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The fire in your eyes

BonxRin
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute,

sorry für die erneute, lange Wartezeit... viel zu tun, blababla... ich würde ja jetzt gerne schreiben das es ab nun schneller gehen würde, doch das kann ich leider nicht versprechen.

Da ist immer noch kein Beta habe sind sicherlich Fehler im Kapitel drin, ich hoffe jedoch das man es dennoch lesen kann :3

Ich würde mich sehr über etwas Feedback freuen.

Danke schon mal eure Hatsu Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben,
sorry das so lange hier nichts mehr kam... ihr wisst schon Zeit, Muse, Kreativität und so... dennoch möchte ich diese FF zu Ende bringen.
Ich hoffe noch dieses Jahr, aber wie immer Angaben ohne Gewähr.
Ich hoffe ihr habt Spaß mit dem Kapitel, auch wenn ich selber finde das es eher schwach geschrieben ist... und sorry für die ganzen Fehler, es wurde nicht Beta gelesen >.< Komplett anzeigen

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Allein unter vielen

The fire in your eyes
 

Prolog: Allein unter vielen
 

Nur ungern erhob sich Rin aus seinem Bett und schleifte sich ins Badezimmer wo er sich für die Schule fertig machte.

Er war noch nie mit Leidenschaft zur Schule gegangen, er hatte es immer schwer gehabt, ständig gab es Streit und oft Prügeleien.

Nicht immer war er derjenige der zuerst zuschlug, doch den ärger bekam er fasst immer alleine ab, so bleib er lieber von der Schule weg, vermissen tat ihn eh keiner.

Die schlechten Noten waren da fast schon ein Fliegenschiss, viel mehr litt er darunter das er keine Freunde finden konnte, das ihm einfach alle aus dem Weg gingen.

Um so glücklicher war er gewesen als er auf der Heilkreuz Akademie so was wie Freunde fand.

Er hatte sich gut mit Shiemi, Shima, Konekomaru und sogar mit Bon verstanden, sie hatten Spaß zusammen gehabt und hatten viel gelacht.

Doch nachdem die anderen erfahren hatten das Rin der Sohn Satans war, war das Verhältnis zu seinen Klassenkameraden, mehr als schlecht geworden.

Sie hatten sich komplett von ihm zurück gezogen, nahmen ihn kaum noch wahr und strafften ihn mit schweigen.

Sicherlich war ihm bewusst das es nicht so leicht zu verstehen war das er zwar ein Dämon war, aber gegen Satan kämpfen wollte.

Rin hatte es sich nicht ausgesucht ein Dämon zu sein, der Sohn Satans zu sein, für ihn gab es nur einen Vater und das war Shiro und genau diesen hatte Satan auf dem Gewissen und genau diesen wollte er rächen!

Doch trotzdem ging er weiterhin in den Unterricht und versuchte den Tag so gut wie möglich zu überstehen.

Anfang hatte er noch versucht sich einzubringen, bei dem Gesprächen der anderen mitzuwirken, doch immer wieder bremsten sie ihn, verstummten einfach oder wandten sich ab.

So saß Rin nun alleine an dem Tisch und auch sein Essen nahm er alleine zu sich, wen er mal was aß, seit Tagen hatte der junge Schüler keinen Appetit mehr und zwang sich die Nahrung regelrecht auf.
 

Mit einem trüben blick beobachtete Rin seinen jüngeren Bruder, wie dieser am Pult stand und ihnen etwas mitteilte, doch wirklich zuhören tat der Halbdämon nicht, er wollte den Unterricht so schnell wie möglich hinter sich bringen.

"Ihr werdet Übermorgen alle auf Mission gehen, jedoch in zwei getrennten Gruppen. Die eine Gruppe begibt sich nach Yokohama und die andere nach Asahigawa. Ich werde die beiden Gruppen an die Tafel schreiben, die erste begleite ich und die zweite wird von Kirigakure- Sensei begleitet.", erklärte der jüngere Zwillingsbruder von Rin und schrieb schließlich die beiden Gruppen an.

Dabei wären dem Exorzistenanwärter die Augen fast aus dem Gesicht gefallen - er war zusammen mit Bon und Kamiki in einer Gruppe.

Gut das Mädchen sollte kein Problem sein, aber Bon!

Dieser Typ machte ihm auch so schon das Leben schwer und jetzt sollten sie zusammen auf eine Mission gehen? War sein Bruder den noch ganz bei Trost?

Nicht nur das sie ausgerechnet jetzt auf eine Mission gehen sollten, nur weil sie mehr Praxiserfahrung brauchten, wie Yukio fand.

Wochen zuvor meinte er noch es wäre zu gefährlich sie jetzt in die Praxis zu schicken und jetzt konnte es nicht schnell genug gehen.

Abgesehen davon war es Mitte Dezember, Weihnachten stand vor der Tür.

Gut, nach dem Shiro nun tot war würden die beiden Zwillinge wohl eh nicht wirklich feiern, vielleicht gab es ja ein Geschenk von seinem Bruder.

Rin hatte dem jüngeren schon vor einiger zeit einen neuen Schall geholt gehabt, das war doch eher untypisch für ihn, sonst war er derjenige der alles auf den letzten Drücker machte und wie ein irrer durch den Laden rannte um noch ein vernünftiges Geschenk zu finden.
 

„Man, das ist doch wohl ein Scherz ich und die beiden alleine in Asahigawa.“,Suguros lautes Schimpfen riss Rin aus seinen Gedanken und lies seinen Blick zu dem älteren wandern.

Dieser verschränkte wütend die Arme vor der Brust und zog seine Augenbrauen zusammen.

Ausgerechnet er musste mit Okumura auf Mission gehen, umringt vom Schnee, Bergen und Eis und mit Kamiki hatte er sich auch noch nie gut verstanden.

Das einzige gute war, sollte er dort irgendwo Rins Leiche vergraben, würde diesen so schnell niemand wieder finden.

Bei dem Gedanken schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht.

„Pah, glaube nicht das es für mich ein Spaziergang wird, du Troll.“, auch Kamiki sah wenig begeistert aus.

Seufzend schob sich Yukio seine Brille zurecht:“ Bitte vergesst nicht das ihr Kollegen seid, das heißt ihr müsst lernen in einen Team zu arbeiten und euch gegenseitig zu unterstützen. Dabei sind private Streitigkeiten und Konflikte irrelevant und müssen beiseite geräumt werden, ich habe es euch schon mal gesagt, Exorzisten kämpfen immer im Team und wer das nicht kann, ist nun mal fehl am Platz.“, streng sah der junge Exorzist seine Klasse an, langsam aber sicher sollten sie ihre Streitigkeiten beiseite legen und etwas professioneller werden.

„Gut ich hoffe eure Gemüter haben sich nun langsam beruhigt, bitte bereitet euch gut auf die Reise vor, diese könnte je nach Erfolg der Mission mehrere Tage dauern, geplant sind jedoch bis her drei Tage, da wir doch alle pünktlich vor dem 25 wieder da sein wollen.“, erklärte Yukio weiter und lächelte dann freundlich in die Runde.
 

Als es dann klingelte und der Schultag sein Ende fand, erhoben sich die Anwärter, packten ihre Sachen und einer nach dem anderen verließ die Klasse.

Nur Rin blieb noch sitzen und wartete auf seinen jüngeren Zwillingsbruder.

Mürrisch blickte er diesen an, doch Yukio lächelte nur und klopfte dem kleineren auf die Schulter, was Rin nur zum knurren brachte.

„Was hast du dir dabei gedacht?“, zischte er los und folgte Yukio aus dem Raum.

„Ich weiß nicht was du meinst.“, entgegnete dieser gespielt unwissend und lief neben Rin durch den langen Flur der Akademie.

Ein lautes Brummen kam von der Seite, sein Bruder war wirklich ein Sadist, er tat immer so nett und freundlich doch er quälte ihn wo er nur konnte, sei es mit dem Unterricht und den ständigen Tests, dieser nutzte seine Vorteile als Lehrer voll und ganz aus.

„Nah warte Yukio, das bekommst du alles noch zurück.“, knurrte Rin wieder und beobachtete wie Yukio seinen Schlüsselbund zückte und sie so ohne nur einen Fuß aus dem Gebäude zu setzen im Wohnheim landeten.

Seufzend schmiss Rin seine Tasche aufs Bett und sich dann hinterher, er hatte überhaupt keine Lust zu verreisen oder auf Mission zu gehen.

Er wusste jetzt schon das Suguro kein Wort mit ihm sprechen würde und wen doch, dann würde er ihn nur anschnauzen.

Kamiki war das alles je egal, sie wollte zu keinen von ihnen ein freundschaftliches Verhältnis haben.

Tief atmete der Halbdämon aus, drehte sich auf seinen Rücken und blickte zur Decke, vor allem das er zu Suguro und Shima jetzt so ein eisiges Verhältnis hatte machte ihn ziemlich traurig, er mochte die beiden wirklich sehr und endlich hatte er so was wie Freunde gefunden gehabt, jemanden mit denen er sich austauschen konnte.

Kurz blickte Rin zu seinen Nachtschrank auf diesen lag eine silberne Haarspange, diese hatte ihm Suguro geschenkt gehabt, nach dem er diesen von dem Reaper gerettet hatte, als Zeichen seiner Dankbarkeit und Freundschaft.

Doch nun straffte dieser ihn nun noch mit abwertenden Blicken, kein Wunder dieser hatte nun mal das selbe ziel wie er, Satan in den Arsch zu treten und Rin war nun mal sein Sohn, so waren sie also von Anfang an dazu verdonnert sich zu meiden.

Tief seufzte Rin durch, eigentlich mochte er Suguro, er fand ihn sehr cool, dieser hatte in Gegensatz zu ihm so viele Talente, er war klug und stark.

Dagegen konnte Rin nichts hervorbringen, er hatte nur sein Schwert und seine Flammen und selbst mit diesen konnte er noch nicht mal richtig umgehen, es war einfach zum Haare aus-raufen.

Für einen Moment schloss der Halbdämon seine Augen, auch wen er die anderen jeden Tag sah, so vermisste er sie unheimlich und es zerriss ihm das Herz so ganz alleine zu sein, sie zu sehen, ihr Lachen zu hören und doch nicht mit dabei sein zu können.

Denn jetzt konnte er sie nur noch aus der Ferne beobachten und sich wünschen das sie ihn endlich wieder beachten würden, das jemand von ihnen zu ihm rüber kam, nach ihm die Hand ausstreckte und ihn mit sich zog - eine einfache freundliche Geste - mehr wollte er doch nicht.
 

~Fortsetzung Folgt~

Nur eine Sekunde

The fire in your eyes
 

Kapitel 1: Nur eine Sekunde
 

„Hey Rin, komm her, hier sind wir.“

„Hey Rin, wir wollen alle zusammen Teriyaki essen gehen, ich lade dich ein!“

Wie angewurzelt blieb Rin vor den anderen stehen, sie riefen wirklich nach ihm. Ihre strahlenden Gesichter und ihr freundliches Lächeln galt nur ihm, er konnte es kaum glauben.

Schnell rieb er sich über die Augen, um sich zu überzeugen, dass er es sich nicht nur einbildete, doch sie standen immer noch da.

Shima winkte ihm freudig zu und rief immer wieder „Rin, nun komm schon, lass uns nicht warten.“ auch Bon lächelte ihn an und nickte anerkennend in seine Richtung.

In diesem Moment war der Halbdämon so überglücklich, dass er sich nicht rühren konnte. Er wollte ja auf sie zu laufen, seine Arme um sie legen und mit ihnen gemeinsam dann Teriyaki essen gehen, doch er konnte sich einfach nicht vom Platz bewegen.

Um so überraschter war er, als Bon plötzlich vor ihm stand, seine Hand ergriff und ihn dann mitzog: „Jetzt steh nicht so angewurzelt da, wir warten doch alle nur auf dich!“ gab dieser überraschend und total untypisch für ihn freundlich und mit einen liebevollen Lächeln von sich und zog Rin schließlich mit sich mit.

Das war einfach zu schön um war zu sein, es wirkte mehr wie ein Traum... wie ein Traum... ein Traum...
 

Plötzlich riss er seine Augen auf, wie gebannt starte er seine Zimmerdecke an. Es war also nur ein Traum gewesen!

Wie konnte er auch nur eine Sekunde daran glauben, dass die anderen ihn plötzlich wieder so nett behandeln würden, das Bon ihn zum Teriyaki essen einladen würde?

Es war so naive von ihm gewesen nur eine Sekunde daran zu glauben, dass das was er sah real war, doch es war ein schöner Augenblick gewesen, welcher ihn für diese eine kleine Sekunde glücklich gemacht hatte.

Seufzend schloss er seine Augen wieder und drehte sich auf die Seite, zog die Decke bis zum Kinn hoch und versuchte wieder einzuschlafen.

Heute würde er zusammen mit Suguro, Kamiki und Kirigakure - Sensei nach Asahigawa fahren. Dort würden sie bis kurz vor Weihnachten bleiben - das hieß für ihn eine lange Zeit des Schweigens.

Zwar hatte Kirigakure – Sensei nichts gegen ihn und behandelte ihn auch nicht anders als zu vor, aber sie hatte sicherlich auch noch andere Dinge zu erledigen als sich ständig um ihre Schüler zu kümmern.

Da Kamiki und Suguro sich auch nicht so gut verstanden, würden sich auch die beiden eher aus dem Weg gehen und nur die nötigste Kommunikation miteinander führen.

Ja, es würden drei wirklich lange Tage werden!
 

„So Kuro, ich habe dir für die Tage genug Essen gekocht, es steht alles im Kühlschrank bedien dich wenn du Hunger hast.“, liebevoll strich Rin seinem magischen Diener über den Kopf und hob diesen dann hoch, um ihn an sich zu drücken.

„Wie schade, dass du nicht mitkommen willst.“, brummte er gegen das weiche Fell des Katers und schloss für einen Moment die Augen.

„Ich bleibe lieber hier im Warmen, ich kann Schnee und Kälte nicht ausstehen.“, meinte der Dämon und leckte Rin über die Wange.“ Komm schnell wieder nach Hause.“

Darauf erhielt Kuro ein Nicken seitens des Halbdämons und noch ein paar Streicheleinheiten bevor dieser dann auch schon los musste.

„Ich werde dich vermissen Rin!“, rief er dem Jungen noch zu und leckte sich über die Schnauze.

„Mach keinen Unsinn.“, rief der andere noch vom Eingang aus und verließ schließlich das Wohnheim.

Yukio war bereits unterwegs. Zwar war dessen Einsatzort nicht so weit weg wie ihrer, doch ihr Zug ging bereits um sechs Uhr morgens.

So hatten sich die beiden Brüder bereits am Vorabend voneinander verabschiedet.

Yukio hatte noch zu ihm gesagt, dass er sich zurückhalten sollte und ja keinen Ärger oder Streit anzetteln sollte, schließlich müsste Rin versuchen die anderen zu verstehen und sie davon zu überzeugen, dass sie ihm immer noch vertrauen konnten.

Wenn es doch bloß so leicht wäre wie sein Bruder sagte. Die anderen hatten nun mal kein bisschen Vertrauen zu ihm, nicht mal Shiemi die sonst so an ihm gehangen hatte, auch sie hatte sich komplett von Rin zurückgezogen.
 

Kurz vor acht traf sich seine Gruppe vor dem Haupttor, Suguro schien wie immer schlecht gelaunt zu sein, Kamiki wirkte etwas abwesend und Kirigakure – Sensei unausgeschlafen, nur Rin selber wirkte halbwegs fit.

„Nun gut wir sind alle vollzählig, erstmal fahren wir mit dem Bus zum Flughafen, dort müssen wir ungefähr eine halbe Stunde auf das Flugzeug warten. Unser Ziel ist erstmal Sapporo. Von dort aus fahren wir dann wieder mit einem Bus weiter nach Asahigawa.“, erklärte ihnen Kirigakure – Sensei etwas verschlafen ihren Reiseplan.

Auch jetzt im Winter trug sie eher eine knappe Jacke und eine kurze Hose, unter welcher sie eine etwas dickere Strumpfhose an hatte. Wenn Rin sie anblickte begann er fast schon zu frösteln.

Als ihr Bus dann schließlich eintraf, stieg die kleine Gruppe schweigend ein, jeder setzte sich auf einen Einzelplatz und starrte aus dem Fenster.

„Nah, das wird ja eine wirklich sehr ruhige Mission.“, kicherte Shura und streckte sich ausgiebig. Diese Gruppenkonstellation sollte sie wohl des öfteren leiten.

Doch es wunderte sie auch etwas, immerhin waren Suguro und Rin schon bereits des öfteren an einander geraten, doch jetzt wirkte es so als würde sich keiner der beiden so recht trauen den anderen anzusprechen, um bloß jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen, um nicht mehr als nötig mit einander reden zu müssen.

Lag es den wirklich daran, dass Rin der Sohn Satans war. Sie vermutete noch etwas mehr dahinter. Es gab noch einen anderen Grund für dieses Verhalten, da war sich Shura sicher /Und ich werde es ganz bestimmt noch herausfinden./
 

So verlief die Fahrt sehr ruhig, nur ein kaum hörbares Summen aus Kamikis Richtung war zu hören, was sie jedoch wohl selber nicht wahrnahm beim Musik hören.

„Gut ich hole die Tickets. Wartet am Abschnitt drei auf mich.“, somit schickte Shura ihre Schüler schon mal vor und stellte sich selber in die Warteschlange.

Als Rin zum Fenster laufen wollte rempelte er dabei versehentlich einen großen und recht breit gebauten Mann an.

Dieser drehte sich langsam zu dem Jungen der sicherlich drei Köpfe kleiner war als er selber um und schnaufte laut.

„Hey kleiner, Augen sind zum Gucken da.“, brummte der Riese und fuhr sich über die Glatze.

„Tut mir leid ich, habe sie nicht gesehen.“, entschuldigte sich der Halbdämon und hoffte, dass es sich hiermit erledigt hatte. So wollte er an dem Mann vorbei gehen, doch dieser packte ihn am Arm, zog ihn zurück und drehte diesen unsanft auf den Rücken.

„Denkst du, du kommst mir mit so einer billigen Entschuldigung davon? Deinetwegen habe ich mir meinen Kaffee auf die Schuhe gekippt. Los leck sie ab!“, zischte der Typ und warf Rin auf den Boden.

Total überrumpelt lies er das mit sich machen, blickte auf die Schuhe des Mannes und musste schlucken.

Was sollte er jetzt tun? Er konnte doch schlecht sein Schwert ziehen oder den Typen mit seinen Flammen verscheuchen. /Yukio sagte, ich soll Ärger aus dem Weg gehen, aber muss ich denn jetzt dafür dem Typen wirklich die Schuhe ablecken?/ Wütend sah er zu dem Riesen hoch und schnaufte.

„Ich bin doch kein Hund, leck sie doch selber sauber!“, das hätte er wohl nicht sagen sollen, denn das lies den Glatzkopf nur noch wütender werden. So hob er seinen Fuß an und trat Rin dabei fest gegen die Seite, sodass er dabei hart gegen den Boden prallte. /Ich darf mich nicht prügeln./ ermahnte sich Rin selber, erhob sich langsam und stellte sich dem Kerl gegenüber.

Doch den Schwanz einziehen wollte er auch nicht. Er lies doch nicht alles mit sich machen wie ein Schuhabtreter!

Der Typ kam mit erhobener Faust auf ihn zu und wollte gerade zuschlagen, doch etwas hielt ihn davon ab, oder eher jemand.

Suguro hatte den Arm des älteren gepackt und diesen zurückgezogen:“ Was willst du, du Punk!“ zischte der Riese und wollte mit der anderen Faust auf Suguro los.

Dieser wich jedoch geschickt aus, stellte dem Typen ein Bein und beförderte diesen so auf den kalten und harten Boden.

„Deinetwegen verpassen wir noch den Flug, du Riesenaffe!“, zischte Bon und schnaufte genervt, dann packte er Rin etwas unsanft am Arm und zog diesen mit sich mit.

„Echt schwach, Okumura.“, brummte der ältere der beiden Adepten, was Rin nur etwas zusammenzucken lies.

Ja, das war wirklich eine schwache Leistung von ihm gewesen, doch er musste seinen Bruder nun mal etwas versprechen und er wollte diesen nicht enttäuschen.

Somit blickte er zur Seite und brummte ein leises „Danke Suguro“ in seinen nicht vorhandenen Bart.
 

Am Eingang lies Bon den jüngeren wieder los und verschränkte seine Arme vor der Brust, sah dabei zur Seite und wirkte nun noch missgelaunter als zuvor, wenn das noch überhaupt möglich war.

Er war einfach nur genervt. Wer kam eigentlich auf die blöde Idee sie in einen so abgeschiedenen Ort zu schicken und das zu dieser Jahreszeit?

Eigentlich hatte er das für einen schlechten Scherz gehalten, seitens des Direktors, doch nun waren sie fast schon im Flieger und so rückte die Erkenntnis immer näher, dass es bitterer Ernst war und sie tatsächlich drei Tage in einem kleinen Ort voller Schnee sich auf die Suche nach einen Dämon begeben mussten.

Für einen Moment huschte sein Blick zu Okumura. Dieser schien gar nicht richtig anwesend zu sein. Seitdem sie seine Flammen gesehen hatten und wussten, dass er der Sohn Satans war, hatten er und die anderen sich vor ihm zurück gezogen.

Sie hatten Angst und wussten nicht wie sie nun mit Rin umgehen sollten!

Sicherlich war das irgendwie dumm Angst vor dem jüngeren zu haben, Okumura war schwach. Er konnte sich doch nicht mal gegen diesen halbstarken Riesen wehren und doch wollte Suguro mit Sicherheit die Flammen des jüngeren nicht am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Er hatte auch gemerkt, wie Rin sich immer mehr zurückgezogen hatte. Dieser musste sich sicherlich schrecklich einsam fühlen, doch Bon war noch nicht bereit auf diesen zu zugehen. Es war einfach für ihn absurd, dass ein Dämon und dann auch noch ein Sohn Satans ein Exorzist werden wollte, für ihn war das ein wirklich blöder Scherz!

Nachdenklich blieb Ryuji hinter Rin bei der Gepäckabgabe stehen, eigentlich hatte sich der jüngere doch nicht verändert, oder? Er war immer noch Rin, der faule, dumme, hitzköpfige, naive und süße Rin, den er kennengelernt hatte. Was war den nun plötzlich anders?

Suguro wusste es irgendwie selber nicht. Er war in einen so großen Konflikt mit sich selber, mit seinen Gefühlen, dass er nicht anders konnte als dem Jungen die kalte Schulter zu zeigen und sich zurückzuziehen, er wollte sich selber schützen und seine Freunde Shima und Konekomaru.

Mürrisch setzte er sich im Flugzeug neben Rin. Es waren immer zwei zusammenhängende Sitze gewesen und Kamiki hatte deutlich gezeigt das sie neben Kirigakure – Sensei sitzen wollte.

Als Bon seinen Blick auf den jüngeren neben sich warf sah dieser ihn mit einen leichten Lächeln an. Freute er sich etwa?

Ryuji konnte das nicht verstehen. Wie konnte sich Rin bloß darüber freuen, dass sie im Flieger nebeneinander sitzen würden, er hatte doch trotzdem nicht vor sich mit diesem zu unterhalten.

Wie es schien war es Rin auch durchaus klar gewesen, denn nach dem sich Bon gesetzt hatte, drehte dieser seinen Kopf zum Fenster, lehnte sich zurück und starrte die ganze Zeit hinaus.

Der kleine war wirklich ein wandelndes Buch mit sieben Siegeln, welches er einfach nicht entziffern konnte.

Nach einiger zeit vernahm er ein Murren von der Seite, was ihn seufzend dazu brachte, seinen Blick wieder auf Rin fallen zu lassen.

Dieser schien eingeschlafen zu sein. Dabei lehnte er seinen Kopf gegen die kalte, runde Scheibe des Flugzeugs, rutschte dann weg und lies seinen Kopf nun auf Ryujis Schulter fallen.

Sofort hob dieser seine Hand und wollte Rin von sich weg schieben, doch dieser sah verdammt friedlich und niedlich aus, das er es nicht übers Herz bringen konnte. Sollte er doch noch etwas an ihm gelehnt schlafen, auch wenn es nur eine Sekunde war!
 

~Fortsetzung Folgt~

Diamantenstaub

Fire in your eyes
 

Kapitel 2: Diamantenstaub
 

Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck stand Ryuji vor dem Spiegel am Flughafen von Sapporo und versuchte seinen Pullover sauber zu bekommen.

Dieser blöde Okumura hatte ihn tatsächlich im Schlaf angesabbert! Da wollte er mal so nett sein und den jüngeren auf seiner Schulter schlafen lassen und was war da der Dank?

Dessen Speichel auf seinem Pullover!

Dafür hätte er Rin am liebten einen Korken in den Mund gestopft! So würde er seinen Speichel da behalten wo er hingehörte und so könnte er dann auch keine unnötigen Laute mehr von sich geben.

Gut in letzter Zeit hatte der jüngere auch so nicht mehr viel von sich hören lassen, als hätte er seine Zunge verschluckt. Irgendwie fehlten ihm fast schon die unnötigen Kommentare und überflüssigen Fragen des jüngeren, aber wie schon gesagt, nur fast!

„Nah toll, keine Papiertücher mehr da.“, zischte Suguro genervt und versuchte seine Hände trocken zu schütteln. Am liebten wäre er einfach im Bett geblieben, da wäre ihm so einiges an Ärger erspart geblieben. Wenn es so weiter gehen würde, würde Suguro sicher bald einen Magengeschwür bekommen.

Brummend wollte er die Waschräume verlassen, stockte jedoch dann als er Rin vor sich erblickte. Dieser sah mit einem entschuldigenden Lächeln zu ihm und reichte ihm ein Taschentuch.

„Tut mir leid wegen deinem Pullover.“, gab dieser kleinlaut von sich und kratzte sich dann am Hinterkopf:“ Ich habe wie immer vom Essen geträumt.“ er lachte, doch Bon konnte sehen, dass es nur gespielt war - sein Lachen war nicht echt. Rin schien einfach nur unsicher und verlegen zu sein.

Schweigend nahm Bon das Taschentuch entgegen, trocknete seine Hände und nickte Rin dankend zu: „Schon gut, ich hätte dich ja auch einfach weg schieben können, bin da also selber schuld.“ brummte er noch beim vorbei gehen und lies Rin im Waschraum alleine zurück.

Er wollte dem anderen nicht unbedingt an die Nase binden, dass er ihn nicht wegschieben wollte, dass er ihn sogar im Schlaf beobachtet hatte. Rin sah einfach so niedlich aus.

/Verdammt noch mal, der Typ ist nicht niedlich er ist ein Idiot, ein Loser, ein blöder Penner!/ Solche Gedanken wollte Suguro nicht mehr haben. Er wollte sie alle am liebsten in das hinterste Zimmer seines Hirns stopfen, mit mehreren Schlüsseln und Schlössern zuschließen und nie wieder öffnen. Einfach nicht mehr daran denken das diese Gedanken je existiert haben!
 

„Nah, da seid ihr ja endlich. Der Bus wartet bereits schon auf uns, jetzt aber schnell.“, hetzte Shura die beiden Jungs in den Bus.

Wie auch zuvor setzte sich jeder an einen Einzelplatz. Alle starten aus dem Fenster und gingen ihren eigenen Gedanken nach.

So verlief die Fahrt nach Asahigawa sehr ruhig und kam Rin nach dem er aus dem Bus gestiegen war, so vor als hätte er zehn Stunden auf seinem Hintern gesessen. Dementsprechend fühlte sich dieser auch an.

So war das eine willkommene Abwechslung als Shura meinte sie müssten die letzten Meter zu ihrer Hüte zu Fuß laufen.

Es war bereits später Nachmittag und es wurde langsam dunkel. Der Ort war recht klein, doch sehr einladend und mit voller Lichterketten, sogar ein Weihnachtsbaum stand im Zentrum des Ortes, mit Schmuck und unechten Geschenken unter den Ästen.

Aus den Holzhüten stieg weißer Rauch und ein angenehmer Geruch von Lebkuchen und Zimt lag in der Luft.

Alles in allen wirkte es wie in einen typischen amerikanischen Film. Die Einwohner gaben sich hier wirklich mühe es den Touristen so angenehm wie möglich zu machen und ihnen westliche Weihnachten in den Osten zu bringen.

„Wow, echt der Hammer hier.“, gab Rin nach langer zeit mal wieder begeistert von sich. Es wirkte wie in einen Traum, einfach so unreal schön.

„Nah ja, wenn man es mag.“, brummte Suguro eher unbeeindruckt. Er war nun mal kein Freund von westlichen Weihnachten, immerhin war er ein Buddhist und die einzigen Feiertage die ihm wichtig waren, waren das Neujahresfest und Buddhas Geburtstag.

Er konnte sich für solche Konsumfeste nun mal nicht begeistern, doch irgendwie freute es ihm den Halbdämon wieder etwas fröhlicher zu sehen.
 

„Unsere Hüte ist die dahinter.“, Shura zeigte auf eine Hüte weiter hinten in den Bergen. Ein schwaches Licht war aus dieser Richtung zu sehen.

„Wir müssen noch Holz holen, es gibt nämlich keine Heizung in den Hütten, nur einen Kamin, aber das sollten wir die Tage wohl überstehen.“, erklärte Shura weiter und blickte dann zu Rin und Suguro.

„Ihr beiden geht jetzt Holz holen, dieses haben wir bei dem Förster bestellt. Kamiki und ich werden in der Zeit das bestellte Essen im Ort holen.“, teilte Kirigakure – Sensei die Arbeit auf, nachdem sie in der Hüte angekommen waren und ihre Taschen abgestellt hatten.

„Gut dann treffen wir uns hier gleich wieder.“, somit machten sich die beiden Gruppen auf dem Weg, ihre aufgetragene Arbeit auszuüben.

Schweigend stampften Bon und Rin nebeneinander zur Hütte des Försters, so viel Schnee hatte Rin noch nie auf einen Haufen gesehen und es schneite immer noch.

Der Halbdämon streckte seine Hände in die Luft und hob seinen Kopf an. Der Schnee fühlte sich so angenehm kühl und weich an. Für einen Moment schloss er seine Augen und atmete die frische Luft ein.

„Hey Okumura, was dauert das so lange?“, leicht hob Bon eine Augenbraue an und beobachtete den jüngeren eine Weile.

Sofort lief Rin dem anderen hinterher:“ Tut mir leid, ich habe noch nie so viel Schnee gesehen, es wirkt wie Zuckerwatte.“

Wieder hob Ryuji eine Augenbraue an. Rin war in einer Großstadt aufgewachsen, da wunderte es ihm nicht das der jüngere so viel Schnee nicht kannte, vor allem frischen und sauberen Schnee den es nun mal in Tokio nicht gab.

Durch die Wärme schmolz der Schnee sofort oder wurde durch die Autos und die schmutzige Atmosphäre sofort dreckig.

„Hm, schon gut, aber lass uns jetzt weiter gehen, sonst zickt uns Kamiki nur unnötig an, dass sie sich die Füße abgefroren hat, nur weil wir getrödelt haben.“, bei dem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Sie konnten doch ruhig etwas langsamer machen.

Rin musste kichern und wollte gerade Bon auf die Schulter klopfen, stoppte jedoch auf halben Weg und lies seine Hand sinken.

Gerade fühlte sich das wie früher an - sie machten zusammen Späßchen und Bon unterhielt sich wieder wie früher, ungehalten mit ihm - doch nur für diesen einen Moment schien es, als würde es dem älteren selber bewusst und er wendete sich von Rin ab.

Seufzend lief der jüngere Suguro hinterher. Vielleicht würden sie sich auf der Mission wieder nähen kommen, vielleicht hatten sie endlich die Chance sich mal auszusprechen, vielleicht konnten sie wieder Freunde sein, er hoffte darauf.
 

„Wo wart ihr den so lange, mir friert gleich die Nase ab!“, zischte Kamiki die beiden Jungs an und hüpfte von einem Bein aufs andere um sich warm zu halten.

Grinsend blickte Ryuji zu Rin. Hatte er es nicht gesagt gehabt, dass die jüngere sich beschweren würde? !

„Tut mir leid Kamiki, aber wenn wir den Kamin im Gang gebracht haben, wird es hier sicherlich ganz schnell warm.“, tröstete sie Rin und trug die Holzbalken zum Kamin und legte diese in den Schacht. Den Rest stapelte er neben den Kamin.

Nachdem das Feuer dann endlich brannte, wurde es wie Rin es gesagt hatte schnell warm in der Hütte und sie konnten endlich ihre Jacken ausziehen.

Beim Essen erklärte ihnen Shura wie sie verfahren wollte.

„Der Dämon taucht immer gegen Abend auf. Er hat schon einige Hütten zerstört und greift wie es scheint vor allem Paare an. Die Leute hatten das erscheinen immer als einen Schneesturm oder Lawine bezeichnet. Er verschluckt seine Opfer und hält sie in seinen inneren fest. Bisher konnten alle gerettet werden, auch die Häuser die verschüttet wurden konnten wieder ausgegraben werden, wobei es auch schon ein Todesopfer gab.“, berichtete Shura und nahm einen großen Schluck von ihrem Bier welches sie sich mitgebracht hatte.

„Deswegen müssen wir gut aufpassen um nicht in das Innere des Dämons zu gelangen. Aus so einer dicken Schicht Schnee kommt man nicht so schnell wieder raus.“, ernst blickte sie in die Runde und vor allem Rin an. Sie wusste ja, dass dieser sich nur all zu gerne sofort auf seinen Gegner stürzte.

Die drei Schüler nickten als Zeichen, dass sie die Anweisung verstanden haben.

„Gut, Rin und ich werden die erste Patrouille heute Abend machen. Das sollte für Heute reichen. Morgen wechseln wir uns dann ab.“, erzählte Shura weiter und trank die Dose leer.

Oh ja, das tat gut. Was würde sie bloß ohne Bier machen?

„Aber Moment mal, sagten sie gerade nicht das dieser Dämon Paare angreifen würde? Wäre es also nicht zu gefährlich, wenn sie mit Rin vor die Tür gehen würden?“, leicht hob Bon eine Augenbraue an und sah irritiert zu ihrem Sensei.

Shura grinste etwas und lehnte sich zurück:“ Was willst du sagen, dass der Dämon mich und Rin für ein Pärchen halten könnte? Nichts für ungut, ich glaube nicht das der Dämon so blind ist und denkt, dass ich mit einen Milchbube zusammen sein könnte.“ kicherte sie und blickte zu Rin, welcher sein Gesicht verzog.

„Nein Spaß beiseite! Rin kann am besten von uns einen Dämon wahrnehmen, was vor allem jetzt im Dunklen ein Vorteil für uns ist und lebensrettend sein kann.“, erklärte sie und erhob sich schließlich von ihrem Platz, schnappte sich ihre Jacke und wartete auf Rin bis sie schließlich zusammen die Hütte verließen und sich in den Ort begaben um Ausschau nach dem Dämon zu halten.
 

Der Wind blies ihnen um die Ohren und der Schnee schlug ihnen ohne Gnade ins Gesicht. Wie konnte sich das Wetter nur in so kurzer Zeit ins negative verändern?

Als er mit Suguro unterwegs war, wäre er am liebsten für eine ganze Weile draußen geblieben, doch jetzt konnte er es kaum erwarten wieder in die warme Hütte zu kommen.

„Und Rin wie sieht es aus, kannst du hier irgendwo einen Dämon ausfindig machen?“, hörte er Shura fragen und blickte zu der jungen Frau rüber. Sie schien zu frieren, da rächte sich die schlechte Kleiderwahl bei ihr.

„Nein, bis jetzt ist mir noch nichts aufgefallen.“, antwortete er und zog seinen Kragen dichter an seinen Hals als der Wind zunahm.

Shura blieb stehen und lächelte schief:“ Gut, dann schlage ich vor wir gehen zurück und machen morgen weiter.“ meinte sie und schlug den Rückweg ein.

Wie es schien hatte sie keine Lust mehr oder es war ihr einfach viel zu kalt weiter zu suchen.

„Ah, ich freue mich gleich auf ein heißes Bad und dann ab ins Bett.“, in der Hütte wieder angekommen lehnte sich Shura gegen die Holzwand und schloss für einen Moment ihre Augen. Sie hatte es wohl nicht erwartet, dass es in Asahigawa so kalt und stürmisch sein würde.

„Oh, ein Bad das hört sich gut an. Vorhin im Ort habe ich ein Badehaus gesehen. Wie sieht es aus? Sollen wir alle zusammen hingehen?“, schlug Kamiki vor und klatschte freudig in die Hände.

Bon schien nichts dagegen zu haben. Nach einem heißen Bad lies es sich auch gleich besser schlafen und sie hatten immerhin am nächsten Tag viel zu tun.

„Gut, dann holt eure Sachen damit wir losgehen können.“, schnell zog sich Rin die Schuhe aus und lief ins Zimmer.

Sie teilten sich ein großes Zimmer zu viert. Es gab noch ein kleines Bad mit einer Dusche und eine kleine Küche, wo es einen Gasanschluss gab.

Nach dem sich alle wieder in der kleinen Diele zusammengefunden hatten machten sie sich auf in den Ort um dort ins Badehaus zu gehen.

Was sie jedoch nicht wussten - es war ein gemischtes Badehaus. Die Umkleidekabinen und die Duschen waren getrennt, aber die Wanne musste sich die vierköpfige Gruppe teilen.

Total perplex starrte Kamiki die Badehausangestellte an: „Das... das ist doch ein Scherz... ich gehe doch nicht mit den beiden baden... niemals!“ zischte sie und zeigte auf Bon und Rin, die noch am Eingang standen.

„Bei dir gibt es doch eh nichts zu sehen.“, brummte Ryuji und begab sich Richtung Umkleidekabine, das Gezeter musste er sich nicht anhören.

„Warte Suguro.“, Rin lief dem älteren mit den Yukatas und Handtüchern in der Hand nach. Diese hatte er glatt am Eingang vergessen.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte er zu Rin nach hinten und nahm dankend die Sachen entgegen: „Das Kamiki sich immer so anstellen muss...“ brummte er genervt und legte seine Tasche

in der Umkleide ab.

Auch Rin stellte seine Sachen ab und öffnete eine der Schließfächer um seine Jacke dort abzulegen und begann sich dann zu entkleiden.

„Sie ist halt ein Mädchen, da ist es nicht leicht mit ihren Klassenkameraden in eine Wanne nur mit einen Handtuch bekleidet baden zu gehen.“, verteidigte er die ältere und lächelte Bon an.

„Pah, wie gesagt da gibt es doch eh nichts zu sehen und Shima ist auch nicht da, das heißt hier ist niemand den sie interessiert... oder?!“, fragend hob er eine Augenbraue an und sah zu Rin.

Er wusste eigentlich gar nicht ob der jüngere sich für Kamiki interessierte oder nicht. Er hatte es nur so angenommen, doch noch bevor Rin antworten konnte winkte er ab:“ Ist ja auch egal.“

Er packte sich den Yukata und legte sich diesem um, packte sein Handtuch und begab sich zu den Duschräumen.

Etwas verdattert blickte Rin dem älteren hinterher, zuckte jedoch dann mit den Schultern. Er wusste selber nicht so recht was er davon halten sollte.

So zog er sich aus, streifte sich den Yukata um und begab sich dann selber in den Duschraum.
 

Als sie im Bad ankamen war es noch leer, das hieß, Shura und Kamiki waren noch im Duschraum, wenn sie überhaupt so weit gekommen waren.

Bon stieg in die Wanne und lehnte sich an den Rand, schloss dabei seine Augen und schien sich einfach mal zu entspannen.

Wenige Minuten später tat es ihm Rin gleich. Das heiße Wasser tat wirklich gut. Es löste seine Verspannungen und lies ihn auf Wolke sieben schweben.

Nach weiteren zehn Minuten ging schließlich die Tür aus der Damenumkleide auf und Shura und Kamiki, die mit einem langen Handtuch umhüllt waren, betraten den Raum.

„Macht gefälligst die Augen zu.“, zischte sie die beiden Jungs im Wasser an als deren Blicke zu ihnen wanderten.

Es war ihr sichtlich peinlich und sie wollte nicht mehr als nötig von den beiden angestarrt werden.

„Pah.“, wieder total angenervt verdrehte Bon seine Augen und drehte seinen Kopf zur Seite. Er hatte überhaupt kein Interesse sich das Mädchen anzugucken. Was dachte sie sich den? Das alle so drauf wahren wie Shima?

Rin seufzte nur und schloss seine Augen, bis beide Frauen im Wasser saßen.

Nun herrschte wieder Ruhe. Jeder schien sich einfach nur zu entspannen und das heiße Wasser auf seiner Haut zu genießen.
 

Etwas irritiert zuckte Suguro mit seinen Augenbraue, irgendwas war doch im Wasser, etwas was sein Bein berührte, doch er konnte nicht wirklich feststellen was es war.

Dieses etwas wanderte über sein Bein, es war lang und schien haarig zu sein.

Verwirrt verzog er sein Gesicht und machte seine Augen einen Spalt weit auf, blickte an sich runter, konnte jedoch nichts erkennen.

Dann sah er sich um. Die anderen jedoch schienen es nicht zu bemerken /Was zum Teufel?/ ohne weiter zu zögern glitt er ins Wasser und packte das „etwas“ fest und zog daran.

Plötzlich sprang Rin auf und gab einen schmerzlichen Schrei von sich!

Mit großen Augen sah dieser zu Suguro, welcher seinen Schweif mit der Hand festhielt und ihn dabei irritiert anblickte.

Das war es also was er auf seinem Bein gespürt hatte. Jetzt wo Rin seinen Schwanz nicht mehr verbergen musste, lies er diesen auch einfach seelenruhig im Wasser gleiten.

„Lass los, das tut weh!“, zischte der Halbdämon und zog seinen Schweif aus der Hand des älteren. Dieser schnaufte nur und schloss wieder seine Augen: „Dann lass das Ding nicht so achtlos im Wasser herum schwimmen.“

Brummend lies sich Rin wieder ins Wasser gleiten, doch er konnte sich nicht mehr so wirklich entspannen. So verließ er nach wenigen Minuten das Bad und wartete im Foyer auf die anderen damit sie dann zusammen wieder zur Hütte laufen konnten.

Auf dem Weg zurück hatte der Schneesturm sich wieder gelegt.

Der Schnee viel leicht und sanft vom Himmel und glitzerte wie Diamantenstaub im Licht.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Rins Gesicht bei diesem Anblick. Ryuji der neben ihm lief blieb auch für einen Moment stehen und atmete die frische Winterluft ein.

„Wunderschön.“, brumme er und blickte dabei zu Rin. Dieser nickte nur und genoss den Ausblick auf den kleinen, hell erleuchteten Ort der vom Diamantenstaub bedeckt wurde.

Dann spürte er Ryujis Hand die sich um die seine schloss und zusammen machten sie sich schweigend auf dem Weg.
 

~Fortsetzung Folgt~

Distanz

The fire in your eyes
 

Kapitel 3: Distanz
 

Schon den ganzen Tag hatte es heftig geschneit und so die Suche nach dem Dämon erschwert. Immer wieder machte sich die kleine Gruppe abwechselnd auf dem Weg, wenn sich der Wind beruhigt hatte, doch das hielt leider nicht lange an.

„Kirikagure–Sensei, ich glaube es zieht wieder ein Sturm auf.“, unsicher blickte Kamiki zum Himmel, von wo aus kleine Schneeflocken auf ihre vor Kälte geröteten Nase landeten.

Shura die ihre Arme um ihren Oberkörper geschlungen hatte blieb weiter abseits stehen, schenkte ihrer Schülerin einen nachdenklichen Blick.

„Hm, vielleicht hast du recht.“, auch ihr Blick wanderte zum Himmel. Sie sah zwar keine Anzeichen für einen heftigen Sturm wie am Morgen, doch sie fühlte sich wie ein Eis am Stiel, was sie natürlich so nicht zugeben wollte.

„Dir ist sicherlich kalt Kamiki. Ich will ja nicht, dass du krank wirst.“, sie machte kehrt, damit sie zusammen zur Hütte laufen konnten.

/Schon klar, ihr ist natürlich nicht kalt... sie macht sich nur Sorgen um mich./ ein schiefes Lächeln zierte Kamikis Gesicht bei dem Gedanken, ob Shura es wirklich verbergen konnte, dass sie sich selbst nach der warmen Hütte sehnte.
 

Seufzend fiel sein Blick zum Fenster raus. Es war wirklich ätzend die ganze Zeit in der Hütte zu sitzen. Viel lieber wäre er selber rausgegangen und hätte nach dem Dämon gesucht, um so vielleicht schneller nach Hause zu kehren.

Sicherlich hätte er sich auch was in der Glotze anschauen können, wenn sie funktionieren würde. Wie es schien hatte der Sturm eine der Satellitenschüsseln beschädigt.

Eine Zeit lang hatte er in einen seiner mitgebrachten Büchern gestöbert und Sutren geübt, doch irgendwann hing es auch ihm zum Hals raus.

Da machte es ihn fast schon froh, dass wenigstens Rin eine Beschäftigung gefunden hatte. Dieser hatte es sich zur Aufgabe gemacht für die Verpflegung zu sorgen.

Er war zum Dorf gelaufen, hatte für sie eingekauft und nun kochte er, wie es schien, einen Eintopf für sie „Das wird uns alle schön von Innen aufwärmen“ hatte er zu ihm gemeint als er mit dem kochen angefangen hatte.

Gedankenversunken beobachtete Bon den Jüngeren beim Kochen. Das sah alles bei ihm so leicht aus, wie er das Gemüse putze, das Fleisch klein schnitt und das alles ruhig nacheinander. Beim kochen schien Rin wirklich sehr organisiert zu sein, ganz anders als sonst, vor allem ganz anders als in der Schule.

In der Schule mussten sie ihm oft genug einen Stift oder ein Buch leihen, die Hausaufgaben zum abschreiben geben, was doch recht merkwürdig war da er immerhin mit ihren Sensei, seinem Zwillingsbruder, in selber Wohnheim sogar im selben Zimmer wohnte.

Wieder musste Ryuji seufzen. Okumura machte ihn manchmal echt ganz schön wütend. Er mochte solche Leute nicht, die große Worte spuckten und sonst nicht auf die Reihe bekamen.

Wobei zur Zeit eher wenig von Rins Seite kam, wenn dann nur das Nötigste. Er schien unsicher und nervös zu sein. /Was mich nicht wundert, immerhin haben wir uns alle von ihm distanziert. Da kann man nur unsicher sein um nichts Falsches zu sagen, sonst würden wir uns gänzlich von ihm zurück ziehen./ wie ein Blitzschlag traf Suguro die Erkenntnis, dass Rin ihm eigentlich leid tat und ihm dieses unbeholfene, nervige und fast schon liebevolle Verhalten des Jüngeren fehlte.

Seitdem er sich in sein Schneckenhaus zurück gezogen hatte, wurde es so ruhig im Klassenzimmer das er am liebsten einfach mal los brüllen würde, nur um der Stille mal zu entkommen, die ihm langsam aber sicher zu erdrücken begann.

Kurz zögerte Ryuji, doch dann stand er auf und lief zu Rin in die Küche: „Kann ich dir noch irgendwie helfen?“ er wusste selbst nicht warum, doch der Wunsch dem anderen jetzt nahe zu sein war größer als die Furcht vor dessen eigentlichem Ich.

Rin war doch immer noch Rin, oder?!

Könnte er den je einen von ihnen weh tun? Schließlich hatte er sie doch bisher immer gerettet, wenn sie in Not waren und Hilfe brauchten. Warum sollte sich das plötzlich ändern?
 

Fast schon erschrocken sah der Halbdämon zu seinen Klassenkameraden. Hatte er sich verhört, wollte Suguro ihm wirklich zu Hand gehen? Oder war das wieder ein Traum?

„Gibst es noch was zu tun?“, hörte er dessen Stimme klar und deutlich fragen, während der Ältere in den Topf blickte, wo gerade das Fleisch brutzelte.

Rin musste hart schlucken um seine Stimme wieder zu erlangen: „Ähm... ja, ja klar, hier du kannst das Gemüse noch klein schneiden.“ er deutete auf eine Schale die noch voll mit Gemüse war, welches noch in den Topf sollte.

„Gut.“, brummte Ryuji als Antwort, krempelte seine Ärmel hoch, wusch sich die Hände und machte sich an die Arbeit.

Ungläubig beobachtete Rin ihn eine Weile. Was war denn los? War es dem anderen so langweilig geworden, dass er sich sogar entschlossen hatte seine Gesellschaft vorzuziehen als endlos in den Schnee zu starren?

Sollte er das nun positiv werten, oder würde danach eh alles wieder beim Alten bleiben?

Nachdenklich fiel Rins Blick zu dem brutzelnden Fleisch vor sich. Er und Ryuji hatten sich am Anfang auch nicht gut verstanden. Sie gingen sich oft an die Gurgel und waren oft anderer Meinung und doch wurden sie, zu mindestens für eine kurze Zeit, so was wie Freunde.

„Warum können wir das nicht mehr sein?“, brummte er seine Frage laut heraus.

Ein verwundertes Augenpaar richtete sich auf ihn: „Was? Was meinst du?“ für einen Moment herrschte Stille im Raum.
 

Tief atmete Rin durch, bevor er sich zu Ryuji drehte und ihm direkt in die Augen blickte: „Warum können wir keine Freunde mehr sein?“.

Er wusste nicht ob es richtig war dem anderen so direkt diese Frage zu stellen, doch es quälte ihn so sehr und genau so sehr vermisste er die Anderen.

Fest biss sich Suguro auf die Unterlippe, ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich um.

Was sollte er jetzt darauf antworten? Er wusste es doch selber nicht so genau. Rin war ein halber Dämon, der Sohn Satans, wie könnten sie ihm da noch vertrauen? Vielleicht würde er sie irgendwann angreifen?!

„Es... geht einfach nicht.“, leicht schüttelte Suguro den Kopf. Er durfte jetzt nicht schwächeln. Er musste die anderen schützen und egal wie sehr es ihm selber leid tat, doch er konnte Rin nicht einfach so wieder so behandelt wie vorher, keine Angriffsfläche bieten.

„Aber warum denn nicht? Ich bin immer noch der alte.“, Rins Stimme war näher als es dem Älteren lieb war. Dieser stand nun genau vor ihm, packte sogar seine Schulter damit Ryuji ihn anblickte. Doch dieser wandte so gut er konnte den Blick ab.

„Suguro... ich habe mich nicht verändert. Ich könnte euch nie etwas antun, warum also nicht?!“, die Verzweiflung konnte man deutlich aus seiner Stimme hören.

Fest kniff Suguro seine Augen zusammen, ergriff Rins Hände und drückte diesen von sich.

„Es... es geht einfach nicht.“, seine Stimme war leise und brüchig. Das ganze hier machte auch ihm schwer zu schaffen.

So gut es ging brachte er wieder Abstand zwischen ihnen, um wieder klaren Kopf zu bekommen.

Stur blieb Rin vor ihm stehen: „Aber ich...“ doch bevor er noch was sagen konnte wurde er schon von Ryuji gepackt und an sich gedrückt.

Verwirrt blieb er wie angewurzelt stehen und seine Worte im Halse stecke.

„Rin... es geht einfach nicht. Bitte, du musst es verstehen... ich muss die anderen beschützen! Ich darf mir keine Fehler erlauben... du bist... du bist ein Dämon... es tut mir leid.“, als würde ihm sein eigenes Handeln gerade bewusst werden löste er sich blitzschnell von Rin und stürmte aus der Hütte.

Er hatte es zugelassen... zugelassen das seine Emotionen die Oberhand ergriffen und das durfte eigentlich nicht passieren. Er durfte doch keine Schwäche zeigen! Immerhin wollte er gegen Satan bestehen, da musste er hart bleiben, egal um was es ging. Tiefe Gefühle waren fehl am Platz.
 

„Hey, Suguro alles okay, gab es Streit?“, mit großen Augen starte Ryuji in das von Kälte gerötete Gesicht seiner Lehrerin und schüttelte sofort den Kopf.

„Nein, gab es nicht.“, sagte er wieder etwas gelassener: „Ich wollte nur frische Luft schnappen.“ sie nickte und verschwand daraufhin in der Hütte, wo er schon köstlich nach einem Eintopf roch.

Kurz blieb Ryuji noch in der Kälte stehen und blickte zum Himmel.

Nein ein Streit war es nicht. Es war etwas viel schmerzlicheres für ihn gewesen. Rin hatte ihm die Hand entgegen gestreckt und er hat sie abgeschüttelt. Dafür schämte er sich sehr und doch wusste Ryuji auch, das er sich nicht anders verhalten konnte, nicht wenn er Shima, Koneko und die anderen schützen wollte.
 

Zurück in der Hütte hörte er schon das Geschirr klappern und den Wasserkocher pfeifen.

„Hm, das richtig gut.“, kam aus Kamikis Richtung während sie sich am Kamin aufwärmte.

„Und, habt ihr was Verdächtiges gesehen?“, fragte Ryuji als er sich an den Tisch setzt hatte, die beiden.

„Nein leider nicht. Bisher waren unsere Versuche den Dämon zu finden leider alle gescheitert.“, Shura hatte sich mehr erhofft. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie wirklich länger als einen Tag brauchen würden.

„Verstehe.“, nachdenklich blickte Suguro zum Feuer. Momentan machte ihnen auch noch die immer wieder kehrenden Stürme zu schaffen, die vielleicht sogar der Dämon selbst verursachte. Das wusste sie nicht so genau.

„Lasst uns jetzt erst mal was essen und danach machen Suguro-san und ich auch noch mal eine Runde.“, irritiert zog Ryuji seine Augenbrauen zusammen. Seit wann nannte Rin ihn „Suguro-san“?

Hatte das etwa etwas mit ihrem Gespräch zu tun? Wollte sich Rin nun von ihm distanzieren?

Wütend ballte er eine Hand zur Faust, was sollte das denn?

Sein Blick fiel auf dem Jüngeren, der seitlich von ihm saß und ihm die kalte Schulter zeigte.

Wütend starrte er Rin weiterhin an.

Dieser wollte ihn wohl provozieren, doch das würde nicht funktionieren. Er war nicht hier um sich mit dem Anderen zu streiten. Egal was dieser sich nun in den Kopf gesetzt hatte, er würde nicht drauf eingehen, niemals!

Und doch, es brodelte in ihm und machte ihn wütend, dass Rin beschloss so ein Spiel mit ihm zu spielen /Nah warte Okumura, damit kommst du nicht durch!/.

Wütend begann er den Eintopf in sich zu schaufeln. Dabei ignorierte er gekonnt wie heiß dieser doch war und das seine Zunge langsam anfing zu brennen. Das Feuer in ihm loderte noch viel heißer, als der Eintopf je könnte.

Rin wollte Krieg, den sollte er bekommen! Er würde den Jüngeren schon dazu bringen wieder mit ihm zu sprechen und ihn zu beachten...

Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen, Rin behandelte ihn genau so wie er diesen. Er wollte ihm wohl zeigen, wie grausam es war Luft zu sein.

Traurig senkte Ryuji den Kopf. Ja, es war grausam und gemein. Rin hatte alles Recht der Welt sich vor ihm zu distanzieren /Und ich werde es ertragen wie ein Mann./
 

~Fortsetzung Folgt~

Der lächelnde Dämon

Ich hab gesehen das ich das Kapitel vor knapp zwei Jahren angefangen hatte zu schreiben und beschloss daher es mal zur Ende zur bringen.

Ja die gute, alte Motivation ~ wo bleibst du nur... ich muss aber auch ehrlich zugeben das ich bei Ao no Exorcist nicht mehr auf dem Aktuellen Stand bin (was bei der FF nicht relevant ist) und ich am Anfang vergessen hatte was ich eigentlich mit der Exorzistin vor hatte.

Aber gut, hoffen wir mal das ich dieses mal keine zwei Jahre brauchen werde um weiter zu schreiben. Dieses Kapitel wurde noch nicht kontrolliert, kann also Fehler enthalten, sorry :3
 

The fire in your eyes
 

Kapitel 4: Der lächelnde Dämon
 

„Hier für dich.“, dankend nahm Rin einen Kaffeebecher, welcher ihm von Shura gereicht wurde entgegen.

„Hah, das tut gut.“, gab sie zufrieden von sich, nachdem sie ein paar Schlücke des heißen Getränks zu sich genommen hatte.

Rin gab sein zustimmen mit einem leichten Kopfnicken von sich, sein Blick war jedoch auf den Becher gerichtet, irgendwie war ihm gerade nicht danach sich zu unterhalten.

„Hm, was ist los Rin? So trübsinnig kenne ich dich ja gar nicht, ist es wegen Suguro? Habt ihr euch doch gestritten?“, Shura legte ihren Kopf etwas schief und blickte ihren Schüler mit einen durch dringlichen Blick an.

Was Rin scheinbar dazu brachte sich noch mehr zurück zu ziehen, er drehte sich seitlich weg und wendete somit seinen Rücken der jungen Frau entgegen.

„Verstehe. Keine Antwort ist auch eine, wenn du nicht darüber reden willst ist es okay, aber du solltest wissen das du mit jedem Problem zu mir kommen kannst.“, mit einem sanften Lächeln legte sie Rin eine Hand auf die Schulter, er sollte wissen das sie immer noch zu ihm stand.

„Gut dann las uns gehen.“, nach dem sie noch einen Schluck genommen hatte, wollte sich Shura auf den Weg zurück zur ihrer Hüte machen, wurde jedoch von einen Griff an ihrem Arm zurück gehalten.

„Warte ich habe da eine Frage an dich.“, etwas irritiert blickte sie den jüngeren an.

„Warum bin ich eigentlich hier?! Ich meine sonst lässt mich Yukio der olle Kontrollfreak nie aus den Augen. Jetzt sind wir beide an völlig verschiedenen enden des Landes, so viele Kilometer von einander entfernt, er könnte hier nie eingreifen sollte ich irgendwas anstellen.“

Mit einem schiefen Lächeln auf dem Gesicht verschränkte Shura die Arme vor der Brust und nickte: „Stimmt er ist wirklich sowas wie dein zweiter Schatten, tja und genau deswegen hatte ich drauf bestanden dich in meinem Team zu haben. Yukio muss dir mehr Freiraum geben, sonst wirst du es nie schaffen deine Flammen richtig zu kontrollieren und uns rennt so langsam aber sicher die Zeit davon.“, für einen Moment blickten sich die beiden tief in die Augen und schwiegen.

Ja sein Bruder war wirklich ein lästiger Kontrollfreak, welcher jeden seine Schritte überprüfte.

So war Rin doch sehr dankbar das Shura ihm diese kleine Pause gönnte, auch wen diese dank Suguro nicht gerade erholsam war.

Doch auch die Sache mit seinen Flammen nervte ihn sehr und brachte ihn an den Rand der Verzweiflung, er musste es endlich schaffen sie voll und ganz zu kontrollieren, sonst würde die anderen ihm nie Vertrauen können.

Betrübt senkte der Halbdämonen seinen Kopf: „Denkst du, das ich das schaffen kann?“ da war er sich selber nicht mehr so sicher.

„Ja, wenn du dich mal endlich richtig drauf konzentrieren würdest. Das mit deinem Klassenkameraden ist eine bittere Sache Rin. Jedoch noch lange nicht so wichtig als die dir auferlegten Prüfungen zu bestehen. Tja da hängst du leider etwas hinterher, du kannst ja immer noch nicht eine Kerze anzünden ohne sie gleich komplett nieder zu brennen.“, sie straffte Rin mit einen strengen blick, er musste endlich in die Gänge kommen die Zeit war nun mal purer Luxus in seiner Situation.
 

Brummend wendete er sich ab: „Ja ich weiß.“ ja er wusste es genau, er musste sich endlich zusammen reisen sonst würde es bald keine Gelegenheit mehr geben sich mit den anderen auszusöhnen.

Rin musste den Konflikt mit Suguro und den anderen zur Seite schieben, jedoch belastete es ihn sehr und nagte an seinem Selbstvertrauen.

Wie sollte er an sich selbst glauben wen es sonst keiner tat?
 

„So wie sieht es aus, wollen wir weiter?“, mit einer angezogenen Augenbraue beobachtete Shura das verhalten ihres Schülers genau, dieser schien in einen tiefen Konflikt mit sich selbst zu stecken, den er jedoch bald lösen sollte.

Würde Rin weiter so an sich selber zweifeln, so würde er die Flammen nie unter Kontrolle bringen und dann hätten Dämonen aber auch andere Exorzisten die ihn loswerden wollen, ein leichtes Spiel.

„Ja ich denke schon. Wobei eine Sache gibt es da noch die mich beschäftigt. Du hattest uns am Anfang erzählt das bis her jeder gerettet werden konnte, der vom Dämon angegriffen wurde, jedoch sagtest du dann auch das es doch ein Opfer gab. Warum hattest du ihn nicht gleich erwähnt, bist du dir nicht sicher ob er wirklich ein Opfer des Dämons war?“

Lächelnd nickte Shura ihrem Schüler zu: „Du bist doch aufmerksamer als manche denken.“ lächelnd schlug sie mit ihrer Faust sachte gegen die Schulter des jüngeren.

Beleidigt verzog dieser sein Gesicht: „Haha, wie witzig.“ brummte er und wendete sich von ihr ab.

„Nun, ja es stimmt...“, begann sie zu erzählen und zog so die Aufmerksamkeit des Halbdämons wieder auf sich.

„Ja ich habe euch nichts über das Opfer erzählt, da wir uns noch nicht sicher waren ob es wirklich das Werk des Dämons war. Nun bei dem Opfer handelt es sich um eine junge Exorzistin, welche für den Schutz dieses Gebietes verantwortlich war. Einige Tage nach dem die ersten Angriffe verübt wurden, begaben sich ein paar der Männer zur Hütte der Exorzistin da sie bis dahin noch nicht zur Hilfe geeilt war. In der Hütte fanden sie ihren Leichnamen, welcher zur Eis erstarrt war.“, erzählte sie Rin, während sie sich auf dem Weg zurück zur ihrer Hütte machten.

„Es kann also sein das der Dämon für den Tot der Exorzistin verantwortlich ist, jedoch irritiert mich da eine Sache.“, Shura blieb stehen und blickte nachdenklich zum Himmel.

„Die tote Exorzistin... sie hat gelächelt.“
 

Ihre Worte wollten nicht mehr aus seinem Kopf, er musste immer wieder darüber nachdenken, wieso hatte die tote Exorzistin gelächelt, wer lächelt den wenn er von einem Dämon getötet wird?

Bis her hatten sie immer noch keine Spur von dem Dämon entdeckt und aufgetaucht war er auch nicht mehr.

Als wüsste dieser das sie auf der Jagt nach ihm waren.

Diese Tatsache schlug ihnen noch mehr aufs Gemüt, die Stimmung wurde frostiger als schon bis her.

Sugoro und er waren sich nach dem Gespräch in der Kühe nur noch aus dem Weg gegangen, auch beim Patrouilliere liefen sie weit auseinander und sprachen kein Wort.

Rin kam einfach darauf nicht klar, der ältere konnte ihm weder seine Frage beantworten warum sie keine Freunde mehr sein konnten, noch konnte sich Rin einen Reim draus machen warum ihn Bon erst umarmte und dann sagte er müsste die andere vor ihn beschützen.

Genervt und knurrend raufte sich Rin die Haare, das war doch alles sowas von bescheuert, wieso verstanden sie nicht das er immer noch der alte war, das er sich nicht verändert hatte und ihnen nie etwas antun konnte?!

Er konnte sich den Mund fusselig reden, sie würden es wohl immer noch nicht verstehen, egal was er sagte oder tat.

So musste er jetzt versuchen damit zurecht zu kommen und sich mehr auf seine Aufgaben konzentrieren, den thribel A wollte ihm gewaltig an den Kragen, ihm würde es mehr als gelegen kommen wenn Rin es nicht schaffen würde seine Flammen Unterkontrolle zu bringen.

Sie würden ihn im hohen Bogen aus der Akademie schmeißen, er musste kurz auflachen: „Von wegen schmeißen... sie würden mich gleich zu Hölle jagen.“

Für viele der Exorzisten war er nun mal ein Dämon, der Sohn Satans und hatte in ihren Reichen nichts zu suchen.

Seufzend lehnte er sich wieder zurück gegen die Wand, all diese Gedanken machten ihn total wirr im Kopf, er wusste nicht mehr auf was er sich noch konzentrieren sollte.

Auf die Flammen? Auf seine Freunde, versuchen sie zurück zu gewinnen? Wobei der Gedanken alleine ihn wütend machte, wieso konnten sie ihn nicht einfach so akzeptieren wie er war?

War das den wirklich so schwer?

Und dann war da noch Yukio welcher ihn von Morgens bis Abends tadelte, ihm sagte was er tun sollte und vor allem was er alles nicht tun sollte.

Erneut raufte er sich über das Haar, manchmal hatte er das Gefühl sein Kopf würde im Flammen stehen und nicht so wie sonst, sondern im richtigen Feuer, welchen ihm schaden konnte.
 

„Was ist den mit dir los, hast du Läuse oder was?“, verdutzt blickte Kamiki ihn von der anderen Seite des Raumes an.

Sie hatte ihr Buch zur Seite gelegt und beobachtete wohl eine weile den Halbdämon, wie er den Konflikt mit sich selber austrug und dabei seine Haare zu einem riesigen durcheinander wuschelte.

„Haha, sehr witzig. Das ist mein neuer Look, gewöhne dich dran.“, wieder verzog sie ihr Gesicht, scheinbar gefiel dem Mädchen seine neue Frisur ganz und gar nicht.

Dann erhob sie sich, legte das Buch gänzlich zur Seite: „Wir sollten langsam los.“ meinte sie und lief in den Flur wo sie sich die Schuhe und den dicken Mantel anzog.

Rin und Kamiki hatten die nächste Schicht, so erhob er sich träge vom Boden, lief in den Flur und zog sich an.

Gerade als sie zur Tür hinaus wollten kam ihnen Suguro entgegen, Rin wollte ihm Platz zum vorbei gehen machen doch Bon trat genau zur selber Seite zur Seite.

Das passierte noch paar mal, bevor Kamiki Rin seufzend am Arm packte und mit sich zog: „Ihr könnt ja später noch weiter tanzen.“ brumme sie genervt, während die Tür hinter ihnen langsam ins Schloss fiel.
 

Eine ganze weile liefen sie schweigend durch die Gegend, viele Touristen kamen ihnen entgegen, sie lachten und amüsierten sich prächtig.

Eine Gruppe von Mädchen lief an ihnen vorbei, sie tuschelten, blickten die beiden an und begannen dann zu kichern.

Verwirrt blickte ihnen Rin hinterher, dachten sie etwa er und Kamiki waren ein Paar?

Verdutzt sah er sie an, sie war ja recht hübsch und auch klug, aber hatte auch eine verdammt scharfe Zunge und spitze Krallen.

„Was ist?“, hörte er sie fragen, er hatte sie wohl eine weile einfach nur angestarrt.

„Ah nicht, habe mir gerade nur vorgestellt wie er wäre dich zur Freundin zu haben.“, entsetzt blickte sie ihn an: „Keine sorge, die Vorstellung war schrecklich.“ lachte Rin und lies seine weißen, spitzen Zähne aufblitzen.

Sie trat näher an ihn heran, boxte ihm in die Seite und raufte ihre Nase: „Sehr charmant vor dir Okumura. Glaub mir du bist auch kein Geschenk.“ sie drehte sich um und lief schnell weiter.

Wie es schien hatte sein Kommentar sie mehr getroffen als sie es zugeben würde, schnell holte er Kamiki ein: „Hey, tut mir leid, es war nicht so gemeint.“ doch sie würdigte ihn keinen Blickes.

„Du machst dir viel zu viele Gedanken was andere über dich denken, wie sie zu dir stehen. Wenn sie dich nicht so nehmen wie du bist, dann sind sie auch keine richtigen Freunde.“, sagte sie nach einer weile, was Rin dazu brauchte verdutzt stehen zu bleiben.

Izumo drehte sich langsam zu diesem um, der Wind nahm wieder zu und lies ihre langen Zöpfe in alle möglichen Richtung wehen.

„Ich mein ja nur, mir ist es egal das du ein Halbdämon bist, meiner Meinung nach bist und bleibst du ein Idiot. Aber wir sind ja auch keine Freunde.“, das dass ausgerechnet von ihr kam verwirrte Rin noch mehr und doch freute es ihn mehr als das Mädchen in dem Moment annahm.

Schnell lief er ihr nach, legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie leicht zu sich: „Danke und du bist auch nicht so schlimm, ich meine du kannst echt nett sein wenn du es möchtest.“ für einen Moment blickten die beiden sich einfach nur an.

Hatte sich gerade hier eine neue Freundschaft gebildet? Rin wusste nicht so recht wie man danach fragt und bevor er es probieren konnte wurden sie schon von einem Schrei aus ihren Gedanken gerissen.
 

Sie nahmen ihre Beine in die Hände und liefen schnell los, es dauerte auch nicht lange bis sie bei der panischen Frau angelangten welche immer wieder „Oh nein, Wataru, nein gib ihn mir zurück.“ schrie.

„Was, was ist los? Was ist passiert?“, fragte Kamiki nach, versuchte die junge Frau irgendwie zu beruhigen.

„Sie hat ihn mitgenommen... sie hat ihn einfach mitgenommen.“, weinend drückte sie sich an Izumo, während Rin begann den Dämon zu suchen.

„Er ist nicht weit.“, rief er seiner Klassenkameradin zu und lief mit seinem Schwert in der Hand los.

Vor ihm erstreckte sich ein riesiger Schneewirbel: „Das muss es sein.“ mit einer Hand vor dem Gesicht versuchte er sich voran zu bewegen, doch es war nicht so einfach, den der aufgewirbelte Schnee verdeckte ihm die Sicht, lies ihn kaum voran kommen: „Wataru-san sind sie hier?“ rief er in der Hoffnung das der Mann sich melden würden, doch er erhielt keine Antwort.

„Okay, das reicht jetzt.“, Rin zog die Tasche von seinem Schwer runter, packte sich den Griff und lies seine Flammen hinaus.

Mit einem Schwung lies er den Schnell schmelzen und hatte so endlich wieder freien Sicht.

Vor ihm befand sich eine dicke Wand aus Schnee, er war sich sicher das der Dämon Wataru dort gefangen hielt.

Tief atmete der Halbdämon durch, mit gezogenem Schwert lief er los, sprang in die Luft und lies seine Flammen auf die Wand los.

Er brachte ein paar versuche doch dann, endlich konnte er sich einen Weg ins Innere durchbrennen.

Von weiten hörte er Kamiki welche auf ihn zu lief.

Mit den Händen grub sich Rin weiter in die Wand vor, bis er den Mann endlich fand und aus dem Schnee ziehen konnte.

Er begann zu husten, sein Gesicht war bereits blau angelaufen und sein Körper zitterte wie Espenlaub.

„Wataru, Wataru... Gott sei Dank.“, seine Freundin fiel ihm um den Hals, drückte ihn fest an sich, küsste sein Gesicht.

„Danke, danke.“, auch Rin drückte sie einen Kuss auf die Wange, welcher immer noch neben ihnen kniete: „Schon gut.“

Sein Blick war auf den stotternden Mann gerichtet, welcher scheinbar versuchte etwas zu sagen.

„Was ist, was ist los mein Schatz?“, besorgt sah ihn seine Freundin an, doch sein Blick war auf Rin gerichtet.

„Sie hat... sie hat... gelächelt, einfach nur gelächelt...“, seine Stimme war heißer und er zitterte stark, doch Rin verstand jedes Wort.

Sein Blick glitt zu der festen Wand aus Schnee, konnte es sein, war der Dämon niemand anderes als die verstorbene Exorzistin?
 

~Fortsetzung Folgt~

Kalter Wind

The fire in your eyes
 

Kapitel 5: Kalter Wind
 

Drückende Stille herrschte in der Hüte der Exorzisten, von Draußen konnte man den Wind heulen hören und das ticken der Uhr welches aus dem Flur her schallte, war so laut als würde es den gesamten Raum erfühlen und Rin langsam aber sicher verrückt werden lassen, was seine in Takt zuckende Augenbraue deutlich zeigte.

Nervös kaute der Halbdämon an seiner Unterlippe und lies seine schmalen Finger im Takt auf den Boden donnern.

Erneut räusperte sich Ryuji, das tat er nun bereits zum vierten mal, doch bis jetzt hatte er Rin kein einziges mal angesprochen und ihn darum gebeten seine Finger still zu halten.

Er saß am Fenster und versuchte den Halbdämon wohl zu ignorieren, doch sein Blick schweifte immer wieder zwischen der weißen Winterlandschaft und den Jungen mit den tief blauen Augen hin und her.

Als er gehört hatte das der Dämon aufgetaucht war hatte sich Bon große Sorgen gemacht, er war sofort hinaus gelaufen, hatte nicht mal daran gedacht seine Jacke mit zu nehmen.

Seine Gedanken kreisten um Rin, das ihm bloß nichts passiert war, das ihn der Dämon nicht geschnappt hatte „Warum musste er auch mit Kamiki Patrouillieren gehen?“ hatte er sich immer und immer wieder gefragt.

Erleichterung hatte sich in ihm breit gemacht als er sah das es Rin gut ging.

Schließlich war es nicht Rin derjenige gewesen den sich der Dämon geschnappt hatte, nein es war ein junger Mann welcher mit seiner Freundin den Urlaub hier verbringen wollte.

Sie hatten ihn mit einer Rettungsmahnschaft ins Dorf auf die Krankenstation gebracht, er war immer noch Eiskalt und stotterte vor sich hin, doch ansonsten ging es ihm gut.
 

Als Rin Ryuji erblickt hatte lief er direkt auf diesen zu, der ältere war selber noch so sehr von seiner Sorge um Rin übermannt gewesen, dass er die Kälte nicht richtig wahr genommen hatte.

„Hey, Suguro was machst du den hier? Willst du dir den Tot holen?!“, hörte er die Stimme des jüngeren fragen, dieser zog sich in dem Moment die Jacke aus und warf sie über die Schultern des älteren.

„O...Okumura...“, Suguro war so überrascht gewesen von der plötzlich Wärme die seinen Körper durchströmte das er für einen Moment vergessen hatte das er sich von Rin distanzieren wollte.

Für einen Moment wollte er sich dem Wunsch hingeben und Rin einfach nur in den Arm ziehen, doch er fing sich schnell wieder.

„Geht es euch gut, seit ihr verletzt?“, seine Stimme fand seine gewohnte schärfe wieder, nur widerwillig gab er Rin auch die Jacke zurück.

Dieses mal erfasste die Kälte seinen Körper sofort und lies ihn erzittern.

„Uns geht es gut, Wataru-san hat es schwer erwischt, aber er kommt sicherlich bald wieder auf die Beine.“, ein trauriges Lächeln huschte über Rins Gesicht als er seine Jacke wieder anzog: „Las uns zurück in die Hüte gehen, sonst erkältest du dich noch.“ dann drehte er sich um und rief nach Izumo, diese hockte noch eine weile bei der heulenden Freundin von Wataru, welche sie einfach nicht gehen lassen wollte: „Ich denke ich begleite Akiko ins Dorf.“
 

Nachdem auch Shura sich ins Dorf aufgemacht hatte blieben die beiden Jungs alleine in der Hüte zurück.

Die beiden warteten darauf das Shura und Kamiki zurück kommen würden, um ihnen mal neue Informationen zu dem Vorfall und dem Dämon zu geben.

Erneut lies Rin seine Finger gegen den Boden donnern, tock, tock, tock, ein weiteres räuspern aus Ryujis Richtung doch Rin nahm das gar nicht richtig wahr.

Plötzlich ergriff eine warme, raue Hand die seine und hielt sie fest: „Hör auf damit, du machst mich noch ganz kirre.“ hörte er die tiefe Stimme von Suguro direkt neben sich sagen.

Rins Herz begann wie ein neu geöltes Uhrwerk das Blut in seinem Körper schneller zu pumpen, färbte dabei seine Wangen in einem tiefen rot.

Besorgt beugte sich Ryuji vor: „Hast du dich doch erkältet?“ konnte seine Stimme noch dunkler und rauer klingen als sonst schon?

Rin hatte das Gefühl das dieser dunkle, raue Klang ihn voll und ganz einnahm, wie ein Nebel in welchem er langsam verschwand, doch er fühlte sich kein bisschen unwohl dabei.

Er hatte das Gefühl sich Ryuji voll und ganz hingeben zu können, sich einfach nur in seine Arme fallen zu lassen, denn er vertraute darauf das diesen ihn fangen und schützen würde.

Aus der tiefsten Dunkelheit würde er sicherlich durch seine klangvolle, dunkle Stimme wieder hinaus finden.

Leicht schüttelte der Halbdämon seinen Kopf: „Nein mir geht es gut.“ seine Stimme klang etwas belegt und rau, doch er fühlte sich nicht krank, senkte dennoch den Kopf.

Ryujis warme Hand fand Rins errötete Wange, sachte hob er seinen Kopf an und legte die eigene Stirn auf die des jüngeren: „Fieber hast du wohl keins.“ brummte er, zog sich jedoch nicht sofort zurück.

Ihre Blicke trafen sich und für einen Moment schien die Welt einfach still zu stehen.

Alles um sie herum verstummte und nur die Rehbraunen Augen des älteren, die ihm so viel wärme schenkten schienen wichtig zu sein.

Rin wollte etwas sagen, wollte ihn bitten ihn nie wieder los zu lassen, wenn es nötig war würde er Ryuji sogar anflehen bei ihm zu bleiben, doch der Moment verging, das permanente Ticken der Uhr war wieder zu hören, das heulen des Windes und auch die Wärme die seinen Körper komplett eingehüllt hatte verschwand nach und nach.

Auch Ryujis Hand löste sich von seiner Wange, am liebsten hätte Rin nach ihr gegriffen, ihn zurück gezogen, doch die Unsicherheit war zu groß.

„Du bist verletzt.“, brummte Suguro erneut, verwirrt blickte Rin diesen an, doch dann erblickte er etwas Blut am Daumen des älteren und wichste sich selber über die Wange: „Ah, das ist nicht so schlimm.“ winkte er sofort ab.
 

Ryuji erhob sich jedoch und lief in die Kühe wo er eine Salbe holte um Rins Wunde zu versorgen.

„Mach dir da bloß keine Gedanken, meine Verletzungen heilen schnell, schließlich bin ich ja kein gewöhnlicher Mensch sondern....“, er plapperte einfach drauf los, stockte jedoch sofort als der ältere ihn mit einem scharfen Blick erblickte.

Hart musste Rin schlucken, er hatte fast vergessen was für ein großes Problem Suguro damit hatte das er ein Halbdämon war.

„Hm, ja sprich weiter. Schließlich bist du ein Dämon, das wolltest du doch sagen.“, die schärfe seine Stimme war wie ein Messer, es zerschnitt förmig die dicke Luft zwischen ihnen.

Tief atmete Rin durch, Wut stieg in dem jüngeren auf, er hatte es langsam satt sich ständig rechtfertigen zu müssen: „Ein Halbdämon, ich bin ein Halbdämon... verdammt noch mal will das nicht in deinen Dickschädel rein?!“ zischte er den älteren schließlich an und sprang dabei vom Boden auf.

Schnaufend verschränkte Ryuji die Arme vor der Brust: „Halbdämon oder nicht, in dir fließt das Blut Satans also bist du unser Fei....“ „Halt endlich deine Klappe! Weißt du eigentlich was du da redest?! Ich habe es mir nicht ausgesucht der Sohn von diesem verdammten Satan zu sein und er ist nicht mein Vater. Ich habe nur einen Vater und das ist Shiro Fujimoto, präge dir das endlich mal ein!“ Rin konnte es nicht mehr ertragen so feindselig von dem anderen behandelt zu werden, er konnte es nicht mehr hören das Satan sein Vater war, das es an dem Blut welches durch seine Adern floss lag das seine Freunde ihn so distanziert behandelten, er selber war immer noch der selbe Rin wie zu beginn des Schuljahres.

Ryuji wollte wieder zum reden ansetzten, doch Rin lief mit einem „Spare dir die Luft.“ Kommentar an diesem vorbei ins Bad, wo er sich erst mal das Gesicht mit kaltem Wasser waschen musste.

Was war den nur los mit Suguro, in einem Moment war er noch so fürsorglich und machte sich sorgen um, doch dann machte er ihm wieder vorwürfe oder ignorierte ihn komplett.

Nachdenklich blickte der Halbdämon in den Spiegel, betrachtete dabei sein blasses, von tiefen Augenringen geplagtes Gesicht.

War Ryuji einfach selber total unsicher wie er sich verhalten sollte, wie er mit Rin umgehen sollte? Mochte er ihn vielleicht doch noch, und nahm nur an das anderes von ihm erwarteten Rin als Feind zu betrachten?

Die ganze Grübelei bescherte ihm Kopfschmerzen, außerdem führte das zu nichts, nur Suguro selber konnte ihm sagen was wirklich mit ihm los war.

Vom Flur aus konnte er Stimmen wahrnehmen, also waren Shura und Kamiki zurück aus dem Dorf gekommen.

Er trocknete sich schnell das Gesicht ab und lief zurück in die Stube, wo sich Kamiki vor dem Kamin bequem gemacht hatte, Shura hingegen lies es sich nicht nehmen auch während einer Mission ein Bierchen zu zischen.
 

„Die Hüte steht ja noch, ich bin positiv überrascht, ich hätte nicht gedacht das man euch streit Hähne so lange alleine lassen kann.“, die Exorzistin musste kichern als sie die eingeschnappten Gesichter der beiden erblickte.

„Sagen sie uns lieber was sie neues über den Dämon heraus gefunden haben.“, Ryuji hatte keine Lust darüber zu diskutieren welche Probleme er mit Rin hatte, viel mehr war er daran Interessiert den Fall zu lösen und wieder zurück zur Akademie zu fahren.

„Ist es die junge Exorzistin hier aus dem Dorf?“, warf Rin schnell ein bevor Shura ihre Dose wieder absetzen konnte, sie blickte ihn jedoch überrascht an: „Wie kommst du drauf?“

Rin hatte sich an den Tisch gesetzt, auch Ryuji gesellte sich zu ihnen, vermied es jedoch Rin direkt anzublicken.

„Der Mann der attackiert wurde, Wataru-san, er sagte der Dämon hätte gelächelt, die ganze Zeit über hätte der Dämon einfach nur gelächelt. Du selber hast mir gesagt das die junge Exorzistin von Anfang an nicht aufgetaucht war als der Dämon erschien und das ihre Leiche auch ein Lächeln aufgewiesen hätte. Also vermute ich das die Exorzistin selber der Dämon ist.“

Shura nickte ihm nachdenklich zu: „Ja davon müssen wir mittlerweile ausgehen.“

„Moment mal, wieso haben sie uns diese Informationen vorenthalten und nur Rin etwas davon erzählt?“, verärgert verschränkte Ryuji die Arme vor der Brust, er hasste es wen man ihm Informationen und Details vorenthielt.

„Ganz einfach, er hat die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt gestellt und ihr wart nicht da.“, grinsend setzte sie wieder die Dose an ihren Lippen an: „Also sein nicht so verärgert.“ brummte sie noch mal und trank einen großen Schluck von ihrem Bier.

Knurrend blickte Suguro seine Lehrerin an, ihre viel zu lockere Art ging ihm mächtig gegen den Strich: „Klar bin ich verärgert wenn sie uns einfach Informationen vorenthalten, wie sollen wir so als Team arbeiten und auch wirklich ein Erfolg erzielen können?!“ beim reden wurde er immer lauter, baute sich immer mehr auf bis er sich am Ende gegen die Tischplatte lehnte, jedoch in Rins Richtung gelehnt.
 

„Auf wen bist du wirklich wütend Suguro, auf mich oder doch auf Rin? Ich habe das Gefühl das dein ärger über gewisse Verschwiegenheit nicht an mich gerichtet ist.“

Schnaufend zog sich Ryuji wieder zurück, was sollte er dazu noch sagen, Rin starte ihn mal wieder perplex und ahnungslos an.

„Glaubst du wirklich das du damit hättest besser umgehen können wenn du von Anfang an gewusst hättest das Rin ein Halbdämon ist? Denkst du nicht das du am Anfang des Schuljahres noch ein viel größeres Problem damit gehabt hättest? Jetzt wo ihr Freunde geworden seit fühlst du dich verraten, hintergangen, ausgeschlossen. Aber vor paar Monaten wäre es wirklich einfach nur Verachtung, Hass und Wut gewesen, also mach ihm nicht solche Vorwürfe das er sich selber schützen wollte, vor euch, den Dämonen und sich selber.“

Mit großen Augen starte Rin Kamiki an, sie hatte sich lautlos hinter Ryuji gestellt, was sie sagte ging ihm unter die Haut, Tränen liefen über sein blasses Gesicht, er konnte nicht glauben das ausgerechnet sie ihn so gut verstehen konnte, verstehen konnte warum er sich nie getraut hatte es den anderen zu sagen.

Ja er hatte Angst, Angst vor ihrer Reaktion, Angst sie als Freunde zu verlieren, Angst davor wie sie ihn ansehen würden und ja, er hatte auch Angst davor sich selber irgendwann mit anderen Augen zu sehen, er wollte sich nicht verändern, nicht so.

Er wollte doch immer nur das der Alte stolz auf ihn war, wollte sich bessern, doch das hatte er bis jetzt nicht geschafft.

Zitternd erhob sich der Halbdämon von seinem Platz, wie aus Reflex sprang Suguro auf und wollte ihn stützen, doch der schwarzhaarigen löste sich sofort von ihm.

„Ich muss ein Moment alleine sein.“, seine Stimme war heißer und kraftlos, mit schnellen Schritten verließ er den Gemeinschaftsraum und lief nach Draußen.

Es war bereits dunklen, ein leichter Schneesturm kam auf, tief atmete Rin die kalte Luft ein, sein Blick glitt zu den Sternen klaren Himmel.

„Vater was soll ich nur tun? Wie kann ich sie davon überzeugen das ich immer noch ich bin? Das ich immer noch ihr Freund bin? Ich versuche ja Stark zu sein und mich auf mein Ziel zu konzentrieren, aber es ist so schwer und ich weiß nicht ob ich es schaffen kann. Ich fühle mich so einsam und für Yukio bin ich nur noch eine Last, es wäre so viel einfacher für ihn wenn ich nicht an seiner Backe kleben würde. Vater bitte, sag mir doch was ich tun soll?“, schnell drückte sich Rin die Hände aufs Gesicht, er wollte nicht heulen, wollte nicht das ihn jemand sah oder hörte, doch er wusste langsam nicht was er tun sollte um die anderen zu überzeugen, konnte er das überhaupt?

Shiemi hatte Angst vor ihm, das sah er deutlich in ihren Augen, Shima war zwar freundlich doch zog auch er sich vor ihm zurück, Konekomaru behandelte ihn sehr feindselig, Kamiki bis jetzt noch recht gleichgültig, doch sie haben ihren Weg gefunden mit einander klar zu kommen, sie war noch die einzige die normal geblieben war.

Und Suguro? Ryuji... bei ihm fühlte er sich immer so wohl, ihm wollte er nah sein, warum musste ausgerechnet er ihn immer wieder fahlen lassen?

Warum konnte der ältere ihm nicht vertrauen, er war kein Dämon, er war nicht ihr Feind und würde es nie werden.

„Ich will doch nur mit dir zusammen sein, Suguro du Vollidiot.“, ein war ein flüstern, doch ihn selber traf es wie ein Schlag ins Gesicht.

Rin hatte es bis her selber nie erkannt, es nicht für möglich gehalten, doch er mochte den älteren, ja er mochte ihn sogar sehr, vielleicht zu sehr und genau deswegen tat ihm dessen Abweisung auch so weh.

Die Erkenntnis selber tat ihm jedoch in dem Moment noch viel mehr weh, als der kalte Wind welcher ihm ununterbrochen in das verheulte Gesicht schlug.
 

~Fortsetzung Folgt~
 

Sorry für die lange Abwesenheit, Stress, Sommer, Hitze usw. ich werde versuchen jetzt etwas regelmäßiger zu schreiben.

Sorry auch für die Fehler, hab noch keinen neuen Beta ~.~

Hoffe dennoch das irgendjemanden das Kapitel gefallen hat, ich würde mich wirklich sehr über etwas feedback freuen :3
 

LG

Harte Schale...

The fire in your eyes
 

Kapitel 6: Harte Schale...
 

„Ich will doch nur mit dir zusammen sein, Suguro du Vollidiot.“
 

Wie ein Mantra hatte sich die Erkenntnis in seinem Kopf festgesetzt und lies ihn die ganze Nacht nicht schlafen.

Er musste ständig darüber nachdenken was das genau zu bedeuten hatte:
 

„Ich will mit dir zusammen sein“
 

War es Rin selber den Bewusst was er da von sich gegeben hatte?

Unruhig drehte er sich von einer Seite auf die andere, fuhr sich immer wieder über das Gesicht und versuchte einzuschlafen, doch er konnte nicht, er konnte einfach nicht, so viele Fragen schwirrten im seinem Kopf herum.

Was war nur los mit ihm? Warum konnte er sich nicht von diesem Gedanken lösen, ein Gedanke der ihn noch mehr verunsicherte als alles andere.

Er mochte Suguro, ja das wusste er schon lange, dieser war ein toller Kerl, stark, klug und stand für seine Freunde ein.

Er wusste von Anfang an das er diesen Typen sympathisch fand, auch wen sie am Anfang ein paar Probleme hatten und gerne mit einander konkurrierten.

Doch jetzt war es anders, seit Gestern Abend, nein eigentlich schon länger war alles anders, seine Siecht auf den älteren war anders, einfach alles war anders.

Die nähe fühlte sich anders an, seine Stimme hörte sich anders an und auch seine Abweisung tat anders weh.

Sie durchbohrte sein Herz.

Rin drehte sich auf die Seite und blickte zu dem schlafenden Suguro rüber, welcher so nah und doch so fern für ihn war, dass er fast schon unerreichbar wirkte.

Warum musste das so kommen, wieso musste er sich ausgerechnet in ihn verlieben?

Bei dem Gedanken lief er rot an und zog die Bettdecke über sein Gesicht.
 

„Verlieben? Ich habe mich verliebt?“
 

Rin schüttelte den Kopf, nein das konnte nicht sein, oder doch... „Nein, nein, nein.. ganz sicher nicht und doch nicht in Suguro.. dieser Blödmann.. wieso... wieso ausgerechnet er?“

Egal wie oft Rin versuchte es zu leugnen, er kam jedoch immer wieder zum Entschluss das Suguro der coolste Kerl der Welt wäre und er dieser einfach verfallen war, oder zumindest fühlte er sich sehr zu ihm hingezogen.

Er konnte sich selber nicht beantworten seit wann es so war, oder seit wann er überhaupt mehr Interesse an einem Typen hatte statt an Mädchen.
 

„Was ist mit Shiemi, sie ist doch auch süß oder... also Hirn konzentriere dich auf sie.“
 

Doch er konnte sich nicht dazu zwingen, bei sich das selbe kribbeln in seinem Bauch auszulösen wie bei Suguro wen er an sie dachte. Nein bei ihr tat sich gar nicht und wen er an Kamiki dachte fühlte er einfach nur Dankbarkeit, dass sie zu ihm stand oder zumindest ihn nicht so feindselig behandelte wie andere.

Rin musste wohl akzeptieren das sein Herz für den Blödmann schlug der ihn wie einen lästigen Pickel behandelte... wobei so ganz stimmte es auch nicht, er hatte sich sorgen gemacht als der Dämon sie angegriffen hatte, zumindest dachte Suguro das sie Attackiert wurden.

Er war zu ihnen gelaufen, hatte Rin mit so viel Sorge in den Augen angesehen und auch später als sie alleine waren, machte er sich Gedanken ob Rin Krank oder Verletzt war, das musste doch auch etwas bedeuten.
 

„Vielleicht mag er mich ja doch... zumindest einbisschen.“
 

„Rin... es geht einfach nicht. Bitte, du musst es verstehen... ich muss die anderen beschützen! Ich darf mir keine Fehler erlauben... du bist... du bist ein Dämon... es tut mir leid.“

Das hatte er zu ihm vor ein paar Tagen gesagt und fest an sich gedrückt, so sehr das Rin ganz deutlich seinen wilden Herzschlag spüren konnte.

Was war es also das Suguro davon abhielt sein Freund zu sein?

Gut in erster Linie war nicht mal klar ob der ältere auch an dem männlichem Geschlecht Interesse hatte, aber Rin wäre doch schon zufrieden wen sie wieder Freunde sein konnten.
 

„Wäre ich das wirklich?“
 

Schallte sofort die Frage in seinem Kopf. Würde er nicht immer mehr wollen, jetzt wo er wusste das er etwas für Ryuji empfand?

Er wusste es nicht, er hatte noch nie für jemanden tiefe Gefühle empfunden die ihn sogar Nachts nicht schlafen ließen und seine Gedanken immer wieder um die Person kreisen ließen.

Nein vermutlich wäre er auf Dauer damit nicht zufrieden und würde mehr wollen und dann würde Suguro ihn erneut hassen.

So würde sich also nichts für ihn an der Situation ändern und vielleicht war es doch besser das Suguro ihn dafür hasste was er war, ein Halbdämon dessen Existenz er verabscheute, statt für seine Gefühle die er nicht erwidern und nicht verstehen konnte.
 

Erst als er langsam zu dämmern begann fiel Rin in einen traumlosen Schlaf, der kein bisschen erholsam für ihn gewesen war.

Müde rollte er seine Matte zusammen, schlenderte zum Bad und verrichtete halbherzig die Morgenpflege.

„So Team aufgepasst. Wir werden uns heute aufteilen, Kamiki und ich werden zu der Hütte der verstorbenen Exorzistin fahren, um mehr Informationen zu finden was die Ursache dafür ist das sie zu einem Dämon geworden ist.“, erklärte ihnen Shura beim Frühstück den Plan, sie mussten nun fest davon ausgehen das die junge Exorzistin wirklich der Dämon war und das sie Paare aus Neid und Missgunst angriff.

Daher war es sicherer wenn sie beim Patrouilliere sich Gleichgeschlechtlich aufteilten.

„Du und Rin bleibt hier und bewacht die Gegend, so etwas wie Gestern darf nicht mehr passieren, noch einbisschen und wir hätten den Mann verloren.“, sie war etwas angefressen das die Mission nun doch länger dauerte als geplant und der Dämon leider schlechter aufzuspüren war als erwartet.

„Sicher das die beiden Streithähne nicht auch für ein Liebespaar gehalten werden könnten?!“, lachte Kamiki und erntete wütende, fast schon mordende Blicke seitens Suguros.

Rin jedoch verschluckte sich an seinem Brötchen und musste gegen die drohenden Erstickung ankämpfen, irgendwann war Shura so nett und klopfte ihm gegen den Rücken.

Wieso sagte sie so etwas, war das so offensichtlich das er für Suguro etwas empfand? Oh Gott, vielleicht wusste der ältere es auch und deswegen war er so abweisend zu ihm?!

Kamiki lachte auf und konnte nicht fassen das die beiden so unentspannt auf die Unterstellung reagierten: „Du kannst deinen Mordversuch jetzt auch wieder sein lassen Suguro, es war doch nur ein Scherz, ich traue Rin durchaus etwas mehr Geschmack zu.“ sie konnte es nicht lassen Bon noch etwas zu necken bevor sie sich erhob und ihre Sachen für die Fahrt packte.

„Also dann wir sehen uns dann heute Abend, baut bloß keinen misst.“, amüsiert hatte Shura das ganze von der Seite beobachtet: „Und macht euch etwas locker, sonst könnte man wirklich glatt denken ihr seit ein streitendes Ehepaar.“ sie lachte auf als den Jungs erneut die Gesichtszüge entglitten.

„Das ist überhaupt nicht komisch. Machen sie endlich das sie hier weg kommen.“, rief Bon seiner Lehrerin wütend zu und schmiss die beiden Frauen praktisch aus der Hütte.
 

Rin räumte gerade den Tisch ab als Ryuji zurück in die Stube stampfte und etwas unverständliches vor sich hin brummte.

„Nimm ihnen das nicht so krumm, das war doch ganz klar ein blöder Witz gewesen. Du solltest das wirklich nicht so eng sehen.“

Versuchte Rin den anderen zu beruhigen, doch als Suguro sich zu ihm drehte und Rin mit einem mörderischen Blick beäugte, zuckte dieser leicht zusammen.

War das für den älteren wirklich so schlimm und lag das jetzt an ihm selber oder generell an der Unterstellung er könnte etwas mit einem Kerl haben?

„Ich soll mich locker machen? Ja tut mir ja leid das ich das alles nicht so witzig finde Okumura... also ob ich jemals etwas mit einem.. einem... Dämon anfangen würde... was für eine absurde Scheiße.“, schrie er Rin an was diesen immer kleiner werden lies.

Suguro sah ihn also nicht mal mehr als Kerl, nein er war einfach nur ein Dämon, ein Dämon und nichts anderes mehr für den älteren.

Wut breitete sich in ihm aus, wie konnte dieser es nur wagen ihn so zu behandeln? Er hatte auch Gefühle und verdammt gerade fühlte es sich an als würde sein Herz in tausend Stücke gerissen werden.

„Du bist ein... verdammter Blödmann, fahr zur Hölle, verdammt noch mal. Wie kannst du es wagen mich als Dämon abzustempeln und mir meine sämtliche Existenz als Mensch zu entreißen?!“

Wütend schrie Rin den anderen an, schmiss dabei die Teller und Tassen die er noch gerade vom Tisch weggeräumt hatte nach ihm.

„Ich bin ein Mensch, genau wie du. Ich habe Gefühle, genau wie du. Ich bin ein Kerl, genau wie du. Nichts an mir ist anders als an dir. Ich atme die selbe Luft, esse die selbe Nahrung und brauche genau so Schlaf und Erholung, genauso wie ein normaler Mensch und auch ich kann für jemand Anderen Gefühle empfinden.“

Schrie er weiter und pfefferte die letzte Tasse in seine Richtung, die genau so wie die anderen Ryuji verfehlte.

„Du bist so ein... Arschloch.“, am Ende wurde Rin ruhiger, er stampfte an dem älteren vorbei, schnappte sich seine Sache und begab sich aus der Hütte, die Luft wurde ihm eindeutig zu stickig im Raum geworden.
 

Tief schob er seine Hände in die Jackentasche, Tränen rollten hin und wieder über seine Wangen, welche er sofort weg wischte und sich wütend dazu zwang die Zähne zusammen zu beißen.

Er würde nicht heulen, nein diesen Gefallen würde er Ryuji nicht geben, dieser Blödmann hatte es gar nicht verdient das er sich Gedanken um ihn machte, das er sich dessen nähe wünschte, das er sich wünschte sein Freund zu sein und das er um ihn weinte.

Nein er hatte es nicht verdient das Rin ihn mochte, das Rin ihn liebte und das er ein schlechtes Gewissen verspürte, weil er Ryuji angeschrien hatte.

„Dieser verdammter Blödmann.“

Rin blieb wieder stechen, fest ballte er die Hände zu Fäusten und versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten, doch es klappte nicht.

Ohne Gnade und Rücksicht auf Verluste rollten sie über sein Gesicht und egal wie oft er sie weg wischte es kamen immer und immer mehr.

„RIIIIN!“

Geschockt zuckte der schwarzhaarige zusammen als er die Stimme des älteren weiter hinter sich hörte.

Schnell wischte er sich erneut über das Gesicht, er durfte nicht sehen das er geweint hatte, er durfte nicht sehen wie sehr ihn der Streit mitgenommen hatte.

Stur blieb er mit dem Rücken zu Suguro stehen und starrte in den Himmel, vom welches sanfte Schneelocken auf ihn nieder fielen.

„Rin, ich rufe nach dir, hörst du mich den nicht?!“

Dieses mal stand Ryuji fast bei ihm, er konnte die Stimme klar und deutlich hören, dennoch drehte sich Rin nicht um, nein wen er was von ihm wollte dann sollte er seinen Hintern gefälligst zu ihm bewegen.

„Okumura verdammt.“, eine Hand packte ihn an der Schulter und versuchte ihn mit Gewalt um zu drehen, doch er blieb standhaft und löste sich sofort.

Wütend presste Suguro die Lippen auf einander, wieso musste der jüngere nur so verdammt stur sein?

„Okumura... ich... ich musste gerade noch den ganzen Misst weg räumen den du fabriziert hattest. Wieso bist du auch abgehauen, wir sollten doch zusammen Patrouilliere gehen.“

War das sein ernst? Er machte ihm wirklich vorwürfe? Fragte ihn ernsthaft warum er weg gelaufen war? Warum er wütend war?

Knurrend drehte sich Rin herum und knallte Suguro mit der Faust in Gesicht, welche ihn nach hinten taumeln und umfallen lies.

„Ist das den ernst? Du wagst es mir Vorwürfe zu machen, nach dem du mich die letzten Wochen wie den unbedeutenden Dreck unter deinen Schuhen behandelt hast?“, schrie er los und erblickte Suguros fassungsloses Gesicht.

„Ich habe nie von dir verlangt das du mich magst. Das du alles gut findest was ich tue oder wie ich handle. Ich wollte doch nur dein Freund sein, aber du behandelst mich wie einen Verbrecher, dabei habe ich doch nie einem von euch etwas getan und das konnte ich auch nicht, ihr seit meine Freunde verdammt noch mal. Ich mag doch jeden einzelnen von euch, jeder einzelne von euch bedeuten mir einfach alles. Ich würde mein Leben riskieren um euch zu beschützen, egal ob Shima, Kamiki, Shiemi, Konekomaru oder dich. Jeden von euch würde ich mit meinen Leben beschützen, weil ihr mir wichtig seit. Weil ich wie jeder anderer Mensch Gefühle habe und euch mag und auch dich mag ich Suguro, du Blödmann. Hörst du, ich mag dich.“

Tränen kullerten ihm erneut über das Gesicht, wieso verstand der ältere es einfach nicht? Sah er den wirklich nicht das Rin ihn und die anderen mochte, das er Suguro besonders gern hatte?

Das Schneetreiben nahm zu, ein leichter Sturm erfasste die beiden Jungs, doch Rin ignorierte es, es war ihm gerade so egal ob sie vom Schnee erfasst wurden oder nicht, er war wütend und enttäuscht.

„Rin ich... der Schnee...“

„Sei still... du nimmst mich doch kein bisschen ernst. Du tust zwar so als würdest du dir sorgen machen, als würde dir mein Wohl irgendwie wichtig sein, doch in Wahrheit bin ich dir egal und am liebsten würdest du mich doch los werden.“

Ryuji rappelte sich langsam auf, es bereitete ihm sorgen wie sehr der Schnee in so kurzer Zeit zugenommen hatte.

„Rin bitte hör mir zu, dass alles tut mir leid, ich... ich werde dir alles erklären aber jetzt...“

„Was gibt es den da zu erklären?“, rief der jüngere zurück, er wollte Ryujis Ausreden nicht hören, dieser wollte doch nur sein Gewissen bereinigen.

„Es gibt so vieles was ich dir sagen muss... du musst mir nur vertrauen.“, rief Suguro und versuchte nach Rins Hand zu greifen um diesen von sich zu ziehen, den der Sturm baute sich deutlich hinter dem Halbdämon auf.

„Las mich... wieso sollte ich dir vertrauen, du hast mir doch auch nie vertraut.“, schrie er erneut und zog seine Hand zurück, schritt ein paar Schritte zurück und erst jetzt fiel ihm auf das der Schnee, sich wie eine Wand hinter ihm aufgebaut hatte.

„Rin... komm da weg, der Dämon... nimm meine Hand.“

Ryuji streckte seine Hand dem anderen entgegen, doch Rin konnte sie einfach nicht erreichten, gerade mal ihre Fingerspitzen schafften sich kurz zu berühren.

„Suguro... ich kann mich nicht rühren.“

Panisch blickte Rin zu seinen Beinen welche im Schnee festzustecken schienen, sein Blick glitt wieder zu Suguro welcher immer noch versuchte ihn zu erreichen.

„Lauf weg Suguro, lauf.“

„Von wegen, ich lasse dich nicht zurück.“

Dann zog Bon das Kurikara hervor welches Rin bei seinem Aufbruch vergessen hatte mit zu nehmen: „Greif nach dem Schwert.“ rief er und streckte es Rin entgegen.

Er brachte ein paar versuchte um dieses in die Hände zu bekommen, doch noch bevor er den Griff ergreifen und das Schwert ziehen konnte, umschloss ihn eine dichte, weiße Schneeschicht und verschlang ihn samt dem Schwert.

Geschockt starrte Suguro die dicke Eisschicht an welche Rin vor seinen Augen verschluckt hatte.

„Nein... nein... Rin... Rin...“

Er wollte zu ihm laufen, fiel hin, rappelte sich nur schwer wieder auf und lief erneut rüber, was ihn wieder zum stürzen brachte.

Ryuji schaffte es mit viel mühe zu dem dichten Berg aus Eis zu gelangen, sofort begann er mit seinen Händen gegen die dichte Wand zu schlagen und Eisstücke abzutragen.
 

„Rin halt durch, Rin hörst du mich?! Halt durch, ich hole dich da raus, ich hole dich da heraus, halt durch.“
 

Rief er immer und immer wieder verzweifelt gegen die dicke Eiswand, hinter welcher Rin von dem Dämon gefangen gehalten wurde.
 

~Fortsetzung Folgt~

Blaue Flammen

The fire in your eyes
 

Kapitel 7: Blaue Flammen
 

Rote , dicke Flecken besudelten den weißen Schnee, tiefe Einkerbungen zerstörten die perfekte Wand aus Eis, die für Rin als die letzte Ruhestätte dienen sollte.

Hier sollte er sich schlafen legen, für immer und von der Welt und all seinen Kummer befreit.

Hier gab es Niemanden der ein Problem damit hatte das er ein Halbdämon war, oder ein Versager in der Schule.

Hier gab es nur den schützenden Schnee und die warmen Händen die sich um ihn schlangen und in eine feste Umarmung zu sich zogen.

Sein Herz setzte für einen Moment aus.

Was war das? Waren das wirklich Arme die er da spürte?

Er wollte seine Augen aufreißen, sehen was um ihn herum geschah, doch er schaffte es nicht, seine Lieder fühlten sich an als wären sie aus Blei und sein Mund mit Kaugummi verklebt.

Wo war er? Wieso war es hier so warm?

Rin versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, irgendwas was ihm weiter helfen konnte, doch alles wirkte so verschwommen, als würde er durch milchiges Glas hindurch blicken.
 

„Schlafe ich?“
 

Das konnte doch sein, oder? Vielleicht war das hier nur ein Traum, ein ganz normaler Traum, wo er weder sehen und noch sprechen konnte.

Dieses Gefühl war nicht neu für ihn. Er hatte vieles nicht gesehen und vieles blieb für ihn verborgen. Sein Bruder der zum Exorzisten ausgebildet wurde und mittlerweile auf einen so hohen Rang war, das er eine eigene Klasse leiten konnte.

Niemand hatte ihm die Wahrheit gesagt und er selber, hatte es nie gesehen, die Veränderungen, die Ängste und Wunden die Yukio immer wieder durch die harte Ausbildung von sich trug.

Warum war er nur so Blind?

Wieso hatte er sich selber nie richtig gesehen? Jedes mal wenn er in den Spiegel blickte, wen genau erblickte er da eigentlich? Sich selbst? Jemanden den er sich selber ausgedacht hatte? Sein „Wunsch“ Ich?

Es stimmte doch etwas nicht mit ihm, doch er wollte es nicht wissen, nicht sehen und auch nichts darüber hören.

Ja er war schwierig und lies sich immer wieder von dummen Aktionen ablenken und mitreisen, doch sowas passierte doch vielen Jugendlichen, oder?

Warum musste er einer von denen sein, die nicht normal sein konnten?

Sooft wollte er Fujimoto fragen warum er anders war und doch, er hat es nie getan, warum nicht?
 

8i]„Ich hatte Angst.“
 

Ja es stimmte, es stimmte.... es stimmte.

Er hatte einfach nur Angst. Angst vor der Wahrheit, den er hatte es gespürt, tief in sich begraben das er nun mal nicht so war wie andere, so wie Yukio un das, das wollte er einfach nicht hören.

Dieser Traum war seltsam, nichts um ihn herum geschah, nichts um ihn herum schien eine Bedeutung zu haben.

Warum? Wollte sein Unterbewusstsein ihm zeigen wie egal mittlerweile alles geworben war, dass er abgestumpft wäre und die Welt ihm nichts mehr zu bieten hatte als Gleichgültigkeit?
 

„Nein... Yukio... ich habe Yukio und Kuroh."
 

Solange es die zwei noch gab, konnte alles doch gar nicht so schlimm sein, konnte alles noch irgendwie zum guten gewendet werden.
 

„Da bin ich sicher.“
 

Der griff um seinen Körper wurde fester, so das es zu schmerzen begann. Warum konnte er jetzt nicht aufwachen, warum konnte er die Augen nicht öffnen?

Erneut versuchte er sich zu befreien, die Augen zu öffnen und etwas zu sagen, doch es funktionierte nicht. Was hinderte ihn nur daran?
 

„Rin, halte durch, Riiin!“
 

Was war das für eine Stimme? Er kannte sie, ja er kannte sie ganz bestimmt. Doch wieso hörte sich diese Person nur so verzweifelt an? War den irgendwas passiert? Was stimmte nur mit seiner Erinnerung nicht, warum wies diese nur so viele Lücken auf, er verstand es nicht, es musste doch einen Grund haben war er scheinbar im eigenem Traum eingeschlossen war.
 

„Rin ich hole dich da raus, halt durch!“
 

Hörte er die Person erneut rufen.

Ihn raus holen, aber woher? Aus seinem Traum? Aus seinem Gefängnis? Wenn er sich doch bloß besser Erinnern könnte, doch es klappte irgendwie nicht.
 

„Okay, konzentriere dich. Du kennst diese Stimme, du kennst sie gut... warum löst sie nur so ein seltsames Gefühl ihn mir aus...“
 

So langsam aber sicher wurde er unruhig. Der Gedanke das es hierbei sich nicht um einen Traum handeln konnte, wuchs mit jeder Sekunde.

Ein bedrohliches Gefühl stieg in ihm hoch. Wurde er gefangen gehalten?

Er musste sich konzentrieren, einen losen Faden in seiner Erinnerung finden die er folgen konnte.

Schnee...

War das erste was ihm in den Kopf schoss. Warum?

Aber logisch, es war Winter und bald stand auch Weihnachten vor der Tür, er hatte Yukio sogar schon ein Geschenk gekauft und auch für Kuroh hatte er extra Katzenminze besorgt um Schnaps draus zu machen, ob es jedoch so gut wurde wie das vom Alten, das bezweifelte er etwas.

Aber dies, dies konnte es nicht gewesen sein, es war sicherlich nicht der Grund warum er an Schnee dachte, da musste es noch was anderes geben.
 

„Der Schnee ist zu dicht, ich komme nicht durch.“
 

Dieses mal war es eine andere, dumpfe Stimme die er da hörte... eine Frau und sie sprach über den Schnee.

Aber was meinte sie? Der Schnee war zu dicht und wo würde sie nicht durch kommen?

Sein Kopf begann an zu schmerzen und eine schreckliche Erschöpfung übernahm seinen Körper. Was war nur los mit ihm, warum fühlte er sich nur so schlapp an? Er wollte nur noch schlafen, einfach nur schlafen.
 

„Aber wir müssen etwas tun. Er ist schon seit zehn Stunden im Schnee gefangen.“, rief Suguro verzweifelt aus und versuchte weiter mit den Händen den Schnee und das Eis abzutragen, das seine Hände bluteten und schmerzen ignorierte er, die Wut in ihm loderte einfach zu stark um sich über sowas Gedanken machen zu können.

„Suguro, hör auf. Es bringt nichts sich selber zu verletzen.“ Shura wollte ihn zur Seite ziehen, doch der Junge blieb Stur.

Er fühlte sich verantworten, wenn er nicht sowas dummes zu Rin gesagt hätte wäre das alles sicherlich nicht passiert. Wenn er Rin jetzt verlieren würde, dann könnte er ihm nie sagen was er wirklich fühlte... dann könnte er nie wieder sein Lächeln sehen.

/Ich bin so ein Blödmann./ schimpfte er mit sich selber und schnappte sich ein Spaten um durch die dickeren Schichten zu gelangen.

„Du darfst dich nicht selber bestrafen.“ versuchte es Shura erneut, doch auch sie klang alles anderes als gefasst, sorgte schwang in ihrer Stimme mit.

Was sollten sie tun, Rin konnte bereits tot sein, noch nie hatte es der Dämon geschafft jemanden so lange gefangen zu halten.

Neben ihr hörte sie Kamiki schluchzen, welche immer wieder mit Hilfe ihrer Füchse versuchte durch den Schnee zu dringen: „Wir müssen doch etwas tun.“ hörte sie das Mädchen zittern sagen.

Ja sie hatten angst und das berechtigt, denn wenn nicht endlich etwas passierte, dann würde Rin... dann würde er wirklich sterben.

Shura beschwor erneut ihr Schwert, mit einem hohen, festen Sprung stürzte sie auf das Eis, doch viel bröckelte davon nicht ab.

Kamiki fiel erschöpft und weinend zu Boden, sie war am Ende ihrer Kräfte und der kalte Schweiß lief ihr über das Gesicht, während ihre panischen Augen sich auf die Schneewand richteten.

„Wir... wir haben versagt.“ kam es leise über ihre Lippen, worauf sie sich eine Hand vor den Mund drückte, als hätte sie angst sie mit diesen Worten zu verfluchen.

„Red nicht so ein Blödsinn, wir holen ihn daraus.“, schrie sie Suguro an, dessen Händen den Spaten kaum noch halten konnten.

Warum musste es ausgerechnet jetzt auch noch so stürmen? Die Rettungskräfte kamen nicht zu ihnen durch, es war dunkel und der Weg kaum passierbar.

Wie zu einer Eissäule erstarrt blieb Shura an Ort und Stelle stehen, während Ryuji erneut seine wunden Händen zum graben verwendete.

Sie hatte versagt, sie konnte nicht auf ihre Schüler aufpassen. Wie konnte das nur passieren?

„Oh Gott, Rin.“ Shura lies sich auf die Knie fallen und vergrub das Gesicht in ihren Händen: „Wach auf.“ flüsterte sie: „Hörst du?! Wach auf, wehre dich!“ schrie sie der dichten Eisschicht entgegen, was auch Kamiki aus ihrer starre löste.

„Riiiin, bitte!“, rief das Mädchen mit allem was sie hatte und brachte Ryuji dazu mit dem graben aufzuhören.

Seine Händen lagen ruhig auf dem Eis, während sein Blick wütend auf dieses gerichtet war: „Okumura... Rin, ich schwöre dir wenn du jetzt drauf gehst vergebe ich dir das nie! Hörst du, ich werde es dir nicht vergeben! Ich werde es dir nie verzeihen, wenn du nicht endlich aus diesem scheiß Eisblock heraus kommst!“ schrie er aus vollem Halse und begann mit den zitternden Fäusten gegen die Schneewand zu schlagen.
 

Eine Erschütterung war zu spüren, dann noch eine und noch eine, die ihn langsam aber sicher aus seinem fast schon komatösem Zustand heraus holten.

Was war los? Da waren diese Stimme wieder, doch dieses mal hörten sie sich anders an, wütend statt verzweifelt.

Waren sie wütend auf ihn?

Kopfschmerzen unterbrachen seine Gedanken und für einen Moment wollte er sich dem Schlaf wieder hingeben, doch dann schoss ihm ein Name durch den Kopf.
 

„Ryuji!“
 

Suguro, ja sie waren zusammen unterwegs, im Schnee... auf einer Mission. Ja so war es, sie suchten einen Dämonen.
 

„Ein Dämon der mich im Eis gefangen hält.“
 

Und plötzlich war alles so klar und einfach. Rin schlug seine Augen auf und endlich erkannte er wo er sich befand.

In einer Kugel aus einer dicke Schicht Eis und Schnee. Sein Blick wanderte seinen Körper entlang, zwei blasse, blaue, mit Eis bedeckten Arme schlangen sich um ihn. Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken, was dazuführte das ihm bitterlich kalt wurde.

Leicht zog Rin sich zusammen und weißer Rauch drang ihm aus dem Mund, es war so furchtbar kalt.

„Suguro... du bist hier...“, brummte Rin und am liebsten hätte er Gelächelt, wenn sein Gesicht sich nicht so verdammt eingefroren angefühlt hätte.
 

„Ja, dein Liebster ist hier.“ hörte er eine weibliche Stimme hinter sich sagen, was erneut ein Schauer in ihm auslöste.

Nur langsam und zitternd drehte sich Rin nach hinten, wo er das lächelnde Gesicht des Dämons erblickte.

„Aber ich lasse dich nicht gehen. Ich will das du für immer bei mir bleibst.“ ihr Griff wurde fester, was Rin dazu brachte sich mit den Händen gegen sie zu stemmen.

„Aber ich will das nicht.“ knurrte er und versuchte sich los zu lösen, was jedoch schwerer war als gedacht.

Er konnte seine Hände kaum bewegen, sie waren steif und verkrampften sich schmerzlich.

Sein Schwert, er hatte es hier, doch es brachte ihm nichts, wenn er es nicht ziehen konnte.

„Willst du etwa wirklich in diese grausame Welt zurück, die Welt die mir meinen Liebsten genommen hat?!“ dieses mal klang ihre Stimme bedrohlicher und ihren hellen, kalten Augen blickten Rin durch-dringlich an: „Eine Welt die dir, nie eine wirkliche Chance geben wollte.“

Vielleicht hatte sie recht, vielleicht war es einfach sich hier und jetzt einfach fallen zu lassen, doch dann dachte er an Suguro... bevor Rin von der Lawine eingeschlossen wurde, wollte dieser ihm etwas wichtiges sagen und alleine dies zu hören, alleine dafür würde es sich lohnen zu kämpfen.

„Eine Chance muss man sich zuerst selber geben.“, knurrte Rin zurück, was sie jedoch alles andere als überzeugte.

Sie rammte ihre langen Krallen in seinen Rücken, wenn er nicht freiwillig bleiben wollte, so würde sie ihn mit Gewalt festhalten.

Er sollte bei ihr bleiben und der Ersatz für ihren Liebsten sein.

Schmerzlicht schrie Rin auf, er konnte spüren wie warmes Blut seinen Rücken entlang glitt, lange konnte er das ganze hier nicht durchhalten.
 

„Ich muss was unternehmen.“
 

Dachte er sich und kniff die Augen zusammen, er musste sich auf seine Flammen konzentrieren, das Schwert konnte er jetzt nun mal nicht nutzen, also musste es so gehen, so oder er würde drauf gehen.
 

„Kommt schon Flammen!“
 

Fest konzentrierte er sich auf das Feuer in seinem Inneren, er konnte es sehen, die blauen Flammen, sie waren da, er konnte nach ihnen greifen, ihre wärme spüren.

Er wusste das sie das Zeichen seines Erbes waren, doch es war immer noch seine Entscheidung wie er sie einsetzte.

Als er die Augen wieder öffnete loderte ein Feuer in ihnen, bis er schließlich komplett in Flammen stand und den Dämon so dazu brachte ihn schreiend los zu lasen.

Dies nutzte Rin dazu um sich zu lösen, er griff nach seinem Schwert welches er endlich ziehen konnte, durch die innere Hitze die sein Körper durchströmte.

Mit einem gezielten Schwund durchbrach er die dichte Wand und stach dem Dämonen mitten durch die Brust was sie zum Fall brachte und an den Boden pinnte.

Für die anderen drei war es wie ein Wunder gewesen als das Eis blau zu leuchten begann und die Flammen aus dem inneren heraus loderten.

Ryuji hätte nie erwartet das er mal so froh sein konnte, diese blauen Flammen zu erblicken.

Das Eis zersprang und endlich erblickte er Rin vor sich, dieser blutete und konnte sich kaum auf den Beinen halten, doch er halte mit seiner letzten Kraft den Dämon unschädlich gemacht.

Erschöpft torkelte Rin ein paar Schritte bevor er ich auf die Knie fallen lies. Seine sieht war verschwommen, doch er konnte Ryujis Silhouette erkennen und dann hörte er seine Stimme, die plötzlich ganz klar und deutlich zu hören war.

Dieser schlang seine Arme um ihn, wollte ihn wohl stützen: „Suguro... nicht.“ brummte Rin und versuchte sich zu lösen, doch gegen den Griff des älteren der ihn umarmte konnte er nichts ausrichten.

„Nicht doch... Suguro... die Flammen... sie brennen immer noch..“ er durfte ihn nicht anfassen, er wollte nicht das Suguro sich verbrannte.

Wo waren dessen Bedenken plötzlich hin?

„Keine sorgen, ich habe keine angst mehr.“ so zog er Rin fester an sich und lies zu das dessen blauen Flammen auch ihn vollkommen umschlangen.
 

~Fortsetzung Folgt~



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Liam-jaden
2019-07-25T17:57:01+00:00 25.07.2019 19:57
Meeeegggaaaa :))
Hoffe es kommen noch weitere Teile!!
Dein Schreibstil ist übersichtlich, so das man flüssig lesen kann. Dazu ist es nicht so überladen an Dingen die die Situation langweilig machen würden.
Von:  ChailaMing
2019-03-26T13:08:00+00:00 26.03.2019 14:08
Hey :)
Ich bin zufällig über die FF gestolpert und muss sagen, ich finde sie richtig gut!
Sie ist ja schon älter, aber ich hoffe, sie geht noch weiter!
Mich interessiert es, wie es mit Bon und Rin weiter geht :)

LG Chaila
Von:  sasunaru8
2018-07-11T19:41:22+00:00 11.07.2018 21:41
hey cool das du weiter schreibst
ich muss sagen deine geschichte finde ich richtig gut
mach weiter so bitte
mal gucken wie es mit rin und denn anderen weiter läuft
mach schnell weiter
ein schön abend noch
Von:  ultraFlowerbeard
2016-05-28T14:14:03+00:00 28.05.2016 16:14
Ich hoffe doch es geht weiter
Von:  lying_Cake
2016-05-16T13:29:19+00:00 16.05.2016 15:29
Hab die FF gerade entdeckt. Hoffe es geht bald weiter *-* Ich mag deinen Schreibstiel.
LG
Von:  SasuLaw25
2016-04-05T17:42:27+00:00 05.04.2016 19:42
Tolles Kapitel bin gespannt ob Bon es schafft Rin zu retten. Auch was er mit Rin klären will.
Bis zum nächsten
Lg
Von:  Celty-Chan
2015-12-06T22:01:31+00:00 06.12.2015 23:01
Bitte schreib weiter
Von:  Blonde_Hexe
2015-08-20T06:06:11+00:00 20.08.2015 08:06
Hallo^^

schön, dass du weiter schreibs! Ich bin gerade über deine Geschichte gestolpert, weil ich mich gerade durch Blue Exorcist wühle *___* klasse Serie und Manga.

Und deine Geschichte ist wirklich gut!
Du beschreibst die Umgebung und die Charas. Du triffst sie finde ich auch sehr gut!
Jeder ist klar und deutlich beschrieben und benimmt sich so wie in der Serie.
Gefällt mir wirklich gut.

Du nimmst auch ihre Gedanken mit rein, so dass man sich indie Figuren versetzen kann und mit ihnen mitfühlt...
Man kann beide seite verstehen und denkt sich bloß: IDIOTEN! Ihr seid Freunde und sollt mehr werden
*hüstel*

Sehr schön war auch in diesem Kapitel wie Kamiki mit Rin redet (eine ähnliche Szene gibts ja im Manga, als sie im Flieger sitzen und sie meint: du bist mir wurscht. Viele Exorzisten sind mit Dämonen verwandt. Bilde dir nichts drauf ein) und sich neben ihn setzt. Herrlich!!!!

Ich hoffe wirklich, dass du bald weiter schreibst! Würde mich sehr freuen, da man gute Geschichten kaum findet ~.~
Von:  DragonWolf2019
2015-02-06T17:00:41+00:00 06.02.2015 18:00
was schon zu ende D: neiin ich habe mich gerade so schön reingelesen xD ma ja weiter bitte. Mir gefällt das so gut.
Von:  Admiral_Chaos
2014-11-05T19:36:59+00:00 05.11.2014 20:36
Die Geschichte ist echt toll geschrieben. Man merkt richtig die Gefühle der beiden und kann mitfiebern.


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