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Sekirei Eine neue Phase

Sekirei
von

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Kapitel 1 Ausbruch

Kapitel 1
 

Ausbruch
 

Es war ein ganz normaler Tag im MBI-turm. In einem metallischen Raum saß ein Mädchen das gerade 16 Jahre alt war. Ihr Blick war sehr traurig. Sie war in den Raum eingesperrt worden und hatte nur ein Bett,Tisch und einen Stuhl im Raum, mehr nicht.

Ihr Blick fiel zur Tür, weil sich jemand scheinbar an der Tür zu schaffen machte.
 

Eine Frau mit weißen, kurzen Haaren kam herein und wandte sich ihr zu:

„Guten Morgen Shizuka, hast du gut geschlafen?“

„Wie sollte ich," begann die Angesprochene in einem scharfen Ton. " Ich bin hier gefangen und besitze so gut wie nichts. Der Raum ist hinzu so steril. Und wie geht es ihnen, Frau Takami Sahashi?“, fuhr sie die junge Professorin mehr an als dass sie sich für die Antwort ehrlich interessierte.
 

Takami seufzte innerlich. Wenn es in ihrer Macht stünde, würde es keinem ihrer Objekte schlecht gehen. Doch tat es das nicht. Sie musste sich auf ihre Arbeit konzentrieren, das war ihre Aufgabe. Es war auch ihre Aufgabe, auf ein großgewachsenes Kind mit zuviel Macht aufzupassen. Doch vor allem war es ihre Aufgabe, für die Menschlichkeit in dieser Einrichtung zu sorgen. Und das tat sie, soweit es in ihrer leider begrenzten Macht stand. Daher nahm sie nun eine Hand von ihrem Klemmbrett und suchte in ihrer Manteltasche nach etwas. Währenddessen antwortete sie Shizukas Frage: „Soweit gut Shizuka. Du hast schon recht, dieser Raum ist zu farblos. Und deswegen hab ich dir was mitgebracht.“

Sie holte ein kleines Bild heraus. Takami gab das Bild Shizuka. Auf dem Bild waren drei Personen: Ein Mädchen, ein Junge und Takami war auch drauf.

Shizuka behielt ihren strengen, feindseligen Ton bei, als sie das Bild betrachtete und fragte:

"Wer sind die beiden Kinder auf dem Bild? Sind das ihre Kinder?“

„Ja," entgegnete die Professorin. "Das sind Minato und Yukari. Beide machen bei dem Sekirei-projekt mit, auch wenn es beide nicht gegenseitig wissen.“

„Also haben beide schon Sekireis.“ In Shizukas Stimme war immer noch eine Neigung zur Gleichgültigkeit zu hören. Sie hatte Gründe, wieso sie die Sekirei anderer Ashibakis interessierten.

„Ja, Minato hat 6 Sekireis und Yukari eine.“

„Welche hat Minato, wenn ich fragen darf?“

„Nun die Nummer kann ich dir sagen, also Nummer 88,108,2,9,3,6.“

„Also auch das kleine blondhaarige Mädchen, die Nummer 108.“ Takami hatte Shizukas Neugier. Nun hatte sie auch ihre Aufmerksamkeit.

Dies fiel Takami auch direkt auf. Shizukas Augen weitetetn sich. Sie wollte mehr hören. Mehr von jemanden, der für sie als Verbindung zwischen ihr und dem grünen Mädchen - Der Name, den Kusano Nr. 108 verliehen bekam, als sie zu einem Hauptpreis eines Rennens gemacht wurde - funktionierte. Takami wusste das und erfüllte ihren Wunsch.

„Ja genau, Kusano heißt sie. Sie und ihr Bruder Shiina liefen auf ihrem Weg zu den Untersuchungen immer an deinem Zimmer vorbei. Du hast sie sicher häufig gesehen." Takami warf der Tür einen kurzen Blick zu. Shizuka war von den anderen Sekirei hier abgeriegelt. Der Raum war klein und durc h eine dicke Eisentür jederzeit fest verschlossen. Den einzigen Kontakt zur Aussenwelt hatte Shizuka durch das kleine Fenster der Tür. "Ku-chan hat dich auch gesehen und oft gefragt, warum du da drin bist und nicht raus darfst. Sie hatte Mitleid mit dir und wollte sich nur allzugern mit dir anfreunden"-

Shizuka schien von einem Moment auf den anderen wie ausgewechselt. Sie stand im Handumdrehen auf und hampelte auf der Stelle, einen freudig-sehnsüchtigen Blick ins Gesicht geschrieben. "Eeeeecht?! Sie sah auch total nett aus. Und soooo süß. Ich hätte sie gerne angesprochen." Ihr Blick verfinsterte sich wieder, doch klang ihre Stimme diesmal niedergeschlagen. "... Doch ich durfte ja nie. Nur weil ich eine Sekirei unter Verschluss bin. Nur wegen meiner Kräfte."

Innerlich tat Shizuka ihr leid, doch sie wahrte gekonnt ihre äußere Erscheinung. Sie konnte es sich nicht leisten, emotional zu werden. Doch verbot ihr niemand, freundlich zu sein.

„Tut mir leid. Ich wollte gerne dass du frei bist wie alle anderen, doch der Professor erlaubt es nicht, Shizuka. Das weißt du ja. Doch irgendwann bist auch du frei und kannst deiner Wege gehen.“

"Ich hoffe bald." Shizuka sah Takami bittend an. Die Feindseligkeit aufgrund ihrer Gefangenschaft für den Moment vergessen, den sie mit dieser Freundlichkeit begegnet wurde. "Das Bild darf ich also behalten?"

Takami lächelte ein wenig „Klar, das ist ja ein Geschenk damit du dich wenigstens etwas freuen kannst.“ Die kleinen Freuden. Das war, was Takami für sie nur tun konnte.

Shizuka hielt das Bild in beiden Händen und starrte es an. : „Minato, Yukari, beide würde ich gerne kennen lernen und auch Ku-chan wieder sehen. Shiina sah auch total nett aus.“

Takami freute sich darüber, dass sie der gefangenen Sekirei etwas geben konnte. Doch nun erinnerte sie sich an den Grund ihrer Anwesenheit. „Irgendwann kannst du sie wieder sehen, aber wir müssen wie jeden Tag die Untersuchungen machen.“

„Ja, lass es schnell hinter uns bringen.“ In Shizukas Stimme war das Leben wieder verschwunden. Sie klang nicht mehr so unfreundlich wie zur Begrüßung Takamis, doch hatte ihr die Erinnerung an den Alltag im L abor deutlich den Wind aus den Segeln genommen.
 

Nach diesen Worten begleitete Shizuka Takami zum Untersuchungsraum. Der Professor und andere MBI-Mitglieder waren auch schon da. Die Untersuchungen gingen schnell herum. Shizukas Blick zum Professor war finster. Sie hasste ihn, weil sie, wegen seinen blöden Experimenten, nicht frei war. Doch nach 2 Stunden war sie wieder in ihrem Zimmer. Sie holte das Bild heraus und schaute es sich lange an.
 

Die Wochen vergingen. Seit Shizuka von der Verbindung zwischen Takami und Sekirei 108 -Kusano hieß sie- wusste, freute sie sich immer ein wenig, wenn die große Eisentür sich aufschob. Nicht immer wurde sie von Takami zur Untersuchung abgeholt. Doch sie war bei den Untersuchungen selbst anwesend. Und wenn Takami sie besuchte, hatten sie sich immer kurz unterhalten bevor es zur Untersuchung ging. Für die meiste Zeit war ihre Welt jedoch weiterhin trostlos. Die Augen, neugierig aufgeschlagen wenn Takami über ihre Kinder und deren Sekirei ausgefragt wurde, verengten sich wieder in Einsamkeit nachdem Shizuka nach den Untersuchungen wieder allein in ihrer Zelle saß. Zusammengekauert träumte sie davon, eines Tages frei zu sein. Davon, Ku-chan sehen zu können. Wenigstens ein Grund, die Hoffnung zu behalten.
 

Takami hielt Shizuka nicht nur über Minato und Yukari auf dem Laufenden. Seit die Sekirei sich gegenüber der Professorin ein wenig geöffnet hatte, suchte sie auch nach anderen Gesprächsthemen, um Shizuka vom tristen Alltag der Gefangenschaft so gut es ging abzulenken. Hatte Minato keine waghalsigen Dinge in den Grauzonen der legalitäten der Spielregeln unternommen, gab es auch mal ein wenig Smalltalk. Takami erwähnte andere Sekirei, die alle auf ihre andere Art und Weise besonders waren: Annullierte Nummern, selbsternannte Einzelgänger (die zur Belustigung Shizukas am Ende doch ihrem Ashikabi verfielen), und viele verschiedene Fähigkeiten. Faustkampf, Gesang, Elemente. Doch von all den Sekirei beeindruckte Shizuka die Geschichte einer sie ganz besonders: Die des Beschützers. Nummer 6, Homura.

Diese Sekirei soll doch tatsächlich die Aufgabe übernommen haben, auf alle unbeflügelten Sekirei aufzupassen. Egal welche unbeflügelten Sekirei auf der Suche nach ihren Ashikabi von machtgierenden Jägern verfolgt wurden, Homura war meist das Ende der Fahnenstange für viele von ihnen. Er machte sich zum Schutzbefohlenen der Gejagten, die Jäger selbst zu den Gejagten. Der Direktor organisierte zwei Events, in denen er unbeflügelte Sekirei als Hauptpreise ausschrieb. Der erste Preis war Ku-chan. Takami beschrieb, dass Homura auch diesmal zur Stelle war. Er hielt alle Ashikabi und deren Sekirei auf, die sich die süße kleine, blondhaarige Sekirei wie Strandgut einsammeln wollten. Lange genug, bis sie von ihrem wahren Ashikabi, Minato, beflügelt wurde.

Das zweite Event hatte Homura selbst als Hauptpreis. Er war die letzte unbeflügelte Sekirei. An dieser Stelle der Geschichte erkannte selbst Shizuka, wie sehr sich Takami um Sekirei im allgemeinen und Homura im speziellen sorgte und kümmerte. Kein Wunder, denn so gut wie Takami die Sekirei im Labor behandelte, war Homura ihr verlängerter Arm, der auch in die gesetzlosen Straßen von Shinto Teito reichte. Homura hatte zweierlei Probleme: sein Körper war ihm selbst fremd. Er wusste nicht mehr, wer er ist. Oder was er ist. Sein zweites Problem war der Direktor von MBI selbst. Homura hasste ihn. Zwei Dinge, die die beiden gemeinsam hatten. Doch im Großen und Ganzen hatte Shizuka großen Respekt vor Homura. Shizuka wollte auch diese Sekirei gerne mal kennenlernen. Und dass Homura am Ende von Takamis Geschichte von Minato beflügelt wurde, machte ihr das ganze einfacher: Sie musste nur Minato finden, um gleich mehrere Sekirei kennenzulernen, mit denen sie nur allzugern Freundschaft schließen wollte. Wenn sie eines Tages hier herauskäme.

Eines Tages erfuhr Shizuka, dass das Hauptgebäude von MBI eingestürzt war. Ihr erster Gedanke: Freiheit. Er wurde jedoch direkt zerschmettert. Takami versicherte ihr, dass das Sekirei-projekt und MBI weiterleben würden. Eines an den aktuellen Ereignissen erfreute sie jedoch: Direktor von MBI, Hiroto Minaka war seitdem vermisst. Auf Shizukas Frage, wo er denn hin verschwand, antwortete Takami nur vage: "Ich hab immer gesagt, dass er es irgendwann noch schafft, sich selbst auf den Mond zu schießen. Schätze, ich hatte Recht."

MBI durchlief Veränderungen, die selbst Shizuka als isolierte Sekirei zu spüren bekam. Seit dem Einsturz des Hauptgebäudes liefen mehr Menschen durch die Gänge als sonst. Laut Takami durchlief MBI eine Umstrukturierung. Der Direktor hinterließ genaue Anweisungen, die weitere Forschungsprojekte als auch Neubaumaßnahmen des MBI-Turms bis ins kleinste Detail beschrieben. Mit dem Ende der zweiten Phase wurden die andauernden Kämpfe der Sekirei eingestellt. Ohne den Spielleiter entstanden keine neuen Events und da es keine Sekirei mehr zu beflügeln gab, musste auch kein Ashibaki sich mehr um Territorialkämpfe sorgen. Die Deadline nach der alle Ashikabi ohne verzeichneten Sieg ausschieden, war überschritten und damit gab es einfach keinen Grund mehr, zu kämpfen. Takami erzählte Shizuka, dass auch für den Kampf geborene Wesen sich nach Frieden sehnten. Das konnte Shizuka nur allzugut nachvollziehen. Von dem was sie über das Sekirei-projekt erfuhr, konnte sie es nur als grausam beurteilen. Sie festzuhalten gehörte ja auch zum Projekt dazu, wie die Kämpfe in der Stadt.

Shizuka blieb in Gefangenschaft, aber ging es ihr nicht mehr so schlecht wie vorher. Sie wurde verlegt. Ein anderes Gebäude, ein geringfügig größeres Zimmer. Niemand besuchte sie für eine ganze Woche. Dann fing Takami an, sie regelmässig abzuholen. Manchmal wurde Shizuka von ihr einfach so besucht.

Wieder einmal betrachtete Shizuka das Bild, das Takami ihr geschenkt hatte. Wie dieser Minato wohl war? Würde sie sich mit Kusano verstehen? Homura? Wäre es schwer, Shiina zu finden?

Plötzlich schreckte sie auf. Irgendetwas war eingestürzt. Shizuka konnte den Geräuschen und den wild umherrufenden Stimmen nur lauschen. Ein Alarm ertönte. Danach zu urteilen war es kein Unfall. Jemand war eingebrochen. Zwei Männer stoppten vor ihrer Zelle.

“00 ist hier. Bringt 109 hier raus.” Einer der beiden rannte weiter, der andere öffnete die große Eisentür. Er rannte hektisch auf shizuka zu und streckte ihr die Hand hin. “Komm mit. Du musst hier raus.”

Shizuka dachte kurz nach. Es schien ein großes durcheinander zu herrschen. Was auch immer dort draussen wütete, die Sicherheitsmaßnahmen konnten niemals so eng sein wie sie sollten. Sie nahm das Bild zu sich, packte es in ihre Hosentasche und ergriff die Hand des Mitarbeiters. Er zerrte sie hinter sich her, nicht aus mangelndem Respekt vor einem Forschungsobjekt. Obwohl viele MBI-Mitarbeiter und Forscher auf sie als unmenschlisches Wesen herabsahen, hatte jeder der mit ihr zu tun hatte, ein Mindestmaß an Respekt vor ihren Kräften. Dieser Mann hatte Angst. Er wollte, so schnell er konnte, seine Aufgabe zu Ende bringen und hoffte, danach einen Evakuierungsbefehl für sich selbst erteilt zu bekommen. Shizuka war von den Bildern mitgerissen. Sie sah bekannte, und neue Bereiche der Forschungseinrichtung. In rasantem Tempo rannten sie durch Gänge, Türen und Treppengänge hinauf. Überall herrschte Chaos. Durch ein Fenster konnte sie sehen, dass der Forscher sie bereits zu einem Turm abseits ihres Abteils geführt hatte. Durch ein Fenster konnte die Sekirei 109 das Gebäude erkennen, in dem sie gefangengehalten wurde. Nur einige wenige Meter weiter klaffte ein riesiger Einschlagskrater. Irgendjemand oder irgendetwas hatte sich gewaltsam Zutritt zu MBI verschafft. Das halbe Gebäude, in dem sie so lange Zeit lebte, war eingestürzt und Teile davon standen in Flammen. Shizuka war nicht in der Lage, an Flucht zu denken. Zu massiv schlugen die Bilder auf sie ein. Sie wurde zwar wie ein Gegenstand behandelt, aber immer wie ein besonders wertvoller, den niemand zerbrechen wollte. Einfachen Mitarbeitern und Forschern wie Takami würde Shizuka niemals einen Flammentod wünschen wollen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihre Eskorte vor einer mehrfach gesicherten Tür stoppte. Er gab mehrere Passwörter ein, bevor sich ein Kartenschlitz öffnete, der seinen MBI-Ausweis empfing. Die Tür öffnete sich und das erste, was Shizuka hörte, bevor sich ihre Augen an das grelle Sonnenlicht gewöhnten, waren die Rotoren eines Helikopters.

“Gut gemacht. Sie dürfen nun gehen. Ich kümmere mich um 109.” Die bekannte Stimme beruhigte Shizuka ein wenig. Takami reichte ihr die Hand. “Es ist zu gefährlich hier, Shizuka. Wir müssen dich in Sicherheit bringen.”
 

“Was geht hier vor sich?” verlange Shizuka zu wissen. “Wer ist 00? Wieso steht hier alles in Flammen? Wo bringt ihr mich nun schon wieder hin?”

“Das.... kann ich dir nicht sagen. Tut mir leid.” Takami ging auf Shizuka zu. Shizuka wägte nun endlich ihre Chancen ab, zu fliehen. Um sie herum standen noch 2 weitere Sekirei, die als Wachen abkommandiert wurden. Wahrscheinlich das Disziplinarkommando. Hinter Takami stand eine dritte. Shizuka schien in ihren Augen eine Bestie zu erkennen, während sie erwartungsvoll die Hand an den Griff ihres – noch gesteckten Schwertes – gleiten ließ.

Keine Chance mehr. Shizuka konnte nicht mehr fliehen. Sie ging auf Takami zu und wollte ihre Hand ergreifen. Da passierte es.

Ein lauter Knall. Eine Explosion. Überall Rauch. Trümmerteile flogen herum. Shizuka glaubte, eine Art Weltraumkapsel erkannt zu haben, bevor sie am anderen Ende der Turmspitze dort einschlug, wo der Helikopter bis vor einigen Sekunden noch bereit stand. Der Rauch verdeckte ihr die Sicht. Doch das bedeutete: Die anderen konnten sicher auch nichts mehr sehen. Shizuka nutzt die Gelegenheit. Als sie Richtung Abgrund rannte, hörte sie nur noch dumpf Takamis Stimme:

“MINAKA DU VOLLIDIOT!”

“Was ist denn das für eine Begrüßung, meine liebste Takami? Der Direktor steigt nicht alle Tage vom Himmel herab. Ich war so lange abwesend, und das ist alles, was du mir zu sagen hast? Das bricht mir das Herz”, schallte es theatralisch, und doch mit einer Arroganz im Unterton aus zwei gigantischen Lautsprechern, wie Takami es nur von einem kannte: Hiroto Minaka, Direktor von MBI.

“SAG MIR DAS INS GESICHT UND STEIG ENDLICH AUS DIESEM SPIELZEUG AUS! WIR HABEN EINEN NOTFALL! 00 ZERSTÖRT DEN ZWEITEN BLOCK UND 109 IST GEFLOHEN”.

Die Kapsel öffnete sich mit einem Zischen und der weißhaarige Direktor stieg aus. Mit einem Bein auf dem Steigbügel, dem anderen noch in der Kapsel bot er ein Bild dar, als wollte er in genau diesem Moment in Stein gehauen werden. Er richtete sich seine Brille und sein schneeweißer Umhang begann im Wind zu wehen. “Was sagst du da? 00 Ist mir egal, ihr habt doch sicher Plan Y ausgeführt, im Falle einer Attacke. Selbst die Zerstörung der gesamten Einrichtung macht zu diesem Zeitpunkt keinen Unterschied mehr. Doch dass 109 geflohen ist, ist ein höchst ärgerlicher Umstand. Karasuba, wärst du so lieb?”

“Schon unterwegs, herr Direktor.” Die Sekirei mit dem Schwert verschwand schneller vom Dach des Gebäudes als die anderen beiden Wachen reagieren konnten.

“Hey, lass mich nicht zurück. Der kleinen prügel ich zu allererst Manieren ein.” Das pinkhaarige Mädchen sprang hinterher.

Die dritte schien nicht so motiviert. “Eigentlich ist es egal, ob ich ihr nun folge oder nicht. Meine Serie habe ich wegen diesem Sondereinsatz eh schon verpasst. Dafür nehme ich mir am Sonntag frei, wenn die Wiederholung läuft.” Letzten Endes sprang aber auch sie den Turm hinunter.

Shizuka spürte den Wind in ihr Gesicht peitschen. Der Turm war hoch, sie flog scheinbar endlos. Endlich war Land in Sicht. Die Sekirei wurde in rosa Licht gehüllt, glänzende Federn erschienen, die ihren Sturz abbremsten. Wenige milimeter vor dem Boden war ihr Fall vollkommen zum Stillstand gekommen. Mit beiden Füßen landete sie elegant auf der Straße. Doch hatte sie keine Zeit zum verschnaufen. Sie hörte wütende Schreie, es wurde bereits nach ihr gesucht. So schnell sie konnte, rannte Shizuka in Richtung eines Parks. Dort versteckte sie sich in einem Gebüsch. Ihre Fahnder durchkämmten zwar auch den Wald, doch fanden sie die Sekirei nicht. Einmal wurde sie fast erwischt, doch konnte sie unbemerkt flüchten. Ihr fiel eine hohle Eiche auf, in der sie sich verkroch. Dort hatte sie endlich Ruhe vor ihren Verfolgern. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Langsam schlief sie ein, noch gar nicht richtig realisierend, dass sie endlich frei war.

Kapitel 2 Nummer 109?

Kapitel 2

Nummer 109?

Ein Tag verging seit den Ereignissen um den zweiten Block von MBI. Auf mysteriöse Art und Weise würden keine Nachrichten darüber veröffentlicht werden. Doch hatte diese Firma nicht umsonst ganz Shinto Teito unter ihrer Kontrolle. Für die ganze Stadt begann ein ganz normaler Tag, sowie auch in einem Gasthaus im Norden: Der Maison Izumo.

Minato, 19 Jahre alt, gähnte laut am Frühstückstisch. Seine erste Sekirei, Musubi hatte heute Frühstücksdienst und übernahm auch die Aufgabe, alle zu wecken. In ihrer Motivation war das Essen fast eine ganze Stunde früher fertig als gewohnt. Trotzdem waren alle Bewohner anwesend. Die Hausherrin erlaubte niemanden, ohne guten Grund das Frühstück zu verschlafen. Sahashi, so sein Nachname, denn Minato war der Sohn von Takami Sahashi, lies seine verschlafenen Augen über den Tisch schleifen. Dort waren alle seine Sekirei versammelt, die er im Laufe des Sekireiprojekts um sich geschart hatte. So mancher wäre neidisch auf solch einen Harem, doch hatte er es nicht einfach, die miteinander konkurrierenden Damen im Zaum zu halten. Jede hatte ihre Macken, doch konnte er über diese hinwegsehen.

Zuerst war da Musubi. Sie traf er zuerst. Die Sekirei Nummer 88 fiel einfach so vom Himmel, und war quasi schuld daran, dass Minato in den Sekirei-plan mit hineingezogen wurde. Sie zeichnete sich vor allem durch ihre Naivität und andauernde Übermotivation aus. Dafür war sie immer höflich und hilfsbereit. Sie kämpfte mit den Fäusten, deren Durchschlagskraft unter allen Sekirei mit der Fähigkeit des Nahkampfes unübertroffen war.

"Großer Bruder? Spielst du später mit mir?" Die kindliche Stimme kam von Kusano. Auch das grüne Mädchen genannt, da sie das Pflanzenreich kontrollieren konnte. Eine Topfpflanze reichte ihr als Waffe aus, um gigantische Ranken in den Kampf zu schicken. Von dieser mächtigen Fähigkeit abgesehen war Kusano mit der Nummer 108 durch und durch ein Kind wie jedes andere.

"Natürlich, Ku-chan. Wie ich es dir gestern versprochen habe."

"Danke, großer Bruder. Und alle spielen mit"

"Vergesst nicht, dass wir heute morgen noch kämpfen wollten. Ich werde euch nicht verzeihen, wenn ihr das Training schwänzt. Vor allem euch nicht, Kazehana."

Die strenge Stimme kam von einer reifen Frau in schwarzem Kleid. Tsikumi war Minatos dritte Sekirei und bemühte sich immer um Minatos Gunst. Ihre Eifersucht war die größte und es wunderte den Ashikabi jeden Tag aufs Neue, dass sie ihn noch nicht in einer ihrer Launen umgebracht hatte. Sie liebte ihn wie alle seine Sekirei, und wollte ihn beschützen. Doch machten ihre Wutausbrüche Minato jedes Mal soviel Angst, dass er sich schon als Kollateralschaden sah. Nummer 9, Tsikumi gebot über das Wasser und hatte in ihrer Wut schon vielen eine ungewollte Dusche verpasst, oder noch schlimmer, hinweggespült.
 

Die gerügte Sekirei, eine etwas ältere aussehende, etwas berauschte Dame in lila Kleid, kicherte unschuldig.

"Du hast Recht, Tsikumi. Tut mir nochmal leid, dass ich das Abendtraining verpasst habe. Ich habe in der Stadt total die Zeit vergessen."

"Hört mir mit euren Ausreden auf, ihr habt doch nur wieder einen über den Durst getrunken. Seht, es ist nichtmal 8 Uhr und ihr habt wieder eine Flasche Sake bei euch."

"Na und? Die ist aus meinem eigenen Lager, die hab ich nicht von Miya geklaut."
 

Kazehana. Andauernd betrunken, aber zuverlässig und stark. Sie gehörte zu den ersten fünf Nummern und damit zur Elite. Einst waren die Fünf ersten Sekirei Mitglieder des Disziplinarkommandos der ersten Generation. Drei der fünf ehemaligen Mitglieder waren nun Minatos Sekirei. Kazehana,Nummer 3 Herrscherin über den Wind, war eine davon.

"Ernsthaft, nur weil es ruhig um MBI geworden ist, kann niemand garantieren, dass Minaka nicht in diesem Moment wieder etwas ausheckt. Bei ihm weiß man nie, was als nächstes passiert." Das Mädchen, das ihre Stimme erhob, rückte ihre Brille zurecht und lag ihr Essstäbchen zur Seite. "Wir dürfen nicht nachlässig werden"

"Da stimme ich dir zu. Ich erwarte jeden Tag, dass Minato eine SMS bekommt, die unseren momentanen Frieden in eine Hölle verwandeln wird."

"Dann sollten wir es eher einen Waffenstillstand nennen, Homura."

"In der Tat, Matsu".

Die beiden Sekirei waren Matsu und Homura. Matsu war Minatos fünfte Sekirei mit der Nummer 2. Sie war nicht nur in der Lage, sich in jedes noch so gut geschützte Computersystem zu hacken, ihre Sekirei-kräfte selbst stützten sich auf die Kontrolle von Sateliten, Datenanalyse und wahrscheinlich noch andere Gehirnkräfte, die Minato niemals ganz verstand. Dafür wurde sie von MBI gefahndet und wenn sie nicht irgendwas geklaut hat, dann wohl wegen sexueller Belästigung. Mit einem Mädchen mit solch perversen Neigungen wollte niemand gern alleine in einem Zimmer sein.

Homura dagegen ließ ihren Ashikabi in Ruhe. Oder seinen? Jeder hatte es schwer, Homuras Geschlecht festzustellen. Die Sekirei war ursprünglich ein männliches Hostclub-mitglied, aber aufgrund von Experimenten, hat sich daraus ein weibliches Wesen gewandelt. Eine Sekirei, die sich nach den Wünschen ihres Ashikabi anpasste. Und da Minato nicht auf Männer stand, wurde aus Homura eine Frau. Das Geschlecht aussen vor gelassen , handelte es sich bei Homura um die Flammensekirei mit der Nummer 6. Ein brandheißes Inferno, mit dem sich niemand gerne anlegen würde.

Das Frühstück verlief ereignislos. Selbst wenn sich ein Streit zwischen den Sekirei, so unterschiedlich wie Tag und Nacht, anbahnen würde, in Izumo würde niemand wagen, die Hausregeln zu brechen. Der Grund war Miya. Die Hausherrin, gekleidet in einem altmodischen Kimono und einem warmen Lächeln auf den Lippen, war gleichzeitig das warmherzigste als auch furchterregenste Wesen, das Minato jemals in seinem Leben kennengelernt hatte. Miya wäre in der Lage, nicht nur alle sechs seiner Sekirei zu besiegen, sie würde jeder einzelnen solche Schrecken zeigen, dass sie ihres Lebens nicht mehr glücklich würden. "Das Essen war wirklich lecker, Musubi. Gute Arbeit. Kümmerst du dich nun bitte um den Abwasch?" Ihre Stimme klang immer lieblich, wie die einer Mutter. Auf irgendeine Art und Weise war sie ja auch so etwas ähnliches wie eine Mutter für ihre Mieter. "Jawohl, Miya-sama. Und danke für das Lob! Ich werde für Minato diese Aufgabe nicht vermasseln!"

"Wie wie wie bitte? Für Minato tut ihr dies? Dann werde auch ich nicht versagen! Für euch, Minato, werde ich den Tisch schneller und besser abräumen als Musubi ihn gedeckt hat. Ich werde gegen sie nicht verlieren!"

Tsikumi nahm mit diesen Worten auch ihre Pflichten war und beide stellten jeweils einen neuen Rekord auf. Selten waren die Pflichten am Morgen so schnell erfüllt. Um genauer zu sein: Noch nie war die Frühstückszeit in der Maison Izumo vor Acht Uhr Morgens beendet.

Tsikumi baute sich vor den anderen Hausbewohnern auf, die bereits im Hauptzimmer versammelt waren. Die Hände an den Hüften, die Brust nach außen, bot sie ein stolzes Bild ungebrochener Stärke. Laut verkündete sie: "Es ist die Pflicht, der wahren Ehefrau, für ihren Mann zu sorgen und das Haus im tadellosen Zustand zu erhalten. Minato, ich habe meine Pflichten erfüllt und habe mal wieder bewiesen, dass ich..."

"Fertig." Musubi platzte herein und hopste an Minatos Seite, womit sie Tsikumi die Worte abschnitt, sodass sie ihr im Halse stecken blieben.

"Musubi, ihr... ihr... wie wie könnt ihr..." Tsikumi war sichtlich frustriert über die Tatsache, dass Musubi ihr so simpel die Show gestohlen hatte. Vor allem so simpel. Fast schon frech. Doch eine Tatsache musste sie ganz besonders schwer herunterschlucken: Sie hatte dieses Duell um Minatos Gunst verloren, jedenfalls in ihrer Welt des endlosen Konkurrenzkampfes um den ersten Platz.

"Hey, reg dich ab, lass gut sein, Tsikumi." Eine Hand legte sich auf die Schulter, eine Fahne in die Nüstern der Wasser-sekirei. Kazehane beruhigte die Situation, als plötzlich ein Handy-klingelton ertönte. Minato kramte in seinen Hosentaschen.

"Es ist eine SMS" erwähnte Minato ganz beiläufig. "von..." Er klang schockiert. "Hiroto Minaka."

Mit einem Mal fühlte sich Minato als hätte er kein Handy, sondern eine Tüte Gummibärchen in einem Kindergarten ausgepackt. Alle seine Sekirei stürzten sich auf das Display seines Mobiltelefons, ungeachtet des Ashibakis, der an den Händen hing, die die kleine Leckerei herausgezaubert hatten.

"Aufgepasst, meine Lieben Ashikabi und Sekirei. Hier ist Hiroto Minaka. Ich hoffe, ihr habt eure wohlverdiente Pause genossen, denn nun geht es wieder heiß her in unserem Sekirei-Projekt. Ich habe ein neues Preisausschreiben zu verkünden. Eine brandneue Sekirei ist in Shinto Teito freigelassen worden und sehnt sich sicherlich schon nach ihren Flügeln. Doch damit nicht genug: Wer Nummer 109 berflügelt, hat sich noch ein ganz besonderes Präsent verdient, das im Tower von MBI nur darauf wartet, vom Gewinner abgeholt zu werden. Gebt euer bestes, um diesen Wettbewerb für euch zu entscheiden! Ich freue mich schon darauf, die Überraschung an den Glücklichen überreichen zu dürfen."

"Nummer 109? Was faselt der da?"

"Ich dachte, es gäbe nur 108 Sekirei"

"Laut der SMS gibt es wohl eine mehr"

"Unmöglich."

"Meinst du, Minaka lügt uns an?"

"Ich hoffe, die Frage war nicht ernst gemeint."

"Ich weiß nicht so ganz...Minato, was denkst du darüber?"

Die wild durcheinanderredenden Sekirei bemerkten jetzt erst, dass Minato verschwunden war. Sie richteten ihre verwirrten Blicke zuerst auf eine zuckende Hand, die in diesem Moment das Handy fallen ließ. Langsam folgten sie der Spur bis sie Minatos Körper fanden. Stück für Stück gingen sie von ihm herunter, bis nur noch sein Kopf vergraben war, unter dem Rock von Tsikumi, die noch etwas schwer von Begriff war. Doch nun verstand auch sie, und ihr Gesicht wurde knallrot. "WIE KÖNNT IHR ES WAGEN!"brüllte sie und mithilfe ihrer Kräfte durchnässte sie ihren Ashibaki von oben bis unten.
 

Eine Antwort bekamen die Sekirei fürs erste nicht, denn außer einem gewimmerten "du....hast dich... auf mich... gesetzt...." gab Minato keinen Mucks mehr von sich.

Wenige Minuten später war alles wieder vergessen, und der arme Ashikabi hatte sich erholt. Er las sich nun auch die SMS durch. "Was bedeutet das?" Minato sah nun weder besorgt noch beängstigt aus. Bei jeder SMS von MBI sorgte er sich vor allem darum, welche Gefahren dies für seine Sekirei zu bedeuten hätten, doch eine ganz besondere Zahl weckte in ihm mehr Neugierde als er sich Sorgen konnte. 109. Eine Nummer über der offiziellen Anzahl an existierenden Sekirei. Einerseits war es unmöglich. Andererseits hatten sie es mit Minaka zu tun. 'Hier ist Hiroto Minaka'. Er war also zurück. Es war merkwürdig still um das Sekirei-projekt geworden, seit dem Sturm und Einsturz auf den alten Tower war Minaka verschollen. Der Direktor deutete an, dass Abriss und Neubau eines neuen Towers lange geplant waren, und so wurde auch in seiner Abwesenheit ein neuer, gewaltigerer Turm gebaut. Niemand hatte es für möglich gehalten, dass etwas so großes überhaupt in so kurzer Zeit wieder hochgezogen werden konnte. Doch Minaka war dafür bekannt, immer genau dies zu tun, was niemand erwartete oder für möglich hielt.

"Ich schau direkt mal nach, ob ich was in der Datenbank finde. Auch wenn es mich wundern würde, so etwas übersehen zu haben." Matsu klang ebenso überrascht wie die anderen, doch verstand man es bei ihr am besten. Brüstete sie sich doch täglich damit, MBIs Entwicklung täglich von ihren Computern aus zu überwachen.

"Macht nichts, Matsu. Vielleicht haben sie das ganz besonders geheim gehalten. Es kann genug Gründe geben, wieso es nicht deine Schuld war."

"Danke, Minato... Nun, auf gehts, lasst uns der Sache auf den Grund gehen!"

Auf Matsus Ansage folgten ihr alle in ihr Zimmer.

Zur selben Zeit breitete eine Gestalt ganz in weiß ihre Arme vom Dach des neuen MBI-Towers aus. Minakas Cape wehte im Wind und seine Erscheinung erinnerte an einen Himmelsboten, ganz in weiß gekleidet, die Augen von einer weiß spiegelnden Brille bedeckt. In seiner Hand hielt er noch sein Handy.

"Es ist vollbracht." sprach er.

"Und was genau ist vollbracht?"

Hinter Minaka stand eine junge Frau, die bereits eine Vorahnung hatte. Mit strengem Blick musterte sie den Rücken des Direktors, der sich nicht die Mühe machte, sich umzudrehen.

"Ah, guten Morgen, Takami. So früh schon wach? Diesen Fleiß kann man nur loben."

"Lenk nicht ab, beantworte mir meine Frage."

"Direkt wie immer, was? Nun, Nummer 109 ist jetzt leider abgehauen, daran kann man nichts mehr ändern. Ich dachte mir, sie als Preis auszuschreiben, für den ersten der sie findet. Sozusagen als kleines Comeback-Geschenk vom Direktor selbst. Was hälst du davon?"

"Ich halte davon, dass man dir das Handy abnehmen sollte. Wie konntest du nur?"

Takami wurde wütend. Sie sah, dass es nichts brachte, den Direktor anzuschreien, und stürmte zurück in das Gebäude.

"Nummer 109. Die halbgöttische. Vom Olymp gefallen wie einst der große Held Hercules. Wirst du es schaffen, aufzusteigen? Oder wirst du nur ein Küken mit gebrochenen Flügeln bleiben? Zeig mir deinen Willen! Zeig mir, dass deine Flügelchen denen der anderen in nichts nachstehen!" Minakas Grinsen wurde breiter während die Morgendämmerung seinen Turm und ihn selbst in gleißendes Licht tauchte.

“Naaa also. Darf ich präsentieren? Nummer 109, Shizuka!”

Mit diesen Worten schlug Matsu auf die ENTER-taste ihrer Tastatur und es öffnete sich ein Profil. Alle wichtigen Daten waren hier zusammengefasst. Ein Bild war auch vorhanden, das direkt Kusanos Aufmerksamkeit erregte. Sie tapste nach vorne und zeigte mit dem Finger auf das Gesicht mit den braunen Augen und mittellangen, ebenfalls bräunlichen Haaren. Ihr Gesichtsausdruck war nicht sehr fröhlich. “Die kenne ich. Sie war auch bei MBI. Sie war aber immer weggesperrt. Sie sah auch so traurig aus, ich hätte mich gerne mit ihr angefreundet.”

“Das ergbt Sinn.” Matsu richtete ihre Brille, während sie den Bericht über Nummer 109 durchlas. Sie nahm die Informationen schnell in sich auf und hatte sie perfekt verinnerlicht, dies war auch eine ihrer Fähigkeiten als Gehirn-typ. Die schlaue Sekirei nahm die Hände von Maus und Tastatur, um ihren Stuhl zu drehen, und sich den anderen zuzuwenden.

“Laut dieser Akte hat Nummer 109 die DNA von Sekirei Nummer 1, Mi...”

Matsu hielt sich die Hände vor den Mund. Fast hätte sie sich verplappert. Und wenn das passiert wäre, wäre sie dran gewesen. Sie fing an, zu grinsen, während sie ein total durchschaubares Pokerface aufzulegen versuchte.

“Mi...?” Fragte Minato interessiert, der gar nicht bemerkte, dass die Farbe aus Kazehanas und Homuras Gesichtern verschwand, zweier Sekirei, die auch eingeweiht waren.

“...Miiiist, wollte ich sagen. Mist, mir ist gerade eingefallen, dass ich für die Einkäufe heute zuständig bin. Das sollte ich noch vor der Mittagszeit erledigen, hahaha.”

“Das solltest du, Matsu-san. Sonst wird Miya-san noch böse,” fügte Musubi hinzu. “Wo ich gerade ihren Namen erwähne: Du hast dein Mist erst so lang gezogen, es klang fast als wolltest du...” “Oh, Musubi,” unterbrach sie Kazehana. “Ich weiß, das hat sich fast auf 'Miete' gereimt. Und wo wir davon sprechen, ich bin diesen Monat echt spät dran.” Minato wunderte sich ein wenig darüber, dass nun zwei seiner Sekirei ertappt kicherten und versuchten, irgendetwas herunterzuspielen. “HAH, nun hab ichs.” Musubi klopfte eine Faust auf ihre Hand. “Minato-sama, wir sind auch spät dran mit der Miete”. “oh nein.” Minato klappte zusammen. “Musstest du mich unbedingt jetzt daran erinnern?”

Die Tür zu Matsus Zimmer öffnete sich, Miya trat herein. “Oh, hallo zusammen, da seid ihr.” Miya trug wie immer ein warmes lächeln, das sie immer beibehielt, egal was sie tat oder sprach. “Wie ich sehe, habt ihr bereits etwas über die neue Sekirei herausgefunden. Habt ihr was dagegen, wenn ich zuhöre?”

Matsu, Kazehana und Homura waren zum Unverständnis der anderen Anwesenden vor Angst erstarrt. Minato glaubte sogar, dass Matsus Gesichtsausdruck einer Person ähnelte, die auf der Schwelle zum Tod stand. Homura erhielt als erster seine Fassung zurück und empfing die Hausherrin. “Aber keineswegs, komm nur rein, Miya-san”.

“Danke, du bist zu gütig, Homura”. Miya saß sich auf den Boden. Es war selten, dass Miya sich so durchschauen lies. Minato glaubte sogar, dass er es noch nie gesehen hatte, dass Miya sich so ungeniert für die Angelegenheiten ihrer Mieter interessierte. Sie sorgte sich um jeden hier, doch tat sie das normalerweise subtiler. Minato war sich sicher: Miya musste eine Art persönliches Interesse an dieser Geschichte haben.

“Nun, wie ich bereits sagte,” Matsu hatte ihren Schock überwunden und ihre Brille wieder aufgesammelt, die ihr noch vor einer Sekunde von der Nase fiel. “Nummer 109 ist ein Spezialfall: Sie wurde erst kürzlich erschaffen, aus den Genen der Nummer 1. Sie ist aber kein Klon. Die DNA der Nummer 01 wurde nur ergänzend verwendet. Deshalb verfügt sie auch über komplett andere Fähigkeiten: Das Licht. Das Ausmaß ihrer Kräfte ist jedoch unbekannt, da sie sich stur weigerte, zu kämpfen oder ihre Fähigkeiten einzusetzen. Das ist jedoch nicht alles. Sie scheint auch Anlagen eines Ashikabi zu haben. ”

“Was? Geht das überhaupt?” Minato hatte schon viele seltsame Dinge erfahren, seit er im Sekirei-projekt mitwirken musste, doch nun schienen sich sogar festgelegte Naturgesetze für Sekirei nicht mehr sicher zu sein.

“Unmöglich”, fügte Homura hinzu. Vergriff sich Minaka wirklich noch weiter an den Körpern der Sekirei? Hatte er nicht schon genug angerichtet, mit annulierten Nummern oder dem Körper der Flammensekirei selbst?

“Die Informationen sind größtenteils unter strengster Geheimhaltung. Ich kann euch nicht viel sagen, doch sie ist als Sekirei verzeichnet”. Matsu lies eine kurze Kunstpause durch den Raum gleiten. Sie musste erstmal selbst verarbeiten, was sie da laß, bevor sie es aussprechen konnte. “Sie ist eine Sekirei, die Sekirei beflügeln kann, selbst bereits beflügelte.”

“Was? Jetzt hör aber auf, der erste April ist längt vorüber.” Kazehana versuchte, daran zu glauben, dass es ein schlechter Scherz sei, doch innerlich wusste sie, dass Matsu so nicht klang, wenn sie scherzte.

“Nein. Niemals”. In Homuras Stimme war die Empörung klar erkennbar. “Wenn so eine Sekirei im Umlauf ist, wird alles im Chaos versinken. Keine Sekirei wird mehr sicher sein. MINAKA.”

Eine kalte Dusche überströmte Homura. Tsikumi verkrampfte ihre Haltung, die Finger in ihre Arme gebohrt. Homura war ihr dankbar, dass sie seine Wut ein wenig dämpfte, doch sah er ihr an, dass sie nicht weniger empört war.

“Aber, aber. Lautes Gebrüll ist in der Maison Izumu streng verboten. Das solltest du wissen, Homura.” Miya hörte man keine Abneigung heraus, doch konnte niemand ihr Gesicht lesen. Etwas in ihren Augen war jedoch anders. Minato konnte es nur nicht feststellen.

“Aber, wenn diese Sekirei trotz allem eine Sekirei ist, heißt das nicht, dass sie ebenso von anderen Ashikabi beflügelt werden kann?” Minato hatte eine berechtigte Frage in den Raum gestellt.

“Das wüsste wohl jeder gerne”, fügte Matsu hinzu. “Leider steht hier nichts eindeutiges. Aber es ist davon auszugehen. Das schlimmste Szenario wäre, wenn sie als Sekirei in der Lage dazu wäre, einen Ashikabi zu finden, aber aufgrund ihrer Ashikabi-veranlagung fremde Sekirei weiterhin beflügeln könnte. Sie könnte sich dann, obwohl sie bereits mit einem Ashibaki verbunden wäre, Sekirei für sich selbst sammeln. Das ist so ähnlich vorzustellen wie ein Vampir, der seinem Meister dient, der ihn gebissen hat, dem aber immer noch freisteht, so viele eigene Vampir-diener zu beißen wie er will. Wenn so eine Sekirei zum Beispiel Higa in die Hände fiele, wäre das eine Katastrophe. ”

“Dann ist es entschieden!” Minato stand auf, um seinen Entschlossenen Worten Ausdruck zu verleihen. “Wir nehmen an Minakas Spiel teil. Wenn wir Shizuka gefunden haben, werden wir uns überlegen, wie wir ihr am besten helfen können. Sie darf auf keinen Fall wegen ihrer Fähigkeiten missbraucht werden!”

“Solange ihr sie nicht direkt beflügeln müsst, Minato.” Der Angesprochene wurde aus seiner heldenhaften Haltung gebracht und begann, sich zu verteidigen. “Tsikumi! Ich habe nicht einmal daran gedacht! Sie braucht nun mal unsere Hilfe.” Tsikumi lockerte ihre Haltung und lächelte. “Ich weiß, Minato. Ich habe nur gescherzt, dieses Mädchen ist ohnehin nicht euer Typ.”

Miya lächelte ein wenig breiter und verließ den Raum. Nun durften die jüngeren wieder unter sich sein.

“Genau, denn ich bin das.” Musubi stellte eins ihrer Beine auf den Tisch, um sich in Pose zu werfen. “Was sagt ihr da?” Tsikumi funkelte Musubi wütend an. “Unser Wettbewerb endete Unentschieden, wenn ich mich recht erinnere. Ihr habt kein Recht...”

Die beiden Streithühner wurden unterbrochen. Kusano packte Minato am Bein und zerrte ihn zu sich, etwas Abseits der Sekirei-versammlung. “Aber aber, diese Egoistin, Kusano, wie...” Tsikumi wurde zum Schweigen gebracht, als sie Kusanos bittende Augen sah, die den Tränen nahe waren.

“Großer Bruder? Bitte rette Shizuka. Ich will, dass sie so viel Spaß hat wie ich seit ich dich getroffen habe”.

“Natürlich, Ku-chan.” Minato legte die Hand auf Kusanos Kopf, und streichelte sie sanft. “Wir finden sie und kümmern uns um sie.”
 

“Ich würde achtgeben, Mina-tan”. Auf Matsus Computerbildschirm klappte ein roter Kasten auf, der anscheinend etwas wichtiges beschrieb. Diese fuhr fort: “Hier steht, dass Shizuka ausgebrochen ist. Ihr Status: Gefahndet. Ich schätze, dass diese Sekirei draussen herumläuft, hatte MBI niemals gewollt.”
 

In der Zwischenzeit regte sich etwas im hohlen Baum, den sich Shizuka als Schlafplatz ausgesucht hatte. Die Sekirei mit der Nummer 109 gähnte und sprang aus ihrem Loch. Freiheit. Sie war jetzt erst dazu in der Lage, sie bewusst zu genießen. Sie holte tief Luft. Soviel frischer als im Labor. Ein Traum. Doch etwas riss sie heraus: Aus Reflex sprang sie in ein Gebüsch, als ein junges Pärchen über den Weg lief. Die Jahre in Gefangenschaft hatten die Sekirei paranoid gemacht. Sie musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass in der großen, weiten Welt nicht nur Professoren, Doktoren und Sicherheitsmänner herumliefen. Sie besinnte sich aber auch, dass MBI die Verfolgung nicht so einfach aufgeben würde. Wenn Shizuka nicht wieder in Gefangenschaft landen wollte, musste sie sich verkleiden. Sie irrte durch Gebäusche, mied sonnige Plätze, suchte stets die schattigen Straßen auf. Eine alte Decke aus einer der zwielichtigen Gassen diente ihr schließlich als Tarnung. Sie warf sich den leicht müffelnden Fetzen Stoff über. Nun konnte sie sicher durch die Stadt laufen. Selbst wenn das Disziplinarkommando sie nun erspähte, ihr Gesicht und Oberkörper waren bedeckt. Doch alle Probleme hatten sich damit nicht gelöst. Laut dem Sonnenstand war es schon später Vormittag. Ihr Magen knurrte fürchterlich. Die Flucht hatte sie viel Energie gekostet und nun hatte sie großen Hunger. Doch wie sollte sie sich etwas zu essen kaufen? Im Labor wurde für sie gesorgt, sie hatte nie Bedarf für Geld. Eine MBI-VIP-Karte bekam sie auch nie ausgehändigt, wie es bei freigelassenen Sekirei der Fall war. Shizuka war eine ungeplant geflüchtete Sekirei. Vielleicht würde MBI bald Fahndungsplakate von ihr aufhängen. Was wäre, wenn MBI sogar soweit gehen würde, sie in den Nachrichten als geflüchtete Schwerverbrecherin zu fahnden? Die Verzweiflung stieg in ihr hoch. Was sollte sie nur tun?

Shizuka blieb urplötzlich stehen. Ihr Herz fing an zu schlagen. Etwas war anders. Ihr kam diese Straße so bekannt vor. Wie sie dort stand. Bis ins kleinste Detail, selbst die Fernsehwerbung, die im Schaufenster zu ihrer Linken abspielte, hatte sie schon einmal... geträumt.

Sie versuchte sich daran zu erinnern, wie der Traum weiterging. Eine Person in schwarz. Eine seltsam vertraute Verbindung. Sie fühlte sich hingezogen. Sie erinnerte sich, wie sie unaufhaltsam auf ihn zuging. Ihn umarmte. Sich sicher fühlte.

“Au, hey!” Shizuka schreckte auf. Sie lag auf dem Boden. Was war passiert? Sie fand zurück in die Realität. Sie hatte in ihrer Gedankenverlorenheit irgendjemanden geschubst. Dieser hatte sich erschrocken und sie seinerseits zur Seite geschubst, dass sie stolperte und auf dem Boden landete. Sie hob ihre Kapuze, wenn man den Stofffetzen über ihrem Gesicht so nennen durfte, ein wenig nach oben, um etwas mehr zu erkennen. “Oh, entschuldige. Hast du dich verletzt? Lass mich dir aufhelfen.” Was ging hier vor sich? Shizukas Herz raste. Sie schlug die Hand, die ihr angeboten wurde, zur Seite, sprang auf und rannte, so schnell sie konnte. Sie hielt nicht mal an, als sie schon mehrere Straßen abgeboben, der Fremde längst außer Reichweite war. Sie wurde erst aufgehalten, als sie auf etwas weiches stieß, das sie zurückprallen ließ. Doch statt auf dem Boden zu landen, fingen sie ein paar Arme auf. “Hey, hey, wohin des Weges? So eilig?” Shizuka starrte nach oben. Sie war so durcheinander, sie wusste gar nicht, was sie tat. Das Gesicht konnte sie gar nicht so gut erkennen, da ihre Augen verdeckt waren und ihr unteres Sichtfeld komplett von der Oberweite der Person verdeckt wurden, die ihren Aufprall abgefedert hatte. Nun, da sie sich beruhigte, baute sich das Adrenalin ab und sie spürte einen brennenden Schmerz in ihrer Hand. “Oh Gott”. Die Fremde klang bestürzt, aber trotzdem fand sich eine vertrauenserweckende Wärme in der Stimme. “Was ist denn mit deiner Hand passiert? Sie ist verbrannt. Komm mit, ich bring dich ins Krankenhaus.” Shizuka entschied, dass diese Person – fürs erste- vertrauenswürdig genug für sie war, ihr zu folgen. Das war für den Moment besser, als ziellos und hungrig herumzuirren. Doch diese Verbrennung machte ihr Sorgen. War es der Mann in schwarz?
 

Selbiger Mann stand immer noch am selben Fleck wie festgewurzelt. Die Tatsache, dass er gerade ein fremdes Mädchen weggeschubst hatte, beschäftigte ihn weniger als dass sein Herz unkontrolliert schlug, und ihm ganz heiß wurde. Dies war auch der Grund, wieso er so überreagierte und sie ausversehen verbrannte. Dass seine Kräfte außer Kontrolle gerieten, passierte ihm nicht mehr seit er... Was war nur los mit ihm?

“Das war Nummer 109, nicht wahr?” Kazehana sprach aus, was Homura nichtmal zu denken wagte. Doch innerlich wusste er, dass es stimmte. “Das kann nicht sein.” Homura rang um seinen klaren Verstand. “Ich kann nicht auf jemand zweites reagieren, ich...” “Weißt du noch, was Matsu gesagt hat?,” unterbrach ihn Kazehana wieder. “Sie wäre in der Lage, dich von Minato zu stehlen”. “Aber, dass...” Homura holte tief Luft. Langsam bekam er seine Fassung zurück, auch wenn es ihm anzusehen war, dass es ihm nicht leicht fiel. “...dass eine neue Sekirei sogar das Gleichgewicht durcheinanderbringen kann, die Ordnung der Ashikabi und deren Sekirei. Das ist doch ein Verbrechen”. “Eigentlich ist das ganze Projekt ein Verbrechen, Homura. Komm, gehen wir erst einmal nach Hause. Während du deine Schicksalhafte Begegnung verarbeitet hast, habe ich die Kohlköpfe für Miya bereits eingekauft”. Homura hatte den Eindruck, dass die Wind-sekirei sich über ihn lustig machte, verkniff sich aber weitere Kommentare. Die beiden machten sich auf den Weg zurück, um das Mittagessen vorzubereiten und Minato von ihrer Begegnung zu erzählen.

Kapitel 3 In der Maison Izumo

Kapitel 3

In der Maison Izumo

Shizuka lag in einem Krankenbett, einen Verband um ihrer Hand. Der Arzt meinte, dass es nichts schlimmes sei, doch das störte Uzume nicht. Die Verbrennung sah viel schlimmer aus, als die beiden sich zufällig auf der Straße trafen. Trotz allem sollte das Mädchen über Nacht im Krankenhaus bleiben, auf Anfrage Uzumes im selben Zimmer wie ihr Ashikabi, Chiho.

"Du bist eine Sekirei, nicht wahr?", konfrontierte die Bändersekirei den Neuzugang. Shizuka schrak auf, obwohl keinerlei Feindseligkeit in ihrer Stimme lag. "Beruhig dich, bitte". Chihos Stimme war freundlich und beruhigend. "Du bist hier sicher. Auch wenn du Nummer 109 bist, wir haben kein Interesse daran, dich zu beflügeln". "Woher wisst ihr dann, dass ich Nummer 109 bin?" Shizuka blieb vorsichtig. "Hier." Chiho hielt Shizuka ihr Handy vor die Nase. Der Text ließ sie erschaudern. Dass sie sich vor MBI in Acht nehmen musste, war eines. Doch nun fand sie sich in der Situation wieder, dass jeder Ashikabi ihr Feind war. Anscheinend aber nur fast jeder, wie sie sich korrigieren musste. Diese beiden hatten genug Chancen, sie zu überwältigen, taten es aber nicht. Sie entschied, sich den beiden anzuvertrauen.

Als der Abend dämmerte, lag Homura schwitzend in seinem Bett. Er hatte Minato und den anderen Sekirei anvertraut, dass er Shizuka nicht nur traf, sondern auch auf sie reagierte. Es wurde wieder viel darüber diskutiert, wie so etwas möglich sei, wie es funktionierte, doch nur ein einziger Satz geisterte im Kopf der Flammensekirei umher: Minato versicherte ihm, dass er ihn frei entscheiden ließ, was er tat. Als ob es da eine Frage gäbe. Sein Ashikabi war Minato, niemand anderes. Allmählich fing er an, diese Nummer 109 dafür zu hassen, seinen Körper so durcheinander zu bringen, hatte er gerade erst seine Stabilität gefunden. Er wusste gar nicht, wann er einschlief, doch quälte er sich noch eine ganze Weile mit seinen Gefühlen herum.

Der nächste Tag verlief ereignislos. Minato und seine Sekirei teilten sich in Zweiergruppen auf, wobei niemand etwas von Nummer 109 finden konnte.

Im Krankenhaus zappelte Shizuka ungeduldig herum. Sie hatte am Vortag alles erzählt, auch dass sie gerne Kusano, ihren Bruder Shiina und die Flammensekirei kennenlernen wollte. Sie erklärte auch ihre seltsame Begegnung mit dem Mann in schwarz, woraufhin Chiho ihr erzählte, dass sie auch so etwas ähnliches erlebt hatte, bevor sie Uzume kennenlernte. Das könnte jemand gewesen sein, der auf sie reagierte. Der Verbrennung nach zu urteilen, waren sie sich jedoch sicher, wer das sein musste. Nun wollte Shizuka auf jeden Fall Minato und Homura treffen. Uzume bot ihr an, gemeinsam mit Shizuka zur Maison Izumo zu gehen, wo der Ashikabi Minato lebte. Dummerweise musste die Sekirei noch bis zum Abend des darauffolgenden Tages warten. Es war eine Bitte von Chiho, da sie sich mit der Sekirei anfreunden und mehr Zeit verbringen wollte. Chiho erzählte Shizuka auch ihre Geschichte. Dass Uzume für sie sorgte, und die Krankenhausrechnungen bezahlte. Chiho war nämlich noch bis vor kurzem Dauergast im Krankenhaus. Minato hatte sie zu verdanken, dass ihre tödliche Krankheit geheilt wurde, und sie nur noch zu regelmässigen Behandlungen ins Krankenhaus musste. Am Abend würde Uzume die Sekirei zur Maison Izumo bringen. Sie arbeitete für Chiho, die noch nicht ganz fit war, um ihre Wohnung zu bezahlen. Doch je mehr Zeit verging, desto weniger konnte Chiho die Sekirei ruhig halten. Als die Stunde des Aufbruchs gekommen war, stiegen alle drei in ein Taxi. "Du wirst die Maison Izumo lieben," begann Uzume, zu schwärmen. "Alle sind so freundlich dort und es wird nie langweilig. Nimm dich aber vor der Vermieterin in Acht. Miya ist gnadenlos, wenn du die Hausordnung verletzt. "Wie schlimm ist sie denn?" fragte Shizuka leicht verunsichert. "Nun, ich habe gehört," Uzume begann, ihr fürchterlichstes Gesicht aufzulegen. "...dass die Vormieterin meines damaligen Zimmers mit Haut und Haaren verschlungen wurde, weil sie eine leere Milchtüte in den Kühlschrank gestellt hat." Shizuka bekam es mit der Angst zu tun. "Ich will nicht mehr in die Maison Izumo," jammerte das Nervenbündel während Uzume breit grinste, ihr Ashikabi lächelte glücklich. Es war schön, neue Freunde zu kennenzulernen.

Als das Taxi anhielt, wurde Shizuka herausgelassen. Uzume und Chiho winkten ihr zum Abschied. Nun stand sie vor der Tür. Alles was ihr noch übrig blieb, war anzuklopfen. Sie stand einige Sekunden einfach nur da. Sie war kurz davor, sich jemand fremden anzuvertrauen. Uzume hatte sie mehr oder weniger überrascht und in die Arme geschlossen, es geschah alles automatisch. Doch nun war einfach nur eine Tür vor ihr. Die Frage: Sollte sie anklopfen und ihr Schicksal in das Unbekannte legen? Oder einfach weggehen und sehen, was ihr widerfuhr?

Die Entscheidung wurde ihr abgenommen: die Eingangstür schwang auf und Shizuka wurde durcheinandergewirbelt. Sie konnte nur erkennen, dass etwas schwarzgekleidetes, blondhaariges an ihr vorbeirauschte. Sie rang immer noch um ihr Gleichgewicht, als eine zweite Person sie schließlich zu Boden warf. Dieses Mädchen in einer Miku-ähnlichen Tracht hatte jedoch wenigstens den Anstand, stehenzubleiben und Shizuka aufzuhelfen. “Oh, Entschuldigung”. Mit einer Hand und ohne erkennbare Mühen wurde sie am Arm wieder auf die Beine gestellt. “Tut mir schrecklich leid, ich wollte sie nicht umwerfen. Machen sie es gut”. Das Mädchen rannte mit atemberaubendem Tempo die Straße hinab, ihre leere Einkaufstüte flatterte im Wind. Die Tür ließ sie offen stehen. Shizuka trat langsam hinein, da diese emotionale Hürde überwunden war.

Im Inneren traf sie auf einen jungen Mann. Er sah sie verwundert an. “Oh, ein neues Gesicht? Die Vermieterin ist gerade nicht zu sprechen. Aber sie können es sich gern gemütlich machen”. Für einen Moment herrschte Stille. Shizuka stand immer noch im Türrahmen und wusste nicht, was sie sagen sollte. Wen hatte sie vor sich? Minato? Homura? Jemand fremdes? Einen Ashikabi, der sie nur stehlen wollte? Dem jungen Mann ging urplötzlich ein Licht auf. “Warte mal, bist du nicht...” “...Shizuka!” Ein kleines Mädchen stand im Hausgang. Sie erkannte Shizuka und sprang ihr fröhlich in die Arme. Die einseitige Umarmung wurde von den anderen beiden mit einem überraschten Gesichtsausdruck beobachtet. “Du bist 109, nicht wahr?” Die Frage des Jungen wurde ignoriert. Shizuka sah zum Mädchen herab, dass glücklicher nicht sein konnte. “Du bist Kusano, oder?”

Shizuka erzählte ihre Geschichte und wie sie Kusano immer nur durch ein Fenster sehen durfte. Die drei waren sich einig, dass Shizuka die Maison Izumo zu ihrem Unterschlupf machen sollte. Minato ließ Kusano und Shizuka alleine, um mit Miya zu sprechen. Sie stimmte zu, dass Shizuka nicht frei herumlaufen sollte. Sie würde sich später darum kümmern, Shizuka einen Platz und Arbeit anzubieten.
 

Am Mittag waren alle Sekirei versammelt. Shizuka lernte sie kennen, während sie von sich erzählte.

Das Mädchen, dass sie zuvor über den Haufen gerannt hatte, hieß Musubi. Sie empfing sie besonders herzlich. Kazehana machte einen merkwürdigen, aber freundlichen Eindruck, eine ganze Sakeflasche für sich beanspruchend. Tsukiumi machte ihr ein wenig Angst. Doch mit Kusano verstand sie sich super. Matsu zeigte großes Interesse an ihr, und lud sie zu sich aufs Zimmer ein. Miya, die Hausherrin, war sehr freundlich und zuvorkommend. Sie zeigte Shizuka ihr eigenes Zimmer und teilte sie für die Hausarbeit ein. Nur eine Sekirei vermisste sie: Homura war nicht zu sehen, obwohl sie tief in ihrem Herzen spürte: er war hier in diesem Anwesen.

“Du... kennst meine Mutter?”

“Natürlich.” Minato fiel aus allen Wolken. Shizuka erwähnte, dass Minatos Mutter viel über ihn erzählt hatte. “Sie erzählte mir auch, dass du Kusano beflügelt hast. Und die Flammensekirei soll auch hier sein, Homura.”

“Ja, jetzt wo du es sagst. Wir sollten uns noch überlegen, was zu tun ist.” Matsu mischte sich ins Gespräch ein. “Homura hat berichtet, dass es ihm wieder schlecht geht. Dass er dich getroffen hat und reagiert. Höchst interessant, dass du sogar eine Sekirei durcheinanderbringen kannst, die mit ihrem rechtmässigen Ashikabi verbunden ist.”

“Ich wollte das ja nicht,” erwiederte Shizuka. “Ich habe ja auch diese komischen Träume, diese Gefühle...”

“Hör auf dein Herz.” Minato unterbrach sie. “Du und Homura, tut was ihr für richtig haltet. Wenn er sein Zimmer mal wieder aufschließt, werde ich ihm das selbe sagen, wenn ich ihm ausrichte, dass du hier bist. Aber er hat es sicher schon gespürt.”

“Ja, du hast wie immer Recht, Minato”. Matsu rückte ihre Brille zurecht. “Ihr zwei werdet schon auf eine Einigung kommen. Das wichtigste ist, dass MBI dich nicht wieder in die Finger kriegt. Die Datenbank hat deine Auffindung als höchste Priorität eingestuft. Du solltest dich in der Öffentlichkeit bedeckt halten und niemals allein rausgehen”.

Shizuka nickte. Diese Leute gingen alle so gut mit ihr um. Und sie schienen, Minato zu vertrauen. Sie sollte hier in Sicherheit sein. Sie entschied, sich zuerst in den Alltag einzuleben und Homura die Zeit zu geben, mit seinen Gefühlen auf seinem Zimmer klarzukommen. Sie war die Fremde hier und wollte ihm nicht auf die Pelle rücken. Wenn sie nur gewusst hätte, wie der nächste Tag verlaufen würde...

Besagter Morgen kam rasch. Die Betten in der Maison Izumo waren viel gemütlicher und nicht so unangenehm hart und steril wie in ihrer Zelle. Trotzdem war sie früh auf. Um Vier Uhr morgens stand sie bei Miya auf der Matte und erledigte ihre zugeteilten Aufgaben. Geschirr spülen und vor dem Frühstück die Böden wischen. Sie traf auf Musubi im Hausgang, die ihr tatkräftig zur Hand ging. Musubi war nicht nur freundlich, sondern auch die hilfbereiteste Sekirei im ganzen Haus. Shizuka wunderte sich, ob Musubi jemals den Antrieb verlor. Diese Frage beantwortete sich jedoch eine halbe Stunde vor der Frühstückszeit. Musubi lag auf allen Vieren im Esszimmer und jammerte mit knurrendem Magen, wann es denn endlich Essen gäbe. Shizuka fand es ein wenig lustig, dass Musubi mit leerem Magen ein wenig wie ein Kind war. Als hätte sie es heraufbeschworen, sprang ihr Kusano in die Arme. “Hey, Shizuka. Guten Morgen. Wie geht es dir? Gefällt es dir hier?”

“Guten Morgen Ku-chan.” Shizuka formte ein... Lächeln. “Ja, es ist wirklich schön bei euch.”

“Das freut mich.” Kusano lachte. “Ich muss nun aber in die Küche. Miya-san und ich machen das Frühstück.” Kusano sprang auf und rannte in die Küche.

Tsukiumi hämmerte an Homuras Zimmertür. “Frühstück ist fertig”. Das musste er gehört haben. Er war nun einen ganzen Tag ohne Essen oder Trinken auf seinem Zimmer. T würde nicht akzeptieren, wenn Homura nur eine weitere Mahlzeit verpasste. Sie begab sich zu Tisch.

Homura stöhnte auf. “Jaja, ich komme gleich” murmelte er. Sein Ebenbild reflektierte sich im Spiegel. “So ein hässlicher Körper...” Sein Zustand hatte sich kein bisschen gebessert. Er wusste nicht, was passieren würde, wenn er die Quelle finden würde.

Homura zog sich etwas an. Würde er nichts essen, könnte sein Körper gar nichts mehr ausrichten. Er trat ins Esszimmer. Sein Herz pochte. Er starrte Shizuka an, Kazehana ignorierend, die gerade etwas aus dem Lagerraum brachte und Homura um Platz bat.

“MEINE KOHLKÖPFE!”

Miya wurde aufmerkam. Sie rannte in das Esszimmer, aus dem der Aufschrei herkam. Ihr bot sich eine Szene: Kazehana auf den Knien, vor ihr ein umgestoßener Karton voller Kohlkopfgemüse. An der Wand hing Shizuka, Homura würgte sie.

“Stirb, du bist die Quelle meines Schmerzes!” fauchte er.

“Nein, ich habe doch nichts ... getan,” röchelte sie nur.

Miya reagierte schnell. Ein dumpfer Knall schallte durch das Zimmer. Homura ging zu Boden, die Hand von Shizuka ablassend. Miya hielt eine – nun verbeulte – Bratpfanne in den Händen.

“In der Maison Izumo sind Kämpfe ausschließlich verboten”. Miya erklärte so freundlich, als würde sie einem Neuzugang die Hausregeln zum ersten Mal erklären. Trotzdem merkte jeder, welch Autorität dahintersteckte. “Also sei bitte so freundlich, und vergreif dich nicht an Shizuka, es sei denn du willst morgen auch kein Essen bekommen. Heute gibt es übrigens für dich auf jeden Fall nichts”

Homura verflüchtigte sich, als er wieder aufstehen konnte. Zorn war in seinen Augen.

“Er hasst mich. Er hasst mich, weil er auf mich reagiert.”

“Ach, das ist nur Homura”. Kazehana hatte das Chaos mit dem Gemüse wieder aufgeräumt und sah unbesorgt aus. “Der hatte es immer schwer, wenn es darum ging, die Realität zu akzeptieren.“

“Sieh an, sieh an, wer da spricht, Fräulein Dauerfahne”, tadelte Tsukiumi

die Dauerbetrunkene Sekirei. “Hey, ich bedecke immerhin meine Unterwäsche.” “Wa-wa-waaas?” “Man sollte immer darauf achten, dass im eigenen Keller keine Leichen liegen, wenn man in fremde Gärten schaut.” Nun hatte sich auch Matsu eingeschaltet, die von Kazehana und Tsukiumi nur ungläubige Blicke geernetet bekam. Beide begannen zeitgleich: “Du bist doch Fräulein Most-wanted by MBI”

“Oh, stimmt ja.” Matsu kicherte.

Minato sah die Sorge in Shizukas Augen, die auch von dem Streit seiner Sekirei nicht überspielt werden konnte. “Mach dir keine allzugroßen Sorgen darum. Das wird schon,” sprach er ihr zu.

“Ich hoffe doch...” Shizukas Stimmung besserte sich nicht. Jede Sekirei empfing sie freundlich, außer Homura und das setzte ihr zu. Sie stand auf, um das Geschirr abzuräumen.

Den Tag über erledigte sie ihre Pflichten, unterhielt sich mit einigen Sekirei, doch nicht einmal Tsukiumi konnte ihr weiterhelfen. Homura mied sie, und sein Blick war hasserfüllt.

Kapitel 4 Seele und Mond

Kapitel 4
 

Die Maison Izumo war ein sehr angenehmer Ort. Die Hausherrin war streng, aber nachsichtig. Wer kein Geld hatte, arbeitete die Miete ab. Doch hilfsbedürftige wies sie nicht ab.

Sie schien auch kein Problem mit Sekirei zu haben, über die sie sehr gut informiert war. Vielleicht war es auch unvermeidlich, wenn sämtliche Gäste des Hauses aus Sekirei und ihrem Ashikabi bestanden.

Minato Sahashi hieß er. Er machte einen unscheinbaren Eindruck. Doch hatte er mehrere, starke Sekirei um sich versammelt. Unter diesen war auch Nummer 06.
 

Homura.
 

Mit der Flammensekirei verstand sich Shizuka vom ersten Tag an nicht. Dies hatte sich auch zwei Tage nach der Begegnung zum Abendessen nicht geändert. Homura lief ihr nicht einmal über den Weg. Es schien, als würde Homura gar nicht mehr in der Maison wohnen.

Der heutige Morgen bestätigte Shizuka jedoch erst mit Sicherheit, dass Homura nicht ausgezogen war.
 

„Was soll das heißen, Homura ist schon wieder so früh zur Arbeit gegangen? Das ist der dritte Tag in Folge!“

Shizuka stolperte gerade als Erste in das Esszimmer, da sie für das Frühstück eingeteilt war, und überhörte die gereizte Stimme, die aus der Küche zu kommen schien. Sie hatte vergessen zu fragen, wann sie anfangen sollte, und war daher früher als alle anderen aufgestanden.

„Kagari hat mir erzählt, dass er fürs erste eine frühe Schicht übernehmen muss. Keine Sorge, ich habe sein Lunchpaket schon gestern Nacht vorbereitet.“

Die sanftere, und sehr beruhigend wirkende Stimme wurde direkt von der ersten übertönt.

„Es ist doch vollkommen eindeutig, dass das eine Lüge war. Nach all dem, was Minato für ihn getan hat, läuft er Gefahr, wieder sein altes Selbst zu werden. Und das nur wegen diesem...diesem Flit...“
 

„Ups, aua“. Mit einem Knall landete Shizuka mit dem Gesicht auf dem Boden, vor dem schockierten Gesicht Tsukiumis der Länge nach, und mit allen vier Extrementen ausgebreitet. Miya schien nicht überrascht zu sein, oder versteckte ihre Empörung unter einem sehr guten Pokergesicht. Niemand war sich dem jemals sicher.
 

Die tollpatschige Sekirei wollte in diesem Augenblick am liebsten im Erdboden versinken. Sie hatte nicht vor, zu lauschen, doch hatte sie dies im Endeffekt getan. Sie rappelte sich wieder auf, und versuchte sich zu entschuldigen. Mehr als ein beschämtes Kichern bekam sie jedoch nicht heraus, und bevor Tsukiumi den Mund aufmachen konnte, erhebte sich bereits Miyas Stimme:
 

„Ah, Shizuka! Schön, dass du schon wach bist. Wie sich herausgestellt hat, benötige ich keine große Hilfe beim Frühstück. Was hälst du aber davon, direkt loszugehen, und Brötchen einzukaufen? Wir haben gar keine mehr im Haus. Tsukiumi, magst du sie nicht begleiten? Es ist ihr erstes Mal, und sie kennt den Weg zum Bäcker nicht.“
 

So passierte es, dass die beiden Mädchen gemeinsam die morgendlichen Straßen hinunterliefen. Shizuka machte dabei aus, dass Tsukiumi ihre schlechte Laune aus dem Gespräch mit Miya mitgenommen hatte. Sie schien nicht damit einverstanden gewesen zu sein, wie Homura sich rar machte, und Shizuka hatte ebenfalls ein schlechtes Gefühl dabei, dass sie dabei eine Rolle spielte.

Was Shizuka aber genauso wenig ertrug, war das beleidigte Gesicht, das die Wasser-sekirei aufgezogen hatte. Wieso sollte man diesen Konflikt nicht mit Worten lösen können? Und mit Tsikumi selbst hatte sie doch keinerlei direkte Probleme. Doch wirkte sie viel zu bedrohlich auf Shizuka, als dass sie sich wagte, das Wort zu erheben. Umso mehr jubelte sie innerlich, als ihre Begleitung die verschränkten Arme auflöste, um mit offenen Handflächen zu gestikulieren, und dabei die Stille zu brechen.
 

„Was denkt sich dieser Idiot nur dabei? Eigentlich wäre er heute dran gewesen“

„Du bist doch auf mich sauer.“

Dieser Satz kam mit einem provokanten Unterton aus Shizukas Lippen. Sie hatte Tsukiumis letzten Satz im Gespräch mit Miya sehr wohl interpretieren können, und sie hatte vor, die Sache direkt zu klären, ohne Umschweife.
 

Tsukiumi jedoch, war in ihrem momentanen mentalen Zustand weder empfänglich für direkte Anprangerungen, noch für die subtile, größere Frage hinter dem großen Ganzen, die Shizuka klären wollte.
 

Die einzige Antwort war daher eine Handfläche voll Wasser, die direkt auf Shizuka geschleudert wurde.

Was Shizuka in diesem Moment verspürte, war etwas, das sie noch nie erlebt hatte. Die Zeit schien, stehenzubleiben, als der feindselige Angriff auf sie drohte, einzuprasseln. Der Blick vor Shizuka verengte sich. Ihre Beine bewegten sich, ohne dass sie es bemerkte. Schon stand sie an Tsukiumis rechter Flanke. Noch mitten im Schwung von ihrer Attacke, war sie Shizuka vollkommen schutzlos ausgeliefert. Die Sekirei in der Offensive nutzte diesen Vorteil um... Tsukiumi mit beiden ausgestreckten Armen von sich weg zu schubsen. Ihre Kontrahentin war für eine Sekunde vollkommen verwirrt, aus ihrer Rage vollkommen herausgeworfen. Es war kein Einfaches, einem Wasserschwall aus der nächsten Nähe auszuweichen, doch war es eine ganz andere Sache, wenn jemand mit solch meisterhaften Reflexen – aufgeschreckt oder nicht – keine Technik aufwies, und die kurz aus dem Gleichgewicht gebrachte Opposition nicht weiterhin angriff. Das Mädchen stand einfach nur da, und suchte ihre Fassung, wahrscheinlich nach einem urplötzlichen Adrenalinschub. Tsukiumi hatte im Hinterkopf zwar den Gedanken gefasst, dass die kleine Sekirei nicht unbedingt kampferfahren oder geschult sein musste, doch bewies Kusano, dass dies kein Grund sein sollte, seine Deckung zu vernachlässigen.

Tsukiumis Gegnerin war jedoch kein kleines Kind, und daher verantwortlich für ihre Handlungen.

Und auf Tsukiumis Angriff mit einer feindseligen Handlung zu antworten, statt die Dusche hinzunehmen, war ohnehin eine offene Herausforderung. Aus dieser Situation käme sie nur mit einer Kapitulation, oder...
 

Dies war jedoch vollkommen in Ordnung für Shizuka. Sie sah niemanden in der Maison Izumo als ihren Feind an, und hielt sich als Neuling mit ihrer Meinung zurück, in der Hoffnung, eine friedliche Lösung auf ihre Probleme zu finden. Doch es war untertrieben zu sagen, dass Tsukiumis Verhalten Shizuka massiv gestört hatte. Tsukiumi ging Shizuka meist aus dem Weg, und blieb distanziert, wenn die beiden im selben Raum waren. Die Wassersekirei selbst sprach es nie aus, jedoch spürte Shizuka ihre kalten Blicke, jedes Mal wenn das Thema auf Homura wechselte. Shizuka brannte es unter den Nägeln, mit ihr darüber zu reden, und sie spürte auch, dass Tsukiumi mehr in sich trug, als oberflächlichen Hass. Sie wusste, dass die beiden Freunde sein könnten, wenn sie sich anstrengen würden. Doch Tsukiumi verschleierte ihre wahren Gedanken. Ihre offene Meinung hörte sie nur durch Zufall, heute Morgen in der Küche. Und das brachte Shizuka innerlich zum kochen, auch wenn sie es nicht zugeben wollte.
 

Shizuka wollte diesen Kampf, seit sie in die Küche stolperte. Der Zwist sollte enden, doch nicht bevor sie der arroganten Ziege die Manieren einprügeln durfte, die sie dringend nötig hatte.
 

Ein kurzer Blick. Keine Deckung. Leichte Beute. Shizukas Gehirn war im Kampfmodus. Es brauchte mehr als eine Zicke, um ihren Geist zu benebeln, und nun hatte sie sich wieder vollkommen im Griff. Shizuka verstand auch, dass das, was sie eben erlebt hatte, eine Art Adrenalinschub gewesen sein musste, der Menschen erlaubte, für kurze Momente über ihre Grenzen zu gehen, und in Kampf- oder Fluchtsituationen ihr Überleben sicherzustelllen.

Im Falle einer Sekirei war dies jedoch mehr als das. Jede einzelne Sekirei war für den Kampf geboren und zusätzlich angepasst worden. Das, was Shizuka bei Tsukiumis Attacke verspürt hatte, war etwas, das sie nur im Kampf gegen eine andere Sekirei spüren konnte.
 

Im Licht der Morgensonne wäre niemanden aufgefallen, dass Shizukas Fußsohlen ein sanftes Licht verstrahlten. Auf Shizukas Gesicht formte sich ein überlegenes Lächeln, das Tsukiumi erschrecken ließ. Im nächsten Augenblick sprang Shizuka los.
 

Das Testlabor führte keine Kampfübungen durch. Es war immer das selbe. Gehirnscans, Blutabnahmen, langweilige Datenauslesen. Manchmal jedoch kam ein Mann zu den Tests dazu, der Shizuka für sogenannte „Fähigkeitentests“ entführte. Er war sehr freundlich, und unterhielt sich zwischen den verschiedenen Einzeltests mit ihr. Er war weniger detailliert als Takami, aber er war davon fasziniert, wie sich sein persönlich zugewiesenes Modell machte, dessen Anpassung er komplett vornahm. Eines Tages verschwand er, und kam nie wieder zu ihr. Die Forscher wagten sich niemals ohne diesen Mann an neue Tests heran, und beschränkten sich darauf, zu wiederholen, was in den Akten bereits verzeichnet war. Es waren im Grunde nur verschiedene Manifestationen ihrer Fähigkeiten, keine besonderen Kampftechniken oder fortgeschrittene Tricks. Was Shizuka jedoch für sich aus diesen Experimenten gelernt hatte, war unbezahlbar:
 

Tsukiumi war nicht dumm. Sie wusste, dass Shizuka wieder ihre ungeschützte Seite angreifen würde. Sie sah klar und deutlich, dass die vorlaute Göre vor ihren Augen begann, auf sie zu zu schnellen, und normalerweise würde man bei so einer Geschwindigkeit augenblicklich Kontakt mit dem Feind aufnehmen, und auch keine Möglichkeit mehr haben, die Richtung zu ändern, bevor man frontal aufschlug. Shizuka hatte sich jedoch vor einer Sekunde bereits unglaublich schnell bewegt, und aus einem Winkel angegriffen, der nicht möglich hätte sein sollen. Diesmal rechnete Tsukiumi mit dem Unmöglichen.

Ihren rechten Arm ließ sie diesmal ungeschützt. Tsukiumi hielt diesmal ihren linken Arm schützend vor sich, da sie Shizuka in dem Glauben lassen wollte, ihre Technik durchschaut zu haben, und diesmal mit einer Attacke von links zu rechnen. Würde Shizuka tatsächlich von Links kommen, hätte Tsukiumi die Gelegenheit, sie zu packen und Manieren einzuprügeln.

Jedoch rechnete die Wassersekirei damit, dass Shizuka in Lichtgeschwindigkeit den Angriff in letzter Sekunde ändern und ihre ungeschützte Rechte ein zweites Mal ins Visier nehmen würde.
 

Shizuka bemerkte, dass Tsukiumi, obwohl sie gerade eben bereits von rechts getroffen wurde, keine Anstalten machte, ihre rechte Flanke zu decken. Aus Shizukas Sicht war es die beste Idee, weiterhin ihre dominante Hand zu belasten, solange Tsukiumi keine Offensive gegen ihre Geschwindigkeit fand. Dass Tsukiumi jedoch ihre linke Flanke schützte, als Shizuka sich loskatapultierte, schmeichelte die Licht-sekirei ein wenig. Tsukiumi schien damit zu rechnen, dass Shizuka sich keine großen Chancen mehr ausrechnete, große Treffer auf ihre verwundbarste Stelle zu landen, und vernachlässigte diese dabei total. Ob sie das tat, weil sie Shizukas Taktik glaubte, durchschaut zu haben, oder ihre Geschwindigkeit unterschätzte, das wusste Shizuka nicht, doch es war ihr einerlei.
 

Shizukas Füße blitzten ein zweites Mal auf. Diesmal konnte Tsukiumi es sehen. Nun war der Moment gekommen. Shizuka würde zur Seite springen, und Tsukiumis ungeschützte, rechte Flanke traktieren. In den Händen der Wassersekirei bildete sich in Sekundenbruchteilen ihr Wasserschwert, und sie hob den Unterarm ein wenig nach oben, das offene Messer bereit für das Schlachtvieh.
 

Für einen Moment wurde alles um Tsukiumi schwarz. Ein unbeschreiblicher Schmerz machte sich in ihrer Magengegend breit. Sie kämpfte um ihr Bewusstsein, und blickte unter sich.
 

Shizuka hatte nicht die Richtung gewechselt. Sie hatte in dem kurzen Moment, als sie auf dem Boden aufkam, den Körper gesenkt, einen weiteren Sprung nach vorne gewagt, und sich selbst als fliegende Kopfnussrakete eingesetzt.

Shizuka war sich Tsukiumis Falle nicht bewusst. Doch Tsukiumi war sich nicht bewusst, dass ihre Gegnerin nicht nur um den Sieg kämpfte, sondern für ihre Ehre. Shizuka war nichts wichtiger, als Tsukiumi auf die persönlichste Art und Weise ihre Gefühle zu zeigen.
 

Tsukiumi wusste darauf keine Antwort. Die Geräusche aus ihrem Mund waren schwer als Worte zu interpretieren, während sie langsam nach hinten von Shizuka wegstolperte, und sich den Magen hielt. Sie verstand die Botschaft dahinter: Ein schwaches Mädchen wie sie musste ihren Kopf benutzen, da ein Faustschlag bei ihrer Statur wohl keine Wirkung erzielt hätte. Dieses Mädchen hatte keine andere Wahl, als ihren Körper als Projektil zu verwenden, die einzige Möglichkeit, ihre hohe Geschwindigkeit als Waffe einzusetzen. Und trotzdem hatte es nicht gereicht, Tsukiumi auszuschalten. Anscheinend hatte ihre Gegnerin auch kurz damit zu kämpfen, das Gleichgewicht nach ihrer Kopfnuss wiederzufinden. Eines wunderte die Nummer 09 jedoch: war dieses Mädchen wirklich so naiv, dass sie sich erhoffte, eine einstellige mit einem starken Eröffnungsschlag direkt zu besiegen?
 

„Mir scheint, ich muss euch ein paar Grundregeln des Sekirei-kampfes beibringen. Zum Beispiel, dass man sich nicht mit seiner ersten Attacke direkt verausgaben sollte.“
 

Tsukiumi war vollkommen in ihrem Element, wenn sie unerfahrene Kinder belehren durfte. Mit verschränkten Armen und geradem Kreuz hielt sie den ersten Teil ihrer Predigt, die ihrer unglücklichen Gegnerin mit jedem taktischen Fehler ein weitere Strophe einbringen konnte.
 

Shizuka hätte nur allzu gern etwas passendes geantwortet, jedoch fiel ihr nichts ein. Ihr Sekireikörper war für die Anstrengungen der schnellen Bewegungen angepasst, was jedoch nicht hieß, dass sie nicht nach jedem Stillstand Probleme damit hatte, den Lauf der Zeit wieder wahrzunehmen. Tsukiumi schien dies jedoch mit Shizukas körperlichem Limit zu verwechseln.
 

„Was hast du eigentlich gegen mich?“ schrie Shizuka nun, ohne eine Angriffshaltung mehr anzunehmen. „Was habe ich dir angetan?“ Etwas war anders in Shizukas Augen. Ihr Kampfeswille machte einem besorgten Gesicht Platz.
 

Tsukiumi seufzte innerlich über die Naivität der Göre, die nun mitten in einem Sekireikampf anfing, Worte zu wechseln. Sie sah jedoch kein Problem damit, mitzuspielen. Nach ihren Regeln.
 

„Ich habe Euch unterschätzt, aber das wird mir nicht noch einmal passieren,“ kündigte Tsukiumi laut und deutlich an. „Wenn Ihr mich noch einmal berühren könnt, beantworte ich euch mit Freuden alle Fragen, die ihr mir stellen wollt.“ Tsukiumi zögerte kurz, bevor sie etwas leiser hinzufügte: „... auch wenn es um Homura geht.“
 

Shizuka schüttelte enttäuscht den Kopf. Es war, als hätte sie keine Lust mehr zu kämpfen gehabt. Shizuka war sich dem bewusst. Unter Sekirei waren die Kampfhandlungen bis jetzt nicht über das Niveau einer Ohrfeige zwischen zwei Menschen im Streit gekommen, und sie hätte kein Problem damit gehabt, diesen dummen Streit zu beenden, da die beiden sich nun in ihren Augen genug geohrfeigt hatten. Tsukiumi bewertete das Bild, das sich mit Shizuka darbot eher dem einer verzogenen Göre, die ihre Mutter geschlagen , und nun Angst vor dem Echo hatte. Sie war jedoch keine Göre, sondern eine Sekirei. Und es war Tsukiumis Pflicht, dass Jemand, der Miyas Schutz würdig sein sollte, auch wissen sollte, wie eine Sekirei für sich selbst zu fechten hatte.
 

Shizuka seufzte enttäuscht. Ein Aufblitzen folgte. Tsukiumi scherte sich dieses Mal kein bisschen um eine Schutzhaltung. So etwas sparte sie sich für ebenbürtige Gegner auf. Mit einer Bewegung ihres Handgelenks wütete ein Wirbel aus Wasser um ihr herum. Beim Anblick einer Shizuka, die hilflos im Wirbel gefangen war, zeichnete sich keine Schadenfreude in Tsukiumis Blick ab. Ihr Blick blieb streng und ernst.

Ohne sie eines Blickes zu würdigen schleuderte ihr Wassertornado das Lichtmädchen auf die Straße zurück. Der Tornado blieb bestehen. „Kommt schon, ist das alles was ihr zu bieten habt? Endet hier eure Entschlossenheit bereits?“
 

Shizuka stand sofort wieder auf. Sie starrte den Tornado an. Sie hatte nur Geschwindigkeit. Keine Kraft. Tsukiumis Wirbel war stark genug, sie zurückzuwerfen. Ihre einzige Chance war es, einen Schwachpunkt zu finden. Diese arrogante Sekirei sollte noch bereuen, Shizuka beleidigt zu haben. „Ihr habt noch nichts von meiner Entschlossenheit gesehen! Tsukiumi, die Wasser-sekirei. Ich bin erst am Anfang meiner Suche, und diese Mauer ist die erste, die ich auf dem Weg zu meinem Ziel einreißen werde! Ich bin Nummer 109, Shizuka! Die Sekirei des Lichts!“
 

Mit den letzten Worten blitzte der Boden unter Shizuka auf. Tsukiumi konnte Shizuka nicht ausmachen. Sie blickte schnell umher, wohl wissend, dass nur Sekundenbruchteile den Unterschied ausmachten, ob sie in der Lage war, Shizukas Position auszumachen, oder nicht. Vor ihr, hinter ihr, links, rechts, oben,... oben!

Da dämmerte Tsukiumi, was Shizuka verstanden hatte. In einen Tornado konnte man stets von oben eindringen. Tsukiumi ließ ihren Wasserwirbel in just diesem Moment kollabieren, als sie Shizuka nur wenige centimeter über ihren Kopf ausmachen konnte. Die Verwirrung machte sich Tsukiumi direkt zu nutze, um mit einem Sprung so viel Abstand zu bekommen, wie sie nur konnte. Die Augen der Wasser-sekirei weiteten sich vor Überraschung, als Shizuka sich bereits wieder erholt, und bereit zum nächsten Sprung gemacht hatte, bevor Tsukiumi gelandet war, um die nächste Attacke vorzubereiten. Tsukiumi verspürte in dieser Sekunde etwas, was sie nur selten kannte: Die Angst, einen Kampf zu verlieren. Diese Sekunde machte den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus. Sie wusste sich nicht anders zu helfen, als mit all ihrer Macht einen Wasserschwall Shizuka entgegenzuschleudern.
 

„Verdammt...?!“ Als Tsukiumi den Wasserschwall bereits abfeuerte, dämmerte ihr, dass es für Shizuka ein leichtes sein sollte, auszuweichen und sie abzufangen, während sie wieder landete. Was Tsukiumi erlebte, würde sich ihr ganzes Leben in das Gedächtnis einbrennen:
 

Tsukiumi erhielt keinen Schlag aus ihrem blinden Punkt. Links und rechts von sich sah sie niemanden. Sie blickte wieder nach vorn. Da war sie. Shizuka war direkt in Tsukiumis Wasserschwall gesprungen, und nun in der endlosen Flut gefangen. Sie war so naiv. „Ich habe euch für stärker gehalten, Shizuka. Dann war das doch nur eine großes Mundwerk und ein Glückstreffer, ich muss wirklich sagen,...!“ . Tsukiumi verstummte. Wie töricht sie doch war. Sie wusste nicht wieso, aber die Augen, mit denen Shizuka sie anstarrten, schienen zu weinen. Unter dem Wasser würde keiner sagen können, ob jemand Tränen vergossen hätte, aber Tsukiumi hätte niemals behauptet, dass solch zielsichere, hoffnungsvolle Augen Tränen vergossen hätten. Sie weinten aus den tiefen ihrer Seele, in Sorge um die, die sie im Stich ließe. Gleichzeitig blickten die Augen nach vorn. Sie gab keinen Meter auf, und keinen Fetzen ihrer Sehnsüchte. Diese Sekirei besaß die Entschlossenheit, und das Mitgefühl, die Tsukiumi sonst nur bei jeweils einer anderen Sekirei und einem Ashikabi anerkannte. Shizuka hatte jedoch keine Chance gegen die unendliche Flut. Obwohl sie weiter dagegen ankämpfte, wurde ihr Blick immer schwächer, als sie drohte, zu ertrinken.
 

Shizuka sah nichts anderes als ihren Feind vor Augen. Sie MUSSTE diese Mauer niederreißen. Doch sie kam nicht weiter. Aufgeben war keine Option. Sie musste es weiter versuchen. Die Kraft fing an, sie zu verlassen. Im Wasser konnte Shizuka keinen neuen Antrieb mehr erzeugen, da sie nur wusste, mit ihren Schritten auf festem Boden oder in der Luft durch Lichtpartikel ihre Sprünge zu verstärken. Langsam wurde ihr Blick trüb. War dies das Ende ihrer Reise? Vor ihr erschien das Bild von Takami. Der mysteriöse Professor. Kusano, Minato. Für eine Sekunde blitzte der Rücken eines weißhaarigen Mannes in Schwarz auf, bevor sie das Bewusstsein verlor. „Ho...mu...ra...?“
 

„Co- Shizuka!“ . Tsukiumi stoppte ihre Flut, als sie keinen Widerstand von Shizuka mehr verspürte. Das übrige Wasser ließ Shizuka in Tsukiumis Arme treiben. Selbige hatte einen besorgten Blick im Gesicht. Es ging ihr jedoch weniger darum, dass die besiegte Sekirei einen verletzten Eindruck machte, auch wenn Tsukiumis erster Schock aus Sorge darum war, übertrieben zu haben. Sie erinnerte sich an die Bürde, die Shizukas Augen für einen Moment widerspiegelten.

„ver... sa...gt.... tut....leid....“ Shizuka murmelte im halben Bewusstsein.
 

„Ihr seid so ein Narr.“ sprach Tsukiumi. „Ihr habt es geschafft, mich zu … berühren.“

Kapitel 5 Festival der Gefühle

Kapitel 5 Festival der Gefühle
 

Einsamkeit. Trauer. Leid.
 

Lange war es her, dass sie diese Gefühle in solch hoher Konzentration verspürte, auch wenn sie immer allgegenwärtig waren.
 

Alles war dunkel. Shizuka verspürte keinen Boden unter ihren Füßen. Sie schien in einem Vakuum zu schweben.
 

Für philosophische Fragen über ihre Existenz hatte sie jedoch keine Zeit. Urplötzlich verschlang sie ein Wirbel aus Wasser, der Shizuka vollkommen wehrlos umher schleuderte.

Sie konnte nichts sehen. Das Wasser brannte in den Augen, und drang in ihre Lungen ein. Doch ertrinken konnte sie nicht, Anzeichen eines schlimmen Traums. Das Wasser machte auch keinerlei Geräusche, es war weiterhin vollkommen Still im wilden Gewässer, das der Sekirei deutlich machte, wie unnütz ihr Gewicht in dieser Welt war. Die ohrenbetäubende Stille war es jedoch, was Shizuka an ihrer Situation nicht aushielt. Sie hörte weder ihr eigenes Schreien, noch würde irgendjemand wissen, dass sie existierte.
 

Dem Horror wurde erst ein Ende gemacht, als sie etwas auffing. Shizuka wurde ohne Vorwarnung aus der Wildwasserfahrt gerissen, und befand sich plötzlich in den Armen von... wer war das? Sie konnte sein Gesicht nicht ausmachen. Sie verspürte eine ihr nicht unbekannte Geborgenheit, aber konnte nicht sagen, von wem sie ausgehen konnte. Um genau zu sein hatte Shizuka dieses Gefühl vollkommen vergessen.
 

Genießen konnte sie es jedoch nicht.
 

Erschrocken saß Shizuka auf. Sie lag in einem Bett. Ihrem Bett, dass sie in der Maison Izumo gemietet hatte. Niemand war bei ihr, doch hatte sie das Gefühl, dass jemand sich um sie gekümmert haben musste, sonst wäre sie wahrscheinlich nicht in ihrem Zimmer aufgewacht. Ein leerer Stuhl stand an ihrem Bett.

Shizuka hatte anscheinend einen Aufpasser. Ob dieser überdrüssig zu warten war, oder sich die Beine vertrat, wusste sie nicht, doch sie war erleichtert, alleine erwachen zu dürfen, um ihre Gedanken in aller Ruhe sortieren zu können.
 

Shizuka hatte mit Tsukiumi gekämpft. Es ging um Homura. Shizuka spürte vom ersten Tag an, dass diese Sekirei ihm nahe stand, und sie daher als Störfaktor verstand. Niemand sprach es aus, doch war immer eine seltsame Atmosphäre im Raum, wenn Shizuka und Tsukiumi im selben Raum waren. Es war keine Feindseligkeit zu spüren, sondern eine Mischung aus Sorge und Wut. Shizuka erinnert sich an ihren Traum. Es war die Wut des Wassers zu spüren gewesen. Sie erinnerte sich weiter zurück. An den Kampf gegen die Wassersekirei. Shizuka öffnete mit ihren Attacken ihre Seele, und das galt auch für ihre Gegnerin. Nachdem das Adrenalin des Kampfes schwand, konnte Shizuka den ernsten Gesichtsausdruck Tsukiumis bewerten, den sie bemerkte. Es war ein Funken Mitgefühl zu spüren gewesen, ein Zeichen dafür, dass alle Beteiligten Fraktionen im Grunde über die Situation selbst frustriert waren, und am liebsten in der Lage gewesen wären, etwas dagegen zu tun. Stattdessen konnte man sich nur gegenseitig anfauchen, und – im Falle von Wasser und Licht – sich gegenseitig bekämpfen und der Wut durch Handlungen Luft lassen. Shizuka sank in ihr Kopfkissen, und zerbrach sich den Kopf. Was, wenn der Haussegen nun vollkommen schief hing?
 

„Wenn du dir Sorgen um Tsukiumi machst, hör sofort auf damit. Unter Sekirei ist es vollkommen normal, dass sowas mal auf dem Weg zum Bäcker passiert. Wenn du dich überhaupt Sekirei nennen willst.“

Shizuka schreckte auf, aber war viel zu überrascht, um zu reagieren. Stumm lauschte sie der ernsten, belehrenden Stimme. Sie schien vom Hausgang zu kommen, und den Schrittgeräuschen zu urteilen, entfernte sich die Quelle der Worte direkt wieder.
 

„War das nicht...“ flüsterte Shizuka in ihr Kopfkissen.
 

Sie konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Shizuka entschied sich, das Bett zu verlassen und auf die Suche nach Nahrung zu machen. Das Frühstück hatte sie sicher verpasst. Sie warf einen Blick aus dem Fenster und erschrak beim Anblick der späten Nachmittagssonne. Das Mittagessen hatte sie auch verpasst.
 

„Hoffentlich macht die Hausherrin eine Ausnahme für mich“, sprach das Mädchen zu sich selbst. Sie war im Begriff, in ihre Hausschuhe zu schlüpfen, als ihr auffiel, dass sie gar nicht mehr ihre Ausgeh-klamotten trug. Jemand schien sie in ihren Schlafanzug gesteckt zu haben, einem dunkelblauen Pyjama mit ganz vielen, kleinen Katzen verziert.

Ausgelegt wurde ihr auch bereits etwas passenderes, um sich vor den anderen Bewohnern zu zeigen. Auf dem Nachttisch lag ihr Sport- und Trainingsanzug bereit. Shizuka wunderte sich, aber entschied sich, mitzuspielen. Wahrscheinlich hatte Miya sich um sie gekümmert und noch etwas vor. Kurze Zeit später bewegte sich die Sekirei in die Küche hinunter. Sie trug nun eine kurze, schwarze Hose, darüber ein ärmelloses, pinkes Sportoberteil.

Eine Stimme ließ sie kurz erschrecken:

„Guten Nachmittag, Shizuka. Freut mich, dass du wieder auf den Beinen bist. Wenn es dir wieder gut geht, komm nach dem Essen bitte in den Hintergarten, wenn du so lieb bist.“
 

„Ja, das mach ich. Danke, für das Essen, und alles, Miya-san.“ Shizuka klang ein wenig zurückhaltend. Die Situation verwirrte sie ein wenig, vor allem, da das Haus so ungewohnt still war. Außer Miya, die bis gerade eben noch im Esszimmer saß, und sich nun mit ihrem gewohnt-warmen Lächeln im Gesicht nach draussen begab, war sonst niemand zu sehen oder zu hören.
 

Auf dem Tisch stand ein Teller mit Reis und Gemüse. Das Gericht war schneller verspeist als es Shizuka lieb war. Es war nicht viel, doch es füllte fürs erste den Magen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass die übrigen Hausbewohner ihren Pflichten nachgingen. Was bedeutete, dass zwar einige Sekirei gerade einkaufen gegangen sein sollten, aber einige andere auch nun das Haus hätten putzen müssen. Shizuka beschwerte sich nicht über die Ruhe, auch wenn es sie kurz an ihren Traum erinnerte. Sie schauderte kurz bei dem Gedanken, ihre Zeit jemals wieder in einem einsamen Zimmer fristen zu müssen. Sie bemerkte, dass die Zeit im Labor ihr Angstzustände bescherten, wann immer sie zu Bett ging, oder alleine aufwachte. Eine Tatsache, für die sie die letzten Tage, bei dem ganzen Stress um Homura keine Zeit hatte, zu beachten. Vielleicht war dies ein Grund, größer als ihr Hunger, wieso sie im trostlosen, einsamen Esszimmer so schnell ihre Ration verschlang, und zielstrebig zum Hintergarten hinausmarschierte, wo sie weiterer Sozialkontakt erwartete.
 

Draussen erwartete sie die Hausherrin bereits. Der Garten bot sehr viel Platz für Aktivitäten, und für heute war eine ganz besondere geplant.

„Ah, da bist du ja.“ Freundlich wie immer sprach Miya zu ihrem Gast. „Ich hoffe, es hat dir geschmeckt. Ich erkläre dir jetzt, was wir hier tun werden.“

Nun fiel Shizuka der Stock auf, den Miya bei sich trug. Locker hielt sie ihn in ihrer dominanten, rechten Hand. „Ich möchte, dass du mich angreifst.“

„...wie bitte?“ rutschte es Shizuka heraus. „Du hast mich schon richtig verstanden.“ Miya lächelte weiterhin freundlich wie eine Mutter. „Ich will sehen, was sich verbessern lässt, also nur zu. Es macht mir nichts aus, wenn du sofort alles gibst.“

Shizuka zuckte mit den Schultern. Die Ablenkung tat ihr zur Abwechslung gut, weshalb sie sich auf das Sparring einließ. Doch kannte sie Miyas Stärke nicht. Wäre es richtig, sofort loszulegen und ihre Sekireikräfte einzusetzen? Shizuka trat einen Schritt nach vorne. Sie wusste nicht, was sie erwartete. Einen weiteren Schritt. Der dritte war ein schneller Sprung. Shizuka spürte urplötzlich einen dumpfen Schlag auf ihrem Kopf. Nicht zu stark, doch der Schreck ließ sie stolpern und nach vorne hin umfallen. Erst danach, als sie am Boden lag, realisierte sie, dass ihr Gegner längst nicht mehr vor ihr stand. Die Licht-sekirei richtete sich auf, und konnte ihre Vermutung bestätigen. Miya stand an Shizukas Ausgangspunkt. Sie konnte sich hinter ihren Rücken schleichen, ohne dass Shizuka etwas bemerkte. Da stand sie nun, den Stock in beiden Händen haltend, fast wie eine Lehrerin mit ihrem Zeigestock. Shizuka wurde aus ihrer vollkommen verwirrten Gedankenwelt von ihren Worten gerissen: „Ein bisschen langsam, Shizuka. Würde es dir etwas ausmachen, dich etwas schneller zu bewegen? Das würde uns viel Zeit sparen.“

„B-bist du dir sicher, Miya-san? Wenn ich mit meinen Sekireikräften kämpfe, kann ich sehr schnell sein. Und ich weiß nicht, ob ich es so gut regulieren kann...“

„Ach, das macht nichts. Ich kann mich auch noch etwas schneller bewegen. Und dafür trainieren wir ja. Damit du lernst, mit deiner Kraft umzugehen.“

„Okay, Miya-san. Also, jetzt fange ich an, wenn es genehm ist.“

„Ich bitte darum.“
 

Shizuka konzentrierte sich auf ihre Kräfte. Es war zwar Sommer, doch im späten Nachmittag stand die Sonne ungünstig, sodass jeder sofort gesehen hätte, wie ihre Fußsohlen begannen, zu leuchten. Diesmal wurden keine Schritte gemacht. Shizuka verschwand sofort von Ort und Stelle. Es war nur ein kurzer Augenblick, da würde sie Kontakt mit Miya machen. Doch da, wo Shizuka hinsprang, und einen Tritt platzierte, war keine Miya mehr. Shizuka nahm so viel Schwung, dass sie sich noch einige Male im Kreis drehte, bevor sie schwindelig auf die Knie ging. „E-e-e-e-e-entschuldige, Miya-san. Ich br...brauche kurz einen Mo-mo-moment...“

Um Shizuka drehte sich alles, und sie nahm nur ein unschuldiges Kichern wahr. Verständlich, bei dem Bild, das die Hausherrin wohl gerade geboten bekam.
 

Ein Paar neugieriger Augen beobachtete die beiden. Aus einem Fenster heraus musterte Homura die beiden trainierenden. Er konnte Miya schon immer mit seinen Augen folgen, er beobachtete sie schon immer, wenn sie die Jungen trainierte, aufzog, sich um sie sorgte, wie um ihre eigenen Kinder. Ihr heutiges Opfer war Shizuka. Sie schien auf ihre Geschwindigkeit stolz zu sein, doch bewegte sie sich langsamer als Miya. Eine erbärmliche Spezialfähigkeit, wenn sie von jemanden auf ihrem eigenen Gebiet geschlagen werden konnte, von Typen, die sich gar nicht auf Geschwindigkeit spezialisierten. Sie schien auch gar keine Kontrolle über ihre Bewegungen zu haben. Der Beobachter schüttelte den Kopf, und schlug sich die Hand vor sein Gesicht, als sie mit voller Kraft eine Mülltonne wegtrat, die auf der Straße landete, wofür sie von Miya mehrere Strafschläge auf den Kopf erhielt.
 

„Sie kämpft nicht annähernd auf dem Level, als sie gestern mit mir kämpfe.“
 

Die Flammensekirei drehte sich zur Seite und erblickte Tsukiumi. Er war für einen Moment so in den Kampf vertieft, dass er gar nicht bemerkte, wie sie sich zu ihm gesellte, und den Kampf ebenfalls beobachtete. Während Shizuka von Miya dazu genötigt wurde, den, nun auf der Straße verteilten Abfall zusammenzukehren, und die Mülltonne wieder aufzustellen, nutzte die Sekirei des Wassers die Pause, um Homura aus seiner Trance zu erwecken. Er sagte nichts, worauf sie weiterhin das Wort ergriff: „Was starrst du mich denn so an? Ich wollte ihr nur zusehen, so wie du dich dazu entschieden hast, ihr beizuwohnen.“

„Ich weiß nicht, was du meinst“ bellte Homura ihr entgegen. „Ach, hör mir doch auf“. Tsukiumi musste sich beherrschen, nicht loszuschreien, doch ihre Stimme erhob sich merklich. „Was hier passiert, ist wie die Sache mit Minato gewesen. Manchmal ist es falsch, darüber nachzudenken, denn das Schicksal geht seinen Weg, und wer gegen den Schicksalsstrom schwimmt, wird ertrinken.“ Homura versuchte, etwas zu sagen, doch sprach Tsukiumi weiter. „Du hast doch gelernt, es zu akzeptieren, dachte ich. Dass wir Sekirei so sind. Und wir am stärksten sind, wenn wir nach unserem Herzen handeln. Jedenfalls habe ich dir das Rückgrat zugetraut.“ Sie drehte sich um, und ihr Kleid flatterte im Wind ihrer eigenen Wut. Sie schloss die Tür und ließ Homura zurück, der mit einem Auge dem Training zugewandt war, aber gleichzeitig gedankenverloren ins Leere blickte.
 

„Aber... mein Herz gehört doch Minato...“

Kapitel 6 Training

„Gewonnen!“
 

Musubis Jubelrufe waren durch die ganze Maison Izumo zu hören. Die Sekirei hatte sich dazu entschieden, vor dem Frühstück frische Brötchen vom Bäcker einzukaufen. Stolz ließ sie die Einkäufe in die Mitte des Tisches, in die dafür vorgesehene Brotschale purzeln.
 

„Schon wieder ein Rennen?“ Wunderte sich Shizuka laut. Das seltsame Mischwesen aus Sekirei und Ashikabi hatte sich inzwischen eingelebt. Jede Sekirei, die eine Trainingssession von Miya, der Herrin es Hauses, erleben durfte, galt als offizielles Mitglied des Hauses, wobei damit Gäste gemeint waren, die wahrscheinlich länger blieben. Was im Grunde jeder Bewohner der Maison Izumo war.
 

„Ja, natürlich!“ Musubi ließ sich neben Shizuka nieder und strahlte voller Energie, wie sie es jeden Tag tat. „Momentan liege ich zwar in Führung, aber ich baue meinen Vorteil lieber aus“ .

Shizuka konnte nicht anders, als zu grinsen, wobei sie mit einem leisen „aua“ ihre Backe hielt. Ein großes Pflaster zierte die Stelle, und man konnte erkennen, dass eine Beule auf dem Kopf dabei war, zu verheilen.

„Miya hat dich zum Training eingeladen, hab ich Recht?“ Ein seltener Anblick: Matsu, die Sekirei, die sich nur selten zeigte, setzte sich an den Tisch. „Hab ich leider verpasst, auch wenn ich deine Kräfte nur allzugern gesehen hätte. MBI hat leider keine Details abgespeichert. Dort stand nur, dass das Subjekt, also du, von Emotionen heftig in der Performance beeinflusst wird. Als ob das nicht mit allen Sekirei der Fall wäre. Aber ich vermute mal, so manches konnte man in einem sterilen Labor einfach nicht erforschen“. Matsu machte eine Redepause und begann, sich ein Brot zu schmieren.
 

„...da hast du nichts verpasst“. Shizuka zuckte am ganzen Körper auf. Sie saß mit dem Rücken zur Tür und hörte eine vertraute, aber nicht allzu beliebte Stimme. Bevor diese Stimme mehr sagen konnte, lächelte Miya in Richtung Tür und sprach mit einem freundlichen, aber autoritären Ton: „Guten Morgen Homura. Ich finde es schön, dass du dich seit unserem letzten Gespräch an die Hausregeln hälst. Ich hoffe, du bleibst weiterhin ein Vorbild für die Jungen.“
 

Die Flammensekirei sprach keine weiteren Worte. Er sah nicht mehr so hasserfüllt aus, wie zu Beginn des Einzugs von Shizuka, doch war sein Blick nicht besser als der eines zu früh geweckten Mannes, der seinen Kaffee brauchte, bevor er ansprechbar werden würde.

„Wenn du mich jedoch entschuldigst, nehme ich mein Essen auf das Zimmer.“

„Entschuldige dich nicht bei mir, Homura. Entschuldige dich bei deinen Mitgästen.“

„Ja, natürlich“. Homura stand nun wieder mit Teller und Tasse in Shizukas Rücken und an der Tür. Er versuchte nicht schlechtgelaunt zu klingen, und sprach höflich: „Entschuldigt mich bitte alle.“
 

Als die Tür sich wieder zuschob, lächelte Kazehana Shizuka an. Wenn Miya die Mutter des Hauses war, so wirkte Kazehana wie die älteste Schwester, die zwar nicht immer einen helfenden Ratschlag hatte, aber immer bemüht war, guten Kontakt zur Familie zu halten und zu helfen, wennn es nötig war. Danach wendete die Sekirei, die über den Wind gebat, sich an die Runde. „Homura war mal wieder richtig gut gelaunt, findet ihr nicht auch?“
 

„Das nennst du gut gelaunt?“ Minato schluckte hastig den letzten Bissen seines Brötchens hinunter, sodass er seine Kritik äußern konnte.

„Ja, finde ich auch, Kazehana.“ Musubi schaltete sich wieder ein. „Ich habe Homura schon lange nicht mehr so gut gelaunt gesehen, seitdem du ihn beflügelt hast.“

„Also bitte, das...“ Minato wurde rot und wusste nichts weiter zu sagen.

„Schäm dich doch nicht so“ warf Matsu ein. Sie sprach nun sehr amüsiert. „Der erste Kuss eines Mannes ist der wichtigste Moment seines Lebens, und du hast Homura die Erfahrung seines Lebens beschert. Darauf kann man durchaus stolz sein.“

„Nun fühle ich mich gar nicht mehr stolz.“ Minato riss einen großen Bissen aus seinem Brötchen und koppelte sich damit von der Diskussion ab.
 

„Achja, das hatte ich ganz vergessen.“ Musubi und Shizuka hatten während des Gesprächs ihr Frühstück verpeist und die erste wandt sich an die letztere. „Wie war dein Training mit Miya? Sie ist stark, nicht wahr?“
 

Shizuka drehte sich Musubi zu. „Nun, es war...“ sie versuchte, die richtigen Worte zu finden, vor allem, da die Herrin des Hauses mit am Tisch saß. „...fordernd. Ich dachte, ich bewege mich mit der Geschwindigkeit des Lichts, doch Miya bewegt sich noch viel schneller als ich. Es war richtig peinlich, wie ich sie nicht einmal berührt habe...“ Shizuka klang mit jedem Wort deprimierter. „Achwas, Kopf hoch.“ antwortete Musubi fröhlich. „Ich versuche schon lange, gegen Miya anzukommen, und trotzdem verpasst sie mir links und rechts Kopfnüsse wie am ersten Tag.“
 

„Ich glaube, du munterst sie nicht auf“ , mischte sich Minato ein. Shizuka war in ihren Stuhl gesunken, und schrak nur durch das Aufschieben der Tür wieder auf. „Dieses Mal gewinnt ihr vielleicht, Musubi. Aber nächstes Mal werde ich die Schnellere sein.“
 

„Ah, Tsukiumi. Ich habe dich schon erwartet. Hast du den Reis für heute Mittag auch bekommen?“ Miya erhob sich von ihrem Platz, um der soeben erschienenen Wasser-sekirei die Tüten abzunehmen. „Natürlich, und auch alles andere, was mir aufgetragen wurde. Auch wenn es mich ein wenig deprimiert, dass ihr Musubi mit dem Frühstück beauftragt habt, und damit anerkennt, dass ich viel später als sie wieder zurückkomme.“

„Achwas, das hatte einen anderen Grund“ beruhigte Miya ihr Gegenüber, während sie mit den Tüten bereits in der Küchentür stand. „Man kann sich ja denken, dass Musubi schneller ein paar Brötchen besorgen kann, als du so viele Zutaten auftreiben konntest. Ich danke dir nochmal, setz dich doch, ich habe dir etwas aufgehoben.“

„Trotzdem, eine Niederlage bleibt eine Niederlage.“ Tsukiumi setzte sich an den nächstbesten, freien Platz neben Minato, was gleichbedeutend mit der äußersten Seite, gegenüber Shizukas war. Die beiden wechselten keine Worte, wozu sowieso keine Zeit war. Noch bevor die Wassersekirei ein Brötchen aufschneiden konnte, betrat Miya kurz den Raum. „Wenn du fertig bist, komm doch bitte wieder in den Garten, Shizuka.“ Sie verließ das Esszimmer erneut.

„Hey, gratuliere“ Musubi sprach mit vollem Mund, bevor sie herunterschluckte. Sie hatte doch wieder Hunger bekommen, als sie sah, wie Tsukiumi sich etwas zu Essen nahm. „Du scheinst sie so wenig überzeugt zu haben, wie ich. Vielleicht lernst du heute eine neue Technik.“

„Musubi!“

„Entschuldigung, Minato. Das klang wieder nicht motivierend, oder?“
 

„Viel wichtiger, Shizuka“, begann Tsukiumi nun doch zu sprechen. Sie blickte Shizuka ernst in die Augen. „Ein guter Rat von mir. Lass dich nicht von irgendetwas Unwichtigem ablenken. Bleib bei der Sache. Wenn du erlaubst, deinen Geist benebeln zu lassen, kannst du es sofort sein lassen.“
 

„Was denn sein lassen, Tsukiumi?“ Minatos Frage spiegelte die Ahnungslosigkeit aller wieder.
 

„Ist schon in Ordnung.“ Shizuka stand auf und sah selbstbewusst aus. „Ich weiß, was gemeint ist.“
 

„Viel Glück. Heute schaue ich dir zu, da ich nichts putzen muss.“ Musubi sah motivierter aus als Shizuka selbst.
 

„Danke.“ Die Sekirei des Lichts hatte sich vorgenommen, heute bessere Ergebnisse zu erzielen.
 

Im Garten wartete Miya bereits mit warmen Lächeln und gezücktem Schwert. Die Hausbesitzerin erinnerte sich an den Tag, an dem Musubi und Minato vom Himmel fielen. Die beiden mussten viele Herausforderungen überstehen, und wurden immr stärker. Miya trainierte nicht jede, weshalb Musubi und Tsukiumi es immer als eine große Ehre wertschätzten, gegen eine unüberwindbare Kämpferin wie sie anzurennen, und wertvolle Ratschläge zu empfangen, um ihre Techniken zu raffinieren. Minatos andere Sekirei hatten bereits reichlich Kampferfahrung, und mussten Miyas Grundtraining nicht in Anspruch nehmen: Kazehana und Matsu waren speziell angepasst, und bereits vor ihrer Beflügelung stärker als die meisten anderen Sekirei. Homura war schon immer viel zu stolz auf seine eigenen Fähigkeiten, und er hatte auch genug Kraft, um dies zu rechtfertigen.
 

Shizuka war seit langem wieder eine Sekirei, die unerfahren war, aber großes Potenzial versprach. Miya entschloss sich, Shizuka zu trainieren, nachdem sie sich von ihrer Entschlossenheit überzeugen konnte. Sie erlebte es zwar nicht direkt, aber Tsukiumi ließ sich davon überzeugen, Miya einen kompletten Bericht ihrer kleinen Einkaufseskapaden zu erstatten. Miya hätte von dem schüchternen Mädchen niemals erwartet, sich gegen eine einstellige Nummer so zu behaupten, geschweigedenn zu bedrängen. In diesem Mädchen schlummerte ein Herz, das große Liebe beherbergte. Niemand kann einem Vögelchen dabei helfen, aufzusteigen, außer sein vom Schicksal auserkorenem Partner, aber es konnte nicht schaden, sie ein paar Mal aus dem Nest zu werfen, dass sie sich an ihre kleinen Flügelchen gewöhnten.
 

„Da bin ich, Miya.“ Shizuka hatte sich umgezogen, und machte ein paar Dehnübungen. „Schön, dass du es heute wieder versuchen möchtest, Shizuka. Gestern kamen wir ja nicht sehr weit“.

„Das mag sein, aber heute wird es anders ablaufen.“

Miya wollte noch eine clevere Antwort geben, wozu jedoch keine Zeit mehr war. Dort, wo Shizuka vor einer halben Sekunde noch stand, wehten nur noch ein paar aufgewühlte Grashalme. Miya reagierte schnell: Sie hob ihr Schwert, und spürte den Aufprall.
 

„Bravo. Ich bin wirklich beeindruckt, Shizuka. Dass du diesmal frontal angreifst, würde ich bei allen anderen als Naivität deuten. Da du mit Überraschungsangriffen jedoch bereits gestern keinen Erfolg hattest, begrüße ich, dass du auch mal den Mut hast, eine andere Taktik auszuprobieren.
 

„Dank für das Lob, Miya. Aber das war es noch nicht!“ Shizuka hatte sich nach ihrer peinlichen Darbietung vom Vortag einige Gedanken gemacht. Bei ihrer Anpassung wurde gesagt, dass die Geschwindigkeit ausgezeichnet für Attentate und Überraschungsangriffe wäre. Doch gab es noch andere Anwendungsmöglichkeiten. Miya hatte keinerlei Probleme, die frontale Attacke abzuwehren. Shizuka war zu langsam, und zu schwach, als dass sie einen Gegner wie Miya mit einer Attacke zu Fall bringen könnte. Normalerweise würde die Sekirei des Lichts Abstand gewinnen, um einen anderen Winkel auszuprobieren. Doch diesmal hatte sie etwas anderes im Sinn.
 

Miya erschrak für eine Sekunde. Die Hausbesitzerin hatte sich darauf vorbereitet, von allen möglichen Seiten angegriffen zu werden, doch dies geschah nicht. Die Faust ihrer Gegnerin blockierte weiterhin ihr Schwert, als ein zweiter Schlag auf ihr Gesicht zuflog. Miya blieb nur der Bruchteil eines Moments, zur Seite zu springen, und mit überraschter Miene zu spüren, wie sie ein paar Haarsträhnen verlor. Sie begann wieder, zu lächeln, als ihre Gegnerin hinterhersprang, und sie mit schnellen Schlägen bombardierte. Nach nur einer Niederlage konnte Shizuka eine neue Kampftechnik einsetzen. Ihre Entwicklung versprach, mit jedem weiteren Tag, interessanter zu werden.
 

Shizuka war in der Offensive. Die Hausherrin war stark, und schnell, daher wollte die Licht-sekirei sie in einem Ausdauerkampf schlagen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Miya nachlässig werden würde, und einen Schlag versäumen würde, auszuweichen. Shizukas Gegnerin verschwand vor ihren Augen. Doch nicht für lange Zeit. „Links!“ rief Shizuka und prang in die ausgerufene Richtung. Dort stand Miya, die gerade mit einem Bein auf dem Boden aufkam, und sich schon wieder gegen einen Schlaghagel behaupten musste. „Rechts!“ „Links!“ Shizuka konnte Miyas Bewegungen folgen. Miya konnte nichts tun! Wenn sie nur aufgeben würde, zu flüchten, Shizuka war sich sicher, dass sie...“
 

„…was!?“
 

Shizuka lag am Boden. Miya hatte ihre Arme gepackt, und ehe sie sich versah, blickte Shizuka in die freundlichen Augen ihrer Vermieterin, die sie festgenagelt hatte.
 

„Sehr gut, Shizuka“. Miya hatte einen freudigen Klang in ihrer Stimme. Sie war sichtlich beeindruckt, aber noch nicht vollständig zufrieden. „Du kannst auf deine Geschwindigkeit stolz sein, aber was tust du, wenn weder der Überraschungsmoment, noch deine Kraft dir den Sieg bringen können? Denk darüber nach. Das Training für heute ist beendet.“
 

Die junge Sekirei mit den Lichtkräften stand hastig auf, und verbeugte sich. „Danke für das Training, Miya. Ich würde mich freuen, morgen wieder mit dir trainieren zu dürfen.“ „Ich würde ja gerne, Shizuka. Aber beachte bitte den Wochenplan.“ Miya war gerade dabei, sich den Staub von ihrem Kleid zu klopfen. „Morgen habe ich die Trainingsstunde mit Musubi. Und du bist morgen auch für die Mittagseinkäufe zugeteilt.“

Shizuka kicherte gespielt. „Ja, du hast Recht. Trotzdem freue ich mich auf unsere nächste Trainingsstunde“.
 

Die Lichtsekirei wollte gerade zurück ins Haus, wurde vorher jedoch von Kusano überfallen. „Du sahst soooo schön aus, Shizu! Deine Arme haben geleuchtet, du sahst fast so aus wie ein Engel.“ „Danke, Kusano. Weißt du, das war mein Licht. Dort, wo ich meine Fähigkeit konzentriere, werde ich schneller“.

„Klingt ja wie ein Turbomodus für die Fäuste. Das würde ich auch gerne können.“ Musubi sah sichtlich beeindruckt aus. „Hast du gesehen, wie Miya geschaut hat? Wenn sie nicht abgehauen wäre...“ Musubi unterbrach ihre begeisterte Lobeshymne, als Miya an ihr vorbeilief. Sie lächelte nur, doch Musubi reagierte instinktiv wie ein Beutetier, das ein Raubtier witterte. „Ach, mir fällt ein, ich soll für Miya noch den Tisch abräumen und den Abwasch machen. Wir sehen uns morgen beim Einkauf.“
 

„Einkauf?“ wunderte sich Shizuka laut. „Ja, wusstest du nicht? Miya hat den Haushaltsplan umgestellt. Du bist nun mit Musubi zusammen eingeteilt worden. Sie meinte, es würde ihr das Herz brechen, Minato obdachlos zu sehen, falls eine seiner Sekirei wiederholt einen Gast angreift.“ Matsu kicherte vergnügt. „Magst du vielleicht mit hochkommen?
 

Matsus Zimmer war aufgebaut wie ein Computerraum: Überall Monitore und es war komplett abgedunkelt. Minatos Sekirei hämmerte auf die Tastatur, bis eine Tabelle mit mehreren Fotos auftauchte. „Danke für deine Geduld, Shizuka. Minato und Miya haben mich um einen Gefallen gebeten, nämlich dich ein wenig einzuweihen. Als bestinformierteste Sekirei von allen ist dies natürlich ein einfaches. Beginnen wir erstmal mit den Basics.“
 

Auf dem größten Monitor öffnete sich das Bild eines weißhaarigen Brillenträgers. „Das ist der Präsident von M.B.I. Hiroto Minaka. Du hast ihn sicher schonmal gesehen, bevor er sich selbst in die Umlaufbahn geschossen hat. Diese Daten besagen, dass der Chef höchstpersönlich wieder gelandet ist, und seine erste Amtshandlung war es, dich als Preis auszuschreiben“.

Shizuka schluckte, als Matsu den Text der SMS öffnete. Sie hörte Geschichten, wie Kusano und Homura einst in der selben Lage steckten. Nun hatte sie eine Kostprobe davon, wie sich die beiden fühlen mussten. Sie wusste nicht, ob sie wie Kusano weinen, oder wie Homura dem Direktor persönlich einen Denkzettel verpassen wollte. Matsu fuhr mit den Erklärungen weiter fort:
 

„Das war nicht das erste Mal: Minaka hatte bereits zweimal solche Ausschreiben veranstaltet. Beide Events hatten schreckliche Kämpfe mit sich gezogen. Du kannst dir vorstellen, dass Ashibaki in der ganzen Stadt auf der Suche nach dir sind:“
 

Shizuka nickte stumm. Sie war froh, ein Dach über dem Kopf zu haben, und nicht Obdachlos durch die Stadt zu irren. Sie hatte keine Ahnung, wie gefährlich es für sie sein sollte.

Matsu öffnete bereits weitere Bilder, wahrscheinlich Ashibaki.
 

„Hier im Norden bist du relativ sicher, da Minato selbst eine Art Großmacht darstellt. Außerdem wagen sich andere Ashikabi nicht, Ärger im Norden zu machen, da dort eine Dämonin hausen soll, die niemand provozieren möchte.“
 

Shizuka musste spontan an Miya denken. Stark genug schien sie, doch, darüber konnte sie während der Informationsflut nicht viel nachdenken.
 

„Jedoch gibt es noch andere Großmächte, von denen wir nicht ausschließen können, dass sie auch etwas Staub aufwirbeln, wenn es um etwas Profit geht. Beginnen wir mit Hayato Mikogami. Er sieht vielleicht aus, wie ein Kind, doch ist er nicht zu unterschätzen. “ Neben dem Bild eines nicht gerade übel aussehenden, jungen Mannes mit braunen Haaren baute sich das Bild eines jungen Kämpfertypen auf. Das zweite Bild einer jungen Frau weckte jedoch Shizukas Aufmerksamkeit, da sie ein Sekireimal auf der Stirn trug. „Die mir bekannten Daten bestätigen, dass Mikogami es geschafft hat, die Nummer 5, Mutsu, zu beflügeln. Ich als Nummer 2 konnte mich bereits persönlich von seiner Stärke überzeugen. Was jedoch viel interessanter ist...“ Matsu vergrößerte das Bild der Frau. „Dies ist Akitsu. Sie ist eine annulierte Nummer, die nicht beflügelt werden kann. Obwohl jede einstellige Nummer eine gewaltige Kraft darstellt, spricht es Bände für die Macht eines Ashikabi, der sie sich zu Eigen machen konnte. Mikogami herrscht über den Süden.“
 

Shizuka hatte kurz Zeit, die Informationen zu verarbeiten, während Matsu die Bilder durch neue Daten ersetzte. Nummer 5 – Mutsu war noch Teil der einstelligen, und daher vergleichbar stark wie Minatos Sekirei, Kazehana, und Matsu, die ebenfalls unter den ersten fünf Nummern waren. Wie sie Akitsu enschätzen sollte, wusste sie nicht, aber gab sie Matsu Recht, dass ein Ashikabi nicht nur in Mikogamis Fall die größte Bedrohung war. Letzten Endes waren es die Ashikabi, die Jagd auf sie machten.

„Selbst wenn Mikogami starke Sekirei besitzt, gibt es noch andere starke Konkurrenten, die andere Mittel einsetzen, um ihren Sektor zu erweitern.“ Ein charmant aussehender Mann, der jedoch eine gewisse Skrupellosigkeit bereits auf dem Bild ausstrahlte, war auf Matsus Monitor zu sehen.

„Dies ist Higa Izumi. Er hat die Kontrolle über den Osten. Er kennt sich in der Geschäftswelt aus, und handelt dementsprechend wie ein Geschäftsmann: Er erweitert nicht nur seine Sekirei-formation, sondern auch seine Ashikabi-untergebenen mit jedem Mittel, das ihm recht ist. Außerdem ist er der Erbe eines Unternehmens, das mit MBI in Konkurrenz ist. Es ist also zu vermuten, dass er keinen Respekt vor den Spielregeln des Sekirei-projekts hat. Vom Sekirei-projekt weißt du ja sicher von Takami bescheid.“
 

Shizuka nickte. Sie wusste für den Fall der Fälle über den Sekireiplan bescheid.
 

„Es ist nicht zu untertreiben, wenn ich sage, dass du dich vor Higa am meisten in Acht nehmen musst. Von ihm erwarte ich am ehesten, dass er das Gebiet des Nordens angreift“.

„Matsu, entschuldige, aber...“ Shizuka meldete sich zu Wort. „Aber was ist mit dem Westen? Du hast gar nichts über den Westen erzählt.“
 

„Ja, nun, über Sanada weiß ich zwar, dass er aktiv ist, und seine Sekirei erweitert, aber ich habe keine Informationen, dass er sich jemals mit dem Süden oder Osten angelegt hätte. Da der Norden im Allgemeinen gefürchtet ist, glaube ich nicht, dass er das Risiko auf sich nimmt. Wobei natürlich niemand weiß, was im Angesicht des... geheimen Preises passieren wird“.
 

Shizuka erschrak bei den nächsten drei Bildern. Es waren die Eskorten, die sie am Tage ihrer Flucht zu sehen bekam. Eine eiskalte Frau, eine pinkhaarige, und eine mit Klauenarmen.

„Ich warne dich auch eindringlich vor dem Disziplinarkommando. Sie gehören zwar zu MBI, sind aber trotzdem Sekirei, und nehmen damit am Spiel teil wie alle anderen auch. Haihane und Benitsubasa sind furchterregende Gegner, und du solltest flüchten, wenn sie in Sichtweite geraten. Das Disziplinarkommando ist höchstwahrscheinlich damit beauftragt worden, Ausschau nach dir zu halten.“
 

„Und was ist mit der dritten? Ich habe sie am Tage meiner Flucht bereits gesehen. Sie hat mir einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt. Ein Blick in ihre Augen gab mir das Gefühl, als würde ich den Tod selbst sehen“.
 

„Nun, Shizuka... Das ist Nummer 4 , Karasuba. Die schwarze Sekirei, und Anführerin des Disziplinarkommandos. Sie handelt nur selten selbst, sondern schickt ihre Untergebenen auf Missionen. Wenn du sie jedoch tatsächlich erblickst, ist dein Leben bereits... verwirkt“.

Kapitel 7 Einkauf mit Folgen

Es sind einige Tage vergangen seitdem Shizuka mit Miya trainiert hatte. Shizuka stand wie jeden Morgen früh auf. Sie wachte langsam auf, rieb sich die Augen und begab sich auf die Kante des Bettes. Nach einem morgendlichen Strecken gefolgt mit einem Gähner stieg sie vom Bett auf. Sie ging direkt zum Schrank um sich neue Klamotten rauszuholen, diese legte sie auf ihr Bett und fing an erst ihr Oberteil auszuziehen und die Schlafklamotten auf die Stuhllehne zu hängen. Kurz darauf ging sie wieder zum Bett, nahm ihr Oberteil und stülpte es sich über den Kopf. Kurz darauf zog sie sich die Hose aus, hing sie auch über die Lehne des Stuhls, holte sich ihren Rock und zog ihn an. Nachdem sie vom Nachttisch ihre Armbänder nahm, diese und ihr Strumpfband anzog, schaute sie in den Spiegel. Ihre Gedanken schweiften zu dem Traum ab, den sie öfter hatte. Shizuka lies ihre rechte Hand zum Spiegel wandern um ihr eigenes Spiegelbild anzufassen.
 

Sie dachte darüber nach was sie jedes Mal in ihrem Traum sah :
 

<Ich hatte heute schon wieder diesen Traum. Fast jeden Tag seit ich hier bin, kommt dieser Traum immer wieder. Ein Mann dessen Gesicht nicht erkennbar ist, der eine Hand zu mir ausstreckt. Warum taucht diese unbekannte Person auf? Mein Sekireimal reagiert nicht auf ihn, das heißt dass er nicht mein Ashikabi sein kann. Doch wer ist es? Jemand aus meiner Vergangenheit, als ich noch ein Mensch war?>
 

Shizuka merkte dass ihr Halsband noch fehlte, also ging sie mit der Hand vom Spiegel weg, drehte sich um und lief zum Nachttisch, holte ihr Halsband, stellte sich wieder vor den Spiegel und zog es an. Nachdem sie es hinten festgebunden hatte, schaute sie sich selbst wieder an und ihre Gedanken streiften weiter:
 

<Wer bin ich überhaupt wirklich? Meine Erinnerungen an damals als Mensch besitze ich nicht mehr... warum denn nur? Warum kann ich mich nicht daran erinnern, wer ich früher war? Ich war früher ein ganz normaler Mensch der schon vorher die Ashikabi-gene in sich hatte. Doch wie wurde ich zu dem was ich bin? Hatte ich Familie und Freunde? Ich will mich erinnern können.>
 

Shizuka schloss die Augen und versuchte sich an ihr altes Leben zu erinnern. Doch je mehr sie es versuchte, desto mehr kam immer nur diese gesichtslose Gestalt in ihre Gedanken. Und auch kurz darauf überkam sie ein stechender Schmerz in den Kopf. Der Schmerz wurde heftiger je mehr sie versuchte, sich zu erinnern. Doch der Schmerz wurde zu heftig sodass sie es aufgab und mit einer Hand auf dem Boden mit der anderen am Kopf auf einmal zu Boden sank.
 

„Ah! Mein Kopf. Verdammter Mist, etwas in mir will sich nicht erinnern, oder was hält meine Erinnerungen zurück? Verflucht!“ schrie sie etwas wütend.
 

Es dauerte eine Weile bis sie wieder auf die Beine kam und der Schmerz nachließ. Sie starrte noch einmal kurz mit einem genervten Blick in den Spiegel bis er sich zu einem traurigen wandelte. In Gedanken lies sie die Bilder vor ihren Augen abspielen: Wie sie im Labor erwachte, lebte und als Sekirei wiedergeboren war.

<Das einzige woran ich mich erinnern kann ist mein Leben als Sekirei. Der Anfang, als ich erwachte und alles aktuelle was die Tage geschehen war. Miya hatte mich ja gestern nochmal trainiert und ich bessere mich langsam immer mehr. Ich merke wie ich als Sekirei immer stärker werde. Doch eine Sekirei kann nur ihre ganze Kraft entfalten wenn sie den vom Schicksal für sie ausgesuchten Ashikabi traf. Doch für mich gibt es niemanden, da ich eigentlich kein Vögelchen des Schicksals bin. Sondern jemand der ein Vögelchen, das seinen schicksalhaften Partner bereits gefunden hat, vom Schicksalsweg abbringt. Es ist mehr ein Fluch dass ich als Sekirei wiedergeboren wurde, vor allem für Homura.> Ihr Blick wanderte vom Spiegel zu ihrem Wecker ab, den sie hatte. Es war schon längst an der Zeit dass sie sich aufmachte um die Brötchen zu holen. Sie war mit den morgigen Einkauf dran: „ Ach Mist, vor lauter Nachdenken habe ich die Zeit vergessen. Ich muss doch los um die Sachen zu holen, ach verflixt,“ Sprach sie etwas hektisch und ging zügig aus ihrem Zimmer und schloss noch schnell die Tür.
 

In der Küche wartete Miya schon mit dem Geld und dem Einkaufszettel auf sie.

„Du bist spät, Shizuka. Hier ist das Geld zum Einkaufen und der Einkaufszettel. Du solltest dich sputen, sonst bekommst du kein Frühstück.“ Ihre Worte ließen Shizuka Furcht in die Knochen fahren, wie immer, wenn Miya mit ihrem freundlichen Äußeren jemanden tadelte.
 

„Ja, Miya-san, ich werde mich beeilen“, antwortete Shizuka etwas in Eile, als ihr noch etwas einfiel: „ Ach, wer wird denn eigentlich mit mir heute rausgehen, Miya-san?“ sprach sie, während sie sich etwas verwirrt umschaute, da weder Musubi, Kazehana, noch Tsukiumi in der Küche waren.

„Du wirst heute allein gehen müssen,“ erwiderte Miya. „Die anderen haben noch einiges im Haushalt zu tun. Also bitte pass gut auf dich auf.,“ sprach sie freundlich und lächelte Shizuka an.

„Das werde ich werte Miya-san“ Shizuka lächelte und ging mit Geld und Einkaufszettel aus der Küche.
 

Sie ging zu ihren Schuhen an der Tür, doch bevor sie sich setzte, klemmte sie das Geld und den Einkaufszettel zwischen ihr Armband. Doch bevor sie sich die Schuhe anziehen wollte, fiel ihr Blick zu der zweiten Tür auf der linken Seite wo die Treppe war. Dort war Homuras Zimmer. Als sie dort hinschaute, spürte sie in ihr eine warme Welle hervorkommen. Ihr Sekireimal reagierte auch etwas mehr. Mit jedem Tag der verging spürte sie immer mehr das Band zwischen Homura und ihr. Es wurde immer deutlicher und für Homura wahrscheinlich immer unerträglicher. Unterbewusst waren Ashikabi und Sekirei immer verbunden. Selbst in den Träumen von Shizuka tauchte Homura immer häufiger auf. Shizuka stand wie in Trance auf und ging langsam auf Homuras Tür zu. Je näher sie kam, desto mehr schlug ihr Herz. Sie war schon nach einigen Schritten direkt vor seiner Tür und wollte gerade ihre Hand auf die Türklinke legen, doch genau in diesen Moment wurde ihr wieder bewusst was sie da tun wollte. Sie zog die Hand, die fast an der Türklinke war, zurück. Sie schaute traurig auf die Tür und ihre Gedanken sprachen das was sie nicht sprechen konnte:
 

<Homura, ich weiß das ich dir mehr Leid verursache und dir nur meine bloße Anwesenheit Schmerzen bereitet. Ich kann gut verstehen dass du mich hasst, da ich nicht dein auserwählter Ashikabi bin, sondern jemand, der dich von der Person wegnimmt die du liebst. Ich hätte nie als Sekirei geboren werden dürfen. Ich weiß dass du mir nicht verzeihen wirst.... So ist das Schicksal nun mal, dass du mich für immer hassen wirst.> Mit dem Gedanken ging Shizuka wieder zurück zur Tür, zog ihre Schuhe an und rief laut: „Ich mach mich auf den Weg, Miya. Bis später!“ Und sie lief mit freudiger Stimme heraus.
 

Miya hatte gesehen, wie Shizuka dabei war, ihre Schuhe anzuziehen, und sich urplötzlich von Homuras Zimmer anziehen ließ. Im letzten Moment konnte sie noch widerstehen. Während sie dies beobachtete, wurde Miyas Gesicht ernst. Shizuka war in diesem Sinne zwar ein Ashibaki, doch da sie sogleich eine Sekirei war, reagierte ihr Mal so wie das bei einer Sekirei und ihrem Ashikabi. Doch wusste Miya: auch wenn sie ein Mensch war, wie ein Vögelchen handeln konnte.
 

Als Shizuka aus der Tür gegangen und kurz davor war, auf die Straße zu gehen und rechts abzubiegen, empfand sie ein Gefühl dass sie beobachtet wurde. Shizuka drehte sich nach hinten um, wo sie das Gefühl vernahm. Es war das Fenster von Homuras Zimmer. Doch da stand niemand, also dachte sich Shizuka: <Das muss ich mir wohl eingebildet haben. hm...> ohne groß noch einen Gedanken zu verlieren bog sie rechts ein und machte sich auf den Weg.
 

Während sie weiter die Straße hinunterlief, nahm sie den Einkaufszettel aus ihrem Armband heraus. Auf dem Zettel stand dass sie beim Bäcker Brötchen holen soll, dann auf dem Markt noch einiges für das Mittagessen wie Kohl, Lauch, Kartoffeln und vieles mehr. Schließlich sollte ja auch fürs Abendessen gesorgt sein. Shizuka war richtig motiviert da normalerweise heute kein Trainingstag war und da sie auch mal aus der Maison Izumo heraus konnte. Sie war viel zu lange im Labor eingeschlossen gewesen und so freute sie sich mal etwas rauszukommen. Sie mochte die Maison Izumo ja auch sehr aber es war auch schön ab und an einen Tapetenwechsel zu haben und sich frei zu fühlen. Vor allem heute war ein schöner Tag, die Sonne schien, man hörte Vogelgezwitscher und der Himmel war so schön blau, ohne Wolken. Shizuka schaute zu dem Himmel hinaus. Immer wenn sie in den Himmel schaute, dachte sie an die Freiheit und wie ein Vogel fliegen zu können. Ein Lächeln zauberte sich auf ihr Gesicht. Sie ging etwas flotter, da alle auf ihr Frühstück warteten.
 

Nach einiger Zeit stand sie vor dem Bäcker. Sie schaute durch das Schaufenster durch bevor sie hinein ging. Eine freundliche Verkäuferin begrüßte sie: „Herzlich willkommen, was hätten sie den gerne?“ Shizuka schaute sich noch kurz um. Es waren so schöne Sachen da, dass sie gerne noch etwas anderes mitnehmen wollte, doch sie wusste das ging nicht, also entgegnete sie der Frau freundlich: „Ich hätte gerne 30 Brötchen. “ Nachdem die Frau alle Brötchen in eine Tüte gepackt hatte, nahm Shizuka diese an und wollte sich auf den Weg machen. Die Verkäuferin verabschiedete sich freundlich: „Auf Wiedersehen! Beehren sie uns bald wieder, ich wünsche Ihnen einen schönen Tag“. „Danke, Ihnen auch“, gab Shizuka freundlich zurück ehe sie sich aus der Tür begab.
 

Ihr nächstes Ziel war der Markt. Soweit war sie nicht entfernt, nur noch ein Katzensprung für Shizuka. Als sie nach einiger Zeit durch einige Straßen bog, und ihr Ziel erreichte, ging sie zielstrebig zum Obst- und Gemüse-Händler. „Guten Tag, ich hätte gerne einen Kohl, Lauch,...“ Shizuka zählte langsam nach und nach auf was sie brauchte, während der Verkäufer alles richtete. Nachdem einiges zusammen kam fragte der Verkäufer im höflichen Ton: „So, die Karotten sind drin. Möchten sie noch etwas, junge Frau?“ Shizuka ging nochmal die Liste durch, ob sie alles aufgezählt hatte. „Nein das war alles. Danke nochmals.“ Die Lichtsekirei nahm die zwei großen Tüten die zusammenkamen von dem Herrn entgegen. „Wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“ entgegnete sie. Der nette Herr bedankte sich für den Einkauf und wünschte ihr auch einen schönen Tag. Nachdem sie mit drei Tüten beladen war machte sie sich auf den Weg zurück.
 

Auf dem Heimweg ließ sie wieder ihre Gedanken schweifen und schaute ab und an zu dem Himmel hoch. Ab und an zierte ein Lächeln ihr Gesicht. <Ahh.. wie schön es heute wieder ist. Ich wünschte mir ich könnte öfters mal in der Stadt rumlaufen. Schade dass ich kein eigenes Geld habe, sonst hätte ich mir was leckeres beim Bäcker geholt. Ein Stück Erdbeertorte wäre echt lecker gewesen. Da läuft einem bei dem Gedanken das Wasser im Mund zusammen. Naja, irgendwann mal kann ich mir mal sowas Leckeres leisten. Oder vielleicht macht Miya mal sowas. Naja, ich bezweifle dass sie einfach so eine Torte oder Kuchen backt>
 

Shizuka seufze kurz nach dem Gedanken. Ihr Magen fing in dem Moment an zu knurren. Gut gelaunt sprach sie: „Man, hab ich einen Hunger. Ich freu mich schon tierisch auf das Frühstück.“
 

Vor lauter Gedanken beachtete sie nicht mehr den Weg.

Sie fand sich schon blind zurecht, doch sie sah nicht dass ein etwas kleiner Junge mit einem Mann direkt um die Ecke auftauchten. Sie lief voll in den Jungen rein und fiel rückwärts auf ihr Hinterteil. Der Junge wiederum wurde noch von seinem Begleiter aufgehoben und wieder hingestellt. Shizuka erschreckte sich kurz als sie rückwärts fiel und schaute etwas verwirrt nach oben. Vor ihr stand ein kleiner Junge mit braunen, ins Blonde übergehenden Haaren und neben ihm ein großgewachsener Mann, der einen gelben Schal trug. Shizuka bemerkte nach wenigen Sekunden dass der Mann neben dem Jungen ein Sekirei war. Also schlussfolgerte sie dass der Junge den sie fast mit-umgenietet hatte ein Ashikabi sein musste. Nach nur kurzer Betrachtung kam die Erinnerung zurück dass sie genau diese beiden auf Matsus Computer gesehen hatte. Matsu hatte Shizuka ja genau erzählt, vor wem sie sich in Acht nehmen sollte da sie ja der Preis der Sekireijagd war.
 

<Das ist doch der Junge aus den Süden, Hayato Mikogami. Und das neben ihm muss sein Sekirei Mutsu, Nummer 5 sein. Der Ashikabi ist aber echt klein. Er sah auf dem Bild größer aus. Moment, wenn er hier ist heißt das, dass er nach mir gesucht hat. Es wäre eine gute Idee irgendwie von hier zu verschwinden. Ich möchte kein Preis sein, den man sich so holen kann. Hinzu brauche ich keinen Ashikabi weil ich an diesem Spiel eh nicht teilnehmen möchte.> Shizuka beeilte sich dass sie wieder auf die Beine kam und lief etwas rückwärts. Sie wollte dem Ashikabi nicht zu nah sein, denn nur schon durch das Berühren der Lippen würde sie zu seinem Spielzeug werden. Der Junge kicherte vergnügt ehe er sprach: „ Na was für ein Zufall. Da gehen wir einmal schauen, wo man den Preis findet und schon läuft er einem zu. Komm zu mir, Mädchen und werde meine Sekirei. Mit dir kann ich das Spiel hier noch interessanter gestalten“. „Mikogami, mit so einer Aussage wirst du niemanden freiwillig überzeugen dass er sich beflügeln lassen wird“ warf Mutsu etwas genervt ein. „Mutsu, hör auf mich immer zu bevormunden“ entgegnete der Ashikabi seinem Sekirei und schaute ihn mit bösem Blick an ehe er wieder zu der verwunderten Shizuka blickte: „Und? Möchtest du mir folgen und mein werden? Oder muss ich dich mir einfach holen?“ gab er frech zurück.
 

Shizuka schaute sich die beiden an. Ihr Gefühl sagte ihr auch dass dieser nichts gutes im Schilde hatte. Hinzu mochte sie den kleinen verzogenen Jungen jetzt schon nicht. <Oh Mann, das ist ja ein verzogenes Gör durch und durch. Obwohl er sehr gut aussieht, ist er nur ein kleines Kind das spielen will und wahrscheinlich viel zu viel Geld hat. Nein danke mit sowas will ich mich nicht abgeben.>
 

Ihre Gedanken waren klar und deutlich gedacht. Sie würde nicht zu seiner Spielfigur werden. „Tz.. warum sollte ich eine Sekirei von so einem verzogenem Gör werden? Ich brauche keinen Ashikabi da ich nicht an diesem Spiel teilnehmen werde. Geh zurück zu deinen Puppen und spiel mit denen“ gab sie mit recht bösem und arroganten Ton zurück. In der Zeit wo sie es sagte, konzentrierte sie das Licht an ihren Füßen um einfach über die beiden wegzuspringen. Shizuka hielt die Tüten fest in der Hand, die sie direkt wieder aufgehoben hatte. Während sie sprach, sprang sie blitzschnell in die Luft und genau über die beiden drüber. Doch als sie in der Luft war, flog ein Schauer an Eiszapfen auf sie zu. Sie bemerkte es etwas zu spät weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass eine weitere Sekirei in der Nähe war. Sie versuchte noch rechtzeitig auszuweichen, doch einige Eiszapfen streiften ihre Haut und Klamotten. Ein Eissplitter traf die Gemüsetüte in dem sich der Kohl und die Kartoffeln befanden. Shizuka bemerkte es und dachte sich <Mist die Kohlköpfe und die Kartoffeln. Warum muss mir ausgerechnet die Tüte abgeschossen werden? Miya bringt mich um wenn ich die nicht noch aufsammle und alles nach Hause bringe da ich das Geld doch von ihr bekommen habe.> Für den Moment war sie unachtsam, und spürte wie auf einmal ihre Füße eiskalt wurden. Nun bemerkte sie, wie sie festgefroren war. Durch das Eis wurde sie zu Boden gezwungen. Bevor sie zu Boden fiel, versuchte sie durch ihre Lichtkräfte das Eis zu schmelzen, doch sie bekam es nicht hin. Ihr Licht war zum Zeitpunkt noch zu schwach. Shizuka hatte ihre Lichtkraft noch nicht gut genug unter Kontrolle, um sie für andere Angriffe einzusetzen, geschweige denn seine Wärme zu nutzen. Sie hatte nur ihre Geschwindigkeit und damit war sie auf den Nahkampf beschränkt, konnte aber nicht in der Ferne kämpfen, folglich war sie hilflos am Boden gefesselt. Auch die Tüten die sie noch in der Hand hielt, fielen mit ihr auf den Boden. Sie ließ sie beiden Tüten am Boden los und legte die linke Hand um ihre festgefrorenen Füße. Sie versuchte das Licht in ihren Händen als warme Energie zu bündeln, doch es funktionierte einfach nicht.

<Mist, warum bekomme ich das nicht hin? Ich habe doch so viel mit Miya trainiert, und trotzdem bekomme ich immer noch keine Kontrolle darüber> Shizuka geriet leicht in Panik. Sie gab das Vorhaben auf, und versuchte sich auf die Arme zu stützen, doch diese wurden auch direkt eingeforen, und direkt vor ihr tauchte eine Frau in weißen Gewändern auf. Shizuka sah anfangs nur die Füße, ehe sie in das Gesicht einer Frau mit einem Sekirei-mal auf der Stirn hinaufblickte. Ohne groß nachzudenken kam es aus Shizuka heraus: „Die annullierte Nummer! Von dir hab ich echt genug gehört. Du bist wirklich so stark wie man sagt.“

Die annullierte Nummer sprach etwas emotionslos: „Mein Meister will dich und deswegen solltest du nicht wegrennen. Sei froh dass du dich noch beflügeln lassen und sein Mal auf deinem Körper tragen kannst. Ich beneide dich sehr darum. Ich bin annulliert und zerstört, und trotzdem wollte er mich haben. Deswegen sehe ich ihn als meinen Herrn und Gebieter an auch wenn ich nie sein Zeichen tragen kann, ist er mein Ashikabi. Und das wirst du auch gleich sein.“ Shizuka schaute zu Boden und fing hämisch an zu lachen. „Ich brauche keinen Ashikabi, da ich selbst einer bin. Und wer will schon so ein verzogenes Gör wie den da haben? Ich bestimmt nicht.“ Shizuka schaute ihrer Gegnerin voller Entschlossenheit ins Gesicht. Mikogami beschwerte sich lautstark: „ Was soll das heißen, verzogenes Gör? Für so eine Frechheit verdienst du eine Stafe.“ „Wo sie recht hat, hat sie recht, Mikogami. Du bist ein Gör“. „Mutsu halt dich da raus,“ gab Mikogami mit aufgeblasenen Backen zurück.

Mikogami ging nachdem er sich bei Mutsu beschwert hatte langsam nach vorne auf Shizuka zu: „So, jetzt wirst du mir gehören, und zu einer meiner Spielfiguren.“ lächelte Mikogkami ernst.
 

Doch plötzlich flog ein Feuerball auf Mikogami zu. Ein zweiter folgte und flog zu Akitsu. Mikogami wäre fast in den Feuerball hineingelaufen, doch Mutsu schnappte sich ihn und sprang wieder weiter nach hinten. Akitsu sprang auch von Shizuka weg, da sie ja schließlich nicht getroffen werden wollte. Sie nahm eine etwas weiter von Shizuka entfernte Position ein. Die Lichtsekirei schaute verwundert zu den Stellen, an denen Mikogami und Mutsu landeten und dann zurück zu Akitsu.

<Feuerbälle? Das kann doch nicht sein, oder?> Shizuka war sich etwas unsicher doch wusste sie, von wem diese Attacken kamen. Vor ihr sprang ein Wesen komplett in schwarz gehüllt und sprach: „Wie unhöflich einer Sekirei die ihren Meister noch nicht gefunden hat einfach so beflügeln zu wollen. Und sie noch dazu so hinterhältig am Boden festzufrieren. Als Beschützer der Sekirei kann ich nicht verantworten dass in das Schicksal eingriffen wird, vor allem mit solch schmutzigen Tricks.“ Die Lichtsekirei schaute auf und sah den Rücken von Homura. In seiner rechten Hand loderte eine Flamme auf. Shizuka versuchte selbstsicher zu klingen, und sprach ihn mit arrogantem Ton an: „ Was machst du denn hier? Ich brauche deine Hilfe nicht. Verschwinde, Homura!“ Shizuka wusste dass es Schwachsinn war, dies zu sagen, da sie offensichtlich Unterstützung benötigte. Sie war sich einfach zu stolz es zuzugeben, vor allem bei Homura. Er, der sie am liebsten umbringen wollte, und so sehr hasst soll ihr Retter sein? Das ist doch ein Scherz. Homura drehte sich um und gab etwas fies zurück. „ Das sehe ich ja, dass du keine Hilfe brauchst. Dann steh doch mal auf wenn du solche Töne spuckst, und befreie dich selbst“ Sein Sarkasmus hörte man ebenso stark heraus wie die Absicht, sich etwas über sie lustig zu machen. „ Ich sag doch, ich schaffe das alleine.“ Sprach sie immer noch wie auf zu hohem Ross geritten und versuchte nochmal mit der Macht des Lichtes das Eis zu schmelzen, doch ihre Kräfte versagten wieder. Sie versuchte es noch einige Male. Irgendwann hatte Homura genug davon, ihr bei den Versuchen zuzusehen und sprach unbeeindruckt: „Das kann man sich echt nicht mehr ansehen. So erbärmlich du es versucht und nicht hinbekommst.“ Homura kniete sich etwas hinunter und berührte mit seiner Hand als erstes die eingefrorenen Füße. Seine Hand leuchtete rot, und erreichte die passende Temperatur, damit er sie nicht verbrennen würde und das Eis schmelzen konnte. Dann wandte er sich den Händen zu, indem er Shizukas linke Hand mit seinen berührte. Shizuka spürte von dieser kurzen Berührung bereits ein intensives, warmes Gefühl im ganzen Körper, das nichts mit der Hitze seiner Flammen zu tun hatte. Ihr Herz schlug wieder so schnell. Ihr Sekireimal reagierte. Im selben Moment sah sie den Blick Homuras, der dafür sprach, dass es ihm gerade nicht anders erging, wenn er auch ein wenig schmerzerfüllt aussah. Ihm schien die Berührung auch körperlich zu schmerzen. Shizuka merkte wie die Gesichter sich leicht näherten als er die rechte Hand auftaute. Er selbst schien sich für einen kurzen Moment vergessen zu haben, fing sich jedoch direkt wieder. Homura schüttelte den Kopf, und als er Shizuka komplett aufgetaut hatte, erhob er sich wieder. Auch wenn sie nur seinen Rücken sah, konnte Shizuka ihrem Retter ansehen, dass er einen Moment brauchte, um sich wieder zu beruhigen, und seinen Atem zu regulieren. Direkt nachdem sie frei war stand die gerettete Sekirei wieder auf und bewegte vorsichtig ihre kürzlich aufgetauten Hände. Trotz der Restkälte spürte sie selbst noch deutlich eine Hitze im Inneren. <Warum ist er hier? Warum hilft er mir? Er hätte mich doch einfach hier lassen können, dann wäre er mich los gewesen. Was soll das alles?> Shizuka nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Warum bist du hier, Homura?“ schrie sie. „Warum hilfst du mir? Du hättest mich doch hier zurücklassen können so wärst du mich los gewesen, also warum hilft du mir?“
 

Homura schaute kurz nach hinten und sprach: „Ich bin nur hier weil Miya mich darum gebeten hat. Außerdem muss ich meinen Pflichten als Beschützer der Sekirei nachgehen da du ja noch keinen Ashibabi hast. Von mir aus wäre es mir egal was mit dir passiert, aber Miya würde mir den Hals umdrehen wenn ich dir nicht helfen würde,“ bellte Homura und sah die Lichtsekirei mit einem arroganten Blick an.
 

Homura erinnerte sich an dem Moment zurück, als Miya ihn fragte ob er Shizuka begleiten könnte. Homura wurde durch starke Schmerzen in seinem Zimmer wach, daher stand er auf und ging zum Fenster. Dort sah er Shizuka alleine rausgehen. Als sie stehen blieb, versteckte sich Homura wieder hinter einer Wand damit sie ihn nicht entdeckte. Homura hatte gespürt dass Shizuka zuvor schon sehr nahe war, als sie sich seiner Tür näherte. Sein Sekireimal schmerzte so sehr, dass er sich für einen Moment setzen und ausruhen musste. Als Homura mithörte, dass Shizuka sich verabschiedete, um alleine einkaufen zu gehen, entschied er sich, ihr am Fenster hinterherzuschauen. Es war schließlich seine Plicht als Beschützer der Unbeflügelten, jede der kleinen Vögelchen zu beschützen, die noch keine Flügel hatten. Doch das war nicht der einzige Grund. Er wurde immer mehr von ihr angezogen. Sein Körper veränderte sich wieder, nur durch ihre Anwesenheit. Er erlitt durch die Umwandlung schmerzen, doch er wollte nicht wahr haben dass so etwas wie sie solche Dinge mit seinem Körper anstellte. Als er sie rauslaufen sah kamen ihm einige Gedanken in den Kopf:

<Wie kann es sein dass gerade ich auf sie reagiere? Minaka! Wie konntest du mich nur mit solch einem Körper bestrafen? Nur weil eins deiner Experimente frei herumläuft, muss ich noch dazu darunter leiden. Warum nur? Warum?>

Homuras Blick verfinsterte sich und als er bemerkte, dass Shizuka stehen blieb ging er auch direkt vom Fenster weg. Kurz darauf klopfte es an der Tür. Homura bellte leicht gereizt „ Ja, herein!“. Die Tür ging auf und Miya betrat das Zimmer. „Oh, das klingt aber nicht sehr freundlich,“ sie lächelte. „Ah Miya du bist es“. Homura erschrak und klang plötzlich viel freundlicher. „Verzeih, ich kann in letzter Zeit nicht so gut schlafen.“ Miya schaute ihn ernst an: „das glaub ich dir. Es scheint so als würden deine Veränderungen wieder anfangen. Man sieht es wenn man dich betrachtet. Dein Körper nimmt wieder die Züge eines Mannes an.“ Bei den Worten schaute Homura peinlich berührt zur Seite. „ Sag das nicht so, Miya. Es ist so schon schwer genug mein Leben selbst auf die Reihe zu bekommen. Achja, was ist eigentlich der Grund warum du hier bist, Miya-san?“ Die Vermieterin sah Homura sehr ernst an. „Ich möchte dass du Shizuka beim Einkauf begleitest. Die anderen haben heute genug zu tun und du bist heute auch mal dran. Du beteiligst dich schon eine ganze Weile nicht mehr im Haushalt. Möchtest du das Minato und ihr rausfliegt? Ist es nicht schlimm wenn ein Mann mit 6 Sekirei aufeinmal obdachlos werden würde?“ Sie ließ Homura keine Chance, und jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Seufzend antwortete Homura widerwillig: „Ich werde mich ja gleich auf den Weg machen. Aber ich halte mich bedeckt.“ „Das ist in Ordnung solange du sie wieder sicher zurückbringst. Ob du willst oder nicht, du musst ihr aushelfen, wenn sie in Schwierigkeiten gerät, vor allem wenn ein anderer Ashikabi auftaucht. Denn sonst wirst du noch größere Probleme bekommen.“ Sie schaute ihn mit einem abgrundtief bösen Blick an. Homura schauderte etwas zusammen ehe er sein weißes Hemd umdrehte, sodass das schwarze Innenfutter nach außen zeigte, Homuras bekannte Kampftracht als Beschützer der Sekirei. „Ich werde mich jetzt auf den Weg machen, Miya. Bis später“. Er zog seinen Mundschutz hoch und lief aus der Tür. Miya schaute ihm hinterher. Homuras Gedanken waren sehr aufgewühlt als er aus der Tür ging. <Jetzt muss ich auch noch auf sie aufpassen, wie ein Babysitter. Ab und an ist es mühselig der Beschützer der Vögelchen zu sein.> Homura war die ganze Zeit über in ihrer Nähe und beobachtete sie die ganze Zeit, immer so dass sie ihn nicht bemerkte. Als sie beim Bäcker war und er draußen wartete, knurrte sein Magen. „Ich sollte vielleicht wieder mehr essen. So langsam macht sich bemerkbar, dass ich mich so rar gemacht und nur ab und an etwas zu essen geholt habe. Vor allem weil ich am Abend kein Essen bekommen habe, weil ich zu spät kam und alles weg war,“ seufzte Homura und sein Magen knurrte wieder laut. Selbst als Shizuka beim Obstladen war blieb er in ihrer Nähe versteckt und still. Er war immer da und so sah er auch die Szene mit Mikogami und Shizuka. >Wie kann man nur so tollpatschig sein?> seufzte Homura. Doch als er sah, mit wem sie es zu tun hatte, blieb er sehr wachsam weil er wusste, dass es Probleme geben könnte. Er beobachtete wie Shizuka festgefroren war. <Mir passt es nicht aber ich muss ihr helfen. Ich kann es nicht verantworten, vor allem weil Miya mir Probleme macht wenn ich ihr da nicht raushelfe.> Etwas widerwillig machte er sich auf den Weg um ihr auszuhelfen.
 

Homura wurde aus seinen Gedanken gerissen als der kleine Junge sich beschwerte „Ausgerechnet der Preis, den ich schon nicht bekommen konnte steht wieder vor mir. Du hinderst mich nicht daran, die letzte Sekirei zu beflügeln. Los Akitsu, hol mir diese Sekirei!“ „Jawohl, mein Meister“ sprach die annullierte Nummer emotionslos. Homura ging schützend vor Shizuka. „Annullierte Nummer, du schon wieder. Man trifft sich öfter als es einem lieb ist. Dann muss ich wieder gegen dich kämpfen, doch ich werde mit allen Mitteln verhindern, dass dein Meister diese Sekirei für sich beansprucht. Denn ich bin der Beschützer aller Vögelchen, die noch auf der Suche nach ihren Flügeln sind.“ Diese Worte klangen in Shizukas Ohren einfach nur schön. Homura trat für sie ein obwohl er es nicht wollte. Und trotzdem schlug ihr Herz ganz schnell als er sprach. Sie beide waren so verbunden dass Homura nach seinen Worten auch etwas von sich selbst überrascht war. Doch er fing sich wieder.
 

Er sprach im ruhigen Ton sodass es nur Shizuka hören konnte: „Am besten du verschwindest von hier. Du würdest den Kampf nur behindern.“ Etwas empört darüber was Homura von ihr verlangte gab sie ihm eine deftige Antwort zurück: „Warum sollte ich abhauen? Es geht schließlich um mich. Außerdem, Mister Grillflamme, wäre es zwei gegen einen doch unfair, denn die Regel lautet doch dass es immer eine gegen die andere ist. Ich bin vielleicht noch nicht so stark wie du, doch lass ich mich nicht unterkriegen ,denn ich möchte schließlich auch die beschützen die mir wichtig sind. Ich weiß sehr wohl, dass du mich nicht ausstehen kannst, doch kann ich nicht leugnen dass das Band zwischen uns besteht. Und genau so einem Menschen möchte ich versuchen zu schützen, da du mir sehr wichtig bist. Hinzu möchte ich dass du bei Minato bleibst, denn ihr seid füreinander vom Schicksal bestimmt, und da gehöre ich nicht rein.“ Shizuka ging während sie gesprochen hatte nach vorne, sodass sie neben Homura stand und schaute ihn entschlossen in die Augen. Diese klare Wahrheit verwirrte Homura etwas, doch in den Augen sah er dass sie es ernst meinte. Er seufzte etwas. „So einem Sturkopf kann man wohl nicht von seinem Handeln abhalten. Doch eins sag ich dir: komm mir nicht in die Quere.“
 

In diesem Moment kam ein unerwarteter Angriff von Akitsu auf Homura zu. Er bemerkte es und lies eine Flammenwand vor ihm aufbauen und das Eis schmolz direkt wieder. Kurz darauf bewegte Homura seine Wand nach vorne, um die Gegner in eine entferntere Position zu drängen. Die Eissekirei fragte Homura, nachdem sie sicher auf der Seite landete: „Warum willst du nicht dass von meinem Herrn und Gebieter beflügelt wird? So hätte sie ihren Meister doch gefunden. Oder steckt dahinter ein anderer Grund?“ Akitsu verlieh ihrer Frage mit einigen Eispfeilen Nachdruck, denen Homura auswich und im Gegenzug zwei Feuerbälle schleuderte. „Das Schicksal hat ihn nicht auserwählt, da sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlt. Das ist doch eine ganz einfache und simple Antwort, das haben sowohl du als auch dein Herr zu akzeptieren.“ Die Eissekirei wich mit einer fließenden Bewegung aus, aus der sie direkt einige weitere Eisspitzen schleuderte. „Es kann dir doch egal sein von wem sie beflügelt wird, auch wenn es sein anderer Ashikabi sei. Du solltest doch wissen, wie sehr wir Sekirei einen Ashikabi brauchen.“ Etwas zornig gab Homura zurück, während er Hagelangriffen auswich, und dabei immer weiter feuerballschleudernd vorwärts schreitete: „So eine Sekirei wie du es bist kann nicht wissen wie es mit einem Ashikabi sein kann und brauchst es mir schon gar nicht zu sagen. Dieses Vögelchen hat eine andere Bestimmung als wir. Doch ich werde sie euch nicht überlassen da ich als Beschützer nicht einsehe dass so ein schmutziger Ashikabi sie bekommt. “Kurz darauf sprang Homura mit zwei entflammten Armen auf Akitsu zu um sie direkt anzugreifen.
 

Shizuka, die sah wie Homura und Akitsu sich entfernten, blieb sie noch zögernd stehen, bis von anderer Seite das Gejammer wieder losging: Mutsu, hol mir endlich diese Sekirei, ich will sie unbedingt.“ Etwas genervt sprach Mutsu, während er etwas nach vorne ging und sein Schwert zückte: „Du hast echt keine Geduld, Mikogami. Dann werde ich dir halt das holen was du möchtest.“ Nachdem er sein Schwert zog, sprang er auch direkt auf die Sekirei zu. Shizuka hatte schnell geschaltet und bereits ihre Lichtkräfte unter den Sohlen konzentriert. Sie sprang mit der Geschwindigkeit des Lichts zur Seite. Ihr Ziel war es, hinter ihrem Gegner zu landen, und seinen ungeschützten Rücken anzugreifen. Doch auch er bemerkte es rechtzeitig und hatte sein Schwert schon bereit. Er blockte ihre Angriffe. Shizuka versuchte mit dieser Taktik noch einige weitere Male, ihn von verschiedenen Stellen überraschend zu schlagen, doch kam ihre Geschwindigkeit gegen Mutsus Intuition nicht an. Er blockte ihre Angriffe unzählige Male rechtzeitig mit seinem Schwert, sein Blick scharf, aber unbeeindruckt. Ein paar Schnitte zierten ihre ungeschützten Hände schon. Ein weiteres Mal versuchte Shizuka es. Irgendwann musste sie doch Glück haben. Sie sprang in weiteres Mal in einen von Mutsus vermeintlichen toten Winkeln, diesmal hatte sie seine Rechte Schulter im Visier. Mutsu hob sein Schwert nicht wie gewohnt. Hatte sie es geschafft? Ihr Schlag war kurz davor, Mutsu zu treffen, als seine unerschütterte Haltung sich änderte. Shizukas Faust traf erneut auf sein Schwert, doch diesmal hatte Mutsu nicht vor, einfach nur zu parieren. Mit Kraft schleuderte er die ahnungslose Shizuka davon. Sie konnte den Sturz nicht auffangen, und landete im nächsten Zaun. Nicht nur ihre Schmerzen machten sich langsam bemerkbar, sondern auch die Erschöpfung ihres kräftezehrenden Kampfstils. Doch sie gab nicht auf und stand wieder auf. Als sie stand, machten sich Rückenschmerzen bemerkbar. Die Lichtsekirei machte sich zur nächsten Attacke bereit, als Mutsu sein Schwert in den Boden rammte. Der Boden fing an zu Beben, und die Erde bekam Risse. Der Asphaltboden erhob sich, und die Spalte machten ihren Weg auf Shizuka zu, die bereits vorgesprungen war, und versuchte, den Hindernissen so gut wie möglich auszuweichen. Mit kurzen, bedachten Sprüngen landete Shizuka auf den zerstören Straßenresten, um nicht abzurutschen oder in einen Spalt zu fallen. Dies ging doch nicht für lange gut: Ein Stück Stein, auf dem sie landen wollte, bildete sich plötzlich wieder zurück, und sie kam falsch auf. Sie hatte nicht einmal die Zeit, den umgeknickten Fuß zu bemerken, als ein fallender Felsen sie traf und wegschleuderte. Sie versuchte, sich zu fangen, doch bei der Landung knickte der selbe Fuß noch einmal ein. Daraufhin kippte sie auf ihre Hände, und der Schmerz überwältigte sie. Shizuka streichte kurz über ihren Fuß, und der Schmerz durchfuhr sie. Sie war viel zu sehr mit sich beschäftigt und vergaß Mutsu vollkommen, der langsam auf sie zukam. Als er schließlich vor ihr stand, packte er sie am Kragen und schleuderte sie mühelos gegen den nächsten Zaun. Shizuka war vollkommen durcheinander. Sie dachte nur noch daran, mühevoll aufzustehen, doch als sie sich gerade an die Wand lehnte, packte Mutsu sie wieder an der Kehle und drückte sie an die Wand. Shizuka versuchte zu sprechen, doch es ging nicht. <Ich bekomme kaum Luft. Das ist nicht gut.> Sie versuchte mit ihren Händen den Griff zu lösen, doch ohne Erfolg. Sie konnte auch ihr Licht nicht bündeln. Langsam wurde ihr schwarz vor Augen. Der Griff wurde fester. Doch aufeinmal löste sich der Griff um ihren Hals und sie fiel zu Boden. Sie hustete und schnappte nach Luft. Ihr Blick war noch immer leicht verschwommen, wurde aber langsam klarer und da sah sie Homura vor ihr knien. Homura verspürte während des Kampfes etwas. Aus Instinkt schaute er zu Shizuka. Er sah dass sie Probleme hatte, also sprang er ohne groß nachzudenken auf Mutsu zu. Er wiederum bemerkte es und wich aus. Er lies Shizuka los, doch kurz darauf schoss die annullierte Nummer einen Schwall Eis auf ihn und er erstarrte vor ihren Augen zu Eis. Doch wenige Sekunden später taute er dank seinen Kräften wieder auf. Doch das hatte seine Folgen, denn sein Körper glühte schon vorher, und seine Kräfte waren schon im Kampf gegen Akitsu leicht außer Kontrolle. Das ist ihm schon ewig nicht mehr passiert, denn sein Körper wurde durch Shizuka beeinflusst. Nachdem er sich befreit hatte, fiel er erschöpft auf die Knie. Sein ganzer Körper rauchte und glühte rot. Homura atmete schwer. Besorgt sah Shizuka ihn an. „Homura, was ist mit deinem Körper?“ Sie rutschte etwas näher zu ihm und legte ihre linke Hand auf seine Schulter. Aufeinmal spürte Shizuka einen brennenden Schmerz und zuckte mit der Hand wieder zurück. „Fass mich nicht an, sonst verbrennst du dich noch mehr.“ Er schaute erschöpft in ihre Richtung. Homura war nicht nur aufgrund seiner Flammen, sondern auch durch Shizuka so heiß. Ihre Nähe machte ihn immer verrückter. Er wollte nicht von ihr beflügelt werden, aber auch von seinen Qualen erlöst werden. Doch er blieb für seinen geliebten Ashikabi stur. Er wollte ihm treu bleiben, weshalb er seinen Sehnsüchten nicht nachgab. Shizuka klang sehr besorgt. Sie wusste nicht, was sie tun konnte, während Mutsu und Mikogami sich immer weiter näherten. >Ist es das Ende? War alles von Anfang an verloren? Werde ich jetzt diesem kleinen Gör gehören? Vor allem Homura ist verletzt und seine Kräfte außer Kontrolle. Takami hat schon oft erzählt dass Sekirei sich selbst zerstören können, wenn sie ihre Kontrolle verlieren. Was soll ich tun? Wie kann ich ihm helfen ohne ihn beflügeln zu müssen? Vor allem: wie kommen wir beide hier weg? Ich weiß es nicht.> Die Lichtsekirei war verzweifelt und betrachtete ihr Schicksal für besiegelt.
 

Im letzten Moment regnete ein Wasserschwall auf den nichtsahnenden Ashikabi mitsamt Sekirei. Ehe Shizuka wusste, was geschah, wurden sie und Homura ebenfalls vom Wasser durchnässt. Der Wasserfall war stark genug, um Shizuka auf den Knien zu halten, und als er endlich aufhörte, blickte sie besorgt zu Homura. Sein Körper wurde gelöscht, und er schien wieder in Ordnung zu sein. Vor ihnen traten zwei Sekirei in Erscheinung: Musubi und Tsukiumi. „ Ich bin enttäuscht von euch, Homura. Ihr schafft es allein nichtmal, jemanden zu beschützen. Und so willst du Minato helfen? Schau dich nur an wie erbärmlich du auf dem Boden sitzt,“ sprach die Wassersekirei. Lächelnd gab Homura frech zurück: „Danke, Tsukiumi, für die Abkühlung. Meine Kräfte sind seit einer Weile wieder etwas unzuverlässig. Dafür entschuldige ich mich, aber die andere Frage lautet: was macht ihr zwei denn hier?“ Musubi fiel direkt fröhlich ins Wort : Wir sind hier weil Miya uns darum gebeten hat. Matsu hat euch die ganze Zeit über den Satelliten verfolgt, und sofort gesehen, wie sich andere Sekirei genähert haben. Das hat sie uns direkt erzählt, und darum sind wir hier.“ Musubi konnte ihre Freude kaum zurückhalten, da sie sich einen spannenden Kampf versprach. Doch beim Anblick der Verstärkungen schlug Mutsu seinem Ashikabi vor: „Wir sollten lieber verschwinden. Es sind zu viele um noch einen Kampf zu wagen. Wenn wir mehr Sekirei mitgenommen hätten wäre es kein Problem gewesen“. „Aber ich möchte diese Sekirei,“ beschwerte sich der junge Ashikabi als er einfach so von seinem Sekirei hochgenommen und weggetragen wurde. „Komm, Akitsu. Lass uns verschwinden“ sprach der Schwertkämpfer zu der Sekirei aus Eis. Mit dem protestierenden Ashikabi unter dem Arm flohen sie.
 

Homura stand wieder auf, doch spürte er die Erschöpfung in seinen schwachen Beinen. Shizuka versuchte, so gut es ging, zu stehen, doch sah man ihr den Schmerz in ihrem Fuß regelrecht im Gesicht an. Sie verlagerte das Gewicht auf den anderen Fuß, um den verletzten nicht zu belasten, den sie etwas auf die Zehen hob.Kurz darauf wandt sie sich mit besorgter Stimme Musubi und Tsukiumi zu: „Verzeiht mir. Nur wegen mir musstet ihr kommen. Und die Einkäufe liegen da drüben. Zwei Tüten sind ja unbeschädigt, aber die dritte leider nicht... da liegen die ganzen Kohlköpfe, und auch die Kartoffeln. Ein paar sind sicher kaputt, ich hoffe dass Miya nicht sauer ist wenn wir vielleicht ein paar Kartoffeln weniger mitbringen.“ Shizukas Blick wanderte auf den Boden. „Was redet ihr da für einen Unsinn? Solange ihr auf den Beinen seid ist doch alles in Ordnung. Wie ich sehe, seid ihr am Fuß verletzt. Doch das sollte kein Poblem sein, Musubi kann euch tragen. Die Einkäufe haben bestimmt überlebt, wir müssen sie nur auflesen.“ Mit einen ernsten Blick sah die Wassersekirei die Lichtsekirei an. Kurz darauf hörte man mit sehr motivierter Stimme „So, dann sammel ich die mal die Einkäufe ein.“ Musubi rannte zu der Stelle, an der das Gemüse verteilt lag. Schnell hatte sie die Sachen aufgesammelt und kam zurück. Homura drehte sich zu Shizuka um, näherte sich etwas und sprach weiterhin mit überlegenem Ton: „Ich habe doch schon gesagt, dass du mir nicht in die Quere kommen und verschwinden sollst. Doch du wolltest nicht hören. Du bist einfach zu schwach und vor allem zu nichts fähig. Lass mich einfach in Ruhe“. Homura wollte sich gerade von ihr entfernen, als ihm schwarz vor Augen wurde. Shizuka bemerkte dass Homura umkippte und fing ihn rechtzeitig auf. Sie unterschätzte jedoch sein Gewicht und ihren verletzten Fuß, und ließ sich mit ihm umwerfen. Sie lag auf dem Boden und Homura etwas seitlich auf ihr. Vorsichtig versuchte sie, sich unter Homura hervorzuziehen, doch kam sie nicht weit, ehe Musubi Homura mit einer Hand packte und mühelos hochhob. Shizuka schaute Musubi ziemlich dumm aus der Wäsche an. „Man Kagari-san ist echt leicht“. „Leicht? Ich finde er sieht viel leichter aus, als er ist, „gab Shizuka zurück. Nachdem sie so gut es ging wieder auf den Beinen stand, versuchte sie ihr Licht auf dem linken Fuß zu bündeln um sich zu stützen. Sie versuchte daraufhin vorsichtig zu laufen. Es schmerzte ein wenig, doch sollte es gehen. Sie sah zu Musubi und Tsukiumi, die vor ihr herliefen und in der einen Hand die Einkäufe, auf der anderen Seite Homura trugen. „Musubi, Tsukiumi, kann ich Homura nach Hause tragen? Ich bin es ihm schuldig da er ja versucht hat mir zu helfen.“ „Aber euer Fuß,“wandt Tsukiumi sorgend ein. „ Es ist schon in Ordnung, wenn ich meine Kräfte zum stützen verwende. Ich möchte nun mal meine Schuld mit allem was ich kann, begleichen. Ich möchte Homura nicht beflüglen. Er hat seinen Ashikabi und das respektiere ich. Ich brauche niemanden und möchte keiner Sekirei schaden. Deswegen vertraut mir, ich werde es schaffen, Homura alleine zu tragen.“ Etwas bedenklich sah Tsukiumi sie an, doch sie stimmte zu, Musubi ebenfalls. „Musubi, kannst du mir Homura auf den Rücken legen? Dann kann ich ihn besser tragen.“ Shizuka stellte sich so hin dass sie jemanden auf den Rücken nehmen konnte. Freundlich und fröhlich antwortete Musubi: „Gern,“ und setzte Homura auf Shizukas Rücken. Als Shizuka das Gewicht von Homura spürte waren ihre Gedanken: <Man denkt echt nicht das er so schwer ist. Er sieht aus wie eine Feder, doch hat er ordentlich an Gewicht. Ich frag mich nur wie Musubi ihn so einfach tragen kann. Naja, mein Körper ist auch nicht für sowas geschaffen, daran liegt es glaube ich mehr. Doch mein Herz schlägt gerade so heftig weil er so nah bei mir ist. Wenn er wüsste dass ich ihn auf dem Rücken habe. Wenn er bei Bewusstsein wäre, würde ich eindeutig nur noch ein Haufen Asche sein. Doch ich will mich damit bei ihm bedanken, dass er auf mich aufgepasst hat.“ Shizuka schaute in das auf ihren Schultern liegende Gesicht von Homura an und lächelte. Die Gruppe machte sich damit auf den Weg nach Hause.

Kapitel 8 Ein neues Licht

Mittlerweile ist es Abend geworden. Homura erwachte und setzte sich vorsichtig auf. Sein Körper schmerzte noch etwas vom Kampf. Nicht nur sein Körper, auch der Kopf tat ihm weh, weswegen er seine rechte Hand automatisch zum Kopf führte. Eine Stimme sprach zu ihm: „Du bist endlich aufgewacht, Kagari-san. Wie geht es dir denn?“ Die Stimme klang besorgt und bekannt. Homura schaute nach rechts und erblickte seinen Ashikabi: „Sahashi, soweit geht es mir gut, außer dass ich Kopfschmerzen habe.“ Die Flammensekirei schaute sich noch etwas verwirrt um. Er war sich nicht sicher wie er hierher kam, da seine letzte Erinnerung war, dass er der Lichtsekirei gesagt hatte, dass er nicht erschöpft sei. Er Schlussfolgerte daraus dass er vor Erschöpfung scheinbar ohnmächtig geworden war. Doch er wollte immer noch wissen wie er hierher kam. „Sahashi, wie bin ich eigentlich hierher gekommen?“ Minato sprach ruhig um ihn zu beruhigen: „Es ist gut dass es dir besser geht. Nunja, so wie ich es von Musubi und Tsukiumi gehört habe, hatte dich Shizuka hergetragen. Ich habe es nur gehört, da ich gerade im Esszimmer war. Als sie hereinkam sah sie ganz schön verwundet aus. Vor allem konnte sie gar nicht mehr laufen, Tsukiumi hat sie am Ende gestützt als sie in den Raum hinein kamen. Miya hatte sie dann auch schnell versorgt. Doch für einige Tage wird sie wahrscheinlich nicht laufen dürfen, und ihren Fuß sollte sie auch schonen. Der sah wirklich schlimm aus, wie geschwollen er war. Es ist mir immer noch ein Rätsel warum sie dich getragen hat, mit so einer Verletzung.“ Homura war etwas verwundert, warum gerade Shizuka sie hergetragen hat, vor allem da sie verletzt war. Doch mit einem Kopfschütteln und ein Seufzen gab Homura leicht gereizt wieder: „Bei so einem Sturkopf ist das auch kein Wunder.“ Etwas verwirrt schaute Minato ihn an. Homuras Worte klangen böse und recht undankbar. Doch ehe Minato darauf eingehen konnte bat Homura seinen Ashikabi um Hilfe. „Sahashi-san, könntest du meinen Verband wechseln? Ich habe zu lange in diesen gelegen und es fühlt sich einfach nicht angenehm an.“ Immer noch leicht aus der Fassung antwortete er: „Ja klar.“ Minato stand auf und ging zum Nachttisch und holte das Verbandzeug runter, bevor er damit wieder zurück zu Homura ging. Homura zog sein Hemd hoch. Doch als Minato einfiel dass Homura eigentlich Brüste haben sollte, meinte er bevor er zu Homura schaute: „Ähm, ich sollte doch lieber Miya-san holen da es sich doch nicht ziert für ein Mann...“ Ehe Minato weiterreden konnte, sprach Homura in seinen Worten hinein. Sein Ton klang etwas niedergeschlagen: „Es ist schon in Ordnung, Sahashi. Ich bin nicht mehr so wie du mich letztes Mal sahst. Mein Körper hatte sich wegen dieser Person verändert.“ Minato schaute zu Homura, der seine letzten Bänder gerade entfernt hatte, und noch in der Hand hielt. Sein Körper war wieder der eines Mannes. Seine Oberweite war weg und seinen Bauch zierten leichte Muskel-andeutungen. „Dein Körper ist...“ Minato war so verwundert dass er keine Worte mehr heraus bekam. Vor ihm saß nicht ein Zwitter sondern ein Mann. Doch Homuras Blick war ein wenig traurig gestimmt. Sein Blick schlug in Hass um: „Alles nur wegen so einem Experiment das hier herumläuft und einfach nur Probleme macht. Sie hätte nie erwachen dürfen.“ Auch Minatos Blick wurde ernst, ehe er seine Stimme wieder fand und dagegen argumentierte. „Auch wenn sie sich in das Schicksal eingemischt hat, hat auch sie ein Recht darauf, zu leben, was sie ist.“ Minato ging zu Homura, drehte ihn um sodass er den Rücken vor Augen hatte und rieb ihn mit der Creme ein: “Kagari-san bedenk doch auch für sie ist das kein schöner Weg. Ich habe mit ihr schon einige Male gesprochen und weiß dass sie sich nicht mal mehr an ihr Leben als Mensch erinnern kann. Sie weiß nur dass sie mal ein Mensch war, mehr aber nicht. Alle Erinnerungen an ihr Leben als Mensch sind weg. Sie hat nur noch die Erinnerungen die sie als Sekirei hat. Bedenke: sie weiß nicht mal mehr wer sie wirklich war, oder ist. Und das ist auch schlimm, wenn du auf einmal nicht mehr weißt, wer du warst und bist. Du würdest wahrscheinlich auch nicht glücklich damit sein. Also versuch sie doch irgendwie zu verstehen. Du musst sie ja nicht gleich als einen Freund betrachten. Es reicht wenn du sie nur als Kamerad ansehen kannst:“ Homura drehte sich etwas um und wandte auch direkt was ein: Aber Sahashi, nur wegen ihr erleide ich Schmerzen durch die Umwandlung! Durch sie wird auch noch unser Schicksal zerbrochen! Ich möchte deine Sekirei bleiben, da das Schicksal es so wollte und jetzt nicht zu jemand anderem, nur weil Minaka ein neues Spielzeug eingebaut.“ Minato seufzte etwas: „Ich kann verstehen, was du damit meinst, Homura. Ich verstehe auch sehr wohl dass unser Band wichtig und sehr tief ist. Doch das Schicksal hat sich verändert und geht einem anderem Weg da es sich durch Ereignisse sich änderte. Das heißt auch dass dein Weg neu bestimmt wurde. Doch ich werde dich nicht zwingen jemand anderen annehmen zu müssen den du jetzt noch nicht annehmen willst. Doch wenn die Zeit kommt und du dein Schicksal doch annimmst werde ich es so akzeptieren. Denn wir werden ja nicht getrennt sein sondern bleiben als Freunde weiterhin zusammen nur mit dem Unterschied dass du dann einem anderen Ashikabi gehören wirst.Und ich bin auch glücklich dass es eine so gute Freundin auch sein wird wie Shizuka. Sie ist ein netter Mensch, aber auch eine nette Sekirei die die ganze Zeit alleine kämpft, auch mit sich selbst. Du kannst es nicht leugnen dass zwischen euch ein Band entstanden ist. Doch irgendwann wird der Zeitpunkt kommen an dem du es erkennen wirst.“ Minato redete so viel während er sich um Homuras Wunden kümmerte, sie eincremte und verband. Homura war am Ende von Minatos Vortrag einfach nur noch still. Sein Ashikabi redete ihm etwas ins Gewissen, worüber Homura gezwungen war nachzudenken. Während Der Ashikabi den letzten Verband mit den Worten anlegte: „So, fertig.“ Als Minato die alten Verbände auf das kleine Tablett legte, klopfte es an der Tür. Ohne groß drüber nachzudenken sprach Minato die Worte: „Ja, herein“ und die Tür ging auf. Es kam eine kleine Gestalt rein gerannt, die sehr fröhlich war, auf Minato zusprang, ihn umarmte und sprach: „Großer Bruder es gibt gleich Essen.“ „Kusano, ich komme gleich zum Essen,“ sprach er mit sanfter, lieber Stimme und streichelte Kusano über den Kopf. Ihr Blick wandt sich zu dem aufrecht sitzendem Homura. Freudig ging sie zu ihm, krabbelte auf das Bett und setzte sich direkt auf Homuras Schoß. Sie sprach mit einer süßen, kindlich fragenden Stimme: „Kommst du auch zum Essen, Kagari-san? Och bitte, komm zum Essen du hast doch die Tage nichts gegessen.“ Sie sah ihn mit großen Kulleraugen an. Minato sprach besorgt zu ihr: „Ku-chan du solltest nicht so auf verletzte Personen hopsen.“ Homuras Mundwinkel veränderten sich zu einem Lächeln und er sprach mit sanfter Stimme: „Ist schon in Ordnung Sahashi-san.“ Sein Blick wandt sich kurz zu Minato hinüber ehe sein Blick sich wieder zu dem kleinen Mädchen richtete und auch er ihr sanft über den Kopf streichelte ehe er sprach: „Ich werde gleich zum Essen kommen, so wie du es dir wünschst.“ : Oh, danke Kagari-san“ die Kleine umarmte ihn hektisch ehe sie ihn los lies und rasch wieder zur Tür stürmte, kurz stehen blieb und sprach: „beeilt euch, sonst wird Ku-chan alles alleine essen.“ Ihre Augen leuchteten vor Freude und sie rannte aus der Tür heraus. Beide schauten ihr hinterher, Minato etwas verwundert und Homura mit einem Lächeln. Homura ging an den Rand des Bettes, setzte sich auf die Kante bis er dann schließlich langsam aufstand und zu Minato rüberschaute: „Ich glaube wir sollten ihr folgen.“ :Ähm... ja du hast recht „ antwortete der Ashikabi. Homura ging einige Schritte zur Tür ehe Minato ihm folgte. An der Tür wartete Homura bis Minato als erstes aus seinem Zimmer ging. Kurz danach ging Homura aus seinem zimmer und schloss hinter sich die Tür. Beide gingen gemeinsam zum Esszimmer. Die Tür stand schon auf und am Tisch saßen schon alle anderen bis auf die Lichtsekirei. Die Männer betraten den Raum und setzten sich an die freien Plätze. Da Minato so sitzen musste dass zwei Sekirei neben ihn konnten, musste Homura sich an die Seite des Tisches setzten. Nur noch ein Platz war frei, genau gegenüber. Als Minato den Raum betrat, fing der übliche Tumult mit seinen Sekirei an. Doch Miya unterbrach das gezetere mit den Worten, die an Musubi gerichtet waren: “Musubi kannst du bitte Shizuka von ihrem Zimmer holen? Sie sollte ja schließlich auch was essen:“ „Ja werte Miya -san“ sprach sie voller Enthusiasmus und machte sich auf den Weg die Sekirei zu holen. Homura war sich bewusst dass er heute die Wurzel allen Übels sehen musste. Doch seine Gedanken waren sowieo das totale durcheinander, da er sich immer noch wunderte warum genau dieses kleine Gör ihn tragen wollte.
 

Shizuka lag in ihrem Zimmer. Sie war schon seir einer ganzen Weile wieder wach. Ihre Gedanken waren immer noch am Morgen hängen geblieben. Vor allem wie sie Homura getragen hatte.
 

Homura war nicht so einfach zu tragen wie sie dachte. Er hatte schon ordentlich Gewicht und es fiel ihr richtig schwer, ihn zu tragen. Tsukiumi schaute den ganzen Rückweg über besorgt zu ihr zurück. Die Lichtsekirei hatte wirklich genug Mühe damit gehabt, die Flammensekirei zu tragen. Sie spürte jeden Schritt den sie machte und das Gewicht von Homura auf ihrem Fuß. Der Schmerz wurde mit jeden Meter mehr, doch sie lies sich nicht abbringen, egal wie oft die Wassersekirei frage, ob Musubi ihn nehmen sollte. Die Lichtsekirei wollte es durchziehen. Als sie dann endlich in der Maison ankamen, brach sie drinnen direkt zusammen. Sie hatte keine Kraft mehr und konnte ihr Licht nicht mehr bündeln. Sie hatte bereits im Kampf viel zu viel Energie verloren. Homura war immer noch auf ihrem Rücken, als sie am Boden lag, und fühlte sich schon an als wäre ein Elefant auf ihr. Sie versuchte sich mühselig hochzuheben, doch ihre Arme und Beine wollten nicht mehr. Direkt vor ihr stand Miya, die das Szenario mitangesehen hatte. Besorgt fragte sie nach was los war, doch ehe Shizuka Luft holen konnte, kam Musubi ihr zuvor und erzählte alles.

Miya sah ein wenig sorgevoll aus, aber lächelte nach Musubis Geschichte auch ein wenig, da ja alle wohlbehalten nach Hause kamen. „Musubi kannst du bitte Homura in sein Zimmer bringen? Die Einkäufe kannst du dann bitte auch gleich in die Küche bringen. Ach ja, Tsukiumi, Musubi könnt ihr heute kochen? Ich glaube nicht dass Shizuka heute in der Lage dazu wäre“. “Ja klar, das machen wir gern“ sprach Musubi ziemlich aufgeregt. Auch Tsukiumi stimmte zu. Musubi ging zu dem am Boden liegenden und hob den Herrn ohne Probleme hoch. Ihr Weg führte sie direkt in Homuras Zimmer. Shizuka schaute ihr immer noch total verdutzt hinterher, wie einfach Musubi ihn tragen konnte. Selbst war Shizuka immer noch total am Ende, vom Kampf und von Homuras Gewicht. Sie seufzte auf, und schaute zum Boden, vom dem sie sich noch nicht ganz aufrichtete. Sie holte Luft, nachdem sie gerade Mal ein Bein aufrichtete, und ihr verletzter Fuß immer noch Probleme machte. Tsukiumi bot Shizuka, die vor ihr kniete, eine Hand an. „Ich helfe euch auf. Ihr habt euren Fuß genug beansprucht.“ Ein bisschen verwundert schaute die Lichtsekirei die Wasser Sekirei an, doch ein Lächeln kam der Lichtsekirei über die Lippen und nahm die Hand der Wasserfrau. Die Wassersekirei half ihr hoch und stützte sie. Shizuka konnte alleine nicht mehr ohne Stütze gehen, da sie viel zu viel von ihren Kräften verloren hatte. Gemeinsam gingen beide vorsichtig in das Esszimmer. Etwas verwundert schauten sie auch direkt Minato und Kusano an. Minato war geschockt, als er sah wie Shizuka von Wunden übersäht war. Ihr kleiner Ausflug hinterließ auch einige Schnittwunden an ihrem Körper, außer auf der linken Hand, die von Homura leicht verbrannt war, und ihr Hals wies mittlerweile Würgemale auf. Als die Wassersekirei ihr vorsichtig half, sich an die Wand zu lehnen, kam auch schon Miya, die in der zeit das Verbandszeug geholt hatte, herein. Die Lichtsekirei die erschöpft an die Wand gelehnt war, schaute sie an. Ohne zu zögern ging Miya zu ihr hin und begann, ihre Wunden zu säubern. Das Desinfizieren der Wunden war etwas unangenehm, weshalb Shizukas Augen ab und an schmerzhaft zusammenzuckten. Die Schnittwunden wurden offengelassen, um zu verheilen. Doch um die verbrannte Hand wickelte sie einen Verband, auf dem sie vorher eine Kühlsalbe schmierte. Die heftigen Würgemale fielen Miya auch direkt ins Auge, weshalb sie dort auch eine Salbe auftrug. Als Shizuka ohne Vorwarnung an den Hals gefasst bekam, erschrak sie. Miya bemerkte das die Berührung einen richtigen Schock auslöste, wahrscheinlich wegen dem damit verbundenem Erlebnis. Daher wich sie vom Hals zurück, und besänftigte Shizuka erst einmal. „Keine Angst ich werde nur eine Salbe auftragen und es verbinden“. Shizuka nickte leicht ängstlich. Doch Miya wa sehr sanft und verband die Stelle mit Vorsicht und sprach in der Zeit mir ihr. Am Schluss schaute sich Miya den Fuß an. Ihr Blick wurde ernst da der Fuß ziemlich geschwollen war. „Es wird einige Tage dauern bis du den Fuß wieder belasten kannst. Du hast noch Glück das er nicht gebrochen ist. Wenn ich ihn mir so anschaue, hätte es aber noch viel schlimmer für dich enden können, wenn du so weiter mit deinen Dummheiten gemacht hättest. Das heißt für dich ab jetzt Bettruhe und nicht mehr laufen! In keinster Weise! Wenn du irgendwo hin musst, wie auf die Toilette oder so, solltest du uns rufen, damit dir jemand hilft. Am besten sollte Musubi die Tage bei dir im Zimmer schlafen. Sie wird sich um dich kümmern.“ „Ja, werte Miya-san“, kam von Shizuka zurück. Sie wusste, dass sie etwas dummes getan hat, aber sie wollte nicht in der Schuld der Flammensekirei stehen, der sie ja nicht ausstehen konnte. Ihr Fuß wurde auch eingesalbt. Als Musubi wieder reinkam wurde sie von Miya darum gebeten dass sie sie Shizuka ins Bett bringen und auf sie aufpassen sollte. Seitdem war Shizuka in ihrem Zimmer alleine und schlief auch Mittags durch. Bis vor einer Stunde als sie wach wurde.
 

Shizukas Fuß schmerzte bei jeder falschen Bewegung, weshalb sie auch im Bett darauf achtete, wie sie sich drehte. Auch ihr Magen knurrte. Sie hatte ja nichts gegessen und daher großen Hunger. Doch ehe sie sich versah klopfte es an ihrer Tür: „Hi Shizuka ich bin es, Musubi. Ich komme jetzt rein“. Sie klang wie immer fröhlich und voller Motivation. Und auch so kam sie herein. „Ich soll dich zum Essen holen“, sprach sie, zog die Decke weg und nahm Shizuka ohne groß zu fragen hoch und trug sie aus ihrem Zimmer. Die Lichtsekirei beschwerte sich lautstark: „Musubi lass mich runter! Es reicht wenn du mich beim laufen stützt.“ „Das geht aber nicht. Miya-san hat mir aufgetragen dich immer zu tragen.“ „Aber Musubi ich fühle mich komisch wenn du mich so trägst wie ein Bräutigam seine Braut.“ „Was findest du daran denn so komisch?“ Musubi verstand natürlich nicht wie Shizuka das meinte, so gab die Lichtsekirei es auf.
 

Das Gespräch der beiden konnte man vom Flur bis ins Esszimmer hören. Homura schüttelte nur den Kopf als er den Spruch mit Braut und Bräutigam hörte. Doch ruckzuck würde die geschlossene Tür aufgeschlagen und die beiden standen im Türrahmen und übertraten die Schwelle zur Tür. Musubi brachte sie an den freien Platz direkt gegenüber von Homura, setzte die Lichtsekirei vorsichtig ab und setzte sich dann zu ihrem Platz. Shizuka lies nur ein kleines Dankeschön vernehmen als Musubi sie absetzte. Die Lichtsekirei musste etwas seitlich sitzen da ihr Fuß auf einem Kissen abgelegt werden musste. Deswegen bemerkte sie auch erst nach kurz danach, als sie den Fuß abgelegt hatte, und über den Tisch schaute, dass Homura direkt vor ihr saß. Etwas verwundert schaute Shizuka ihn an. Sie wunderte sich warum er auf einmal wieder hier am Tisch saß. Homura blickte Shizuka nur einen kurzen Moment, eher er zur Seite blickte, oder auf sein Essen. Doch Shizuka konnte nicht anders, als immer mal wieder ein paar flüchtige Blicke auf Homura zu riskieren.

Als das Essen beendet war, und Homura sich direkt als erstes verziehen wollte, meldete sich Miya zu Wort : “Homura, kannst du hier bleiben während die anderen den Tisch abräumen? Ich möchte dich darum bitten, Shizukas Verbände zu erneuern. Ich habe keine Zeit dafür, da ich noch für morgen alles vorbereiten muss. Wärst du so nett?“ Sie schaute ihn freundlich an. Doch als er sich gerade rausreden wollte, setzte sie einen furchteinflößenden Blick auf, weshalb er nachgab. Mit einem großen Seufzer und einer genervten stimme antwortete er: „Wenn es unbedingt verlangst, Miya...“. Shizuka spürte Homuras kalten Blick richtig. Kusano tollte herum und räumte so wie die anderen den Tisch ab. Ehe Miya raus ging sprach sie: „Bring Shizuka zuerst bitte auf ihr Zimmer. Die Verbandssachen kannst du danach holen, Homura“ und sie verließ den Raum direkt, bevor Homura Widerworte geben konnte. Man merkte richtig wie genervt er war. Doch er musste das tun was ihm aufgetragen wurde. Er näherte sich Shizuka, nahm sie ohne Worte hoch und sein Blick bleib kühl während er sie trug. In der Zeit sprach Shizuka nichts und schaute weg. Sie spürte richtig den Hass von Homura, doch spürte sie auch wie sehr sie innerlich verbunden waren, doch wusste sie dass es nicht so sein sollte. Homura brachte sie schnell ins Zimmer, setzte die Lichtsekirei eigenartigerweise behutsam aufs Bett und ging wieder heraus um die Verbandssachen zu holen. Sein Weg führte direkt zu Miya die ihm die Sachen schon in die Hand drückte. Er machte sich auf den Weg zurück bis auf einmal Tsukiumi vor ihm stand und ihn ernst anschaute: „Was ist, Tsukiumi?“ „Ihr könntet der kleinen Sekirei gegenüber dankbar sein. Sie hat euch getragen! Aus voller Überzeugung die Schuld damit zu begleichen. Egal was Musubi oder ich sagten, sie wollte nicht hören und trug euch weiter, selbst mit dem Wissen dass sie sich damit noch mehr Verletzungen zuziehen konnte. Sie hat auch keine Anstalten gemacht dich zu beflügeln. Sie möchte niemanden die vom Schicksal zusammengeführt wurden, auseinanderreißen. Denkt darüber nach und behandelt sie gefälligst mit mehr Respekt. Denn eure schlechte Laune und Hass hat sie nicht verdient“ mit diesen Worten entfernte sich die Wassersekirei wieder. Homura schaute hinterher und machte sich über diese Worte seine Gedanken, doch war er so durcheinander dass er im Moment nicht so viel drüber nachdenken konnte wollte lieber schnell das tun was ihm aufgetragen wurde. Er ging zurück in Shizukas Zimmer wo Shizuka immer noch auf dem Bett saß. Sie war still und sagte nichts als er reinkam. Sie sah immer noch auf der Kante, ihr verletzter Fuß flog ja noch in der Luft. Homura legte das Tablett mit dem Verbandszeug auf ihren Nachttisch und kniete sich hin. Er ging zum Fuß und öffnete vorsichtig den Verband. Er wickelte ihn sachte auf. Nun sah er einen richtig geschwollenen Fuß der nicht gerade gut aussah. Sein Blick wandelte sich kurz besorgt, ehe seine Miene wieder ernst wurde. Homura ging mit größter Vorsicht vor während er den Fuß eincremte. Shizuka merkte schon dass es leicht weh tat, aber war er wirklich vorsichtig, und bemühte sich, nicht zu fest zu sein. Sie sah zu ihm hinunter wie er sich vorsichtig um den Fuß kümmerte und dann behutsam den Verband anlegte. Eine leichte Röte zierte dabei ihre Wangen. Sie spürte auch die Liebe dahinter wie er den Fuß verband. Als er damit fertig war stand er kurz um den alten Verband einzusammeln und auf das Tablett zu legen. Kurz darauf nahm er die Salben vom Boden, um sie gemeinsam mit frischem Verband auf das Bet zu legen, wo er sich direkt neben Shizuka setzte. Sie verstand nicht dass er die Hand haben wollte, und wunderte sich in einem seltsam stillen Moment, bis er seufzend sagte: „Die Hand bitte.“ Er klang leicht gereizt, aber trotzdem nahm er sich die Zeit, 'bitte' zu sagen. Shizuka war ein wenig durch den Wind, bis sie es verstand und ihm stutzig die linke Hand hinhielt. Auch dort löste er den Verband vorsichtig und machte das selbe wie beim Fuß. Nachdem die Hand neu verbunden war sollte als nächstes der Hals drankommen. Homura wickelte aber erst noch den alten Verband von der Hand auf und schaute zwischen durch kurz auf ihren Hals. Er wusste nicht warum, aber die Situation war ihm ein wenig eigenartig, wie die Stimmung im Raum. Ihm gefiel das gar nicht, vor allem sie anfassen zu müssen. Mit jeder Berührung spürte er diese Gefühle die er nicht haben wollte. Und jetzt kommt ausgerechnet eine Stelle, die noch Näher sein sollte. Er stand auf, legte den Verband auf das Tablett, ging zurück zum Bett und setzte sich hin. Er zögerte ehe er leicht beschämt sagte: „Kannst du bitte deinen Kopf zur Seite drehen? Nach rechts während ich dir den Verband am Hals aufmache.“ „Warum sollte ich das denn tun?“ fragte sie ohne groß nachgedacht zu haben. Sie schaute Homura mit fragendem Blick an. Er war gezwungen sie anzusehen. Sein Blick verriet dass es ihm unangenehm war. Nun fiel ihr auch ein, dass er ihr sehr Nahe kommen würde, und bei einer falschen Bewegung sonstwas passieren könnte. „Ach so! Jetzt verstehe ich was du meinst. Mister Grillofen hat Angst dass ich ihn beflügle oder was?“ gab sie hämisch zurück. „Mach dir keine Sorgen. Warum sollte ich dich den beflügeln, du Grillfackel. Du hast deinen Meister doch schon. Deswegen sehe ich keinen Grund dich zu beflügeln.

Spaß beiseite. Sag doch das nächste Mal einfach was dich stört. Keine Angst, ich möchte niemanden beflügeln. Am liebsten wäre ich nicht mal als Sekirei geboren worden. Doch was bringt es mir... ich kann mich eh nicht mehr an mein Menschendasein erinnern. Ich werde mich aus dem Sekireiprojekt deswegen heraushalten.“ Sie gab ein weiches Lächeln nach. Während ihres Monologes konnte sie beobachten, wie Homuras Gesicht langsam vor Zorn kochte. Doch als sie lächelte und fertig war, verflog die Wut ein wenig, und er schaute einfach nur ernst. Shizuka streckte ihren Kopf nach vorne.„ Geht es auch so? Ich werde mich nicht bewegen. Versprochen.“ Sie wusste dass Homura ihr wahrscheinlich nicht trauen würde doch seine Antwort war überraschend: “Einverstanden, dann muss ich ja hoffen dass du dein Versprechen auch hälst. Ich muss dir da ja vertrauen, vor allem um Miyas Auftrag zu erfüllen.“ Er ging mit der Hand an den Hals und fasste sie kurz da an wo der Verband zugemacht wurde. In dem Moment schreckte Shizuka leicht zusammen und wich kurz in die andere Richtung aus. Als sie merkte dass sie wieder panisch weg ging und Homura so nicht an sie heran kam, bewegte sie sich wieder zu ihm hin. Er schaute ein wenig verwirrt, doch verstand schnell, was mit ihr los war. Nachdem er dann endlich an die Schlaufe kam und dann den Verband komplett von ihrem Hals entfernte, sah er sehr deutlich die Würgemale. Ohne groß nachzudenken ging er mit der linken Hand an Shizukas Kinn und drückte es nach oben damit er einen besseren Blick hatte. Er schaute sich den Abdruck am Hals genau an, und seine Augen weiteten sich erschrocken. Shizuka war das unangenehm und sie wurde leicht panisch. Sie dachte nicht nach und schubste Homura mit ihrer linken Hand von sich weg. Sie rutschte von ihm weg und ihre rechte Hand ging an ihren Hals. Sie sah beängstigt aus. Homura begriff dass sie der Moment wohl traumatisiert hatte und sie daher Angst bekam, wenn jemand wieder an diese Stelle wollte. Er wusste dass etwas runterkommen musste, um sie behandeln zu können. Deswegen sprach er mit sanfter Stimme, die Sorge durchschimmern lies „Wegen mir hast du die Male am Hals weil ich zu langsam war. Es tut mir leid, doch habe keine Angst. Ich werde dich nicht würgen oder sonst was tun. Ich möchte nur die Salbe auftragen und verbinden. Ist es in Ordnung dass ich das mache?“ Er blickte sie liebevoll und sanft. Er konnte seine Miene oft ändern da es für ihn ein leichtes war weil er früher als Host gearbeitet hat. Doch diese Worte waren so sanft dass die Lichtsekirei nickte und sich wieder wie vorhin hinsetzte. Mit den Augen blieb ihr Blick noch auf Homura gerichtet. Dieser blickte weiterhin besorgt an als er sich wieder näherte und die Salbe ganz vorsichtig an ihrem Hals eincremte bevor er den Verband anlegte . Als das erledigt war sprach er noch sanft „War das so schlimm?“ Mit zittriger Stimme sagte sie „Nein, war es nicht“. Sie schaute weg. Homura rollte den letzten, verbrauchten Verband zusammen und legte ihn auf das Tablett, ehe er damit den Raum verließ und sprach: “Du solltest dich ausruhen. Am besten du legst dich hin und schläfst. Musubi kommt später zu dir ins Zimmer wenn du noch was brauchst.“ Homura schaute kurz zu ihr bevor er die Tür hinter sich schloss. Vorsichtig legte sich Shizuka wieder hin. Sie begriff immer noch nicht was gerade geschehen war, wie sanft er sprach, und vor allem wie er sich am Ende benommen hatte. Homura ging aus dem Zimmer und musste erst mal ein- und ausatmen. Er machte sich schon Sorgen als er sie so verschreckt in dem Moment sah. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen aber das geht nicht es ist nicht ihr Ashikabi. Homura ringte immer noch mit sich selbst, doch was sollte er denn tun? Er war so verwirrt, so durcheinander, dass er nicht mehr weiter wusste und sich entschied, für heute lieber ins Bett zu gehen. Ohne groß mit anderen zu reden machte er sich auf den Weg in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Bevor er einschlief, dachte er sehr viel nach.
 

Seit dem Kampf gegen Mikogami aus den Süden sind nun einige Tage vergangen und der Alltag herrschte wieder. Größtenteils, denn seit Shizuka Homuras Verbände wechselte, sah sie diesen nicht mehr. Den Grund erfuhr sie durch die Vermieterin. „Homura geht wieder seiner Arbeit nach. Bevor sich sein Körper durch die Geschichte mit seiner Beflügelung veränderte, arbeitete er als Host. Doch nach euren Zusammenstoß schien er sich wohl entschieden zu haben, dort wieder anzufangen.“ Shizukas Gedanken waren auch klar: 'Dieser miese Hund. Deswegen war er an diesem Tag so nett zu mir. Kein Wunder, als Host ist es ja ein Leichtes, eine Miene aufzusetzen und sich richtig zu verhalten. Und ich bin darauf auch noch reingefallen. Es war aber auch eigenartig, wie nett er zu mir war obwohl er mich hasst. Naja, da kann man nichts machen“ seufzte sie laut als sie wieder allein im Zimmer war. Miya war nur kurz reingekommen um den Verband zu wechseln. Die Lichtsekirei war die meiste Zeit der Tage im Bett da ihr Fuß auskurieren musste. Dementsprechend schaute Musubi häufig nach ob sie was brauchte. Die Lichtsekirei fand es mehr als lästig immer nur im Bett zu sitzen oder zu liegen, doch Miya hatte ein Auge auf sie dass sie ja nicht versuchte, alleine zu gehen. Das ging drei Tage lang so.
 

Doch am vierten Tag durfte Shizuka ihren Fuß vorsichtig belasten. Sie humpelte noch etwas, und es würde noch ein wenig Zeit brauchen, bis er komplett verheilt sein würde. Vor allem freute sie sich darüber, dass sie endlich wieder alleine im Haus herumlaufen, und nicht mehr Hilfe auf dem Weg zum Essen oder auf die Toilette brauchte. Shizuka setzte sich mittags auch an die Veranda um Tsukiumi und Miya sehnsüchtig beim Training zuzuschauen. Sie wollte auch trainieren um stärker zu werden, doch waren ihre Verletzungen vom Kampf noch zu stark. Weder dies noch ihre beschädigte Ausdauer würden einem Training von ihrer üblich gewohnten Geschwindigkeit standhalten. Außerdem wurde Shizuka sich bewusst, dass diese Eigenschaft allein nicht mehr ausreichn würde.
 

Bei Tsukiumi durfte sie auch eine ganz andere Art beobachten, seine Kräfte einzusetzen: Sie setzte ihr Wasser vielfältig ein. Sie konnte ihr Wasser nicht nur in Form einer Welle benutzen, sondern auch Wasserpfeile oder Schwerter formen. Sie deckte damit nicht nur den Nahkampf sondern auch Distanz ab. Dazu war Shizuka leider nicht in der Lage, so dachte sie darüber nach, daran zu arbeiten und einen neuen Stil zu entwickeln. Als sie wieder in ihrem Zimmer war, versuchte sie ihr Licht in den Händen zu einer Kugel zu formen, doch sie bekam nicht mehr zustande als ein Leuchten. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als ihr Licht besser kontrollieren zu wollen, so hatte sie die Tage über in jeder Situation versucht, das Leuchten in ihrer Hand zu konzentrieren, beim Essen unter dem Tisch, und auch wenn sie durch das Haus lief und ihrem Alltag nachging, hatte sie in einer Hand immer ein leuchten, dem sie sich zuwandt.. Die Vermieterin sah das und sprach sie sanft an: „Du versucht also jetzt schon wieder zu trainieren. Wie töricht von dir. Doch wie ich sehe versuchst du was anderes als deine Schnelligkeit zu nutzen:“ Shizuka schreckte leicht zusammen als sie die Vermieterin hörte. „ Miya-san. Ja ich habe erkannt dass meine Geschwindigkeit mir nicht viel weiter hilft. Ich möchte so gern lernen wie ich mein Licht noch nutzen kann. Vielleicht so wie Tsukiumi, eine feste Form annehmen, und es auch in Fernkampf schleudern zu können. Doch leider bekomme ich es nicht hin es zu bündeln. Irgendwas übersehe ich, was zu tun ist. Doch was nur?“ Shizuka schaute auf ihre offenen Handflächen als würden sie die Antwort verstecken. Die Besitzerin kicherte leicht auf und erhielt Shizukas Aufmerksamkeit zurück. Die Besitzerin sprach mit sanfter und belehrender Stimme: „Das ist ganz einfach. Glaube nur fest an dich. Dein Wunsch muss von Herzen kommen, und wenn deine Gefühle mit dir im Einklang sind, wirst du es schaffen. Aber ganz viel Übung ist auch wichtig. Lass einfach nicht locker und gib nicht auf, dann wirst du es auch schaffen. “ Sagte sie ehe sich Miya wieder ihren Hausarbeiten zuwendete. Shizuka schaute etwas verwirrt hinterher und lies sich das Gesagte durch den Kopf gehen: 'An den Herzenswunsch glauben. Die Gefühle im Einklang? Irgendwie bin ich durcheinander.' Für den Abend war sie fertig, und begab sich auf ihr Zimmer. Die Worte ließen ihr jedoch keine Ruhe und so verfolgten sie Shizuka die nächsten drei Tage während dem Training, bis sie einen kleinen Erfolg hatte: Beim Abendessen nahm das schwache Leuchten in ihrer Hand tatsächlich eine runde Form an. Dies überraschte Shizuka vollkommen, da sie nebenbei noch mit dem Essen beschäftigt war, und so konnte sie die Energie nicht rechtzeitig kontrollieren. Ein gleißendes Licht erhellte das komplette Zimmer, und blendete sämtliche Bewohner, mit Ausnahme von Homura, der auf der Arbeit war, und Miya, die gerade in der Küche beschäftigt war. Miya war die einzige, die nach dem Krach in der Küche überhaupt noch etwas sehen konnte, da alle anderen vollkommen Blind waren. Den Rest des Tages über durfte Shizuka die Arbeit der anderen Bewohner übernehmen, nachdem sie sich eine Standpauke anhören durfte. Der Rest des Hauses durfte sich von diesem Schock und dem gestohlenen Augenlicht einen halben Tag erholen, bis auch das letzte Flimmern vor den Augen verschwunden war.
 

Nach einer weiteren Woche waren Shizukas Verletzungen so gut wie verheilt. Miya gab das Training im Garten wieder frei, jedoch unter der Vorraussetzung, dass sie nur mit Kampfhaltungen mit dem Oberkörper üben durfte, und auch von allem absehen musste, das ihren, immer noch nicht ganz erholten Fuß, belasten würde. Doch die meiste Zeit der Woche verbrachte sie damit, weiterhin die freie Kontrolle über die Formen ihrer Lichtkräfte zu erlangen. Nachdem sie verstanden hatte, wie sie die feste Form einer Kugel stabil halten, und auch schleudern konnte, versuchte sie sich an praktischeren Fernkampfwerkzeugen: Nadeln. Doch sich eine Form vorzustellen, und diese dann auch in seinen Händen zu modelieren waren zwei unterschiedliche Dinge: Zuerst formte Shizuka eine Kugel, doch statt wie geplant kleine Nadeln abzuspalten, schaffte sie es nur, die Kugel zu Sternen zu formen. Zwar nicht optimal, doch als Wurfwaffe würde so etwas fürs erste ausreichen. Eine ordentliche Nahkampfwaffe war für Shizukas aktuelle Fähigkeiten jedoch noch nicht vorstellbar. Stattdessen übte Shizuka weiter an den konventionelleren Fähigkeiten des Lichts: zum Beispiel, in ihrer Handfläche einen hellen Lichtstrahl zu erschaffen, der gut dafür geeignet war, andere zu blenden. Diese Übung fühlte sich für sie viel natürlicher an, da sie abseits der Formkonzentrationen wieder etwas war, das sie schon immer konnte, nämlich das reine entstehen lassen von Licht an ihrem Körper. Danach kam Shizuka ein genialer Einfall: Sie könnte sicher auch Spiegel für Tricks einsetzen, die kein Gegner kommen sehen würde. In einer Stadt waren Fensterscheiben immerhin überall. Nun musste Shizuka nur noch austesten, wie effektiv sich so eine reflektierende Oberfläche ausnutzen ließe. Sie sah sich um, und nahm aus Reflex die Hand vor die Augen, als die Glasfenster der Maison Izumo sie blendeten. Das perfekte Übungsziel! Shizuka erhob ihre Hand und richtete die offene Handfläche auf die Scheibe. Die Energie in ihrem Körper floss frei und problemlos an die Stelle, von der aus sie den Strahl abfeuern würde. Ihre Sekireikräfte waren lange wieder komplett regeneriert, so war diese Übung viel einfacher als ihre Fähigkeiten, die den Körper für Nahkampftechniken verstärkten. Shizuka hatte keine Zweifel und musste verlegen grinsen. Die ganze Zeit über trainierte sie komplizierte Techniken, die ihr weder vertraut noch einfach waren. Immer wieder von Selbstzweifeln und einer gewissen Unsicherheit geplagt, ob der Fleiß sich auszahlen würde, war es zur Abwechslung mal wieder schön, eine Fähigkeit einzusetzen, die sich so vertraut anfühlt wie ihr eigener Körper. Die Hand leuchtete hell und Shizuka nahm eine dominierende, einschüchternde Kampfpose ein, die ihren Geist widerspiegelte. Denn hier waren keine Zweifel im Spiel. Shizuka wusste genau, wie diese Technik funktionierte, und konnte absehen, wie der Lichtstrahl fliegen würde. Sie war sich zuversichtlich, dass er auch perfekt von der Scheibe abprallen und dort hin leuchten würde, wo sie es vermutete. „UND LOS GEHTS!“ schrie sie voller Elan, als die reine Kraft des Lichtes aus ihrer Handfläche schoss und auf die Fensterscheibe fiel. Mit einem Grinsen beobachtete Shizuka, wie der Strahl in einem Winkel abprallte, den sie... nicht ganz vorhersah. Ihr Blick fiel auf den Einschlagpunkt direkt dort, wo Miya normalerweise die Wäsche aufhing. Zwar hing dort nichts, doch die Wäscheleine brannte lichterloh. Shizukas Lächeln verschwand schneller als Miya draußen erschien, um sich wegen des Kraches zu erkundigen, und Shizuka nicht nur zu tadeln, sondern auch aufzuerlegen, nicht mehr ohne ihre Aufsicht trainieren zu dürfen.
 

Und so kam es, dass der nächste Trainingstag mit Miya stattfand. Sie hatte vor, Shizuka ein Übungsziel zu bieten, dass nicht mehr ihr Eigentum herhalten musste. „Nun gut, Shizuka. zeig mir doch mal deine Sterne.“ bat sie freundlich. Shizuka nickte ihr zu und formte mit Leichtigkeit eine Hand voll Lichtsterne, die sie am Vorabend noch heimlich auf ihrem Zimmer übte. Miya schien nicht beeindruckt, da sie das von ihr erwartete. Der erste Stern flog, und die anderen hinterher, denen Miya nacheinander aus dem Weg ging, ohne sich anstrengen zu müssen. Shizuka formte bereits neue Sterne, doch dort, wo die Sterne einschlugen, war Miya nicht mehr. Stattdessen bekam sie einen leichten Schlag auf den Kopf. „ Du bist schon wieder zu langsam gewesen. Das nächste mal konzentriere dich mehr auf den Gegner und nicht auf deine verfehlten Geschosse. “ sprach Miya im ernsten Ton. „Aua!“ Shizuka rieb sich den Kopf. „Ich hab verstanden, Miya-san. Auf den Gegner konzentrieren, nicht auf die Sterne. Habs kapiert.“

„Gut,also, machen wir es nochmal. Übung macht den Meister, also wiederholen wir das ganze bis es sitzt.“ Sagte Miya als sie wieder auf ihrem Platz gegenüber Shizuka stand.
 

Shizuka bemühte sich, Miya nicht aus den Augen zu verlieren, ihre Position vorherzusehen und dabei niemals zu vergessen, neue Geschosse zu erschaffen, um den Druck aufrecht zu erhalten. Dass sie Miya verfehlte, war weniger wichtig, denn ging es vorrangig darum ihre Sinne zu schärfen und ihre Reflexe, die nach der Bettruhe eingerostet waren, wieder in Topzustand zu versetzen. Einmal konnte sie Miya sogar streifen, woraufhin sie den Kampf unterbrach und sich über den Erfolg freute, um nach einem „Hip, Hip, ...“ von einem Schlag auf den Kopf unterbrochen zu werden.

„Gut gemacht“, sprach Miya lobend. „Zeigst du mir nun deine andere Technik, während wir einen kleinen Übungskampf austragen?“

Shizuka wusste sofort, dass ihr Trick gemeint war, mit dem sie Gegner blenden und Wäscheleinen anzünden konnte. Miya wollte ihr ein Gefühl dafür geben, wann es ein guter Augenblick war, diesen Trick einzusetzen, und in welchen Situationen ein kurzes Blitzlicht von Vorteil sein konnte. Zwar war es nicht schwer, das blendende Licht kurz einzusetzen, doch sollte Shizuka noch lange trainieren müssen, um es praktisch einsetzen zu können. Einige Beulen später musste sie feststellen, dass sie im Zweikampf das Risiko einging, das Kräftemessen zu verlieren, da sie einen Arm dafür zurückhielt, und ihr Gegner, wenn seine Instinkte kampferprobt waren, den Schlagabtausch trotzdem gewinnen würde. So konnte Miya zwar geblendet werden, doch hielt sie das nicht davon ab, ihre Kopfnuss einfach durchzuziehen, da sie vom plötzlich schwindenden Augenlicht nicht erschrak. Miya erklärte Shizuka daraufhin, dass dieses Licht defensiv viel stärker ist als im Angriff. Und, dass solch eine Überraschung immer als letzter Trumpf aufgehoben werden sollte.
 

„Nun fehlt dir nur noch eine Möglichkeit, dich im Nahkampf behaupten zu können,“ belehrte Miya, während die beiden eine Verschnaufpause einlegten. „Egal, wie schnell du bist, und dein gesamtes Arsenal aus Distanzkampftechniken besteht, kann man dich immer noch in einen Nahkampf zwingen, und dann bist du deinem Gegenüber hilflos ausgeliefert.“ Shizuka schluckte in Erinnerung an ihren Kampf mit Mikogami und Mutsu, und nickte. „Ich habe mir schon überlegt, eine Lichtwaffe dafür zu erschaffen, doch hat es nicht geklappt..“ „Diesmal wird es klappen, Shizuka. Du hast dich alleine heute stark verbessert, und ich kann spüren, dass dein Herz viel größer würde. Wenn du tief in dich gehst, wirst du die Waffe deines Herzens finden und vor dir erschaffen können.“ Miyas sanfte Stimme gab Shizuka neue Motivation, und sie stand von der Terrasse auf. „Dann versuche ich es mal.“

Shizuka hatte in der Tat viel gelernt. Ihre Sterne wurden immer schneller und schöner erschaffen, was sie im Kampf nicht wirklich beachtete, doch im Nachhinein betrachtet war ihre Kontrolle über die konzentrierten Formen des Lichts besser geworden. Sie schloss also die Augen und konzentrierte sich. Sie versuchte, sich keine Waffe vorzustellen, da sie nicht einfach nur ein Tötungswerkzeug erschaffen wollte, sondern etwas, das dem würdig sein sollte, zu schützen, was in ihrem Herzen wohnte.

Shizuka ließ sich durch den Kopf gehen, was ihr Herz sprach. Dort wohnten all die Bewohner des Hauses, die sie so liebevoll aufnahmen. Ihr Wille, zu kämpfen, und zu überleben manifestierte sich. Nun musste sie all diese Gefühle nur noch schmieden. Ohne die Augen zu öffnen, ließ sie das Licht manifestieren. Groß, bedrohlich, stark. So sollte sich ihr Wille in der Waffe widerspiegeln, die all dies durchsetzen sollte, wofür Shizuka stand.

In ihren Händen spürte Shizuka, wie das Licht aus ihr herausfloss und eine Form annahm. Sie öffnete ihre Augen und bewunderte ihre Waffe...
 

„Das...“
 

Shizuka blieb der Atem im Hals stecken.
 

Sie fing an zu schreien.
 

„DAS SOLL DOCH EIN SCHERZ SEIN!“
 

Miya kicherte leise im Hintergrund.
 

„IST DAS EIN KOCHLÖFFEL?“
 

Miya kommentierte sichtlich amüsiert: „Ein bisschen ist das mit dem Herzen horchen immer noch metaphorisch gemeint. Konzentrieren und deine Waffe mit Sorgfalt erschaffen musst du trotzdem noch selbst. Es sei denn du möchtest dich voll und ganz dem Abendessen verschreiben. Aber vielleicht ist ein kleines Messer sowieso geeigneter fürs erste. “
 

Oben am Fenster beobachtete mal wieder eine dunkle Gestalt die Szene. Als das Licht sich zu einem Kochlöffel formte, klatschte sich die Person die Hand auf die Stirn und sprach im unbeteiligten Ton. „Wie untalentiert kann man nur sein. Und diese Sekirei soll was besonderes sein. Sie ist höchstens zum kochen und putzen gut. Für mehr nicht.“ Eine zweite Person näherte sich der schwarzen Person. „Sag das nicht so einfach, Homura. Die Fähigkeiten dieser Person sind stärker als du denkst. Sie aber erst komplett erwachen.“ Die Person drehte sich um: „ Matsu, du bist es. Was willst du denn von mir?“ Homura sah genervt zu der Frau mit der Brille. „Du kannst doch schon erahnen warum ich dich aufsuche. Es wird langsam mal Zeit dass du den Stock aus dem Arsch nimmst und dich von ihr beflügeln lässt. Irgendwann brennst du das ganze Haus noch ab“. Etwas betroffen schaute Homura wieder runter zum Übungskampf und sprach etwas verlegen: „Ich weiß gar nicht von was du da redest. Ich habe noch nie was abbrennen lassen.“ Matsu seufzte. „Doch das wird bald passieren wenn du so weiter machst. Mit jedem Tag, an dem du mit deinen Hosttätigkeiten nur vor ihr fliehst, verlierst du die Kontrolle über dich noch mehr. Und das wird nicht nur dir, sondern auch denen um dich herum schaden. Warum hast du solche Angst vor ihr? Nur weil dein Schicksal sich neu gedreht hat heißt es nicht die Hölle für dich. Du wirst auch so immer in Minatos Nähe sein. Nur der Ashikabi wechselt.“ Homura wurde in letzter Zeit immer gereizter, sodass er sich selten zurückhalten konnte, wenn er sich provoziert fühlte. Er wurde laut und fauchte zurück: „Als ob ich das könnte! Das Schicksal wurde nicht verändert, es hat sich einfach nur ein Parasit eingeschleust. Versteht das doch alle mal! Ich möchte nicht zu dem Parasiten gehen. Sahashi ist mein Ashikabi und wird es immer sein.“ kurz darauf entflammten aus Homuras Hand flammen, die den Balkon verkokelten. Die Flammensekirei bemerkte es sogleich und lies sofort die Veranda los die doch anfing anzubrennen. Er spürte dass sein ganzer Körper anfing heiß zu werden. „Da hast du es“, sprach Matsu, etwas genervt von Homuras Verhalten. „Wie ich es sagte, du wirst bald das Haus niederbrennen. Deine Emotionen allein lösen das schon aus. Es ist deine Entscheidung, da kann dich keiner zwingen. Doch willst du uns alle damit in Gefahr bringen? Werde vernünftig! Es wird langsam immer brenzliger. Du wirst schon sehen bald, wirst du sie rufen. Deinen neuen Ashikabi.“ Matsu hörte Tsukiumi die Treppe hinaufstapfen, und entfernte sich. Am Treppengang trafen sich die beide und Matsu sprach leise zu ihr: „Tsukiumi-tan, kümmre dich um Homura. Er brennt sonst das Haus nieder. Lösch ihn bitte.“ Die Wassersekirei drehte sich zu Matsu um, die in ihrem Zimmer verschwand. Dann schaute sie zu Homura der immer noch total total entsetzt zwischen seinen Händen und der brennenden Verande hin und her blickte. Sie lies direkt einen gewaltigen Schwall über der Flammenseikirei und Veranda los. Die Wucht des Wassers schleuderte den Flammenmann zu Boden, wo er er erschöpft liegen blieb. Das Wasser floss direkt hinunter und begoss Shizuka, die vollkommen auf ihr Training konzentriert mit den Lichtkugeln war, und vollkommen überrascht wurde. Miya schaute hoch und sah das leicht verbrannte Stück vom Balkon. Ihre Augen weiteten sich. Kurz darauf stellte sich Tsukiumi an das Geländer und rief: „Verzeihung, Miya-san ich wollte gerade die Blumen gießen, da fiel mir ein, dass ich den Rasen nicht gegossen habe. Also habe ich ohne Nachzudenken und hinunterzuschauen vom Balkon aus heruntergespritzt.“ Sie klang etwas in Panik doch Miya verstand was scheinbar vor sich ging da sie schon vorher bemerkt hatte, dass Homura ebenfalls oben stand. „ Ist schon gut, Tsukiumi. Das nächste mal mach es am nächsten Tag.“ „Noch mal Verzeihung, Miya-san.“ sprach sie und verschwand vom Geländer, um sich Homura zuzuwenden, der noch erschöpft und leicht deprimiert am Boden liegen blieb.
 

Die noch am Boden sitzende, durchnässte Shizuka schaute kurz hoch und dann zu Miya:„Und ich dachte es würde Regnen. Aber nein es, war ein Wasserfall von Tsukiumi. Naja, so kriegt man auch einen kühlen Kopf, nach all der Anstrengung.“ Ihr etwas überrumpelter Gesichtsaudruck wandelte sich zu einen Lachen, sie musste über die Ironie herzhaft lachen. Miya stimmte in das Lchen ein und sprach danach im ruhigen Ton: „Ich glaube für heute ist es genug. Ich sollte das Essen vorbereiten. Am besten gehst du und ziehst dich um. Und am besten hängst du die nassen Kleider noch raus.“ Die Lichtsekirei nickte mit dem Kopf ehe sie sich auf den Weg in ihr Zimmer zurück machte.
 

Tsukiumi betrachtete die am Boden liegenden Flammensekirei und sprach: „Was soll das heißen, du brennst hier schon alles ab? Wie kann es sein dass ihr euch immer noch so sträubt sich mit der Sekirei zu vereinigen. Antwortet mir, Homura!“ Der am Boden sitzende Mann schaute hoch und sprach: „Ist es denn nicht klar? Minato wird immer mein Ashikabi sein und nicht sie. Versteht ihr nicht was ich für Minato fühle? Ich würde ihn doch betrügen wenn ich jetzt zu einem anderen Ashikabi gehe. Ich liebe Minato genauso wie du ihn liebst“ Homura wurde leicht rot im Gesicht, denn er sprach das aus was er nie laut aussprach. Doch Tsukiumi schüttelte mit dem Kopf und wurde ernster: „Ich kann zu gut verstehen wie Ihr euch fühlt. Doch schaut genauer in Eurer Herz. Minato allein ist nicht dort drin. Die kleine Lichtsekirei ist mittlerweile auch darin. Sonst würdet Ihr nicht öfters nach ihr schauen.“ Er schaute Tsukiumi ertappt an. Doch er stand rasch auf und sprach nur kurz beim vorbei gehen mit erhobener Stimme: „Ach lasst mich doch einfach alle in Ruhe.“ Doch die Wassersekirei rief ihm noch hinterher: „Hört auf immer davor wegzurennen. Irgendwann wird der Tag kommen an dem ihr nicht mehr wegrennen könnt:“ Homura hörte die Worte und dachte sich seinen Teil: 'Das weiß ich doch schon lange, Tsukiumi. Doch ich möchte noch solange wegrennen solange es noch geht. Ich bin so erbärmlich dass ich so etwas tue, doch ich kann nicht anders'. Er ging die Treppe runter in sein Zimmer. Er zog die nassen Sachen aus, legte sie auf den Stuhl und zog seine Hostklamotten an, da er ohnehin schon spät dran war. Nachdem er fertig war ging er raus, rief Miya zu dass er sich auf dem Weg machte und verließ das Haus. Miya sah noch wie er aus der Tür schon fast flüchtete. Sie wusste dass er vor er kleinen Lichtsekirei nur wegrannte . Und genau diese Sekirei hatte sich umgezogen und hängte ihre nassen Sachen auf, als sie schon von Miya zum Essen gerufen wurde.

Kapitel 9 "Brennender Kuss" oder "Flammender Kuss"

Kapitel 9.
 

Eine Woche ist in der Maison Izumo vergangen. Der normale Alltag hatte sich wieder eingebürgert, bis auf eine Ausnahme: Shizuka durfte nicht mehr einkaufen gehen. Miya befürchtete dass wieder so etwas wie beim letzten Mal passieren könnte.

Für die Lichtsekirei war dies eine große Umstellung. Sie war früh wach und hatte die Hausarbeiten auch schnell und gründlich erledigt. Da sie sonst nicht viel mehr zu tun hatte, trainierte sie viel mehr, inzwischen auch alleine, da sie die Techniken schon viel besser beherrschte. Das Problem an der Sache war dass sie gerne mal wieder raus und etwas herumlaufen wollte. Doch immer wenn sie versuchte heimlich rauszugehen, stand Miya hinter ihr und fragte sie, wo sie denn hin wollte. Die Vermieterin war streng, doch meinte sie es ja nur gut. Shizuka fühlte sich so eingesperrt wie in einem Käfig weil sie nicht mehr hinaus durfte. Immer nur in der Pension zu sein war auf Dauer langweilig. Naja, nicht ganz da das Gestreite um Minato immer ein witziger Hingucker war. Doch auch so was wird irgendwann langweilig und einfach schon als normal empfunden. Doch jetzt nachdem sie gesund war und eine Woche lang jeden Tag den selben Alltag erlebte, wurde auch das herumlaufen im Haus irgendwann langweilig. Sie übte schon viele Stunden am Tag, doch in den Pausen wusste sie nichts mit ihrer Freizeit anzufangen. Sehnsüchtig schaute sie meist Musubi und Tsukiumi nach wenn sie wieder das Einkaufswettrennen bestreiteten. Die kleine Sekirei wünschte sich so sehr auch wie die anderen frei zu sein und rausgehen zu können.
 

Shizuka begann aus der Langeweile heraus schon, Homura zu beobachten, und herauszufinden, wann er zur Arbeit ging und wieder nach Hause kam. Sie führte ein Buch darüber, in dem sie genau dokumentierte, wann er aus dem Haus ging, um sie nicht ertragen zu müssen. Doch ansonsten blieb er auf seinem Zimmer, außer für die täglichen Bedürfnisse wie das Essen. Tsukiumi hatte sie in der Woche schon oft genug erwischt wenn sie sich versteckte und Homuras Aktivitäten aufnotierte. Sie sprach die Stalkerin auch darauf an und so erklärte sie sich als sie gerade um die Ecke saß und wartete das Homura aus seinem Zimmer kam. Shizuka begann sich, gerade zu erklären, als die Tür sich öffnete, Homura aus dem Zimmer trat und erstmal irritiert zwischen Tsukiumi, Shizuka, und ihrem Buch her schaute. „Was ist denn hier los?“ fragte er, zur Hälfte verärgert, doch auch verwundert. Doch als er sich ihr näherte, sprang die Lichtsekirei sogleich auf und verschwand in ihrem Zimmer. Verdutzt schauten Homura und Tsukiumi ihr nach, ehe Homura sich an Tsukiumi wandt: „Tsukiumi.. was hat sie denn da gerade gemacht mit dem Buch?Oder besser gefragt was stand da drin?“ Homura funkelte mit genervtem Blick die Wassersekirei an. Tsukiumi sprach im normalen Ton „Was geht euch das an, was sie sich da rein geschrieben hat?“ Die Wassersekirei hat sehr wohl gesehen was drin stand aber warum sollte sie groß was sagen? Genervt seufzte Homura, „schon seit 4 Tagen ist sie jedes Mal in der Nähe wenn ich rausgegangen bin und wieder in mein Zimmer kam. Denkt diese Göre eigentlich nach? Dachte sie, dass man sie nicht sieht? Ich emfpinde das mehr als lästig wenn man mir die ganze Zeit hinterherspioniert als wäre ich ein Verbrecher.“ Die Wassersekirei musste kurz kichern. „Wer weiß, ob ihr es nicht seid. Ihr solltet euch schleunigst von ihr beflügeln lassen. Vielleicht habt ihr dann eure Ruhe vor ihr.“ gab sie einfach zurück um ihn etwas zu provozieren. Die nächsten Worte bewiesen klar dass er den Köder geschluckt hat „Ich werde mich niemals von diesem Gör beflügeln lassen.“ Kurz darauf verschwand er wieder in seinem zimmer. Shizuka hatte seitdem aufgehört ihm hinterher zu spionieren.
 

Die Lage hatte sich nicht gebessert. Doch heute sollte es sich endlich ändern. Heute war der monatliche Gedenktag von Miyas Mann. Miya würde heute Mittag weg gehen, das hieß dass Shizuka sich rausschleichen wollte. Miya machte sich nach dem Mittagessen fertig und ging zur Tür. Minato, Musubi, Kusano, Tsukiumi und Shizuka waren noch zum Verabschieden vor der Tür. Miya hatte einen Blumenstraus in der Hand den sie auf das Grab legen wollte. „Ich mache mich auf den Weg.“ sprach sie freundlich. Ihr Blick fiel auf Minato und seine Sekirei. „Bitte passt auf das Haus auf während ich weg bin“ Minato lächelte und sprach „Das werden wir tun, Vermieterin. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen:“ Miya lächelte kurz bevor ihr Blick zu Shizuka wanderte und sie ernst anschaute: „Du weist ja dass du das Haus nicht verlassen darfst. Sahashi und die anderen werden ein Auge auf dich haben.“ Shizuka schaute etwas traurig auf den Boden ehe sie wieder hoch schaute und ihr antwortete „Ich weiß, Miysa-san. Ich werde heute sowieso nur trainieren, so wie Sie es mir heute Morgen gesagt haben.“ Miya lächelte ihr zu ehe sie sich auf machte.
 

Die Lichtsekirei ging mit den anderen wieder ins Haus. Zuerst begann Shizuka direkt, etwas zu trainieren, damit niemand sagen konnte dass sie es nicht wie versprochen getan hatte. Nach dem Training zog sie sich um und machte sich frisch. Kurz darauf ging sie aus dem zimmer und schaute nach ob irgendwo in der Nähe jemand war. Doch sie erblickte niemanden, also huschte sie zur Tür und zog sich ihre Schuhe an. Ein letztes Mal schaute sich nochmal um, bevor sie vorsichtig die Tür öffnete und hinter sich wieder schloss. Draußen ging sie mit schnellen Schritten direkt auf die Straße. Sie bog dann rechts rein. Doch sie bemerkte nicht dass jemand sie beobachtete.
 

Homura lag im Zimmer auf dem Bett und dachte mit geschlossenen Augen nach, während er sich ausruhte. Als er die Tür hörte, aber niemanden sich verabschieden, wurde er misstrauisch. Er stand auf, ging auf das Fenster zu und schaute raus. Er erblickte Shizuka die gerade zugig die Straße runter ging. Er sprach ganz normal vor sich hin „ Was hat sie denn vor? Und vor allem warum geht sie raus? Miya hat es ihr doch verboten.“ Vor allem fiel ihm auf, dass sie ganz allein, ohne Begleitung unterwegs war. Das war nicht gut. Homura schien doch der einzige zu sein der sie gesehen hat, also schlussfolgerte er, dass er sie verfolgen musste. //Ich möchte zwar nicht schon wieder ihr Beschützer sein, doch was bleibt mir denn anderes übrig? Schließlich hab ich diese Aufgabe damals übernommen.// Er seufzte, machte das Fenster auf und sprang direkt heraus, da er sie nicht aus den Augen verlieren wollte. Während er raus ging drehte er sein Hemd um und seine schwarze Sekireitracht kam zum Vorschein.
 

Matsu saß in ihrem Zimmer und bekam zufällig über ihre Überwachungskameras ebenfalls mit, dass Shizuka sich aus dem Haus entfernte. //Was macht sie denn da? Sie geht einfach so und missachtet die Worte von Miya. Das ist echt nicht gut, ich sollte Mina-tan kontaktieren//. Doch in einen der anderen Bildschirme sah sie die Flammensekirei, bereits dabei die Verfolgung aufzunehmen. //Wo will er denn hin? Ah... er folgt ihr also. Das heißt dass er über sie wachen wird. Doch ob er es alleine kann, in diesem Zustand? Ich bezweifle dass er bei einem Kampf etwas ausrichten kann, so unstabil wie er momentan ist. Ich sollte vielleicht den anderen Bescheid geben.// Sie grübelte etwas bis sie entschied, keine Hilfe anzufordern. //Ich werde sie weiter beobachten. Vielleicht wird endlich geschehen was geschehen muss//. Sie legte das Handy was sie kurz in die Hand genommen hatte um Homura zu kontaktieren wieder weg. Sie wusste dass sie es jetzt einfach geschehen lassen musste. Im Notfall konnte sie immer noch die anderen rufen.
 

Shizuka ging einfach weiter in die Stadt hinein. Ihr Weg führte zum Bäcker wo sie immer Brötchen holte. Dort ging sie hinein und bestellte sich mit dem Taschendeld das Miya ihr mal für ihre zusätzliche Hilfe im Haushalt gab ein leckeres Stück Erdbeertorte. Sie unterhielt sich mit der Verkäuferin während sie dort an einem Tisch Platz nahm. Während sie es sich gemütlich machte stand die Flammensekirei in der Nähe dass er sie sehen konnte ohne selbst entdeckt zu werden. Er schaute mit sehr genervtem Blick und dachte sich //Sie haut für ein Stück Torte ab. Das ist doch nicht ihr Ernst. Und für so was bringt sie sich in Gefahr. Ich glaubs nicht//. Das Verhalten war für ihn nicht nachvollziehbar. Nachdem Shizuka gegessen und sich noch ein wenig unterhalten hatte, bezahlte sie und verließ die Bäckerei. Doch statt sofort zurück zu gehen dachte sie sich dass sie noch kurz zum Markt gehen könnte. Dort sprach sie noch etwas mit dem Verkäufer, bei dem sie sonst immer für zu Hause einkaufen ging. Dies veranlasste Homura dazu, die Hand auf die Stirn zu klatschen und den Kopf zu schütteln. //Und jetzt auch noch Kaffeeklatsch mit einem Verkäufer. Das gibt es doch nicht//. Doch das war nicht das einzige das die Kleine vorhatte. Als nächstes führte ihr Weg sie zum Park. Auf dem Weg dort hin schaute sie nebenbei öfter zum Himmel und beobachtete die Wolken, gemütlich und etwas verträumt. Homura hatte keine Mühen ihr zu folgen da sie so sorglos umherschlenderte als wäre dort draußen nie etwas passiert. // Wie kann man nur so naiv sein und sorglos spazieren gehen? Hat sie etwa vergessen, dass sie überall gesucht wird? Meine Nerven... dafür brauche ich später echt einen Beruhigungstee.// Als die kleine Lichtsekirei endlich im Park ankam ging sie so gleich auf den Springbrunnen zu und schaute ihn sich an. Die Sonne strahlte unter dem klaren Himmel und das sprudelnde Wasser glänzte in all seiner Schönheit. Sie fing an, von einem Ausflug zum Strand an so einem schönen Tag zu träumen. Ins Wasser zu laufen und die Wellen an ihrem Körper zu spüren. Sie beugte sich etwas zum Wasser des Brunnens hinunter und berührte es mit der Hand. Es war angenehm kühl. Mit beiden Händen sammelte sie etwas Wasser, und schüttete es sich über den Kopf. Dieses kühle Nass tat einfach nur gut. Sie war so fasziniert vom Wasser, dass sie nichts mehr um sich herum mitbekam. Ehe sie ihre Augen wieder öffnen konnte, wurde sie nach hinten gezogen.
 

Als sie die Augen öffnete sah sie in das Gesicht von dem kleinen Bengel vom letzten Mal. Der Ashikabi Mikogami. Er sprach „ So sieht man sich wieder, kleines Vögelchen. So wie es scheint wird es langsam Zeit dass du zu mir kommst“ die Worte verließen seinen Mund mit einer verspielten Arroganz die nur sein Gesichtsausdruck übertraf. Shizuka reagiere schnell und entriss sich von seinem Griff: „Du schon wieder. Du bist ja schlimmer als eine Fliege. Du hast doch schon Sekirei da brauchst du mich nicht. Wer will mit so einer lästigen Fliege wie dir überhaupt zusammen sein? So eine Visage hat höchstens einen ordentlichen Schlag verdient, mehr auch nicht.“ Die Worte klangen angeekelt, doch hatte sie ihren Spaß dabei, ihn zu beleidigen, sodass Shizuka mitten im Satz mehr frech klang als angewidert. Der kleine pustete seine Backen auf und beschwerte sich lautstark: „Wie kannst du es wagen, mich schon wieder zu beleidigen?. Sobald du mir gehörst wirst du dafür büßen.“ Kurz darauf trat der große Mann mit dem gelben Schal an seine Seite.. „Ich muss sagen die Kleine hat nicht ganz Unrecht. Du kannst wirklich nervig sein, zum Beispiel jetzt als du plötzlich verschwunden bist ohne mir Bescheid zu geben.“ sprach er üblich neutral. „Was hätte ich denn tun sollen? Ich habe sie vorbeilaufen sehen und musste sie verfolgen, bevor sie verschwindet“ beschwerte sich Mikogami immer lauter und ungehaltener. „Und überhaupt, auf wessen Seite stehst du überhaupt? Mach dich nützlich und hol mir diese Sekirei!“ beendete er sein Tantrum während er mit dem Zeigefinger wild auf Shizuka deutete. Der Große seufzte laut auf. „Ach, du bist einfach nicht zufrieden zu stellen. Aber wenn du sie willst, werde ich mich darum kümmern. Tritt zur Seite.“ Er kratzte sich am Kopf, ging einige Schritte vor und schaute dann zu Shizuka. „Diesmal wird es nicht anders als das letzte Mal sein, also ergib dich doch gleich“ sprach er mit bestimmender Stimme. In Mutsus Augen würde die Begegnung einen klaren Ausgang haben. Doch Shizuka musste hämisch lachen „Sei dir da nicht so sicher, es hat sich seit dem letzten Mal vieles geändert. Ich bin nicht so schwach wie du denkst. Ich hab viel neues Zeug drauf und führe es dir mit Freuden vor,“ kündigte Shizuka voller Selbstbewusstsein an. Mutsu lies ein „tss“ verlauten und schüttelte den Kopf. Doch ehe die beiden aufeinander losgehen konnten, tauchte auch schon eine schwarze Gestalt vor Shizuka auf und stellte sich zwischen die beiden..
 


 

Shizuka grinste verschlagen. Überrascht war sie nicht, als Homura vor ihr erschien.„ Ich wusste doch dass mich jemand von der Maison Izumo verfolgte, doch dass du es schon wieder bist, Homura, habe ich nicht gedacht. Du scheinst ja heute nichts besseres zu tun zu haben, oder?“ Der in schwarz gehüllte Mann schaute sie mit einem arroganten Blick an. „Das musst gerade du sagen. Solltest du nicht lieber weiter trainieren? Doch stattdessen hast du lieber einen unerlaubten Ausflug unternommen. Begibst dich in Gefahr, nur für ein Stück Torte. Und sieh, du bist schon wieder in einem Ashikabi mit seinem Sekirei gelaufen. Wie naiv und dumm muss man nur sein sowas zu tun, vor allem wenn man weiß dass man von den Ashikabi gesucht wird.“ Homura lies deutlich heraus dass er auf sie herab sah. Die kleine Sekirei fing daraufhin an zu lachen. Bevor Homura verwirrt fragen konnte, begann sie zu sprechen: „Das musst gerade du sagen, der auch als Preis ausgeschrieben wurde, und sich trotz aller Warnungen entschied, aus der Maison zu flüchten und sich trotz seiner Instabilität in Gefahr zu begeben“. „Woher...“ doch Homura konnte seine Frage nicht ausformulieren, als sie weiter sprach: „Matsu und Minato haben mir darüber berichtet als ich mehr über dich erfahren wollte. Doch das ist doch jetzt momentan egal.“ Shizuka blickte ihn ernst an. „Ich bitte dich darum, dich aus dem Kampf heraus zu halten.“ Homuras entsetzter Gesichtsausdruck hatte inzwischen wieder seinen gewohnt kühlen angenommen. Shizuka sprach weiter: „Ich möchte es alleine gegen Mutsu aufnehmen. Ich möchte sehen wie weit ich mit meinem Training gekommen bin. Und du weißt ja, die Regeln unter Sekirei ist eine gegen die andere. Nicht zwei auf Einen. Aber das weißt du sicher am besten.“ Homura schaute sie weiter ernst an ehe er seufzte und den Kopf schüttelte: „Klar kenne ich die Regeln. Doch dass du hoffnungslose Sekirei es alleine versuchen willst, das verstehe ich einfach nicht. Aber gut, wenn es dein Wunsch ist stehe ich nicht im Weg. Du wirst schon sehen was du davon hast.“ Homura lief an ihr vorbei, ohne sie eines weiteren Blicks zu würdigen, um einen gewissen Abstand zum Schlachtfeld einzunehmen. Dass er sich so fügte zauberte Shizuka ein Lächeln ins Gesicht.
 

Das Schauspiel wurde von der gegnerischen Fraktion beobachtet, während sich Mikogami im Hintergrund darüber beschwerte, dass der Kampf endlich beginnen sollte, was an Mutsus Nerven genug nagte, dass er ihm mit ernster Stimme zurückgab und zum Schweigen brachte:

„Jetzt gib endlich Ruhe, für dich ist es doch auch angenehmer, wenn alles nach den Spielregeln läuft. Schau, sie haben sich bereits entschieden. Und ich sagte doch, dass du mir nicht im Weg stehen sollst“.
 

Shizuka trat vor und signalisierte, dass sie bereit war. Mutsu erwiderte diese Geste während sein Ashikabi Abstand einnahm. Beide waren bereit zum Kampf, die Vorstellung konnten sie sich sparen, da sie sich bereits kannten.

Ohne ein Wort zu verlieren attackierte Shizuka mit einem Sprung nach vorne, in den sie jedoch nur ihre normale Muskelkraft legte und daher für ihre Verhältnisse sehr langsam war. Mutsu wunderte sich und war ein wenig misstrauisch. //Was? Sie benutzt ihre extreme Geschwindigkeit nicht? Warum?// Trotzdem ging er in Verteidigungsstellung. Shizuka öffnete ihre Handfläche, was die Aufmerksamkeit des erfahrenen Schwertkämpfers erregte. //Die Hand, damit hat sie sicher etwas vor. Ist der Angriff nur ein Ablenkungsmanöver? Ich sollte... AH!// . Mutsu kniff die Augen zusammen, als die offene Handfläche, auf die er sich konzentrierte, ein blendendes Licht ausstrahlte. Nun da er geblendet wurde, nutzte Shizuka ihre Lichtkräfte, um sich nocheinmal vom Boden abzusetzen, und wie eine Sprungfeder den Sprung zu verstärken. Nun ließ sie einen Lichtdolch in ihrer Hand erscheinen, den sie beim Training erlernt hatte, und versuchte, Mutsu zu verletzen. Dieser konnte sich jedoch auf seine Kriegerinstinkte verlassen und sprang zur Seite. Shizuka nutzte den Moment direkt aus und brachte ihn mit einem Stern aus dem Gleichgewicht, der sich in der anderen Hand bildete und ihn erwischte. Als nächstes wurde Mutsu von einem Sternschauer erfasst und an den nächsten Baum geschlagen, wo er wehrlos hingen blieb. Shizuka war voller Zuversicht und lies, nun da er am Baun hing, eine kleine Blöße zu. Sie schaute strahlend zu dem am Baum hängenden Mann. Sie war so von sich selbst überrascht und beeindruckt.
 

„Das ist doch nicht gerade wirklich passiert“, sprach Mikogami verwundert vor sich hin, als er den Kampf beobachtete. „Dass Mutsu tatsächlich von ihr auf dem falschen Fuß erwischt wird.“ Sein Mund formte sich direkt zu einem zufriedenem Lächeln. “Aber gleich wird sie Mutsus wahre Kraft sehen. Sowas lässt er bestimmt nicht auf sich sitzen.“

Homura war ein wenig beeindruckt, dass sich Shizuka seit dem Kochlöffel so sehr verbessert hatte. Er musste selbst zugeben, dass das eine große Leistung war. Doch als er Mikogamis Blick sah, und Mutsu auch etwas amüsiert grinste, wusste er, dass nichts Gutes passieren würde.
 

Mutsu sprach anerkennend: „Das war schon etwas besser als ich es dir zugetraut hätte. Aber nun ist Schluss mit lustig.“ Sein Lächeln verschwand, und er löste sich ohne große Mühen von den Sternen, die ihn festhielten. Etwas gelangweilt blickte er Shizuka entgegen. Diese konnte nicht mehr reagieren, als der Boden unter ihr brüchig wurde. Bevor sie stürzte, konnte sie wegspringen, doch baute sich vor ihr eine Erdwand auf, sodass sie direkt wieder zur Seite springen musste. An dieser Stelle wartete Mutsu bereits auf sie, und schwang sein Schwert nach ihr. Shizuka versuchte, den Schlag mit dem Dolch zu blockieren, doch war viel Kraft hinter dem Schwung, und es schneidete etwas in ihre Schulter. Als Mutsu die Energie des Schwungs verlor, nutzte Shizuka den Moment aus, um das Schwert mit viel Mühe zurückzudrücken und mit einem Sprung nach hinten Abstand zu gewinnen. Ihr Gegner war davon unbeeindruckt und ließ weitere Risse entstehen, die sich mit aufwirbelnden Steinbrocken abwechselten und Shizuka dazu zwangen, ohne Ruhe auszuweichen. Sie wusste, dass sie dadurch mehr an Ausdauer verlor und Mutsu direkt angreifen sollte. Einer weiteren Steinplatte wich sie aus und blickte an Mutsus Ort. Er war verschwunden. Als Shizuka landete, drehte sie sich flink um, und sah ihren Gegner im letzten Moment, wie er zustach. Sie ließ sich zur Seite fallen und katapultierte sich mit ihrer Lichtkraft in den Armen nach hinten. Sie hatte kaum Zeit, zu bemerken, dass Mutsu sie nur leicht an der linken Seite gestriffen hatte, als er wieder hinter ihr stand und einen weiteren Streich mit dem Schwert begann. Shizuka konnte nicht mehr ausweichen, da sie gerade erst landete und auf einem Knie saß, doch nutzte sie ihre niedrigere Position schlau aus. Hinter Mutsus Kopf erschienen Lichtsterne, die ihn überraschten, und dazu zwangen, seinen Angriff abzubrechen und zur Seite zu treten. Die Sterne flogen über Shizukas Kopf hinweg auf Mikogami zu, der panisch zur Seite springen musste. Ein Anblick, den Shizuka zu sehr genossen hätte, doch konzentrierte sie sich erst einmal darauf, wieder gesunden Abstand zu Mutsu einzunehmen und Luft zu holen.
 

„Mutsu, das nächste Mal kümmere dich um diese Sterne das sie mich nicht erwischen, sonst wirst du es bereuen!“ laut beschwerte sich Mutsus Ashikabi, der entgegnete: „Ich tue mein bestes, aber ein wenig Bewegung tut dir auch gut.“
 

Obwohl die beiden miteinander diskutierten, waren sie nicht abgelenkt. Wieder einmal bildeten sich Risse im Boden und Felsen wurden umhergeschleudert. Shizuka schien in einer Sackgasse gelandet zu sein: Sie konnte sich schon vorstellen, dass Mutsu ihre Unachtsamkeit jeden Moment ausnutzen würde, also konnte sie nicht anders als sich darauf vorzubereiten während sie den Angriffen auswich. Langsam näherte sie sich Mutsu, doch als sie nah genug kam, ging er wieder zum Angriff über. Shizuka sprang gerade in die Luft, um einem Spalt direkt unter ihr zu entgehen, als ihr Gegner ebenfalls in die Luft sprang und sein Schwert auf sie niederfahren lies. Sie konnte gerade noch so mit ihrem Dolch blocken, doch wurde sie trotzdem zu Boden geschleudert. Die Lichtsekirei landete auf den Füßen, doch ließ ihr Gegner ihr keine Ruhe. Mutsu schlug erneut zu, und als Shizuka sein Schwert blockte, drehte er die Klinge und schlug ihr den Schwertgriff in den Magen. Bevor Shizuka auf den Schmerz reagieren konnte, wurde sie mit einem festen Tritt an die Statue des Springbrunnens geschleudert.
 

Shizuka fiel in den Brunnen, mit dem Rücken an die Statue gelehnt. Starke Schmerzen durchfuhren ihren Körper. Nicht nur der Rücken, der mit voller Kraft auf Stein traf, auch ihr Magen, und die Schnittwunden an Schulter und ihrer Linken Seite. Das Wasser, das ihr auf den Kopf floss, war ihre kleinste Sorge.

Sie versuchte auf die Beine zu kommen. Alles schmerzte und die Erschöpfung tat ihr Übriges, immerhin wurde Shizuka pausenlos von ihrem Gegner umher gehetzt. Jede Bewegung fiel ihr schwer, und jeder Schritt verlangte unendliche Willenskraft. Ihr rechter Arm war um ihre Schnittwunde an der linken Seite, und sie lief gekrümmt auf Mutsu zu, der zufrieden lächelte, als sie nach nicht einmal einem Meter wieder nach vorne umfiel.
 

Mit aller Kraft drückte sich Shizuka vom Boden hoch. Wieder war sie die Verliererin, doch war diese Niederlage nicht mehr so total wie die letzte. Zwar wurde sie von ihrem hohen Ross heruntergeworfen, und nicht mehr so selbstbewusst wie zu Beginn des Kampfes, doch konnte sie nicht anders, als Mutsu entgegenzugrinsen, der sich nicht so sicher war, wie er dies zu deuten hatte. Sein Lächeln verschwand und er zeigte ein wenig Neugierde. „Du hast gerade eine ordentliche Tracht Prügel eingesteckt. Wie kann es sein, dass du da noch lächeln kannst?“ „Ich habe eingesteckt, das stimmt.“ antwortete Shizuka ihrem Gegner. „Aber ich habe weniger Schaden erlitten als letztes Mal. Na gut, mein Rücken schmerzt. Und die Schulter brennt. Meiner Seite geht es auch nicht besser. Und meine Beine zittern. Aber meinem früheren Ich hättest du noch viel schlimmeres antun können. Mein früheres Ich hätte dich auch nicht so toll überraschen können. Und mein zukünftiges Ich verspricht, noch viel stärker zu werden. Ich bin etwas wert, und ich...“
 

Shizuka hatte es wieder auf die Beine geschafft, sehr zur Überraschung aller Anwesenden. Jedoch kippte sie direkt wieder um. Sie wurde unruhig, denn all ihr Potential bedeutete nichts, wenn sie aus dieser Situation nicht mehr herauskommen würde. Ihre Arme bewegten sich nicht mehr, und sie konnte nur noch verschwommen wahrnehmen, dass Mutsu näher kam.
 

Die Lichtsekirei wurde unruhig, denn sie konnte gerade nicht viel ausrichten. Doch plötzlich flog ein Feuerball auf Mutsu, den er fast nicht bemerkte, im letzten Moment jedoch auswich. Eine Flammenwand erschien zwischen Mutsu und dem Brunnen. Homura sprang zu Shizuka. Ohne Worte nahm er sie auf den Arm und sprang weg. Er wollte mit ihr fliehen, denn er wusste dass dieser Kampf ihr Ende gewesen wäre.
 

Mutsu schaute verwundert als der Feuerball auf ihn zu kam, doch als auch eine Wand aus Feuer erschien, wusste er ganz genau dass sich die Flammensekirei eingemischt hatte. Er musste nur Lächeln. „Sowas. Da spielt man einmal nach Regel und schon betrügt die Gegnerseite. Was für eine Ironie.“ Mikogami sah dem Schauspiel zu und schrie seine Sekirei an: „Mutsu, was tust du da? Los! Hinterher! Lass sie nicht entkommen“ Mutsu seufzte nur und machte sich auf den Weg.
 

Homura trug Shizuka auf den Armen. Die Lichtsekirei war immer noch sichtlich verwirrt von der Situation, wie Homura erschien und sie einfach mitnahm. Homura schaute immer gerade aus und würdigte sie keines Blickes. Als sie sich ihrer Situation langsam bewusst wurde, wurde sie laut: „Was soll das denn? Du hast doch gemeint du hälst dich da raus? Warum nimmst du mich jetzt und fliehst?“ Er schaute sie kurz an ehe er wieder vorwärts schaute und weiter rannte. „Ist das nicht schon genug dass ich dich aus der Situation gerettet habe?“ Er schaute Shizuka kurz an, die mit großen Augen unverständlich zurückschaute, woraufhin Homura genervt aufseufzte. “Ach, dann erkläre ich es eben damit du es verstehst. Miya würde mir die Hölle heißmachen wenn ich dich nicht zurück zur Pension bringe. Außerdem war es eindeutig dass du den Kampf verloren hättest und entweder ausgeschaltet oder in die Hände dieses Kindes gefallen wärst. Und das kann ich nicht zulassen da das nicht dein wahrer Ashikabi ist. Und als Beschützer ist es meine Aufgabe die unbeflügelten...“ „ Ja ja ich weiß es doch schon. Deine Aufgabe ist es die kleinen Vogeljungen zu schützen damit sie ihren richtigen Ashikabi finden, ich weiß“ unterbrach Shizuka ihn. Sie kannte sein Gerede in- und auswendig. Doch der Flammensekirei gefiel es nicht gerade unterbrochen zu werden. Doch die Kleine redete einfach weiter „Also wirst du mich zur Maison Izumo zurückbringen. Mich wundert es warum du mich nicht vorher einfach so zurück geholt hattest obwohl du mich schon die ganze Zeit beschattet hast“. Homura schaute sie bei diesen Worten verwundert an. Es stimmte schon, er hätte sie direkt mitnehmen können. Doch sein Innerstes wollte sie nicht beim Kuchen essen stören, und sie sah so glücklich dabei aus, mal draußen sein zu können. Er schaffte es nicht sie einfach zurück zu zerren während sie so richtig glücklich war. Er dachte auch während er sie trug und sie ansah schon etwas mehr nach. // Sie schaut mich so ganz normal und naiv einfach an. Sie weiß es selbst nicht warum ich das getan habe. Es stimmt, ich hätte sie zurückholen können, doch... ich wollte dieses schöne Lächeln nicht in ein trauriges verwandeln. Warum, warum wollte ich das denn nicht? Vielleicht weil mein Herz anfängt sie zu akzeptieren und zu lieben?// In seinen Gedanken erschien nochmals das Bild vor Augen wie sie lächelte und auch einmal so als würde sie ihn anlächeln und sagen „Homura, danke für alles.“ Er sah dieses Lächeln, doch in dem Moment schüttelte er den Kopf //Nein nein nein. Wie kann ich nur an sowas denken gerade jetzt wo wir doch fliehen müssen.// Shizuka schaute ihn fragend an als er den Kopf schüttelte und über beide Wangen Rot wurde. „Warum wirst du aufeinmal rot? Hab ich irgendwas falsches gesagt?“ Sie war recht unsicher was mit ihm los war. Er schaute sie an und wurde etwas laut „Rede keinen Unsinn. Sei einfach still, sonst werden sie uns noch ausfindig machen.“ „ Und warum schreist du dann so laut dass man dich hört?“ gab sie frech zurück. „Ich schrie doch nich...“ Er bemerkte dass er immer noch etwas lauter war und stoppte mitten im Satz. Er atmete kurz ein und aus ehe er ruhiger sprach: „So und jetzt sei einfach still! Frag mich einfach nichts mehr, okay?“ Homura wurde etwas nervös wenn sie sprach und auch so schon dass er sie trug. Er spürte so arg wie sein Körper reagierte: ihm kamen immer wieder mal andere Bilder vor Augen und sein Herz schlug so schnell. Er wollte einfach dass sie still ist damit er selbst zur Ruhe kommen kann. Shizuka lies ein leises „Okay“ verlauten ehe sie still wurde. Auch sie spürte die Wärme von Homura. Ihr Herz war auch richtig unruhig und sie konnte sich schon gut vorstellen was in ihm abgehen würde. Doch sie spürte auch welch eine Wärme und Geborgenheit von ihm ausging. Sie schmiegte sich etwas mehr an ihn an während er sie trug. Denn die Geborgenheit fühlte sich so angenehm an. Homura bemerkte auch wie sich sich etwas an ihn kuschelte und wenn er kurz runter schaute und sah dass sie ihre Augen geschlossen hatte und es einfach genoss konnte er nicht anders als ein kleines peinliches Lächeln zu bekommen. Doch riss er sich zusammen sie weiter zu beobachten denn er musste auf Mutsu acht geben der immer noch hinter ihnen her war.
 

Doch die beiden sollten nicht mehr lange allein sein. Mutsu war ihnen dicht auf den Fersen. Seinen Ashikabi hatte er auf die Schulter genommen bevor er los ging. Er näherte sich ihnen immer mehr und mehr. Mikogami auf dem Rücken hielt auch Ausschau und nach einer Weile erblickte er sie und er ging etwas höher und zeigte in die Richtung wo er sie sah. „Da, Mutsu, da sind sie.“ Er hörte auf seinen Ashikabi und schaute in diese Richtung in der er zeigte. Ein Lächeln zierte seine Lippen. „Da sind sie ja. Halt dich gut fest Mikogami.“ Und direkt in dem Moment hielt sich der Ashikabi fest und Mutsu sprang so weit bis er direkt vor Homura und Shizuka landete. Die Flammensekirei musste abrupt bremsen damit er nicht in sie rein laufen würde. Shizuka erschrak dabei und blickte zu Homura hoch der richtig ernst schaute. Sie legte ihren Kopf zur Seite und sah wieder das Gör und den Mann mit Schal. Sie realisierte dass sie eingeholt wurden. Homura verzog sein Gesicht und biss sich auf die Lippen. Er überlegte was er jetzt tun sollte. Doch er war sich unsicher. Es würde wahrscheinlich zu einem Kampf kommen, egal was passiert. Davor konnte er nicht fliehen, doch was sollte er mit Shizuka machen? Sie würde in ihrem verletzten Zustand nur stören. Mikogami sprang von Mutsus Rücken und genau in dem Moment sprang Mutsu auf sie zu. Homura konnte nicht richtig einschätzen was er tun sollte, denn wenn er sein Feuer am Körper einsetzte würde er sie noch verbrennen. Er konnte nicht ausweichen, dafür war es zu spät. Doch Shizuka lies vor Homura viele Sterne erscheinen und jagte sie auf Mutsu. Verwirrt schaute Homura den Sternen nach die Mutsu zwangen auszuweichen. Er versuchte wieder nach vorne zu kommen, doch bei dem Hagel an Sternen geschah es dass er doch getroffen wurde und nach hinten flog. In dem Moment als Mutsu Richtung Boden fiel sprach Shizuka zu Homura und schaute ihm in die Augen: „Setz mich ab, Homura. So kannst du dann auch kämpfen. Wenn ich die ganze Zeit nah bei dir bin kannst du deine Kräfte nicht einsetzen, also setz mich einfach ab und kümmer dich nicht um mich, ich schaffe es schon ihn mir etwas fern zu halten. Glaub bitte an mich, denn ich glaube an deine Kraft.“ Sie schenkte Homura ein liebliches Lächeln. Sie klang zwar sehr erschöpft da sie schon viel Energie für die Sterne verbraucht hatte. Es war immer noch das schwierigste für sie den Dauersternenregen einzusetzen, vor allem ohne Pause zehrte es viel an ihrer Kraft, vor allem verwundet. Die Flammensekirei war ziemlich baff davon dass er solche Worte von ihr hörte. Doch er nickte nur und ging etwas nach hinten und lehnte sie an einer Hauswand an. Er war sehr vorsichtig denn er wusste dass die Verletzung nicht ganz ohne war. Auch atmete sie etwas schwerer, denn der Angriff zog an ihren Kräften. Er sprach kurz noch mit besorgter Stimme: “Pass auf dich auf dass du es nicht mit den Kräften übertreibst. Ich werde so gut es geht dich beschützen.“ Dieses Mal log er nicht oder spielte mit seinem Host-gesicht etwas vor, diese Worte kamen tatsächlich vom Herzen und das spürte Shizuka. Sie schaute ihn kurz verwundert an ehe sie den Kopf etwas senkte. „Ich werde versuchen nicht zu übertreiben. Pass auf dich selbst auf, denn deine Kräfte sind ja zurzeit nicht die besten wie mir scheint.“ Sie schaute kurz zu Mutsu der aufstand, auch Homuras Blick ging zu ihm. Doch als sie noch erwähnte er sollte auch auf sich achten schaute er kurz ertappt. Mit dieser Aussage wusste er dass sie ganz genau von seinen Problem wusste das er hatte. Shizuka hatte am Abend Sahashi noch etwas bringen wollen, und dort sah sie das offene Balkonfenster und das verbrannte Stück Holz. Sie schaute es sich damals genau an und fragte bei Matsu nach, die es ihr erklärte. Doch das war jetzt egal. Das wichtigste war dass beide unbeschadet aus der Sache versuchen müssen zu entkommen.
 

Homuras Blick wandt sich Mutsu zu. Der stand wieder und griff auch sofort an. Homura warf einige Feuerbälle nach ihm, die ihr Ziel jedoch verfehlten. Als Mutsu ihm näher kam, zog Homura eine Feuerwand zwischen den beiden hoch, der Mutsus Ansturm für einen Moment zurückhielt. Mutsu hielt kurz inne, bevor er um die Flammnwand umherrannte um Homura von hinten anzugreifen, der noch rechtzeitig reagieren und einen Flammenkranz um sich entzündete. Mutsu ließ sich jedoch nicht abschrecken und wagte sich wortwörtlich die Hand ins Feuer zu legen. Dies überraschte Homura, der vor Schreck gerade noch zur Seite sprang. So ging das eine ganze Weile, die beiden Sekirei waren sich ebenbürtig und durchschauten die Angriffe des anderen, Homura erhielt höchstens mal einen kleinen Schnitt und versengte im Gegenzug Mutsu ein wenig.
 

Der kleine Ashikabi stand rum, schaute zu und feuerte Mutsu an. Doch irgendwann bemerkte er dass Shizuka ganz in der Nähe total erschöpft an der Wand gelehnt war und auch mal die Augen kurz schloss. Sie atmete etwas schwer wegen der Wunde, die ihr schwer zu schaffen machte. Sie machte keine Anstalten mehr aufzustehen. Und genau das war ein schöner Anblick für Mikogami. Er hatte die grandiose Idee sich ihr vorsichtig zu nähern. Und das tat er auch und schlich sich langsam an. Shizuka war sehr unaufmerksam da der Schmerz sie ablenkte. Er kam immer näher an sie ran und war gar nicht mehr so weit entfernt. Doch in dem Moment schaute Shizuka kurz hoch und zur Seite wo sie das Gör bemerkte, das ihr näher kam. „Du kleiner nerviger Ashikabi, lass mich in Ruhe und verzieh dich!“ sprach sie richtig genervt. Sie erhob die Hand uns lies ein paar Sterne erscheinen, doch diesmal waren es nur 5 Stück um ihn zu warnen, oder auch weil sie kaum noch Kraft hatte. Sie verfehlte ihn, wobei nur ein Stern ihn leicht an der Backe streifte. Er spürte wie es ihm über die Backe schnitt und kniff das Auge kurz vor Überraschung und Schmerz zusammen. Seine Hand wanderte an die Backe und er für drüber. Er schaute sich das Blut an der Hand an: „Das nenne ich mal eine Begrüßung. Doch wenn du endlich mir gehörst bekommst du deine Strafe dafür dass du mich verletzt hast“ sprach er mit einer sadistischen Stimme. Er näherte sich ihr mehr. Shizuka versuchte aufzustehen, doch es gelang ihr nicht, also erschuf sie wieder einige Sterne, doch es erschienen nur noch drei Stück. Sie würde leicht panisch, denn sie spürte dass sie immer weniger Kraft hatte. Mikogami stand jetzt direkt vor ihr und beugte sich zu ihr runter. Er berührte sie am Kinn und hob es hoch. Er näherte sich ihrem Gesicht. Doch sie nahm ihre Hände und drückte sie ihm ins Gesicht „Geh weg, lass mich in Ruhe! Ich möchte nicht dir gehören.“ Er lies sich etwas wegdrücken doch zum Schutz hielt Shizuka die Hände vor ihrem Mund. „Na zier dich doch nicht. Ich werde sehr sanft zu dir sein wenn du dich auch mir gegenüber respektvoll verhälst.“ Gab er zurück und nahm ihre Hände und drückte beide gegen die Wand. Shizuka hatte zu viel Energie verloren dass sie nicht mehr so wirklich Kraft hatte. Sie spürte auch dass seine Ashikabikräfte stark waren. Doch als er ihr näher kam drehte sie den Kopf weg. Sie hatte sich sowas nicht gewünscht. Als sie zur Seite gedreht war sah sie kurz Homura der zu sehr mit seinem Kampf abgelenkt war. //Warum muss das ausgerechnet jetzt passieren? Wäre ich nicht so dumm gewesen und wäre zuhause geblieben wäre es nicht passiert. Ich habe Homura auch in den Kampf hineingezogen. Das kann nicht sein, ich werde von so einem schmutzigen Gör zu seinem gemacht, wenn nichts passiert. Ich möchte das nicht ich möchte nicht ihm gehören... Homura … hillf mir... bitte... // Shizuka hatte bei dem Gedanken die Augen geschlossen und versuchte dem Mund des Ashikabis auszuweichen.
 

Doch auf einmal spürte sie in ihrer Nähe eine gewaltige Hitze. Sie machte die Augen auf und erblickte Homura der gerade das kleine Gör in den Händen hielt und zu seinem Sekirei schmiss, der ihn auffing. Da Mikogamis Jacke brannte zog er sie sofort aus und versuchte sie zu löschen „Hey Mutsu hilf mir die Jacke zu löschen na los“ der Sekirei half ihm so gut es ging. Doch Shizuka schaute zu dem immer noch in Flammen stehenden Mann auf. Er sprach mit richtig schlechter Laune und bedrohlich „Fass sie noch einmal an und ihr werdet gleich nicht nur in der Hölle brennen sondern noch viel schlimmeres erleben.“ im heißen Gefecht bemerkte Homura dass Shizuka ihn rief. Er hatte es einfach so im Gefühl als hätte er einen Hilferuf von ihr gehört. Während er mit Mutsu zusammengeprallt war und ihn gerade etwas wegschleudern konnte, sah er dass Mikogami sich über Shizuka beugte. Die Augen der Flammensekirei verfinsterten sich und er ging auch sofort auf ihn zu und nahm das kleine Gör hoch. Mikogami zappelte heftig, bevor Homura ihn zu seinem Sekirei warf und seinen bösen Spruch hinterhergab. Die Entschlossenheit brannte wieder in seinen Augen. Er war bereit sie zu schützen auch wenn es sein Leben wäre was er verlieren würde. Die kleine Lichtsekirei die am Boden saß konnte es immer noch nicht glauben dass wirklich Homura kam um ihr zu helfen. Das Mädchen was er verabscheute oder hatte es sich geändert? So wie Homura über sie gesprochen hatte war lieblich. Kann es sein dass er die Gefühle nicht mehr lange leugnen konnte? Sie war sich unsicher doch so wie er da stand vor ihr und auch schon seine Beschützerhaltung einnahm spürte sie ihre eigenen Gefühle so hoch kochen. Doch wusste sie nicht wie Homura dazu stand. Doch das ist jetzt unwichtig dachte sie sich. Doch nicht nur das Herzpochen war so extrem, der Schmerz an der Seite machte ihr auch Probleme. Doch bei näherer Betrachtung von Homura fiel Shizuka auf dass auch er etwas mehr ein und aus atmete als würde ihm irgendwas Schmerzen bereiten. Er versuchte noch zu wirken als hätte er viel Kraft doch irgendwas schien nicht so ganz in Ordnung zu sein.
 

Mikogami wurde von seinem Sekirei auf die Schulter genommen. „Mutsu was tust du da? Lass mich runter!“ quängelte er wieder. „Mikogami, es wäre vielleicht besser wenn wir uns aus dem Staub machen,“ sprach Mutsu ein wenig erschöpft. „Was redest du denn da? Ich hatte sie doch fast bekommen. Du schaffst es doch diesen Feuervogel fertig zu machen, also los, hol mir die Sekirei!“ Mutsu schüttelte nur den Kopf und ließ seinen Meister nicht runter. „Ich glaube nicht, dass das schlau wäre. Ganz so einfach ist es nicht gegen zwei Sekirei, auch wenn eine schon stark geschwächt ist, vor allem da die andere mir ebenbürtig ist. Selbst ein Unentschieden zu erreichen würde uns nicht im geringsten weiterbringen“ sprach Mutsu erschöpft. Mikogami beruhigte sich ein wenig und warf einen Blick auf den Körper seiner Sekirei. Er war an einigen Stellen angesengt und Teile der Kleidung waren verbrannt, und nun verstand auch Mutsus Meister, wie stark ihn den Kampf mitgenommen hatte. Ein Rückzug war in der Tat das beste, auch wenn es ihm nicht gefiel. Er pustete die Backen auf und sprach „Dabei war ich doch so nah dran sie zu küssen.“ „Du denkst auch nur an dich, doch das hat Zeit bis zum nächsten Mal. Wer weiß wie stark sie noch werden wird. Ob sie mich dann mehr unterhalten kann?“ sprach der Mann mit dem gelben Schal. Bevor der reiche Junge etwas erwidern konnte, sprang Mutsu los und war über alle Berge mit ihm.
 

Als die Gegner flüchteten schaute Homura ihnen nach, bevor er sich erschöpft auf die Knie fallen ließ und schwer durchatmete. Er löste die Flammen die ihn umgaben auf doch sein Körper war immer noch mit kleinen Flammen bedeckt. In diesem Moment verstand er, was mit ihm passierte. Er hatte keine Kontrolle mehr über seine Fähigkeiten. Shizuka versuchte sich an der Wand hochzuziehen. Es war ein Kraftakt, aber sie schaffte es und näherte sich Homura. Sie wusste dass sie versuchen mussten wieder zurück zur Maison Izumo zu kommen, damit Homura geholfen werden kann. Shizuka ging auf Homuras Seite zu und nahm einen Arm nachdem sich sich vorsichtig runterbeugte. Homura schaute sie fragend an „ich weiß dass du die Kontrolle verloren hast, ich möchte dir helfen damit du auch laufen kannst. Wir müssen so schnell es geht zur Maison Izumo zurück. Tsukiumi kann dir dann helfen“, sprach Shizuka besorgt. Sie kniff ein Auge zu da die Wunde an ihrer Seite schmerzte, was bei Belastung nicht gerade angenehm war. Besorgt schaute Homura sie an und schaute auf ihre linke Seite. „Aber die Wunden. Du kannst doch selbst kaum laufen. Da willst du mich stützen? Hinzu vergisst du die Flammen die dich verbrennen könnten.“ „Das ist doch jetzt egal! Wir stützen uns gegenseitig. Los, schau mich nicht so dumm an und steh endlich auf. Ich kann nicht länger so stehen, das ist viel schmerzvoller“ sagte sie mit schmerzerfüllten Blick. Der Mann blieb still und lies sich aufhelfen. Beide gingen aneinander gedrängt los. Sie schafften es für einige Meter, doch die Hitze am Arm und Shizukas Schulter machte sich bemerkbar. Sie spürte sofort wie heiß Homura durch die Flammen wurde, die außer Kontrolle gerieten. Doch je weiter sie gingen desto schlimmer stand es um Homura, er brannte immer mehr und mehr. Wenn es so weiter ging würde er sich selbst zerstören. Doch auch Shizuka wurde es nicht angenehmer, die Seite schmerzte immer mehr von der zusätzlichen Belastung. Irgendwann auf dem Weg brach Shizuka auf die Knie und riss Homura mit sich zu Boden. Mit ihren beiden Händen stütze sich sich noch ab und atmetet schwer ein und aus. Nach kurzer Zeit setzte sie sich normal hin und hielt sich mit der rechten Hand ihre Seite. Sie schaute zu Homura rüber der auch schwer atmete und sich hin setzte. Er lehnte sich mit den Armen nach hinten . Auch er schaute zu Shizuka in die Augen, beide sahen sich an, bis homura ein 'tss' von sich gab und erst mal lachen musste ehe er sprach „und ausgerechnet so soll ich enden. Mit einem Wesen das halb Sekirei halb Ashikabi ist und genau auf sie reagiere ich. Und sie will mir helfen. Was für eine Ironie.“ Shizuka schaute ihn verdutzt an. Dass er in so einen Moment lachen kann. Kurz darauf schaute er mit einem besorgten traurigen Blick. “Was schon schade ist so zu enden ohne meinem Ashikabi Minato hilfreich gewesen zu sein. Und das nur weil mein Herz angefangen hat für jemand anderes zu schlagen. Das Schicksal hat denen die das Feuer beherschen echt eine schwere Last auferlegt.“ Shizuka schaute ihn mit mitfühlenden Augen an und fing leise an zu reden: „Es gäbe eine Möglichkeit sich zu retten. Doch ist es nicht das was dir so passen würde. Doch...“ Homura schaute sie an weil er merkte dass sie was gesagt hat doch hatte er es nicht verstanden. Shizuka nahm den Mut zusammen das zu tun was vielleicht für sie beide mehr Fluch als Segen war. Doch was sollte sie anderes tun? Die Lichtsekirei kroch etwas auf allen Vieren auf Homura zu – mehr schaffte sie in ihrem Zustand nicht mehr. Sie setzte sich vor ihm hin. Der Flammensekirei war es etwas unangenehm und sprach „ Was ist denn, warum setzt du dich so vor mich hin? Was ist los, geht es dir schlecht oder so?“ Etwas irritiert schaute er sie an. Doch Shizuka atmete ein und aus und beugte sich etwas vor. Homura beugte sich etwas nach hinten und legte seinen Kopf weg. Mit der anderen Hand drückte er sie leicht weg. Er berührte ihre Oberweite versehentlich und als er es bemerkte wurde er rot und sprach „geh nicht so nah an mich ran! Hör auf damit!“ Shizuka nahm die Hand die er gegen sie drückte und legte sie zur Seite auf den Boden und beugte sich weiter über ihn. „Es tut mir leid. Doch es geht nicht anders. Es ist die einzige Möglichkeit dir zu helfen,“ sprach sie und nahm mit der anderen Hand sein Kinn und führte es zu ihrer Richtung. Homura konnte nichts mehr sagen oder reagieren, und spürte wie ihr Mund seinen Mund berührte. Homura weitete seine Augen voller Schock. Er hatte eine Blöße gezeigt und schon hatte sie ihn einfach so beflügelt. Doch während des Kusses spürte er die Liebe von ihr, die Wärme die in ihm war und zu ihm zurückkehrte. Seine Flammen gehorchten ihm wieder und er wurde einfach so gelöscht. Als Shizuka den Kuss löste war sie über beide Ohren rot und schaute ihn beschämt an und stammelte „es tut mir Leid. Ich konnte nicht anders da ich mir so viel Sorgen gemacht habe und nicht wollte dass du stirbst und...“ doch Homura unterbrach sie mit einem Finger den er ihr auf den Mund legte und lächelte sie an. „Ist schon in Ordnung, du meintest es nur gut. Aber das nächste mal pass auf wo du dann mit deiner zweiten Hand hingehst,“ sagte er und seine Miene verfinsterte sich ganz kurz als er mit der Hand nach unten zeigte . Shizuka schaute hinunter und bemerkte wo sie die zweite Hand hingelegt hatte. „Äh...... ups. Tut mir leid das wollte ich nicht, das war ein Versehen.“ Sie wurde ganz rot und nahm sofort die Hand weg. Homura seufzte erst mal laut aus. „Dabei hatte ich mir so eine Zusammenkunft etwas anders vorgestellt als so wie es gerade geschah. Doch es dauert noch etwas diese Umstände von heute zu verarbeiten. Du musst schließlich die Verantwortung dafür übernehmen. Für immer und ewig.“ Er schaute wieder zu der Lichtsekirei und lächelte sie an. Anfangs verstand sie nicht was er meinte doch als er das Gelübde sprach wusste sie was er damit meinte und sprach mit einem Lächeln „Es stimmt, ich habe mir sowas eigentlich viel schöner vorgestellt, an einem schönen romantischen Ort, doch auch wenn es so nicht ist, ist es so in Ordnung. Ich werde dir die Zeit geben die du brauchst, das verspreche ich dir. Für immer und ewig, “ sagte auch sie. Da sie zwar nicht zu einem Ashikabi sprach aber zu der Sekirei die jetzt ihr Mal trug. Auch wenn er sie daraufhin etwas seltsam anschaute. Shizuka begann plötzlich etwas zu taumeln da ihr langsam richtig schwindelig wurde, denn ihr ging es überhaupt nicht so gut und sie fiel direkt auf Homura und sprach noch leise: „Tut mir leid aber mir ist einfach nur schwindlig und ich bin irgendwie...:“ und schon fiel sie in einen tiefen Schlummer, oder verlor genauer gesagt das Bewusstsein. Homura schaute sie besorgt an, doch was sollte er tun außer sie hoch zu nehmen und zurück zu bringen?
 

In der Maison Izumo war auch schon ein gewaltiges Begrüßungskomitee. Homura brachte die erschöpfte Shizuka auf ihr Zimmer, dass sie sich ausschlafen und erholen konnte, bevor er sich von Miya eine Standpauke abholen durfte. Zum Essen wollte Homura die Geschehnisse berichten, doch Matsu mischte sich ein und erzählte wie er sich glorreich in einer Seitengasse hat gewaltsam beflügeln lassen, wofür sie von Homura direkt geröstet wurde. Doch alle anderen waren froh. Auch Miya lobte ihn im Nachhinein dafür, dass die beiden wohlbehalten wieder nach Hause kamen. Die kleine Sekirei erwachte Abends und bekam etwas zu essen. Homura versorgte sie nicht denn Miya tat es. Er war in seinen Zimmer und lies alles noch einmal vor seinen Augen ablaufen um es erst mal zu verarbeiten.

Kapitel 10 Dreh Dreh und blieb stehn

Kapitel10

Dreh Dreh und blieb stehn
 

Direkt nach dem Tag der Beflügelung und Shizuka einige Verletzungen vom Kampf davon trug fing sie wieder an zu trainieren. Doch das schlechte daran war dass ihre Wunden nicht so schnell heilten wie die der anderen Sekireis. Bei ihren einigen Kampfübungen sah man an dass die Verletzungen immer noch Probleme machten. Sie wiederholte ihre Übung nachdem sie ein weiteres Mal schmerzlich inne hielt. Homura kam aus seinem Zimmer heraus und machte den üblichen Rundgang um sich von allen zu verabschieden da er zur Arbeit musste. Sein Weg führte wieder am Übungsplatz vorbei. Sein Blick fiel auf Shizuka und er schaute sie besorgt an. So wie sie sich bewegte sah ein Blinder mit Krückstock dass da was nicht stimme. Er ging zu ihr hin und sprach „was treibst du denn da? Wäre es nicht besser dass du dich noch schonst?“ Die Lichtsekirei drehte sich erschrocken zurück da sie nicht mitbekam dass jemand hinter ihr war. Sie blickte in den besorgten Blick ihrer vor kurzem erlangten Sekirei. Voller Tatendrang schaute sie ihn an und lächelte „ach Quatsch mir geht es bestens, sieh her“ sagte sie und zeigte durch einige Schläge und kurz einem Tritt der seitlich gehen sollte wie es ihr ging. Doch unterschätzte sie ihren Körper. Vor Schmerzen an der Seite zuckte sie zusammen. Kurz darauf blieb sie in der Haltung bis sie sich wieder umdrehte und lächelte als wäre nichts „und sag doch ich bin voll und ganz wohlauf“. Sie erntete einen Seufzer von Homura. Sein Blick verfinsterte sich und er antwortete „ das sah aber ganz anders aus.“ Er ging leicht zögernd zu ihr hin. Doch jetzt stand er vor ihr und sein Blick war etwas unsicher da er überlegte ob er es tun soll oder nicht. Doch er entschied sich schnell nahm die Hand und berührte vorsichtig die Seite wo sie am Vortag schwer verletzt war. Shizuka Blick wurde schmerzerfüllt. Daraufhin sprach Homura besorgt zu ihr „ich glaube du solltest es heute und morgen noch lassen und dich lieber ausruhen. Denk doch mal daran dass dein Körper immer noch anders als der von uns Sekirei ist.“ Sie schaute zu dem besorgt klingenden Mann und wollte kleinlaut protestieren „aber.. ich muss doch viel stärker werden. Hinzu heilt es auch so„ mit dem Spruch erntete sie einen bösen Blick von Homura. Er nahm wortlos ihre Hand und zerrte sie hinter sich her und sprach „wenn du nicht hören willst muss man dafür sorgen dass du echt mehr auf dich achtgibt. Ich kann verstehen dass du stärker werden willst aber du hast noch genug Zeit zu trainieren wenn du gesund bist.“ Er zog sie in ihrem Zimmer und deutete mit einer Handbewegung auf ihr Bett. „Am besten du legst dich noch etwas hin. Ich werde Miya rufen damit sie sich nochmal die Seite ansieht. Und jetzt meckere nicht noch rum. Schließlich bist du ja für das was gestern geschehen war verantwortlich. Da kannst du auf den den du zu Eigen gemacht hast auch mal hören „sprach er verlegen. Es war immer noch ziemlich chaotisch für ihn dass er es noch verarbeiten musste von ihr beflügelt worden zu sein. Doch sein Herz wusste wohin er gehört und wollte sich um die Person kümmern. Sie schaute ihn auch etwas errötet an da sie verstand was er meinte. Sie nickte nur und sprach leise ehe sie sich zum Bett begab „okay dann ruhe ich mich aus.“ Sie setzte sich erstmals hin, wustelte etwas nachdem sie mehr ins Bett krabbelte und die Decke über sich zog. Zufrieden lächelte Homura und sprach „so ich mach mich auf den Weg zur Arbeit. Miya wird nachher vorbei kommen um nach den Schmerzen zu schauen. Bis ich wieder zurück bin versprich mir keinen Unsinn zu machen“ er zwinkerte ihr zu und legte den Finger auf die Lippen. Dieser Blick wirkte richtig süß und schön. Shizuka starrte ihn an und der Rotschimmer zierte wieder ihre Wangen. Sie ließ ein kleines „okay“ von sich, dem man raushörte wie sie sich über diesen Anblick freute. Zufrieden ging Homura raus und sagte Miya Bescheid. Darauf ging er zu seiner Arbeit.
 

Einige Tage vergingen seither. Man merkte in der Maison Izumo dass einiges anders war. Der Krach und schlechte Stimmung die wegen Shizuka entstanden waren verflog. Man merkte dass Shizuka und Homura sich mit der Zeit mehr verstanden. Doch einige Rumkeilereien waren immer mal drin. Man merkte dass beide oft andere Meinungen hatten und sie sich dann deswegen zankten. Aber auch die Momente wo man merkte dass sie sich langsam näher kamen waren ein schöner Anblick für die anderen Hausbewohner. Shizuka war auch nach drei Tagen wieder fit. Und so trainierte sie auch wieder fleißig wenn sie Zeit hatte. Miya gab ihr auch einige neue Ideen fürs Training und neue Dinge wie sie versuchen kann ihre Kraft noch zu nutzen. Homura ging auch zu seiner üblichen Arbeit da er jetzt für sich und Shizuka die Kosten größenteils trug. Okay, Miya berechnetet ihm jetzt nicht die Kosten für Shizukas Zimmer da sie es mit Hausarbeit immer noch so geregelt hat dass sie so umsonst leben kann.
 

Doch am gestrigen Tag kam Homura mit einem Kästchen in der Hand die Tür herein. Ziemlich interessiert blickten alle als er in das Zimmer kam wo alle auf das Abendessen warteten. Er ging sehr verlegen zu Shizuka und hielt das Schächtelchen hin. Die röte zierte seine Wangen als er sprach „das ist für dich. Shizuka“ sie blickte ihn ungläubig an ehe sie langsam die Hand ausstreckte und das Geschenk annahm „Dankeschön. Aber warum schenkst du mir was? Das wäre nicht nötig gewesen.“ Die Flammensekirei schüttelte den Kopf und sprach „es ist nur was Kleines. Als Art Zeichen dass wir jetzt verbunden sind“ er sah sie immer noch peinlich berührt an. Und auch in ihrem Gesicht zierte wieder die Röte die Wangen. Sie schenkte ihm daraufhin ein Lächeln ehe sie das kleine Kästchen zu sich nahm und begann das Schleifchen aufzumachen. Nachdem die Schleife weg war wo das Kästchen zuhielt machte sie vorsichtig die Schachtel auf. In dieser Schachtel lag ein schwarzes Halsband. Doch an dem Halsband war auch ein kleines Kettchen dran. Ein kleines mit schwarzen Steinen verziertes Herz. Der Lichtsekirei leuchteten die Augen. „Nein oder. Das ist so lieb von dir“ sie lächelte über beide Backen. Sie legte das Päckchen auf den Tisch, mit ihren Händen wanderte sie in ihr Genick und löste den Verschluss von ihrem momentan getragenem Halsband. Sie legte ihr altes auf den Tisch und holte das neue heraus und legte es um ihren Hals ehe sie versuchen wollte es zuzumachen sprach Homura „warte lass mich dir helfen“ und er ging zu ihr hin und beugte sich etwas hinter ihr, nahm von Shizukas die eine Seite und die andere und machte den Verschluss dann für sie zu. „So. jetzt ist es fest“ er lächelte und schaute sie an. Sie drehte sich um und lächelte ein weiteres mal ihn an und da Homura wieder aufgestanden war stand auch sie auf und umarmte ihn so rasch dass er es nicht erwartet hatte. Sie sprach freudig „vielen vielen Dank, Homura. Das ist echt schön“ er legte die Arme um sie und schaute sie lächelnd an. So war es auch ein schöner Tag wo man merkte dass die Bande sich stärkten.
 

Und heute begann der Tag mal wieder nicht so schön für Shizuka. Sie träumte wieder einen schlimmen Traum. Sie erschrak wieder und saß senkrecht vor Schock im Bett. Sie atmete schwer und blickte um sich herum. Sie war in ihrem Zimmer. Sie atmete beruhigt aus. Kurz darauf stand sie auf und fing an sich anzuziehen. Jetzt stand sie wieder vorm Spiegel und blickte herein als sie gerade das neue herzverzierte Halsband von Homura anzog und sprach zu sich selbst „schon wieder so ein Albtraum. Diese Albträume kommen immer häufiger. Vor allem seid ich mich mit Homura verbunden hatte. Was hat das zu bedeuten? Und warum taucht so ein Mann auf der kein Gesicht hat? Und warum bringt er andere Geliebte von mir um? Ich versteh es echt nicht was dieser Traum zu bedeuten haben soll“ sie seufzte erschöpft von dem Albtraum. Und blickte hinunter zu ihren Füßen und dann wieder auf in den Spiegel hinein und sprach kopfschüttelnd „ach Quatsch. Sind bestimmt nur Träume von der Zeit bei MBI wo ich nur als Objekt behandelt wurde. Und meine Ängste von damals, mehr nicht. „Sie versuchte zu lächeln doch das Lächeln war eher schief und gespielt. Also lies sie es dann. Sie ging aus dem Zimmer heraus und begann mit den üblichen Hausarbeiten. Als sie fertig war fing sie wieder an zu trainieren bis es Mittagessen gab. Homura hatte heute frei und ging zielgerecht zu Shizukas Trainingsort. Er setzte sich hin und schaute ihr zu bis er sprach „kann es sein dass dich irgendwas betrügt? Deine Bewegungen sind viel aggressiver und ungenauer.“ Shizuka drehte sich zu dem Zuschauer um. Sie wusste das er schon eine Weile dort saß. Und sicher schaute sie ihn an bis sie nickte und aufhörte und sich zu Homura neben ihm hinsetzte. So blieb sie ein bisschen und wedelte mit den einen vor und zurück bis sie einmal aufseufzte „ah... du merkst wirklich alles. Aber klar wir sind ja jetzt mehr verbunden als früher“ sprach sie leicht beruhigter. Ihre eine Hand wanderte ein wenig auf seine abstützende Hand. Sie schaute ihn nicht an und schaute nur geradeaus als sie mit besorgter unruhiger Mine sprach „ja mich beschäftigt was. Oder besser die Albträume die ich fast täglich habe und immer wieder kehren. In diesen Träumen taucht eine gesichtslose Gestalt auf. Von den Klamotten her ein Mann der alle meine Freunde einfach umbringt und ich nur gefangen in einem Käfig zusehen muss. So ähnlich ist immer wieder dieser Traum. Es macht mir irgendwie Angst dass vielleicht irgendwas geschehen wird oder ob es was ist was noch passieren könnte oder real werden könnte“ die Hand auf Homuras Hand wurde im Griff etwas fester. Er spürte ihre Angst und alles mehr als alles andere denn er war ihre Sekirei und konnte gut verstehen wie sie sich fühlen musste. Nachdenklich schaute er sie an „verständlich dass dich so was unruhig macht. Sowas nennt man auch eine Art Omen, doch ob wirklich etwas dran sein wird wird man irgendwann sehen. Doch egal was passiert ich bin für dich da und werde dich beschützen und so einfach werde ich mich nicht besiegen lassen.“ sagte er Hoffnung machend und drehte seine Hand so dass er Shizukas Hand in seine nehmen konnte als Zeichen dass er da war. Sie blickte ihn mit Hoffnung im Blick an und lehnte sich etwas an seine Schulter und sprach leise „danke Homura“. Er wiederum lächelte und legte seinen Kopf leicht auf ihren.
 

Doch lange waren sie nicht mehr allein: auf einmal kam Kusano angerannt und rief „Shizu Shizu“ und ehe die beiden merkten dass Kusano angerannt kam mit den Worten lösten beide wieder ziemlich beschämt die Nähe. Doch zu spät: Minato, Musubi und Tsukimi hatten das gesehen. Die kleine hopste Shizuka an und sprach freudig „Shizu. Heute gehen wir alle zusammen weg. Und wohin ist noch ein Geheimnis.“ die Kleine lächelte richtig süß und die Lichtsekirei lächelte die auf ihrem Schoss sitzende Kusano an „ach echt das ist doch schön. Vor allem endlich mal wieder etwas rauszugehen anstatt immer nur hier zu bleiben.“ Auf der Lichtsekirei sah man ein bereites, freudiges Lächeln aber auch das peinlich berührte war noch etwas zu erkennen. Um die Ecke kam gerade eine Gestalt es war Matsu und sprach „so wie es aussieht versuchen die beiden wirklich, sich nichts anzumerken wie sie gerade Kopf an Kopf lagen und ein liebliches Schmusebild abgaben“ durch die Aussage schauten die anderen Sekireis direkt auf Shizuka und Homura. Homura hatte einen Finger erhoben, schaute Matsu gerade genervt an und sprach „möchtest du ein weiteres mal geröstet werden wenn du uns weiter nur stalkst?“ man bemerkte dass Homura genervt war von Matsu immer auf sowas angesprochen zu werden. Die Sekirei mit der Brille lies ein kleines zurückziehendes Kichern klingen „nein Danke eine Röstung brauch ich nicht. Aber ich wünsche euch heute noch viel Spaß“ sagte sie und lachte fies ehe sie wieder verschwand. Tsukiumi schaute die beiden an und lächelte mit einen 'hab ich es gewusst'-Blick Homura an er blickte einfach peinlich berührt weg. Die Wassersekirei beobachte zufällig öfters solche Momente. Obwohl die Flammensekirei vorher so prahlte es würde nie so kommen. Doch jetzt ist es so dass die Flammensekirei einfach nicht mehr so von Shizuka weg kam und öfter mal anhänglicher war als er es zugeben würde. Minato meldetet sich zu Wort „ähm wir sollten nicht so viel Zeit verschwenden. Wir wollen doch den Tag in vollen Zügen nutzen oder?“ man merkte seine leicht unterwürfige Art an und kurz darauf meldete sich Kusano „ja klar Brüderchen. Shizu und Kagari wird es sicherlich Spaß machen da wo wir hingehen“ sie sprang auf und hopste zu Minato hin. Die Licht und Flammensekirei schauten sich gegenseitig fragend und dann zu Minato. Beide wüssten nur zu gern wo es hin geht. Doch unsicher fragte Shizuka „ist es eigentlich in Ordnung dass ich die Maison Izumo verlassen kann? Miya meinte ich sollte nicht mehr hinaus“ sie blickte fragend zu Minato der etwas kicherte ehe er sagte „da ich und die anderen mitgehen ist es in Ordnung meinte Miya“ er erinnerte sich wie Miya ihn mit einem Kochlöffel bedrohte wenn er nicht auf sie aufpasst und sicher zurück bringt. Die Lichtsekirei lächelte und wandte sich zu Homura hin „so, dann machen wir uns gemeinsam mit Minato und seiner Sekireis einen schönen Tag“ sie legte die Hand auf Homuras. Er errötete und nickte ein „okay...“ sprach er leise und stand mit Shizuka zusammen auf. Ihr Weg führte zur Tür wo sie die Schuhe anzog und dann hinaus auf die Straße.
 

Da die beiden keine Ahnung hatten wohin sie gehen folgten sie Minato. Er lief zielstrebig wohin, nebenbei immer mal das Gezanke mit Musubi und Tsukiumi. Es dauerte nicht so lange bis sie ankamen. Sie standen vor einem Vergnügungspark. Etwas verdattert schaute Shizuka den Eingang an doch ehe sie realisierte wo sie waren war sie voll motiviert und ihre Augen leuchteten „das gibt es doch nicht, ein Vergnügenspark. Endlich! Ich will die fahren. Und das„ sie zeigte auf einige Bahnen die sie vom Eingang schon sehen konnte. Minato lachte und sprach „nun mal langsam erst müssen wir noch den Eintritt bezahlen und reingehen „ freudig hopste die Lichtsekirei voraus. „Na komm schon Minato ich kann es schon kaum noch aushalten.“ Minato seufzte doch verstand er ihre Reaktion. Als sie im Park waren teilten sie sich schon auf. Kusano zog Minato wo anders hin. Tsukiumi und Musubi gingen wo anders hin weil beide sich bei den Sachen fahren messen wollten wegen Minato wieder einmal. Und am Ende stand Shizuka alleine da und rannte genau in die Richtung der drehenden Tassen. Nur Homura bemerkte dass da er noch da war also folgte er ihr. Er fuhr die Drehtassen mit doch danach musste er erst mal draußen an das Geländer gelehnt stehen und ausatmen. Shizuka hatte die ganze Zeit die Tasse gedreht, dass sie nicht mehr aufhörten. Und ihm wurde dadurch richtig schwindelig. Als nächstes zog sie ihn in ein Geisterhaus. Das fand sie eher witzig und lachte und Homura stand nur gelangweilt neben ihr. Das nächste war eine Art Raupenbahn die nur im Kreis auf und ab fuhr doch das war angenehmer und machte Homura auch etwas Spaß. Und so gingen sie zu einigen Fahrgeschäften. Doch man merkte dass Shizuka keine Achterbahn oder schnelles fuhr. Und nichts hohes. Außer bei den Donnerfässern fuhr sie. Sie hatte richtig Bammel es zu fahren weil der letzte Abschnitt so hoch war. Den Rest der Fahrt hatte sie Spaß doch als sie ganz oben waren und der letzte steile Abgang auf sie zukam merkte man ihr an das sie Bammel hatte da sie hinter Homura saß hielt sie sich am steilen Absturz bei den Sicherheitsstangen so arg fest und schrie laut. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Doch diesmal half ihr beim Aussteigen Homura. Ihre Beine zitterten noch vom steilen Abflug. Zwischendrin hatte Homura ihr auch ein Crepé mit Erdbeeren geholt. Shizuka freute sich. Es war so ein schöner Tag.
 

Doch es wurde langsam Nachmittag und Shizuka sah einen Boxautostand. Sie blickte zu Homura „komm schon das als letztes?“ sie lächelte ihn an. Etwas genervt schaute er zu den Boxautos und seufzte „na gut. Aber dann machen wir uns auf dem Weg zu Sahashi. Wir haben ja ausgemacht dass wir um 16 Uhr alle am Riesenrad treffen.“ Sie nickte freudig und sprang los „na gut“ rief sie und setzte sich in eines rein. Homura suchte sich ein eigenes. Schließlich wollten die beiden allein fahren und so Spaß haben. Und ehe sie saßen begann der Sprecher dass es los geht. Beide drückten auf das Gaspedal. Shizuka begann gezielt Homura zu jagen so gut es ging. Nach zwei mal anboxen entschloss sie einfach so noch andere zu rammen doch auf einmal kam eine eigenartige Gestalt in einem Boxauto auf sie zu. Shizuka sah in der Seite einen kurzen Moment etwas aufblitzen. Shizuka nutzte ihr Licht als Schild, zum Glück rechtzeitig. Auch wenn ihre eine Hand noch am Lenkrad war und die andere zum Schutz in die Richtung der Person gerichtet. Shizuka spürte gegen das Schild einen Schlag und sah eine Art Lanze. Erschrocken davon rammte noch ein zweites Boxauto und spürte das sie etwas am Kopf streifte. Auf das an der Boxauto sprang eine zweite Person im Besitzbereich rein. Shizukas Blick wandte sich kurz zu dem der sie in die andere Seite gerammt hat. Das Gefährt war leer. Ihr Blick schnellte wieder zu den anderen. Vor ihr standen zwei Frauen. Eine grünhaarige und eine braunhaarige. Die grünhaarige sprach gehässig „na da konnte sie meinem Angriff ja noch gerade so ausweichen. Wie süß.“ Die andere braunhaarige mit kurzen Haaren die dadurch mehr an einen Kerl erinnerte lachte gehässig. „Wären diese Autos besser zu lenken hätte ich sie nicht verfehlt. Doch um ein Haar hätte ich sie erwischt.“ Die grüne fing an zu lachen. Shizuka sah die beiden an „ihr seid also auch Sekireis. Von wem seid ihr geschickt worden?“ sprach Shizuka gewarnt doch ehe sie weiter fragen konnte fing die braunhaarige ohne Worte an,sie mit den Fäusten und Füßen anzugreifen. Shizuka stand schnell auf und sprang aus den Boxautos hinaus. Als sie ein wenig hopste musste sie auf die anderen Boxautos aufpassen. Die Wagen fuhren noch, was sich aber schwer zeigte weil die andere Frau ausweichen musste. Doch etwas schwarzes tauchte auf und zog Shizuka rücklings mit sich. Ihr Blick fiel auf Homura „du machst wirklich immer nur Probleme.“ sprach er genervt und er lies sie erst wieder auf die Beine als sie aus den Boxautos draußen waren. Die anderen beiden waren gefolgt und standen vor ihnen. „Na da schnappt ihr Partner sie uns noch halber weg“ sprach die grünhaarige „das lassen wir uns doch nicht gefallen. Wir werden sie dir entreissen“ sprach die Braune gehässig. Die mit den Stab griff Shizuka an die mit dem Nahkampf fing an Homura anzugreifen. Genervt sprach Shizuka „wie unhöflich von euch, euch nicht vor einem Kampf vorzustellen. Sollte man so was nicht eigentlich tun“ fauchte sie die grünhaarige an. Doch die gab nur belustigt zurück „vorstellen wird überbewertet, doch wenn du es wissen willst: ich bin Nummer 16, Toyotama.“ sprach sie und machte wieder einige Hiebe mit ihrer Lanze. Und die braunhaarige die Homura beschäftigte sprach daraufhin „na wenn es sein muss werde ich mich auch vorstellen“ sagte sie, hielt kurz inne und blieb stehen und machte die Hand so hoch dass ihr Daumen zu sich zeigte und sprach: „ich bin Nummer 18 Ichiya.“ Sie schaute Homura überheblich an der sprach „irgendwoher kenne ich euch. Doch woher...“ ehe er weiter reden konnte sprang die Person auf ihn zu. Man merkte dass beide stark waren. Shizuka konnte mithalten hinzu dass Homura auch nebenbei auf sie aufpasste und Shizuka ab und zu Homura deckte. Die beiden Sekireis spielten nicht fair. Die mit den grünen Haaren griff auch mal Homura an oder die braunhaarige Shizuka. Doch beide hielten sich recht wacker. Ihre Wege führten immer mehr zum Ausgang.
 

Doch das einiges rumpste bemerkte Minato der gerade mit den anderen schon wartete. Es war schon 16:10 und Shizuka und Homura waren noch nicht beim abgesprochenen Ort. Doch den Lärm in der Nähe hörten sie. Tsukiumi schaute in die Richtung woher dieser Lärm kam „das klingt nicht gut. Es hört sich an als würden Sekireis kämpfen.“ Genau in diesen Moment flog ein Feuerball und ein Lichtstrahl in die Höhe. Besorgt schaute die Wassersekirei hin und Musubi sprach „ist das ein Feuerwerk oder so?“ Kusano schaute auch hoch und klammerte sich an Minato. Genervt sprach Tsukiumi zu Musubi „was redet ihr für einen Unsinn. Das war Feuer und Licht was da hoch geflo...“ sie hielt inne ehe sie bemerkte was das bedeutete, Minato schaute Tsukiumi an „meinst du dass Shizuka und Homura Probleme haben?“ und wieder flogen ein paar Feuerbälle und Lichtstrahlen hoch. Ich würde sagen wir sollten uns beeilen. Sie schienen einen Kampf zu haben.“ Tsukiumi war schnell mit dem los springen als Musubi und Minato und Kusano reagieren konnten. Musubi sprang ihr hinterher und Minato und Kusano hechten hinterher.
 

Während das Kampfgeschehen weiter ging wich Shizuka gerade noch so dem Speer mit einem gekonnten Sprung aus. Doch weit kam sie nicht sie war unvorsichtiger und prallte gegen Homura der sie erschrocken schon fast kokeln wollte. Doch auf einmal kam ein gewallter Wassertsunami vorbei und schmiss Homura und Shizuka an die nächste Bank. Die anderen beiden konnten ohne Probleme ausweichen. Total nass hustete Shizuka einmal heftig da sie Wasser geschluckt hat und stand von Homura auf der unter ihr lag. Beide lagen sie da wie ein Kreuz. Nach dem festen Husten schrie Shizuka zu Tsukiumi „das nächste mal bitte mit Vorwarnung. Hust Hust“ sie stand auf und tropfte so vor Wasser. Homura stand auch auf und sah aus wie ein nasser Hund. Auch er hustete kurz „danke Tsukiumi. So habe ich sie nicht gleich verbrannt aber...das nächste mal nicht so viel Wasser“ beide wurden heftig weggeschwemmt. Soweit dass sie aus dem Ausgang rausgeschleudert wurden und draußen auf einer Bank landeten. Tsukiumi landete vor Shizuka und Homura und war drohend dazwischen . Musubi landete auch dort. Die anderen beiden Sekireis standen ihr gegenüber. Die Grüne biss sich gerade auf die Lippen und sprach zur anderen „noch mehr von diesen Lästigen von dem Nordtypen.“ Die andere sagte „vielleicht sollten wir es wagen, oder..“ in dem Moment kam ein roter Wagen angefahren, hupte und zwei Männer stiegen aus. Der eine war jetzt deutlich zu sehen. Es war Higa Izumi. Den anderen Mann kannten sie nicht. Es war jemand der zu vom Erscheinungsbild nicht in das eines Anzugsträgers hineinpasste. Der junge Mann hatte braune Haare die recht wild nach oben zur Seite geneigt standen. Er trug eine Sonnenbrille. Seine Klamotten wirkten eher wie jemand der wie ein Wildfang war. Er trug ein bauchfreies Shirt wo man seine Muskeln erkannte. Das Shirt war Lila und er trug eine kurze schwarze Hose. Auch unterschiedliche Accessoires, wie ein blaues Tuch am Oberarm, eine Art Armschiene auf der linken Seite sowohl eine Art Schulterstück. Am Bein trug er auf der linken Seite ein blaues Beinband. Sein rechter Arm war eine Bandage sowohl sein einer Gürtel hing etwas schief.
 

Dieser eigenartige Typ schaute sich scheinbar die Sekirei an. In dem Moment kamen Kusano und Minato an. Auch er schaute zu den beiden hin. Minatos Blick verfinsterte sich denn er kannte Higa. Auch die beiden die gerade aufstanden weil sie umgenietet wurden schauten zu den beiden neuen Typen. Higa Izumi sprach zu den beiden „Ichiya,Toyotama für heute ist es genug. Zieht euch zurück.“ Die beiden Sekireis liesen ein „jawohl“ verlauten und sprangen weg. Izumi Higa schaute sich alle vor ihm nochmal gut an und lächelte zufrieden ehe er einstieg. Der andere rührte sich nicht. Shizuka blickte zu dem komischen Typen und auf einmal spürtte sie etwas. Es war ein eigenartiges Gefühl was auf sie einprasselte. Es war ihr unangenehm da es ihr irgendwie bekannt vorkam aber irgendwie auch nicht verstand was das für ein Gefühl sein soll. Sie schaute leicht geschockt zu den Typen hin und dachte // wer ist das? Mein Gefühl sagt mir ich kenne ihn. Es fühlt sich ein wenig auch so an wie ich auf Homura reagiere. Doch das kann nicht sein. Aber was bedeutet das? Seine Aura ist auch irgendwie so finster und macht mir Angst, warum habe ich Angst?// sie war wie versteinert und sprach geistesabwesend „wer ist der Typ?.“ Ihr Blick wanderte zu Homura „spürst du auch diese komiche Aura?“ Homura schaute sie nach der Frage an als sei sie verückt und fragte „was meinst du? Ich spüre überhaupt nichts“ Shizukas Blick wande sich zu Tsukiumi „aber spürst du was Tsukiumi oder ihr anderen“ ihr Blick wandte sich zu den anderen doch die anderen schüttelten den Kopf. Und Tsukiumi sprach „ich habe keine Ahnung warum du so was fragst. Ist mit dir vielleicht irgendwas nicht in Ordnung, verletzt oder so?“ fragte sie besorgt und blickte kurz zu Shizuka. Sie schaute die anderen nur entgeistert an. Doch ihr Blick fiel wieder zu dem Typen. Man sah durch die Brille nicht die Augen aber seine Mundwinkel verzogen sich zu einem fiesen Grinsen ehe er in das Auto einstieg. Als er drin war fuhr es sofort los.

Shizuka schaute noch hinterher und sprach „das kann nicht sein. Ich bin doch nicht verrückt. Ich habe eine dunkle Aura von dem Typen gespürt und ich weiß nicht er macht mir Angst“ die anderen schauten Shizuka besorgt an.
 

Homura spürte dass sie unruhig und total überfordert war. Er blickte zu Sahashi „Sahashi. Ich glaub das beste ist dass wir zurückkehren.“ sprach Homura ernst. Minato schaute ihn an und nickte . Währenddessen fiel Shizuka auf die Knie und sah immer noch entsetzt in diese Richtung. Minato schaute zu ihr und Kusano ging vorsichtig zu ihr hin und streichelte ihr Köpfchen und meinte „ es wird alles wieder gut Shizu“ die anderen standen bei Minato und sprach so dass es Homura, Musubi und Tsukiumi hören konnten „es wäre wirklich besser, denn wenn ich sie so ansehe stimmt was nicht mit ihr. Und das ist irgendwie so wie sie sich verhält, beängstigend“ schaute er ernst die Flammensekirei an. Sie wiederum nickte kurz. Und ging zu Shizuka und nahm sie hoch. Sie war wieder schnell in der Pension zurück. Auf dem Weg stammelte Shizuka unverständlich Worte „es kann nicht sein. Wer oder was ist er..“ immer wie ein Mantra.
 

Als immer noch dieser Mann da stand und die Sekireis ansah sprach Higa zu ihm „ …... Komm steig ein.“ er blickte zu ihm hinunter und sprach „ja ja. Du hast echt keine Zeit oder, Higa-sama? Doch ich steig ja schon ein. Ich habe schon das erste erreicht was ich wollte.“ sprach er gehässig und stieg ein. Higas Sekretär Kakizaki bekannt auf das Pedal zu treten und fuhr los. Der Mann saß bei Higa hinten drin. Er lehnte sich mit dem Ellbogen an die Fenster des Autos und legte mit dem Arm die Hand auf seine Stirn. Higa sah wie er so da saß. Der Mann hatte seinen Blick auf seinen Schoß gerichtet und Higa fragte ihn „stimmt irgendwas nicht? „der Mann ließ nur seine Augen kurz zu dem Nachbarn huschen, dann wieder auf seinen Schoß. „Nein alles bestens“ sprach er zu ihm und gab leise zu sich selbst“dieses Gefühl war so widerlich. Wie ich sie hasse“ und so sprach er nichts mehr, blieb aber in dieser Pose da bis sie an ihrem Ziel ankamen.

Kapitel 11 Der Schneeball kommt ins Rollen

Kapitel 11
 

Der Schneeball kommt ins Rollen
 

Der Mann mit der Sonnenbrille saß noch im Auto und sie fuhren noch.

Higa wandte seinen Blick zu dem Mann mit der Sonnenbrille und fing an etwas zu sagen „war das nicht ein schönes kleines Schauspiel? Vor allem da der nervige Ashikabi aus dem Norden mal wieder mit seinen lästigen Sekireis aufgetaucht ist. Der Typ verursacht nur Probleme. Doch wären sie nicht gekommen hätten wir Nummer 109 für uns gewinnen können,“ sah er den jungen Mann mit der Sonnenbrille überheblich an. Er hatte seinen Blick zu Higa gewendet als er sprach, doch nur mit den Augenwinkeln. Jetzt bewegte er nur kurz den Kopf in dessen Richtung und sprach. „Tss. Ich versteh nicht warum Ihr hinter ihr her seid. Sie ist so schwach wie mir schien. Sie scheint hinzu nicht mal ihre ach so tolle Kraft auszunutzen. Sie könnte so viele Sekireis für sich gewinnen und dem Norden seine entreißen. Doch das schien sie nicht getan zu haben, auser eine Sekirei. Diese mutlose Flammensekirei. Die war ja auch mal eure Beute, wenn ich mich nicht irre“ gab er mit einem anstachelnden Ton zu Higa wieder. Higa schaute ihn wieder böse funkelnd an und sprach überheblich „ dass musst genau du sagen, der scheinbar Eifersüchtig auf sie zu sein scheint“ der Mann mit der Sonnenbrille erwiderte „rede keinen Unsinn. Auf so was eifersüchtig zu sein ist Schwachsinn. Sie ist momentan viel zu schwach. Hat sich nicht mal Sekireis zu eigen gemacht. Hinzu schien sie noch nicht mal beflügelt zu sein. Sie möchte wirklich nicht die Macht nutzen zu der sie Imstande sei. Doch das ist nur gut für mich. So kann ich meinen Plan ohne große Probleme oder Störungen ihrer Seite ausführen“ der junge Mann lächelte hämisch. Higa schaute ihn forschend an und legte den Arm auf die Fensterbank des Autos. „Na solange du dich auch an meine Anweisungen hältst und mir dabei hilfst ist es mir egal was du für einen Plan verfolgst. Solange du mir hilfst meinen zu erreichen“ gab er recht kühl und gelassen zurück. Der Junge kicherte und antwortete „das war mir schon klar.“ Das Auto fuhr noch einige Zeit weiter bis es wieder in Higas Gebiet ankam.
 

Das Auto fuhr gerade vor einem großen Gebäude vor. In dem lebten Higa und seine Untertanen. Der Mann mit der Sonnenbrille stieg als erstes aus und ging zielstrebig auf die Tür des Hauses zu. Higa stieg aus und rufte noch zu „Hey Daisuke. Denk dran später nochmal in meinem Büro vorbei zu schauen. Ich habe noch etwas zu besprechen mit dir.“ Der Mann mit der Sonnenbrille blieb stehen und wandte sich um. Er reagierte auf den Namen und so sprach Daisuke zu Higa zurück „verstanden, Higa-sama“ und schenkte ihm ein Lächeln und ging weiter. Sein Weg führte ins Gebäude hinein und zu einem Aufzug. Er betrat ihn und drückte auf die Stock Nummer 5. Die Türen schlossen sich und der Aufzug begann hoch zu fahren. Im Stock angekommen öffnete sich der Fahrstuhl und Daisuke ging hinaus.

In den Flur lief er noch einige Gänge entlang bis er vor einer Tür stehen blieb. Er schloss die Tür auf die verschlossen war und öffnete sie. Entgegen kamen drei Mädchen gerannt und riefen „Tenshi-sama. Sie sind endlich zurück“ sprach die erste. „Willkommen zu Hause Tenshi-sama“ sprach die Person die zu der anderen gesprungen kam. „Ein Glück dass Sie unversehrt zurück kommen. Wir haben uns große Sorgen gemacht. Tenshi-sama“ sprach die letzte. Etwas überrascht sah er die drei Mädchen an. Sein überraschter Blick wandelte sich zu einem lieblichen. Er sprach mit sanfter Stimme. „ Ach ihr drei braucht euch doch keine Sorgen zu machen. War doch nur ein Auftrag wo ich nur als Aufpasser da sein sollte, mehr nicht.“ Er blickte in die besorgen Blicke der drei Mädels. Er legte einen lieblichen und vertrauenerweckenden Blick auf und sprach „Meine Lieben, bald dürft ihr ja auch mit. Es dauert nur noch ein bisschen. Aber wärt ihr so nett mich bitte in mein Büro gehen zu lassen. Ich brauche etwas Ruhe da ich noch etwas zu arbeiten habe. Später nachdem ich mit meiner Arbeit fertig bin und wieder von Higa-samas Besprechung komme, komme ich dann zu euch dreien, okay?“ Die drei Mädels nickten mit dem Kopf und sprachen „Verstanden, Tenshi-sama“ und machten ihm Platz. Sie gingen wieder auf die Couch wo sie vorher gesessen haben und wo der Fernseher lief. Die drei setzten sich hin, schauten und sprachen freudig miteinander. Man merkte dass sie sich auf später freuten. Zufrieden lächelte er ihnen hinterher und ging Schnurstracks in sein Büro und schloss die Tür zu.
 

Im Büro setzte er sich auf den Computerstuhl, öffnete den Laptop und schaltete ihn an. Bis er oben war lehnte er sich zurück und dachte nach //das ist in der Tat eigenartig. Die Kleine hätte doch schon längst einige beflügeln und somit stärker werden können.// Der PC war oben und so machte er einige Dateien auf und las sie durch, während er sich mit der Hand am Kinn kratzend auf die Zeilen konzentrierte und Gedanken machte. //Sonderbar. Laut den Berichten von MBI hat sie so viel Potenzial. Doch warum nutzt sie es nicht, vor allem die Fähigkeit, andere Sekireis sich Untertan zumachen? Sie könnte so viel mehr erreichen. Hinzu hat sie noch keinen Ashikabi dem sie gehört. Heißt weil sie noch unbeflügelt ist könnte man sie sich Untertan machen und ausnutzen. Doch hat sie aber bis jetzt nur eine Sekirei um sich gesammelt. Doch Moment ...// er riss sich aus den Gedanken und machte die eine Datei zu und öffnete eine andere und sprach nachdem er etwas gelesen hatte das seine Aufmerksamkeit weckte „hab ich es mir doch gedacht..“ er lächelte gehässig und fuhr seine Gedanken weiter. // So brav ist sie doch nicht. Die Flammensekirei hat sie eindeutig von dem aus den Norden, Minato Sahashi, sich zu Eigen gemacht. Doch wie mir schien sind sie befreundet, das heißt dass es auf Einverständnis beider Seiten geschehen sein musste. Doch warum?// er fing mehr an zu grübeln und da kam sein Geistesblitz und er schaute auf als sei ihm ein Licht angegangen. // Ich habs. Diese Sekirei muss auf sie reagiert haben. In den Berichten stand ja drin dass andere Sekireis auf sie reagieren könnten. Und das scheint geschehen zu sein. Vor allem wenn ich die Dateien über die Flammensekirei betrachte schien diese ein eher unstillbareres Wesen zu sein. Was für eine Ironie.

//Er lachte kurz gehässig auf ehe er sich wieder fing und die vorhergehende Datei aufmachte und nochmal drüber guckte und wieder seine Gedanken sponn //aber ich frage mich warum sie noch nichts großartiges unternommen hat im Sekireiprojekt? ….kann es sein...dass sie kein Interesse hat?// dieser Gedanke war wie eine Feststellung und er sprach „mit Sicherheit. Das muss es sein warum sie so ruhig ist und nichts getan hat. Sie hat an all dem kein Interesse, was ein närrisches Gör. Aber gut für mich so kann ich meinen Plan verfolgen.“ ein hämichens Lächeln zierte die Mundwinkel des Mannes mit der Sonnenbrille. Er entschied sich die Sonnenbrille abzunehmen und legte sie auf den Schreibtisch. Er fuhr kurz seine Haare durch ehe er sich wieder zu dem Laptop beugte und die Datei zu machte und eine Liste aufmachte, während er nebenbei sprach „nun gut. Also kann ich langsam die erste Stufe meines Planes beginnen.“ Seine Augen wanderten die Liste hinunter „und wie es scheint habe ich schon meine nächsten Ziele gefunden, im Westen vom Gebiet von Sanada Nishi. Er schien eh auf die anderen Ashibakis in seinem Gebiet zu scheißen. Er hat ja seine Sekireis die ihm ja immer folgen. Doch das kümmert mich ja nicht. Solange ich an mein Ziel komme“ und er kreiste einige Namen die dort standen ein. Auf sein Handy schrieb er alles über sie hinein, was er wissen musste.
 

Als er alles aufgeschrieben hatte fuhr er den PC herunter und stand auf. Er streckte sich kurz ehe er sprach „ich sollte schnell zu Higa-sama und noch abchecken was er will bevor ich mich auf die erste Beute stürze.“ sprach er gelassen und ging zur Tür, machte sie auf und lief heraus,. Er eilte im Wohnzimmebereich hin und sprach zu den dreien. „Hey Mädels. Ich geh kurz zu Higa und dann muss ich noch was draußen erledigen.“ Er grinste hämisch und mit einen bösen Blick und sprach „ihr wisst ja was ich meine. „Die drei schauten zu ihrem Herren. Sie schauten erst unsicher, denn sie mochten diesen Blick an ihm nicht, doch verstanden sie allemale was er meinte. „Okay Tenshi-sama“ sprachen sie leise. Und kurz darauf ging er weiter zur Tür und hinaus und rief ihnen zu „ bis später meine Süßen“ und zurück riefen sie wieder freudiger „ ja, bis später Tenshi-sama“ sein Weg führte wieder zum Aufzug doch diesmal drückte er auf die 3. Und ehe er sich versah war er im Stockwerk und stieg aus. Zielstrebig lief er auf die Tür zu und klopfte erst mal an.
 

Kurz nachdem er geklopft hatte ging die Tür auf und der Sekretär Kakizaki

stand vor ihm und sprach während er sich dir Brille richtete „Herr Izumi Higa erwartet Sie bereits. Treten Sie ein.“ Er machte ihm die Tür ganz auf und bat mit einer Handbewegung dass er eintreten soll. Higa erwartete ihn schon. Er saß am Schreibtisch in einem großen Sessel. „Na endlich kommst du. Hast dir echt Zeit gelassen. Doch setz dich hin“ er zeigte auf die Couch in dem Raum. Daisuke ging dort hin und setzte sich. Higa stand auf und setzte sich in den Sessel ihm gegenüber und schaute den jungen Mann von hochhoben an. Sein Sekretär stand still neben dem Sessel. Higa fing an zu sprechen“ so da du ja schon drei hast, könnten wir langsam damit beginnen noch ein paar zu sammeln um dann den Süden einzunehmen. Du weißt, ich möchte meine Gewalt verstärken und auch mehr Konzerne für mich gewinnen. Und somit hätte ich schon etwas mehr erreicht wenn wir Mikogami aus dem Süden von seinem Gebiet vertreiben können. Doch bin ich mir sicher dass du dir noch selbst einige Untertanen aneignen musst. Platz für die Unterbringung ist ja schließlich kein Problem. Doch hast du dir schon die neuen Opfer rausgesucht?“ fragte Higa sehr interessiert. Nach diesen Worten sagte Daisuke „klar habe ich ich. Mein nächstes Ziel ist im Westen. Dort sind einige die man sich leicht Untertan machen kann. Doch natürlich alles zu seiner Zeit. Für heute habe ich eine Person im Visier. Wir sollten ja langsam machen, denn zu viel an einem Tag zu sammeln fällt auf. Und wir wollen es ja noch etwas geheim halten. Oder? Higa-sama?“ er schaute ihn herausfordernd an. Aufgrund dieser Frechheit sah sich der Sekretär Kakizaki gezwungen, sich einzumischen „ wie könnt ihr so frech gegenüber Higa-sama sein“ doch mit einer Handbewegung von Higa verstummte er. Ein ernster und amüsierter Blick von Higa traf den jungen Mann gegenüber von ihn „deine Bemerkungen sind mehr als frech und abstoßend. Doch stimmt es dass du mitgedacht hast und auch ganz genau weißt was du tust. Das war der Grund warum ich dich als Untergebener aufgenommen habe. Doch solltest du es nicht übertreiben, denk dran. Ich war derjenige der dich aufgenommen hat als du aus dem Labor geflohen warst“ ein ernster Blick der verstand dass er etwas zurücktreten sollte erschien in Daisukes Blick. Und so antwortete er „ich weiß das sehr wohl und ich bin Ihnen auch dankbar. und ich entschuldige mich für mein nachlässiges Benehmen.“ Er hielt kurz inne ehe er sprach „ich werde mich sogleich auf den Weg machen und das Ziel einsammeln. Wenn es in Ordnung ist, Higa-sama „ sagte er und stand auf und verbeugte sich noch vor Higa. Er wiederrum lächelte belustigt und in vollen Zügen „geh nur. Ich erwarte dann morgen den Bericht wie es geklappt hat und von wem du sie genommen hast, als auch welche deine nächsten Ziele sind.“ Daisuke verbeugte sich höflich und sprach. „Jawohl. Es wird alles bis morgen zur Mittagsstunde erledigt sein.“ Und so erhob er sich wieder und ging zur Tür hinaus. Der Sekretär schaute seinen Herrn an “sind Sie sicher dass er so treu ist?“ Higa lachte und sprach „warum sollte er nicht? Er weiß was ihm blüht wenn er mich hintergeht“ und Higa lehnte sich im Sessel zurück.
 

Daisukes Weg war klar: er ging in den Aufzug und drückte den Knopf für den Keller. Oder besser gesagt: die Autogarage. Unten im Keller angekommen lief er zur Untergrundgarage und betrat sie. Er lief einige Meter bis er zu seinem Motorrad kam. Er löste die Bremsen und schob das Gefährt erst mal in die richtige Richtung, stieg auf und nahm dem Helm der am Motorrad dran war und zog ihn auf. An der Auffahrt öffnete er durch einen Knopf an der Seite das Garagentor und fuhr die Ausfahrt hinaus.
 

Er kannte sich gut in der Stadt Shintoteito aus und so war es ein leichtes zu den Wesen zu finden. Er blieb als er das Gebiet erreichte kurz stehen und schaute seine Notizen an. Als er wusste wo er hin musste machte er sich auf den Weg und fuhr in die besagte Straße. Anfangs versteckte er sich und beobachtete das Haus. Die Zielperson kam erst nach einer halben Stunde heraus. Scheinbar hatten sie noch etwas vergessen und es war schon dunkel geworden. Daisuke nutzte die Chance, und trat aus der dunklen Ecke heraus um sich den beiden zu offenbaren. Erschrocken sah der Mann mit dem Mädel ihn an und sprach „ was willst du von uns?“ Daisuke lächelte hämisch ehe er sprach „was schon? Ich möchte deine Sekirei mir zu Eigen machen, Junge. Am besten gibst du sie mir kampflos.“ Geschockt sah der Junge zu seiner Sekirei und wieder zu dem Typen „ Du spinnst wohl, dass lass' ich nicht zu“ die Sekirei machte sich kampfbereit und Daisuke sprach hämisch „wenn du nicht anders willst muss es nun so sein.“
 

Und so war es ein kurzer Kampf. Er kam schnell an seine Beute heran. Er drückte ihr einen Kuss auf dem Mund und das alte Mal von dem jungen zersplitterte und ein neues erschien auf ihrem Nacken. Die Sekirei fiel erschöpft und außerstande zu kämpfen zusammen. Geschockt sah der Junge ihn an „ was hast du getan? Was hast du ihr angetan? Warum hat sie mein Zeichnen nicht mehr warum ist sie nicht mehr mei...“ doch genau in dem Moment brach der der Junge zusammen. Daisuke schaute ihn eiskalt an und ging zu ihm hin, legte ihn in den Garten des Hauses und sprach zu dem Körper „ Schlaf dich erst mal aus. Du wirst sie vergessen haben wenn du aufwachst. So wie sie dich vergessen hat. Tja... so komm ich ich an mein Ziel diese kleine lächeliche Nummer 109 zu übertrumpfen und der König der Sekireis zu werden“ er fing auf einmal an verrückt zu lachen. Er entfernte sich, nahm die auf der Straße liegende Sekirei hoch über die Schulter und ging zu seinem Motorrad. Er legte sie vor sich übers Motorrad und fuhr zurück zu Higa Haus.
 

Dort angekommen ging er mit dem Mädel über der Schulter wieder in seine vier Wände. Er öffnete die Tür und schon kamen ziemlich aufgeregt die Mädels hinein. Sie schauten das Mädel sehr interessiert an und fragten „ist sie unsere neue Schwester? Tenshi sama?“ Er wiederum lächelte wieder lieblich und nickte mit dem Kopf und sprach während er in das Schlafzimmer lief „ jam das ist eure neue Schwester. Doch lasst sie ausruhen bis sie morgen wieder wach wird. Morgen könnt ihr sie herzlich willkommen heißen und sie kennenlernen.“ Er betrat das Zimmer und legte die neue Sekirei in das fünfte Bett das noch im Zimmer war. Er lächelte und streichelte ihr nochmal kurz übers Gesicht. Er nahm die Deckte und deckte sie vorsichtig zu. Wieder ins Wohnzimmer zurückkehrend setzte er sich auf die Couch. Die anderen drei folgten ihm wie ein Rudel Hunde und so hopsten sie auf die Couch zwei an seine Seiten und eine auf seinem Schoß sitzend. Etwas belustige sprach er „na, ihr habt wirklich so lange auf mich gewartet wie mir schien, so wie ihr gleich ankamt. Doch keine Angst ich bin für euch da„ sprach er und streichelte jeder von ihnen das Köpfchen. Die drei schmusten an sich heran und so genossen sie noch die Zeit mit ihrem Herrn.
 

Der nächste Tag begann und Daisuke schlief in seinem Bett. Die drei Mädels waren früh wach und backten einen Kuchen. Als er fertig und abgekühlt war kamen alle drei ins Schlafzimmer rein und hopsten auf ihren Herrn um ihn zu wecken. Der war natürlich erschrocken, schaute sie an und sprach „nicht so laut Mädels. Das Mädchen schläft auch noch. Aber echt, müsst ihr mich immer so unsanft wecken?“ sprach er leicht genervt bis ein lautes „es tut uns leid Tenshi-sama“ ertönte. Bis er noch genervt „ist schon gut. Ich verzeih euch ja "sprach und kurz seine Augen rieb. Sein Blick wandt sich zu dem neuen Mädchen das langsam zu erwachen schien. Daisuke machte mit einer Hand Bewegung ein Zeichen dass die drei ihn kurz in Ruhe lassen und aufstehen lassen sollten. Sie gehorchten und so stand er auf setzte sich an Rand des Bettes zu dem Mädel und sprach mit sanfter Stimme „guten Morgen. Und, hast du gut geschlafen?“ das Mädchen blinzelte verwirrt und sprach „ja schon. Wo bin ich?“ sie blickte sich um und Daisuke sprach „bei mir in meinem Zimmer. Ich bin ich, dein Ashikabi. Hast du es vergessen ?“ sie blickte ihn an und sprach „stimmt ja, du hast mich gestern ja beflügelt. Du bist also mein geliebter Ashikabi. Endlich habe ich ihn gefunden, das freut mich „ sagte sie und lächelte . Er stand auf und deutete auf die anderen drei. „Und das sind ab jetzt deine Schwestern“ ein freudiges „herzlich willkommen, Schwester“ ertönte und die Sekirei im Bett setzte sich auf und lächelte fröhlich. Ihr Blick fiel wieder auf seinen Ashikabi und sie fragte „ wie ist eigentlich euer Name, Ashikabi-sama?“ Er wollte gerade etwas sagen doch das taten seine Sekireis schon: "das ist Tenshi-samsa„ erstaunt schaute sie zu ihrem neuen Ashikabi und sprach „ ch verstehe . Ich bin so froh eure Sekirei zu sein, werter Herr Tenshi-sama, mein Ashikabi“ und sie lächelte.

Das erste was es zum Frühstück gab, war Schokokuchen, von dem jeder ein Stück aß.
 

Den Bericht hatte Daisuke am Abend fertig geschrieben, noch spät in die Nacht hinein. Weswegen er sich am Mittag nochmal hinlegte und schlief. Als er den Bericht abgegeben hatte lächelte Higa zufrieden. Als Daisuke hinausging sprach Higa zu seinem Sekretär „siehst du, deswegen ist auf ihn Verlass.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Amilein
2015-08-15T01:21:18+00:00 15.08.2015 03:21
Deine Story ist gut bis jetzt:)
Mach so weiter.



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