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Das Spiel - Neustart

Taichi Yagami x Yamato Ishida
von

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Level 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Level 2

Yamato saß in seinem Zimmer und ließ das letzte Wochenende nochmals Revue passieren.

Wie ging es nun weiter? Was sollte er tun, nachdem Tai ihm das gesagt hatte?

Er stand auf, ging in die Küche und schaltete das Radio ein. Dann setzte er Kaffee an und warf lustlos einen Blick in den Kühlschrank, der ihn mit gähnender Leere begrüßte. Na ja, eigentlich hatte er sowieso keinen Hunger.

Ein paar Minuten später saß er am Tisch, trank seinen Kaffee mit zwei Stück Zucker und starrte abwesend aus dem Fenster. Die Uhr zeigte an, dass es bald Zeit war, sich auf den Weg zu machen. Yamato stellte seine Tasse in die Spüle, griff im Flur nach seiner Jacke und der Tasche, zog seine Schuhe an und verließ die Wohnung.
 

Am Schultor wartete Taichi bereits auf ihn. In der ersten Stunde hatten sie Geschichte. Die beiden setzten sich auf ihre Plätze in der hintersten Reihe. Der Unterricht begann.

Taichi sah zu seinem Freund hinüber, der einen MD-Player aus der Tasche kramte und die Kopfhörer unter seinem Haar verbarg. Er gähnte und schaute nach vorn, wo der Lehrer die Rollläden herunterließ und den Fernseher einschaltete. Dann streckte er sich und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Die anderen Schüler saßen an oder lagen auf ihren Bänken und dösten, während auf dem Bildschirm eine Dokumentation über den Zweiten Weltkrieg vorbei flackerte.

Gelangweilt wackelte Taichi unentwegt mit dem Fuß, sodass sein Stuhl quietschte. Schließlich warf Yamato ihm einen Stift an den Kopf, um ihm Einhalt zu gebieten.

"Das nervt."

"Schon gut", entgegnete Taichi mürrisch und hörte auf. Kurze Zeit später fing er jedoch erneut damit an. Sofort ruckte Yamato sein Pult zu ihm hinüber. Das kratzende Geräusch ging im Maschinengewehrlärm aus den Lautsprechern unter. Hart trat er gegen das Bein seines Freundes und fuhr ihn flüsternd an:

"Hör auf."

"Nö", antwortete Taichi herausfordernd. Das Ganze begann ihm zu gefallen.

"Wie du willst."

Langsam fuhr Yamato mit seiner Hand an der Innenseite von Taichis Oberschenkel entlang, bevor er ihm mit einer schnellen Bewegung zwischen die Beine griff. Dieser keuchte erschrocken, während Yamato ihm bereits die Hose geöffnet hatte und mit seinen Fingern in die Boxershorts glitt, sodass sein Freund ein Stöhnen unterdrücken musste. Die Bewegungen, mit denen er ihm einen runterholte, wurden schneller. Taichi wollte ihn am Handgelenk festhalten, doch zog er schmerzlich die Luft zwischen den Zähnen ein, als Yamato den Druck verstärkte.

Jener flüsterte nun: "Es gibt kein Entkommen", während er mit Unschuldsmiene und einem leichten Lächeln nach vorn schaute.

"Das wirst du bereuen", presste Taichi hervor, wobei sein Atem stoßweise ging.

"Welch große Worte, in deiner Lage...", entgegnete Yamato süffisant.

Taichi konnte nichts mehr erwidern. Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte, seine Erregung zu verbergen, indem er seinen Kopf auf die Tischplatte sinken ließ. Er kniff die Augen zusammen, als Yamato den Rhythmus weiter verschnellerte.

"Ich würde an deiner Stelle nicht so laut atmen", sprach dieser mit gedämpfter Stimme und zynischem Unterton, "sonst bekommt der Lehrer noch etwas von deinen Vorlieben mit."

Die Stimme des besagten Lehrers erklang:

"...Hier sind nun die Transportzüge zu sehen. Zur damaligen Zeit wurden nicht nur Juden in die KZs deportiert, sondern auch behinderte und homosexuelle Menschen."

Yamato stockte für einen Moment in seiner Bewegung, als er die Worte vernahm, dann jedoch zuckte er mit den Schultern und fuhr fort. Taichi schluckte hart und unterdrückte ein Stöhnen.

"Yagami, geht es Ihnen nicht gut?", fragte der Lehrer und bedachte Taichi mit einem besorgten Blick. "Und was ist mit Ihnen, Ishida? Warum haben Sie Ihr Pult verrückt?"

"Alles in Ordnung", versicherte Yamato rasch, "ich wollte mich nur erkundigen, wie es ihm geht, weil Taichi so zusammengekrümmt dasaß. Er hat wohl Bauchschmerzen, würde dem Unterricht aber dennoch folgen wollen."

"Sehr löblich", antwortete der Lehrer und wandte sich wieder dem Fernseher zu.

Yamato beugte sich zu seinem Freund hinüber und flüsterte ihm ins Ohr:

"Dafür bist du mir etwas schuldig."

Die Schulglocke ertönte. Yamato zog seine Hand zurück und stand auf. Während Taichi wie versteinert sitzen blieb, den Kopf noch immer auf der Bank, ging er Richtung Tür. Schließlich drehte er sich noch einmal um und sagte mit einem Grinsen:

"Ich gehe mir etwas zu trinken holen. Willst du auch was? Etwas Kaltes vielleicht, zur Abkühlung?"
 

Nach der Schule wartete Yamato auf Taichi. Als dieser den Schulhof betrat, rief er ihm gehässig entgegen:

"Der große Herr lässt sich tatsächlich dazu herab, auf das Fußvolk zu warten?"

"Was soll das denn heißen?"

"Am Freitag hattest du dich auch schon vorher aus dem Staub gemacht", antwortete Taichi kurz, während er auf das Tor zuging. Yamato packte ihn am Handgelenk und zog ihn zu sich herum:

"Hast du sie noch alle?! Du bist derjenige, der einfach gegangen ist."

"Wie hätte ich das denn tun sollen? Ich war noch im Schulhaus, weil mich der Lehrer zum Putzen verdonnert hat. Das habe ich dir aber gesagt."

Yamato zuckte mit den Schultern und zog seinen Freund hinter sich her vom Schulgelände.
 

"Und wie lange müssen wir warten, bis deine Leute kommen?"

"Vielleicht eine Stunde."

"Toll."

Taichi lehnte sich demonstrativ gelangweilt gegen das Mischpult.

"Geschichte war doch heute außergewöhnlich interessant", bemerkte Yamato mit hämischen Grinsen, "findest du nicht auch?"

"Was wolltest du denn mit dieser Aktion erreichen?"

"Rache."

Taichi rollte mit den Augen, dann fragte er neugierig:

"Da fällt mir ein; wie hast du dich eigentlich von dem Gürtel befreit?"

"Sich von einem Gürtel zu befreien ist nicht so schwer, wenn man weiß, wie es geht."

"Das klingt, als hättest du damit Erfahrungen."

"Was denkst du denn, was ich mit Anderen mache? Blümchensex?"

Yamato wandte sich ab, während sein Freund ihn düster ansah. Schließlich fragte Taichi geringschätzig:

"Dann konntest du dich doch schon vorher befreien."

"Ja." Mit dieser Antwort ging Yamato auf seinen Freund zu und griff ihm zwischen die Beine. Taichi erschrak, konnte aber nicht zurückweichen, da ihn das Mischpult in seinem Rücken daran hinderte.

"Das... ist heute... schon das zweite Mal", presste er stockend hervor.

"Gefällt es dir etwa nicht?", entgegnete Yamato gelassen und öffnete Taichis Hose. Dann drückte er ihm seine Lippen auf, drang mit der Zunge in dessen Mund. Taichi erwiderte den Kuss, der eher einem Kampf glich. Schließlich ließ Yamato von ihm ab und drehte ihn ruckartig um, sodass er sich am Mischpult abstützen musste. Er spürte, wie ihm die Hose heruntergezogen wurde.

"W-was tust du?"

Yamato antwortete nicht. Er hob seine Hand zum Mund und leckte über Zeige- und Mittelfinger, bevor er Taichi mit der anderen Hand leicht nach vorn drückte und ihm die Finger unsanft einführte. Dieser stöhnte laut auf.
 

Von draußen waren Stimmen zu hören. Schritte näherten sich dem Proberaum, die Tür wurde geöffnet und die Bandmitglieder der Teen-Age Wolves traten ein.

"Hey, Taichi. Was machst du denn hier?"

"Ich... äh..."

"Wo ist überhaupt Yamato?"

Taichi stand vom Sofa auf, sah die Anderen verlegen an und antwortete:

"Der ist im Bad."

In diesem Moment betrat Yamato das Zimmer und trocknete sich beflissen die Hände ab. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Schließlich sagte der Drummer:

"Hallo, Yamato. Und, was steht heute an?"

"Nichts mehr."

"Wie jetzt?"

"Ich steige aus."

Keiner antwortete. Taichi sah seinen Freund selbstgefällig an, als Yamato das Handtuch mit einer lässigen Bewegung auf die Couch warf. Plötzlich lachte der Bassist laut auf und wandte sich mit einem Kopfschütteln seiner Gitarre zu.

"Also dann... wir sehen uns." Mit diesen Worten ging Yamato in Richtung Tür.

"Ey, ist das wirklich dein Ernst?", fragte der Bassist ungläubig.

"Würde ich es sonst sagen?!", entgegnete dieser genervt und verließ mit Taichi im Schlepptau den Raum.
 

Die Dämmerung setzte bereits ein. Schweigend liefen die beiden Freunde nebeneinander. An einer Kreuzung überquerten sie eine Ampel und bogen in eine kleine unbelebte Gasse ein.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich dermaßen unter Kontrolle habe?", sagte Taichi beiläufig.

"Wie bitte?", entfuhr es Yamato drohend.

"Klar. Du machst schließlich alles, was ich von dir verlange", provozierte Taichi ihn weiter.

"Bild dir bloß nicht zu viel ein, Yagami. Ich habe das getan, weil ich es so wollte."

"Das beweist noch mehr, dass ich dich in der Hand habe."

"Hättest du wohl gern", entgegnete Yamato gelassen, "damit du dich mir nicht mehr so unterlegen fühlst."

Taichi blickte kalt zu seinem Freund, gab jedoch nichts zurück.

"Es ist doch so", fuhr Yamato fort, "du bist viel zu schwach, um mich jemals zu kontrollieren. Du schaffst es ja nicht einmal, mich zu befriedigen."

Taichi rammte ihm seine Faust in den Magen, sodass Yamato keuchend auf die Knie sank.

"Typisch", presste dieser atemlos hervor, "sobald dir der Verstand für intelligente Antworten fehlt, artikulierst du mit deinen Fäusten."

Sofort zog Taichi seinen Freund am Kragen zu sich hoch und schlug ihm rücksichtslos ins Gesicht. Yamato stöhnte schmerzlich auf und taumelte ein paar Schritte zurück. Als er sich wieder gefangen hatte, hielt er sich die brennende Wange und sagte ruhig:

"Du willst dich wohl an mir abreagieren, weil nicht alles so läuft, wie du es gern hättest."

Taichi kam erneut auf ihn zu und wollte schon zum nächsten Schlag ansetzen, als er innehielt. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.

"Und du möchtest scheinbar, dass ich deine masochistischen Gelüste befriedige."

Nach einem kurzen Moment erwiderte Yamato das Lächeln.
 

"Taichi! Es hat geklingelt. Machst du mal auf?", schrie seine Mutter durch die Wohnung.

"Ja!", brüllte Taichi zurück, schlurfte gemächlich zur Tür und öffnete.

"Na endlich", begrüßte ihn Yamato. "Das hat ja ewig gedauert."

"Es ist früh am Morgen. Was erwartest du?"

Taichi zog seinen Freund in die Wohnung, schloss die Tür hinter ihm und ging in Richtung Küche.

"Hey Tai, müssten wir nicht langsam los? Wir sind spät dran."

Dieser antwortete nicht und drückte Yamato in der Küche auf einen Stuhl. Dann nahm er eine Toastscheibe und warf sie mit der Aufforderung "Iss" auf einen Teller.

"Ich habe aber keinen Hunger."

"Dann eben nicht."

Taichis Mutter betrat in diesem Moment die Küche und fragte die beiden Jungen erstaunt:

"Warum seid ihr noch hier?"

"Der Lehrer ist krank. Die erste Stunde fällt aus", log Taichi. Yamato sah ihn verwundert an, schwieg aber. Frau Yagami verzog fragend das Gesicht.

"Bekommt ihr da nicht Aufgaben?"

"Die dürfen wir zu Hause machen."

"Seit wann gibt es denn so etwas?"

"Seit Neuestem", versicherte ihr Taichi beiläufig. Seine Mutter hob eine Augenbraue, zuckte dann jedoch mit den Schultern und ging.

"Jetzt habe ich doch Hunger", sagte Yamato und griff nach dem Toast.
 

Die beiden Freunde waren auf dem Weg zu Yamatos Wohnung.

"Du hast wohl keine Lust auf Schule?", fragte dieser und warf sich seine Schultasche lässig über die Schulter.

"Richtig erkannt."

"Warum müssen wir unbedingt zu mir gehen?"

"Bei dir ist doch nie jemand da. Dann kann uns auch niemand aus dem Haus werfen."

"Wenn's sein muss", entgegnete Yamato.
 

Die Tür fiel ins Schloss, zwei Schultaschen landeten in der Ecke. Herr Ishida war nicht da, für eine Woche auf Geschäftsreise im Ausland, wie Yamato sagte.

"Du kennst dich hier aus, Tai. Such dir eine Beschäftigung. Ich gehe wieder schlafen." Mit diesen Worten verschwand Yamato in seinem Zimmer.

Taichi folgte ihm kurzerhand. Er klopfte nicht an.

Yamato hatte sich unter der Decke zusammengerollt und achtete nicht auf ihn, während Taichi neben dem Bett auf die Knie ging und den Kopf gelangweilt auf das Laken sinken ließ.

"Hey, ist alles in Ordnung?", fragte Yamato liebevoll.

Taichi hob den Kopf, ließ den Blick aber weiterhin gesenkt und kletterte über seinen Freund hinweg, um sich unter die Decke zu legen.

"Was soll das denn werden?"

"Stört dich das?", nuschelte der Andere hinter einem Kissen hervor.

Yamato legte seinen Arm um Taichi und zog ihn an sich.
 

Gegen Mittag wachte Yamato auf und ging ins Bad. Nach einer Weile kam er zurück in das Zimmer. Als er sah, dass Taichi noch immer schlief, setzte er sich vorsichtig auf die Bettkante und strich seinem Freund durch die durcheinander geratenen Haare. Taichi blinzelte ihn verschlafen an.

"Hunger?", fragte Yamato leise.

Taichi lächelte.

"Eigentlich schon. Aber euer Kühlschrank ist sicher wie immer leer."

"Dann bestellen wir uns etwas. Zum Einkaufen habe ich jetzt keine Lust."

"Sushi."

"Von mir aus." Yamato griff teilnahmslos nach dem Telefonhörer.
 

Taichi brach seine Stäbchen auseinander.

Beim Essen sagte er plötzlich:

"Findest du das nicht widerwärtig?"

"Was?"

"Ich würde mich nicht von diesem abartigen Typen vögeln lassen." Taichi langte mit seinem Sushi über den kleinen Tisch, um den die beiden knieten, und ließ es in die Sauce fallen. Während Yamato dabei zusah, wie sein Freund das Sushi misshandelnd herumwälzte, legte er sein eigenes angewidert zurück auf die Platte. Dann antwortete er:

"Du scheinst ja echt darauf zu brennen, dass ich dich mal ranlasse."

"Besser ich als er." Taichi zuckte mit den Schultern und angelte mit den Stäbchen nach dem Sushi.

"Meinst du."

"Ja, meine ich."

Demonstrativ legte Yamato die Essstäbchen beiseite und sagte süffisant:

"Ich habe dir doch schon letztens gesagt, dass du mich nicht befriedigen kannst."

Taichi ließ das Sushi, welches er soeben essen wollte, auf den Teller fallen und blickte seinen Freund angriffslustig an. Dieser erwiderte den Blick herausfordernd, sodass Taichi die Essstäbchen sofort zur Seite legte und zu Yamato hinüberkam.

Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Er strich Yamato leicht über die Wange, griff schließlich nach dessen Kinn und zog ihn an sich. Der Kuss war fordernd. Gleichzeitig spürte Yamato die andere Hand seines Freundes an seinem Kragen. Ohne zu zögern, öffnete Taichi die oberen Knöpfe des Hemdes und schob es von Yamatos Schultern.

Er löste sich von ihm und betrachtete die blassen Narben auf der sich unregelmäßig hebenden Brust, bevor er sich wieder vorbeugte und mit der Zunge den Hals hinab zum Schlüsselbein fuhr. Die rechte Hand ließ er sanft über die einzelnen Schnitte gleiten.

"Wovon versuchst du mich eigentlich zu überzeugen?", fragte Yamato schwerer atmend. Er wich ein wenig zurück, als Taichi das Knie zwischen seine Beine schob. Dieser grinste leicht und nutzte die Situation, um seinen Freund zu Boden zu drücken. Erneut glitt er mit der Hand dessen Körper hinab, hielt am Hosenbund inne und öffnete die Knöpfe.

Yamato erfasste sein Handgelenk, sah ihn durchdringend an und fragte:

"Und du glaubst, dass ich dich einfach so gewähren lasse?"

Ruhig erwiderte Taichi den Blick. Dann ergriff er die Hand seines Freundes mit seiner eigenen und hielt sie fest, während er die andere unter den Bund von Yamatos Shorts schob.

"Du bist ganz schön dreist", presste der zwischen den Zähnen hervor, als er Taichis entschlossenen Griff um seine Erregung spürte.

"Sei still", flüsterte ihm Taichi heiser ins Ohr. Darauf folgend begann er langsam ihn zu stimulieren. Als er bemerkte, dass es Yamato weiter erregte, entledigte er seinen Freund der Hose und verschnellerte seinen Rhythmus.

"Sag mal, Yama, stehst du eigentlich auf Schmerzen?"

Dieser öffnete leicht abwesend die Augen.

Taichi lächelte. Ohne sein Tun einzustellen, schob er die freie Hand unter Yamatos Rücken und zog ihn an sich. Seine Lippen berührten die seines Freundes. Er biss ihn leicht, während seine Fingernägel über Yamatos Schulterblatt kratzten, bevor sie in das blonde Haar griffen. Dessen Augen weiteten sich einen Moment, dann bedachte er Taichi mit einem warnenden Blick. Dieser achtete nicht darauf, packte zu und riss dessen Kopf in den Nacken.

Reflexartig war Yamatos Hand an der Kehle seines Freundes. Als er mit seinen Fingern die Hauptschlagader abdrückte, keuchte Taichi erschrocken auf, ließ jedoch nicht von dem blonden Haar ab. Seine andere Hand löste sich.

"Du solltest besser sofort loslassen", zischte Yamato, "wenn du nicht sterben willst." Damit verstärkte er seine Umklammerung. Taichi stöhnte auf und schwankte leicht, bevor er das Handgelenk des Anderen umfasste und die Fingernägel in seine Haut grub, um sich von ihm zu befreien. Unter Kraftaufwendung gelang es ihm. Er presste Yamatos Körper an sich und liebkoste den entblößten Hals.

Level 3

"Mir ist langweilig." Taichi lag auf dem Boden und starrte an die Zimmerdecke, als Yamato aus der Küche kam und ihm die Zigarette aus dem Mundwinkel nahm.

"Du wolltest doch bei mir übernachten, also beschwer dich nicht. Schlag etwas vor, damit du mir nicht vor Langeweile eingehst." Er zog an der stibitzten Zigarette.

Taichi grummelte. Schließlich kam ihm ein Gedanke; er erhob sich ruckartig und sah seinen Freund fragend an.

"Wie immer, würde ich sagen."

"Von mir aus gern."
 

Sie betraten den Nachtclub 'Queue'. An diesem späten Abend waren nicht viele Gäste anwesend. Einer der Snookertische wurde bereits für sie reserviert. Da die beiden Jungen erst achtzehn Jahre alt waren, durften sie sich gar nicht in einer solchen Bar aufhalten. Und Alkohol trinken erst recht nicht. Yamato hatte jedoch ein paar Beziehungen spielen lassen. Der Besitzer des Clubs gehörte zu seinem zweifelhaften Bekanntenkreis. Für seinen blonden Lieblingsminderjährigen drückte er natürlich ein Auge zu. Für dessen ebenso minderjährige Begleitung auch gern mal zwei. Taichi hatte Yamato bislang nicht gefragt, wie eigentlich die Gegenleistung für diesen Freundschaftsdienst aussah. Er konnte es sich jedoch denken.

"Zwei Whiskey, bitte", orderte Taichi beim Barkeeper.

"Fang an." Yamato trank einen Schluck aus seinem Whiskeyglas und reichte seinem Freund das Queue.

"Bleib mit dem Fuß auf dem Boden." Taichi grinste ihm vom Rand des Tisches zu. Yamato hatte sich weit übergebeugt und entgegnete bissig:

"Glotz mir nicht auf den Hintern."

"Wieso sollte ich das tun?", gab Taichi umstandslos zurück.

"Weil du scharf auf mich bist", sagte der Andere, stieß sein Queue gegen die weiße Kugel und versenkte eine rote, unglücklicherweise folgte ihr die weiße.

"Verdammt", zischte er, während sein Freund lachte:

"Vier Punkte für mich."

"Ach, sei still."

Taichi nahm die Kugel aus der Tasche und legte sie Yamato in die Hand:

"Du bügelst aus."

"Nett. Aber diese Geste wirst du bereuen."

Als er ansetzte, knüpfte Taichi amüsiert an das zu Beginn geführte Gespräch an:

"Möglicherweise bin ich das, aber du lässt mich ja nicht ran."

"Warum sollte ich auch?", fragte Yamato lässig und richtete sich auf.

"Weil ich besser bin als dieser widerwärtige Typ, mit dem du ins Bett steigst." Taichi stützte sich auf sein Queue. "Allerdings scheinst du auf so etwas zu stehen."

"Noch immer besser als mit jemandem wie dir", herrschte Yamato ihn an.

"Im Proberaum war ich dir anscheinend noch gut genug, oder in der Schule, oder gestern... soll ich noch weitermachen?"

Der Angesprochene ignorierte die Frage und zündete sich eine Zigarette an.

"Laber nicht so viel. Spiel lieber. Du bist am Zug."

Taichi warf ihm einen missbilligenden Blick zu.

"Was ist denn jetzt?", fragte Yamato. "Oder hast du keine Lust mehr? Ich glaube, du hast einfach noch nicht genug getrunken. Hier." Er griff nach seinem Glas und ging auf Taichi zu. Dann packte er ihn mit der einen Hand unsanft im Nacken, mit der anderen hob er den Whiskey an dessen Lippen. "Trink."
 

"Hassu kein Auge im Kopp?"

"Machs doch selbs, wenn dus besser kanns." Taichi mühte sich mit dem Hausschlüssel ab, während sein Freund lachte. "Die Sache is gar nich so einfach, wenn man bedenkt, dass ich schon einiges intus hab."

Endlich hatte es Taichi geschafft, die Wohnungstür zu öffnen und die beiden traten ein. Yamato nahm seine Zigarettenschachtel aus der Tasche.

"Shit. Meine letse Zigaredde", lallte er mürrisch. Er sah zu Taichi, der es sich auf dem Boden im Wohnzimmer bequem gemacht hatte. Das heißt, er hatte sich eigentlich nur dort fallen gelassen, wo er gerade stand. "Ich geh sum Automatn un hol neue. Warde hier."

Sein Freund warf ihm ein Portemonnaie entgegen und sagte:

"Kauf mir auch welche. Aber wie kriegste die denn?"

"TASPO."

"Haste wohl deim Papa aus der Tasche geklaut."

Yamato zuckte mit den Schultern und wankte hinaus.
 

Er stand vor einem Automaten, warf Geld ein, wählte irgendeine Marke, hielt die Berechtigungskarte seines Vaters an den Sensor und nahm anschließend die Zigaretten aus dem Ausgabefach. Sein Blick fiel auf einen hell erleuchteten 7-Eleven.

Nach kurzer Überlegung kramte Yamato sein Mobiltelefon aus seiner Jackentasche hervor und wählte eine Nummer.

"Hey, hassu Zeit? Ich möcht n paar Besorgungen machn und brauch jemanden mit Perso. Kriegst auch ne entsprechnde Enschädigung, sofort oder später. Wie du wills, kay?“

Knapp erklärte Yamato seinen derzeitigen Aufenthaltsort, bevor er die Verbindung unterbrach. Dann stellte er sich neben den Eingangsbereich des Konbinis an einen Raucherpunkt und zündete sich eine Zigarette an. Jetzt musste er nur noch abwarten.
 

"Ich hätt nich gedacht, dassu den Weg nach Hause noch finst, wenn du... wow." Taichi betrachtete erstaunt die zahlreichen Spirituosen, welche Yamato aus einigen Plastiktüten hervorholte und auf den Boden stellte.

"Wetttrinkn", sagte er dann. "Lust?"

"Immer doch."

Taichi griff nach dem Jägermeister, während Yamato Schnapsgläser aus dem Schrank nahm und sie in zwei Reihen zwischen sich und seinem Freund aufstellte. Dann füllte er die Gläser; eines reichte er Taichi, er nahm ein anderes.

"Wer als ersder seine Gläserreihe leert, gewinnt."

"Okay. Un los." Bei diesen Worten tranken die Jungen das erste Glas aus, stellten es ab und nahmen sofort das nächste.

"Gewonnen", sagte Yamato beiläufig, als hätte er den Ausgang dieses Spiels schon von vornherein gekannt.

"Kein Wunder, du bis ja auch vom Alkohol abhängig, so wie von mir", grinste Taichi.

"Nächsde Runde?", fragte Yamato gekonnt ignorierend und füllte die Gläser erneut.

"Ist doch selbsverstänlich."

"Dann los."

Beide begannen gleichzeitig das erste Glas zu leeren, doch als es so aussah, als würde Yamato wieder gewinnen, bemerkte Taichi plötzlich:

"Du siehs verdammd heiß aus. Schlaf mid mir."

Der Angesprochene verschluckte sich abrupt, als er diese Worte hörte und begann zu husten. Währendessen trank Taichi seelenruhig seinen restlichen Schnaps.

"Diesmal hab ich gewonnen."

"Aber mid unfairn Middeln", brachte Yamato keuchend hervor, da er sich noch nicht ganz von seinem Hustenanfall mit eventueller Erstickungsgefahr erholt hatte.

Nachdem der Jägermeister geleert war, zeigten sich bei den Jungen die Auswirkungen des Alkohols deutlich.

Yamato hangelte nach einer anderen Flasche, verlor aber das Gleichgewicht.

"Na, das war wohl schon su viel für dich. Du kanns ja noch nich mal mehr sitzn." Taichi lachte, doch Yamato warf ihm einen bösen Blick zu.

"Ich war nur su faul, um aufsusdehn. Auserdem, lern du ers mal richdig sprechn."

"Is doch egal. Los, auf n Neues."
 

Vier Flaschen Alkohol und zwei Zigarettenschachteln später lagen beide Jungen am Boden und starrten zur Decke.

Yamato stöhnte schwermütig und wollte aufstehen, aber seine Beine trugen ihn nicht, sodass er wieder auf den Knien landete. Taichi lachte überdreht:

"Sollde dasn Versuch sein, aufsusdehn?"

"Eigenlich schon."

"Misslungn, würd ich sagn."

Beim dritten Mal gelang es Yamato schließlich, auf den Beinen zu bleiben und er wankte in die Küche. Mit einem Messer in der Hand kam er zurück. Taichi sah ihn verdutzt an und richtete sich auf.

Yamato setzte sich neben ihn.

Als er den Ärmel hochschob, sah Taichi die zahllosen blassrosa Narben, die dessen Arm zierten. Yamato drückte zu und zog das Messer langsam über die weiße Haut seines linken Unterarms. Sein Freund zündete sich eine Zigarette an, während er ihn beobachtete.

Dieser wiederholte seine Handlung mit stärkerem Druck. Dann betrachtete er seinen Arm und sah zu, wie das dunkle Blut rote Spuren auf der hellen Haut hinterließ und auf den Boden tropfte. Er machte keine Anstalten, dies zu verhindern, und auch Taichi schaute nur interessiert zu; ab und an zog er an seiner Zigarette.

"Du machst das schon länger, hab ich Recht?", fragte er, als Yamato das Messer erneut ansetzte, und klang dabei unerwartet nüchtern.

"Ja", kam eine knappe Antwort.

"Gibt es einen Grund, warum du das tust?"

"Es macht Spaß", antwortete Yamato tonlos, als sei Spaß etwas, das er verkehrt definierte oder nie richtig verstand.

"Spaß? Ich dachte immer, man tut so etwas, weil ein tieferer Sinn dahinter steht", bemerkte Taichi süffisant. "Aber du stehst einfach nur auf Schmerzen. Wie banal..."

"Dann habe ich deiner Meinung nach eben niedere Beweggründe. Na und? Interessiert mich nicht." Er zog die Klinge diesmal mit wenig Druck, dafür aber schnell über seine Haut. Taichi beobachtete ihn dabei, bevor er entgegnete:

"Nicht verwunderlich, da dir die Probleme anderer schon immer scheißegal waren."

"Als ob du besser wärst..."

Taichi blickte seinem Freund überlegen in die blauen Augen, welche eben noch leer gewesen waren und ihn nun abschätzig musterten. Dann griff er nach dessen Arm, hob ihn zu seinen Lippen und leckte mit seiner Zunge über die frischen Wunden.

"Warum tust du das? Was soll das plötzlich?", fragte Yamato abwehrend. "Findest du das nicht banal und abstoßend?"

"Ich finde dich nicht abstoßend, nur weil du mit deinen Begründungen an einer Oberfläche bleibst, die du zumindest mit dem Messer tief durchschneidest." Taichi zuckte mit den Schultern. "Aber ist doch in Ordnung. Deine Motivationen sind eben ein Teil von dir, genau wie dein Blut. Und nichts an dir finde ich abstoßend."

Yamato lächelte schmerzlich und drückte seinem Freund das Messer in die Hand.

"Dann hol dir, so viel du willst."

Taichi umschloss den Griff des Messers fester und setzte mit starkem Druck auf Yamatos Arm an.

"Willst du mir denn gleich den Arm abtrennen?", fragte dieser mit heiserer Stimme. "Wenn du viel Druck verwenden willst, solltest du nur langsam durchziehen."

"Wäre es denn so schlimm, wenn ich dir deinen Arm nehmen würde?"

Yamato blickte seinen Freund herausfordernd an.

"Eigentlich schon, aber wenn du ihn unbedingt haben willst."

Ohne eine Antwort zu geben, zog Taichi das Messer mit mäßigem Druck schnell über den schmalen Unterarm. Ein dünner Riss klaffte auf, wo die Klinge die blasse Haut durchdrang. Während Taichi den Arm festhielt, quoll warme Körperflüssigkeit aus der Wunde und lief über seine Hand. Seine Finger waren feucht und rot vom Blut. Bis auf ein leises, stetiges Tropfen auf den Dielen des Holzfußbodens war alles still. Taichi blieb ohne Regung, stumm und paralysiert.

Yamato beobachtete ihn eine Weile. Schließlich entzog er sich dem Griff und betrachtete das fremde Werk auf seinem Körper.

Er ließ den verletzten Arm sinken und hob den anderen, um das Messer an sich zu nehmen. Dann beugte er sich zu Taichi und drückte ihn unsanft zu Boden. Langsam begann er ihm das Hemd aufzuknöpfen. Taichi schaute ihm verwirrt ins Gesicht, ließ es aber geschehen.

"Möchtest du wissen, wie sich das anfühlt?" Yamatos Stimme vibrierte. Nachdem er kurz innehielt, um sicher zu gehen, dass er seinen Körper und sein Handeln unter absoluter Kontrolle hatte, setzte er das Messer, ohne auf eine Erlaubnis zu warten, unterhalb von Taichis Brustkorb an. Dann verstärkte er den Druck auf die Klinge und zog sie über die gebräunte Haut. Taichi stöhnte auf und schloss die Augen. Ein Lächeln machte sich auf Yamatos Lippen breit und er setzte das Messer erneut an. Seine Hand zitterte und sein Atem ging schwerer. Die blauen Augen trübten sich, als er das Messer wieder entzog und mit der Spitze langsam über die Brust fuhr. Am Hals hielt er inne. Liebevoll strich er mit der Klinge über den Kehlkopf. Ein leichter, rot schimmernder Kratzer zeichnete sich ab.

"Würdest du dich wehren, wenn ich dich jetzt töten wollte?" Anfänglicher Wahnsinn schwang in diesen Worten mit.

Taichi öffnete die Augen und sah Yamato entschlossen an.

"Nein", sagte er. "Ich..." Seine Stimme wurde unsicher, als er sich des Gedankens bewusst wurde. "Ich... gehöre dir."

Yamatos Augen weiteten sich und er ließ von seinem Freund ab. Er wandte ihm den Rücken zu und zündete sich eine Zigarette an.

"Wäre es dir wirkl..." Er stockte, als er die Klinge des Messers, welches er eben selbst noch benutzte, nun an seiner eigenen Kehle spürte.

"Und was ist mit dir?", flüsterte Taichi kaum hörbar. Yamato spürte den heißen Atem an seinem Ohr und merkte, wie das Gefühl der Erregung wieder in ihm aufstieg. Er antwortete nicht.

"Was ist los, warum sagst du nichts? Möchtest du, dass ich dich töte?"

"Ich kann dir... diese Frage momentan nicht beantworten. Meine Gedanken sind... zu konfus, sodass ich... mich nicht konzentrieren kann."

"Dann könnte ich mit dir machen, was ich will, da du mit Sicherheit nicht in der Lage wärst, dich zu wehren."

"Und warum sollte ich das nicht mehr können?"

"Weil es schwerer ist, sich unter Alkoholeinfluss zur Wehr zu setzen als anzugreifen." Taichis Grinsen wurde breiter und er drückte das Messer stärker an Yamatos Kehle. Dessen Atem beschleunigte sich. Langsam hob Taichi seine andere Hand und glitt damit unter das Hemd seines Freundes.

"Dein Herz schlägt schnell. Du scheinst ziemlich erregt zu sein."

Der Angesprochene schloss seufzend die Augen und ließ sich mit dem Kopf auf Taichis Schoß sinken.

"Du bist ein kleiner Masochist, Yama." Bei diesen Worten fuhr er mit leichtem Druck Yamatos Hals entlang.

Taichi drehte den Kopf des Anderen ein wenig, legte das Messer aus der Hand und begann bedächtig Yamatos Hemd zu öffnen. Dann strich er mit seinen Fingerkuppen sanft über dessen Brust und die blassen Verzierungen. Er ließ Yamatos Kopf behutsam auf den Boden sinken, bevor er aufstand und sich rittlings auf seinen Schenkeln niederließ. Dann beugte er sich hinab und liebkoste jede einzelne Narbe auf dem Oberkörper seines Freundes.

"Du scheinst jahrelang in Abstinenz gelebt zu haben, so oft wie du mir an die Wäsche gehst", sagte dieser spöttisch.

Taichi hielt inne und schaute zu ihm auf. Dann zuckte er mit den Schultern.

"Na ja, ich muss deine Freigiebigkeit schließlich ausnutzen." Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. "Sonst lässt du mich ja nie ran."

"Und das wird sich auch nicht ändern", meinte Yamato nur und schob seinen Freund von sich.
 

Als Yamato erwachte, fühlte er sich wie von einem Stein erschlagen und seine Gelenke taten weh. Er stand vom Boden auf, wankte aus dem Wohnzimmer ins Bad und beugte sich über das Waschbecken, um etwas zu trinken. Übelkeit stieg in ihm auf, sodass er sich in das Becken übergeben musste.

"Ja, auch guten Morgen." Taichi stand im Türrahmen und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.

"Leck mich doch", antwortete Yamato und drehte den Wasserhahn auf.

"Mit Vergnügen." Taichi packte seinen Freund von hinten an der Hüfte. Dieser zuckte zusammen, drehte sich ruckartig um und brüllte:

"Raus!"
 

Nachdem beide Jungen getrennt voneinander geduscht und die Wunden versorgt hatten, saßen sie am Küchentisch und schwiegen sich an. Yamato nippte an seinem Wasserglas und sagte schließlich:

"Die erste Stunde können wir vergessen."

"Egal. Ich hatte sowieso nicht vor, heute noch zur Schule zu gehen. Nicht in dieser Verfassung."

Yamato zuckte teilnahmslos zustimmend mit den Schultern, während er sich in einem Glas ein Schmerzmittel auflöste.
 

"Ich hasse diese Frau", sagte Yamato entnervt, während er regungslos neben seinem Freund auf dem Boden lag und das Radio mit einem vernichtenden Blick bedachte.

"Hikaru Utada? Ja, ich auch", antwortete dieser.

Taichi erhob sich schwerfällig und schlurfte zum CD-Spieler, um das Radio auszuschalten.

"Luna Sea", rief Yamato zu ihm hinüber.

"Aber immer doch."

Kurz darauf dröhnte 'Slave' durch die Wohnung. Yamato verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte abwesend zur Decke, als sich Taichi über ihn beugte, um ihn zu küssen.

Yamato hinderte ihn an seinem Vorhaben, indem er ihn sanft von sich drückte.

"Du gibst wohl nie auf?"

Taichi seufzte:

"Nein, schließlich will ich dich."

"Da muss ich dich leider enttäuschen. Daraus wird sicher nichts."

"Ach, gib es doch zu. Du brauchst mittlerweile schon sehr viel Selbstbeherrschung, um mir nicht nachzugeben. Ich weiß, dass du mich gern ranlassen würdest, aber dein Stolz erlaubt es dir nicht."

Blitzschnell packte Yamato seinen Freund am Kragen und zog ihn zu sich hinab.

"An deiner Stelle würde ich die Klappe nicht so weit aufreißen", entgegnete er drohend.

Taichi erwiderte nur ein selbstsicheres Grinsen.

Level 4

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Level 5

Es war Freitag.

Yamato war schon lange wach, lag allerdings bis zum Nachmittag im Bett und starrte abwesend zur Decke. Seine Wange brannte, seit Taichi ihn gestern Nacht geschlagen hatte. Als es draußen langsam dämmerte, stand er auf.

Er nahm sein Portemonnaie und trat aus der Haustür in die kalte Abendluft hinaus. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete er tief ein und zog den Mantel enger um seinen zierlichen Körper. Dann ging er zügig den äußeren Treppenaufgang des Hauses hinab.

Bei den letzten Stufen hielt er inne. Am unteren Ende der Treppe saß Taichi, drehte sich um und blickte zu ihm auf. Als er seinen Freund erkannte, erhob er sich und fixierte entschlossen Yamatos verwirrtes Gesicht.

"Wir sollten reden."
 

Keiner von beiden sprach ein Wort, als Yamato seinem Freund über die weiten Fußgängerzonen zwischen Wohn- und Geschäftsvierteln folgte. Die Laternen flackerten auf und allmählich leerten sich die Wege. In der Luft hing ein leichter Geruch nach Schnee und Meereswasser, der dunkle Himmel war wolkenverhangen.

Zielgerichtet ging Taichi in zunehmender Dunkelheit auf die Silhouette der erleuchteten Rainbow Bridge zu und verließ schließlich die befestigten Straßen, um am Rand der aufgeschütteten Insel den Strand entlang zu laufen.

"Wohin gehen wir?", fragte Yamato skeptisch, weil er wusste, dass in dieser Richtung nicht mehr viel folgte. Nur der Daiba Park, die letzte Station vor dem Meer.

Taichi antwortete knapp:

"Stell keine Fragen und mach, was ich dir sage."

Yamato hielt inne und schaute ihn fassungslos an. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er blickte herablassend in Taichis Augen und fragte:

"Warum sollte ich?"

"Muss ich mich wirklich wiederholen?", entgegnete dieser vorwurfsvoll. "Du bist mein Eigentum."

Die Zweige knackten unter ihren Schuhen, während die beiden Jungen einen schmalen baumbepflanzten Grünstreifen überquerten, der als einziger Weg den Daiba Park mit der Insel verband. Yamato erwiderte abwesend:

"Du hast sie doch nicht alle..." Er sah in Gedanken versunken auf den Boden vor sich, der fast gänzlich von der Schwärze der Nacht verschluckt wurde. Nervös spielte er mit dem Portemonnaie in seiner Tasche, womit er eigentlich Zigaretten kaufen wollte. Er verstand nicht, was Taichi hier wollte. Abgesehen von ein paar Rasenflächen und Baumgruppen gab es auf diesem kleinen Stück Land mitten im Meer rein gar nichts. Er erreichte den Rand des Parks, an dessen Steinmauern sich rauschend die Wellen brachen.

Gedankenversunken starrte er in die Ferne, bis ihn ein kalter Schauer zurück in die Realität holte.

Ein Klicken erklang hinter seinem Rücken und ließ ihn plötzlich verharren. Sein Herz raste, als er sich ruckartig umwandte.

Taichi war stehen geblieben und starrte mit glasigen Augen in sein bleiches Gesicht. Ein verzerrtes Lächeln umspielte seine Lippen. Langsam hob er die Hand, in der er das Messer hielt, und kam auf den Anderen zu. Zärtlich flüsterte er:

"Mein kleiner Yama..."

Sanft ließ er die Klinge über die Wange seines Freundes hinab zu dessen Hals gleiten. Dieser wich bedächtig einen Schritt zurück.

"Na?", fragte Taichi leise. "Angst?"

"Etwa vor dir?", entgegnete Yamato abschätzig.

Das Lächeln verschwand schlagartig aus Taichis Gesicht und seine Augen wurden kalt. Im nächsten Moment wurde Yamato vor die Schultern gestoßen und hart gegen einen Baum gepresst. Er spürte einen stechenden Schmerz, als das Messer mit voller Wucht in die Rinde gerammt wurde. Kurz schloss er die Augen, während die Klinge wieder aus dem Stamm gezogen wurde und sich das Ziehen an seinem Hals verstärkte.

Taichis Körper drückte sich näher an ihn, er fühlte den warmen Atem in seinem Nacken, als sein Freund mit der Zunge über die Wunde fuhr und schmerzhaft daran saugte.

Yamato riss die Augen auf und drängte seine Hände gegen die Schultern des Anderen, um ihn von sich zu stoßen. Dieser ließ sich davon nicht beirren und öffnete dessen Mantel. Erschrocken blickte Yamato ihm in die Augen und versuchte verzweifelt von ihm loszukommen. Jedoch vergeblich.

Zärtlich schob Taichi seine freie Hand unter das Oberteil und strich über die kühle, seidige Haut. Dann kratzte er ihm mit einer kraftvollen Abwärtsbewegung über den Brustkorb. Am T-Shirtsaum hielt er inne, zerrte daran und schlitzte den Stoff mit dem Messer auf. Neben den zahlreichen, vom blassen Mondlicht beschienenen Narben, zeichnete sich eine dünne Linie auf Yamatos Haut ab.

Taichi schaute ihn lächelnd an.

"Wie schnell bist du?"

Auf Yamatos Gesicht zeigte sich Unverständnis.

"Meinst du, du könntest mir entkommen?"

Yamato blieb wie angewurzelt stehen. Fassungslosigkeit spiegelte sich in seinem Blick wider.

Mit einem traurigen Lächeln sagte Taichi:

"Nachdem ich dich besessen habe, brauche ich dich nicht mehr. Zwar verlief das Ganze anders, als ich es mir vorstellte, aber meinen Spaß hatte ich." Seine Stimme war abwesend, als würde er es eher zu sich selbst als zu seinem Freund sagen. "Niemand sonst soll dich besitzen. Auch wenn ich dir die Chance geben werde, dein Leben zu retten, wirst du es nicht schaffen, mir zu entfliehen."

Augenblicklich löste sich Yamatos Erstarrung und er schlug Taichi hart in den Magen. Dieser taumelte leicht zurück, fing sich jedoch sofort wieder und stürzte auf ihn zu, das Messer fest umschlossen.

In Panik wandte sich Yamato ab und lief los.

"Flieh, so schnell du kannst. Es wird dir nichts nützen." Dieser Aussage schloss sich ein hysterisches Lachen an, welches Yamato erschaudern ließ. Er rannte weiter über den unebenen Boden, verfolgt von der Stimme seines Freundes.

"Hast du jetzt Angst, mein kleiner Yamato?"

Er hörte Taichi dicht hinter sich. Wenn er sich umdrehen oder stolpern würde, wäre er verloren. In der Finsternis verschwamm seine Umgebung zu grotesken Gebilden, die er kaum wahrzunehmen fähig war. Die Luft presste sich in seine Lungen, sodass ihm der Atem schwerer ging. Allmählich schmerzten ihm seine Beine, wodurch er drohte unter seiner eigenen Last zusammenzubrechen.

Dann umgab ihn völlige Stille, nur sein eigenes Keuchen war zu hören. Seine Schritte verlangsamten sich und endlich blieb er stehen. Um Atem ringend blickte er sich hektisch um, doch weder ein verdächtiger Schatten noch ein Geräusch verrieten, dass Taichi noch in seiner Nähe war. Er stützte sich auf die Knie und versuchte, sein verräterisches Keuchen zu unterdrücken.

"Du kannst mir nicht entkommen."

Yamato erschrak. Die Stimme war gefährlich nah.

Erneut rannte er los.

"Na, komm schon. Versuch dich zu verstecken, mein Freund. Am Ende finde ich dich sowieso."

Immer wieder rutschte Yamato aus, stolperte über seine eigenen Beine und versuchte den Weg zurück zu finden. Mehrfach änderte er die Richtung, als er den Rand der Insel erreichte und in einer Sackgasse zu enden drohte. Seine Panik raubte ihm jegliche Orientierung. Ein Stechen breitete sich in seinem Brustkorb aus. Seine Kehle brannte, als er vergeblich nach Luft rang. Seine Lungen fühlten sich an, als würden sie zerbersten. Die Umgebung vermochte er immer unklarer wahrzunehmen, während sich alles in seinem Kopf drehte, Büsche und Bäume und die Lichter der Stadt in der Finsternis.

Schließlich brach er zusammen.

Er kniete auf dem kalten Boden und hielt sich krampfhaft den Bauch, da Übelkeit in ihm aufstieg.

"Gibst du auf?" Taichi stand direkt neben ihm, ebenfalls mit stockendem Atem. Yamato sah ihn nicht an.

Sein Freund packte ihn an den blonden Haaren und riss ihn zu sich hoch. Unterdrückt schrie Yamato auf.

"Du hast doch nicht etwa Schmerzen?", flüsterte Taichi spöttisch in sein Ohr. Der Angesprochene wollte seinem Blick ausweichen, schloss dann jedoch resignierend die Augen. Unerwartet ließ Taichi ihn los, sodass Yamato zurückfiel, bevor er sich zu ihm hinabbeugte und ihn hart zu Boden presste. Yamatos Hände irrten ziellos über die Erde, während er versuchte, sich der Gewalt seines Freundes zu entziehen.

Dann spürte er das Messer an seiner Kehle. Jegliche Kraft verließ ihn, als sich der Druck auf die Klinge verstärkte.

"Tai...", flüsterte Yamato mit brüchiger Stimme und sah ihm erschöpft in die Augen.

Dieser hielt inne.

Schließlich ließ er das kalte Metall sanft über den entblößten Oberkörper gleiten, während er sprach:

"Ich habe dir doch gesagt, dass du mir nicht entkommst."

Kraftlos blickte Yamato ihn an, entgegnete aber nichts.

"Du wirst für immer mir gehört haben", fuhr Taichi zärtlich fort. "Für immer..."

Liebevoll strich er seinem Freund über die Wange. Dann beugte er sich hinab und berührte sanft seine Lippen. Yamato fühlte, wie jegliche Anspannung von ihm abfiel, als er den Kuss erwiderte und Taichis Zunge Einlass gewährte. Er schloss benommen die Augen.

Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, kehrte ein Gefühl der Ungewissheit zurück. Dennoch spürte er, wie Erregung von ihm Besitz ergriff. Sein Körper verkrampfte sich und er öffnete langsam die Augen.

Als er seinen Freund anschaute, vermochte er nichts in dessen Gesicht zu lesen. Taichis Blick war undurchdringlich.

"Sei jetzt ruhig, Yama. Es ist gleich vorbei."

Gefasst schloss Yamato die Augen.

"Du hast Recht", flüsterte er kaum hörbar. "Tai, ich brauche dich."

Unvermittelt ließ dieser das Messer sinken. Seine dunklen Augen wurden ernst. Ein dumpfer Ton machte Yamato bewusst, dass seinem Freund das Messer aus der Hand geglitten war.

Behutsam legte Taichi die Arme schützend um Yamatos Körper und drückte ihn fest an sich.
 

Die Wohnungstür wurde aufgeschlossen und beide Jungen traten ein.

Bevor Yamato seinen Mantel auszog, griff er in die Tasche, um das Portemonnaie hervorzuziehen und betrachtete es.

Taichi stand im Eingang und fragte:

"Was ist denn?"

"Ich wollte mir eigentlich Zigaretten kaufen", murmelte Yamato abwesend.

Sein Freund entgegnete nervös:

"Ich muss sowieso noch meine Sachen holen. Derweil kannst du zum Automaten gehen."
 

Yamato saß im Wohnzimmer am Boden, den Aschenbecher neben sich, und rauchte. Er starrte unbeteiligt auf die Glut seiner Zigarette, als Taichi ein Glas vor seine Füße stellte und ihm eine Flasche Wodka entgegenhielt.

Dieser hob langsam den Kopf, schien jedoch durch Taichi hindurch zu sehen. Dann schaute er wieder auf seine Zigarette.

"Danke", sagte Yamato tonlos.

Mit einem Lächeln langte Taichi nach dem Glas und goss ein, bevor er es an seinen Freund weiterreichte.

Ihre Hände berührten sich flüchtig.
 

Die Sonne ging bereits auf, als Yamato gedankenversunken aus dem offenen Fenster starrte. In der Hand hielt er eine fast abgebrannte Zigarette. Die Luft war kühl und er zitterte leicht. Zögerlich wandte er den Blick auf seinen Freund.

Taichi lag auf dem Sofa und schlief, während Yamato ihn betrachtete. Sein Kopfschmerz verstärkte sich durch die Erinnerungen an die letzten Tage. Er vermochte es nicht, seine Gedanken zu ordnen.

Müdigkeit lastete schwer auf ihm, doch konnte er keinen Schlaf finden.

Endlich ging er durch das Zimmer und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus.

Level 6

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Kyuubi44
2014-02-17T19:12:53+00:00 17.02.2014 20:12
So geil


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