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Bestienblut

von

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Prolog

ACHTUNG! Die Hintergrundgeschichte dieser Fanfiction ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich passe sie lediglich etwas an, aber erhalte dennoch die komplette Geschichte des Spieles 'The Elder Scrolls: Skyrim'.

Skyrim © Bethesda Softworks
 

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Von Idiotie der tierischen Seele getrieben und den Wellen des Wahnsinns erliegend, drängte sich der mit Fell bedeckte Körper durch das schmale Loch einer alten, eisigen Höhle, in der Nähe Einsamkeits. Was er dort wollte, vergessen. Wie er hierher kam, nicht mehr wichtig. Alles, was jetzt noch zählte, war dieser betörende Geruch des Fleisches, das ihn schon vor einigen Kilometern in die Nase gestiegen war. Natürlich würde er sich hinterher einen Narren schelten, sich in der Nacht des vollen Mondes nicht einfach in seinem Keller festgebunden zu haben, doch brachte das wirklich etwas? Würde er sich nicht einfach von all den Fesseln befreien, die er sich selbst auferlegte?
 

Nun, wissen konnte dies keiner und so war es nun an ihm, diese Fragen früher oder später zu beantworten - vermutlich früher, wenn man bedachte, dass sich sein vom Salzwasser klebender Leib gerade durch ein Loch drängte, nur weil der Geruch von Fleisch an seine Nase drang. Sicherlich handelte es sich dabei lediglich um irgendwelche Banditen, die in der Nähe der Küste siedelten und gerade ihr Geld zählten oder einfach auf dem Boden schliefen. Dennoch gehörte der Träger der wölfischen Maske nicht zu den Lebewesen, die gerne töteten. Ja, auch er hatte einige Jahre für die dunkle Bruderschaft gearbeitet, doch stolz war er auf seinen Verdienst nun wirklich nicht - er brauchte schlichtweg das Geld.
 

Geld, welches der eigentliche Bogenschütze im Moment fast schon im Überfluss hatte. Mittlerweile verdiente er es sich, in dem er einige Aufträge für die Gefährten übernahm, wenngleich auch dies sein jetziges Schicksal bedingte - in einer Vollmondnacht willenlos und von Gier getrieben durch die Analen dieser Welt zu schleichen. In den Wäldern, aus denen er ursprünglich stammte, hätte man ihn vermutlich schlichtweg für wahnsinnig gehalten, sich genau dies auferlegen zu lassen, doch hier schaute keiner hin, hörte keiner etwas und sprach auch keiner über solcherlei Dinge. Die, die es taten, verschwanden manchmal nachts oder wurden von den Gefährten selbst rekrutiert, so denn sie denn fähig genug sein sollten. Doch jetzt, da ihm sein Verstand bereits Streiche spielte und Hircine ihn immer weiter drängte, interessierten ihn derlei Belanglosigkeiten schon gar nicht mehr.
 

Das kleine Loch, durch welches er sich vorhin drängte, wurde breiter, teilte sich gar in kleinere Löcher, welche allerdings nur Skeever zu durch schreiten vermochten. So knurrte er bedrohlich in die Richtung der kleinen rattenähnlichen Wesen mit dunklem Fell und vertrieb sie damit. Sie mochten es natürlich auch nicht, wenn sich solch ein gefährliches Wesen durch ihren Bau schlängelte, doch eine große Wahl bekamen sie natürlich nicht. So hörte man hier und da zwar noch ein quietschen aus Protest, doch dann verschwand auch dieses Geräusch wieder. So steckte der große Wolf seinen Kopf durch das große Ausgangsloch einer breiteren Höhle, die vermutlich früher einmal für eine Mine gedacht war. Ab hier musste er ruhig vorgehen, wenn er denn seine Beute noch noch verscheuchen wollte.
 

Die Krallen so leise wie möglich auf dem festen Gestein aufsetzend und darauf vertrauend, dass die Ballen weitere Geräusche dämpfen würden, begab sich der Werwolf auch jetzt wieder auf alle Viere, wenngleich er sich auf zwei Beinen wohl möglich besser fühlen würde. So fletschte er die Zähne, als er sich weiter durch die mit leichtem Moos bewachsene Ausbuchtung im Gestein bewegte. Unter seinen Pfoten gab das weiche Material nach, zeigte aber nicht wirklich, dass sich den Männern dieses Banditenlagers jemand näherte. Ein Feuer knisterte im Hintergrund, jemand schien gar Erze abzubauen und dort an der Wand lehnte eine Frau, die offenbar immer mal wieder drohte ein zu schlafen. Eigentlich sollte das hier für ihn fast schon zu einfache Beute sein, doch das Blut rauschte ihm in den Ohren, Hircine sang ein Lied der Jagd und der Fleischgeruch dieser Männer und Frauen betörte ihn.
 

"Magie, das ist noch wahre Macht, sage ich dir! Du schießt einfach einen Feuerball auf einen Gegner und puff! ist er auch schon tot.", hörte er einen dieser Männer sagen, woraufhin die Frau an der Wand auch hoch zuckte - vermutlich, weil sie wieder aus einem kurzen Dämmerschlaf erwachte.
 

"Magie sagst du? Also ich finde diese Magier von Winterfeste eher unheimlich, wie sie sich da in ihrer ach so heiligen Magiefestung verschanzen. Von mir aus können sie dort bleiben und nie wieder hinaus kommen!", fand der Zweite, der seine Spitzhacke niederlegte und ein Stück Erz begutachtete - zweifellos Mondstein, wenn man das Schimmern beachtete und die leichte Reflektion des Lichtes.
 

"Anstatt Euch über solche Spielereien zu unterhalten, solltet Ihr Euch lieber nützlich machen, Ansgar!", brummte die genervte Wächterin des großen Innenbereiches, woraufhin ihr besagter Ansgar lediglich den Stinkefinger zeigte und ihr mit 'Haltet das Maul!' nur zu deutlich sagte, was er davon hielt.
 

Als Erstes erwischte es Ansgar, den großen, blonden Nord, der schrie wie ein Mädchen, als er die Reißzähne der Bestie an seiner Kehle spürte. Dieser Schrei wurde allerdings schnell von einem förmlich ertrinkenden Gurgeln ersetzt, welches vom Blut her zeugte, das nicht nur aus der Wunde sprudelte, sondern auch schnell die Atemwege nach oben kroch und sich schließlich aus dessen Mund auf des Werwolfs Nase ergoss. Die Bestie liebte es jetzt schon, da sie lediglich das erste Opfer um sich herum schüttelte und ihm noch zusätzlich das Genick brach. Kurz ließ er Ansgar fallen, um ihm ein Stück Fleisch aus dem Körper zu reißen, doch eine Axt, die offenbar gegen seinen wölfischen Vorderlauf gehämmert wurde, ließ ihn aus jaulen. Da wagte es sich diese Kriegerin doch tatsächlich ihn anzugreifen - ihn, den Auserwählten von Hircine!
 

Sofort ruckte der Kopf des gewaltigen dunkel-brauen, fast schon schwarzen Monsters herum und packte fest den Axtarm dieser Frau, die allerdings tapfer des Schmerzensschrei unterdrückte. Ja, so musste das sein! Etwas anderes erwartete man auch nicht von einer orkischen Frau, denn gerade Orks hielten etwas auf sich, wenn es denn um den Kampf oder um das Einstecken von Verletzungen ging. Weiter und weiter fraßen sich die Zähne in das Fleisch, bis er das metallische Geräusch der Axt hörte, die zu Boden fiel, weil sie die Ork nicht mehr halten konnte. Und so folgte das zweite Opfer, welches an den Folgen des zweiten Bisses starb. Immer noch warm lag das tote, blutige Fleisch vor ihm und auch wenn er sich daran laben wollte, so erinnerte er sich durchaus noch gut an den Mann mit der Spitzhacke, der vorhin das Mondsteinerz in Händen hielt.
 

Die goldenen Augen - wenngleich Farkas sie wohl als 'bernsteinfarben' bezeichnen würde - huschten durch den Raum, doch statt das zu finden, nach dem es ihm gierte, erblickte er lediglich noch das prasselnde Feuer und die dort wohl in Eile fallen gelassene Spitzhacke. Wieder ein kleiner Fehler mehr, den der begnadete Jäger nur sehr ungern, aber leider fiel zu oft beging: Er verlor sich im Rausch des Blutes, fraß viel zu voreilig und vergaß dann den Rest um sich herum. So hallte das laute, bedrohliche Knurren in der Höhle wieder, als er schnell dem Geruch des Geflüchteten folgte. Dieser Mann musste sterben - heute, schnell und vor allem jetzt! Hastig hechtete das Tier durch die wieder enger werdenden Tunnel, bis er sich zwei weiteren Leuten gegenüber sah - ein elfischer Krieger, vermutlich Bosmer und einem elfischen Magier, eindeutig Dunmer.
 

Oh, sein Opfer war gerissen, hatte es sich doch zu seinen Freunden gerettet, doch auch diese würden ihm nicht mehr helfen können! Als er die Krallen tief in den Unterleib des Magiers versenkte und alles heraus wühlte, was er darin so finden konnte, mochte man meinen, dass der Werwolf ein grinsen auf den Lefzen trug - was aber eindeutig nicht sein konnte, vermochte es ein Tier doch nicht zu grinsen. Schnell starb der Dunmer einen recht qualvollen Tod und auch der Bosmer mit seinem Kriegshammer atmete nicht mehr lange genug, um nach seiner Mutter zu schreien. Dennoch stellte sich eine Frage: Wo verkroch sich dieser verdammte kleine Nord, der ihm immer noch ein Dorn im Auge war?
 

'Komm raus, komm raus, wo immer du bist...!', dröhnte die Stimme Hircines in seinem Kopf, da sich auch der Gott der Jagd an diesem Spielchen beteiligen wollte. Wieder suchten seine Augen alles ab, bis ihn ein 'Stopp!' seines Gottes dazu brachte, inne zu halten. Und tatsächlich, dort, in einer Ecke gekauert, kniete der Nord und betete zu Talos, dass dieser ihn erretten mochte. Dumme Menschen! Wussten sie denn nicht, dass ihre falschen Götter ihnen in dieser und in der nächsten Welt nicht helfen konnten und wollten? Dass die Gebete des dunkelhaarigen Nord heute nicht erhört wurden, erkannte man am höllischen Heulen des Werwolfes zur Vollmondnacht, welches durch alle Tunnel und größeren Bereiche dieser Höhle drang, um draußen schließlich den Wachen von Einsamkeit einen gehörigen Schauer über den Rücken zu jagen.
 

Für heute war Hircine zufrieden. Die Bestie konnte schlafen und der Bosmer am nächsten Tag seinen üblichen Geschäften nachgehen - gestärkt vom Fleisch der Nacht.
 

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Leider habe ich keine Ahnung, ob das hier schon auf Adult gestellt werden sollte. Deswegen lasse ich es erst einmal ohne Adult-Inhalt.

Goldenes Licht brach durch die Baumwipfel, erwärmte die zumeist durch gefrorene Erde, ließ den Morgentau entstehen und weckte die Lebensgeister aller Tiere und Kreaturen wieder. Für sie gab es den Tag, der den Wesen in Himmelsrand neue Kraft gab, ihre Arbeit zu erledigen und sich ganz an der Herrlichkeit des gelben Feuerballes zu erfreuen. Die Nacht, ihr Verbündeter, der Mond, ihr Geliebter, sie lagen hinter der Sonne, denn niemals würde sie den Mond und die damit verbundene Nacht erreichen. Ob sie sich darüber grämte, wenn nicht sogar um den verlorenen Liebsten trauerte, wussten vermutlich nur die Aedra oder Daedra.
 

Unter ihrer Herrlichkeit rührte sich im Unterholz eine braun gebrannte Kreatur. Rote Augen blinzelten müde dem Tag entgegen und ein Arm wurde gestreckt. Das, was noch in der letzten Nacht geschehen sein musste, lag hinter diesem Wesen, denn jetzt galt es sich so schnell wie möglich an zu kleiden, sein Pferd zu suchen - so denn es die Nacht überlebte - und schließlich in die nächste Stadt zu reiten, um alle Aufmerksamkeit von sich zu lenken. Das, was übrig blieb, war eine Höhle voller Leichen, Blutlachen und vielleicht ein voller Magen, der beim Laufen ein wenig hinderte. Wenn man ihn fragte, ob er sich sein Leben nicht vielleicht anders vorgestellt hätte, würde der Bosmer, der sich gerade in seine hier abgelegte Lederrüstung quälte, antworten, dass es immer noch besser war, als sich durch die Wälder zu schlagen und für sich alleine zu sein. So besaß er ein Heim und Gefährten.
 

Unter seinen Füßen knirschte der Schnee, als er sich in seine Stiefel presste und ein Reh sprang freudig an ihm vorbei, wenngleich es sich offensichtlich ob des Blutgeruchs erschrak. Wer mochte es ihm verdenken...? Miguel, der ein wenig andere Bosmer zumindest fand, dass gerade Tiere mit ihrem feinen Geruchssinn es gut hatten. Immerhin konnten sie den wilden Bestien zumeist aus dem Weg gehen - ein Nachteil der anderen intelligenteren Rassen, den er sich zumeist zum Vorteil machte. So zog sich beim Gedanken an seine gestern vollbrachte gute Tat ein Grinsen über sein Gesicht. Gut, er verabscheute es, was diese Kreatur in ihm genau tat und er hasste es auch immer noch diesen Geruch an sich kleben zu haben, aber jeder, der behauptete, dass diese Kerle es nicht verdient hätten, würde er einen Pfeil in den Kopf jagen - die einzig gute Art zu töten, wie er fand.
 

Noch einmal drehte er sich zu seinem Lagerplatz um, nickte dann Hircine zu, der zwar nicht dort war, aber den er in seinem Inneren hören konnte, ehe er sich gänzlich von der Nacht verabschiedete und seinen Weg fortsetzte. In Einsamkeit würde Farkas auf ihn warten oder vielleicht auch Vilkas. Noch wusste er es nicht, wenn man ihn nach seiner ehrlichen Meinung fragte. Dennoch tauchten sie immer auf, nachdem der Vollmond sein Ende nahm und holten ihn nach Hause zurück oder übergaben ihm ab und zu Aufträge. Farkas und Vilkas wollten sich nicht verwandeln, das wusste Miguel nur zu gut, aber sie taten es jedes Mal, gedrängt von Hircines Ruf, gequält von den Schmerzen der Geburt des Wolfes. Der Bosmer war der Ansicht, dass auch derjenige, der ihn heute abholen würde, so wie er vor Einsamkeit lagerte, um dann die Verwandlung zu vollführen.
 

Warum sie sich ihm nicht anschlossen, wenn sie so oder so nach ihm suchten, verstand er noch nicht, vermutlich sollte er es auch noch nicht verstehen. In jedem Fall wusste er, dass Aela ihm jedes Mal anbot mit ihm zusammen zu jagen, wenn er es denn wollte. Nun, er mochte die Jägerin wirklich sehr gerne, doch mit ihr schien es nicht das richtige zu sein. Gerade in Gedanken erreichte er die Tore Einsamkeits, vor denen sein treues Ross stand und mit seinen braunen Augen gutmütig zu ihm hinunter schaute. Der Bosmer streichelte ihm einmal durch die Mähne, ehe er dem Tier etwas zu flüsterte und schließlich die Stadt betrat. Wenngleich Einsamkeit unter der Herrschaft der Kaiserlichen sein mochte, so starrte man ihn jedes Mal wieder so seltsam an - vermutlich wegen der beängstigend roten Augen.
 

"Und so hat mich die Stadt wieder.", murmelte er gut gelaunt und erfrischt von der Nacht, als er seinen Weg zur Taverne weiter führte.
 

Er wollte gerade die Tür des zwinkernden Skeever öffnen, als etwas sehr schnell an ihm vorbei rannte, ihn rammte und dann ein 'Entschuldigung' murmelte, ehe es seinen Weg weiter führte. Etwas daran kam ihm sofort komisch vor, denn er war nicht umsonst ein Bogenschütze, der sich auf die Diebesfähigkeiten ausgelegt hatte. Ein Griff an seine Hose verriet ihm, dass es sich bei dem Flüchtenden um einen einfachen, schäbigen Dieb handelte. Darüber amüsiert schüttelte er seinen Kopf und zog den guten Bogen, um einen Pfeil genau auf die flüchtende Katze anzulegen.
 

"Lass ihn.", kam es von einem Mann hinter ihm, der ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Der Kater sollte sich nicht mit den Gefährten anlegen, mein Freund."
 

Kaum erkannte er Vilkas' Stimme, sah er schon, wie der Kater, der ihm noch kurz zuvor den Geldbeutel abschnitt, auf dem Boden landete und von Farkas überrumpelt wurde. Offensichtlich waren die Brüder dieses Mal zu zweit unterwegs - ein sehr seltenes Ereignis, das Miguel selbst bisher nur ein einziges Mal erlebte. Vermutlich gab es einen dringenden und sehr wichtigen Auftrag zu erledigen, denn sonst würden sie sich nicht beide zu ihm bemühen. Es stimmte ihn ein wenig traurig, dass er nun vermutlich nicht mehr dazu kam ein paar Met zu trinken, dem Schankwirt schöne Augen zu machen oder sich von der Bardin ein Lied vorsingen zu lassen. Gut, er wollte auch wieder einmal eine kleine Diebestour durch den blauen Palast machen, doch das würde er mit Sicherheit niemandem auf die Nase binden.
 

"Ihr seid beide hier. Was ist es dieses Mal, Vilkas? Wieder die silberne Hand?", natürlich merkte er, wie beim Erwähnen der silbernen Hand der Druck von Vilkas' Hand schmerzhaft wurde und ein Knurren sein Ohr erreichte, doch das wunderte ihn nicht wirklich.
 

"Nein... Ein Drache.", kam es knurrend als Antwort, so dass sich Miguel doch noch zu Vilkas umdrehte, dessen Blick stur auf Farkas gerichtet schien. "Farkas, hör' auf zu spielen wie ein Welpe und bring' den Dieb her!"
 

"Ein Drache?! Ach komm schon. Wenn du mich wieder auf den Arm nehmen willst, dann zieht das nicht. Drachen sind schon seit Jahrhunderten ausgestorben und das weißt du!", rollte der Bosmer mit den Augen.
 

"Ich scherze niemals, Welpe. Ein Drache hat Weißlauf angegriffen. Wir müssen zurück und den Anderen helfen. Der Drache wurde zwar getötet, aber ein Teil der Stadt ist noch von Schutt begraben. Und dann gibt es da noch das Drachenblut.", Vilkas schaute endlich zu Miguel hinunter, der seine Arme vor der Brust verschränkt hatte und den Nord nun skeptisch ansah.
 

"Die Drachen sind also zurückgekehrt und nun hat einer Weißlauf angegriffen? Dazu kommt noch ein legendärer Drachenblut mir nichts dir nichts aus dem Boden geschossen und du denkst, dass ich das glaube? Vor allem... Was geht uns das eigentlich an? Wir sind immerhin die Gefährten und nicht die Retter Himmelsrands oder so etwas in der Art.", nein, Miguel hielt nicht viel vom Heldentum und von den alten Sagen und Legenden der Nord erst recht nicht, aber er glaubte Vilkas.
 

"Das Drachenblut bat die Gefährten um ihre Hilfe im Kampf gegen die Drachen. Es will uns mit den Dieben aus Rifton und mit Attentätern zusammenschließen, um eine starke Allianz zu bilden.", genau das, was der Nord hier offenbarte, ließ Miguel völlig neben sich stehen.
 

Währenddessen kämpfte Farkas mit dem Kater, der sich immer wieder gegen ihn wehrte. Er schien sehr wendig, wenngleich nicht sonderlich kräftig. So bekam der Werwolf immer wieder nur dessen Fell zu greifen, während der Kater sich aus dessen starken Armen wandte und wieder versuchte zu flüchten. Ein zweites und drittes Mal warf sich Farkas auf ihn, bis es ihm schließlich reichte und er den Schwanz des Khajiit packte, um ihn daran festhalten zu können. Sofort fauchte der Kater auf, ehe er jämmerlich wie eine kleine Katze maunzte. Aber auch das ignorierte der Werwolf, welcher den Khajiit hinter sich her zog und sich zu seinen Gefährten gesellte.
 

"Hier.", Farkas warf dem Bosmer das Geld zu und der Bosmer nickte ihm dankbar zu, während sich ihr katzenhafter Freund über die Rüstung strich und sich elegant zu ihnen umdrehte.
 

Ein breites, fast süffisantes Grinsen lag auf den Zügen des Katers, die goldenen Augen schienen Vilkas und Miguel förmlich auszuziehen, auch wenn es diesen offensichtlich nicht gefiel. Seine Ohren drehten sich in ihre Richtung, so dass die goldenen Ringe aneinander klatschten und ein helles Geräusch von sich gaben. Er ähnelte ein wenig einem Tiger, wenn man seine Fellzeichnung betrachtete, doch war er mit seiner sehr hellen orange-braunen Farbe nicht ganz so schön gefärbt wie diese prächtigen Tiere. Dafür konnten sich die großen, messerscharfen Reißzähne allerdings sehen lassen, die der offensichtliche Dieb dort mit sich herum trug. Manchmal fragte sich selbst Miguel, der ja nun auch nicht zur menschlichen Rasse gehörte, wie man die Khajiit doch manchmal in die Städte lassen konnte. Immerhin schienen wirklich alle von ihnen dreckige, hinterlistige Diebe zu sein - nicht, dass er nicht auch selbst diese Tricks beherrschte...
 

"Nun gut, dann weiß ich was wir vor haben, aber den Kater würde ich trotzdem gerne im Kerker sehen.", brummte Miguel leicht angewidert.
 

"Ja, nun...", kratzte sich Farkas am Hinterkopf. "Das hier ist das Drachenblut."
 

"Seid mir gegrüßt, mi Amor. Ich bin Razek'Ul, der ehrliche Taschendieb von Rifton.", schnurrte er Miguel in seinem feinsten Akzent zwinkernd zu, um dessen Hand zu greifen und ihm einen Handkuss zu geben.
 

"Ihr, Herr Kater, seid widerwärtig.", damit zog Miguel seine Hand sofort zurück und schüttelte sich leicht.
 

"Ich, Herr Bosmer, bin die einzige Rettung des gesamten Landes. Wollt Ihr mir nicht Eure Dankbarkeit zeigen, indem Ihr mir Euer ganzes Gold gebt und mich dann in mein Zimmer begleitet?", fragte der Kater und riss sich von Farkas los, um sich dann zwischen Vilkas und Miguel zu schmiegen. "Ich nehme auch euch Beide."
 

"Himmelrand ist verloren.", war das einzige, was man noch von Vilkas hörte, ehe er dem Kater so eine verpasste, dass sich dieser mit Sicherheit noch ein paar Tage später daran erinnerte.
 

Ja, so lernte der einfache Miguel den großen Helden Himmelsrands kennen - keine sehr ruhmreiche Geschichte, aber zumindest eine, die es später wert sein würde, erzählt zu werden.

Zurück nach Weißlauf zu gehen, um diesem unverschämten Kater zu helfen, war sicherlich nicht Miguels erste Intention, doch was sollte man machen, wenn sich eine Katze aufdrängte, die Himmelsrand retten wollte? Sollte man sich einfach gegen dieses Wesen stellen und sagen 'Nein, ich möchte, dass Himmelsrand untergeht!'? Nein, vermutlich sollte das etwas sein, das vielleicht kontraproduktiv wäre. Zumal er so oder so glaubte, dass ihre Chancen selbst mit dem Kater nicht sonderlich stiegen. Immerhin führte sich der Kerl wie ein schäbiger Dieb auf oder noch besser: Wie ein Nymphomane! Besser er sagte gar nichts dazu, denn das brachte so oder so nichts, wie er sich das dachte.
 

Die ganze Zeit über, wie sie von Einsamkeit zurück nach Weißlauf wanderten, beobachtete der Bosmer den Khajiit genau. Immerhin wollte er dessen Eigenarten kennenlernen, um nicht irgendwann dummerweise in eine Falle zu tappen, die dieser Mann ihm oder seinen Kameraden stellte. Von der Tatsache ausgehend, dass Miguel nicht glaubte, dass dieser Kerl auch nur einen einzigen Drachen selbst getötet hatte, versuchte er dessen Kampfstil zu analysieren. Streithämmer schienen eine bevorzugte Waffe des Katers zu sein, doch einen Tag nach ihrer Abreise erstaunte dieser Mann die Gruppe auch noch mit Feuerbällen, die er auf Gegner warf - ein Magier also.
 

Dazu schien der Kater, der sich selbst zumeist 'Razek' nannte auch noch einige sehr gute Fähigkeiten im Diebstahl und im schleichen zu besitzen - etwas, das ihn faszinierte, weil dieser Razek zumeist schwere Rüstungen trug und somit eigentlich überall sofort zu hören sein müsste. Allerdings bemerkten ihn die Gegner offensichtlich gar nicht, was Miguel selbst ein wenig erstaunte, war er doch selbst ein Mann, der sich im schleichen fortbewegen musste, wenn er mit dem Bogen gute Erfolge erzielen wollte, sollte er denn wieder einmal alleine unterwegs sein. Und dennoch blieb Miguel immer noch bei seiner Meinung, dass es sich bei Razek lediglich um einen Störenfried handelte, der zwar vielleicht ein Drachenblut sein mochte, aber es dennoch nicht schaffen würde auch nur eine einzige Gilde mit den Gefährten zu einen.
 

Wie oft sie selbst bereits daran dachten sich mit der dunklen Bruderschaft oder gar den Dieben von Rifton zusammen zu schließen und irgendwie Hand in Hand zu arbeiten, wusste er schon nicht mehr, doch immer scheiterte es daran, dass ihre Grundsätze völlig unterschiedlich waren. Die Gefährten halfen Himmelsrand, die Diebe bestahlen es, aber töteten niemanden und die dunkle Bruderschaft war nur auf Mord aus. Und dann kam auch noch die Gilde der Magier hinzu, die Razek offensichtlich auch mit ins Boot holen wollte. Da sollte Miguel wirklich der Meinung sein, dass dieser Kerl nicht nur völlig bescheuert sein musste, sondern auch noch ein Ding an der Waffel hatte? Nein, wirklich nicht. Wenn sie die Gilden zusammenführen wollten, musste ein anderer Verhandlungspartner her, denn mit dem Kater würden sie die Gilden lediglich gegen sich aufhetzen und nichts weiter.
 

Sich leicht genervt über die Stirn reibend, stand der Bosmer vor einem Lagerfeuer, um das Fleisch zu braten, als sie einen Tag vor Weißlauf lagerten. Hinter ihm stand Razek und schaute ihm die ganze Zeit über die Schulter, wie ein Kätzchen schnurrend und die Finger immer mal wieder in dessen Taschen wandern lassend, um zu testen, ob er nicht doch etwas abstauben konnte. Ab und zu trat Miguel den Kater zwar, doch dieser schien sich davon nun wirklich nicht beeindrucken zu lassen. Was auch immer das hier sollte, Miguel war nicht bereit sich weiterhin mit dem Kerl herum zu schlagen.
 

"Ich bin zwar der Meinung, dass es unhöflich ist Anderen in den Taschen herum zu wühlen, aber da könnte ich mich natürlich auch irren.", kam es geknurrt von Miguel, als er das Fleisch vom Feuer nahm und es auf die Schüsseln verteilte, die er den Anderen schließlich brachte, ehe er sich zu Razek umdrehte. "Wenn Ihr so gedenkt die Verhandlungen zu führen, Kater, dann denke ich, dass Ihr schon bald am Galgen hängen werdet oder man findet Euch in irgendeinem Fluss mit einer netten Notiz der dunklen Bruderschaft. Es ist nun nicht so, dass sie diesen Auftrag nicht mit Freuden annehmen würden, wenn man sie ruft."
 

Der Kater selbst schien das alles allerdings eher als Spiel zu sehen, denn statt diese Drohung zu beherzigen, ließ er lediglich von ihm ab, um gleich den Nächsten mit seiner vollen Aufmerksamkeit zu bedenken. Farkas, der ein wenig einfältige, aber ausgezeichnete Krieger, schien sich in seiner fast schon grenzenlosen Gutmütigkeit immer wieder von Razek an der Nase herum führen zu lassen. Zumindest sah es für Miguel so aus, als der Kater sich direkt neben den Nord setzte, ihn liebevoll anschnurrte und ihm dann dreist hinterrücks das Essen vom Teller klaute. Nun gut, wenn Farkas meinte sich so etwas bieten lassen zu müssen, würde sich Miguel nicht einmischen, doch der Bogenschütze fand, dass sein Nord-Freund sich ruhig etwas dagegen wehren könnte.
 

"Du wirst Farkas auch nicht mehr ändern. Ich liebe meinen Bruder ja, aber Grips hat man ihm leider nicht viel geschenkt.", kam es recht gleichgültig von Vilkas, der im Schein des Lagerfeuers zu ihm auf sah und neben sich klopfte.
 

Natürlich nahm der Bogenschütze das Angebot gerne an, denn so hatten sie eine bessere Möglichkeit sich miteinander zu unterhalten. Und während die Sonne nun gänzlich untergegangen war und der Mond langsam seinen Weg an den höchsten Punkt des Himmels fortsetzte, kaute der Bosmer lediglich gelangweilt an seinem Stück Fleisch herum. Ob die anderen Gefährten nun auch draußen saßen, um sich wieder einmal zu unterhalten? Sie alle liebten die Nächte, das Himmelszelt und vor allem den Mond, auch wenn er von einigen auch gefürchtet wurde. Dennoch genossen sie es im ganzen Rudel draußen zu sitzen und sich zu unterhalten, wie es eigentlich nur Verwandte taten. Wer dem Rudel beitrat, bekam eine neue Familie dazu - eine, die sich auch um einen kümmerte, wenn man wirklich in der 'Scheiße' steckte.
 

"Mag sein, aber denkst du nicht auch, dass unser 'Drachenblut'-", und hier spie er das Wort förmlich aus. "-vielleicht ein paar Manieren lernen sollte? Ich meine, was bringt es ihm Seelen von Drachen absorbieren und diesen angeblichen Weltenfresser besiegen zu können, wenn er im Endeffekt vielleicht irgendwann stirbt, weil er irgendjemanden beleidigt hat? Es ist nicht so, dass wir ihm bei seinem Versuch nicht beistehen würden, aber wenn ihn die dunkle Bruderschaft umbringen will, können wir ihm mit Sicherheit auch nicht mehr helfen. Das weißt du selbst."
 

So kam einige Zeit ein Schweigen auf, das lediglich durch das Zirpen der Grillen unterbrochen wurde. In das prasselnde Feuer starrend, fühlte sich der Bogenschütze fast schon wieder ein wenig heimelig, auch wenn er Jorrvaskr natürlich vorziehen würde. Dort gab es weiche Betten, den Rest des Rudels und einen Kodlak, der fast den ganzen Tag über Geschichten erzählen konnte, ohne auch nur einmal dabei müde zu werden. Außerdem sang Skjor ab und zu nachts irgendwelche Lieder, die er selbst nicht kannte, aber alleine der angenehmen Stimme zu lauschen beruhigte einen schon ungemein, musste er zugeben.
 

Vilkas machte irgendein undefinierbares Geräusch, so dass Miguel zu ihm auf sah, doch der Nord schien selbst völlig in seinen Gedanken gefangen. Vermutlich dachte auch Vilkas daran, dass ihr Drachenblut nicht genügend für das Treffen mit den Gildenoberhäuptern vorbereitet war. Natürlich konnte er das nur raten, denn so, wie sein Kamerad gerade in das Feuer starrte, schien er schon so weit weg, dass er nicht reagieren würde, wenn man ihn fragte, woran er dachte. Also verging einige Zeit, bis Vilkas doch wieder die Stimme erhob.
 

"Ich denke, er wird noch viel lernen müssen und ja, man wird ihn vermutlich von oben bis unten zerlegen, wenn er so weiter macht, aber die Idee hinter seinen Aktionen ist nicht schlecht.", kam es endlich doch noch vom Anderen.
 

"Was bringt es uns, wenn die Idee nicht schlecht ist, aber die Ausführung, Vilkas? Denkst du wirklich, ich habe Lust mich mit Magiern, Dieben und Mördern zu treffen, wenn ich weiß, dass wir uns im Endeffekt gegenseitig umbringen, nur weil ein Kater meint seine Finger nicht bei sich behalten zu können? Nein, dann doch lieber mit den verdammten Kaiserlichen arbeiten oder von mir aus auch mit den Sturmmänteln. Die sind zwar alle völlig wahnsinnig in ihrem Fanatismus, aber zumindest würden sie uns im Endeffekt unterstützen, wenn sie sehen, dass Himmelsrand noch weiter vor die Hunde geht.", schüttelte Miguel den Kopf.
 

Vilkas sah so aus, als würde er sofort antworten wollen, doch diese entstehende Antwort wurde noch im Keim erstickt, als ein donnerndes Geräusch den nächtlichen Himmel erschütterte. Seine Augen glitten augenblicklich nach oben, doch das, was er erkannte, war nichts, das er unbedingt sehen wollte: Ein Drache durch streifte die Wildnis, spie Feuer in eine Richtung und schien sie obendrein auch noch entdeckt zu haben. Für einen Moment geschah gar nichts, doch dann sprangen die beiden Krieger auf, der Kater folgte und schließlich auch noch Miguel, der seinen Bogen augenblicklich spannte. Womit hatten sie das nun wieder verdient? Doch andererseits konnte man nun auch gleich testen, ob ihr Drachenblutheld tatsächlich das erfüllen konnte, was er versprach.
 

"Drem Yol Lok, Dovahkiin! Ihr werdet sterben.", war die freundliche Begrüßung des Drachen, als er alles um sie herum in Brand setzte und schließlich wieder hoch in den Himmel flog.
 

Nun, eines musste man dieser Kreatur im Endeffekt doch lassen: Sie wusste, wie man sich einen dramatischen und zugleich interessanten Auftritt verpasste. Und während Miguel innerlich eine Notiz anlegte, dass Drachenfeuer gar nicht so schlecht aussah, stürzten sich die Anderen bereits in den Kampf.

Kapitel 3

Im Moment kamen zwei Frage im Kopf des Bosmers auf: Erstens, wie kämpfte man gegen etwas, das man gar nicht töten konnte und zweitens, hielt das Drachenblut, was es versprach? Wenn dieser Mann nun kein Drachenblut sein sollte und auch keine Seelen in sich aufnehmen konnte, dann waren sie nicht nur gelinde gesagt am Arsch, sondern auch noch ein kleines Häufchen Asche. Nicht, dass Miguel die Asche an sich diskriminieren wollte - Mahal bewahre! - , nein, er war nur der Meinung, dass es doch besser sein könnte, auch weiterhin am Leben zu bleiben.
 

Und so zog der Bosmer Pfeil und Bogen, um es auf den Drachen zu richten, der gemütlich am Himmel seine Kreise zog. Das, was sich für ihn lediglich wie ein Donnern an hörte, klang für ihren Razek wie gesprochene Worte. Worte, die das Feuer im Inneren der Kreatur beschrieben, welches mit solch einer Kraft hinaus gepresst wurde, dass ein Baum unter der Wucht nach gab und fast Farkas erschlug. Prima, sie hatten hier zwei Krieger ohne Erfahrung im Bogenschießen, einen völlig bekloppten Dieb mit seinen Dolchen und dann noch ihn selbst, den Bogenschützen. Wenn das Tier seinen großen, schuppigen Hintern also nicht auf den Boden setzte, hätten sie wohl keine große Chance auf einen Sieg.
 

Das klang wieder einmal herrlich!
 

Seine Augen fixierten die Flügel der Bestie, während Farkas mehr schlecht als recht versuchte, auch ein paar Pfeile in das Wesen zu pumpen. Dass die meisten davon lediglich das Ziel verfehlten und damit für immer verloren waren, schien den großen Grobian schon gar nicht mehr zu interessieren. Miguel hingegen, der das Schießen mit dem Bogen liebte und wusste, wie lange es dauerte, Pfeile überhaupt her zu stellen, knirschte schon leicht mit den Zähnen, als er den Pfeil dann doch los ließ. Nein, er war kein Meisterschütze, aber zumindest deutlich geübter, als dieser Holzkopf!
 

Als der Pfeil sein Ziel dann auch noch erfasste und direkt durch die silberne Flügelhaut des Drachen drang, konnte er sich ein zufriedenes 'Hah!' nun wirklich nicht mehr verkneifen. Das Tier hingegen brüllte auf und flog erst einmal verletzt seltsam in der Gegend herum, ehe es sich zur Erholung auf den Weg platzierte. Das Krachen konnte man unter den Füßen spüren und die Wucht holte Vilkas dann auch noch von den Beinen. Verdammt nochmal! Sofort eilte er zu seinem Freund hinüber, um ihn nach unten zu drücken, als ein heißer Schwall Flammen über ihren Köpfen hinweg fegte.
 

Es tat weh. Nein, es tat sogar verdammt weh! Das Feuer, dass seine Rüstung schon alleine im Ansatz halb von seinen Schultern schmolz, erhitzte alles, was es außerdem noch traf. So schien es ihm fast unmöglich, einen Schrei noch zu unterdrücken, doch es gelang dennoch. Mit den Tränen in den Augen kämpfend, rollte er sich von Vilkas hinunter und zog seinen Dolch, um ihn dem Drachen in den Unterkiefer zu jagen. Gut, dass Farkas derweil auch schon die Flügel des Monsters bearbeitete und Razek - der sich als recht geschickt zeigte - mit seinen Dolchen die Flanken unter Beschuss nahm. So schaffte es auch Vilkas, sich wieder zu erheben, nur um mit der gewaltigen Kriegsaxt, die er derzeit trug, die Schnauze des Drachen fast zu brechen.
 

"Sterben?! Hier stirbt nur einer und das sind nicht wir!", brüllte der Nord schließlich heraus, als der Drache versuchte, ihm mit den Zähnen die Schulter zu zerreißen.
 

"Übermütige menschliche Kreaturen, Ihr amüsiert mich.", schnaubte der Drache lediglich belustigt, als er seine Flügel ausbreitete und damit Farkas zur Seite wischte, als wäre er nur ein Flämmchen im Wind. "Ihr und Eure Freunde, die Elfen, werdet untergehen, genauso wie der Rest dieser jämmerlichen Welt. Denkt Ihr, dass es einen Aufschub gibt? Denkt Ihr, dass es Euch vergönnt ist, den Angriff des ehrenvollen Alduin zu überstehen? Ihr seid nichts! Nichts und noch viel-"
 

Der Drache hörte plötzlich mitten im Satz auf zu sprechen, als ein Schwert durch seinen Schädel brach und sein Hirn durch bohrte. Normalerweise trug Razek eigentlich nur Dolche bei sich, doch das Schwert, das nun den Drachen in sich zusammen brechen ließ, schon eine Notlösung gewesen zu sein. Mit offenem Mund standen die anderen Helden da, hätten sie doch nicht erwartet, dass dieser quirlige Kater auch nur irgend etwas konnte. Miguel, der sich schmerzhaft aufrichtete, schien selbst noch zu benommen, um wirklich zu registrieren, dass der Kampf ein abruptes Ende nahm.
 

"Was denn? Er hat zu viel geredet.", zuckte Razek lediglich mit den Schultern, als eine seltsame Aura aus dem Drachen strömte und direkt in den Kater überging.
 

Dass sich auch noch Schuppen, Haut und das ganze Fleisch von ihm löste und sich in diese gasförmige Aura umwandelte, hatte zur Folge, dass Razek genau vom Drachen hinunter fiel und zwischen dessen Rippen stecken blieb. Nicht sonderlich heldenhaft, wenn man Miguel fragte. Doch wer tat dies in dieser Situation schon? Hätte der Bogenschütze es nicht selbst gesehen, hätte er jeden, der ihm mit solch einer Geschichte kam, für geisteskrank gehalten - besonders Farkas... Nun allerdings klatschte er sich lediglich Kopf schüttelnd gegen eben diesen, als der Kater - immer noch eingeklemmt in den Rippen des Drachen - um Hilfe schrie.
 

"Alles klar, Drachen töten und deren Seelen aufnehmen, das kann er, aber wenn es darum geht, sich nicht komplett zum Narren zu machen, dann scheitert er. Womit haben wir das gleich verdient, Vilkas?", wandte er sich an den Anderen, welcher ihm allerdings einen bösen Blick zu warf.
 

"Das war töricht.", kam es lediglich als Antwort.
 

Natürlich wusste er, dass der Nord von seiner Verletzung und der Art, wie sie entstanden war, sprach, doch sich dumm zu stellen, schien im Moment wohl die beste Lösung. So schaute er ihn nur gespielt verwirrt an, was den Nord allerdings nur dazu brachte, aufgebracht zu grollen. Schlechtes Zeichen. Gerade, als sich Miguel rechtfertigen wollte, wurde er umgedreht und untersucht. Vermutlich würde Vilkas, der ihn gern als 'nutzlos' bezeichnete, ihm heute Abend wieder einmal einen Vortrag über Gefahren und wie man sie meidet, halten.
 

"Manchmal muss man töricht sein, wenn man nicht will, dass sein Schildbruder stirbt. Das solltest sogar du einsehen, Vilkas.", doch darauf schwieg der Krieger lediglich.
 

Farkas versuchte unterdessen den Kater aus den Rippen des Drachen zu ziehen, ohne das Kätzchen dabei selbst zu beschädigen. Als Beide nach hinten krachten und der Schweif des Katers auf Farkas' Gesicht landete, musste Miguel nun doch grinsen. Wenn das hier ihre Art werden sollte, die Welt zu retten, dann hatten sie zumindest ein wenig Spaß, das stand fest. Wieso war er gleich noch gegen den Kater gewesen? Wegen seiner seltsamen Art? Es erschien ihm jetzt, da sie den ersten großen Sieg errungen hatten, nicht mehr so wichtig. Und dennoch würden sie die Wunden einen Tag in den Rückstand bringen, da er sich ausruhen musste.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Zebran20121
2014-11-01T10:14:26+00:00 01.11.2014 11:14
ich finde diese Idee recht interessant (und der kater ist doch echt witzig) wenn ich dashier lese krieg ich doch echt lust wieder Skyrim zu spielen. sollen eigentlich alle Rassen in deiner ff auftauchen ich fand die Argonier am besten
ich freu mich schon auf das nächste kapitel viel glück noch

LG Zebran
Antwort von:  Daniel_Assange
02.11.2014 16:37
Danke für dieses liebe Kommentar. Zu der Sache mit den Rassen: Es sind noch zwei weitere Charaktere geplant, die vorerst hinzu kommen werden. Ein Argonier ist auch darunter.

LG, Daniel.
Von:  SilverReader
2013-11-22T06:50:41+00:00 22.11.2013 07:50
Also erstmal gute Idee. Ich habe die FF spontan entdeckt und sie hat mich gleich gefesselt!
Da ich selbst Skyrim zocke und die Gefährten mag, find ich die Idee nochmal toller.

Dein Schreibstiel ist wirklich gut und deine Beschreibung von Situationen und Gefühlen ebenso. Deine Idee spricht mich sehr an und ich werde die FF auf jeden Fall weiter verfolgen.

Also.... Fazit: Weitet so ^^

LG Silver


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