Zum Inhalt der Seite

Gallant Kisses

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Summary:Nai sucht nach Karoku. Gareki hat keine andere Wahl als ihm dabei zu helfen. Auf diese Weise landeten beide irgendwann auf dem Schiff der zweiten Circus Flotte. Dort gibt es zum einen das Mädchen dass eine Art Komplex in Form einer Heldenverehrung zu ihrem Boss entwickelt hat, der die Begabungen seiner Angestellten soweit ausnutzt, wie es gerade von Nöten ist, und zum Anderen, gibt es da diesen Blonden Vollidioten, der „eigentlich“ eine tierische Angst vor dem unheimlichen, schroffen Arzt mit den pfirsichfarbenen Haaren hat... Allerdings muss sich irgendwann irgendwas geändert haben. Und inmitten dieses ganzen Durcheinanders befinden sich nun Nai und Gareki. Indirekt auch Karoku. Und da soll sich nichts zwischen beiden entwickeln? Tja und dann wären da noch diese seltsamen Vorkommnise, rund um den vermissten Karoku. (Pairings: TsukumoxHirato, YogixAkari, NaixGareki... Ihr seht, Altersunterschiede kümmern mich hier nicht xD Außerdem enthält meine FF Spuren eines sehr neugierigen Tsukitachi der seine Nase überall hineinsteckt. Außerdem ist in meiner FF alles nach Folge 10 nicht relevant =D Die Handlung steht also nicht wirklich in Verbindung zum eigentlichen Plot des Animes/Mangas | Genre das nicht mehr reingepasst hat: Humor) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir so leid, dass das Kapitel so spät kommt q.q
Aber ich hatte jetzt eine Woche lang kein Internet (Ich wär ja selbst fast gestorben)....
Aus diesem Grund kommt dieses Kapitel so unplanmäßig raus ^w^
Und... da Yogi und Akari mein persönliches Hauptpairing hier sind, fange ich mit ihnen an
Ich hab nämlich beschlossen in jedem Kapitel bei einem anderen der 3 Pairings weiterzumachen <3
LG Lana
Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also... nachdem das jetzt alles ein verwirrendes Hin und Her war (ich erzähl genaueres gern per PM oderso aber nicht hier) kommt hier nach einem halben Jahr oderso - maßlose Übertreibung - endlich mal ein neues Kapitel! xD Nehmts mir nicht übel Leute ich war echt selber übel verwirrt was grad los ist Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da die Mangas in Deutschland noch nicht so weit raus sind, hab ich keine Ahnung ob ich Silver Yogi IC hinbekommen habe aber ich habs zumindest versucht :D
Ich hoffe jemand freut sich über seinen Gastauftritt Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Soooooooooooooo
Da bin ich wieder xD
Ich weiß, an dieser Stelle sollte ich mich eigentlich entschuldigen, aber ich tus gerade einfach mal nicht
Denn ich finde, Fanfictions schreiben zählt zu „Hobbys“ denen man nachgeht, wenn man gerade Zeit hat (die ich nicht habe :D)
Außerdem bin ich in der Zehnten Klasse und kurz vor den ZAPs, dass ich da öfter in Zeitnot gerate versteht sich also von selber! B)
Apropos Zeitnot, ich sag das jetzt einfach mal gerade heraus, ich habe beschlossen, dass ich die Kapitel nicht mehr pro Pair aufteilen werde sondern, wenns geht alle in ein Kapitel packen – dadurch wird die FF möglicherweise ein wenig abgekürzt (was ich schade fände) aber momentan geht es halt nicht anders
Natürlich werd ich Storytechnisch nix rausnehmen oder streichen xD
Mein Fazit nach diesem Special-Kapitel ist übrigens: Akari kann echt ein Drecksack sein, wenn er denn möchte :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry dass es etwas kurz geworden ist x'D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nein, Hirato und Tsukitachi sind nur echt gute Freunde. Beste Freunde würd ich eigl sagen nach dem Geschehen in der Originalen Story zu urteilen :P Ich weiß auch nicht warum mir das so wichtig ist, deren Freundschaft so rauszuheben. Vielleicht auch um zu verdeutlichen dass mein Pairing mit Hirato hier Tsukumo ist ;D
Man merkt vielleicht dezent, dass ich immer noch nicht weiß, ob Yogi Akari jetzt eigl duzt oder siezt... ich habs jetzt mal beim "Du" belassen :3
Ich habe mich übrigens dazu entschlossen, den lieben Tsukitachi bei der ganzen Sache nicht leer ausgehen zu lassen <3 Er musste bisher in allen meinen One Shots den Kuppler spielen, da schulde ich ihm was Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich glaub ich sag nie mehr, wann ich vorhabe ein Chap online zu stellen. Denn sobald ich das mache, bekomm ich das nicht vernünftig auf die Reihe und irgendwas kommt dazwischen. Ergo, kommt das Kapitel auch 1-2 Tage zu spät @.@ Es ist ein Fluch! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Today is a day which should be memorized...

Swing back and forth, Swing back and forth, Swing back and forth

Please kissing in the dark

I want to feel, I want to feel, I want to feel

- Kissin in the Dark von ADAMS
 


 

Auf dem Zweiten Schiff der Circus Flotten herrschte Hochbetrieb. Nai der mit zwei Bechern Tee – einen für sich und einen für Gareki – in den Händen versuchte, durch das Chaos von immer wiederkehrenden Tsukumos – still und beherrscht – und Yogis – weniger... still. Oder beherrscht – zu waten, war auf dem Weg zu seinem und Garekis Zimmer. Es war später Abend und irgendwas hatte wohl Alarm ausgelöst. Er konnte sich aber nicht denken was. Das einzige was er mit Klarheit sagen konnte war, dass der Trubel der im Moment herrschte ihm Probleme machte die Becher heil ins Zimmer zu bringen, ohne deren Inhalt zu entleeren.

Schließlich schaffte Nai es doch, sich in Sicherheit zu bringen.

Gareki der auf seinem Bett lag hob träge den Kopf. »Was ist da draußen los?« murrte der Schwarzhaarige.

Nai schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Es ist laut da draußen. Yogi ist laut.«

Noch ein Murren. »Na ist doch alles wie immer!«
 

Als ein sanftes aber trotzdem noch spürbares Ruckeln durch das Schiff ging, nahm Gareki diese Aussage innerlich zurück.

»Seit wann werden die Circus-Schiffe denn bitte so durchgeschüttelt?« der Schwarzhaarige sprang kurzerhand von seinem Bett und stürmte zur Tür hinaus.

Zunächst sah ihm Nai mit großen Augen hinterher, hechtete ihm aber schließlich nach.

»Was geht hier vor?« Nach ein paar Schritten war Gareki auf Tsukumo gestoßen, die aber keine Anstalten machte stehen zu bleiben oder sich auch nur umzudrehen.

»Gareki-kun. Nai-kun. Das wissen wir noch nicht.« sagte die Blonde nur kurz angebunden.
 

»Tsukumo-chan! Hier entlang.« ertönte Yogis Stimme quer durch den ganzen Flur.

Das Trio kam in einem weitflächigen „Raum“ irgendwo im Bauch des Schiffes aus, wo Hirato bereits wartete.

»Was geht hier eigentlich vor sich?« Gareki musste sich zusammennehmen um nicht allzu schnell loszupoltern.

»Das wissen wir selbst noch nicht, Gareki-kun.« erklärte Yogi in einem beschwichtigenden Tonfall. Ganz der Optimist. Was man von dem Schwarzhaarigen wohl eher nicht behaupten konnte.

»Seit wann werden Circus-Schiffe angegriffen? Ich denke man sieht sie nicht!«
 

»Wer sagt denn, dass wir angegriffen werden?«, fragte Hirato mit einem undurchdringlichen Lächeln auf den Lippen. »Lasst es mich euch so kompakt wie möglich erklären: Das erste Schiff und wir verfolgten bis vor kurzem noch eine sehr wichtige Spur der Varuga, die übrigens auch mit Karoku in Verbindung stehen, so wie der momentane Stand der Dinge ist. Wir befinden uns zurzeit über einem Gebiet, ziemlich nahe Rinoll. Das Schwierige an diesem Ort ist, es herrscht extremer Wetterumschwung. Unsere Geräte werden auch von Zeit zut Zeit gestört. Es kann sogar vorkommen, dass wir nicht auf unsere Waffen zugreifen können.« und das alles erklärte Hirato mit einer Engelsmiene.

»Und was bitte suchen wir dann hier?« knurrte Gareki.

»Wir sind Circus. Es ist unsere Pflicht die Varuga zu fangen. Und das bedeutet, dass wir alles in Kauf nehmen müssen. Selbst wenn das bedeutet in einem kaum erforschten Gebiet notzulanden, dass noch nicht mal einen genauen Namen trägt. Weiterfliegen wäre zu gefährlich. Darum haben wir beschlossen, uns zusammen mit der ersten Crew und ein paar Leuten aus dem Research Towers hier zu treffen, einen Plan auszuarbeiten und zur Landung anzusetzen.«

Wie aufs Stichwort, fand sich die Besatzung der Ersten Flotte, geführt von Tsukitachi bei ihnen ein. Yogi ließ seinen Blick schweifen, konnte aber nur das Erste Schiff entdecken. Ihn beschlich dieses Ungute Gefühl... Diese vage Angst.

»Hirato-san? Wer ist genau unter den Leuten des Research Towers?« fragte der Blondschopf mit leicht zitternder Stimme.
 

»Wir sind ebenfalls anwesend.« ertönte eine ihm nur allzugut bekannte Stimme, unmittelbar hinter ihm.

»Akari-chan! Irre ich mich, oder ist Pünktlichkeit auch ein Zeichen von harter Arbeit?« grinste Tsukitachi.

»Das werd ich mir von einem notorischen Faultier sagen lassen. Soweit kommts noch.« erwiderte der Arzt trocken.

Im selben Moment fuhr Yogi merklich zusammen und sprang ein paar Meter weiter, um sich in Sicherheit zu befördern, während Hirato und Tsukitachi sich nebeneinander stellten. Sie schienen ihren Plan schon vor langer Zeit gefasst zu haben.

Schließlich setzte der Rothaarige zum Sprechen an: »Okay es wird wie folgt laufen: Wenn wir gelandet sind und uns irgendwann aufteilen müssen, finden wir uns alle in möglichst kleinen Gruppen wieder. Immer. Kiichi wird mir kommen. Und Jiki wird mit Eva in einer Gruppe sein.«
 

Wie aufs Stichwort übernahm Hirato das Wort. »Tsukumo, du wirst an meiner Seite bleiben. Nai und Gareki werden immer in unserer Nähe bleiben. Du musst also bitte ein Auge auf sie haben.«

Die junge Schönheit nickte nur stumm.

Yogi schluckte. Irrte er, oder nahm das gerade ein ganz übles Ende?

»Und Yogi, du wirst unsere Leute vom Research Tower begleiten und beschützen wenn nötig.«

Eben genannter verschluckte sich fast an seinem eigenen Atem. Vorsichtig sah er über seine Schulter. Akari stand wie aus einer Art stummen Drohung hinaus schon wieder beinahe direkt hinter ihm und durchbohrte ihn mit einem eiskalten Blick, was Yogi dazu veranlasste sofort die Blickrichtung zu wechseln, da ihm bereits wieder der Angstschweiß ausbrach. Azana stand etwas weiter abseits, mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht und einem Klemmbrett, dass er in den Armen hielt. Zu seinen Füßen stand Yukkin. Was mehr zu Yogis Freude war. Trotzdem würde er sich hüten, in Freudentränen auszubrechen. Nicht direkt vor Akari-sensei...
 

»Hirato-san! Wie konntest du mir das nur antun?« brach es aus Yogi heraus. Wobei er vergessen hatte, dass der Arzt immer noch unmittelbar neben ihm stand...

»Wir setzen zur Landung an!« zwitscherte Tsukitachi und übertönte damit erfolgreich das Klatsch-Geräusch, dass Akaris Hand verursacht hatte.

Power Dive

»Okay, wir werden uns fürs Erste aufteilen und uns getrennt auf Spurensuche begeben.« rief Tsukitachi, wobei das übliche Grinsen sein Gesicht schmückte, als würde er sich freuen.

»Wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passieren sollte, bleiben wir in Verbindung, aber es kann immer passieren, dass eben diese Verbindung abbricht. Yogi, stell du dich darauf ein, dass du gegebenenfalls zurück gerufen wirst. Du musst Akari-san dann wohl oder übel begleiten. Niemand wird sich auf eigene Faust hinauswagen, verstanden?«

Yogi nickte nur und kehrte den Sonnenschein nach außen. Seine Wange brannte immer noch... Aber deswegen musste er ja nicht rumjammern.

Hirato stellte sicher, dass Nai und Gareki hinter ihm blieben, und Tsukumo sich auch in seiner Nähe befand, bevor er die kleine Gruppe durch das Geäst führte. Es war normalerweise unüblich für ihn und Tsukitachi sich direkt mit aufs Feld zu wagen aber diesmal waren es immerhin... besondere Umstände.

Kiichi folgte Tsukitachi mit ihrem üblichen, mürrischen Gesichtsausdruck, während Eva Jiki etwas unsanft packte und ihn darauf aufmerksam machte, dass sie sich in Bewegung setzen sollten.
 

Yogi beobachtete, wie die Anderen nach und nach zwischen den vielen Grün- und Brauntönen verschwanden, bevor er tief duratemete, sich umdrehte und bemerken dürfte, dass seine „Begleiter“ bereits einige Meter weiter vorraus gegangen waren, und ihn einfach zurück gelassen hätten. Yukkin hüpfte ungeduldig zu seinen Füßen auf und ab.

»Ach Yukkin, du bist wohl diesmal der Einzige, der an meiner Seite kämpft. Obwohl... Lassen wir das mit dem kämpfen.« Der Blonde nahm den Schneemann auf die Arme und machte sich daran, Akari und Azana einzuholen.

Die strahlende Sonne hatte sich plötzlich verzogen und es hatte angefangen leicht zu regnen.
 

~*~


 

Als der Befehl vom Runden Tisch Z sie erreicht hatte, hatte Hirato bereits im Stillen Zweifel gehegt. Nach Allem was vorgefallen war, sollten sie nun diese Mission in Angriff nehmen. Und das in einem Gebiet, dass längst in Vergessenheit geraten war. Niemand wusste genaueres. Worüber man aber bescheid wusste, waren die Wetterumschwünge. Aus diesem Grund setzte auch nur selten jemand einen Fuß dort hinein. Es war regelrecht gefährlich. Entweder man schaffte es gerade noch so mit heiler Haut davonzukommen... Oder man wurde von einem Blitz getroffen, oder ertränkt... oder verbrannt. Klar war dieses Stück Land – das noch nicht mal sonderlich klein war – mal bewohnt gewesen. Aber die ehemaligen Bewohner waren nun nicht mehr da. Irgendwas hatte sie jedoch vertrieben. Das war sicher.

Und dann waren da noch so einige Sachen, die dagegen gesprochen hatten. Man hatte darauf bestanden, dass Hirato und Tsukitachi ihre Angestellten auf jeden Fall begleiten sollten. Das würde im Klartext heißen, dass Circus erst mal inaktiv bleiben würde. Und dass sie ihre Schiffe allein lassen mussten. Was vermutlich noch nicht allzu schlimm war.

Aber dann waren da noch die persönlichen Stolpersteine. Es war sehr wahrscheinlich, dass sie sich währenddessen nicht gegenseitig erreichen konnten und dass möglicherweise sogar die Circus-Armreife nachlassen würden. Bedingt durch das Wetter. Er nahm sich vor Akari bei Gelegenheit über die genauen Hintergründe zu befragen.

Sie hatten Tsukumo damals schon nicht retten können. Sie hatte keine Möglichkeit gehabt, sie zu erreichen und schließlich hatte Hirato das Mädchen klinisch tot vorgefunden. Und das, war „nur“ in einer Villa passiert. Nicht während eines Auftrags diesen Ausmaßes. Yogi hatte vor nicht allzulanger Zeit die Kontrolle über sein Alter Ego verloren. Hirato hatte die vage Vermutung, dass es nicht das Beste war, ihn sofort wieder loszuschicken, wenn er in der Eile womöglich noch vergas, dass Pflaster auszuwechseln. Und Nai und Gareki waren in den Augen ihrer Vorgesetzten nutzlose, Blinde Passagiere. Was genau sollte also das Ganze? Selbst ein Laihe würde wissen, dass es regelrecht halsbrecherisch war, die ganze Sache in dieser Konstellation zu planen...

Irgendwie hatte er ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Aber konnte ohnehin im Moment nichts dagegen tun und er würde seine Angestellten damit garantiert nicht beunruhigen. Das würde nur zu Problemen führen. Außerdem schätzte Hirato ihre Chancen, als Circus, heil von diesem Fleck runterzukommen, höher ein, als die der Anderen.
 

»Tsukumo.«

Angesprochene sah zu ihrem Vorgesetzten auf.

»Die beiden sind noch nie so dermaßen still gewesen. Sind Nai und Gareki noch hinter uns?« ein merkwürdiger Tonfall lag in seiner Stimme.

Natürlich konnte er sich geirrt haben, immerhin war es meistens Yogi, der für Lautstärke sorgte aber er arbeitete lange genug bei Circus, um instinktiv zu merken wenn etwas nicht stimmte.

Die Blonde sah über ihre Schulter nach Hinten und verdrängte das schlechte Gewissen aus ihren Gedanken. Sie hatte nicht aufgepasst. »Ja. Sie sind etwas zurück gefallen.«
 

Der Captain des Zweiten Schiffes blieb stehen und Tsukumo tat es ihm gleich. Aus den anfänglich leichten Regentropfen war inzwischen ein einziger Wasserfall geworden, der damit begann ihre Kleidung Schritt für Schritt aufzuweichen. Sie beobachteten die beiden Zurückgebliebenen durch den Vorhang der aus Regentropfen bestand.

Und dann passierte es. Es sah aus, als würde Gareki von irgendjemandem  bewusstlos geschlagen werden. Dann sank er zusammen. Nai wollte gerade zu ihm stürzen, als eine Gestalt blitzschnell auftachte und ihn packte. Die Andere warf sich Gareki über die Schulter. Und das alles passierte, innerhalb weniger Sekunden.

»Bleib hier stehen und achte auf dein Deckung.« murmelte Hirato bevor er sich selbst in die Lüfte beförderte.

Er landete allerdings schon bald wieder auf seinen Füßen. Der Wind pfiff ihm auf einmal um die Ohren und Regentropfen wurden in sein Gesicht geschleudert. Er hatte es gerade mal bis auf die Hälfte geschafft und war nun darauf angewesen, die letzten Meter zu rennen. Noch war er optimistisch. Er hatte die Kraft die zwei Gestalten, die ihn sahen und stehen blieben wo sie waren, auf eigene Faust zu besiegen. Im Laufen riss er sich den Zylinder vom Kopf und warf ihn in Richtung der Gestalten. Der Regen vernebelte ihm immer noch die Sicht. Die Banshees flogen auf ihre Opfer zu aber bevor sie sie einkesseln konnten, sprangen die Figuren hoch und verschwanden zwischen Wind und Wasser.

Mit einem Mal blieb Hirato stehen. Das war untypisch. Für ihn und „seine Mädchen“, die er jetzt bereits wieder zurückpfiff.
 

Tsukumo die alles beobachtet hatte, nahm langsam aber sicher eine abwehrende Position ein. Sie konnte nicht nachvollziehen, warum Hirato nicht einfach wieder zurück kam. Das erste überhaupt, dass sie in Bezug auf diese Mission beschlossen hatten war, sich gegenseitig niemals allein zu lassen. Und jetzt hatten diese Fremden sie genau da, wo sie sie haben wollten. Sie hoffte nur, dass es den Anderen noch gut ging...

»Tsukumo!«

Sie wollte etwas tun. Sich verteidigen. Zurück schlagen. Auch ohne den Armreif, war sie noch gut im Nahkampf. Aber sie hatte ihren Angreifer trotzdem nicht gehört, als er direkt hinter ihr landete. Noch bevor sie die Chance hatte sich umzudrehen, spürte sie einen harten, dumpfen Schlag, der sie zu Boden gehen ließ. Alles um sie herum wurde langsam schwarz.

Tsukumo!
 

~*~


 

Yogi hatte sich vorgenommen, es wie im Nijiwald zu machen. Er würde den Anderen die Führung überlassen und mit seinen Degen eingreifen, wenn es von Nöten war... Inzwischen regnete es allerdings wie aus Kübeln. Die Blonden Strähnen hingen ihm im Gesicht herum, so dass er sie ständig rauspusten musste und seine Kleidung war durchnässt. Yukkin hatte sich in der Kapuze seiner Jacke verkrochen und versuchte nicht nass zu werden.

Der Blonde fragte sich nur, was das für ein Gefühl war, dass in seiner Magengrube begann und bis zu seiner Brust hinaufwanderte, wo es sich anfühlte als würde sich gerade ein Elefant auf seinen Brustkorb setzen...

»Sensei, wir sollten vielleicht eine Zuflucht vor dem Regen suchen.« kam es von Azana.

Akari stimmte nur zu – wobei er aussah, als wäre ihm dieser Einfall schon vor langer Zeit gekommen – und dreht seinen Kopf Richtung Yogi; »Trödel da nicht so rum!«

Dieser zuckte zusammen und beschleunigte seine Schritte. »Ja, Akari-sensei!«
 

Der Arzt wandte sich wortlos wieder um und peilte einen Felsvorsprung an. Bisher war es Yogi noch nicht mal richtig aufgefallen, dass sie immer wieder ein wenig höher gegangen waren. Es war aber auch nicht so, als würde es ihn interessieren ob rauf oder runter. Wichtig war, dass sie heil wieder am Treffpunkt ankamen, wenn die Suche erfolglos war. Und wenn sie von Erfolg gekrönt war, dann umso mehr...

Ein Kreis aus Steinen lag auf der Erde, in deren Mitte ein paar Äste aufgestapelt worden waren. Womöglich sollte das mal ein kleines Camp Feuer dargestellt haben.

»Es war definitiv jemand vor uns hier.« stellte Akari nur trocken fest, holte aus einer Tasche eine Packung Streichhölzer und schob sie Yogi in die Hand. »Wenn die Äste trocken sind, zünde sie an.«

»Ist Ihnen kalt?« fragte er naiver Weise und hätte seine Worte im nächsten Moment am liebsten wieder zurück genommen, als er Akaris Blick sah der ungefähr so viel sagte wie: >Nein du sollst das Feuer anmachen weil hier so eine Affenhitze ist!<

Yogi riskierte es lieber  nicht den Älteren unabsichtlich zu provozieren und bewegte sich in Richtung Feuerstelle. Er war nur froh, dass die Zweige trocken waren. Als langsam das Licht den Felsvorsprung – der bei näherem Hinsehen viel eher eine Mulde in einem kleineren Berg war – erleuchtete, blieb ihm das Herz fast stehen.
 

Sein eigenes Spiegelbild, dass sich in einer Pfütze zeigte offenbarte ihm, dass er aussah wie ein nasser Hund. Seine Kleider waren völlig durchnässt und seine Haare waren vom Regen ruiniert. Durch die feucht-warme Luft begannen sie auch noch sich beim Trocknen zu kreuseln...

Akari wurde von dem sanften Licht der flackernden Flammen genau beleuchtet. Die Haare, die sonst immer nach hinten gestrichen waren, fielen ihm zwar auch ins Gesicht aber dass ließ ihn noch lange nicht so verwahrlost aussehen. Eher in Gegenteil. Es machte ihn jünger und verleihte ihm sanftere Gesichtszüge. Und die Nasse Kleidung klebte überall eng an seinem Körper....

Yogi bemerkte nur am Rande, dass er den Arzt vermutlich gerade anstarrte, und dass Azana sich langsam vor das wärmende Feuer stellte und ihm so damit wie absichtlich, halb die Sicht nahm.

»Habe ich irgendwo was im Gesicht?« fragte ebengenannter Arzt plötzlich in dem für Yogi gewohnten, schroffen Tonfall. Akari hatte schon die ganze Zeit bemerkt wie Yogi ihn mit zusammengepressten Lippen und von der Kälte geröteten Wangen angestarrt hatte. Und es irritierte ihn.

Der Blonde stieß einen leisen Schreckenslaut aus und richtete seinen Blick augenblicklich wieder gen Boden und musterte die Schuhe des Anderen. Er spürte in diesem Moment nur allzu heftig wie ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg, obwohl er sich fragte warum. Was um Himmels Willen hatte er da eigentlich gerade gedacht? Er hoffte nur, dass er sich nicht allzu merkwürdig verhielt. Er hatte die leise Vermutung, dass es Akari-sensei ohnehin nicht interessieren würde... Also war das wohl weniger schlimm.
 

Als er die Hitze nicht mehr so sehr in seinen Wangen spürte und den Kopf hob traf er direkt auf blaue Augen die ihn schon die ganze Zeit zu mustern schienen. Unbegründeterweise beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Yogi verdrängte den Gedanken daran und bemühte sich ein einigermaßen zufriedenstellendes Lächeln zu Stande zu bringen. Darin hatte er wenigstens Übung. Als er schließlich zur Seite sah, merkte er wie der Regen langsam abebbte. Der Blonde erhob sich.

»Was glaubst du, was du da machst?« fragte Akari skeptisch.

»Entschuldigung!«, platzte Yogi heraus, während er Yukkin aus der Kapuze holte. »Der Regen hört langsam auf und nun ja... Ich dachte wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen...« es ärgerte ihn insgeheim, dass er anfing zu stottern aber er konnte nichts dagegen tun. Immer wenn Akari-sensei in der Nähe war, fühlte er sich auf diese Art und Weise eingeschüchtert. Yogi zwang sich nicht mehr daran zu denken und hielt dem Arzt und seinem Assistenen Yukkin entgegen. »Hier falls ihnen immer noch kalt ist...-«

»Mir ist nicht mehr kalt, hör auf das Ding in mein Gesicht zu halten. Du glaubst doch nicht, dass wir hier bleiben werden?« murmelte Akari, was mehr einem Knurren ähnelte. Dabei schob er den Schneemann bestimmt von sich, was dieser mit einem nicht gerade begeisterten >Yukkin< kommentierte.

Yogi zwang sich zu einem Lächeln und setzte Yukkin ab. Er versuchte besser gar nicht erst zu wiedersprechen.
 

»Komm, Azana.« befahl Akari schließlich und folgte dem Blondschopf wohl oder übel.

Sie mussten noch nicht mal lange marschieren, bis ihnen etwas ins Auge stach; »Dort liegen Sachen verstreut. Hier ist möglicherweise noch jemand.« stellte Azana fest während sie stehen blieben.

Dort lagen Sachen. Allerdings trennte sie eine kleine Schlucht von dem Anderen Abhang. Die Schlucht war allerdings nicht zu weit. Wenn ein normaler Mensch sich anstrengte, konnte er problemlos hinüber springen.

»Ich werde vorgehen und mir das erst mal ansehen.« Yogi sah prüfend nach hinten und als niemand Anstallten machte Einspruch dagegen zu erheben wollte er sich schon in Bewegung setzen.

»Kannst du denn gerade fliegen?« kam die Frage von Akari. Er bezweifelte es.
 

»Das werde ich wohl sehen aber ich denke ich muss nicht fliegen.«

Tatsächlich fehlte ihm der Aufschwung zum Fliegen spürbar, als er den Abstand überwand. Mit der rechten Hand bekam er allerdings einen Felsvorsprung zu fassen. Nun musste er nur noch mit der linken Hand nach oben greifen und sich hochziehen um auf die andere Seite zu gelangen. Doch als er gerade sein Gewicht verlagerte um mit dem Linken Arm nach oben zu greifen rutschte seine Rechte an der noch nassen Felskante ab... und verlor den Halt. Er stürzte tatsächlich in die Tiefe.  Das war das zweite Mal an diesem Tag, an dem ihm das Herz fast vor Schreck stehen blieb...

»YOGI!«

Mit dem Rücken knallte er hart gegen eine Wand, spürte aber, dass es keine richtige Schlucht war, die demnach auch nicht steil nach unten ging. So landete er mit dem Bauch auf der Erde und rollte einen langen Abhang herunter, bevor er über ein paar nicht zu allzugroße Steine geschleudert wurde, ein paar unfreiwillige Purzelbäume schlug und zum krönenden Abschluss in einem üppigen Gebüsch landete. Dort blieb der Blonde reglos liegen.

YOGI!

Realisation

»YOGI!«

»Sensei?«

Der Arzt wandte sich wortlos zu Azana um, dessen Blick aussah, als würde er in die Ferne gerichtet sein.

»Da hinten... ist eine Art Passage. Ich glaube man kann dort runter.«

Akari richtete sich resigniert auf und bedeutete Azana ihm jetzt einfach zu folgen. Irgendwie war sowas ja abzusehen. Etwas derartiges konnte aber auch nur dieser blonden Naturkatastrophe passieren! Vermutlich blieb nun nur noch zu hoffen, dass er sich wenigstens nicht sämtliche Knochen gebrochen hatte. Dann würden sie Stunden brauchen, allein um ihn zurück zu kutschieren. Und zu Ergebnissen wären sie auch nicht gekommen.
 

Der Abstieg war noch nicht mal so beschwerlich. Um es offen zu sagen, war er sogar überraschend leicht. Und als sie an dessen Fuße angekommen waren, stellten sie ebenfalls fest, dass sie sich irgendwo in der Nähe von Yogis „Absturzstelle“ gelandet sein mussten.

Akari seufzte. »Na schön. Dann teilen wir uns eben auf. So finden wir diesen Idioten auch schneller. Geh du nach da vorne, Azana. Ich komm gleich nach.«

Der Grauhaarige nickte und ging vorraus. Sie befanden sich am Fuße von zwei Schluchten. Diese waren keineswegs kahl. Der Durchgang war breit, trotz des Geästs, der vielen Bäume, Büsche und des weitesgehen hohen Grases, dass aus der Erde ragte. Der heftige Regenschauer, tauchte alles in ein dunkles, gräuliches Licht.

Nach ein paar Schritten sprang dem Blauäugigen tatsächlich etwas gelbes ins Auge. Nein. Ein Blondschopf. Dieser goldähnliche Ton stach aus dem Grün heraus als wäre er die Sonne. Aber der Elitekämpfer rührte sich im Moment nicht.

»Azana! Ist dort irgendetwas?« tönte Akaris Stimme zu eben genanntem.
 

Azana presste kurz die Lippen zusammen. »Nein. Hier ist gar nichts.«

»Hier auch nicht. Warte kurz, ich komme zu dir – dann gehen wir weiter.«

Azana zögerte keine Sekunde und stellte sich direkt vor den Busch, aus dem Yogis Blonder Schopf hervorblitzte. Vermutlich wäre noch nicht mal das nötig gewesen. Sobald Akari ihn einmal gesehen hatte, stampfte er mit festen Schritten auf ihn zu und stolzierte dann mit einem »Komm, Azana.« direkt an ihm vorbei, ohne auch nur einen weiteren Blick an seine Umgebung zu verschwenden. Es beruhigte den Grauhaarigen ungemein, dass sein Sensei ihm anscheinend so viel Vertrauen zu maß.

Er beeilte sich, den Arzt einzuholen, aber bevor er wieder an seiner Seite stand, vernahmen sie ein leises Stöhnen aus einer Richtung, die verdammt nah an der Stelle war, an der dieser Blondschopf gelandet war...

Akari blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich mit einem verwirrten Blick zu dem Jüngeren um. »Hast du nicht gesagt, da wäre nichts?«
 

»Da war auch nichts.« beteuerte Azana vorsichtig.

Ein hilfloses Ächzen drang zu ihnen herüber.

Akari lehnte sich schließlich ein wenig zur Seite, da Azana den Eindruck machte, als wäre er gerade in Schockstarre verfallen. Seine Augen weiteten sich, während sie einen leicht erschrockenen aber fündigen Ausdruck annahmen, als er sein Ziel fokussierte.

Der Arzt schritt eilig auf das am Boden liegende Bündel zu und stellte schließlich fest, dass es sich wirklich um Yogi handelte. Jetzt wo er ihn so sah, fragte er sich, wie Azana und er ihn überhaupt hatten übersehen können. Allein seine Haare stachen aus dem trist gehaltenen Grün hell hervor. Von seiner Kleidung gar nicht zu reden!

»Ich hab ihn wirklich nicht gesehen, Sensei!« Azana eilte herbei. Sein Tonfall klang entschuldigend.
 

»Schon gut. Jetzt haben wir ihn ja gefunden. Yogi! Hörst du mich?« Vorsichtig ließ der Arzt seine Hände unter Yogis Brust wandern und brachte ihn so in eine halbwegs sitzende Position.

Der Blonde wurde von zwei Armen gepackt und in einen Schraubstockgriff genommen. Er hätte es sowieso nur am Rande bemerkt. Sein Kopf fiel ins seinen Nacken und landete auf Akaris Brust. Der Arzt bemerkte wie leer ihm die lilanen Augen im ersten Moment entgegenstarrten, bevor sie blinzelten und sich langsam klärten.

Schon bald war ein verwirrtes und gleichermaßen verängstigtes »A-Akari-sensei!« zu hören, bevor Angesprochener ihn losließ und Yogi auf seine Hände nach vorn fiel.

»Schwachkopf! Du hättest dich in den Tod stürzen können! Du hast Glück, dass bloß dein Gesicht wie ein Schlachtfeld aussieht!« Und das alles sagte er, obwohl Silver Yogi das mit ziemlicher Sicherheit zu verhindern wusste...

»Wie meinen Sie das?« brüllte der Blonde schon fast.
 

Erst jetzt bemerkte er das Blut, dass warm von seiner Stirn herunter tropfte.

Gereizt richtete der Arzt sich auf und zwang im gleichen Moment auch Yogi unsanft auf die Beine. »Ich meine es so, wie ich es gesagt habe. Hoch mit dir! Ich muss das irgendwie verarzten.«

Doch direkt nachdem er ihn losgelassen hatte, verlor der Blondschopf das Gleichgewicht und fiel erschrocken zurück in Akaris Arme wo er zitternd ausharrte, als würde er erwarten, im nächsten Moment geschlagen zu werden. Er war schwach und verletzlich. Aber das wollte er nicht sein!

Akari schloss für einen Moment entnervt die Augen um nachzudenken und diente Yogi nun als provisorische Stütze. »Azana. Wir haben die Sachen doch hinten gelassen. Hohl sie. Wir müssen hier wohl oder übel ein Lager aufschlagen und etwas warten. Außerdem herrscht gerade ohnehin das Reinste Unwetter.«

»Aber Sensei, wäre es nicht viel schlauer..-«
 

»Nein.«, unterbrach Akari ihn viel zu ruhig. »Bitte geh zurück, und hol die ganzen Sachen. Wir müssen hier bleiben. Verstanden?«

Der Grauhaarige nickte schließlich wiederwillig und setzte sich in Bewegung.

»Es tut mir sooooo leid...« winselte Yogi und klang dabei noch weinerlicher als sonst. Genug, um zu klingen als würde das alles seine Schuld sein.

»Halt die Klappe, setz dich da hin und warte!«

Nun... Es ist ja auch irgendwie deine Schuld. Du hättest einfach dort liegen bleiben können, dann wäre es jetzt alles nicht so kompliziert, Yogi. dachte Azana bei sich. Er musste dringend einen Weg finden, um Sensei und den Blondschopf voneinander zu trennen...
 

~*~
 

»Halt still...«

Wimmern.

»HALT STILL!«

»Aber ich kann nicht!«

»Doch du kannst!«, Akari atmete tief durch. »Das ist nur eine Salbe, in deinem Gesicht. Keine Gabel die in deiner Wange feststeckt.«
 

»Aber es brennt...«

»Was bist du bloß für eine Memme?« knurrte der Arzt und drückte – soweit Yogi das beurteilen konnte – absichtlich fest auf sein Gesicht.

Der Blonde hielt sich gerade noch zurück, anstatt Akari zu sagen, dass es sowieso weniger diese seltsame Salbe – ohne jegliches Etickett – war sondern viel eher die bloße Anwesenheit des Arztes, die ihn schon in Angst und Schrecken versetzte. Dazu kam noch, dass Azana, der sonst immer so freundlich zu jedem war, ihn seit ein paar Minuten nun schon mit diesem seltsamen Blick musterte. Yogi hoffte nur, dass der Grauhaarige sich niemals ein Beispiel an Akari-sensei nehmen würde... Er verhinderte ein Zittern.

»Entschuldigung, aber was ist das genau für eine Salbe?«

Akari hielt kurz inne um seinem „Patienten“ einen einschüchternden Blick zuzuwerfen. »Eine, die deine Wunden schneller verheilen lassen wird. Mehr brauchst du nicht zu wissen.« Brauchte er wirklich nicht. Zumindest nicht, dass seine Wunden dank Silver Yogi sowieso viel schneller wieder weg sein würden, als die von normalen Menschen...
 

Yogi entschloss sich, dass es vermutlich gesünder wäre, den Mund zu halten. Er hatte ohnehin schon das Gefühl, es sich direkt mit zwei Menschen in seiner Nähe verscherzt zu haben, ohne genau zu wissen warum überhaupt!

Akari schob unerbittlich eine Hand unter sein Kinn und schob es so hoch. »Sieh hoch und nicht auf den Boden. Sonst funktioniert das hier nicht anständig.«

»E-Entschuldigung!« stammelte Yogi, wobei er sich des Rotschleiers auf seinen Wangen durchaus bewusst war. Nur gut, dass Akari das inzwischen von ihm gewohnt sein musste. Es war immerhin nicht das erste Mal, dass der Blonde so darauf Acht gab, sich in Gegenwart des Arztes so zu benehmen, dass es relativ sicher war. Es war ohnehin nicht sein größtes Problem. Das war ein ganz Anderes... Aus irgendeinem Grund beschleunigte sich sein Herzschlag auf das dreifache, wenn er in diese pfirsichfarbenen Augen sah. Leider war Yogi nicht mehr naiv genug, um leugnen zu können, warum das so sein könnte. Und das ausgerechnet bei dem Mann der mit seinen Krankenschwestern mal dafür zuständig gewesen war, Tsukumo-chan und ihn... „aufzuklären“. Der Blonde schluckte schwer und fragte sich, ob es ihm noch irgendwas bringen würde, es zu leugnen oder zumindest zu versuchen es zu ignorieren. Wobei er lieber gar nicht darüber nachdenken wollte, wie mächtig sein Plan in die Hose gehen würde, wenn man mal bedachte, wie sehr seine Haut an jeder einzelnen Stelle brannte, an der der Arzt ihn berührte.... Zumindest war es kein unangenehmes Brennen.

»Ich frage dich das jetzt noch ein letztes Mal; Habe ich etwas im Gesicht?« schnappte eben jener Arzt an Yogi gewandt.

»N-NEIN! Wie kommen Sie darauf?«
 

»Dann hör auf mich so anzustarren.«

»Aber... Sie sagten doch ich solle hoch sehen. Wo soll ich denn sonst hingucken?« jammerte der Blonde verzweifelt.

Bevor Akari noch irgendwas erwiedern konnte ertönte ein gut hörbarer Knall, aus der Richtung, in die sie bald unterwegs sein würden. Der Arzt ließ Yogi etwas zu achtlos los, und sprang auf.

Dieser richtete seinen Blick schnell gen Boden. Er durfte ebenfalls nicht vergessen, dass Akari-sensei ihn regelrecht zu hassen schien. Und ihn ständig, förmlich quälte. Es schien dem Arzt ja fast schon Spaß zu machen, wenn man außer Acht ließ, dass er Spaß verachtete. Wenn es nach Akari ging... existierte in seiner Welt womöglich ohnehin nur Azana. Den er mit eigenen Händen gerettet hatte. So viel wusste Yogi. Die genaueren Details waren ihm zwar nicht bekannt, aber es war genug um sich ausmalen zu können, dass er ohnehin nie eine Chance haben würde, und sich das ganze gleich aus dem Kopf schlagen konnte. Dämliches Herz. Dämliche Gefühle. Er schüttelte kurz seinen Kopf, wie um ihn frei zu machen, stand auf, schnappte sich Yukkin – der ängstlich auf dem „Gepäck“ gesessen, oder vielleicht auch halb darauf gelegen hatte – und eilte den beiden vom Research Tower hinterher.

Als Yogi sie endlich eingeholt hatte, blinzelte er dem großen Loch in der Felswand entgegen. »Was...?«
 

»Schön, dass du dich auch endlich herbequemt hast.« murrte Akari beiläufig.

»Entschuldigung!«, sprudelte es aus Yogi heraus und er senkte kurz beschämt den Kopf. »Aber... was ist das?«

»Eine Art Tor, ein großes Loch im Fels, ein Tunnel... Für mich sieht es wie ein Durchgang aus.« lächelte Azana.

»Es sieht aber auch, wie von Menschenhand geschaffen aus.« bemerkte Akari trocken.

Yogi blinzelte und atmete kurz und tief durch. »Wir sollen keine Ecke auslassen... Tut mir Leid, aber ich für meinen Teil werde dort reingehen.« Der Blonde zwang ein Lächeln auf seine Lippen und vermied es lieber, Akari-sensei direkt in die Augen zu sehen.

The Cave

Von Zeit zu Zeit an, landete ein Tropfen, sanft neben ihrem rechten Ohr, was bewirkte, dass sie langsam aber sicher wieder zu Bewusstsein kam. Tsukumo seufzte und registrierte den dumpfen Schmerz am Hinterkopf ohne viel Murren. Wenn sie sich beschweren wollte, würde ihr das nichts bringen und hören würde es sowieso niemand. Das Mädchen startete einen Versuch sich von der auf dem Bauch auf dem Boden liegenden Position zu befreien und sich zumindest auf den Rücken zu drehen, nur um festzustellen, dass man sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt hatte.

Ihre Handgelenke waren mithilfe einiger Ketten an ihren Rücken geknebelt worden. Ihre Beine waren separat befestigt. Wobei die Ketten, in ihren Augen ein ähnliches Äußeres hatten wie ihr eigenes Armband, dass von den Incura Zellen gesteuert wurde. Darin war die Blonde zwar keine Expertin aber es war wahrscheinlich, dass ihre Fesseln durch eine ähnliche Kraft angetrieben wurden.

Mit großem Kraftaufwand zwang das Mädchen sich auf den Rücken. Sie befand sich in einer riesigen Höle. Und sie lag auf ihrem Grund, mit der Öffnung durch die sanftes Licht ströhmte, meterweit über ihr und unerreichbar... Alles was ihre unmittelbare Umgebung beleuchtete waren ein paar modern aussehende Fackeln.

Tsukumo hatte alles andere als die Qual der Wahl. Sie wusste zwar nicht, wie ihr Entführer an diese Technologie kam und warum man sie dort hinunter verfrachtet hatte aber sie musste entweder einen Weg aus diesem Loch heraus finden oder sie würde es auf die unangenehmste Art und Weise erfahren. Und sie würde sich definitiv immer für die Erste Variante entscheiden.

Sie schenkte der Fackel die ihr am nächsten befestigt war, einen argwöhnischen Blick. Tsukumo wusste, dass ihre nächste Aktion möglicherweise sehr schmerzhaft werden würde aber sie versuchte sich einigermaßen erfolgreich mit dem Gedanken zu trösten, dass es dafür auch schnell vorbei sein würde. Die Fackel hing genau über einer Art Abhang. Das blonde Mädchen konnte aber glücklicherweise erkennen, dass dieser nicht allzu groß war. Im schlimmsten Falle vielleicht so, als würde man aus seinem Hochbett fallen.
 

Mit einem kräftigen Schwung drehte Tsukumo ihren Körper einmal im 180° Winkel und versetzte der Lichtquelle einen gezielten, sauberen Tritt, um wenig später Dankesgebete Richtung Himmel zu senden, da die Fackel nicht direkt nach unten gesegelt war. Sie lag gefährlich nah an der Kante, aber sie lag dort. Die Blonde robbte fast bis zum Rand, brachte sich mit viel Anstrengung in eine sitzende Position, biss die Zähne zusammen und presste ihre Handgelenke auf das Feuer. Dabei unterdrückte sie einen Aufschrei.

Als das Geräusch ertönte, dass ihr signalisierte, dass die Fesseln offenbar durchgeschmorrt waren, zwang die Blonde sich erneut hoch und schmiss sich mit ihrem gesamten Körpergewicht – und einem erleichterten Aufschrei – kurzerhand über die Kante, was dazu führte, dass sie wenig später im Matsch landete. Die Fackel landete durch den Ruck mit einem leichten Platsch neben ihr.

Blind tastete Tsukumo nach ihrem Handy, und stützte sich beim Aufrichten auf ihre andere Hand. Als sie das Komunikationsgerät jedoch fand, sank ihr Kopf mutlos zurück in den Schlamm, wo sie für eine Weile erschöpft liegen blieb. Es sah so aus, als wäre vorher jemand mutwillig darauf getreten. Der Bildschirm hatte einen riesigen Kratzer und der Rest vom Gerät war total durchgebrochen. Wenn sie jemals hier heraus kam, würde die Blonde es wohl reparieren lassen müssen.

Tsukumo ballte die Hände zu Fäusten. »Was denke ich da? Ich muss hier raus! Ich muss die Anderen warnen...!« flüsterte sie schwach und brachte sich in eine sitzende Position.

Sie schnappte sich die Fackel und nahm auch ihre Fußfesseln in Angriff. Normalerweise wäre es für die Elitekämpferin ein leichtes gewesen, sich irgendwie dort heraus zu mogeln aber da diese Fesseln nicht von gewöhnlicher Natur waren, konnte sie das ebenfalls vergessen.
 

Die Blonde richtete sich auf relativ zittrigen Beinen auf und hielt die Fackel fast schon schützend vor sich. Sie rechnete nicht damit, dass die Tricks hier funktionierten, die sie bei Circus gelernt hatte. Wer auch immer sie hier zurück gelassen hatte, wusste was er tat. Und so bahnte sich das Mädchen Schritt für Schritt einen Weg durch die recht dunkle Höhle.
 

~*~
 

Mit jeder weiteren Bewegung wurde ihr allerdings mehr und mehr klar, dass man sie wohl nicht dort hinunter verfrachtet hatte, ohne ihr irgendeine Form von Betäubungsmittel zu verabreichen. Tsukumo fragte sich insgeheim, warum sie bloß nicht damit gerechnet hatte... Es bestätitgte aber im Grunde auch bloß, warum sie auf dem zweiten Schiff gelandet wäre. Warum sie sowieso auf dem zweiten Schiff gelandet wäre, auch wenn Hirato nicht gewesen wäre... Hirato...

Tsukumo verbannte diesen Gedanken vorerst. Hirato konnte ihr erst mal nicht helfen. Sie würde allein hier heraus finden müssen. Und erst, wenn sie ihn irgendwie erreicht hatte, durfte sie sich darauf verlassen, dass er und Tsukitachi einen Weg fanden, die ganze Angelegenheit hier schnell zu erledigen und sie alle schließlich wohlbehalten zurück zu bringen.

Ihre Sicht verschwamm vor ihren Augen, so dass sie kurz innehalten und sich kraftlos auf einem der Felsen abstützen musste. Wenigstens war sie nicht komplett außer Atem und konnte sich so im Notfall immer noch verteidigen. Eine Außdauer, die sie ihrer Ausbildung zur Circus-Kämpferin verdankte.

Klirr. Die Blonde hielt inne, lauschte auf jedes noch so kleine Geräusch. In der Ferne konnte man eine Art leises Murmeln ausmachen, als würde tatsächlich noch jemand hier unten sein und leise Selbstgespräche führen. Allerdings... beruhigte Tsukumo das kein Stück. Diese Stimme klang seltsam, von der Art her wie sie sprach. Es war eine Männerstimme, die immer wieder irgendwas in ihren – vielleicht vorhandenen – Bart nuschelte. Einerseits war es vorstellbar, dass wer auch immer dafür verantwortlich war, hin und wieder so viele Menschen wie es ihm gerade passte, hier herunter werfen konnte. Einfach weil diese Höhle riesig war und ein kleines Labyrinth zu sein schien. Das war Tsukumo schon aufgefallen, während sie eine ganze Zeit lang durch die Gänge marschiert war. Allerdings wurde hier alles von Zeit zu Zeit ausgeleuchtet, so dass es den Anschein hatte, als stecke ein Muster dahinter. Als wären die Lichtquellen nicht entstanden, weil Leute vor ihr hier gelandet waren und versucht hatten zu überleben, sondern als hätte man hier Vorbereitungen getroffen, um Menschen hier her zu bringen. Und da war noch was. Tsukumo ging davon aus, dass sie bei weitem nicht die Erste sein würde, die man in diese Höhle geworfen hatte. Wo waren ihre Vorgänger? Sie war bisher keiner Menschenseele begegnet – was vermutlich gut so war – und ihr waren auch keine... Leichen oder Knochen ins Auge gefallen.

So oder so, diese Stimme dort weckte Misstrauen in ihr. Vielleicht war es tatsächlich ein Überlebender aber darauf konnte sie sich nicht verlassen, wenn man mal bedachte, dass sie sich in einem Gebiet befand, dass nicht mal kartographiert oder bewohnt war. Außerdem wurden sie zu Anfang überfallen und sie war am Ende der Geschichte hier aufgewacht. Wenn es hier Menschen gab, dann waren es möglicherweise sogar Varuga, die sich hier versteckt hielten und sich dieses Gebiet zu Nutze machten. Und jetzt war Circus ihnen in die Falle gegangen... Tsukumo hoffte nur, dass es wenigstens dem ersten Schiff, sowie Yogi zusammen mit Akari-sensei gut ging. Sie musste einfach daran glauben, dass es sie nicht alle erwischt hatte!
 

Sie atmete einmal leise tief durch und setzte sich dann in Bewegung. Wenn dieses Wesen dort feindlich gesinnt war, würde sie es ohne zu zögern ausschalten müssen und wenn dem nicht so war, musste sie diese Person eben beschützen und mit sich nehmen.

Die Stimme tönte von jenseits eines schmalen Felsspaltes, der also demnach eine Art Durchgang sein musste. Leise schob das Mädchen seinen zierlichen Körper durch diesen Spalt, für den sie offenbar gerade so, schlank genug war. Und dabei war sie schon so dünn... Wenn der von Menschenhand geschaffen worden war, dann entweder in Eile, oder absichtlich, als Falle gedacht.

Plötzlich knirschte es unter ihren Füßen und durchschnitt somit die Stille, die außer dem leisen Gemurmel herrschte. Die Stimme verstummte sofort und die Blonde konnte leise aber eilige Schritte vernehmen, die in die Ferne hin verschwanden. Verwirrt starrte sie hinunter. Zu ihren Füßen lagen ein paar kleine Kieselsteinchen. Auch wenn sie nicht so aussah, Tsukumo hätte sich für ihre Unaufmerksamkeit ohrfeigen können. Man hatte ihr doch eindringlich beigebracht, immer selbst auf die kleinsten Details Acht zu geben...

»Er hat mich also definitiv gehört...«

Frustriert schob das junge Mädchen sich nun ganz durch den Spalt durch und fand sich in einer Art riesigen Halle wieder. Vermutlich war die aber natürlichen Ursprungs... Tsukumo unterdrückte den schweren Seufzer. Sie durfte jetzt nicht so negativ denken. Sie würde einen Weg hier heraus finden! Hirato verließ sich genauso auf sie, wie er sich auf Yogi verließ. Ihre oberste Priorität war es, irgendeinen Ausweg zu suchen und Nai und Gareki ausfindig zu machen... Sie mussten zusammen bleiben.
 

Tsukumo hob ihre Fackel leicht an um mehr Sehen zu können aber wenn sie sich dass so ansah, war dieser Teil wohl ein bisschen größer, angesichts dessen, dass sie trotz Lichtquelle nicht weiter als maximal drei Meter weit sehen konnte. Entschlossen ging sie geradeaus weiter. Es hieß zwar, man solle sich in einem Labyrinth immer links halten, dann würde man den Ausweg finden, aber das würde sie hier Tage kosten... Irgendwann würde sie den Ausweg finden das schon... zumindest wenn dieser riesige Felsbrocken nicht an manchen Stellen zugeschüttet worden war oder in der Vergangenheit mal eingestürzt war.

Nachdem sie geschätzte fünf Minuten mit ausgestreckem Arm, der vorsichtig seine Umgebung abtastete, gelaufen war, stieß eben dieser Arm auf einen festen Wiederstand. Die Felswand. Tsukumo fuhr darüber nur um ein wenig über ihr, eine Kante zu entdecken. Das schmächtige Licht zeigte ihr, dass dort ein weiterer Durchgang war, den sie nur erreichen musste. Zögernd wandte sie sich um, als könnte sie noch irgendetwas in der Schwärze erkennen. Es war einigermaßen verdächtig, dass direkt gegenüber dem Eingang dieses Lochs, bereits der Ausgang war. Es roch geradezu nach einer Falle. Aber wenn sie jetzt nach einem anderen Weg suchte – den es vielleicht noch nicht mal gab – würde sie hier heillos die Orientierung verlieren.

So warf sie ihre Fackel vorsichtige nach oben – Gott sei dank, blieb sie an – und machte sich daran, ihr eigenes Körpergewicht über die Kannte zu hiefen. Ein weiteres Mal war die Blonde froh darüber, damals ohne Circus Armreif trainiert worden zu sein. Außerdem war ihr das Klettern früh beigebracht worden. Sie krallte sich mit ihren Händen an der Kante fest zog sich bis ungefähr zur Mitte hoch, bis ihre Füße die Wand berührten und setzte dann zum Sprung an, der sie nach oben katapultierte. So kroch sie in den Durchgang hinein.

Gerade wollte sie nach ihrer Fackel greifen, als ein paar Füße vor ihr erschien. Die perplexe Tsukumo beobachtete wie einer der beiden Füße sich anhob und ihre einzige Lichtquelle direkt in eine kleine Wasserpfütze trat. Jedoch zögerte das Mädchen nicht lange. Blind rollte sie sich ab, nach vorne und wich somit den Armen aus, die bereits nach ihr greifen wollten. Sie würde sich nicht so leicht geschlagen geben! Sie kam schnellstmöglich wieder auf die Beine und rannte los. Ein wenig hatten ihre Augen sich bereits an die Dunkelheit gewöhnt, was bedeutete, dass es irgendwo eine weitere Lichtquelle geben musste... Zumindest sah sie schemenhafte Umrisse, als sie leise keuchend um ein paar scharfe Kurven rannte, um ihren Verfolger abzuschütteln.

Leider schien sie damit keinen Erfolg zu haben. »Die Süße will sich wohl ein bisschen zieren...«
 

Tsukumo war zu sehr damit beschäftigt um ihr Leben zu rennen, als dass sie bemerkte, dass diese Stimme inzwischen eine Andere war.

Wie aufs Stichwort, drangen Stück für Stück kleine Lichtfetzen durch die Felswand. Das würde bedeuten, dass sie nah an der Oberfläche sein musste. Jetzt musste sie es nur noch schaffen, hier heraus zu kommen. Tsukumo dachte gar nicht daran sich nach den schnellen Schritten umzudrehen die immer noch hinter ihr her kamen.

Und dann entdeckte sie ihre Rettung. Sie rannte auf eine Nische zu, die breit genug war, dass man sich im Normalfall bücken und dort hinunter durch krabbeln konnte. Tsukumo warf sich ohne zu zögern nach vorn auf den Boden und rollte mit geschmeidigen Bewegungen durch die Nische hindurch. Auf der Anderen Seite angekommen, hielt ihr Glück aber nicht lange an. Zum einen hätte sie schwören können, dass sie eine Explosion in weiter Ferne hörte. Der Ganze Fels begann zu bröckeln und zu erbeben. Und zum Anderen wurde sie plötzlich von starken Armen gepackt die versuchten sie zu Boden zu pressen. Ein Schrei entglitt ihren Lippen, der sich allerdings mehr wie ein Kampfschrei anhörte. Sie trat blind nach ihrem Gegner drehte sich um und versetzte ihm einen satten Fausthieb ins Gesicht. Die Gestalt sprang für einen kurzen Moment nach hinten, den Tsukumo nutzte um nach vorn zu robben.

Sie kannte diesen Mann nicht und es kümmerte sie auch nicht. Sie musste schnellstens hier raus. Ein paar Steinbrocken prasselten bereits nieder, so als würde hier gleich alles zu sammen brechen. Als Tsukumo wieder auf ihre Beine kam und einige Meter weiter gerannt war, schnappten sie die Arme wieder. Diesmal aber setzte das Mädchen ihre ganze Kraft ein. Vor ihnen war ein Riss im Boden der sich zu einem schmalen Abgrund entwickelt hatte. Die Blonde sprang mit ihrem Angreifer zusammen, der sich an ihr festklammerte – er schien noch nicht ganz verstanden zu haben was sie vorhatte – und landete mit ihrem Oberkörper auf der Kante. Ihre Beine baumelten über dem Abgrund, was die Schuld ihres Balastes war, der sich an ihren Beinen festhielt und zu versuchen schien, sie mit sich in die Tiefe zu reißen, wenn es hart auf hart käme. Tsukumo schickte ihm einen entschlossen Blick befor sie ihm zwei mal gezielt ins Gesicht trat und schlussendlich zu einem Tritt ausholte, der ihre volle Kraft beinhaltete und ihren Gegner mit einem dementsprechend sauberen Geräusch traf. Sein Kopf knallte schwer gegen die Felswand und mit einem entsetzten Schrei ließ er sein Opfer los und fiel in die Tiefe.

Tsukumo verlor keine Zeit sondern zog ihre Beine nach oben. Das Beben war schlimmer geworden und inzwischen drohten ganze Brocken sie zu erschlagen aber ein paar Meter über ihr, sah sie dieses helle Licht. Der Ausgang. Sie schluckte, sammelte ihre letzte übrige Kraft und flog mit einem sanften Ruck durch das Loch, dass kurz danach, unerbittlich in sich zusammen fiel...

Explosion

Sein Kopf dröhnte und seine Hände zitterten ein wenig. Als er die Augen aufschlug, war um ihn herum fast alles komplett in tiefes Schwarz getaucht. Alles, bis auf einen kleineren weiß schimmernden Fleck. Gareki konnte noch nicht so recht begreifen, was es damit auf sich hatte. Zumindest nicht, solange seine Sicht so komplett verschwommen war... Angestrengt blinzelte er, bis sich sämtliche Konturen die er wahrnehmen konnte, langsam verschärften und er das Weiße Bündel, dass ebenfalls auf dem Boden lag, erkennen konnte.

»Nai!« Er verlor keine Zeit und machte einen Satz auf den am Boden liegenden Niji zu. Versuchte ihn wachzurütteln. Im schlimmsten Falle, müsste er ihm vielleicht eine verpassen... »Oi, Nai! Wach auf.«

Tatsächlich öffneten sich nach einem erneuten Versuch die rubinroten Augen und starrten Gareki verwirrt entgegen. »Ga...re-ki?«

Angesprochener gab sich die größte Mühe seinem Gegenüber keine Ohrfeige zu Gute kommen zu lassen. Dummes Tier... Ihm so einen Schrecken einzujagen. Natürlich würde der Schwarzhaarige einen Teufel tun und das jemals zugeben.

Er sah sich insgeheim ratlos um. Sie mussten schnell rausfinden wo sie sich ungefähr befanden und dann einen Weg hier raus finden...
 

»Gareki!«, ertönte Nais Stimme wenige Meter neben ihm, und holte ihn so aus seinen Gedanken. Der Weißhaarige hielt sich den Kopf und zuckte hin und wieder leicht vor sich hin – Was noch mehr unterstrich, dass Nai eigentlich kein Mensch war... »Tsukumo-chan... Ts-ukumo-chan! Ich kann sie hören...! Aber Gareki! Hirato-san ist nicht hier... Und Yogi auch nicht...«

Gareki hob eine Augenbraue. Tsukumo war auch hier irgendwo?

»Sie rennt... und sie ist nicht allein. Da ist noch jemand...« hörte Gareki den Anderen leise weiter jammern.

Schließlich beugte er sich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck zu Nai herunter und schubste ihn leicht. »Hey. Glaubst du Tsukumo ist dazu fahig hier raus zu kommen?«

Man konnte Nai ansehen, dass er sich wahrscheinlich gerade halb den Kopf darüber zerbrach, was jetzt die richtige Antwort sein könnte. Gareki war ein bisschen unheimlich, wenn er dieses Gesicht zog...
 

»Tsukumo-chan... ist stark. Wie Yogi. Wie Circus. Und sie hat es schon  mal geschafft zu uns zurück zu kommen.« stotterte er.

»Also denkst du sie schafft es allein?«

Nai schwieg einen Moment, bevor er lächelnd zu Gareki aufsah und ihm im Brustton der Überzeugung ein „Ja“ entgegen schmetterte.

»Gut, dann bomb ich uns hier raus.«

Nai sah Gareki noch einen Moment verständnislos an aber auch wenn der Schwarzhaarige ihm das vermutlich nie zugetraut hätte, Nai hatte eine Art furchtbare Ahnung was der Andere vorhatte. Er konnte hören, dass es nicht gefährlich sein würde – nicht sonderlich zumindest – aber es gefiel ihm trotzdem nicht. Deswegen sah Nai auch nicht so genau hin, als Gareki eine Art Minisprengsatz aus seiner Pistolenmunition – Hirato-san musste sie ihm zurück gegeben haben – und lauter Krimskrams zusammenbastelte. Nai fragte sich, ob Gareki all das schon von Anfang an in seinen Taschen hatte.
 

Sobald Gareki fertig war, ging alles ganz schnell. Im Grunde nahm Nai nur eine kleine Reihenfolge hektischer Armbewegungen wahr, bevor ein ohrenbetäubender Knall ertönte und Gareki sich plötzlich auf ihn schmiss – um zu verhindern, dass er irgendwelche Verletzungen davon trug, wie er später erfuhr.

»Dummes Tier! Du musst ausweichen!« brüllte der Schwarzhaarige, bevor er Nais Hand ergriff, ihn mit sich durch dass Loch zerrte und wenig später eine glatte Bauchlandung in den Sand machte.

Gareki blinzelte. Das alles hätte vermutlich unliebsame Erinnerungen geweckt, wenn die See nicht so stürmisch wäre und die vielen Regentropfen ihn nicht zu ertränken versuchten...

»Gareki?« Nai sah ihn fragend an, bevor ein lautes Geräusch ertönte und das Loch, durch dass sie gerade eben noch geflüchtet waren, mit Steinen und kleineren Felsbrocken zugeschüttet wurde.

Der Schwarzhaarige sah zweifelnd nach oben. Sogar der Himmel war total grau... Ganz anders, als bei ihrer Ankunft, bei der die Sonne sie beinahe erschlagen hätte. Vermutlich ein Beispiel für den stetigen Wetterumschwung den Vierauge erwähnt hatte.
 

Gareki richtete sich auf – und weil das schneller ging, zog er Nai gleich mit auf die Beine. Der Himmel war ein wenig abgedunkelt, aber man konnte aus einer gewissen Entfernung trotzdem erkennen, wie Rauch aufstieg. Ganz zu schweigen von den schwachen aber auffällig deutlichen Lichtern, aus dieser Richtung.

»Nai. Wir gehen da lang.«

Er würde das vermutlich auch niemals laut aussprechen, aber wo Tumult herrschte, waren auch die besten Chancen gegeben dieses verdammte Vierauge wieder zu finden. Oder zumindest irgendjemanden von Circus... Er hatte ein ungutes Gefühl wenn er daran dachte, mit Nai allein irgendwo auf diesem verlassenen Fleck Nirgendwo herumzustampfen. Das war beschämend. In seiner Vergangenheit war er oft ohne mit der Wimper zu zucken durch äußerlich viel schlimmere Gegenden gestreift und war immer ohne auch nur einen einzigen blauen Fleck zurückgekehrt.

Wenn er sich Nais Verhalten insgeheim genauer anschaute, musste der Niji wohl das Gleiche erdrückende Gefühl verspüren. Aber Gareki fragte sich warum?
 

~*~
 

Je näher sie kamen, desto lauter wurden die Stimmen. Der Rauch wurde immer etwas dichter und die Lichter blendeten in Garekis Augen. Er zerrte Nai hinter das nächstbeste Etwas, dass verhinderte, dass sie gesehen wurden. Der Schwarzhaarige konnte nicht sagen was hier vor sich ging – er konnte noch nicht mal die eigene Hand vor den Augen sehen. Und das machte ihn unendlich nervös.

Plötzlich blinzelte er. Eine vertraute Stimme – ein wenig Herumgejammer und Geschrei – drang an seine Ohren. Tatsächlich. Er mochte nicht viel sehen, aber das stach gerade zu aus dem Nebel heraus!

»Gareki, da ist Yogi!« kreischte Nai schon fast.

Doch eben Genannter war schneller und hielt dem Anderen fest den Mund zu, bevor sie noch jemand entdeckte. Er musste jetzt nachdenken. Den klügsten Weg wählen... Den Stimmen nach zu urteilen waren dort viele. Und vermutlich waren sie nicht gerade friedlich gesinnt. Wenn er nun mit Nai im Schlepptau mitten hindurch stürmen würde und durch die Gegend ballern würde, würde das Yogi auch nicht viel helfen. Herrje, Yogi war sehr wohl dazu in der Lage, sich irgendwie selbst zu retten! Er brauchte sie nicht und es würde einfach ein zu hohes Risiko sein, jetzt voran zu preschen.

»Nai... Du hältst Yogi auch für stark richtig? Wir haben keine Andere Wahl. Wir müssen hier raus und dürfen nicht entdeckt werden, klar? Das heißt wir müssen ihn hier lassen.« Und genau das tat der Schwarzhaarige, ohne auf irgendeine Form von Einverständnis des Anderen zu warten. Er griff nach Nais Hand und tastete sich langsam einen Weg durch den Nebel. Sie hatten keine Andere Wahl. Außerdem konnte es ja nur von Vorteil sein, wenn niemand genau wusste, wie viele Leute von Circus genau hier eingedrungen waren.

Next to the Window

»Hör endlich auf, vor Angst zu zittern! Du warst derjenige, der als erster einen Fuß hier hinein gesetzt hat.« wies die schroffe Stimme des Arztes den Blonden zurück, der inzwischen begonnen hatte, seine Entscheidung zu bedauern.

Sie gingen nun schon seit einer Weile durch die Dunkelheit, obwohl es vermutlich noch Glück war, dass an einigen Stellen eine unbekannte Lichtquelle ihren Weg erleuchtete. Höchstwahrscheinlich Fackeln, oder das Tageslicht dass durch Ritzen im Fels durchkam.

Yogi entschied sich, für die Taktik, für die er sich bis jetzt immer entscheiden hatte, wenn es brenzlig wurde. Einfach immer stur geradeaus weiter gehen und den Blick gen Boden gesenkt halten, so dass er Akari-senseis Blick ausweichen konnte.

Es dauerte allerdings nicht lange, bis ihr Weg langsam aber sicher ein bisschen abfiel und sie hören konnten, dass der Boden leicht feucht war und sich stellenweise ein paar Pfützen gebildet hatten.
 

Wenige Sekunden später gab Yogi ein leises Kreischen von sich, bevor er gut hörbar ausrutschte, nach vorn schlidderte und mit dem Gesicht voran, mit einem lauten Platsch in hüfthohem Wasser landete.

Akari seufzte nur still. War ja zu erwarten dass dieser elende Träumer sich direkt in die nächste Katastrophe hinein manövriert.

Ein Klicken war neben ihm zu hören und seine Sicht wurde ein wenig aufgehellt. Ein Blick zu seiner Rechten offenbarte ihm Azana, der mit einem Feuerzeug in der Hand und einem entschuldigenden Lächeln vor dem Wasser kniete.

»Azana, warum hast du ein Feuerzeug hier und viel wichtiger, warum hast du es nicht schon vorher benutzt?« fragte Akari seelenruhig und mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck während er die Luftbläschen beobachtete, die Yogi unter Wasser entstehen ließ. Der Arzt fragte sich, ob der Andere nun aus Scham auf dem Grund des Wassers herum saß und ob er überhaupt noch mal auftauchen würde.

»Ich habe es von einem Kollegen der raucht. Ich dachte es wäre vielleicht nützlich. Allerdings ist schon mehr als die Hälfte aufgebraucht und da ich nicht wusste, wie lange wir hier durch die Dunkelheit wandern würden, hab ich es doch lieber gespart...« erwiderte Azana und schaffte es sogar, noch einen Hauch mehr Sorge in seine Stimme zu legen.
 

»Verstehe.«

Es könnte auch aus dem Grunde noch dauern, weil er noch gar nicht realisiert hat was überhaupt passiert ist. Dummkopf., fügte Akari in Gedanken hinzu, bevor Yogi sich mit einem Mal aufrichtete und so an die Wasseroberfläche kam.

»Yogi-san, ist alles in Ordnung?« fragte Azana augenscheinlich neugierig und besorgt.

Und da stand er nun. Vom – dem Aussehen nach – kaltem und mehr als hüfthohem Wasser durchnässt, während hunderte von kleinen Wassertropfen aus seinen Blonden Strähnen fielen und sein Gesicht und seinen Hals hinunter rannen. Und obwohl der Blonde so erbärmlich zitterte, während er mit Azana sprach, drangen in diesem Moment keine Worte an Akaris Ohren und der Arzt musste sich unwillkührlich fragen, an was er da eigentlich gerade genau dachte.

Er war klug genug um diesen Gedanken jetzt nicht weiterzuspinnen und trat zwei Schritte nach vorne, um Yogi etwas unsanfter am Arm zu packen und ihn mit einem kräftigen Ruck aus dem Wasser zu ziehen. Der Blonde war eiskalt.
 

»Komm da raus, bevor du dich erkältest und ich dich behandeln muss. Ich habe den Eindruck, es wäre uns beiden lieber, wenn es nicht dazu kommt.« befahl er groberweise im selben Augenblick.

Yogi quitschte aber senkte schließlich beschämt seinen Blick. Wenn Akari-sensei das so sieht...

Dieser ließ den Anderen los, warf einen Blick in seine Tasche, bis er das passende gefunden hatte und warf Yogi schließlich ein Handtuch über den Kopf, bevor er wortkarg damit begann, ihm die Haare trocken zu rubbeln.

»Sensei, was tun Sie da?« fragte der Circus-Kämpfer leise und verwirrt. Eine sanfte Röte bildete sich auf seinen Wangen – er konnte nur hoffen, dass man sie nicht sah. Er war sich dessen durchaus bewusst, dass sie nicht mal alleine waren. Wenn Yogi ehrlich war, wäre er jetzt doch lieber mit Akari-sensei alleine...

Anstatt eine Antwort zu geben, zwang der Arzt ihn unwissentlich, ihm in die Augen zu sehen. Wahrscheinlich hätte er das lieber nicht tun sollen. Yogis Haare, sahen zwar dank ihm selbst nun mehr als unordentlich aus aber seine Wangen waren stark gerötet und seine Augen funkelten im schwachen Feuerschein...
 

Yogi blinzelte. Er wusste schon, dass sie sich jetzt tatsächlich schon eine Weile so anstarrten aber er hatte Angst den Blickkontakt zu unterbrechen. Das würde nur eine peinliche Stille zur Folge haben, die er mit wildem Gestotter versuchen würde zu vertreiben. Natürlich wie immer relativ erfolglos. Und da weder Tsukumo-chan, noch Hirato oder Gareki hier waren, um wissentlich oder unwissentlich von ihm abzulenken, würde es nur peinlich enden... Außerdem lag da ein gewisser Ausdruck in den Augen des Arztes den er bis jetzt noch nie gesehen hatte. Und Yogi wollte ihn sich gut einprägen.

Akari hingegen kämpfte mit sich selber, um jetzt bloß nichts idiotisches zu tun, was er später bereuhen würde. Und das geschah selten. Wenn es doch mal zu so einer Situation kam, dann war es wohl was ganz Großes. Sanft strich er mit dem Handtuch über Yogis Wange, die sogleich um eine Nuance dunkler wurde. Gleichzeitig hinderte er sich selbst daran, die Distanz zwischen ihnen beiden zu verringern...

»Ähhh... Sensei?« kam es irgendwann von Azana. Azana! Der war ja auch noch da.

Während Yogi seinen Kopf direkt zur anderen Seite wegdrehte und knallrot anlief richtete Akari seinen Blick in die entgegen gesetzte Richtung um Azana zu mustern, der ein bisschen aussah wie bestellt und nicht abgeholt, und immernoch brav das Feuerzeug hielt. Bravo. Er hatte ihn ganz vergessen.

»Ja, was ist?« antwortete er, darauf bedacht normal zu reagieren.
 

»Ich... habe mich gefragt, was wir jetzt tun.«, sagte er gespielt unsicher. »Oh, und Verzeihung aber ich bin mir relativ sicher, dass Sie Yogi-sans Kopf jetzt loslassen können« er lächelte verhalten, während das Licht des Feuerzeuges langsam erlosch.

Was nur ein Vorteil für Yogi war, dessen Kopf sich in ein tiefes Rot gehüllt hatte, während er zwanghaft die Wand musterte. »Richtig... W-was ich sagen wollte... bevor Akari-sensei mich rausgezogen hat... Äh nun ja... wir sind weit gekommen u-und ich habs so im Gefühl, dass wir hier bald den Ausgang finden.« stotterte der Blonde.

»Wir können unmöglich weitergehen und unsere Taschen mitschleppen, das kannst du vergessen.« antwortete Akari trocken.

»Ich könnte ja auch alleine vorgehen, nachsehen was dort ist und wieder zurück kommen.«

»Und wieso hast du das nicht vorher gesagt?!«
 

»Weil ich abgelenkt war!« verteidigte Yogi sich nuschelnd während er in der Dunkelheit sein Wange befühlte. Immernoch total warm.

Dies war einer der seltenen Momente, in denen Akari den Blonden davonkommen ließ. Er konnte nur vage vermuten, was das für ein Gefühl war aber er konnte nicht sagen, ob es ihm in dieser Situation gefiel.

»Na dann.« sagte der Arzt bloß, bevor seine Hände an Yogis Körper nach unten, bis zu seiner Hüfte wanderten, bis seine Arme sich schließlich um den Anderen schlossen.

Er riecht nach Krankenhaus... Aber sein Deo riecht gut! – »Akari-sensei, was...- AHRG!« schrie der Blonde alarmiert, bevor ein weiteres Mal ein Platschen durch die Höle schallte und er wieder ein Mal aus dem Wasser auftauchte. Der Arzt hatte ihn tatsächlich gepackt und nach vorn geworfen. Direkt in das Kalte Nass hinein. »W-was...?« fragte er hilflos.

»Du wolltest doch vorgehen, also los! Und trödle nicht.« kam die scharfe Antwort wenig später zurück.
 

Yogi verzichtete seiner eigenen Sicherheit wegen auf Protest. Akari-sensei hatte wieder zu seinem alten, angsteinflößenden Ich zurückgefunden. Also beeilte der Blonde sich durchs Wasser zu waten, bis er noch nicht mal mehr die zwei Umrisse erkennen konnte.

Tatsächlich fand er sich wenig später vor einer Art Treppe vor die um eine Ecke und wahrscheinlich ins Freie führte.

Im Freien allerdings, könnte der Blonde direkt wieder zurück in den Tunnel kriechen. Es war stockduster. Nicht weil es Nacht war. Es war stockduster weil sich Gewitterwolken am Himmel zugezogen hatten, und es donnerte bereits unheilvoll. Bei jedem einzelnen Donner, zuckte Yogi zusammen.

Bis er eine Stimme hörte die ihn innehalten ließ: »Hast du alles verstanden? Okay, Hirato. Ich werde mich nicht vom Fleck bewegen. Beeil dich. Das Gewitter wird es für dich erschweren.« Tsukumo. Sie klang schwach.

Er zwang sich ein paar Meter weiter bis um eine Ecke, wo er sich schließlich auf einer größeren Fläche wiederfand. In einer Ecke war ein kleines Feuer entzündet worden. Tsukumo stand davor.
 

»Tsukumo-chan!« machte er auf sich aufmerksam.

Yogi wusste nicht genau was los war, aber irgendwie fühlte er sich benommen und schrecklich müde...

»Yogi!«

Das fiel wohl auch Tsukumo auf. Sie machte ein etwas erschrockenes Gesicht und sie bewegte ihre Lippen. Sie sprach zu ihm. Aber er hörte sie nicht. Der Blonde blinzelte verwirrt. Und dann wurde alles dunkel.
 

~*~
 

»Sensei? Wir warten jetzt schon seit einer halben Stunde. Yogi-san hat doch gesagt, er sieht sich kurz um?«

Immer ruhig bleiben. Er dürfte jetzt nicht unruhig oder genervt oder sonst was klingen. Er musste genug Verständnis in seine Stimme legen. Akari mochte ihm vielleicht trauen aber er war alles andere als blöd. Er würde merken, dass etwas nicht stimmte, sobald Azana einen Fehler machte.

»Ich weiß.«

»Sollten wir nicht... zurück zum Schiff gehen? Wir müssen natürlich nicht.«

Wer wusste denn schon, ob er den Arzt nicht vielleicht doch bereits jetzt weit genug hatte?

Akari wägte kurz die Optionen ab die sie jetzt hatten. »Einverstanden.«
 

Azana blinzelte überrascht in die Dunkelheit hinein. Das war ja einfacher als gedacht... Leise atmete er erleichtert aus.

»Unter einer Bedingung«, fuhr der Arzt fort. »Wir warten noch fünf Minuten. Dann können wir gehen.«

»Okay.«

Azana versuchte sich den Anflug von Niedergeschlagenheit nicht anmerken zu lassen, und war ziemlich stolz, dass ihm das auch noch gelungen war... Herrgott, sonst stellt er sich doch auch nicht so an...! Ich muss wohl irgendwas verpasst haben. Insgeheim fragte er sich, ob Akaris Verhalten etwas mit dem Vorfall von vor einer halben Stunde zu tun hatte. Wenn ja, hatte er wirklich etwas verpasst. In jeder anderen Situation, wäre es Azana herzlich egal gewesen, wen Akari vögeln wollte aber gerade jetzt, passte das Timing sehr schlecht.

Als er Geräusche vom Wasser her vernahm, schreckte Azana aus seinen Gedanken hoch. Es sah Yogi eher unähnlich still und leise zurück zu kommen. Viel mehr polterte er durch die Gegend, wenn der Tag lang war... Es war also entweder Einbildung, oder jemand – vielleicht auch Etwas – war auf sie aufmerksam geworden.
 

Azana wusste, dass der Arzt es ebenfalls gehört haben musste, und sie sich jetzt wohl stillschweigend in Alarmbereitschaft befanden. Ihre Bedenken wurden allerdings vom Tisch gewischt, als ein lautes Geräusch durch den unterirdischen Gang hallte (als würde jemand verdammt schnell aus dem Wasser auftauchen), gefolgt von einem lauten »ÜBERRASCHUNG« und Akari der vor Schreck aufschrie – obwohl es sich selbst schreien bei dem Arzt wie ein Schnauben anhörte – und ein dumpfer Knall, wie wenn etwas auf dem Boden aufprallt.

Akari der soeben zu Boden gerissen worden war, spürte nur etwas schweres, nasses, kaltes auf seinem Körper, bevor es noch einmal »Überraschung« wisperte und jemand sanft ihre Lippen miteinander verband.

Als sie sich wieder trennten keuchte er zugegebenermaßen leise auf. Er hatte die Stimme erkannt. Yogi. Definitiv. Oder besser gesagt... dieser ausgesprochen anstrengende, aufmüpfige Teil von ihm... Wieso hatte er ihn überhaupt geküsst?

»Du hattest doch nicht etwa vor, mit Azana ohne mich von hier abzuhauen, oder Akari?« kam es im vorwurfsvollen Tonfall aus der Dunkelheit.

Langsam erkannte er die wirren, jetzt silbernen Strähnen in der Finsterniss... »Geh runter von mir, du bist nass.« kommentierte der Arzt nur.
 

»Okay, schon gut. Ich geh runter. Nicht zickig werden, ja?« Allerdings nicht, ohne vorher noch mal seine Lippen auf die von Akari zu drücken. Der Arzt konnte genau das Grinsen darauf spüren, bevor er von sich schob.

»Wieso bist du überhaupt hier?« fragte Akari kalt. Beim Aufstehen wurde ihm klar, dass Yogi ihn vollkommen durchnässt hatte. Er fröstelte kurz bevor er den jetzt Silberhaarigen in der Dunkelheit anstarrte, was wohl relativ erfolglos sein durfte.

»Da es deine Schuld ist, dass Blondie mir das Ruder überhaupt überlassen hat, finde ich, dass du nicht so gemein zu mir sein solltest.«

»Meine Schuld!?« wiederholte der Arzt gefährlich ruhig.

»Du hast mir das Pflaster ja immerhin runtergerubbelt. Ups... Das hört sich ja ziemlich pervers an. Sagen wir einfach du...-«
 

»Ich habe das schon beim ersten Mal verstanden, danke.« würgte Akari ihn gereizt ab.

»Aber falls es dich beruhigt, wenn da nicht etwas vorgefallen wäre... nein. Ich wäre trotzdem hergekommen. Du weißt ja ich kann leider nicht ohne dich leben.« Akari war, als läge die Melodramatik absichtlich in der Stimme des Anderen.

»Welcher Vorfall?«

»Es geht um Tsukumo-chan« Yogis Stimme klang jetzt durchaus ernst. »Bevor Blondie umgekippt ist, war sie noch da. Als ich zu mir kam, war sie dann schließlich weg und in Ströhmen geregnet hat es natürlich auch. Aber was noch viel wichtiger ist, sie würde mich nicht liegen lassen. Zumindest „mich“ nicht, wenn du verstehst. So, genug jetzt. Ab zurück zum Schiff.« Mit diesen Worten griff Yogis anderer Teil nach Akaris Hand und schaffte es tatsächlich ihn mit sich zu zerren.
 

»Oh entschuldigt, dass es nicht schnell genug ging, Eure Hohheit!« Akaris wütende Stimme triefte geradezu vor Sarkasmus.

»Kein Problem, ich bin ja nicht nachtragend.« Er kniff dem Arzt in die Wange bevor er sich mit einem Ruck wieder herumdrehte und seinen Weg fortsetzte.

Azana blinzelte verwirrt und zugegeben, auch ein wenig grimmig. Offensichtlich hatten die zwei ihn tatsächlich vergessen. Er beeilte sich hinterherzukommen und schließlich zu Akari aufzuschließen der knapp hinter Yogi herlief. Dieser wirkte, als hätte er es sehr eilig.

Als sie schließlich aus dem Tunnel hinaus traten sah er es. Er spürte wie sich seine Augen vor Verblüffung weiteten. Das war also Silver Yogi...

»Seine zweite Persönlichkeit.« murrte Akari nebem ihm nur. Azana brauchte einen Moment bis er realisiert hatte, dass das eben an ihn gerichtet war. Und dass er jetzt vermutlich besser so tun sollte, als wüsste er von kaum etwas.
 

»Aber... sollte er dann nicht... schon längst wieder ohnmächtig sein?«

Der Gesichtsausdruck des Arztes war ernster denn je. »Normalerweise schon.«

Das stimmte teilweise. Wenn er wollte, konnte er länger. Er musste nur aufpassen, dass er sein Alter Ego dabei nicht tötete, und somit sich selbst. Und er wollte es diesmal überziehen. Sie mussten es zurück zum Schiff schaffen. Schnellstens. Er verstand da keinen Spaß mehr. Schaffen würden sie es zwar so oder so aber wenn er jetzt aufgab, würde er das ganze verlangsamen. Er konnte nur von Glück behaupten, dass die Strecke nicht allzu lang war.

Allerdings fühlte er sich bereits jetzt miserabel. Das lag aber wohl eher an der Sonne, die inzwischen wieder hoch am Himmel stand und knatschheiß auf sie herabstrahlte, als hätte sie die Absicht alles Leben auf diesem Planeten zu verbrennen... Vielleicht bildete er sich das alles auch nur ein.

Wenige Minuten später stolperte er durch das Unterholz bis zur Wand des Schiffs, an die er sich schwach lehnte, dicht gefolgt von den zwei Anderen. Da Akari schon von sich aus in seine Richtung kam, musste er sich wenigstens nicht großartig bewegen.
 

Ohne zu zögern zog er ihn am Arm ein bisschen näher zu sich heran. »Nur um eines klarzustellen, bevor ich Blondie das Steuer wieder übergebe; ich erfülle hier seine Wünsche und finde, dass ich dafür zumindest ein High 5 bekommen könnte. Vielleicht auch ein bisschen mehr.« Silver Yogi kicherte leicht, bevor er sich vorsichtig auf die Zehenspitzen stellte, die Arme um den Hals des Arztes schlang und ihn erneut sanft küsste.

Eben erwähnter Arzt riss überrascht die Augen auf. Zwar war er es gewohnt von Silver Yogi überfallen zu werden – mehr oder weniger – aber noch nie auf diese Weise. Außerdem beschäftigten ihn die Worte des Alter Egos dann doch. Während er beobachtete wie sich Yogis Haarfarbe langsam  aber sicher wieder zurückänderte, begann er den Kuss sanft zu erwidern und seine Arme um den – inzwischen wieder – Blonden zu legen um ihn am Fallen zu hindern.

Für den Bruchteil einer Sekunde, spiegelte sich Überraschung in den Blauvioletten Augen des Anderen, bevor sie zufielen und sein Kopf auf Akaris Brust sank.

Er hatte gar nicht wirklich die Zeit seine Gedanken zu sortieren, als laut eine Tür aufging und Tsukitachi seinen Kopf hinaus schob, sich die imaginären Tränen spielerisch aus dem Gesicht wischte und in gekünsteltem Rührsinn »Das war so wunderschön, Akari-chan!« säuselte.

»Wo kommst du her?« polterte der Arzt mit dem bewusstlosem Yogi im Arm.
 

»Oh ich? Ich saß dahinten am Fenster!«

Naked, wet and vulnerable

Ein Dröhnen, dass wahrscheinlich einzig und allein in seinem Kopf stattfand weckte ihn aus seinem Schlummerzustand, was Yogi begrüßte. Er konnte sich zwar nicht daran erinnern, wie es sich anfühlte, und er meinte richtig anfühlte, wenn er schlief, aber darüber nachzudenken verursachte nur Verwirrung bei ihm.
 

Und obwohl er gerade tief und fest geschlafen haben musste, fühlte er sich schlapp. Zurückgeblieben war nur die Erinnerung an eine unangenehme Schwärze...
 

Langsam fand auch sein vernebelter Verstand den Weg in die Realität zurück und so verstand der Blonde, dass er sich in einem der „Schlafzimmer“ der Circus Schiffe befand. Ein Blick zu seiner Rechten eröffnete ihm das Badezimmer, dass sperrangelweit offen stand. Ohne überhaupt dazu in der Lage zu sein großartig nachzudenken, setzte Yogi sich leise ächzend auf, schob sich selbst aus dem Bett und tapste vorsichtig Richtung Bad, wo er das Wasser auf eiskalt aufdrehte und sich von sämtlichen Kleidungsstücken befreite. Ihm war so unangenehm warm...
 

Ihn beschlich der Gedanke, dass Akari-sensei möglicherweise etwas dagegen haben könnte, dass er sich unter diese Eisbrause stellte, und ihn vielleicht mit hunderten von Spritzen malträtieren würde, wenn er es jemals rausfand.
 

Und plötzlich war da etwas. Etwas an dass er sich wahrscheinlich besser erinnern sollte. Dieser Einfall hatte ihn wie ein Blitz durchzuckt, aber war auch ähnlich wie ein Blitz, schnell wieder verblasst. Viel zu schnell, als dass sein Gehirn es in diesem Zustand genau verstehen könnte.
 

Außerdem überfiel Yogi die Müdigkeit und die unangenehme Hitze in diesem Moment sowieso erneut. Er schloss seufzend die Augen und ließ das kalte Wasser auf ihn hinunter prasseln. So merkwürdig und geschafft hatte er sich bereits sehr lange nicht mehr Gefühlt. Seltsam. Es war trotz allem nicht so selten, dass er sich an ein ähnliches Gefühl nicht hätte erinnern können. Seltsam...
 

Er ließ das Wasser kurzerhand versiegen und stieg aus der Dusche. Machte sich auf dem Weg zurück in sein Bett noch nicht mal die Mühe, sich irgendeinen Pyjama, ein Handtuch oder ähnliches heraus zu suchen. Es war so unendlich warm, das Wasser konnte genauso gut an der Luft trocknen. Yogi warf noch einen kurzen Blick aus dem Fenster bevor er sich in die Weichen Laken fallen ließ. Kein Wunder, dass es so unerträglich warm war. Es regnete weder noch stürmte es in irgendeiner Weise dort draußen. Nein, die Sonne strahlte auf die Erde hinab, als wollte sie alles verbrennen was sich in Reichweite ihrer Sonnenstrahlen befand. Irgendwie ein Gedanke, der Yogi nicht gefiel.
 

Verschlafen streckte der Blonde Arme und Beine weit von sich und dachte gar  nicht daran sich zuzudecken. Das würde bei den Temperaturen sicher einem Selbstmord gleichen. Es dauerte nicht lange, bis ihn der Schlummer erneut übermannt hatte.
 

~*~
 

»Was genau soll das werden?« riss ihn eine strenge Stimme unangenehm aus dem Schlaf.
 

Als der Blonde blinzelnd die Augen aufschlug, starrte Akari mit einem teils schroffen, teils fast schon verstörtem Blick auf ihn hinunter.
 

»Akari-sensei?!«, stellte der Blonde fest und rieb sich verschlafen die Augen, während er sich aufrichtete. »Was machen Sie hier? Warum gucken Sie denn so?«
 

Angesprochener verschränkte die Arme vor der Brust und sah absichtlich stur in eine andere Richtung. »Fragst du das ernsthaft? Sieh mal an dir runter!«
 

Yogi ging dem ohne zu Zögern nach. Er verstand im Ersten Moment nicht, was Akari-sensei so aufregte. Da war doch rein gar nichts. Oder... vielleicht war genau das, das eigentliche Problem. Er hatte nämlich immer noch nichts an... In dem Moment indem sein Hirn das verstanden hatte, lief er augenblicklich knallrot an, starrte peinlich berührt überall hin nur nicht in die Richtung des Arztes und zerrte wie wild an seiner Decke herum, aber das Mistding klemmte irgendwie... »A-A-A-Akari-sensei!« kreischte der Blonde fast schon entrüstet und versuchte mit aller Kraft sich unter seiner Decke zu verstecken. Vielleicht konnte der Andere ihn dann ja wirklich nicht mehr sehen. Es sollten ja noch Zeichen und Wunder geschehen...
 

Erwähnter gab sich alle Mühe die Ruhe zu bewahren und ging daher gefährlich gelassen zur Tür. Erst dachte Yogi, der Arzt hätte den Raum wortlos verlassen und hatte Hoffnung geschöpft, dass dieses Ereignis so schnell wie möglich unter den Tisch gekehrt wurde. Dann hörte er das unverkennbare Klicken des Türschlosses, nachdem diese zugedrückt wurde und ihm wurde vor Aufregung und Panik erneut vollkommen schwindelig. Er hoffte immer noch, dass der Andere sich in dieser Situation nicht mit ihm hier eingeschlossen hatte!
 

Seine Hoffnung wurde brutal zerschlagen, als er Akaris unverwechselbare Schritte sich erneut nähern hörte und ihm wenig später, blitzschnell die Decke vom Kopf gerissen wurde, so dass er den Arzt mit großen, bittenden und vor allem scheuen Augen ansah.
 

»ES TUT MIR LEID! Ich wollte ni-«
 

Er spürte einen Stoß gegen seine Brust, was den Blonden dazu veranlasste auf dem Rücken zu landen, was er mit einem leisen Aufschrei quittierte.
 

»Es tut mir leid, Akari-sensei...« jammerte Yogi. Er konnte diesen Reflex einfach nicht abstellen. Vor allem, in Gegenwart des Arztes, der so ziemlich alles ziemlich schnell in den falschen Hals bekommen konnte. Akari war gruselig, wenn er wütend auf den Blonden war. Aber jetzt in diesem Moment, fand dieser die Tatsache, dass Akari kurz dieses zweideutige Lächeln zur Show gestellt hatte, viel unheimlicher...
 

»Nichts, was ich nicht schon gesehen hätte.«
 

Mit einer flinken Bewegung fing er die Handgelenke des Circus Kämpfers ein, und fixierte sie über dessen Kopf, drückte sie in die Laken.
 

»Akari-sensei!« winselte der Blonde hilflos wobei seine Stimme zwischen Angst und Verlegenheit schwankte, und sein ohnehin bereits dunkelroter Taint, noch eine Nuance dunkler wurde. Er wagte es nicht, dem Arzt direkt in die Augen zu sehen. Besonders nicht in diesem Moment.
 

Akari hielt Yogi augenblicklich den Mund mit der Rechten Hand zu und wartete, bis der Blonde aufhörte wie verrückt zu zittern, bevor er seine Hand höher wandern ließ und dem Anderen in einer Sanften Bewegung über die Wange strich. Wie um seine nächsten Worte zu betonen, beugte er sich ein wenig mehr herunter, bis ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. Er konnte sehen, wie Yogi vor Schreck vergaß zu atmen.
 

»Wechselst du eigentlich regelmäßig dein Pflaster? Ich hoffe doch. Du weißt immerhin selbst, was dich erwartet, wenn du es nicht tun solltest.« drohte Akari, weniger ernsthaft, als es vermutlich auf Yogi wirkte.
 

Tatsächlich genoss er es schon ein wenig zu sehen, wie der Blonde ihn mit vor Schreck geweiteten Augen ansah, bevor er hektisch nickte. Strafe musste eben sein. So wie er Yogis „andere Hälfte“ kannte, bekam dieser jedes Wort mit. Gut so.
 

Im Grunde brachte er damit das Fass zum überlaufen, aber er lehnte sich trotzdem weiter runter, bis sein Atem die Lippen des Blonden streiften und dieser leise keuchte. Dann schließlich, überbrückten sie das letzte Stück, wobei ihre Lippen aufeinander trafen. Im Endeffekt konnte Akari nicht mehr so genau sagen, wer von beiden jetzt nachgegeben hatte. Zu seiner Schande, konnte er ebenfalls nicht mehr sagen, wie genau er aufs Bett und somit auf den Blonden drauf gekommen war, aber vermutlich sollte er an sowas im Moment keinen Gedanken verschwenden.
 

Akari begann fordernd, die Lippen ein wenig zu bewegen, worauf Yogi schüchtern einging. Nachdem sie sich trennten, sah der Blonde ihn scheu und mit leicht zusammen gepressten Lippen an. Aber wenigstens sah er ihm in die Augen.
 

Yogi wusste nicht, was er wollte. Akari-sensei hatte ihn gemeinerweise einfach überrumpelt! Jetzt schwankte er zwischen einem vor Angst, und einem vor Glücksgefühl pochendem Herzen, wobei ihm gerade in diesem Moment die Pumpe ging, als wäre er einen Marathon gelaufen... Einerseits wollte er sich besser zurückziehen. Er hatte Angst davor, der Andere könnte spontan seine Meinung ändern und ihn alles bereuhen lassen, aber auf der Anderen Seite wollte er sich in seinen Kittel krallen und sich wie ein rolliges Kätzchen an ihn schmiegen... Yogi brach den Gedanken an dieser Stelle ab. Seine eigenen Fantasien würden irgendwann beginnen, ihm hochgradig peinlich zu werden...
 

»Akari-s....-«
 

Weiter kam der Blonde bereits nicht mehr. Eben Genannter hatte ihn bereits daran gehindert noch einen weiteren Ton von sich zu geben, in dem er ihm schnell seine Lippen auf den Mund presste.
 

Yogi war sich sicher, die Zunge des Anderen an seiner Lippe gespürt zu haben, als ein mittellautes Scheppern von draußen ertönte, bevor jemand sich direkt vor der Tür peinlich berührt räusperte. Tsukitachis belustigte Stimme ertönte; »Ich will ja echt nicht stören, aber es gibt wichtige Neuigkeiten. Wir haben wirklich den Funkkontakt zu den Anderen vom Schiff Nummer zwei verloren. Es ist bereits relativ spät, und es wäre unsicher im Dunkeln noch aufzubrechen, deswegen sind wir gezwungen bis morgen Früh zu warten. Wenn wir bis dahin nichts hören müssen wir Hirato und die Anderen alle zusammen suchen...«, er räusperte ich abermals. Yogi schwante nichts allzu Gutes. »Außerdem haben wir nicht genug Betten... wie ich eben gesehen habe! Aber hey, die Gute Nachricht ist, da ihr euch jetzt gerade so blendend versteht, habe ich, als der einzige in der Führungsposition im Moment, beschlossen, dass Akari-chan ja bei dir bleiben kann, Yogi! Es wäre auch nur eine Testnacht und ich bin sowieso sicher, Hirato wäre begeistert!« irgendwas an der Stimme des Captains des ersten Schiffes klang weniger glaubwürdig als es sich wahrscheinlich anhören sollte.
 

Außerdem konnte Yogi Akaris Wut spüren. Wenigstens wusste er, dass sich dieser Ärger Richtung Tsukitachi wandte. Auch wenn er nicht wusste – und teilweise auch gar nicht wissen wollte – wie lange der Rothaarige Captain schon vor der Tür gestanden hatte... Vor Scham vergrub er sanft sein Gesicht im Hemd des Anderen. Er hatte keine Ahnung was vorgefallen war, so dass sie beide hier gelandet waren, aber er würde es später vorsichtig ansprechen und hoffen, dass Akari-sensei ihn dafür nicht töten würde.
 

»Ach und nicht vergessen ihr zwei Süßen, hier sind ziemlich dünne Wände, also keine Schweinereien heute Nacht, kapiert?!« rief Tsukitachi noch - wobei man sein Grinsen deutlich heraushören konnte - bevor Akari entgültig die Fassung verlor, aufsprang und zur Tür stampfte. Yogi hatte die vage Vermutung, dass Tsukitachi diesmal nicht allzu glimpflich davon kommen würde.

Sunshine and Dust

Nachdem es dauergeregnet, dann wieder die Sonne geschienen und schließlich noch einmal geregnet hatte, schien nun wieder die Sonne. Und das nicht nur ein bisschen. Die Strahlen von oben kochten Hirato förmlich. Er war insgeheim schon vor einer guten Stunde soweit gewesen, tot umzufallen. Fast die gesamte Fläche dieses Landes bestand aus allen Formen von Fels. Das Einzige Grün in dieser Gegend schien Buschwerk zu sein. Büsche und allerlei Arten von knallbunten Blumen mit interessant formierten Blättern. Demnach gab es relativ wenig Bäume die Schatten spendeten. Gab es höhere Felsen, waren sie nicht genug für ausreichend Schatten. Die Sonnenstrahlen fielen auf die Felswände und prallten glitzernd von dem grauen Gestein ab.
 

Der Schwarzhaarige weigerte sich aufzugeben. Das würde bedeuten Tsukumo... im Stich zu lassen. Und nicht nur Tsukumo. Er würde vermutlich sie alle enttäuschen. Seine Untergeben und Kollegen. Außerdem war er an irgendeinem Punkt der Meinung, dass er mit seinem Status, etwas mehr standhalten können sollte, als Sonnenstrahlen.
 

Auch wenn ich mich vermutlich gerade anhöre, wie Akari...
 

Er lief nun schon seit einer sehr langen Zeit in ein und dieselbe Richtung. Es war später Nachmittag, die Sonne hatte geschienen seit sie wieder hinter den Wolken hervor gekommen war und selbst wenn sie unterging, war es immer noch warm genug, um seine gesamte Uniform nasszuschwitzen.
 

Außerdem hatte Hirato den Kontakt zu Tsukitachi und und den anderen Circus-Kämpfern, sowie dem Ärzteteam verloren aber damit war ja zu rechnen gewesen. Er hatte es sogar bereits erwartet. Er ging ebenfalls davon aus, dass er seine Kräfte vermutlich zur Zeit nicht einsetzen konnte.
 

Er würde vor Einbruch der Nacht zurück sein, da war er sich sicher. Aber bis es soweit war, würde er seine verbliebene Energie darauf verwenden seine Angestellte zu finden.
 

Diese ganze Mission war von Anfang an, sehr schlecht gelaufen. Sie hatten sich benommen wie die letzten Anfänger, und jetzt hatten sie die Quittung. Er wusste, Tsukumo und Yogi waren beim anderen Schiff nicht die höchst Angsehensten, aufgrund ihrer Fähigkeiten aber Hirato hatte immer gewusst, dass das nur eine täuschende Fassade war. Und so war es in der Tat. Tsukumo war das Geschickteste was er finden hätte können und Yogi... nun, Yogi, hatte ein Alter Ego das ganz für sich sprach. Sie waren nicht die Deppen vom Dienst, für die sie manche halten mochten. Und genau aus diesem Grund, konnte Hirato kaum verstehen, wie das passieren konnte. Immerhin trug er ebenfalls Schuld an dem ganzen.
 

Hiratos Blick wandte sich gen Himmel, wo die Sonne langsam aber sicher vollständig hinter dem Horizont verschwand. Der Anbruch der Nacht. Er war gezwungen für heute die Suche abzubrechen. Er musste versuchen positiv zu denken. Möglicherweise waren Tsukitachi und sein Team schon am Schiff. Und möglicherweise benahmen sich seine Angestellten so professionell, wie sie es ständig behaupteten und hatten etwas erreicht.
 

***
 

Gareki sog die dichte Luft tief ein. Der Rauch stach in seiner Kehle und Lunge. Der Schwarzhaarige schob die Hände in seine Jackentaschen und sah auf das Chaos am Fuße des Berges, auf dem sie sich inzwischen befanden hinab. Schwarze, riesige und dichte Nebelschwaden stiegen von dort herauf. Der Platz an dem sie standen, war nicht gerade niedrig gelegen aber trotzdem fand der schwarze Dunst fast den Weg zu ihnen hinauf. Gareki konnte es selbst von seinem Standpunkt am Rande der Klippe, kaum sagen, aber er vermutete, dass sich dort unten mal ein Dorf befunden haben musste. Und wenn diese Brillenschlange sie nicht aus irgendeinem seiner ominösen Gründe belogen hatte, stimmte etwas mit den Informationen nicht, die sie bekommen hatten. Dort wo kein Leben außer vielleicht Varuga war, sollte auch kein Dorf sein, dass von Leben zeugte.
 

Nai hatte sich hinter Gareki auf einem der Steine zusammengekauert und starrte auf eine Art behelfsmäßiges Lagerfeuer. Wieder etwas das Gareki wirklich skeptisch machte. Er bezweifelte stark, dass Yogi und das Arztteam diesen Ort bereits ausgekundschaftet hatten.
 

Der  Weißhaarige horchte angestrengt auf seine Umgebung. Er war stolz auf sich. Er konnte sogar hören was dort unten vor sich ging. Und es gefiel ihm nicht. Es machte ihm sogar Angst... Das Rauschen eines starken Brandes, das unaufhörliche Knistern von Feuer und lautes, aggressives Gemurmel in einer fremden Sprache. Nai kannte sie nicht, aber es überraschte ihn selbst nicht wirklich. Der Kleinere von beiden hatte sich vorgenommen irgendwann mal in den Circus-Lehrgang zu gehen. Dort würde er dann Sprachen lernen. Ganz viele.
 

»Gareki...« Da Nais außergewöhnliche Frisur an Tierohren erinnert, sah es in diesem Moment aus, als würde er mit jenen zucken.
 

»Was ist?« murrte der Andere.
 

»Können wir bitte gehen?«
 

»Was bist du, ein Mäuschen? Hör auf dich zu verstecken. Wir sollten da runter. Etwas gefällt mir an der ganzen Sache nicht.« knurrte Gareki und begann sich in Bewegung zu setzen.
 

Nai sah dem Anderen mit großen Augen nach und blieb noch eine Weile verwirrt sitzen. Dann sprang er auf und hechtete dem Älteren mit den Worten »GAREKI WARTE AUF MICH!« so schnell er eben konnte hinterher.
 

Er hatte ein wirklich ungutes Gefühl dabei, aber er glaubte zu wissen, dass Gareki nicht auf ihn hören würde. Gareki war zu mutig. Er lief meistens direkt in die Gefahren hinein, weil er sich zu viel zutraute...
 

Nai sollte Recht behalten.

Threesome

Geschätzte zwei Stunden nachdem Tsukitachi ihn unterbrochen hatte, oder besser gesagt, eine geschätzte Stunde und 57 Minuten, nachdem der Rothaarige eine riesige Beule, mit der man hätte töten können, davon gerannt war, um sich die Beine zu „vertreten“ (Akari hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung, was dem Captain des ersten Schiffes zugestoßen sein könnte), traf Hirato ein. Akari hatte Azana aufgetragen, Tsukitachis Beule alles andere als zimperlich zu behandeln, sobald dieser von seinem Spaziergang zurück war.

»Ah, Akari-san. Es wirkt so still.« begrüßte Hirato und lüftete seinen Hut. Man konnte dem Schwarzhaarigen ansehen, dass er den Tag über ziemlich an Schweißausbrüchen gelitten haben musste. Akari gönnte es ihm, auf die ein oder andere Weise.

»Das liegt daran, dass außer Azana, Yogi und mir niemand hier ist. Und Yogi schläft, er hat also wohl keine Zeit, für Unruhe zu sorgen.« Der Arzt verschränkte die Arme in gewohnter Sturheit vor der Brust.

Hirato seufzte. Das fing ja gut an. »Das riecht geradezu nach Ärger.«

»Es riecht nicht nur so, es gab auch Ärger. Yogis Alter Ego hat uns heute beehrt.«
 

Der Captain des Ersten Schiffes hielt in der Bewegung inne. Sein Arm ließ seinen Hut, den er gerade hatte ablegen wollen, in der Luft herumbaumeln. Auch das noch. »Ich gehe davon aus, dass ich mich nicht verhört habe?! Was ist passiert?«

Gerade als Akari den Mund aufmachte, um zu antworten, ertönte das Sirren der Türen und Tsukitachis Stimme war zu vernehmen. »Bin wieder da, hat mich jemand vermisst?«

Fast automatisch, wanderte Hiratos linke Augenbraue in die Höhe, als er seinen Freund und Kollegen erblickte. »Wie siehst du denn aus? Hat dir jemand eine Bratpfanne über den Schädel gezogen oder warum wächst da ein Berg auf deinem Kopf?«

Mit einer gewissen Genugtuung, erfassten Akaris Augen die riesige Beule auf dem Kopf des Rothaarigen, die sichtbar pochte.

»Keine Bratpfanne. Bin ausgerutscht. Und gestolpert. Äh... ja. Gestolpert.« Tsukitachi setzte sein unerschütterlichstes Lächeln auf.
 

Der Arzt entspannte sich. Für eine Sekunde hatte er gedacht, Tsukitachi müsste noch mal „stolpern“. Das fehlte ihm noch, dass gleich zwei dieser Plagegeister, die es irgendwie in einen wichtigen Führungsposten geschafft hatten, hinter ihm herdackelten und ihn aufzogen.

Kommentarlos schritt er an den beiden vorbei und verließ den Raum.

Mit einem Mal, schien der Himmel die Sonne vollständig verschluckt zu haben. Draußen war es stockduster.

»Akari-san...-«

Bevor Hirato den Anderen doch noch zurück holte, wurde er von Tsukitachi am Handgelenk gepackt. »Lass ihn lieber.«
 

»Würde ich ja wenn das nicht so wichtig wäre.«

»Lass ihn gehen, wenn dir dein Leben lieb ist, Hirato!« Tsukitachi sah seinen Freund mit einer Mischung aus Belustigung und gespieltem Ernst im Blick an.

»Irgendwie schwant mir, dass du wohl nicht gestolpert bist. Ein Mitglied der SSS zu sein, hat wohl diverse Vorteile. Unter Anderem unantastbar zu sein...« Hirato seufzte erneut.

Sein Gegenüber verschränkte die Arme gelassen hinter seinem Kopf. »Wie auch immer. Was ist so wichtig?«

Hiratos Blick verdunkelte sich. Fast hätte der Andere es mit seiner unerbittlichen Heiterkeit geschafft, ihn abzulenken. Aber nur fast. »Tsukumo ist weg. Gareki und Nai sind auch auf dem Weg verschwunden.«
 

Tsukitachi stutzte. »Du hast alle Drei verloren? Wie hast du denn das angestellt?«

»Hah?! Tsukumo-senpai und die zwei Frischlinge sind verloren gegangen... War ja vom zweiten Schiff zu erwarten.«

Hirato sowie Tsukitachi fuhren herum und erblickten eine unbeeindruckte Kiichi, sowie Jiki, der versuchte sie dazu zu bewegen, einen weniger herzlosen Tonfall anzuschlagen.

»Na na, Kiichi-chan! Sei nicht respektlos gegenüber Hirato-san...«

Keiner der beiden hatte gehört wie sich die Türen öffneten. Das musste man ihnen lassen. An ihnen war die Circus-Ausbildung wirklich nicht verschwendet.
 

Tsukitachi klatschte zweimal kurz in die Hände, als würde das, eher die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich ziehen. »Wow, schon so spät! Zeit fürs Bettchen, Kinder. Ab mit uns, morgen ist auch noch ein Tag!«, der Rothaarige wandte sich mit schelmischem Blick kurz zu Hirato um und klopfte ihm auf die Schulter. »Wir besprechen das morgen früh, wenn die Sonne scheint und wir wieder leicht im Vorteil sind. Tsukumo kommt klar.«

Anschließend wandte sich der Captain des Ersten Schiffes um und machte Anstalten, seine Untergebenen förmlich hinaus zu schieben. Vermutlich hätte er beide mit zu sich ins Schlafzimmer gezerrt, um dieser peinlichen Situation zu entfliehen. Außerdem wirkte das bestimmt authentischer für Akari-chan. Immerhin hatten sie offiziell ja zu wenig Betten... Das scheint mir eine ausgezeichnete Idee! Ich quetsch mich mit den Beiden in ein Bett!

Hirato zwang seine linke Braue dazu, sich endlich zu senken. Er hatte keinen Grund mehr skeptisch zu sein – er wunderte sich auch gar nicht mehr. Tsukitachi schien in manchen Situationen die Fähigkeit zu besitzen, Gedanken zu lesen. Ganz besonders seine. Vermutlich kannten sie sich aber einfach nur zu lange.

Gerade als Kiichi sich lautstark über das ganze „Hinausgeschiebe“ beschwerte und dazu überging Tsukitachi als elenden alten Sack zu beschimpfen (was diesen kaum zu stören schien), tauchte Azana vor dem Dreiergespann auf und hielt mit einem entschuldigen Lächeln einen alten Verbandskasten hoch. »Sensei hat mir aufgetragen mich um ihr Horn zu kümmern.«

Tsukitachi lehnte dankend ab, legte sowohl Jiki, als auch Kiichi sanft aber bestimmt jeweils einen Arm um die Hüften und schleifte beide unter lautstarkem Protest – zum größten Teil von Kiichis Seite aus – in sein abgedunkeltes Schlafzimmer.
 

***
 

Als Akari Yogis und sein Zimmer betrat, dass in sanftes Mondlicht gehüllt war, schnarchte der Blonde immer noch leise und friedlich vor sich hin. Der Arzt konnte selbst von seiner Position im Türrahmen aus, feststellen, dass Yogi faulerweise nur eine Decke um sich herum gewickelt hatte, anstatt einen Schlafanzug anzuziehen. Der Ältere widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen, ließ die Sache vorläufig unkommentiert und begab sich ins Badezimmer.

Wenn er ehrlich war, besaß er selbst kaum Schlafanzüge. Er war daran gewöhnt, über seiner Arbeit einzuschlafen, oder auf seiner Couch im Labor... Er lockerte höchstens mal die Krawatte und wechselte am nächsten Morgen – nach einer Dusche verstand sich – die Klamotten. Aber Akari würde sich ganz bestimmt nicht die Blöße geben nackt zu Yogi ins Bett zu steigen. Nicht wie Yogi selbst.

Also beschloss er, die Krawatte runter zu nehmen, das Hemd ein wenig aufzuknöpfen und solange neben dem Blonden zu sitzen, bis ihn der Schlaf allmählich übermannte. Diese Methodik klappte mehr oder weniger immer. Bisher hatte er nur immer irgendetwas wichtiges zu tun gehabt. Aber hier...

Akari stampfte wenig später aus dem Bad, und versuchte, sich auf der anderen Seite, die nicht von einem schlafenden Yogi beschlagnahmt wurde, niederzulassen. Das Problem war nur, es gab keine Seite die nicht von ihm beschlagnahmt wurde. Ein nackter, blonder, junger Mann lag, seine Decke spärlich umklammernd, soweit ausgebreitet auf einem Doppelbett, dass es es ihm unmöglich machte, sich hinzusetzen. Yogi war in dieser Hinsicht das Unmögliche zuzutrauen. Nun ja, Akari wusste, was er zu tun hatte.

Der Arzt stand wortlos auf, packte den Blonden, und versetzte ihm einen kräftigen Stoß.
 

Yogi segelte unelegant und mit einem überraschten Aufschrei, wie für ihn typisch war, vom Bett hinunter und schloss, mit dem Gesicht voraus, Bekanntschaft mit dem Fußboden.

»Akari-sensei! Warum hast du das getan?« winselte der Blonde während er sich auf die Ellenbogen kämpfte und verschlafen den Kopf schüttelte. Die Blonden Locken tanzten für einen Moment, und schimmerten leicht im Mondlicht.

»Zieh dir endlich was an, verdammt! Wenn wir schon ein Bett teilen müssen, will ich mir wenigstens ein bisschen weniger pervers vorkommen!« polterte der Mann mit dem Pfirsich-Haar.

Yogi verkniff sich den Kommentar der ihm auf der Zunge gelegen hatte schüchtern, wohlwissend, was das für Folgen haben würde. Du musst gerade reden...!

»Oh, Akari-chan, ich hatte doch gesagt die Wände sind dünn!« kam es gedämpft von der anderen Seite der Wand, am Kopfende des Bettes.
 

Akari hämmerte wütendend einmal laut gegen die Wand und biss sich auf die Zunge, um Tsukitachi nicht doch noch eine zweite Beule zu... dazu beizutragen, dass der Tollpatsch noch einmal hinfiel!

»Heyhey, wenns da drüben jetzt richtig los geht, lasst mich wenigstens zusehen! Die zwei hier sind total langweilig...«

Yogi verzog sich inzwischen, peinlich berührt und mit hochrotem Kopf ins Badezimmer. Wenn er ehrlich war, wollte er das alles lieber nicht hören.

»DU PERVERSER ALTER SACK! Ich für meinen Teil habe nicht darum gebeten, mit dir und Jiki zu schlafen!« Kiichi.

»Oh Gott, Kiichi-chan! Sag doch bitte „in einem Bett zu schlafen“, okey?« Jiki. Selbst aus dieser nur gedämpften Stimmlage, konnte man das leichte Unbehagen heraushören.
 

Ein unheilvolles Tsukitachi-Kichern ertönte hinter der Wand. »Also wirklich, so schlimm ist es doch nicht, was habt ihr denn? Es ist kuschelig warm und wenigstens liegt ihr nicht mit zwei völlig Fremden im Bett.«

»Wir könnten auch jeder ein eigenes Bett haben, wenn du nicht so darauf erpicht wärst, zwei ganz bestimmte Menschen auf Biegen und Brechen zum Vögeln zu zwingen!« fluchte die Blauhaarige. Akari schluckte den aufwallenden Zorn, der sich an Tsukitachi richtete mit Mühe hinunter.

»Du bist ein schlechter Kuppler.« stimmte Jiki trocken zu.

»Wie könnt ihr nur so kalt und herzlos sein?!« fragte Tsukitachi gespielt weinerlich. Akari war sich fast sicher, dass der Rothaarige sich gerade melodramatisch ans Herz fasste. Passte zu diesem Idioten.

Dann ein erneutes Kichern, gefolgt von einem dumpfen, undefinierten Laut und zwei Minuten andauernder Totenstille.
 

Bis Kiichi erbost aufkreischte.  »Tsuki-chan!« Anschließend ein sattes Klatschgeräusch, dass selbst durch die Zimmerwand, die Akari von den Dreien trennte, gut zu vernehmen war.

Der Arzt schüttelte sich innerlich. Er wollte lieber nicht wissen was dort vor sich ging. Nein, ganz sicher nicht.

Die Badezimmertür öffnete sich kurz und schneller als Akari gucken konnte, war Yogi unter der Bettdecke verschwunden. Der Blonde zog sich Decke und Kissen über den Kopf und wirkte im Allgemeinen, als würde er sich wünschen, vom Erdboden verschluckt zu werden. Akari blinzelte nur zugegeben überrascht, den menschenförmigen Hügel, unter der Decke an.

Im Nachbarzimmer öffnete sich eine Tür und Hirato seufzte laut auf. »Habt ihr es bald mal? Das ganze Schiff kann euch hören, ihr seid schlimmer als 15 Yogis und ich schwöre, dass ist das letzte Mal dass ich mit euch...-«, kurzes Schweigen ertönte. »Himmel, ihr liegt da ja wirklich zu dritt in einem Bett.«

Vor Akaris innerem Auge breitete Tsukitachi mit einem mörderischen Grinsen die Arme aus. »Wenn du einsam bist, so ganz alleine da drüben, mit niemandem zum Kuscheln, ohne Tsukumo, kannst du gern zu uns ins Bettchen krabbeln! Eine Person passt hier bestimmt noch...-«
 

»Nein!« kam es ausdrücklich und synchron von Jiki und Kiichi.

Hirato schwieg für einen Moment. Der Arzt konnte nicht sagen, ob der Schwarzhaarige tatsächlich abwägte, in dieses Bett zu den übrigen Verrückten zu steigen, oder ob er sich einfach nur von dieser Dreistigkeit erschlagen fühlte. Bei Hirato konnte man nie genau wissen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte man Schritte vernehmen, die irgendwie nach Fassungslosigkeit klangen. Dann eine Tür die wortlos aber sehr bestimmt zugeknallt wurde.

»Bist du ganz sicher, Hirato?!« hörte man Tsukitachis Rufen.

Ein weiteres, lautes Klatschen ertönte.
 

»Hey Kii-chan! Wofür war das diesmal?«

»Das war nicht Kiichi.«

Akari atmete tief durch und zählte im Geiste langsam bis Zehn. Er wägte ab, ob er es Yogi einfach gleichtun sollte, und sich mit einem Haufen von Kissen die Ohren zuhielt. Entgegen seiner Erwartung, war es absolut nicht das Schlimmste in dieser Nacht, mit dem Blonden Plagegeist ein Bett teilen zu müssen. Aber wenn er dazu in der Lage wäre, würde er gern ins Nachbarzimmer marschieren und sämtliche Bettpartner im Schlaf mit ihren Kissen ersticken. Wenn diese Drei überhaupt vorhatten zu schlafen...

Akari seufzte völlig entkräftet. Sah so aus, als würden sie nicht dazu kommen zu schlafen.

»Wenn du so freundlich wärst, mir zumindest ein Viertel der Decke zu überlassen, Yogi!«
 

Das Häufchen unter der Decke zuckte beim Klang von Akaris Stimme zusammen und gab schnell die Hälfte der Decke, und somit den Blick auf sich selbst frei.

Talk

»Ein Schäfchen-Schlafanzug?!«
 

Akari bekämpfte mit aller Macht den Drang, irritiert die Stirn in Falten zu legen. Er hätte es wissen müssen. Viel mehr, dürfte er sich gar keine Hoffnungen auf irgendeine ernsthafte oder sinnvolle Aktion, seitens des Blonden machen. Das war nur verschwendete Gutgläubigkeit. Und der Arzt wusste, dass er davon nicht gerade viel zu verschenken hatte.
 

Aber mal ehrlich; welcher erwachsene Mann zog denn einen pinken Schlafanzug mit fluffigen, kleinen Schäfchen drauf an? Dieser Kindskopf! Obwohl Akari zugeben musste, dass das ganze Teil an sich relativ „außergewöhnlich“ geschnitten war, für einen Pyjama im Männerformat. Er bestand aus einer Hose, die vielleicht ein bisschen kürzer war, als ein paar Boxershorts und einem Hemd, dass die Hosen fast verschluckte und dessen Kragen ebenfalls ein wenig zu weit geschnitten war. Oh.
 

Akari hätte sich dafür ohrfeigen können, dass er so lange gebraucht hatte, um zu verstehen.
 

Er konnte beobachten wie Yogis Gesichtsfarbe sich drastisch veränderte. Zuerst tiefrot, bis es langsam immer mehr zu einem Lila wurde. Der Arzt vermutete, dass der Andere vor Schreck vergessen hatte zu atmen... Yogi schnaubte verzweifelt, bevor er schnell den Kopf einzog, und sich erneut unter der Decke verkroch. Ein Winseln war zu vernehmen.
 

Hatte Akari womöglich gestarrt?! Auch dafür würde er sich liebend gern ohrfeigen. Vor allem, konnte, oder wollte er immer noch nicht so ganz das große „Warum“ dahinter verstehen.
 

Die Augenbraue des Arztes zuckte in einem gefährlichen Rhythmus, als er die Decke erneut, grob zurück zog und den Blonden anfuhr: »Ich habe doch gesagt, gib mir auch was von der Decke! Und komm unter dem Kissen hervor, dass sieht wirklich lächerlich aus!«
 

Für einen kurzen Moment, lauschte Akari auf das Zimmer nebenan.
 

Nichts.
 

Tsukitachi wusste offenbar, was gut für ihn war, und was nicht. Es hätte Akari eindeutig ein wenig zu sehr auf die Palme gebracht, wäre jetzt ein Kommentar, seitens des Captain des Ersten Schiffes gefolgt.
 

Jetzt wo er darüber nachdachte, es war merkwürdig still, dort drüben. Vielleicht hatten seine zwei Untergebenen ihn auch betäubt, damit er sie nicht ansprang wie ein läufiger Hund. Dies wäre zwar selbst für Tsukitachi ein wenig überzogen, aber man wusste ja nie. Akari tippte auf Jiki. Entweder sie hatten ihn betäubt, oder umgebracht. Dem Arzt war offen gesagt, beides recht.
 

Yogi zögerte einen Moment lang bevor er das Gesicht verzog, und wieder unter dem Berg aus Bettwäsche – der aus zwei Kissen bestand – hervorkroch. In seinem Gesicht, standen die Tränen, die womöglich bald folgen würden, förmlich geschrieben.
 

»Reiß dich zusammen...«, murrte Akari deswegen, nach einer Weile. Er wusste selbst, dass er oft sehr kaltherzig zu dem Blonden war. Aber das hatte immerhin diesen einen bestimmten Grund. Und wegen so einer Banalen Sache, wollte er ihn schließlich nicht zum Heulen bringen. »Ich habe mir das genauso wenig ausgesucht, wie du. Wir sind die Opfer eines gewissen, rothaarigen Geistesgestörten, der es sich zum Hobby gemacht zu haben scheint, anderen Leuten auf die Nerven zu gehen. Versuch einfach zu schlafen – morgen haben wir es hinter uns.« Für's Erste., fügte er in Gedanken hinzu.
 

Yogi schluckte. Ihm wurde klar, das der Andere noch niemals so viel gesagt hatte, dass auch an ihn gerichtet war. Er sah Akari mit einer gewissen Hilflosigkeit im Blick an.
 

Ihm stockte der Atem, als der Arzt mit einem Mal nach vorn griff, und ihn beim Hinterkopf packte. »Was war daran so schwer zu verstehen? Ich sagte; versuch zu schlafen.« Und mit diesen Worten, versetzte er Yogis Kopf einen gezielten Stoß, und beförderte ihn mit einem gedämpften Puff in sein Kopfkissen.
 

Akari verzichtete darauf die Augen zu verdrehen, als Yogi ein erneutes Wimmern von sich gab, zog einen Teil der Decke auf seine Seite und drehte ihm den Rücken zu.
 

Er würde jetzt sicher nicht, auf irgendwelche Dummen Ideen kommen. Ganz sicher nicht.
 

Yogi lauschte in die Stille. Auf die gleichmäßigen Atemzüge, des Mannes, der neben ihm lag. Er hob leicht den Kopf. Auch wenn dem Blonden selbst klar war, wie ungeschickt er sich manchmal anstellte, Akari-sensei konnte ihn nicht so leicht täuschen. Yogi wusste, dass er nicht schlief. So etwas hatte er, unter anderem auch, während seiner Ausbildung lernen dürfen.
 

Er fragte sich, ob er die Stille durchbrechen sollte. Die Fragen stellen sollte, die ihm auf der Zunge brannten. Auf der Anderen Seite, wollte er die Ruhe nicht kaputt machen. Ihm war sehr wohl bewusst, dass der Arzt wieder ungemütlich werden könnte, wenn Yogi es jetzt drauf ankommen ließ.
 

Er atmete tief ein und aus. Manchmal musste man eben tun, was man tun musste.
 

»Akari-sensei, warum bist du heute so komisch?« flüsterte der Blonde, sanft.
 

Eine Pause folgte, die Yogi fast glauben machen ließ, dass der Andere wirklich bereits schlief. Dann ertönte ein verächtliches Schnauben.
 

Erst wollte der Blonde sich zurück ziehen, bevor er es sich anders überlegt. Er durfte nicht immer so leicht aufgeben, weil Akari-sensei ihm Angst machen wollte. Ihn mit aller Macht abschrecken wollte, so schien es. Und genau das machte Yogi neugierig. Warum legte der Arzt es so unbedingt darauf an, bestimmte themenbezogene Fragen so schnell wie möglich im Keim zu ersticken? Bisher hatte der Blondschopf immer vermutet, Akari tat das, was er mit ihm tat, aus reinem Sadismus heraus. Langsam aber sicher begann er, diese Theorie in Frage zu stellen.

»Ich bin heute also seltsam?!« Ein scharfer Unterton in der Stimme des Anderen.
 

»Ja.« erwiderte Yogi. Seine Lippen waren trocken. Er nervös.
 

Akari drehte sich halb zu Yogi um. In seinem Gesicht spiegelte sich eine gewaltige Menge Groll wieder. Doch dieser Ausdruck wich einem leicht überraschten, als er die Entschlossenheit in den violetten Iriden auffing. Die Angst flackerte zwar immer wieder auf, aber man konnte sehen, wie die Entschlossenheit hart um ihren Platz an der Spitze kämpfte und alles zurück drängte, was sich ihr in den Weg stellte.
 

»Du irrst dich.« Damit hatte Akari eigentlich vor, das Thema vorerst abgearbeitet zu haben.
 

Es folgte auch tatsächlich eine kurzer, zögerlicher Moment der Stille. »Ich irre mich nicht.«
 

Entnervt schlug der Arzt die Augen auf und setzte sich aufrecht hin. Yogi beobachtete ihn so gelassen wie möglich. Der Mann mit dem pfirsichfarbenem Haar spielte mit dem Gedanken, Yogi wie so oft einzuschüchtern und sich dann schlafen zu legen, allerdings hatte er die Vermutung, dass es diesmal nicht ganz so gut funktionieren würde. Er würde ihm nur über seine eigene Leiche so viel erzählen, dass Yogi sich am Ende selbst zusammen reimen konnte, dass er ein Alter Ego hatte. Nicht auszudenken, was dann geschehen würde! Und zu allem Überfluss, bestand die Möglichkeit, dass es den Blondem im absoluten Worst-Case-Scenario töten würde.
 

Also nein. Akari würde es ihm bestimmt nicht erzählen. Allerdings bräuchte er einen Anderen Grund, den er vorschieben könnte. Einen einigermaßen glaubhaften. Der Blonde war nicht zu blöd, auch wenn er manchmal so tat.
 

»Warum bist du... über mich... hergefallen?!« Yogis Gesicht nahm eine neue Spur Tiefrot an.
 

Akari hielt in seinen insgeheim fieberhaften Überlegungen inne. Das meinte Yogi? Nun, die Frage war besser, als die vorherige, aber trotzdem kein bisschen leichter zu beantworten. Wie sollte er das formulieren? „Ich wusste von diesen Gefühlen vorher selbst nichts, aber als du da so rumlagst, hat es mich gepackt“?! Unmöglich. Das wäre geradezu peinlich.
 

»Denk noch mal, ganz genau nach, wie du da lagst. Dann reden wir weiter.«
 

Akari gab auf. Vielleicht hatte sein Verstand nun entgültig schlapp gemacht. Er hatte das Bedürfnis zu fluchen, zu schimpfen, bis er wieder dazu in der Lage war, sich zu beruhigen. Er hielt sich lieber zurück. Akari war selbst nicht ganz so bewusst, warum er ausgerechnet in diesem Moment den Mund nicht halten konnte. Oder wollte.
 

Wo war Tsukitachi eigentlich abgeblieben, wenn es ihm Recht war, dass dieses Gespräch über den Haufen geworfen wurde?! Der Arzt verdrehte kurz, unauffällig die rosanen Augen. Vermutlich lauschte er gerade und amüsierte sich prächtig.
 

Yogi zögerte. Sollte das jetzt heißen, dass Akari-sensei, ihn... auf irgendeine Art und Weise mochte? Der Blondschopf schluckte. „Auf irgendeine Art und Weise“ war ein gutes Stichwort. Das was der Arzt empfand, waren möglicherweise alles Andere, als zärtliche Gefühle ihm gegenüber.
 

»Es war heiß!« kreischte Yogi halb empört, halb verzweifelt, und schaffte es tatsächlich, den Anderen aus seinen Gedankengängen hochschrecken zu lassen.
 

»Das glaub ich.« kam es gedämpft und in einem gelangweilten Tonfall, von der Anderen Seite der Wand. Diesmal war es allerdings Jikis Stimme.
 

»Jiki! Hörst du dir immer noch diesen Ehekrach ähnlichen Müll an, den die da drüben sich zusammen spinnen?« Kiichi.
 

Tsukitachi musste wirklich in irgendeiner Form, das Bewusstsein verloren haben...
 

Es folgten ungefähr zwei Minuten, gemurmelter Diskussionsfetzen, in denen Akari sich völlig entnervt die Schläfen massierte. Wenn er jetzt schnell einen Ausweg, aus dieser Situation fand, oder sich gegebenenfalls einen schaffte, würde er es vielleicht hinbekommen, nicht komplett in Raserei zu verfallen und tatsächlich nach drüben stampfen, um jemandem den Mund zu stopfen... Es war verdammt noch mal spät, und dieses Gespräch wäre gar nicht erst zu Stande gekommen, hätten diese Drei es nicht in diese Richtung gelenkt!
 

Es war ein Fehler, nur mit einem Schiff anzureisen. Er hätte es wissen müssen.
 

Akari atmete tief ein und aus, bevor er Yogi mit einer flinken Bewegung am Handgelenk packte, und den Circus-Kämpfer, ohne Widerworte zu dulden, aus dem Zimmer zwang.
 

Der Blonde gab einen leisen Aufschrei von sich, gefolgt von einem verunsicherten »A-Akari-sensei?!«
 

Es kümmerte den Arzt nicht. Er setzte seinen Weg strikt weiter fort, bis sie vor der Tür standen, die sie zu einem kleinen Behandlungszimmer führte. Vermutlich befanden sie sich nun weit genug weg, um außer Hörweite zu sein. Der Arzt stieß stumm die Türen auf, und zog Yogi mit sich.
 

Bevor er den Anderen zu sich herum wirbelte und einen Wimpernschlag später, gegen die Wand pinnte.
 

Er vernahm einen völlig verunsicherten und verwirrten Laut, seitens Yogi. Irgendwie konnte Akari ihn verstehen. Er benahm sich vermutlich, für seine Verhältnisse, wirklich komisch. Zumindest von Yogis Standpunkt aus.
 

Er konnte spüren, wie der Blonde an seiner Brust, zitterte. Wahrscheinlich war es keine Gute Idee, den Anderen, in einem dermaßen kurz geschnittenen Schlafanzug, hinaus in einen nicht beheizten Raum zu zerren. Der Arzt hasste es, das zugeben zu müssen, aber er hatte ja nicht mal selbst eine Ahnung, warum er diesem plötzlichen Impuls gefolgt war.
 

Akari hatte einfach fliehen wollen. Mit Yogi zusammen. Und was viel wichtiger war, er wollte dem Blondschopf klar machen, dass eigentlich er derjenige war, der die ganze Sache ins Rollen gebracht hatte. Gut, im Grunde war es sein Alter Ego, aber da sie tief drinnen, ein und dieselbe Person waren, zog Akari da nirgendwo eine Grenze.
 

Er starrte Yogi prüfend an. Fast so, als hätte der Blonde gerade eine Untersuchung. Es gefiel Yogi nicht. Ein Schauer nach dem Anderen jagte über seinen Rücken, während er bereits wieder spürte, wie er sich selbst gewohnheitsgemäß, unter dem wachsamen Blick des Arztes klein zu machen drohte – sich wegduckte. Er musste aussehen, als würde er erwarten, dass Akari-sensei ihn im nächsten Moment in Brand steckte...
 

Und doch... war da dieses Schwindelgefühl in seinem Kopf, und sein wildrasendes Herz das sich erneut wieder zurück meldete. Und jetzt war er dem hilflos ausgeliefert... Da war niemand, der diesen Moment jetzt ruinieren konnte.
 

Yogi fiepte überrascht, als Akaris Lippen, plötzlich auf seinen lagen. Er hatte gar nicht mehr bemerkt, dass der Andere näher gekommen war. Und dank eines erneuten Aussetzers, reagierte er auch erst spät, als eine Zunge sich ihren Weg in seinen Mund stahl. Yogi blinzelte, bevor ihm die Augen genießerisch zufielen.
 

Vermutlich doch nicht so schlecht, dass wir von diesem Zimmer weg sind...
 

Zögerlich und schüchtern, schob er eine Hand unter das halb offen stehende Hemd, des Arztes, während dieser, sie beide langsam und vorsichtig in Richtung, der Liege navigierte.
 

Yogi entwich ein Seufzen, als sein Rücken Bekanntschaft mit dem Material, der Liege schloss. Er spürte bereits, wie eine erfahrene Hand hinunter glitt, bis...-«
 

»Akari-sensei?« kam es sowohl unsicher, als auch fast unbemerkbar schockiert, von irgendwo neben ihnen.
 

Sie beide hielten augenblicklich in der Bewegung inne.
 

Akari brauchte nicht lange, um Azanas Kopf auszumachen, der rechts von ihnen, unter einem Schlafsack hervorlugte und sie peinlich berührt anstarrte.
 

»Azana, was machst du hier?«
 

»Tsukitachi-san erzählte mir, dass wenig Betten zur Verfügung stehen, also habe ich mich hier einquartiert... Und ich habe bis eben geschlafen.«
 

Yogi ließ sich dumpf, auf die Liege fallen und vergrub das errötete Gesicht in den Händen. Vielleicht würden sie ihn ja vergessen, wenn er still liegen blieb, und Akari-sensei irgendwann von ihm herunter stieg... Bitte, hohl mich doch jemand, aus dieser Hölle raus!

Scum, Prey or Enemies

Tsukumo stolperte hinter Kagiri und Kiharu her. Sie kannte diese Beiden Varuga. Zumindest wurde sie bereits einmal von ihnen übefallen und zur Rauchvilla verschleppt. In der Hinsicht war die Blonde nicht wählerisch, und verbuchte dies unter „kennen“. Allerdings hätte sie niemals vermutet, dass sie die Explosion in eben dieser Villa überlebt hatten. Nun gut, Varuga hatten schon immer andere Befindlichkeiten und Fertigkeiten, als Menschen sie hatten, besessen.
 

Die Beiden Monster, die sie geknebelt hatten und vor ihr her liefen, schienen aufgeregt. Zumindest der Blauhaarige von ihnen. Er hoppste in der Gegend herum und drehte fortwährend Pirouetten. Wobei die Pirouetten weniger elegant aussahen, und ihn wie ein aufgedrehtes Äffchen wirken ließen. Der Andere der beiden, Kagiri, wie Tsukumo vermutete, tippte auf seinem Gameboy herum und schien in sein Spiel versunken. Das Spielgerät gab schnelle und und sich wiederholende Piep-Geräusche von sich, während der Rothaarige ruhig einen Fuß vor den Anderen setzte. Tsukumo hatte trotzdem das untrügliche Gefühl, dass er derjenige war, der sie im Auge behielt und nicht zögern würde, sie zu Fall zu bringen, sollte sie sich widersetzen.
 

Und im Moment hatte sie keine Chance. Sie war nicht schwer verletzt, aber in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Würde sie jetzt hinfallen, bräuchte einer der Beiden nur noch einen Fuß leicht auf ihr absetzen und sie konnte sich nicht mehr wehren. Ihre Hände waren geknebelt und ihre Kräfte funktionierten im Moment nicht. Noch dazu war es finsterste Nacht und stockduster. Mal abgesehen davon, würden diese Varuga vermutlich schlimmeres tun, als sie festzuhalten, sollte sie etwas Falsches tun.
 

Kiharu hielt für einen Moment in seinen wilden Sprüngen inne und tanzte um seinen Partner umher. »Ich hab keinen Zweifel mehr! Die Mädchen von Circus müssen alle so niedlich sein!« Er gab ein Lachen von sich, dass mehr nach einem Gemisch aus Röcheln und Kreischen klang.
 

Kagiri zuckte nicht mal mit den Schultern, gab auch sonst keine Antwort. Das Gepiepse hielt an. Tsukumo vermutete, dass er so eine Situation schon oft genug erlebt hatte, und an das Verhalten seines Freundes – mehr oder weniger – gewöhnt war.
 

»Du da hinten, beweg dich! Unser Boss macht uns kalt, wenn wir zu spät kommen.«
 

Tsukumo wägte ab, wie viel Sinn es machen würde nach dem Ort, an dem sie ankommen wollten, oder nach ihrem Boss zu fragen. Sie entschied sich dagegen.
 

Normalerweise war sie mehr als qualifiziert dazu, sich aus diesen Fesseln zu befreien. Aber diese beiden waren nicht ungefährlich. Sie hatten dieses Gerät. Außerdem war es keine Stunde her, seit sie Yogi bewusstlos geschlagen hatten. Was Tsukumo zusätzlich in Sorge versetzte. Der Andere schien... nicht ganz bei sich.  Außerdem war ihr aufgefallen, dass sein Pflaster gefehlt hatte. Und das bedeutete Gefahr. Zumindest wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag.
 

»Bist du schwerhörig? Ich sagte, schneller.« meinte der Rothaarige Varuga und machte eine kurze Handbewegung. Ein Wunder, dass er eine Hand von seinem Gameboy entfernen konnte.
 

Mit einem Ruck, wurde die Blonde nach vorn gezwungen. Sie nahm es schweigsam hin. Sie hatte zur Zeit keine Andere Wahl. Außerdem würde sie einfach auf den richtigen Moment warten. So wie in der Rauchvilla. Diese Varuga waren nicht besonders lernfähig und wenn dieser Trick schon einmal geklappt hatte, würde es wieder gut laufen. Karoku war nicht dort.  Zumindest glaubte Tsukumo das. Keiner dieser zwei würde auf die Idee kommen, sie mit einer versteckten Nadel ins Koma zu versetzen.
 

»Vielleicht etwas still.« kicherte Kiharu und rannte voraus.
 

»Wohin bringt ihr mich?« Es war das erste Mal, dass Tsukumo die Stimme erhoben hatte.
 

Es schien Kagiri zu verwundern. Mit einem scheinbar gelangweilten Blick drehte er sich zu ihr um. Seine Brille, machte es der Blonden jedoch unmöglich, seinen Gesichtsausdruck richtig zu deuten. »Wirst du gleich sehen, schätze ich.«
 

Der Blauhaarige der Beiden stürmte weiter vorwärts, mitten durch das dichte Gebüsch vor ihnen. Tsukumo war aufgefallen, dass sie wohl in einen Wald hinein gelaufen sein mussten. Je weiter sie gekommen waren, desto dichter wurde das Grün, dass sich mit der Zeit aber auch nicht mehr besonders von der Nachtschwärze abhob, die um sie herum herrschte. Deswegen war es ja so schwer gewesen, nicht zu stolpern. Es gab keine Lichtquellen, bis auf den Gameboy des einen Varuga.
 

Der Rothaarige ließ die Spielerei zum ersten Mal, seit sie losgelaufen waren in einer seiner Taschen verschwinden. Entweder der Akku war endlich leer, oder sie hatten ihr Ziel erreicht. Tsukumo tippte auf letzteres. Kagiri griff nach vorn und zog die Ranken grob und unachtsam zur Seite.
 

Die großen, blauen Augen der Blonden, weiteten sich geringfügig. Trotzdem konnte man den überraschten Ausdruck auf ihrem Gesicht, deutlich genug erkennen.
 

Ein Palast? Die Varuga befinden sich wirklich auf diesem Land und haben sich in einer Art verlassenem Palast einquartiert?
 

***
 

Garekis Atem wurde ein wenig hastiger, als er sich bemühte, so leise wie möglich, den Berg hinunter zu rennen, einen versteckten Weg in die rauchende Zone zu finden, und gleichzeitig darauf aufzupassen, dass Nai nicht verloren ging. Er hätte diesem Tier am liebsten befohlen dort oben auf ihn zu warten. Aber so wie er den Weißhaarigen kannte, würde dieser sich vollkommen quer stellen und darauf bestehen ihn zu begleiten. Um diese Zeitverschwendung zu umgehen, hatte Gareki den Kleineren also gleich mitgenommen.
 

Die Nacht hing tiefschwarz über der Erde. Und sonderbarerweise, konnte der Schwarzhaarige seinen eigenen Atem sehen, ohne dass es kalt war. In Gegenteil. Das riesige Feuer, dass diesen unangenehm stechenden, pechschwarzen Rauch verursachten musste, sorgte für eine unglaublich unangenehme Wärme.
 

Zu allem Überfluss, hatten die beiden natürlich keinerlei Ahnung, wo sie sich befanden und wie sie zurück zum Schiff kamen. Kiichi vom ersten Schiff, hatte zwar, während ihrem Aufenthalt dort, deutlich gemacht, was sie vom zweiten Schiff hielt, aber Gareki hätte niemals erwartet, dass dieses Gottverdammte Vierauge tatsächlich so inkompetent sein konnte.
 

Er atmete einmal tief durch und ging hinter einem morschen Stück Holz in Deckung, dem er keine genaue Bedeutung zuordnen konnte. Der Rauch hatte sich verdichtet, je weiter er nach unten vorgedrungen war und nahm ihm nun fast vollständig die Sicht. Hin und wieder flackerten Lichtstrahlen durch den schwarzen Nebel hindurch und Gareki konnte jemanden in einer fremden Sprache fluchen hören. Zumindest hörte es sich sehr nach einem Schimpfen an.
 

Gut, okay. Vielleicht trägt die Brillenschlange nicht die ganze Schuld. Hätte wohl niemand von uns geahnt, dass hier... so etwas abläuft.
 

Gareki spürte Nai hinter sich, der leise in seiner Nähe hockte und sich schwach an seinem Ärmel festzuklammern schien. »Gareki.... Diese Menschen gefallen mir nicht. Sie sind böse.«
 

Und damit hatte der Weißhaarige es ziemlich auf den Punkt gebracht. Gareki hätte es zwar nicht so kindlich formuliert wie der Andere, aber im Großen und Ganzen, hatte er es auf den Punkt gebracht. Die Blicke die er ab und zu auf die Fremden erhaschen konnte, reichten aus, um festzustellen, dass diese Schränke wohl kaum auf eine Tee-Party aus waren. Ihr Verhalten sprach auch nicht gerade dafür. Es schien so, als würden sie irgendwas ausräumen... Waren das tatsächlich Häuser oder Hütten, die hier standen? Hockte er grade hinter der Veranda einer Hütte, von der sonst nichts übrig geblieben war?
 

»Ti si govno*!« ertönte es wie aus dem Nichts, und in einem ziemlich aggressiven Tonfall hinter ihnen.
 

Gareki fuhr herum und erkannte einen riesigen, stämmigen, bärtigen Mann mit braunen Haaren, der mit einem wütenden Blick auf sie herab schaute. Er trug zerrissene und nass geschwitzte Kleidung. In seiner rechten Hand, eine Art selbst gebautes Beil.
 

Gareki stockte der Atem, bevor er versuchte den Weißhaarigen zu packen. »Nai, lauf!« brüllte er.
 

Doch der Schrank auf zwei Beinen war schneller. Er platzierte eine von seinen Pranken, grob auf Nais Schulter, riss den Jungen herum und stieß ihn mit einer barbarischen Bewegung nach hinten, bevor er Gareki einen Stoß in die Andere Richtung versetzte. Der Schwarzhaarige stolperte und fiel rückwärts auf den Hosenboden. Er schnaufte. Warum hatte die verdammte Brillenschlange ihm auch seine Pistolen nicht zurück gegeben? So wie er das sah, waren sie ziemlich verloren und konnten sich obendrein auch nicht wehren!
 

Ehe er den Mund aufmachen konnte, wurde Nai gepackt (der verzweifelt nach ihm schrie), und in die Schwärze gezogen.
 

Gareki sprang auf, unschlüssig was er nun tun sollte. Es war denkbar unklug, auf diesen grobschlächtigen Prügelknaben zu zu rennen, aber er konnte Nai eben so wenig mit diesen Riesen allein lassen. Der Kleine war noch hilfsbedürftiger als er, in dieser Situation.
 

Ein lauter Schuss durchschnitt dass Gebrüll und Gemurmel in der unbekannten Sprache und der Schwarzhaarige erstarrte. Also hatten die Schläger auch noch richtige Waffengewalt parat?! Das würde nicht gut ausgehen, wenn er sich falsch entschied.
 

Und der Schläger von eben kam auf ihn zu. Fast wirkte es, als bewirkten seine Schritte ein leichtes Erdbeben... »Šta misli lik tko je?!*«
 

Und der Schwarzhaarige rannte los. Er hatte Glück. Der Nebel gab ihm Deckung genug, um dem Schläger zu entkommen und sich unauffällig zwischen den morschen Häuserruinen hindurch zu quälen. Er unterdrückte laute Atemzüge und sprang zwischen zwei Bretter die im Boden verankert waren. Vermutlich hatten diese Dinger mal Wände darstellen sollen.
 

Gareki rang nach Luft. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Er musste unbedingt zu Nai, bevor der auseinander genommen wurde, so unfreundlich und grob (und ungewaschen), wie die meisten von ihnen aussahen. Normalerweise hatte er eine sehr gute Orientierung, aber da ihm die Sicht fehlte, und er sich kaum daran erinnern konnte, wo er lang gerannt war, konnte der Schwarzhaarige das getrost vergessen...
 

Der Strahl einer Taschenlampe drang durch den Schwarzen Nebel. Augenblicklich hielt Gareki die Luft an und duckte sich, hinter dem Holz. Er sah einen weitaus dünneren, aber vermutlich nicht weniger starken, ebenfalls behaarten, schwarzhaarigen Mann, mit einem misstrauischen und wachsamen Blick... genau an ihm vorbei gehen.
 

Der Schwarzhaarige atmete ein bisschen erleichterter aus, als vorher und versuchte sich so gut es ging zu entspannen. Nai. Wie kam er zu Nai? Langsam richtete er sich auf, indem er sich an der Wand abstüzte, die sich irgendwie weich und nass anfühlte...
 

Ein Klacken, dass verdächtig nach dem Geräusch klang, dass ertönte, wenn man seine Waffe entsicherte, in seinem Rücken. »Izlazi odatle!*«
 

Gareki musste sich noch nicht mal umdrehen, um zu wissen, dass der Lauf der Pistole direkt auf ihn gerichtet war. Adrenalin pochte durch seinen gesamten Körper. Er nahm den stechenden Geruch in der Umgebung stärker wahr... Warum war er eigentlich nicht vorher auf die Idee gekommen, dass hier irgendwelche chemischen Experimente betrieben wurden? Vermutlich weil es draußen, in der Natur, relativ ungewöhnlich war... Der Schwarzhaarige hob langsam die Hände, drehte sich um und trat aus seinem Versteck. Er bemühte sich, sein Pokerface zu wahren.
 

Der Serbe – der Sprache nach zu urteilen – sah ihn abschätzig an. Der Blick, der an ihm hoch und runter fuhr, gefiel Gareki absolut nicht. Es erinnerte ihn daran, dass solche Typen möglicherweise schon länger keine Frau mehr gesehen hatten... Schließlich hob der Fremde die Hand, und verpasste Gareki mit seiner Pistole eine schallende Ohrfeige, die ausreichte, um den Jungen erneut zu Fall zu bringen.
 

Gareki unterdrückte das Schmerzvolle Stöhnen und spuckte das bisschen Blut, dass sich in seinem Mund angesammelt hatte, verächtlich auf den Boden. Das schien dem Serben nicht zu gefallen.
 

Er stürzte sich auf Gareki und verpasste ihm einen gekonnten Fausthieb ins Gesicht, bevor er sich anscheinend wieder an seine Pistole erinnerte und sie auf den Schwarzhaarigen richtete. Dieser reagierte blitzschnell. Er verpasste ihm einen schnellen, kraftvollen Tritt in sein Mitte und packte den Lauf der Pistole, während er sich sicherheitshalber ein wenig zur Seite duckte. Das Adrenalin, dass noch immer in seinen Ohren rauschte und seinen ganzen Körper unter Kontrolle hatte, ermöglichte es ihm, all seine noch verfügbare Kraft auf die Waffe zu richten und sie langsam aber sicher, kopfüber in Richtung des Serben zu drehen. Er drückte ab.
 

Ein Schuss fiel. Der leblose Körper machte Anstalten, auf ihn zu fallen, doch Gareki hielt ihn mithilfe seines Ellenbogens auf und drückte die Leiche in die entgegengesetzte Richtung.
 

Gareki rappelte sich auf. Die Luft verließ seine Lungen und auch die Anspannung verflüchtigte sich allmählich. Starr blickte er auf den Körper hinab. Die Kugel hatte den Serben ein wenig oberhalb der Nase und fast zwischen seinen Augen erwischt. Gareki beschloss, zwei weitere Kugeln zu verwenden, und dem Mann auf gewaltsame Weise, die Augen zu schließen. Diesmal war das Getöse seiner Umgebung zu laut, um die Schüsse wahrzunehmen. Sie verhallten in der Nacht.
 

Der Schwarzhaarige überprüfte das verbliebene Magazin. Genug Munition, um ihn optimistisch denken zu lassen. Er ließ die Pistole in seiner Jackentasche verschwinden.
 

Er blickte in den schwarzen, dichten Rauch, der so in der Nase stach. Vermutlich nicht gerade gesund.
 

Der Schwarzhaarige fasste einen Entschluss. Er hatte selbst nicht gemerkt, wie sehr er von Circus verweichlicht wurde, aber anscheinend war es eine Tatsache. Er musste dieses nutzlose Viech finden, und ihn befreien, wenn nötig – wahrscheinlich war es nötig – mit Gewalt. Und dann mussten sie einen Weg zurück zu diesem Idioten mit der Brille finden. Er würde das schaffen. Er musste einfach wieder umdenken. Wie damals, als er weder Nai, noch Circus gekannt hatte.
 

Opfer, Gegner oder Abschaum. Los geht’s...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Falls unter euch Lesern jm ist, der serbisch spricht, tut es mir jetzt schon leid, sollte ich irgendwelche Fehler gemacht haben xD Aber ich spreche kein Serbisch und das Internet ist doch was feines :3


*Ti si govno = Du Stück Scheiße
*Šta misli lik tko je = Für wen hällt sich dieser Sack
*Izlazi odatle = Raus da, verdammt Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Gabriella-Raynie
2014-03-25T13:34:07+00:00 25.03.2014 14:34
Ich hab voll vergessen, dass Tsukumo gefangen ist, aah xD
Ich hab iwie gedacht, den geht es allen gut. Wie auch immer ich daran kam xD' ich weiß es nicht. Aber Yogi und Akari sind auf dem Schiff, oder? Und denen geht es gut? Nicht, dass ich hier jetzt iwie unterschiedliche Geschichten miteinander mische :'D

Und Nai ist jetzt auch weg!
Waah~
Aber wenigstens ist Gareki da und eilt ihm zur Hilfe!
Dann sollte er ja bald wieder frei sein - hoffe ich xD

Serbisch sprech ich auch nicht. Aber die Sprache schaut sehr interessant aus xD
Antwort von:  ArisuYuki
25.03.2014 20:16
Ich bin immer ganz aufgeregt, wenn ich sehe dass mir jm ein Review hinterlassen hat! (*w*)
Tsukumo hab ich allerdings auch was länger nicht mehr auftauchen lassen :x
Ja klar, denen gehts supi... äh... noch (q.q)
Nya ich quäl ja meine absoluten Lieblinge gern mal ;D

Ich glaube, dass es leicht ist Nai zu befreien :P
Weiß es selbst noch nicht xD
Ich kann immer besser einen Tag lang an einem Kapitel durchschreiben als Wochenlang vortippen und immer wieder mitten im Schreibfluss unterbrechen

Du hast keine Ahnung wie schwer es war, diese einfachen Sätze in gesprochener Schrift zu finden (ö.ö)
Vielen lieben Dank fürs Review, Lana geht jetzt erst mal "Die Hebamme" gucken (^_^)
Von:  Gabriella-Raynie
2014-03-19T13:46:47+00:00 19.03.2014 14:46
Mach dir keinen Kopf. Ich hatte das ganz vergessen, dass das Kappi kommen sollte ^^'
Und es ist ja auch länger als die Letzten, also ist das auch vollkommen okay, wenn es jetzt länger gedauert hat! Hauptsache es ist jetzt da *^*
Das Kappi ist wirklich große Klasse.

Erstmal lieeeebe ich Yogis Schlafanzug.
So ein kurzgeschnittenes Ding *^*
Sollte er öfter tragen.
Steht ihm unglaublich gut xD <3

Und wie sie dann aus dem Zimmer.

Ich war schon ganz empört, weil ich dachte Akari schmeißt ihn jetzt raus. Wollte mich schon beschweren. Endlich zsm in einem Bett und dann passiert wieder nichts, apff~ XD

Aber dann sind sie ja zsm ins Behandlungszimmer und haben sich geküsst und halbwegs gefummelt *^* Und dann war da Azana ... Maaaan!
Voll versaut xD

Armer Yogi.
Das muss peinlich für ihn sein.
Und jetzt ist Akari wieder fieees zu ihm~

Ich liebe es ja, wenn Akari ihn disst xD
Yogi ist so ein niedliches Opfer, verdammt xD
Ich würd ihn auch oft zum Heulen bringen, wenn ich könnte. Das muss echt ne Menge Spaß machen, thehe :p
Antwort von:  ArisuYuki
19.03.2014 15:18
Aaaaach ist doch kein Problem :D
Stimmt es ist länger... aber leider schon ein bisschen gekürzt >_< ich hatte absolut keine Zeit mehr und dann hab ichs nicht mehr auschmücken können und... meh! q.q Lana so nicht glücklich! :D
Das hat er halt mal ausnahmsweise gemacht - extra für Akari undso. Auch wenn er es selbst nicht weiß ;D
Der schmeißt ihn doch nicht raus!
Aber wenn die da nerven... warum nicht die Party woanders hinverlegen? ;DD
Tja. Azana versaut alles. Er ist kacki :P
Disst xD
Aber ja, ich glaub ich auch :DD Allerdings hätt ich nachher doch ein schlechtes Gewissen D:
Danke fürs Review :))
LG Lana
Von:  Gabriella-Raynie
2014-03-12T13:58:25+00:00 12.03.2014 14:58
Manno xD
Akari ist fies
Schmeißt einfach Yogi aus dem Bett.
Ich hätte ja Fotos gemacht und mich dazu gekuschelt, wenn ich Akari wäre XD Tsss, der weiß einen nackten Yogi noch gar nicht zu schätzen!
Aber das kommt noch.
Hoffentlich xD

Tsukitachi ist auch lustig.
Der will also Akari und Yogi zum Vögeln bringen, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe?
Dann haben wir ja was gemeinsam xD

Ich freu mich schon auf das nächste Kappi :3
Antwort von:  ArisuYuki
12.03.2014 15:31
Also ich hätte Fotos gemacht und wär davon gerannt xD
Yogi könnte in seiner Blonden Form zwar niemandem was tun aber dazu kuscheln kann man sich ja zu nem anderen Zeitpunkt ;D
Akari ist nun mal Akari was soll man machen :D
Ja ich denke, dass kommt noch :3

Tsukitachi ist immer lustig :D
Und irgendwie muss er bei mir immer als Kuppler herhalten.... =.= Er und Hirato aber der hat jetzt eigene Sorgen
Danke :))
LG Alice
Von:  Gabriella-Raynie
2014-02-26T18:14:33+00:00 26.02.2014 19:14
Schön, dass es wieder ein Kappi gibt :3

Jaa, Gareki ist wirklich viel zu sehr von sich selbst überzeugt xD Da hat Nai wirklich Recht. Und das Ende hört sich ganz danach an, als habe sich Gareki wohl mal wieder verschätzt :'D Was wohl passieren wird?
Ich bin gespannt :)
Antwort von:  ArisuYuki
04.03.2014 13:24
Oh wowowow ich hab voll was verpasst ö.ö normalerweise krieg ich immer eine Benachrichtigung bei einem Review aber irgendwie kam jetzt nix >.<
Na gut, so gehts ja auch xD
Ich werd versuchen schnell weiterzuschreiben damit sich das "Secret" bald lüften lässt :3
LG Lana
Von:  Gabriella-Raynie
2013-12-22T12:06:42+00:00 22.12.2013 13:06
Wuhu, ein neues Kappi <3
Freut mich, dass du wieder Zeit gefunden hast, eines zu schreiben ^.^

Hach, das Kappi ist wirklich toll
Akari hat Yogi jetzt ziemlich überrumpelt
Der Kleine (klein *hust*) weiß ja gar nicht, wie ihm geschieht xD
Aber was legt er sich auch nackt ins Bett!
Selber Schuld, dass sich Akari dann nicht mehr beherrschen kann

Und jetzt müssen sie sich sogar ein Bett teilen!
Aaaah!
Das ist zu viel xD
Ich will sofort weiter lesen!
Ich danke Tsukitachi für diese Aktion. Das hat er ganz toll gemacht xD

Ich freu mich schon auf das nächste Kappi :3

Frohe Festtage schon mal und falls bis dahin noch kein neues Kappi kam: Auch schon mal nen guten Rutsch ins neue Jahr :)
Antwort von:  ArisuYuki
22.12.2013 16:03
Ja freut mich auch :DD Bewerbungen sind halt wichtiger, muss man einfach so sagen xD

Danke! Freut mich im übrigen, dass du wieder mitgelesen hast :33
Joah aber wann überrumpelt er ihn denn nicht mit irgendwas? :D
Ich hab übrigens den neusten Manga gelesen und habe herausgefunden, ich habe Silver Yogi GUT getroffen *Q*
Das feier ich gerade total :3
Es war halt soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo warm ^_^
Das tötet dich, wenn du iwann nichts tust xD
Stell dir den wärmsten Sommer hier in Deutschland vor und dann mal 4 - So hab ich mir das vorgestellt
Genau, auch wenns meistens nicht so rüber kommt Akari ist halt auch nur ein Mensch ^_^

Tsukitachi habe ich als meinen Kuppler auserkoren! Auch wenns eigl immer Hirato war... gut sagen wir die zwei sind Kuppler und Hirato regelt es "elegant" während Tsukitachi für den Spaßfaktor da ist - hört sich pervers an, ist aber so <3

Danke ich mich auch :D Auch wenns vermutlich mit den Anderen anfängt, die vermiss ich so langsam D:

Ach genau ich hab vergessen Frohe Weihnachten ect zu wünschen x_x
Dir auch ein Frohes Fest :)
Ob ichs schaffe zwischen Weihnachten und Silvester was hochzuladen weiß ich zwar nicht genau aber mal gucken :3

Vielen Dank für dein Review :)
LG Lana
Von:  Gabriella-Raynie
2013-10-07T06:59:30+00:00 07.10.2013 08:59
Wuaaaah!
Das Kappi ist so was von mega toll.
Ich lieeebe es!
Ja, ich liebe es!
Wuah <3333

Erstmal die Situation wo Yogi ins Wasser fällt und Akari ihn 'anschmachtet' *^* er sieht aber auch umwerfend knuffig aus, wenn er durchnässt ist. Und dann packt er ihn so liebevoll und reißt ihn aus den Wasser xD So typisch. Bloß nicht zärtlich sein. Akari hat wirklich Schwierigkeiten seine wahren Gefühle zu zeigen, aber das passt zum Arzt.
Und dann kommt Yogi wieder und küsst Akari *^*

Ich hab mich ja erst gefragt, was das soll
Ich hatte noch nie mit Silver Yogi zu tun XD Ich les nur die Mangas, die in De erscheinen. Da kam er nur einmal gaaaaaaaaaaaaanz kurz vor.
Kann er nicht im Manga Akari auch abknutschen?? Möööp
Das wäre sooooo schön <3

Ach ja
Und es sind die Wünsch vom Blondie!
Hat er gesagt!
Ich glaube ihn XD
Natürlich will Yogi mit Akari knutschen *~*
Ach, sie sind soooo süß zsm

Oh, oder Azanas Gedanken, dass Akari vögeln will XD
Thehe
das fand ich auch geil xxxD
Yogi sollte sich mal anbieten~

Ach ja *^*
So ein tolles Kappi
und schon vorbei T^T
Lass uns nicht zu lange warten
Bitte
Nicht nach diesem Kappi
Ich muss/will wissen, wie es weiter geht
Es ist so toll! Ich liebe es *____________________________*
Wann kommen Akari und Yogi endlich zsm?
Sie haben sich schon mal geküsst. So lange kann es ja nicht mehr dauern *^*
Hoffe ich

So, bis zum nächsten Mal ^^/
Antwort von:  ArisuYuki
07.10.2013 13:05
*Hüstel hüstel*
Du weißt ja gar nicht, wie bei mir gerade sämtliche Rädchen rattern weil ich gerade eine zusätzliche Idee hab xD
Das musst du halt verstehen, Akari kann das nicht mehr :O D:
Yogi bringt ihm das bestimmt wieder bei mach dir keine Sorgen ^_^
Ich les auch nur die Mangas die in Deutschland rauskommen aber ich spoiler mich immer versehentlich selbst >_< Über Tumblr und die Wikia zB... Ich sag mir immer ich will nur eben kurz was für meine FF nachgucken und dann rutsch ich beim Lesen ab und Peng hab ich mich gespoilert!
Im Manga knutscht er ihn VIELLEICHT nicht ab (man weiß es ja nicht) aber er springt ihm auf jeden Fall mindestens ein Mal aufn Rücken und umarmt und kneift ihn x'D Das ist doch ein Anfang!
Da Gold & Silver Yogi eigentlich die selbe Person sind wird Silver Yogi ihn wohl nicht unfreiwillig geküsst haben ;D
Azana ist pöse chhhh ._. Aber in diesem Fall eine Art Side Kick
Keine Sorge, wenn ich es schaffe, setzt ich mich heute noch dran weil es auf Fanfiktion.de mittlerweile schon wieder Zeit ist wenn ich regelmäßig hochladen will :3
Du darfst dich schon auf das nächste AkarixYogi Chap freuen, da hab ich was ganz besonderes vor ;D
LG Lana
Von:  Gabriella-Raynie
2013-10-07T06:34:23+00:00 07.10.2013 08:34
Wuhu, es geht weiter \(^.^)/
Schön, dass es sich wieder bei dir eingerenkt hast und du dazu gekommen bist, jetzt weiter zu schreiben. Es freut mich wirklich, wieder von dir zu lesen :))
Und dann gleich drei Kappis! Das andere Kappi und den OS führ ich mir auch gleich zu Gemüte. Aber eins nach dem anderen xD
Jetzt erstmal das Kappi

Ich bin wirklich überrascht - obwohl es schon etwas länger hiermit her ist, kann ich mich trotzdem recht gut an alles erinnern.
Ich denke, es ist eine schwere Entscheidung, zu wählen, ob man flieht und die Freunde alleine kämpfen lässt oder nicht
Aber Gareki hat recht.
Tsukumo und Yogi sind stark. Sie werden mit Sicherheit alleine zurecht kommen und Nai ist nun mal sehr schwach. Den würde ich auch nicht gerne den Feinden vorführen. Der Kleine kann sich doch gar nicht wehren! D:

Also, ich freu mich drauf, wenn es weiter geht ^.^/
Antwort von:  ArisuYuki
07.10.2013 12:59
Ja ich antworte jetzt seperat auf alle Reviews weil ich dir zeigen will wie dankbar ich dir dafür bin... und weil ich Spaß dran habe <3
Es war in erster Linie verwirrend für mich aber jetzt geht ja alles wieder seinen gewohnten Gang ^_^
Ouhi ich musste mich zugegebenermaßen erst wieder ein wenig einlesen in das letzte Kapitel aber auch nur ein bisschen :D
Eine Schwere Entscheidung ist es allemale aber Gareki hat das schon richtig gemacht, den Schwächeren zu schützen :3
Außerdem kommt später noch raus, dass es echt vollkommen unsinnig gewesen wäre, wenn er sich anders entschieden hätte
LG Lana
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-29T11:12:44+00:00 29.07.2013 13:12
Woah, dass war wirklich knapp
Aber es wäre ja nicht Tsukumo, wenn sie nicht bis zum Schluss versuchen würden iwie zu entkommen :)
Sie hat echt einen tollen Kampfgeist und gibt nie so schnell auf
Und es hat sich bezahlt gemacht
Sie ist entkommen
Allerdings nicht ohne Blessuren ><
Autsch~
Hoffentlich findet man sie bald so was kann sie nicht noch öfter durch machen, sonst bricht sie zsm

Ich freu mich schon auf das nächste Kappi :3
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-12T12:37:53+00:00 12.07.2013 14:37
Woah!
Azana ist ja ein blöder Arsch! Wollte er Yogi einfach da liegen lassen *grummel*
Gut, dass er noch wach geworden ist und auf sich aufmerksam gemacht hat.
Ich mag Azana nicht...~
Weder im Manga, noch hier xxD

Und wie 'liebevoll' sich Akari um Yogi kümmert
es ist wie immer herrlich zu lesen xxD
Armer Yogi *ihn patta*
Aber er ist soooooooooooo süß, wenn er wimmert xD
Gott, ich kann verstehen, dass Akari nicht gerade zimperlich mit ihm umgeht, wenn der so nen Weichei ist xD Macht doch Spaß, ihn ein wenig zu mobben :DD

Er ist ja so goldig, wenn er Schiss vor Akari hat
Aber in Wahrheit mag er ihn :3
Das weiß er ja sogar selber schon ♥

Und natürlich geht er in den Tunnel XD

Bin gespannt, wie es weiter geht :3
Antwort von:  ArisuYuki
12.07.2013 17:25
Ich hab Azana von Anfang an überhaupt nicht gemocht x_x
Irgendwie hat er auf mich so falsch gewirkt und tatatadaaaaaa sieh an wie er wirklich ist D:

Betonung auf liebevoll xD
*mit patt patt geb*
Joah armes Kerlchen aber am Ende macht sich das bestimmt bezahlt ;D
Boah bist du fies xD
Aber ich als Möchtegern-Autorin quäl auch immer ausgerechnet meine Lieblinge :D

Ich vermute mal dass er ihn auch im Manga bzw Anime EIGENTLICH mag... Man kann einen Menschen ja mögen obwohl man sich in seiner Gegenwart in Acht nimmt :3 Meine Freunde nehmen sich in meiner Gegenwart ja auch manchmal zurück weil ich stellenweise leicht zu provozieren bin ^.^'

Das ist so eine Yogi-Logik xD "Yoah... Ich bin zwar grade fast gestorben aber da ist jetzt wie durch Zauberhand mal ein Tor aufgesprungen... Ich glaub da geh ich rein! Wird bestimmt lustig"

Danke für dein Review :3
LG Lana
Von:  Sterling
2013-06-25T08:22:11+00:00 25.06.2013 10:22
Klingt ganz interessant, deine FF :D
Und mir gefallen deine Pairings xD
Entgegen der meisten Fans steh ich eig so überhaupt nich auf Yogi, aber wenn man ihn mit Akari pairt ist es wohl okay xD
Find das immer so genial, wie er ausrastet, wenn Akari ihn ansieht xD Das hast du auch gut rübergebracht ;)
Hauptsache man pairt nicht mit Gareki ê-ê
GarekixNai ist hingegen perfekt für mich, danke also dafür, dass du dieses Pairing gewählt hast x3 ...finde ich iwie immer noch zu selten xD
Die Geschichte klingt bisher auch interessant und so, als könnte es ihnen auch wirklich mal passieren, eben so typisch Karneval-mäßig.
Bin echt gespannt, was noch folgt x333
Liebe Grüße,
Marshmallow
Antwort von:  ArisuYuki
25.06.2013 13:09
Danke erst mal für dein Review =3
Ja mir gefallen die Pairings auch xD
Yogi ist so ziemlich mein Lieblingscharakter aber ich hasse auch wenn man ihn mit Gareki zusammen gut ich könnte die zwei als Pairing voll nicht leiden
Da passt Gareki dann doch viel eher zu Nai ^-^
Karoku hin oder her
Ich hab mir Mühe damit gegeben sie nicht allzu ausgleisen zulassen weil die Situation nachher halt nicht mehr so nach Karneval klingt... Aber ich hab vor mich trotzdem anzustrengen weil ja ich mag Karneval so wie der Anime ist <3
LG Lana


Zurück