Zum Inhalt der Seite

What does it mean to be a He

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wichtiger Hinweis!!
Diese Fanfic ist Deutsch UND teilweise Englisch. Wobei letzteres NUR die Dialoge sind, weshalb es trotz dessen noch gut zu verstehen ist. Falls es zu sehr irritiert, versuche ich die Dialoge auf Deutsch zu schreiben, allerdings bin ich mit den englischen Sprachweisen der Charaktere mehr vertraut als mit den deutschen.

Timeline der einzelnen Fandoms:

Trollhunters - Mitte Staffel 2
Max Steel - nach dem Film Team Turbo: Fusion Tek
Big Hero 6 - erste Staffel, allerdings Hiro mit aufgewerteten Handschuhen der späteren Staffel
Dreamworks Dragons - Race to the Ege Staffel 5 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

First encounter


 

'For a Hero cannot triumph all the time.

Sometimes he will be defeated,

and how he faces that defeat is a test of his character'

- Cressida Cowell,

How to Steal a Dragon's Sword

________________
 

Es war ein ruhiger Tag, ein Samstag um genau zu sein, als der junge Jim Lake Jr. sich auf die gemütliche Couch im Wohnzimmer fallen ließ. Die Sonne stand hoch an ihrem Zenit und schickte wärmende Strahlen auf Arcadia Oaks nieder, während draußen in herrlichen Melodien die Vögel zwitscherten. Zuvor hatte Jim noch nie wirklich darauf geachtet, wie herrlich solche Ruhe eigentlich war, in der man sich tatsächlich entspannen konnte und an nichts denken musste.

Es war noch nicht lange her, seit er aus den Darklands zurückgekehrt war, doch seitdem genoss er jeden freien Augenblick den er hatte. Zumindest, seit er mit einigen Problemen abgeschlossen hatte.

Und da es in Trollmarkt offensichtlich ebenso ruhig zu ging, nutze Jim nun einfach diese Pause aus, um endlich durchatmen zu können. Bislang hatte ihn ein Ereignis nach dem anderen gejagt und der stete Gedanke, dass Gunmar aus den Darklands entkommen sein könnte, ließ ihn nicht unbedingt zur Ruhe kommen. Langsam brauchte er einfach eine Pause. Er war auch nur ein Mensch, ein junger Teenager. Und selbst er hatte sein Limit, welches er wahrscheinlich schon öfter überschritten hatte als gesund war. Und vermutlich würde es leider auch nicht das letzte Mal sein.
 

Die Fernbedienung vom Tisch geangelt, lehnte sich der Dunkelhaarige entspannt zurück, einen Arm hinter dem Kopf verschränkt, während er ziellos durch die Programme schaltete. Seine Mutter würde vor den frühen Morgenstunden nicht zurück sein, also hatte er das ganze Haus, wie im Grunde fast jeden Tag, für sich alleine.

Die Müdigkeit holte ihn letztendlich ein und immer weiter konnte der Junge abschalten, relaxen und seine Gedanken ein wenig schweifen lassen. Seine Augenlider wurden schwerer und schwerer und er hatte nicht einmal den Drang sie zwanghaft offen zu halten. Schlaf. Ja, das klang verlockend. Er hatte, seit er zum Trollhunter auserkoren wurden, kaum noch regelmäßig Schlafen können, wenn überhaupt.

Was im Fernsehen lief wurde schnell zur Nebensache, ließ er einfach nur die Stimmen auf sich einprasseln ohne darüber nachzudenken. Wie schön wäre es, wenn er jetzt einfach einschlafen würde, den Tag ausklingen lassen könnte und später ausgeruht aufwachte.

Doch gerade als er für ein paar Sekunden die Augen geschlossen hatte und beinahe eingenickt wäre, war es das Klingeln seines Handys, was ihn abrupt und mit einem überraschten Aufschrei von der Couch fallen ließ.

Wieder hellwach und in Alarmbereitschaft kramte er hektisch sein Handy mit etwas Mühe aus seiner hinteren Hosentasche hervor. Kaum, dass er auf das Display blickte, wusste er bereits anhand des Bildes, wer ihn da versuchte anzurufen: Sein bester Freund, Tobias.

Den grünen Hörer auf dem Touch Bildschirm zur Seite geschoben, hob er das Handy ans Ohr. Die Stimme, die ihm da entgegen hallte, war allerdings eine gänzlich andere, tiefere, als die von Tobias.

„Master Jim! What a relief!“, es war Blinky und seinem Ton nach zu urteilen versuchte dieser krampfhaft die Ruhe zu bewahren.

„Blinky? W-what's going on? Where's Tobes?“, obwohl der junge Trollhunter noch nicht wusste worum es ging, war er bereits angespannt vom Sofa aufgesprungen, seine Aufmerksamkeit nur auf die Stimme des Trolls auf der anderen Seite der Leitung gerichtet.

Wenn Blinky ihn so spontan kontaktierte, konnte es selten etwas Gutes bedeuten, erst Recht, wenn er Toby’s Handy benutzte.

„My deepest apologies if I might be interrupting you, Master Jim, but there is an urgent matter in Trollmarket, which needs the attention of our Trollhunter. And fairly soon, if it is possible."

Jim konnte im Hintergrund deutlich Schreie von Trollen und Kampflärm hören, wobei ihm sofort die schlimmsten Befürchtungen in den Sinn kamen, die ihn für einen kurzen Moment förmlich versteinern ließen.

„What happened?“ stieß er aus, als er sich gefangen hatte. „Don't tell me! Is Gunmar attacking Trollmarket?!“, unweigerlich schwappte Panik in seiner Stimme mit. Alleine der Gedanke, dass so etwas geschehen sein könnte, ließ ihn erzittern. In genau diesem Augenblick könnten seine Freunde und die Trolle in größter Gefahr schweben und er saß hier herum und versuchte sich einen entspannten Abend zu machen.

„Goodness gracious, no! That would be even more disastrous...But it is close!“

Jim hielt in seinen Bewegungen inne, eindeutig verwirrt.

„It is a rough Troll. Malak the Devious! He's wreaking havoc in Trollmarket. We need your help, Master Jim. Tobias, Clair and Aaarghhh! can hold him off for so long, but it is just a matter of time when – JIM! Get your ass down here, right NOW!!!“

Es war Toby der so lauthals und abrupt ins Handy schrie, dass Jim das seinige reflexartig von seinem Ohr wegreißen musste.

„Don't worry, guys, I'm on my way! Hang in there!“, auch wenn es ihn brennend interessierte, wer dieser Malak war, so fehlte einfach die Zeit dazu nachzufragen. Blinky würde ihn früher oder später sowieso aufklären, da war sich der Junge sicher.

Nachdem er aufgelegt hatte, steckte er sein Handy schnell wieder ein. In der gleichen Bewegung griff er in seine andere, hintere Hosentasche und festigte seinen Griff um das Trollhunter Amulett, ehe er es hastig herauszog.

„No time to lose!“, murmelte Jim, dezent in Eile. Seinen entspannten Nachmittag konnte er nun wohl vergessen.

Noch während er sich in Bewegung setzte, tauchte mitten im Wohnzimmer Claire aus einem der Schattenportale auf. Mit drängender Geste streckte sie dem Jungen ihre Hand entgegen. „Blinky send me. It's faster this way“, ohne zu zögern ergriff Jim die Hand seiner Freundin und sprang mit ihr durch den dunklen Schatten, nur um keine zwei Sekunden später neben ihr in einem endlosen Chaos zu landen.

Im selben Augenblick, als sie aus dem Schattenreich kamen und den Boden berührten, erschütterte eine Explosion die Höhle und ließ sie erzittern. Erschrocken sah Jim sich um, unfähig in Worte zu fassen, was er vor sich sah.

Feuer wüteten im gesamten Markt, breiteten sich auf die Stände aus und fraßen sich immer weiter durch alles brennbare hindurch.

Dichter Qualm hing in der Luft, verhüllte die Umgebung und machte es schwer etwas Genaueres zu erkennen und zunehmend wurde es mühsamer zu Atmen. Die Lungen des Trollhunters füllten sich bereits mehr und mehr mit dem schädlichen Toxin und brachte ihn unweigerlich zum Husten.

Rasch versuchte er, sich seine Sicht mit einer Hand frei zu wedeln. Erfolglos.

Dennoch sah er überall Trolle an sich vorbei laufen, die wild brüllend in alle Richtungen flohen. Selbst die Gnome wuselten aufgeregt zwischen den Beinen der flüchtenden herum, bevor sie in kleinen Ritzen und Löchern in den Wänden verschwanden.

„What the heck is going on?“, war das Erste, was Jim von sich gab, als er das ganze Ausmaß der Katastrophe erkannte und doch konnte er nicht glauben was er da eigentlich sah. So ein Chaos, so eine Zerstörung kannte er bislang nur von den Darklands. Sollte das wirklich nur EIN Troll verursacht haben?

„Ah, Master Jim! I'm so glad you're here“, Blinky, der sechsäugige Troll, kam aufgeregt auf den Jungen zugerannt und packte ihn mit allen vier Armen gleichzeitig an den Schultern. „You need to put an end to Malak’s reign of terror! He is a follower Gunmar’s, who fled his trial when Gunmar was cast into the Darklands. Now he seems to seek revenge for his evil Master!“

Mehr musste Jim nicht wissen und kaum das Blinky ihn losgelassen hatte , hob er sein Amulett an und sprach die uralte Formel.

„For the Glory of Merlin, Daylight is mine to command!“

Die magische Rüstung erschien in einem Dunst aus blauen Farben um ihn herum, ehe sie ihn langsam vom Boden anhob und sich Stück für Stück an seinen Körper schmiegte, als hätte sie nie jemand anderem gehört. Als das letzte Teil an seinem Platz war, wurde er mit einem dumpfen, metallischen Geräusch wieder abgesetzt. Gleichzeitig manifestierte sich das mächtige Schwert ‘Daylight’ in seiner Hand, welches er einen kurzen Moment galant schwang, um sich wieder an das Gewicht gewöhnen zu können. Oder vielleicht auch einfach nur um seiner Freundin Claire zu imponieren.

Dann sah er sich um. „Where’s Tobes?“ Jim war der einzige, der Tobias so nennen durfte.

„He and Aaarrrgghh!!! are evacuating the remaining Trolls“, antwortete Claire sofort, ehe der junge Trollhunter mit einem knappen Nicken in das vor ihm liegende Chaos davon sprintete.
 

Er brauchte nur dem ganzen Lärm zu folgen, denn dessen Mittelpunkt bildete unweigerlich der großgewachsene, furchterregende Troll. Mit wilden Hieben, schlug er wie ein Berserker um sich und alles was in Reichweite seiner muskulösen Arme kam, zerschmetterte er mühelos.

Jim zögerte. Der Troll hatte die Größe von Gunmar selbst, ebenso dessen einschüchterndes Aussehen mit den stechend roten Augen, die einen unheimlichen Schimmer ausstrahlten. Selbst die fast pechschwarze Haut mit den roten Markierungen, die unzählige Narben aufwies und den 6 spitzen Hörnern waren mehr als erschreckend. Mit samt der langen, grauen und wilden Mähne, die über das breite Kreuz des Trolls fiel, wirkte er weit beängstigender, als es eigentlich sollte.

Und so wie Malak wütete, hatte Jim ein wenig Zweifel, dass er ihn so leicht davon abhalten konnte, egal wie weit er mit seinen Fähigkeiten bislang schon gekommen war.

Doch ER war der Trollhunter! Es war SEINE Aufgabe den Heartstone Trollmarkt zu beschützen!

Jim räusperte sich - er wollte sich vergewissern, seine Stimme nicht verloren zu haben. Dann richtete er sich zu seiner vollen, allerdings nicht gerade imposanten Größe auf. Schließlich ging er dem massigen Troll nicht einmal bis zur Brust.

„Stop it right there!“, bellte Jim der großen Bestie in lautem, energischen Ton entgegen, wobei er Daylight auf ihn gerichtet hielt. Zu seiner großen Überraschung hielt Malak tatsächlich inne und sah den Jungen mit vor Skepsis erhöhten Augenbrauen an, die vernarbte Miene zu einer Grimasse verzogen.

Doch sofort schlich sich ein amüsiertes Grinsen auf die dunklen Lippen. Er hatte schnell begriffen, welcher Scherz da vor ihm stand und brach unweigerlich in lautes Gelächter aus, einem aggressiven Bellen gleich.

„I heard that the present Trollhunter was a human, but what kind of joke is that? A human whelp? That's ridiculous!“, seine tiefe, erdrückende Stimme hallte in den Ohren des jungen Kämpfers wieder und ließ ihn erschaudern.

Und so wie Malak lachte, hätte man fast meinen können, er wolle nicht mehr aufhören ihn damit zu provozieren.

Jim ballte seine Hände zu Fäusten. Er wusste, er sollte über dem ganzen stehen, sollte sich nicht von dem Spott und dem Hohn beeinflussen lassen. Doch verdammt noch eins, er hatte sich mehr als nur einmal als würdiger Trollhunter bewiesen!

„A whelp who slaughtered Bular, the son of Gunmar and defeated Angor Rot!“, warf Jim ihm ohne weiter darüber nachzudenken entgegen, stockte jedoch schlagartig, kaum dass die Worte seinen Mund verlassen hatten.

Oh, Verdammt! Wie konnte er nur so dumm sein, sich von diesem Troll so aus der Fassung bringen zu lassen? Er wusste, dass Hochmut zum Fall führte, war es schließlich die erste Regel gewesen, die ihm Blinky beigebracht hatte.

Doch es schien zu helfen. Malak hatte aufgehört zu lachen und sah den Jungen stattdessen mit einer finsteren Miene an.

Sofort gefror Jim das Blut in den Adern, als er diese kalten, stechend roten Augen so fixiert auf sich spürte, als könne er ihn mit einem bloßen Blick in Stücke reißen.

Vielleicht hätte er nicht unbedingt erwähnen sollen, dass er Bular getötet hatte, wenn dieser Malak ein Anhänger Gunmar’s war.

„You killed Bular?“, im Gegensatz zu dem, was Jim erwartet hatte zu hören, klang Malak weder besonders zornig, noch aufgebracht aufgrund dieser Neuigkeit. Eher...erstaunt, ja fast schon positiv überrascht. Was alleine schon verwirrend genug war.

Der große Troll schien einen Augenblick zu überlegen, den Jungen eingehend musternd. Dann, als hätte er seinen Entschluss gefasst, griff er mit einer weiten Geste über seine Schulter nach seiner mannshohen, doppelseitigen Kriegsaxt. Er löste sie aus der Verankerung, schwang sie nach vorne als würde sie für ihn weniger wiegen als eine Feder und richtete sie auf Jim.

„So I don't have to feel bad about killing a little child. That will be a quick one“, lachte der Gehörnte sein bellendes Lachen, als wäre er des Sieges bereits sicher. Kaum, dass Jim überhaupt registrieren konnte was er gerade gehört hatte, ging Malak auf den Trollhunter los.

Erbarmungslos schlug der Troll mit aller Macht zu, die große Axt geschickt geführt.

Doch trotz des hohen Bogens, in dem sie geschwungen wurde, wusste Jim, dass er zu langsam war, um einen Gegenangriff zu starten. In letzter Sekunde konnte er sich gerade noch mit einer Rolle zur Seite retten, bevor die schwere Klinge nur wenige Zentimeter neben ihm aufschlug.

Der Hieb war so kräftig gewesen, dass er den steinernen Boden spaltete, und mehrere Bruchstücke wie Projektile durch die Luft schossen. Einer der Steinsplitter traf Jim an der Wange nahe des Auges und hinterließ eine blutende Schramme, die er allerdings im Eifer des Gefechtes nur als kurzes ziehen wahrnahm. Er war zu sehr auf Malak konzentriert und dem Gedanken, nicht zu sterben. Sein Herz raste und Adrenalin füllte seinen Körper.

Dass der Troll mit so viel Kraft und einer solchen Geschwindigkeit zu schlug, damit hatte Jim nicht gerechnet.

Der zweite Hieb kam genauso schnell wie der Erste und auch dieses Mal konnte der junge Trollhunter nur mit einer geschickten Vorwärtsrolle ausweichen. Nun jedoch nutzte er den Schwung um sofort zurück auf die Füße zu gelangen, herum zu wirbeln und einen eigenen Streich mit Daylight zu wagen. Doch anstatt wie erwartet auf steinerne Haut zu treffen, hielt kein Widerstand dagegen. Der Schlag ging ins Leere und der Junge wurde von dem Schwung seines eigenen Schwertes mitgerissen. Stolpernd, stürzte er ungelenk nach vorne und mit dem Gesicht voran auf den harten Untergrund.

Malak war viel wendiger als er aussah und kaum das Jim ihn wieder im Fokus hatte, musste er auch schon dem dritten Schlag der schweren Doppelaxt ausweichen. Außer Atem und in leicht geduckter Haltung stand er wieder auf den Füßen und wischte sich Jim mit dem Handrücken über das Kinn, offenbar unsicher was er tun sollte. Wo, in Merlins Namen, waren bitte seine Freunde? Er könnte Hilfe wirklich gut gebrauchen und das dringend!

„What's wrong, Trollhunter? All you do is dodge and stumble. I thought you slaughtered Bular. It looks more like a lucky shot you had there“, höhnte Malak merklich amüsiert und setzte zu einem vierten Schlag an, dem Jim nicht mehr ausweichen konnte. Die riesige Axt schnellte auf ihn nieder, drohte ihm den letzten Hieb zu versetzen.

Der Trollhunter konnte nur noch Daylight in Furcht hoch reißen um den Hieb irgendwie abzuwehren. Doch alleine die Axt wog so viel wie Jim selbst, vermutlich sogar um einiges mehr. Dazu kam die Wucht, mit der Malak sie schwang und so hatte die Waffe bereits zu viel Momentum, als das ein einzelnes Schwert sie in diesem Moment hätte stoppen können.

Jim wusste sofort, dass es ein Fehler gewesen war, als er das metallische Glänzen der Axt sah. Die lodernden Flammen um sie herum spiegelten sich in der geschliffenen Oberfläche wie in einem Spiegel, als führe die Axt selbst das Feuer in sich.

Er hatte genau gewusst, dass er nicht die Kraft hatte einen solch frontalen Schlag abzuhalten und doch war Daylight vor ihm erhoben. Der Griff des Schwertes in der einen und der Klingenrücken lag in der anderen Hand als Gegendruck, in der stillen Hoffnung es würde ausreichen. Und noch bevor die Waffen sich berührten, machte der junge Trollhunter einen weiteren, fatalen Fehler. Er gab nach. Gewollt oder nicht, sein Fuß rutschte ein wenig weg und schwächte seine Standfestigkeit.

Dann trafen die Klingen mit einem lauten, beinahe ohrenbetäubenden Knall aufeinander.

Durch seine eigene Unachtsamkeit und Malak’s brutalen Schlag, sackte bei dem Zusammenprall Jim’s Bein komplett weg und er wurde so hart zu Boden geworfen, dass er mit dem Kopf heftig auf den unnachgiebigen Untergrund schlug. Sofort wurde ihm sämtliche Luft aus den Lungen gepresst und kleine Lichtblitze zuckten vor seinem inneren Auge vorbei, was ihm unweigerlich die Sicht nahm. Er hörte nur noch wie Daylight über den Boden schlitterte und natürlich musste das Schwert auch noch außerhalb seiner Reichweite landen.

Jim fühlte sich wie gelähmt, kein Muskel wollte auf seine unausgesprochenen Befehle reagieren und seine Hände zitterten von dem mächtigen Schlag, der ihm das Gefühl in den Fingern geraubt hatte. Jeder Versuch sich blind nach seiner Waffe zu strecken, schlug schmerzhaft fehl, dröhnte ihm sein Kopf von dem Aufprall.

Völlig hilflos und verwundbar lag er am Boden und seinem Feind schutzlos ausgeliefert. Was sollte er jetzt tun?

//Tobes...Claire...anyone?!// schoss es ihm durch den Kopf und reflexartig kniff Jim die Augen zusammen in Erwartung einer kalten Klinge die jeden Moment sein Fleisch zerschnitt....

Doch nichts geschah.

Nur das Gelächter des Trolls, welches sich immer weiter zu entfernen schien, drang an seine Ohren und ließ ihn verwirrter zurück als je zuvor.

Wieso beendete er es nicht? Er hatte gerade die beste Chance in diesem kurzen Kampf, Rache für Bular zu nehmen. Was bei Merlin, hatte Malak eigentlich vor?

Chasing the Devious

Dem jungen Trollhunter gingen viel zu viele Fragen durch den Kopf, doch keine davon würde beantwortet werden wie er befürchtete. Malak hatte sich von ihm entfernt ohne den finalen Schlag auszuüben und schien ihn auf einmal völlig zu ignorieren.

Stattdessen wandte sich der Troll dem großen Heartstone zu, der die Mitte der Höhle zierte und das Leben des Trollmarktes ersprießen ließ. Der Haushohe Kristall war die Lebensader der Trolle und obwohl ein Leben ohne ihn möglich war, konnten sie sich nur dank ihm weiter entwickeln und gedeihen.

Langsam und mit der größten Ruhe, als würde nichts um ihn herum geschehen, löste Malak eine lange, schwere Eisenkette, die er sich mehrfach um seine breite Hüfte gebunden hatte und an dessen Ende ein eiserner Enterhaken befestigt war. Er ließ diesen eine Weile neben sich kreisen, sodass das Ende immer wieder mit einem metallischen Geräusch leicht über den Boden scharrte. Für einen kurzen Moment wandte der Troll seinen Kopf und warf einen provokativen Blick in Richtung des Jungen, ein höhnisches Grinsen auf den Zügen. Es war weniger nützlich, als mehr eine Demonstration dem Hunter gegenüber, welche Niederlage er bereits eingesteckt hatte.

Sein Augenmerk schließlich wieder auf sein Tun gerichtet, hatte die Kette inzwischen genug Schwung aufgebaut und mit einem kräftigen Aufschrei warf er sie in hohem Bogen über den Abgrund, der zwischen ihm und dem Kristall klaffte. Sie wickelte sich ein, zwei, drei Mal um eines der kleineren, kristallenen Fragmente außerhalb des eigentlichen Zentrums des gewaltigen Steins, bis sich der Haken in der nun gestrafften Kette verkeilte.

Malak ließ es sich nicht nehmen ein triumphales Lachen verlauten zu lassen, ehe er die Kette fest in beide Pranken nahm.

Immer wieder riss und zog der Troll so kräftig an dem Metall in seiner Hand, das das Stück des Heartstones, um den die Kette gewickelt war, begann sich zu lockern. Erst waren es nur leichte Risse die sich bildeten, dann brachen immer mehr kleine Teile heraus. Der Kristall hatte keine andere Möglichkeit mehr als nachzugeben und mit einem markerschütternden Knirschen brach das Stück ab. Mit einem letzten Ruck holte Malak den abgebrochenen Heartstone zu sich heran, ehe er sich dem jungen Trollhunter mit einem süffisanten Grinsen zuwandte.
 

Jim, dem es trotz Kopfschmerzen und Schwindel endlich gelungen war sich wieder aufzuraffen, konnte nicht glauben was er da sah. Hatte Malak gerade tatsächlich ein Stück des Heartstones gestohlen? War das sein Ziel gewesen?? Aber warum?

Das kehlige Lachen war es schließlich, welches Jim's Gedanken zurück ins Hier und Jetzt brachten und seine Aufmerksamkeit somit wieder auf den großen Troll zog.

„You're literally the most pathetic Trollhunter I've ever seen“, spottete Malak und hob eine Hand in der etwas Kleines, für Jim nicht zu erkennendes lag.

„But. You know. You humans have interesting means for explosives“, mit diesen Worten warf er das kleine, runde Ding in Jim's Richtung, bevor er selbst auf dem Absatz kehrt machte und davon ging. Der junge Trollhunter erkannte leider zu spät was es mit den Worten Malak’s und dem, was er da gerade vor die Füße geworfen bekam, auf sich hatte.

„Oh, Sh-!“, In letzter Sekunde konnte Jim den Schild an seinem linken Arm herauf beschwören, um sich geduckt dahinter zu verschanzen, bevor der kleine Sprengsatz mit einem ohrenbetäubenden Knall detonierte.

Von der Druckwelle erfasst, wurde Jim wie ein Blatt im Wind von den Füßen gerissen, durch die Luft befördert und schlug einige Meter weiter gegen einen der brennenden Marktstände. Die ohnehin schon halb verkohlte Bude kollabierte durch den heftigen Aufprall des Jungen und begrub ihn unter schwelendem Holz, Steinen und einigen, alten Fernsehgeräten.

Keiner schien es bemerkt zu haben und auch niemand kam um ihm zu helfen.

Er brauchte seine Zeit, Sekunden verstrichen, ohne das er sich rühren konnte. Das Gewicht auf seinem Brustkorb war erdrückend, was selbst die edle Rüstung nur wenig zu mindern schien.

Dann endlich fand er genug Kraft und schwerfällig kämpfte sich Jim erst mit einer Hand, dann mit dem Rest seines Körpers aus den Trümmern. Er stolperte von der Ruine des ehemaligen Marktstandes herunter, schlug einmal längs hin, als er den Halt auf dem wackeligen Schutt verlor, ehe er endlich wieder auf festem Boden stand.

Benommen und desorientiert wankte er stark unter dem Einfluss der Explosion, von dessen Knall er noch immer taub zu sein schien. Während er sich schwer atmend auf seinem Schild abstützte, um nicht gänzlich das Gleichgewicht zu verlieren, sah er sich um. Malak war weg.

“Damn it…” keuchte der Junge.

Mit zitternden Beinen, die drohten jede Sekunde unter ihm zusammen zu brechen, taumelte er angestrengt Vorwärts. Er musste den Troll einholen, egal wie. Auch wenn sein Körper protestierte auch nur einen weiteren Schritt zu tun, zwang sich Jim dazu in Bewegung zu bleiben. Er nutzte dabei jede Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten, um dem Schwindel in seinem Kopf nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.

Er war sich unsicher ob es überhaupt der richtige Weg war, den Malak eingeschlagen hatte, doch war es besser, als stehen zu bleiben und zu warten.
 

Der dichte Rauch, der sich durch die Explosion und die Feuer weiter ausbreitete, verschlimmerte eine klare Sicht und erschwerte immer mehr das Luftholen, welche der Junge gerade so dringend brauchte. Jim konnte schließlich grob die Umrisse des großen Trolls erkennen, wie dieser mit dem Stück des Heartstones floh. Doch es war unmöglich für ihn schneller voran zu kommen, ohne Gefahr zu laufen wegen seines schlechten Zustandes zusammen zu brechen und sich den Kopf anzuschlagen. Ihm tat ohnehin schon alles weh.

Wie um alles in der Welt konnte dieser Tag nur so schnell so schlimm werden?

„S-stop!“, keuchte Jim, was ihn gleich zum Husten brachte. Es zog schmerzhaft in seinem Brustkorb, dennoch ließ er sich nicht davon abbringen den Troll weiter zu verfolgen.

Auch wenn die Umsetzung leichter gedacht als tatsächlich getan war.

Das Chaos innerhalb des Trollmarktes machte das Vorankommen noch mühseliger, als es für den Jungen ohnehin bereits war. Auf ihrer Flucht rannten ihn die verängstigten Trolle immer wieder harsch um und mehr als einmal wäre er beinahe über einen der umher wimmelnden Gnome gestolpert. Eigentlich strauchelte er mehr, als das er wirklich zum Laufen kam.

Verdammt! So würde er Malak niemals rechtzeitig einholen können!

Dann aber war Malak plötzlich wieder in Sichtweite und die brennende Frage, wie dieser Troll überhaupt durch den Schutzwall des Marktes gekommen war, beantwortete sich plötzlich von alleine.

Die Gyre Station.
 

„Wait!“, hustete Jim und streckte in verzweifelter Hoffnung eine Hand nach dem großen Troll aus, als dieser gerade in eine Ecke einbog und somit erneut aus seinem Sichtfeld verschwand. Noch bevor Jim hinterher eilen konnte, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter, die ihn zusammen zucken ließ und mit einem leichten Zerren zwangsweise zum Anhalten brachte. Aufgeregt und merklich unter Zeitdruck ruckte der Trollhunter herum und war schon drauf und dran denjenigen anzufahren, als er ihn erkannte.

„Master Jim!“

Es war Blinky und so bang und außer Atem wie er den Jungen ansah, hatte man ihn schon lange nicht mehr gesehen.

„You look horrible!“ Besorgnis trübte die Miene des gelehrigen Trolls, als er den Zustand seines Schützlings begutachtete.

Als wenn es nicht schon offensichtlich genug war, zuckte der Trollhunter unbewusst zusammen, was die Aussage nur noch mehr zu bestätigen schien.

Blinky hielt inne. Furcht keimte in seinem Inneren auf, als er die blutige Schramme unter dem Auge und die Blessuren und Dellen an der Rüstung des Jungen sah. Jim war verletzt und das nicht nur Oberflächlich wie es schien. Und dennoch blieb er standhaft, Kampfbereit und in höchster Alarmbereitschaft. Es musste also etwas Wichtiges sein, dass ihn aufrecht hielt, also durfte auch Blinky sich nicht ablenken lassen. Innerlich schüttelte der Troll den Kopf, um seine Gedanken wieder zu sammeln und sein eigentliches Anliegen anzubringen.

„We need your help! The Trolls are terrified and in shock. They are stampeding all over the already damaged Trollmarket and the fire is spreading rapidly!” Erst jetzt fiel ihm ein wichtiges Detail auf, welches er zuvor ganz offensichtlich übersehen haben musste. „Where is Malak?“

Jim's Gedanken rasten. Er wusste, dass er sich beeilen musste um den fliehenden Troll einzuholen, bevor dieser mit dem Heartstone entkam. Doch die Gefahr innerhalb des Marktes war immer noch allgegenwärtig und es war schließlich seine Aufgabe Trollmarkt zu beschützen. Er haderte mit sich selbst, immerhin stand viel auf dem Spiel, bevor er einen Entschluss gefasst hatte. Hastig packte er den Größeren an den oberen Schultern.

„Blinky! I need to stop Malak first! He has a large piece of the Heatstone. There's no telling what he's gonna do with it!“

Sämtliche Gesichtszüge von Blinky entglitten ihm bei dieser Information.

„He got the Heartstone? This is bad!“, der vierarmige Troll schien aufgeregt nachzudenken und sah sich um, bis er wieder bei dem Trollhunter hängen blieb. „You're right, Master Jim! Stop Malak with any means necessary! We will do our best here, to get the situation under control. Now GO!“, mit einem Ruck schob Blinky den Jungen wieder in die Richtung, von der er ihn zuvor aufgehalten hatte. Jim musste sich das nicht zweimal sagen lassen und sofort lief er los, dem Troll hinterher. Die Schmerzen in seinem Körper verdrängte er so gut er konnte, wenn auch das ständige Pochen in seinem Kopf geblieben war.
 

Trotz das er aufgehalten wurde, gelangte Jim noch rechtzeitig zur Gyre Station. Es hatte ihn allerdings etwas Mühe gekostet sich durch die verhangenen Gassen des Marktes zu kämpfen und den Eingang zu finden, der zu dem großen Raum mit dem ungewöhnlichen Troll Gefährt führte.

Malak schien es aber allgemein nicht allzu eilig zu haben Trollmarkt zu verlassen. Vielleichte dachte er immer noch, er hätte den Jungen lange genug außer Gefecht gesetzt oder sogar getötet, um in Ruhe fliehen zu können.

Doch anstatt in das Fahrzeug zu steigen, womit Jim eigentlich gerechnet hatte, sprang Malak in etwas, was einem Ein-Mann Spaceshuttle in der Größe des Gyre’s ähnelte. Es war in einem dunklen Rot gehalten, mit kleinen Tragflächen, die wohl nur zur allgemeinen Stabilisation dienten und einem hinteren Antrieb der aus einem Sci-Fi Comic stammen könnte. Es hatte zudem keine Räder, was nun unweigerlich die Frage aufwarf, wie das Ding überhaupt voran kam. Die Scheiben waren allesamt dunkel gefärbt, wodurch keine Sonne hinein kam, was wohl auch die Erklärung dafür war, wieso ein Troll am helllichten Tage so eine Aktion startete. Alles in allem irritierte Jim dieses Gefährt so sehr, dass er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte.

Doch er musste sich zusammenreißen, immerhin hatte der Troll bereits das Ding angelassen.

Ohne darüber nachzudenken sprang der Junge in den Gyre hinter dem seltsamen Fahrzeug, wusste er, dass er zu Fuß Malak niemals einholen könnte. Nun jedoch glitt seine Aufmerksamkeit auf die Steuerung vor ihm. Er hatte zwar gesehen wie Blinky das Ding gefahren war und wie Draal es aus den Darklands manövrierte, doch nun hatte er nicht die Zeit sich mit allen Einzelheiten zu beschäftigen. Noch während er versuchte, das Wichtigste heraus zu finden und somit bereits den Gyre startete, öffnete sich auch das Tor zur Kanalisation.

Darauf schien Malak nur gewartet zu haben! Er wusste, dass ihn irgendjemand verfolgen würde und den Gyre benutzen musste um mit zu halten!

Deshalb hatte er sich also so viel Zeit gelassen. Damit Jim ihn einholen konnte! Deshalb hatte er ihn auch nicht getötet! Er brauchte jemanden der den Gyre nutze um das Tor zu öffnen!! Verdammt!! Und er hatte auch noch genau nach Malak’s Pfeiffe getanzt! Für diese einfältige Dummheit hätte sich Jim zu gerne selbst geschlagen, doch blieb keine Zeit, den der Motor von Malak’s Maschine heulte auf und das ganze Gefährt hob sich langsam an, als würde es über dem Boden schweben. Dann, mit einem abrupten Start, schoss das Fahrzeug mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in die Dunkelheit der Kanalisation davon.

„Woah!“

Mehr aus Reflex als alles andere schlug Jim bei dem Anblick den Hebel am Pult des Gyre's harsch bis zum Anschlag nach vorne durch und mit einer magenumdrehenden Geschwindigkeit fegte er Malak hinterher.

Die Verfolgungsjagd führte quer durch das gesamte Tunnelsystem der Kanalisation, doch so einfach wie das vielleicht klingen mochte, war es ganz und gar nicht. Zumindest nicht für Jim.

Es war schwer genug den Gyre zu lenken, wenn man kaum wusste, wie es überhaupt funktionierte. Doch noch schwerer war es, bei dieser halsbrecherischen Geschwindigkeit rechtzeitig zu reagieren, um die richtigen Abzweigungen zu kriegen. Jim war ohnehin überrascht über sich selbst, das er bisher nur einmal beinahe die Kanalisationswand gerammt hätte, als er sich den Bruchteil einer Sekunde nicht mehr sicher war, in welche Richtung Malak geflohen war. Bei diesem Tempo entschieden bereits Sekunden über Leben, schweren Verletzungen...oder Tod.

Dass der Gyre an sich noch schneller fahren konnte, wusste Jim natürlich. Immerhin waren sie binnen weniger Minuten von Arcadia Oaks bis nach Argentinien gelangt. Doch würde er in diesem Falle die volle Geschwindigkeit ausnutzen, hätte es ihn längst durch irgendeine Wand gejagt und er würde Malak nicht mehr einholen können.
 

Nun jedoch war er dicht hinter dem Troll, es fehlten nur noch wenige Meter und auch wenn er noch nicht wusste, wie er das Fahrzeug vor ihm zum stehen bringen sollte, so wollte er ihn nicht mehr aus den Augen verlieren.

Malak allerdings hatte andere Pläne wie es schien. Immer noch in voller Fahrt, riss der Troll urplötzlich das Steuer nach oben und wie eine gewaltige Kanonenkugel schoss er senkrecht durch die Decke der Kanalisation, als wäre sie aus Rigips und ließ Trümmer, Schutt und Erde hinab regnen, die den weiteren Weg durch das Tunnelsystem versperrten.

Jim hatte also keine Wahl. Er hatte zum Glück inzwischen begriffen, wie die manuelle Steuerung des Gyre funktionierte und mit einem lauten Krachen brach er das Loch in der Decke noch größer. Er war überrascht wie schnell er hindurch kam, mussten die Tunnel wohl nahe der Oberfläche liegen. Dann brach er auch schon durch den Erdboden, ohne wirklich zu wissen wo er landen würde.
 

Völlig unvorbereitet strahlte ihm plötzlich so greller Sonnenschein entgegen, dass er sich reflexartig die Arme vors Gesicht reißen musste, wodurch er automatisch die Kontrolleinheit seines Fahrzeugs los ließ und nach hinten in den Sitz stolperte. Von der Dunkelheit der Kanalisation in dieses gleißende Licht der Sonne zu kommen würde wohl jeden Blenden und es kam wie es kommen musste.

Er konnte nicht sehen wo er hin fuhr, nur das er wohl mitten in einem gewaltigen Canyon mit sehr hohen Felswänden sein musste. Durch den kleinen Spalt seiner halb geschlossenen Lider, konnte er nur noch einen Lichtblitz erkennen, bevor Malak’'s Fahrzeug plötzlich verschwand.

Jim riss überrascht die Augen auf, doch anstatt dass er nun den leeren Canyon vor sich hatte, kam ihm wie aus dem Nichts ein Motocross Bike in hohem Tempo entgegen, dessen Fahrer genauso überrascht und erschrocken über das plötzliche Hindernis war, wie er selbst.

„Max!! Watch out!!!“, schrie eine Stimme, doch da war es schon zu spät. Der Motorradfahrer riss seine Maschine heftig herum, geriet ins Schlingern und wurde in hohem Bogen über das Lenkrad hinweg geschleudert. Das Bike fiel bei dem Verlust seines Fahrers zur Seite, schlitterte einige Meter über den Boden und blieb schließlich mit einem sich noch drehenden Hinterrad im Sand liegen.

Jim indes hatte sich mit aller Kraft nach vorne geworfen und in letzter Sekunde die Lenkvorrichtung kopflos in die andere Richtung gerissen. Doch bei diesem Tempo war ausweichen, geschweige denn langsames Anhalten unmöglich. Viel zu schnell kam die Wand des Canyons näher.

Ungebremst schlug der Gyre gegen die hohe Felsmauer, dass sogar einige Trümmer aus der Wand heraus brachen. Selbst das Metall von Jim’s Gefährt verzog sich bei der geballten Wucht des Aufpralls mit einem knirschenden Geräusch und der Junge - ohne jegliche Sicherheitsgurte oder anderweitige Möglichkeit sich festzuhalten - wurde dabei ruckartig nach vorne aus dem Fahrzeug herausgeschleudert. Er prallte mit einem erstickten Aufschrei gegen die unnachgiebige Wand und fiel schließlich - am Rande der Bewusstlosigkeit - zu Boden, wo er reglos liegen blieb. Seine Rüstung verschwand in einem blauen Nebel und das Amulett fiel mit einem dumpfen Klacken auf den staubigen Untergrund.

Nur noch verzerrt konnte er zwei Stimmen hören, die immer näher kamen und mehr als besorgt klangen, doch weder konnte er verstehen was sie sagten, noch ob es überhaupt seine Sprache war. Geschweige denn ob sie Freund oder Feind waren. Doch das alles wurde auf einmal so unwichtig, als ihn endlos wirkende Schwärze eingeholt hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Als kleiner Fun-Fact:

Arcadia Oaks und Copper Canyon liegen beide in Kalifornien und beide Städte befinden sich nahe dem Weltgrößten Thermometer in Baker - Kalifornien Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück