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Caroline

Kurzgeschichten
von

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Caroline

Das Haus war einmal groß und voller Leben. Groß ist es noch immer, doch jetzt sind ich und die Leere alles was noch darin leben. Tot und leer. Manchmal ertappe ich mich selbst dabei, wie ich stundenlang vor den verschlossenen Türen zu den verlassenen Zimmern stehe, ratlos und verwaist wie die Räume die ich nicht zu betreten wage.

Ich kann mich nicht mehr an die Reihenfolge erinnern in der ihr mich verlassen habt. Ich kann nicht mehr sagen, wer als erstes gegangen ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du als Letztes bei mir warst. Selbst wenn mich meine Erinnerung trügt, wenn ich mich irre, als du gegangen bist nahmst du die Seele des Hauses mit dir, und wer noch nach dir da war hatte dann bald schon nichts mehr das ihn hätte halten können.

Ich erinnere mich an die Nachmittage die wir zusammen in diesem Haus verbrachten. Der Gedanke daran sucht es heim wie ein Gespenst, während es langsam rings um mich zerfällt. Ich hab die Heizung nicht mehr angestellt, seit dem ich sie im letzten Sommer abgestellt habe. Die Fensterläden im zweiten Stock sind schon seit Monaten geschlossen. Es erscheint mir falsch diesen Ort noch mit Wärme und Licht zu erfüllen.

Weißt du noch wie wir in den einem Jahr gemeinschaftlich den Garten herrichteten. Ich hatte ihn gemocht wie er vorher war. Die Wildheit der Sträucher, die Selbstbestimmtheit der Wiesen. Aber ich mochte auch was wir daraus gemacht haben. Du hast jeden Einzelnen dazu gebracht mitzuarbeiten, fast ein halbes Jahr lang, nur damit du dein Gartenfest feiern konntest. Damit die Nachbarn kommen konnten um zu sehen, dass es gut war, dass wir gut waren.

Sie kamen und spendeten Applaus für unsere Arbeit, doch es war schon nicht mehr wichtig.

Manchmal wenn ich am Fenster sitze und hinaus schaue fällt mir ein wie glücklich alle aussahen an diesem Tag, wegen dir. Und ich hab kein Wort gesagt. Der Garten sieht jetzt wieder aus wie früher, bevor ihr her gekommen seid, doch jetzt mag ich es nicht mehr.

Das Bild das José an die Wand gemalt hat verblasst mit jedem Tag mehr, man kann es kaum noch erkennen. Putz bröckelt hinab während ich schreibe. Das Haus und alles was einmal darin war werden mich eines Tages unter sich begraben.

Musiziert habt ihr immer im Salon. Du hast gespielt was dir in den Sinn kam und die Anderen flossen einfach hinein. Ich hab so getan als würde ich lesen und versucht dich nicht ständig anzusehen.

Ihr seit erwachsen geworden, allesamt. Ich aber – Die Zeit ist für mich stehen geblieben, obwohl sie mich zersetzt. Im Innern ist sie gefroren, so tief unter der Oberfläche, dass es niemand sonst versteht. Ihr seid aus diesem Leben herausgewachsen und habt mich dabei darin zurückgelassen. Ich bin nur eine weitere Erinnerung, die durch die Räume spukt. Sag bin ich die deine? Erinnerst du dich noch an mich?

Ich hab dir die Wahrheit nie gesagt, aber ich wusste das du sie trotzdem kanntest, aus der Art wie du mich über all die Hände angesehen hast, wenn wir alle zusammen an dem großen Tisch zusammensaßen. Aus der Art auf die du mich anlächeltest als ich zurückschreckte weil unsere Hände sich zufällig berührten.

Vielleicht gingst auch du als Erste. Ich weiß es nicht mehr. Die Bilder kommen mit den Strahlen weißen kalten Lichts, dass jeden Schritt durch die Flure schwerelos macht. Schwerelos nicht auf die angenehme Art, sondern auf eine Weise, die mich glauben lässt wenn ich mich nur zu fest vom Boden abstoße werde ich nie mehr zurückkehren können. Und dann werde ich endgültig für immer einfach nur treiben. Fern. Unerreichbar. Dann habe ich nicht einmal mehr das Haus um mich und ich kann nicht mehr leben in dem Käfig der die Bilder und die Erinnerung an das Vergangene gefangen hält.

Manchmal liege ich auf den kalten Fliesen im Salon, und spiele auf der Gitarre die wie mich jemand zurückgelassen hat. Ich weiß nicht wem sie gehört, zu viele Instrumente lagen immerzu herum um zu wissen welches zu wem gehört. Die Saiten sind verstimmt und ich habe kein Bisschen musikalisches Talent, aber es genügt wenn ich immer zu den gleichen Ton spiele. Der Puls vertreibt die Stille. Ich mochte die Stille einmal, aber seit dem ich weiß was alles daran sein könnte, ist sie zu schwer geworden.

Ich werde hier bleiben, solange ich es kann. Ein Teil von mir hat die Hoffnung nie aufgegeben dass ihr wirklich noch einmal zurückkommt. Ganz egal wer es wäre, der kommt, ich würde ihn fragen was aus dir geworden ist und ob er wüsste ob du dich noch an mich erinnerst. An das Gespenst, das ich geworden bin.

Als sie kamen um dir zu sagen, was passiert war, hast du sie nicht einmal angesehen. Du hast die Anderen nicht angesehen, die versuchten Trost zu spenden, du hast stattdessen mich angesehen. Durch den gesamten Raum, der zu wachsen schien, mit jedem endlosen Augenblick. Du hast direkt zu mir rüber gesehen und ich habe nur da gestanden und wie immer geschwiegen. Du hast ausgesehen als wolltest du mich fragen, Was jetzt? Was sollen wir jetzt tun?

Aber ich habe nur dagestanden und ein weiteres Mal geschwiegen, weil ich es nicht wusste. Und weil ich es nicht wusste begann das Haus zu sterben. Und weil ich es noch immer nicht weiß, ist es jetzt tot und leer.

Wasser, Blut und Steine

Ich hatte einen Bruder, der zwanzig Jahre älter als ich und nie wirklich mein Bruder war.

Er war schon längst weg von Zuhause, als meine Mutter mich bekam, und kam auch nicht zurück als es das letzte war was sie tat. Es gab nur mich und meinen Vater. Er war ein aufrechter Mann und bemühte sich mir ein guter Vater zu sein. Aber er tat sich schwer damit ein Kind aufzuziehen, dass nicht nur sein geliebtes Eheweib auf dem Gewissen hatte sondern auch noch zu Welt kam, als er bereits 52 war. Zu meiner Abiturfeier kam er bereits am Krückstock, ein halbes Jahr später raffte ihn ein Schlaganfall dahin. Das scheint in der Familie zu liegen. Mein Bruder hatte letztens auch einen. Ihn hat es nicht getötet, er hat überlebt. Er hatte keine Familie, ich war seine Familie, und war es nicht.

Ich besuchte ihn im Krankenhaus, es war das erste Mal seit dem Tot unseres Vaters, dass wir uns sahen.

Es erschreckte mich, er sah aus wie er.

Er konnte nicht sprechen, doch seine Augen folgten mir durch den Raum. Ich wusste nicht ob er sich freute mich zu sehen, oder ob er mich überhaupt erkannte.

Die Ärzte sagten ich sollte mit ihm sprechen.

Mein Vater hatte früher immer mit dem Grabstein meiner Mutter gesprochen. Natürlich sprach er mit ihr als Person, doch selbst wenn ich mich auf die Idee einließ, dass man mit Toten sprechen konnte, verstand ich nicht warum man dafür auf den Friedhof gehen musste. Doch ich fragte nicht daran, mein Vater hatte mich gut erzogen was Pietät angeht. Mehr noch ich tat ihm den Gefallen ebenfalls mit dem Stein zu sprechen.

Das mit meinem Bruder war im Grunde nichts anderes. Ich hatte kein Interesse daran mit ihm zu sprechen, es bedeutete mir Nichts. Aber er sah meinem seligen Vater so ähnlich, dass es war als täte ich ihm den selben Gefallen erneut.

Also erzählte ich von meinem Leben, dass ich jetzt einen Beruf hatte, dass es schwierig aber all die Mühe wert war. Erzählte davon, dass ich kaum Freizeit hatte, und bevor ich mich versah, gab ich trotzdem das Versprechen ab wieder zu kommen.

Wenn man nicht schlecht über Tote sprechen soll, dann sollte man wohl auch keine Versprechen brechen, die man Halbtoten gegeben hat.

Also kam ich wieder und wieder und schon bald gefiel es mir an seinem Bett zu sitzen. Es hatte etwas befriedigend therapeutisches die eigenen Gedanken endlich einmal klar ausformuliert die Stille füllen zu hören. Es half, mir über einiges klar zu werden.

So kam es, dass ich die Stille mit meinem stummen Zuhörer verwechselte und mein Bruder mir ans Herz zu wachsen begann.

Ich vertraute ihm meine Gedanken an und dass ich das Gefühl der Einsamkeit kannte, dass ich alleine war, so wie er, und dass unser Vater mir fehlte. Er fixierte mich nur starr aus den Augenwinkeln. „Weißt du,“ sagte ich „manchmal hätte ich mir einen großen Bruder gewünscht.“

Und als wäre dieser Moment nicht schon sentimental genug gewesen wäre, nahm ich seine Hand und weinte leise in die Stille hinein, und bemerkte kaum wie er die meine ganz sachte drückte.

Der Arzt nannte das einen beachtlichen Fortschritt und ich war noch so durcheinander, dass ich eine Weile brauchte um zu realisieren, dass er meinen Bruder meinte.
 

Ein paar Tage später sagte der Arzt noch etwas anderes, dass mein Bruder jetzt keine medizinische Überwachung mehr brauchte. Was er eigentlich meinte, war, dass jeder weitere Tag teuer werden würde.

„Er hätte Anspruch auf einen Platz in einem Pflegeheim.“

„Das würde ihm nicht gefallen.“ sagte ich und schielte zurück durch die offene Tür in das Zimmer in dem mein Bruder lag und jedes Wort hören konnte, dass wir sagten.

„Aber er hat keine eigene Familie.“ sagte der Arzt in einem Tonfall der mich in eine Richtung treiben sollte.

„Ich könnte vielleicht halbtags arbeiten.“ überlegte ich laut um ihm einen Gefallen zu tun.

„Wollen sie sich wirklich in ihrem Alter so eine Bürde aufladen?“ fragte er als wäre es nicht seine Idee gewesen. Ich antwortete nicht.

Die Schwestern ließen mich für gewöhnlich mit einem traurigen Lächeln weit über die geregelten Besuchszeiten hinaus bleiben, also saß ich noch lange neben seinem Bett und dachte laut über die Optionen nach. Gerade als ich davon sprach, wie gut ein Pflegeheim schon sein konnte, auf das mein Anspruch hatte, sagte er sein erstes Wort.

„Nein.“

Nichts weiter, er konnte sich nicht erklären, und ich wusste nicht welchen Teil meines Monologes er verneinen wollte oder wie lange er sich wohl hatte konzentrieren müssen bis es aus ihm heraus kam. Vielleicht war es nichts weiter als eine Silbe ohne Bedeutung. „Nein.“ Eher ein Laut als ein richtiges Wort. Ich blieb die ganze Nacht um die Fortsetzung nicht zu verpassen und schlief nach Stunden der Stille auf dem Sessel neben seinem Bett ein.

In meinem Traum, einem Traum von meinem Bruder, wartete er am Ende eines großen Raumes auf mich. Er saß auf einem großen eckigen Holzstuhl und er lächelte nicht, als er mich sah.

Als ich mich näherte sah ich dass er an den Stuhl gefesselt war. Lederne Riemen hielten ihn an das spröde Holz und hinderten ihn daran sich zu bewegen. Und sein Gesicht war sein eigenes, und war es nicht, und es war das meines Vaters und war es nicht.

Ich sah die metallene Kappe erst als ich schon direkt vor ihm stand, und doch noch meilenweit von ihm entfernt.

„Warum bist du hier?“ brachte ich heraus.

„Ich vergebe dir.“ das war alles was er sagen konnte bevor sie ihn dafür rösteten.

Am nächsten Morgen ging ich direkt vom Krankenhaus zur Arbeit. Meine Chefin machte eine Anmerkung darüber wie schrecklich ich aus sah. Also erzählte ich ihr, dass mein Bruder einen Schlaganfall gehabt hatte und ich mich um ihn kümmern musste. Genau so. In einem Satz. Die einzige Antwort die sie gab war: „Ich wusste nicht, dass du einen Bruder hast.“ Mehr nicht. Es wäre die Gelegenheit gewesen, sie nach einer Teilzeitstelle zu fragen. Ich tat es nicht.

Ich saß in der Cafeteria, allein an einem Tisch als das Krankenhaus anrief. Der Arzt, der sich für einen Meister der Suggestion hielt war dran. Es täte ihm wirklich leid, aber mein Bruder hätte erneut einen Anfall gehabt, und diesen hätte er nicht überlebt.

Und dann sagte er, es habe meinem Bruder viel bedeutet, dass ich für ihn da war. Woher wollte er das wissen? Ich dankte ihm und legte auf bevor er noch etwas sagen konnte.
 

Die Beerdigung war bescheiden. Mein Vater hätte sie schlicht genannt, mir kam sie vor allem nüchtern vor. Das Grab meines Bruders lag weit von denen seiner Eltern entfernt. Sei hätte das sicherlich traurig gefunden. Für mehr als diese Erkenntnis reichte meine Empathiefähigkeit nicht.

Um das Grab herum standen eine Hand voll Menschen.

Ich kannte niemandem aus seinem Leben, also schaltete ich Todesanzeigen in drei verschiedenen Lokalblättern. Jeder sei eingeladen. Nur wenige kamen und unter ihnen war eine elegant aussehende Dame Anfang fünfzig.

Mir gefiel der Gedanke, dass mein Bruder sie geliebt hatte, bis zu dem Moment in dem ich mich daran erinnerte, dass außer mir niemand den Weg ins Krankenhaus gefunden hatte.

Nach der Trauerfeier kam sie zu mir und fragte mich eine Menge freundlich verschleierter Fragen, die alle im Grunde darauf abzielten, wer ich denn war.

Schließlich tat ich ihr den Gefallen und ließ es einfließen.

„Ich wusste gar nicht, dass er eine Schwester hatte.“ Ihr überraschtes Gesicht beleidigte mich.

„Ich auch nicht.“
 

Ich kann nicht sagen, ob es etwas bringt mit Grabsteinen zu sprechen, oder ob das Leben eine Sache ist, die fähig ist uns Lektionen zu lehren. Selbst wenn, ich wüsste nicht., was die Lehre aus dieser Geschichte sein sollte, und ich glaube nicht, dass ich es je wissen werde.

Stille Tage

Die Erinnerungen die ich an meine Mutter habe sind blass geworden mit der Zeit und vermutlich nur zur Hälfte wahr. Sie war eine schöne Frau, hochgewachsen, größer als alle Mütter die ich kannte und größer als manche der Väter dazu.

Das Leben brannte nicht in ihren Augen, wie es in den Augen meines Vaters brannte, auf den wenigen Fotografien die ich von ihm habe, es floss aus ihren Bewegungen und es echote leise in der Stille in die sie verfiel, wenn sie glaubte ich würde es nicht sehen.

An sonnigen Nachmittagen saß sie in einem Korbsessel im Wintergarten und las in dicken Büchern ohne Lesebändchen. Und weil sie unfähig war sich die Seitenzahlen zu merken, legte sie die Innenklappen der Schutzumschläge als Lesezeichen hinein, bis sie ganz verknittert und abgestoßen waren. Wenn sie ein Buch ausgelesen hatte, stellte sie es in ein Regal oder legte auf die Spitze einer der Bücherstapel, nackt und in nichts mehr gehüllt als das Einbandmaterial, manchmal edel manchmal schlicht, manchmal schwarz und manchmal unerwartet bunt. Die Schutzumschläge bügelte sie zwischen zwei Seiten Wachspapier glatt und heftete sie an die Wände überall im Haus wie Filmplakate. Umschlag um Umschlag, bis sie die ganzen Wände bedeckten und sie begann selbst die Decke mit ihnen zu tapezieren, oder sie übereinander zu schichten.

Es war etwas dass ich immer selbst tun wollte, wenn ich einmal ein eigenes Haus hätte. Ich würde jeden Zentimeter mit den Erinnerungen zupflastern an die Geschichten die mir Autoren erzählt hätten, deren Namen ich schon längst vergessen hätte wenn die Welten die sie erschaffen hatten mir noch immer klar in Erinnerung gewesen wären.

Doch als ich Jahrzehnte später mein eigenes Haus hatte, war alles was die Wände zierte bunte Tapeten und die wenigen Fotografien die ich von meinem Vater hatte.

Von meiner Mutter hatte ich nur eine einzige Fotografie, auch wenn ihr anmutiges Gesicht es wert gewesen wäre Mittelpunkt hunderte mehr zu sein. Aus einem Grund den ich bis heute nicht benennen kann hängte ich es nicht auf, sondern verwahrte es in der Schublade der alten Kommode, unter den Bettlaken. Und wann immer ich die Betten bezog, nahm ich es heraus und betrachtete es als hätte ich bereits vergessen, dass es da lag.

Die Erinnerungen die ich an meine Mutter habe sind blass und stammen aus einer Zeit noch bevor das Licht greller und die Schatten dunkler wurden. Als ich meinen Onkel, ihren Bruder nach Jahren des Schweigens wieder traf, erzählte er von der Zeit im Krankenhaus, und von dem Tag an dem sie ihn bat mich aufzunehmen. Er erzählte es als wäre es schon Jahrhunderte her, und ich hörte ihm zu mit dem Gefühl es wäre nur eine weitere Geschichte. Eine die ich noch nie zuvor gehört hatte.

Das Haus in dem ich mit ihr gelebt hatte, wurde nie verkauft, nie ausgeräumt, versiegelt lag es zwischen den Birnbäumen, all die Jahre bis ich den Mut aufbrachte zurückzukehren.

Es war nicht mehr unser Zuhause.

Wehrend ich träge Spuren im Staub hinterließ dachte ich bereits sehnsüchtig an den Tag, an dem selbst dieser Besuch nichts mehr wäre als eine blasse Erinnerung die sich langsam in der Zeit verliert.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Fruitcake
2012-08-03T13:27:39+00:00 03.08.2012 15:27
Hallo!
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, wie auch die anderen beiden, aber ich dachte, ich setz' meinen Kommentar mal hier drunter.
Ich muss sagen, dass mir Geschichte 1 und 3 am besten gefallen haben, Geschichte 2 hat irgendwie nicht ganz so viel Atmosphäre, finde ich.
Man kann sich aber von allen dreien "mittreiben" lassen in Erinnerungen - die Emotionen kommen sehr gut rüber!
"Caroline" ist sehr schön aufgebaut mit dem Hintergrund, der nur so langsam durchscheint, der einen überlegen lässt, was das wohl für ein Mensch ist, der hier einsam in dem Haus vor sich hin stirbt.

Du solltest dir allerdings vielleicht einen Betaleser zulegen, da doch recht viele Rechtschreibfehler (größtenteils vergessene Kommata) in deinen Texten sind. Oder dir die Kommaregeln einprägen :)
Ich hab für "Caroline" mal versucht, die Fehler rauszusuchen (weiß nicht, ob es vollständig ist). Ich hoffe, du fühlst dich davon nicht angegriffen oder so :)

> wie die Räume die ich nicht zu betreten wage.
Komma nach "Räume"

> Ich kann mich nicht mehr an die Reihenfolge erinnern in der ihr mich verlassen habt.
Komma nach "erinnern"

> als Letztes
"letztes" klein

> als du gegangen bist nahmst du die Seele des Hauses mit dir, und wer noch nach dir da war hatte dann bald schon nichts mehr das ihn hätte halten können.
Komma nach "bist", Komma nach "nach dir da war" und "nichts mehr"

> Ich erinnere mich an die Nachmittage die wir zusammen in diesem Haus verbrachten.
Komma nach "Nachmittage"

> seit dem
seitdem, der Fehler taucht woanders nochmal auf

> Es erscheint mir falsch diesen Ort noch mit Wärme und Licht zu erfüllen.
Komma nach "Falsch"

> Weißt du noch wie wir in den einem Jahr gemeinschaftlich den Garten herrichteten.
Komma nach "noch", "dem einen" statt "den einem"

> Aber ich mochte auch was wir daraus gemacht haben.
Komma nach "auch"

> Manchmal wenn ich am Fenster sitze und hinaus schaue fällt mir ein wie glücklich alle aussahen an diesem Tag, wegen dir.
Komma nach "hinausschaue" (wird zusammengeschrieben) und nach "fällt mir ein"; "deinetwegen" anstatt "wegen dir", obwohl man das wohl auch absichtlich falsch stehen lassen könnte, da noch öfters im Text leicht umgangssprachlich geschrieben wird, da passt es u.U. zum Erzähler. (Bei Verkürzungen wie "ich hab" statt "ich habe" fehlt übrigens der Apostroph, aber das hab ich jetzt nicht auch noch rausgesucht.)

> her gekommen
hergekommen

> Das Bild das José an die Wand gemalt hat verblasst
Komma nach "Bild" und "gemalt hat"

> Das Haus und alles was einmal darin war werden mich eines Tages unter sich begraben.
Komma vor und nach "was einmal darin war"

> Du hast gespielt was dir in den Sinn kam und die Anderen flossen einfach hinein.
anderen klein, Komma vor und nach "was dir in den Sinn kam"

> Ihr seit erwachsen geworden
seid

> Ich aber – Die Zeit
Weiß nicht, ob es da eine entsprechende Regel gibt, aber ich würde hier "die" klein schreiben, der Gedankenstrich soll ja beide Teile miteinander verbinden und die Großschreibung trennt sie dann irgendwie wieder.

> Sag bin ich die deine?
Komma nach "Sag"

> aber ich wusste das du sie trotzdem kanntest,
Komma nach "wusste", "dass" statt "das"

> als Erste
erste

> weißen kalten Lichts, dass
"das" statt "das", Komma nach "weißen" (das ist immer so eine Gefühlssache ... da gibt es eine Regel, meine ich mich zu erinnern, aber die ist irgendwie sehr wischi-waschi. "kalten weißen Lichts" klingt wiederum ohne Komma auch richtig, klingt mMn in der Reihenfolge auch besser als andersrum.)

> die mich glauben lässt wenn ich mich nur zu fest vom Boden abstoße werde ich nie mehr zurückkehren können.
Komma nach "glauben lässt" und "abstoße"

> in dem Käfig der die Bilder
Komma nach "Käfig"

> und spiele auf der Gitarre die wie mich jemand zurückgelassen hat
Komma nach "Gitarre"

> Ich weiß nicht wem sie gehört, zu viele Instrumente lagen immerzu herum um zu wissen welches zu wem gehört.
Komma nach "weiß nicht" und "herum" und "um zu wissen"

> kein Bisschen
bisschen

> immer zu
immerzu

> Ein Teil von mir hat die Hoffnung nie aufgegeben dass ihr wirklich noch einmal zurückkommt.
Komma vor "dass"

> ob er wüsste ob du dich
Komma vor "ob" (immer!)

> Als sie kamen um dir zu sagen
Komma vor "um" (Nebensätze mit "um zu +Infinitiv" werden immer mit Komma abgetrennt)

> die Anderen
anderen

> da gestanden
dagestanden

> Und weil ich es nicht wusste begann das Haus zu sterben.
Komma nach "wusste", muss nicht sein, sieht aber übersichtlicher aus, finde ich.

Irgendwie nimmt die Rechtschreibkorrektur jetzt einen Großteil meines Kommentars ein ... ich hoffe, das stört dich nicht. (Du musst das positiv sehen, wenn mir die Geschichte nicht gefallen hätte, hätte ich die Fehler gar nicht erst rausgepickt :) )

LG, Fruitcake.
Von:  whitePhobia
2012-05-15T11:49:51+00:00 15.05.2012 13:49
Sehr stimmungsvoll und melancholisch. Man fühlt sich fast als würde man mit dir durch die leeren Räume wandeln.
Daumen hoch!


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