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Weg des Abtrünnigen

Berserkerdämonenprinz 1
von

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Morgenliches Allerlei

„…“ Reden

<…> Denken
 

Wünsche viel Spaß bei meiner neuen FF^^
 

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Ist es nicht seltsam, wie Träume manchmal einen Blick in die Zukunft geben können? Das dachte ich damals als ich diesen Traum hatte natürlich noch nicht. Woher sollte ich den auch wissen, dass dieser Traum eines Tages wahr werden würde? Hm, welchen Traum meint ihr? Hab ich das nicht erwähnt? Nein? Nun denn.
 

Mein Traum begann damit, dass ich mich vor unserer Stadt wiederfand. Neben mir meine Leibwächterin Miranda, hinter mir eine bis zum Horizont reichende Armee verschiedener Monster. Ich schwang meine Axt und gab den Befehl zum Angriff.

Damit endet mein Traum und das morgendliche `Ritual` mit meiner Leibwächterin begann. Das wollt ihr auch wissen? Ja? Na schön, ich erklärs euch.
 

Miranda kommt in mein Zimmer, setzt sich an mein Bett weckt mich auf, ich setze mich auf, parke meinen Kopf zwischen ihren fast schon übergroßen Brüsten, warte ein paar Sekunden, bekomme von ihr eine geknallt, sie geht aus dem Zimmer und ich ziehe mich an.
 

Was schaut ihr so? Sie lässt das nicht über sich ergehen, weil sie eine Strafe fürchtet, sondern weil sie in mich verliebt ist. Ich weiß es, tue aber so als wäre dem nicht so. Warum? Ich weiß es nicht. Das mein ich diesmal ehrlich! Ganz ehrlich! Na egal. Miranda hat gerade mein Zimmer verlassen und ich zog mich an.
 

Draußen auf dem Gang konnte ich bereits den Geruch von gerösteten Speckstreifen erschnuppern. Dann war heute wohl Sonntag. Es gab nur am Sonntag geröstete Speckstreifen zum Frühstück. Überhaupt legte ich sehr viel wert auf Essen, trotzdem schob ich noch keine Wampe wie mein Großvater Luciffer vor mir her. Andererseits war der auch gut 2500 Jahre älter als ich.

Bevor ich allerdings den Speisesaal erreichte hörte ich an einer Ecke schon zwei Dienerinnen aufgeregt flüstern.

„Sie haben es bestimmt schon wieder gemacht!“

„Ganz bestimmt. Wieso unternimmt sein Vater nicht mal was dagegen? Er ist doch sonst so auf das Ansehen der Familie bedacht!“

„Genau!“

Ab dem Zeitpunkt entschloss ich mich um die Ecke zu biegen und meine Anwesenheit kundzutun. Wie ich diese Gerüchte hasste. Die schwirrten auch nur rum, weil uns mal ein Diener zufällig bei unserem morgendlichen Ritual überrascht hat. Die beiden Frauen vor mir sahen mich an und ergriffen laut schreiend das Weite. Ach, ich liebe es einfach, wenn Frauen kreischend vor mir flüchten. Gut gelaunt und summend legte ich die restliche Strecke zurück. Kurz vor dem Saal wurde ich von meinem jüngeren Bruder Leviathan aufgehalten. Ich sah ihn überrascht an.

„Was ist los?“

„Geh da nicht rein.“

„Was?“

„Ernsthaft, geh da nicht rein.“

„Ich hab aber Hunger!“

„Es ist zu deinem eigenen besten.“

Jetzt war ich schon besorgt. Wenn Leviathan so weit ging, sich um andere Sorgen zu machen, war schon fast Gefahr im Verzug. Ich überlegte, ob ich mir nicht irgendwo anders was zu essen holen könnte, als uns plötzlich eine mir nur zu bekannte Stimme erreichte.

„BELIAL!“

Ich erzitterte, bekam Schweißausbrüche. Ich kannte diese Stimme, sehr gut sogar. Ich sah zu meinem jüngeren Bruder, nur um festzustellen, dass gerade die Tür zum Speisesaal wieder zuging.

<Verräter!>

Dann wurde ich gepackt. Von ihr!
 

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Flucht und Rettung

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ihr Anblick, ihre Berührungen lösten in mir jedes Mal Schockzustände aus. Sie war der Alptraum meiner schlaflosen Nächte.

Meine Verlobte!
 

Versteht mich nicht falsch, sie war nicht hässlich oder unerträglich arrogant oder so. Sie war unerträglich fröhlich und felsenfest davon überzeugt, das man erst nach einer Hochzeit miteinander schlafen durfte, ganz abgesehen davon, dass sie womöglich noch nicht mal wusste, was das eigentlich hieß. Womit sie für mich ein reines Ärgernis war. Wie durch ein Wunder gelang es mir, mich von ihr loszumachen. Sie stellte sich vor mich und grinste mich an. Ich bat sie die Augen zuzumachen.

Sie tat es und ich drehte mich um und begann zu laufen.
 

Um von ihr wegzukommen ließ ich sogar meine heiß geliebten Speckstreifen stehen. Das sagt doch was aus, nicht?
 

Ich konnte sie hinter mir empört und protestiert aufschreien hören, als sie es bemerkte. Dann lief sie mir nach. Ich begann zu schreien. Das das peinlich war, war mir um ehrlich zu sein egal.

Treppe rauf, links, rechts, rechts, links, links, rechts, links, Treppe runter. Meine Verlobte immer dicht hinter mir. Sie lachte, vermutlich hielt sie das für ein Spiel.

Wo in drei Großvaters Namen blieb eigentlich Miranda? War sie nicht meine Leibwächterin? War es nicht ihre Aufgabe mich zu schützen? Immer in meiner Nähe zu sein? Wo war sie?

Endlich sah ich sie.

„Miranda!“

Sie sah mich fragend an, bemerkte meine Verlobte, wartete bis ich bei ihr war, dann drehte sie sich um und begann ebenfalls zu laufen!

„MIRANDA!“

„Ich kann´s nicht! Ich halte ihre Fröhlichkeit nicht aus!“
 

„Einen fünfer auf die Flüchtenden.“

„Die Wette gilt.“

Ich notierte mir in Gedanken die beiden Diener, die es wagten auf einen ihrer Prinzen und seiner Leibwächterin Wetten abzuschließen, während diese um ihr Leben flüchteten.
 

Habt euch nicht so, ich übertreibe nicht. Mein Leben war mir zu schön, um ein paar Stunden eine Dampfplauderin mit Quietschstimme auszuhalten, dessen Schreien Glas zerbersten lassen konnte.
 

Schließlich wurden wir gerettet, von meinem jüngeren Bruder Lucifer. Dieser hatte wohl Mitleid, oder er hatte einfach Lust dazu, jedenfalls benutzte er seine Illusionen, um drei flüchtende Paare zu erschaffen und meine Verlobte verfolgte eine Illusion.

Ich sank erschöpft nieder und brachte ein danke hervor. Miranda ging etwas weiter und umarmte ihn, was in mir ein leichtes Gefühl der Eifersucht hochkochen ließ. Im nächsten Moment wunderte ich mich selbst darüber.

Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, vernahm ich etwas wie eine weit entfernte Stimme, die meinen Namen rief. Ich lächelte. Ich kannte diese Stimme und im Gegensatz zu der meiner Verlobten, war sie mir sehr willkommen.

Miranda bemerkte mein Lächeln zuerst.

„Was ist los?“

„Ich muss dann mal, sagt den anderen, dass ich die nächste Zeit nicht kommen werde.“

Während Luficer noch ein fragendes Gesicht machte, hatte Miranda verstanden und seufzte.

„Sauf nicht wieder so viel.“

„ICH doch nicht.“

Jetzt verstand auch Lucifer. Beide hoben eine Hand zum Gruß. Dann war ich verschwunden.
 

Ich fand mich in einem dunklen Raum wieder. Nur wenige, an den Wänden befestigte Fackeln sorgten für Licht. Ehe ich mich versah, segelte bereits die erste Flasche Schnaps auf mich zu.

„BELIAL!“

Ich fing die Flasche entkorkte Sie mit den Zähnen, trank einen großen Schluck und setzte sie wieder ab.

„KELTOR! MYRON!“
 

Miranda und Lucifer starrten noch einige Sekunden auf die Stelle, an der Belial vor wenigen Sekunden noch war. Miranda schlang ihre Arme um sich, senkte den Kopf und begann zu schluchzen. Lucifer legte ihr eine Hand auf die Schulter und ehe er sich versah, hatte sie ihn umarmt und sein Gesicht in seiner Brust vergraben. Mit dem einen Arm umarmte er sie, mit der anderen Hand streichelte er ihr ihren Kopf.

„Es wird schon gut gehen.“

„W-Was wenn n-nicht? Du weist was das letzte mal passiert ist.“

„die beiden wissen es auch und sie sind nicht ganz so verantwortungslos wie sie aussehen.“

Erstes Treffen Myron

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Rasch rann der Schnaps meine Kehle hinunter, während Keltor über einen Witz lachte, den Myron gerade gemacht hatte. Wir waren inzwischen bei der zweiten oder dritten Kneipe und dem gefühlten 20. – 25. Liter Alkohol. Die Nacht ging dem Ende entgegen und bald würden wir zu Myron gehen, den Tag verschlafen und nächste Nacht weiter machen.

Die Wirte unserer Touren, verließen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil wir ihnen mehr Gewinn bescherten, als sie sonst in drei Wochen verdienen würden und weinend, weil wir den Großteil ihrer Vorräte verbrauchten.

Plötzlich erinnerte ich mich an mein erstes Treffen mit Myron.
 

Myron war aufgeregt, heute sollte er das erste mal einen Dämon beschwören. Das war die Vorraussetzung um in der Gilde zum Gesellen ernannt zu werden. Es würde nur ein niederer Dämon sein, doch das reichte. Erst die Meister durften höhere Dämonen beschwören und nur der Großmeister beschwor die Mächtigsten.

Myron fuhr sich über die Haare. Plötzlich ertönte von der Tür seines Zimmers ein Klopfen. Die Stimme seines Meisters ertönte. Sein tiefer Bass wurde überall gehört.

„Junge, es wird Zeit.“

Der junge Dämonenbeschwörer kam mit fahrigen Bewegungen auf die Füße. Er störte sich nicht mal daran, dass sein Meister ihn wie stets `Junge` nannte. Er war sich sicher heute würde er ihn zum ersten Mal mit seinem Namen anreden.
 

Ich seufzte, während ich mir die Ausführungen meines Vaters in Sachen Politik anhörte. Was gäbe ich darum, wenn jetzt etwas passierte, damit ich hier davon kam. Da mein Vater da war, konnte ich auch nicht darauf bauen, das Miranda mir hier raushalf. Plötzlich stoppte sein Redefluss. Auch die anderen hatten es gespürt.

„Ach, dass hätte ich fast vergessen, heute finden die Gesellenprüfungen in der Gilde statt. Kann sein, dass deswegen der eine oder andere Diener plötzlich verschwindet.“

Auf einmal spürte ich, dass ich gerufen wurde.

Auf der einen Seite freute es mich, da sich mir hier der Weg zum flüchten eröffnete. Auf der anderen Seite war ich nicht amüsiert, da entweder gerade ein Genie am Werke war, oder ich als niederer Dämon gehandelt wurde.

„BELIAL!“

Ich seufzte, als Miranda schrie. So viel zu meiner Hoffnung hier unbemerkt zu verschwinden. Andererseits war das auch irgendwie süß, so wie sie sich aus mehr als nur Pflichtgefühl um mich sorgte. Auch wenn ich keine Ahnung hatte warum. Dann spürte ich, wie ich in die Menschenwelt gezogen wurde. Ich hob eine Augenbraue. Die Energie würde nicht ganz reichen, also half ich ein wenig nach.

Sie erwarteten ihn einem unterirdischen Raum, der von sechs Säulen getragen wurde. An jeder dieser Säule brannte eine Fackel.

Myron stand am Rand des magischen Kreises mit weit ausgebreiteten Armen und ließ seine Energie in das Portal laufen. Schweiß lief über seine Stirn hinab. Plötzlich spürte er eine Antwort.

„Er kommt, er kommt!“

„Ganz ruhig Junge, du hast es fast geschafft.“

Auf einmal schien die Luft knapp zu werden, das Atmen fiel schwerer. Panik machte sich in Myron breit. Er wusste, was er hier beschwor war kein geringerer Dämon. Dann spürte er die Anwesenheit einer fremden Energie.

Einzelne Risse erschienen um den Kreis. Schreie ertönten, doch Myron beachtete sie nicht, es war fast so, als ob er für nichts anderes als seinen Kreis Augen hätte. Doch er sah ihn nicht.

Es war schwarz, pechschwarz. Myron sah sich um, doch überall war nichts außer Finsternis. Plötzlich spürte er, dass er beobachtet wurde. Er drehte sich panisch um und sah sich einem menschlichen Schatten gegenüber. Das einzige was heraus stach, waren zwei goldene Augen.

Plötzlich befand er sich wieder im Raum der Prüfung und mühte sich, wieder hochzukommen, er hatte nicht mal gemerkt, dass er auf den Boden gefallen war. Ein Schatten fiel auf ihn. Er sah hoch.
 

Direkt in zwei goldene Augen.
 

Eine Hand wurde ihm hingehalten. Er nahm sie. Sein Gegenüber lächelte ihn an.

„Freut mich, ich bin Belial.“
 

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Das nächste Mal ist Keltor an der Reihe.

Vertrag der Mächtigen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ja, Myron hatte mir damals einen echten, wenn auch unbeabsichtigten Gefallen getan. Am Anfang war er zwar noch etwas unsicher, doch mit der Zeit wurden wir echt gute Freunde.

Mein erstes Treffen mit Keltor verlief jedoch nicht ganz so freundlich. Immerhin war er damals noch ein aufrichtiger, ehrlicher, ehrgeiziger, wenn auch leicht perverser Engel. Jetzt ist er eine engelhafte Schnapsdrossel, die mit Dämonen und ihren Beschwörern Alkohol in rauen Mengen lehrt und sich mit Vorliebe an öffentlichen Bädern zum Spannen aufhält und darüber ihre Aufträge vergisst.
 

Ein letztes mal ließ Keltor seine blutroten Schwingen schlagen. Dann landete er auf dem Dach der Kirche und ließ seinen Blick über den kleinen Ort Namens Hargeon schweifen. Zehn Häuser, eine Kirche und ein einzelnes hölzernes Dock. Aus mehr bestand diese kleine Ortschaft nicht.

<Ausgerechnet hier soll sich einer der Prinzen der Hölle aufhalten?>

Keltor konnte die Zweifel nur schwer verdrängen. Er war vor einigen Tagen vom Himmel herabgestiegen, weil angeblich einer der Prinzen der Hölle ausgebrochen war. Damit war der Pakt zwischen beiden Seiten verletzt worden. Im Grunde war es ganz einfach.
 

Niedere Dämonen und und noch Engelslehrlinge konnten ungehindert in die Menschenwelt, um dort Erfahrungen für sich selbst und Energie für ihre Seite zu sammeln. Jede Tat, ob gut oder böse, sonderte Energie von den Menschen ab. Schwarze Energie für eine böse Tat, goldene Energie für eine gute. Wenn dann, ein Dämon oder Engel, genügend Energie gesammelt hat, werden sie in ihre jeweilige Welt zurückgeschickt und dort befördert. Niedere Dämonen werden dann zu normalen Dämonen und Engelslehrlinge zu vollwertigen Engeln.

Alles was darüber war, musste entweder von den Dämonenbeschwörern oder von den Priestern gerufen werden. Jedes eigenmächtige Eindringen machte die entsprechende Person praktisch zum Freiwild für die andere Seite. Derjenige, der die Person erledigte, konnte ihre gesamte Energie für sich beanspruchen.
 

Jetzt sollte ausgerechnet ein Höllenprinz ausgebrochen sein. Keltor hatte Glück gehabt und wurde von einem Freund, der kein Interesse mehr daran hatte noch mächtiger zu werden, informiert und hatte sich sofort auf die Suche begeben. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis andere davon erfahren würden und dann würde die Jagd beginnen. Vielleicht würden bei so einer Beute selbst die Erzengel heruntersteigen.
 

Plötzlich schien die Sonne heller zu leuchten, als sie es normalerweise tat. Kretor konnte einen Fluch nicht unterdrücken.
 

Die Jagd war eröffnet.
 

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Nächstes Kapitel treffen die beiden aufeinander.

Schnetzeln

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich hob die Hand zwischen die Sonne und meine Augen und murrte. Plötzlich war es viel heller geworden. Was trieben diese Engel da oben?

Myron und ich befanden uns in dem kleinen Ort Hargeon. Ein wirklich unscheinbares Dorf am Meer. Genauer, im Wirtshaus des Orts.

„Was los?“

„Ich geh mal raus. Bezahl du.“

„Öh, OK.“

Während Myron bezahlte, trat ich in die Sonne hinaus. Ich stoppte.

<Das gibt’s jetzt nich.>

Zu der Sekunde kam Myron aus dem Haus.

„Wir kriegen gleich mächtig Ärger.“

„Äh?“

Bevor ich antworten konnte, landeten mehrere weißgeflügelte Gestalten auf den Dächern.

„Da ist jemand zum Spielen gekommen.“
 

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Einwohner die Himmlischen gesandten bemerkten. Wie nicht anders zu erwarten, sanken die Einwohner sofort auf die Knie. Ich bezweifelte allerdings, das die Engel sich auch nur ansatzweise für die Leute im Ort interessierten. Zumindest nicht, wenn die Beute, also ich, praktisch direkt vor ihnen stand. Ich seufzte. So wie es aussah, hatten sie mir die kleine Hilfestellung, die ich Myron bei der Beschwörung geleistet hatte als Ausbruch gewertet. Ich streckte meine linke Hand aus. Im Boden vor mir spaltete sich die Erde und ein Strahl schwarzer Energie schoss daraus hervor. Er traf meine ausgestreckte Hand und verformte sich, bis eine riesige Axt entstand. Ich schloss meine Hand.

In der nächsten Sekunde merkte ich, dass ich ganz allein war. Myron hatte sich verdünnisiert. Was mir aber ganz recht war, denn das hieß: mehr für mich.

„Reden oder schnetzeln?“

Die Frage war reine Formalität, die Engel hatten nämlich schon längst ihre Schwerter gezogen. Trotzdem ließ sich einer zu einer Antwort herab.

„Schnetzeln.“
 

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Sorry, das es so lang gedauert hat und so kurz ist.

Erzengel

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Schreie, Panik und weiße Federn, die vom Himmel fielen. Von meiner Axt tropfte das Blut. Vor mir lagen drei Engel in ihrem eigenen Lebenssaft, weitere 20 hatten mich umkreist. Die meisten waren nicht so stark. Ich machten nur vier Quartettgeflügelte Kriegsengel aus. Ich spürte die Anwesenheit eines weiteres Engels, der sich jedoch versteckt hielt. Sollte mir recht sein, er wäre mein Nachtisch.

Ich leckte das Blut von meiner Axt und grinste sie an.

„Kommt schon, wer will der nächste sein?“

Die nächsten Fünf stürzten sich auf mich. Ich stieß meine Axt in den Boden, zog mich an ihr hoch, stand mit den Fußspitzen auf dem Axtstiel und klatsche einmal mit den Händen.

Eine Kugel aus schwarzer Energie ging von mir aus. Die umstehenden Engel sprangen auf die Dächer, nur die Fünf schafften es nicht mehr. Sie wurden von der Kugel verschluckt.

„Guten Appetit.“

Die Mienen der umstehenden Engel drückten eine Mischung aus Wut, Trauer und Eckel aus. Währe die Situation nicht so ernst, hätte ich sogar über manch eine Miene lachen können. Die Kugel nahm nun den gesamten Dorfplatz ein und schrumpfte nach ein paar Sekunden wieder zusammen. Die Fünf Engel kamen an genau denselben Stellen wieder raus. Nun zumindest ihre Schwerter und Gewänder. Die drei Engel, die vorher schon tot waren, verschwanden ebenso.

„Danke für das Essen.“

Ich hörte wie sich irgendwo jemand erbrach.
 

Keltor in seinem Versteck im Kirchturm schob blanke Panik. Er hatte erwartet, dass es ein schwerer Kampf werden würde. Hatte sich vorgenommen, das Ziel erst durch die anderen Engel zu schwächen, um im entscheidenden Moment zuzustoßen. Doch das hatte er nicht erwartet.

„Was soll ich nur tun?“
 

„Wie wäre es mit warten?“

Keltor schreckte hoch. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sich jemand herangeschlichen hatte. Er blickte auf und schnappte nach Luft. In seinem Kopf war nur ein Gedanke.

<Sie sind gekommen.>
 

Auf dem Platz standen mittlerweile nur noch die vier Kriegsengel. Etwas, das wohl am besten mit verzweifelter Furcht zu beschreiben war, prägte ihre Gesichter.

Plötzlich durchschnitt ein Ruf wie ein Schwert die Szene.

„Das reicht, zieht euch zurück.“

Die Engel wandten sich um und auch ich hob neugierig eine Augenbraue. Alle beide verzogen bis zu den Haarspitzen nach oben, als mich erkannte, wer hier störte. Ein Zittern befiel mich, doch nicht aus Angst, wie bei den Engeln, sondern aus Aufregung.

„Ein Erzengel, endlich ein würdiger Gegner.“
 

Lucius schritt langsam, fast wie in Zeitlupe zu den übrig gebliebenen. Für die die am Boden lagen, hatte er nicht mehr als ein trauriges Seufzen übrig.
 

In Keltors Versteck sah die andere Gestalt dem Erzengel nach. Sie seufzte. Zusammen mit Keltors sah Layla ihrem Bruder Lucius hinterher.
 

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VS Lucius

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich sah den Neuankömmling wachsam an. Er schien sich jedoch noch nicht um mich zu kümmern, sondern erstmal den Rest seines Vorgängertrupps zu vertreiben. Die vier Kriegsengel schienen zwar nicht erfreut, gehorchten jedoch. Dann sagte er jedoch noch was zu ihnen, worauf sie doch tatsächlich zu fluchen anfingen, ich hob überrascht die Augenbrauen. Mir war nicht klar gewesen, das Engel fluchten.

Eigentlich dachte ich sogar, dass sie so was nicht mal konnten. Meine Verwirrtheit musst mir wohl anzusehen gewesen sein. Auf alle Fälle kam von meinem Gegenüber ein Kichern.

„Natürlich können wir fluchen, ihr könnt ja auch beten, oh, ich bin übrigens Lucius.“

Ich legte meine Axt auf meine linke Schulter.

„Belial. Wer sind die beiden die sich da verstecken?“

„Oh, das sind nur Keltor, ein Kriegsengel und meine Schwester Layla.“

Ich schluckte. Zwei Erzengel konnten ein Problem werden.

„Oh, keine Sorge. Uns stört keiner. Der eine hat zu viel Angst, die andere ist Kämpfen gegenüber eher abgeneigt.“

Ich bemerkte plötzlich, das wir zwei allein waren. Die anderen waren verschwunden und hatten die Reste der Toten mitgenommen.

Für einen Moment herrschte Stille.
 

Wir sprangen beide gleichzeitig aufeinander zu. Ich führte meine Axt horizontal, Lucius stach mit seinem Schwert. Der Aufprall unserer Klingen erzeugte tiefe Risse im Boden und den Gebäuden. Wir sprangen voneinander weg. Lucius hob seine linke Hand, als ob er etwas fangen wollte und eine goldene Kugel löste sich. Sie schoss mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf mich zu. Ich errichtete eine Wand schwarzer Energie und die Kugel prallte dagegen. Es gab eine riesige Explosion und ich prallte gegen ein Haus, das zusammenstürzte. Der Aufprall presste mir die Luft aus den Lungen und der Zusammensturz raubte mir die Sicht.

Ich knurrte. Dann grinste ich. Vielleicht wurde das hier ja doch noch interessant. Der Trümmerhaufen wurde weggesprengt, als ich aufstand.

„Ich hatte gehofft, das das nicht alles wäre.“

„Keine Sorge, es fängt gerade erst an.“

Ich hob meine Axt mit beiden Händen in die Luft und ließ sie senkrecht niedersausen. Der Boden spaltete sich, als sie ihn berührte und schwarze Energie schoss daraus hervor. Lucius erhob sich in die Lüfte. Ich fluchte, in der Luft hatte ich ein Problem. Er lachte, offenbar hatte er eine Ahnung, weshalb ich fluchte. Lucius setzte zum Sturzflug an. Ich sprang aus dem Weg und spürte, wie er an mir vorbeirauschte. Geistesgegenwärtig schwang ich meine Axt und traff offenbar. Zumindest nach seinem Aufheulen zu schließen. Ich wirbelte herum und sah wie sein Gewand beim rechten Bein einen Riss hatte und Blut zu Boden fiel. Ein wütendes Aufschreien ließ meinen Blick zu seinem Gesicht wandern. Er hatte sich die Kapuze zurückgeschlagen und darunter waren kinnlange blonde Haare und zwei Rehbraune Augen zum Vorschein gekommen. Die mich wutentbrannt anstarrten.

„Unverzeihlich, unverzeihlich, unverzeihlich!“

Er hob sein Schwert mit beiden Händen und es schien, als ob er mit der Spitze Licht sammeln würde. Eine weibliche Stimme schrie auf.

„Nein Bruder! Tu das nicht!“

„Sei ruhig Layla! Ich werde ihn und diesen ganzen verseuchte Ort auslöschen!“

Ich starrte Lucius Schwester an. Dann Lucius, dann wieder sie. Die beiden waren Zwillinge. Plötzlich wusste ich wer Lucius war. Ein eitler selbstverliebter Erzengel, der jede Verletzung seines Körpers aufs Strengste bestrafte. Ich hatte von ihm gehört, wenn auch nicht namentlich. Doch dann mischte sich eine neue Person ein.

„Belial!“

„Miranda!“

Meine silberhaarige Leibwächterin stand plötzlich da und sah mich schockiert an. Ich merkte erst jetzt, dass ich mit Layla praktisch Seite an Seite stand. Das konnte durchaus falsch aufgenommen werden. Wurde es auch, von allen Anwesenden.

„MEINE EIGENE SCHWESTER!“

„N-Nein, warte du verstehst das falsch!“

Doch Wörter erreichten ihn nicht mehr. Ich sah den fanatischen Hass in seinen Augen leuchten. Dann schoss er die gesammelte Energie ab. Ich sah, wie die goldene Kugel auf uns zuraste. Plötzlich stand jemand vor mir. Miranda!

Sie drehte sich zu mir um. Lächelte. Dann sprach sie und ihre Stimme zitterte, während ihr Tränen über die Wangen liefen.

„Idiot, wie soll ich dich den beschützen, wenn du einfach wegläufst.“

„Nein.“

Sie schloss die Augen. Die Kugel kam immer näher.

„NEIN!“

Ich packte sie und stieß sie hinter mich. Etwas brach aus meinem Rücken aus und baute sich als Schutzschild vor mir auf. Dann war die Kugel heran. Alles verging in strahlendem Licht.
 

Oben in der Luft lachte Lucius aus vollem Hals. Doch plötzlich brach das Lachen ab. Das Licht verzog sich viel zu schnell und Lucius spürte, dass dort unten noch alle am Leben waren.

„LUCIUS!“

Genannter hielt sich die Ohren zu. Sichtbare Schallwellen fegten Kuppelförmig durch die Landschaft und rissen den Rauch, Trümmer und vieles andere mit sich.

„D-Das ist nicht möglich, niemand kann so laut schreien.“
 

Ich hörte erschrockenes Keuchen hinter mir. Ich wusste warum. Die meisten Dämonen konnten fliegen und benutzten dazu Fledermausflügel, die paar, die es nicht konnten waren so groß, dass sie es keinen Unterschied mehr machte. Es gab auch noch ein paar, die den Mittelpunkt bildeten.

Ich jedoch besaß keine Fledermausflügel.

Aus meinem Rücken waren zwei pechschwarze geflügelte Schwingen ausgebrochen und in meinen Händen hielt ich die goldene Kugel. Ich presste meine Hände zusammen, bis sie von Mandarinen- zu Erbsengröße geschrumpft war, schnippte sie in den Mund und schluckte. Ich streckte die linke Hand in die Höhe und meine Axt schnellte heran. Sie war bei der Explosion weggeweht worden. Ich spürte, wie ich mich in die Lüfte erhob.

Ich schloss meine Augen und öffnete sie langsam wieder. Dort, wo früher meine Augen waren, waren jetzt zwei pechschwarze Löcher, mit Kreisen, die so golden schimmerten, wie Barren dieses Metalls, welche blankgewienert in der prallen Sonne lagen. Den Mittelpunkt bildeten zwei glühendrote, geschlitzte Pupillen. Meine Ohren wurden spitz, ich bekam zwei Reihen Reiszähne und meine Haare wurden länger. Ich brüllte und aus meinem Mund schossen mehrere leuchtendschwarze Strahlen. Lucius gelang es nur mit Mühe auszuweichen.

Ich stand in der nächsten Sekunde hinter ihm und verpasste ihm einen tritt, der ihn zu Boden beförderte. In der rechten Hand hielt ich einen seiner Flügel. Ich sah ihn an und er ging in Flammen auf. Schwarze Flammen.

Ein Dutzend gelber Strahlen schoss auf mich zu. Ich machte mir nicht mal die Mühe auszuweichen. Genauso gut hätte man mit Schneebällen auf mich schießen können. Sie verpufften wirkungslos.

Ich stand auf dem Boden und sah auf Lucius herunter. Genannter drehte sich in der nächsten Sekunde panisch um. Ich schwang meine Axt und trennte ihm den anderen Flügel ab. Er schrie. Kurz ließ ich meinen Blick auf unsere Zuschauer schweifen. Miranda, Layla und ein rothaariger Engel standen dort und sahen uns schockiert an. Ich spürte einen Druck auf meiner Brust und hörte ein Geräusch, als ob etwas metallisches zerbrach. Ich sah Lucius an und breite von meinen Füßen aus Dunkelheit aus. Sie blubberte.

„Lucius, du hast versucht nicht nur deine Schwester sondern auch einen anderen Engel und meine Freundin zu töten. Es ist mir völlig egal, wer du bist, was du für Beziehungen, Einfluss oder Freunde hast.“

Ich hob meine Axt, während Lucius sein eigenes Ende kommen sah.

„Niemand verletzt meine Miranda.“

Die Axt sauste herab.
 

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Neuer Saufkumpane und ein kleines Mädchen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Still war es auf dem Dorfplatz Hargeons. Nur ich, Miranda, Layla und ein rothaariger Engel waren da. Dachte ich. Ich wandte mich vom noch blutspritzenden Leichnam Lucius ab und sah die drei an. Ich behielt noch immer meine unmenschliche Form. Die drei sahen mich einen Moment an, dann sanken sie Synchron auf die Knie.

„Befiehlt uns Gebieter.“
 

Ich seufzte, dann ging ich zu den dreien und half nacheinander einem von ihnen hoch. Zuerst Miranda, dann Layla und zuletzt dem unbekannten. Ich sah ihn an und runzelte die Stirn. Er begriff sofort.

„Keltor, Herr.“

„Belial, noch bin ich nicht soweit, Herr genannt zu werden. Für dich werde ich immer Belial bleiben.“

Der letzte Satz galt Miranda, welche rot anlief und zu Boden sah. Layla konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

„Irgendwo hier müsste noch ein grauhaariger junger Mann mit langen schwarzen Gewändern sein. Findet ihn und bringt ihn her.“

Die drei verschwanden sofort.
 

Kaum waren sie weg, wandte ich mich wieder dem Leichnam zu. Ich ging in die Hocke und hob seinen Kopf. Ich hatte mich in letzter Sekunde entschieden ihn nicht zu spalten sondern zu köpfen. Konnte mir so ein schönes Souvenir mitnehmen.
 

Habt ihr das ernsthaft erwartet? Seid keine Idioten.
 

Ich hab ihn nur geköpft, weil ich es so leichter habe an seine Essenz zu kommen. Ich seufzte wieder, mir fiel grad auf, das ich ziemlich fiel seufzte. Ich sollte damit aufhören, sonst konnte man noch meinen, ich sei wegen irgendetwas unglücklich. Was ich auch war. Miranda nämlich. Selbst wenn wir jetzt zusammenkamen, würde es irgendwann rauskommen. Dann wäre es vorbei und Miranda würde vielleicht sogar sterben, zumindest aber als Druckmittel gegen mich benutzt werden. Jedoch, wenn ich mein Leben als Prinz aufgab.

Ein Knacksen ertönte, ich wirbelte herum, bereit einen weiteren wütenden Erzengel oder vielleicht sogar viele zu bekämpfen. Vielleicht stand sogar Gott höchst selbst hinter mir. Wutschnaubend, vor Zorn bebend und mit den ganzen Himmlischen Herscharen hinter sich. Halb bereitete ich mich sogar schon darauf vor, einen Heldentod zu sterben und vielleicht noch ein paar hundert Engel mitzunehmen.
 

Ich würde allerdings nicht gegen ein kleines sechsjähriges, menschliches Mädchen, das mich mit großen, furchtsamen Augen anstarrte den Heldentod sterben.
 

Zumindest nicht aller Wahrscheinlichkeit.
 

Blut lief ihr über das rechte Auge und sie sah reichlich verdreckt aus. Sie schwankte ein wenig. Dann fiel sie und ohne zu überlegen fing ich sie auf. Als ich sie berührte durchzuckte mich etwas wie ein Blitz und eine Erinnerung stieg in mir auf. Doch sie war zu schwach um sie zu greifen. Doch ich fühlte Schmerz, seelischen wie körperlichen und ein Lachen.
 

Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben und sah das Mädchen an. Ihr ging es sichtlich schlecht. Ich sprach sie an, versuchte sie wieder wach zu kriegen, doch vergeblich. Einer plötzlichen Eingebung folgend, verlängerte ich einen Fingernagel und ritzte ein Stück meines rechten Unterarms auf. Schwarzes Blut quoll heraus, ich fuhr mit dem Finger drüber, sammelte so das Blut und strich ihr es dann auf die Lippen. Langsam kam ihre kleine rosa Zunge heraus und sammelte das Blut, nur um dann wieder in ihrem Mund zu verschwinden. Es dauerte ein paar Sekunden, dann schluckte sie und ich seufzte erleichtert. Plötzlich runzelte ich die Stirn. Zugegeben, es war ein Seufzer aus Erleichterung aber trotzdem!
 

Oh! Leute mit schwachem Magen, schwachem Herzen oder einer ausgeprägten Gläubigkeit an das Himmelreich bitte folgenden Absatz überlesen.
 

Ich ging zurück zur Leiche und packte sie an den Schultern. Dann führte ich meinen linken Arm in den blutenden Hals und tastete umher, bis ich das immer noch schwach schlagende Herz fand. Ich riss es heraus hielt es über meinen Kopf, sperrte den Mund auf, presste meine Hand zusammen und eine winzige golden leuchtende Kugel fiel aus dem Herzen. Ich schluckte und warf das Herz weg.
 

Ich stand grad wieder auf, als mir Flügelschlagen verkündete, dass die drei zurückkehrten. Ich wandte mich um und lächelte.

„Myron mein Freund! Wo hast du gesteckt?“

Versteht mich nicht falsch, ich war froh, dass ich mich allein um die Engel kümmern konnte aber es hätte doch wohl gereicht, ein sicheres Plätzchen zu suchen und nicht als über Kopf zu türmen. Myron jedoch sah mich verwirrt an.

In der Sekunde begriff ich, dass ich noch immer in meiner Dämonengestalt dastand. Das änderte ich wieder. Ihm stand zwar der Mund offen, doch er fing sich rasch wieder.

„W-Wer sind?“

Ich brachte das schnell hinter mich.

„Die weißhaarige, melonentragende Schönheit hier ist Miranda. Der blonde Engel mit den sechs Flügeln ist Layla.

Ich ging auf Keltor zu und klatsche ihm auf die Schulter.

„Das ist unser neuer Saufkumpane.“

Miranda hatte mittlerweile das Mädchen gesehen.

„Wer ist die kleine?“

Ich grinste sie an.

„Ich hab überhaupt keine Ahnung.“

In dem Moment entschied sich die kleine aufzuwachen. Sie sah sich verwirrt um, erblickte mich und kam mit einem jauchzen auf die Füße. Sie grinste.

„Ich bin Kala.“
 

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Kala

„…“ Reden

<…> Denken
 

Das ist das letzte Kapitel, das in der Vergangenheit spielt. Danach gehts wieder in der Gegenwart weiter.
 

Viel Spaß^^
 

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Kala. Nachdem wir ein wenig nachgebohrt hatten, kam heraus das ihr Vater der Wirt des Gasthauses war, indem Myron und ich uns zum feuchtfröhlichen Beisammensein niedergelassen hatten. Was die anderen wieder auf meine Ankündigung bezüglich Keltor und Saufkumpane zurückführte. Man, haben die schockiert dreingesehen. Ist doch meine Sache, wenn ich zu meinem Saufkumpan mache oder? Nagut, wenn er nicht will, dann halt nicht aber ansonsten.
 

Miranda blinzelte plötzlich, legte den Kopf schief und schnupperte. Ich sah sie verwirrt an. Layla und Keltor waren noch nicht aus ihrer Schockstarre erwacht. Meine Leibwächterin wirbelte herum, sah Kala an und ging schnurstracks auf sie zu. Die Kleine bekam einen ängstlichen Ausdruck im Gesicht und ging einen Schritt rückwärts, dann fiel sie auf den Hintern. Ich tauchte hinter Kala auf und sah Miranda mit bösem Blick an. Die streckte aber nur ihren linken Arm aus und zeigte mit dem Finger auf Kala.

„Blut.“

Jetzt war ich schon wieder verwirrt. Ich folgte einfach ihrem Fingerzeig und sah Kala an. Es gab getrocknetes Blut, geronnenes, frisches, gefrorenes und es konnte noch eine ganze Menge mehr Formen haben. Aber menschliches Blut war immer Rot. Verschiedene Variationen, zugegeben aber immer rot!
 

Da fiel der kleine Strich schwarzen Blutes, der unterhalb ihrer Unterlippe lag natürlich auf. Verdammte Scheiße! Ich dachte wirklich, Miranda reist mir den Kopf ab! Sie bekam einen derart zornigen Ausdruck, dass sich Kala hinter meinem Hosenbein versteckte.

„Kleine, das ist wegen mir.“

Kala war eine schlaue kleine 6-jährige, denn schneller als ich schauen konnte, hatte sie sich hinter Layla, Myron und Keltor in Sicherheit gebracht. Ich hingegen, musste das Donnerwetter über mich ergehen lassen.
 

Das ging gefühlte Ewigkeiten lang. Dann entschloss sich Myron entweder aus reiner Neugier oder irgendeinem anderen Grund Miranda zu unterbrechen.
 

Eine dümmere Tat habe ich noch nie erlebt.
 

Doch das Wunder geschah und Miranda war sprachlos. Normalerweise unterbricht sie niemand wenn sie wütend ist. Nicht einmal mein Vater oder einer meiner Brüder.
 

„Was?“

„Ich hab gefragt, warum das den so schlimm ist was er mit Kana, ...“

„KALA!“

Die Stimme aus dem Hintergrund, welche sich an Laylas Gewand klammerte.

„Was auch immer, jedenfalls, was ist so schlimm daran?“

„Das es unmöglich vorherzusagende Nebenwirkungen haben könnte.“

„Zum Beispiel?“

„Erhöhte Regenerationskräfte, die Möglichkeit jederzeit nach belieben zwischen der Menschen- und Dämonenwelt hin und her zu wechseln, eine dämonische Gestalt. ALLES wäre möglich!“

Myron drehte sich um und sah Kala an. Ein undeutbarer Ausdruck lag auf seinem Gesicht.

Die Sonne sank langsam und tauchte den Himmel in ein leichtes Orange. Zeitgleich durchschnitt der Ruf einer Frauenstimme die Szene.

„KALA!“

Die kleine Begann zappelig zu werden.

„Mama!“

„Ich glaube es wird Zeit, zu verschwinden.“

Tja, Miranda war schon immer das klügere Höllenwesen von uns beiden.

„Du hast recht. Layla, Keltor, ihr beiden nehmt die Leiche mit. Myron du fliegst mit Miranda schon mal weg und bereitest eine kleine Rückreise vor.“

„Wenn du mich noch mal so anfasst, lass ich dich fallen.“

Was war das gerade?

„Ah, Myron?“

„Ja?“

„Wenn du Miranda an den falschen Stellen anfasst Hack ich dir deine Hände ab.“

Miranda lächelte, während Myron sichtlich nervös zu ihr Schritt. Weibliche Dämonen sind von Natur aus ein wenig Blutrünstig, da kommt so ein Spruch natürlich gut an.

Merkt es euch für die Zukunft, ja?

„Kala, komm her.“

Die kleine lief gehorsam zu mir, während Myron und Miranda abhoben. Kala stellte sich, mit hinter dem Köper zusammengefalteten Händen, vor mich hin und sah mich neugierig an.

„Hör zu, ich muss leider wieder gehen. Nein! Es geht nicht anders, ich hab aber etwas für dich.“

Ich griff mit der rechten Hand hinter meinen Rücken und holte eine einzelne schwarze Feder hervor.

„Hier, damit du mich nicht vergisst und ALLES was zwischen uns passiert ist muss ein Geheimnis bleiben. Klar?“

„Klar.“

Ehe ich reagierte wurde ich von ihr umarmt. Wieder durchzuckte meinen Geist eine Erinnerung.
 

Ich selbst, mit einer schwarzhaarigen Frau und einem blondhaarigen Mann, während wir über eine Wiese schritten.
 

Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Ich erinnerte mich an alles was passiert war in meinem Leben. Natürlich nicht an jede Einzelheit aber das war schon die zweite Erinnerung, die ich nicht kannte. Meines Wissens nach, litt ich jedoch nicht unter Gedächtnisschwund.

Als ich Kala ansah, merkte ich, dass auch sie verwirrt schien.

„Vergiss es. Also, machs gut und vergiss nicht was du mir versprochen hast.“

Als ich mich erhob stieg mir eine Geruchsmischung von Mandel und Alkohol in die Nase. Er ging unzweifelhaft von der kleinen aus.
 

Ich breitete meine Flügel aus und folgte Miranda und Myron in den Sonnenuntergang.
 

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Überraschender Besuch

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich ließ die kühle Nachtluft meinen Brummschädel umstreicheln. Ich hatte es nicht gemerkt aber während ich in der Vergangenheit schwelgte hatte ich gut mehrere Dutzend Fässer Alkohol gelehrt. Das war vor drei Stunden und jetzt bezahlte ich dafür. Plötzlich umfing mich der Geruch von Mandeln und Alkohol in die Nase. Das brachte mich zum würgen. Währenddessen hörte ich hinter mir ein Kichern.

„Also wirklich. Musst du es jedes Mal so übertreiben?“

Ich murmelte irgendwas, was im nächsten Brechreiz unterging. Dann spürte ich zwei zarte Hände, die meinen Rücken massierten. Augenblicklich verzog sich die Übelkeit. Ich richtete mich auf und seufzte erleichtert.

„So und jetzt gehst du dir erstmal den schlechten Geschmack aus dem Mund waschen.“

Ich dreht mich und betrachtete die Frau vor mir mit funkelnden Augen. Von dem kleinen Mädchen mit den großen Augen war nicht mehr viel über geblieben. Sie war jetzt eine 18-jährige Frau mit einem Traumkörper. Dessen alleiniger Anblick schon für enge Hosen bei mir sorgte. Oh, große Augen hatte sie immer noch. Nur war jetzt noch ein Paar dazugekommen. Mindestens genauso groß.

„Ja, ja.“

Brummelnd ging ich zum Meer um den Geschmack auszuwaschen. Ein Dämon zu sein, hatte seine Vorteile. Salzwasser und Regenwasser waren nämlich für uns in jeder Hinsicht gleich. Absolut harmlos.
 

Kala erwartete mich schon vor dem Gasthaus ihres Vaters. Mit dem verstand ich mich blendend. Das ging sogar so weit, das er mich schon mal als Erbe des Gasthauses angepriesen hatte. Was so viel hieß wie, dass ich Kala zu heiraten, Kinder zu zeugen und mich gefälligst in die Familie zu integrieren habe.
 

Nach der Meinung von Kalas Mutter konnte ich mich auch integrieren. An einen Ort, der möglichst weit weg von ihrer Tochter war. Ihre Einstellung machte manchmal Probleme. Kala hatte mir jedoch verboten, ihr irgendetwas anzutun.
 

Im Gasthaus gab es wieder das übliche. Keltor und Myron schliefen beide mit dem Kopf auf dem Tisch. Kalas Mutter rümpfte bei meinem Anblick die Nase. Ihr Vater hieß mich mit den Worten `mein Sohn´ willkommen und die paar Gäste, die noch da waren grinsten Kala an und zogen sie mit ihren Blicken aus.

Moment! Halt Stop! Die sahen Kala gar nicht an. Die sahen zur Theke. Ich folgte ihrem Blick und erstarrte. Dort saß Miranda.
 

Meine Leibwächterin drehte sich um, lehnte sich zurück und stützte sich mit den Ellbogen ab. Sie trug einen weiten grauen Mantel, so das ich nicht sehen konnte, was drunter war.

„Da seid ihr ja endlich.“

Ich starrte sei offenen Mundes an. Sie lächelte und machte den Verschluss ihres Mantels auf.

Augenblicklich erhob sich ein wahres Pfeif- und Klopfkonzert. Kein Wunder, bei dem was sie trug. Oder eher nicht trug. Lederstiefel, die bis zu den Knien gingen. Ein schwarzer Slip und ein eiserner BH waren alles was sie anhatte. Ich schluckte.

„Wollen wir rauf gehen?“

Kala nahm mich an der Hand, ging mit mir die Treppe hinauf und Miranda kam förmlich herbeigeschwebt.
 

„W-W-Was machst du hier?“

Wir befanden uns in Kalas Zimmer und ich stand kurz vor einem Herzanfall. Miranda sah mich unschuldig an.

„Was meinst du?“

Kala hatte sich auf ihr Bett gehockt, die Beine angezogen und umklammerte ihr Kissen mit den Armen. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen.

„D-Das du hier bist! Der Aufzug! Alles“

„Ach das! Ich dachte ich Besuch dich mal.“

„Besuchen?“

„Ja.“

Ich starrte sie wortlos an. Plötzlich hörte ich ein Kichern und runzelte die Stirn. Dann drehte ich mich zu Kala um. Die in der selben Sekunde in schreiendes Gelächter ausbrach.

„Och Mann. Kala. Ich hatte ihn fast so weit.“

„Entschuldige Miranda, ich konnte es nicht mehr halten. Er hat einfach ein zu bescheuertes Gesicht gemacht.“

Jetzt grinste auch Miranda.

„Stimmt.“

Sie fing an zu lachen. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir sogar unten gehört werden konnten.

„Ihr verarscht mich doch hier.“

Kala hatte sich wieder unter Kontrolle und grinste mich breit an.

„Du schläfst seit etwa einem Jahr mit uns beiden und erzählst der jeweils anderen nichts davon. Die kleine Show musste sein.“

„Eigentlich sollte sie ja noch weiter gehen.“

„Ach ja?“

„Ja. Soweit, das du dich dann hättest entscheiden müssen, mit welcher von uns beiden du es tun willst.“

„Wenn ich euch beide gewollt hätte?“

„Dann hättest du uns beide bekommen.“

Mir klappte der Mund auf. Miranda kicherte.

„Wir lieben dich beide von ganzem Herzen und haben auch Gefühle füreinander. Ich bin mir ziemlich sicher wir hätten uns einigen können.“

Kala sah Miranda an.

„Weißt du, ich glaube wir sollten ihm zeigen wie wir füreinander fühlen.“

Miranda nickte und entledigte sich ihres BHs.

Ich schluckte und spürte wie meine Hose eng wurde. Das sollte die bisher beste Nach meines Lebens werden.
 

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Geschichten des Lebens

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich lag auf Kalas Bett, umschlang selbige mit dem linken und Miranda mit dem rechten Arm. Ich sah auf die Decke und ließ meine Gedanken kreiseln. Plötzlich runzelte ich die Stirn, als mir etwas einfiel. Ohne meinen Kopf zu bewegen sah ich zuerst Kala und dann Miranda an. Nur um festzustellen, dass mich beide ansahen. Kala sah zwar aus, als ob sie im Halbschlaf wäre aber Miranda sah mich wachen Auges an. Sie lächelte.

„Frag ruhig.“

„Wie zum Geier seid ihr mir eigentlich draufgekommen? Und wieso habt ihr beide nicht mit mir Schlussgemacht?“

„Mach du das Miranda, ich schlaf wieder.“

Miranda seufzte.

„Zweite Frage zuerst. Ich hab es dir doch gesagt oder etwa nicht? Wir lieben dich beide und uns gegenseitig über alles.“

Ich verstand immer noch nicht und das war mir wohl am Gesicht abzulesen. Miranda stieß einen gereizten Seufzer aus.

„Falls du es immer noch nicht gemerkt haben solltest, wir sind beide bi. Ich mag Frauen wie Kala und sie hat den bei Frauen denselben Fetisch wie du.“

Offensichtlich schlief Kala doch nicht so tief, denn sie lief rot an.

Denselben wie ich? Ich ließ meinen Blick zu Miranda Vorbau wandern.

„Bingo. Kala hat 90DD, ich hab 100DD.“

Sie lief leicht rot an.

„Du hast den selben Fetisch!“

„Du hast mich dazu gebracht.“

„Äh?“

„Was glaubst du eigentlich, wie lange und wie oft ich es mir selbst gemacht habe? Nur weil du zu blöd und feige warst endlich den Entscheidenden Schritt zu machen!“

„Oh.“

„Ja! Oh.“

Unvermittelt schlug Kala die Augen auf.

„Falls es dich interessiert. Wir haben mal unseren Umfang ohne unsere Waffen gemessen.“

Miranda starrte Kala an.

„Was ist? Ich trag auch was Produktives bei. Ich hab 88 und sie 92 cm.“

Ich starrte Miranda an.

„Was ist?“

„Keine Kreuzschmerzen?“

Ich wusste sofort, das ich was Falsches gesagt hatte. Miranda starrte mich verletzt an. Dann kamen ihr Tränen.

„G-Gerade du solltest es eigentlich wissen. M-Mein Rücken ist sehr unempfindlich. Dafür wurde gesorgt.“

Sie barg ihr Gesicht in den Händen. Kala richtete sich auf und ich schlang beide Arme um Miranda.

„Ich hab mich schon gefragt, woher die kommen.“

Ich sah Kala böse an. Wusste ich doch, was sie meinte. Dünne Weiße Narben überzog Mirandas Rücken. Zwischen Schultern und Rippen war es am schlimmsten.

„S-Sags ihr.“

Kala blinzelte verwirrt. Ich seufzte.

„Miranda wurde in einer kleinen Stadt im westlichen Gebiet meines Vaters geboren. In der Nähe waren riesige Wälder. Als sie eines Tages beim Spielen im Wald war, wurde sie von einer Bande Streuner gefangen genommen. Sie misshandelten sie, brachten ihr unter anderem die Narben bei und nahmen ihr das berühmte erste mal. Die Quälereien dauerten fast zwei Wochen. Dann fand ich sie. Ich war in der Nähe, weil ich mit meinem Vater gestritten hatte und grummelnd in den Wäldern umherlief. Eines Tages hörte ich ihre Schmerzensschreie und sah nach was da los war. Mir reichte ein Blick um Schluss zu machen.“

„D-Die größten Stückte, die man später fand waren ein paar Finger und es waren gut 20 Mann.“

Miranda hatte ihr Gesicht wieder erhoben und sah mich mit roten Augen an. Ich sprach jetzt direkt zu ihr.

„Du hast fast Fünf Tage lang mit niemandem geredet. Die meiste Zeit hattest du Angst überhaupt berührt zu werden. Nur deine Eltern und ich durften das. Ich hab dir dann ein paar Tropfen von meinem Blut gegeben und…“

Ich brach ab und sah Miranda an.

„Was ist?“

„Miranda, wie alt bist du?“

„Erstens. Man fragt eine Frau nicht nach ihrem Alter. Zweitens bin ich, wie du sehr wohl weist fünfhundertvierund… “

Sie brach auch ab, dann starrten wir beide Kala an. Die recht verwirrt war.

„Was ist?“

„Ich bin mittlerweile fast 700 Jahre alt und sehe aus wie die meisten 300 bis 400 jährigen. Miranda ist 534 und sieht aus wie mit 250. Wir haben beide auch die Gesundheit des entsprechenden Alters.

Kala verstand langsam. Sie schluckte.

„Ich?“

„Ich fürchte Kala, du wirst ein paar Hundert Jahre alt werden. Ich kann nicht genau sagen wie alt, aber du wirst wohl deine Neffen und Nichten bei weitem überleben.“

Uns drei Überlief ein kalter Schauder. Bei jedem aus einem anderen Grund.

Kala, weil sie verstand, dass ihr noch ein langes Leben bevorstand. Ein Leben mit vielen Schmerzlichen abschieden.

Miranda, weil sie die Geister der Vergangenheit einholten.

Mich, weil ich begriff, dass wir uns irgendwann wieder trennen mussten. Ich drückte beide an mich und sie kamen sofort näher ran. Miranda zog die Decke hoch.

Ich schwor mir, niemand würde uns auseinander bringen. Jetzt nicht, morgen nicht, nicht in aller Ewigkeit. Vielleicht eine vorübergehende Trennung, ja. Doch wir würden immer wieder zueinander finden. Ich würde dafür sorgen. Selbst, wenn ich Gott werden musste.
 

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Hab mir für die Größenangaben sogar eine Tabelle rausgesucht.

Beinah

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich saß auf einem Stuhl in Kalas Zimmer und sah meine beiden liebsten Frauen an. Miranda hatte sich an Kala geklammert und war schluchzend eingeschlafen. Kala umklammerte Miranda und hatte die Augen geschlossen. Ob sie schlief konnte ich nicht sagen. Ich ließ meinen Blick durch ihr Zimmer wandern. Ein einfacher Schrank, ein Regal mit ein paar Büchern, das Bett, der Stuhl auf dem ich saß und ein Tisch waren alles hier drin. Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln als ich die Bücher sah. Schulpflicht gab es keine und man konnte nur in die Schule gehen, wenn man viel Geld oder gute Beziehungen hatte. Kalas Eltern hatten weder das eine noch das andere, also brachte ich ihr das Lesen bei. Sie hatte ohnehin eine Abneigung gegen alles himmlische und die Lehrer in den Schulen waren alles Mönche. Ich grinste als ich mir ein paar Szenarien ausmalte, wie Kala und die Mönche aufeinander trafen.

Mein Grinsen erlosch, als mir meine Verlobte einfiel. Das konnte ein Problem werden.

„Du redest im Schlaf.“

Mein Kopf ruckte herum und sah Miranda an. Miranda hatte sich umgedreht und sah mich an. Kala hatte hinter ihr ihren Kopf auf ihren Ellbogen gestützt und sah mich ebenfalls an.

„Ich mach was?“

„Im Schlaf reden. So haben wir recht schnell voneinander erfahren.“

„Und haben uns recht schnell lieb gewonnen.“

„Stimmt.“

„Äh, könnten wir auf die Sache mit ´im Schlaf reden´ zurückkommen?“

„Natürlich. Du weißt doch, das ich immer zu dir komm, wenn ich in der Nacht Alpträume habe?“

Kala sah Miranda erstaunt an. Ich nickte.

„Da hast du rausgefunden, dass ich im Schlaf rede?“

„Nein! Da hast du nicht im Schlaf geredet.“

„Du hast doch gerade…“

„Du redest im Schlaf, wenn du vorher Sex hattest.“

Stille.

„Was?“

„Im Schlaf reden. Nach Sex. Das tust du.“

„Ernsthaft?“

Kala grinste plötzlich.

„Das erklärt natürlich, warum ich dich nur als Schlafredner kenne.“

Miranda wirbelte herum und starrte Kala an.

„Was ist?“

„Du kennst ihn nur als Schlafredner?“

Kala blinzelte verwirrt, dann begriff sie worauf Miranda hinaus wollte. Sie lachte.

„Wir tuns wirklich erst seit einem Jahr. Genauer seit meinem 18. Geburtstag. Da haben wir es das erste mal gemacht. War für mich das generell erste mal.“

„Hättest du mir auch früher sagen können.“

„Sollte ne Überraschung für dich sein.“

„Du warst doch das Geburtstagskind.“

„Ich bin eben großzügig. Außerdem hatte ich schon sehr früh entschieden, wenn ich heiraten werden. Mit allem drum und dran.“

Miranda und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Das Thema Heirat war ein Problem in unserer Beziehung. Ich wollte Kala gerade ansprechen, als merkte, dass sie die Stellung gewechselt hatte. Sie hockte jetzt auf dem Bett, mit seitlich, nach hinten gewinktelten Beinen, leicht vornübergebeugt, auf ihre Hände gestützt und ihre Oberweite zwischen ihre Arme geklemmt. Miranda grinste und nahm die selbe Position ein. Ich schluckte. So wie die beiden dahockten brachte das den kleinen Belial auf volle Touren.

„Seht mal, was ihr angerichtet habt. So komm ich doch in keine Hose rein.“

Beide grinsten mich an und Kala winkte mich mit dem Finger her.

„Dagegen lässt sich was tun.“

Sie legte Hand an.

In der selben Sekunde ging ihre Tür auf und ihre Mutter stand da.
 

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Überlegungen

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Viel Spaß^^
 

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Sie starrte uns an. Wir starrten sie an. Keiner rührte sich. Irgendjemand musste die Stille doch durchbrechen. Ich erbarmte mich schließlich.

„Hallo.“

Sie schrie. Wir schrieen. Füße die eiligst nach oben kamen. Kanas Vater der hinter seiner Frau auftauchte. Miranda und ich, die fünf Minuten später angezogen vor der Tür standen, die uns die alte Schachtel gerade eben zugeknallt hatte. Miranda und ich hatten Hausverbot.
 

„Das war ne Scheißidee von dir herzukommen.“

„Wieso meine? Wenn du nicht so notgeil wärst, wäre das gar nicht passiert.“

„Wieso zum Teufel bin ich notgeil, wenn zwei geile Weiber mich förmlich zu einer zweiten Runde einladen? Bin ich schwul oder was?“

„Wie kommen wir jetzt zu ihr?“

In der Sekunde erhob sich Kalas Stimme im Haus.

„NEIN! ICH HEIRATE NIEMANDEN!“

„Da hast du es.“

„Ach ja?“

Ich grinste.

„Wir sprengen die Hochzeit.“

„Mehr nicht? Dir ist schon klar, dass wir nicht in die Kirche können?“

„Ich kenn zwei Personen, die das sehr wohl können.“

Miranda blinzelte verwirrt. Dann begriff sie. Sie zog eine Miene und schloss ihren Mantel. Auf meine missbilligende Miene lächelte sie.

„Du kannst sehen, wann immer du möchtest. Ich zeig allerdings nicht jedem, was ich habe.“

Wir wandten uns um und gingen den Weg hinauf. Ich ging etwas breitbeinig, was ihr natürlich nicht verborgen blieb.

„Was ist los?“

„Kala hat vorhin plötzlich arg fest zugepackt.“

Sie blinzelte, dann grinste sie.

„Warte bis wir daheim sind, dann massier ich ihn.“

Ich starrte sie in stummer Dankbarkeit an. Sie kicherte, wandte sich um und wir gingen weiter. Plötzlich blieb ich stehen. Miranda wandte sich um.

„Was ist?“

„Wo sind eigentlich Keltor und Myron?“

„Hier.“

Die beiden traten aus dem Schatten einer Hauswand. Sie wirkten ein wenig zerzaust. Ich betrachtete sie belustigt.

„Schwere Stunden?“

Die beiden zogen es vor, nicht zu antworten sondern warfen mir nur böse Blicke zu. Schließlich redete Keltor.

„Falls du es genau wissen willst, wir sind bereits vor ein paar Stunden aufgewacht. Wir haben uns natürlich gefragt, wo du denn abgeblieben bist, also haben wir Kalas Alten gefragt. Nachdem der uns gesagt hatte, dass so eine silberhaarige, gertenschlanke, melonentragende, vollschönheit mit roten Augen zusammen mit euch beiden hochgegangen ist, hatten wir eine Ahnung was passieren könnte und haben vorzeitig den Rückzug angetreten.“

„Wir habens uns hier vor einer Stunde gemütlich gemacht, um unsere Brummschädel ein wenig zu beruhigen. Dann seit ihr Aufgetaucht.“

Jetzt gingen wir alle vier die Straße rauf. Die Ortschaft hatten wir mittlerweile hinter uns gelassen. Ich erklärte gerade meine Idee die Hochzeit zu sprengen. Als ich zu dem Teil kam, dass entweder Keltor oder Layla Kala aus der Kirche rausschaffen sollten, kamen von Keltor sofort Einwände.

„Das wird nicht so einfach funktionieren. Auch wenn du, Miranda und ich eine Sondererlaubnis haben auf die Erde zu kommen, so ist Miranda doch ein Erzengel und braucht einen dementsprechenden Grund, auf die Erde zu kommen. Was soll sie sagen? Die Wahrheit? Das wird nicht klappen.“

„Wenn wir dem Priester sagen, dass er sie sozusagen als besondere Segnung herbeirufen soll?“

„Was sagen wir dann dem?“

„Drei Großvaters Namen noch mal! Muss ich erst die ganze Ortschaft niedermetzeln bevor ich sie haben kann?“

„Wäre eine möglichkeit, würde allerdings wohl einen Krieg nach sich ziehen.“

Wir starrten Myron an.

„Was ist?“

Plötzlich runzelte Miranda die Stirn und sah mich an.

„Würdest du für mich eigentlich auch so viel tun?“

Ich drehte mich um, nahm Mirandas Gesicht in meine Hände und küsste sie.

„Natürlich. Ich würde für dich genau so viel tun.“

Miranda umarmte mich und lächelte.

„Gut, ich würde nämlich genauso viel tun.“

Plötzlich hatte ich eine Eingebung. Ich grinste. Die anderen sahen mich neugierig an.

„Was ist los?“

„Ich kenne jemanden, der mir noch einen Gefallen schuldet. Wird Zeit diese Schuld einzutreiben.“

„Wo gehen wir hin?“

„Ins rote Land.“

Ich spürte förmlich wie die drei anderen Stockten.

„D-Das rote Land? A-Aber das ist…“

„Ich weiß Miranda, das rote Land ist Drachenland.“

„Wer?“

„Siehst du dann schon, gehen wir.“
 

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Geschenke

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Viel Spaß^^
 

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Ich stand am Bug des Schiffes, welches uns zum roten Land bringen sollte. Myron hatte mich schockiert angesehen, als ich ihm sagte, wir müssten mit dem Schiff weiter. Zuerst wusste ich nicht wieso, bis er nach nur fünf Minuten nach Beginn unserer Schiffsreise bereits über der Rehling hing. Keltor war auch nicht ganz wohl gewesen, doch nachdem er sich an das Schaukeln und Schlingern gewöhnt hatte, war es für ihn OK geworden. Miranda hatte zwar überhaupt keine Probleme mit dem Seegang, doch bereitete ihr Anblick mir Probleme. Bei ihr hüpfte etwas, wenn der Wellengang ein wenig stärker war, was für mich recht Ablenkend war.

Nicht nur für mich. Miranda trug Bauchfrei und sehr viel Ausschnitt, was die Mannschaft beim geringsten Wellengang zum Sabern brachte.
 

Zumindest so lang, bis ich klargemacht hatte, das dieses Schiff auf direktem Weg in die Hölle fahren würde, sollte auch nur einer der Mannschaft was mit Miranda versuchen. Ein paar schwarze Federn hatten den Rest erledigt und eine Umarmung und ein breites Lächeln von Miranda, mit anschließender Zungenarbeit ihrerseits in der Kabine waren die Belohnung gewesen.
 

Endlich tauchte am Horizont ein Schatten auf. Ich grinste und nach ein paar Minuten erschallte der entsprechende Ausruf vom Ausguck.

„Keltor! Miranda!“

Ich drehte mich um und sah die beiden an.

„Holt die Kisten rauf, ich kümmer mich um Myron.“

Die beiden verschwanden unter Deck und ich ging zu meinem leidenden Freund.

„Hey Myron.“

Ein krächzen war die Antwort. Ich grinste.

„Unser Ziel ist in Sicht.“

So eine Reaktion hatte ich das letzte mal erlebt, als ich Miranda eine Diamanthalskette mit dickem roten Rubin geschenkt hatte. Das war vor einem halbem Jahr zu ihrem Geburtstag gewesen. Weil es gleichzeitig das erste mal war, seit wir zusammen waren, sollte es was besonderes sein. Sie hatte sich anschließend bei mit bedankt. Auf die körperliche Art. Sechs mal. Wir waren allerdings ein wenig zu laut, denn als wir am nächsten Tag zum Frühstück erschienen, hatten uns alle angesehen. Wirklich alle, selbst die Diener und mein Vater hatte mit sichtlicher Belustigung gefragt, ob den die Gymnastikübungen erfolgreich verlaufen sein. Ich Vollidiot hatte nichts besseres zu tun gehabt, als zu sagen, dass ich sechs Erfolge hatte verzeichnen können. Miranda hätte mich am liebsten mit ihren Blicken erdolcht und meine Brüder hatten sich eins abgelacht. Mein Vater hatte gelächelt und nur Fünf Worte gesagt.

„Es war nicht zu überhören.“

Um das zu verstehen, sollte man wissen, dass das Zimmer meines Vater 500 m von meinem entfernt lag.

„Woran denkst du?“

Mirandas Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Ich wendete den Kopf und grinste sie an.

„Halskette mit Rubin.“

Sie lächelte.

„Das war wirklich eine bescheuerte Tat gewesen. Vor allen Leuten.“

„Ich habs doch wieder gut gemacht.“

Jetzt grinste sie.

„Stimmt. Du hast dich in der folgenden Nacht selbst übertroffen.“

„Danke.“

„Wenn du das allerdings noch mal machen solltest, wirst du mir nicht so leicht davonkommen.“

Unwillkürlich verkrampfte ich beide Beine und legte beide Hände schützend über den kleinen Belial. Miranda lachte.
 

Ich hörte den Kies unter meinen Füßen Knirschen und konnte bereits jetzt die nimmermüden Vulkane des roten Landes sehen. Hinter mir hievten die Matrosen die zwei Kisten auf den Strand.

„Was ist da eigentlich drin?“

„Keine Ahnung, das geht uns auch nichts an. Unser Job ist beendet.“

Die vier Matrosen sprangen wieder in die zweit Boote und ruderten zurück zum Schiff. Miranda trat hinter mich.

„Die sind weg aber was ist den jetzt drin?“

„Ich hab einen kleinen Abstecher zu einem meiner Vorratslager gemacht.“

„Vorratslager?“

Ich grinste.

„Irgendwann erzähl ich dir die Geschichte.“

Plötzlich ertönte über uns ein Brüllen.

„Ah wir werden begrüßt.“

Vor uns landeten zwei rote Drachen. Der linke brummte.

„Ah, Prinz Belial. Es ist einige Jahre her. Diesmal sogar mit Begleitung.“

„Falls ihr es vergessen haben solltet, ich war letztes mal auch in Begleitung.“

Donnerndes Gelächter erfüllte die Luft.

Der rechte grinste.

„In der Tat, das stimmt.“

„Ihr kommt grade recht. Unser verehrter Souverän bezieht wieder mütterlichen Unmut.“

Ich klatschte mit der Hand an die Stirn.

„Was hat Igdral diesmal angestellt?“

„Sie haben bei den Vulkanen gespielt.“

Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Er weiß doch ganz genau, das er das nicht darf.“

„Jetzt kriegt er die Quittung.“

Ich wieß mit dem Finger auf die beiden Kisten.

„Geschenke für den kleinen.“

„Ah, Prinz Igneel wird sich freuen.“
 

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Familienrat

„…“ Reden

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Viel Spaß^^
 

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Während ich und meine Freunde uns auf dem Weg zu Drachenkönig Igdral befanden, hielt meine Familie einen Krisenrat ab. Erfahren habe ich es von einem treuen Diener.
 

Im Thronsaal des Palastes meines Vaters herrschte helle Aufregung. Mein Vater, meine drei Brüder, mein Onkel und meine Tante mitsamt ihren jeweils zwei ältesten Kindern, hatten sich versammelt, um über meine neuesten `Kapriolen` zu diskutieren. Nur mein Großvater war nicht anwesend.

„Das kann so nicht weitergehen, Bruder. Allein die Verbindung mit Miranda ist schon schlimm genug aber mit einem Menschen? Das darf nicht sein.“

„Ich gebe zu, mein Sohn hat es ein wenig übertrieben.“

„Ein wenig? Fehlt nur noch, dass er mit Beschwörern und Engeln Sauftouren macht.“

„Seit er vor 12 Jahren diesen Erzengel besiegt hat, ist er, ist seine Art anders geworden.“

Meine Tante neigte nachdenklich den Kopf und wirbelte mit ihren Fingern eine Strähne ihres lockigen feuerroten Haares.

„Obwohl ich zugeben muss, dass ich mehr als überrascht war, als ich vom Sieg hörte. Hast du uns etwas verschwiegen, was ihn angeht?“

„Auf keinen Fall.“

„Mein kleiner Bruder hatte schon immer unverschämtes Glück.“

„Ja, vor allem seit er Miranda angeschleppt hat. Nicht wahr?“

„Levi, du kleiner…“

„Das reicht alle beide. Willst du nicht auch mal was sagen Lucifer?“

Der Bücherwurm unserer Familie sah vom dicken Wälzer hoch, in dem er las.

„Ich kann seine Kräfte nicht berechnen.“

„Was?“

Alle blickten Lucifer gespannt an. Er legte das farbige Bändchen, am Buch befestigt war, zwischen die Seiten und knallte das Buch zu.

„Nach dem Sieg übe den Erzengel, wollte ich mithilfe von Archive seine Werte berechnen. Es war ein einziges Chaos. Die einzige Konstante schien, das alle Werte sich verdoppelt hatten.“

Der ältere Nordsohn machte ein nachdenkliches Gesicht.

„Gab es Anzeichen dafür, das irgend ein Wert an seiner Grenze war?“

Lucifer schaute ihn lange an. Dann seufzte er.

„Was ist nun?“

Mein jüngerer Bruder sprach langsam, als müsste er sich jedes seiner Worte erst zurechtlegen.

„Es war wirklich, ein einzige Chaos. Ich hab, mehrmals, versucht aus den vorhandenen Werten sein Maximum zu berechnen. Die Werte variierten stets ein wenig, doch sie schienen sich um einen bestimmten Punkt zu drehen.“

Er schluckte.

„Der Punkt lag bei einem Wert, der etwa dem sechsfachen seiner jetzigen Stärke entspricht.“

Ein paar Sekunden lang herrschte Stille in der Halle, dann brach Chaos aus.
 

Lucifer lehnte den Kopf zurück und genoss die Wärme des Bades. Nach seiner Ankündigung hatte ziemliches Chaos geherrscht, bis sein Vater eine Pause vorgeschlagen hat. Die hatte der dritte Sohn der Familie benutzt, um mal ausgiebig zu baden. In den heißen Quellen, in der Nähe der Stadt. In solchen Momenten, Abseits des Palastes, konnte er seinen Bruder verstehen. Er seufzte, als er auf die Uhr sah. Wurde Zeit wieder zum Palast zurückzukehren. Er seufzte wieder, stand auf, legte sich das Handtuch über die rechte Schulter und ging zu den Umkleideräumen. Als er eine angestellte sah, die ihre Neugier offensichtlich nicht zurückhalten konnte, huschte ein Lächeln über seine Lippen. Seine Familie würde noch eine weile ohne ihn auskommen, entschied er.
 

Die Familie wartete inzwischen ungeduldig.

„Wo bleibt er?“

Wie ihre Mutter war Lira, die älteste Prinzessin der südlichen Hölle, nicht für ihre Geduld bekannt. Ihre Mutter, Sylpha lächelte.

„Wenn er nicht kommt, fangen wir eben ohne ihn an.“

Mein Vater war rigoros in solchen Dingen.

„Die Entscheidende Frage ist doch, was tun wir?“

Die Nordprinzessin White stemmte die Ellbogen auf die Knie und den Kopf auf die Fäuste. Eine Sitzposition, die sie von ihrem Vater hatte. Satan hatte schon eine Idee, er war nur nicht sicher, wie sie es aufnehmen würden. Er musste behutsam vorgehen.

„Wir könnten es wie einen Unfall aussehen lassen.“

Alle Köpfe ruckten zu Satan herum. Sein Onkel runzelte die Stirn.

„Was?“

„Der Tod der Menschenfrau.“

Mein Vater spitzte die Lippen. Sylpha kicherte.

„Das müsste dann jemand sein, der keine Angst vor Belial hat und verdammt gut ist.“

Leviathan konnte eine missbilligende Miene nur schwer unterdrücken. Er wusste ganz genau, was passieren würde, würde eine der beiden Frauen zu schaden kommen. Er hatte die Werte von Archive auch gesehen. Die entstanden, als Miranda beinahe verletzt worden wäre. Beinahe. Wenn nun eine der beiden schwer verletzt wird, oder sogar stirbt…

Das wollte er sich nicht ausmalen.

„Wir drohen ihm einfach mit Verbannung, wenn er sich weigert sie aufzugeben.“

„Vergiss es, er würde eher einen Freudentanz aufführen.“

„Was sollen wir dann machen, Lira?“

Besagtes Südprinzesschen starrte ihre nördliche Cousine nur böse an. Alle anderen versanken in grüblerisches Schweigen. Langsam zeichnete sich Verzweiflung ab. Satan lächelte. Seine Zeit war gekommen. Er stand auf. Alle schauten ihn an.

„Ich gehe.“

Vater sah ihn grübelnd an. Die Rivalität zwischen Satan und Belial mochte vielleicht dazu führen, das der Jüngere bei einer Niederlage nachgab. Selbst wenn nicht, würde Belial vielleicht an einen Alleingang von Satan denken. Er beschloss es zu riskieren.

„Gut. Geh und tu was du für nötig hälst.“

Satan lächelte und verbeugte sich sogar.
 

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Drachen und Zorn

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Schon von weitem konnten wir den Drachenpalast sehen. Nun, ich zumindest.

„Whoa, der ist riesig.“

Bei Myrons Ausruf zuckten mir die Mundwinkel nach oben. Es war kein Wunder, dass er und die anderen beeindruckt waren. Für diejenigen, die es nicht wussten, sah der Palast wie ein einziger riesiger Berg aus. Ein Berg mit vielen Höhleneingängen.

„Und in welche Höhle müssen wir jetzt?“

Unser drachischer Führer wandte seinen Kopf und starrte Keltor an. Der wich ein paar Schritte zurück und fiel dann auf den Hintern. Ich räusperte mich.

„Lass gut sein, Cretos.“

Der Drache sah mich mit einem Auge an. Das andere immer noch auf Keltor gerichtet. Ich grinste. Plötzlich leuchtete Erkennen in dem einen Auge.

„Ach so ist das.“

„Hab ich doch glatt vergessen, es zu erzählen.“

„Was hast du vergessen?“

Ich schluckte und erstarrte. Ich kannte den Tonfall. Und ich fürchtete ihn. Miranda stand breitbeinig hinter mir, die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte mich an. Ich lächelte sie entschuldigend an. Dann hob ich meine Stimme.

„Was ihr hier seht, ist der Palast des Königs und gleichzeitig die einzige Stadt der Drachen: Fortaleza del Dragón Señor de Tierra del Fuego!”
 

Bereits beim Tor konnten wir eine wütende Stimme vernehmen. Ich grinste. Drachenkönigin Illaya war noch nie für ihre gute Wortwahl bekannt, wenn sie wütend war. Ich sah Cretos an.

“Erlösen wir ihn?”

Er grinste und zeigte dabei seine großen Beiserchen.

“Ach, weißt du, meine Tante hat schon recht.”

„Kann sein aber ich hab nicht die Zeit, um ewig zu warten.“

„Na, in dem Fall…“

Er stellte die Kisten, die er mit dem Schwanz umschlungen hatte zu Boden und ging hinein. Ich sah ihm nach, doch die anderen interessierte mehr die architektonische Natur.

„Wie haben die das hingekriegt?“

„Sie haben den Fels geschmolzen und dann die Edelsteine eingefügt.“

Das Tor war etwa 50 Meter hoch und gut halb so breit. Wie ein Rahmen umgab eine Schicht geschmolzenes Gestein, das mit tausenden Edelsteinen bestückt war, die Öffnung. Von drinnen erschollte plötzlich ein gigantisches Brüllen. Ich lächelte und trat hinein.

„Belial! Was tust du? Bleib stehen!“

„Ganz ruhig Miranda. Das war das Zeichen zum Eintreten.“

Auf einmal hörte ich, wie etwas heranrauschte, etwas gewaltiges und blieb stehen.

„Verteilt euch. Am besten weit weg.“

Die anderen verstanden zwar nicht, gehorchten aber.

„BELIAL!“

Ich grinste. Er würde sich nie ändern. Ich setzte den linken Fuß nach hinten, holte mit dem linken Arm aus und ließ ihn nach vorn zischen. Aus dem Dunkel schnellte ebenfalls eine Faust hervor. Beide stießen aufeinander. Dann tauchte das Gesicht eines etwa 40-jährigen Mannes mit langen feuerroten Haaren, gelben Echsenaugen und Hakennase auf. Sein Gesicht war breit und kantig und er grinste.

„IGDRAL!“
 

Bald darauf saßen wir in der Privathöhle seiner Majestät und Igrdal lag in Drachenform vor uns, die mächtigen Vorderpfoten übereinander gelegt und hörte meiner Erzählung zu.

„… und deswegen bin ich zu dir gekommen, um den Gefallen einzufordern.“

<Belial!>

„Du hättest durchaus mehr fordern können.“

„Vielleicht, doch es wäre kaum etwas wichtiger gewesen.“

„Das mag stimmen.“

<Belial!>

Igrdal grinste. Ich konnte mir vorstellen, was in ihm vorging. Als König hatte er selten eine Chance, sich außerhalb des roten Landes aufzuhalten. Jetzt hatte er nicht nur die Möglichkeit dazu, sondern auch noch die möglicherweise beste Ausrede. Jeder Drache hielt sich an den Spruch ´Eine Hand wäscht die andere` und kein Drache mischte sich in die Schuldgeschäfte des anderen ein.

<Hilf mir!“

Ich runzelte die Stirn. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass in meinem Kopf eine andere Stimme war. Nur, wie sollte die dahin kommen? Ich sah Miranda an.

„Hast du was gesagt?“

„Wieso sollte ich was sagen? Die einzigen, die jetzt geredet haben waren die königlichen Hoheiten, also ihr zwei.“

Ich legte den Kopf schief.

<Belial!>

Ich runzelte die Stirn. Kala?

<Belial!>

<Kala! Was ist los?>

<Belial! Hilf mir! Belial! Er wird…>

„KALA!“

Ohne es zu merken, war ich aufgesprungen. Die anderen sahen mich verwirrt an. Miranda runzelte die Stirn.

„Was ist los?“

Ich hob die Hand, damit sie Still war. Es dauerte ein paar Sekunden, doch plötzlich.

<Hallo, kleiner Bruder.>

<Satan!>

<Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.>

<Was ist mit Kala?>

<Oh, der geht’s gut, noch.>

Ich knurrte.

<Lass die Finger von ihr.>

<Keine Sorge, ich leg keinen Finger an sie. Es ist eher, hm, wie würdest du es nennen? Jetzt hab ichs! Der kleine Satan erkundet gerade ihr innerstes.>

Ich brüllte auf.

<Du perverser Arsch!>

<Na, na. Wer wird den gleich? Sonst gibt der kleine Satan vielleicht noch sein Abschiedsgeschenk vor… hat sich grade erledigt. Vielleicht kommt es ja zum Vorschein? So, in neun Monaten etwa?>

Ich brüllte noch einmal auf. Die Erde vibrierte, der Boden brach auf und heiße Lava schoss heraus. Die anderen brachten sich in Sicherheit und treue Soldaten stürzten herbei um ihren Herrn zu schützen. Ich hatte mich während des Brüllens in meine Dämonenform verwandelt und schoss davon.
 

„Was zum Teufel ist passiert?“

„Keine Ahnung, Keltor wirklich nicht.“

„Euer Majestät.“

Miranda und die anderen wirbelten herum. Ein Dienerdämon war wie aus dem nichts erschienen. Meine Leibwächterin runzelte die Stirn. Die Drachen betrachteten ihn argwöhnisch.

„Ich kenne dich. Du arbeitest im Palast. Was willst du?“

„Prinz Belial?“

„Du hast ihn knapp verpasst, also was ist los?“

Der Diener berichtete von der Familiensitzung. Als er zum Schluss kam schnappte Miranda nach Luft und die anderen starrten ihn an. Nach ein paar Herzschlägen kam wieder leben in sie. Miranda reagierte als erste.

„HINTERHER!“

Sie, Keltor, Myron und ein Dutzend Drachen eilten mir nach.
 

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Ein für alle Mal

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ein unbändiger Zorn trieb mich voran. Lies mich schneller sein, als je zuvor in meinem Leben. In meinem Kopf tauchten immer wieder die selben Bilder auf. Satan, wie er Kala…

Ich konnte es nicht mal denken. Falls das tatsächlich passiert sein sollte…

„Ich reis ihm jeden Knochen einzeln raus!“

Ich brüllte meinen Zorn erneut hinaus. Wasser spritzte Dutzende von Meter hoch in alle Richtungen davon. Ich beschleunigte noch einmal und brach mehrmals auf meinem weiteren Weg durch irgendetwas. Ich wusste nicht, was es war und es war mir auch egal. Später hab ich dann erfahren, dass ich da wohl durch eine Seeschlacht durchgerauscht bin und dabei gut die Hälfte aller Schiffe versenkt habe.
 

Tja, so schnell kanns gehen.
 

Schließlich konnte ich am Horizont die Bucht mit dem Fischerdorf Hargeon sehen.

Und die Qualmsäulen. Ich runzelte die Stirn, besorgt, schlug einmal mit den Flügeln und stand auf der Steinernen Hafenmole.
 

Ganz Hargeon brannte. Es war in hellblaues Feuer gehüllt. Satans Feuer.

Ich sah mich um und registrierte keine einzige Lebende Seele. Ich sank auf die Knie. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

<Die Ebene oberhalb der Bucht.>

Ich knurrte und ging in mich. In jedem Wesen befinden sich Barrieren, die den Geist, die Aura, einen Nebeneffekt der Macht eines Wesens zurückhalten. Ich habe viele Namen dafür gehört. Ganz egal, ob man es Haki, Reiatsu oder sonst wie nennt. Der Effekt ist derselbe: Je stärker der Geist, umso überwältigender für andere. Ich spreizte meine Flügel und flog auf die Ebene.
 

Satan erwartete mich. Grimmig lächelnd. Er hatte die wenigen Überlebenden in einen Ring aus Feuer eingeschlossen. Die einzige Ausnahme bildete Kala. Sie lag nicht weit von meinem Bruder entfernt. Sie war fast nackt, über und über mit Prellungen, Schürfwunden und einem Weisen Zeug, dass ich sehr gut kannte, bedeckt. Sie lag auf dem Rücken, die Beine leicht zur Seite angewickelt, die Arme wegstreckt und den Kopf auf die Seite gelegt. Ich konnte ihre Augen sehen, sie waren trüb und leer.

Ich sah Satan an und empfand reine Mordlust. Er grinste.

„Hab dich nicht so. Sie lebt ja noch. Ich muss dir übrigens gratulieren. Sie hat immer wieder deinen Namen und auch mal den von Miranda geschluchzt. Anscheinend konntest du die beiden Frauen zu einer Dreiecksbeziehung bewegen. Respekt Alter. Vor allem bei solchen Oberweiten.“

Ich knurrte und ließ meine Axt erscheinen. Satan grinste.

„Na, na. Ich war noch nicht fertig mit dem Lobpreisen. Sie besorgts einem sogar mit ihren beiden Eutern und mit dem Mund, wenn man höflich fragt! Naja, die andere Möglichkeit wäre eine weitere Runde in ihr gewesen. Oh, ihr Hintern ist übrigens auch ganz ausgezeichnet.“

Er lachte.

Irgendwo in meinen Hinterkopf machte es Klick, roter Nebel erfüllte die Ränder meines Sichtfeldes und ich stürzte brüllend auf Satan zu. Hellblaues Feuer hüllte ihn ein, dann trug er seine Totenkopfrüstung und seinen Zweihänder. Ich tat es ihm nach. Finsternis hüllte mich ein und enthüllte meine Rüstung. Sie war von einem glänzenden schwarz und auf dem Brustpanzer, den Handschuhen und den Stiefeln war mein Zeichen drauf. Satan grinste, als er das sah.

„Lass es uns beenden. Ein für alle Mal.“
 

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VS Satan

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich schwang meine Axt über die linke Schulter diagonal nach unten. Satan konterte mit einem horizontalen Hieb seines Zweihänders. Der Aufprall unserer Klingen ließ den Boden aufbrechen und risse in der Luft entstehen. Unsere Muskeln schwollen an, als wir den anderen wegzudrücken versuchten. Unsere Stiefel bohrten sich in die Erde und rissen sie auf. Plötzlich wurden wir beide weggeschleudert und ein Krater durchzogen von Messerscharfen Felsspitzen, entstand dort, wo wir gerade noch standen. Ich machte einen doppelten Rückwärtssalto, kam mit den Stiefeln und der rechten Hand auf und rutschte noch ein paar Meter weiter. Ich hörte ein Knistern und sah hoch. Satan hatte noch im Flug einen Feuerball auf mich geschmissen. Ich schnaubte und schoss eine Kugel Finsternis ab.

Sie trafen aufeinander und explodierten.

Mich rettete nur ein erheben in die Lüfte vor den Auswirkungen. Einem Instinkt folgend, drehte ich mich um und schwang meine Axt horizontal. Funken sprühend traf sie auf Satans Schwert. Für ein paar Sekunden schwebten wir in der Luft.

„So, wie wir es begonnen haben, so beenden wir es.“

Satan grinste.

„Einverstanden.“

Wir landeten auf dem Boden und ich nahm meine menschliche Form an. Ich hörte erschrockene Ausrufe von Seiten der Dorfbewohner. Als nächstes verschwanden unsere Rüstungen. Schließlich standen wir uns barfuss, oben ohne und nur mit unseren Hosen bekleidet gegenüber. Herzschläge vergingen.

Satan sprang auf mich zu und schwang sein Schwert senkrecht. Ich riss meine Axt hoch. Beide Klingen prallten aufeinander. Ich verlagerte meinen Schwerpunkt nach links und Satan rauschte an mir vorbei. Ich rammte ihm meine Schulter in die Hüfte. Er keuchte und sein Knie traff meinen Bauch. Ich schwankte und entging so dem nächsten, halbherzig, geführten Hieb. Ich rollte nach Vorn und riss meine Axt rum. Satan war plötzlich zu nah und riss seine Klinge von unten nach oben zum Stich durch meinen Schädel. Ich ließ mich nach hinten gleiten und mein Schienbein begrüßte Satans Weichteile.

Aufheulend ging er in die Knie. Meine Axt schwang im horizontalen Enthauptungshieb, doch Satan ließ sich nach links fallen, stützt sich mit der linken Hand ab und schwang seine Beine von der Seite gegen mich. Ich ging zu Boden und Satan war im nächsten Moment über mir. Ich grinste, schnellte hoch und verpasste ihm eine Kopfnuss, die ihn zurückfliegen lies. Stechender Schmerz durchzuckte meine linke Schulter. Hatte er mich doch erwischt. Ich sprang auf und schwang meine Axt in beinah senkrechtem Hieb nach oben und schlitzte ihn an den Rippen auf. Er zischte, rammte seinen Kopf gegen meine Schulter und zwang mich so, meine Verteidigung zu öffnen. Dann führte er einen Hieb, der mich von der linken Schulter bis zur rechten Hüfte aufschlitzte. Ich knurrte und schwang meine Axt mit einer Hand. Sie fraß sich durch seinen rechten Oberarm und seine rechte Brust. Wir sprangen beide voneinander weg und begutachteten einander. Blut lief mir in Sturzbächen von der Wunde am Oberkörper herab. Er blutete am Kopf, aus dem rechten Oberarm und aus zwei Wunden aus der Brust. Ich hustete und ein Schwall Blut ergoss sich aus meinem Mund. Er grinste und ich sah, dass Blut zwischen seinen Zähnen hervor lief.

„Wann hat Vater eigentlich das Duell abgebrochen?“

„Bevor wir uns gegenseitig aufschlitzen konnten.“

„Stimmt. Hat es als Unentschieden abgeurteilt.“

„Ganz schlechte Idee.“

„Allerdings. Hat den Grundstein für unsere Rivalität gelegt.“

„In der Tat. Doch es endet hier und heute.“

„Allerdings.“

Wir hoben beide unsere Waffen und taxierten einander. Ich verengte die Augen. Dann sprangen wir beide aufeinander zu. Unsere Klingen trafen aufeinander und unsere Körper vibrierten mit.

„BELIAL!“

„HATELT EUCH DA RAUS!“

Satan und ich sprangen beide voneinander weg. Ich hatte nur noch Kraft für einen Angriff und er auch.

Wir schossen beide aufeinander zu und wirbelten mit unseren Waffen umher. Dann waren wir aneinander vorbei und es war still.

Miranda hob ihren Kopf. Sie war zu Kala geeilt und hatte sie mit ihrer Wassermagie gereinigt. Jetzt umarmte sie ihre Liebhaberin und sah mich mit Tränen in den Augen an. Satan grinste.

„Du hast wirklich zwei Klasse Frauen.“

„Ich weiß. Frag mich manchmal womit ich sie verdient hab.“

„Führungsqualitäten.“

Ich sah ihn überrascht an. Er lächelte.

„Die hast du auch.“

„Nicht wie du.“

In der Sekunde öffnete sich meine Haut wie bei einem Reisverschluss von der rechten Schulter zur linken Hüfte. Schreiend ging ich zu Boden. Satan lächelte müde.

„Ich werde auf die Schreie unsere Familie warten, die von deinem Zorn vernichtet werden, schwarzer Gott.“

Blut spritzte aus seinem Hals und Satans Kopf flog davon. Sein Körper sank zu Boden.
 

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Erwachen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich Träumte. Es war ein bizarrer, perverser Traum. Ein ganzer Saal voller nackter Mirandas und nackter Kalas. Jede einzelne von Ihnen wurde von mindestens zwei oder mehr Männern rangenommen und trug einen eisernen Ring am Hals.. Ich selbst hatte sogar vier Frauen und saß auf einem Stuhl aus Knochen. Mein vier Frauen entpackten den kleinen Belial und … schlug die Augen auf.

Ich stöhnte. Was zur Hölle war das für ein Traum?

„Belial.“

Die Stimme kannte ich. Miranda! Ich drehte den Kopf und sah sie an. Ich lag in einem Zelt auf einer Pritsche.

„Miranda, was…“

Ich zischte und griff mir an die Brust. Da entdeckte ich die Verbände. Miranda Gesicht nahm einen sorgenvollen Ausdruck an.

„Als wir zu dir kamen hattest du fast keinen Puls mehr. Ich währe fast gestorben vor Sorge um dich und Kala.“

„Kala! Wo ist sie? Geht’s ihr gut?“

„Ganz ruhig. Ihr geht’s gut. Sie hat vor zwei Tagen das erste mal bei dir vorbei gesehen.“

Ich runzelte die Stirn.

„Zwei Tage?“

„Du hast fast fünf Tage durchgeschlafen. Wir haben dich und Kala inzwischen auf eine Insel gebracht.“

Fünf Tage! Ich pfiff durch die Zähne. In dem Moment ging die Zeltplane auf. Kala stand darin. Sie sah mich mit undeutbarem Blick an. Meine erste Regung war es, aufzuspringen, doch bei dem Blick hielt ich es für angebracht liegen zubleiben. Sie ging langsam auf mich zu. Miranda sah sie ängstlich an. Miranda ängstlich? Kala stand jetzt vor mir. Ich richtete mich langsam auf… und bekam eine geknallt.
 

So was nennt sich Dankbarkeit! Na Bravo!
 

„Du verdammter Dreckskerl! Du bist nicht besser als dein Bruder! Statt ihn mit deiner Magie zu bekämpfen fechtet ihr so ein Männer- ich hab den größten Schwanz – ding aus! Verdammt, du hättest draufgehen können! Und ich? Ich währe vermutlich als seine Sexsklavin geendet! Alle anderen hätte er umgebracht und mich behalten um seine Kinder zu kriegen!“

Sie stand schwer atmend vor mir. Ich schluckte. In der nächsten Sekunde fiel sie mir um den Hals und schluchzte. Miranda folgte in der Sekunde darauf.

„Mach das nie wieder. Hast du gehört?“

Ich lächelte und legte je eine Hand auf ihre Köpfe.

„Einverstanden.“

Sie sahen mich aus verquollenen roten Augen an. Ich sah Kala an.

„Er hätte dich nicht als Sexsklavin gehalten.“

„Was?“

Ich gab unser Gespräch wieder. Nur seine zwei letzten Worte verschwieg ich.

„Satan hat sich geirrt.“

Ich sah Miranda verwirrt an. Sie lächelte mich an, genau wie Kala.

Frauen sind manchmal echt unheimlich, wenn es um ihre Stimmungsschwankungen geht.

„Womit?“

„Womit du uns verdient hast. Nicht mit Führungsqualitäten. Sondern mit etwas anderem.“

„Das wäre?“

Sie kam näher und küsste mich.

„Das musst du schon selbst rausfinden.“

Dann ging sie aus dem Zelt. Kala sah ihr lächelnd nach, erhob sich und verschloss die Zeltplane. Ich sah sie verwirrt an. Sie grinste schwach.

„Sie hat gesagt, wir brauchen mal Zeit für uns allein.“

Sie setzt sich rittlings auf mich, zog ihr Oberteil aus und schlug ihre Haare nacht hinten. Ich berühte ihre Brüste. Sie waren überzogen von blauen Flecken.

„Tuts weh?“

„Ein wenig. Du wirst vorsichtig sein müssen.“

„Du auch.“

„Dann machen wir es diesmal langsam.“
 

Draußen stand Miranda und beobachtete die Sterne, die über der noch Mondtempellosen Galuna-Insel schienen.
 

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Versprechen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Sobald ich sicher war, dass Kala schlief, verließ sich das Zelt. Draußen hockte Miranda vor einem Lagerfeuer und starrte in das Feuer.

„Hey.“

„Hey. Wie geht’s dir?“

„Mir geht’s gut aber was ist mit Kala?“

„Du meinst, weil sie…?“

„Ja.“

Miranda verzog die Miene.

„Ich war um ehrlich zu sein dagegen, dass sie mit dir Schläft. Ich dachte das würde wieder alles hochbringen. Doch sie ließ sich nicht davon abhalten. Wie war sie?“

„Manchmal ein wenig unsicher. Ich hatte das Gefühl, als würde ich sie entjungfern. Hab mich zurückgehalten.“

„Das ist gut, hab ich auch.“

Ich zog eine Augenbraue hoch. Miranda lächelte schwach.

„Ich wollte irgendwas tun, wusste jedoch nicht was. Also hab ich das erstbeste getan, was mir eingefallen ist. Das war gestern.“

„Wie hat sie darauf reagiert.“

„Am Anfang war sie überrascht. Dann hat sie sich darauf eingelassen. Hab versucht sie nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Dreier sollten wir in nächster Zeit weglassen. Wir sollten uns eher auf Kuscheln, Aneinanderschmiegen und solche Sachen verlegen. Dann will ich mal.“

„Wohin?“

„Zu Kala.“

„Äh?“

In dem Moment ertönte ein Schluchzen aus dem Zelt. Miranda seufzte und ging hinein. Ich hatte das Gefühl, als ob ich noch etwas warten sollte. Also wartete ich.

„Äh, Majestät?“

Ich wirbelte herum. Vor mir stand ein Diener aus dem Palast meines Vaters.

„Was willst du?“

„Ich muss euch etwas erzählen.“

Dann erzählte er mir die ganze Geschichte der Familiensitzung. Als er zum Ende kam ging ich zum Meer. Ich starrte lange auf das Wasser. Schließlich fasste ich einen Entschluss. Ich fragte den Diener, ob die Leiche meines älteren Bruders hier sei.

„Ja Herr. Zusammen mit seinem Schwert.“

„Gut. Nimm das Schwert und richte meiner Familie folgendes aus: Ich werde zurückkehren, doch ich komme nicht allein. Miranda wird kommen und noch viele andere. Meine Armeen werden jede Stadt, jedes Dorf, jede Festung der Hölle besetzen. Meine Soldaten werden mit jeder Frau dasselbe machen wie das, was Kala widerfahren ist. Der Horizont wird nicht ausreichen um meine Männer alle zu sehen. Jeder Soldat der für meine Familie kämpft wird es als Glück betrachten, wenn er im Kampf sterben sollte. Die Gefangenen werden als Sklaven meine Festung errichten. Ich werde auf den Leichen meiner Familie tanzen bis die Sonne aufgeht. Ihre Köpfe werden eine Trophäenkammer zieren, die schöner und schrecklicher sein wird, als alles was je gebaut wurde. Niemand wird meinem Zorn entkommen. Sie werden bereuen, dass sie meine dämonische angefasst haben. Und eines noch. ICH VERSCHONE NIEMANDEN!“

Die Finsternis explodierte und drei paar Schwarzer Engelsflügel ragten aus meinem Rücken hervor. Meine Ohren wurden spitz wie Dolche und meine Haare gingen mir bis zur Hüfte. Meine Reiszähne glitzerten wie Diamanten. Meine Augen nahmen ihre andere Form an, doch es war anders. Die Finsternis darin schien nun das Licht selbst aufzusaugen, Die Goldenen Iriden funkelten wie Gottes Glanz und die rot leuchtenden, geschlitzten Pupillen schienen einen in feurige Tiefen zu ewigen Qualen hinab zu ziehen. Der Diener sah mich geschockt an. Dann drehte er sich um und floh.

„Willst du das wirklich tun?“

Miranda war aus dem Schatten des Zelteingangs getreten.

„Du hast zugehört?“

„Ja, Kala auch. Sie weiß nicht, was sie sagen soll und ich auch nicht.“

„Dann sagt nichts.“

„Wie du willst, doch ist das der richtige Weg?“

„Ja.“

„Du scheinst überzeugt zu sein.“

„Das bin ich.“

„Gut.“

Miranda wirbelte herum, als Kala herauskam. Pure Entschlossenheit funkelte in ihren Augen.

„Ich bin es auch.“

Dann entfaltete sich ihre Dämonenform. Miranda starrte sie an. Dann traten ihr Tränen in die Augen.

„Ihr zwei Vollidioten. Wer soll denn auf euch aufpassen, wenn ihr Chaos veranstaltet? Ich bin auch dabei.“

Dann entfalteten sich ihre Fledermausflügel und ihr Schwanz. Mir ist vorher nie aufgefallen, dass sie so schwarz wie meine und Kalas Schwingen waren. Kala jedoch betrachtete Miranda neugierig.

„Mehr nicht?“

Die Dämonen lächelte schwach.

„Ich bin ein Albino, d. h. dass uns ein großer Teil der körperlichen Veränderungen beim Wechsel in die Dämonenform abgeht. Flügel, Schwanz und Eckzähne. Mehr nicht. Die Fähigkeiten verändern sich jedoch ganz normal.“
 

Bald flog alles davon, was wir anhatten und wir fielen übereinander her.
 

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Vogelfrei

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Wir betrachteten den Himmel, während wir am Strand lagen und uns erholten. Unser Übereinanderherfallen in Dämonenform hatte jedem von uns blutige Kratzer und Bisse am ganzen Körper beschert. Kala war am schlimmsten dran, auch weil die Spuren von Satan an ihrem Körper noch nicht ganz verschwunden waren. Ich sah sie aus dem Augenwinkel an. Sie schien sich sehr für ihre Hörner zu interessieren.

„Wieso bin eigentlich die einzige von uns drei, die Hörner hat?“

Miranda grinste und ihr Schwanz peitschte.

„Weil du die mit dem größten Dickkopf bist.“

Ich lachte. Kala warf uns beiden böse Blicke zu und beschloss die Beleidigte zu spielen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Kopf weg. Ich grinste und sah wieder zum Himmel hoch.

„Ich hab nachgedacht.“

Miranda grinste.

„Mit dem großen oder mit dem kleinen Kopf?“

„Was?“

„Naja, das ist bei dir manchmal nicht ersichtlich. Das denken ähnelt sich nämlich sehr.“

„Stimmt ist mir auch schon aufgefallen. Da weiß man manchmal gar nicht, wo der Unterschied ist.“

„Nicht wahr Kala? Da muss man immer auf der Hut sein.“

„Allerdings.“

Die beiden lachten und jetzt spielte ich die beleidigte Leberwurst.

„Dann sag ich es euch eben nicht.“

Kala grinste mich an und Miranda küsste mich.

„Sag’s uns. Woran hast du gedacht?“

„Wo ich meine Armeen herkriege.“

Augenblicklich war die gute Stimmung verschwunden. Die Mienen meiner Mädchen waren ernst geworden. Kala durchbrach als erste die Stille.

„Und?“

Ich ließ mehrere Striche Finsternis erscheinen. Dann begann ich zu zählen.

„Als erstes: Die Engel. Die Fallen schon aus Prinzip weg. Ihrem Prinzip, wohlgemerkt. Keiner von Ihnen würde für oder Seite an Seite mit einem Dämon kämpfen.

Dann hätten wir die Menschen. Potenziell schon möglich, da jedoch der größte Teil von Ihnen streng gläubig ist, müsste ich mich entweder an die paar anderen wie Myron halten oder ein Schauspiel aufführen, dass mich als Gesandten Gottes hinstellt, der gekommen ist, die Menschheit ins Himmelreich zu führen und die Dämonen auszulöschen. NEIN, DANKE!

Die nächsten wären Igdral und die Drachen. Igdral wird mir als Freund zwar helfen wo er kann, doch ich glaube nicht, dass er sein Volk in offene Kampfhandlungen schickt. Wenn er nicht sogar ganz den König mimt und mir jegliche Hilfe verweigert.

Nun, die Dämonen: Um diesen Punkt zusammenfassend zu sagen: Die meisten werden sich wohl auf die Seite meiner Familie stellen. Die einzige Ausnahme würden ein paar Ehrgeizige und Rebellen bilden. Zu unzuverlässig.

Als nächstes: Die Monsterrassen. Doch das könnte ein Lebenswerk werden. Ich müsste dafür sorgen, dass sie meinen Befehlen gehorchen und sich nicht gegenseitig zerfleischen. Das erste könnte funktionieren, doch das zweite? Es gibt Rassen die zerfleischen sich schon, wenn sie sich nur sehen. Ein Lebenswerk möglicherweise.“

Jeder Strich war bei meiner Aufzählung entweder verschwunden oder kürzer geworden. Nur ein Strich war noch unverändert. Miranda sah ihn neugierig an.

„Was ist die letzte Möglichkeit?“

Ich zog eine Grimasse. Ich hatte den letzten Strich ganz bewusst ignoriert. Ich seufzte.

„Dieser Strich steht für die möglicherweise die beste Erfolgsstrategie. Sie kann aber auch unser aller Ende bedeuten.“

Die beiden sahen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Wenn ich kein fertiges Material haben kann, muss ich es mir eben selbst schaffen.“

Es brauchte ein paar Sekunden, bis sie begriffen. Jetzt starrten sie mich wortlos an.

„D-Du meinst…“

„Ja, wenn du nichts haben kannst, dann mach es dir selbst.“
 

Plötzlich spürte ich, wie sich jemand per Telepathie zu verständigen versuchte. Miranda runzelte die Stirn, doch Kala presste die Hände an den Kopf und stöhnte.

„An alle Dämonen, egal wo sie sich befinden mögen.“

Ich fuhr hoch. Die Stimme gehörte meinem Vater.

„Im Namen aller drei Königsfamilien und des Kaiser verkünde ich folgendes: Zweiter Prinz des Zentralreichs der Hölle, Belial und sein Leibwächterin Miranda. Wegen Hochverrats und Unstandesgemäßen Verhalten werden beide ab sofort als Vogelfrei erklärt. Sollte ein Dämon auf einen der beiden stoßen, so kann er mit ihnen tun, was er will und ihn wird eine große Belohnung erwarten. Desweiteren werden alle Freunde und Familien einer genauen Befragung unterzogen, um eventuelle Schuldige von den Unschuldigen zu trennen. Das wäre alles.“

Die Verbindung verstummte. Ich knirschte mit den Zähnen. Ich wusste, was `Befragung´ wirklich hieß. Folter und erzwungene Geständnisse. Miranda schluchzte.

„M-Meine F-Familie. Teufel auch, ich bin erst vor vier Jahren Tante geworden und meine Tante hat vor drei Monaten ihren vierten Sohn zur Welt gebracht. Sie werden mich hassen.“

Sie sah mich aus verquollenen Augen an. Ihre Stimme zitterte, war brüchig.

„Was sollen wir tun? Bitte, du musst ihnen helfen.“

Ich senkte den Kopf und gab keine Antwort. Kala beobachtete die Szene schweigend. Ihre Augen funkelten. Wegen was, konnte ich nicht sagen. Lange herrschte Schweigen.

„Wir gehen nach Magnolia.“

Miranda stöhnte. Ich packte sie an den Schultern und sah ihr tief in die Augen.

„Ich kann deiner Familie nur helfen, wenn sie sich mir anschließen. Ansonsten muss ich sie den Foltermeistern meiner Familie überlassen.“

Miranda schloss die Augen.

„Ich verstehe.“
 

Ich trat einen Schritt von ihr Weg und riss meine Verbände ab. Da kam eine X-förmige Narbe zum Vorschein, die sich von den Schultern zu der jeweils anderen Hüfte zog.
 

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Träume

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Am morgen danach nahm ich die Essenz meines Bruders in mich auf.

„Wir gehen.“
 

Wir flogen über das Meer Richtung Magnolia. Ich wollte eigentlich zuerst in Hargeon vorbeischauen, doch Kala war strikt dagegen. Das brachte mich darauf, dass ich eigentlich keine Ahnung hatte, was nach meinem Kampf mit Satan passiert war. Also beschloss ich, mal nachzufragen. Da Kala selbst nicht viel mitgekriegt hatte, hielt ich mich an Miranda.

„Puhh, wo fang ich da an? Kalas Eltern eilten zu ihr, ich eilte zu dir und die anderen eilten zwischen uns und die Einwohner Hargeons, bevor die herbeieilen und eine Dummheit machen konnten.“

„Kann mir vorstellen, dass die recht Still waren.“

„Allerdings. Das eigentliche Problem jedoch, waren Kalas Eltern.“

„Echt?“

Kala schnitt eine Grimasse und übernahm.

„Ja, sie waren drauf und dran mich in die nächste Kirche zu schleifen und mich läutern zu lassen. Keltor konnte ihnen das allerdings ausreden.“

„Wie hat er denn das Geschafft?“

„Er hat seine Engelskarte gespielt und ihnen versprochen, dass er sich persönlich um ihre Tochter kümmert. Die haben gegrinst wie Honigkuchenpferde.“

Ich lachte. Das konnte ich mir lebhaft vorstellen.

„Ich hab dich und Kala dann zusammen mit Igdrals Hilfe auf die Insel geschafft. Ich hab mir gedacht, ein Abgeschiedener Ort in der Menschenwelt wäre das beste für euch. Hab gestern Abend auch die Bestätigung gekriegt.“

„Allerdings.“

„Was ist dann passiert?“

„Bei uns nicht viel. Ich hab dich verarztet und Kala beruhigt, wenn sie wieder aus dem Schlaf geschreckt ist. Bei Tag hab ich die Insel erkundet. In der Mitte sind ein paar Höhlen, die recht gut für unterirdische Bauten sind. Sonst hat die Insel nicht viel.“

In dem Moment segelte unter uns ein Piratenschiff vorbei. Ich seufzte.

„Piraten.“

Kala sah mich verwirrt an. Miranda

„Was hat er denn?“

Miranda lachte so stark, dass sie beinah abgestürzt wäre.

„Du weißt es gar nicht?“

„Was weiß ich nicht?“

„Seit seiner frühesten Kindheit, hat er den Traum Pirat zu werden.“

„Was?“

„Ja. Als Kapitän mit Schiff und allem. Er hat sich sogar für und beide Outfits überlegt und sie sogar hergestellt. Falls es geht, kann ich sie die sogar mal zeigen.“

„Das würde mich freuen.“

Ich seufzte.

„Irgendwann, wenn alles erledigt ist, werde ich Pirat.“
 

„Was ist mit dir Kala?“

„Meine Träume? Ihr zwei. Was ich damit meine ist, seit wir uns das erste Mal gesehen haben, habe ich entschieden das ich dich heiraten werde. Das ist momentan vielleicht in wenig schwierig aber ich hab noch nicht aufgeben. Und seit ich in einer Dreiecksbeziehung bin, habe ich den Traum auch auf Miranda ausgeweitet. Vor unserem Treffen? Das übliche Kleinmädchenzeug. Ihr wisst schon, Prinzessin und so. Was ist mit dir Miranda?“
 

Angesprochene schwieg. Schließlich sagte sie doch etwas.

„Familie.“

Kala und ich sahen uns verwirrt an.
 

Langsam erschien Land am Horizont. In weiter Entfernung zog Hargeon vorbei. Oder eher die schwelenden Trümmer. Auf der Ebene oberhalb hatten sich mehr Menschen versammelt, als dort wohnten. Außerdem, waren mehrere Dutzend Karren da. Baumaterial, vermutete ich einfach mal.

Miranda wies in die Ferne.

„Magnolia.“
 

Magnolia, die Stadt des Handels. Des magischen Handels und auch allem anderen. Wenn man wusste wie, konnte man dort alles bekommen. Ich meine wirklich alles. Nicht nur normale oder magische Waren. Auf dem gut florierenden Schwarzmarkt gab es verbotene Bücher, seltene Zutaten und sogar Sklaven.

Man konnte alles haben, wenn man wusste wie.
 

Fast 800 Jahre später sollte die Stadt auch berühmt für ihre Magiergilde Fairy Tail sein.
 

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Vorbereitung

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Wir marschierten durch die Hauptstraße von Magnolia. Überall boten Händler ihre Waren feil, an jeder Ecke waren Geschäfte und in den Nebengassen wurden Geschäfte körperlicher und weniger legaler Art gemacht.

Kala sah sich mit großen Augen um. Es war das erste mal, dass sie in so einer großen Stadt war. Ich betrachtete sie lächelnd und fand ihr Verhalten einfach nur süß. In der Hauptstadt meines Vaters war mehr Leben als hier, so dass Miranda und ich nicht sonderlich beeindruckt waren. Kala jedoch, die ihr ganzes Leben in einem 100 Seelendorf verbracht hatte, war das erste mal in einer großen Stadt. Miranda gab ein wenig auf unser `Landei`, wie wir Kala liebevoll nannten acht. Was auch gut so war. Ihre Leichtgläubigkeit und Mirandas scharfer Tonfall verursachten manchmal recht witzige Situationen. Irgendwann hatte Kala genug und ging neben mir.

„Wo wollen wir eigentlich hin?“

„Wir sind bereits da.“

„Äh?“

Wir standen vor einem Bekleidungsgeschäft. Oder einer Schmiede. Je nach dem, was man darin sah.

„Behemoths Kleider und Rüstungen. Was wollen wir da?“

„Einkaufen. Behemoth ist ein Halbdämon, mit dem ich schon seit Jahren Geschäfte mache. Ladys, wenn ich bitten darf?“

Ich betrat als letzter den vorderen Teil des Ladens. Außer uns waren momentan vier andere Kunden dort. Kaum war die Tür geschlossen, schoss auch schon ein Verkäufer raus. Bevor er einen der gefürchteten Wasserfallmonologe loslassen konnte, hielt ich ihn auf.

„Wir müssen mit dem Chef reden.“

„Der Chef ist momentan beschäftigt. Wenn ich aber ihr Augenmerk auf dieses wirklich wunderschöne Stück…“

Ich knurrte und packte ihn an den Schultern. Der Verkäufer und meine Frauen starrten mich erschrocken an. Ich griff hinter meinen Rücken und zog eine einzelne schwarze Feder hervor.

„Gib das dem Chef und sag ihm, dass Kunden für die Spezialabteilung hier sind.“

Er nickte und verschwand. Miranda sah mich Stirnrunzelnd an. Sie wollte gerade den Mund aufmachen, als die Erde erbebte. Unter schweren Schritten. Die anderen Kunden flohen.

„BELIAL!“

Kala stand plötzlich hinter mir.

„W-Was ist das?“

„Nicht was. Sondern wer.“

In der Sekunde brach ein gigantisches Monster aus der Wand. Ich grinste und machte mich auf eine Knochenbrechende Umarmung gefasst.

„Behemoth.“
 

Behemoth erwies sich als ein zweieinhalb Meter Riese mit Muskeln wie Bierfässer, Glatze, einem bis zur Körpermitte reichendem rostrotem Vollbart, stechend grünen Augen und Händen wie Schaufeln. Er umarmte mich und ich schwöre ich hörte alle meine Knochen knacken. Hinter ihm kam seine Frau. Kala klappte der Mund runter, als sie sichtbar wurde. Was kein Wunder war. Elaine war das genaue Gegenteil ihres Mannes. Eins siebzig, zierlich, mit langen blonden Haaren und klaren blauen Augen. Ich fragte mich jedes Mal, wie es Behemoth gelang seine Frau nicht aus versehen zu töten.

„Belial, du warst ewig nicht mehr da. Wie geht’s dir?“

Während ich von Behemoth vereinnahmt wurde, ging Elaine zu Kala und Miranda. Elaine und Miranda umarmten sich.

„Miranda gut siehst du aus. Aber wer ist den deine Freundin?“

„K-Kala. F-Freut mich.“

Kala war offensichtlich von Behemoth ein wenig verschreckt. Elaine erkannte die Anzeichen und beruhigte ihren Mann wieder.

„Also Belial, was können wir für dich tun?“

Ich sprach mit den beiden, was wir brauchten, während Miranda Kala wieder beruhigte. Sie sah Behemoth immer noch aus großen Augen an und war bereit den Laden jederzeit zu fluchtartig zu verlassen.
 

„Es ist alles fertig.“

Elaine führte uns nach hinten. Genauer gesagt, durch das Loch in der Wand. Unterwegs erklärte ich Kala den Laden. Schließlich landeten wir vor einer Tür mit der Aufschrift „Spezialabteilung“.
 

Drinnen waren ein 2 Meter hoher Spiegel und ein Tisch, auf dem drei verschiedene Päckchen Kleidung standen.

„Das linke ist für Belial, das mittlere gehört Miranda und das rechte Kala. Ich warte draußen.“
 

Mein Päckchen enthielt eine schwarze Ärmellose Nietenlederweste, ein Paar schwarzer Stiefel, eine schwarze Dreiviertelhose und zwei schwarze Nietenhandschuhe.

Miranda bekam die neueste Version ihrer geliebten knielangen, schwarzen Lederstiefel, einen schwarzen Slip, einen BH aus geschwärztem Metall, der innen und an den Rändern mit rotem Fell ausgepolstert war, passende Schulterstücke, einen Gürte, an dem unterarmlange schwarze Lederstreifen herunterhingen und lederne, schwarze Unterarmschienen.

Kala erhielt eine schwarze, bauchfreie Nietenweste, die am Brustbereich von einem Gürtel zusammengehalten wurde, schwarze Knielange Lederhosen, schwarze Sandalen und unterarmlange, schwarze Handschuhe.
 

Bei den Westen auf dem Rücken und beim BH vorne war mein Zeichen drauf. Genauso auf der Handrückenstelle der Handschuhe.
 

Kala stand vor dem Spiegel und betrachtete sich. Sie seufzte.

„Ich musste jetzt schon fast das äußerste Loch am Gürtel wählen. Wenn meine Brüste noch größer werden kann ich das schon fast nicht mehr anziehen.“

„Schade es steht dir.“

„Männliche Meinungen zählen in dem Fall nicht.“

„Ach man.“

Miranda sah mich an.

„Wo gehen wir jetzt hin?“

„Deine Familie retten.“
 

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Streit

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Nicht weit außerhalb von Magnolia lag ein Haus der Dämonenbeschwörer. Wir drei waren auf dem Weg dahin. Kala und Miranda waren sich jedoch über etwas nicht einig. Nachdem die beiden fast die Hälfte des Wegs gestritten hatten, wurde es mir zu bunt.

„Was ist los?“

Miranda knurrte.

„Sie will mit.“

„Jawohl und notfalls such ich mir meinen eigenen Weg.“

„In die Dämonenwelt? Mach dich nicht lächerlich. Du würdest keine fünf Minuten überleben. Wenn herausgefunden wird, das du eine dämonische bist, wirst entweder getötet oder als Sklavin verkauft und ich werde dich sicher nicht retten.“

„Du bist gemein, ich dachte du liebst mich, dabei willst eigentlich nur mit Belial allein sein.“

„WAS? Hör mal, du kleine…“

„SCHLUSS JETZT, ALLE BEIDE!“

Die beiden wirbelten herum und sahen mich an. Eine Wutader pochte an meiner Stirn.

„Kala du kannst mit…“

„JAHU!“

„DAS IST NICHT DEIN ERNST!“

„WENN du deinen Eltern die Wahrheit sagst.“

Kala fluchte und Miranda grinste. Ich seufzte und fasste Kala bei den Schultern.

„Du musst es ihnen sowieso irgendwann sagen.“

„Ich weiß, es ist nur…ich hab Angst davor. Ich hab Angst vor ihren Reaktionen. Angst, das sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Angst, dass sie mich nicht mehr als ihre Tochter sehen.“

Während Kalas Rede hatte Miranda aufgehört zu grinsen. Mit ernster Miene führte sie Kala ein Stück weg und redete auf sie ein. Die Dunkelhaarige erwiderte irgendwas und die beiden redeten mehrere Minuten lang. Ich wartete geduldig. Schließlich umarmten sich die zwei und kamen Arm in Arm grinsend zu mir zurück.

„Streitereien beigelegt?“

Jede von ihnen küsste mich und dann bejahten beide Synchron.

„Gut. Myron wartet.“

Eine halbe Stunde später standen wir vor dem Eingang zur Dämonenwelt. In die Menschenwelt würden wir jedoch an einem anderen Ort zurückkehren. Auch wenn ich der einzige war, der in die Dämonenwelt ging und davon wusste.

„Ich setz euch in der Nähe von Mirandas Dorf ab. Ich muss das Tor jedoch nach eurem übertritt schließen. Ich geb euch bescheid, wenn ich es wieder öffnen kann.“

„Dann wollen wir ma.“
 

Mirandas Heimatort war ein kleines Dorf, mit gerade mal 150 Einwohnern, deren Bewohner in erste Linie Bauern waren. Das Dorf wurde von einer Palisade geschützt und die Häuser drängten sich zum Dorfplatz hin zusammen. Meine beiden Frauen und ich sahen uns das ganze aus dem nahe gelegenem Wald an. Zumindest ich. Während Kala versuchte mit ihren Augen scheinbar alles gleichzeitig aufzunehmen, wandte Miranda den Kopf immer wieder in die tiefen des Waldes. Ich wusste warum. Sie dachte vermutlich wieder an die zwei Wochen voller Folter und Vergewaltigung in den Händen der Streuner. Ich legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Ganz ruhig, das ist schon lange Vergangenheit.“

Sie lächelte mich unsicher an.

„Ich weiß, es ist nur…sie kommen.“

Die Worte brachten sogar Kala dazu, aufs Dorf zu schauen. In der Tat. Dort kamen gut zwei Dutzend Foltermeister, angeführt von einer alten bekannten. Miranda neben mir ließ ein grollendes Knurren hören. Kala sah sie überrascht an. Ich lächelte. Zwischen Miranda und Snow herrschte eine gepflegte Frauenfeindschaft.

Schnell wie der Wind huschten wir in Richtung Dorf. Ich hatte eine Ahnung, wer sich um Snow kümmern würde und zuckte mit den Schultern. Zwei Dotzend Foltermeister waren auch nett.

VS Snow

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Wir konnten das Geschrei der Foltermeister und der Dorfbewohner bereits auf halbem Weg hören. Nachdem wir uns an den Dorfeingang geschlichen hatten, lugte ich um die Ecke.

Die meisten Dorfbewohner wurden auf dem Dorfplatz in einer Gruppe gefangen gehalten. Gut 20 Foltermeister standen um die Gruppe herum und die Restlichen vier brachten zu Paaren immer weitere Bewohner herbei. Meine Cousine saß auf einer schneeweißen Riesenechse, spielte mit einer ihrer fast weißen Haarsträhnen und betrachtete das Treiben.

Miranda knirschte mit den Zähnen. In dem Moment erhob Snow ihre Stimme.

„Wir werden jetzt jeden von euch nach dem Verbleib von Miranda und Belial befragen. Solltet ihr euch weigern, nun ja…“

Sie gab einem der Folterer ein Zeichen. Der lachte und zog eine junge Dämonin raus. Mirandas jüngere Schwester. Er packte sie grob an den Brüsten. Sie schrie auf.

Ein älterer Dämon erhob sich.

„Lasst meine Tochter in Ruhe.“

Einer der Folterer schlug ihm in den Rücken. Mirandas Vater sank zu Boden. Die Folterer waren alle mit Hellebarden bewaffnet und trugen am Gürtel eine zweischneidige Streitaxt, mit verlängerter gezahnter Klinge. Diese Axt war das Markenzeichen der Folterer. Miranda brüllte und schoss zwei Wasserkugeln ab. Die eine traf den Soldaten bei ihrer Schwester, der andere wurde von Schneewand von Snow abgeblockt.

„Ah, Miranda, wir haben gerade von dir geredet.“

„S-Schwester.“

„Alles in Ordnung Mirala, die große Schwester ist ja da.“

„Tochter.“

„Tut mir leid, dass ich dir und den anderen solchen Ärger bereitet habe.“

„Tut mit ja leid, wenn ich dieses wirklich rührende Wiedersehen unterbreche, doch ich hab noch was vor. Miranda wo ist Belial?“

In dem Moment schossen von mir sorgfältig platzierte Finsternis-Strahlen aus dem Boden und spießten die Soldaten auf. Die Echse brüllte auf und warf Snow ab.

„Ich bin hier.“

„BELiAL!“

Ich lächelte Miranda zu.

„Ich glaube, das macht ihr beide besser unter euch aus.“

Miranda und Snow lächelten grimmig.

„Mit Vergnügen.“
 

Während Kala und ich die Dorfbewohner in Sicherheit brachten, taxierten sich Snow und Miranda.
 

„Weißt du Miranda, ich war eigentlich immer neidisch auf dich.“

„Ach ja?“

„Ja. Ich kannte seinen Fetisch schon lange bevor du kamst und als du dann da warst und dein Körper langsam diese, jetzige Form von dir annahm, nun da wurde mir klar, dass ich, mit meinen 75C keine mehr eine Chance bei ihm hätte. Es ist blöd, wenn Männer nur nach dem äußeren gehen, nicht?“

„Ja. Auch wenn mein Körper sich in Normalfall nicht so entwickelt hätte.“

„Was meinst du?“

„Weißt du, wie alt ich bin?“

„Keine Ahnung, vielleicht 400 Jahre?“

„Falsch, ich bin 534 Jahre alt.“

„Was?“

„Ich bin seine Blutsvertraute. Die andere Frau Kala ist seine dämonische. Ich glaube, ich muss dir nicht sagen was das heißt.“

Plötzlich lachte Snow. Es war schrill, fast hysterisch.

„Eine Blutsvertraute! Eine dämonische! Jetzt versteh ich, warum er für euch beide alles riskiert. Eine andere Frau hat da nur sehr schwer eine Chance. Nein es ist eigentlich unmöglich.“

„Ja, vor allem, da wir drei schon einmal zusammen waren.“

„Was? Von was redest du da?“

Statt zu antworten griff Miranda an. Snow blockierte die Wasserspeere mit einer Schneemauer. Sie schoss mehrere magische Schneebälle ab. Miranda wich aus und beschwor eine Wasserpeitsche. Sie traf Snow an der Brust, wo es ihr Kleider und Haut herunterriss. Sie heulte auf und spießte Miranda an der Schulter mit einem Schneespeer auf. Meine Leibwächterin schrie und schoss eine Wasserfontäne aus ihrem Mund ab. Snow wich aus und begann sich im Kreis zu drehen. Miranda riss sich den Speer aus der Schulter und zischte. Aus der Wunde floss ein unablässiger Strom von Blut. Der Schatten von etwas gigantischem riss ließ ihren Kopf hochreißen. Snow steckte in einem gigantischen Wurm aus wirbelndem Schnee. Sie hob den Arm und schoss einen Hagel von Schneekugeln ab. Miranda konnte den meisten ausweichen, wurde jedoch von einer am Bauch getroffen und ging zu Boden. Ein Schneetentakel schoss heran und umklammerte sie. Sie schrie auf und versuchte sich zu befreien. Vergeblich. Snow lachte und zog Miranda zu sich heran.

„Kleiner Albino, wird Zeit sich zu verabschieden. Zuerst werde ich dir deine Brüste ausreißen, du kannst zusehen, wie sie zu Boden fallen. Dann bist du an der Reihe.“

Snow lachte, doch plötzlich stoppte sie. Etwas schien nicht zu stimmen.

„W-Was machst du da? Hör auf!“

Miranda hatte ihre Augen geschlossen und öffnete sie jetzt wieder. Ihr rot schien einem direkt in die Seele zu strahlen. Sie hob einen Arm und Snows Schneewurm explodierte. Sie fiel schreiend zu Boden. Meine Cousine besaß keine Flügel. Sie schlug schwer auf dem Boden auf. Miranda schlug mit ihren Flügeln in der Luft.

„W-Wie hast du das gemacht?“

„Wasser ist überall. Auch in der Luft.“

Miranda hob die Arme und eine gigantische Wasserblase sammelte sich in der Luft. Bald war sie so groß wie das ganze Dorf. Miranda lächelte. Snow schrie.

„SCHLAMPE!“

Die Wasserblase stürzte herab.
 

Ich fing Miranda auf, bevor sie auf den Boden krachte. Sie sah mich aus einem Auge an und lächelte. Ich lächelte zurück.

„Das war gute Arbeit.“

Miranda schloss die Augen und schlief ein. Ich seufzte und machte mich daran, Snows Essenz in einer Kugel aus Finsternis aufzubewahren. Miranda konnte sie später haben.
 

Ich verließ den Krater, der einst das Dorf war.

Wahrheit

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich trug Miranda zu Kala, ihrer Familie und den anderen Dorfbewohnern. Bis auf Kala wichen alle anderen vor mir zurück, als ich näher kam. Ich sah sie an.

„Ihr habt zwei Möglichkeiten. Entweder bleibt ihr hier, bei eurem zerstörten Dorf und wartet auf die nicht sehr große Gnade meiner Familie oder ihr kommt mit mir und tut das, was ich euch sage.“

Kaum war ich fertig, knieten sich die ersten bereits nieder. Nach kurzer Zeit folgten die anderen. Zum Schluss knieten alle 150 Bewohner vor mir.

„Befehlt uns Herr.“

„Gut. Kommt. Wir gehen.“

In der Minute meldete sich Myron.
 

Wir kamen in der Nähe von Hargeon raus. Kala erstarrte, wirbelte herum, knallte mir eine und marschierte Schnurstracks Richtung Hargeon. Mirandas Vater sah mich neugierig an.

„Hier leben ihre Eltern. Kala hat ihnen bisher noch nichts von ihrer …Natur erzählt.“

Ich hab ihm seine Tochter, schickte sie in Richtung Galuna-Insel los und folgte Kala.

Myron folgte mir.

„Das dürfte interessant werden.“

„Auf jeden fall. Ach und Myron?“

„Ja?“

„Wenn es wieder Ärger gibt, dann bleibst du bitteschön da. OK?“

„Ich bin Beschwörer, kein Kämpfer.“

„Du wirst ja wohl noch was anderes außer mich…“

Ich starrte ihn an.

„Was ist?“

„Kannst du eigentlich was anderes außer mich beschwören?“

Er schüttelte den Kopf, worauf ich mich an die Stirn klatschte.

„Das ist nicht dein ernst!“

„Keine Gelegenheit.“

Keine Gelegenheit? Wollte der Kerl mich für dumm verkaufen? Was bitte trieb er den die Wochen und Monate, als ich nicht da war?

Obwohl, recht überlegt wollte ich das eigentlich nicht wissen.

Kala hatte inzwischen den Dorfrand erreicht. Ein junger Mann drehte sich um und flitzte die Straße entlang.
 

„Meine Tochter! Von Engeln geläutert und befreit von dämonischen Einflüssen!“

„Na ja…“

„Schatz! Jetzt bedräng unsere Tochter doch nicht so! Komm Kala, soll sich dein Vater erst mal wieder beruhigen.“

Myron und ich standen unten in der Gasse neben dem Gasthaus und horchten auf die Stimmen, die durchs offene Fenster nach draußen drangen. Kala hatte nicht weit gehen müssen. Der Mann hatte ihre Eltern geholt und die waren Kala schon entgegenkommen. Jetzt hockten die drei in den Privaträumen, während unten andere sich ums Geschäft kümmerten. Mich erstaunte es wirklich, wie schnell Hargeon wieder aufgebaut war. Es war gerade mal eine Woche her, als noch alles rauchende Trümmer waren.

„W-Wie kommts, das alle so schnell wiederaufgebaut wurde?“

„Ach Kindchen, allein hätten wir das natürlich nicht geschafft. Aber Graf Elagor schickte so bald es ging Hilfe. Es ist zwar noch nicht alles wiederhergestellt, doch die Bauarbeiten schreiten zügig voran. Doch sag, war die Läuterung schmerzhaft?“

„N-Nein.“

„HAH! Zweifellos wird so eine reine und unschuldige Seele wie du es bist, nicht von Gott verurteilt.“

„A-Also.“

„Schahatz. Siehst du nicht, das unsere Tochter etwas bedrückt? Erzähl deiner Mutter was los ist.“

„W-Wegen Belial…“

„PAH! Dieser verlauste Dämonendreckskerl soll dir bloß nicht noch mal so nahe kommen!“

„Da muss ich deinem Vater recht geben. Erinnerst du dich noch an dieses Weißhaarige Miststück? Wie die schon angezogen war, wenn ich nur daran denke...“

„Hehehe. Wenn ICH nur daran denke.“

Nach dem folgenden Geräusch zu schließen, bekam Kalas Vater von seiner Frau gerade eine geknallt.

„Wie auch immer, du wirst dir einen netten gläubigen Mann suchen und diese schrecklichen…“

Der restliche Satz ging im Geräusch eines umgestürzten Tisches und zerberstendem Geschirr unter.

„Kala!“

„R-Ruhe! Alle beide! I-Ihr habt überhaupt keine Ahnung! Ihr versteckt euch hinter eurer verdammten Gläubigkeit und verdammt Belial und Miranda als Unmenschen! Dabei wisst ihr gar nichts! Ich bin glücklich, wenn ich mit den beiden zusammen bin!

Habt ihr das gehört? GLÜCKLICH!“

„Kala, ganz…“

„FASS MICH NICHT AN!“

Nachdem was ich jetzt von oben spürte – und hörte – war Kala in ihre Dämonenform gewechselt.

„Seht ihr das? SEHT IHR DAS? Das ist das Wahre Wesen eurer Tochter! Ich habe bereits vor 12 Jahren aufgehört ein einfacher Mensche zu sein! Du hast mir mal erzählt, es gibt Frauen die sich bereits im Kindesalter sicher sind, wen sie Heiraten. Auch ich habe mich schon in dem Alter entschieden! Eure Tochter ist bereits tiefer mit den Wesen der Hölle im Bunde, als ihr es euch auch nur ausmalen könnt. Stellt euch nie wieder zwischen uns!“

Ein schwarzer Blitz zuckte aus dem Fenster. Kala flog davon. Ich sah ihr hinterher. Myron sah mich verwirrt an.

„Betet ihr überhaupt zu jemandem?“

„Das solltest du wissen.“

„Tu ich aber nicht.“

„Ja, tun wir.“

„Und zu wem?“

„Azrael und Lilith. Jetzt Entschuldige mich, ich muss hinter Kala her.“

„Was ist mit mir?“

„Du solltest die Beine in die Hand nehmen.“

Myron rannte fluchend davon. Ich fand Kala schließlich, wie sie heulend auf einem Felsvorsprung saß. Ich landete hinter ihr. Sie wirbelte herum, starrte mich an. Dann fiel sie mir heulend in die Armee. Ich umarmte sie und strich ihr beruhigend über den Kopf.
 

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Selbst ist die Finsternis

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Als wir beide wieder auf Galuna zurückkehrten, erwarteten mich neben einer wieder aufgewachten Miranda, 150 Dämonen und ein scheinbar zu allem entschlossener Vater. Ich hatte eine Ahnung, worum es ging. Bis jetzt hatte er noch alles mitgemacht, teils aus Angst vor meiner Familie, teils aus Sorge um seine Familie, teils aus Liebe für seine Tochter. Der erste Punkt viel nun zur Gänze weg und auch der zweite hatte höchsten nur noch halbe Bedeutung. Jetzt wollte er, ganz der Pflichtgetreue Vater, erst mal wissen, was ich den für Pläne mit seiner Tochter hätte.
 

Ganz ehrlich! Dem nächsten Elternteil, das mir wegen seiner Kinder in den Ohren liegt, reiß ich ohne zu reden das Herz raus. Ich will auch mal meine Ruhe haben. Ist das denn so schwer?
 

Meine Ahnung bewahrheitete sich nur zum Teil. Selbstverständlich, wollte der Vater wissen, was ich von seiner Tochter wollte und auch wenn er es nicht aussprach, so zweifelte er wegen Kala ein wenig an mir. Wie es aussah, hatte er sich jedoch zum Wortführer aufgeschwungen.
 

Das erste Teil seines Anliegens löste sich recht schnell in Luft auf, als Kala und Miranda sich in die Arme fielen und sich küssten. So dermaßen fassungslos wie ihn, hab ich nur selten jemanden erlebt. Mirandas restliche Familie, inklusive ihrer Mutter, nahmen es recht schnell recht gelassen ihn. Ihre jüngere Schwester umarmte Kala sogar sofort nach dem Kuss und nannte sie ihrerseits Schwester. Die anderen folgten recht bald darauf.

Das andere Anliegen jedoch, war mir auch sehr wichtig, nämlich, wie es den jetzt mit den 150 Dorfbewohnern weitergehen sollte. Meine Antworten waren kurz, knapp und bündig. Dorf bauen, Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen und Höhlen in unterirdische Anlage umbauen.

„Sollen wir das vielleicht mit unseren bloßen Händen machen?“

„Garwen, nicht doch. Erkundet erstmal die Insel, sucht euch einen Platz fürs Dorf, seht euch die Höhlen an und überlegt, wie ihr sie bearbeiten könnt. Ich besorge inzwischen Werkzeug.“

„Hm. Na gut. Versuchen wirs.“

„Gut. Ach ja, Garven?“

„Was gibt’s?“

Ich packte ihn an den Schultern und obwohl er eine Handbreit größer war als ich, hob ich ihn so weit hoch, dass seine Füße auf Höhe meiner Schienbeine baumelten.

„Wenn weder Miranda noch Kala in der Nähe sind, wirst du mich mit Herr ansprechen, verstanden?“

„V-verstanden, … Herr.“

„Dann ist gut.“

Ich ließ ihn wieder runter. Bevor er es verbergen konnte, funkelte er mich böse an. Ich seufzte und sah ihm in die Augen.

„Weißt du, warum ihr alle hier seit?“

Er sah mich verwirrt an. Ich schüttelte den Kopf. Er wusste es nicht.

„Ihr seit hier, weil und nur weil Miranda ihre Familie retten wollte. Ihr seit mir egal.“

Ich schwieg kurz und er stammelte irgendwas. Ich unterbrach ihn.

„Ich liebe deine Tochter und ich liebe Kala. Ich liebe sie beide mehr als andere auf der Welt und ich würde alles für sie tun. Garwen, wo glaubst du, finde ich die notwendigen Armeen, um es mit meiner Familie aufzunehmen?“

Er runzelte die Stirn, dann begann er die selbe Aufzählung wie ich vor einigen Tagen. Er kam zum selben Ergebnis und starrte mich an. Ich lachte leise.

„In der Tat. Ich habe keine Wahl. Engel, Menschen, Drachen, Dämonen, ja selbst wenn ich mir die Toten untertan mache, sie alle haben nicht die Kraft, die Loyalität oder einen anderen der Notwendigen Aspekte, die ich brauche. Dämonische Tote sind stark mit ihrer Familie verbunden. Eine Chance und sie entziehen sich meinem Zugriff. Menschliche Tote sind nicht stark genug, die Toten der Drachen kann ich wegen meiner Freundschaft zu Igdral nicht anrühren und die Toten im Himmel sind für mich, aus wohl ersichtlichen Gründen außerhalb meiner Reichweite. Was bleibt mir noch? Nur eins! Ich muss mir meine Soldaten selbst schaffen.“

Ich lachte. Dann grinste ihn Garwen an.

„Selbst ist die Finsternis.“
 

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Einkäufe

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Wieder einmal waren wir drei in Magnolia. Diesmal jedoch, stand ein gewaltiger Einkauf bevor. Wir marschierten die Hauptstraße entlang und mehr ein Mensch starrte uns nach oder wich vor uns zurück. Unsere Gesichter, kombiniert mit unseren schwarzen Sachen, mochte vielleicht ein wenig einschüchternd wirken. Vielleicht auch, weil wir einen entschlossenen, schnellen Schritt hatten und nach Ärger aussahen. Naja, ich hatte einen schnellen Schritt drauf. Die anderen beiden bemühten sich eigentlich nur mir nachzukommen. Ich spürte Mirandas Blick auf mir ruhen.

„Wo geht’s hin?“

„Bibliothek.“

Hinter mir hörte ich prustendes Gelächter. Ich konnte mir denken warum. Normalerweise mied ich solche Gebäude. Nur hatte ich diesmal eine ganz besondere Bibliothek im Sinn.

„Finars magische Bücher.“
 

Der Name war eher bescheiden, denn mit mehr als 2000 Büchern über Magie, konnte der Laden durchaus als Bibliothek durchgehen. Ich sagte meinen beiden Frauen, dass sie sich ruhig ein wenig umschauen dürften und ging derweil zu einem schmächtigen, glatzköpfigen Mann mit grünem Schnauzer und roten Augen. Er sah auf als ich näher kam.

„Guten Tag der Herr, was kann ich für euch tun?“

„Ich bräuchte die Bücher, die auf dieser Liste stehen.“

„Hmm, Golemerschaffung für Anfänger und Fortgeschrittene, Kombinierung magischer und nichtmagischer Dinge, Veränderungen der Seele, Verzauberung nichtmagischer Dinge. Seltsame Auswahl.“

„Sind die Bücher vorhanden oder nicht?“

Ein zorniges Funkeln schlich sich in die Augen des Mannes, ich nahm einfach an, dass er Finar war.

„Die Bücher gibt es hier sehr wohl. Ich frage mich jedoch, ob sie bei einem Mann wie euch…heilige Scheiße.“

Ich blinzelte ihn verwirrt an, dann drehte ich mich um und sah Kala und Miranda hinter mir. Ich riskierte einen schnellen Blick zu Finar. Fehlte nicht viel und der Typ würde das Sabbern anfangen. Das brachte mich auf eine Idee. Ich grinste und beugte mich zu ihm runter.

„Mein Freund, ich will die Bücher und ich glaube, dass ich etwas habe, was ihr wollt.“

Sein Kopf ruckte herum und er starrte mich an. Ich lächelte und lies ein Photo erscheinen. Als Finars Blick auf das Bild fiel, sabberte er tatsächlich.

„Es gibt noch mehr Photos als das hier. Bessere. Vielleicht auch…Videos? Von…körperlichen…Aktivitäten?“

Ich schwöre, der Typ ging in einer Fontäne aus Nasenbluten zu Boden.

„Haben wir ein Geschäft?“

Er sprang auf und begann in Wahnsinnsgeschwindigkeit zu reden.

„Ein Geschäft? Selbstverständlich haben wir ein Geschäft! Warum sollten wir kein Geschäft haben? Nur eine Sekunde Meister, ich hole die Bücher.“

Ich lächelte und wartete. Finar brauchte tatsächlich nicht länger als ein paar Sekunden, obwohl er von einem Eck seines Geschäfts ins andere flitzen musste. Kurz darauf lagen meine Bücher auf dem Tresen und ich sah mich zwei erwartungsvollen Augen gegenüber. Ich lächelte und überreichte ihm ein kleines Päckchen. Darin waren zwei Dutzend Photos und ein drei Videos.
 

An der Stelle, sei erwähnt, dass ich den beiden nicht sagte, dass ich erotische Photos und Videos unserer Zweier- und Dreiersexstunden als Tausch gegeben hatte. Sie mussten nicht alles wissen. Ich spürte jedoch ihre bohrenden Blicke in meinem Nacken.
 

Das nächste Ziel waren verschiedene Handwerker. Nachdem wir mehrere Schmiede, Zimmerer, Steinmetze und andere Handwerker besucht hatten, war ich der Meinung genug Werkzeug gekauft zu haben.
 

Nun mag sich der geneigte Leser fragen, wie wir drei denn das ganze schleppten. Die Antwort war gar nicht. Ich schickte alles zum Haus der Dämonenbeschwörer, wo es dann auf die Insel geschickt wurde. Ich zahlte gut genug, damit keine Fragen gesellt und sich nachher an nichts erinnert wurde.

Wer sich jetzt fragt, woher ich das ganze Geld hatte, nun seit meiner ersten Begegnung mit Kala wusste ich, dass ich eines Tages mit meiner Familie in Streit geraten würde. Dann würde ich Geld brauchen, viel Geld. Also sorgte ich vor.
 

Zum Schluss standen wir vor Behemoths Geschäft. Kala fiepte leise. Ich sah sie an und seufzte.

„Miranda geh mit Kala irgendwohin, wo es was zu trinken gibt. Ich hol euch dann ab.“

Sie nickte und führte Kala weg. Ich betrat das Geschäft und wies den herbeieilenden Verkäufer ab.

„Ich muss mit dem Chef reden und ich weiß auch wo ich hin muss.“

Der Verkäufer folgte mir protestierend. Zumindest so lange, bis ich ihm einen flammenden Blick zuwarf.
 

„Belial! Mein Freund. Was kann ich für dich tun?“

Behemoth und Elaine waren in ihren Privaträumen in einem Zimmer über Papiere gebeugt, die nach den üblichen Problemen eines Händlers aussahen. Ich sah Behemoth an.

„Schick sie raus.“

„Was?“

„Das ist kein Gespräch für Menschen.“

Behemoths Gesicht versteinerte. Er nickte seiner Frau knapp zu, die daraufhin mit böser Miene aus dem Zimmer stürmte. Dann sah er mich fragend an.

„Nun? Was kann ich für dich tun?“

„Ich brauche dich.“

„Dachte ich mir schon, sonst kommst du auch nur …für was brauchst du mich?“

„Ich brauche deine anderen Talente.“

Behemoth starrte mich an, dann lachte er.

„Weißt du, ich dachte mir schon, dass du kommst.“

„Tatsächlich?“

„Du hast den ganzen Tag gebraucht, um Einzukaufen und wir Händler reden untereinander. Die anderen Wissen, dass du öfters bei mir warst. Außerdem erkennen einige von Ihnen meine Arbeit.“

Er richtete sich auf und seine Miene wurde ernst.

„Du kaufst Bücher über die Erschaffung und Kombinierung von Wesen und Dingen, du kaufst Tonnen von Werkzeug und schickst das alles zum Haus deines Freundes bei den Beschwörern. Nun kommst du zu mir und verlangst, dass ich wieder Waffen und Rüstungen für den Kampf schmiede. Sag mir was planst du?“

„Krieg. Mit meiner Familie.“

Behemoth sackte zurück und sah auf einmal unendlich müde aus.

„Ich wusste, das das irgendwann einmal kommt. Du und deine Familie, ihr seid einfach zu verschieden. Streitereien waren unausweichlich. Aber ein Krieg? Ist das nötig?“

„Mein eigener älterer Bruder wurde von meiner Familie geschickt um Kala zu töten. Er vergewaltigte sie und ich brachte ihn um. Ich habe meiner Familie den Krieg erklärt und sie erklärten mich und Miranda wegen Hochverrat und unstandesgemäßen Verhaltens für Vogelfrei. Sie haben die Foltermeister auf Mirandas Familie gehetzt und Miranda brachte Snow um. Ich habe alle 150 Dämonen aus ihrem Dorf auf Galuna untergebracht und werde meine Familie mit von mir erschaffenen Soldaten auslöschen. Doch ich brauche jemanden, der sie bewaffnet. Wirst du das sein?“

Er stand auf und sah zum Fenster raus.

„Mein Großvater war der Waffenschmied in der Armee deines Großvaters. Mein Vater wurde verstoßen, als er sich in eine Menschenfrau verliebte. Du hast mir geholfen, mich zu verstecken und später dann das hier aufzubauen. Nun verlangst du von mir, all das aufzugeben und mich auf dem Kriegszug gegen deine Familie zu unterstützen, Prinz Belial.“

„Ja.“

Lange Zeit war es still. Plötzlich wirbelte er herum und drückte mich in eine seiner Umarmungen.

„DAFÜR SCHULDEST DU MIR JETZT WAS!“
 

Nach Behemoth musste ich nur noch einen Einkauf erledigen. Ich steuerte einen Juwelier an. Mir schwebten da drei Ringe vor.
 

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Schock

„…“ Reden

<…> Denken
 

Das Kapitel ist ein bisschen kürzer aber dafür umso wichtiger.
 

Viel Spaß^^
 

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Nachdem ich den Juwelier wieder verlassen hatte, suchte ich Kala und Miranda. Ich suchte die halbe Stadt ab, dann sah ich sie. Sie kamen aus einer Arztpraxis. Einer Arztpraxis? Was, bei meiner Heimat taten die da? Miranda sah aus, als ob sie gleich jemanden ermorden könnte, während Kala scheinbar den Tränen nahe war.

Ich runzelte die Stirn und ging auf die beiden zu.

„Hey ihr zwei.“

Kala fuhrwerkte mit ihren Händen in den Augen und murmelte irgendwas von wegen, das ihr was ins Gesicht geflogen sei. Miranda sah sie besorgt an.

„Was habt ihr da drin gemacht?“

„Frauenangelegenheit.“

„Oh.“

Dieses Wort war für mich das Zeichen, das ich meine Nase nicht weiter hineinzustecken habe, da sie dort nichts zu suchen hätte. Ich wurde trotzdem das Gefühl nicht los, das die Sache mich sehr wohl was anging. Aber gut. Ich war ein guter Junge und tat was man mir sagte.

„Hast du alles erledigt?“

„Ja. Wollen wir zurück?“

„J…“

„NEIN!“

Miranda und ich starrten Kala an. Sie wirkte ein wenig nervös. Ich lächelte sie an.

„Was los?“

„N-Nicht hier. Komm mit.“

Ich war ein wenig verwirrt, folgte ihr aber. Sie führte uns durch ein paar Straßen, bis wir schließlich den Stadtrand erreichten. Sie schlug den Weg in den nächstgelegenen Wald ein. Unterwegs sah ich Miranda neugierig an. Sie schüttelte jedoch nur den Kopf. Nachdem wir fast fünf Minuten lang in den Wald hinein gingen, blieb Kala stehen. Sie drehte sich um. Ich hob die Augenbrauen. Sie sprach langsam, so als ob sie sich jedes Wort zurechtlegen müsste.

„E-Es g-geht um folgendes. Wie du ja gesehen hast, waren Miranda und ich beim Arzt. Die Sache ist die, das war ein Frauenarzt. Wir sind dahin gegangen, weil mir in letzter Zeit schlecht war. Wir, also ich, habe dann einen Test gemacht.“

Sie machte eine Pause und schluckte. Miranda trat zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schultern. Kala fing plötzlich das Heulen an.

„Ich bin schwanger und sowohl du als auch Satan könntet der Vater sein!“
 

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Noch einmal nach Magnolia

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Kala war während des ganzen Rückfluges schweigsam. In mir jedoch, brodelte heißer Zorn. Miranda sah abwechselnd zwischen uns beiden hin und her. Schließlich kam die Insel in Sicht. Wir drei landeten und Mirandas Schwester kam uns sofort entgegen.

„Wo wart ihr? Es gibt Probleme.“

Ich seufzte.

„Die gibt es immer.“

Hinter mir zuckte Kala zusammen und Miranda sah mich finster an. Ich ignorierte beide und ließ mir von Mirala den Weg zeigen. Bereits nach einigen Schritten konnten wir die aufgebrachten Stimmen hören. Die eine gehörte Garwen, die andere kannte ich nicht. Ich sah Mirala an zog eine Augenbraue hoch.

„Vanir. Er war der Chef, als wir noch in der Dämonenwelt waren. Jetzt ist Vater der Wortführer hier. Das passt Vanir natürlich gar nicht. Vor 2 Tagen haben er und seine Leute angefangen Ärger zu machen.“

Sie wollte weiterreden, doch ich hielt sie ab.

„Wer ist Vanir?“

„Er und Vater stehen sich gegenüber.“

Ich nickte und ging zu den beiden. Garwen bemerkte mich als erster. Als er sah, dass sich Miranda und Kala hinter mir befanden, wirkte er erleichtert. Meine Mundwinkel zuckten. Ich konnte mir schon vorstellen warum.

„Du bist Vanir?“

„Ja, der bin ich.“

Vanir wirkte wie ein ganz normaler Dämon in menschlicher Form. Die einzige Ausnahme, waren seine gelben Augen.

„Du hast ein Problem?“

“EINS? Es ist eine Sache, sich deiner Familie zu widersetzen, eine ganz andere, offen in den Krieg zu ziehen und nichts zu haben. Wo willst du die Soldaten hernehmen? Die Waffen? Wo willst alles herkriegen?“

Ich seufzte. Unter normalen Umständen hätte ich ihm einfach eine verpasst und ihm die Sache erklärt. Unter normalen Umständen. Kalas Schwangerschaft und die Väter-Auswahl machte das ganze jedoch zu keinen normalen Umständen.
 

So spießte ich ihn kurzerhand mit meinen sechs Flügeln auf.

„Wo ich die hernehmen will? Ich erschaffe sie mir selbst.“

Nach diesen Worten riss ich ihm das Herz raus und zog meine Flügel wieder raus. Ich blinzelte und starrte das Herz an. Dann fing ich das grinsen an. Das größte Problem war, wie ich die Versorgung an Soldaten sicherstellen konnte. Jetzt hatte ich jedoch eine Idee. Ich löste die Essenz aus dem Herz und schloss sie in eine Kugel aus Finsternis ein. Das brachte mich darauf, dass ich noch eine Essenz für Miranda hatte.

„Miranda?“

„J-Ja?“

„Ich hab was für dich.“

Mit diesen Worten ließ ich die Kugel erscheinen, die Snows Essenz enthielt und löste sie auf.

„Die gehört dir. Ist von Snow.“

Ich legte die Essenz auf Mirandas Handflächen. Sie schnappte nach Luft, dann führte sie sich die Essenz ein. Sie schloss die Augen und lächelte. Ich wandte mich wieder zu den Dämonen um.

„Hat noch jemand Probleme?“

Es folgte ein allgemein hastiges Kopfschütteln. Meine Mundwinkel verzogen sich nach oben, dann drehte ich mich um und schritt auf Kala zu. Sie starrte mich ängstlich an. Ich umarmte sie und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

„Es ist egal.“

Ihre Augen weiteten sich.

„Es ist egal. Selbst wenn es von Satan ist, ändert das nichts an meinen Gefühlen für dich. Wenn es aber von mir ist, dann ist es noch besser.“

Ich merkte, wie ihr die Tränen kamen und kicherte.

„Wenn du so weiter machst, vertrocknest du noch.“

Sie lächelte.
 

Ich seufzte. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, so etwas jetzt schon zu tun. Kalas Schwangerschaft jedoch, änderten meine Pläne. Ich musste mich beeilen, wollte ich meine Familie vor der Geburt ausgelöscht wissen. Am nächsten Morgen machte ich mich bereit zum Flug nach Magnolia. Als meine beiden Frauen mitkommen wollten, schüttelte ich den Kopf.

„Diesmal muss ich allein gehen. Ich passt mir hier auf alles auf, während ich weg bin.“

Mit diesen Worten entfaltete ich meine sechs schwarzen Engelsflügel und flog Richtung Magnolia davon.

Was ich nicht wusste war, dass ich bei dieser Aktion das Kästchen mit den drei Ringen verloren hatte. Kala und Miranda konnten natürlich einem Blick nicht widerstehen.
 

Mein Ziel war der Schwarzmarkt von Magnolia.
 

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Schwarzmarkt

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Der Schwarzmarkt von Magnolia befand sich unterhalb der eigentlichen Stadt. Um die Wahrheit zu sagen, war er schon fast eine eigene Stadt. Natürlich hatte dort unten jeder Dreck am Stecken, doch da Geheimhaltung das oberste Gebot war, um die Stadt zu sichern, wussten viele dort unten nicht mal, wer wie mächtig war. War man dort unten, war man steht’s in Gefahr. Beleidigte man den Bettler auf der Straße, kostete alles auf einmal mehr als vorhin. Zumindest solange, bis man sich beim Bettler entschuldigte. Vergewaltigte eine Frau, hatte man schnell die halbe Stadt gegen sich, da einer ihrer Freunde mächtigen Einfluss in der Stadt hatte.
 

Das waren jetzt nur zwei Beispiele, was man falsch machen konnte. Trotzdem herrschte steht’s geschäftiges Treiben, das sich durch nichts von dem in der Stadt auf der Erdoberfläche unterschied.
 

Ich mochte den Schwarzmarkt. OK, ich hatte schon immer eine schwäche für Kriminelle Sachen, da könnte ich euch Geschichten erzählen…Nein. Besser nicht.
 

Die meisten Eingänge waren Kanaldeckel oder die Keller von Häusern. Es gab nur wenige andere und die waren den mächtigen des Schwarzmarktes vorbehalten. Tja, ich kannte einen davon. Hatte ja auch einen Ruf da unten. Ich ging auf ein Haus, dass eigentlich ein Eingang war. Ich meine, es war um einen Eingang um den Schwarzmarkt herum gebaut worden und lag ein wenig versteckt. Auch ohne mich umzudrehen, wusste ich, dass ich beobachtet wurde. Ich schritt zügig zum Haus und holte einen Schlüssel aus meiner Tasche. Die Tür besaß kein Schloss, war jedoch so verzaubert, dass sie sich für jeden mit so einem Schlüssel öffnete.

Die Tür schwang auf und ich schritt in die dahinter liegende Dunkelheit.
 

Ich nahm einen tiefen Atemzug. Der vertraute Geruch von Erde, Alkohol und Schweiß erfüllte meine Lungen. Trotzdem vergaß ich nicht, wo ich war. Der Schwarzmarkt war gefährlich, doch das war nicht der Grund warum ich nicht wollte, das meine zwei Mädchen hierher kamen. Der Grund war ein anderer.

„Hier ganz frisch eingetroffen! Körperlich praktisch unversehrt…“

Ich verzog kurz die Miene. Sklavenhandel. Das war der eigentliche Grund, warum ich nicht wollte, das die beiden hier her kamen. Hier wurden alle Arten von Sklaven verkauft. Solche wie Kala oder Miranda brachten ein Vermögen. Und Geld ließ einen schon mal alle Vorsicht vergessen.

Der Lärm des Sklavenstandes verblasste recht schnell im allgegenwärtigen Lärm des Schwarzmarktes. Ich ging an einem der Fünf-Meter hohen

Luft-Umwandlungslacryma vorbei, die überall auf dem Schwarzmarkt aufgestellt waren. Sie verhinderten eine Erstickung in der unterirdischen Stadt. Ich wandte mich nach rechts und ging eine Reihe von Geschäften entlang. Schließlich blieb ich vor einem kleinen Geschäft stehen. Die Waren, die hier angeboten wurden, waren wenige aber dafür umso exotischer. Ich betrat das Geschäft.

Die Glocke klingelte und ich sah mich um. Der Laden war klein, eng und voll gestopft mit Krimskrams für die Unwissenden. Für die Wissenden, gab es hingegen, verbotene magische Bücher, Artefakte, konservierte Körperteile aller möglichen Wesen und noch einiges mehr. Noch während ich mich umschaute, kam der Verkäufer.

„Was kann ich denn…heilige Scheiße. Belial! Du warst ja ewig nicht mehr hier! Lust auf ein schönes altes Artefakt? Ich hätte da einen Stab…“

„Ich werde einiges kaufen, Growin.“

Er brach ab und starrte mich an. Dann nickte er und führte mich nach hinten. Growin war klein, rund und von scharfem Verstand.

Ich nannte ihm verschiedene Dinge. Er runzelte die Stirn.

„Das meiste ist kein Problem aber das Buch `Seelenverschmelzung magischer und nichtmagischer Wesen`? Herz und Horn eines Einhorns? Das könnte schwierig werden.“

Ich knurrte. Ich kannte Growin schon sehr lange.

„Wenn das nur ein Versuch sein soll den Preis in die Höhe zu treiben, lass es. Ich bin für so was nicht aufgelegt.“

Er sah mich an. Growin konnte schon immer sehr leicht Stimmungen und Gefühle von Personen in seiner Nähe erkennen. Außerdem war er sehr vorsichtig.

„Muss ich mir um mein Leben oder mein Geschäft Sorgen machen?“

Ich sah ihn an und legte den Kopf schief.

„Du weißt wer und was ich wirklich bin. Drum sage ich dir jetzt eine Sache. Es wird Krieg geben.“

Growin schluckte. Seine Familie schloss vor Generationen einen Vertrag mit mir ab. Ich bewahrte sei vor finanziellem Ruin und im Gegenzug würden sie mir von ihren Waren das geben, was ich verlangte.

„Wer?“

„Ich gegen meine Familie. Nur eine Seite wird überleben.“

Growin schloss die Augen.

„Ich habe das Buch, das du haben willst. Es ist das letzte Exemplar, das noch existiert. Du weißt, das der magische Rat die Vernichtung des Buches befohlen hat. Doch die Einhornsachen habe ich wirklich nicht.“

Ich grollte, packte ihn an der Kehle und hob ihn hoch. Er quiekte.

„Hör mir ganz genau zu, kleines Schweinchen. Es gibt zwei Frauen die ich Liebe. Eine von Ihnen wurde von meinem großen Bruder vergewaltigt und ist jetzt schwanger. Sowohl er als auch ich könnten der Vater sein. Mein Bruder wurde von meiner Familie geschickt. Ich werde meine Familie komplett auslöschen. UND jeden, der sich mir dabei in den Weg stellt.“

Ich ließ Growin los und er fiel zu Boden. Er griff sich an die Kehle und hustete. Dann sah er mich ängstlich an.

„Es wurden angeblich mehrere Einhörner in der Nähe des Waldmeeres gesehen.“

Meine linke Augenbraue zog sich nach oben.

„Gib mir das Buch.“

„N-Natürlich.“

Er verschwand kurz und tauchte mit einem Buch, mit schwarzem Einband wieder auf.

Ich nahm es und warf ihm ein wenig Geld hin. Es war nicht mal annähernd genug, doch er verkniff sich einen Kommentar.

Kurz bevor ich den Laden verließ, wandte ich mich noch mal um.

„Growin, halt in nächster Zeit Augen und Ohren offen. Dinge vor anderen zu wissen, kann dir in Zukunft das Leben retten.“

Er verstand.
 

Zehn Minuten später machte ich mich auf zum Waldmeer.

„Auf zum Einhornjagen.“
 

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Einhornjagd

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Schon bald kam das Waldmeer in Sicht. Ich blinzelte.

„Das ist doch eine Verarsche oder?“

Der Wald reichte weiter, als ich sehen konnte. Wie, bei Großvater, sollte ich hier ein paar dämliche Klepper finden? Ich landete auf einem Baum und überlegte. Einhörner waren Geschöpfe des Lichts und ließen sich nur von Frauen berühren. Definitiv war ich weder das eine noch das andere. Was also tun?

Na ja, es gab da eine Möglichkeit, doch die wollte ich nicht unbedingt tun. Mich schauderte, wenn ich nur daran dachte.
 

Ich war einer der wenigen Dämonen, die das Geschlecht wechseln konnten. Das hatte ich bisher nur einpaar mal gemacht. Sex als Frau und so, ihr versteht? Außerdem, selbst wenn ich das machte, war ich immer noch ein Geschöpf der Finsternis. Das konnte ich nicht ändern.
 

Nun ja, manchmal hatte ich allerdings auch Glück. Wie dieses mal. Ich hörte in der Ferne Gewieher und flog dem entgegen. Bald erreichte ich eine Lichtung mit einem Fluss und ein paar Einhörnern. Da war aber noch etwas. Meiner Kehle entrang sich ein Knurren, als ich die Lichtpunkte auf der Lichtung erkannte.

Feen!

Ich hatte keine Zeit für diese Glühwürmchen in Menschenkörpern. Meine Flügel legten sich an meinen Körper und ich machte einen Sturzflug. Auf der Lichtung schrie alles auf und flüchtete. Trotzdem gelang es mir, ein Einhorn zu packen und gegen die Bäume zu schleudern. Laut wiehernd ging es zu Boden. Ich landete bei dem Einhorn und beschwor meine Axt. Gerade wollte ich den Gnadenstoss ansetzen, als ich unterbrochen wurde.

„HALT!“

Ich knurrte. Gerade jetzt musste mir diese Schlampe im Weg stehen. Ich drehte mich um.
 

Vor mir stand Feenkönigin Mery McGarden.
 

„Was willst du?“

„Was ich will? Was zu Hölle willst du hier? Deine Familie wird nicht erfreut sein, wenn sie hören, was du hier tust.“

„Oh, die werden sehr froh sein zu hören, wo ich bin.“

„Was soll das heißen?“

Ich starrte sie an. Konnte das möglich sein? Wusste sie es nicht? Hatte meine Familie es nicht allen magischen Völkern bekannt gegeben? War das möglich?

Scheinbar.
 

Es arbeitete sich von unten nach oben durch. Schließlich kam es bei meinem Mund raus und ich fing das Lachen an. Ich lachte dermaßen viel, das ich die Arme vor dem Bauch verschränkte und in die Knie ging. Mery starrte mich an. Selbst das Einhorn hatte zu wiehern aufgehört und sah mich an. Auch andere Einhörner kamen, weitere Fenn und schließlich sogar normale Waldtiere. Alle wollten sehen, worüber ich denn so lachte. Die Feenkönigin runzelte die Stirn.

„Was ist so lustig.“

„Sie haben es nicht gesagt! Ihr wisst es nicht! Sie haben nicht rassenübergreifend bekannt gemacht!“

„WAS?“

Ich stand langsam auf. Immer wieder kicherte ich kurz. Schließlich atmete ich tief durch und beruhigte mich wieder.

„Ihr wisst es wirklich nicht. Hört zu! Zwischen meiner Familie und mir ist nichts mehr übrig, was man Liebe nennen könnte. Sie haben meinen älteren Bruder ausgeschickt, um eine Frau die ich Liebe zu töten. Er hat sie vergewaltigt und vielleicht sogar geschwängert. Zwischen meiner Familie und mir herrscht Krieg und ich brauche Soldaten.“

„Wir werden uns nicht einmischen.“

„Keine Sorge, ich habe bereits meine Pläne. Ich bin nur hierher gekommen, um mir ein paar…Stücke zu nehmen.“

Ich wirbelte herum und warf meine Axt auf das Einhorn. Blut spritzte. Es ging, vor Schmerzen wiehernd zu Boden. Gespenstische Stille lag über der Lichtung. Ich ging zu dem Niedergestreckten Einhorn und riss meine Axt raus. Pechschwarzer Blut floss auf den Boden.

„Interessant nicht? Das größte Geheimnis der Einhörner. Sie haben pechschwarzes Blut, genau wie wir.“

„Sie sind nicht mal annähernd so wie ihr.“

„In der Tat Mery, in der Tat. Doch es gibt da etwas,…nun ja.“

Ich riss Herz und Horn heraus. Dann füllte ich etwas Blut ab und umgab alles mit einer Kugel aus Finsternis. Die Fennkönigin starrte mich zornbebend an. Ich lächelte zurück.

„Kennst du die Möglichkeiten, eigene Soldaten zu erschaffen?“

Sie starrte mich an. In ihren Zorn mischte sich auch ein wenig Verwirrtheit.

„Was soll die Frage?“

„Also keine Ahnung? Nun gut. Erste Möglichkeit: Man erschafft aus dem nichts etwas neues.

Zweite Möglichkeit: Man vermischt bereits bestehende Arten um etwas neues zu kreieren.

Dritte Möglichkeit: Man holt sich ausgelöschte Arten zurück.“

Mery starrte mich an. Langsam zeichnete sich Erkenntnis und auch Entsetzen auf ihrem Gesicht ab.

„Das ist nicht dein ernst.“

Ich lachte wieder.

„Die Nachtmahre werden bald wieder Galoppieren.“

Ich ließ einen Wirbelsturm aus schwarzen Federn los und verschwand in Richtung Galuna.
 

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Versammlung und Feier

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich befand mich erst auf halbem Weg nach Galuna, als ich eine telepathische Nachricht hörte. Von der Feenkönigin. Ich landete und schloss die Augen, um die Nachricht zu hören.
 

„An alle magischen Wesen dieser Welt. Hört mich an, ich bin Fennkönigin Mery McGarden. Ich bitte die Oberhäupter aller magischen Wesen schnellsten zu einem Treffen. Es sind Dinge von außerordentlicher Wichtigkeit eingetreten. Das Treffen findet auf dem Miroska-Plateau statt.“
 

Die Nachricht endete und ich öffnete die Augen. Es reizte mich, dieses Treffen zu belauschen, andererseits, war die Gefahr entdeckt zu werden groß und ich wollte keine neuen Feinde. Außerdem musste ich auch noch meine Einkäufe abliefern. Das Treffen würde sowieso erst in ein paar Tagen statt finden, also konnte ich…ach verdammt!

Ich machte mich auf den Weg zum Treffen.
 

Es war fast eine Woche her, seit Mery den Aufruf gemacht hatte, doch ich sorgte mich nicht. Solche Zusammenkünfte dauerten für gewöhnlich sehr lange. Wirklich sehr lange. Kaum war ich gelandet, konnte ich schon das Gerede hören.
 

Eins mal vorneweg. Miroska ist kein Plateau, es ist eine Ruine in Plateauform. Mit einem gigantischen Loch im Dach. Was hieß, das man sich durchaus auch verstecken konnte um zu lauschen.
 

Es wunderte mich ein wenig, dass Mery das Treffen hierhin verlegt hatte. Die Gegend außerhalb des Plateaus war eine einzige Ödlandschaft. Feen mieden solch eine Landschaft für gewöhnlich. Ich legte gut einen halben Meter entfernt vom Loch flach auf den Boden und schwieg, riskierte jedoch schnell noch einen Blick. Und war erstaunt. Neben Mery waren auch mein Freund Igrdal, Meereskönig Neptun, Elfenkönig Vinrael und Dschinnherrscher Galib gekommen.

Neptun sieht übrigens durch einen Kommunikationslacryma zu.

„Vielen Dank, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid, wir…“

Ich blinzelte. Waren die erst jetzt zusammengekommen? Da hätte ich mich ja gar nicht so beeilen brauchen!

„So! Genug der Höflichkeit!“

Merys Stimme klang wie ein Peitschenknall. Dann erzählte sie von unserem Treffen. Als sie fertig war, war es still im Saal.

Schließlich wandte sich Galib an Igdral.

„Nun ihr kennt ihn von uns allen am besten, würde er so etwas tun? Die Nachtmahre waren gefährlich. Kann er sie kontrollieren?“

„Kontrolle? Nachtmahre können nicht kontrolliert werden, wir Elfen wissen so etwas schon seit Ewigkeiten.“

Igrdal ließ ein brummen hören.

„Ihr kennt ihn nicht. Wisst ihr, wie er in der Hölle genannt wird?“

„Nein.“

„Berserkerprinz.“

Einen Moment lang war es still. Dann übertönte Neptuns Stimme das aufkommende Gewirr.

„Lässt sein Name auf sein Verhalten schließen?“

„Sein Name lässt auf sein Verhalten schließen, wenn man dem was ihm wichtig ist zu nahe kommt.“

„Was seiner Familie zweifellos Geglückt ist.“

Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

„Da ist noch etwas.“

Merys Stimme klang jetzt etwas unsicher.

„Was für Flügel hat er?“

Vinrael brummte.

„Ich schätze die üblichen Fledermausflügel oder nicht?“

„Nein. Er hat schwarze Engelsflügel.“

Ich konnte förmlich sehen, wie sie von allen außer Igdral angestarrt wurde. Der kannte das ja schon. Galib fand als erster die Sprache wieder.

„Was soll das heißen?“

„Er ist mehr als er scheint.“

Ich robbte vor um Neptun anzusehen. Er war der älteste und existierte angeblich schon, als die drei Götter, die diese Welt erschufen, noch im Einklang miteinander waren. Ich schob mein kleines Köpfchen über den Rand und konnte sehen, das er von allen angestarrt wurde. Vinrael schließlich sprach als erster.

„Eine Idee?“

„Dazu müsste ich seine andere Form sehen.“

Na, das war mal ein Stichwort, fand ich. Ich nahm also meine andere Gestalt an und stürzte mich in das Loch. Alle starrten mich an. Ich schlug mit meinen sechs schwarzen Engelsflügeln und sah Neptun an.

„Reicht das?“

Er starrte mich an.

„D-Das ist nicht möglich.“

Ich zog eine Augenbraue hoch. Wovon redete der? Die anderen schienen auch verwirrt zu sein. Sein Mund bewegte sich noch einmal. Ganz schwach konnte ich ein Wort hören.

„Azrael.“

Warum fiel ihm der Name ein, wenn er an mich dachte? Doch bei dem Namen regte sich irgendetwas in mir. Meine Verwirrung steigerte sich. Auf einmal hatte ich das Bedürfnis, bloß noch hier weg zu kommen. Ich schlug mit den Flügeln und schoss davon.
 

Ich landete auf Galuna und wurde sofort stürmisch von Kala und Miranda empfangen.

„W-Was ist los?“

Jetzt erst sah ich, dass sie Tränen in den Augen hatten und grinsten. Siedendheiß, fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste ob ich das Kästchen mit den Ringen noch hatte. Allerdings, nach den Gesichtern der beiden zu schließen, hatte ich es nicht mehr.

„Ihr…habt’s gefunden?“

Die beiden nickten, dass die Haare nur so flogen. Ich lächelte. Plötzlich grinsten mich beide an.

„JA!“

In der Nacht feierten wir, statt zu arbeiten. Natürlich inklusive Hochzeitsnacht.
 

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Der Morgen danach

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Mein Schädel brummte, nein es war mehr als ein brummen, es war… unbeschreiblich. Mein Schädel fühlte sich an, als ob dort eine Blaskapelle auf einem ausbrechenden Vulkan spielt, während drum herum 1000 Brüllaffen ein Konzert geben. Ich öffnete die Augen einen Spaltbreit, zischte und machte sie gleich wieder zu. Das Licht röstete mir mein Hirn. Neben mir hörte ich ein Kichern. Ich stöhnte.

„Sei leiser, Kala.“

Ich hörte ein seufzen, dann wie jemand näher kam und dann, wie mir kühlende Finger über die Stirn fuhren. Ich seufzte froh und entspannte mich. Zwar versuchte ich, die letzt Nacht noch mal passieren zu lassen, doch mir fiel nichts ein. Ich brummte.

„Was ist eigentlich letzte Nacht passier?“

„Miranda, du und ich haben geheiratet.“

„So viel weiß ich noch. Einzelheiten bitte.“

Sie kicherte wieder.

„Nun ja, nachdem Miranda und ich dir um den Hals gefallen sind, kam ihre ältere Schwester vorbei. Ich wusste gar nicht, das man so laut quietschen konnte. Jedenfalls wussten bald alle, was los war. Ein paar besonders freudige richteten in Windeseile eine Feier aus. Miranda und ich haben dich dann überredet, noch ganz schnell, ein paar Sachen herzuschicken. Ich glaube, du hast dich dafür an Myron gewandt.“

Ich erinnerte mich. Er kam später auch noch und hat sich ins Getümmel geschmissen. Genau, das Getümmel…

Mehrere Bilder schossen durch meinen Kopf. Ein paar von denen hätte ich am liebsten sofort wieder vergessen. Ich stöhnte.

Plötzlich packte Kala meinen Kopf ganz fest und entlockte mir einen Schmerzensschrei.

„Schatz, ist es eigentlich üblich, seine Braut oder in dem Fall seine Bräute, bei der Hochzeitsfeier vor den Augen aller versammelten zu vögeln?“

Ich öffnete die Augen einen Spaltbreit. Kalas Gesicht war über mir und sie war eindeutig stinksauer. Mir war auf einmal gar nicht mehr wohl in meiner Haut.

„N-Nein.“

„Verstehe.“

Mir blieben die Worte weg. Ich fühlte einen explosionsartigen Schmerz an den Weichteilen. Ich riss den Mund weit auf, doch mehr als ein Ächzen Drang nicht heraus.

„Damit wir uns recht verstehen, die einzigen zwei Gründe, warum ich nicht schon weit weg bin, ist weil ich diese Aktion dem Alkohol zuschreibe und weil du immer noch eventuell der Vater sein könntest. Ich habe übrigens nichts getrunken, du und Miranda hattet beide ganz schön intus. Sie ist übrigens auch sauer auf dich.“

Ich quiekte leise. Als ob eine nicht schon schlimm genug wäre.

„Auch deswegen?“

War eine blöde Frage, dachte ich. Musste aber sichergehen. Umso überraschter war ich wegen der Antwort.

„Nein, nicht deswegen. Ich glaube, das hat ihr sogar gefallen. Du hast irgendwann danach noch jemand flachgelegt.“

Wie aufs Stichwort schossen mehrere Bilder durch meinen Kopf. Schulterlange, blonde Haare, grüne Augen, braune Haut, Tattoos, große Brüste, ein Piercing an der Lippe.

Ich fuhr hoch.

„Oh, scheiße.“

Hinter mir hörte ich ein grimmiges Lachen.

„In der Tat. Die dritte Frau war Mirandas jüngere Schwester.“
 

Ich sah mich langsam um. Überall lagen noch die Feiernden, die meisten von Ihnen nackt. Einige von ihnen in ihrer Dämonenform. Plötzlich ertönte hinter mir eine Stimme und mir fuhr die Angst in den Körper.

„Ah, der Perversling ist erwacht.“

Ich drehte mich langsam um und fühlte zum zweiten mal an diesem morgen einen explodierenden Schmerz in den Weichteilen. Meine Knie küssten den Boden. Vor mir bauten sich beide Frauen auf. Eine wütender als die andere. Ich schloss mit meinem Leben ab.
 

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Ist selbstverständlich nicht das Ende der Geschichte.

Glück des Forschers

„…“ Reden

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Viel Spaß^^
 

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Mittlerweile war schon eine Woche nach der Hochzeitsfeier vergangen. Meine Frauen wären vermutlich immer noch sauer auf mich. Doch wir hatten wichtigere Dinge zu tun. Die Höhlen waren so gut wie fertig, das Dorf war gebaut und Kalas Körper unterwarf sich langsam den natürlichen Veränderungen einer Schwangerschaft.

Meine Experimente in der Erschaffung eigener Soldaten gingen eher schleppend voran. Die meisten Versuche lebten nicht sehr lange. Der einzige Erfolg, der bisher noch lebte sah aus wie ein dickes Kind, mit dünnen Armen, langen behuften Beinen, Hörnern und einem langem Schwanz. Es gab knapp ein Dutzend von ihnen. Sie quiekten ein wenig wie Schweine. Ich nannte sie Quälgeister.

Trotzdem freute ich mich, wenn ich sie sah. Immerhin waren sie ja der Beweis, dass ich nicht völlig unfähig war. Wenn ich allerdings nicht bald anhören wollte, dass ihre Erschaffung reiner Glücksfall war, musste ich mir was einfallen lassen.

„BELIAL“

Ich zuckte zusammen und beinahe wäre mir das Reagenzglas mit verflüssigtem Knochenmehl eines Stieres auf den Boden gefallen. Ein Knurren entwich meiner Kehle. Behemoth! Zuerst kam er zwei Wochen zu spät, dann löste er noch fast einen Unfall in meinem Labor aus. Das befand sich übrigens, wie einige weitere Sachen, bereits in der unterirdischen Anlage. Die Dämonen hatten sich größtenteils ins Dorf zurückgezogen. Jedeglich ein paar wenige blieben hier, bis alles fertig war. Ich verstaute das Glas in einem kleinen Regal, wies die Quälgeister an, nichts anzufassen und begab mich zum Eingang der Anlage. Irgendjemand, war mal auf die Idee gekommen, das ganze einen Tempelanstrich zu verpassen. Weiß der Geier, wer darauf kam.
 

Fast 800 Jahre später, sollten ein paar Vollidioten mein Forschungsanlage dazu nutzen, sie mit heiliger Mondenergie zu füllen, nur um einen im Eis eingeschlossenen Dämon zu befreien um ihn dann besiegen zu wollen.

Ist aber eine andere Geschichte.
 

Behemoth wartete schon am Eingang.

„Hey, Behemoth.“

„Belial, mein Freund.“

Ich blinzelte. Behemoth war allein. Ich ahnte, warum er so spät kam. Er schien mein Schweigen und mein Blinzeln richtig gedeutet zu haben.

„Ja, Ellaine war nicht erfreut, als sie von meinem Entschluss erfuhr.“

„Tut mir echt leid.“

„Muss es nicht, sie wusste, wer und was ich war, als sie sich auf mich Einließ.“

„Wie du meinst. Komm, ich zeig dir den Raum für die Schmiede.“

Unterwegs trafen wir Mirandas jüngerer Schwester. Als sie mich sah, lief sie rot an, stammelte etwas und lief dann davon. Behemoth sah mich verwirrt an. Ich seufzte.

„Willst du nicht wissen.“

Er zuckte mit den Schultern.

„Auch gut.“
 

Nachdem ich ihn bei Schmiederaum abgeliefert und ein paar Dämonen unter seine Anweisung gestellt hatte, ging ich wieder in mein Labor. Nur um beim betreten einen Herzinfarkt zu bekommen.

Es lag alles in Trümmern. Ich starrte das Chaos an, bis ich merkte wie die Wut in mir Hochstieg.

„Quälgeister! Zu mir!“

Die Quälgeister huschten herbei, drängten sich vor mir zusammen und sahen ängstlich zu mir hoch. Mein rechtes Augenlied begann zu zucken.

„Was zum Teufel, war bei ´nichts anfassen´ nicht zu verstehen? Könnt ihr nicht mal für Fünf Minuten ruhig sein? Und ich hatte mir schon überlegt, euch in Massenproduktion zu geben! So aber nicht!“

Plötzlich runzelte ich die Stirn. Da fehlte einer. Wie aufs Stichwort hörte ich zwischen dem Chaos ein Knurren. Ein gut Menschengroßes Wesen kam in mein Blickfeld. Es hatte eine hellrote Haut, vier Hörner, ging auf Händen und Hufen, um seine Arme lagen zwei dicke, schwere Eisenringe und aus seinem Rücken loderten Flammen. Wir starrten uns an. Plötzlich brüllte das Wesen. Aus den Flammen auf seinem Rücken schoss ein Feuerball! Ich fluchte. Der Feuerball war zu schwach, um mir zu schaden, doch die Explosion könnte das ganze Labor in die Luft fliegen lassen. Ich stoppte den Feuerball mit einer Hand. Er traff auf meine Hand und wurde immer kleiner, bis er schließlich verpuffte. Das Wesen knurrte überrascht und wich einen Schritt zurück. Ich lächelte.
 

Drei Tage später hatte ich das Geheimnis um die Zusammensetzung des Wesens entschlüsselt. Die Produktion von Quälgeistern und `gehörnten Feuerschützen´, wie ich diese Wesen nannte, lief an.
 

Währenddessen, holte meine Familie zum nächsten Schlag gegen mich aus. Diesmal allerdings, ließen sie andere die Drecksarbeit erledigen. Sie riefen die Menschenkönige zusammen.
 

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Innere Gespräche

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich blinzelte. Der Schlaf verlies langsam mein Gemüt und ich kuschelte mich tiefer in mein…in was? Ein herkömmliches Kissen, war das definitiv nicht. Ich fuhr noch einmal mit meinem Kopf rüber. Jemand kicherte. Plötzlich wusste ich, auf was ich geschlafen hatte.

„Morgen Miranda.“

„Morgen. Na, eignen sich meine Brüste gut als Kissen?“

„Viel besser als die normalen. Könnt mich dran gewöhnen.“

„Dacht ich mir, mach es lieber nicht. Sie sind vielleicht gewaltig, trotzdem hat nur einer darauf Platz.“

Ich brummte und saugte spielerisch an Ihnen. Miranda keuchte. Ich kicherte und stand auf. Sie knurrte.

„Idiot.“

„Wo ist Kala?“

„Schläft im Zimmer nebenan.“

„Gut.“

Während ich mich anzog, blieb Miranda liegen. Bevor ich rausging, hielt sie mich auf.

„Belial?“

„Hm?“

Ich drehte mich um und fand mich Mirandas Blick ausgesetzt. Er war undurchdringlich.

„Was wirst du tun, mit diesen Kreaturen, die du erschaffen hast, wenn deine Familie ausgelöscht ist?“

Ich legte den Kopf in den Nacken und sah hoch zur steinernen Decke.

„Herrschen.“

Dann verließ ich das Zimmer.

<Hach, ich wünschte, ich könnte mich auch mal wieder in Brüste legen.>

<Halt die Klappe.>

<Du bist gemein.>

Ich sah kurz bei Kala vorbei. Sie schlief tief und fest. Und Nackt. Sie hatte diese Angewohnheit entwickelt. So sah ich bereits die leichte Rundung ihres Bauches durch die Decke. Ein schneller Blick den Gang rauf und runter und ich trat ein. Ich näherte mich ihrem Bett und küsste sie auf die Stirn. Als ich wieder weg wollte, merkte ich, wie mein linker Arm festgehalten wurde. Ich drehte mich um und sah in Kalas müde, jedoch geöffnete Augen. Sie brummte, rückte ein Stück und schlug die Decke hoch. Ich lächelte und machte was sie wollte. Sie seufzte wohlig und kuschelte sich an mich.

<Ich bin so eifersüchtig auf dich.>

<Schnauze halten hab ich gesagt.>

<Egoist.>
 

Drei Stunden später entließ mich Kala endlich und ich machte mich auf dem Weg zum Labor. Mir begegneten auf dem Weg einige Quälgeister und gehörnte Feuerschützen.

<Ja, die Produktion in den Gruben läuft.>

<Und wem hast du das zu verdanken?>

<Dir nicht.>

<Was?>

<Du hast dich kein einziges mal gerührt, wenn ich experimentiert habe. Also hab dich nicht so.>

<Stimmt.>
 

Eine Weile lang war es ruhig.

<Wann sagen wir es Ihnen endlich?>

<Nicht bevor sie sich nicht selbst dessen bewusst sind.>

<Das wäre wann?>

<Tja.>

Ich knurrte.

<Es gefällt mir nicht, Geheimnisse vor meinen Frauen zu haben.>

<Ich weis.>

<Irgendwann, werden sie es sowieso merken. Spätestens dann, wenn wir komplett verschmolzen sind.>

<Dann werden wir beide eins! Hmmmmmm, wir werden eine innigere Verbindung eingehen, als liebende es auch nur könnten.>

Ich blieb stehen. Mir wurde speiübel. Er lachte.

<Schon gut, war nur ein Scherz.>
 

<Belial?>

<Hm?>

<Wenn er sich rühren sollte.>

<Ich weiß.>

Ich schloss die Augen.
 

Ich befand mich in einer grenzenlosen Finsternis. Doch ich war nicht allein. Vor mir stand ich.

Ich grinste mich an.

„Ist lange her, Belial.“

„Ist lange her, Azrael.“
 

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Untermieter

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Die meisten fragen sich jetzt bestimmt, wo Azrael auf einmal herkommt. Die einfache Antwort. Er war schon immer da, also schon immer in mir. Er ist mein Untermieter, von dem ich keine Miete verlange. Die meiste Zeit des Tages schläft er. Früher hat er mehr gemacht. Er war der beste Lehrer für Magie, den ich je hatte. Einmal hat er mir erklärt, wieso er in mir lebt.
 

Eines vorneweg. Azrael ist weder Engel noch Dämon, er ist Gott. Ein Gott. Einer von den dreien, die die Welt erschaffen haben. Die anderen beiden waren Lilith und der oben im Himmel. Ich kenn seinen Namen nicht. Azrael nennt ihn nur Verräter. Einmal konnte ich ein wenig mehr aus ihm rauskitzeln. Offensichtlich sollten die drei, die Erschaffen haben, weichen, für die zwei die Herrschen sollen. Ihr ahnt, worauf das Hinausläuft oder?

Richtig. Der oben wollte nicht weichen und verriet und vernichtete Azrael und Lilith. Vielleicht war er auch nur eifersüchtig. Azrael und Lilith waren nämlich ein Liebespaar und ihre Kinder sollten Herrschen. Nachdem was mir erzählt wurde, wollte der Verräter seinen „Schatz“ wie er es nannte, nicht hergeben. Er war jedoch nicht stark genug, sie komplett zu vernichten.

So liefen die beiden in den Kreislauf der Wiedergeburt ein. Bei Lilith jedoch, schien etwas schief gelaufen zu sein. Ihre Seele wurde geteilt. Die ungeborenen Kinder der beiden, wurden ebenfalls in den Kreislauf geschickte. Sie würden jedoch noch ein paar Jahrhunderte warten müssen.

Wie auch immer. Jeder der drei Götter hatte einen Vertrauten. Der einzige Vertraute, der heute noch lebt, der von Lilith, ist Meereskönig Neptun. Oh, der Vertraute von Azrael wurde als mein Großvater wiedergeboren. Ich glaube aber nicht, dass er Erinnerungen an sein früheres Leben hat.
 

Ihr meint, das erklärt immer noch nicht, wieso er in mir ist? Dazu wollte ich gerade kommen. Eigentlich sollte Azrael in mir wiedergeboren werden. Aber, aus irgendeinem Grund, wurden zwei Seelen in diesen Körper gesteckt. Ich habe auch eine Ahnung, wo sich Liliths geteilte Seele versteckt. Na, mal sehen, was die Zukunft bringt.
 

Ich schlug den Weg zu meinem Labor ein. Azrael hatte mir die Idee für eine neue Kreatur gegeben, die ich doch recht interessant fand. Das wollte ausprobiert sein. Die Idee war, eine andere Art von Halbdämon zu erschaffen. Ich will hier nicht ins Detail gehen. Das Ergebnis, werdet ihr dann schon sehen. Plötzlich stoppte ich.

<Belial?>

<Du bist aber heute gesprächig.>

<Deine Familie hat einige Menschenkönige überredet, mit ihren Armeen deiner Insel einen Besuch abzustatten.>

Mein erste Reaktion war: Lachen.

Dann fiel mir Kala ein. Die Schwangerschaft war noch nicht weit fortgeschritten, doch sie war schwanger. Dann sah ich einige umherhüpfende Quälgeister und hatte eine Idee

<Azrael?>

<Ja?>

<Ich brauche deine Hilfe, um die neuen Kreaturen rechtzeitig fertigzustellen.>

Er verstand sofort.

<Das wird ein Spaß.>

Ich lief los, um verschiedene Befehle zu erteilen. Einer davon war, die Produktion der Quälgeister und gehörnten Feuerschützen zu erhöhen.
 

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Feuerprobe

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Raka stand am Bug eines der Schiffe, die zu der Flotte gehörte, die die Galuna-Insel ansteuerte. Fast 30 Schiffe aus fünf Ländern mit fast 2500 Mann.

„Hey, Raka.“

„Yo, Raujchi.“

„Denkst du an Daheim?“

„Ich war lange nicht mehr da und es jetzt so im vorbeifahren zu sehen.“

Sie waren erst vor einem halben Tag an Hargeon vorbeigekommen. Raka sah, das Raujchi grinste. Beide hatten durchtrainierte Körper, waren ungefähr 1,80 und hatten schwarzes Haar. Raka hatte jedoch schwarze Augen, während die von Raujchi blau waren.

„Du musst mich unbedingt mal mit zu dir nach Hause nehmen. Ich bin gespannt darauf, deine kleine Schwester kennen zu lernen.“

„Pff. Glaubst du wirklich sie interessiert sich für einen Chaoten wie dich? Wahrscheinlich erkennt sie mich nicht mal wieder. Sie war fünf, als ich gegangen bin.“

„Das war vor 13 Jahren, nicht?“

„Ja, ich war damals 12.“

Dann fing Raka an zu erzählen. Raujchi kannte die Geschichte bereits, doch er schwieg. Er wusste, das sein Freund das brauchte. Nach der Geschichte lehnte sich Raka an die Rehling.

„Ich frag mich, wie es ihr jetzt wohl geht. Meiner kleinen Schwester.“

„Wie hieß sie noch mal?“

„Kala.“
 

In der Sekunde tauchte am Horizont das Ziel der Reise auf.
 

„Sie kommen.“

„Ich weiß.“

Miranda und ich standen auf der Spitze des Tempels und sahen, der am Horizont auftauchenden Flotte entgegen. Sie beugte sich rüber und küsste mich. Ich lächelte sie an.

„Entschuldige Schatz, ich muss zu meinen Soldaten.“

Meine Soldaten! An den Ausdruck könnte ich mich gewöhnen. Ich breitete meine Flügel aus und flog zum Strand. Dort wartete bereits meine Armee. Naja, Armee ist vielleicht ein bisschen hochgestochen. Ungefähr 1000 Quälgeister, mehrere Hundert gehörnte Feuerschützen und fast 200 Finstere Soldaten. Wenn alles gut ging, würde ich nicht mal richtig mitmachen müssen.

„Schützen, auf eure Positionen! Quälgeister, zwischen die Bäume! Soldaten, formieren!“

Die Quälgeister und gehörnte Feuerschützen brüllten. Die finsteren Soldaten jubelten begeistert. Die Schiffe kamen näher.
 

„Was zum Teufel?“

Raka starrte die Wesen, die aufgetaucht waren, verblüfft an. Solche Wesen hatte er noch nie gesehen. Raujchi staunte nicht weniger

„Sind das Dämonen?“

„Nein.“

Beide wirbelten herum. Hinter ihnen war ein alter Mann in langen Roben aufgetaucht. Einer der 60 Magier, die mit ihnen mitfuhren. Er strich sich durch den langen, grauen Bart. Seine grauen Augen funkelten.

„Solche Wesen wurden noch nie gesehen.“

Plötzlich weiteten sich seine Augen. Er streckte eine zitternde Hand aus.

„Seht dort!“

Alle, die es hörten folgten seinem Fingerzeig. Was sie sahen, war ein Mensch, der eine gewaltige Axt hielt. Raka verstand die Aufregung nicht.

„Was ist so seltsam an dem Kerl?“

„Narren! Ihr seht nicht, was ich sehe. Seine Energie umhüllt die ganze Insel. Ich sehe noch andere Energien, sehr mächtig, doch nicht so stark wie diese.“

Die Axt hob sich. Ein Schrei gellte über das Wasser.

„ALLE MAGIER! Schützt die Schiffe!“

Die Axt senkte sich. Die Kreaturen schossen Feuerbälle aus ihrem Rücken ab. Mehrere Hundert davon, stiegen in den Himmel und kamen wieder herunter.
 

Ich lächelte, während ich sah, wie die Feuerbälle auf die Schiffe einschlugen. Einige wurden von magischen Schilden aufgehalten, doch etliche trafen. Knapp Dutzend Schiffe ging in Flammen auf. Chaos und Verwirrung herrschte dort. Meine Soldaten brüllten begeistert auf. Ich hob die Axt.

„FEUER!“
 

Raka sprang vom brennenden Schiff. Raujchi war dicht hinter ihm.

„Was jetzt?“

„Wir müssen zu Insel.“

„Bist du wahnsinnig?“

„Wo willst du hin? Auf ein Schiff, das jederzeit in Flammen aufgehen kann?“

Raujchi fluchte.
 

Ich sah zufrieden, wie weitere sechs Schiffe in Flammen aufgingen. Nur drei Schiffe waren unversehrt. Alle anderen waren stark beschädigt. Die restlichen Schiffe legten an. Ich sprang vor meine finsteren Soldaten und betrachtete die Feinde. Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

„ANGRIFF!“
 

„Sie kommen!“

Raka hustete. Er richtete sich auf und zog sein Schwert. Jetzt wünschte er sich, er währe Magier. Neben ihm kam Raujchi auf die Insel.

„Scheiße verdammt. Ist das das Ende?“

Raka lachte grimmig. Er sah sich rasch um. Geschätzt würde er sagen, das noch ungefähr 1000 Soldaten am Leben waren. Sein Freund packte ihn an der Schulter.

„Sieh.“

Der Typ mit der Axt rannte an der Spitze der Armee aus Schwergerüsteten Soldaten und Horden von kleinen Wesen auf sie zu. Raka sah zu Raujchi.

„Es war wunderbar, dich gekannt zu haben.

„Ja, dich auch.“

Dann kam der Befehl zum Angriff.
 

Ich stürmte an der Spitze meiner Kreaturen in die Schlacht. Mein erstes Ziel war ein alter Mann in langen Roben. Ich spürte, dass er ein Magier war. Er hob eine Hand und ein Blitzstrahl löste sich knisternd. Doch der kam nicht weit. Ich schwenkte meine Axt und der Blitz prallte darauf. Der alte erbleichte. Meine Faust knallte gegen seine Schläfe und er fiel zu Boden. Magier fehlten mir noch in meiner Armee. Ich lächelte und widmete mich dem nächsten Gegner.
 

Eine Stunde später, war es vorbei.
 

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Erkennen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Raka stöhnte.

„Mein Schädel.“

Er richtete sich langsam auf. Wo war er? Dann erinnerte er sich. Die Flotte, der Angriff, der Strand, der Typ mit der Axt. Raka sprang auf. Nur im nächsten Moment im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.

„Da lebt noch einer!“

„Bringt ihn her.“

Er sah sich um. Mehrere Soldaten kamen auf ihn zu. Der Strand war voll, von den Kreaturen, die ihnen hier begegnet waren. Nicht weit entfernt sah er die Gefangenen. Nur etwa ein Dutzend. Raujchi war nicht dabei. Er wirbelte herum und hechtete nach einer Waffe. Plötzlich stand ein Fuß darauf. Raka sah langsam hoch. Eine silberhaarige Frau, mit roten Augen und den größten Melonen, die er je gesehen hatte, stand in knapper Bekleidung da und sah auf ihn herab. Auf einmal explodierte ein Schmerz unter seinem Kinn und er fiel hintenüber. Die Sicht verschwamm.

„Bringt ihn zu Belial!

„Ja, Herrin.“

<Herrin?>

Dann wurde es dunkel.
 

Ich sah zu, wie Miranda in Begleitung mehrer finsterer Soldaten einen weiteren Gefangenen herschleppte.

„Damit haben wir das Dutzend voll.“

Um die Toten kümmerten sich meine Quälgeister und die gehörnten Feuerschützen.

Eine Schlacht macht hungrig.

„Der letzte, wie es aussieht.“

„Gut.“
 

„Was fang ich jetzt nur mit euch an?“

Wir waren in der großen Halle. Ich hockte auf meinem Thron. Miranda und Kala hatten es sich auf einem Berg aus Kissen und Decken bequem gemacht. Kala trug ein einfaches grünes Gewand, hatte ihren Kopf auf Mirandas Bauch gelegt und betrachtete die Gefangenen neugierig. Sie seufzte.

„Kastrieren und zur Arbeit schicken.“

Ich schluckte. Ihre Launen wurden langsam gefährlich.

„Wir wollen es nicht übertreiben. OK?“

„Na gut.“

Braves Mädchen.

Es waren der alte Mann, dem ich meine Faust an den Schädel geknallt hatte, drei andere Magier und acht Soldaten. Einer der Soldaten starrte mich wütend an.

„Monster, was hast du mit uns vor?“

Ich seufzte. So einer.

„Bin mir noch nicht sicher. Macht mal Vorschläge. Freilassen werde ich euch nicht. Noch nicht. Die Magier werden auf alle Fälle für meine Experimente hergenommen. Ihr anderen? Mal sehen.“

Einer der Magier begann zu schluchzen. Meine Augen schweiften zu ihm. Moment mal. Irgendetwas stimmte bei dem nicht. Dann merkte ich es. Das war kein er, das war eine sie.

„Miranda.“

„Ja?“

„Magier, blonde Haare, grüne Augen.“

Der alte erstarrte, während Miranda langsam näher kam. Ihre Augen weiteten sich.

„Verstehe.“

„Lasst meine Tochter in Ruhe.“

Miranda kümmerte sich nicht um den Alten. Sie löste die Fesseln der Magierin und führte sie zu Kala. Die freute sich.

„Eine neue Spielkameradin?“

„Wenn du willst.“

Die Frau erbleichte. Kala kicherte und sprang auf. Sie schritt langsam um die Magierin herum und betrachtete sie abschätzend. Plötzlich griff sie der Magierin an die Brüste. Die quiekte auf. Kala knetete und quetschte die Brüste mehrere Minuten lang. Am Schluss keuchte die Magierin einmal laut auf und brach zusammen. Kala tratt zurück. Sie wirkte recht verlegen.

„Tschuldigung.“

Wir starrten sie alle an. Miranda seufzte und bugsierte die Magierin wieder zu den anderen. Kala wirkte empört.

„A-Aber…“

Miranda wirbelte herum und legte Kala einen Finger an die Lippen.

„Du hattest deine Chance. Wenn du sie nur so behandelst kann ich sie gleich den Soldaten geben, Kala.“

Einer der gefangen Soldaten erstarrte.

Meine pfiffen und schrien. Ich knurrte. Augenblicklich wurde es wieder still im Saal. Ich stand von meinem Sitz und schritt auf die Gefangenen zu.

„Fesselt die Magier und schafft sie in mein Labor. Die Soldaten gehen nach unten in die Kerker.“

Dann wandte ich mich Kala zu.

„Kala kommst du mal.“

Der Soldat erstarrte schon wieder. Kala kam herbei.“

„Ja?“

„Bist du eigentlich Einzelkind?“

„Was soll die Frage?“

„Bist du oder bist du nicht?“

„Nein, ich habe einen älteren Bruder, aber…“

„…denn hast du schon seit 13 Jahren nicht mehr gesehen.“

„Richtig…Moment, was?“

Kala wirbelte herum und starrte den Soldaten an. Der Soldat starrte zurück. Ich lächelte und wies mit dem Finger auf ihn.

„Den Schafft in meine Privaträume.“

„Ja, Herr.“

Kalas Mund formte stumm die Worte großer Bruder.
 

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Verrat, Erwachen, Wahnsin, Versprechen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Sie hockten sich gegenüber und starrten sich an. Kala eher überrascht, doch Raka eher wütend. Mein Zimmer bestand aus einem Bett, das groß genug für drei war, zwei Schränken, einem Bücherregal, einem Schreibtisch und vier Stühlen. Einer war in der Mitte und wurde von Raka belegt. Kala hockte auf dem Bett, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und ich saß, mit Miranda auf meinem Schoß auf einem anderen Stuhl. Wir schwiegen beide, weil wir die Atmosphäre nicht stören wollten. Raka war der erste der Anfing.

„K-Kala, kleine Schwester, wie? Ich meine, wie bist du…?“

„Was? Hierher gekommen? Verheiratet? Schwanger? Such es dir aus.“

Raka stand bereits seit dem „Verheiratet“ – Teil der Mund Speerangel weit offen. Kala seufzte.

„Die Sache begann vor etwa ein Jahr, nachdem du gegangen bist.“

Dann begann sie zu erzählen. Unser erstes Treffen, die weiteren Treffen im Lauf der Jahre. Sie erzählte sogar Dinge, die mir neu waren. Was sie gedacht hat, was sie gefühlt hat. Selbst den Beginn unserer Liebesbeziehung beschrieb sie. Sie erwähnte sogar die körperlichen Veränderungen, die vermutlich durch mein Wirken auftraten. Als sie zu der Vergewaltigung kam, ballten sich ihre Hände zusammen und ihre Augen waren feucht. Danach holte sie tief Luft. Miranda war innerhalb einer Sekunde bei ihr und umarmte sie. Kala schenkte ihr ein dankbares Lächeln. Dann beschrieb sie die folgenden Tage. Die Sache mit ihren Eltern, die Heirat und auch die Frage nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes. Schließlich kam sie zu den Dingen zu sprechen, die uns hier zusammenführten. Raka schwieg. Schließlich sah er sie an.

„D-Deine andere Form?“

Kala sah ihn an und wechselte in ihre Dämonenform. Ihre Mundwinkel zuckten.

„Und? Was denkst du?“

Raka sah sie lange an. Kala seufzte.

„Ich dachte mir schon, dass du…was?“

Raka war an sie herangetreten und hatte sie umarmt.

„Du bist trotzdem noch meine Schwester. Egal was kommt.“

Kala heulte glücklich los. Miranda hockte sich wieder auf meinen Schoß. Sie lächelte mich an und küsste mich. Schließlich ließ Raka Kala wieder los.

„Was ist mit den anderen?“

Ich zuckte mit den Schultern.

„Kommt darauf an, wie kooperativ sie sich geben.“

Ich erhob mich und Miranda plumpste auf den Boden. Sie starrte mich böse an und streckte die Arme aus. Mit einem Ruck zog ich sie wieder auf die Beine und schwang meinen linken Arm in ihre Kniekehlen, so dass meine Arme jetzt unter ihren Schultern und Knien lagen. Wir lächelten die beiden an.

„Ich glaube, ihr habt euch noch was zu erzählen. Wir lassen euch dann mal allein.“
 

Ich trug Miranda raus auf den Gang.

„Du kannst mich jetzt wieder runterlassen.“

„Hab ich aber gar nicht vor.“

„Ach nein?“

„Nein.“

Mit meinem Paket steuerte ich das Zimmer am Ende des Ganges an. Ich sah sie aus dem Augenwinkel an.

„Da hat es auch ein großes Bett drin.“

„Tatsächlich?“

„Allerdings.“

„Dann testen wir das Bett.“

„Auf jeden fall.“
 

Miranda öffnete in meinen Armen die Tür, ich trat hindurch, ging zum Bett und warf Miranda darauf ab. Sie kicherte. Ich lächelte, drehte mich um und schloss die Tür wieder. Ich wandte mich um und zog eine Augenbraue hoch. Miranda hatte sich ihres Oberteils entledigt und lag jetzt, auf den Ellbogen gestützt auf dem Bett. Sie sah mich verführerisch an. Während ich zu ihr ging, zog ich mein eigenes Oberteil, die schwarze Weste, aus. Ich ließ mich auf dem Rand des Bettes nieder, senkte den Kopf und umkreiste mit der Zungenspitze ihre linke Brustwarze. Sie wurde sofort hart und Miranda keuchte. Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. Um die Stimmung nicht zu stören, flüsterte ich nur.

„So sensibel wie immer.“

„Idiot.“

Miranda küsste mich.

Plötzlich schnellte ich hoch. Miranda sah mich verwirrt an. Alle meine Sinne schrieen nach Gefahr. Die Albino-Dämonin verzog die Mundwinkel und seufzte.

„Wenn man schon mal wieder Zeit zu zweit hat. Man, wir sind noch nicht mal richtig auf Touren gekommen.“

Ich sah sie kurz an und grinste.

„Du vielleicht, ich bin schon seit dem Türschließen bereit.“

„Tatsache, jetzt sehe ich es auch, aber was ist dann…?“

<Belial!>

<Azrael?>

<Schnell, Kala ist in Gefahr!“

Ich fragte nicht, sondern sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Mirandas Blick bemerkte ich auch so.

„Kala!“

Sie sprang fluchend auf und zog sich während des Rennens ihr Oberteil an.

„SOLDATEN!“

Am anderen Ende des Ganges sprang die Tür auf.

„Mein Zimmer!“

Die Soldaten eilten zur Tür. Sie waren vor mir da.

„Brecht sie auf.“

Einer warf sich dagegen. Jetzt konnte ich von ihnen erstickte Schreie hören.

„KALA!“

Die Tür sprang auf und die Soldaten und ich sprangen herein. Drinnen bot sich mir ein Schreckensbild. Kala lag auf dem Bett, Raka über ihr, den Mund zuhaltend und mit einem Messer in der Hand. Einem blutigem. Raka sang etwas.

„Herr, im Himmel, erhöre die Bitten deines gläubigen…“

Ich brüllte. Sein Kopf ruckte zu mir rum, seine Augen wiesen einen fanatischen Glanz auf. Ich streckte die Hand aus und eine größere Hand aus Finsternis schnappte Raka. Er wurde den Soldaten und Miranda zugeworfen. Ich eilte zu Kala. Sie atmete schwach, ihr Kleid war am Unterleib aufgeschlitzt und Blut breitete sich in einer Lache aus. Sie wimmerte.

„M-Mein Kind, Belial…“

Plötzlich ging ein grünliches Leuchten von ihr aus. Ich krempelte ihr das Kleid hoch. Die Messerstiche verschwanden. Die Wunden schlossen sich wieder. Auch die Schnitte in dem Kleid verschwanden.

„W-Was…?“

<Verdammt.>

<Azrael?>

<Ich bin es nicht.>

>Welcher Arsch hat mich hier aufgeweckt?>

<Warte Belial, las mich das machen.>

<Wie du willst.>

Ich überließ Azrael meinen Körper und hörte, wie er etwas in einer fremden Sprache zu Kala sagte. Ihr Kopf ruckte herum. Währe ich in meinem Körper gewesen, ich währe zurückgeschreckt. Das war nicht Kala. Sie sah vielleicht aus wie Kala, doch etwas an ihr war anders, das spürte man sofort. Die beiden redeten mehrere Sekunden lang. Schließlich nickte Kalas Kopf und Azrael zog sich wieder zurück.

<Gut. Das währe erledigt.>

<Was war das?>

<Lilith, jedenfalls ein Teil von ihr.>

<Aha.>

<Könntest ruhig etwas freundlicher sein. Sie hat sowohl deiner Frau als auch deiner Tochter das Leben gerettet.>

<M-Meiner Tochter?>

<Ups. Das solltest du eigentlich noch nicht wissen. Satan ist leer ausgegangen.>

<Ich werde…diese Dreckskerle!>

<Stimme ich zu. Übrigens, Lilith sagt, das Kala mit dir reden will. Sie sagt auch, dass du vorsichtig sein sollst.>

<Was soll das heißen?>

<Offensichtlich hat der Angriff mehr Psychische als physische Schäden zugefügt.>

<Kala ist verrückt?>

<Eher 20 schwangere Frauen, mit einem Hang zur Blutrünstigkeit, auf einmal.>

<Ich rede mit ihr.>

Ich tauchte aus meinem Gespräch mit Azrael auf und sah mich Kalas fiebrigem Blick gegenüber. Sie lächelte. Dann begann sie mit einschmeichelnder Stimme zu reden.

„Belial, mein Belial. Ich hab eine bitte an dich. Machst du die? Natürlich machst du die. Ist ja für mich. Du tust doch alles für mich oder?“

Sie kicherte hysterisch. Alle starrten sie mit verschiedenen Mienen an. Sie schmiegte sich an mich. Dann zeigte sie mit dem Finger auf Raka.

„Ich will seinen Kopf. Noch nicht gleich. Ich will ihn zusammen mit den anderen. Machst du das? Zusammen mit den anderen?“

„Welchen anderen?“

„Wie? Ach natürlich! Wie dumm von mir. Du weißt es ja noch nicht.“

Sie sah mir tief in die Augen. Sie wechselte zu einer Kleinkinderstimme.

„Ich will den Kopf von Mami, von Papi und aaaaallen Einwohnern von Hargeon. Machst du das?“

Ich küsste sie.

„Versprochen. Doch jetzt schlaf ein wenig. Ja?“

„Ja!“

Kala krabbelte wieder aufs Bett zurück.

<Azrael?>

<Ja.>

<Wann, bei Großvater, fängt für dich verrückt an? Egal, sag Lilith, sie soll sich zuerst um die Psychischen Schäden kümmern.>

<Mach ich.>

Ich drehte mich um und sah Miranda an. Sie wirkte ängstlich.

„Was…?“

Ich hieß sie zu schweigen.

„Mach die Soldaten bereit. Wir ziehen nach Hargeon.“

Sie nickte.
 

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Piraten

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Das Schiff hob und senkte sich und Wasser spritzte mir ins Gesicht. Ich hatte mich dafür entschieden, die übrigen vier Schiffe der Angreifer, die noch immer am Strand lagen zu nehmen. Dabei fand ich ein paar sehr interessante Sachen über meine Soldaten raus. Sie eigneten sich auch zu Seemännern. Natürlich konnten sie so nicht ihre schweren Rüstungen benutzen, deshalb mussten sie abgelegt werden. Darunter kamen kräftige männliche Wesen zum Vorschein. Sie hatten rote Iriden, eine schwarze Haut und einen Mund voller Reiszähne. Die Schiffe hatten eine kleine…farbliche Änderung erfahren. Als ich merkte, dass ich meine eigenen Schiffe hatte, ging der Pirat in mir durch. Ich ließ die Segel und Flaggen eines jeden Schiffes runterholen. Dann wurden alle mit meinem Zeichen versehen und die Flaggen an den Mastspitzen bekamen einen schwarzen Hintergrund. Selbstverständlich kamen die gekreuzten Knochen auch drauf. Ich glaube, Miranda hatte während der Aktion ernsthafte Zweifel an meinem geistigen Gesundheitszustand. Jedenfalls sah sie mich mit einem jener Blicke an, die das besagten.
 

Könnte vielleicht auch daran gelegen haben, das ich mir einen Kapitänsmantel habe schneidern lassen. Bin mir da nicht so sicher. Der Mantel ist selbstverständlich in schwarz mit Goldrändern gehalten.
 

Ich spürte Mirandas zweifelnden Blick auf mir. Offensichtlich machte ihr mein Aufzug und die Segel noch immer Sorgen. Sie trat neben mich und ich sah sie an.

„Mann muss die Sache doch offiziell machen.“

Sie hob eine Augenbraue.

„Offiziell?“

„Na ja,…“
 

„LAND IN SICHT!“

Ich starrte auf den Horizont und kniff die Augen zusammen. Tatsache. In der ferne konnte ich die Bucht erkennen, in der Hargeon war. Die drei Schiffe mit königlichem Zeichen gehörten jedoch nicht dazu. In dem Moment wünschte ich, ich hätte mir die verschiedenen Wappen der menschlichen Könige besser gemerkt. Aber ich hatte ja Miranda. Ich sah sie bittend an und sie seufzte. Plötzlich runzelte sie die Stirn.

„Das Wappen von Ca Elum Die haben einen langen Weg hinter sich. Vielleicht treffen wir hier auf Konkurrenz?“

„Konkurrenz?“

Sie stieß genervt die Luft aus. Dann sah sie mich böse an.

„Du solltest dich schon etwas mehr über die Welt informieren, in der du gerade bist. Das Inselreich Ca Elum ist ein Reich der Piraten. Sie definieren sich und andere Seefahrer nach der Anzahl der geenterten Schiffe und der Schiffe, die von dem jeweiligen Kapitän befehligt wird. Das Reich wird von den 10 größten Kapitänen regiert. Meistens jedoch, sind sie mit Intrigen gegen sich selbst beschäftigt.“

Muss einem ja mal gesagt werden. Miranda hob die Augenbrauen.

„Ah, wir wurden entdeckt.“

In der Tat. Die drei Schiffe legten ab und kamen auf uns zu. Ich legte den Kopf schief und sah sie an.

„Miranda, wie wird ein Kapitän mit vier Schiffen gehandelt?“

„Als ´Wolf des Meeres´. Ein Kapitän mit drei Schiffen ist `Fuchs des Meeres`.“

„Die definieren das mit Tiernamen?“

Auch noch mit welchem vom Land

„Bis zu sechs Schiffen. Ab da gehen dann Adelsränge los. Wer 100 Schiffe sein eigen nennt, kann sich Piratenkönig nennen. Das Volk von Ca Elum glaubt, dass der Piratenkönig sie zur Eroberung aller Weltmeere führen wird.“

„Miranda! Ich brauch noch sechsundneunzig Schiffe.“

Sie starrte mich wieder mit dem Blick mangelnder geistiger Gesundheit an.
 

Als die Schiffe näher kamen, wurden vom vordersten mehrere Eisspeere abgeschossen.

„Das wird die erste Seeschlacht.“
 

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Opfer

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Miranda schwang ihren rechten Arm einmal horizontal und die Eisspeere wurden von einer Welle erfasst und versanken im Meer. Von den anderen Schiffen ertönten aufgeregte Stimmen. Ich hob eine Augenbraue.

„Zeit für etwas Spaß. BEREITMACHEN!“

Hinter mir brüllten meine Soldaten. Plötzlich erschnüffelte ich Rauch und klatschte mir die Hand an die Stirn. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Durchsucht die Schiffe nach Gefangenen!“

„Ja Herr.“

Ich wandte den Kopf und sah Miranda an. Sie lächelte mir zu.

„Ich bleibe hier und achte auf weitere Eisspeere.“

Sie küsste mich und ich zuckte mit den Schultern.

„Wie du willst.“

Meine Axt erschien und ich wandte mich um.

„Beidrehen und bereitmachen zum Entern.“

Jetzt konnte ich von drüben bereits Befehle hören. Das war einer der Momente, die mich froh stimmten, ein Dämon zu sein. Wir verstanden sofort jede Sprache, die wir hörten und mussten keine einzige lernen. Dasselbe galt natürlich für lesen und schreiben. Wenn wir erst unsere eigene Schrift lesen und schreiben konnten, ging das auch bei allen anderen. Was bin ich froh, ein Dämon zu sein.

Wie auch immer.

Ich ging an die Backbordseite und sah dem näher kommenden Schiff entgegen. Die Männer auf der anderen Seite brüllten uns Beleidigungen und Drohungen zu. Ein paar der Beleidigungen, die sich auf meine Familie bezogen, merkte ich mir. Die gefielen mir. Dann waren sie nahe genug heran und einer der Männer, ein Kerl mit schwarzem Vollbart in einer grauen Dreiviertelhose, beleidigte Miranda als alte Eutertragende Hexe. Ich schloss die Augen und wünschte dem Armen Kerl einen raschen Tod. Miranda wandte sich um, wandte sich ganz langsam um und fasste den Kerl ins Auge. Der Mann schluckte und wich einen Schritt zurück. Auf einmal war es totenstill. Plötzlich spürte ich, wie sich ein mentaler Druck aufbaute. Tiefe Risse durchzogen das Holz und mehrere Männer auf beiden Seiten gingen in die Knie. Miranda ballte die Rechte und streckte sie aus. Sie ließ ihren Zeigefinger auf den Kerl richten, dann hallte Mirandas Stimme über das Wasser.

„Reis ihm sein Herz heraus und bring es mir.“

„Wie du willst, oh schönste aller wütenden.“

Ich wandte mich an den zum Tod verurteilten.

„Du tust mir echt leid. Ich hätte es vermutlich schnell gemacht. Aber du musstest ja unbedingt meine Frau Beleidigen. Du hast es dir selbst zuzuschreiben.“

Jetzt wurde ich von allen angestarrt. Mit Tauen hätte man sich bereits rüberschwingen können. Ich seufzte und wechselte in meine andere Form.

„Wir sind die Ausgeburten der Hölle! ANGRIFF!“

Ich sprang auf das andere Schiff und fasste das Opfer ins Auge. Meine Soldaten fielen über die Matrosen her, wie Wölfe über Schafe. Mit einem schwachen Faustschlag krachte der Matrose gegen den Mast, der donnernd ins Wasser fiel. Ich warf meine Axt in die Luft und packte den Mann mit der linken Hand an der Kehle. Die rechte positionierte ich vor seinem Herzen. Ich stieß durch seinen Brustkorb, als wäre er aus Papier. Der Mann röchelte und starb. Die Axt kam herunter und ich streckte die linke aus. Meine Axt landete Zielgenau in meiner Hand. Ich schlug einmal mit den Flügeln und war vor Miranda. Plötzlich hatte ich eine Idee. Statt es ihr einfach zu geben, ging ich vor ihr auf die Knie, senkte den Kopf und streckte meine Hände mit dem noch dampfenden Herzen aus.

„Wie gewünscht, bringe ich euch das Herz.“

„Wie erwartet nehme ich das Herz, das mir mein Geliebter geschenkt hat.“

Sie nahm es mir aus den Händen und schluckte es in einem Stück runter. Ich erhob mich und sie küsste mich.
 

Meine Soldaten hatten inzwischen die Schlacht gewonnen. Und ich hatte nichts dazu beigetragen. Gemeinheit!
 

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Landgang

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Wir hatten die Bucht angelaufen. Vom Dorf Hargeon war nichts außer rauchenden Trümmern übrig. Ich lächelte verschmitzt. Die hatten scheinbar kein Glück. Miranda machte mich darauf aufmerksam, dass die anderen Schiffe jetzt einliefen. Wir hatten alles, was wir in den Lagerräumen der anderen Schiffe fanden auf unsere Rübergebracht. Jetzt wollten wir sehen, ob hier nicht noch was zu holen gewesen wäre.

„Bringt mir alles, was irgendwie von Wert sein könnte. Treibt die Gefangenen auf den Dorfplatz. 20 Mann Bewachung.“

„Ja Herr.“

Ich wandte mich an Miranda.

„Wir zwei machen es uns jetzt gemütlich.“

„Ach ja?“

„Ja.“

Ich führte sie zu meiner Kabine.
 

Sie stand auf und streckte sich genüsslich. Dann lächelte sie mich an.

„Wir sollten nachsehen, ob sie schon fertig sind.“

„Ich weiß.“

Als wir uns dem Dorfplatz näherten, kam einer der Soldaten uns entgegengelaufen.

„Herr. Es ist alles bereit, Herr. Aber…nun…“

„Was ist?“

„D-Das müsst ihr sehen, Herr.“

Miranda und ich sahen uns verwirrt an und beschleunigten ein wenig. Als wir auf dem Dorfplatz waren, wusste ich was den Kerl so verunsichert hatte. Neben den Dorfbewohnern, den Bewachern und dem riesigen Berg an Krempel ein mannshoher Berg an Gold und Edelsteinen. Ich starrte den Schatz vor mir mit offenem Mund an.

„Monster!“

Der Ausruf brachte mich wieder in die Realität zurück. Ich wandte mich und starrte den Ausrufer an. Es war Kalas Vater.

„Was hast du mit meiner Tochter gemacht?“

Ein Seufzen entwich meiner Kehle. Dann schritt ich zu ihm und kniete mich vor ihm hin, um auf Augenhöhe zu sein.

„Ich zeig es dir.“

Mein rechter Zeigefinger berührte seine Stirn und er sah die Ereignisse von vor 12 Jahren aus meiner Sicht. Er war wie erstarrt, nur seine Augen weiteten sich und sein Gesicht wurde bleich. Als ich fertig war, sackte er in sich zusammen. Ich stand wieder auf. Seine Frau redete auf ihn ein.

„Ne Frage. Wo habt ihr eigentlich den Schatz da her?“

Keine Antwort. Pff. Dann halt nicht.

„Auch gut. Nehmt alles mit. Wir verschwinden wieder. Kala wartet schon.“

Ihre Eltern starrten mich an. Ich hob die Augenbrauen. Dann wurde es mir klar.

„Natürlich! Dass wisst ihr ja noch nicht. Kala lebt und bis auf Stimmungsschwankungen geht es ihr sogar recht gut. Hat mir gesagt, ich soll alle Einwohner von Hargeon mitbringen.“

Ich stoppte kurz.

„Na ja, eigentlich nur eure Köpfe. Denk aber mal, wenn wir euch alle vor ihr köpfen, ist das sogar noch besser.“

Sie starrten mich an.

„Fesselt alle auf dem Schiff. Will nicht, das wir auf einmal Unruhe haben.“

„Ja Herr.“
 

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Rückkehr

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Endlich tauchte am Horizont mein Reich auf. Ich glaube, man kann es wirklich mein Reich nennen. Miranda stand neben mir und lehnte sich in der nächsten Sekunde bei mir an. Ich legte einen Arm um sie.

„Holst du Kalas Eltern? Ich möchte, dass sie das sehen.“

Sie seufzte.

„Und schon wieder ist die gemeinsame Zeit vorbei. Aber gut, ich hol sie.“

Miranda wandte sich um und ging in den Laderaum. Ich sah ihr grübelnd nach. Das war natürlich das Problem, wenn man mit zwei Frauen verheiratet war. Man musste beiden zeigen, dass man sie liebt. Nur, ich geb es ehrlich zu, im Moment ist mir Kala wegen ihrer Schwangerschaft ein wenig wichtiger und ich glaube das spürt Miranda langsam. Da musste ich mir noch was überlegen.

Es dauerte nicht lange und ich hörte, wie sie sich näherten.

„Kala wartet dort.“

Ich wandte mich um und sah ihre Eltern an. Ihre Mutter hatte die Lippen zu einem Strich zusammengepresst. Ihr Vater sah mit unergründlichem Blick zu der Insel.

An Land erwartete uns bereits eine Abteilung meiner Kreaturen.

„Schafft alles in den Thronsaal.“

Ich wandte mich ab und ging mit Miranda an meiner Seite vom Strand Richtung Kalas Zimmer.
 

„Kommt rein.“

Ich öffnete langsam die Tür. Kala lag auf ihrem Bett und sah uns mit müden Augen an. Sie streckte die Arme aus und Miranda flog beinahe hinein. Sie drückten sich fest. Kala seufzte.

„Ich hab euch vermisst. Wo wart ihr?“

„Äh, Hargeon? Köpfe?“

„Ach ja, ich erinnere mich. Habt ihr sie schon?“

Sie fuhr sich mit dem Finger über den Hals. Ich schüttelte den Kopf.

„Sie warten im ganzen, im Thronsaal. Ah, eine Frage, weißt du irgendetwas über Gold und Diamanten bei euch?“

„Gold und Diamanten? Sicher das ihr Hargeon überfallen habt?“

„Ganz sicher. Also keine Ahnung?“

„Nicht die geringste.“

„Dann ist das Ding als Staatsschatz konfisziert.“

Beide starrten mich an.

„Staatsschatz?“

„Natürlich. Wollen wir gehen? Wir haben eine Verabredung im Thronsaal.“

„Sicher.“

Miranda half Kala beim aufstehen. Die Schwarzhaarige streckte sich und suchte sich ein Marineblaues Kleid raus. Plötzlich seufzte sie.

„Ich hatte eigentlich vorgehabt, auch mal ein schönes Kämpfchen zu absolvieren. So wie es jetzt jedoch aussieht, na ja, das wird wohl noch dauern.“

Sie schlüpfte in das Kleid und sah uns an.

„Fertig, gehen wir.“
 

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Köpfung

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich hockte auf meinem Thron, Kalas Eltern vor mir und Kala und Miranda wie üblich auf ihrem Kissen- und Deckenberg. Die Schwangere starrte ihre Eltern kalt an. Plötzlich entstand an der Tür Unruhe.

„Ah, der letzte Gast trifft ein.“

Die anderen Gefangenen von Hargeon, waren alle in die Kerker gebracht worden. Die Tür ging auf und Raka wurde von zwei Wärtern hereingebracht. Er wollte schon den Mund aufreisen, als er seine Eltern sah. Raka erstarrte und wurde bleich. Ich lachte.

„Das nenne ich Familienzusammenführung.“

„Mum, Dad. Was macht…ihr…hier?“

„R-Raka?“

„Mutter, Vater, Sohn und Tochter, alle an einem Ort versammelt. Bloß nicht alle grün, fürchte ich. Zumindest die Tochter verlangt nach Blut. Dem Blut der Verwandtschaft.“

Kala wurde von ihrer Familie angestarrt. Sie wurde leicht rot und sank tiefer in dem Berg aus Kissen und Decken. Ihre Mutter fand als erste ihre Sprache wieder.

„Wie kannst du das tun? Wir sind deine Familie!“

Kala tauchte wieder auf. Sie sah ihre Familie finster an.

„Familie? Die Eltern versuchen mich mit jemand anderem zu verheiraten und der eigene Bruder versucht mich umzubringen?“

„Du bist nicht mehr meine Schwester! Du bist eine Ausgeburt der Hölle, die jeder wahre Gläubige vernichten sollte!“

„Raka!“

Doch er achtete gar nicht mehr auf seine Eltern. Raka hatte sich jetzt in Rage geredet und wetterte weiter. Deshalb nahm ich meine Axt und schlug ihm kurzerhand den Kopf ab. Für einen Moment herrschte erschrockene Stille. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Kalas Mutter schrie, Kala lachte, ihr Vater sprang auf und ich schwang meine Axt noch zweimal. Zwei weitere Köpfe rollten. In nächsten Moment spürte ich eine heftige Umarmung.

„Danke.“

Ich ließ meine Axt sinken und umarmte sie mit dem rechten Arm.

„Kein Problem.“

„Weißt du, die drei reichen mir völlig.“

„Gut.“

Sie legte ihren Kopf in den Nacken und sah mich an.

„Ach ja?“

„Ja.“

Sie seufzte, dann trat sie einen Schritt von mir weg und streckte sich. Dann wandte sie sich um und ging.

„Ich geh wieder ins Bett. Miranda? Kommst du?“

„Ich komme.“

Meine beiden Frauen verschwanden. Ich gab verschiedene Befehle an meine Soldaten. Zum einen, die Leichen verschwinden zu lassen, zum anderen, die Köpfe in mein Labor zu schaffen. Da würde ich auch gleich hingehen. Gleich. Nachdem ich mir das Blut abgewaschen hatte. Auf halbem Weg hatte ich jedoch eine andere Idee. Ich drehte um, mit Ziel, Kalas Zimmer.

„Hey ihr zwei. Ihr müsstet mir mal helfen.“
 

Drei Stunden später machte ich mich auf den Weg ins Labor.
 

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Heldenhafte Überlegungen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Die nächsten Wochen verbrachte ich mit forschen, forschen und nochmals forschen. Es ging wie immer, zäh voran, doch es ging voran. Meine neuesten Kreationen waren Zerberi, Dunkelheitsgolems und endlich die Nachtmahre. Die Nachtmahre waren die bisher schwierigste Kreation gewesen. Das sie schon einmal da gewesen waren, wollte ich sie nach Möglichkeit so wiederbeleben, wie sie früher waren. Das war nicht so einfach. Aber auch das gelang.

Die steigende Anzahl an Soldaten und die damit verbundenen Kosten stellten mich jedoch vor ein neues Problem.
 

Die Galuna-Insel wurde langsam aber sicher zu klein.
 

Versteht mich jetzt nicht falsch, die Insel selbst ist riesig, doch die Dämonen aus Mirandas Dorf, sind jetzt schon zu wenige, um alle zu versorgen. Ich hab auch schon die Menschen aus Kalas Heimat mehr oder weniger zwangsverpflichtet. Bei dem Satz ´Diene oder Stirb`, bleibt einem für gewöhnlich nicht viel Auswahl. Auch die Bodenschätze, also Eisen, Kohle und die anderen Erze waren nicht unendlich. Ich hatte schlicht und ergreifend keine Wahl. Mich befiehl jedoch eine Ahnung, dass meinen beiden Frauen das nicht gefallen würde. Selbst Azrael warnte mich davor.
 

Ich beschloss allerdings, es noch hinauszuschieben. Denn wenn ich diesen Umzug wirklich durchmachte, musste ich es richtig machen. Hieß im Klartext: passenden Zielort finden, mächtige Festung bauen, mehrere tausend arbeitswillige Wesen heranschaffen, kurz und gut: Ich brauchte ein eigenes Land. Keine Insel, ein eigenes Königreich. Das bedeutete Arbeit, die Zeit kostete, viel Zeit. Ich seufzte und zog eine Weltkarte hervor. Ich sah mir ein Land nach dem anderen an, holte zu jedem Land eine Karte, wälzte dicke Bücher und währe beinahe so weit gewesen, Miranda zu fragen. Doch davon konnte ich mich nur in letzter Sekunde retten. Blöderweise stand ich schon vor Miranda, welche mich jetzt natürlich fragend ansah. Ich improvisierte, zog sie ins nächste Zimmer und legte sie dort flach.

Zum Abschluss sagte sie mir, dass ich dafür nicht extra fragen bräuchte. Als ob ich das nicht schon vorher wusste.
 

Bloß weiter brachte mich die Sache nicht.
 

Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich das hier ja nicht aufgeben bräuchte. Ich konnte es weiterhin als Forschungsstation betreiben. Kala würde ich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso nicht mehr wegkriegen. Sie war jetzt im vierten Monat Schwanger und eine Reise wollte ich nicht riskieren. Allerdings, sollte ich sowieso nicht soweit kommen. Ich bekam nämlich unangemeldeten Besuch.
 

Da machte ich das erste mal Bekanntschaft mit selbsternannten Streitern des Licht, Paladinen der Gerechtigkeit und was sie sonst noch für Namen haben. Um es kurz zu machen, ich machte die Bekanntschaft mit so genannten Helden.
 

Es war eine vierköpfige Gruppe. Ein Krieger, ein Dieb, eine Magierin und ein Paladin. Wie ich darauf kam? Ein riesiger Kerl mit Muskelbergen und Narben, der eine gigantische Axt schwingt? Ein kleiner Kerl, mit kurzen schwarzen Haaren, der entfernt an eine Maus erinnert und dem ein Haufen Dietriche am Gürtel hängen? Eine Frau, die über der rechten Hand eine Lichtkugel schweben lässt und ein großer, blonder Kerl, mit Schwert, der religiöse Symbole auf seiner Rüstung hat? Ich glaub, ich hab recht.

Fragte sich bloß noch, was die hier wollten. Miranda sah sich die Truppe neugierig an. Dann wechselte ihr Blick zu mir und sie hob eine Augenbraue. Ich zuckte mit den Schultern.

„Meinetwegen.“

Sie grinste, wandte sich ab und ging aus dem Saal. Ich lachte. Das würde ein Heidenspaß werden. Plötzlich kam mir noch eine Sache in den Sinn. Ich winkte einen der Soldaten zu mir.

„Erhöht die Wachen vor Kalas Zimmer. Sechs Soldaten, drei Zerberi und ein Golem.“

„Ja, Herr.“
 

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Theater

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich ließ mir einen Wein kommen, lehnte mich zurück und wartete auf das Schauspiel. Mithilfe den Feuern eines Kohlebeckens verfolgte ich die Vorgänge. Die Vier Helden marschierten weiter durch meine Gänge und Miranda bereitete ein paar Hübsche Überraschungen vor.
 

An der Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass Miranda zwar eine äußerst vernünftige Person ist. Sie ist jedoch auch eine leidenschaftliche Theaterspielerin, mit einem feinen Sinn für Dramatik. Wenn Sie die Vernunft verlässt, kann sie ziemlich einen auf Wahnsinnig machen. Wenn wir uns streiten – auch wir tun so etwas – gewinnt sie fast immer. Sie ist übrigens die einzige, mit der ich mich streite. Mit Kala hab ich mich nie gestritten. Mit Ka…ah, ist ne andere Geschichte.
 

Bald kam das Heldenteam an eine Halle, die eine Neigung von 25 Grad besaß. Ich hatte sie mir als Verteidigung einfallen lassen, falls es nötig wäre. Miranda stand bereits am anderen Ende und hatte mehrere recht große Kugeln bereitstellen lassen. Ich hatte eine Ahnung, was sie vorhatte. In dem Moment wurde sie von der Vierertruppe erblickt. Miranda lächelte.

„Kehrt um, ihre Sterblichen! Hier ist das Reich des Fürsten Belial der euch für nichts geringeres denn Würmer erachtet! Setzet eure Reise fort und ihr werdet sicher sein, hier den Tod zu erblicken! Niemanden ist es gestattet ohne seine Erlaubnis diese Insel zu betreten! Diejenigen, die sich für zu Erhaben erachten, werden von seinem Zorn hinweggefegt werden und vergehen im Staub der Jahrhunderte! Fürwahr ihr Menschen, höhere Mächte als eure kümmerlichen Kräfte sind hier am Werk! Fliehet, wenn ihr nicht zu Staub zerfallen wollt!“
 

Ich wand mich. Miranda war leidenschaftlich. Ich hab nicht gesagt, dass sie gut ist, obwohl ihr so was gefällt.
 

„Wir lassen uns von dir nicht aufhalten!“

Der Paladin war scheinbar der Wortführer. Miranda zog Geräuschvoll die Luft ein.

„So sei es denn! Wisset jedoch, dass mir mein Herz blutet, wenn eure Leiber zerquetscht wie eine Fliege an den Wänden liegen.“

Sie riss in theatralischer Geste die Arme hoch.

„So macht euch auf, meine steinernen Soldaten! Rollt und bringt Tod und Verderben all jenen die es wagen sich uns zu widersetzen!“

In der Sekunde begannen die Steine loszurollen. Ich starrte das Schauspiel sprachlos an. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass sie sich zu solchen Kugeln formen könnten. Plötzlich schwebte mir das Bild von Golems, die als lebendige Belagerungsmunition genutzt werden durch den Kopf. Miranda hatte mir wohl, unwissentlich, einen Gefallen getan. Ich lächelte. Den Vier Menschen am anderen Ende war wohl nicht zum Lächeln. Zumal in derselben Sekunde der untere Ausgang verschwand.

Ausgerechnet der Dieb war nicht behände genug, den rollenden Soldaten zu entkommen. Er gab aber auch keine allzu große Sauerei. Indes hatten die drei übrigen keine großen Schwierigkeiten mit meinen Golems. Was aber auch kein Wunder war, da die nämlich nicht die schnellsten sind beim aufstehen. Miranda war derweil verschwunden.
 

Ich werde die Sache jetzt ein wenig abkürzen, da ich Mirandas „Theatersprache“ nicht sehr lange aushalte. Kurz gesagt, sie brachte einem nach dem anderen den Tod. Der Muskelberg wurde von den Zerberi zerfleischt und der Paladin von den Nachtmahren zertrampelt. Am Schluss blieb nur die Magierin übrig.
 

Nun ja, sagen wir es so. Miranda benutzt einen Trupp meiner Finsteren Soldaten und erteilte recht genaue Anweisungen. Meine Soldaten führten sie geradezu übereifrig aus. Schätze, es gibt schlimmere Arten zu sterben.
 

Der wahre Knaller für mich kam aber erst, nachdem sie in den Thronsaal kam. Sie sah mich an, lächelte breit, hockte sich auf meinen Schoß, küsste mich und sah mich an.

„Jetzt können wir umziehen.“

Ich starrte sie wortlos an.
 

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Mirandas Sicht

„…“ Reden

<…> Denken
 

Ausnahmsweise aus Mirandas Sicht.
 

Viel Spaß^^
 

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Ich küsste ihn noch mal und stand von Belials Schoß auf.

„Ich geh zu Kala.“

„S-Sicher.“

Mit raschen Schritten verließ ich den Saal, konnte jedoch ein Kopfschütteln nicht unterdrücken.
 

An der Stelle möchte ich eines festhalten: Ich liebe Belial mehr als andere auf der Welt aber manchmal ist er so, so…männlich! Das ist jetzt kein Kompliment, denn dann ist er begriffsstutzig, unsensibel und noch einiges mehr. Egal, weiter im Text.
 

Ich schritt jetzt gemächlicher durch die Gänge zu Kalas Zimmer. Die Wachen schickte ich Weg. Nun hatte ich ihre Türe im Blick. Als ich davor stand, klopfte ich an. Zweimal lang, dreimal kurz.

„Komm rein.“

Nachdem ich in das Zimmer gegangen war, schloss ich die Türe hinter mir und verriegelte sie. Kala stand am Fenster und starrte mich gierig an. Ich lächelte und zog mein Oberteil, den eisernen BH aus. Jetzt starrte sie mich an, wie ein Raubtier seine Beute anstarrt. Ich stampfte mit dem Fuß auf und zeigte gebieterisch mit dem rechten Zeigefinger auf das Bett.

„Kusch! Ab ins Bett mit dir.“

Sie flog fast dahin. Ich lächelte und kam langsam näher. Schließlich legte ich mich zu ihr auf das Bett. Mein Lächeln wurde breiter und ich sah sie an.

„Fütterungszeit.“

Sie quietschte einmal vor Vergnügen.
 

Ich werde hier nicht weiter ins Detail gehen, klar? Verbucht da meinetwegen unter Schwangerschaftslaunen, wenn ihr wollt.
 

Schließlich sank sie nebem mir auf das Bett und kuschelte sich an mich. Kala leckte sich mit der Zunge noch einmal über die Lippen.

„Köstlich.“

„Danke.“

Wir kicherten beide. Plötzlich sah sie mich ernst an.

„Und?“

„Ich habs ihm gesagt.“

„Wie hat er reagiert?“

„Geschockt.“

Sie grinste breit.

„Kann ich mir denken. Wann geht es los?“

„Sobald er es für richtig hält.“

„Wie du meinst. Ich richte mich da nach euch beiden.“

Sie schlief ein.
 

<Interessante Geheimnisse habt ihr.>

<Du bist wach?>

<Anscheinend.>

<Soll ich es ihm nicht endlich sagen, Lilith?>

<Lieber nicht, soll er sich zuerst mal mit meiner anderen Hälfte in Kalas Körper befassen.>

<Wie du willst.>

<Nacht.>

<Nacht.>
 

Nachdem nun sowohl Kala als auch Lilith schliefen, hatte ich mal wieder Zeit für mich selbst.
 

Ich werde an der Stelle hier mal eine Sache klarstellen. Ich hatte von Anfang an meine Zweifel, ob die Galuna-Insel als Festung ausreichen würde. Wir waren damals jedoch unter Zeitdruck, weil wir nicht wussten, wie seine Familie vorgehen würde. Ich hielt einfach meine Augen ein wenig offen und erkannte bald, dass die Insel auf Dauer zu klein wurde. Und wenn ich etwas erkenne, so erkennt Belial dieselbe Sache für gewöhnlich nicht viel später. Ich bin ein wenig schlauer…nein, nicht unbedingt schlauer. Mein Verstand erkennt gewisse Dinge schneller als seiner. Dafür kommt seiner manchmal auf Dinge, die ich nicht mal Ansatzweise verstehe. Kala war es relativ egal, ob wir umziehen oder nicht, solange sie nur bei uns war. Genau darin erkannte ich jedoch das Problem. Ihre Schwangerschaft machte eine solche Reise praktisch unmöglich. Bloß, wie sollte ich ihr das erklären?
 

Anderer Punkt, Lilith. Ja! Bei mir ist sie auch schon erwacht. Oder wie glaubt ihr, hätte ich sonst diese zwei Wochen Tortur überstanden?
 

Auf jeden Fall verblüffte mich Belial keine zwei Wochen später mit einem magischen Tor. Darauf wäre ich nie gekommen. Das Gegenstück führte zu dem Land, von dem wir aus den Krieg gegen seine Familie führen sollten.
 

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Werbung

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich war, um ehrlich zu sein, recht zufrieden mit mir. Nach der Offenbarung, die mir Miranda verpasst hatte, war ich Tag und Nacht beschäftigt, ein eigenes Land zu finden. Schließlich fand ich eins, das meinen Vorstellungen entsprach. Abgelegen, fruchtbar, groß und unbewohnt.
 

Sucht nicht auf den jetzigen Karten. Das Land versank knapp 25 Jahre nach den damaligen Ereignissen im Meer. Ihr werdet schon sehen warum. Jetzt wird an der Stelle nur ein Totenkopf gezeigt.
 

Das Land, das ich gefunden hatte, hatte etwa die Größe von Desierto und war von einem Ring aus Bergen und Klippen umgeben. Es war purer Zufall, das ich es gefunden hatte. Ich wusste sofort, dass es das war aber ich sah keinen Weg, wie ich alles dahin schaffen sollte. Azrael und ich beratschlagten uns, bis mir die Idee kam, ein magisches Portal zu errichten. So was zu tun ist zwar nicht sonderlich einfach, da man genau den Zielort bestimmen muss, aber es war der einzig mögliche Weg.
 

Nun stand ich vor dem Tor und wartete auf meine beiden Frauen, die mir entgegenkamen. Ja, auch Kala hatte sich herausbemüht. Miranda näherte sich mir mit fragendem Gesichtsausdruck. Die Albino-Dämonin war offensichtlich Neugierig. Meine andere Frau dagegen, ließ sich auf einem Felsen unter einer Palme nieder und betrachtete das geschehen aus dem Schatten heraus. Miranda wandte sich an mich.

„Und was hast du jetzt gefunden?“

„Mein Königreich!“

„Aha.“

„Aha? Aha! Was heißt hier aha? Das ist, das ist,…Diskriminierung! Jawohl! Das ist empörend! Eine Beleidigung!“

Ich machte noch gut ein paar Minuten so weiter. Schließlich lachte Miranda, nahm meinen Kopf zwischen die Hände und küsste mich auf den Mund.

„Schon gut, war nur Spaß. Sag schon, wie ist es drüben?“

„Gut, ach was sag ich? Wunderbar! Der Großteil der Landschaft besteht aus Wiesen und Wäldern. Es gibt ein, zwei Moore aber die sind nicht allzu groß. An der Westseite des Landes gibt es ein paar Stellen, die Ideal sind für die Festung. Das ganze Land ist geschützt von Bergen und Klippen, der einzige Weg ist durch das Tor da hinter mir.“
 

Dabei wies ich mit dem Daumen über die Schulter. Das Tor war gut 20 hoch und knapp um die Hälfte schmaler. Das mag einigen jetzt vielleicht seltsam vorkommen, doch je größer das Tor, desto sicherer die Verbindung. Dafür ist es schwieriger aufzubauen.
 

„In den Bergen gibt es reichlich Mineralien für mehrere Jahrhunderte! Außerdem haben wir an der Ostseite eine Ader Lacryma entdeckt. Ganze Adern davon!“
 

Ich machte noch eine gute Stunde so weiter. Schließlich gab ich den Befehl zum Aufbruch. Ich zitiere den Befehl jetzt wörtlich:
 

„Auf in mein Königreich.“
 

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Göttliche Erscheinung

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Viel Spaß^^
 

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Ich stand auf einem Felsblock in der Nähe des Tores und überwachte den Umzug. Zeitgleich versuchte ich Kala nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen. Ich hatte etwas gesagt, dass… mich schüttelt es noch, wenn ich dran denke. Dabei waren es nur drei Worte gewesen. Drei winzig kleine Worte. Ohne Bedeutung! Für mich. Kala jedoch trieben sie gefühlsmäßig auf die Palme. Es war passiert, als ich sie zurück zur alten Festung tragen sollte. Sie wollte es und ich, ganz der gute Ehemann habe das natürlich auch gemacht. Dann, als wir in ihrem Zimmer waren, wo sie, mithilfe von Miranda packen sollte, sagte ich es.

„Du bist schwer.“
 

Ja, ich weiß selbst, dass das besser nie passiert wäre. Kala starrte mich an und fing dann plötzlich das heulen an. Keine drei Sekunden später stand Miranda in der Tür, die sich noch von ihrer Familie verabschiedet hatte. Ich stammelte eine Entschuldigung und wurde dann hochkant von Miranda rausgeworfen. Nachdem ich sonst nichts zu tun hatte, ging ich eben zum Tor.
 

„Belial!“

Meine Augenbrauen verzogen sich nach oben. Die Stimme kannte ich. Ich sah in den Himmel und tatsächlich flog dort Keltor auf mich zu. Meine Hand hob sich zum Gruß.

„Yo. Lang nicht mehr gesehen.“

Er landete neben mir, sah jedoch nicht so aus, als ob er zu einem Kaffeekränzchen gekommen war. Ganz im Gegenteil

„Was, bei allen drei Göttern treibst du hier?“

“Umziehen.“

„Das mein ich nicht.“

„Also ich mach grad nichts anderes.“

„Ich meine, woher du all diese Kreaturen hast!“

„Ah! Sag das doch gleich! Selbst gemacht.“

„Was?“

“Handarbeit.“

„Ist auch klar.“

„Was fragst du dann?“

Keltor wollte schon die nächste Frage stellen, da passierte etwas Ungewöhnliches: Azrael übernahm selbst die Kontrolle über meinen Körper.

„Es reicht jetzt!“

Nun, man konnte von Keltor sagen was man wollte, Dumm war er nicht. Nur leicht zu überraschen. Er starrte mich, also Azrael, mit offenem Mund an.

„Knie nieder, Sklave meines Bruders! Du stehst vor Azrael, dem Finsteren, Mann des Wasser und der Heilung, Vater von Feuer und Tod! Ich werde mir deine dumme Fragerei nicht länger anhören!“

Keltor fiel auf die Knie.

„Verzeiht mir, eure Göttlichkeit! Ich hatte keine Ahnung, wem ich hier Gegenüberstehe. Ich bitte euch…“

„Schweig! Nicht ich bin es, der hier bestimmt! Belial ist es, der hier bestimmt.“
 

Nur, solange meine beiden Frauen nichts anderes entschieden, worüber Azrael allerdings gerne hinweg ging.
 

Er machte noch ein wenig so weiter, dann reichte es mir.

<Azrael, das reicht!>

<Spielverderber!>

Azrael verabschiedete sich und ich übernahm wieder die Kontrolle. Keltor kniete noch immer.

„Steh auf.“

„B-Belial?“

“Ja.“

„A-Aber, wo ist Azrael?“

„Pennen. In mir.“

„Aha.“

„Was wolltest du eigentlich?“

„Eigentlich nur bescheid geben, dass Gott jegliche Einmischung der Engel verboten hat.“

Das freute mich. Dann blinzelte ich.

„Jegliche Einmischung?“

„Ja.“

Er zog eine Grimasse. Ich ahnte, was jetzt gleich kommen würde.

„Ab morgen beginnt deswegen eine Ausgangssperre, für alle Engel, die über dem Hilfsengel-Status liegen. Heißt, Layla und ich können euch nicht mehr helfen.“

„Verdammt! Warte mal, wieso hilft eigentlich Layla?“

„Gute Frage. Ich mein, du bist mein Saufkumpan und ich hab deine Frauen echt gern. Jetzt nur auf eine freundschaftliche Art! Aber Layla…?“

„Hmm.“
 

Heute bin ich schlauer. Es gibt da diesen menschlichen Jungen…

Allerdings musste sie bis zu seiner Wiedergeburt fast 800 Jahre warten, um mit ihm zusammenzusein.
 

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Kapitel werden in Zukunft etwas länger dauern, da ich mit dem zweiten und dritten Teil der Reihe angefangen habe.

Mirandas Sicht 2

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Sorry, das es so lange gedauert hat.
 

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„Ich hasse ihn.“

Ich rollte mit den Augen, achtete jedoch darauf, dass Kala nichts mitbekam. Wir hatten es uns bei einem heißen Bad bequem gemacht und sie gab jetzt schon seit knapp einer halben Stunde die Beleidigte Leberwurst. Ich umarmte sie von hinten und küsste ihr den Nacken ab. Sie kicherte.

„Du hass ihn nicht. Nicht wirklich. Du bist nur wütend, weil er dich beleidigt hat.“

„Hmmm, vielleicht.“

„Geht doch.“
 

„Miranda?“

„Ja?“

Kala drehte sich schwerfällig herum, so das wir uns in die Augen sahen. Ein ungewohnter ernst lag in ihnen.

„Versprich mir eins. W-Wenn etwas bei der Geburt… also, wenn es Probleme gibt, dann… dann möchte ich, das ihr das Baby rettet.“

Ich starrte sie an.

„Versprich es mir!“

„D-Das kannst du nicht…“

„TU ES!“

„N-Na gut versprochen.“

„Danke.“

Sie ließ sich wieder auf mich sinken. Ich war so mit Überlegungen beschäftigt, dass ich erst nach ein paar Sekunden bemerkte, dass Kalas Zunge auf Wanderschaft war.

„Durstig?“

„Gierig.“

Sie kicherte. Ich seufzte, schob meine Hände unter meine Brüste und hob sie ein wenig an.

„Such es dir raus.“

„Danke.“
 

„Miranda?“

„Ja?“

„Was sind wir für ihn?“

„Wen?“

“Belial natürlich! Was sind wir für ihn?“

„Das wichtigste auf der Welt.“

“Nein, ich meine, er hat uns doch von seinem Blut gegeben.“

„Das meinst du! Wie kommst du darauf?“

„Er hat es mir nie erklärt und in den Büchern hier habe ich auch nicht gefunden.“

„Kein Wunder.“

„Äh?“

Ich seufzte. Es war kein Wunder, das Kala nichts fand, da das Wissen um Dämonische und Blutvertraute uns in unser Gehirn eingebrannt ist. So wie ein Fisch weiß zu schwimmen, so weiß ein Dämon um Dämonische und Blutsvertraute.

„Also schön. Ich erklär es dir. Du weißt doch um die Verträge der Stellarmagier mit ihren Geistern bescheid oder?“

„Ja.“

„Wir haben etwas tiefgreifenderes zueinander. Dämonische sind so etwas wie Partner. Sie bekommen vom Blut des Dämon, welches ihnen Kraft und langes Leben gewährt, im Gegenzug verpflichten sie sich, dem Dämon zu dienen. Ist der Dämonische, wie in deinem Fall, weiblich oder eher vom anderen Geschlecht, kommt es zwangsläufig zu Beziehungen. Außerdem scheint das Blut des Dämons den Körper des Partners ein wenig nach den Vorstellungen des Dämons zu formen.“

Kalas Blick raste zu ihrer großen Oberweite. Ich lachte leise und tätschelte meine.

„Ja, auch bei mir und das bringt mich zum nächsten Punkt. Blutsvertraute: Das Verhältnis zwischen Dämon und Blutsvertrauter oder Dämonischen ist recht ähnlich. Beide bekommen etwas Blut und beide verpflichten sich dafür zu etwas. Der Dämonische zu dienen und der Blutsvertraute dazu, im Fall des Falles für eine Wiedergeburt zu sorgen.“

„Was?“

“Kurz und Knapp. Es gibt ausschließlich weibliche Blutsvertraute und wenn der Dämon stirbt, flüchtet er sich automatisch in den Körper der Vertrauten, die dann Schwanger wird.“

Kala starrte mich mit offenem Mund an. Aus irgendeinem Grund war ich jetzt genervt. Es gab noch ein paar Sachen dazu, doch die musste sie nicht wissen. Das sie wohl nie in die Lage kommen würde Belial beschwören zu müssen. Dämonisch waren für gewöhnlich die Augen und Ohren in der Welt der Menschen für ihren Dämon.

„Lass uns raus gehen. Ich hab genug.“

„O-OK.“
 

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Kalas Sicht

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Jetzt darf mal die Dritte im Bunde ran.
 

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Ich stieg mit Mirandas Hilfe aus der Badwanne und wir trockneten uns ab. Dabei beobachtete ich sie aus den Augenwinkeln. Sie machte ein finsteres Gesicht und ich ahnte, das die Erklärungen von vorhin daran Schuld waren. Mein Handtuch fiel auf den Boden und ich umarmte sie von hinten.

„Ich liebe dich.“

„Ich dich auch.“
 

An der Stelle sei eine Sache mal klargestellt: Einige werden schon gemerkt haben, das die beiden oft erwähnt haben, das ich schlief oder an einem von ihnen dranhing. Tatsache ist, das ich das damals gebraucht habe. Wenn ich mich nicht bei einem von ihnen festhalten konnte, fühlte ich mich unsicher und wenn keiner von beiden zu sehen war, bekam ich wirklich Angst. Wie aufs Kommando kamen dann auch die Erinnerungen an Satan wieder hoch. Wenn ich mich hingegen bei einem von ihnen einhackte, schlief ich schon nach ein paar Minuten ein. Ich fühlte mich einfach so… sicher, geborgen, warm… eigentlich kann ich das nicht wirklich beschreiben. Ich brauchte es einfach. Diese Anhänglichkeit war damals einfach meine Art. Die beiden waren um vieles Älter als ich und ich wollte möglichst nahe bei ihnen sein,… wenn ich es mir recht überlege hat sich daran nicht viel geändert.
 

Nachdem wir im Bad fertig waren, machten wir uns auf den Weg in mein Zimmer. Wir mussten noch unsere Sachen für den Umzug fertig machen. Eins sag ich euch: es ist ein riesiger Unterschied ob eine Familie mit vielleicht vier oder fünf Köpfen umzieht oder ob der Inhalt einer ganzen Festung für mehrere Tausend Wesen umzieht. Meines Wissens lief der Umzug schon seit knapp zwei Stunden und ein Ende war noch nicht in Sicht.

Als wir in meinem Zimmer waren setzte ich mich erst mal aufs Bett und seufzte erleichtert. Selbst die paar Schritte vom Bad zu meinem Zimmer strengten mich an. Ich ließ mich zur Seite fallen, drehte mich auf den Rücken und streichelte über meinen Bauch. Fast unbewusst fing ich an zu lächeln. Plötzlich spürte ich, wie sich ein weiteres Gewicht auf mein Bett setzte. Auf einmal lag Miranda neben mir und wir beide streichelten leicht meinen Bauch.

„Hast du schon einen Namen?“

„Sollten wir uns den nicht zusammen überlegen?“

„Ja, aber es ist dein Körper und du musst die Schmerzen aushalten.“

Aus irgendeinem Grund lief mir jetzt auf einmal ein Schauer über den Rücken und ich rückte näher an sie ran.

„Wird es sehr schlimm?“

„Ich hatte selbst noch keine, allerdings konnte ich das bei meiner großen Schwester dreimal beobachten.“

„Wie heißt sie eigentlich?“

„Weißt du das nicht?“

„Ich kenne den Namen deiner jüngeren, Mirala, aber deiner älteren?“

„Mirabella.“

„Schon wieder Mira?“

„Das ist Tradition! ... Auch wenn wir nicht mal 100 Namen haben, die mit `Mira´ anfangen.“

Plötzlich richtete sie sich, auf griff ans Fußende des Bettes und holt die Decke.

„Was?“

Kaum war ich eingedeckt und Miranda lag neben mir wurden auch schon meine Augenlieder schwer.

„W-Wir müssen doch…“

Sie küsste mich auf die Stirn und drückte sich an mich.“

„Du schläfst jetzt erstmal ein wenig, OK?“

Ich antwortete nicht mehr, denn ich war bereits eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte, war bereits alles fertig.
 

Ich gähnte und streckte mich ausgiebig. Dann richtete ich mich auf. Sofort spürte ich, wie mich zwei starke Arme von hinten umschlangen.

„Bist du mir noch böse?“

„Nö.“

Er hob mich hoch, ein Arm unter meine Knie, der andere unter meinen Oberkörper und trug mich. Ich, meinerseits, schlang meine Arme um seinen Hals und fiel wieder in einen Dämmerschlaf.
 

Der Geruch von aufgeschnittenem Obst wehte mir um die Nase. Ich öffnete ein Auge halb und sah vor mir ein Apfelstück. Ich legte meinen Kopf schief und sah das Stück an. Dann schnappte ich Ruckartig danach und ließ mich wieder zurücksinken. Belial kicherte.

„Hungrig die kleine.“

„Dann gibt es Nachschub.“

Erneut öffnete sich mein Auge. Auf einmal merkte ich, das wir auf einer völlig fremden Landschaft waren. Ich war schlagartig wach und sah mich um. Wir standen auf einer Anhöhe und vor uns bereitete sich ein Felsiges Tal aus. Darin erhob sich ein gigantischer Felsen und davor gähnte ein großes Loch. Plötzlich spürte ich Belials Atem an meinem Nacken. Ich kicherte.

„Das wird der Platz für unsere neue Festung.“

Mein Kopf ruckte herum und ich starrte ihn an. Scheinbar war ich auch nicht die einzige. Miranda fiel der halbe Apfel aus der Hand.
 

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Baupläne

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Sorry, das es so lange gedauert hat.
 

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Ich wurde von meinen beiden Frauen angestarrt, die vor mir standen, als ob ich verkündet hätte, ich wolle mich unverzüglich in ein Kloster begeben, Mönch werden und den Rest meines Leben Frauen, Alkohol und den Kämpfen entsagen. Nicht das ich das je tun würde. Miranda fand als erste ihre Sprache wieder.

„Die Festung. Da?“

„Ja.“

„Ja.“

„Ja.“

„Aha.“

„OK?“

„OK?“

„OK!“

„OK.“

„OK!“

„Länge?“

„Länge?“

„Länge.“

„Ah! Länge!“

„Länge.“

„3 – 4 Monate.“

„Aha.“

„OK?“

„OK.“

„OK!“
 

An dem Punkt mischte sich dann Kala ein.

„Was macht ihr beiden da eigentlich?“

„Machen?“

„Machen.“

„Ah! Machen!“

„Verarscht ihr beiden mich hier?“

„Würden wir doch nicht tun, Schatz!“

Da Kala noch immer grimmig dreinschaute, küssten wir ihr beide den Nacken ab. Sie liebte so etwas. Kala lächelte und begann wie eine Katze zu schnurren. Wir wurden beide von ihr umarmt und an sie gedrückt.

„Ich liebe euch.“

„Wir lieben dich auch.“

Kalas lächeln wurde breiter, dann fiel ihr Kopf nach vorne und sie schlief ein. Ich nahm sie so hoch wie vorhin und trug sie zu einem nahe gelegenen Baum. Dort legte ich sie ab und streckte mich. Dann wandte ich mich um und sah Miranda, die mit einem ganzen Stapel Papieren auf mich zukam. Ich schluckte. Das was sie da in der Hand hielt, waren meine Skizzen, Pläne, Blaupausen und was es sonst noch so gibt. Nun, eigentlich wollte ich sie anlächeln. Als sie mir aber mit einem durchaus finster zu nennenden Gesicht entgegenkam, hielt ich es für Ratsam sie unschuldig anzulächeln.

„Mira-Schatz? Was ist los?“

„Steck dir dein „Mira-Schatz“ sonst wo hin und komm her. Ich hab einige Fragen, was die Festung angeht. Wird’s bald?“

„Ich komme schon.“
 

Miranda hatte den Stapel Papier vor mir ausgebreitet und sah mich an. Auf den Blättern waren verschiedene Skizzen und Zeichnungen zu erkennen.

„Also?“

„Also was?“

An Mirandas Stirn begann eine Ader zu pochen.

„Verarschst du mich hier? Wie lange sollen wir den deiner Meinung nach dafür brauchen?“

„3 – 4 Monate.“

Diese Antwort war mein völliger ernst und ich verstand nicht ganz, worauf sie hinaus wollte. Das sah sie mir offenbar an, den sie seufzte genervt.

„Schau mal her. Ich hab hier die Grundzeichnung der Festung. Das Ding soll ja offensichtlich mehrere Hundert Meter breit und lang sein. Kannst du mir mal verraten, wie du die Fläche da bauen willst?“

„Ganz einfach. Die Festung hat knapp zwei Dutzend Untergeschosse und knapp achtzig Obergeschosse. Wir fangen einfach von unten her an und…“

Miranda hatte mich angestarrt und mir dann eine geknallt.

„DU BIST WOHL NICHT MEHR GANZ DICHT! EINE FESTUNG MIT ETWA 100 STOCKWERKEN INNERHALB EINES VIERTEL JAHRES? DU HAST SIE WOHL NICHT MEHR ALLE! UND DAFÜR HABEN WIR DIE BEREITS FERTIGE FESTUNG VERLASSEN? JA, SAG MAL, GEHT’S NOCH?“

„B-Belial? M-Miranda?“

Kala war von Mirandas Geschrei aufgewacht. Miranda stampfte zu ihr und Kala sah sie ängstlich an. Die Albino-Dämonin blieb einen Moment verwirrt stehen, bevor sie begriff.

„Entschuldige. Aber er macht mich einfach so wütend!“

„Wer?“

„Belial!“

„Warum?“

„Weil wir die nächste Zeit unter freiem Himmel nächtigen werden.“

„Was? DIESER IDIOT!“
 

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Visionen im Staub

„…“ Reden

<…> Denken
 

Sorry, das es so lang gedauert hat. Ich habe mit etwas großem begonnen.
 

Viel Spaß^^
 

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Ich näherte mich langsam und vorsichtig meinen beiden Lieblingen. Die mich doch recht finster ansahen. Mein Versuch, mit einem Lächeln die Stimmung aufzulockern, scheiterte kläglich, was mich dazu brachte, schwer zu schlucken. Kein Zweifel! Die beiden waren sauer auf mich. Ich hatte mich wohl wirklich verschätzt.

Tja, ich hatte damals keine Ahnung, was ich machen sollte also improvisierte ich ganz einfach. Ich kroch vor den beiden im Staub und flehte um Verzeihung. Für einen kurzen Moment war es still, dann spürte ich eine Hand an meiner Schulter und blickte auf. Miranda stand mit rotem Gesicht vor mir.

„Steh auf. Ist gut. Wenn du selbst mit Hand an legst beim bauen, sind wir dir nicht mehr böse. OK?“

Ich merkte, wie sich mein Mund zu einem Grinsen verzog. In der nächsten Sekunde sprang ich Miranda an und riss sie zu Boden. Sie schrie zuerst, dann lachte sie.

„Hey! Kuschelt gefälligst nicht ohne mich!“

Kala saß am Baum gelehnt und blies ihre Backen auf, während sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte. Miranda und ich lachten, dann krabbelten wir zu ihr rüber. In dem Moment, als wir alle drei nebeneinander lagen, geschah es.
 

Ich fand mich plötzlich in den Bergen wieder. Die Wolken zogen mit unnatürlicher Schnelligkeit an mir vorbei, während vor mir ein Palast ganz aus Eis stand.
 

Nun war ich in einer großen Halle, die ganz aus Holz gebaut war. Es herrschte ein reger Betrieb darin. Es gab eine Bar und dahinter stand eine weißhaarige Frau mit blauen Augen, die sich lächelnd mit einer Rothaarigen in einer Rüstung unterhielt. Die beiden erinnerten mich an jemanden.
 

Ich war auf einem Schiff, das in eine Hafenstadt einlief. Der Umgebung nach zu urteilen, möglicherweise Hargeon. Ich wandte mich um und erblickte ein Blondhaariges Mädchen. Layla?
 

Ich war wieder in der Halle, saß an einem Tisch und vor mir…Kala? Nein. Etwas war anders. Ganz anders, doch kam ich nicht darauf.
 

Eine gewaltige Armee marschierte unter mir dahin. Sie führten Flaggen mit meinem Zeichen darauf.
 

Ich war in einem steinernen Raum und vor mir befand sich ein…Sarkophag? Sarg? Auf jedenfall war darauf mein Zeichen eingraviert. Plötzlich schauderte mich. Ich lag doch nicht etwa tot darin? Warum lagen meine beiden Frauen nicht bei mir?
 

„Belial!“

Ich schreckte hoch und sah in die besorgten Gesichter von ebenjenen. Beide sahen mich besorgt an. Auf einmal wurde mir klar, was ich gesehen hatte. Die Zukunft.
 

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Kalas Sicht 2

„…“ Reden

<…> Denken
 

Die Kapitel werden in nächster Zeit länger dauern. Ich hab an der Geschichte von Belial, Miranda und Kala so viel gefallen gefunden, das ich beschlossen habe, sie ohne Fairy Tail Einfluss zu schreiben.
 

Viel Spaß^^
 

Belial hatte sich von uns entfernt und war zu den Soldaten gegangen, damit der Bau der Festung endlich anfangen konnte. Ich strich mir über meinen gewachsenen Bauch und sah ihm besorgt hinterher. Ein Seufzer entrang sich meiner Kehle. Ich mochte es gar nicht, wenn er Geheimnisse vor mir hatte. OK. Es gibt Dinge, die sagt er mir nicht und ich frage auch nicht danach. Aber er hat uns nicht mal gesagt, was mit ihm los war. Ich wollte gerade Miranda fragen, als es geschah.
 

Ich fand mich in einer großen Hölzernen Halle wieder. In der nächsten Sekunde sprang die Tür auf und ein rosahaariger Junge sprang herein, gefolgt von einer blonden und einer rothaarigen Frau, einem schwarzhaarigen Jungen, einer blauen, fliegenden Katze und…Belial?
 

Vor mir ragte ein gigantischer Palast aus Eis empor und für einen kurzen Moment dachte ich, zwei rote Augen würden mich ansehen.
 

Ich setzte ein großes Fass mit Sake ab und sah zu einer Frau mit weißen Haaren und blauen Augen.
 

Ich stand wieder dem blonden Mädchen gegenüber, das mich mit Tränen in den Augen ansah. Ich sprang mit ausgestreckten Krallen auf sie zu.
 

Ich stand auf einem Felsen, recht neben mir Belial und neben ihm Miranda, den Felsen umgab eine Armee unter Belials Flagge. Nicht weit entfernt befand sich eine andere Armee mit mehreren Flaggen. Die größte unter ihnen zeigte jedoch das Wappen der königlichen Familie von Fiore.
 

„Kala!“

Miranda sah mich besorgt an. Ich starrte sie an und drückte sie im nächsten Moment.

„Halt mich fest.“

Zuerst sah sie ein wenig verwirrt aus, lächelte dann aber und umarmte mich.

„Ja.“
 

„Ich glaube, ich weiß, was er gesehen hat.“

„Was?“

„Belial hat die Zukunft gesehen.“

Ich hatte erwartet, dass sie verwirrt wäre, spöttisch. Zustimmung aber hatte ich nicht erwartet.

„Möglich. Er ist...das Wesen, das nicht sein durfte.“

„Äh?“

„Egal. Schlaf.“
 

Prompt schlief ich schon. Oh, wie ich das hasse, wenn sie das macht.
 

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Mirandas Sicht 3

KAPITEL 54
 

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

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Ich sah auf die schlafende Kala hinunter und seufzte. Da war mir vielleicht was rausgerutscht. Ich beugte mich tiefer und küsste Kala flüchtig auf die Lippen. Sie murmelte irgendwas und drehte den Kopf weg. Das brachte mich unwillkürlich zum Lächeln. Nebenbei viel mir auf, das ich Kala irgendwann mal wegen ihrer langen Haare ansprechen musste. Sie hatte sie in den knapp vier Monaten, seit sie bei uns war kein einziges Mal geschnitten und nun reichten sie ihr mittlerweile schon bis über den Hintern. Als ich eine Strähne ihrer dunkelbraunen Haare an der Spitze umfasste geschah es.
 

Ich hockte auf einem Thron in einer gewaltigen Halle. Alles darin war aus Eis gemacht. Mein Kopf senkte sich und in mein Blickfeld kam ein Amulett, mit dem Zeichen der zehn Heiligen Magier.
 

Vor mir stand eine junge Frau mit weißen Haaren und blauen Augen, die mich wütend und mit Tränen in den Augen ansah.
 

Ich befand mich am Eingang einer großen Hölzernen Halle und wurden von allen Leuten erstaunt angesehen, nur die mir bereits bekannte junge Frau starrte mich wütend an. Ein kleiner Alter Mann kam auf mich zu.
 

Ein rosahaariger Junge sprang auf mich zu, meine linke Hand zuckte nach vorn, traf seinen Kopf und er gefror zu einer Eisstatue.
 

Belial stand vor mir, doch irgendwas war anders. Ihm ragten drei paar brennende Flügel aus dem Rücken, er trug eine schwere schwarze Plattenrüstung und ein gewaltiger Streithammer steckte vor ihm im Boden. Eine schwarze Krone mit drei Zacken trug er am Kopf. Neben mir erschien…Kala? Nein etwas war anders, doch diesmal konnte ich es nicht sagen. Sie schien traurig zu sein.
 

Ich schwebte neben Belial über dem Meer, plötzlich brodelte das Wasser unter uns und etwas wirklich Gigantisches tauchte auf.
 

Vor mir saß ein blondhaariges Mädchen, das mich sehr an Layla erinnerte. Sie trug viele Schlüssel am Gürtel und schien schwanger zu sein. Plötzlich stand sie auf und zwei Flügel eines Engels entfalteten sich.
 

Um mich herum schien eine Schlacht zu toben. Mir gegenüber standen die weißhaarige Frau, ein muskulöser weißhaariger Mann und ein junges Mädchen mit weißen Haaren. Irgendwie wusste ich, das wir Gegner waren.
 

Ich lag in einem Bett und hielt ein Neugeborenes im Arm. Neben mir waren Belial und diese Kala.
 

Plötzlich schreckte ich hoch. Diese letzte Sache hatte mich mächtig verwirrt. Kinder? Ich? Aus irgendeinem Grund konnte ich mir das nicht vorstellen. Aber warum nicht? Plötzlich spürte ich, wie Kala sich regte. Sie blinzelte mich aus einem Auge müde und fragend an.

„Alles in Ordnung. Schlaf weiter.“

Sie brummte und das Auge schloss sich wieder. Ich lächelte und machte es mir auch bequem. Derweil begannen unten die Bauarbeiten.
 

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Geschichtsstunde

„…“ Reden

<…> Denken
 

Tut mir echt leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hab das Kapitel mindestens 10 mal umgeschrieben und bin immer noch nicht so richtig zufrieden damit. Es werden übrigens nicht mehr viele folgen, bevor wir zum Finale des ersten Teil der Trilogie kommen.
 

Viel Spaß^^
 

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Die Bauarbeiten liefen gut voran.
 

Sagte ich mir selbst, um mir Mut zu machen. Wollte ja nicht in ständiger Angst leben, von meinen beiden Frauen bestraft zu werden. Um eine Vereunuchung würde ich wohl rumkommen, aber auch so…
 

<Ich störe deine, für einen Mann wohl wichtigen, Gedankengänge ja nur ungern, aber wir müssen reden.>

<Was gibt es?>

<Nicht hier. Lilith und ich haben entschieden, dass wir euch etwas erzählen müssen.>
 

Jetzt wurde ich neugierig. Sogar sehr neugierig. Azrael war nicht ernsthaft bei der Sache. Meistens jedenfalls. Wenn er es doch war, waren die Umstände meistens sehr…außergewöhnlich.
 

Wie auch immer, kurz darauf befand ich mich wieder auf dem Hügel und dem Baum und hockte mit meinen beiden Frauen so, dass wir ein Dreieck bildeten. Wobei Kala mehr am Baum lehnte.
 

Wir schlossen die Augen.
 

Diesmal war nicht alles von Finsternis erfüllt, als ich sie wieder aufmachte. Wir befanden uns in einem kleinen, hölzernen Zimmer, in dem mehrere Möbel verteil waren. Genauer gesagt vier Sessel und eine Couch. Neben mir waren Miranda und Kala, uns gegenüber Azrael und…

zu dem Zeitpunkt sah ich Lilith das erste Mal. Sie war wie eine Mischung aus meinen beiden Frauen. Kalas Haare, Mirandas Augen, etc. etc.

Auch Miranda und Kala sahen sie sich genau an. Unwillkürlich kam in mir die Frage auf, wie wohl nur eine halbe Lilith aussehen würde. Sie wies mit einem Lächeln auf die Möbel.

„Setzt euch.“
 

Kala legte sich sofort auf die Couch, während Miranda und ich uns je einen Sessel nahmen. Azrael und Lilith nahmen sich zusammen einen. Der letzte Sessel verschwand einfach wieder.
 

Azrael sah uns der Reihe nach an, bevor er seufzte.

„Um zu verstehen, werde ich etwas weiter ausholen. Wie ihr inzwischen schon alle wisst, haben wir drei, also Lilith, ER und ich diese Welt geschaffen. Wir waren nicht die ersten, die eine Welt erschaffen haben und unter uns, den Weltenbauern, gibt es bestimmte Regeln. Zum Beispiel muss jeder Weltenbauer mindestens eine Rasse erschaffen. So hab ich die Dämonen erschaffen,

Lilith die Menschen und ER die Engel. Damit hatten wir unser Soll erfüllt, doch das war noch nicht genug für uns. So kamen viele andere Rassen auf diese Welt. Auch holten wir uns Vertraute. Einen Vertrauten zu holen, ist zwar keine Regel, doch eigentlich macht es jeder. Der einzige Vertraute, der noch lebt ist Neptun. Meiner wurde zwar Wiedergeboren, doch das ist eigentlich egal. Was mit SEINEM ist, weiß ich nicht.
 

Wieder zurück zum Thema.

Eine andere Regel besagt, dass die Weltenbauer nur für eine bestimmte Zeit über ihre Welt regieren dürfen. Das führt auf etwas aus der Vergangenheit zurück. Aber das muss euch nicht kümmern.
 

Es wurde festgelegt, dass die Weltenbauer die nachfolgenden Herrscher selbst...zeugen sollten."
 

Plötzlich sprach Lilith dazwischen. Ihre Stimme klang seltsam erstickt.
 

"Ich konnte es nicht. Jedes mal, wenn er kam, habe ich ihn abgewiesen. Irgendwann wurde er wütend. So wütend, dass er Azrael und mich vernichten wollte. Wir wurden überrascht und hatten seinem Angriff nichts entgegenzusetzen. Zudem fühlten sich viele Menschen von den Dämonen abgestoßen und zu den Engeln hingezogen. Die anderen Götter bemerkten zu spät was geschah. Als sie kamen, waren wir beide bereits in den Kreislauf der Wiedergeburt eingetreten, mehr oder weniger."
 

An der Stelle schüttelte sich Lillith und rutschte näher an Azrael ran.
 

"Es ist kein schönes Gefühl, in zwei Teile gerissen zu werden."
 

Azrael legte einen Arm um sie und sprach weiter.
 

"Als die anderen merkten was geschah, waren sie schockiert. Sie verurteilten Lilliths Unwilligkeit und meine Unfähigkeit und legten ihm eine besondere Strafe auf. Da er sich die Herrschaft über die Geschöpfe eines anderen Angeeignet hatte und zwei von uns zerstörte, sagten sie zu ihm, er solle bis in alle Ewigkeit auf dieser Welt bleiben und nur seine Vernichtung durch die Hand eines anderen Weltenbauers solle sein endgültiges Ende sein."
 

Ich begriff worauf die beiden rauswollten. Und was sie nicht gesagt hatten.
 

Da Lilith nicht in der Lage mit beiden, also Azrael und IHM Nachfolger zu kriegen. Hatten sie sich nach ihren Regeln Strafbar gemacht. Doch weil ER eine sehr viel größere Straftat begannen hatte, war das Verbrechen der beiden Vergessen und sie Schuldlos. Doch etwas war mir noch nicht klar.
 

Was sollte wegen IHM geschehen?
 

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Madam?

„…“ Reden

<…> Denken
 

Sorry, das es so lange gedauert hat. Dafür ist es etwas länger als sonst.
 

Viel Spaß^^
 

Ich könnte euch jetzt in allen Einzelheiten erzählen, was wir in den folgenden Monaten, nach dieser, nennen wir es mal Geschichtsstunde gemacht haben. Aber ich tu es nicht. Pech gehabt.
 

Scherz am Rande. Ich erzähl euch selbstverständlich, was in den folgenden Monaten passiert ist. Aber hübsch der Reihe nach:
 

Nachdem wir wieder in unsere Welt, also raus aus irgendeinem Unterbewusstsein, ich hoffte zumindest, das es irgendein Unterbewusstsein war, saßen wir noch eine ganze Weile da und verarbeiteten das gehörte. Für mich war klar, das meine beiden Frauen schon längst über Lilith und Azrael bescheid wussten.
 

Gut, Kala war eine Sache aber Miranda? Ich beschloss allerdings, das Thema nicht weiter zu verfolgen und mich langsam aber sicher zu verabschieden. Ich musste eine Festung fertig stellen und meine Armee war noch lange nicht groß oder vielmehr abwechslungsreich genug. Meine Familie konnte eine Armee aufstellen, die in die Zehntausende ging. Und die Monster wie Zyklopen oder ähnliches, die meine Familie zusätzlich anheuern könnte, zählte ich noch gar nicht mit. Ich musste ganz einfach noch mehr Kreaturen herstellen.
 

Die folgenden Wochen übersprang ich ganz einfach mal, da euch der Festungsbau nicht groß interessierten dürfte. Ich sag euch nur, das wir in Rekordzeit die Untergeschoße geschafft haben.
 

Mein Persönliches Highlight war ja, als Miranda mir den Kopf tätschelte und sagte, dass ich es gut gemacht hätte. Hurra! Ich kam um eine Strafe herum. Kala sagte nur eins:
 

"Nett."
 

Ich verbrachte die nächsten Stunden damit, mein Selbstbewusstsein wieder zusammenzukratzen.
 

Und dann verschwand ich in die Untergeschosse der Brutgruben. Dort angekommen, besah ich mir erstmal die Kreaturen, die ich schon geschaffen habe. Ich hatte mir dort meinen "Forschungsraum" eingerichtet, der per Treppe mit jedem Brutgrubenuntergeschoss verbunden war. Da kam mir der Gedanke, das das was mir fehlte einfach Soldaten waren, die nicht nur groß und kräftig, sondern auch widerstandfähig sein sollten. Zu jeder meiner Kreaturen gab es einen dicken Wälzer und ich sah sie alle durch. Ich brauchte Truppen, die feindliche Bauwerke einreisen konnten. Ich brauchte...
 

Plötzlich kam mir das Bild von einem gut zweieinhalb Meter großen Wesen vor die Augen, es schwang einen riesigen Hammer und sah aus wie ein Stier auf zwei Beinen.
 

Minotauren.
 

Von einer Sekunde auf die andere fing ich plötzlich an zu lachen. Um das zu verstehen, müsst ihr wissen, das Minotauren zum damaligen Zeitpunkt nur und wirklich nur in Märchen, Geschichten, Legenden vorkamen. Es gab sie also nicht wirklich und das wollte ich ändern.
 

Einige Tage später entstieg der erste Minotaurus den Brutgruben und ich war erleichtert. Es war geschafft! Wieder eine Kreatur, die in meiner Armee kämpfen würde. Doch es war noch nicht genug.
 

Ich muss zugeben, dass mir bei den Finsternismagiern der Zufall wohl geholfen hat. Die ersten Versuche gefangene Magier und Finsternissoldaten zu kreuzen...ging nicht gut.

Ich war wohl der erste, der die magischen Kontainer im Körper lokalisierte. Auch wenn es nicht beabsichtigt war.

Nachdem ich einige Kontainer...ich erspar euch das jetzt mal. Ohne Azraels Hilfe hätte ich die Sache nicht geschafft und wäre es nicht nötig gewesen, hätte ich überhaupt nicht mit dem Züchten angefangen. Hab ja selbst lange Zeit nicht alles verstanden.
 

Ich war froh, das ich praktisch eine zweite Fernkampfeinheit dabei hatte, doch richtig glücklich war ich erst, als sich herausstellte, das ein paar wenige der Finsternismagier, wie ich sie nannte, auch Heilfähigkeiten hatten. Die Fähigkeiten teilten sich im Durchschnitt bei 10 Mann, in der Reihenfolge Zerstörung, Illusion und Heilung sechs zu drei zu eins auf. Ich war ganz zufrieden damit.
 

Wie ich so meine Kreaturen betrachtete, die sich alle mehr oder weniger miteinander verstanden. Viel mir auf, das ich so gut wie nichts für die Heimlichkeit des Krieges, Überfälle, Attentate und lauter weitere lustige Sachen, hatte. Auch die psychologische Kriegsführung sollte ich nicht unterschätzen. Bis jetzt mussten beide Bereiche von den Magiern mit Illusionskräften übernommen werden.
 

Ich führte immer wieder Trupps meiner Kreaturen zu Überfällen in die Hölle oder aufs Festland zu den Menschen. Meine Forschungen verlangten stets nach neuen Materialien und es gab eine Menge hungriger Mäuler zu stopfen. Miranda unterdessen kurbelte die Landwirtschaft meines Reiches an.
 

Kreaturen für die Heimliche Seite des Krieges zu züchten war nicht so schwierig. Ich brauchte einfach nur Magier mit entsprechenden Fähigkeiten und wandelte den Prozess von den Finsternismagiern einfach ein wenig um.
 

Die Sache mit der psychologischen Kriegsführung jedoch, bereitet mir Schwierigkeiten. Ich hatte keine Ahnung davon und meine beiden Frauen auch nicht. So blieb mir nichts anderes übrig, als auswärts zu suchen.
 

In der Militärakademie der Landeshauptstadt von Fiore, Crocas.
 

Bereits damals war die Stadt über und über mit Blumen geschmückt. Und bereits damals hasste ich es über und über. Zumindest kam ich nicht zu der Zeit an, als die Bienen fleißig am arbeiten waren. Versteht mich nicht falsch, ich mag Honig aber ich hasse Insekten!
 

Wie auch immer, in Crocas versuchte ich, die Blumen zu ignorieren und konzentrierte mich auf die Militärakademie im Westlichen Teil der Stadt. Kurz zog ich in Erwägung zum Königspalast zu gehen und den König mal ganz freundlich, auf meine Art freundlich, zu fragen, warum er mich denn vor ein paar Wochen angegriffen hätte.
 

Ich tat es aber nicht, noch nicht. Am Eingang der Akademie hatte ich keine Probleme. Nicht etwa, weil ich auch hier Beziehungen hatte, sondern, weil ich als Frau reinging. Dazu kaufte ich mir ein paar Frauensachen und redete mich heraus, das ich meiner Freundin ein Geschenk machen wollte.
 

Ich suchte mir ein kurzes schwarzes Kleid aus und ein paar Sandalen. Das Kleid ging gerade mal so eine Handbreit über den Po und hatte einen tiefen Ausschnitt. Den ich gut füllen konnte, da meine weibliche Form nicht weniger proportioniert war, als Miranda. Was ich beim kauf des Kleides nicht ganz bedacht hatte.
 

Es war mir eine Nummer zu klein. Aber jetzt war es zu spät. Was musste ich mich beim Kauf auch auf Augenmaß verlassen. Selbst Schuld!
 

Die Sache ist, ich gebe es zu, ein bisschen peinlich, weshalb ich damals auch in eine kleine Seitengasse ging. Ich zog mich aus, ließ meine Sachen verschwinden, jeder Dämon besitzt einen kleinen Bereich, den die Exquipmagier nutzen und verwandelte mich. Meine weibliche Form hatte Brüste wie Melonen, nachtschwarze Haare und Augen in kirschroter Farbe. Ich schlüpfte in das Kleid, zog die Schuhe an und lugte vorsichtig nach draußen. Niemand schien mich beobachtet zu haben. Also, einmal tief durchatmen und los gings.
 

Eines musste man zugeben: Die Militärakademie war beeindruckend. Ein mehrstöckiger Gebäudekomplex, in dem einige Hundert Menschen arbeiteten.
 

Und das Bücher über psychologische Kriegsführung enthielt. Hoffte ich zumindest, da ich wusste, dass die Bibliothek in der Hauptstadt meiner Familie so einige Bücher dazu enthielt. Die waren, aus wohl, ersichtlichen Gründen, nicht oder nur sehr schwer zugängig.
 

Die beiden Torwächter starrten mich schon von weitem an. Passender Art und Weiße wehte grade ein kühles Lüftchen, dass mein Kleid in wenig aufwirbelte. Ich lächelte ihnen zu und streckte mich, wobei ich mich leicht nach vorn beugte, die Finger miteinander verwob und die Arme nach unten durchstreckte. Wie sie schluckten, hörte ich bis zu mir. Ich kam ihnen immer näher. Als ich beinahe auf einer Höhe mit ihnen war, entschied das Schicksal mich zu unterstützen und schickte einen besonders starken Windstoß. Mein Kleid wurde nach oben gewirbelt, ich stieß einen spitzen Schrei aus und die beiden Wachen fielen wie gefällte Bäume zu Boden. Sie taten mir fast leid aber nur fast.
 

Ich kicherte und ging hinein. Alles lief nach Plan. Rein als Frau und raus als Mann. Die Empfangshalle selbst war ganz aus Marmor gebaut und wurde von vier großen Säulen getragen. Ich spürte alle Blicke auf mir, als ich zum Empfangsschalter ging. Mehrere Gänge führten hier weg und ich konnte jetzt schon die ersten Bücher sehen.
 

Nach einem kurzen Gespräch mit dem alten Mann am Schalter, der bei meinem Anblick scheinbar kurz vor einem Herzinfarkt stand, ging ich mit schwingenden Hüften zu einem Ausgang.
 

Ich konnte allerdings nicht widerstehen und drehte mich nochmal kurz um. Der Alte starrte mich immer noch an. So viel Faszination muss doch belohnt werden! Ich zwinkerte ihm zu und lächelte.
 

Der Alte viel prompt mit einem Herzinfarkt um und ich machte, dass ich weg kam.
 

"Ein paar Bücher, sagt er. Nicht viel, sagt er."

Fünf ganze Regale mit jeweils 200 Büchern waren der psychologischen Kriegsführung gewidmet. Ich würde ewig brauchen, um alle durchzubekommen. Aber wozu war ich jetzt Frau? Deswegen:

"O weh, das sind so viele Bücher, wie soll ich das alles nur allein schaffen?"

Augenblicklich erboten sich ein Dutzend Kerle und eine Frau mir zu helfen. Ich lächelte sie alle an und verteilte die Aufgaben. Dann hockte ich mich auf einen Stuhl und beobachtete alles. Auf einmal hatte ich eine Idee.

"Ich will jedes Buch über psychologische Kriegsführung, wo etwas im Zusammenhang mit Feuer erwähnt wird. Seid so lieb ja?"
 

Einer viel um, da waren es nur noch zwölf. Wenn mich meine Frauen so sehen würden, argh! Das müsste ich mir für den Rest meines Lebens anhören.
 

Wenn ich gewusst hätte!
 

Schließlich hatte ich ein halbes Dutzend Bücher auf dem Tisch und sah mich einem unerwarteten Problem gegenüber: Meine Helfer wollten nicht weichen! Was nun? Also, kleine Abänderung. Ich schickte meine begierigen Helfer an andere Ende vom Komplex, reiner Zufall, dass in der Empfangshalle eine Karte hing und mich soviel gemerkt hatte, stopfte die Bücher zu meinen anderen Klamotten.
 

Dann suchte ich mir eine dunkle Nische und wurde wieder zum Mann.
 

Am Eingang der Akademie erlaubte ich mir einen Scherz und erzählte den beiden Torwächtern, dass mein anderes ich sie gerne heute noch beide mal zu einem vertrauten Gespräch bitten würde. An einem abgelegenen Ort.
 

Das war das zweite Mal an diesem Tag, das die beiden zu Boden stürzten.
 

Als ich wieder zurück war empfingen mich meine beiden Frauen mit einem breiten Grinsen. Das gefiel mir gar nicht. Miranda verbeugte sich leicht vor mir.

"Wünschen Madam noch etwas?"
 

Ich starrte sie an und beide brachen in schallendes Gelächter aus. Mein männliches Ego zerfiel zu einem Scherbenhaufen.
 


 

Miranda:
 

Das war unbestritten der lustigste Tag Kalas und meines Lebens. Ganz ehrlich. Dabei war es ursprünglich Kalas Idee gewesen, zu sehen wo Belial hingeht. Wir hatten eine etwas größere Wohnung in den Untergeschossen bezogen und aktivierten einen Fernsichtlacryma und stellten ihn auf Belial ein. Zuerst gab es nichts ungewöhnliches, abgesehen davon, das er nach Crocas ging, da er die Stadt wegen ihrer vielen Blumen nicht mochte. Ich auch nicht aber das ist was anderes. Ich ahnte schon wo er hinging, da die Militärakademie in Crocas damals eine der bekanntesten der Welt war.
 

Das war Jahrhunderte, bevor Fiore sich zu strengster Neutralität verpflichtete. Dürft ihr nicht vergessen.
 

Ich wollte mich schon abwenden, als Belial ein Bekleidungsgeschäft für Frauen betrat. Jetzt wurde die Sache interessant. Was wollte er da? Er kaufte sich ein Paar schwarze Sandalen und ein kurzes schwarzes Kleid. Kala und ich sahen uns verwirrt an.
 

Als er in die Seitengasse ging, sich auszog und die Verwandlung zur Frau vollführte, klappte uns beiden der Mund auf.

Und während er zur Akademie marschierte oder eher hüftschwingend trippelte, kugelte ich mich vor lachen auf dem Boden. Kala lachte nicht weniger, kugelte aber selbstverständlich nicht.
 

Als wir uns wieder beruhigt hatten, sahen wir ihn auf einem Stuhl sitzen und gut ein Dutzend Helfer dirigieren. War ja klar.
 

Belial ist manchmal ein wenig faul und eine Gelegenheit andere für sich arbeiten zu lassen, lässt er sich entgehen.
 

Ich justierte die Frequenz ein wenig, so dass wir hören konnten was er sagte und hockte mich zu Kala aufs Bett. Die Wohnungen waren allesamt nicht großzügig eingerichtet. Aber egal, weiter im Text.
 

"Ich will jedes Buch über psychologische Kriegsführung, wo etwas im Zusammenhang mit Feuer erwähnt wird. Seid so lieb ja?"
 

Das verwirrte uns ein wenig. Gut, Feuer war eine wirksame Waffe, wenn man es richtig einsetzte aber Kala hatte Angst vor größeren Feuern. Ein Lagerfeuer oder so ging ja noch aber recht viel größer dürfte es nicht sein. Ich hoffte doch sehr, dass er das nicht vergessen würde, sonst gäbs Ärger.
 

Und zwar so richtig!
 

Der Rest war wieder relativ uninteressant. Belial schickte seine Helfer weg, sammelte die Bücher ein, wechselte an einem dunklen Ort wieder zum Mann und verließ die Akademie. Nach einem kleinen Scherz mit den Torwächtern machte er sich wieder auf den Rückweg.
 

Und wie würden ihn erwarten. Er war zwar um eine Straße rumgekommen, die Untergeschosse waren wirklich in Rekordzeit entstanden, aber es gab einige Sachen, für die wir uns revanchieren mussten.
 

Ich werde die jetzt nicht aufzählen. Klar?
 

Er landete vor der Festung und wir waren schon da. Und grinsten. Sehr breit. Das gefiel ihm gar nicht, das konnte ich ihm ansehen. Ich verbeugte mich vor ihm.

"Wünschen Madam noch etwas?"

Er starrte uns an und wir brachen in schallendes Gelächter aus.
 

Die nächsten drei Tage hockte er depressiv in einer dunklen Ecke und sprach kein Wort.

Knastgespräche

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

"Belial?"

"Geh weg!"

"Jetzt komm schon Belial!"

"NEIN!"

"Du bist kindisch!"

"K-Kindisch?"
 

Das ging jetzt schon seit drei Tagen so. Belial hatte sich in eine dunkle Ecke in einem Verlies geflüchtet und drehte mir den Rücken zu. Da er die Tür von innen abgesperrt hatte, konnte ich auch nicht rein.
 

OK. Ich konnte schon rein, war mir aber nicht sicher, was er dann tun würde. So...weinerlich, hatte ich ihn noch nie erlebt. Gut, er würde mir nichts tun, jedenfalls nichts dauerhaftes aber...
 

Egal!
 

Ich seufzte genervt und fuhr mir durch die Haare. Mein Mann konnte sich so eine Verzögerung nicht leisten!

"Bitte Belial!"

"Betteln steht dir nicht!"
 

Mir klappte der Mund auf. Der Kerl hockte in einer Zelle, flennte vor sich hin und sagte MIR betteln stehe mir nicht? HALLO? GEHTS NOCH? Ich ließ eine Reihe ziemlich derber Flüche los und hämmerte meinen Schädel gegen die Stangen. Vielleicht konnte ich ihn ja dazu bringen, raus zu kommen, wenn ich vor der Zelle bewusstlos zusammenklappte?
 

Belial:
 

Was wollte die überhaupt? Zuerst blamierten mich meine beiden Frauen bis auf die Knochen, zerstampften mein Selbstwertgefühl, dass nur Staub zurückblieb und jetzt wollten sie auf einmal ernst sein? Nicht mit mir! Ich würde hier bleiben, bis ich von allen beiden eine Entschuldigung bekam. Jawohl! Und zwar eine ernsthafte! Jawohl!
 

Als ich hörte, wie jemand gegen die Stangen klopfte, wandte ich meinen Kopf um. Das interessierte mich jetzt schon. Was ich sah, verblüffte mich dann doch, hämmerte Miranda doch glatt ihren Kopf gegen eine der Stangen.
 

In der Sekunde wurde mir mal wieder ihr Dickschädel bewiesen. Die Stange verbog sich und Mirandas Kopf blieb heil. Irgendwann hörte sie wieder auf und starrte die Stange an. Ihre Lippen bildeten vor erstaunen glatt ein perfektes O. Als ich dieses Gesamtbild so sah, wieherte ich los.

Miranda starrte mich zuerst ein paar Sekunden an. Offensichtlich hatte das Hämmern so eine Art Schockstarre ausgelöst. Dann begriff sie endlich.
 

Ihr Kopf lief so rot an wie ihre Augen und sie zischte mir irgendwas entgegen. Dann rauschte sie davon.
 

Miranda:
 

ARGH! Das ging voll nach hinten los! Statt selbst bewusstlos dazuliegen, habe ich die Stange verbogen, Belial hatte sich köstlich amüsiert und mir brummte der Schädel. Schöner Mist! Ich stapfte die Gänge zu den Wohnungen hinauf, nahm auf der 18. Unterebene den Teleporter, war eine verdammt gute Idee von Belial die einzuplanen, muss ich schon sagen, und kam auf der vierten Ebene wieder raus. Ich bewegte mich zu der Wohnung, in der Kala war. Ich hoffte, dass sie etwas wusste, denn ich hatte allmählich aufgegeben.
 

Ich weiß! An Sex dachte ich auch schon aber er hat nur verächtlich geschnaubt. Das hat mein Selbstwertgefühl ziemlich runtergezogen.
 


 

Kala:
 

Ich spürte Miranda schon, als die Weißhaarige auf das vierte Untergeschoss teleportiert wurde. Ihre Unzufriedenheit war beinahe greifbar. Ich wartete gar nicht erst, bis sie angeklopft hatte, sondern bat sie sofort herein. Sie seufzte genervt, als sie eintrat. Ohne es zu wollen, fing ich an zu grinsen. Belial war es vielleicht nicht aufgefallen, aber ich sah die Beule auf Mirandas Stirn schon.

"Na? Was härteres gefunden als deinen Dickschädel?"

"Hä hä hä. Ja. Die Eisenstangen in den Verliesen."

Kurz war es still. Dann schrie sie einmal wutentbrannt auf und stampfte mit dem Fuß.

Ich sah sie ernst an.

"Komm her."

Sie gehorchte. Als sie vor mir stand, zog ich sie runter und küsste sie. Ich lag grade so schön auf dem Bett, da wollt ich mich nicht erheben. Noch nicht.

"Was ist los?"

"Ich weiß langsam nicht mehr, was ich machen soll. Er bleibt einfach in seiner Ecke."

"Hast du es mit Sex versucht?"

"Natürlich. Ich hab meinen nackten Körper gegen die Gitterstäbe gepresst."

"Und?"

"Nix und. Er hat mich angesehen, schien zu überlegen und wandte sich wieder ab."

Mir klappte der Mund auf.
 

Das war das erste und einzige Mal, das Belial eine von uns beiden abwies. Sein Ego musste schwerer getroffen worden sein, als ich gedacht hatte. Es half nichts. Ich würde selbst hinuntergehen, also erhob ich mich vom Bett.

"Was hast du vor?"

"Ich geh hinunter."

"Ich komm mit."

Das war klar gewesen. Ich bekam immer noch Panik, wenn ich ohne die beiden irgendwo war. Selbst hier.
 

Ich kicherte, als ich die Delle in der Stange betrachtete. Dann wandte ich mich Belial zu.

"Belial."

"Kala?"

"Ich habe dir etwas zu sagen."

Er wandte sich um. Miranda schaute mich unterdessen verblüfft an. Es kam nicht oft vor, das ich so bestimmend war, ließ ich mich doch viel lieber von den beiden führen.

"Was."

"Deine Haltung ist peinlich und unmännlich."

Er blinzelte und beide starrten mich an. Das folgende war vielleicht etwas unfair.

"Wenn du so weitermachst, wünsche ich mir noch, das das Kind nicht von dir ist."

"WAS?"

Ich ignorierte Mirandas Flüsterversuche und versuchte meinen Blick verächtlich wirken zu lassen.

"Wenn du so weitermachst, holen wir uns beide den Sex von anderen Männern."

"BIST DU WAHNNNNNN-"

Der Rest von Mirandas Schrei ging in einem tosenden Brüllen von Belial unter, das die Wände zum erzittern brachte.
 

Plötzlich versank alles in Finsternis. Ich schluckte, das war nicht geplant.

Laileb

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Probleme

„…“ Reden

<…> Denken
 

Das Kapitel ist ein bisschen kürzer, da ich mir nicht sicher war, wie groß das folgende Kapitel werden würde.
 

Viel Spaß^^
 

Tja, was sollte ich sagen? Meine beiden Frauen schliefen, mein Ego war wieder hergestellt und jetzt war ich auf dem Weg in mein Labor. Die Schattenstürmer konnten die heimlichen Aspekte des Krieges gut ausfüllen oder sollten es zumindest, wenn ich sie richtig einsetzte.
 

Doch nach wie vor bereitete mir die psychologische Kriegsführung Probleme. Ich hatte ganz einfach nichts, was ich wirklich Nutzen konnte. Zugegeben, in der Akademie hatte ich plötzlich eine Eingebung.
 

Feuer in der psychologischen Kriegsführung.
 

Und ich für den Rest meines Lebens allein auf der Couch.
 

ARGH! Was soll man da nur tun? Zudem würden Einheiten, die sehr intensiv mit dem Feuer verbunden sind auch in der südlichen Hölle, einem sehr vulkanischen Gebiet, eine gute Figur machen.
 

Also verdrängte ich meine Bedenken bezüglich gewiss auftretender Unstimmigkeiten zwischen mir und meinen beiden Frauen und machte mich an die Arbeit. Ich ändere ganz einfach die Entstehungsformel für die Schattenstürmer ab.
 

"Drei noch. Drei brauch ich noch."

Wie ich gerade auf noch drei kam, wusste ich ehrlich gesagt, selbst nicht. Aber ich wollte noch drei Kreaturen haben. Und ich wusste auch, was mir bis jetzt noch fehlte.
 

Offiziere.

Gut, man könnte sie auch anders nennen, aber im Prinzip kommt es darauf hin. Ich hätte natürlich noch die Finsternismagier dazu hernehmen können, bloß wäre das auf Dauer vielleicht nicht gut gekommen.
 

Also entwarf ich die schwarzen Champions.

Meine Offiziere, meine Befehlshaber, die denen ich Armeen anvertrauen konnte, um nicht selbst stets das Kommando übernehmen zu müssen! So was fehlte mir ganz einfach noch.
 

Und das trieb mich fast zur Verzweiflung. Mir gelang es einfach nicht, eine Kreatur zu züchten, die, auf der einen Seite schlau genug war, auch taktische Entscheidungen zu treffen, auf der anderen Seite aber auch bestimmend genug, als dass große Gruppen der anderen Kreaturen ihren Befehlen befolgen würden. Selbstverständlich sollten sich auch uns drei gegenüber absolut Treu sein.
 

Da brachte mich ausgerechnet Kala drauf. Ich wollt es kaum glauben.
 

"Du siehst aus, als ob du ein Problem hättest."

"Ich kriege keine Kreatur mit genügend Führungspotenzial hin, die auch treu genug ist."

"Du hattest am Anfang ja auch keins."

"Dir macht es Spaß auf meinem männlichen Ego rumzutrampeln oder?"

"Nur ein bisschen."

"Aha."

"Um noch mal auf dein Problem zurückzukommen. Besorg dir doch einfach Treue und Führungsqualitäten von jemandem."

"Das...ist genial!"

"Ach..."

Der Rest ging in einem Kreischen unter, als ich sie packte, in die Luft hob, mich einmal im Kreis drehte, sie küsste und wieder runterließ. Sie kicherte.

"Machs gut!"

"Bin dann weg!"
 

Es gab durchaus jemanden, der hohe Treue und überwältigende Führungsqualitäten in sich vereinte.
 

Vadrigan Olmuran. Oberbefehlshaber der Streitkräfte von Pergrande.
 

So nah an ihn heranzukommen, war nicht einfach. Vadrigan lebte in der Hauptstadt und die war schon zur damaligen Zeit die größte Stadt in ganz Earthland. Ganz abgesehen davon, dass der König von Pergrande einen geradezu himmlischen Berater hatte.
 

Falls der mich entdeckte, würde er nicht lange fackeln und oben bescheid geben. Das durfte unter gar keinen Umständen passieren. Dumm nur, dass Vadrigan im Palast selbst lebte. Dort wo auch der Engel gastierte. Plötzlich leuchtete mir ein Licht auf.
 

Arbeit für meine Schattenstürmer.

Entführung im Belial Stil

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Es war Nacht und ich sah von einem Hügel hinunter auf die größte Stadt Earthlands. Purlion, die Hauptstadt Pergrandes. In ihren Mauern lebten gut mehrere zehntausend Einwohner. Ach was sag ich, schon damals waren es Hunderttausende, die dort lebten. Der Palast trohnte auf einem kleinen Berg in der Mitte über der Stadt und war weithin sichtbar.

Die Stadt selbst wurde von einer sehr großen Mauer geschützt und ihrem inneren gab es noch zwei etwas kleinere Mauern. Ich sah über die Schulter zu meinen Schattenstürmern, ich hatte etwa zwei Dutzend mitgenommen.

"Wartet hier, ich gebe Bescheid, wenn ich euch brauche."

"Jawohl."
 

Die Wachen am Tor sahen mich schon von weitem und starrten mich an. Was kein Wunder war, ich hatte mir zusätzlich noch einen langen, schwarzen Kapuzenmantel besorgt und schritt denen jetzt im Schein des Vollmondes entgegen. So was machte schon mal Eindruck. Noch dazu, wenn ein leichter Wind geht.
 

"H-Halt. Wer seid ihr?"

"Nur ein jemand, der hier ein paar Geschäfte zu erledigen hat. Mehr nicht."

"Was für Geschäfte?"

"Entführung, Mord, Brandstiftung,...glaube das wars auch schon wieder."

"Soll das ein Witz sein?"

"Nö."

Ich lächelte sie an.

"Tötet sie."

Bevor die beiden wussten, wie ihnen geschah, tauchten hinter ihnen zwei Schattenstürmer auf und töteten die beiden. Ohne einen laut von sich zu geben, vielen die zwei zu Boden.

"Gute Arbeit."

Die beiden nickten kurz und verschwanden wieder. Ich trat an das heruntergelassene Gitter heran und rief nach den Wachen. Auf der Seite taumelte mir ein dicker, unrasierter Kerl, mit Hängebacken entgegen und seine Alkoholfahne nötigte mir Respekt ab.

"Wasn los?"

"Ich will hier rein."

"Aha."

Er starrte mich aus trüben Augen an. Ich seufzte. Zeit für eine kleine Notlüge.

"Deine Kumpels auf der anderen Seite haben mir meine ganze Ladung an Bier abgeknöpft."

Er mochte vielleicht besoffen bis obenhin sein, aber das Begriff er sofort.

"WAS? Diese verdammten..."

Den Rest verstand ich nicht mehr, da sich Dickerchen erstaunlich schnell in sein Häuschen zurückzog und kurze Zeit später ging das Gitter auf. Ich lächelte.

"Geht doch."

Der Wächter sauste an mir vorbei. Ich pfiff einmal kurz. Er starb genauso leise, wie seine beiden Vorgänger. Das Tor hinter mir blieb offen, während ich meinen Weg in die Stadt fortsetzte. Ich hatte einen Köder gelegt, vielleicht reichte er aber nicht, das würde ich dann schon sehen.
 

Die Straßen waren wie ausgestorben, während ich sie entlang schritt. Das verwunderte mich ein wenig, hatte ich doch gedacht, bei so einer großen Stadt, wäre auch in der Nacht jede Menge los.

Als ich um eine Ecke bog, musste ich meine Feststellung revidieren. Es war vielleicht nicht die Hölle los aber die Einbrecher, die sich gerade aus einem Fenster im zweiten Stock herunterhangelten, zeugten davon, dass zumindest einige Bewohner auch in der Nacht geschäftlich unterwegs waren. Aber aus dem zweiten Stock auf offener Straße? Warum zündeten die nicht gleich das ganze Haus an? Ich konnte nur den Kopf schütteln. Das Verbrechen in dieser Stadt musste ja in einem erbärmlichen Zustand sein. Zeit für eine helfende Hand von außerhalb. Ich stellte mich in den Schatten eines angrenzenden Gebäudes und wartete.
 

"Ein Besuch beim alten Luppi lohnt sich immer."

"Ja, man. Gregeos wird zufrieden sein."

"Er vielleicht, aber ich nicht."

Die beiden wirbelten herum und starrten mich an. Sie waren bis auf die Augen komplett schwarz eingemummt. Ich schnellte vor und riss einem der beiden das Herz nach hinten raus. Mit der anderen Hand riss ich den Leichnam in zwei Teile und dann mampfte ich das Herz. Während ich mir mit der Zunge über die Lippen leckte, wandte ich mich dem anderen zu.

"Nehmt es bitte nicht persönlich. Ihr seid ein Köder."

"Köder?"
 

Ich zog seinen Kopf an den Haaren zu meinem Gesicht hoch.

"Köder."

Einige Meter hinter mir, brach der kopflose Körper zusammen.
 

Doch ich war noch nicht fertig. Ich schnappte mir den Kopflosen, tauchte meinen linken Zeigefinger in den Hals und schrieb ein Wort auf die Wand, von der die beiden herabgestiegen waren.
 

Anfänger
 

Danach legte ich beide davor ab, den Schädel ließ ich Lächeln und legte ihn vor die Eingangstür, schnappte mir ihre Beute, leckte ich mir das restliche Blut von meinem Finger und setzte den Weg gut gelaunt und summend fort.
 

Langsam wurde es eigentlich mal Zeit, dass ich mir ein Bett suchte. Bloß, wo fand ich hier einen Ort, wo ich mir eine Übernachtung kaufen könnte? Ein Quietschen im Wind ließ mich aufsehen. Na, das passte doch!
 

"Zum gehängten Wachmann? Hört sich gut an."

Ich wandte mich um und ging auf das Haus zu, dessen Schild so quietschte. Das innere war im halbdunkel versunken, auschließlich den letzten glühenden Resten im Kamin war es zu verdanken, dass es zumindest ein wenig Licht gab. Mehrere Tische und Stühle standen herum. Eine Treppe führte hoffentlich zu den Zimmern mit den Betten Der Wirt war ein fetter, schmieriger Mann, der mich abschätzend ansah.

"Wer kommt den zu so später Stunde noch herein?"

"Jemand, der ein Bett braucht."

"Alles belegt."

Ich sah ihn und legte genügend Geld auf den Tisch um sein ganzes verdrecktes Loch zu kaufen. Das war ihm offenbar auch klar.
 

Plötzlich änderte sich die ganze Haltung und mit einem schleimigen Spruch raste er die Treppen hinauf. Keine Zehn Sekunden später raste er wieder hinunter. Der Kerl war ziemlich flott unterwegs. Keine Viertelstunde später lag ich auf einem wirklichen guten Bett und hatte eine vom Wirt bereitgestelltes Tablett mit Wein und Schinken bereits verdrückt. Alles was recht war, was Betten und Lebensmittel anging, konnte sich der Wirt durchaus mit den Besten messen. Ich schloss die Augen. Was Morgen war, würde ich schon noch sehen.
 

Unten auf der Straße schien eine Menge los zu sein, auf jedenfall genug, damit ich aus meinem Schlaf gerissen wurde. Wobei ich ausnahmsweise mal nicht sauer war, darüber. Hieß es doch, dass mein Köder entdeckt worden war. Jetzt sollte ich mal schauen, wie den die Reaktionen hier ausfallen. Also schwang ich mich vom Bett und machte mich auf dem Weg zum Tor. Nur ein kurzer Zwischenstopp beim Wirt, um mir das Bett noch für die folgende Nacht zu sichern, dann verließ ich das Haus und wanderte mit der Menge.
 

Ich kam gar nicht bis zum Tor, da die beiden Einbrecher offenbar genauso viel aufsehen erregten. Haufenweise Menschen hatten sich versammelt und schnatterten wie die Gänse durcheinander.
 

Das ist etwas, was ich an Menschen nicht mag, sie sind, der Großteil zumindest, einfach nur heuchlerisch, wenn so etwas passiert. Wobei ich auch nicht ausschließen mochte, dass zumindest unter dieser Menge jemand war, der ehrlich betroffen war.
 

Weil gerade Einnahmen entfleuchten. Dieser Gregeos oder wie ihn die beiden genannt hatten, wusste bestimmt schon bescheid.

"Macht Platz! Macht Platz für die Stadtwache!"

Ich lächelte und sah mich um. Tatsächlich! Da kamen zwei Dutzend Mann in Uniform. Da ich nicht übermäßig auffallen wollte, tat ich es denn anderen einfach nach und wich zur Seite.

Da erst viel mir was auf. Vadrigan war nicht dabei! Ich wusste, wie er aussah: Groß, blond, blauäugig, mit einer glänzenden Rüstung und einem strahlend weißen Umhang. Nicht zu vergessen, der obligatorische Zweihänder und sein Umgang mit Lichtmagie.

Woher ich dass wusste? Kretor hatte ihn mir mal gezeigt.

Ich konnte nur schwer ein genervtes Seufzen unterdrücken. Wenn Vadrigan bis morgen, sich das hier nicht ansah, würde ich eine Botschaft schicken müssen. Nachdem ich nun jegliches Interesse an dem Schauplatz verloren hatte, wandte ich mich um. Die Stadt war groß und wenn ich schon mal hier war, konnte ich genauso gut auch was hübsches für meine beiden hübschen kaufen.

Kala war ganz versessen auf Schmuck. Vermutlich, weil sie als Kind kaum was davon hatte. Wenn ich es so recht bedachte, waren die Ringe eigentlich der erste Schmuck, den ich ihr geschenkt hatte. Mal sehen, vielleicht würde ich eine hübsche Kette finden und Miranda, nun mal sehen, vielleicht fand sich auch was für sie.
 

Ich ging in den zweiten Ring der Stadt, die Stadtbereiche wurden, vom Palast ausgehend, Ringe genannt und fand einen recht großen Juwelier.

Meine Wahl fiel auf eine Halskette, die aus ringförmigen Goldstücken bestand, in die Smaragde eingelassen waren. Die war für Kala.

Miranda würde zwei silberne Ohrringe, bekommen, in die jeweils eine Reihe winziger Rubine eingelassen waren.
 

Da ich noch Zeit hatte, stromerte ich noch ein bisschen durch den zweiten Ring. Dabei fiel belauschte ich eine Unterhaltung zwischen zwei Wachleuten.

"Schon gehört, was man heute früh im dritten Ring gefunden hat?"

"Ja. Wer zur Hölle war das?"

"Keine Ahnung. Der Hauptmann im Dritten tappt noch völlig im dunkeln."

"Tse. Wenn das noch öfters vorkommt, werden einige von uns vielleicht noch zur Verstärkung in den dritten Ring versetzt."

"Warum nicht? Dann hätten wir mal wieder ne Abwechslung. Ist doch auch was wert."

"Ich seh's schon vor mir. Die ganze Stadtwache auf der Suche nach einem Mörder."

"Warum gehen wir nicht noch weiter? Die ganze Stadt- und Palastwache auf der Suche nach einem Mörder."

"Idiot! Das läuft nicht. Die Palastwache darf sich gar nicht einmischen und solange kein Mitglied des Palastes ermordet wird, bleibt es auch so."

"Vadrigan könnte uns helfen. Hat er früher schon gemacht."

"Könnte er. Bloß wird er morgen an die Grenze aufbrechen."

"Wirklich? Schade."

Die beiden entfernten sich wieder. Ich hingegen, musste eine ganze Reihe hässlicher Flüche unterdrücken. Heute Nacht musste ich dafür sorgen, dass Vadrigan auf jedenfall in der Stadt blieb.
 

Ich hockte auf dem Dache des gehängten Wachmanns und starrte breit grinsend über den dritten Ring. Meine Schattenstürmer waren fleißig bei der Arbeit. Der Auftrag war einfach:
 

Tötet so viele wie möglich und schreibt mit dem Blut eines jeden Toten den Namen Vadrigan.
 

Ich hatte 24 Schattenstürmer und mittlerweile dürften es wohl ein paar Dutzend Tote sein. Eine plötzliche Bewegung auf der Straße erregte meine Aufmerksamkeit. Ein junges Mädchen, mit schwarzen Haaren rannte, so schnell sie konnte durch die Nacht. Ich konnte ihre Angst riechen. Wie aus dem nichts tauchte ein Schattenstürmer hinter ihr auf. Sie wandte sich um und ich starrte sie an. Blasse Haut, volle rote Lippen, schöne schwarze Augen, blasse Haut und lange schwarze Haare. Die gigantische Oberweite nicht zu vergessen. Die konnte ich selbst durch den braunen Mantel erkennen.
 

Manchmal kommt es mir so vor, als ob sämtliche Frauen, die für mich auf irgendeine Art und Weise wichtig sind, melonenmäßige Oberweiten haben. So was zehrt an meiner männlichen Selbstbeherrschung.

Warum ich nie einen Harem aufgebaut habe? Ganz einfach: Miranda akzeptierte Kala. Und das war es auch schon wieder!
 

Wie auch immer, kaum sah ich sie an, entschied ich sie mitzunehmen. Ich stand auf, sprang vom Dach und landete zwischen der Frau und meinem Soldaten. Die Frau starrte mich panisch an. Sie ging ein paar Schritte rückwärts und stolperte. Ich grinste, tauchte im nächsten Moment hinter ihr auf und schlug sie bewusstlos. Dann sah ich zum Schattenstürmer.

"Wir nehmen sie mit."

"Ja Herr."

Die Frau lag vor mir auf dem Boden. Sie war schön, dass musste ich zugeben. Ich kniete mich hin und berührte mit dem linken Zeigefinger ihre Stirn.
 

Augenblicklich befanden wir uns in meinem Unterbewusstsein. Die Frau starrte mich panisch an und versuchte zu entkommen. Ich seufzte und schnippte einmal mit dem Finger. Sofort schossen mehrere Ketten aus dem nichts hervor und fesselten sie.

"So, jetzt können wir reden."

Ich wurde immer noch angestarrt.

"Wie heißt du?"

"U-Ultra Milkovich."
 

Sie hatte nicht nur denselben Nachnamen, sie sah auch haargenau aus, wie ihre, die ganzen Ur- lassen wir jetzt mal aus, Enkelin. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt:
 

Damals waren die Milkovichs die Königsfamilie von Pergrande. Ich hatte hier also eine Prinzessin vor mir. Auch wenn sie nicht so angezogen war. Ich legte den Kopf schief und sah sie an.

"Was macht ihr hier so weit weg vom Palast, Prinzessin?"

Sie zuckte zusammen. Offensichtlich dachte sie nicht, dass ich sie erkennen würde. Dann sollte sie aber auch einen anderen Nachnahmen verwenden.
 

Ich glaube, Ultear weiß gar nicht, dass sie eigentlich ein Anrecht auf den Thron von Pergrande hätte. Aber ich glaube, sie ist auch ohne glücklich. Aber ich schweife ab.
 

"I-Ich, nun ja, also..."

Ein Schuss ins blaue, vielleicht traf ich sogar?

"Bin vor meiner eigenen Heirat, mit einem schmierigen, alten, fetten Kerl geflohen."

"Fast. Er ist jung, gut aussehend und sieht alles Frauen nur als Spielzeug."

Noch schlimmer. Bevor ich allerdings etwas sagen konnte, schrie sie das folgende förmlich raus. Dabei starrte sie mich mit Tränen in den Augen an.

"Bitte! Ich tue alles! Aber bitte! Schick mich nicht zurück!"

Das kam mir jetzt sehr gelegen.

"Alles?"

Plötzlich schwieg sie. Ihr schien klar zu sein, dass sie damit mehr tun müsste, als sie eigentlich wollte. Ich lachte aber nur.

"Keine Sorge. Du wirst es angenehm haben."

"A-angenehm?"

"Ja. Aber zuerst, muss ich was nachprüfen."

"Äh? Aahhh...!"

"Das ist gut. Sie sind schwer, weich. Voll!"
 

Um das mal ganz klar zu sagen, hab ich gerade ihre Möpse wie Brotteig durchgeknetet.
 

"W-Was sollte das den?"

"Ich wollte nur testen, ob du deiner neuen Aufgabe gerecht werden kannst."

"Ah?"

"Du wirst es schon noch sehen."

Ich wollte mich gerade abwenden und uns wieder aufwachen lassen, als mir was auffiel. Und zwar an ihrem Hals. Der blaue Fleck war nur halb sichtbar aber trotzdem.

"Wer war das?"

"M-Mein Verlo- Ex-Verlobter."

Ich entfernte die Ketten und zog ihren Mantel aus. Sie ballte die Hände zusammen, tat sonst aber nichts. Darunter trug sie nur ein einfaches Kleid mit großem Ausschnitt. Auch auf ihren Brüsten waren einige blaue Flecken zu sehen. Ich presste die Lippen zusammen. Aus persönlichen Gründen verabscheue ich Männer, die Frauen schlagen. Ich beschloss es für jetzt, es gut sein zu lassen. Wir waren zwar in meinem Unterbewusstsein aber was hier mit ihrem Körper geschah, geschah auch in der Wirklichkeit.

"Zieh dich wieder an."

"Ja."

"Dein Ex-Verlobter..."

"Herzog Gethenor."

"Verstehe."
 

Ich kannte Gethenor, der Kerl hatte sich auch mal an Miranda versucht. Damals hatten ihn nur massive Drohungen seitens meiner Familie, davor bewahrt, von mir auseinander genommen zu werden. Diesmal würde ihm nichts mehr helfen.

"Zeit zu gehen."
 

Ich stöhnte und stand auf. Unter mir schlug Ultra die Augen auf. Der Schattenstürmer verharrte noch immer da.

"Wir nehmen sie mit."

Ultra stand langsam auf und starrte den Schattenstürmer jetzt verwundert an.

"Ist Gethenor in der Stadt?"

"Ja, Im Palast."

"Gut! Sehr gut!"

"Äh, entschuldige aber, dieses..."

"Einer meiner Soldaten. Ich habe sie selbst erschaffen."

Ultra wirbelte herum und sie starrte mich mit offenem Mund an. Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Mund zu, das gehört sich nicht für eine Prinzessin."

Sie zuckte schon wieder zusammen. Ohne zu sagen woher, wusste ich, was kommen würde.

"Ich wollte nie eine sein. Schon immer war es mein Wunsch, Magierin zu werden. Aber mein Vater sagte, das gehört sich nicht für eine Prinzessin."

Sie wollte noch weiterreden, glaube ich, brach aber ab, als ich ihr die Hand hinhielt.

"Komm mit und du kannst es lernen."
 

Sie würde so oder so mitkommen aber es wäre leichter, wenn sie sich auch wirklich darauf freuen konnte. Was sie auch tat und zeigte, indem sie mir um den Hals fiel. Ich konnte sie gerade noch davon abhalten mich zu küssen.
 

Plötzlich wurden wir unterbrochen, als am weit entfernten Ende der Straße, Lichter die Nacht erhellten. Sieht so aus, als sei die Flucht der Prinzessin bereits entdeckt. Ich schob sie von mir und sah sie an.

"Warte genau hier!"

"A-Aber..."

Sie verstummte, als ich ihr eine Hand auf den Kopf legte. Ich lächelte sie an.

"Keine Sorge. Mit deinem Ex-Verlobten habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Persönlicher Art."

"JA!"

Ultra schien da zu hoffen, dass jede Menge Blut fließen würde. Na, meinetwegen. Gethreon würde sterben. Ich hatte so eine Ahnung, dass sich ihr Herr Verlobter, selbst auf den Weg gemacht hatte. Meinem Schattenstürmer befahl ich, sich zu verstecken und rief, natürlich für alle außer für mich und die Schattenstürmer nicht hörbar, meine Leute zurück. Sie sollten sich ebenfalls verstecken. Dann ließ ich meine Axt erscheinen, ignorierte Ultras erstaunten Ausruf und wartete.
 

Die Lichter kamen näher.
 

Ihr glaubt gar nicht, wie groß meine Freude war, als ich sah, dass neben Gethreon auch Vadrigan dabei war. Und den blöden Engel hatten sie offensichtlich nicht dabei. Dafür zwar gut 50 Soldaten aber das würde gehen.

Gethreon stoppte, fast ein Dutzend Meter vor mir, sein Pferd. Er starrte mich an. Offensichtlich erkannte er mich. Vadrigan neben ihm zwar nicht, aber der würde mich noch kennen lernen. Keine Sorge!

"Prinzessin! Seid ihr wohlauf?"

Fast tat es mir ein bisschen Leid um ihn. Fast.

"Ja. Bin ich."

"Gott sei Dank. Hinter euch steht die königliche Prinzessin von Pergrande! Ich erlaube nicht, dass ihr sie entführt!"

Ich wollte was sagen, doch Gethreon kam mir zuvor.

"Passt auf Vadrigan! Dieser Kerl ist kein Mensch!"

"Kein Mensch? Was soll das heißen?"

"Das heißt, er ist..."
 

Mein Auftritt! Jetzt wurde mir zum ersten mal bewusst, was ich für eine Wirkung auf Menschen haben kann. Ich wechselte in meine Dämonenform, nahm meine Axt in beide Hände und ließ meine magische Energie wie ein Gewicht niedergehen. Ich konnte sehen, wie sich die Menschen anspannten. Gleichzeitig, gab ich einen Befehl.
 

"Angriff! Tötet die Soldaten!"
 

Meine Schattenstürmer schossen hervor und vollbrachten ihre Arbeit innerhalb von Sekunden. Am Schluss bildeten sie einen Kreis um uns vier. Ich rammte meine Axt in den Boden und stützte mein Kinn auf dem Stil ab. Meine Reißzähne funkelten, als ich grinste.

"Ich dachte ursprünglich, ich hätte ein wesentlich größeres Problem euch herzukriegen, General."

"Was?"

"O ja! Ich bin eigentlich nur in diese Stadt gekommen, weil ich euch holen wollte. Genauer gesagt, brauche ich eure Treue und euer Charisma."

"Ich bin dem Thron von Pergrande treu!"

"Ich verfüge über Mittel und Wege euch diese Treue und die Führungsqualitäten aus dem Körper zu holen. Keine Sorge. Ich kann lediglich nicht für euer Leben garantieren. Aber das Macht nichts oder?"

"Was?"

"Getheor, dein Leben hingegen, wird auf jeden fall enden! Heute Nacht wird dich niemand mehr retten!"

"Ich bin ein Herzog! Ich habe Verbindungen zum Thron! Deine Familie..."

"Hat mir gar nichts mehr zu sagen! Ich werde mir anhören, was sie zu sagen haben, bevor ich sie alle eigenhändig töte!"
 

Ich packte Getheor und hielt ihn hoch. Ein gemeines kleines Lachen stahl sich aus meiner Kehle. Dann fesselte ich Gehteor und er fiel zu Boden. Vadrigan wurde genauso gefesselt. Danach wandte ich mich um. Ich wandte mich um.
 

"Wir nehmen die drei mit! Sobald wir daheim sind, verfrachtet ihr Getheor in die Folterkammern, Vadrigan kettet ihr in meinen Laboren an."

Ich packte Ultra und zog sie zu mir.

"Du kommst mit mir."

"Prinzessin!"

"Nein Vadrigan, ich habe mich entschieden, ich gehe mit ihm."

"A-Aber..."
 

Plötzlich erstrahlte der nächtliche Himmel. Ich knurrte. Da hatte sich der Kerl ja nicht viel Zeit gelassen. Am Himmel konnte ich schon die ersten Punkte erkennen. Na, auf eine Begegnung, mit nur 24 Schattenstürmern im Gepäck, wollte ich es nicht ankommen lassen. Ich rammte meine Axt einmal hart in den Boden und teleportierte uns zu meiner Festung.

Geschenke

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Meine Frauen erwateten uns bereits. Sie hatten mich vermutlich wieder beobachtet. Ich wurde irgendwie das Gefühl nicht los, das sie das aus mangelndem Misstrauen taten. Das war irgendwie verletzend. Egal. Ich war ja auch nicht anders.
 

Ich wandte mich um.

"Macht mit den beiden, was ich euch gesagt habe. Danach könnt ihr euch ausruhen."

Mit der einen Hand wuchtete ich mir den Sack mit Geschenken über die Schulter. Mit der anderen zog ich Ultra an mich. Ich konnte förmlich spüren, wie aus den Augen meiner beiden Frauen Blitze schossen.

"Du kommst mit mir."

Langsam ging ich zu meinen beiden Lieblingen.

"Bin wieder da!"

"Sehen wir."
 

Frostig, frostig, hatte ich aber erwartet.
 

"Ah! Schön wieder daheim zu sein."

Wir waren in einer unterirdischen Wohnung und ich war wohl der einzige, der gerade guter Laune war. Ultra fiel vor Nervosität beinahe in Ohnmacht und meine beiden Frauen hatten eine Mörderlaune. Zumindest Miranda. Kala wurde zusehends von der, trotz den braunen, geschlossenen Mantels, gut erkennbaren gewaltigen Oberweite von Ultra abgelenkt. Das lief ja bestens.

"Also? Was soll sie hier?"

"Na, schmoll nicht so, Miralein. Ich hab dir was hübsches mitgebracht."

"Mich interessiert nicht, was in dem Sack da ist! Ich will wissen, wieso du diese Frau hier her gebracht hast!"

"Warum stelle ich euch nicht mal vor? Ultra!"

"Ähm, ich bin Ultra Milkkowich, freut mich."

"Milko...wich? BELIAL!"

Miranda war kurz davor zu platzen. Ich hob abwehrend die Hände.

"Beruhig dich. Sie ist freiwillig hier."

"Interessiert mich nicht, ob sie freiwillig hier ist! Sowohl Kala, als auch ich haben dir klargemacht, dass wir keinen Harem machen werden! Außerdem ist sie eine Prinzessin!"

"Weiß ich, weiß ich."

Miranda fing bereits an, vor Wut zu zittern. Ich sollte dieses Spielchen nicht mehr zu lange machen. Plötzlich mischte sich Kala ein.

"Ultra. Komm mal her."

Ultra schluckte und ging langsam zu Kala, die sich gerade im Bett aufrichtete. Sie griff nach dem Mantel und knöpfte ihn auf. Sie betrachtete Ultra.

"Miranda? Sie bleibt da."

"Was? Aber..."

"Sie bleibt!"

In ihrem Tonfall schwang ein selten auftretender Befehlston mit. Miranda und ich sahen sie erstaunt an.
 

Es fiel sehr leicht, Kala zu unterschätzen. Vor allem, weil sie fast nie befahl! Eigentlich machte sie meistens das, was wir ihr sagten. Weswegen Miranda ihr auch nicht widersprach.
 

Stattdessen packte sie mich und schleifte mich aus dem Zimmer, in das daneben liegende. Dort baute sie sich breitbeinig vor mir auf.

"Also?"

"Sie ist ein Geschenk für Kala."

"Für Kala?"

"Sicher. Sie soll ihr die Zeit vertreiben, wenn wir keine für sie haben."

"Glaubst du, das funktioniert?"

"Ich hoffe es. Wenn nicht, hat sie zumindest eine zweite Milchbar."

"Ach so? Ich werde dann also nicht mehr gebraucht, ja?"

"Eifersüchtig?"

"Bin ich nicht!"

Sah aber so aus. Miranda verschränkte die Arme vor ihrer Brust, blies die Backen auf und drehte mir den Rücken zu. Ich konnte nicht anders und musste lachen. Dann umarmte ich sie von hinten und küsste ihr den Nacken. Gleichzeitig begann ich ganz leicht ihre Brüste zu massieren. Sie schnurrte.

"Na gut na gut! Schauen wir mal, wie sie sich macht."

Offenbar sehr gut. Wenn man nach Kala ging, die sich bereits kräftig an der Milchbar bediente. Beide lagen nebeneinander im Bett und Ultra war bis zur Hüfte nackt. Kala lag zwar unter der Decke aber wir wussten, dass sie immer nackt schlief.

Das ganze beobachteten wir durch einen Lacryma, der in unserem Zimmer war.

Miranda sah mich traurig an.

"Und was mach ich jetzt? Ich bin arbeitslos!"

Ich zog sie grob an mich.

"Ich wüsste da schon was."

"Ach? Und was?"

"Ich zeigs dir."
 

Eineinhalb Stunden später gingen wir wieder zu Kala und Ultra. Beide schliefen. Ich grinste Miranda an.

"Sie scheint das Geschenk zu mögen."

"Sieht so aus. Was ist in dem Sack?"

"Geschenke für euch beide."

"Wo gibt Geschenke?"

Kaya starrte uns mit großen Augen an. Neben ihr versuchte Ultra krampfhaft, sich wieder komplett anzuziehen. Ich erbarmte mich und drehte mich um. Ultra stand schnell auf und zog sich komplett an. Als sie fertig war, gab sie bescheid und ich drehte mich wieder um. Sie stand etwas verloren im Zimmer, weshalb Kala auf ihr Bett klopfte. Ultra folgte und hockte sich an den Rand. Kala sah Miranda und klopfte nochmal auf ihr Bett. Miranda hockte sich auch darauf und beide halfen Kala beim aufrichten. Schließlich lehnte Kala an der Wand, links von ihr Miranda und rechts Ultra und sah mich erwartungsvoll an.

"Geschenke."

"Na na na. Nicht unhöflich werden."

"Bitte?"

"Schon besser."

Ich griff mir den Sack und sah von oben rein und fischte ein Kästchen mit zwei Ohrringen raus und machte es auf. Zwei goldene Ohrringe mit Grünen Diamanten.

"Hier Kala."

Ich warf es Kala zu und sie fing es aus der Luft, wie ein Frosch eine Fliege fängt. Sie öffnete es und ich konnte sehen, wie ihre Augen auf Kugelrund wurden. Ihr Kopf rauschte zu Miranda.

"Mach hin, mach hin, mach hin, mach hin!"

Miranda lächelte und befestigte die Ohrringe. Ultra holte inzwischen einen kleinen Spiegel. Kala grinste von einem Ohr zum anderen, während sie sich im Spiegel betrachtete. Schließlich legte sie ihn weg und starrte mich an. Genauso wie die anderen beiden.
 

Ich griff wieder in den Sack und zog eine Halskette heraus, die aus ringförmigen Goldstücken bestand, in die Smaragde eingelassen waren. Kala quollen die Augen über.

"Nochmal für dich!"

Diesmal warf ich es aber nicht. Stattdessen bekam Miranda die Kette und legte sie Kala, zusammen mit Ultra um. Kala betrachtete sich im Spiegel und schnurrte. Ich wandte mich wieder zum Sack um.
 

Mein Arm tauchte wieder in die tiefen hinab und fischte diesmal ein silbernes Armband mit Rubinen heraus. Kalas Blick wanderte beinahe automatisch zu Miranda. Diese lächelte und streckte ihren rechten Arm aus. Ich sank vor ihr auf die Knie, zumindest mit dem rechten und streifte es ihr über. Dann erhob ich mich und schritt zum Sack zurück. Miranda betrachtete derweil lächelnd ihr Armband.
 

Das nächste waren zwei silberne Ohrringe, die eine Reihe von Rubinen hatten. Wieder was für Miranda.
 

Ich könnte das jetzt noch eine ganze Weile weiterführen, bloß wäre das im Prinzip immer dasselbe, was ich sagen würde. Es gab haufenweiße Ohrringe, Armbänder, Halsketten, Diademe und Ringe. Auch Ultra bekam zwei Ringe und ein schlichtes silbernes Halskettchen. Dann war der Sack leer. Und passender Art und Weiße wurde Kala müde. Sie zog sich den ganzen Schmuck wieder aus und legte ihn als Haufen auf einen Tisch ab. Miranda und Ultra machten es genau so. Dabei fiel mir auf, das Ultra Kala die ganze Zeit aus den Augenwinkeln ansah. Offensichtlich hatte sie so ihre Probleme damit, dass Kala nackt herumlief. Die scherte sich nicht groß und hockte sich aufs Bett. Dann sah sie uns an.

"Kommt ihr jetzt mal oder was?"

Miranda seufzte, zog sich aus und kletterte hinter Kala ins Bett. Dann flüsterte sie der Schwangeren was ins Ohr.

"Oh, daran hatte ich nicht gedacht."

Kala sah zwischen uns hin und her. Dann verhärtete sich ihr Gesicht.

"Belial schläft draußen."
 

Ich konnte es noch immer nicht fassen, als ich mich vor der Tür wieder fand, während die drei Frauen es sich in einem Bett bequem machten.

Schließlich seufzte ich.
 

Und schritt zum Labor. Zeit meine Kreaturen fertig zu stellen. Wenn ich schon allein schlafen sollte, konnte ich genau so gut arbeiten.

Die letzten der Soldaten

„…“ Reden

<…> Denken
 

Tut mir leid, dass es solange gedauert hat.
 

Viel Spaß^^
 

In gewisser Art und Weise muss ich den drei allerdings danken. Ich hatte bereits mehr als genug Zeit vertrödelt und hatte auch nicht mehr viel davon, um meine Kreaturen fertig zu stellen. Oder sagen wir lieber, sie fertig zu erschaffen!
 

Trotzdem brauchte ich noch knapp eine halbe Stunde, um durch die Gänge zu wandern. Die Festung wurde noch immer weitergebaut, doch davon war hier unten nichts mehr zu sehen.

Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, Azrael schwieg und mir würde so etwas eigentlich nicht so plötzlich einfallen aber auf einmal viel mir ein, dass die meisten meiner Kreaturen männlich waren. Gut, die Nachtmahre hatten schon beide Geschlechter und die Golems waren sowieso geschlechtslos. Aber für die anderen galt das eigentlich nicht. Spezial meine Finsteren Soldaten und Magier und die Minotauren waren auf jedenfall männlich. Die meisten anderen könnten zumindest in entsprechende Richtungen manipuliert werden.
 

Sicher, die Brutgruben hatten ihre Vorteile aber eine Rasse war doch etwas, was sich selbst vermehren konnte oder nicht? Außerdem gefiel es mir wesentlich besser, der Vater von Rassen, statt von Monstern zu sein. Gut, im Prinzip waren sie das dann eventuell immer noch, zumindest aber konnte mir keiner mehr was sagen, von wegen, ich würde Monster züchten!
 

Immerhin konnte man wohl kaum von Züchtung sprechen, wenn man erschaffenen Monstern die Wahl ließ, sich, wie sie wollten, selbst zu vermehren. Ich musste lediglich dafür sorgen, dass sie auf jedenfall die Finger von meinen beiden Frauen ließen. Und damit ich mit ebenjenen beiden keinen Ärger bekam, auch von Ultra.
 

Kaum öffnete ich die Tür zu meinem Labor, da hörte ich es schon wieder gluckern und blubbern. Vadrigan lag auf angekettet auf einer Bank und starrte mich beim eintreten an. Nicht gerade freundlich, wie ich hinzufügen möchte aber wenn wundert's?
 

"Wo ist die Prinzessin?"

"Da wo es ihr gefällt. Aber jetzt zu uns beiden."

Man merkt vielleicht, dass meine Laune nicht grade die Beste war. Klar oder? Zuerst kräftig mit Geschenken um sich schmeißen, dann trotzdem aus dem Bett verbannt werden. So was tut echt weh.
 

Egal. Machen wir weiter im Text.
 

Ich ging langsam zu ihm, nahm ein Messer und schnitt seine Kleidung auf. Dann betrachtete ich ihn.

"Schade, dass du keine Frau bist. Ich fühl mich jetzt ein wenig rachsüchtig."

"Bitte?"

"Nicht so wichtig. Ich erklär dir noch mal, warum du hier bist."

Seinem Blick nach zu urteilen, wäre er lieber wegen etwas anderem hier. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, was er wollte. Na ja, mehr als Vorstellungen würden daraus auch nicht werden.

"Ich mach es kurz. Ich brauche zwei Fähigkeiten oder vielmehr zwei Eigenschaften von dir. Und ich werde sie aus deinem Körper holen."
 

Mein Arm streckte sich, umfasste eine kleine Schüssel mit einer blauen Flüssigkeit und zog sie ran. Ich goss diese Flüssigkeit großzügig über Vadrigan aus. Er schien etwas verwirrt. Ich stellte die Schüssel weg und krümmte die Finger meiner rechten Hand.
 

Jetzt werden wir einen kleinen Teil überspringen. Glaubt mir, ist besser so.
 

Ich füllte die Treue in ein großes Reagenzglas, versiegelte die Öffnung und stellte sie zum Glas mit Charisma. Dann sah ich Vadrigan kurz an. Er lebte sogar noch. Das überraschte mich, was sollte ich denn jetzt mit ihm anstellen?
 

Ich gebe zu, ich kurz daran gedacht, ihn und Ultra zu korrumpieren, das heißt, sie mir beide gefügig zu machen. Mir wären da schon Mittel und Wege eingefallen, das zu erreichen. Andererseits wären meine beiden Frauen, insbesondere Kala nicht davon begeistert gewesen.
 

Letztlich entschied ich mich dafür, ihn einfach unten in die Kerker zu sperren. Ich hatte jetzt weder Zeit noch Nerven, mich mit ihm herum zu schlagen. Immerhin hatte ich schon von ihm, was ich wollte.

"Thema Kerker...Nein! Noch nicht. Der kommt später dran, zuerst muss ich meine Kreaturen fertig stellen."
 

Ein paar haben es vielleicht schon bemerkt, aber meine Fantasie für Namen ist nicht die beste. Aber ich muss sagen, dass ich insgesamt doch recht zufrieden bin.
 

Meine nächsten Kreaturen nannte ich schwarze Champions. Sie sollten vor allem meine Offiziere werden. Ich oder besser gesagt, ich und meine beiden Frauen, also wir drei, konnten ja nicht immer überall mit dabei sein. Ganz abgesehen davon, dass Kala sowieso viel mehr Zeit mit ihrem, mit unserem Kind verbringen würde. Das ließ ich mir so richtig auf der Zunge zergehen!
 

Gönnt mir halt auch mal ein bisschen Spaß! Ihr seid gemein!
 

Wie auch immer, der erste meiner schwarzen Champions war erschaffen und ich dachte langsam daran, dass es vielleicht genug wäre. Das meine Armee jetzt stark genug war. Azrael war aber anderer Meinung. Er riet mir, einen Tropfen meines Blutes für die nächste Kreatur zu geben. Das tat ich auch, schließlich vertraute ich im.
 

So wurden die Berserker erschaffen. In gewisser Weise, habe ich meinen Titel durch sie erhalten. Durch sie und der Tatsache, dass ich eigentlich noch ein Prinz war, zumindest in der Gesellschaft der Hölle.
 

Daraus entstand dann Berserkerdämonenprinz.
 

Ich hatte an den Berserkern nicht viel auszusetzen, doch viel mir auf, dass selbst sie nur knappe 3 Meter groß waren. Da fehlte meiner Meinung nach einfach noch ein Kreatur mit richtig durchschlagender Größe. Etwas, was einfach nicht übersehen werden konnte!
 

So kam ich dann zu Belials Gesandte.
 

Irgendwann musste ich einfach mal meinen Namen integrieren!
 

Wie auch immer, meine Armee war jetzt fertig. Meine Gesandten hatten mit ihren knapp 10 Metern Körpergröße auch das richtige Maß!
 

Jetzt kümmerte ich mich um die weiblichen Gegenstücke. Alles in allem war jetzt eine Woche vergangen. Durch Spione wusste ich, dass meine gesamte Familie im Palast meines Vaters war. Na gut, sagen wir die meisten. Auf die anderen käme es nicht weiter an.
 

Dieses Stillhalten meines Großvaters bereitete mir allerdings Sorgen. Ich wollte auf keinen Fall, das er plötzlich zu meinen Ungunsten eingriff.
 

Wenn ich damals schon gewusst hätte, was er wirklich vorhat, hätte ich zuerst ihn getötet. Hinterher ist man immer schlauer!

Ankunft

„…“ Reden

<…> Denken
 

Zwischen dem hier und dem letzten Kapitel liegen etwa 4 Monate.
 

Es ist ziemlich kurz, dient aber eigentlich auch nur als Überleitung für das nächste Kapitel.
 

Viel Spaß^^
 

Staub wurde von hunderttausenden von Stiefeln und Hufen aller Art aufgewirbelt. Fast eine halbe Million Mann marschierten unter uns vorbei. Es waren alle Kreaturen Belials vertreten.
 

Wir selbst, also Kala, Belial und ich standen auf einem Balkon und betrachteten das treiben. Wir drei waren aber auch nicht allein. Zusätzlich standen noch Ultra, meine ältere Schwester Mirabella, Behemoth und Myron bei uns. Behemoth hatte Belial und mich mit zwei Rüstungen versorgt.
 

Ich will gar nicht wissen, woher er meine genauen Maße hatte. Hab zwar Belial im Verdacht aber...
 

Egal!
 

Ich wandte mich um und umarmte meine ältere Schwester. Sie war vor zwei Wochen überraschend aufgetaucht und ich hatte erst vor drei Tagen aus ihr rausgebracht, dass sie ihren Mann mit einer anderen erwischt hatte. Treue hatte auch unter uns Dämonen einigen Wert, wie Belial euch erzählen kann, weshalb sie beschloss, zumindest vorübergehend, bei uns einzuziehen.

Ein angenehmer Nebeneffekt war, dass sie eine weiter Bezugsperson für Kala bildete und Ultra unterstützen konnte, die die Aufgabe, uns vorübergehend zu ersetzen, mittlerweile recht gut erfüllte.
 

An der Stelle möchte ich erwähnen, dass die beiden Kerle, die Belial mitgebracht hat, inzwischen für uns arbeiten, zumindest der General. Der andere ist tot. Kleines Geburtstagsgeschenk an Ultra. Der General teil eigentlich seine Erfahrungen mit den schwarzen Champions, damit die nicht völlig unvorbereitet sind.
 

"Pass auf Kala auf, während wir weg sind, OK?"

"Mach ich."

Kala plusterte empört die Backen auf. Ich lachte und umarmte sie. Belial trat von der anderen Seite heran und umarmte Kala ebenfalls. Die braunhaarige lächelte.

"Kommt bald zurück."

"Ja."
 

Wir wandten uns um und breiteten unsere Flügel aus. Ein kurzes Zucken und wir waren über Belials, nein, unserer Armee, in der Luft .

Es wurde bereits das gigantische Tor sichtbar, dass uns direkt vor der Hauptstadt seines Vaters und, wie wir bereits wussten, schon seit langem auch ständigem Ort des Familientreffens. Selbstverständlich unseretwegen.
 

Wir landeten vor der ersten Linie der Soldaten und ich folgte Belial durch das Tor. Es war seltsam, wieder die Luft der Hölle zu atmen. Wieder vertraute Gegenden zu erblicken. Und doch zu wissen, dass man hier war, um diese Vertrautheit, zumindest teilweise, zu zerstören.

Es war Nacht, doch in der, fast 4 Meilen entfernten, Stadt brannten überall Lichter.

"Sie erwarten uns."
 

Hinter uns kamen die ersten Soldaten durch das Tor.
 

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Vor uns steht das Grande Finale! Oder mehr der Urpsrung? Wohl eher letzteres, da das nächste Kapitel eigentlich der Grundstein für die, nein, für ALLE Geschichten rund um Belial, Miranda und Co. ist.
 

Die Rüstungen wurden bei den Charakteren hinzugefügt.

Blutnacht

"..." Reden

<...> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Hier ist es. Das Kapitel der Kapitel^^

Und nach Beendigung des letzten Kapitel noch mal von Grund auf neu geschrieben^^
 

Das nächste oder spätestens übernächste dürfte wohl schon der Epilog werden.
 

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Es war seltsam. Seltsam was ich empfand. Auf der einen Seite Freude, Vorfreude und Aufregung. Auf der anderen Seite fühlte ich eine Art schwermütige Endgültigkeit. Ich wusste, dass es Miranda neben mir ebenso ging. Wir hatten nun mal Jahrhunderte an diesem Ort gelebt. So etwas lässt einen nicht los.
 

Azrael und Lilith würden sich nur einmischen, wenn wir sonst draufgehen würden. Das war fest ausgemacht.
 

Die neue Rüstung klirrte mit jedem Schritt, den ich tat, als ich auf einen großen und flachen Felsbrocken stieg, der diagonal vor uns stand. Bei Miranda klirrte gar nichts, was aber auch kein Wunder war. Es gab nichts, was hätte klirren können.
 

Ganz ehrlich? Ich könnte sie einfach nur stundenlang ansehen, während sie das trägt. Sie holt es heute noch ab und zu raus.
 

Zurück zum Thema.
 

Ich wandte mich um. Sah über meine Armee hinweg. Eine halbe Million Soldaten, die heute Nacht über die Stadt herfallen würden. Eine halbe Million Soldaten, die heute Nacht für mich kämpfen würden. Eine halbe Million Soldaten, die mir heute Nacht den Sieg bringen würden.

Von meinem Großvater hatte ich noch immer nichts erfahren, was darauf schließen konnte, was er vorhatte. Doch ich konnte nicht länger warten. Kala war bereits im 9. Monat und das Baby hatte schon ordentlich auf sich aufmerksam gemacht. Mir lief die Zeit davon!

Doch Zeit für eine kleine Rede war trotzdem.
 

"Heute Nacht ist es soweit! Heute Nacht endet der Krieg mit meiner Familie! Heute Nacht gelten für euch keine Beschränkungen! Niemand in der Stadt soll überleben! HEUTE NACHT SIEGEN WIR!"
 

Ich streckte meine Axt empor und die Soldaten jubelten. Der Jubel und das Gebrüll von insgesamt einer halben Million Soldaten ist verdammt laut. Das musste auf jedenfall bis in die Stadt zu hören sein. Ich nickte Miranda zu. Sie schrie die ersten Befehle.

"Gesandte! Angriff!"
 

Die gewaltigen, insektenähnlichen Wesen setzten sich kreischend in Bewegung. Ihre Aufgabe war es, die Mauern einzureisen. Danach wurden die Berserker in Bewegung gesetzt. Zunächst noch marschierend, doch bald wieder rennend. Die Gesandten wurden inzwischen von Feuerschützen und Finsternismagiern gedeckt, die die Wälle unter Beschuss nahmen.

Die ersten Gesandten durchbrachen die Mauern und arbeiteten sich durch die Stadt. Jetzt war es Zeit.
 

Ich streckte meine Axt in die Luft und senkte sie dann langsam nach vorne.

"ANGRIFF!"
 

Fast fünfhunderttausend Soldaten setzten sich in Bewegung. Die Erde erbebte und die Luft dröhnte vom Geschrei, das aus ihren Kehlen brach. Miranda und ich sahen uns an, küssten uns kurz, breiteten unsere Flügel aus und flogen auf die Stadt zu.
 

Wir überflogen die heftig umkämpften Wehrgänge auf den Mauern. Die Champions und auch einige Berserker hatten sich mit ihren Teleportationsfähigkeiten auf die Mauern begeben. Auch erste Brände waren aufgeflammt. Im nächtlichen Feuerschein waren Mirandas Schneeweiße Flügel besonders schön. Wir landeten auf dem Torhaus und töteten die überraschten Wachen. Danach blickten wir über die Stadt.
 

"Ein seltsames Gefühl, nicht?"

Miranda Frage traf mich nicht unvorbereitet, doch ich brachte trotzdem nur ein Brummen zustande. Normalerweise hätte sie jetzt die Augen verdreht, doch sie ignorierte es.

"Belial, du hör mal, wir...Hmmm?"

Ich hatte sie einfach unterbrochen, indem ich sie küsste. Sie erwiderte ihn beinahe sofort.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, mussten wir wegen Luftmangel abbrechen. Auch wenn wir es nicht aussprachen, überraschte es uns beide ein wenig, dass wir nicht von jemanden unterbrochen wurden.

Tatsächlich war überhaupt keiner hier hochgekommen. Wir blickten wieder über die Stadt, in der unsere Armee inzwischen in Straßenkämpfe mit den Soldaten meiner Familie verwickelt war. Meine Soldaten waren zwar in der Überzahl, doch die meiner Familie konnten das Terrain nutzen, kannten sich aus, wussten, wohin sie marschieren mussten.
 

In schweigender Übereinkunft warteten wir. Warteten auf die Mitglieder meiner Familie, die kommen mussten.
 

Und wir wurden nicht enttäuscht. Die Zweige des Nordens und des Süden zeigten sich, in dem sie mehrere Hundert Soldaten einfrierten bzw. verbrannten. Miranda und sahen uns an. Wir verstanden uns wortlos. Sie breite ihre Flügel aus und flog zum Zweig des Südens. Ich flog zum Zweig des Nordens.
 

Miranda:
 

Unsere Soldaten im Rücken, landete ich vor Lyra und Sylphia. Beide starrten mich höhnisch an. Anders als Snow, deren Feindschaft mit mir darauf beruhte, dass ich dafür gesorgt hatte, dass sie nicht Belials Verlobte wurde, war ich für die beiden immer nur das "Straßenmädchen" gewesen. Ganz anders als Sylphias jüngste Tochter, Bylewa. Was aber wohl daran lag, dass Bylewa körperlich recht schwach war und bei jedem Fremden insgeheim die Hoffnung hegte, dass er ihr Freund werden könnte und sie so ihre Schwäche zumindest hin und wieder vergessen konnte.
 

Ich weiß heute noch, wie ich Belial eine Stunde lang beknien musste, damit er Bylewa am Leben lässt. Was ich mir aber hätte sparen können: Bylewas schwacher Körper konnte die Last des Lebens letztlich nicht mehr ertragen. Aber egal.
 

"Na? Hat das Straßenmädchen ein paar Jungs gefunden?"

"Mit wie vielen musstet du ins Bett steigen, damit sie dir folgen?"
 

Doch jetzt war ich dran mit Lächeln. Nicht höhnisch, so wie sie! Überlegen.

"Ihr habt es nie verstanden. Für euch war ich immer nur das Straßenmädchen. Die kleine, die Belial nur aus einer Laune heraus zu sich geholt hat."

Ich machte eine Pause und betrachtete ihr Gesichter eingehend. In Sylphias Gesicht war nichts als Hohn und Arroganz zu lesen. Doch in Lyras Gesicht, tief verborgen unter einer Maske von Gefühlen, die sie von ihrer Mutter kopiert zu haben schien, war noch etwas anderes.
 

Plötzlich traf mich die Erkenntnis mit der Wucht eines Vorschlaghammers. Ich wandte mich an die Soldaten hinter mir.

"Sucht euch einen anderen Weg. Das hier mache ich alleine."

"Jawohl."
 

"Du liebst ihn."

Lyras Maske zerbrach wie eine Fensterscheibe unter einem Steinwurf. Sylphia starrte ihre Tochter an. Langsam wuchsen Erkenntnis und Unglauben.

"Sag mir nicht..."

"ER HAT MICH NIE ANGESEHEN! EGAL WAS ICH GETAN HABE! NIE MIT DIESEM VERTÄUMTEN BLICK! NIE WIE ER DICH VOM ERSTEN TAG AN GESEHEN HAT!"
 

Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Lyra hatte etwas angesprochen, an was ich mich nicht gerne erinnerte. Damals, kurz nach der Rettung durch Belial, war er für mich so eine Art Überwesen gewesen und ich verehrte ich beinahe wie einen Gott.

Doch Belial hatte schon immer das Talent, zu zerstören. So wurde meine Vorstellung von ihm sehr schnell zunichte gemacht und ich sah den Trinker, Schläger, Frauenheld und Spieler, der Belial damals war.

Er verschwand fast dreimal die Woche in irgendeinen Schuppen, wo es Alkohol, billige Weiber und Wettkämpfe gab. Ob legal oder illegal interessierte ihn nicht. Korruption und Verbrechen erlebten mit seiner Mithilfe goldene Zeiten und manch ein ehemaliger Bandenchef wurde Opfer seiner ehemaligen Kollegen, weil er zu reich wurde.

Dann eines Tages ging ich mit dem Körper eines jungen Mädchens ins Bett und wachte am nächsten Morgen mit dem Körper auf, den ich noch heute habe. Zumindest kam es mir so vor.

Diese neue Körper beendete den "Frauenhelden" Belial. Er war noch immer ein Trinker, Schläger und Spieler, doch er sah andere Frauen nie wieder so an wie mich. Auch wenn er sich seiner eigenen Gefühle sehr lange Zeit nicht bewusst war und ich meine, reine unverfälschte Liebe trotz allem, gut versteckte.

Und irgendwann trat Kala auf den Plan.
 

Lyra riss sich ihr rotes Gewand runter und stand nun nackt vor mir. Ich war sehr froh, die Soldaten weggeschickt zu haben.

"BIN ICH DENN NICHT SCHÖN? ICH HABE ES SOOFT VERSUCHT! NIE HAT ER SICH AUF ETWAS EINGELASSEN! ICH DACHTE ZUERST ER WÜRDE ES TUN, WEIL ER EINFACH NICHT SO SEHR MIT IRGENDEINEM AUS SEINER FAMILIE IN KONTAKT TRETEN WOLLTE! UND DANN KAMST DU!"
 

Ich konnte den Zwang, Lyra einen mitleidigen Blick zu schicken, nicht unterdrücken. Sie war schön! Daran gab es keine Zweifel. Ihr langes, feuerrotes, gelocktes Haar reichte ihr bis zur Hüfte, ihr schlanker Körper war makellos und ihre Lippen waren einladend. Doch es fehlte ihr ganz einfach etwas. Etwas, auf das Belial großen Wert legte.
 

"NUR WEIL MIR AN DER BRUST ETWAS FEHLT!"
 

Fehlen war nicht ganz das richtige Wort. Belial wollte Melonen, doch Lyra konnte nur Orangen bieten.
 

In der Sekunde nahm ich mir fest vor, Belial noch eine runterzuhauen.
 

Lyra zuckte unter meinem Blick zusammen, als ob ich sie geschlagen hätte. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Ihre Mutter trat unwillkürlich näher und nahm sie in die Arme.

"Ach Tochter."
 

Lyra flüsterte es nur, doch selbst ich konnte es hören.

"Er gehört mir. Ich bin eine Prinzessin. Ich nehme mir was mir gefällt. Ich bin eine Prinzessin. Ich beseitige, was mir im Weg steht."
 

"Ich töte alles, was mir missfällt."

Bevor ich reagieren konnte, hatte Lyra ihrer Mutter die, zu Krallen gewachsenen Fingernägel, durch den Bauch gerammt. Als sie sie wieder rauszog, hatte sie die Essenz ihrer Mutter in der Hand. Ich starrte sie an. Belial riss immer das Herz heraus um die Essenz zu bekommen.
 

Als ich sah, was für Qualen sich auf Sylphias Gesicht widerspiegelten, begriff ich, warum Belial es so machte:

Er war gnädig.
 

Lyra legte die Essenz ihrer Mutter auf ihre ausgestreckte Zunge und rollte diese dann wieder ein. Sie schloss die Augen, als sie die Essenz schluckte und die Temperatur um sie erhöhte sich Augenblicklich um mehrere Dutzend Grad. Sie bückte sich und faste ihr Gewand an.
 

Es ging von der bloßen Berührung in Flammen auf.
 

Dann richtete sich der Blick ihrer, vor Wahn, fiebrigen Augen auf mich. Sie lächelte irre.

"Wenn ich dich und das Menschenmädchen töte, wird Belial endlich mir gehören."

Dann brach sie in hysterisches Gelächter aus.

Plötzlich schossen zwei glutrote Flügel aus ihrem Rücken, ebenso glutrote, gedrehte Hörner aus ihrer Stirn, ein langer dünner Teufelsschwanz wuchs ihr, ihre Augen begannen zu glühen und ihre Lippen wurden voller. Ein Succubus. Sie schoss mit einem irren kreischen auf mich zu. Ich breitete meine Flügel aus und stieg mehrere Meter in die Höhe. Gleichzeitig schoss ich mehrere Kugeln aus Wasser gegen sie, die sie mit ebenso vielen Feuerbällen beantwortete.
 

Eine gigantische Dampfwolke entstand. Meine Augen huschten umher, wollten einen Schatten sehen und versagten. Lyra schoss unvermittelt heraus und ihre Krallen streiften meinen rechten Oberarm. Ich zischte und verpasste ihr einen Tritt in die Seite. Sie knurrte und packte mein rechtes Bein, bevor ich es wieder wegziehen konnte. Schnell versenkte sie ihre Krallen in der relativ ungeschützten Rückseite und ich schrie vor Schmerz. Indem ich sie frontal mit einem Hochdruckwasserstrahl traf, schleuderte ich sie mehrere Dutzend Meter weg. Ich stieg noch höher hinauf. Von meinem verletzten Bein tropfte unaufhörlich Blut auf den Boden.
 

Instinktiv drehte ich mich und schwang eine Wasserpeitsche. Lyra heulte auf, als die Peitsche ihr über die Brüste fuhr. Sie holte tief Luft und spie flüssiges Feuer in meine Richtung, dem ich aber gut ausweihen konnte.

Ich schwebte über ihr und schoss aus meinen ausgestreckten Händen wieder mehrere Kugeln ab. Lyra schrie, als ich zu Boden geschleudert wurde.

Plötzlich schoss ein gigantischer Feuerball auf mich zu. Bevor ich reagieren konnte, wurde ich getroffen und brannte. Ich schrie, konnte das Feuer aber rechzeitig löschen, bevor ich ernsthaft verletzt wurde.
 

Mit einem gellenden Schrei schoss Lyra wieder auf mich zu. Sie hatte sich in eine Rüstung aus Feuer gehüllt, von der meine Wasserbälle wirkungslos verdampften. Ich fluchte und einige Minuten jagte sie mich über der Stadt umher. Dabei schoss sie immer wieder mit Feuerbällen nach mir. Den meisten konnte ich gut ausweichen, doch ein oder zwei Streiften mich und ich musste mir einen Teil meiner Haare abscheiden.
 

Einer Idee folgend schoss ich nach unten und Lyra folgte mir natürlich. Ich sammelte in meinen Händen magische Energie.

"Die unendlichen Tiefen des Ozeans und die eisigen weiten des Nordens."
 

Um meine linke Hand sammelte sich Wasser, um meine rechte Schnee. Kreischend rauschte Lyra heran. Ihre Krallen gierig vorgestreckt. Sie war da, bevor ich fertig war, doch ich konnte ausweichen. Trotzdem schnitt sie mir mit den Krallen ihrer linken Hand quer über die Brüste. Ich zischte und feuerte die gesammelte magische Energie ab. Ein gewaltiger Blizzard bahnte sich seinen Weg nach unten, erfasste Lyra und riss sie mit sich. Ihr Schmerzensschrei gellte in den Ohren.
 

Dann war es vorbei. Der Blizzard hatte Lyra zu einer Eisskulptur werden lassen.
 

Müde landete ich auf dem Boden und sofort durchzuckte mich ein brennender Schmerz. Ich blickte an mir herunter.
 

Was ich damals noch nicht wusste war, dass ich von allen Verletzungen von Lyra Narben behalten sollte. Sie sind allerdings kaum zu sehen und genauso wenig zu spüren. Irgendwann sind sie mir sogar egal geworden.
 

Ich trat zu der Eisskulptur und zerschlug sie. Dann wandte ich mich zu Sylphia. Die Königin der südliche Hölle lebte noch, wenn auch knapp. Als sie mich sah röchelte sie.

"Ich bin schrecklich. So sehr war ich damit beschäftigt, Königin zu sein, dass ich vergaß eine gute Mutter zu sein."

Sie schien nicht mal gemerkt zu haben, das ich ihre Tochter umgebracht hatte. Vielleicht.

"Das stimmt nicht. Du bist eine wesentlich bessere Mutter, als manche die ich kenne."

"Danke. Miranda."
 

Damit starb Sylphia, die rothaarige Königin.
 

Ich wandte mich ab und ging. Eine einzelne Träne rann mir über die rechte Wange.
 


 

Belial:
 

Ich hielt so schnell es ging, auf meinen Onkel und seinen ältesten Sohn zu. Schließlich sank ich herunter und wies meine Soldaten an, zu verschwinden. Dann landete ich vor den beiden.

"Cousin. Onkel."

Mein Onkel, Hakon, schwieg. Sein Sohn, Mirrodin, allerdings nicht.

"Ach? Jetzt willst du höflich sein?"

"Höflichkeit ist die Seele eines guten Umgangs miteinander."

"Verarsch mich nicht! Ist es höflich, die eigene Heimat zerstören zu wollen?"

"Das hat in der Tat nichts mit Höflichkeit zu tun, sondern mit einer Entscheidung."

"Ach?"

"Ja! Die Entscheidung, meine ganze Familie zu vernichten."

"Nur wegen zwei Frauen, Neffe? Zwei Frauen, die man an jeder Straßenecke finden könnte!"

Ich hatte Mühe, mir meinen Zorn nicht anmerken zu lassen, wollte mich nicht provozieren lassen. So lächelte ich.

"Sollte ich dann Dutzende wie sie haben?"

"Was?"

"Na, wenn es sie doch an jeder Straßenecke zu finden gibt! Sollte ich dann nicht Dutzende von ihnen haben?"

"Unsinn!"

"Dann redet nicht so. Von so etwas versteht ihr nichts."

Ich betrachtete die beiden geringschätzig. Sie hatten in etwa dieselbe Statur. Groß, breit, mit blonden Haaren, in Mirrodins Fall Schulterlang, Hakon hatte sie zu einem Zopf gebunden, der ihm bis auf die Hüfte ging und trug Vollbart und beide hatten blaue Augen, Hakon Eisblau, Mirrodin sogar noch heller.

Plötzlich fiel mir etwas ein. Etwas, was ich bei einem Besuch im Nordpalast erlebt hatte. Ich grinste meinen Cousin an.

"Ich hoffe, du hattest nicht zu sehr zu leiden."

"Was?"

"Na, du weißt schon. Ich hab euch beide gesehen!"

Mirrodins Augen weiteten sich. Dann wurden sie förmlich mit Hass überschwemmt.

"Sei ruhig."

"Weis dein Vater es etwas nicht?"

"Was weiß ich nicht?"

"Sei ruhig!"

"Von den innigen Gefühlen zwischen Mirrodin und Snow."

Mirrodin schrie und schoss auf mich zu. Er formte aus seiner Eismagie zwei Schwerter. Ich streckte meine linke Hand vor und hatte meine Axt in der Hand. Ich trat einen Schritt nach vorne und schwang die Axt horizontal. Mirrodin stieß sich ab und vollführte eine Schraube in der Luft. Er landete hinter mir und schwang seine beiden Schwerter. Ich ließ meine Flügel rausschießen und schleuderte ihn so mehrere Meter weg.

Instinktiv drehte ich mich und fing den Schlag eines großen Zweihänders ab, der von Hakon geführt wurde. Ich sprang in die Luft und konnte so gerade noch dem Angriff von Mirrodin entgehen. Ich landete einige Meter hinter Hakon.

"Sie war mehr. Snow war so viel mehr für mich, als eine Schwester. JETZT IST SIE TOT! Ermordet von deiner weißhaarigen Schlampe!"

Ich streckte meine rechte Hand aus und schoss mehrere Stränge schwarzer Energie ab. Sie wirbelten wild umher und zerstörten Häuser, Fenster und die Straße. Hakon und Mirrodin sprangen zurück und schossen ihrerseits Eisspeere auf mich.
 

Mit einem Schlenker meines Arms änderte ich die Richtung und meine Stränge trafen auf die Eisspeere. Die Speere zerbrachen und ihre Splitter fielen zu Boden.
 

Plötzlich schossen die Splitter auf mich zu! Einzig meiner Rüstung verdankte ich es, nicht als Nadelkissen zu enden. Lediglich ein Splitter, der auf mein Gesicht zuhielt, verpasste mir einen Kratzer an der rechten Wange. Ich fluchte und stieg mehrere Meter in die Luft.

Hakon und Mirrodin breiteten ihre hellen Flügel aus, die dieselbe Farbe wie ihre Augen hatten.

Mirrodin schoss direkt auf mich zu, während Hakon nach oben rauschte. Ich lachte und schoss auf Hakon zu. Unter mir konnte ich meinen Cousin wütend aufschreien hören. Ich drehte mich in der Luft mehrmals um mich selbst und entfachte einen schwarzen Wirbel, der auf Hakon zuhielt. Dieser starrte mich an und holte tief Luft. Im nächsten Moment spie er einen Schneesturm aus.
 

Gleichzeitig schoss Mirrodin Dutzende von Vögeln aus Eis auf mich. Mit einem von beiden wäre ich fertig geworden doch zwei waren zu viel. Der Eissturm und meiner zerstörten sich gegenseitig. Die Vögel trafen mich und ich zischte. Ich drehte mich einmal um mich selbst und schoss aus meinen Flügeln hunderte von schwarzen Federn ab. Hakon und Mirrodin versuchten sich mit Wänden aus Eis zu schützen, doch es waren zu viele.
 

Die Schilde zerbrachen unter der Masse und die nachfolgenden Federn bohrten sich umbarmherzig in ihre Körper. Beide schrieen.
 

Plötzlich zerfielen beide Körper zu Eis. Gleichzeitig hörte ich etwas von hinten heranrauschen. Ich drehte mich und fing mit meiner Axt drei Schwerter auf einmal ab. Beide zischten und Hakon drückte mit aller Kraft gegen mich. Mirrodin tauchte unter mich und zielte auf mich.
 

Ich ließ mich zurückfallen und Mirrodin spießte seinen eigenen Vater auf.
 

"Nein. Nein! NEIN!"

Mein Cousin sank langsam mit seinem sterbenden Vater zu Boden. Ich landete ebenfalls, wenn auch mehrere Dutzend Meter weg. Geduldig wartend, beobachtete ich, was sich da vor mir abspielte.
 

Mirrodin wiegte seinen sterbenden Vater in seinen Armen und flüsterte etwas, was ich nicht richtig verstehen konnte. Hakon streckte eine Hand zum Gesicht seines Sohnes und lächelte. Dann fiel sein Kopf zur Seite, seine Augen wurden leer und seine Hand sank herab.
 

Hakon Eiskönig war tot.
 

Mirrodin stand schwankend auf, den Blick noch immer auf seinen Vater gerichtet. Dann hob sich sein Kopf und mordlüsterne Augen starrten mich an. Ich konnte nicht anders, als höhnisch zu lächeln. Mein Cousin knurrte, nahm den Zweihänder seines Vaters und schoss auf mich zu. Ich packte meine Axt. Mirrodin schwang sein Schwert vertikal, ich meine Axt horizontal. Beide Klingen knallten aufeinander.

Für ein paar Sekunden passierte nichts. Beide stemmten wir uns dagegen und

Mirrodin starrte mich zähnefletschend an. Ich lächelte nur zurück.

"Ich werde dich töten!"

"Kannst gerne versuchen, Mirrodin. Vielleicht hast du ja mehr Glück als dein alter Herr. Moment, das warst ja du!"
 

Unvermittelt wurde ich von einer schneidend kalten Brise erfasst und zurückgedrängt. Ich starrte Mirrodin an. Seine Züge veränderten sich. Er wurde größer, seine Haut verfärbte sich in ein eisiges Blau. Der Boden gefror um ihn herum und seine Haare färbten sich weiß. Zwei gigantische Widderhörner schossen aus der Stirn und ein langer dicker Schwanz schlug hinter ihm auf dem Boden auf.
 

Mirrodin atmete aus und ich spürte, wie sich die Luft abkühlte. Fensterscheiben setzten Raureif an und Frost breitete sich über dem Boden aus. Ich musste fast fünf Meter in die Höhe fliegen, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Mein Cousin holte tief Luft und spie eiskalte Luft aus. Er vereiste eine ganze Straße.
 

Ich schoss nach oben und ließ meine Axt wirbeln. Mehrere Bummerrangförmige Projektile schwarzer Energie schossen auf Mirrodin zu. Dieser entfaltete zwei gigantische Flügel und hob langsam ab. In der Luft streckte er einen Arm aus und ließ einen Schneesturm los.

Nur durch ein Schnelles nach oben rauschen, konnte ich ausweichen.
 

"Hab wohl keine Wahl."

Ich ließ alle sechs Flügel erscheinen und schoss auf Mirrodin zu. Sein riesiger Körper war jedoch schneller als erwartet und ich konnte gerade noch so ausweichen. Trotzdem konnte er die Spitzen meiner linken Flügel vereisen. Ich fluchte und musste landen. Von oben hörte ich, wie er ein tiefes donnerndes, rollendes Geräusch machte. So lachte er offenbar. Dann ließ er sich einfach über mir fallen.
 

Ich wollte ausweichen, doch ich konnte nicht. Ein rascher Blick nach unten. Ich war am Boden festgefroren!

Lachend kam Mirrodin näher.
 

Plötzlich schossen überall aus meinem Körper schwarze Flammen, die sich zu einem Turm vereinigten, der blitzschnell in die Höhe wuchs. Der Turm erfasste Mirrodin, der vor Schmerz und Überraschung aufheulte.

Er stürzte mehrere Dutzend Meter vor mir zu Boden und zerstörte dabei noch einige Häuser.

Das Feuer hatte mich auch vom gefrorenen Boden befreit. Langsam ging auf Mirrodin zu. Dieser erhob sich keuchend und ließ brüllend seine rechte Faust auf mich fallen. Ich hob meine Axt und eine schwarze Stichflamme trennte die Hand vom dazugehörigem Arm ab. Jaulend ging Mirrodin in die Knie. Ich sprang hoch und schwebte einen Moment vor ihm. In seinen Augen lag nichts als Hass.

Plötzlich sperrte er sein Maul auf und ich spürte, wie die Luft sich abkühlte.

"Oh Nein!"

Ich holte aus und schlug zu. In letzter Sekunde wurde meine Axt von einem Eissturm, der direkt aus seinem inneren kam, von Mirrodin gehindert. Für ein paar Sekunden nur, herrschte ein Gleichgewicht zwischen uns beiden. Dann entzündete ich noch mal das Feuer und schlug zu.
 

Ich teilte Mirrodin der Länge nach in zwei Hälften.
 

Langsam sank ich zu Boden. Ich streckte mich und wandte mich um. Jetzt wollte ich erstmal Miranda sehen. Der ganze Rest konnte warten, käme sowieso später noch.
 

Miranda:
 

Ich ging langsam durch die leeren, zerstörten Straßen. Soldaten, sowohl unsere als auch die seiner Familie lagen teilweise dicht an dicht, so das mir gar nichts anderes übrig blieb, als über die Leichen zu steigen. Das war sogar für mich etwas viel. Gerade, als ich die Leiche eines Minotaurus umrundete, fiel mir etwas auf.

Ich weiß nicht, wieso mir das nicht schon früher aufgefallen ist oder warum ich nicht darauf geachtet hatte:
 

Es gab nirgendwo die Leichen von Zivilisten in der Stadt.
 

Das gab mir zu denken. War es möglich, dass sie schon vorher aus der Stadt gebracht worden waren? Wenn ja, wann? Vom Zeitpunkt an, als wir durch das Tor schritten, bis zu dem Zeitpunkt, wo die Gesandten die Mauern einrissen, war höchstens eine halbe Stunde vergangen. Das konnte unmöglich reichen, um alle von hier fliehen zu lassen.

Auch der schnell organisierte Widerstand, der sich innerhalb der Stadt geregt hatte, erregte jetzt meinen Argwohn.
 

Einer plötzlich Idee folgend, besah ich mir einige der feindlichen Soldaten genauer. Ich nahm einem, dem ein Hieb eines Hammers, die Brust zermalmt hatte, den Helm ab. Als ich das Gesicht sah, stolperte ich erschrocken rückwärts. Das Gesicht war mir nicht unbekannt.

Es gehörte einem jungen Dämon, der mir recht unbeholfen mal seine Liebe gestanden hatte. Ich hatte ihn mitleidig weggeschickt.

Auf einmal ahnte ich, wo so viele der Bewohner dieser Stadt waren und tatsächlich. Unter den Leichen der feindlichen Soldaten erkannte ich manch ein Gesicht wieder. Jetzt wusste ich, was mit den Stadtbewohnern passiert war. Die Alten, Frauen und die Kinder hatte man evakuiert und die Männer wurden Zwangsrekrutiert.
 

In den Armeen der Hölle herrschte zu der Zeit, Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Wurde doch sogar das südliche Königreich von einer Frau regiert, die auch nur Mädchen gekriegt hatte. Damals gab es sogar einen Orden, dem nur Frauen beitraten.

Doch sobald es an Evakuierungen wegen einer feindlichen Armee ging, war die Sache klar: Nur Männer wurden zwangsrekrutiert. Frauen, soweit sie nicht in der Armee waren, Söldnerinnen, Magierinnen oder in einem Orden, mussten ebenfalls evakuiert werden.
 

"Es ist dir auch aufgefallen."

"Ja."

Ich erhob mich und ließ mich von Belial von hinten umarmen. Unwillkürlich murrte ich und entzog mich ihm, dann drehte ich mich um.

"Keine Umarmungen mehr, bis du das Ding da ausgezogen hast."

"Was?"

Er starrte mich an wie ein Kind, dem man den Loli weggenommen hat. Ich seufzte.

"Wenn ich dich wegen der blauen Flecke die nächsten zwei Wochen aus dem Bett verbanne, wirst du dich noch mehr beklagen."

Belial zuckte zusammen. Ich kicherte und streichelte ihm über die Wange.

"Oh? Wer hat denn da getroffen?"

Mir war die Verletzung auf der anderen nicht entgangen. Belial knurrte.

"Mirrodin. Du bist aber auch nicht unverletzt."

Als er das sagte, viel mir wieder alles ein. Ohne nachzudenken, holte ich aus.
 

Das war das erste mal, das ich Belial eine Ohrfeige gab.
 

Und ich lernte, dass mir eine Ohrfeige vermutlich mehr wehtat als ihm. Wie konnte ein Wesen aus Fleisch und Blut nur so einen harten Schädel haben?
 

"Für was war das denn jetzt?"

"Für deine Blindheit."

"Äh?"

"Lyra."

"Was ist mit ihr?"

"Sie ist tot."

"Gut! Aber wieso Ohrfeigst du mich deswegen?"

"Weil sie dich geliebt hat."

"Ich weiß."

Das brachte mich aus dem Konzept und ich starrte Belial mit offenem Mund an. Dann holte ich aus und ohrfeigte ihn noch mal.

"OK. Das sollten wir nicht zu Gewohnheit werden lassen."

"Nenn mir einen Grund warum."

Statt zu antworten, trat er an mich heran, packte mich grob und küsste mich. Instinktiv erwiderte ich ihn und bemerkte zu spät, dass wir uns von der Straße in ein leeres Haus entfernten.
 

Ich stöhnte und starrte Belial an. Er hockte auf einem Stuhl, während ich noch immer auf dem Tisch saß, auf den er mich bugsiert hatte.

"Das war das erste und letzt Mal in Rüstung. Die blauen Flecke werden Wochenlang nicht weggehen."

"Ich massier dich, wenn wir wieder daheim sind."

"Oh! Das ist ein Angebot."

Ich legte den Kopf schief und sah ihn an.

"Also?"

"Ich merkte Jahrelang nicht, was Lyra von mir wollte. Das erste mal merkte ich es vor etwa 400 Jahren. Also etwa 200 Jahre, bevor wir uns das erste mal begegneten. Ich hielt damals noch nicht viel von Frauen und mein Leben bestand aus kämpfen, studieren und lernen. Das meiste von dem Zeug hab ich schon wieder vergessen, kaum dass die Stunde vorbei war. Die Lehrer für magische Kräfte waren noch schlimmer."

"Warum?"

"Weil ich von Anfang an über Azrael Bescheid wusste."

Das überraschte mich jetzt. Er lachte leise. Offenbar hatte er die Reaktion erwartet.

"Er war ein wesentlich besserer Lehrer, als es die anderen je waren."

"Und Lyra? Nein, warte! Ich ahne es. Du wusstest damals schon, dass wir kommen würden."

"Ich ahnte es. Azrael sagte nichts gegen die Frauen, die ich mir für eine Nacht oder so suchte. Sobald ich es aber vorzog, über eine längere Verbindung nachzudenken, protestierte er."

"Du dachtest wirklich bei Lyra über eine längere Beziehung nach?"

"Sie ist, war, schön. Das dürfte dir nicht entgangen sein."

"Allerdings nicht."

Ich beschloss, Lyras...Erscheinung in unseren Kampf nicht zu erwähnen. Belial musste nicht alles wissen. Stöhnend streckte ich mich und bedachte meinen Ehemann mit einem finsteren Blick. Dann trat ich aus dem Haus. In der Ferne waren die Kampfgeräusche zu hören. Ich wandte mich um.

"Wir müssen. Zeigen wir unseren Soldaten unsere Präsenz, sonst hauen die uns am Ende noch ab."

"Ist gut."

Belial kam aus dem Haus gestapft. Er küsste mich kurz, dann breitete er seine Flügel aus und stieg in die Luft.

"Was ist?"

"Ist ja gut."

Auch ich stieg in die Höhe. Dann hielten wir beiden auf die Front zu.
 

Belial:
 

Um ehrlich zu sein, hätte ich freiwillig niemals so ohne weiteres über Lyra geredet. Oder über überhaupt irgendetwas, was vor dem ersten Treffen mit Miranda in meinem Leben passiert ist.
 

In gewisser Weise, hatte ich erst angefangen zu leben, nachdem ich sie getroffen hatte. Aber wie auch immer.
 

Wir näherten uns der Front und ließen uns knapp hinter den befehlshabenden Offizieren nieder. Ich wandte mich an einen General. Kaum sah er uns, ging er, wie auch alle Umstehenden, in die Knie.

"Bericht."

"Herr. Unser Vorankommen ist zäh aber erfolgreich. Der Widerstand ist hart, doch letztlich haben sie unserer zahlenmäßigen Überlegenheit nichts entgegenzusetzen."

"Gut."

"Herr?"

"Ja?"

"Die Kämpfe..."

Es schien ihm unangenehm zu sein, zu fragen. Ich hob eine Augenbraue. Miranda kam mir aber zuvor. Oder erbarmte sie sich ihm?

"Unsere Kämpfe waren erfolgreich."

Er schien erleichtert. Dachte er vielleicht, wir wären Geister? Oder das wir davongelaufen wären?

Er schien denselben Gedankengang verfolgt zu haben. denn plötzlich wurde er bleich.

"Ich meinte nicht, also, ich würde niemals,.. verzeiht mir,... ."

Ich hob eine Hand und brachte ihn so zum schweigen.

"Das reicht jetzt. Entschuldigungen werden durch Taten und nicht durch Worte gezeigt."

"Ja Herr. Ich habe verstanden Herr."

Der General rappelte sich auf, verbeugte sich noch mal und eilte an die Front. Ich hörte, wie Miranda hinter mir schnaubte.

"Warst du nicht etwas hart zu ihm? Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass du jede Entschuldigung mit Taten untermauert hättest."

"Ach nein?"

"Nein."

"Ups."
 

Miranda:
 

Es dauerte zwar sehr lange, doch letztlich gelangten wir an das Tor der Festung. Hinter uns ließen wir eine Stadt aus Ruinen und Leichen zurück.

"Wie passend."

Ich sah Belial fragend an. Er blickte in den Himmel. Neugierig geworden, tat ich es ihm nach.
 

Als wir heute Nach herkamen, war der Mond weiß. Jetzt leuchtete er in einem blutigen Rot. Ich verstand sofort, worauf Belial hinaus wollte. So etwas kam seinen Sinn für Theatralik zugute. Doch auch ich musste zugeben, dass es nicht unpassend war.
 

Der Anblick wurde leider gestört, als sich zwei Gesandte stampfend auf uns zu bewegten. Ich rätselte, wie sie in ihrer Gestalt eigentlich ein solches Beben auslösen konnten. Vielleicht war Belial einfach nur ein kleiner Fehler unterlaufen. Oder ich bei so was zu empfindlich. Wer weiß.
 

Belial hob eine Hand und die beiden Gesandten senkten ihre Köpfe.

"Reißt das Tor ein."

Kreischend machten sich die beiden Gesandten an die Arbeit. Als ich mich umdrehte erhaschte ich einen kurzen Blick darauf, dass die Kämpfe in der Stadt noch nicht vorbei waren.

"Lass sie. So oder so, sind die Kämpfe für uns nur von Vorteil."

"Ich weiß!"

Mein Tonfall war beißender, als ich eigentlich wollte. Für ein paar Sekunden funkelten wir uns an, bis wir schließlich beide nervös lachten.

"Entschuldige, ich bin ein bisschen nervös."

"Geht mir genauso."
 

Krachend und von den Anwesenden Feuerschützen und Finsternismagiern gedeckt, rissen die Gesandten das Tor ein.

Plötzlich breitete sich eine dunkelgrüne Wolke aus, die aus dem Tor quoll. Ich hörte, wie Belial neben mir fluchte und auch mir schossen einige Ausdrücke durch den Kopf, ich sprach sie aber nicht aus.
 

Tatsächlich hat mal jemand erwähnt, dass ich wesentlich würdevoller und erhabener sei, als Belial. Obwohl er eigentlich ja ein Prinz ist. Ehrlich gesagt hatte diese Person recht. Allerdings musste ich mich auch erst davon überzeugen lassen. Aber, wenn ich mir so mehrere direkte Vergleiche vorstelle, dann ja, doch, bin ich wirklich so.

Genug der Selbstschmeichelei.
 

"Zieht euch zurück!"

Fürs erste hatte seine Familie uns den Weg versperrt.
 

"Was tun wir jetzt?"

"Ich überlege noch. Wenn ich wüsste, durch was diese Wolke am laufen gehalten wird, würde ich Champions und Berserker reinschicken. So macht das aber keinen Sinn."

"Es gibt keinen, der uns von drinnen weiterhelfen könnte?"

"Ich überlege noch."

Ich zögerte. In meinem Kopf formte sich eine Idee, die vielleicht gelingen mochte. Andererseits würde sie Belial in den Wahnsinn treiben. Aber vielleicht würde es funktionieren.

"Ich werde gehen."

"Nein!"

"Es ist..."

"NEIN!"

Ich zuckte zusammen uns starrte Belial an. Er sah mich mit einem Blick an, der Wahnsinn recht nahe kam. Dabei hatte ich es nicht mal ernst gemeint, als ich sagte, dass diese Idee ihn in den Wahnsinn treiben würde. Aber da war noch etwas anderes.
 

Angst. Pure Angst. Aber wovor?
 

"Wenn du erwischt wirst..."

"Traust du mir das nicht zu?"

"Weißt du, was sie mit Gefangenen machen?"

"Die werden gerne mal für schwere körperliche Arbeiten hergenommen."

"Die Männlichen."

Ich schluckte. Das Gespräch nahm eine Wendung, die mir nicht wirklich gefiel.

"Und die Weiblichen?"

Insgeheim hoffte ich auf Hausarbeiten.

"Spielzeug für die Soldaten."

Mir klappte der Mund auf. Außerdem beschlich mich ein leiser Verdacht.

"Nach Wunsch auch für Prinzen?"

Er zuckte zusammen. Volltreffer. Ich wusste nicht, ob ich wütend, enttäuscht oder froh sein sollte. Letztlich entschloss ich mich zu von allem ein wenig.

"Wie oft?"

"Acht- oder Neunmal."

"Bitte?"

"Na ja, Satan nur siebenmal oder so."

Einzig die Anwesenheit der Soldaten, auch wenn uns grade keiner zusah, verhinderte, dass ich ihm noch mal eine scheuerte.

"Darüber reden wir, wenn wir daheim sind. Und glaub ja nicht, dass ich Kala irgendetwas verschweigen werde."

"Ist gut Schatz."
 

Plötzlich, wie aus dem nichts, überfiel uns beide das Bild einer, im Bett liegenden, schreienden Kala, während mehrere Frauen um sie herum standen. Kala schwitze und spreizte die Beine.
 

Genauso schnell war es wieder verschwunden und wir sahen uns an.

"Es kommt."

"Ja."

"Wir müssen..."

"Wir können nicht."

"Verdammt!"
 

Auf einmal erhob sich von innerhalb der Burg lautes Geschrei. In nächsten Moment gab es eine Explosion und die grüne Wolke verschwand. Wir sahen uns unsicher an.

Durch den Qualm der Explosion schoss etwas und grub sich vor uns in den Boden. Es war ein Pfeil, an dem eine Nachricht befestigt war. Belial beugte sich runter und nahm die Nachricht, las sie durch und grinste.

"Gute Nachrichten?"

"Ja."

Er wandte sich um.

"ALLES BEREITMACHEN! WIR STÜRMEN JETZT DIE BURG!"

Ich sah ihm nach und bemerkte, dass er die Nachricht fallengelassen hatte. Neugier ist vielleicht nicht schön, aber ich konnte mich noch nie dagegen wehren. Auf der Nachricht waren nur fünf Worte:
 

Für all die goldenen Jahre.
 

Ich starrte die Nachricht an. Nach ein paar Sekunden kam mir die Erleuchtung und ich seufzte. Die Nachricht stammte von den Bandenchefs, die mit seiner Hilfe mal goldene Jahre gefeiert hatten. Natürlich lange bevor ich da war.
 

Hab nie einen von denen getroffen, glaub aber, dass sie mich nicht mochten. Schließlich schmälerte mein auftauchen den Gewinn, den sie mit Belial machen konnten. Ich seufzte noch mal und eilte Belial nach.
 

Belial:
 

Mit Miranda an meiner Seite, stürmte ich an der Spitze meiner Männer durch das zerstörte Torhaus. Innerhalb herrschte Chaos. Offenbar hatten unsere Wohltäter so einiges angestellt. Bevor die feindlichen Soldaten wussten, wie ihnen geschah, hatten wir schon die Hälfte erledigt. Auf Mirandas Rat hin, stellte ich die übrig gebliebenen vor die Wahl zu sterben oder aufzugeben.

Die Wahl war einstimmig und ich stelle knapp zwei Dutzend Soldaten ab, um die Gefangenen zu bewachen.
 

Dann stürmten wir durch das Tor des Palastes.
 

Dort war man allerdings auf uns vorbereitet. Knapp zwei dutzend Schützen unterschiedlichster Art, warteten auf uns. Ich fasste das gesehene noch ins Auge, da hörte ich schon den Feuerbefehl und handelte instinktiv:
 

Ich schnappte mir Miranda und wir suchten hinter einer Säule Deckung. Davon gab es in der Eingangshalle sechs Stück. Sie waren alle quadratisch, grau und reichten bis zur Decke. Der Boden war schwarz-weiß Kariert und ein dünner, hellroter Teppich ging vom Eingangstor aus. Nach etwa zwei Dutzend Metern führten fast 100 Stufen nach oben. Von diesen Hundert Stufen kam der fliegende Tod.
 

Noch ein paar weitere Soldaten waren so flink und nutzten die Säulen. Für die meisten allerdings, war an diesem Punkt das Leben beendet. Plötzlich stürmten zwei Minotauren herein und rannten, brüllend und ihre Hämmer schwingend auf die feindlichen Schützen zu. Die Magier darunter teleportierten sich davon, die anderen wurden unter den Hämmern zu Muss geklopft. Ich ignorierte die Schreie und sprang aus der Säule.

"WEITER!"

Miranda knapp hinter mir und einige Dutzend Soldaten hinter uns, rannte ich durch die Gänge. Mein Ziel war der Thronsaal.
 

Miranda:
 

Ich rannte knapp hinter Belial durch die Gänge. Ein kleiner Teil von mir war aber immer noch geschockt, denn, wenn Belial mich nicht rechtzeitig weggezogen hätte, wäre ich wohl von einem Geschoss erwischt worden.

Plötzlich spürte ich eine leichte Erschütterung im Boden, die von links, aus den Zimmern, an denen wir vorbei rannten, kam. Unsere Soldaten schwärmten in der Festung aus und weitere drängten durch das Haupttor. Die Erschütterungen wurden stärker.

"Belial!"

Ich beschleunigte und machte einen Hechtsprung. Auf diese Art brachte ich Belial und mich zu Fall. Er starrte mich überrascht an. Zweifellos war ihm nicht klar, warum ich das getan hatte.

Genau in diesem Moment brach eine gigantische Axt durch die Wand. Wenn wir weiter gerannt wären, wären in glatt in zwei Hälften geteilt worden. Hinter der Wand erklang heißeres Gebrüll und ich erspähte einen plumpen Kopf mit großen Reiszähnen und einem wütenden, roten Auge. Ein Zyklop.
 

Plötzlich hörte ich weitere Brüllen. Belial und ich starrten uns an. Der Zyklop schnaufte und schwang wieder seine Axt.

Wie aus dem nichts brach ein Gesandter durch die rechte Seite, die Außenmauer und rammte den Zyklopen aus vollem Lauf. Beide Kreaturen schwankten und fielen zu Boden. Belial rappelte sich auf und auch ich erhob mich.

"Weiter!"

Hinter uns konnte ich die beiden riesigen Wesen miteinander kämpfen hören.
 

Wir rannten um eine Biegung und vor uns erschienen die großen, vergoldeten, schwarzen Türen zum Thronsaal. Ich drehte den Kopf zur Seite, um einen Blick nach hinten zu werfen.
 

Wir waren allein auf weiter Flur.
 

"Belial! Warte!"

Belial blieb schnaufend stehen. Auch ich atmete schwer. Er sah mich fragend an. Ich wieß lediglich mit dem Daumen nach hinten. Seine Augen weiteten sich.

"Wir sind allein!"

"Allerdings."

Einen kurzen Moment lang sahen wir uns an. Dann trat Belial plötzlich an mich ran, nahm mein Gesicht sanft in seine Hände und küsste mich.

"Ich liebe dich."
 

Meine Sinne bekam ich erst wieder beisammen, als Belial knarrend die großen Türflügel aufstieß.
 

Belials Liebe drückt sich durch Taten, nicht durch Worte aus. Jetzt so einfach gesagt zu bekommen, dass, also wie aus dem Nichts diese drei Worte gesagt zu bekommen, ist bei ihm...!
 

Machen wir weiter.
 

Die große Halle war schwach beleuchtet. Trotzdem war Belials Vater auf dem großen, Obsidian- und Goldverzierten Thron aus Marmor, gut zu erkennen.
 

Plötzlich befiel mich ein ungutes Gefühl. Ich sah, wie Belials Vater seinen rechten Fuß leicht bewegte. Der Boden brach unter mir weg und ich rauschte mit einem Aufschrei in die Tiefe. Der Schacht war zu eng, um meine Flügel zu entfalten und bevor ich auf die Idee kam, irgendwie anders meinen Fall zu stoppen, war ich schon unten angekommen.
 

Ich landete auf einem großen Haufen alter Knochen und zischte durch die zusammengebissenen Zähne, als ein alter, Morscher Knochen an meiner rechten Hüfte streifte und einen blutigen Striemen hinterließ. Murrend richtete ich mich auf und sah mich um. Zumindest, wenn es etwas zu sehen gegeben hätte. Tatsächlich war alles Dunkel.
 

Auf einmal hörte ich ein Kichern. Ich erstarrte. Dieses Kichern war mir nicht unvertraut. Ganz im Gegenteil. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie hier wäre.
 

Hier unten irgendwo, lauerte Belials zuletzt von seiner Familie bestimmte Verlobte.
 

Belial:
 

Ich fuhr herum, als ich Miranda schreien hörte und sah das Loch im Boden. Gerade da, wo sie vorher noch gestanden war. Aber bevor ich irgendetwas tun konnte, schloss sich das Loch wieder.
 

Wütend fuhr ich zu meinem Vater herum. Doch bevor ich etwas sagen konnte, ertönte schon seine Stimme.

"Spar dir das Sohn. Niemand wird uns stören. Außerdem wird sie, wenn du zu Recht so große Stücke auf sie hältst, kein großen Probleme mit ihr haben."

"Ihr?"

"Sie war nicht gerade erfreut, als sie erfuhr, dass du statt ihr, zwei andere Frauen geheiratet hast."

"Woher wisst ihr das denn?"

"Eine Frau war da. Ich habe sie nie gesehen, doch sie sprach mit solcher Überzeugung, dass wir ihr glauben mussten. Sie redete von der Heirat, von der Schwangerschaft des Menschenmädchens und von deinem Versprechen, deine Familie auszulöschen, bevor das Kind geboren wird. Obwohl du nicht mal weißt, ob es deins ist oder das deines Bruders."

Ich knurrte. Mein Vater ignorierte es. Doch schien er auf einmal von was anderem zu sprechen.

"Alle meine Söhne sind missraten. Der eine würde alle tun, um König zu werden. Zwei sind Feiglinge und fliehen, anstatt sich zum Kampf zu stellen. Doch der Schlimmste von allen bist du. Du mordest wegen zwei Frauen, die deiner nicht würdig sind, deine ganze Familie. Dein ganzes Volk! Schließlich ist eine von ihnen nicht mal eine von uns!"

"Das stimm, Kala wurde als Mensch geboren. Doch inzwischen ist mehr Dämon als Mensch. Doch, was muss ich hören? Leviathan und Lucifer sind geflohen?"

"Ja. Als sie hörten, dass es zum Angriff kommen würde, waren die beiden keine Woche später weg. Ich hätte es wissen müssen. Von Anfang an waren sie gegen die Maßnahme, Satan zu diesem Mädchen zu schicken."

Eine Augenbraue von mir wanderte nach oben. Wenn das, was er sagte stimmte, würde ich mir das mit dem Tod der beiden noch mal überlegen. Vielleicht würde ich ja ein Auge zudrücken. Bei der ersten Begegnung.

Meinem Vater schien die Lust auf ein Gespräch vergangen zu sein.

"Genug jetzt. Es wird Zeit, dass der Vater den aufmüpfigen Sohn bestraft, so wie es sich gehört."
 

Er erhob sich von seinem Thron klopfte mit seinem allgegenwärtigen Gehstock auf den Boden. Ich ließ meine Axt erscheinen und ging in Stellung.
 

Miranda:
 

Das Kichern ertönte wieder und mir fiel siedendheiß ein, dass ich nicht wusste, ob und was für magische Kräfte seine Verlobte besaß. Aber offenbar bereitete es ihr keine Schwierigkeiten, hier unten zu sehen. Ganz anders als mir, die hier unten, im Finstern, so ganz ohne jegliche Lichtquelle praktisch blind war.
 

Es kicherte wieder. Diesmal näher.

"Ich werde dich töten."

Ich wusste für ein paar Sekunden nicht. ob ich antworten sollte. Tat es dann aber doch.

"Das haben schon andere versucht."

"JA! Aber ich werde Erfolg haben!"

"Wie kommst du darauf?"

Als Antwort spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz im rechten Oberarm. Ich tastete und fand einen alten, abgebrochenen Knochen.
 

Ich hörte es wieder Kichern. Plötzlich flammten Lichter auf und ich sah, dass der Ort, wo ich war, in Wahrheit eine Halle war, die es an Größe durchaus mit dem Thronsaal, der bei einer Quadratmeterzahl von 2500 doch schon beinahe gigantisch war, mithalten konnte. Gestützt wurde das ganze von fünf Säulen, die erst beim zweiten Blick freimachten, dass sie Pentagrammförmig aufgestellt waren. In der Mitte stand noch eine sechste Säule, doch die war abgebrochen und darauf hockte sie. Ihr langes, grünes Haar war verfilzt, ihr Körper dürr und ihre Kleidung bestand bloß noch aus ein paar Lappen. In ihren Augen brannte der Wahnsinn und ihre Finger- und Zehennägel waren gut und gerne an vier Zentimeter lang.
 

Sie schnippte einmal mit den Finger, keine Ahnung, wie sie das bei den Fingernägeln hinbekam und ein halbes Dutzend Knochen erhob sich hinter ihr in die Luft. Ich schluckte. Sie grinste und deutete auf den Boden. Ich linste hinunter und erschrak.
 

Der ganze Boden der Halle war übersäht mit Knochen jeglicher Art. Sie kicherte wieder und kratzte. mit ihren Fingernägeln an der Säule, auf der sie saß. Putz ging ab und darunter sah ich ebenfalls Knochen schimmern.
 

Und nirgendwo Wasser mit dem ich arbeiten könnte. Es erst aus der Luft zu holen dauerte ein, zwei Sekunden. Zeit, die ich unter Umständen nicht hatte.
 

Belial:
 

Mein Vater klopfte einmal mit seinem Stock auf den Boden. Mehrere Fließen lösten sich und schossen auf mich zu. Ich errichtete eine Kugel aus Dunkelheit. Die Fließen tauchten hinein und schossen auf der anderen Seite wieder hinaus. Mich hatten sie nicht berührt.

Ich peitschte meinen rechten Arm nach vorne. Die Kugel teilte sich in mehrere Scheiben und alle schossen auf meinen Vater zu. Er klopfte wieder mit seinem Stock auf den Boden und eine dicke Steinwand schoss aus der Erde hoch.

Plötzlich teilte sich die Steinwand in Dutzende von Blöcken auf, die auf mich zuschossen.

Ich erschuf wieder die Kugel, als plötzlich der Boden nachgab. Die Kugel flackerte und löste sich auf. Nur ein Hechtsprung aus dem Stand rettete mich vor dem Beschuss. Die Blöcke rissen die große Tür aus den Angeln und die Flügel fielen donnernd zu Boden.

Aus dem Hechtsprung heraus, schoss ich auf meinen Vater zu, die Flügel hinter mir ausgebreitet. Er nahm seinen Stock und schwang ihn nach mir. Ich ließ meine Axt erscheinen und schwang sie ebenfalls.

Beide Waffen krachten aufeinander und erzeugten eine Druckwelle. Fenster wurde zerstört, zwei Säulen fielen um und im Boden bereiteten sich Spinnennetzartig tiefe Risse aus.

Ich stieß mich ab und landete mit einem Rückwärtssalto knapp zwölf Meter von meinem Vater entfernt. Dieser lies seinen Stock wie ein Rad kreisen und all die kleinen Gesteinsbrocken sammelten sich an den beiden Enden. Dann ließ mein Vater den Stab los.
 

Er schwebte und drehte sich weiter in der Luft.
 

Ich sammelte Energie an den Spitzen meiner sechs Flügel. Dann nahm ich meine Axt in beide Hände und hielt sie vor mich. Die Energie ging auf direktem Weg von den Enden zu den beiden Spitzen meiner Axt und sammelte sich dort. Zwei schwarze Kugeln entstanden.
 

Mein Vater holte mit der rechten Hand weit aus. Er setzte sogar den rechten Fuß zurück. Ich hob meine Axt über meinen Kopf.
 

Ich schwang meine Axt und im selben Augenblick schlug mein Vater zu.
 

Von seinem Stab löste sich ein Tornado aus kleinen Felsbrocken, der mit der Energie von meiner Axt zusammenprallte.
 

Eine gewaltige Explosion entstand, die Turmhoch in den Himmel stieg. Sie fegte ein Loch durch das Dach und die Druckwelle schleuderte uns beide davon. Meine Axt hieb ich in den Boden und bremste so. Als ich wieder aufschaute merkte ich, dass ich mit meiner Axt gut und gerne einen zwölf Meter langen Spalt gerissen hatte.
 

Mein Vater erhob sich und schob den umgestürzten Thron beiseite. Ein dünnes Rinnsal Blut floss über sein rechtes Auge. Er knurrte und streckte die Hand aus. Sein Stab kam zu ihm geflogen und er nahm ihn so, dass die beiden Enden in einer flachen Hand lagen.
 

Dann presste er seine Hände zusammen und zerstörte so den Stab.
 

Ich starrte ihn verwirrt an und spannte mich an. Falls jetzt irgendetwas kommen sollte, musste ich bereit sein. Tatsächlich kam etwas, wenn auch anders, als ich gedacht hatte.

Mein Vater änderte seine Haltung. Seine Muskeln spannten sich, wurden größer. Alles, was er am Oberkörper trug, zerriss und er zog die Hände langsam auseinander. Adern traten hervor. Die magische Energie, die seinem Körper entströmte, war deutlich zu sehen. Plötzlich wusste ich, was kommen würde.
 

Mein Vater setzt seine andere Gestalt frei.
 

Er legte seinen Kopf in den Nacken und brüllte. Dann begann er größer zu werden. Ein Kranz aus Hörnern wuchs aus seiner Stirn wie eine Krone. Sein ganzer Körper wurde von einer Schicht grauen Felsens überzogen und er durchbrach die Decke. Auf einmal riss er die Arme hoch und fegte so das halbe Dach weg. Der leuchtend rote Mondschein flutete herein. Ich stieß mich vom Boden ab und rauschte auf meinen Vater zu. Plötzlich wurde ich von links getroffen und trudelte mehrere Dutzend Meter weit weg. Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte, ich schwebte so zwei Meter übe dem Boden, sah ich, wie mein Vater grade einen Teil der Mauer wegfegte. Das war schon immer sein Problem gewesen: Wenn er wütend wurde, zerstörte er erstmal ein paar Sachen. Bloß hatte ich ihn noch nie so wütend erlebt. Er stampfte einmal mit dem Fuß auf, das Beben war wohl in der ganzen Stadt zu spüren und über mir beugten sich die Häuser zu mir.
 

Wie ein Pfeil schoss ich nach oben. Mehrere Dutzend Meter über dem Boden blieb ich stehen. Dort fasste ich meinen Vater ins Auge. Nebenbei hoffte ich inständig, das Miranda bei den ganzen Erschütterungen nichts passiert war.
 

Mein Vater breitete die Arme aus, die Handflächen nach unten. Ich hörte, wie er summte und mehrere hausgroße Trümmerstücke erhoben sich vom Boden. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Magische Energie durchflutete mich und sammelte sich in meiner Axt. Ich hob sie über meinen Kopf.
 

Mein Vater riss die Arme nach vorn und die Stücke flogen auf mich zu. Ich schlug mit den Flügeln, raste nach vorne und drehte mich um mich selbst. Dadurch entstand ein gigantischer schwarzer Wirbel, auf den die Trümmerstücke trafen. Mein Wirbel durchbrach die Barriere und die Trümmer wurden Meilenweit verstreut. Bevor mein Vater reagieren konnte, traf ihn der Wirbel an der Brust und er setzte gerade mal mit dem rechten Fuß zurück.

Ich befand mich jetzt genau vor seiner Brust und holte noch mal mit der Axt aus. Im Moment wünschte ich mir aber viel mehr einen Pickel oder etwas in der Art. Vor allem, da meine Axt nicht viel mehr als einen Kratzer zurückließ, der meinen Vater gerade mal auf mich aufmerksam werden ließ. Ich starrte nach oben und beging den Fehler, seinen rechten, zurückgesetzten Fuß zu vergessen. Der schnellte nach oben und beförderte mich in ungeahnte Höhen. Bevor ich Kontrolle wieder erlangen konnte, hatte ich schon gut mehrere Hundert Meter zurückgelegt. Ich war soweit oben, dass es sogar schwer fiel zu atmen.
 

Ich sank tiefer und vergrößerte meine Flügel. Mein Vater hob einen Arm und bildete einen dicken Schild aus Fels, der sich wie eine Kuppel formte. Meine Flügel bogen sich nach hinten. Dann ließ ich sie nach vorne schnellen. Tausende von schwarzen Federn schossen davon. Ihre pure Masse durchbrach den Schild und zwang meinen Vater zu Boden. Ich packte meine Axt mit beiden Händen, sauste auf ihn zu und begann mich zu drehen. So entfachte ich einen gewaltigen Sturm, der auf meinen Vater zubrauste. Doch mit einer Schnelligkeit, die ich bei ihm nie für möglich gehalten hätte, kam mein Vater aus einer liegenden Position in den Handstand, sprang ab und kam fast hundertfünfzig Meter weiter wieder auf. Außerhalb der Stadt. Sein Aufprall erzeugte ein Beben und ich sah, wie ein Teil des Palastes einstürzte. Alles in meinem inneren verkrampfte sich. Aber ich hatte keine Zeit, mich um Miranda zu kümmern. Zuerst musste mein Vater sterben. Ich stieg wieder in die Höhe, mein Wirbel hatte einen großen Krater in der Stadt verursacht und schoss auf meinen Vater zu. Der holte mit seiner rechten Faust aus. Ich steigerte meine magischen Energien soweit, dass ich wie ein schwarzer Komet dahin schoss.
 

Die Faust meines Vaters schoss nach vorne. Wir trafen uns in der Luft.
 

Für einen kurzen Moment waren wir gleich. Dann begann die Faust meines Vaters zu bröckeln.
 

Ich schoss durch die Faust und dann durch seine Brust. Mein Vater brüllte, das ich glaubte, mir würde das Trommelfell platzen. Erschöpft verlor ich für einen Sekunde die Kontrolle. Bevor ich es merkte, war ich fast fünf Meter nach unten gesackt. Meine Rüstung war ziemlich ramponiert worden. Ich schüttelte den Kopf und fing mich wieder. Eigentlich sollte ich mich freuen, dass es vorbei war. Doch das konnte ich nicht.
 

Ich fühlte mich nicht traurig oder so. Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich, nun, es ist nicht wirklich zu beschreiben. Wie jemand, der eine Aufgabe zum Teil erledigt hat, der aber noch nicht mal weiß, dass es nur ein Teil war. Er weiß aber, dass noch irgendetwas fehlt. Oder so ähnlich.
 

Ich schoss zum Palast zurück. Hoffend, dass es Miranda gut ging. Hinter mir zerbrach mein Vater in hunderte von Teilen.
 

Miranda:
 

Sie schnippte noch mal und die Knochen schossen auf mich zu. Ich brachte mich mit einem Hechtsprung hinter einer Säule in Sicherheit. Zumindest vorübergehend. Die Knochen schlugen neben mir in der Wand ein und ich spürte eine Erschütterung in meinem Rücken. Ich ließ mich fallen und nur Zentimeter über meinem Gesicht schoss ein Knochen aus der Säule. Sie kicherte wieder. Ich rollte mich Seitwärts ab und schoss auf sie zu. Meine linke Hand zur Faust geballt. Sie zog nur gelangweilt eine Augenbraue hoch und wedelte mit einer Hand.

Mehrere Dutzend Knochen bildeten vor ihr eine Wand. Ich lächelte und sie starrte mich an.

"Ich hatte gar nicht vor, dich zu schlagen."

"Äh?"

In der Sekunde schlug ich auf den Boden. Knochen flogen umher, die Erde bebte und der Boden riss auf. Mit einem gewaltigen Rauschen versanken Hunderte von Knochen in der Tiefe. Wir starrten ihnen beide ungläubig hinterher. Ich hatte nicht erwartet, dass mein Schlag soviel Wirkung zeigen würde. Plötzlich kam etwas nach oben geschossen. Etwas leuchtendes, Oranges und heißes!
 

Sie sprang mit einem Kreischen von der Säule und ich stolperte rückwärts. Eine gewaltige Magmafontäne schoss empor und tausende von winzig kleinen Tropfen verteilten sich im Raum. Ich konnte sie vor Schmerzen schreien hören, doch auch ich schrie. Mehrere Tropfen landeten auf meinem Körper und es war pures Glück, dass ich nichts im Gesicht abbekam.

Plötzlich bebte die Erde wieder und noch mehr risse bildeten sich. Ehe ich reagieren konnte, brach der Boden weg und ich stürzte mit ihr und einigen Hundert Knochen, in die Tiefe. Schon wieder konnte ich meine Flügel nicht ausbreiten, diesmal wegen den ganzen fallenden Knochen. Aus irgendeinem Grund wurde es wärmer.

"Das gibts nicht."

Als ich sie hörte, wandte ich mich um. Mir klappte der Mund auf. Wir fielen in eine gigantische Höhle. Genauer gesagt, war es ein riesiger Magmasee, aus dem einige Säulen heraufragten. Plötzlich fiel mir etwas auf und ich runzelte die Stirn. Die Säulen waren Pentagrammförmig angelegt und eine weitere in der Mitte, war gesprungen. Konnte es sein? Plötzlich rauschte die Gesprungene Säule an mir vorbei und fiel genau auf die andere.

"Verstehe."

Ich breitete meine Flügel aus und wich den fallenden Gegenständen aus. Dann flog ich aus dem Fallbereich hinaus. Neben den Säulen gab es noch mehrere schwimmende Felsplatten, die auf dem See trieben. Inzwischen war sie auf der abgebrochenen Säule gelandet. Ich hörte ihre Schreie bis hier oben. Plötzlich war es mir klar: Sie konnte nicht fliegen. Was sie allerdings nicht daran hinderte, mich nicht Knochen zu bewerfen, von denen sie immer noch sehr viele hatte. Jetzt allerdings, war das ausweichen für mich kein Problem mehr.
 

Plötzlich führte sie ein Art Tanz auf. Dazu intonierte sie einen seltsamen Gesang. Ich fragte mich ernsthaft, ob sie jetzt komplett verrückt geworden war. Dann veränderte sich ihre Gestalt. Knochen traten hervor, Haare fielen aus. Ihre Kleidung viel runter und ihre Haut platzte auf. Mir klappte der Mund auf.
 

Vor mir erhob sich eine geflügelte Schlange mit vier Armen, die nur aus Knochen bestand. Sie hob ab und schoss auf mich zu. Ich ließ mich fallen und sie flog über mir vorbei. Doch ich übersah den langen Schwanz, der mir schmerzhaft in den Rücken krachte. Ich knirschte mit den Zähnen. Die Schlang wendete und schoss wieder auf mich zu. Sie sperrte ihr Maul auf und schoss eine Luftkugel heraus. Ich schoss nach oben und die Schlang kam mir nach. Nicht mal auf eine größere Beweglichkeit konnte ich bauen. So schnell wie ich war sie auch. Auf einmal kam mir eine Idee, die vielleicht funktionieren konnte.
 

Ich drehte um und schoss auf die Lava zu. Die Schlange brüllend hinterher. Irgendwo in meinem Unterbewusstsein fragte ich mich, wie ein Vieh, dass nur aus Knochen bestand, brüllen konnte.

Plötzlich machte ich kehrt und schoss auf die Schlange zu. Die sperrte ihr Maul auf und ich schoss durch sie hindurch. Sie brüllte und wandte sich um. In der Sekunde schoss ich wieder nach unten, den rechten Fuß gestreckt und den linken gewinkelt. Ich traf die Schlange auf dem Kopf und beförderte sie in den See. Bei der Aktion wäre mein rechter Fuß auch beinahe Baden gegangen. Ich raste auf die abgebrochene Säule und landete dort. Die Schlang versank mit einer Fontäne im See. Die Flutwelle ließ mehrere Steinplatten kurzzeitig untergehen.
 

Wer denkt, ich hätte gewonnen, der freut sich zu früh. Auf einmal erbebte die Säule und stürzte zusammen. Ich erhob mich fluchend und sah zu, wie die Säule versank. Plötzlich schoss etwas aus dem See auf mich zu und ich konnte nur im letzten Moment ausweichen. Dieses etwas schoss auf eine Säule zu, schlängelte sich herum und ich starrte es an.
 

Die Schlange war überzogen von einer Schicht aus Lava.
 

Sie öffnete den Mund und schoss mehrere Magmabälle. Das ausweichen wurde wesentlich schwieriger für mich. Ich streckte meinen rechten Arm aus. Wasser sammelte sich. Zwar war es größtenteils eher mein Schweiß, ich war wirklich schweißnass, aber es funktionierte trotzdem. Ich richtete die Kugel auf die Schlange und schoss ab.
 

Die Schlange schoss einen Magmaball ab. Beide trafen aufeinander und explodierten. Plötzlich rauschte etwas durch die Explosion heran. Die Schlange traf mich mit voller Wucht und meine Rüstung wurde komplett zerfetzt. Mir blieb die Luft weg und ich konnte nichts tun, als sie mich in den Magmasee schmiss.
 

Über mir konnte ich gluckerndes Schreien hören dann tauchte ich ein.
 

Langsam öffnete ich die Augen. Ich trieb in Magma! Aber es machte mir nichts aus!

<Natürlich nicht!>

<Lilith?>

<Azrael und ich haben eine Entscheidung gefällt.>

<Was meinst du?>

<Du weißt, dass Kala bereits anfängt, den Teil meiner Seele, der in ihr wohnt aufzunehmen. Wir haben entschieden, dass es Zeit ist, dasselbe bei euch zu machen.>

<D-Das heißt!>

<Im Moment nur passiv. Heißt soviel, dass du von keiner flüssigen oder zähflüssigen Masse verletzt oder getötet werden kannst.>

<Verstehe.>

<Da wäre noch was.>

<Ja?>

<Die Schlampe will Belial und damit Azrael für sich! Mach sie allle!>

<Nicht so laut! Ich krieg Kopfschmerzen davon!>

<Tschuldigung.>
 

Ich brachte mich in senkrechte Position und sank langsam tiefer. Irgendwann kamen meine Füße auf dem Grund auf. Ich ließ mit einem Schlag sämtliche magische Energie, die ich hatte aufflammen.
 

Der See explodierte. Die Schlange kreischte und starrte mich an. Ich starrte zurück und für einen kurzen Moment sah ich, wie sie mich jetzt sah.
 

Ich sah aus wie immer. Nur meine Augen waren zwei rotglühende Flächen und ich war nackt.
 

Dann war es vorbei und ich sah die Schlange wieder. Ich winkelte meine Knie leicht an und stieß mich ab. Ich rauschte auf die Schlange zu, streckte meine Arme aus und drehte mich. Magma schoss auf mich zu und wirbelte wie bei einem Tornado um mich. Die Schlange kreischte wieder und wandte sich um. Offenbar in der Absicht zu fliehen, doch plötzlich stoppte sie. Ich hielt die Lava um ihren Körper mit einem Gedanken fest.
 

Ich holte mit der linken Faust aus.
 

Ich traf sie am Kopf und der gesamte Körper barst. Die Magma schoss weiter wirbelnd davon, durchbrach eine Säule und bohrte sich in die Felswand. Bevor ich es merkte, war ich nach unten gesackt. Ich schüttelte den Kopf und schwebte langsam nach oben.
 

Irgendwann kam ich im Palast wieder raus. Dort schnappte ich mir einen noch halbwegs heilen Vorhang, schlang ihn um mich und setzte mich auf einen Stein. Dann kam Belial schon angeflogen. Er sah ziemlich ramponiert aus.
 

Er landete neben mir.

"Alles in Ordnung?"

Wortlos wies ich neben mich. Er setzte sich, ich lehnte mich an, die Rüstung war mir egal und schloss die Augen.
 

Belial:
 

Ich sah durch das zerstörte Dach des Palastes nach oben in den Himmel. Es waren keine Wolken zu sehen und die Sterne funkelten. Ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Verdammt, ich war müde!
 

Instinktiv packte ich Miranda und riss sie mit mir nach vorne. Sie ließ einen überraschten Aufschrei ertönen und dort, wo wir uns gerade noch befanden, stand er.
 

Mein Großvater.
 

Aber er war nicht mehr der alte, dicke und perverse Kerl, den ich kannte. Er trug eine schwarz-rote Plattenrüstung und stützte sich auf einen großen, zweihändigen Hammer. Der Hammerkopf erinnerte mich an ein 10 Liter Fass. War vermutlich ein dicker Metallbrocken. Seine einst schwarzen Haare waren wieder weiß und sein riesiger Wanst hatte sich auf riesige Muskeln verteilt. Anders konnte ich mir die Veränderung nicht erklären.

Hinter mir hielt sich Miranda stöhnend den Kopf.

"Belial! Warn mich das nächste mal vor, bevor du...!"

Sie starrte meinen Großvater an.

"Wer bist du?"

"Luciffer."

"Der ist alt, fett und pervers."

Ich sollte mich vielleicht mal einmischen. Auch wenn das hier im Moment wirklich Spaß machte.

"Er ist es wirklich. So hat er früher ausgesehen."

"Verstehe."

Sie setzte sich auf einen anderen Stein. Ich sah sie verwundert an. Ob ihrs glaubt oder nicht, ihre Wangen färbten sich leicht rötlich. Das sah ich fast nie!

"Ich hab unter der Decke nichts an."
 

Stille.
 

"Echt?"

Sie funkelte mich an.

"Glaubst du, das sag ich zum Spaß? Ich werd doch nicht nackt kämpfen!"

"Verstanden!"
 

"Unglaublich."

"Was meinst du?"

"Unglaublich, dass ihr soweit gekommen seit. Aber."

"Aber?"

"GENAU DAS HAB ICH VON DEMJENIGEN ERWARTET DER SCHON IMMER STÄRKER WAR ALS DIE ANDEREN!"

"Was?"

"Glaubst du denn, ich hätten nicht mitbekommen? Glaubst du denn, ich hätte mich von der Welt abgewendet? Nein! Ich habe das Treiben meiner Kinder genau verfolgt! Ihre Gier, ihre Selbstsucht, ihre Unfähigkeit!"

"Unfähigkeit?"

"JA! Unfähig mit einem rebellierenden Kind fertig zu werden! Gestritten haben sie sich! Gezankt als ob sie selbst Kinder wären! Aber das wusste ich schon vor langer Zeit. Also begann ich mich darum zu kümmern."

Ich wollte nichts sagen. Konnte nichts sagen. Er sollte weiterreden.

"Es fiel mir nicht sonderlich schwer, die Personen ausfindig zu machen, die ich brauchte. Ich wusste, wie ich die Steine setzen musste, damit sie rollten wie sie sollten. Ich wusste was es brauchte, um das zu erreichen was ich wollte. Ich suchte und suchte und fand zwei Personen, doch es waren nicht alle. Und sie kannten sich nicht. Ich musste dafür sorgen, dass ihre erste Begegnung bindend war!"

Mir kam ein Verdacht.

"Ich musste dafür sorgen, dass bestimmte Personen sich trafen!"

Er hielt inne und atmete schwer. Es schien, als ob er das schon lange loswerden wollte.

"Deinen Vater zu überreden, dich zu schicken war nicht schwer. Es passte ohnehin, würde es dich doch für einige Wochen aus der Stadt fernhalten. Doch ich ging auf Nummer sicher. Die Streuner zu bezahlen, damit sie ein bestimmtes Mädchen entführten war nicht schwer. Nur zu gern wurden sie für etwas bezahlt, was sie ohnehin gerne taten."

Ich hörte Mirandas Knurren. In mir selbst machte sich etwas wie Fassungslosigkeit breit. Doch das war es noch nicht.

"Ihr zwei habt euch getroffen, doch etwas stimmte nicht. Es lief alles anders, als es geplant war. Ihr habt eure Gefühle füreinander verborgen! Jahrhunderte ging es so und ich verzweifelte langsam. Dann tauchte unvermittelt sie auf. Doch an einem völlig falschen Ort!! In der Welt der Menschen! Ich wusste nicht, was ich tun sollte, um euch zusammenzuführen! Schließlich erfuhr ich von den Prüfungen der Dämonenbeschwörer. Da hatte ich meine Chance. Ich gab einem der Beschwörer deinen Namen und es war ein Erfolg! Du wurdest gerufen und der Pakt trat in Kraft! Dann hast du sie getroffen und das Trio war komplett! Ich wartete und wurde nicht enttäuscht. Letztlich kam es zum Bruch und ich bereitete mich vor. Mir war klar, dass nur ihr es schaffen konntet. Ihr musstet beweisen, wie stark ihr seid."
 

"Was soll das heißen?"
 

"Doch eure Zeit ist abgelaufen Meister. Ich werde diese Körper töten und eure Macht aufnehmen. Ich werde über alle Welten herrschen, so wie es schon immer hätte sein sollen!"
 

In meinem inneren brüllte Azrael vor Zorn.

<Dummkopf! Narr! Ist ihm seine Macht zu Kopf gestiegen? Was glaubt er wer er ist?>

"Eine Frage."

"Hm?"

"Ich habe heute meine beiden jüngeren Brüder vermisst. Wollten sie sich nicht an dem Spaß beteiligen?"

"Was glaubst du, wie ich mich verjüngt habe?"

ich knurrte wieder. Dann lächelte ich.

"Nun, wenn das so ist, gibts ja keine Probleme mehr."

"Ach ja?"

"Aber ja! Ich muss nur noch dich töten, dann können wir nach Hause."

"Und du glaubst, das ist so einfach?"

"Ich glaube nicht. Ich weiß."
 

Er sah mich an und lachte. Er lachte bis ihm die Tränen kamen, er fast in die Knie ging und sich den Bauch hielt. Dann sah er mich grinsend an.
 

"Glaubst du denn, ich bin so leicht zu schlagen? Aber, warum nicht? Lassen wir es darauf ankommen."
 

Er ging leicht in die Hocke und schoss auf mich zu. Im Flug drehte er sich und schwang seinen Hammer. Ich schoss in die Höhe und Luciffer rauschte unter mir vorbei. Einen Rückwärtssalto machend, schoss ich im Sturzflug auf ihn zu. Er rammte seine Füße in den Boden, drehte sich und schwang den Hammer wieder. Meine Axt und sein Hammer prallten aufeinander. Eine gewaltige Druckwelle fegte alles in der Umgebung weg. Miranda ging auf Abstand. Großen Abstand.
 

Wir drückten mit aller Kraft gegen den anderen und brachen langsam im Boden ein. Plötzlich ließ er sich zur Seite fallen und ich rauschte an ihm vorbei. Sein Knie schoss nach oben, rammte meinen Magen und ließ die ohnehin schon ramponierte Rüstung zerbrechen. Ich schoss nach oben und mein Großvater streckte seinen Arm aus. Ich wurde mitten in der Luft festgehalten. Er grinste.

"Fall."
 

Ich schoss auf den Boden und mein Aufprall erzeugte einen riesigen Krater. Plötzlich war der Druck, mit dem er mich festhielt weg und ich rollte mich zur Seite. Nur eine Sekunde später landete der Hammerkopf da, wo eben noch mein Kopf war. Ich streckte einen Arm aus und schoss mehrere Kugeln Dunkelheit auf ihn ab. Luciffer stieß seinen Hammer noch mal in den Boden und die Kugeln wurden von einem schwebenden Felsbrocken abgefangen. Der Felsbrocken raste auf mich zu und ich zerteilte ihn mit meiner Axt.
 

Wie aus dem nichts schoss mein Großvater plötzlich von hinten an mich ran. Ich spürte, wie sein Hammer meinen Rücken traf. Ich schoss nach vorne und überschlug mich mehrmals. Dann blieb ich liegen. Miranda schrie auf und stand auf. Plötzlich hockte sie sich wieder hin.

Ich erhob mich und spuckte einen Schwall Blut. Meine Sicht verschwamm. Wie aus weiter ferne hörte ich die Stimme meines Großvaters.

"Weißt du, mir wurde erst klar wer ich wirklich bin, als ich mich bereits in den Ruhestand zurückgezogen hatte. Am Anfang waren es nur willkürlich vorkommende Bilder, die ich nicht kannte. Dann wurden es Träume. Irgendwann dann, überflutete mich die Erinnerung an mein Altes Leben. Mein Leben an der Seite von Azrael. Aber genug davon! Ich glaube, wenn ich dich getötet habe, knöpfe ich mir als nächstes deine beiden Frauen vor. Ich weiß, dass sie Liliths Seele teilen. Es wird mir ein Vergnügen sein, ihren Willen zu brechen. Ich erwarte mir viele gesunde Kinder von euch beiden."

Er lachte.
 

Bei den letzen Worten passierte etwas, was lange nicht mehr geschehen war: Irgendwo in mir legte sich ein Schalter um. Mein Blickfeld wies plötzlich nur noch verschiedene Farben von Rot auf und ich erhob mich.
 

Miranda:
 

Seine Haut färbte sich schwarz und ein netzartiges Goldenes Geflecht überzog seinen Körper. Seine Haare begannen schwarzgold zu brennen und aus seiner Stirn wuchs eine Rubinfarbene Krone aus Hörnern. Seine Flügeln wurden größer und verschmolzen zu einem Paar, das gut und gern zwei Dutzend Meter Durchmesser hatte. Schwarzer Dampf stieg überall aus dem Boden. Er hob seine Axt und goldene Blitze zuckten aus Pechschwarzen Wolken. Seine Zähne wurden schwarz mit einem roten Strich in der Mitte und sie wurden länger, spitzer. Dann öffnete er seine Augen. Es waren schwarze Klumpen mit einem goldenen Ring, in dem eine geschlitzte, rot glühende Pupille erkennbar war. Er ließ seine Axt nach vorne Fallen und ich sah, wie sich alles spaltete. Wolken, Blitze, Häuser, Erde. Auch sein Großvater.
 

Belial spaltete ihn mitsamt dem Hammer der Länge nach. Ich schluckte und zum ersten mal flammte etwas auf, von dem ich nicht dachte, dass es je möglich wäre. Angst. Ich hatte für eine Sekunden nur, einfach nur Angst vor Belial.
 

Dann war es vorbei.
 

Belial nahm wieder seine Alter Gestalt an und stützte sich für einen Moment auf seine Axt. Dann ließ er sich auf einen Hintern fallen und streckte die rechte Hand nach mir aus. Ich erhob mich, etwas was ich vorher auch schon tun wollte, auch wenn Lilith mir gesagt hatte, ich solle mich wieder hinsetzen und ging zu ihm. Von seiner Rüstung war der Brustteil komplett zerstört, so das er dort jetzt nichts anhatte. Ich ließ mich neben ihm nieder.
 

Irgendwann kamen die ersten Soldaten. Sie schienen fast ängstlich zu sein. Ich sah sie an. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Beltanras nickte.
 

"Gehen wir nach Hause. Wir sind fertig hier."
 

Mit fünfhunderttausend Mann waren wir gekommen. Fast zwanzigtausend führten wir wieder zurück. Offenbar hatte Luciffer noch fast zweihunderttausend Mann mitgebracht.
 

Insgesamt stand es so:
 

Belials Armee: 500.000 Mann

Armee der Vereinigten Höllenreiche: 300.000 Mann

Luciffers Armee: 200.000 Mann
 

Wir versammelten die restlichen Soldaten hinter uns. Ich hatte mir inzwischen etwas richtiges zum anziehen besorgt. Dann schritt ich an Belials Arm durch das Tor nach Hause und zu Kala.

Rückkehr

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Miranda:
 

Wir kehrten zurück. Es war vorbei. Die Blutnacht war beendet und die Familie war größtenteils ausgelöscht. Ein paar wenige waren nicht dort gewesen und hatten überlebt. Aber das war egal. Auch wenn ich mir was neues zum anziehen besorgt hatte, behielt ich den Vorhang. Ich weiß auch nicht warum.
 

Irgendwann hab ich mir daraus ein hübsches Kleid machen lassen. Ich glaub, ich hab das sogar noch irgendwo.
 

Es dauerte nicht lange, bis Ultra uns entgegenkam. Hektisch schon beinahe. Meine rechte Augenbraue zog ich in einem Anfall von Verwirrtheit nach oben. Gab es etwa neue Probleme? Solange nichts mit Kala war, konnte alles andere warten. AUch Belial hatte sie bemerkt und überließ es den Schwarzen Champions, die restliche Armee zurückzuführen. Wir gingen beide ein Stück abseits und warteten auf sie. Aus irgendeinem Grunde hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl. Beiläufig bemerkte ich, wie Belial meine Hand nahm.
 

Keiner von uns beiden wagte, auf irgendeine Art und Weiße nach Kala zu forschen.
 

Ultra kam keuchend vor uns zum stehen. Sie atmete wie nach einem Langstreckenlauf. Den sie vermutlich auch gemacht hatte.

"Endlich...ich dachte...ihr kommt später....Kala...sie..."

Vermutlich ohne zu überlegen packte Belial Ultra und hielt sie an der Kehle in der Luft. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten, sie zu erwürgen.
 

Sie fiel hustend zu Boden. Ich kniete mich neben sie.

"Was ist los?"

"Schnell. Ihr müsst zu ihr."
 

Ohne uns zu verständigen, entfalteten wir beide unsere Flügel und schossen davon.
 

Nach Sekunden nur, landeten wir im Innenhof und rannten selbst einen Berserker über den Haufen.
 

Vor der Wohnung erwartete uns meine große Schwester. Sie hielt ein Bündel im Arm. Ihr war anzusehen, dass sie geweint hatte. Sie drückte mir das Kind in den Arm. Sie lächelte.
 

"Kala wollte, das sie Kassandra heißt."

"Was...?"

Sie wies auf die Tür. Belial stieß sie auf.
 

Dort war Kala.

Kinder

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Belial:
 

Die Tür flog auf und gab den Blick auf ein großes Bett frei. Mitten in diesem Bett lag Kala. Ihr Gesicht war bleich und sie hatte die Augen geschlossen. Ich schritt langsam, fast zögerlich auf sie zu. Streifte meine Handschuhe ab. Langsam hockte ich mich auf eine Seite des Bettes.
 

Von der anderen Seite hatte sich Miranda auf den Rand gesetzt. Sie strich eine Haarsträhne aus Kalas Gesicht und streichelte ihr dann über die Wange. Kala rührte sich nicht, zeigte kein Lebenszeichen.

Von hinten ertönte die Stimme von Mirandas Schwester.

"Sie reagiert auf nichts, völlig egal was wir tun. Wir können nicht mal sagen, ob sie noch lebt oder..."

Sie brach ab und schluchtze. Auch uns beiden kamen Tränen.
 

<Belial.>

<Jetzt nicht, Azrael.>

<Das bin ich nicht.>

<Äh?>
 

Auch Miranda hob den Kopf. Sie schniefte und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg. Unglauben schlich sich in ihre Züge, dann Freude.
 

<Mein Körper will zwar im Moment nicht, was aber nicht heißt, dass ich tot bin.>
 

Kalas Körper brauchte etwa eine Woche, bis er wieder genesen war. Irgendwann schlug sie die Augen auf und nach einer großen Portion sanfter Kuscheleinheit verlangte sie nach ihrer Tochter. Zufälligerweiße hatte diese grade Hunger. Also kümmerte sich Kala darum.
 

Miranda stand mit großen, glänzenden Augen daneben. Sie schien im Sekundentakt zwischen Anhimmelei und Neid zu schwanken. Ich umarmte sie von hinten.

"Also, wenn du auch eine Tochter willst, können wir uns sofort an die Arbeit machen."

Sie kicherte, drehte sich um und küsste mich. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und flüsterte mir etwas ins Ohr.
 

"Eigentlich muss ich nur noch ein paar Monate warten."
 

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Etwas kurz, aber ich wollte den ersten Teil zu Ende bringen.
 

Der zweite folgt bald und spielt etwa 20 Jahre später.

Im zweiten Teil haben Belial, Miranda und Kala die Nachfolge von Azrael und Lilith übernommen.
 

Azrael und Lilith werden in der Form wie im ersten Teil nicht mehr vorkommen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (79)
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Von: abgemeldet
2012-04-27T12:08:13+00:00 27.04.2012 14:08
x_x
*sfz*
Die Folter ist überstanden :D
sie lebt! :D
*Cortes Keks geb*
Miranda muss nur noch ein paar Monate warten? :o
cool :D
Was sie wohl bekommt?
Auch ein Mädchen?
Oder einen zweiten Belial? :3
Von:  Kyubii
2012-04-26T19:19:16+00:00 26.04.2012 21:19
Kommt ganz nach der Mutter -.-°
Von: abgemeldet
2012-04-24T15:18:59+00:00 24.04.2012 17:18
DUUUUUUUU!!!!!!!!!!!
Sag mir jetzt NICHT (!) Kala ist bei der Geburt gestorben!!! Q_Q
Schreib es mir! x_x
Armer Belial! (Und Miranda q_p)
Von:  Kyubii
2012-04-23T19:15:53+00:00 23.04.2012 21:15
Scheiß offenes Ende.
Isse tot?
Von: abgemeldet
2012-04-21T14:53:18+00:00 21.04.2012 16:53
*kreisch*
Die armen Kleinen! T_T
(die beiden "geflohenen" Brüder)
Ich hab die gemocht :o
Und Luciffer ist doof!!!!!!!!!!!!!! òó
Sich einfach gegen Azrael stellen :D
also echt :D
Macht man nicht ^-^
Kann es sein, dass du auf den letzten zwei Seiten andere Namen benutzt hast :o
Von:  Kyubii
2012-04-21T13:12:05+00:00 21.04.2012 15:12
Das geilste Chap ever <3<3<3
Nur wer ist denn nun schon wieder Kaya?
Ich dachte es gibt nur Kala? Oder Kana?
Aber nun auch noch eine Kaya?
Geil <3<3<3
Aber ich mag den Großvater nicht mehr °w°

Von: abgemeldet
2012-04-01T17:50:41+00:00 01.04.2012 19:50
._.
Na dann, viel Spaß beim Kämpfen :D
*bei Kala bleib* ._.
Von:  Kyubii
2012-03-31T08:05:27+00:00 31.03.2012 10:05
Ich frage mich ja irgendwie was du da übersprungen hast.
Und was hat der alte Kerl den vor? So viel Ärger kann der doch gar nicht machen.
Glaube ich^^
Und ich hab auch den starken Verdacht was mit Vadrian (heißt er so?) passiert wäre, wenn er weiblich gewesen wäre O.o

Von: abgemeldet
2012-03-25T07:06:52+00:00 25.03.2012 09:06
:o
Schade, dass Belial nicht auch Bi ist ,_,
ein kleines bisschen Spaß nach seiner "Verbannung" hätte ihm gut getan :D
._.
Was hat der alte Opa denn vor? ._.
Von: abgemeldet
2012-03-11T09:16:44+00:00 11.03.2012 10:16
viele Geschenke...
und trotzdem flieg er quasi raus~
Epic-Fail, lieber Belial! :D
Muahahahahahahahahahahahahaha~
Mal sehen, was für Kreaturen er noch so erfindet :3


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