicht wieder nach diesen paar Minuten, nicht nachdem sie dieser Verabredung zugestimmt hatte, warum auch immer?!

Wie er nun dasaß und ihre Hand zärtlich hielt, sie streichelte und mit diesem Dackelblick musterte.

"Dieses miese Schwein!", kamen die Worte grummelnd über Ranmas Lippen. Eher wie ein Blinder tastend griff er nach dem Glas. Shampoo hatte er inzwischen komplett ausgeblendet, was diese langsam zu bemerken schien.

"Was hast du Ranma?", fragte sie und folgte seinem Blick, doch wen sie da sah gefiel der jungen Amazone gar nicht. Der Schwarzhaarige bemerkte nicht, wie in den blauen Augen langsam die Wut hochkroch, jedoch bemerkte er, dass sie irgendetwas zu murmeln schien und so bedeutete er ihr nur, dass sie leiser sein solle, damit er Ryôga und Akane besser verstand. Doch hören tat er nichts. "Psst!", meinte er ein weinteres mal in Richtung Shampoo und lehnte sich noch etwas zur Seite, um das Pärchen besser im Blick zu haben.

Trotz der guten Sicht konnte Ranma immer noch nicht verstehen, was die beiden sprachen, einzig Akanes lächeln, welches immer lieblicher wurde, war zu erkennen. Akane lächelte, doch warum? Was hatte er ihr denn gesagt?!

Der Schwarzhaarige traute seinen Augen nicht, als er sich nun etwas nach vor kippen ließ, damit er eine bessere Sicht hatte, die zuvor durch den Kellner behindert wurde. Langsam nährte sich sein Rival seiner Verlobten, wohl bemerkt seiner! Verlobten, und...

Nein, das würde er nicht wagen, oder?!

Doch er wollte es tatsächlich versuchen und Akane schien ganz und gar nicht abgeneigt.

Sie kamen sich noch näher und die Lippen von Ryôga spitzten sich gefährlich. Das musste Ranma verhindern und zwar sofort!

Ohne weiter darüber nachzudenken sprang er auf, achtete immer noch nicht auf die wütende Amazone, die nun ihr Wasserglas zur Hand nahm und es Ranma ins Gesicht schütte, sondern eilte geradewegs durchs Restaurant, schrie noch: "Das lasse ich nicht zu!", schloss die Augen und machte einen Hechtsprung auf den Tisch.

Im nächsten Moment spürte die nun weibliche Ranma weiche Lippen auf der Ihren. Doch zu wem gehörte das Paar?

Akane?

Vorsichtig öffnete das rothaarige Mädchen die blauen Augen und blinzelte ein wenig, wobei das nächste was sie wahrnahm ein Schlag ins Gesicht war. Unsanft landete Ranma-chan auf dem Boden und schaute hoch. Akane drehte empört ihren Kopf weg und Ryôga packte ihn am Kragen und schleuderte ihn auf den nächst besten Tisch.

Ranma spürte außer dem Aufprall noch eine heiße Flüssigkeit, welche sich langsam auf seinem Schoß ergoss. Sofort sprang der männliche Ranma auf und hüpfte von einem Bein aufs andere. "Heiß, heiß, heiß!", rief er immer wieder und blieb, nachdem es sich etwas abgekühlt hatte, stehen. "Das wirst du mir büßen!", hörte er Ryôga sagen, der wutentbrannt vor ihm stand.

Nun wurde es ernst.

Das Geständnis

Ranma schluckte und warf nochmals einen hilfesuchenden Blick gen Akane, doch diese wandte sich einfach ab und gab dabei einen empörten Laut von sich. Der junge Mann atmete kurz durch. „Dann eben nicht!“, murmelte er, stand auf, klopfte sich den Dreck von den Hosen und stellte sich in Kampfposition auf. Ryôga funkelte ihn an und grinste nur. „Dich mach ich fertig!“, hauchte das Schweinchen fest entschlossen und begab sich ebenfalls in Kampfstellung.

Die Gäste hatten sich inzwischen zu den beiden Streithähnen gedreht, Shampoo setzte sich zu Akane und setzte ebenso eine beleidigte Miene auf, der Kellner hatte sein Tablett fallen gelassen, als er das Schauspiel erblickte, während die Köche schon längst Wetten abschlossen, wer wohl gewinnen würde. Ryôga war sauer und zwar so richtig, was man ihm auch nicht verübeln konnte.

„Verlierer fangen an!“, neckte Ranma siegesgewiss und reckte ihm noch die Zunge entgegen. Ryôga stürmte auf seinen Gegner los, welcher auswich und Ryôga einen Schlag in den Nacken verpasste. „Also so wirst du nie deinen Trampel beschützen können!“, neckte er weiter und wich noch einigen Schlägen aus, wobei ihn der Letzte traf.

„Warum Ranma?“, knurrte Ryôga inmitten von Schlägen und Tritten. Der junge Mann hielt inne und schaute sein Gegenüber an. „Was warum?“, fragte dieser verwirrt, legte leicht den Kopf schief und hielt die Faust Ryôgas fest, welche geradewegs auf sein Gesicht zu kam. „Warum nervst du uns bei unserem Date, wenn du Akane doch so schrecklich findest! Es wäre doch viel leichter für dich sie mir zu überlassen, der der sie wirklich...“ Ryôga brach ab, Sollte er dies nun wirklich vor ihr sagen. Ein kurzer schüchterner Blick, gefolgt von einem errötenden Gesicht und erwidert von fragenden Augen.

Still, so war es wenigstens für Ryôga in diesem Moment, furchtbar still, beinahe unerträglich, ehe er die vertraute und gleich verhasste Stimme vernahm. „Der sie wirklich was?!“, fragte sie ernst. Ein schweres Atmen von Ryôgas Seite war zu hören. Wer weis, vielleicht würde sich Akane letzten Endes für ihn entscheiden, weil er endlich mal ehrlich und zugleich Manns genug war ihr das zu sagen, was ihm schon lange auf der Zunge lag, wovor Ranma scheinbar angst hatte, oder gar nicht in der Lage dazu war.

„Ryôga, der sie was?!“, hörte er die Stimme erneut.

Man hörte ihn schlucken und der Atem wurde schneller. „Der sie wirklich liebt!“, rückte er nun todernst mit der Sprache raus und ballte die Fäuste.

Bis jetzt waren die Blicke auf Ryôga gerichtet, doch nun wandten sie sich erwartungsvoll zu Ranma, um dessen antwort zu hören. Dieser ballte die Fäuste und funkelte Ryôga an.

„Du weist gar nicht was für ein Glück du hast, Ranma. Wie gern wäre ich mit Akane verlobt, aber nein, stattdessen hast du dieses Glück und weist es noch nicht mal zuschätzen. Gib sie doch frei, du willst sie doch eh...“ – „Klappe!“, unterbrach der junge Mann mit dem geflochtenen Zopf ihn. Er warf keinen einzigen Blick zu Akane und auch die restlichen Leute interessierten ihn nun nicht, warum auch?! Hier lies er sich von keinem leiten, sondern folgte einfach nur seinem Gefühl. Sein Herz schlug wie immer lauter, als sein Verstand sprach und darum öffnete er auch den Mund und gab wie immer unbedacht seinen Senf dazu.

„In einem Punkt hast du verdammt noch mal Recht. Akane ist meine Verlobte! Meine! Verstehst du das nun endlich! Also lass deine Pfoten von ihr und such dir eine die frei ist.“

Akanes Kopf drehte sich ruckartig zu Ranma. Mit weit aufgerissenen Augen dachte sie an den Moment zurück, als er diese Worte schon einmal verwendete. Damals beim Eiskunstlaufen und nun richtete er sie an Ryôga, ohne auch nur eine Miene zu verziehen, also meinte er es vermutlich ernst.

Neu verlobt!

Für jene die einfach nur zuschauten, mochte das Ganze wie eine Soap wirken und Ranma musste zugeben, dass er ebenfalls so denken würde. Noch immer veränderte sich seine Miene nicht. Er wusste was er eben gesagt hatte und er wusste auch, dass Akane es gehört und dennoch nahm er es nicht zurück. Wenn sie später wieder ihre „Launen“ bekam, konnte er sich noch immer eine Ausrede einfallen lassen.

Ryôga hatte ihn zunächst nur angesehen, doch hatte sich dann schnell wieder von Ranmas Worten erholt und machte sich nun wieder Kampfbereit. „Das interessiert mich nicht, ich werde mir Akane ehrlich verdienen!“, brüllte er und ging wieder auf Ranma los, welcher gar nicht wirklich mitbekommen hatte, dass Ryôga einen erneuten Versuch gestartet hatte. Diesmal traf das Schwein und auch beim nächsten Mal und bei dem Mal darauf. Der Schwarzhaarige hatte nicht genau aufgepasst, was auch der Grund dafür war, dass er nach einigen Minuten abermals im Buffet lag und nicht wusste wie ihm geschah. Ryôga grinste. „Endlich, endlich besiege ich dich Ranma Saotome!“, höhnte er und ging nun langsam auf seinen Gegner zu. Dieser lag zwischen dem Essen und konnte nicht aufstehen. Warum wusste er nicht genau, dennoch versuchte er es, vergeblich.

Ryôga ging auf ihn zu und hob eine Faust, welche daraufhin direkt in Ranmas Magen landete. Ausgeknockt...

Ranma sah nur noch schwarz und sein Kopf kippte zurück, als er noch einen Schlag ins Gesicht einbüßen musste. Ryôga stand vor ihm und freute sich wie ein kleines Kind. Er malte sich erneut aus, wie es war mit Akane vor dem Altar zu stehen und wie sie ihm das Jawort gab. Doch er hatte die Rechnung nicht mit der realen Akane gemacht, welche nun auf Ranma stürzte.

„Geht es dir gut!“, hörte er sie fragen und schaute das Mädchen, welches er so liebte, fassungslos an. Doch als diese hochschaute, zu ihm, empfand er seinen Sieg als gar nicht mehr so gut, wie zu Anfang. Akane war wütend, doch warum? „Wie konntest du nur. Er konnte sich nicht bewegen und du prügelst noch auf ihn ein!“

Ryôga schluckte und wusste nicht recht was er davon halten sollte. Hatte Ranma das nicht auch immer mit ihm gemacht? Er überlegte, doch konnte sich an keine Situation erinnern, wo Ranma ihn mit solchen Mitteln geschlagen hatte.

„Ich...“, versuchte er sich mit ruhiger Stimme zu verteidigen, doch wusste er kein Argument. Doch als er dann endlich etwas Passendes fand, was er hätte erwidern können, spürte er zwei zierliche Hände an seinen Wangen, welche langsam sein Gesicht in eine Richtung lenkten und er daraufhin ein Paar Lippen auf seinen spürte.

Völlig perplex, so konnte man die Gedanken von Ryôga wohl am Besten beschrieben. Kein Wunder. Er wollte sich gerade bei Ranma entschuldigen und plötzlich spürte er zwei weiche Lippen auf seinen. Natürlich gefiel es ihm auch mal geküsst zu werden, doch wem gehörten diese Lippen? Zu Akane bestimmt nicht, auch wenn er sich das im Moment am meisten wünschte. Nichts weiter wollte er, als am Liebsten die roten Lippen von Akane auf seinen zu spüren. Ryôga, der zunächst instinktiv die Augen geschlossen hatte, öffnete diese nun wieder und blickte direkt Shampoo an, die sich nun wieder von ihm löste.

Schock!

Hatte sie wirklich ihn geküsst. Es musste jener Kuss sein, den auch die Frauen fürchteten. Er schluckte und wich von ihr zurück. „Nein, also ich...“, versuchte er sich zu verteidigen, aus Angst die Amazone würde ihm sogleich an den Kragen. Fast instinktiv drehte er sich um und lief, so schnell er konnte von dannen und Shampoo hinterher.

Blauer Fleck

Akane schaute den beiden etwas verwirrt hinterher. Was war denn auf einmal mit Shampoo los? War es wirklich der Kuss des Todes, nur weil er Ranma, und das auf ziemlich unfaire Weise, besiegt hatte.

Endlich gab Ranma wieder Laute von sich und öffnete sogar die Augen, nur bewegte er sich noch immer nicht. Akanes Aufmerksamkeit wurde von der Tür wieder auf ihren Verlobten gelenkt und sie strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Ranma, was hast du?“, fragte sie im besorgtem Ton. Vorsichtig legte sie seinen Kopf auf ihren Schoß und strich ihm nochmals über die Stirn. In diesem Moment war es ihr egal, was die anderen dachten, was Ranma dachte. Er war verletzt und ihr tat es leid, da sie glaubte in gewisser Weise dafür verantwortlich zu sein.

Der Schwarzhaarige versuchte sich zu Bewegen, doch gelang es ihm nicht, er wollte aufstehen, alleine und wollte außerdem nicht, dass Akane ihn mit so einem Blick ansah. Mit solchen Augen, die Sorge in sich trugen. „Ich kann mich nicht bewegen!“, flüsterte er schließlich und fragte sich selbst warum es ihm nicht gelang. Was war nur los? Er spürte nichts, konnte vor allem seine Beine nicht spüren, obwohl er es zu gerne wöllte.

Akanes Blick, lag noch immer in Sorge. Ein Glas Wasser, kalt, das brauchte sie jetzt. Sie musste ihn zu Dr. Tofu bringen. Er wusste sicherlich was los war. Er wusste bestimmt bescheid. Ein Kellner kam auf die Zwei zu und brachte genau das, was Akane jetzt brauchte, eine Schüssel mit kaltem Wasser. Schnell nahm sie ihm diese aus der Hand und schütte das Wasser auf den Verletzten. Als nun Ranma-chan auf ihrem Schoß lag, stand sie auf und hob jene auf ihren Rücken, um sie fortzutragen. Die anderen warfen noch immer die Blicke auf sie, doch Akane wusste, dass sie nun erst mal Ranma helfen musste.

Sie sagte es nicht laut, doch machte sie sich große Sorgen. Dass er nach solch einem kleinen Kampf mit Ryôga seine Beine nicht mehr spürte, konnte nichts Gutes verheißen.

Kein Wort, nicht eines fiel auf dem Weg. Es war still, so still wie Ranmas Köper, welchen er nicht bewegen konnte.

Leise schob Akane die Tür auf und ging ins Innere der Praxis. „Dr.Tofu?“, rief sie, wobei der Doktor erschien und sie fragend ansah.

Ranma wurde auf die Krankenliege platziert und erst mal mit heißem Wasser übergossen. Ab und an nickte der Doktor vielsagend und sprach dennoch kein Wort. Erst als er scheinbar fertig mit seiner Untersuchung war, begann er sich zu räuspern. „Wie es mir scheint Ranma, kannst du dich nicht bewegen!“, stellte er staubtrocken fest. (Welch eine Diagnose -.-)

„Aber warum?“, fragte nun Ranma, der bisher nichts gesagt hatte. „Und wie lange wird es andauern?“ Ja, das waren auch die Fragen die Akane sich stellte. Wenn Ranma sich nun nie wieder bewegen könnte, was wird dann aus der Kampfschule, was wird dann aus ihm? Er lebt für den Kampfsport und dann sollte er einfach so alles verlieren?

Dr. Tofu räusperte sich und drehte sich zu Akane. „Nun ja... Es scheint mir, dass er irgendetwas in den Rücken gerammt bekommen hat. Genau da!“ Der Doktor hob Ranmas Oberteil an, welcher auf dem Rücken lag und deutete auf einen blauen, beinahe schwarzen, Fleck. „Jenes Etwas hat dann genau einen Akupunktur Punkt getroffen, der nun für diese merkwürdige Lähmung verantwortlich ist!“ Dies ließ der Doktor erst mal wirken, ehe er Luft holte und fortfuhr. „Es müsste bald wieder verheilen, aber bis dahin ist Ranma gelähmt!“

Akane schluckte, Ranma ebenfalls. Er ein vorübergehender Krüppel? Das durfte nicht wahr sein. Dennoch spürte er nichts mehr, wirklich nichts.

Dr. Tofu griff hinter sich nach einer Salbe. „Die muss er dreimal täglich auf die wunde Stelle schmieren, dann geht die Verletzung schneller zurück.“

Dr. Tofu stand auf, Ranma blieb stumm. Wie lange mochte es wohl dauern?

Ein Rollstuhl wurde hereingeschoben und der Doktor platzierte nun Ranma darauf. „Fürs Erste, kann ich leider nicht mehr tun, als dir diesen hier zu geben.“

Der Schwarzhaarige schien von der Situation im Rollstuhl zu sitzen gar nicht begeistert zu sein und seufzte, doch sprach er kein Wort. Das blauhaarige Mädchen kam auf Ranma zu und legte ihre Hände auf die Griffe, um den Rollstuhl zu schieben, wobei Ranma den Kopf schüttelte. Zum Mindest das konnte er noch. „Lass das, du musst das nicht tun!“, meinte er nur und drehte den Kopf leicht zu Akane, welche aber nur sanft lächelte und meinte. „Dummerchen, wie willst du sonst nach Hauser kommen!“

Und mit diesen Worten, rollte sie ihn hinaus, bedankte sich noch bei Dr. Tofu und machte sich auf den Heimweg.

Amazonen Gesetz

Unterdessen hatte der Sieger, des ungleichen Kampfes, ganz andere Sorgen. Immer wieder rannte er durch die Gegend, suchte sich neue Abzweigungen und versuchte die Amazone, welche dicht auf seinen Fersen war, abzuhängen. So hatte er sich das Ende nun doch nicht erhofft. Nun gut, er hatte gegen Ranma gewonnen, wenn auch auf unfaire Weise, doch musste die Amazone ihn gleich so strafen?

Immer schneller und schneller versuchte er zu werden, doch merkte er, wie ihm langsam die Puste ausging. Der Abend hatte so schön angefangen!

Ein Date mit Akane, den ganzen Abend nur sie und er. Und auch wenn Ranma dauernd dazwischen gefunkt hatte, so war Akane doch bei ihm, Ryôga Hibiki, geblieben. Der Abend hätte noch viel schöner werden können, sehr viel schöner...
 

$Ryôgas Welt$
 

„Nun, meine liebste Akane!“, hauchte der junge Mann und hielt vor dem Haus der Tendos die zierliche Hand seiner Verabredung. „Es war ein sehr schöner Abend!“, lächelte die junge Frau und strich sich verlegen eine Strähne aus dem Gesicht, doch wagte es nicht jenen anzuschauen, in den sie sich an dem Abend verliebt hatte. „Nun wartet dieser doofe Ranma auf mich, dabei Ryôga, liebe ich doch nur dich!“, gestand sie ihm und Ryôga lächelte und nahm ihr hübsches Gesicht in seine rauen, männlichen Hände. „Meine liebste Akane, komm wir brennen zusammen durch und bleiben für immer zusammen...“- „Ja, Geliebter, das machen wir!“
 

$Ryôgas Welt Ende§
 

Ja, so ungefähr hätte der Abend enden können und Akane wäre endlich nur ihm verfallen und Ranma gäb es in dieser Welt nicht mehr, doch eben jener und dazu noch die Amazone hatten ihm alles, was er sich erhofft hatte streitig gemacht.

Schnell bog er ab und rannte geradewegs in einen Laden, wo noch immer Licht brannte und hoffte dort fürs Erste sicher zu sein, doch als er daraufhin in das runzelige Gesicht von der alten Cologne blickte, wusste er, dass er hier ganz und gar falsch war. „Tut mir Leid, hab mich wohl vertan!“, brachte er gerade noch so hervor und wollte sich wieder dem Gehen zuwenden, als Shampoo plötzlich in der Tür auftauchte.

Jetzt gab es kein entkommen mehr. Das war es, was Ryôga nun im Kopf herumgeisterte. Kein Wunder! Den Kuss des Todes bekam man nicht alle Tage und jeder sollte nach eben jenem so schnell wie möglich die Beine in die Hand nehmen und davon eilen.

Doch im Blick der Amazone war kein Hass zu erkennen, was das Schweinchen nun wirklich verwirrte. Warum war sie nicht wütend?

Langsam ging die Schönheit auf ihn zu und schloss ihn in die Arme und gab ihm erneut einen Kuss.

Konnte das sein?

War das möglich?

War sie nicht Ranma versprochen?

Noch immer verwirrt drückte er die Amazone sanft von sich weg. „Was soll das Shampoo, du bist doch Ranma versprochen!“, stellte er laut fest. Aber wie es nicht anders zu erwarten war, sprang auch schon die alte Hexe mit ihrem Stock, der teilweise wie ein Hexenbesen wirkte, auf den Mann zu. „Du hast Ranma also endlich so besiegt, dass er sich nicht mehr rühren konnte!“, stellte sie fest und nickte allwissend.

„Was woher...?“ Panik lag deutlich in der Stimme von Ryôga, während Shampoo einen seiner Arme geschnappt hatte und sich an ihn kuschelte. „Àirén!“, ließ sie es nun verlauten, womit sie den Armen nur noch mehr verwirrte.

Abermals nickte Cologne und holte sogleich das Handbuch der Amazonen heraus. Kurze Laute der Erkenntnis kamen von ihrer Seite, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, warum jetzt auf Einmal Ryôga als Ehemann bezeichnet wurde. Lediglich die Augen schloss sie kurz und sprang dann noch weiter auf Ryôga zu. „Dann bist du nun mein Schwiegersohn! Nun gut, vielleicht nicht so stark wie Ranma, aber weitaus kooperativer, denke ich jedenfalls!“, verkündete sie und wollte sogleich wieder an ihre Arbeit und den Laden sauber machen, damit dieser endlich geschlossen werden konnte, doch wurde sie von dem Verwirrten, welcher Shampoo einfach nicht los wurde, aufgehalten. „Was soll das heißen? Schwiegersohn und was ist mit Ranma.“

Endlich löste sich die junge Frau von ihrer neugewonnen Liebe und blätterte die Seite im Regelwerk der Amazonen auf, um die Sache endlich aufzuklären. „Wurde eine Amazone von einem Mann besiegt, so muss sie ihn heiraten. Wenn aber, der Mann, welcher sie besiegt hatte, von einem anderen Mann geschlagen wird und sich der Verlobte somit kampfunfähig ist, so gehört die zuvor vergebene Amazone ihm!“, las sie die Stelle vor und lächelte freudig. Die chinesischen Worte für „Ich Liebe Dich!“, glitten ihr über die Lippen und Ryôga erhielt erneut einen Kuss.

Doch statt diesen zu erwidern und sich endlich zu freuen, dass er nun endlich jemanden hatte, der ihm nachrannte, protestierte er. „Nein, ich liebe Akane!“, brüllte er und rannte, ohne auch nur noch einen Blick auf die anderen zu legen, hinaus in die Nacht.

Shampoo, welche zwar etwas verwirrt schien, dennoch fest entschlossen, rannte ihm hinterher.

Schwester Akane

Spät kamen sie erst zu Hause an und auf dem gesamten Heimweg hatten sie beide geschwiegen. Es gab nichts zu sagen, jedenfalls empfand es Ranma so und Akane wollte ihn nicht unnötig demütigen. Die junge Frau öffnete die Tür und rollte Ranma hinein. Sie schaute ins Haus und rief einmal laut nach den Vätern.

Es dauerte nicht lange und die Zwei reckten die Köpfe zum Flur und starrten fassungslos auf Ranma. „Junge, was ist passiert?“, fragte Genma und kniete sich neben den Rollstuhl. Ranma, der bisher geschwiegen hatte, schaute nun seinen Vater an und lächelte beschwichtigend. „Ach, halb so wild, ich habe einen blauen Fleck am Rücken und kann meinen Körper deshalb nicht bewegen.“ Ein Grinsen zierte seine Lippen und wenn er es nun könnte, würde der Schwarzhaarige sich nun zurücklehnen und einfach mit den Schultern zucken. Doch das konnte er nicht, weshalb er noch immer dieses Grinsen auf den Lippen hatte. „Außerdem kann ich mich so ein wenig zurücklehnen und ausruhen!“, fügte er hinzu und schaute seinen Vater an, welcher nur leicht ungläubig dreinblickte. Doc nicht nur Genma sah so ungläubig aus, auch Akane zweifelte an den Worten ihres Verlobten.

„Nun gut, wenn das so ist...“, nickte Genma und ging einfach davon. „Hey, aber wer soll mich denn nun die Treppe hoch bringen und mir beim Essen helfen?“, schrie Ranma seinem Vater laut hinterher, doch dieser drehte sich nicht einmal mehr um, sondern setzte sich einfach an den Tisch.

„Das kann doch Akane übernehmen!“, meinte Kazumi fröhlich, wobei ihr Vater nur nickte und sich schon darüber freute, dass die beiden nun endlich zusammenhalten mussten.

Ranma schaute Akane an. „Was dieses Machoweib? Die hat mir das doch alles erst eingebrockt.“, verkündete der Hilfebedürftige laut protestierend und bemerkte gar nicht, wie er sich immer mehr und mehr in den Schlamassel reinritt.

Mit wütendem Blick, ging die junge Frau nun eiskalt an ihm vorbei und drehte sich nicht einmal mehr um, warum sollte sie auch?

Doch als ob das nicht schon genug wäre so gelähmt zu sein, die einzige Hilfe vergrault zu haben und nichts weiter tun können, spürte Ranma plötzlich, wie ihm etwas Kaltes den Rücken hinunter lief. Das Mädchen blickte sich suchend um und erkannte den kleinen Alten, welcher es sich auf dem Schoß gemütlich gemacht hatte.

„Geh runter von mir, du Lüstling!“, schrie Ranma und versuchte dem Alten eine Kopfnuss zu verpassen, doch konnte er, egal ob Mann oder Frau, sich noch immer nicht bewegen.

Doch das was nun geschah, hätte Ranma nicht erwartet.

Der Alte kassierte einen Schlag auf den Hinterkopf und wurde augenblicklich von Ranmas Schoß entfernt. „Gut ich werde mich um dich kümmern, aber sei nett zu mir!“, drohte Akane und irgendwie wirkte sie wirklich angsteinflößend. Doch gleichzeitig musste Ranma zugeben, dass er ihr durchaus dankbar für ihre Hilfe war. Tief atmete das Mädchen durch und willigte dann ein. Sogleich wurde sie davon geschoben. Akane wusste zwar noch nicht ganz, wie sie Ranma als Jungen die Treppe Hochschaffen sollte, aber erst mal war ihr Verlobter ja noch ein Mädchen, was das ganze etwas einfacher machte.

Akane schob Ranma ins Wohnzimmer an den Tisch. „Du musst ja am Verhungern sein!“, stellte sie fest und nahm eine Schüssel mit Reis zur Hand, um daraufhin Ranma die Stäbchen vor den Mund zu halten.

//Irgendwie ist sie ja ganz süß!//

Ranma schob den Gedanken beiseite. Immerhin war sie auch an der ganzen Sache schuld, auch wenn nicht zum größten Teil. Aber wäre Akane nicht mir Ryôga ausgegangen, hätte er ihr nicht folgen müssen...

Ihr folgen müssen...

Er hätte ihr so oder so nicht folgen müssen, immerhin war es Akanes Sache mit wem sie ausging und nicht seine. Zwar waren sie verlobt, doch behaupteten beide stets und ständig, dass es ihnen egal wäre. Doch war es das wirklich?

„Ranma, Ranma?“

Die Stimme seiner Verlobten riss ihn aus seinen Gedanken und das Handwedel machte das Ganze nur noch effektiver. Ranma öffnete erneut den Mund und schluckte das Essen dann hinunter.

Das Abendessen war vorbei und nun standen Ranma und Akne vor einem erneuten Problem, das Zimmer, welches im oberen Bereich des Hauses lag.

Vorsichtig legte Akane ihre Hände unter Ranmas Körper und hob das Mädchen an. „So nun die Treppen hinauf!“, sagte sie fest entschlossen und kletterte vorsichtig die ersten Stufen hinauf, noch immer mit Ranma im Arm.

Es dauerte eine Weile, bis sie oben angekommen waren und Akane wäre einige Male beinahe heruntergefallen, doch konnte sich noch immer im letzten Moment halten. Herr Saotome hatte sich einfach aus dem Staub gemacht und die anderen, bis auf Happosai, weigerten sich Ranma zu helfen. „Es ist deine Pflicht als Verlobte!“, hatte Nabiki laut verkündet und war dann auch einfach verschwunden.

Vorsichtig trug Akane Ranma in sein Zimmer und legte ihn auf dem Futon nieder. Danach ging sie noch mal hinunter, um den Rollstuhl zu holen.

Wieder betrat sie das Zimmer und blickte den Hilflosen an. „Ranma, alles in Ordnung?“, fragte sie vorsichtig, kniete sich neben ihm nieder und schaute auf den Boden. Beschämt, da sie sich zum Teil schuldig fühlte.

Ranma hatte erst noch geschwiegen, doch dann öffnete er seinen Mund. „Danke, Akane!“, nichts weiter sagte er zu ihr. Es war kein ironischer Tonfall, sondern ernst. Er, noch immer in der weiblichen Form, meinte es ernst. So vollkommen ernst.

Wieder Schweigen. Akane hatte nichts erwidern können, doch sie freute sich über seine Dankbarkeit. Wahrscheinlich lag das aber nur daran, dass er nicht anders konnte, als in diesem Moment nett zu Akane zu sein.

„Du Akane...“, brach Ranma erneut das schweigen und drehte seinen Kopf zu seiner Verlobten. „Ich muss mal!“, meinte er dann etwas zögernd und schaute Akane etwas hilflos an. Diese seufzte nur und hob Ranma in den Rollstuhl. Dieser schaute nur etwas verdutzt drein und wagte es nicht das laut auszusprechen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Nun ja, immerhin waren sie beide nun Mädchen. Das konnte also nur halb so schlimm werden.

Etwas peinlich schien es Akane schon zu sein, denn sie zögerte, als es darum ging Ranma die Hose auszuziehen, doch tat sie es doch. Sie setzte ihn auf die Toilette und hielt ihn zusätzlich noch fest, damit Ranma nicht umkippte. Dr. Tofu hatte ihr gesagt, was zu tun war, als klopfte sie Ranma-chan zweimal auf den Bauch für die Reflexentleerung.

Das schlimmste, so empfand es jedenfalls Akane, hatten sie fürs erste hinter sich gebracht.

Liebe braucht keinen Grund

Immer schneller trugen ihn seine Schritte, immer weiter davon, seinen Gedanken und vor allem ihr aus dem Weg.

Was ist nur geschehen?

Wieder rannte Ryôga durch die Nacht, kämpfte sich hindurch und wollte alles nur nicht auf die Amazone warte, welche ihn schon seit geraumer Zeit verfolgte und dazu aufforderte.

Immer wieder ging es durch die Stadt, wieder hinaus, wieder hinein und irgendwann quer durch die Berge und den dazugehörigen Wald.

Warum verfolgte sie ihn? Warum sagte sie solche Dinge und das so plötzlich? Vor Kurzem hatte sie doch nur Ranma gewollt und aus heiterem Himmel wollte sie ihn, Ryôga Hibiki?

Abermals flogen die Worte durch die Dunkelheit, welche ihn zum Warten aufforderten, doch der junge Mann schien wie taub und rannte einfach weiter, ziellos.*
 

Shampoo noch immer hinterher, denn sie wusste, dass ihm irgendwann die Puste ausgehen müsste.

Irgendwann...

Und dieses irgendwann trat schließlich mitten im Wald ein. Es war eine kleine Lichtung, auf der sich Ryôga schließlich niederließ und hinauf zu dem vollen Mond schaute.

„Jetzt du aus der Puste und auf Shampoo warten, ja?“

Ob es nun eine Frage oder eine Feststellung war, konnte der Kämpfer nicht genau sagen, doch er musste der Blauhaarigen Recht geben, er konnte wirklich nicht mehr, weshalb er auch nach Atem rang.

Er bemerkte wie Shampoo sich ihm langsam nährte und sich ebenfalls neben ihm niederließ.

„Du dümmer sein als Kohlkopf!“, gab sie trocken von sich und blickte ihn dabei nicht an, sondern tat es ihm nach und schaute einfach nur zum Mond hinauf.

Aufbrausend wie Ryôga war, war er dementsprechend auch gleich auf 180. Wütend erhob er sich, baute sich vor der hübschen Amazone auf und fing an sie anzubrüllen:

„Wenn du nur hier bist, um mich zu beleidigen, dann kannst du auch gleich wieder gehen...“

Ryôga brüllte weiter, doch Shampoo beschloss ihm nicht weiter zuzuhören.

Es brachte nichts!

Sie wusste, dass es manchmal besser war ruhe zu bewahren, vor allem bei Ryôga, schließlich konnte man besser mit ihm reden, wenn er sich beruhigt hatte.

„Du jetzt fertig bist?“, fragte das Mädchen, nachdem auf der Lichtung wieder Stille eingekehrt war und wandte sich erst jetzt wieder ihrem neuen Verlobten zu. Dieser war recht verwirrt, dass Shampoo noch so ruhig war, doch er beschloss nur zu nicken und weiter zu schweigen.

„Ryôga, du mit mir besser dran sein, als mit Akane. Ich dich kennen, als Mann und als Schwein und ich dich trotzdem heiraten will!“

Wieder Schweigen, denn mehr wollte sie ihm nicht sagen. Sie hatte es einfach auf den Punkt gebracht und wollte ihm nun einen Augenblick Luft lassen.

//Sie hat Recht!//, schoss es ihm zuerst durch den Kopf. Doch dann drängte Ranmas Verlobte diesen Gedanken wieder beiseite. Bisher kannte er nur ein Mädchen, welches nett zu ihm gewesen war, welches sich sorgen gemacht hatte und in jene hatte er sich auch schlagartig verliebt. Doch hatte er das wirklich?

Konnte es nicht sein, dass er sich einfach nur dies einredete, da er glaubte, so wie so niemand anderen zu finden?

Statt weiter in irgendeine beliebige Richtung zu schauen, wandte er seine Augen nun genau zu Shampoo und schaute genau in ihre funkelnden Irden. Sein Herz begann schneller zu schlagen, gar zu rasen, doch ignorierte er es, so wie er es immer ignoriert hatte, dass Akane eigentlich mit Ranma verlobt war.

„Aber ich liebe Akane und du Ranma!“, erklärte er langsam, zögernd, und setzte dabei die Betonung auf das Wort „liebe“.

Mutlos ließ er sich wieder neben Shampoo nieder, jedoch mit einer gewissen Distanz. Scheinbar wollte die Amazone nicht hören, denn sie rückte etwas näher an ihn heran und schmiegte sich an seine Schulter.

„Wo ài ni!“, hauchte sie zart und lächelte, doch kippte nach wenigen Sekunden unsanft zur Seite, als Ryôga ihr die Schulter entzog.

„Nichts ài ni! Du ài nist Ranma und ich Akane! Wie oft soll ich dir das noch erklären?“, fragte er nun sichtlich eingeengt und schluckte, als Shampoo ihm wieder näher kam.

„Außerdem, warum solltest du dich plötzlich in mich verliebt haben?“ – „Liebe braucht keinen Grund!“
 

*(Als ob er schon jemals ein Ziel vor Augen gehabt hätte, bzw. wusste, wie er dorthin findet //Musste mal gesagt werden// *hust* XD)



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Altair_Ibn_La_Ahad
2013-10-02T08:35:10+00:00 02.10.2013 10:35
Die Fanfic ist ricxhtig genial.
Wirst du sie denn weiterschreiben?
Es mag zwar ziemlich viel Zeit vergangen sein aber ich hätte gern ne Fortsetzung<3
Von: abgemeldet
2011-07-29T18:03:11+00:00 29.07.2011 20:03
die geschichte ist gut hoffe du schreibst bald weiter :-)
Von:  Kittykate
2011-06-26T06:44:19+00:00 26.06.2011 08:44
Hallo,

ich find die Geschichte süß und hoffe du schreibst bald weiter. Bestimmt bekommen die drei jetzt Hausverbot, wobei da ja auch noch eine wütende Amazone sitzt, die wahrscheinlich auch gleich ausrastet.

Bin gespannt auf die Fortsetzung :)

Lg
Sunshine


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