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Crimson Seduction

von

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Und schon wieder ein Missverständnis

Son Goku stand auf einem kleinen, grünen Hügel. Hinter ihm ragte ihr kleines Häuschen und ihr Garten auf und vor ihm fiel der Weg in sanften Serpentinen ab. Er starrte dem Postboten hinterher und hielt den Brief wie etwas zerbrechliches in der Hand. Sein Blick war schon längst auf den Absender gefallen ... und genau das machte ihn stutzig. Er drehte sich um. "Vegeta! Wir haben Post von deiner Ex!"
 

Der Prinz hob den Kopf, war er doch gerade an die Hauswand lehnend und sich von der Sonne wärmend, eingenickt. Bei dem Ruf zog er eine Augenbraue hoch. "Von Bulma?", rief er zurück. "Zeig mal her!" Er war zu faul sich zu bewegen und da Kakarott sowieso gerade stand, konnte er genauso gut zu ihm kommen.
 

Der Jüngere seufzte und wand sich von dem Bild des davon brausenden Postboten ab. Er ging durch den Garten und ließ sich zu Vegetas Füßen ins Gras plumpsen, dann begutachtete er nochmals den Briefumschlag und ihre Adresse - es stand wirklich Son Goku UND Vegeta drauf - und reichte ihn dann wortlos dem Älteren.
 

Vegeta nahm den Brief und beäugte ihn wohl ebenso skeptisch wie sein Partner zuvor. "Was sie wohl will?" Er drehte den Brief herum und riss die obere Kante ab. Sofort schlug ihm das bunte Papier einer Einladungskarte entgegen. Schon das schlimmste ahnend faltete er das Pergament auseinander und las laut vor. "Einladung an Vegeta und Son Goku, meine beiden Lieblingssaiyajins." Der kleinere hielt inne und verzog spöttisch das Gesicht. Typisch Bulma. Dann las er weiter. "Am Freitag veranstalte ich eine Betriebs- und Familienfeier in Form eines Barbecues. Es gibt reichlich zu essen und zu trinken. Da wir uns nun schon so lange nicht mehr gesehen haben, würden Trunks, Bra und ich uns sehr freuen, wenn ihr kommen würdet."
 

Goku sah Vegeta an und fragte sich was dieser von solch einer Einladung wohl halten mochte. Seinem Gesichtsausdruck zu schließen nicht viel. Aber er würde schon gerne mal seine alten Freunde wieder sehen, auch wenn sie nicht mehr alle so gut auf ihn zu sprechen waren wie ... vor dieser Sache mit Vegeta. Er schluckte. "Wollen ... wollen wir hin?"
 

Seufzend hob der Ältere die Achseln und ließ sie wieder sinken. "Es gibt was zu Essen. Also schätze ich mal schon, oder?" Er grinste. "Von mir aus." Außerdem wusste Vegeta selbst nur zu gut, wie sehr Kakarott seine ehemalige Familie und Freunde vermisste. Und auch... er fände es schön seinen Sohn und seine Tochter mal wieder sehen zu können. Bra war sicherlich schon ein ganzes Stück gewachsen.
 

Goku strahlte über das ganze Gesicht, als er Vegeta diese Worte sagen hörte. "Danke!" Er erhob sich. "Wann war das Barbecues? Nächsten Freitag? Das sind ja noch ein paar Tage. Mhm, wer wohl alles da sein wird?" Er nahm Vegeta den Brief wieder aus der Hand, beugte sich noch ein Stück nach unten und hauchte dem Älteren einen Kuss auf die Wange. "Ich freu mich schon. Danke Vegeta."
 

Ehe die Röte eine Chance bekam sich auf seine Wangen zu schleichen lächelte er und zuckte scheinbar arglos die Schultern. "Schon gut.", murmelte er und lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen. So etwas war ihm noch immer peinlich auch wenn er sich innerlich darüber freute, diese Art von Dankbarkeit oder Zärtlichkeiten zu bekommen.
 

Son Goku lächelte wieder und sah noch einen Moment auf die ganz leicht roten Wangen. Wie süß! Wie süß das war, doch das würde er Vegeta niemals so sagen. Immerhin war er nicht lebensmüde. Mit einem zufriedenen Lächeln betrat er ihr Haus und ging in die Küche, legte den Brief ab und durchstöberte den Kühlschrank. Es wurde Zeit, das sie mal wieder einkaufen gingen.
 

Irgendwann hatte Vegeta genug vom Sonne tanken und erhob sich schwerfällig. Man, er war eingerostet! Jedoch, beruhigte er sich selbst gedanklich, nichts was ein ordentliches Training wieder wett machen könnte. Als er die Küche betrat entdeckte er Son Goku, war ja klar, am Kühlschrank. "Machst du heute Mittagessen? Schön.", grinsend setzte er sich auf den Stuhl und sah dem Jüngeren zu.
 

Son Gokus Haarschopf tauchte aus der Kühle auf und drehte sich zu Vegeta. "Ich war doch schon gestern dran. Warum kochst du mal nicht wieder? Vorgestern war ichs doch auch." Er dachte kurz nach. "Eigentlich schon die ganze Woche! Das letzte mal als du gekocht hast war ... vor zwei Wochen!"
 

Er grinste und tat ganz unschuldig. "Wirklich? Hm. So was aber auch. Ich werd demnächst mal wieder kochen. Aber weißt du, Kakarott, bei dir schmeckt es einfach am besten." Innerlich lachte Vegeta auf. " Das funktionierte jedes mal.
 

Goku verzog seinen Schmollmund. "Du bist unfair! Du weißt doch, das du mich damit immer kriegst!" Er drehte seinen Kopf wieder Richtung Kühlschrank und grummelte vor sich hin. "Ich bin doch nicht dein Haussklave! Du könntest ruhig auch mal etwas mehr tun!" Dann hatte er die Sachen fürs Essen zusammen, tauchte wieder auf und trat die Tür mit dem Fuß zu.
 

Vegeta lachte und ging auf seinen Koi zu. Seinen Kopf an seinen Rücken legend schlang er die Arme um den Größeren und hauchte ihm einen Kuss auf das Schulterblatt. "Ich bin dir sehr dankbar. Und du hast was gut bei mir."
 

Ein überraschtes "Ufz", entfuhr dem Jüngeren, als ihn Vegeta umarmte und er mit seinen Händen balancieren musste, um nichts fallen zu lassen. Trotz seines Oberteils spürte er Vegetas Kuss und drehte seinen Kopf, um auf den anderen herunter linsen zu können. "Na dann weiß ich ja schon, wann ich dieses 'Gut' einfordern werde." Er grinste breit. "Jetzt lass mich aber los, sonst wird das nix mehr mim Essen."
 

Schmunzelnd tat Vegeta wie ihm geheißen und sprang mit einem kleinen Hoppser auf die Anrichte und ließ die Füße baumeln. Von hier aus hatte er einen guten Überblick über jeden von Son Gokus Handgriffen. "Na dann leg mal los mein Hübscher."
 

Der Jüngere merkte wie ihm die Röte über die Wangen kroch und am liebsten hätte er seinen Kopf zwischen die Schultern gezogen, wenn dann nicht wieder Gefahr bestünden hätte, dass die Sachen auf seinem Arm fielen. So aber brachte er sie zu der Anrichte neben dem Herd und fing an Gemüse zu schneiden und einen Topf aufzusetzen. Ab und an rutschte sein Blick zu Vegeta, der ihm wie ein kleiner, neugieriger Junge zusah. Wieder wurde er rot, wie immer wenn er spürte das ihn der Kleinere beobachtete.
 

Das der Größere rot wurde fand Vegeta unheimlich süß. Kakarott war wirklich niedlich! Auch wenn Vegeta sich vor ihrer Beziehung strikt geweigert hätte, solch ein Wort oder ein ähnliches überhaupt zu denken, so konnte er es einfach nicht anders beschreiben. Kakarott WAR einfach NIEDLICH!
 

Aus irgendeinem Grund wurde Goku plötzlich wirklich knall rot. So ein Mist! Kurz linste er zu Vegeta, dann wanderte seine Augen zurück auf das Schneidebrett. Mist, ihm fehlte noch was. Er drehte sich zur Seite und machte den einen Schritt zu Vegeta, streckte sich nach der Schranktür über dem Prinzen. "Ähm, könntest du grad mal ein Stück rücken? Ich muss hier dran."
 

Das war eine weitere nette Möglichkeit den anderen zu necken. Das war zu einem seiner Liebsten Hobbies während ihrer Beziehung geworden. Kakarott necken. Denn das konnte man ÄUßERST gut. Also beugte sich Vegeta vor, sodass die Tür des Schrankes geöffnet werden konnte, ohne Gefahr zu laufen das Teil abzubekommen, gleichzeitig aber auch einen neckischen Kuss am Kinn des Jüngeren loszuwerden.
 

Son Goku zuckte zusammen und die Schranktür knallte wieder zu. "Lass das.", meinte er in gespieltem Ernst. "Ich muss kochen!" Wieder griff er nach der Tür, zog sie diesmal gleich ganz auf und holte das Gewürz heraus. Wobei er das Gefühl hatte, das sein Herz von Null auf Hundert beschleunigte, den der Atem Vegetas an seinem Hals machte ihn schier wahnsinnig!
 

Vegeta grinste in sich hinein. "Hmm... das... gefällt mir.", murmelte er und hauchte einen weiteren Kuss auf die Haut ehe er leicht am Kinn seines Partners knabberte. Er brachte ihn gerne aus der Fassung. "Und... du kannst nicht beides gleichzeitig, hm?" Er lachte auf, machte jedoch weiter. "Wie schade. Dann wirst du dich wohl für eines entscheiden müssen..."
 

"Igh!" Wieder eines dieser komischen Geräusche die er ausstieß, wenn ihn der Kleinere so unvorbereitet erwischte. "Vegeta! Das Essen!" Er versuchte leicht von ihm wegzurücken und eine Gänsehaut breitet sich auf seinem Körper aus.
 

Vegeta grinste und ließ seine Hand zur Hüfte Gokus gleiten. "Hmm... Ja? Was ist denn mit dem Essen, Kakarott?" Die Unschuld in Person schwang in seiner Stimme mit und ebenso schaute er nun auch zu Kakarott auf.
 

Der Jüngere fing am ganzen Leib an zu zittern. "Kochen ... verbrennt sonst ...", stieß er schließlich hervor. Wie er das hasste ... und liebte wenn Vegeta so lammfromm tat und sich dann in einen kleinen Teufel im Bett verwandelte. "Nicht ... nicht jetzt ... ich muss ... weitermachen." Die Hand auf seiner Hüfte trieb ihn mehr als nur in den Wahnsinn ... und Vegetas Gesicht ...! Am liebsten hätte er ihn gepackt und ... Nein! Er würgte den Gedanken ab und sah zu Decke.
 

Leise begann Vegeta zu schnurren. "Willst du mich etwa nicht?... Jammerschade..." Er lehnte sich zurück und spreizte die Beine, sodass Kakarott dazwischen rutschte. "Also willst du MICH anbrennen lassen?" Das verschmitzte Grinsen auf seinen Lippen und das dunkle Funkeln in seinen Augen verrieten seine scheinbar unschuldige Maske.
 

Gokus Zähne versenkten sich in seiner Unterlippe, während er die Decke anstarrte. "Vegeta, bitte ... nicht jetzt." Er durfte nicht nach unten blicken. Nur ein Augenaufschlag von Vegeta und er würde die Beherrschung verlieren, das wusste er. Seine Hose verriet es ihm.
 

Vegeta hatte alle Mühe nicht laut loszulachen. Kakarott kämpfte wirklich mit aller Macht gegen sein Verlangen an. Doch sie beide wussten, dass er keine Chance hatte. "Wirklich... nicht jetzt?", kaum merklich strich der Prinz hauchzart mit seinen Fingern über die sichtbare Beule in der Hose seines Gefährten.
 

Goku schloss die Augen und ein gequälter Laut kam über seine Lippen. "Vegeta ..." Dann krachte das Gewürz auf den Boden und seine Hände stemmten sich gegen die Schultern des Kleineren und pressten ihn gegen die Wand. "Du bist so unverbesserlich!" Damit drückte er ihm stürmisch seine Lippen auf den Mund.
 

Sieg! Vegeta schlang instinktiv die Arme um den Nacken des Jüngeren und erwiderte den Kuss genauso stürmisch. "Hmm.. ich weiß...", hauchte er und schlang auch seine Beine um die Hüfte Kakarotts, zog ihn so noch enger an sich.
 

Aber nicht so!, schoss es Goku durch den Kopf. Er ließ Vegetas Schultern los, ohne ihren Kuss zu unterbrechen, packte seinen Hintern und hob ihn von der Arbeitsfläche hoch, drehte sich stürmisch küssend einige male und ließ den kleineren dann ziemlich unsanft auf den Esstisch krachen.
 

Der knurrte entzückt auf. "Hmm.. ja.. mein Kleiner. Was ist? War das schon alles?" Vegeta wusste, dass Kakarott die Herausforderung brauchte und er würde sich nicht so leicht erobern lassen. Gespielt versuchte er über den Esstisch von ihm weg zu krabbeln und diesem somit die Lust und Erlösung zu entsagen, in der Hoffnung, der Größere würde darauf anspringen.
 

"Hier geblieben!", fauchte der Größere und packte Vegeta am Fußgelenk. "Mich erst scharf machen und sich dann verkrümeln wollen? So haben wir nicht gewettet mein ... wie hast du mich genannt? Kleiner?" Er grinste. Vegeta ließ sich immer was Neues einfallen. Er hatte noch nie einen Kerl erlebt, der so Erfindungsreich sein konnte, wenn es um Sex ging. .... Ehrlich gesagt, hatte er außer Vegeta noch gar keinen Kerl erlebt.
 

Jener Kerl grinste. Genau das hatte er haben wollen. "Wirklich? Ja mein Kleiner.." Diese Neckerei betonte Vegeta noch einmal extra und schaute dann herausfordernd zu Kakarott auf. "Mmmhh.." Geschickt schlüpften seine Finger unter dessen Oberteil und strichen über die warme Haut darunter. Kami, er fühlte sich so gut an!
 

Goku erzitterte und zog Vegeta wieder über die Tischplatte zu sich heran. "Kleiner, soso ... da hab ich aber vom letzten Mal noch ganz andere Wörter von dir ihm Kopf. Erinnerst du dich?" Damit packte er Vegeta im Nacken und ließ seine Nasenspitze über sein Ohr und seinen Hals wandern. Zog diesen herzhaften Duft ein, der so typisch Vegeta war.
 

Der legte genüsslich den Kopf in den Nacken. "Hmm.. ja?.. Komisch daran.. kann ich mich nicht erinnern. Ich fürchte da musst du meinem Gedächtnis ein wenig auf die.. Sprünge helfen." Der Ältere schloss die Augen und genoss das Gefühl von Gokus Haut auf seiner.
 

"Deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? Muss ich das?" Er grinste in Getas Nacken und drückte seine Lende gleichzeitig zwischen die offenen Beine des Kleineren. "Na, erinnert dich das an was?"
 

Ein heiseres Keuchen entrang sich seiner Kehle. "Ah...", schnurrte er. "Hm... dunkel... aber.. ich bin mir noch nicht.. sicher.." Er biss sich erwartungsvoll auf die Lippe.
 

"Dann muss ich wohl deutlicher werden!", knurrte Goku und stieß Vegeta - jetzt schon weniger sanft - auf die harte Tischoberfläche. Er beugte sich über ihn und schloss seine Lippen um Getas Mund. "Du wolltest es so.", nuschelte er hinein und seine Hand schob sich zwischen Vegetas Hemd und dessen Hose und versuchte ihm Letzteres abzustreifen.
 

Vegeta stöhnte auf. "Hmn!" Bereitwillig hob er seine Hüften, damit der Jüngere es leichter hatte, an den Ort ihrer beider Begierde zu kommen. "Ich.. ich glaube wir.. kommen näher.. dran..", grinste Vegeta und knabberte zärtlich an Son Gokus Ohrläppchen, als dieser sich zu ihm herunterbeugte.
 

Der Größere stieß als Antwort nur ein Schnauben in Vegetas Nacken aus und strich mit seinem Daumen sacht über die empfindsame Haut an Vegetas Lenden. "Kommen wir?", brummte er und begann eine sachte Spur kleiner Küsse auf Vegetas Halsmuskeln zu verteilen. "Zumindest scheinst du es ganz schön nötig zu haben." Er grinste. "So heiß wie du bist."
 

Angetan biss sich der Ältere auf die Lippen. "Oh..ja.. du ahnst gar nicht wie sehr...", gab er schnurrend zu und rieb sich verführerisch am heißen, starken Körper über ihm.
 

"Mhmm ..." Goku stöhnte auf. "Du kleiner Teufel schaffst es doch immer wieder mich rum zukriegen, selbst wenn ich es gar nicht will." Er stützte sich auf seinen Unterarm und strich mit der anderen Hand weiter über Vegetas Oberschenkel, fuhr unter den Stoff der Hose und wieder zurück.
 

"Hmnh..", er keuchte auf und sah nun fragend zu ihm auf. "Willst du es denn nicht? Willst du mich.. denn nicht?", fragte er und zog den Kopf ein wenig zurück. Vegeta wollte ihn, und wie er ihn wollte. Doch wenn es dem anderen so zuwider war, dann würde er sich zurückhalten mit seinen Neckereien in Zukunft. Ganz egal was es ihn kostete.
 

Goku packte Vegetas Nacken und zog ihn fast schon herrisch wieder zu sicher heran um ihn zu küssen, wobei er seine Hüften fester zwischen Vegetas Beine drängte. "Findest du nicht auch, das es dafür ein bisschen zu spät ist?"
 

Er keuchte auf. Der Griff Kakarotts tat richtig weh und das schien falsch. Irgendwie schien es nicht richtig. "Warte.. Kakarott.."; brachte er mühsam hervor und versuchte den Jüngeren zum Innehalten zu bringen. "Wa... was heißt.. das? Schläfst du jetzt nur mit mir, weil dich dein Schwanz kontrolliert?!"
 

Batsch! - Der Größere zuckte zurück und ließ Vegeta los als hätte ihn dieser geschlagen oder er sich an ihm verbrannt. Seine Augen lagen für einen Moment mit einem Ausdruck auf dem Kleinere, den keiner von ihnen wohl zu deuten wusste und dann kehrte unendliche Trauer und Schmerz in ihnen ein. Wortlos drehte er sich um und ging zum Herd zurück.
 

Perplex starrte Vegeta auf Son Gokus Rücken. Was zur Hölle war denn jetzt los? "Hey ... Kakarott!", doch der Angesprochene schien nicht zu reagieren und fing stattdessen an, das Essen weiter zuzubereiten. Vegeta fluchte und fuhr sich durch's Haar. Seine Erregung war nun im Nu abgeebbt. Auch er rutschte vom Tisch, richtete seine Kleidung und rauschte aus dem Raum.
 

Mistkerl!, schoss es dem Jüngeren durch den Kopf. Warum hatte er das gesagt? Wie kam er überhaupt darauf? Ganz in Gedanken tat Son Goku seine Kochhandgriffe, bis das Essen fertig war - es schmeckte sogar einigermaßen pasabel, dafür, dass es fast verbrannt wäre. Doch Hunger hatte er keinen mehr und so ließ er den Deckel auf dem Topf und verließ ebenfalls die Küche.
 

Vor Wut schnaufend war Vegeta hinauf in ihr gemeinsames Schlafzimmer gerannt. Seine Faust in die Wand rammend und sich danach auf das Bett fallen lassend versuchte er sich zu beruhigen. Warum hatte er das gesagt? Das wusste er nicht. Doch was er wusste war, dass er es in dem Moment hatte wissen müssen. Hatte wissen müssen, ob Son Goku aus Liebe mit ihm schlief oder aus Lust, weil er nun mal der einzige war, der ihm das geben konnte was er brauchte und umgekehrt. Warum also hatte der Jüngere so reagiert? Ein einfaches "Ja" oder "Nein" hätte doch schon gereicht, verdammt!
 

Goku betrat den Garten, setzte sich ins Gras und lehnte seinen Kopf an die Hauswand. Dann zog er seine Knie an den Körper und umschlang sie mit seinen Armen. Ihm war kalt. Trotz der warmen Sonne, die ihm ins Gesicht schien, war ihm kalt. Eine innere Kälte, die höllisch weh tat. "Warum hast du das gesagt Vegeta?", murmelte er und schloss die Augen.
 

Sein Körper hatte so nach dem anderen geschrien, sich so nach dem anderen verzerrt. Und was sagte Kakarott? "...Auch wenn ich es eigentlich gar nicht will!" Tze! War das zu fassen? Und da spielte ER die beleidigte Leberwurst? Wo kamen sie denn da hin?
 

Irgendwann hielt es der Größere nicht mehr aus. Er musste etwas tun, oder seine Gedanken würden ihn noch umbringen. In so einem Moment hatte es eh keinen Sinn mit Vegeta zu reden, soweit kante er ihn mittlerweile. Also tat er das, was eh schon fällig war. Er ging ins Wohnzimmer, schnappte sich einen Rucksack und machte sich auf ins nächste Dorf, um einzukaufen.
 

Verflucht! Was sollte er denn jetzt machen? Diese Missverständnisse hatten sie immer öfter. Vegeta lief in seinem Zimmer hin und her. Murrend stapfte er die Treppen wieder nach unten. "Kakarott?", rief er und schaute zuerst in die Küche. Der Topf stand auf dem Herd, doch von dem Größeren keine Spur. "Kakarott?", rief er dieses Mal schon etwas lauter.
 

Son Goku war ein ganzes Stück außerhalb des kleinen Dörfchens gelandet und den Rest zu Fuß gegangen. Mittlerweile kannte er die meisten Einwohner, Hauptsächlich ältere Leute, und die meisten kannten auch ihn. Er war zwar auch schon ein paar mal mit Vegeta hier gewesen, doch das kam ehr selten vor.
 

"Kakarott?", nun hatte Vegeta bereits das ganze Haus durchsucht doch Kakarott war ... weg.

Vegeta ließ sich auf die Couch fallen. War er wegen ihm gegangen? "Ha.. was für eine dumme Frage..", murmelte er und vergrub das Gesicht in seinen Händen. "Es ist meine Schuld.."
 

Langsam ging er durch die kleine Einkaufsstraße, grüßte hier mal jemanden und unterhielt sich dort mal mit jemandem. Diese freundlichen Leute, waren genau das, was er jetzt brauchte. "Son Goku, hallo!" Er drehte sich um und sah, wie die Frau aus dem Gemüseladen ihn zu sich winkte. "Son Goku, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?" Er zuckte mit den Schulter. "Ganz gut. Und dir?" Sie lächelte. "Ach, das Alter eben ... Aber ich wollte dich was fragen. Du hast uns letztens so nett geholfen, als der Baum drohte auf unser Haus zu fallen. Könntest du uns vielleicht nochmal helfen?"
 

Vegeta hasste sich. Hasste sich so sehr wie noch nie zuvor. Kakarott war so herzensgut, und was tat er? Er verletzte ihn - permanent. Das hatte er nicht verdient und Vegeta bereute seine Worte nun zutiefst. "Oh Kakarott", murmelte er und rieb sich über die Augen. "Es tut mir Leid."
 

Son Goku nickte. "Gerne, worum gehts denn?" "Nun, wir brauchen Kaminholz für den nächsten Winter. Aber mein Mann ist mittlerweile zu alt um das Holz zu schlagen und jüngere Leute gibt es in dieser Stadt ja auch nicht so viel. Wärst du vielleicht so nett und würdest das für uns tun?" "Kaminholz? Winter? Wir haben doch gerade Frühling." "Ja, aber das Holz muss erst noch austrocknen, bevor wir es verbrennen können. Deshalb ... nun ja, machst du es?" Goku nickte. "Ja, klar. Kein Thema." Die alte Frau sah erleichtert auf und lächelte. "Oh, vielen Dank. Hier nimm das mit. Die isst du doch so gerne!" Damit warf sie Goku zwei Köpfe Romanesko zu, die dieser geschickt auffing und in seinem Rucksack verstaute. "Danke. Ich komm dann später bei euch vorbei." Eigentlich aß Vegeta sie ja gerne und nicht er, aber egal. So setzte er seinen Einkaufsbummel fort.
 

Vegeta hatte sich umgezogen und verließ nun das Haus. Er warf einen Blick zum strahlend blauen Himmel und lief dann, die Hände in der Hosentasche, in den Wald. Seufzend schnaufte er und stapfte durch das Dickicht. Im Haus sitzen zu bleiben und Trübsal zu blasen hatte er einfach nicht mehr ausgehalten. Wo war der andere nur hin? Vegeta war zu sehr in Gedanken um überhaupt daran zu denken, nach Gokus Aura zu suchen.
 

Nach ein zwei Stunden in der Stadt kehrte Goku zurück, überlegte kurz, ob er Vegeta Bescheid geben sollte, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Er ging zum Kühlschrank, sortierte alles ein und stellte dann fest, dass das Essen unberührt war. Goku zuckte kurz mit den Schultern, überlegte was er machen sollte und entschied sich dafür das Holz zu besorgen. Als ging er in den Garten und flog über den Wald, bis er einen schönen Baum gefunden hatte, den es sich lohnte zu zerlegen.
 

Vegeta schnaufte auf und hielt erst inne, als er an einem kleinen Bach ankam. Hier ließ er sich ins Gras fallen. Seine Gedanken schweiften zu seinem Partner. Er hatte ihn verletzt. Wusste er doch, wie "sensibel" der andere war. Doch wie sollte er sich entschuldigen? Damit hatte er es ja noch nie wirklich gehabt. "Ach Kakarott."
 

Goku landete, hielt einen Moment inne und besah sich den Baum. In der Nähe gab es wohl einen kleinen Bach, den er hörte sein Rauschen. Einige Sekunden ließ er noch verstreichen, dann zog er seine beiden Oberteile aus, legte sie auf die Seite und begann den Baum Stück für Stück auseinander zunehmen.
 

Ein Krachen ließ ihn innehalten und Vegeta hob den Kopf. "Hm?" Erst dachte er, er hätte sich verhört, doch dann ertönte das Krachen und Bersten noch einmal und nun wurde sein Blick von einem Baumwipfel gefangen, der langsam aber sicher sich immer weiter zur Seite neigte. "Was zur...?"
 

Bevor der Baum ganz fiel, packte Goku ihn, flog damit ein Stück in die Luft, damit er nicht gleich den ganzen Wald mit abriss und ließ den Baum vorsichtig zwischen die anderen Bäume fallen. Dann fing er an ihn klein zuschlagen. Was bei der Hitze - und das musste er leider zugeben - verdammt anstrengend war. Nur gut, dachte er. Das ich meine zwei Hemden ausgezogen hab.
 

Bevor Vegeta wusste, was er tat war er schon auf den Beinen und lief zu dem "Übeltäter" als er von Weitem jedoch die Sicht auf Kakarott bekam hielt er inne und sich hinter einem Stamm versteckt. Was tut er? Sie hatten genug Feuerholz also warum... stand Kakarott nun hier mitten im Wald und zerschredderte einen Baum? Wow... Sein Blick glitt über den von Schweiß glänzenden Körper des Größeren, den NACKTEN, vor Schweiß glänzenden Körper... Sein Mund wurde ganz trocken. Kami! Er sah unglaublich geil aus!
 

Es tat gut! Es tat so verdammt gut sich körperlich zu betätigen und dabei an nichts mehr denken zu müssen. Trotz des Schweißes, der ihm mittlerweile in Strömen vom Körper ran und der Tatsache, dass er eigentlich nur vor einem Problem floh, dessen er sich gerade nicht stellen wollte, ging es ihm gut. Mit einem lauten Schnaufen spaltete er das letzte Stück Holz mit einem geübten Schlag und ließ sich dann rückwärts ins Gras fallen, stützte sich mit seinen Armen hinter seinem Rücken ab und streckte die Beine aus. Er war ganz schön fertig.
 

Die ganze Zeit über hatte der Ältere wie angewurzelt hinter dem Baum gestanden und seinem Partner bei der schweißtreibenden Arbeit zugesehen. Doch nun, da er fertig schien, kam er sich albern vor. Was tat er da? Vegeta drehte sich um und lief ein Stück zurück in den Wald ehe er dann abhob und zu ihrer Hütte zurückkehren konnte, ohne beim Fliegen gesehen zu werden.
 

Son Goku drehte den Kopf und beobachtete den Waldrand. Hatte er da eben nicht etwas gehört, oder viel mehr gespürt? Eine Zeit lang ließ er seine Augen das dichte Holz absuchen, aber als er nichts weiter fand zuckte er bloß mit den Schultern und erhob sich dann. Mit einem Schnauben zog er sich seine Sachen wieder an und machte sich mit dem Holz auf den Weg zu ihrem Haus. Jetzt hatte er erst mal Hunger!
 

Er landete vor ihrer Hütte und betrat das kleine Haus. Drinnen war alles ruhig, war ja auch nicht anders zu erwarten und so ließ sich Vegeta wieder auf die Couch fallen, winkelte ein Bein an und ließ den Kopf an die Lehne sinken. Es war doch alles einfach nur zum Kotzen!, grummelte er gedanklich.
 

Als er hinter dem Haus zur Landung ansetzte musste er sich erst mal nen Platz für das ganze Holz suchen. Grummelnd erhob er sich nochmal in die Luft und flog ein paar Meter weiter, setzte dann das Holz neben ihrem Zaun ab und betrat die Wohnung. Sein Blick fiel auf Vegeta und mit einem "Auch wieder da?", betrat er die Küche.
 

Er hatte den anderen bereits kommen gespürt, bevor er das Wohnzimmer betreten hatte. Auf seine schnippische Frage hin seufzte er leise auf und nickte dann schließlich. "Aye.", murmelte er. Seine Gedanken versuchten ein paar logisch klingende Sätze hervorzubringen, die er dem Jüngeren mitteilen konnte ohne ihn noch weiter zu verletzen und sich für sein Benehmen zu entschuldigen.
 

Goku bekam die Antwort nur mit einem halben Ohr mit. Er ging an den Herd und machte sich das Mittagessen warm, holte sich einen Teller und häufte ihn voll. Dann setzte er sich an den Küchentisch und versuchte nicht daran zu denken, was am morgen fast auf eben jenem passiert wäre ... und als er eben doch dran dachte, spürte er, das er begann rot zu werden. Fluchend erhob er sich, zog wieder seine beiden Oberteile aus, weil mit der Farbe auch die Hitze gekommen war und setzte sich wieder zurück. Vegeta konnte ihn einfach wahnsinnig machen!
 

Ach verflucht! Er musste sich zusammenreißen. Anders würde es wohl nicht gehen. Seufzend erhob Vegeta sich und lief zur Küche, blieb jedoch im Türrahmen stehen. Schweigend beobachtete er den Jüngeren eine Weile, bis er die Stille, die nur ab und an von Gokus Esslauten durchbrochen wurde, durchbrach. "Es.. tut mir Leid, Kakarott."
 

Irgendwie schaffte es der Jüngere sich nicht zu verschlucken und wendete seinen Kopf zu Vegeta, musterte ihn einen Augenblick und überlegte scharf, wie er jetzt reagieren sollte. Immerhin hatte sich der Kleinere noch nie bei im entschuldigt; wenigstens nicht auf diese offensichtliche Weise. Doch das änderte nichts daran, dass Vegeta ihn wirklich verletzt hatte mit seinen Worten. Kommentarlos wendete er sich wieder seinem Essen zu.
 

Vegeta seufzte. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Mit Entschuldigungen hatte er es ja noch nie so wirklich gehabt, doch dass Kakarott nun nicht einmal darauf reagierte kratzte gewaltig an seinem Stolz. "Vielleicht... wäre es besser wenn ich erst einmal gehe..", murmelte er. Anscheinend hatte Kakarott ja kein Interesse daran, ihn in seiner Nähe zu wissen und aufdrängen oder gar darum betteln würde er ganz sicher nicht! Der Prinz drehte sich um und verließ das Haus. Würde er morgen eben noch einmal wiederkommen... wenn der andere sich bis dahin beruhigt hatte.
 

Goku schluckte abermals, als er sah, wie Vegeta ging. Kurz schloss er die Augen, dann stand er auf und lief dem Kleinere hinterher. Er erwischte ihn gerade noch, als dieser das Haus verließ. "Vegeta!", rief er. "Warte bitte!"

Versöhnung braucht keine Worte

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Man mische Feuer mit Wasser ... und das Ergebnis ist?

Es war noch viel zu früh, um aufzuwachen, dass spürte Son Goku einfach. Aber trotzdem öffnete er verschlafen seine Augen und blinzelte in etwas schwarzes, was sich bei einem zweiten Blick, als Vegetas Haare entpuppte. Mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht veränderte Goku die Lage seines Kopfes und sah zu dem Kleineren hinunter, dessen Gesicht sich zwischen Kakarotts Arme an dessen Brust vergraben hatte. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief ... so zaghaft, so zerbrechlich. Alles schwere schien in diesen wenigen Stunden der Ruhe von ihm abzufallen und Goku genoss es jedes Mal ihn so zu betrachten.
 

Vegeta murmelte etwas Unverständliches und rollte sich ein Stück weiter zusammen. Sein Schweif lag entspannt und schlaff über seinem Oberschenkel und sein Gesicht war halb im Kissen verschwunden. Seine Atmung ging ruhig und tief. Es war eine Seltenheit bei ihm, dass er lange und vor allem tief schlafen konnte.
 

Lange betrachtete der Größere Vegeta, versuchte sich jedes noch so kleine Detail dieses wunderschönen Anblicks einzuprägen, es sich in sein Herz zu legen, damit er niemals vergaß, wie hübsch sein Märchenprinz war. Mit sanften Fingern strich er ihm durch dichtes Haar und streichelte seine Wange. Dann gab er ihm einen sachten Kuss auf die Stirn und schob sich langsam von ihm weg. Es wurde Zeit das Frühstück zu machen; und wenn Vegeta lange genug schlief, dann würde er es ihm sogar ans Bett bringen. Mit einem Lächeln huschte er aus dem Zimmer.
 

Als die Wärmequelle neben ihm so plötzlich verschwand knurrte der Prinz leise auf und kauerte sich noch tiefer unter die Decke, den Schweif nun fest um seinen Unterleib geschlungen und... schlief weiter. Seufzend drehte er sich um. Er träumte nicht, nein, das tat er selten, und wenn er träumte, waren es schlimme Träume, die ihn seine Vergangenheit nie vergessen ließen. Deshalb war er über die Seltenheit eher dankbar als verbittert.
 

Goku unterdessen hüpfte in der Küche herum, briet Eier und Speck, belegte Brote und kochte Tee. Dann stellte er noch frischen Orangensaft und Milch auf das Tablett, versuchte alles einigermaßen sicher zu platzieren und balancierte mit dem ganzen Kram wieder die Treppe hoch. Wenn sie sich wieder ein Haus kaufen würden, dann würde er dafür Sorgen, dass das Schlafzimmer auf der selben Etage war wie die Küche. Leise öffnete er die Tür, bemerkte zufrieden, dass Vegeta noch schlief und stellte das Tablett auf den Nachttisch. Dann zog er sich einen Stuhl heran, fuhr fort Vegeta zu beobachten und wartete.
 

Etwas begann langsam seinen dichten Schleier des Schlafes zu durchbrechen. Etwas gut riechendes... und dazu noch sanfte Berührungen brachten Vegeta dazu langsam und verschlafen blinzelnd die Augen zu öffnen. Seufzend reckte der Prinz sich und versuchte das grelle Sonnenlicht aus seinen Augen zu vertreiben. Ein Gesicht tauchte vor seiner Nase auf und als er es als das seines Partners identifizieren konnte, lächelte er. "Ka-chan..."
 

Son Goku lächelte bei dieser Liebkosung seines Namens. "Nutz es nicht ab, sonst ist es nichts besonderes mehr.", lächelte er und drückte ihm einen Gutenmorgenkuss auf die Nasenspitze. "Ich hab Frühstück gemacht ... willst du?" Damit zeigte er auf das Tablett.
 

Sofort knurrte Vegetas Magen. Sein Gehirn schien jedoch noch nicht richtig wach und so nickte er nur leicht. Ein Gähnen stieg aus seinem Mund und er rieb sich über die Augen als er sich aufsetzte. "Hmm.. wie.. wie spät ist es?", fragte er schlaftrunken.
 

Gott, was war das süß! Wie ein kleines Fuchsjunges, dass gerade zum ersten Mal aus seinem Bau in die Sonne blinzelte. Mit einem verträumten Lächeln im Gesicht sah er weiter Vegeta an und registrierte erst, das dieser ihm eine Frage gestellt hatte, als er sie wiederholte. "Mhm? Mittag glaub ich."
 

Sofort zogen sich Vegetas Augenbrauen zusammen. "Wa..was? Schon Mittag?", so lange hatte er in der Tat noch nie geschlafen. "Unglaublich..", nuschelte er und setzte sich nun richtig auf. Der erste Blick aufs Frühstück ließ ihn jedoch sofort alles vergessen. "Hmm.. Das.. riecht köstlich und sieht auch lecker aus."
 

Son Goku grinste, stellte dem Kleineren das Tablett auf die Beine und setzte sich auf die Bettkante. "Na dann, guten Appetit. Nach der Nacht hab ich mir gedacht, das du Hunger hast."
 

Vegeta lächelte und nickte, den Blick nicht vom Essen nehmend. "Hmm ja.. ", doch bevor er zum ersten belegten Brötchen greifen konnte hielt er inne und sah fragend auf. "Und was ist mit dir? Hast du schon gegessen?"
 

Wieder wurde der Jüngere von einer Frage aus der Betrachtung des Älteren gerissen. "Was? Ich? ... Äh nein, ich wollt erst mal dir was bringen. Ich kann später noch essen. Es sind noch Reste von gestern Abend übrig."
 

Sofort schob der andere das Tablett von sich. "Nein... Ich eß dir doch jetzt nichts vor." Das konnte er doch nicht machen. Immerhin wusste er wie viel Hunger ein Saiyajin und besonders dieser Saiyajin hatte.
 

Goku grinste. "Das sind ja ganz neue Töne!" Er schob das Tablett zurück. "Iß! Oder ich werd sauer ... immerhin hab ich mir verdammt viel Mühe gegeben. Und wenn du dich zierst vor mir zu essen. Dann geh ich eben duschen. Oder noch besser, ich füttere dich." Er nahm eine der Apfelscheiben, die er geschnitten hatte und hielt sie Vegeta vor die Lippen. „Komm, sag ah.“ Der Blick, welcher ihn darauf traf hätte Feuer gefrieren lassen. „Iiich glaube … die Dusche wäre nun wirklich eine gute Idee. Immerhin ist da noch was von dir an mir, was weg muss." Er stand mit einem verschmitzten Grinsen auf und streckte sich.
 

Vegetas eisiger Blick verlosch und wanderte ungewollt über die Brust bis hin zur Hose, welcher der Jüngere trug. Seine Gedanken schweifen zur vergangenen Nacht und mit einem mal hatte er es sehr eilig sich über das Essen her zu machen … ohne Son Goku noch einmal anzusehen. "Okay...", murmelte er.
 

Goku lächelte zufrieden. Er hatte mit seinen Worten genau das erreicht, was er wollte. Diese neckische Röte, welche sich über Vegetas Nasenwurzel legte, wenn er verlegen war und die er so gerne an ihm sah. Wie gern würde er jetzt … aber nein, sollte sein Prinz in Ruhe Frühstücken und mit einem letzten schmachtenden Blick auf den Kleineren, verließ er das Schlafzimmer und ging ins Bad, um die letzten Zeichen der Nacht abzuwaschen.
 

Er genoss den heißen Wasserstrahl, der auf seiner Haut prickelte und ihn ein wolliges Gefühl der Frische vermittelte. Mit geschlossenen Augen nahm er sich den Luxus und kam nicht umhin in der Schwärze hinter seinen Liedern wieder Vegeta zu sehen. Der Saiyajinprinz füllte einfach sein Denken aus. Egal was er tat, egal was er machte ... irgendwo in seinen Gedanke huschte immer nur Vegeta umher. Wie er schlief, wie er aß, wie er sich bewegte, wie er ihn ansah ... Gokus Stirn sackte gegen die immer noch kühlen Fließen der Duschwand. "Wenn du wüsstest wie sehr ich dich liebe.", murmelte er und Wasser tropfte dabei von seinen Lippen. Er konnte sich ein Leben ohne den anderen einfach nicht mehr vorstellen; und er wollte es auch gar nicht.
 

Vegeta hatte beschlossen nun auch etwas für den Jüngeren zu tun. Also war er mit dem Tablett in den Händen in die Küche geschlurft und hatte sich daran gemacht ebenfalls Frühstück oder eher genommen Mittagessen zu machen. Er briet einige Spiegeleier und Würstchen in der Pfanne und schob ein paar Brötchen in den Ofen. Er fühlte sich trotz des langen und erholsamen Schlafes wie gerädert und ungewohnt unruhig. Seine innere Ruhe war sonst immer das auf was er sich am meisten verlassen konnte. Was aber war heute anders?
 

Ewig hätte der Größere so stehen bleiben können, nur mit dem Gedanken an Vegeta in seinem Kopf. Doch irgendwann wurde auch ihm das Wasser zu warm und so stieg er aus der Dusche, rubbelte sich die Haare trocken und hängte sich das Handtuch um die Schultern. Dann ging er zurück ins Schlafzimmer, stelle mit Überraschung fest, dass Vegeta das Tablett mitgenommen hatte und suchte sich Shorts und ein leichtes T-Shirt heraus. Als nächstes folgte er mit gerunzelter Stirn seiner Nase Richtung Küche.
 

Auf dem Tisch stapelten sich bereits die ersten Teller mit Spiegel- und Rührei. Gerade als Son Goku in die Küche kam, holte der Prinz das Blech mit den fertigen Brötchen heraus und schaute auf. "Ich hoffe du hast nun auch Hunger.", lächelte er und stellte das Tablett ab. Kurz nickte er dem Jüngeren zu und bedeutete ihm so sich zu setzen.
 

Goku klappte die Kinnlade herunter … er hatte ja schon mit einigen neuen Facetten Vegetas zu kämpfen gehabt, seit sie zusammen lebten … aber das der andere so fürsorglich für ihn das Frühstück zubereitet hatte … das hatte es noch nie gegeben. Es war ja schon schwer genug Vegeta mal zum Kochen zu überreden. Um so mehr freute er sich über diese Geste des Älteren. Mit einem fröhlichen Nicken und einem großen Grummeln im Bauch setzte er sich an den Tisch.
 

Vegeta gab ihm das benötigte Besteck und servierte ihm dann eine ordentliche Portion und die ersten paar Brötchen. Nachdem er ihm dann noch ein Glas Saft vor die Nase gestellt hatte, setzte er sich ihm gegenüber und schaute ihn an. "Na dann hau rein."
 

Für einen unsagbar kurzen Moment war Goku echt sprachlos und fast schon mit der Situation überfordert. Doch dann kehrte das Lächeln zurück und er grinste Vegeta spitzbübisch an, bevor er nach dem ersten Brötchen griff. "Weißt du, was ich so toll an dir finde? Du überraschst mich einfach immer wieder!" Dann biss er kräftig zu.
 

Vegeta lächelte und zuckte scheinbar arglos die Achseln. "Ich weiß auch nicht woher das kommt, aber du löst in mir immer den Wunsch aus Dinge zu tun, die ich noch für keinen zuvor getan habe." Und bei Gott das war wahr. Son Goku löste in ihm den Wunsch aus, ihn von vorne bis hinten zu verwöhnen. Ein Gedanke, der ihm vor ihrer Beziehung total absurd vorgekommen war.
 

In Son Gokus Augen hielt ein tiefes Lächeln einzug. "Dann bin ich also was ganz besonderes für dich?" Er grinste und seine Augen schienen fast überzuquellen vor Zuneigung zu dem anderen. "Danke."
 

Vegeta stützte seinen Kopf auf seine Hände. "Du bist etwas ganz besonderes für mich...", murmelte er und erhob sich dann um sich ein Glas Wasser zu holen.
 

Goku sah ihm hinterher und der Bissen, den er gerade herunterschluckte, wog plötzlich schwer. Er wusste, dass er etwas besonders für Vegeta war ... aber dennoch. Da gab es so viel, was ihm der Ältere nicht erzählte und nach was er nicht fragen wollte. Immer wieder gab es Momente in denen der Blick Vegetas in weiter Ferne weilte oder in denen er aus Gedanken hoch schreckte und sich orientieren musste.
 

Verdammt! Das er ausgerechnet in so einem friedlichen und schönen Moment an so etwas Dummes denken musste und sich damit die Faszination des Augenblicks verdarb, ärgerte Goku maßlos. Aber dennoch … wenn er jetzt Vegeta im Sonnenlicht der Küche beobachtetet kamen die Fragen ganz von alleine. Woher stammten die vielen Narben, die auf Vegetas Haut prangten und die unmöglich allein von Kämpfen kommen konnten; nicht diese hauchdünnen, fast waagrecht verlaufenden, silbernen Linien auf seinem Rücken.
 

Als es plötzlich still in der Küche wurde drehte sich Vegeta, an seinem Glas nippend, zum Jüngeren um. Der seltsame Blick, den er auf den Zügen Son Gokus sehen konnte gefiel ihm nicht. "Was ist?", fragend zog er eine Augenbraue hoch.
 

Son Goku wurde von der Frage regelrecht aus der Betrachtung Vegetas gerissen und musste einen Moment blinzeln, um die Frage einzuordnen. "Ähm ..." Er merkte, wie er verlegen wurde. "Nun ja, ich hab mich gefragt wie ... ach, ist nicht so wichtig. Vergiss es." Damit wand er sich wieder seinem Frühstück zu.
 

Die Augenbrauen zogen sich über seinen Augen enger zusammen. Was war denn nun mit Kakarott los? Dieses Gestottere sah ihm gar nicht ähnlich. "Willst du es mir nicht sagen?", fragte der Ältere und sein Schweif schwang unruhig neben ihm hin und her. Seine Sinne verrieten ihm, das Kakarott etwas beschäftigte, etwas was ihm wirklich auf der Seele lag, denn sonst hielt der Jüngere mit seinen Gedanken nicht so hinter dem Berg.
 

Son Goku wollte es schon gerne wissen, aber wie würde Vegeta auf die Frage reagieren? Unsicher sah er auf und blickte den anderen an. Auch auf dessen Brust prangten Spuren von Vergangenem in der Haut ... nun gut. Goku atmete nochmals tief ein, dann sah er dem Kleineren in die Augen. "Also, ich ... ich ... ich hab mich grad gefragt, woher du ... na ja, die ... die ganzen Narben hast." Okay, jetzt war es endlich raus und er würde ja sehen, wie Vegeta reagierte.
 

Im ersten Moment schien die Frage nichts Besonderes, doch als Vegeta ihre Bedeutung klar wurde seufzte er. "Bist du dir sicher, dass du das wissen möchtest?", fragte er und setzte sich wieder an den Tisch. Die Narben, die seinen ganzen Körper, nicht nur seine Brust und seinen Rücken, nein, sondern auch seine Schenkel zierten, waren die Sache aus seiner Vergangenheit, die ihn am Meisten beschämten.
 

Nein, Goku war sich nicht sicher ... oder ja vielleicht doch. Er wollte so viel wie möglich von Vegeta wissen, am liebsten alles, da der Ältere auch so ziemlich alles aus seinem Leben wusste. Oh Wunder! Goku konnte nun mal nicht die Klappe halten, ganz im Gegensatz zu seinem Liebsten. Er nickte und sah den Kleineren weiterhin an. "Ja, ich möchte alles von dir wissen Vegeta ... alles ... aber, wenn du nicht willst, dann musst du nicht ... Ich kann warten bis ..." Er zuckte mit den Achseln. "Bis du es mir eben sagen willst."
 

Vegeta seufzte auf und rieb sich über die Augen. Konnte oder wollte er das dem Jüngeren zumuten? Was... würde er dann von ihm halten? Würde er ihn von sich stoßen aus Ekel und Abscheu? "Ich..", begann der Prinz und brach dann jedoch wieder ab, sah unsicher auf die Tischplatte. "Die Narben stammen von der Zeit.. unter Freezers Kommando."
 

Goku schluckte den letzten Bissen hinunter und verschob das Essen dann auf später. Irgendwie erschien es ihm nicht richtig nun zu essen, obwohl er großen Hunger hatte und als der Name Freezer fiel, zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Er hatte diese Mistechse noch nie leiden können ... aber wenn sie für Vegetas Narben verantwortlich war, dann ...? Er nickte dem Älteren zu weiter zusprechen.
 

Eigentlich hatte der Ältere nicht vorgehabt weiterzusprechen, doch als Kakarott ihn nun so ansah, so erwartungsvoll, konnte er nicht zurückhalten, obwohl er selbst sich mit dieser Zeit nur sehr ungern auseinander setzte. "Damals waren die Zeiten anders, Kakarott.", murmelte er und vermied es dabei, Augenkontakt zu ihm zu haben. "Freezer hatte hohe Ansprüche an seine Soldaten, und... wenn einer nicht gehorchte wurde ihm gezeigt, was der Meister davon hielt.", seine Tonlage veränderte sich als er sprach. "Ich führte einen eigenen Trupp, und bei Fehlern wurden die dem Kommandanten, also in dem Falle mir, angehaftet."
 

Goku nickte verstehend und es tat ihm um Vegeta leid, dass er ihn so ungewollt in die Ecke gedrängt hatte. Aber vielleicht würden er ihn endlich besser verstehen, besser auf ihn eingehen können, wenn er wusste, was sich in Vegetas Vergangenheit abgespielt hatte; und offenbar war das noch nicht alles, was der Ältere zu erzählen hatte.
 

Unsicherheit spiegelte sich in seinem Blick wieder, als er nun doch endlich zu seinem Partner aufsah. Er zog die Schultern hoch. "Du... willst wirklich noch mehr wissen, hm?"; fragte er eher in einem traurigen und betrübten Tonfall, da er die Unabdingbarkeit dieses Gespräches realisierte.
 

Goku atmete tief ein. "Ich würde es ... wirklich gerne wissen Vegeta. Ich will einfach ... alles von dir wissen, alles verstehen, alles begreifen. Du bedeutest mir so viel und ... na ja ... ich ... weißt du ... Ach, hör zu, wenn du nicht darüber reden willst, dann will ich dich nicht drängen. Sag es mir, wenn du dazu bereit bist. In Ordnung?" Er sah Vegeta tief in die Augen und alles was aus seinem Blick sprach war Liebe und Zuneigung für den Älteren.
 

Diese Worte machten ihn überglücklich. Statt zu Antworten gab ihm der Ältere einen Kuss in die Halsbeuge. Er würde reden. Ja. Irgendwann, doch... jetzt war er einfach noch nicht bereit dazu. Nein. Noch nicht. "Danke ich.. weiß dein Verständnis zu schätzen."
 

Goku nickte. Zwar war er etwas enttäuscht, da er gehofft hatte, der Ältere würde ihm endlich genug vertrauen, damit er ihm mehr erzählen konnte, aber dem war offenbar noch nicht so. "Okay."; meinte er nur und wand sich wieder seinem Frühstück zu.
 

Vegeta wusste, dass der Jüngere enttäuscht war. Und verdenken konnte er es ihm nicht. Dennoch konnte er einfach nicht anders und er musste wirklich erst einmal über seinen eigenen Schatten springen, bevor er sich zu diesem Schritt bereit erklären konnte. Seufzend nahm nun auch Vegeta wieder einen Schluck seines Wassers.
 

Goku aß sein Frühstück zu Ende, welches ausgesprochen gut schmeckte und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. "Welchen Tag haben wir eigentlich heute? Wegen dem Treffen mit den anderen." Irgendwie musste er diese Stimmung in eine andere Richtung lenken. "Meinst du wir sollen wirklich hin gehen?"
 

"Montag", antwortete der Prinz und drehte sich dem Jüngeren zu, indem er sich an die Anrichte lehnte und die Beine an den Knöcheln überkreuzte. "Du möchtest gerne hin, Koi. Also gehen wir auch hin", antwortete er kurz und knapp.
 

"Ja, ich will gerne hin, aber ich frage mich, ob das so eine gute Idee ist. Ich hab ein dummes Gefühl dabei ... Und du weißt ja, wie gut einige von ihnen auf uns zu sprechen sind ... besonders Bulma. Es schien mir nicht so, als wollte sie es bei diesem einen Streit bewenden lassen." Er zuckte mit den Schultern. "Deshalb hat mich ihre Einladung auch so überrascht."
 

Vegeta seufzte schwermütig. Da hatte der Jüngere nicht so ganz Unrecht. "Aber du möchtest doch deine Söhne wiedersehen oder? Ich würde meine Kinder jedenfalls gern einmal wieder in die Arme schließen können.", meinte er und setzte sich dann zu seinem Partner an den Tisch. "Schon irgendwie seltsam. Von meiner Exfrau will ich eigentlich gar nichts mehr wissen, aber meine Kinder vermisse ich.“ Er seufzte. „Bescheuert. Ich wusste das es mir nur ärger einbringt, wenn ich mich auf Gefühle ein lasse. Aber ich überlasse dir die Entscheidung ob wir hin gehen oder nicht."
 

Son Goku starrte Vegeta fassungslos an. „Nimm das nicht schon wieder so wörtlich Kakarott. Oder glaubst du, ich hätte mich hierfür“, er machte eine ausladende Bewegung mit welcher er das Haus und wohl auch Son Goku meinte, mit einbezog. „Entschieden, wenn ich es nicht gewollt hätte?“
 

Der Jüngere sah zu ihm und versuchte in seinem Gesicht zu lesen, was bei Vegeta schwerer war, als bei allen anderen die Goku kannte. Wenn Vegeta es wollte, dann konnte er noch nicht einmal in dessen Aura erkennen was der Ältere fühlte. Dann war Vegeta, ein Stein, bei dem man abprallte wie Wasser. Zum Glück hatte er es geschafft diese schützende Fassade Stück für Stück abzutragen und dahinter zu sehen. Nur manchmal, in ganz seltenen Situation fuhr der Kleinere diese Abwehrhaltung noch nach oben. Aber auch damit hatte umzugehen gelernt.
 

„Kriege ich auf meine Frage noch eine Antwort?“ Goku sah zu seinem Geliebten. „Nein.“ „Nein, was?“ „Nein, wenn du es nicht gewollt hättest, dann wären wir jetzt nicht hier.“ Vegeta schnaubte und Goku seufzte. "Hör zu, wir entscheiden zusammen oder gar nicht Vegeta. Klar will ich meine Söhne wiedersehen, aber das kann ich auch indem ich sie besuche. Dafür muss ich nicht zu diesem Grillfest."
 

"Wenn du nicht zu dem Grillfest willst Kakarott, okay. Kann ich mit leben. Aber ich denke nicht, dass Bulma vor "Publikum" einen Aufstand machen würde." Nein, dafür kannte er sie zu gut. Und auch, wenn sie es genoss im Mittelpunkt zu stehen, DAS würde sie ihnen beiden nicht antun … wobei … . „Zumindest würde sie es nicht vor Publikum tun, welches ihren eigenen Ruf und den ihrer Firma ankratzen würde.“
 

Son Goku schnaufte und er wusste jetzt schon, was passieren würde, wenn er dieses Gespräch vertiefte. Nämlich ein handfester Streit und wenn er handfest meinte, dann war das auch so. Immer wenn das Thema auf Bulma zu sprechen kam reagierte der Ältere gereizt. "Also schön.", Goku seufzte. "Lass uns hin gehen. Freitag ja?"
 

"Wenn du das willst, ja.", meinte Vegeta nur. Dann erhob er sich und begann geschäftig das benutzte Geschirr und die restlichen Zutaten wegzuräumen.
 

Der Größere sah ihm dabei ruhig zu und genoss es einfach mal von dem Prinzen bedient zu werden. Ess geschah selten genug und er wollte keinen Moment davon verpassen. Wie angeklebt hangen seine Augen auf Vegeta und am liebsten hätte er sie gar nicht wieder abgewandt. "Was wollen wir mit dem heutigen Tag denn anfangen?"
 

Das war eine gute Frage. Eine Frage auf die der Ältere noch keine Antwort hatte.

"Wie wäre es, mal wieder zu trainieren?"
 

"Trainieren? Mhm ... warum eigentlich nicht? Das letzte Mal ist wirklich schon lange her. Ach ja, da fällt mir was ein ... wir müssen schauen, das wir die Woche wieder einen Job kriegen. Das Geld ist fast alle." Goku erhob sich. "Wo wollen wir diesmal hin? Das letzte mal war in den Bergen ... Wüste?" Er sah Vegeta fragend an.
 

Scheinbar arglos zuckte Vegeta die Schultern. "Von mir aus. Kein Problem." Er stieß sich von der Anrichte ab und reckte sich, ließ seine Knöchel knacken. "Dann mal frisch ans Werk!"
 

"Mooohment!" Goku stoppte Vegetas Vorfreude kurz. "Ich hab gesagt, wir müssen uns die Woche mal wieder nach nem Job umschauen. Wenn ich mich recht erinnere, dann bist du diesmal dran! Also, schon ne Idee, was du machen willst?"
 

Genervt verdrehte Vegeta die Augen. Erst fragte er ihn was sie machen wollten, dann schlug er was vor, Goku war einverstanden, Vegeta freute sich darauf, endlich mal wieder nach herzenslust seiner Kraft freihen Lauf zu lassen und jetzt bremste er ihn wieder mit so was unwichtigem wie dieser beschissenen Arbeit ein?! "Das hat doch jetzt noch Zeit!", grummelte Vegeta. "Erst wollen wir trainieren." Mit diesen Worten schob er sich geschickt am Jüngeren vorbei und steuerte die Haustür an.
 

Goku legte die Arme von hinten um die Schultern und den Oberkörper des Kleineren. "Nichts da! Dein 'das kann warten' kenne ich. Du wartest immer so lange, bis es fast zu spät ist und meistens bin ich dann wieder derjenige, der arbeiten geht. Das klären wir erst, bevor ich dich in den Boden ramme." Er grinste und legte sein Kinn auf Vegetas Schulter. "Also?"
 

Ein drohendes Knurren entrang sich Vegetas Kehle und sein Blick verdüsterte sich. Der Schweif des Prinzen peitschte angespannt durch die Luft. "Bevor du mich in den Boden rammst?!", bellte er. "Du spuckst ja ganz schön große Töne. Ich sage jetzt aber, wir gehen trainieren und besprechen das mit dem Job danach, Kakarott." Seine anfänglich noch so gute Laune begann gerade rapide abzurutschen.
 

Der Größere bemerkt die Vorzeichen. Aber er hatte keine Lust, das Vegeta sich wieder um die Arbeit drückte. Zugegeben, es war vielleicht nicht die beste Strategie das so anzugehen, aber wenn er es nicht tat, dann wartetet Vegeta wieder viel zu lange und am Ende war er es, der sich wieder eine Stelle suchte und nicht sein kleiner, verwöhnter Prinz. "Das werde wir nicht tun Geta. Erst will ich eine Antwort!" Und so hielt er ihn weiter fest.
 

Vegetas Muskeln spannten sich an. "Vorsicht, Kakarott! Du bewegst dich auf dünnem Eis!" Nun lehnte er sich gegen den Griff Son Gokus auf. Doch je fester er sich gegen die starken Arme auflehnte desto fester wurden sie. "KAKAROTT! Lass … mich … los!"
 

"Nein.", war die einfache und ruhige Antwort des Größeren. Um Vegeta zu zeigen, das er es nicht böse meinte, das es ihm aber durchaus ernst war, ließ er seinen Schweif den des Kleineren finden und umringelte ihn. "Antworte Vegeta ... komm schon. Es ist doch nur eine einfache Sache des zusammenlebens. Einmal gehst du Geld verdienen, einmal ich. Also steh endlich zu dieser Abmachung, eher lass ich dich nicht gehen und du weißt selbst ganz genau, dass ich das kann." Er hauchte ihm einen liebevollen Kuss gegen den Hals. "Ich bin stärker als du." Die letzten Worte waren für den Prinzen, als hätte man Wasser auf brennendes Öl gegossen.
 

Ein Aufschrei verließ seinen Hals und mit voller Wucht rammte Vegeta den Jüngeren mit dem Rücken an die hinter ihnen liegende Wand. "Lass mich los, hab ich gesagt!", brüllte er und die Ader auf seiner Stirn pochte vor Wut. Wie konnte Kakarott es auch nur wagen, so mit ihm umzugehen?! Ihre Frotzeleien und Neckereien in allen Ehren, immerhin waren Saiyajins in diesem Punkt gerne verspielt und reizten sich, aber das ging zu weit!
 

Mit solch einer heftigen Reaktion hatte Goku nicht gerechnet und als sein Rücken schmerzhaft mit der Wand kollidierte, ließ er den Kleineren los, hackte aber sein Bein gleichzeitig um das von Vegeta und brachte ihn so zu Fall. Dann war er über ihm und drückte ihn mit der Brust gen Boden. "Wenn wir uns gleich hier schlagen, dann ist das Haus kaputt und dann musst du noch wesentlich länger arbeiten gehen, bis wir wieder genügend Geld haben. Also, komm schon, nimm mir das von eben nicht übel, ja?"
 

Zorn funkelte immer noch in Vegetas Augen und die Position in der er sich befand, machte das nicht unbedingt besser. "Zur Hölle Baka! Bist du taub?!", knurrte er. "Lass mich los!" Warum war dieser Idiot so stur? Sah er nicht, was er da anrichtete? Merkte er nicht, wohin er Vegeta manchmal trieb? "Das Haus ist mir scheiß egal! Gehen wir nach draußen und ich zeige dir wer von uns beiden der Stärkere ist!"
 

Die enorme Wut, die ihm aus dem Blick Vegetas entgegen schlug und die Verzweiflung mit der er gegen Goku ankämpfte, irritierten ihn nun zusehends. Fast schon, als hätte er sich verbrannt, ließ er den Kleinren los, und erhob sich, sah noch einen Moment mit ernstem und unsicherem Blick auf Vegeta herunter und machte dann wortlos einen Schritt zurück. Er hatte ihm doch nur klar machen wollen, das es nicht nur an ihm war sich um ihren Lebensunterhalt zu kümmern und auch, das er bei aller Liebe nicht damit einverstanden war, ständig für Vegeta in die Presche zu springen. Mehr war es doch nicht … er hatte doch nur seinen Standpunkt klar gemacht, woher also kam plötzliche diese Wut die Vegeta ausstrahlte?
 

Kaum, dass der Größere von ihm herunter war sprang der Prinz auf. "Was sollte der Scheiß?!" Nun griff der Prinz seinerseits den Jüngeren am Kragen und zerrte ihn mit nach draußen. Immerhin hatte Goku in einem Punkt Recht … das Haus war teuer gewesen. "Und wenn wir schon dabei sind, dann kannst du mir ja jetzt zeigen, WIE stark du bist!", höhnte er und ging sogleich in Angriffsposition.
 

Goku ließ sich Kommentarlos mitschleppen und als Vegeta ihn dann mehr oder weniger im Garten 'abstellte' und in Angriffsposition ging, sah er auf, immer noch als hätte ihn etwas unversehens ins Gesicht getroffen. Er blickte zu Vegeta. Sah er da wirklich gerade Hass? Wie konnte Vegeta ihm gegenüber überhaupt so etwas empfinden? Seine Hand wanderte zu seiner Brust; etwas darin tat fürchterlich weh. Doch galt Vegetas Hass gerade wirklich ihm?
 

Eine Weile standen sie so da und beobachteten sich. Doch diese Untätigkeit hielt Vegeta nicht lange aus. "Na los, was ist jetzt? Hat dich der Mut verlassen?", er schnaufte verächtlich auf. "Mich zur Weißglut treiben, aber es nicht ausbaden wollen. Das habe ich gern!"
 

Bei diesen Worten sah Goku auf, traurig, so als wäre er sich plötzlich einer wichtigen Sache nicht mehr so sicher. "Vegeta", fragte er leise. "Woher kommt dieser Hass auf dich selbst, denn du ständig auf alles und jeden projizierst?“
 

Ein Volltreffer von Kakarotts Faust, hätte keine heftigere Reaktion in Vegeta hervor rufen können. Der Ältere verlor alle Farbe und ließ seine Kampfhaltung sinken. "W... was?", stieß er aus und der Schleier der Wut schien von ihm abzufallen. "Was soll der Mist, Kakarott!"
 

Goku schluckte und sah zu Boden, seine Hand immer noch auf seiner Brust ruhen lassend. "Du ... du hast mich eben angesehen Vegeta ... als ... als ... als wolltest du mich töten. Wie damals bei unserem ersten Treffen." Nun sah er auf. "Ich verstehe nicht, wie du mich so ansehen kannst und gleichzeitig sagen kannst, das du mich liebst. Irgendetwas beschäftigt dich doch." Vielleicht war es doch an der Zeit Vegeta endlich auf eine Antwort festzunageln. Es musste mit dem zu tun haben, über was sie in der Küche gesprochen hatten. Es musste einfach.
 

Verärgert schnaufte Vegeta auf. "Mach dich nicht lächerlich, Kakarott! Ich liebe dich. Das habe ich dir doch gesagt! Und jetzt will ich kämpfen, verdammt! Du hast mich so weit gebracht und du weist doch am besten was passiert, wenn man mich einmal so weit getrieben hat!" Vegeta wollte es nicht, nein … er durfte sich jetzt nicht anmerken lassen, wie punktgenau Kakarotts Worte getroffen hatten.
 

"Natürlich weiß ich das!", raunzte der Jüngere zurück. Seine Hand sank nun doch herab und seine Augen bohrten sich in die von Vegeta. "Aber ich erkenne Hass, wenn ich ihn sehe und genau das ist es, was ich nicht begreife. Ich verstehe, dass du mich böse anstarren kannst, wenn ich dich reize oder dich ärgere, aber ich verstehe nicht, wie du dich oder mich hassen kannst, wenn du mich doch liebst."
 

Vegeta wollte nicht quatschen er wollte kämpfen, verdammt nochmal! Er wollte sich nicht von Kakarotts Worten gefangen nehmen lassen, nicht schon wieder. Denn das konnte der Jüngere verdammt gut. "Ich hasse dich nicht! Ich liebe dich und jetzt kämpfe verdammt nochmal!"
 

"Nein!" Goku schrie. "Ich will erst eine Antwort von dir! Es geht nicht immer nach deinem Kopf! Wenn du deinen Blick eben gesehen hättest, dann wüsstest du was ich meine! Also, was ist? Was hast du eben für mich empfunden, als ich dich festgehalten hab! Sag mir das!"
 

Vegeta richtete sich auf und schaute dem Jüngeren in die Augen. "Verdammt was willst du von mir hören, Kakarott?", fragte er und versuchte seine Stimme betont leise zu halten. "Ich-liebe-dich. Soll ich es dir noch aufschreiben?"
 

"Ich will verdammt noch mal wissen, was du gerade eben gefühlt hast, als ich dich zu Boden drückte! Das will ich wissen!" Jetzt war es an Son Goku wütend zu werden. Und wenn er nur so an Vegeta heran kam und ihm über diese Schwelle helfen konnte, dann musste es eben so sein. "Ist das so schwer für dich? kannst du dich noch nicht mal an die Gefühle von vor zwei Minuten erinnern?"
 

Schluss! Aus! Es reichte ihm! Als er nun wieder zu sprechen anfing brüllte er. Mit alle seiner Wut, mit all seinem Frust darüber, das er nicht in der Lage war, gewisse Dinge zu ignorieren oder einfach zu vergessen, brüllte er: "Verdammt ich wollte kämpfen! Kämpfen Kakarott! Nicht mit dir Psychater spielen! Du wolltest wissen, was ich empfunden habe?! Nichts! Da war nichts außer dieser Leere! Eine Leere die ich jedes Mal empfinde wenn ich kämpfe! Und die mich vergessen lässt. Zufrieden?!"
 

Goku prallte zurück. Eine Leere, wenn Vegeta kämpfte? Wie war das möglich? Wenn er kämpfte, dann erfüllte ihn immer ein Glücksgefühl, so als wollte ihm sein Herz sagen, dass genau das es war, für das er geschaffen wurde. Wie konnte der Ältere da nur Leere empfinden? Gerade er, Vegeta, der immer so von oben herab zu ihm gesprochen hatte und ihm eingebläut hatte was es bedeutetet ein Saiyajin zu sein ... "Du hast also gar nichts gefühlt?", hakte er noch mal leise nach.
 

Vegetas Augenbrauen zogen sich gefährlich zusammen. "Nein. Für dich wiederhole ich es auch gerne nochmal. Ich-habe-nichts-gefühlt!"
 

"Aber wie ... wieso? Ich hab ihn doch gesehen ... den Hass in deinen Augen. Und warum hast du mir das nie gesagt? Wenn du nur leere dabei empfindest? Warum bist du dann so versessen aufs Kämpfen? Wenn es dir keinen Spaß macht?" Der Jüngere war regelrecht entsetzt von den Worten, die er da hörte.
 

Vegeta schnaufte verächtlich auf. "Spaß." Der Prinz sah den Jüngeren an, als hätte er den Verstand verloren. "Kämpfen macht keinen Spaß!" Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. "Ich habe mein Leben lang gekämpft. Um zu überleben! Baka! Glaubst du das macht mir Spaß? Wenn du Tag für Tag von einer inneren Unruhe getrieben wirst und nicht weißt, ob du den nächsten Tag überlebst? Nennst du DAS Spaß?!"
 

"N ... nein, natürlich nicht ... aber ich dachte du ... Du warst immer so versessen aufs Kämpfen und aufs Trainieren ... Du hast doch nie etwas anderes gemacht ... Ich dachte du ... du mochtest es." Er war nun völlig orientierungslos. Hatte er sich so in dem Älteren irren können? All diese Jahre lang?
 

Ein Schatten verdunkelte Vegetas Züge. "Nein. Spaß war nie mein Antrieb. Ich kämpfe, auch jetzt noch, da die Schatten meiner Vergangenheit mich jeder Zeit einholen können. Ich habe viele schreckliche Dinge getan, Kakarott. Und wenn ich aufhören würde zu trainieren, dann könnte ich zu schwach werden um dann, wenn es darauf ankommt, mein Leben zu verteidigen."
 

Und wieder verlagerten sich Son Gokus Gefühle innerhalb von Sekunden. Aus Entsetzen und Erschrecken wurde plötzlich Wut und er merkte, wie bei diesen Worten Tränen in seine Augen traten. Mit wenigen, schnellen Schritten war er bei Vegeta und noch ehe er wusste, was er da tat, hatte er dem Kleineren auch schon eine Ohrfeige verpasst. "Du Vollidiot!", schrie er ihn an. "Du dämlicher Vollidiot! Warum sagst du mir so was nicht? Warum behälst du immer alles für dich? Ich hab ja nichts dagegen, wenn du Geheimnisse hast, aber langsam solltest du auch mal Vertrauen lernen! Ich bin doch hier und die anderen sind auch hier ... sollte dich deine Vergangenheit einholen, dann bist du doch nicht alleine! Ich werde dich beschützen, dich verteidigen! Keiner wird dir was tun, solange ich da bin! Keiner!" Und damit schloss er ihn in den Arm und sein Kopf sackte auf die Schulter des Kleineren. "Du musst wirklich öfter mit mir reden.", flüsterte er.
 

Vegeta war vor Schock wie gelähmt. Er wusste nicht, was ihn mehr erschreckte. Die Tatsache, dass Kakarott außerhalb eines Kampfes die Hand gegen ihn erhoben hatte, oder dass der andere nun seinetwegen weinte. Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. "Was.. erwartest.. du von mir, Kakarott...?" Er hatte sein Leben lang allein gekämpft. Er kannte es nicht anders. Von Kindheitsbeinen an.
 

"Das du mir vertraust! Das du verdammt noch mal endlich lernst nach all diesen Jahren wieder Freude am Leben zu haben und deine Vergangenheit endlich vergisst! Mir ist so was von egal was du getan hast! Und mir ist auch egal, was Freezer oder sonst wer dir schlimmes angetan hat, deshalb mag ich dich nicht weniger! Und wenn ich könnte würde ich diese Echse dafür noch zehn mal in die Hölle schicken! Ich liebe dich!" Er hob den Kopf und sah ihn an. "Hörst du? Ich - LIEBE - dich! Weißt du was das bedeutet, oder muss ich dir das auch noch erklären?"
 

Vegeta wand den Kopf ab, damit der Jüngere die Tränen in ihnen nicht glitzern sah. Tränen … er und Tränen … verfluchte scheiße … irgendetwas in seinem Inneren begann sich zu verändern … und das machte ihm furchtbare Angst. "L..la..lass mich... los..", flüsterte er mit gebrochener Stimme.
 

Vorsichtig ließ ihn der Größere los und richtete sich auf. Seinen Blick auf Vegetas Gesicht gerichtet ... und natürlich entgingen ihm die Tränen nicht. Er lächelte, beugte sich nach vorne und küsste eine davon von Vegetas Wange. "Nein, dass muss ich dir nicht erklären. Du weißt es." Wieder musste er lächeln.
 

Ja verdammte scheiße. Und wie er das wusste. Ein Knoten kettete sich um sein Herz und drückte es zusammen. "I..Ich..", ihm versagte die Stimme. "Es tut mi.. mir.. leid ...Kakarrot...", flüsterte er bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und zwischen den Bäumen verschwand. Weg! Nur weg hier … bevor dieses Etwas was sich da begann in ihm zu verändern auch noch den letzten Rest seines Ichs mit nahm.
 

Total perplex starte Goku ihm hinterher. "W ... warte! Vegeta!" Dann setzte er sich endlich in Bewegung. Verdammt! Warum lief er den jetzt weg? Das war doch genau das, worüber er mit ihm gesprochen hatte. "Vegeta!", rief er abermals und streckte seine Hand nach der Schulter des Älteren aus. "Jetzt warte doch!"
 

Unfreiwillig wurde sein Lauf gestoppt, als der andere ihn an der Schulter packte. "N..Nein..", hauchte er. "Kakarott b..bitte..." Er war so durcheinander. Der Jüngere hatte Gefühle in ihm frei gesetzt, die er all die Jahre über mit Gewalt hatte verbannen wollen. Seine Knie wurden weich und gaben unter seinem Gewicht nach. "Verdammt!", brüllte er und krallte die Finger in die Grasnarbe.
 

Goku ging ebenfalls in die Knie und legte seine Hände auf Vegetas bebende Schultern. "Was bitte? Soll ich dich wieder alleine lassen? Dich wieder alleine grübeln lassen? Dich wieder gehen lassen?" Er schüttelte den Kopf. "Vergiss es. Wenn dich etwas bedrückt, dann sag mir das, ich helfe dir ... und lauf doch nicht immer vor mir weg. Das bringt doch nichts."
 

Vegeta konnte es nicht! Was erwartete der Jüngere da von ihm? Noch nie hatte sich jemand um ihn oder seine Probleme, oder gar Gefühle geschert. Also warum jetzt? Er konnte sich ihm nicht öffnen. Konnte ihm nicht sagen, dass ihn des Nachts noch heute die schrecklichen Bilder der Vergangenheit aus dem Schlaf rissen, ihm keine Ruhe ließen und er oft schweißgebadet aufwachte, sich dann aus dem Bett schlich um seinen Partner nicht zu wecken, nur um dann unter der kalten Dusche zu stehen, bis sein Körper taub war, und er nicht mehr den Schmerz spüren musste. Nein. Er konnte es nicht, er konnte es ihm nicht sagen.
 

"Du verstehst es wirklich noch nicht, was es heißt anderen zu vertrauen." Goku ließ sich auf seine Knie fallen und die Arme hängen. "Weißt du, eigentlich hab ich gedacht, dass ich dir genug Grund dafür gegeben habe, damit du mir vertrauen kannst. Aber woran liegt es?... Sind ... sind es die Alpträume? Quälen sie dich so? Ist irgendetwas geschehen … habe ich jemals etwas getan was dich daran zweifeln lässt, Vegeta?"
 

Erschrocken hob Vegeta den Kopf und starrte ungläubig auf den Saiyajin neben sich. "W..was? Du weißt davon?" Das war unmöglich! Kakarott hatte immer geschlafen wenn er das Schlafzimmer verlassen hatte.
 

Son Goku nickte traurig. "Natürlich weiß ich davon. Dein unruhiger Schlaf, deine erschrockenen Schreie, wenn du aufgeschreckt bis und dich dann aus dem Schlafzimmer geschlichen hast. Dein eiskalter Körper, wenn du wieder kammst und dich schutzbedürftig unter die Decke gekuschelt hast ... und ich dich gewärmt habe im Schlaf. Glaubst du denn mir ist das nicht aufgefallen? All die Jahre? Ich habe viel Geduld Vegeta, aber irgendwann geht es nicht mehr und ich habe keine Lust weiter mitanzusehen, wie du dir selber weh tust, weil du denkst du bis alleine!"
 

Vegetas Kopf sackte hinab auf seine Brust. Kakarott hatte es also gewusst. Er hatte alles mitbekommen. Vegeta biss sich auf die Zunge. "Ich.. will es nicht. Aber diese Bilder kommen immer wieder. 'Er'.. kommt immer wieder." Als der Prinz den Kopf hob lag Trauer und auch Erschöpfung darin zu sehen. Er war es müde zu kämpfen. Hatte sein ganzes Leben lang gekämpft und alles wonach er sich sehnte war endlich Frieden.
 

Goku lächelte und die Tränen gaben diesem Lächeln etwas unglaublich Starkes. Er hob die Arme und breitete sie leicht aus, so als wollte er jemanden Willkommen heißen. "Dann komm zu mir Vegeta. Vertrau mir doch endlich. Vertrau darauf, das ich die Kraft habe deinen Schmerz mit zutragen. Vertrau darauf, dass es dir danach besser geht, wenn du dich jemandem anvertraust. Dafür bin ich doch da ... schon die ganze Zeit da gewesen Vegeta."
 

Der Prinz konnte nicht anders, bevor er wusste was er tat warf er sich in die dargebotenen Arme des Saiyajin und barg sein Gesicht an der starken Brust Son Gokus. Seine Gefühle pulsierten in seinem Körper, kratzten an seiner Oberfläche der Selbstbeherrschung und brachten seine Festungen gewaltig ins Wanken. "Ich will nicht mehr...", schluchzte der Prinz. Dieses Verhalten war so untypisch für ihn, doch er konnte einfach nicht anders. Er wollte sich dem Jüngeren öffnen. Wollte ihm alles anvertrauen damit er die Last seiner vergangenen Taten nicht mehr alleine tragen musste.
 

Goku schloss ihn fest in seine Arme, bildete einen lebenden Schutzwall zwischen seinem Liebsten und allem, was ihm auch nur im entferntesten weh tun könnte. "Das musst du auch nicht mehr.", flüsterte er. "Du musst nicht mehr alleine sein. Nie mehr. Und du musst auch nicht weiter so tun, als seist du unverwundbar. Ich weiß um deiner Stärke Vegeta und ich bewundere dich dafür ... das hattest du mir schon immer voraus. Aber ich weiß auch um deiner Schwächen und um diese abzuschirmen bin ich da. Sei ruhig, dir passiert nichts." Und die ganze Zeit strich er mit einer Hand beruhigend durch Vegetas Haare, während sich sein Schweif vertrauensvoll um den von Vegeta geschlungen hatte. Oh ja, er würde ihn nie mehr gehen lassen, nie mehr alleine lassen - seinen geliebten Prinzen aus Glas.
 

Erleichterung flutete über Vegeta zusammen, riss ihn mit und trug ihn direkt in die starken, beschützenden Arme Son Gokus. Sein Schweif schlang sich fester um den des Jüngeren. Kraft suchend. Trost erbettelnd. Was er nun wollte war, dass Kakarott ihn nicht mehr los ließ, denn er fürchtete dann den letzten Halt zu verlieren, der ihn von all den schrecklichen Geschehnissen abschirmte.
 

Goku hielt ihn fest. Er hielt ihn einfach nur so fest er konnte in seinen Armen. "Schhhhh Vegeta. Es ist alles gut." Sein Gesicht vergrub er in den samtweiche Haaren des Kleinere, zog seinen Duft ein und genoss einfach dieses unglaubliche Gefühl der Nähe, welches ihn durchströmte. In all den Jahren, die er nun mit dem Kleineren verbracht hatte, hatte er sich ihm nie so Nahe gefühlt wie jetzt - was bei ihren gemeinsamen Nächten schon ein komischer Gedanke war. "Sei ruhig mon noir, Ich bin ja da."
 

Ja.. ja er war da. Und allein diese Tatsache tat dem Älteren unglaublich gut. Vielleicht konnte er so, gemeinsam mit dem Größeren endlich über seine Vergangenheit hinwegkommen und vielleicht, er wagte nicht zu hoffen, vielleicht eine Nacht einmal ohne Albträume durchschlafen.
 

Goku atmete tief ein und strich über die Haut des Prinzen. "Ach Vegeta. Es tut mir leid, wenn ich mit meinen Worten Dinge ausgegraben habe, an die du dich nicht erinnern wolltest. Aber ich möchte einfach, das du glücklich wirst, das du glücklich bist und das du Freude am Leben hast. Also ... also, wenn du reden willst, dann tu es einfach und hab keine Angst davor." Er hob vorsichtig den Kopf des Kleineren an und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Mein Märchenprinz.", flüsterte er.
 

In seinem Inneren breitete sich eine innere Ruhe aus, die ihn aufseufzen ließ. Auch wenn es ihm schwer fiel, so löste er sich von dem Größeren und sah ihm zögerlich in die Augen.

"Ich...", er wusste nicht wie er es sagen sollte. "Ich muss... ich muss wohl.. eine Nacht darüber.. schlafen..", murmelte er und rieb sich über den Nacken. Im Moment waren seine Gefühle alles andere als zuverlässig und wer weiß was er nun alles ausplaudern würde, wenn er erst einmal anfangen würde zu reden.
 

Goku sah lange zu Vegeta, der seinen Blick gesenkt hielt und sich immer weiter über den Nacken strich ... so nervös ... so unsicher. Langsam hob der Größere seine Hand, stockte kurz, führte die Bewegung dann aber zu Ende und fuhr sanft mit den Fingerknöcheln übdr Vegetas Wange. "Alles was du willst. Denk nur einfach dran, dass ich immer für dich da bin." Er lächelte. Wie wunderschön sein Prinz aussah, so schutzbedürftig ... so einsam. Son Goku beugte sich vor und gab dem Älteren abermals einen Kuss auf die Stirn, dann erhob er sich und streckte seine Hand aus, um Vegeta aufzuhelfen.
 

Ohne zu murren oder sich zu weigern, ergriff der Ältere sofort die dargebotene Hand. Eine Geste, die er noch nie so einfach angenommen hatte. Jedenfalls nicht freiwillig oder nicht dem Tode nahe. Er konnte nicht anders als wortlos zu nicken. Das war alles was er hervorbrachte. Kakarott war einfach … einfach … ihm fehlten die Worte um das Gefühlschaos in seinem Inneren zu beschreiben und das, was er im Moment für den Jüngeren empfand.
 

Jetzt brauchte er erst einmal ein wenig Ruhe … ein wenig Abstand. Er wusste, das sich etwas in ihm verändert hatte, er wusste nur noch nicht was genau und wie weit das nun ihn selbst, sein Verhalten und seine Umgebung betraf. Aber er wusste, das er vorerst auf andere Gedanken kommen musste um sich selbst wieder zu sortieren. "Ich.. werde dann.. einfach mal gehen und.. Arbeit suchen... Ich bin heute Abend wieder da... versprochen."
 

Son Goku nickte und sah dem Prinzen hinterher, als dieser durch den Wald zurück ging. Mit etwas Abstand und wesentlich langsamer als Vegeta folgte Goku ihm. Er konnte sich nicht helfen ... bei diesen letzten Worten und dieser so ... schwach - er schämte sich fast dieses Wort auf den Prinzen anzuwenden; und sei es nur in Gedanken - wirkenden Aufstehgeste von Vegeta, wurde ihm ganz anders. Hatte er unwissentlich etwas wichtiges in dem Prinzen zerstört? Nur weil er hatte helfen wollen? Er biss sich auf die Unterlippe. Hoffentlich hatte er ihm nicht schon wieder weh getan.

Saiyajins und ihre Gefühlswelt - eine komplizierte Sache

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wenn Alpträume verraten, was man nicht sagen will

Son Goku landetet in einer Einöde. Kaum das seine Füße den Boden berührt hatten, sackte er auf die Knie und seine Fäuste hämmerten in trauriger Wut auf den bloßen Felsen ein; der sich daraufhin absenkte. "Verdammt! Diese Mistechse! Dieses Mistvieh! Diese gottverdammte Ratte!" Tränen der Wut traten in seine Augen, verschleierten seinen Blick. "Wenn ich das doch nur damals schon gewusst hätte! Ich hätte Freezer jeden Knochen gebrochen! Jeden Teil seines Körper einzeln ausgerissen! Ihm die Haut vom Fleisch geschält! Verdammt Vegeta! Es tut mir so leid! Scheiße!" Er war so wütend! So tierisch sauer! "Verdammt!" Und bei seinem letzten Schrei verwandelte er sich in einen zweifachen Supersaiyajin, wobei sich das Fell seines Schweifes auf die doppelte Größe aufbauschte und sich blond färbte.
 

Vegeta hatte sich soweit beruhigen können, dass er kurz vor dem Einschlafen stand doch als die Aura seines Partners explodierte sprang er wie elektrisiert auf. Das Kakarott wütend gewesen war, als er von ihm weg ging, hatte man nur zu deutlich gemerkt, aber das er so ausrastete, damit hatte Vegeta nicht gerechnet. „Es tut mir leid“, flüsterte er in die Leere des Zimmers und fragte sich im selben Moment, warum und für was er sich entschuldigte.. und bei wem.
 

Vegeta hätte sich bei der Umgebung entschuldigen können, in der Son Goku wütete. Der Jüngere kannte in diesem Moment kein halten mehr. Er pulverisierte einen Berg und eine Steilwand nach der anderen und alles was ihm sonst noch vor die Fäuste kam. Niemals hätte er gedacht, so zügellose Wut zu empfinden, doch er tat es ... und wie er es tat. Wenn er nur an diese Echse dachte und die Narben auf Vegetas Körper, die Dinge, welche Freezer getan haben musste um sie zu hinterlassen.. dann malte sich sein Verstand so grausame Details aus, die er Freezer antun würde, wenn er ihn vor sich hätte, das selbst der Tyrann vor Neid erblasst wäre. Was hatte Vegeta gesagt, dass wäre der Saiyajin in ihm? Dann konnte nur jeder in diesem Universum froh sein, dass dieser Saiyajin niemals wirklich erwacht war, den er war blutgierig!
 

Stunde um Stunde verging. Doch Zeit war belanglos für Vegeta. Sein Bewusstsein war in eine Phase zwischen Wachsein und Schlafen eingependelt. Leise atmete er und lauschte in die Stille. Alles was er noch wahrnahm, war die flackernde Aura seines Partners in seinem Hinterkopf. Gott.. solch eine Aura hatte er noch nie gespürt.
 

Gokus Klamotten waren zerfetzt und die spärlichen Überreste, die seinen Körper bedeckten klebten vor Schweiß an seiner Haut. Die Schürfwunden, die er abbekommen hatten brannten vor Salz und Dreck und sein Atem ging schon seit Stunden schwer. Aber er konnte nicht aufhören, eine blinde, gierige Raserei hatte von ihm Besitz ergriffen und ein Kiball nach dem anderen verließ seine Hände, prasselte auf die zerstörte Erde ein, oder traf sogar ihn selbst, wenn er in die Schussbahn geriet. Es machte nichts, der Schmerz half ihm sich zu konzentrieren und zu vergessen. Obwohl, er wollte eigentlich gar nicht vergessen, er wollte Rache. Kalte, grausame und gerechte Rache. Für ihn, für Vegeta, für alles was ihm passiert war, für alles was man ihm angetan hatte! Hatte das etwas mit diesem Band zu tun, das Vegeta erwähnt hatte, diese Bindung unter Saiyajins? Vielleicht.. aber dennoch.. er wäre auch ohne solch ein Band in die Luft gegangen. Er hatte es zwar insgeheim schon befürchtet, immerhin war es schwer die Alpträume zu ignorieren unter denen Vegeta manchmal litt.. aber dennoch war es etwas anderes es zu wissen! Zu wissen, verdammt! Oh Gott, er wollte.. wollte ... seine Augen drehten sich weg und seine Aura erlosch. Son Goku stürzte von hoch oben in das Schlachtfeld, welches er erschaffen hatte und das seiner momentanen Gefühlswelt so ähnlich sah. Er war ohnmächtig geworden.
 

Eine innere Unruhe holte Vegeta ins hier und jetzt zurück. Was war geschehen? Etwas stimmte nicht, das spürte er. Benommen setzte er sich auf und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen. Er brauchte einige Momente bis er begriff. Kakarott! Seine Aura war weg. Nein.. nicht ganz verschwunden.. aber erheblich schwächer als sie gerade noch gewesen war. Da konnte doch etwas nicht stimmen. Sofort sprang Vegeta aus dem Bett, schnappte sich eine Short und riss das Fenster des Schlafzimmers auf. Mit einem Satz war er draußen, zog sich im Flug die Hose über und preschte in die Richtung, in der er seinen Partner spüren konnte. Wenn eine Aura so abrupt in die Tiefe stürzte, verhieß das selten etwas Gutes.
 

Dunkelheit umgab Goku. Finstere Schwärze, kalte Schwärze, die ihn festhielt und gefangen nahm. Und dann tauchte das Gesicht seines härtesten Gegners vor ihm auf, dieses widerwärtig bleiche Gesicht mit den lila Lippen welches ihn angrinste und auslachte. Er versuchte sich zu bewegen, konnte es aber nicht ... etwas hielt ihn fest und Freezer fing an sich zu entfernen, lachend, glucksend ... und hinter Freezer erschien noch eine andere Gestalt.. nackt, vertraut.. Freezer ging auf sie zu! Goku wollte Schreien, ihn warnen, doch kein Ton kam über seine Lippen und dann hatte Freezer Vegeta erreichte, packte ihn an den Haaren, zwang ihn auf die Knie.. Goku begehrte gegen die unsichtbare Kraft auf die ihn hielt, aber er kam nicht vorwärts, nicht ein Stück. Und dann beugte sich dieses Mistvieh über Vegeta, fuhr mit seiner Zunge über dessen Wange und grinste ihn dabei boshaft an.. und dann küsste er ihn! Goku schrie stumm auf. Nein! Nein, nein, nein! Und er konnte nichts tun, war dazu verdammt zuzusehen. Nein! Bitte nicht!, flehte er stumm, aber es half nichts. Es war nun mal schon geschehen und er war nicht bei ihm gewesen, um ihn zu beschützen.
 

Ein Unwetter war aufgezogen, es regnete und hagelte. Die Atmosphäre schien auf die Kraftentladungen von Kakarott zu reagieren, stellte Vegeta bei seinem Flug fest. Seine Haare klebten ihm im Gesicht, doch ihm war es egal. Es kümmerte ihn nicht, alles was er nun wollte war seinen Partner erreichen. Seine Augen weiteten sich. "Oh mein Gott..." Die Landschaft unter ihm zeigten mehr und mehr einen zerstörten Anblick. Hatte Kakarott hier so gewütet? Und da sah er ihn.. in einem riesigen Schlammkrater, reglos da liegend. "Kakarott?", rief er und landete, rannte auf ihn zu. "Kakarott!"
 

Dieses Schwein! Dieses miese Schwein! Er fasste ihn an, überall! Er verletzte ihn, ließ Vegetas alabasterne Haut unter dem Rot seines Blutes verschwinden und alles was er selbst nur tun konnte, war zusehen. Zusehen wie er ihn nahm, wie er ihn verletzte und zerstörte ... und er selbst stand daneben, musste hilflos mitansehen, was da mit seinem Liebsten geschah. Das brachte ihn um. Verzweifelt versuchte er Luft zu holen, um seinen Schmerz hinauszuschreien, aber selbst das funktionierte nicht mehr. War das ein Traum? Wenn es einer war, dann wollte er aufwachen.. sofort!
 

Langsam breitete sich Panik in dem Prinzen aus. Egal wie sehr er Kakarott auch schüttelte oder ihn anschrie, es solle doch endlich aufwachen, der Jüngere rührte sich nicht. Er lag da und.. gab keinen Mucks von sich. Verzweifelt nahm Vegeta ihn auf die Arme und hob ab. Hatte Goku es so übertrieben? Vegeta ließ seinen Blick kurz nach unten wandern.. zur Erde. Verdammt, da stand wirklich gar nichts mehr. Mit Besorgnis musterte er Son Gokus Gesicht, erfühlte dessen Aura und Energie. Schwach, aber nicht gefährlich schwach. Dieser Trottel! Dieser vollidiotische Vollidiot! Vegetas Besorgnis verwandelte sich in Wut, dann wieder in Besorgnis. Diese scheiß Gefühle konnten einem aber auch auf den Sack gehen! Vor allen Dingen, flüsterte eine kleine, böse Stimme in seinem Hinterkopf, wenn man selber an der Situation seines Geliebten schuld war. Er hätte es ihm niemals sagen dürfen, verdammt.
 

Son Goku war gefangen in seiner eigenen Albtraumwelt aus der es kein Entrinnen zu geben schien. Überall war grausam kalte Schwärze und überall war Nichts. Ein Nichts, das weh tat und ihm das Gefühl vermittelte einsam und alleine zu sein. So einsam und alleine, wie es auch Vegeta immer gewesen sein musste. Sein Kopf sackte auf seine Arme, welche er um seine angezogenen Knie geschlungen hatte und in seinen Ohren hallte immer noch das grässlich schrille Kichern Freezers nach. Er kam sich mit einem mal so klein vor.. und gleichzeitig war da etwas anderes in ihm, das nach oben drängt, stark und mächtig, zornig und wütend und ihn ob seiner Schwäche auslachte.
 

Vegeta trug Goku ins Haus und bettete ihn auf dem Sofa. Sogleich ergriff er eine Decke und wickelte den nassen Körper des Größeren darin ein. "Kakarott... Kakarott.. bitte mach die Augen auf..", flüsterte er und scannte mental den Körper auf schwerwiegende Verletzungen ab, konnte jedoch nichts finden. Abschürfungen, Prellungen, geplatzte Haut, Schnitte.. aber keine Brüche oder schlimmeres. Nur diese Eiseskälte die Gokus Körper ausstrahlte machte ihm wirklich Sorgen. Das konnte doch nicht nur am Regen liegen, oder? Vegeta lief schnell ins Badezimmer um eine Schale mit warmem Wasser zu füllen. Zudem schnappte er sich noch einen Lappen und kehrte damit zu seinem bewusstlosen Gefährten zurück. Als er damit begann ihm die nasse Fetzen vom Körper zu schälen, regte der Jüngere sich und stieß ein heiseres Keuchen aus.
 

"Nhn ..." Was zur Hölle war das? Schmerz drang durch sein Bewusstsein, ein reisender, ziehender Schmerz, so als würde seine Haut abgeschält werden. Hatte er sich verletzt? Bilder huschten durch seinen Verstand. Bilder von seinem Training. Ja, er hatte sich verletzt, aber nichts ernstes. Schürfwunden, kleine Schnitte und Risse, ein paar blaue Flecken bestimmt auch ... aber woher kam dieses Ziehen? Er räkelte sich und zum ersten mal war die Dunkelheit um ihn herum nicht mehr ganz so kalt.
 

"Kakarott?" Hoffnung schwang in seiner Stimme mit, als Vegeta das Räkeln beobachtete. Zärtlich strich er aus dem kalten Gesicht Kakarotts eine klebrige Haarsträhne. Dann tauchte er den Lappen wieder in das Wasser und reinigte die nächste Wunde.
 

Irgendwo war da eine Wärmequelle in seiner Nähe, eine Wärmequelle die beständig heißer wurde. Etwas warmes lief über seine Stirn und für einen winzigen Moment zuckte sein gesamter Körper zusammen, weil er glaubte Freezer hinter sich zu spüren. Aber als er sich umdrehte war da nur wieder Finsternis ... und doch, war das ein Licht, ein Leuchten, dort hinten ... irgendwo? Er streckte die Hand danach aus.
 

"Kakarott...", flüsterte Vegeta. "Komm zu dir.." Der Kleinere ergriff die blind ausgestreckte Hand und drückte sie. "Bitte..." Er wusste nicht wie er zu ihm durchdringen sollte.
 

Jemand griff nach seiner Hand und zog ihn fort, ganz weit fort aus der Kälte und in das Licht. seine Lider flatterten und in der Schwerelosigkeit des Aufwachens hatte er noch das Gefühl hinter sich ein protestierendes Aufschreien zu hören, doch dann war er auch schon aus dem grauen Zwielicht aufgetaucht und erblickte Vegetas besorgtes Gesicht neben seinem. "Vegeta ...?"
 

Der Angesprochene konnte den riesigen Stein geradezu fühlen, welcher von seinem Herzen fiel als er die Stimme hören konnte und in die schwarzen, so geliebten Opalen Gokus schaute. "Ja.. Koi ich bin es.", murmelte er und strich ihm mit dem Daumen über die Wange. "Wie fühlst du dich?"
 

Goku war verwirrt und es fiel ihm schwer, die Albtraumbilder hinter sich zu lassen. Für einen Moment gönnte er sich den Luxus nochmals die Augen zu schließen und sich in die Hand zu kuscheln, die so sanft und zärtlich über seine Wange strich. Dann sah er zu Vegeta und lächelte. "Mir tut zwar alles weh, aber ... es geht mir gut." Sein Blick wanderte an Vegeta hinab und er runzelte die Stirn. Wieso trug er nur eine Boxershort und war komplett durchnässt? Seine Augen glitten zum Fenster, von dem dicke Regentropfen abperlten und Blitze den Himmel teilten. "Warst du etwa ... hast du?"
 

Als Vegeta begriff was er meinte, nickte er. "Ja.. ich. habe deine Aura erlöschen gespürt. Ich habe mir wahnsinnige Sorgen um dich gemacht, Kakarott. Was.. hast du nur gemacht?", fragte er leicht vorwurfsvoll. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass seine Augen sich noch einmal davon überzeugen mussten, dass Goku keine größeren Verletzungen erlitten hatte.
 

"Ich ... ich war wütend. So unglaublich wütend darüber, dass ich dir nicht hab helfen können. Das ich damals nicht bei dir war, dass ich dich nicht habe beschützen können." Er drückte kurz Vegetas Hand, die fast genauso kühl war wie seine. "Du bist kalt.", murmelte er und sah in Vegetas Augen. Was hatte er gesagt? Er hätte sich Sorgen um ihn gemacht? "Danke, fürs retten." Er grinste leicht, was aber sofort wieder erstarb, als ein schmerzhaftes Zucken durch seinen Körper lief. Ihm war wirklich verdammt kalt!
 

Kaum, dass Vegeta das Zittern bemerkte legte er eine weitere Decke um den Größeren und drehte sich leicht zur Seite. "Du solltest ein heißes Bad nehmen.", murmelte er mit einem Seufzen. "Weißt du, deshalb habe... ich dir nichts erzählt Kakarott..", flüsterte er leise ohne sich zu ihm umzudrehen. Er kannte doch das viel zu gute Gemüt seines Bakas und die Konfrontation mit seiner schrecklichen Vergangenheit war ein Fehler gewesen, den Vegeta nun zutiefst bereute. Seinen Gegnern Gewalt antun, egal auf welche weiße, das war etwas, was Kakarott einfach nicht verstehen konnte und was ihm auch nicht gut tat zu wissen.
 

Goku zuckte zusammen, diesmal aber nicht vor Kälte. "Doch Geta, doch. Und ich will auch noch den Rest wissen. Ich weiß, dass es gut tut so etwas mit anderen zu teilen, zumindest mir hat es geholfen, wenn ich anderen meine Probleme erzählen konnte. Dafür sind Freunde da. Ich will nicht, das du diese Last weiter alleine trägst. Das will ich einfach nicht." Seine Augen verharrten bei diesen Worten auf Vegetas Rücken, auf den Narben, den Striemen ... auch an seinen Beinen. Er schloss die Augen. Nein, Vegeta hatte diese Last schon viel zu lange alleine getragen. Es wurde Zeit, dass er sie teilte. "Bitte Vegeta."
 

Kraftlos sackte sein Kinn auf seine Brust und auch seine Schultern sackten herab. "Nein.. ich.. kann nicht, Kakarott.. bitte versteh das..." Fahrig fuhr er sich mit einer Hand durch das klatschnasse Haar. Seine Hand zitterte dabei, nicht nur vor Kälte.
 

Goku schloss die Augen und schluckte seine Antwort hinunter. Es tat ihm weh, dass Vegeta sich so vehement dagegen wehrte es ihm zu sagen. Er wollte ihm doch nur helfen ... aber er konnte es auch verstehen. Nun, vielleicht würde er es ihm doch noch irgendwann sagen ... wenn er dazu bereit war. "Wie du möchtest.", sagte er leise und erhob sich langsam. Das Zittern Vegetas war ihm nicht entgangen. Er packte die Decken, die der Ältere über ihn ausgebreitet hatte und legte eine davon über Vegetas Schultern, schlang seine Arme samt der Decke um den kleineren Körper und sah aus dem Fenster, während er sein Kinn auf Vegetas Schulter legte.
 

Er war so tief in seinen eigenen Gedanken versunken gewesen, dass er Kakarotts Geste erst sehr spät bemerkte. Daher konnte er ein zusammenzucken nicht verhindern, doch dann entspannte er sich wieder ein wenig. "Ich.. bin müde."
 

"Dann lass uns schlafen.", gab Goku als Antwort und wollte Vegeta mit sich in die Waagrechte auf dem Sofa ziehen, doch der Prinz sträubte sich dagegen.
 

Das Sofa war für einen großen Saiyajin wie Son Goku zum schlafen eh schon zu klein. Und er selbst würde da nicht mit drauf passen, es sei denn er würde sich quer auf den anderen legen. Vegeta seufzte und sah Goku an. "Ich.. werde lieber nach oben gehen.."
 

Goku blickte ihm traurig nach. Er hätte den Älteren jetzt gerne auf sich gehabt und ihn mit der Decke zugedeckt, ihn einfach nur im Arm gehalten und seine Nähe gespürt. Seufzend erhob er sich, wickelte seinen zitternden Körper in die Decke und folgte Vegeta in ihr Schlafzimmer. Eigentlich hatte der Ältere Recht und er wusste auch nicht, warum er gerade so enttäuscht gewesen war.
 

Vegeta konnte die Schritte des anderen Saiyajin hinter den seinen spüren. Gut, er kam also mit. Auch er hatte sich insgeheim nichts mehr gewünscht als die Wärme des Jüngeren um sich zu spüren, in seinen Armen ruhen zu dürfen und doch war das Bett eindeutig verlockender als die Couch.
 

Goku schleppte sich die Treppe hoch. Er war jetzt eindeutig zu Müde um noch baden zu gehen, auch wenn die heiße Wanne was verlockendes hatte. Nein, schöner war die Wärme von Vegetas Körper und so betrat er das Schlafzimmer und sah sich nach dem Kleineren um, der schon unter die Decke gekrochen war. Er blieb einen Moment stehen und besah sich das zitternde Bündel da unter der Decke, dann musste er schmunzeln und kroch auch ins Bett, drückte seine kalte Brust an Vegetas kalten Rücken und umschlang den Kleinren mit seinen Armen, legte auch eins seiner Beine über die Vegetas und umschloss ihn wie eine lebende Decke. Selbige zog er dann auch noch über sie. "Danke.", murmelte er schlaftrunken. "Danke das du mich gesucht und gefunden hast." Was er damit genau meinte.. konnte Vegeta sich aussuchen.
 

Vegeta hieß die Umarmung seines Geliebten willkommen. Es tat so gut und schon spürte er die Wärme die sich unter der Decke durch ihre eigenen Körper ansammelte und schloss die Augen. "Hm... gern geschehen..", murmelte er schmunzelnd und ließ sich davon treiben.
 

Der Größere lächelte bei diesen Worten und vergrub seinen Kopf in Vegetas Haaren. Sein Schweif strich sacht über den Oberschenkel des Kleineren und verharrte dann darauf. "Ich bin froh, das du mich gefunden hast.", nuschelte er noch und dann ergab er sich der Müdigkeit.
 

Vegeta antwortete nicht mehr, sondern lächelte nur. Sekundenbruchteile später folgte er dem Größeren ins Land der Träume. Oder in seinem Falle: Albträume. Denn kaum, dass die vergessende Schwärze ihn umfing, kamen die Erinnerungen.
 

Goku schlief tief und fest, das Training hatte seinen Tribut gefordert, oder eher das zerstören eines sehr großen Geländegebietes. Er war völlig fertig gewesen, als Vegeta ihn gefunden hatte und sein Körper musste dringend Energie tanken. Um so irritierter war er, als er bemerkte, dass er im Begriff war aufzuwachen.
 

Vegeta wusste, dass er träumte.. doch das machte es nicht einfacher, nicht leichter zu ertragen. Manche Träume konnten einem realer vorkommen als die Wirklichkeit und diese Träume waren es auch, die ihn in dieser Nacht gefangen nahmen. Das Gesicht welches vor ihm auftauchte kannte er nur zu gut und Angst, nackte Panik ergriff seinen Körper, ließ ihn sich aufbäumen, als er Klauen um sich spürte. Jemand anderen in sich, und einen ekelhaften Geruch um sich. "Oh Vegeta..", die säuselnde Stimme verursachte ihm Übelkeit. Und als er in ihm kam schrie er aus Leibeskräften.
 

Gokus Schlaf wurde immer unruhiger, dabei war er doch so müde gewesen. Nichts wollte er lieber, als wieder tief und fest einschlafen, doch irgendetwas in seine Nähe störte seine Ruhe. Eigentlich nicht wirklich dazu bereit die Augen zu öffnen grummelte er im Schlaf und räkelte sich etwas, wobei er den kleinen Körper vor sich, ganz automatisch, noch sicherer in seinen Armen barg.
 

Vegeta versuchte in seinem Traum von ihm wegzukommen. Versuchte sich aus den Klauen zu befreien, doch je mehr er dagegen ankämpfte, desto fester wurde der Griff. Kalter Schweiß brach ihm aus. "N.. Nein. lass..lass mich los!", keuchte er. Der hämisch grinsende Blick Freezers durchbohrte ihn, ließen ihn erstarren. "Weshalb?... Mein Süßer, wir haben doch gerade erst angefangen.."
 

Verdammt! Vegetas aufgewühlte Aura drang selbst in seinen Schlaf und so öffnete Goku doch die Augen und blinzelte müde. Sein Blick fiel auf Vegetas Gesicht und er fühlte den kalten Schweiß auf dessen Haut. "Vegeta?", schlaftrunken klang seine Stimme, als er gähnte.
 

„Oh Vegeta.. Komm zu mir.. Leg dich zu mir.." Der Körper des Angesprochenen war vor Angst wie erstarrt. Er war außerstande sich zu bewegen. "L..Lass.. lass mich.. nicht! Geh weg!" Weitere Risse, Kratzer und Narben zogen sich über seinen Körper, als er nicht gehorchte.
 

Der Kleinere regte sich unruhig in seinen Armen und sein angespanntes Gesicht konnte Goku selbst in der Dunkelheit des Zimmers erkennen. "Vegeta?" Seine Stimme war schon etwas lauter und fester geworden. Er löste seine Umarmung und ließ den Älteren auf den Rücken rollen, so das er sich halb über ihn beugen konnte, um ihn anzusehen. "Hey, Vegeta."
 

Vegeta wurde auf den Rücken gepresst. Gewicht drückte ihn nieder und er biss sich auf die Zunge um ein Wimmern zu unterdrücken. Nicht schon wieder! Wie konnte das sein? Er.. er war doch tot.. oder nicht? "Lass mich..", stieß er leise hervor und bäumte sich gegen den Griff auf, stöhnte auf, als sich etwas heißes zwischen seine Schenkel schob und diese spreizte.
 

Son Goku sah nun wirklich besorgt auf Vegeta herunter. Das der andere so fest schlief war er gar nicht gewohnt, eher das Gegenteil. Normalerweise wurde Vegeta sofort wach, wenn er sich mal zu heftig nachts bewegte. Normalerweise zitterte der Kleinere auch nicht so und Schweiß stand ihm schon gar nicht auf der Stirn. Ein Wimmern drang über seine Lippen und als Goku seine Hand hob und über Vegetas Wange strich, war diese glühend heiß. Er wird sich doch nicht erkältet haben? Nein, so schnell erkälteten sich Saiyajins nicht. Aber was war los? "Vegeta!" Seine Stimme klang nun eindringlicher.
 

Stöhnend versuchte Vegeta seine Beine zusammenzupressen oder sich zumindest wegzudrehen, so das er seinem Peiniger nicht ins Gesicht schauen musste, doch es war hoffnungslos. Er war zu schwach... zu schwach. Schon wieder. "Bitte...bitte lass mich..." Er spürte eine warme Zunge an seiner Wange, sie fuhr seine Kehle hinab, seine Brust, seinen Bauch... seine Lenden... "Oh Bitte.. nicht.."
 

Vegetas ganzer Körper war wie eine Sprungfeder angespannt und er bog seine Muskeln durch, dass es Son Goku schon vom zusehen schmerzte. Wild warf er den Kopf hin und her, schüttelte seine Hand ab und grub seine Finger in das Laken. Seine Beine presste er zusammen, als würde ... ja als würde er sich gegen etwas wehren! Gokus Augen weiteten sich und er packte den Kleineren bei den Schultern. "Vegeta! Hey! Wach auf! Hörst du mich? Vegeta!?"
 

Ein weiteres verhasstes Wimmern drang aus seiner Kehle. "Bitte nicht.." Der Schweiß lief ihm in Strömen vom Körper und durchnässte das Laken unter ihm. Keuchend stöhnte er auf und krampfte sich dann zu einer Kugel zusammen.
 

Son Goku wurde übel, als er sah, wie sehr sich Vegeta zu quälen schien. "Wach auf!", fuhr er ihn an, doch die Reaktion des Älteren bestand darin, das er sich schutzbedürftig zu einer Kugel zusammen rollte. Gokus Herz schnürte sich zu. "Wach doch bitte auf.", flüsterte er. "Wach auf." Mit seiner Hand strich er sacht über Vegetas Oberarm. Der Kleinere war schweißnass und glühend heiß. Jetzt war Schluss. Goku holte zu einer Ohrfeige aus.
 

Ein Schlag, der seinen Kopf zur Seite schleuderte, riss ihn in die Wirklichkeit, die er im ersten Moment nicht als solche erkannte. Seine Pupillen waren glasig, sein Blick blind und nichts sehend in die Ferne gerichtet. Gegen seinen Willen strömten Tränen über seine Wangen. Er war zu schwach um dagegen anzukämpfen. Zu schwach um die Haltung zu bewahren und dafür hasste er sich.
 

Son Goku wurde es bei diesem Anblick flau im Magen. Hatte er so fest zu geschlagen? Nein, selbst dann hätte Vegeta niemals so ein Gesicht gemacht. „Vegeta?“ Oh Gott, wie sehr musste der Ältere unter diesen ganzen Dingen leiden, wenn sie ihn so sehr aus seinem gewohnten Muster rissen? Sacht griff er nach Vegetas Oberkörper, schob seine Hände unter dessen Rücken und zog ihn in seine Arme. "Sch Vegeta, sch. Ganz ruhig. Ich bin da."
 

Vegeta meinte eine leise Stimme zu hören. Eine Stimme, die ihn beruhigte, die ihm gut tat und bei der er das Gefühl hatte, sicher zu sein. Doch als er aufblickte lag er noch immer unter der Echse und sah in das hämisch grinsende Gesicht, das ihn so verhöhnte. Warum konnte er nicht entkommen? Wieso... wiederholte sich alles immer und immer wieder egal wie sehr er auch versuchte davon zu laufen? Doch die Worte ergaben keinen Sinn, sie passten nicht zu der Echse.. sondern eher zu "K..Ka...Kaka..rott...?", wisperte er leise.
 

Vegeta zitterte, zitterte in seinen Armen und Goku hatte das Gefühl, als würde er durch ihn hindurch blicken. Vorsichtig drückte er den Kleineren noch fester an sich, vergrub seinen eigenen Kopf auf Vegetas Schulter. "Vegeta, ich bin doch da. Du brauchst keine Angst zu haben. Er tut dir nichts. Er kann dir nichts mehr tun." Er hörte, wie leise sein Name geflüstert wurde. "Ja, ich bin es. Ich Vegeta. Nur ich."
 

"Ja, ich bin es. Ich Vegeta. Nur ich.", diese Worte lösten noch mehr Tränen aus seinen Augen und als sein Verstand wieder ins hier und jetzt flippte riss er die Augen auf und schmiss sich dem Größeren an den Hals. Vergrub seinen Kopf an seiner Brust, schlang seine Arme fest um den starken Nacken Son Gokus.
 

Überrascht zuckte Goku von diesem Ausbruch zusammen, doch dann schlossen sich seine Arme endgültig um den bibbernden Körper. "Sch Vegeta, sch." Wiederholte er immer wieder die beruhigenden Worte, verbot es sich aber dem Älteren über die Haut zu streichen, da er sich denken konnte, WAS der Kleinere geträumt hatte und wie Vegeta dieses Geste im Moment vielleicht empfinden würde. Stattdessen hielt er ihn einfach nur fest und spürte die kalten Tränen über seine Brust rinnen.Gott, er hatte das Gefühl sein Herz würde zerreißen.
 

Vegetas ganzer Körper zuckte unkontrolliert unter den Schluchzern. Verdammt! Wie schwach war er geworden? Es war ein Traum gewesen, das wusste er nun, doch konnte er absolut nichts gegen die Reaktionen seines Körpers tun. "I..Ich...", brachte er schließlich hervor. "Muss weg... ich.. muss.. gehen.. weg hier.."
 

Eine Arme von klitzekleinen, peinigenden Eisnadeln suchte sich ihren weg Gokus Rückenmark hinauf. Er hatte sich eben verhört! Er musste sich eben verhört haben! Ganz sicher! "Was ... was hast du gerade gesagt?", fragte er mit erstickender Stimme.
 

"I..Ich muss fort.. ich...", er brach ab. Er war eine Schande. Seines Partners unwürdig. Er hatte es nicht verdient weiter mit Kakarott unter einem Dach zu wohnen, wenn er sich selbst von seinen eigenen Träumen malträtieren ließ und ihrer nicht Herr werden konnte. Mit zitternden Fingern wischte er sich über die Augen und versuchte vergeblich seine Haltung wieder aufzubauen. Er musste hier weg … so lange, bis er wieder er selbst war.
 

Son Goku hatte seine Umarmung etwas gelöst, um Vegeta Raum zu geben und sah nun zu, wie er sich über die Augen wischte. "Aber ... aber warum den? Was hast du? Weswegen?" Er kam sich total überfordert vor. Warum wollte Vegeta gehen? Jetzt.. so plötzlich?
 

Nachdem er einige Male durchgeatmet hatte, um nach Fassung zu ringen, sah er mit geröteten Augen zu seinem Partner auf. „So geht das einfach nicht weiter Kakarott. Ich kann nicht ständig das Opfer meiner Träume sein und dich da auch noch mit rein ziehen. Ich bin zu schwach.. immer noch.“ Dabei mied er den Blick des Größeren.
 

Goku klappte im wahrsten sinne des Wortes die Kinnlade herunter und er starrte Vegeta einfach nur an ohne etwas zu sagen. Dann, ganz urplötzlich hatte er das Bedürfnis lauthals zu lachen, aber auch das verkniff er sich und ebenso die Tatsache, dass er auf einmal nichts sehnlicher tun wollte, als Vegeta durchzuschütteln. Das konnte doch nicht wirklich der Grund dafür sein?! Dieses Hirngespinst des Kleinere, er würde ihn ob seiner Schwächen nicht mehr wollen? Mit versucht beherrschter Stimme antwortete er: "Vegeta, bitte ... sag so was nicht. Das ist doch Blödsinn! Du bist nicht schwach."
 

"Doch das... bin ich...", flüsterte er und schaute auf seine Hände die er in seinen Schoß presste.
 

Der Größere legte seine Hände auf Vegetas Schultern, schloss kurz die Augen und seufzte. "Vegeta, das bist du nicht!" Er öffnete seine Augen wieder und sah auf den gesenkten Kopf hernieder. "Du bist weder schwach, noch armselig, noch sonst irgendetwas. Tränen", und damit fuhr er mit seinem Daumen über eine der Spuren auf Vegetas Wange. "Bedeuten nicht das man schwach ist. Sie zeigen nur unsere Gefühle und können auch Zeichen großen Mutes und großer Stärke sein. Du bist nicht schwach Vegeta, du bist stark. Ich weiß nicht, was du geträumt hast, doch ich kann es mir denken. Und allein, dass du das was in deiner Vergangenheit geschehen ist überstanden hast und nun hier bist, allein das zeigt, wie stark dein Ich wirklich ist."
 

Die Worte wollte er nicht hören. Er konnte sie nicht ertragen. "Aber..", er sah nun auf seine Hände, sie zitterten immer noch ein wenig. "Warum.. widert dich das nicht an? Warum empfindest du keinen ekel vor mir?", fragte er vollkommen durcheinander. Er hatte es nicht anders gekannt, wer Schwäche zeigte, verlor.
 

"Du dummer Idiot!", flüsterte Goku. "Warum zur Hölle sollte ich das tun?! Ich liebe dich. Ich liebe dich Vegeta und es tut mir leid, wenn du bisher noch nie wirklich verstanden hast, was dieses Wort bedeutet. Es steht nicht für Lust, Leidenschaft oder Sex. Es steht hierfür." Und damit legte er seine Hand auf Vegetas Brust, an die Stelle, wo sein Herz schlug. "Und hier für." Damit zog er die Hand von Vegetas Herzen weg, legte sie unter dass Kinn des Kleineren und hob seinen Kopf an, um ihn anzusehen. Um ihm das Zutrauen in seinen Augen zu zeigen. "Es steht dafür, dass ich bereit bin alles dafür zu tun, um dich glücklich zu machen und was dir passiert ist, gehört zu dir und hat genau diesen Mann geformt der hier vor mir sitzt und in den ich mich verliebt habe. Warum also, sollte ich mich davor ekeln?"
 

Vegeta war selten sprachlos, doch genau jetzt war er es. Alles was er konnte, war Kakarott anzustarren und in diese unendlich schwarzen Opalen zu schauen. "Du... bist... unglaublich...", flüsterte er. Noch nie hatte er solch Zuneigung oder Liebe erfahren und nun wo er sie bekam, wusste er nicht wie er damit umgehen sollte. "Du.. bist mehr als ich verdient habe."
 

"Ich bin genau das, was du verdient hast Vegeta. Und auch das, was du brauchst." Er lächelte sanft. "Und von einem, kannst du ganz sicher ausgehen: So schnell wirst du mich nicht mehr los. Denn ich gehöre zu dir. Das ist mir damals klar geworden. Ich will keinen anderen lieben, oder keine. Ich will nur dich und deshalb lass ich dich auch nicht gehen." Dann beugte er sich nach vorne und berührte Vegetas Lippen ganz leicht. Ließ den Kleineren einfach nur spüren, dass er da war und das seine Zuneigung für ihn echt war.
 

Ein Schauer durchlief Vegetas Körper und er keuchte auf, widerstand jedoch dem Impuls zurückzuzucken. Er liebte ihn wirklich. Das konnte der Kleinere deutlich in dieser Geste spüren. Denn der Kuss hatte nichts sexuelles, nichts erregendes an sich, nein, vielmehr beruhigte er ihn und gab ihm das Gefühl hier richtig zu sein. Zögerlich lehnte Vegeta sich nach vorn und bettete dann seinen Kopf im Schoß Kakarotts. „Es tut mir leid.“ Er schloss die Augen. „Morgen geht es mir bestimmt wieder besser.“
 

Goku seufzte innerlich auf. Er hatte gehofft, dass der andere so reagieren würde, aber nicht damit gerechnet. Sanft fing er an Vegetas Haaransatz in dessen Nacken zu kraulen. "Du musst mir nur versprechen, dass du nicht mehr so zweifelst Vegeta, bitte. Bitte zweifle nie an meiner Liebe zu dir. Du selbst hast es doch gesagt, dass es da dieses Bindung zwischen uns gibt, die uns alles für einander tun lässt."
 

Vegeta seufzte leise auf. Schnurrend umwickelte sein Schweif seine eigene Taille und langsam ließ auch der Rest des Zitterns nach. "Ja, hab ich“, murmelte er. „Und.. ich werds versuchen, okay? Ich werd versuchen die Dinge anders zu sehen.", hauchte er leise und beruhigte sich. „Danke.“ Nur Son Goku schaffte es, so auf ihn einzuwirken, dass er ihn sogar in solch einer Situation wieder beruhigen konnte. Bei jedem anderen wäre es undenkbar gewesen.
 

Goku lächelte in sich hinein, als sich Vegeta so zusammenkauerte. "Nichts zu danken. Es war einfach nur die Wahrheit. Also schließ deine Augen und entspann dich. Ich werde da sein und über deinen Schlaf wachen und über deine Träume." Mit der freien Hand angelte er die Decke zu sich und zog sie über den Kleineren, mit der anderen kraulte er ihn weiter. Wie eine viel zu groß geratene Katze lag er da, halb auf seinem Schoß, halb auf der Matratze. Oder viel eher wie ein träger Phanter. Vegeta mit einer normalen Katze zu vergleichen wäre beleidigend gewesen, aber vielleicht wäre mon chaton gar kein schlechter Kosename.. zumindest in einigen Situationen. Goku lächelte bei diesem Gedanken und dem Anblick seines Liebsten.
 

Vegeta schloss die Augen und genehmigte es sich, sich zu entspannen. Kakarotts Anwesenheit tat ihm gut. Die sanften Finger die seinen Nacken liebkosten taten auch gut, vertrieben die trüben Gedanken, die Albtraumfetzen und ließen sie zurück in den Tiefen seiner Erinnerungen, wo sie hin gehörten.
 

Son Goku strich weiter durch die Haare Vegetas und war froh, als er spürte, wie sich der Kleinere entspannte. Die Hoffnung, dass er einschlafen würde, um noch etwas Ruhe zu finden war wohl zu früh in ihm entstanden. Aber wenn er es sich recht überlegte, dann würde er an Vegetas Stelle wohl auch nicht einschlafen nach einem Traum, der ihn so mitgenommen hatte.

Du zu mir und ich zu dir, wir sind Blutsgefährten Kakarott

Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich über der Bergkuppe und fielen durch ihr Schlafzimmerfenster. Gedankenverloren beobachtete Goku wie die Staubpartikel im Licht glitzerten, während seine Finger unaufhörlich über Vegetas Nacken strichen. Er hatte seine Worte eingehalten und die ganze Nacht über seinen Prinzen gewacht. Hin und wieder hatte er das Gefühl, dass ein neuer Alptraum Vegeta quälte und jedes Mal hatte er versucht mit leiser Stimme diesem Alptraum Einhalt zu gebieten. Mit Erfolg. Der Prinz hatte wieder ruhiger geschlafen und sich hin und wieder mal auf seinem Schoß gedreht. Nun lag er zusammen gerollt mit dem Gesicht zu ihm, auf seinen Oberschenkeln und seine Brust hob und senkte sich ruhig. Goku musste lächeln. Ein Bild für Götter. Doch die Nacht war nicht so ganz spurlos an ihm vorüber gegangen und so konnte er sich ein Gähnen nicht unterdrücken. Auch das Strecken seiner Glieder, die zum Teil eingeschlafen waren, sorgten dafür, dass er nicht einschlief.
 

Vegeta gab einen murmelnden Laut von sich und atmete tief ein, als sich diese Bewegung Kakarotts durch seinen Körper fortsetzte und ihn langsam in das Reich der Wachenden geleitete. „Guten morgen.“, nuschelte er verschlafen und hob den Blick zum Jüngeren.
 

Son Goku sah entschuldigend auf Vegeta herunter. „Hab ich dich geweckt? Das wollte ich nicht.“ Er strich Vegeta durch die verwuschelte Mähne und musste unweigerlich wieder lächeln. Eigentlich hatte er die halbe Nacht nichts getan, außer zu lächeln. Jemanden im Schlaf zu beobachten, war wirklich ein erstaunliches Erlebnis. Er hatte es genossen, die entspannten Gesichtszüge Vegetas zu sehen, die dieser so selten zeigte, außer, wenn er eben schlief.
 

„Wie spät ist es?“, nuschelte Vegeta weiter und rollte sich erst noch ein Stück mehr zusammen, bevor er sich, wie eben der Phanter mit dem Goku ihn am Abend zuvor verglichen hatte, streckte. Dabei drehte er sich auf den Rücken und sah zu Kakarott hoch.
 

Was ein Anblick!, schoss es Goku durch den Kopf. Wie um alles in der Welt, konnte man bei so einem Anblick und Gebaren nur ruhig bleiben. Am liebsten würde er ihn küssen, in die Kissen betten und all das anstellen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Aber … das kam ihm nun einfach nicht richtig vor. Normalität, sie brauchten nach den letzten Dingen die geschehen waren Normalität. Irgendeine und er wusste auch schon, mit was er anfangen konnte. „Ist noch früh Vegeta. Wirklich früh. Willst du noch etwas schlafen? Dann könnte ich uns schon mal Frühstück machen.“
 

Der Kleinere legte seinen Unterarm über seine Augen. Obwohl er so gut geschlafen hatte fühlte er sich müde und erschöpft. Er hatte es immer schon gehasst sich mit Dingen auseinander setzen zu müssen, mit denen er sich nicht auseinander setzen wollte. Und das Kakarott so eine penetrante Art an den Tag legte, in seiner Vergangenheit herum zu stochern, war genau eines dieser Dinge. Er seufzte. Was war nur mit ihm los? Jahre lang hatte er, bis auf gelegentliche Alpträume, alles ignorieren können, was hinter ihm lag und nun kam dieser Baka an und alles schien wieder auf ihn einzustürzen. Schwach, dass war einfach nur schwach. Und schwach war nicht akzeptable. Dennoch … „Ich bleib noch etwas liegen.“, murmelte er. Ein wenig noch, nur ein wenig, um sich wieder sammeln zu können.
 

„Ist gut.“ Goku zog seine Beine unter Vegeta weg und legte dann die Decke über dessen Körper. „Ruh dich aus. Ich ruf dich dann, wenn ich fertig bin.“ „Mhm.“, kam die gebrummte Antwort und an Hand von Vegetas Aura konnte Son Goku spüren, wie der Prinz wieder in das Reich der Schlafenden abglitt. Die Dinge, welche er erfahren hatte schossen ihm wieder in den Kopf und er ballte die Hände, als er aus dem Bett stieg und die Dusche ansteuerte. Dieser Traum von Vegeta, hatte ihm das bestätigt, was Vegeta nur mit einem Nicken angedeutet hatte. Wieder kochte Wut in ihm hoch, doch diesmal kämpfte Son Goku sie mit aller Macht wieder zurück. Diese Gefühle und Gedanken, welche in ihm hoch kamen, wenn er sich auch nur vorstellte, dass jemand, irgendjemand, Hand an Vegeta legte, waren so überwältigend und fremd für ihn, dass er sich gerade nicht sicher war, ob sie wirklich von ihm kamen. Früher war er auch wütend geworden, wenn jemand die Menschen bedroht hatte, die ihm etwas bedeuteten, aber nicht.. so. Er hatte am vergangenen Abend die pure Mordlust empfunden und auch jetzt war das Bedürfnis etwas zu zerstören fast stärker, als sein Wille es nicht zu tun. Was war nur mit ihm los? Ob das etwas mit diesem Partnerdasein zu tun hatte? Er musste Vegeta unbedingt nochmal danach fragen.. aber jetzt musste er sich ablenken. Frühstück machen.. Normalität.. vielleicht einen Kuchen backen? Etwas worauf er sich konzentrieren konnte? Außerdem hatte er Lust auf etwas Süßes.
 

Vegeta war wieder eingeschlafen, doch irgendetwas holte ihn aus diesem Schlaf zurück. Er schnüffelte. Es roch herrlich, nach etwas frisch gebackenem, aber irgendwie wollte er noch nicht aufwachen, auch wenn dieser Duft ihm gerade das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Seine Hand tastetet durch das Bett und suchten Kakarott, als er ihn nicht fand begann sein Schweif unruhig hin und her zu pendeln und dann schoss der Prinz kerzengerade in die Höhe. „Kakarott?“ Sein Blick glitt durch das leere Schlafzimmer.
 

Goku stellte den Kuchen auf den gedeckten Tisch und setzte noch Kaffee auf. Ob er Vegeta wecken sollte? Vielleicht noch nicht. Vielleicht sollte er sich erst mal was ordentliches anziehen. Nach der Dusche hatte er sich nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen und war dann frohen Mutes in die Küche gestiefelt. Hatte sich die trüben Gedanken verboten und sich ganz auf ein neues Rezept konzentriert, welches ihm wirklich knifflig erschien.. aber ihm war gerade danach. Sau dämlich eigentlich.. er hatte sich früher noch nie ums kochen geschert. Wieder stahl sich ein verträumtes Lächeln auf seine Züge. Früher war früher, vieles hatte sich geändert und das war eigentlich verdammt gut so.
 

Vegeta sprang aus dem Bett. "Kakarott?" Wo war er? Selten war es bisher vorgekommen, dass Vegeta aufwachte und den anderen nicht neben sich vorfand. Das mochte daran liegen, dass normalerweise er der Frühaufsteher von ihnen war, aber nachdem Kakarott am vergangenen Tag seine Energien so überstrapaziert hatte, war ihm nun einfach flau im Magen. Der süße Geruch drang wieder in seine Nase. Roch nach Kuchen, frischem Kuchen, was bedeutete, dass der andere wohl in der Küche sein musste. Seine Hand griff nach einem von Kakarotts weiten Hemden und er schlang es sich um die Hüften, ehe er die Treppe nach unten ging. Kurz vor der Küche schnupperte er abermals. Das duftete wirklich köstlich.. ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Und dieser Duft vertrieb auf wundersame Weise die trüben Gedanken. Als er näher trat sah er, dass Son Goku mit nichts weiter als einem Handtuch um die Hüften, vor einem gedeckten Frühstückstisch stand. „Kakarott.. guten morgen.“, murmelte er und wurde von einem strahlenden Lächeln des Jüngeren begrüßt, als dieser aufblickte.
 

„Guten morgen Vegeta.“ Gokus Augen glitten an der Gestalt des Prinzen hoch und runter, wie er da im Türrahmen stand, mit nichts weiter als einem seiner roten Hemden um die Hüften. Er musste kurz schlucken.. das war vielleicht ein Anblick. So etwas wie Besitzerstolz machte sich in Gokus Brust breit, auch wenn das völlig irrational war. Vegeta war ja nicht sein Besitz, trotzdem konnte er sich dieses Gedankens nicht erwehren, wie er ihn da so sah, mit einem Teil seiner Klamotten am Leib. Scheiße, er war echt einfach nur mit jeder Faser seines Körpers total verliebt. „Hast du Hunger?“, fragte er mit belegter Stimme. „Ich hoffe du magst den Kuchen.“
 

Vegeta nickte und lief zum Tisch. "Sicher..", murmelte er und setzte sich. Der Kuchen duftete wirklich köstlich, das musste er wohl zugeben. Und bei Gokus Koch- und in dem Fall wohl Backkünsten würde er auch genauso schmecken. Nur diese gute Laune des Jüngeren irritierte ihn etwas.. oder besser: irritierte ihn vollends. Die letzten Tagen hatten eigentlich nicht dafür gesorgt, dass er selbst bester Laune war.
 

Goku runzelte verwirrt die Stirn bei Vegetas Einsilbigkeit, sagte dann aber nichts und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Schnappte sich ein Messer, schnitt den Kuchen an und gab Vegeta ein großzügiges Stück auf seinen Teller. Dabei sagte er: „Vorsicht, könnte noch heiß sein.“ Und nahm sich selbst auch ein Stück. „Kaffee?“, fragte er dann.
 

"Danke..", Vegeta nickte, "gern." Der erste Schluck Kaffee reichte um seine Lebensgeister wieder so richtig in Schwung zu bringen und seine Gedanken für einen Moment zu vergessen. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee, einfach zu versuchen normal weiter zu machen. Wenn er weiter über die Dinge nachgrübelte, über die er eigentlich nicht nachgrübeln wollte, dann schaffte er es nie, sie hinter sich zu lassen. Als er vom noch warmen Kuchen abbiss, war sowieso jeder trübe Gedanke vergessen. Der Kuchen war köstlich!
 

Goku fand sein Grinsen wieder, als er sah, wie es Vegeta schmeckte und er musste sich selbst loben, als er nun seinerseits in den Kuchen biss. Er hatte sich wirklich schon fast selbst übertroffen. Dann sah er kurz fragend auf. „Sag mal, ich weiß, das nervt. Aber ich hab schon wieder vergessen, welchen Wochentag wir haben. Im Moment schmeiß ich einfach alles durcheinander.“
 

Vegeta seufzte leise auf. "Keine Ahnung, Mitte der Woche?.", meinte er nur und biss abermals ein großes Stück von seinem 'Frühstücks-Kuchen' ab. „Warum?“
 

„Na, wegen Freitag.“ Goku runzelte die Stirn und schluckte gedankenverloren sein Stück hinunter. Er musterte Vegeta, wie er so oben ohne am Essenstisch saß und musste sich plötzlich ein gemeines Grinsen verkneifen, als er sich plötzlich vorstellte, wie er so ganz zufällig seine Gabel fallen lassen könnte, um dann unter dem Tisch zu verschwinden. Röte schoss ihm ins Gesicht. Nein! Was dachte er den da? Sein Schweif zuckte hinter ihm nervös hin und her.
 

Vegeta hielt in seinen Kaubewegungen inne, als er eine aufkommende Spannung im Raum spürte, die von seinem Gegenüber ausging. "Was ist los?", fragte er und sein Blick blieb an dem wild hin und her zuckenden Schweif des Jüngeren hängen. Fragend zog er eine Augenbraue hoch.
 

„Was?“ Goku schreckte aus seinen Gedanken hoch und sah zu Vegeta. Als er dessen fragenden Ausdruck sah, fühlte er sich kindisch ertappt und wurde sogleich noch röter, während sein Schweif immer schneller durch die Luft schlug. „Oh, ... nichts.“ Schnell biss er in den Kuchen um die peinliche Situation zu überspielen. Verdammt war ihm das unangenehm! Eigentlich hatte er ein ganz normales Frühstück geplant gehabt. Über dem Stück Kuchen wanderten seine Augen zu Vegeta.. aber das war ihm mit diesem Mann, wenn er so wenig an hatte, wohl einfach nicht möglich. Auf der anderen Seite.. war das so schlimm?
 

Diese für den Jüngeren so völlig untypische Gestik machte Vegeta nur noch skeptischer.

"Verkauf mich nicht für dumm... Der da,", mit den Worten zeigte er auf den Schweif Kakarotts,"..lügt nicht."
 

Goku drehte überrascht den Kopf und sah stirnrunzelnd auf seinen wild peitschenden Schweif und das mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er sein Anhängsel längst vergessen. Verdammt! Fast wie ein geprügelter Hund zog er den Schweif um seine Taille um ihn daran zu hindern, ihn weiter in Verlegenheit zu bringen. Dann sah er wieder zu Vegeta. „Es ist nichts, wirklich.“, versuchte er es noch mal.
 

Nun verdüsterte sich Vegetas Miene. "Na wenn das so ist.", meinte er nur und schluckte den letzten Bissen seines Kuchenstückes herunter und spülte ordentlich mit Kaffee nach, ehe er sich erhob und dem Anderen nur noch einen letzten Blick über die Schulter zuwarf. "Danke für das Frühstück und das.. Gespräch.", dann verschwand er. Wenn Goku nicht mit ihm reden wollte, bitte sehr. Sein Problem. So viel also zu der Idee, eines normalen Frühstücks. Er war im Moment echt nicht gut drauf.
 

Verdammt! Goku fluchte und stand auf, rannte dem Kleinere hinterher. „Vegeta! Warte!“ Er schlang schnell seine Arme um die Schultern des Saiyajins und hinderte ihn daran seinen Weg fortzusetzen. Dann seufzte er. „Du machst es mir wirklich nicht sonderlich leicht.“ Er schluckte. „Willst du wirklich wissen, was los ist? Was ich gedacht habe?“
 

Nur widerwillig blieb Vegeta stehen und schnaufte. "Nein. Nun nicht mehr." Wer war er denn, dass er sich für dumm verkaufen lassen musste? Mit einem Ruck der Schultern befreite er sich aus der Umarmung und lief einige Schritte weiter. Er war wirklich ein Arschloch. Da gab sich Kakarott so viel Mühe und er benahm sich wie der letzte Arsch ihm gegenüber. Der Kuchen war so verflucht lecker gewesen und auch der warme Kaffee hatte so gut getan.. aber.. im Moment war ihm wohl doch noch nicht nach Friede-Freude-Eierkuchen zumute. "Räumst du die Küche auf? Ich geh mich umziehen und bin dann draußen trainieren.“ Er musste etwas machen.. vielleicht lag es auch daran. Vielleicht brauchte er einfach mal wieder ein Ventil.. und danach würde es ihm besser gehen.. und dann würde er auch wieder den ganz normalen Alltag mit Kakarott genießen können. „Wenn du auch mal wieder was tun willst, kannst du ja nach kommen.“
 

Son Goku stand da, wie bestellt und nicht abgeholt. Dann drehte er sich mit einem Ruck um und ein absolut untypischer Fluch kam über seine Lippen. Bitte! Wenn Vegeta es so wollte! Seine mühsam erlangte gute Laune ging gerade den Bach runter, verflucht nochmal. Vielleicht war es dafür aber auch einfach noch zu früh.. und vielleicht hatte er zu viel erwartet.. aber ein paar nette Worte hätten doch wenigstens drin sein können! Der große Saiyajin ging zurück in die Küche und räumte mit finsterer Mine das Frühstück ab. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen einen Schrank. Verdammt, er war immer noch sauer! Vegeta konnte ihn gerade mal echt kreuzweise! Erst sagte er zu ihm, er höre so Sachen wie das er hübsch sei und das Goku ihn begehre und haben wollte, nicht gerne und jetzt, wo Goku geschwiegen hatte, kam der Kleinere damit auch wieder nicht klar! Eine kleine Stimme wies Son Goku daraufhin, dass Vegeta ja gar nicht wissen konnte, was er ihm hatte sagen wollen oder eben auch nicht, doch die überhörte der Saiyajin in seiner schlechten Laune gefliesentlich. Und was sollte überhaupt der Mist von wegen: 'Wenn du auch mal wieder was tun willst’? So weit er sich erinnern konnte, hatte er Vegeta bis jetzt noch jedes mal in den Sand getreten, wenn er es darauf angelegt hatte. Immer noch voll von schlechter Laune ging er sich umziehen.
 

Vegeta hatte lediglich einen kurzen Abstecher ins Schlafzimmer gemacht um sich wenigstens eine Shorts anzuziehen, doch war er danach sofort nach draußen verschwunden. Er rannte durch den Wald, bis er zu der Lichtung kam an der er üblicherweise immer trainierte.

Seufzend blieb er stehen und sah zum Himmel auf. Warum hatte der Jüngere geschwiegen? Von ihm verlangte er, sich nicht in sein "Schneckenhaus" zu verkriechen und mit ihm zu reden und was machte er? Das selbe! Knurrend und mit finsterer Miene begann er mit dem Aufwärmen.
 

Son Goku hatte sich fertig angezogen und immer noch war seine Laune keinen Deut besser geworden. Da gab es nur eins, sich Luft machen, also hob Goku kurzerhand ab und folgte Vegetas Aura, die er im Wald spürte. Gerade als der Kleinere seine Aufwärmübungen beendet hatte, landete er. „Du kannst es grad gar nicht abwerten, oder?“, fragte er giftig. Er war wirklich sauer und das hörte man seiner schnippischen Stimme auch an.
 

"Ich hatte nicht erwartet, dass du kommen würdest.", murmelte Vegeta und stemmte die Hände in die Hüften. Doch irgendwie freute er sich darüber. So würde das sich-Luft-machen nur um so besser funktionieren. "Wozu Zeit verschwenden? Hör auf zu labern und komm her. Und diesen Ton, gewöhnst du dir auch besser gleich ab!" Das war es. So ging es einfach schneller, so fühlte er sich besser und sicherer. Zurück zu alten Verhaltensmustern. Verhaltensmustern, die ihm über Jahre das Leben gerettet hatten und ihn davor bewahrt hatten zu tief verletzt zu werden. Es war unfair, er wusste das, aber um wieder zur Normalität zurückkehren zu können, musste er erst wieder zu sich selbst finden.. und das war nun mal ein Teil von ihm.
 

„Warum den? Du redest doch auch so mit mir, da kann ich ja wohl auch mal so mit dir reden! Du fährst mich doch auch immer an, wenn ich mal was falsches gesagt habe und hast dann schlechte Laune ... und jetzt hab ich sie eben mal.“, schoss Son Goku zurück. Er ließ sich nicht behandeln wie der letzte Dreck, auch seine Gutmütigkeit hatte ihre Grenzen und so beugte er leicht die Knie und hob die Arme. „Sei nicht so empfindlich und außerdem tu ich genug. Oder ist es dir in deinem Prinzendasein schon mal in den Sinn gekommen, das Haus zu putzen?“ Oh ja, er war wirklich sauer über Vegetas Verhalten. Nicht nur jetzt gerade. Irgendwie kochten plötzlich die ganzen Kleinigkeiten an die Oberfläche, die er bisher immer ignoriert hatte
 

Vegeta bleckte die Zähne und knurrte. Dieser verfluchte Mistkerl! "Ich brauche nicht zu putzen!", knurrte er. Das Ganze wurde ihm einfach viel zu dumm! Ohne weiter Zeit zu verschwenden griff er an.
 

„Ach so, brauchst du nicht, ja?“, grummelte Goku, während Vegeta auf ihn zuschoss und seine Wut steigerte sich nun noch weiter. Wer war er den? Der Diener dieses hochnäsigen, zickigen Prinzen? Stinksauer, ließ er Vegeta anpreschen und verpasste ihm dann einen harten und gut platzierten Faustschlag mitten in sein hübsches Gesicht.
 

Vegeta biss die Zähne zusammen um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken. Er drehte sich einmal um die eigene Achse um genug Schwung zu holen und verpasste dem Jüngeren einen gezielten Tritt. "Nein brauche ich nicht!", brüllte er und stieg dann in die Luft.
 

Goku zuckte zusammen. Das hatte weh getan, dann schoss er Vegeta in die Luft hinterher, sich ziemlich sicher, in diesem Kampf keine Rücksicht mehr auf den Kleineren zu nehmen. „Wunderbar! Dann soll ich das immer weiter machen? Bin ich dein Diener oder was?! Und damit du es nur weißt: Der Grund warum ich dir vorhin nicht geantwortet habe, war der, dass du mich darum gebeten hast!“ Er erwischte Vegetas Bein und schleuderte ihn gen Erde.
 

Wamm! Diese Worte trafen Vegeta unvorbereitet. Zu perplex um zu reagieren während er über den Sinn dieser Worte nachdachte, bekam der Jüngere ihn zu fassen. Er schoss der Erde entgegen und konnte sich nicht rechtzeitig drehen und abfangen. Ungebremst bohrte sein Körper sich in die Erde und er blieb reglos liegen.
 

Binnen eines Augenblicks war Goku über ihm, hämmerte ihm nochmals die Faust ins Gesicht und hielt Vegeta dann dort auf der Erde fest. „Aber wer bin ich den, dass ich mir von dir einfach sagen lasse, was ich sagen darf und was nicht? Hier also deine Antwort! Ich hab gedacht, das du zum anbeißen süß aussiehst, wie du da so am Tisch gesessen hast. Ich hab gedacht: ‚Man sieht der geil aus, am liebsten würd ich jetzt gern mal unter den Tisch lucken, um zu schauen, ob das Hemd sitzt! So, zufrieden?“, brachte der Jünger in einem absolut kalten und schneidendem Ton heraus.
 

Stöhnend rollte sich Vegeta auf die Seite, versuchte das Durcheinander in seinem Kopf zu beseitigen und stemmte sich auf die Knie hoch. Richtig, er hatte diese Worte nicht hören wollen, denn sie erinnerten ihn schon wieder an das, was er versuchte mit diesem Kampf zu unterdrücken und zu vergessen. Als er, auf der Seite liegend und unter Kakarott zu ihm hoch sah, zuckte er erschrocken zusammen. Der kalte Blick, welcher ihn traf passte überhaupt nicht zu seinem Partner, zumindest nicht zu dem, denn er kannte. Da.. lag eine Kälte im Blick, die ihm einen eisigen Schauer über den Rücken schickte. Eine Kälte, die er von anderen kannte und die in Kakarotts Blick einfach nichts zu suchen hatte. Dann war der Moment vorbei, aber Vegeta hatte jede Lust an dieser Auseinandersetzung verloren. Seine Aura drosselnd, robbte er unter Kakarott hervor und steuerte den Rand der Lichtung an.
 

Goku folgte ihm einen Moment nur mit den Augen, dann stand er auf und lief ihm hinterher. Oh nein, so einfach würde er ihm diesmal nicht davon kommen. Immer dumme Sprüche von sich geben, aber wenn dann mal was zurück kam, den Schwanz einziehen! „Hey Vegeta!“, schrie er ihm hinterher. „Sag mal, hast du keine Krallen mehr, oder warum rennst du wie ein geprügelter Hund davon?“
 

Kaum merklich zuckte Vegeta zusammen. Diese Worte taten weh, doch Vegeta hielt seine Maske aufrecht und lief einfach weiter. "Wenn du so bist wie jetzt, ist das Sprechen mit dir unter meiner Würde, Kakarott. Wir können weiter reden, wenn du dich wieder beruhigt hast.."
 

„Unter deiner Würde?“, schnappte der Jüngere. „Ach, bin ich das plötzlich? Aber wenn du von mir bekommst was du willst, wenn ich für dich koche und putze, wenn ich dich befriedige, dann bin ich das nicht oder was?!“ Vegeta merkte wohl nicht, das er immer mehr Öl ins Feuer goss. „Ich rede mit dir Vegeta! Hey!“ Goku hatte den Älteren eingeholt, packte ihn an der Schulter und drehte ihn herum. „Würdest du mir mal gefälligst antworten!“
 

Etwas in Vegeta bäumte sich auf bei diesen Worten, denn er hatte sie ... schon einmal gehört... Er hielt den Kopf gesenkt auch als Kakarott ihn einfach herumriss. Er versuchte den Blutgeschmack in seinem Mund zu vertreiben, das Pochen in seiner Nase, die wohl gehörig einen mitbekommen hatte ließ ihn kurz nach Luft schnappen. "Hör... hör auf so zu reden..."
 

„Wie zu reden? Wie du? Na dann siehst du mal wie das ist, wenn du mal wieder schlechte Laune hast und sie dann auf mich entlädst! Und wie oft hab ich das geschluckt? Wie oft hab ich einfach gar nichts gesagt und versucht dich wieder zu beruhigen? Aber irgendwann hab ich auch mal keine Lust mehr. Du bist eingeschnappt und wütend? Fein! Dann darf ich das ja wohl auch mal sein!“ Und damit packte er Vegetas Kinn mit seiner Hand, hob es an und küsste ihn hart auf den Mund. Er schmeckte Blut, süßes Blut und irgendwie gefiel ihm das.
 

Als er nun die Lippen seines Gegenübers auf den seinen spürte schrillten die Alarmglocken. Er stieß den anderen vor die Brust und versuchte sich seinem Griff zu entziehen., doch Kakarott fasste nur noch kräftiger zu. "Mh... nnh!" Seine Augen weiteten sich. Nein!
 

Die Hand, die ihn vor die Brust stieß ergriff er und bog er zur Seite, drängte sich näher an den Kleineren und musste dadurch seinen Kopf weiter nach unten beugen. Kurz löste er sich von den roten Lippen. „Jetzt weiß du wie es ist, wenn man hilflos einer Wut gegenüber steht, gegen die man nicht kämpfen kann, gegen die man nicht kämpfen will.“ Kurz bohrten sich seine Augen in die von Vegeta, dann wand er sich mit einem Ruck ab, drehte sich um und ließ ihn los. Nun doch verunsichert, über die immense Wut, die sich schon wieder in ihm anstaute.. und die er fast auf Vegeta entladen hatte.
 

Kaum dass Kakarott ihn losgelassen hatte stolperte er einige Schritte zurück bis er an einer Wurzel hängen blieb und schließlich fiel. Eine Hand über den Mund gepresst und die Augen auf die Stelle gerichtete an der Kakarott stand und ihm seinen Rücken zeigte. Bilder flackerten in seinem Kopf auf, Bilder die er nicht sehen wollte und ihnen doch hilflos ausgeliefert war. "Du.... mieser... Bastard!" Mit diesen Worten sprang Vegeta auf und schoss in die Luft, seine Aura sofort löschend.
 

Um Gokus Mundwinkel spielte erst ein Grinsen und dann fing er schallend an zu lachen, wobei er seine Faust ballte und sie in die Erde rammte. Augenblickloch senkte sich der Boden ab und ein Krater entstand, Son Gokus Lachen erstarb. Scheiße! Was hatte er da gerade getan? Was hatte ihn da überkommen Vegeta so anzupacken, nach allem was er wusste? Aber.. so sauer.. Vegeta hatte ihn so sauer gemacht und diese Wut die er empfand und die sich plötzlich auf Vegeta gerichtet hatte, hatte ihn so kalt erwischt. Dabei liebte er ihn doch! Wieder lachte er, doch diesmal klang seine Stimme traurig. „ Ich liebe ihn mehr als er ahnt, mehr als ich geglaubt habe jemals jemanden zu lieben.“ Er sah in den Himmel, dann schrie er: „Was glaubst du warum mir das alles so weht tut?“
 

Vegeta preschte durch die Wolken, sodass sie auseinander stieben und schloss die Augen. Schmerz schoss durch seine Seele, quälte ihn bis ins Unerträgliche. Warum hatte Kakarott das getan? So hatte er ihn noch nie erlebt.. und war das vielleicht zum Teil nicht auch seine Schuld? Trotzdem.. diese simple Berührung, gegen seinen Willen, hatte ihn völlig in den Grundfesten erschüttert und alles was Vegeta nun nur noch wollte war, weg zu kommen. Weg von ihm, weg von ihrem zu Hause, und weg von all den Dingen, die ihn schwach machten. Stärke.. er brauchte Stärke.. und seine eigenen musste er unbedingt wieder finden. Er hatte Kakarott gesagt er liebte ihn, hatte ihm gesagt er würde für ihn sterben.. und Kakarott hatte ihm gesagt er solle sich Zeit lassen. Und was hatte er nun getan? Das selbe wie Freezer, Ginyu und all die anderen zuvor. Er hatte ihn gedemütigt und runter gestellt. Weshalb kämpfte er denn stets so hart darum über allem und jedem zu stehen? Nur um nicht wieder diesem Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausnutzens erlegen zu sein, und Kakarott hatte ihm nun wieder gezeigt, dass er nie allein auf sich aufpassen konnte, dass er niemals auch nur glauben konnte er würde jemals sicher sein, denn das würde er nie. Als er die Berge erreichte landete der Prinz und ließ sich auf einem Felsvorsprung fallen. In das tiefe Tal unter sich starrend bemerkte er nichts mehr um sich herum. Sein Blick driftete in die weite Ferne ab als ihn nun seine Vergangenheit einholte und er aufgab dagegen anzukämpfen.
 

Keine Antwort kam aus den Wolken und tief in seinem Innersten wusste Son Goku, das Vegeta ihn nicht gehört hatte. Wie auch? Doch Zweifel regten sich in seinem Herzen. Wie oft hatte ihn der Ältere verletzt? Wie oft hatte er ihm seine Fehler vorgehalten? Wie oft hatte er ihn unbegründet angefahren? Wie oft angeschrien, beleidigt und gedemütigt? Und jetzt, wo er einmal die Kontrolle verloren hatte, jetzt, wo er einmal nicht nachgegeben hatte, wo er einmal nicht den Wünschen des Prinzen entsprochen hatte und sich gewehrt hatte, wie ihm sein Instinkt es geraten hatte; jetzt verschwand der andere einfach, ohne etwas zu sagen, schimpfte ihn einen Bastard und brachte ihm Abneigung entgegen. War den alles eine Lüge gewesen? Hatte Vegeta nur jemanden gebraucht, solange wie er ihm hörig war? Son Goku wusste es nicht, aber das was er wusste, war das der Schmerz in seiner Brust nur von gebrochener, wahrer Liebe kommen konnte. Ja, er liebte Vegeta, über alles, immer noch, doch er begann zu schwanken, ob dieses Gefühl in dieser Intensität auf Gegenseitigkeit beruhte, oder ob es nicht vielleicht von diesen Instinkten kam.. aber das.. verbot er sich zu glauben. Er kniete hier, inmitten dieses Kraters, dieses Lochs in der Erde und wusste nicht mehr was er machen sollte.
 

Auf der einen Seite hätte er ihm so gerne alles zurück gegeben, jedes verletzende Wort, jedes Wunde die er hingenommen hatte, nur um den anderen nicht zu verletzten. Und doch hätte er ihn so gerne in die Arme geschlossen, ihn um Verzeihung gebeten. Durfte er den nicht auch mal einen Fehler machen, nicht auch mal den falschen Weg wählen ... und sei es nur für einen Moment? Son Goku schluckte schwer an den Tränen, die im Begriff waren zu fließen. Oh Vegeta! Warum nur kannst du nicht einmal verstehen und begreifen? Schließlich erhob er sich, vergrub sein Gesicht in seiner Hand und versuchte sich wieder zu sammeln. Vegeta zu suchen, war eine vergebliche Mühe, das wusste er und so blieb ihm wohl mal wieder nichts weiter übrig, als zu ihrem Haus zurück zukehren und darauf zu hoffen, das der andere nach kommen würde. Obwohl, so wie er Vegeta einschätzte, würde der sich die nächsten Tage wohl erst gar nicht blicken lassen; falls er überhaupt jemals zu ihm zurück kommen würde. Schwachsinn!, schimpfte ihn eine Stimme. Und wie der zurück kommen wird. Der kann ohne dich doch genauso wenig leben wie du ohne ihn! Doch ob das die Wahrheit war?
 

Vegeta konnte nicht sagen wie lange er da gesessen hatte und wie eine Statue in die Ferne gesehen hatte während die Bilder seiner Vergangenheit wie ein Film in seinem Kopf abgelaufen waren. Sein Körper war am Zittern und er fühlte sich hundeelend. Innerlich fühlte er sich zerrissen und er wusste nicht was er tun sollte. Aus einem angeborenen Schutzreflex heraus schlang er die Arme um sich selbst und ließ sein Kinn auf seine Brust sinken, sein Blick war immer noch leer, abwesend. "Oh... Kakarrot....", wisperte er und schloss schmerzerfüllt die Augen.
 

Warum auch immer, Goku wusste es wirklich nicht, hatte sein Weg nicht nach Hause geführt sondern an einen Ort, denn er eigentlich gedacht hatte, erst am Freitag besuchen zu müssen. Die westliche Hauptstadt. Wie von alleine war er hier zu diesen Hügeln außerhalb der Metropole geflogen und musterte die vertraute Skyline der Stadt. Die Capsul Corp. die man von hier aus hervorragend sehen konnte. Wie oft er doch früher hier gewesen war und wie oft er hier auch Vegeta getroffen hatte. Es machte ihn manchmal traurig, wenn er an die alten Zeiten zurück dachte, in der die Welt noch irgendwie in Ordnung gewesen war. Es war einfach.. einfacher gewesen. Es hatte klare Linien gegeben. Grenzen in denen sie sich alle bewegt hatten. Grenzen, die ihnen das Erdenleben vor gaben. Doch mit jedem Kampf den er mit Vegeta ausgetragen hatte, mit jedem Aufeinander prallen ihrer Kräfte und Instinkte, hatte er gespürt, dass ihm etwas fehlte. Erst langsam und irgendwann in rasendem Tempo war ihm klar geworden, dass er sich nur in diesen Kämpfen und nur bei Vegeta plötzlich Ganz fühlte. Ebenso, wie Vegeta selbst, wie sie eines Tages beide heraus gefunden hatten und was ihre Welt vollkommen auf den Kopf gestellt hatte. Und nicht nur ihre. Gott, sie hatten es sich gerade mal erst selbst eingestanden, wussten noch nicht mal wie sie damit umgehen sollten, da hatte sie Trunks bei einem ihrer 'Kämpfe' erwischt. Die Katastrophe die darauf folgte war einfach.. sie hatte Vegeta und ihn einfach nur noch mehr gezeigt, dass sie anders waren. Daraufhin hatten Vegeta und er beschlossen die Gegenden die sie von früher her kannten zu meiden und sich dort nieder zu lassen, wo sie beide an nichts erinnert wurden. Doch jetzt zog ihn etwas hierher, wo alles angefangen hatte. In diesen Hügeln hatten sie immer gekämpft und hier hatten sie sich zum ersten Mal geküsst.. und geliebt. Goku seufzte auf. Er hatte so viel zurück gelassen, alles nur für ihn, für jenen Einen, den er über alles liebte und jetzt war er alleine hier hergekommen. Wieder seufzte er und erhob sich dann. Nein, dass alles würde nicht umsonst gewesen sein! Er würde nicht zu lassen, dass sie sich deswegen entzweien würden. Mit entschlossenem Gesicht stieß er sich in den Himmel ab.
 

Stunde um Stunde verging und Vegeta saß stocksteif da, tief in Gedanken versunken. Sein Schweif hing schlaff und leblos an seinem Bein herunter, baumelte über der Felskante und spiegelte seine eigene innere Gefühlswelt wieder. Seine Augen wanderten blicklos über die Berge und Täler und der Wind fegte ihm durch die Haare, nahm hin und wieder trübe Gedanken mit und brachte andere zurück. Wie war es eigentlich nochmal zu diesem letzten Streit gekommen? Wenn er ehrlich war, wirklich ehrlich.. musste er Kakarott recht geben. Der Jüngere tat sehr viel mehr für ihr Zusammenleben als er selbst. Aber.. es war einfach so schwer nach all diesen Jahren seinen Schutzpanzer ablegen zu müssen und seine gewohnten Verhaltensmuster hinter sich zu lassen. Zeit, er brauchte Zeit zum nachdenken.
 

Goku flog über die Täler und Berge, seine fühlenden, wie auch seine sehenden Augen weit aufgerissen, um den Kleineren zu finden. Wie er Vegeta kannte, würde er sich wohl eine hohen Aussichtspunkt suchen, von dem aus er seine Gedanken fliegen lassen konnte. Also inspizierte er vor allem die Berge besonders gründlich. Vielleicht würde er ja Glück haben.
 

Als langsam Wolken aufzogen und es hier oben immer kühler wurde, schlang er seine Arme fester um seine Knie, ebenso seinen Schweif. Leise keuchend drückte er die Stirn gegen seine Arme. Die Augen schließend ließ er einen Laut der Frustration seiner Kehle entweichen. Was war nur aus ihm geworden? In einer unwürdigeren Lage konnte er sich wohl kaum befinden...
 

Son Goku bremste plötzlich Mitten in der Luft ab. Hatte er da eben nicht was gehört? Ein verzerrtes Echo, das von Wänden gebrochen wiedergegeben wurde? Er flog etwas tiefer durch einen kleinen Wolkenfetzen und brach schließlich auf einer Bergspitze daraus hervor. Langsam ließ er seine Augen über die Felsen gleiten und – er konnte sein Glück kaum fassen – dort saß wirklich Vegeta. Lautlos landete er unweit von ihm und sah zu ihm herüber. Unsicher, was er jetzt tun sollte.
 

So tief in Gedanken versunken merkte der Prinz die Ankunft des Größeren nicht. Er saß weiter da, die Knie eng an den Körper gezogen und seinen leeren Blick in das weite Tal unter sich gerichtet. Der aufkommende Wind spielte mit seinem Haar und ließ einzelne Strähnen davon, wild um seinen Kopf tanzen, sodass es wie das Spiel der Flammen eines Feuers aussah.
 

Oh Gott! Das war ein Bild für Götter und ging Son Goku durch seine Augen direkt in seine Seele. Sein Herz schlug höher und er wäre so gerne zu ihm gelaufen, hätte ihn umarmt und ihm gesagt, dass es ihm Leid tat. Aber diese ganzen Dinge klangen jetzt plötzlich wie hohle Fraßen in seinem Kopf wieder und so tat er das einzige, was er glaubte tun zu können. Er ging leise hinter Vegeta und ließ sich auf ein Knie nieder. Dann wartete er einfach.
 

Nun hörte Vegeta ein leises Rascheln hinter sich und er bemerkte die Anwesenheit des Jüngeren. Dennoch drehte er sich nicht um. Die Stille zwischen ihnen lag tonnenschwer in der Luft. Dann jedoch durchbrach der Prinz die Stille. "Du hast mir.. weh getan.", flüsterte er. "Doch auch ich.. habe dir weh getan.."
 

Diese Eingeständnis überraschte Goku doch gewaltig. Er hatte mit allem gerechnet, Schuldzuweisungen, Beleidigung.. er hätte es Vegeta auch nicht verübelt, wenn er ihn geschlagen hätte. Doch jetzt schluckte er nur schwer und sah auf den Rücken des Kleineren, dann antwortete er leise. „Ja, das habe ich. Und eigentlich wollte ich mich dafür entschuldigen, aber..", er brach ab und biss sich auf die Unterlippe. Dann wartete er.
 

Aber? Was war dieses Aber im Satz des Anderen? Zu durcheinander um überhaupt darüber nachzudenken schluckte er und senkte kaum merklich sein Haupt. "Es tut mir leid.." Irgendwie schien er sich in letzter Zeit ständig zu entschuldigen.
 

„Danke, das ... bedeutet mit sehr viel." Goku schnaufte kurz. „Aber bitte verzeih mir, dass ich mich diesmal nicht bei dir entschuldigen werde. Ich hab es oft genug getan. Und bitte versteh mich jetzt nicht falsch. Da ist so viel in mir, was nur für dich existiert, aber ich habe keine Lust mehr immer der zu sein, der nachgibt."
 

Vegeta schwieg. Er wusste er hatte etwas falsch gemacht. Etwas ungeheuer Dummes sogar. Aber da er nicht wusste, was er dazu sagen sollte hielt er es für besser zu schweigen und schloss die Augen.
 

Goku fuhr fort. Es fiel ihm schwer diese Dinge zu sagen, aber sie musste einmal gesagt werden, sonst würden sie sich immer wieder nur gegenseitig verletzten. „Du sagst immer, ich soll mehr Saiyajin werden und ich hab mich redlich darum bemüht, dir und deinen Anforderungen gerecht zu werden. Doch jetzt, wo ich das Gefühl habe endlich an einem Punkt angekommen zu sein, von dem aus du mich bedingungslos akzeptieren und lieben kannst, jetzt scheint es mir fast so, als würdest du dich immer weiter von mir zurück ziehen. Sag mir Vegeta, darf nicht auch ich das Recht haben, mal meinen Willen zu bekommen?"
 

Sein Schweif löste sich vom Gestein und pendelte orientierungs- und willenlos hinter ihm auf und ab. Scheiße, die Worte trafen zielgenau ins Schwarze und beschrieben genau das Problem, welches sie zur Zeit miteinander hatten. Und Kakarott hatte Recht, er hatte ihn immer wieder dazu aufgefordert diese Saiyajinseite in sich zu entdecken und zu zulassen. Das bedeutetet aber auch für ihn, dass er es mit einem noch stärkeren Partner zu tun bekommen würde, der eben nicht immer einfach nur alles schluckte. "Ich.. weiß.. ", murmelte er fast schon kleinlaut. Kakarott hatte viel an sich gearbeitet.. im Gegensatz zu ihm, der selbst jetzt noch zwanghaft versuchte an seinem alten Ich fest zu halten, doch wie es aussah würde er sich doch ändern müssen.. ob er wollte oder nicht, denn sonst würde er Kakarott verlieren und einen gebundenen Partner zu verlieren.. er schloss die Augen, das wäre ihr Ende.
 

Dieser einsame Schweif ließ Goku traurig schlucken und fast ohne sein dazutun, löste sich der Seinige von seiner Hüfte und schlang sich sacht um sein Gegenstück, umgriff ihn und fuhr daran hinauf und hinab, fast so als wollte er ihn trösten und ihn dazu auffordern doch wieder etwas stärker zu wedeln. Dann folgte Goku dem Beispiel seines Schweifes und umschlang sanft Vegetas Schultern, legte seinen Kopf darauf. „Ich liebe dich Vegeta, trotz allem. Ich liebe dich und ich will einfach nicht, dass sich das jemals ändert. Versprich es mir. Versprich mir bitte nur dieses eine mal etwas, was du auch hältst. Versprich mir, dass du mich nie alleine lässt. Bitte Vegeta. Ich ... ertrage die Einsamkeit nicht. Das hab ich noch nie." Seine Stirn sackte nun auf Vegetas Schulter und man konnte nun nicht mehr wirklich erkenne, wer von den beiden sich an wem festhielt.
 

Als Vegetas Kopf dieses mal auf seine Brust nieder sackte glitzerten Tränen in seinen Augen. "Ich verspreche es dir...", flüsterte er mit rauer Stimme. Er hatte den Jüngeren gar nicht verdient. Er war böse, schlecht und verdorben und Son Goku war das genaue Gegenteil. Rein, unschuldig, vertrauenswürdig...
 

Tränen benässten Vegetas Schulter, dort wo Goku seine Augen auf die Haut des anderen gepresst hatte und der Größere wusste nicht, ob das Tränen der Erleichterung oder Tränen der Reue waren. Vegeta hatte in seinem Leben so viel Schlimmes durchgemacht und erlitten und jetzt ...? Was tat er? Anstatt ihm zu helfen und ihn zu trösten hatte er ihn so festgenagelt und mit seinem herrischen Kuss wohl auch noch an diese furchtbaren Dinge erinnert. „Ich bin wirklich grausam!", setzte er seine Gedanken plötzlich laut fort.
 

Erneut schwieg der Kleinere. Auf der einen Seite hatte Kakarott Recht. Er war wirklich grausam zu ihm gewesen, wo er ihm doch versprochen hatte ihn nie mit Gewalt daran zu erinnern, doch auf der einen Seite konnte Vegeta ihn dafür nicht verantwortlich machen. War es doch sein gutes Recht, auch ihn in seine Schranken zu weisen und ihm zu zeigen, dass er nicht alles mit ihm machen konnte. Es war nicht Gokus Schuld, nein, es war die Seine.
 

„Ich ... ich werd versuchen es nicht wieder zu tun. Aber ich kann es dir nicht versprechen. Ich will es dir auch nicht mehr versprechen, da ich nicht weiß ob ich es halten kann und belügen will ich dich nicht. Alles was ich will, ist dich niemals zu verlieren.“ Goku hob den Kopf und küsste Vegetas Hals, an welchem er das Blut rauschen hörte.
 

Vegeta hob den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. Er hatte ihn wirklich nicht verdient, nicht ein Stück. Aber auf der anderen Seite, war er stolz, dass er ihm gehörte. Mit allem was er war, gehörte Kakarott ihm und er selbst gehörte Kakarott und ob sie nun wollten oder nicht, dass würde sich bis an ihr Lebensende nicht mehr ändern. „Das kann niemals passieren.“
 

„Was macht dich da so sicher Vegeta?“ Son Goku hob den Kopf etwas an um auf den Kleineren, in seinen Armen, herunter blicken zu können. „Wir streiten uns, sind uns uneins, verletzen uns und ständig gibt es irgendein Missverständnis. Manchmal habe ich das Gefühl wir würden überhaupt nicht zueinander passen.“ Und das war seine aller, aller größte Angst. Die Arme um Vegetas Schultern schlossen sich noch fester um dessen Körper. „Verzeih mir, aber ich muss es sagen: Ich gebe dich nicht mehr her Vegeta. Du gehörst zu mir.“
 

Vegetas Mundwinkel hob sich leicht an. „Hab ich dir eigentlich schon jemals erklärt, was das zwischen uns ist?“ „Liebe?“ „Auch, aber nicht nur.“ Vegeta schloss die Augen. „Du zu mir und ich zu dir, wir sind Blutsgefährten Kakarott.“
 

Son Goku hob überrascht den Kopf und sah zu seinem Prinzen hinab. Diese Worte berührten etwas in ihm, etwas tief verborgenes, von dem er noch nicht einmal gewusst hatte, dass er es besaß. „Blutsgefährten? Was ist das?“
 

„Es passiert zwischen Saiyajins nicht oft, oder besser: wir haben uns dazu entschlossen, es nicht oft passieren zu lassen, da es auch Konsequenzen hat.. aber wenn sich die Instinkte von zwei Saiyajins sehr stark zueinander hingezogen fühlen, dann verbinden sie sich. Man kann diese Bindung unterbinden, indem man die Instinkte bewusst nieder zwingt und sich eine Zeit lang aus dem Weg geht.“ Vegeta hob seine Hand und legte sie auf Kakarotts Unterarm der seine Schultern umschlang. „Danach kann man mit diesem Saiyajin eine ganz normale Beziehung führen oder sich eben jemand anderen suchen. Doch wenn man sich auf das Band einlässt, dann ist es für immer und nur mit diesem einen Saiyajin möglich. Man profitiert von der Stärke des Partners und es ist einem fast unmöglich diesen zu verletzen, denn man spürt seinen Schmerz in der Seele wie den Eigenen.“ Vegeta drehte leicht den Kopf um Kakarott anzusehen. „Ich glaube bei uns, haben sie sich irgendwann in einem Kampf verbunden, frag mich jetzt aber bloß nicht bei welchem. Und frag mich bitte auch nicht, wie oder warum es passiert. Es ist einfach so, schon immer so gewesen bei unserem Volk. Wenn unsere Instinkte spüren, dass wir zusammen gehören, dann entsteht dieses Band und man erwählt seinen Blutsgefährten. Es beruht immer auf Gegenseitigkeit, denn sonst würden unserer Instinkte gar nicht erst reagieren und es passiert nur, wenn man einfach zusammen gehörte, man selbst, die Seele, das Blut, einfach alles.“
 

Fast andächtig lauschte Son Goku Vegetas Worten. Es kam selten vor, dass sein Prinz so gesprächig war. Noch seltener, dass er so ausführlich über die Saiyajins sprach. Tief saß der Verlust und das Gefühl, die Rasse die er hätte beschützen müssen, im Stich gelassen zu haben, dies wusste Goku und so bedrängte er Vegeta schon lange nicht mehr mit Fragen über das Volk von dem er stammte. Um so mehr, saugte er jedes Wort auf, welches Vegeta über sie verlor. So auch jetzt und die Worte, welche der Ältere verlor, ließen die Härchen an seinem Schweif vibrieren und sich aufstellen. „Und“, er musste schlucken, als seine Stimme ihm den Dienst verweigerte. „Wir sind Blutsgefährten? Unsere Instinkte haben sich miteinander verbunden?“
 

„Ja. Was bedeutet, du kannst mich gar nicht verlieren, selbst, wenn wir den größten Streit haben oder uns gegenseitig an die Gurgel gehen. Früher oder später bringt uns dieses Band immer wieder zusammen. Ob wir wollen oder nicht.. und dann findet sich von alleine ein Weg, wie wir – was auch immer uns trennt – überwinden. Blutsgefährten können nicht ohne einander, im positiven wie auch im negativen.“
 

„Das hört sich fast so an, als hätten wir gar keine andere Wahl als es hinzunehmen.“ Goku dachte über die Worte nach. Irgendwie klangen sie nicht sonderlich.. romantisch, eher noch so, als wäre es gar nicht ihre eigenen Entscheidung gewesen. „Bedeutet das, dass ich dich gar nicht Liebe und alles was ich empfinde nur auf diesem Band beruht?“
 

„Nein.. wir sind nicht so masochistisch veranlagt, dass uns unsere Instinkte an jemanden binden, den wir gar nicht wollen.“ Seine Finger strichen über Gokus Unterarm. „Sie reagieren erst, wenn beide Seiten es wirklich wollen und für dieses Band bereit sind. Ist es nur einer, oder gar keiner, würden uns unserer Instinkte niemals zueinander ziehen.“
 

Goku stieß erleichtert die Luft aus. Sich auszumalen, dass er den anderen nur wollte und begehrte, weil irgendein saiyajinischer Teil in ihm so entschieden hatte, ohne das er ein Mitspracherecht gehabt hätte, hätte sein Weltgefüge in diesem Moment zusammen brechen lassen. „Dann bin ich beruhigt.“
 

„Bevor du das bist, lass mich zu Ende erklären.“ Vegeta atmete tief ein. „Es gibt etwas, was bei einem Blutsband niemals passieren darf. Und ich meine wirklich niemals.“ Er suchte Kakarotts Blick. „Ein auf diese weise gebundener Saiyajin darf niemals mit einem anderen schlafen. Niemals. Das hat für beide katastrophale Folgen, die sich bei jedem anders äußern und diese Folgen sind so schwerwiegend, dass wir irgendwann bewusst auf dieses Band verzichtet haben, weil es uns mehr geschadet als genutzt hat.“
 

Son Goku erwiderte Vegetas Blick und begann tief in die schwarzen Opale seines Prinzen einzutauchen. Dieses Blutsband klang exotisch und faszinierend für ihn, genauso wie Vegeta exotisch und faszinierend für ihn war. Immer schon gewesen war, vom ersten Augenblick an. Damals war es nur seine Stärke und sein Stolz gewesen, über die Jahre in denen er mit ihnen gekämpft hatte, dann sein Charakter, bis ihn schließlich auch sein Körper angefangen hatte zu interessieren. „Ich werde niemals mit einem anderen schlafen. Warum sollte ich auch? Du bist alles was ich brauche, was ich immer gebraucht habe.“ Er zog tief den Duft seines Prinzen ein und setzte sich dann neben ihn an die Kante. „Weißt du, das ich manchmal wirklich Angst habe aufzuwachen und dich nicht mehr neben mir zu finden, oder gar aufzuwachen nur um festzustellen, das dies alles nur ein Traum war?“
 

Als der Jüngere sich nun so neben Vegeta setzte und in etwa die gleiche Pose einnahm wie er, wandte er kurz den Kopf um ihm einen Blick zuzuwerfen. "W.. Warum?", fragte er kaum hörbar. Hatte er ihm wirklich so viel Anlass, in der Vergangenheit, dazu gegeben an seinen Gefühlen zu zweifeln?
 

Goku wand den Kopf und lächelte auf Vegeta herunter. „Weil man immer Angst hat, das zu verlieren, was einem am Wichtigsten ist und sei diese Angst auch noch so unbegründet. Man hat sie.“ Dann sah Goku wieder in die Ferne. „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das du bei mir bleibst und doch weiß ich, wenn ich dich einsperren würde, dann würdest du sterben. Und ich weiß auch, dass wenn ich dich zu etwas zwingen würde, dass du dann zerbrichst. Und was ich noch weiß ist, dass ich nicht will, dass du dir solche Vorwürfe machst, wie du es gerade tust. Den das zerstört dich ebenso.“ Er seufzte. „Ich will nicht, dass du dich änderst, dafür liebe ich deine bockigen, zickigen Prinzeneskapaden viel zu sehr. Was ich will, ist das du einfach manchmal versuchst zu verstehen, wie ich mich fühle. Meinst du, wir können es so einmal versuchen?“
 

Bei dem Wort "Prinzeneskapaden" huschte ein schwaches und kurzes Lächeln über Vegetas zusammengepressten Lippen. "Doch genau diese Eskapaden waren es... die immer zwischen uns standen." Er würde sich ändern, zumindest so weit wie er das konnte.. dem Anderen zuliebe.. "Ja das.. können wir.."
 

„Nein, dass waren sie nicht und ich will auch nicht, das du dich wegen mir komplett verbiegst. Das bin weder ich, noch ist es sonst jemand wert. Ich will dich, so wie du bist, nur mit etwas mehr Einsicht manchmal.“ Er umarmte ihn und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „So wie du bist, bist du der Saiyajin, den ich haben will.“ Diesmal grinste er. „Und was wäre ein Saiyajin ohne seine Härte, seinen Stolz und seinen unbeugsamen Willen?“
 

"Danke." Mehr wusste er gerade auf diese Worte nicht zu erwidern. Die dezente Röte in seinem Gesicht verbarg er, indem er den Kopf weg drehte und sich erhob. „Wollen wir zurück? Ich hätte Lust auf noch ein Stück Kuchen.“
 

Goku sah zu Vegeta hoch und musste lächeln. Die Worte des Prinzen schienen schon zu stimmen. Egal wie sehr sie auch aneinander gerieten, am Ende konnten sie sich, wie durch ein Wunder, immer wieder einige werden. Und ob das nun mit diesem Band zu tun hatte oder nicht, war ihm völlig egal. Vegeta würde er selbst dann nicht verstoßen, wenn sich die ganze Welt gegen ihn stellen würde. Mit einem breiten Grinsen und erfreut darüber, dass Vegeta nach dem Kuchen fragte, sprang er auf und hob den Kleineren in seine Arme. „Dann lass uns mal Heim fliegen, meine kleine, zickige Prinzessin und sehen, ob wir diesen Kuchen nicht nieder machen können.“
 

Vegeta schnappte nach Luft und starrte Kakarott einfach nur perplex an. Dann wurde er knallrot und kämpfte sich mit mehreren Flüchen aus Kakarotts Armen, fiel ein Stück in die Tiefe, da sie sich schon in der Luft befanden und schickte dem Größeren eine Energiekugel hinterher, der Kakarott lachend auswich. „Prinzessin? Ich glaub ich spinne! Kakarott!“ Eine weitere Energiekugel explodierte unweit hinter Son Goku und jener sah nur grinsend zu Vegeta zurück. „Wer als letztes zu Hause ist, muss die Wäsche waschen!“ Und mit diesen Worten preschte der Größerer der beiden davon. Vegeta schüttelte nur den Kopf und beeilte sich dann, ihn einzuholen. Wäsche waschen.. bei allem was ihm heilig war!

Der unpassendste aller nur möglichen Momente

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Hölle kennt keinen schlimmeren Zorn, als den einer verschmähten Frau

Die restlichen Tage, bis zu Bulmas Einladung, vergingen ohne Zwischenfälle. Vegeta war noch einmal in das kleine Dorf geflogen um nachzusehen, ob die Bewohner dort abermals Hilfe brauchten, doch dem war nicht der Fall gewesen. Goku hatte sich um einen weiteren Einkauf gekümmert, von dem was Vegeta verdient hatte und im Großen und Ganzen waren diese Tage recht ereignislos an den beiden Saiyajins vorbei gezogen.
 

Heute morgen jedoch hatte es am Küchentisch, die erste Diskussion seit ihrem letzten Streit gegeben. Aus irgendeinem Grund wollte Kakarott, ausgerechnet Kakarott!, dass sie sich für diesen Abend schick machten. Vielleicht eine Nachwirkung von Gohans Besuch, obwohl der Jüngere seinen Sohn da eindeutig zurecht gewiesen hatte, vielleicht lag es auch daran, dass sie nun sehr wahrscheinlich auf alle ihre Bekannten treffen würden.. . Vegeta wusste und verstand einfach nicht, was Kakarott damit bezwecken wollte, dass sie sich 'schick' machten. Er hatte sich auch einfach geweigert es zu tun.
 

Kakarott hatte mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass er ja tun und lassen konnte, was er wollte und das dies alles so in Ordnung war. Aber wie auch immer das dem Jüngeren gelungen war, er hatte einen Unterton mitschwingen lassen, den Vegeta bisher eigentlich nur von Bulma kannte, in welchem sie ihm zwischen den Zeilen ihr absolutes Missfallen ausgedrückt hatte. Was natürlich nicht zur Entspannung der Situation beigetragen hatte, er aber auch nicht einsah, an diesem Punkt von seiner Meinung abzuweichen.
 

Zumindest nicht, bis dann Kakarott die Treppe herunter gekommen war. Vegeta hatte mit verschränkten Armen und in seinen üblichen, blauen Klamotten neben der Eingangstür gewartet und er hatte wirklich so gut wie alles an Selbstbeherrschung aufbringen müssen, um Kakarott nicht mit offenem Mund anzustarren, als der am oberen Rand der Treppe erschienen war. Eine tief dunkelblaue Jenas, ordentliche Schuhe, ein weißes Hemd, was er in die Jenas gesteckt hatte und, als würde er zu diesem Outfit gehören, lag Kakarotts Schweif wie ein Gürtel um seine Taille. Dazu trug er, an einem Finger über der Schulter, ein schwarzes Jackett. Selbst seine Haare hatte er versucht ordentlich zu kämen und die wilden Strähnen irgendwie ansehnlicher zu machen.
 

Son Goku entging Vegetas Blick nicht und er war plötzlich unsicher, mitten auf der Treppe stehen geblieben, hatte sich verlegen über den Nacken gerieben und auf seine Füße gestarrt, das Jackett von seiner Schulter nehmend und über seinen Arm legend. „Nicht gut?“, hatte er unsicher gefragt und seine Augen waren immer wieder zwischen seinen Fußspitzen und Vegeta hin und her gehuscht.
 

Der Angesprochene musste sich räuspern und hatte mit einem flachen 'Doch. Sieht gut aus.', geantwortet, woraufhin Goku über das ganze Gesicht gestrahlt hatte. Der Jüngere wollte fröhlich an Vegeta vorbei laufen, gab ihm dabei einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Dann können wir ja jetzt los.“ Vegeta jedoch hatte ihn am Oberarm gepackt und aufgehalten. Irritiert war Gokus Blick auf den Kleineren gefallen, der an ihm vorbei gestarrt hatte und tief Luft holte. Kakarott hatte sogar Aftershafe, oder Parfüm … oder wie auch immer dieses Zeug hieß aufgelegt. Kurz fragte sich Vegeta, wann und wo Kakarott sich das besorgt hatte, aber dieser Gedanke war eigentlich im Moment nicht wichtig.
 

Viel wichtiger war, dass er sich in seinen Klamotten plötzlich schäbig vorkam, neben seinem Rassenmitglied und dieses Gefühl gefiel ihm überhaupt nicht. Sich des fragenden Blicks des Jüngeren bewusst, sah Vegeta nach oben. „Warte einfach.“, hatte er geknurrt und war schnellen Schrittes und bevor Kakarott fragen konnte warum, die Treppe nach oben gegangen und hatte sich vor den Schrank gestellt. Wenn sich Kakarott so heraus putzen konnte, dann würde er das mit Sicherheit auch hinbekommen.
 

Schnell war eine schwarze Jenas gefunden, ein dunkelblaues Hemd, was er wie Kakarott in die Hose stopfte und auch gescheite, schwarze Schuhe. Er erinnerte sich dunkel, dass Bulma ihm die mal gekauft hatte, aber das würde nichts zur Sache tun. Er zog sich an, drehte sich einen Moment im Spiegel hin und her und stellte fest, dass irgendetwas noch fehlte. Eine Jacke … so etwas, wie das Jackett, was auch Kakarott über der Schulter hatte. Sein Problem war nur, diese Dinger standen ihm nicht. Und dann fiel ihm plötzlich ein, dass er so etwas ähnliches besaß. Also kramte er aus dem letzten Winkel des Schrankes einen Karton hervor, indem ein weiteres von Bulmas vielen Geschenken war. Er hatte damals nur den Deckel angehoben und wieder zugemacht, jetzt jedoch holte er die schwarze Lederjacke daraus hervor, hob sie hoch, schüttelte sie aus und musterte sie skeptisch. Nein, das war einfach nichts für ihn!
 

„Zieh sie an.“ Vegeta zuckte zusammen und sein Kopf drehte sich zu Kakarott, der am Türrahmen lehnend und grinsend zu ihm sah. Die Jacke flog fluchend aufs Bett. „Wie lange stehst du da schon?!“ Der Jüngere besaß tatsächlich die Dreistigkeit und lachte. Schlimmer noch, er kam auf ihn zu, zog ihn, trotz seines Protestes, in seine Arme und küsste ihn. „Zieh sie an, sie wird dir stehen.“ Vegeta grummelte und Kakarott grinste. „Vertrau mir doch mal. Die steht dir.“ Vegeta grummelte abermals, dann jedoch seufzte er und gab nach. Sie würden diesen Abend nie hinter sich bringen, wenn sie nun nicht langsam mal los flogen. Also griff er wieder nach der Jacke, schlüpfte hinein und starrte Kakarott trotzig an. Der Verschlang ihn regelrecht mit den Augen, zog ihn an sich, küsste ihn abermals und hauchte ihm auch noch ein 'Ich liebe dich', entgegen.
 

Brummelnd machte sich Vegeta los, stapfte von ihrem Schlafzimmer ins Bad, brachte noch schnell seine Haare in Ordnung und ehe er überhaupt darüber nachdachte, was er da tat, griff er nach der Flasche, welche auch Kakarott benutzt hatte. Dann rochen sie eben gleich, als würden sie das nicht ohnehin schon tun. Als er das Bad wieder verließ, grinste ihm Kakarott entgegen. Vegeta verengte seine Augen, sagte aber nichts dazu, sondern stieg die Treppe nach unten und griff nach der Haustür, als er merkte, dass Kakarott ihm nicht mehr folgte. Als er sich umdrehte, stand der Jüngere auf der Hälfte der Treppe und starrte ihn einfach nur verlangend an. Der Saiyajinprinz merkte, dass er rot wurde und verließe schnellstens das Haus.
 

„Kommst du jetzt, oder was?!“, blaffte er nach hinten und Kakarott erschien breit grinsend in der Haustür und zog sie hinter sich zu. Dann hob er seine Hand und streckte sie Vegeta entgegen, der nur fragend eine Braue hob. „Ach komm schon“, bat Goku. „Stell dir mal vor wir fliegen und es fängt an zu regnen. Dann kommen wir völlig durchnässt bei Bulma an und hätten uns umsonst so schick gemacht.“ Vegeta atmete tief ein. „Bitte?“, versuchte es Goku erneut und erntete ein Knurren, doch Vegetas Hand knallte in die Seine. „Dann such aber wenigstens jemanden, der Abseits steht. Ich will nicht in die ganze Gruppe rein platzen! UND“, setzte er etwas lauter und eindringlicher an. „Wenn sie wieder die halbe Stadt eingeladen hat, dann bin ich weg!“
 

Son Goku grinste, als wäre er grade der glücklichste Mensch auf der Welt, gab Vegeta nochmals einen Kuss, der sich gewaschen hatte und den Prinzen sogar zum Stöhnen brachte. „Wenn wir zurück sind“, flüsterte Goku verlangend. „Will ich das du die Sachen anlässt.“ Schwer atmend löste sich Vegeta von Kakarott. „Warum sollte ich?“ Der intensive Blick seines Partners gab ihm die Antwort. Der Jüngere sah so aus, als wollte er gleich hier, vor ihrer Haustür über ihn herfallen. „Beherrsche dich gefälligst!“, knurrte der Prinz und entwand sich Gokus Griff. „Denk dran, jemanden der Abseits steht.“, erinnerte ihn Vegeta nochmal, denn er war sich nicht sicher, ob der Großteil von Kakarotts Hirn grade südwärts wanderte.
 

„Abseits“, wiederholte Goku und hob seine Finger an die Stirn. „Abseits, dann nehmen wir Piccolo. Der hält sich ja auch immer am Rand der Gruppe auf. Piccolo … Piccolo … Piccolo … hab dich.“ Er nahm seine Finger nochmals von seiner Stirn. „Aber, wenn du gleich wieder gehst, wäre das schade. Du siehst nämlich zum anknabbern aus und ich hätte nichts dagegen, ein wenig mit dir anzugeben.“ Vegeta schnappte empört nach Luft, setzte dazu an, etwas zu sagen, doch in diesem Moment lösten sie sich auf.
 

Piccolo trat grade aus dem großen Gebäude, in welchem Bulmas Party stattfand, als er die Präsenz der beiden Saiyajins spürte, noch bevor sie auftauchten. Einen Wimpernschlag später, standen sie neben ihm und er musterte sie von oben bis unten. „Sie hat euch auch eingeladen?“ Vegeta entzog Son Goku seine Hand und ließ seine Augen über sein ehemaliges zu Hause wandern. Er war ewig nicht hier gewesen. „Hat sie.“, hörte er Kakarott hinter sich antworten und konnte Piccolos nachdenkliches Nicken förmlich spüren.
 

Der Namekianer hatte nie einen Aufstand über ihr zusammen sein gemacht. Er hatte es einfach akzeptiert und zum Teil sogar noch versöhnlich auf Son Gohan eingewirkt, wofür ihm Vegeta sogar tatsächlich ein ganz klein wenig dankbar war. Was er ihm aber nie gesagt hatte und auch nie sagen würde. Dennoch war der schweigsame Grünling, seiner Meinung, noch einer der angenehmsten von Kakarotts ganzen Bekanntschaften. „Und?“, fragte Goku. „Hat Bulma nur uns eingeladen, also uns alle, oder sind noch mehr Leute da?“ Vegeta verschränkte seine Arme, das Leder der Jacke knarzte etwas und Piccolo gab Kakarott die Antwort, welche er befürchtet hatte. „Viel zu viele Menschen die ich nicht kenne.“ „Wunderbar.“, knurrte der Saiyajinprinz.
 

Son Goku lachte, drehte sich zu seinem Partner um, wollte ihn schon beschwichtigen, dass er nicht gleich wieder ging, wie er es angedroht hatte, da erklang vom Hauptgebäude her eine Stimme: "Hallo ihr zwei! Schön, dass ihr gekommen seid!" Alle drei drehten sich zu Bulma um, die in einem wunderschönen, schwarzen Minikleid und hohen Schuhen, in der Tür stand und sie anlächelte. „Gohan hat gesagt, er habe eure Aura hier gespürt. Gut seht ihr aus.“
 

Gokus Stirn legte sich in Falten, als er diese immens gute Laune vernahm und diese überaus freundlichen Worte. Aber dann setzte er ein Lächeln auf sein Gesicht. Sie hatten sich zwar nicht gerade im Guten getrennt, aber immerhin waren sie sehr lange Freunde gewesen. Er sollt ihr nicht so misstrauen. „Ja, danke dir für die Einladung. Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Sie lächelte und nickte Goku zu, dann wanderte ihr Blick zu Vegeta, leicht verdüsterte er sich, doch er blieb immer noch freundlich. „Vegeta.“ „Bulma.“, kam es fast genauso neutral zurück, ehe sich der Prinz einfach abwandte und an ihr vorbei ging.
 

Ohne weiter auf sie oder Kakarotts entschuldigende Worte zu hören, ging Vegeta einfach ins Haus und hätte am liebsten sofort auf dem Absatz kehrt gemacht. Überall hingen Lampions und die bunten Lichter konnten einen beinahe erblinden lassen. Menschen, wohin das Auge reichte und es herrschte eine gigantische Sprachkulisse. Kein Wunder, das Piccolo das Weite gesucht hatte! Schnell suchte er sich seinen Weg in einen der Gänge, der von der großen Halle weg führte und begutachtete die Essenstische, die in den kleineren Räumen um die Halle herum verteilt waren. "Wo hat sie das Bier?", fragte er zu sich selbst murmelnd. Wenn er diesen Abend schon überstehen musste, Kakarott zu liebe, dann brauchte er wenigstens ein bisschen was zu trinken!
 

Son Goku sah Vegeta hinterher und wand sich dann wieder an Bulma. Er grinst. „Sorry für sein Verhalten, aber du kennst ihn ja.“ Ein Schulterzucken folgte. „Wo sind denn alle anderen?“ Bulma lächelte, harkte sich gut gelaunt bei ihrem Freund unter und führte ihn in die große Halle. Ebenso wie Vegeta wurde der Saiyajin fast von der Pracht erschlagen. „Sag mal, das wird hier doch nicht wieder so eine Party mit der ganzen Stadt, oder?“
 

Bulma lächelte zu ihrem Freund hoch. „Na hör mal. Ich schrieb doch, dass es nicht nur mein Geburtstag, sondern eben auch ein Firmenjubiläum ist. Natürlich sind da alle Leute eingeladen, die mit meiner Firma zu tun haben. Aber da ich ja weiß, dass du wohl eher wegen unseren Freunden gekommen bist, die halten sich in der Gartenhalle auf, mit einigen meiner anderen Gäste.“ Sie führte Goku am Arm durch die Halle und das natürlich Mitten durch die ganzen Menschen hindurch, welche dem groß gewachsenen, gut aussehendem Mann neben Bulma ihre Aufmerksamkeit schenkten. Oh nein! Er hasste solche Menschenmassen! Und Bulma wusste das! Den bösen Blick von ihm aber ignorierend, führte sie ihn weiter in das Menschenmeer, durch es hindurch und nach einem Gang kamen sie in die Gartenhalle, in der war es zwar auch voll, aber nicht so voll wie in der Haupthalle. Die ersten bekannten Gesichter sah er auch schon. Vegeta, nachdem er hoffnungsvoll Ausschau hielt, sah er aber nicht.
 

Jener hatte bereits eine Flasche geleert und mit der zweiten in der Hand, war auch er auf die Idee gekommen, die anderen Hallen abzusuchen. Alleine wollte er dieses Fest auf gar keinen Fall bestreiten. Am Rand der Gartenhalle erblickte er die ersten, bekannten Gesichter. Wenn auch nicht die, die er sich erhofft hatte. Es waren Chichi, Krillin und Yamchu. Kurz darauf kam Kakarott mit Bulma am Arm in sein Blickfeld und er fasste den Entschluss, das es wohl besser war, wenn er sich erst mal zurück hielt. Es war eine Sache, wenn sie alle mit einem von ihnen konfrontiert wurden, aber eine andere, wenn Kakarott und er zusammen auftraten. Warum war er überhaupt hierher gekommen? Warum tat er sich das an? Die Antwort darauf, ragte aus der Menge hervor und unterhielt sich mit seiner Ex. Krillin und Yamchu ein herablassendes und wissendes Grinsen zuwerfend, das die beiden sich an ihren Getränken verschluckten, steuerte er einen Baum am Rande der Halle an.
 

Bulma lächelte zu Son Goku hoch. "Und ich hatte schon befürchtet, ihr würdet nicht kommen. Yamchu und Krillin haben mir gesagt, dass ihr beschäftigt wärt, aber was genau wollten sie mir nicht sagen." Sie sah ihn fragend an, aber er hüllte mich mit einem verlegenen Lächeln in Schweigen. Als sie an Chichi vorbeikamen, die mit einem geschienten Bein auf einer Bank saß und mit böse funkelndem Blick zu ihrem Ex-Mann sah blieb Bulma stehen und Goku verdrehte innerlich die Augen. Doch Bulmas Blick, lag nicht auf Chichi, sondern sie hatte endlich Vegeta entdeckt. "Miesepeter wie eh und je, hm?"
 

Son Goku übersah Chichis finsteren Blick fürs Erste und folgte Bulmas Deut. „Ach nein. Bei mir ist er eigentlich ganz friedlich. Hat halt so seine Kapriolen, aber an die hab ich mich gewöhnt.“ Dann wand er sich mit seinem strahlendsten Lächeln an seine Exfrau. „Wie geht es dir Chichi? Yamchu und Krillin haben mir gesagt du hättest einen Unfall. Nichts schlimmes hoffe ich?“
 

Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Son Goku in diesem Moment frittiert und klein gehäckselt worden, bis auf das allerletzte Molekül. Chichis Blick war so giftig, dass sogar Bulma es vorzog das Weite zu suchen. Son Gokus Arm los lassend, verabschiedete sie sich mit der Ausrede, sie habe noch mehr Gäste. "Du elender Mistkerl!", keifte Chichi sogleich los. "Du arrogantes, mieses Arschloch!", sie fuchtelte mit ihrer Krücke. "Warum bist du nicht gekommen, als ich dich gebraucht habe? Als dein Sohn dich gebraucht hat? Das du mich im Stich lässt ist ja nichts Neues, aber deinen Sohn?! Du bist das aller Letzte!"
 

„Das tut mir leid, dass du das so siehst. Aber ich sehe irgendwie den Sinn darin nicht, dass ich zu unserem ehemaligen Haus zurück gehen soll, wenn Son Goten auch zu mir kommen kann. Ich habe bei mir zu Hause immerhin auch Dinge zu erledigen und kann nicht einfach ewig dort weg. Im übrigen hat Son Gohan gesagt, dass du jemanden anderen kennen gelernt hast, mit dem du glücklich bist. Warum hatte er dir denn nicht geholfen? Warum musstest du zu mir kommen?“ Auch, wenn es ihm schwer fiel, er versuchte ruhig zu bleiben. Aber genau dies war der Grund, warum er es schon vor ihrer Trennung nicht mehr wirklich mit ihr ausgehalten hatte. Ständig diese Keifereien.
 

Chichis Blick wurde immer düsterer, je weiter er gesprochen hatte und schließlich gestikulierte sie wild mit den Armen. "Er war arbeiten! Hat einen unglaublich wichtigen Beruf, von dem er nicht mal eben weg kann, oder den er bei Seite schieben kann, um irgendwelchen blöden Klobbereien nachzugehen. Etwas was DU sicherlich nicht nachvollziehen kannst! Außerdem ist Goten dein Sohn, also kannst du auch deinen Teil der Verantwortung übernehmen", ging ihre Tirade weiter. "Ich hatte gedacht ich könnte mich auf dich verlassen, zumindest in diesem Punkt, doch sogar darin kannst du einen nur enttäuschen."
 

Jetzt verdüsterte sich Gokus Gesicht doch. „Du hast dich gar nicht geändert Chichi. In keinster Weise. Wo ist den dein Mann? Ich würde ihn gerne mal kennen lernen, um ihn zu warnen, das er sich mit dir die reinste Schreckschraube angelacht hat. In direktem Vergleich mit dir ist Vegeta ja sogar liebevoll und zuvorkommend. Und jetzt entschuldige mich, ich bin hergekommen um zu feiern.“ Damit drehte er sich um und stapfte Richtung Piccolo davon, der das Gebäude wieder betreten hatte und bei Son Gohan stand, Chichi wütende Worte, mit denen sie ihn weiterhin bedachte, hinter sich lassend.
 

Vegeta hatte das Gespräch von Chichi und Son Goku, wie wohl auch jeder andere anwesende Gast, mitbekommen. Eine Bedienung kam an seinem Platz vorbei und sie hatte einige Gläser mit … was auch immer auf ihrem Tablett. Kurzerhand nahm er ihr das Tablett einfach ab. Immer noch verspürte er nichts von der leichten Ruhe, die sich bei ihm immer einstellte, wenn er Alkohol trank. Verdammt, warum musste es nur so lange dauern, bis das Zeug bei einem Saiyajin wirkte? Liebevoll und zuvorkommend hatte Kakarott ihn genannt? Das er nicht lachte.
 

Auf Son Gokus Weg zu den beiden, warf er einen Blick zu Vegeta, bemerkte das Tablett mit den ganzen unterschiedlichen Cocktails und änderte abrupt seine Richtung. Vor ihm angekommen runzelte er die Stirn. „Du willst mir jetzt aber nicht sagen, das du die alle trinken willst, oder?“
 

Vegeta sah auf, als ein paar Beine in sein Sichtfeld traten. Er hob spöttisch eine Augenbraue. "Nein, die habe ich vor mit nach Hause zu nehmen, weil ich sie nächste Woche trinken will.", knurrte er sarkastisch und leerte eines der Gläser in einem Zug. „Ich hab dir gesagt, dass ich nicht scharf darauf bin hierher zu kommen und es wundert mich, dass dir die Ansprache deiner Ex nicht auch schon gereicht hat.“
 

Goku seufzte, packte Vegetas Handgelenk und zog ihn auf die Beine. „Du hattest nichts dagegen, das wir herkamen, also wirst du jetzt auch mitkommen und dich nicht den ganzen Abend hier rum drücken.“ Er schob den Kleineren sacht vor sich her. „Außerdem will ich mit dir angeben.“, fügte er schelmisch flüsternd in Vegetas Ohr hinzu und gab ihm einen Kuss auf die Wange; wohl wissend, das alle es sehen konnten.
 

Vegetas Augen weiteten sich und er versuchte sich aus Kakarotts sachtem, aber bestimmenden Griff zu befreien, erfolglos. "Wir sind doch hier Kakarott! Ich bin hier, mit dir. Das reicht doch wohl. Muss ich mich auch noch unter diese Schwachmaten mischen?"
 

„Ja.“, grinste Goku. „Du wirst dich freuen, wenn du ihr Gesichter siehst, versprochen. Chichis Mine hat mich eben auch zum Schmunzeln gebracht, zumindest innerlich. Sie hat nämlich in keinster Weise damit gerechnet, dass ich so etwas tragen würde, wie ich es grade tue. Und soll ich dir was sagen?“, er hielt an und Vegeta drehte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu ihm um, während sich Goku zu ihm herunter beugte, die Blicke die sie trafen, alle ignorierend. „Ich genieße es richtig, zu sehen, wie wir sie alle vor den Kopf stoßen.“ Und bei diesen Worten griffen seine Hände nach dem Gesicht des Prinzen und seine Lippen versiegelten die seines Partners. Die leisen, erschrockenen Geräusche, welche um sie herum erklangen, genießend.
 

Vegeta blinzelte überrascht und auch ein wenig erschrocken. Er mochte das nicht … vor all diesen Leuten so eine zur Schaustellung. Knurrend machte er sich von Kakarott los und funkelte ihn böse an, doch jener lachte nur, legte seinen Arm um die Schultern Vegetas, der daraufhin die Arme verschränkte, aber ein leichtes erröten nicht unterdrücken konnte und sie setzten ihren Weg fort. „Und jetzt schau nicht so. Du wolltest doch auch deinen Sohn wiedersehen Vegeta und der steht da vorne mit Goten, Gohan und Piccolo zusammen.“ Er hob die Hand von Vegetas Schulter und winkte den Genannten zu. „Hallo ihr! Schön euch mal wieder zu sehen!“
 

Vegeta schluckte. Sein Sohn? Verflucht, hatte der das vielleicht grade sogar gesehen?! Was dachte sich Kakarott nur dabei?! "Trunks", entfuhr es ihm als auch er seinen jugendlichen Sohn erblickte. Verflucht war der groß geworden! Fast schon so groß, wie er selbst. Nun schob sich Unsicherheit vor seine Fassade. Unbewusst schlang er seinen Schweif fester um seine Taille und atmete tief ein.
 

„Keine Angst.“, hauchte Kakarott Vegeta zu, als er merkte, wie sich dieser neben ihm anspannte. „Du machst das schon. Wir können dem hier nicht ewig aus dem weg gehen.“ Das wusste er doch selbst verdammt! Trotzdem, er wäre seinem Sohn lieber alleine und ohne diese ganze Gesellschaft begegnet, um mit ihm zu sprechen. Bulma hatte es bisher ja meisterhaft verstanden Trunks und Bra von ihm fern zu halten. Plötzlich bekam er von Kakarott einen Schubs in Richtung des türkishaarigen Jungen. Während sich der Jüngere mit einem strahlenden Grinsen an Goten wand. „Na Sohn, alles klar bei dir?“
 

"Hallo Trunks.“, ertönte Vegetas Stimme, die er versuchte neutral zu halten und sich diese leichte Unsicherheit in seinem Inneren nicht anmerken zu lassen. Hinter sich hörte er Son Goten: "Hallo Vater.", sagen, während Trunks ihn einfach nur musterte, ohne seinen Gruß zu erwidern. „Mir geht es gut. Schön dich mal wieder zu sehen.", sagte Goten in seinem Rücken und er konnte die Freundlichkeit in der Stimme von Kakarotts zweitem Sohn hören. „Wie geht es dir Trunks?“, versuchte Vegeta seinen Sohn dazu zu bringen, mit ihm zu reden.
 

Son Goku strahlte über das ganze Gesicht, als Goten so unbefangen mit ihm sprach und ließ sich dieses Strahlen auch nicht von der leicht finsteren Mine Gohans verderben. „Ebenfalls Goten. Na wie geht’s dir? Was macht die Schule, oder arbeitest du schon?“ Mit halben Ohr hörte Goku aber auch dem Schweigen hinter sich zu und endlich schien Trunks über seinen Schatten zu springen „Hallo Vater.“, erklang es distanziert. „Ich hätte nicht gedacht, das du kommst.“ Doch dann, antwortete ihm Son Goten schon wieder und seine Aufmerksamkeit richtetet sich wieder auf seinen Jüngsten "Nein ich... ich geh noch zur Schule", sagte Goten mit leichtem Augenrollen. "Du kennst ja Mama."
 

Vegeta schluckte, riss sich aber zusammen. Der distanzierte Tonfall seines Sohnes, traf ihn heftiger, als er das vermutet hätte. "Ich... ehrlich gesagt auch nicht. Aber ich bin da. Wie geht es dir? Und.. wie läuft es mit.. der Firma?" Trunks zog seine Augenbraue nach oben, ähnlich wie Vegeta das auch immer tat. „Gut, der Firma geht es gut. Mutter steigert sich da richtig rein, seit du weg bist. Und mir geht es auch gut. Ich schließe dieses Jahr die Schule ab und übernehme dann die Position des Fizepräsidenten die C.C.“
 

"Das.. freut mich.. ", murmelte Vegeta daraufhin und strich sich über den Nacken. Eine Geste die eigentlich eher Kakarott machen würde, aber jetzt grade, wusste er einfach nicht wohin mit seinen Händen. Er hatte damit gerechnet, dass Trunks nicht gut auf ihn zu sprechen war, immerhin war er sein Sohn und hatte so manche seiner Eigenarten geerbt. Aber diese Distanziertheit und der desinteressierte Ausdruck in seinen Augen machten ihn unruhig. "Ja das.. freut mich wirklich zu hören.. . Und ihr.. kommt soweit klar, ohne mich?" „Warum sollten wir nicht ohne dich klar kommen?“ Was sollte er darauf erwidern?
 

Goku erging es da in seinem Gespräch wesentlich besser. Er lachte mit Goten und nickte. „Ja klar kenne ich deine Mutter. Und der hier“, dabei stieß er Gohan mit dem Ellenbogen in die Seite. „Hat gesagt, du trainierst nicht mehr. Wie kommt das?“ Son Gohan warf seinem Vater einen missmutigen Blick zu und rieb sich die Seite, ehe er sich wieder Piccolo zuwandte um das Gespräch fortzuführen. Son Goten verzog das Gesicht und verdrehte die Augen. "Mama erlaubt es nicht mehr. Sie sagt ich solle etwas besseres werden als.. als du.. .", schloss er ein wenig leiser und kleinlaut, denn er wollte seinen Vater nicht verletzen. Im Gegensatz zu Gohan hatte er das Kämpfen immer sehr genossen und fand es wirklich schade, dass er das nicht mehr durfte.
 

Son Goku klopfte seinem Sohn auf den Rücken und grinste gleichzeitig zu Gohan. „Ja ja, die alte Leier. Aber das dieses unnütze Training diesem ganzen verdammten Planeten mehrmals den Arsch gerettet hat, das vergisst sie wohl gerne. Und hör mal Goten, ich denke du bist alt genug. Wenn du trainieren willst, dann komm doch einfach zu uns. Ich weiß, Chichi wird ausrasten, wenn sie erfährt, dass ich dir das sage, aber irgendwann sollte man eigene Entscheidungen treffen. Als ich so alt war wie du, da habe ich bei Gott trainiert um zu verhindern das Piccolo die Erde an sich reißt, wo wären wir denn heute, wenn ich das nicht gemacht hätte?“
 

Goten lächelte erfreut, als sein Vater ihm das anbot, doch dann verfinsterte sich sein Gesicht wieder. „Mama wird mich niemals gehen lassen und ich will.. sie auch nicht anlügen. Und wenn ich einfach zu dir gehe, ohne ihr etwas zu sagen, dann.. dann wird es noch schlimmer.“ Goten seufzte auf und ließ den Kopf hängen. "Seit du weg bist, ist sie sogar noch reizbarer geworden, außer dieser Kerl besucht sie."
 

Trunks seufzte, als sein Vater scheinbar nichts mehr zu sagen hatte. „Fein, wenn das dann alles war Vater? Ich repräsentiere die Firma und muss mich um wichtigere Gäste kümmern. Wen du etwas brauchst, du kennst dich ja sicherlich hier noch aus.“ Und mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der Menge. Vegeta sah ihm einfach nur hinterher und versuchte, das, was er da in sich spürte.. irgendwie zu ordnen, zu ignorieren.. zu verstehen. Es gelang ihm nicht. Seine Mauer versagt, seine kompletten Abwehrmechanismen versagten.. Trunks war sein Sohn und diese Worte zu hören.. das war schlimmer, als jeder Schlag den er bisher in seinem Leben eingesteckt hatte. Ruckartig drehte er sich um und verschwand in der Menge. Er musste hier weg.
 

Son Goku drehte schnell den Kopf, als er spürte wie Vegeta sich entfernte und sah grade noch, wie der Prinz in der Menge verschwand. Er hatte den Rest des Gespräches nur zum Teil mitbekommen, weil er sich auf Goten konzentriert hatte, aber er hatte gespürt, wie sehr Vegeta das Verhalten von Trunks verletzt hatte. Nun war er in einer Zwickmühle, denn er wollte Goten nicht einfach stehen lassen, um Vegeta hinterher zu rennen. Also konzentrierte er sich auf seinen Jüngsten und hoffte, Vegeta würde einige Minuten ohne ihn klar kommen.
 

„Das tut mir leid für dich Goten. Und mir tut das jetzt auch leid zu sagen, aber ich weiß warum ich weggegangen bin. Deine Mutter und ich ... wir haben nie wirklich zusammen gepasst. Vielleicht passen Menschen und Saiyajins einfach nicht zusammen.“ Er zuckte mit den Schultern. Son Goten sah traurig auf seine Füße und irgendwie beschlich Goku das Gefühl, dass er jetzt nicht das Richtige gesagt hatte, doch er legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. „Ich bin jedenfalls dankbar, dass du es verstehst.“ Aufmunternd lächelte er ihm zu und drückte kurz die Schulter seines Jüngsten. Son Goten sah auf und erwiderte das Lächeln seinen Vater. „Bleibst du noch den ganzen Abend da?“, wollte Goku wissen und als Goten nickte, nahm er seine Hand zurück. „Dann sehen wir uns bestimmt noch. Ich mach mich mal auf die Suche nach den anderen.“ Er hob kurz verabschiedend die Hand, drehte sich aber im selben Moment auch schon um und suchte mit seinen Augen die Menge ab. Vegeta war nicht zu sehen.
 

Jener rannte quasi durch die Menge. Er ignorierte die überraschten Blicke, die erbosten und gekränkten Ausrufe und verließ die Gartenhalle. Seine Aura löschte er. Er wollte einfach, dass ihn grade Niemand fand, auch nicht Kakarott. Er brauchte Ruhe, wirklich Ruhe um zu verdauen, was ihm begann klar zu werden. Das er seinen Sohn an seine Exfrau verloren hatte und zwar voll und ganz. Im vorbei gehen, griff er sich eine Flasche, ohne darauf zu achten, was es war, mehr denn je brauchte er jetzt dieses Gefühl, welches alles leichter machte, sonst würde er in die Luft gehen und vielleicht etwas mit Bulma und seinem ehemaligen zu Hause anstellen, was er hinterher bereuen würde. Ein Stockwerk höher, in ihrem alten Wohnzimmer fand er dann endlich Niemanden mehr und er ließ sich auf das Sofa fallen, die Flasche ansetzend.
 

Es gab keine Anzeichen dafür wo Vegeta war. Sein Prinz hatte seine Aura gelöscht und egal wo er suchte, er fand ihn einfach nicht. Zähneknirschend ging Son Goku umher und innerlich betete er, dass ihm Trunks nicht zwischen die Finger kam, denn er war sich nicht sicher, wie Vegeta reagieren würde, wenn er dessen Sohn eine verpasste. Weil genau danach war ihm zumute. Wonach ihm gar nicht zumute war, war jetzt mit jemandem zu reden und dennoch würde er es tun, denn er hatte grade die Person erspäht, die ihm vielleicht als einzige weiter helfen konnte. Bulma. Hinter Bulma saß allerdings leider auch Chichi und unterhielt sich mit ihrer Freundin. Aber da musste er nun durch.
 

„Hey Bulma, sag mal, hast du Vegeta gesehen? Er ist vor kurzem raus gerannt, aber ich hab seine Aura verloren.“ Bulma lächelte fragen und etwas irritiert, zuckte dann mit den Schultern. "Der kann überall sein, du weißt ja wohl am Besten wie er ist. Und wenn ich sein Verhalten von vorhin beurteilen soll, dann sitzt er irgendwo in der Ecke und schmollt."
 

Son Goku drehte den Kopf zur Seite, sah sich, in stiller Hoffnung um, den Prinzen doch noch zu finden und fuhr sich entnervt durch die Haare. „Dein Sohn war nicht grade höflich zu ihm. Du hast ja ganze Arbeit geleistet ihn gegen seinen Vater aufzubringen. Würde mich nicht wundern, wenn die beiden sich irgendwo Luft verschaffen.“ Bulma schnappte empört nach Luft. „Was für eine unverschämte Unterstellung. Das würde Trunks niemals tun! Im Gegensatz zu seinem Vater weiß er sich nämlich zu benehmen und er ist auch alt genug, um seine eigenen Urteile und Entscheidungen zu treffen.“
 

Goku hörte gar nicht wirklich hin. Er machte sich einfach nur noch Sorgen um Vegeta und verteufelte sich selbst dafür, dass er darauf bestanden hatte herzukommen. Wenn sie wieder zu Hause waren, dann würde er sich tausendmal bei Vegeta entschuldigen und alles dafür tun, damit er diesen Abend vergaß. Aber dafür musste er ihn erst einmal finden. Also drehte sich Son Goku zu Chichi um. „Und du weißt auch nicht wo er ist?“
 

Alles was sie dem jungen Saiyajin gönnte war ein eiskalter Blick und ein gleichgültiges Schulterzucken. "Nein." „Na toll!“ Goku war wirklich begeistert. Dann sah er Bulma an. „Sei so gut und bring deinem Sohn mal so was wie Taktgefühl bei. Könnte bei diplomatischen Verhandlungen im Vorsitz deiner Firma von nutzen sein. Ihr entschuldigt mich doch sicher? Ich muss jemanden suchen.“ Damit verschwand er in der Menge.
 

Bulma sah ihm hinterher und ganz langsam hoben sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln, dann zu einem Grinste. Sie drehte sich zu Chichi um und zwinkerte ihr zu. Sie wusste ganz genau wo Vegeta hingegangen war und bisher hatte alles perfekt funktioniert. Chichi erwiderte das Lächeln und die beiden Freundinnen nickten sich zu. Sie waren Leidensgenossinen und Niemand auf der ganzen Welt, außer der anderen, konnte verstehen wie sich fühlten und gefühlt hatten.
 

So lange hatten sie mit den Eigenarten der Saiyajins gekämpft, versucht sie zu verstehen, Verständnis für sie aufzubringen und dann waren sie einfach von ihnen betrogen worden, miteinander. Es hatte ewig gedauert, bis sie diesen Schock überwunden hatten und das hatten sie nur geschafft, dank der anderen. Und irgendwann in dieser Zeit, war ihnen die Idee gekommen, es ihren Männern heimzuzahlen. Aus einer fixen Idee, war ein Plan geworden und dieser stand kurz vor der Umsetzung. Das war der einzige Grund, warum Son Goku und Vegeta eine Einladung bekommen hatten.
 

Bulma schnappte sich zwei Gläser und eine Flasche Wein, von dem sie wusste, dass Vegeta ihn immer sehr gerne getrunken hatte, nickte Chichi noch ein letztes mal zu und machte sich auf den Weg zu ihrem Wohnzimmer, in den privaten Bereich. Chichi unterdessen humpelte auf ihren Krücken durch die Menschenmenge und hängte sich an den Arm eines großen, stattlichen Mannes mit braunen Haaren, einer Brille und einem maßgeschneiderten Anzug. Sie lächelte ihn an. „Na mein Liebling, was kann ich für dich tun?“, fragte er sie mit einer volltönenden und sehr angenehmen Stimme.
 

Chichi lächelte weiter und gab ihrem Zukünftigen einen Kuss auf die Wange. „Komm mal bitte mit. Ich muss dir etwas zeigen.“ Damit zog sie ihn auch schon aus der Meute von Anwälten, mit denen er sich unterhalten hatte. „Siehst du den da?“ Damit zeigte sie auf Goku, der gerade an der Stelle ankam, wo Vegeta mit seinem Cocktailtablett gesessen hatte, doch dort war der Prinz nicht zu finden. „Das ist mein Ex.“ Der Kerl runzelte die Stirn. „Wirklich? Laut deinen Beschreibungen habe ich ihn mir, eher wie einen Höhlenmenschen vorgestellt. Er sieht doch ganz normal aus.“ Daraufhin bekam er einen Rippenstoß von Chichi. „Kevin! Das ist nun nicht die Zeit, um über Einzelheiten zu debattieren. Du hast gesagt du hilfst uns. Ist also alles bereit?“
 

Kevin lachte. „Ist ja schon gut meine kleine Hexe. Das war doch auch ein Scherz.“ Seine Augen zogen sich zusammen, als er Gokus weg verfolgte. Er hasste diesen Mann! Wie konnte jemand von dieser Körpergröße eine wehrlose Frau schlagen? Und sie dann auch noch betrügen! Um so schöner würde es werden, wenn er dabei mithelfen konnte, ihm alles heimzuzahlen was er seiner geliebten Chichi angetan hatte. Ihm wäre zwar der juristisch korrekte Weg lieber gewesen, aber nach Chichis Erzählungen gab es bei diesem Son Goku wohl eh nichts zu holen, also hatte er in den Plan seiner zukünftigen Frau eingestimmt und musste zugeben, er freute sich darauf.
 

Chichi einen Kuss auf die Wange gebend richtetet er sich dann seine Krawatte. „Dann werde ich ihm mal Bescheid geben und mit ihm am verabredeten Ort warten. Passt ihr nur auf, dass dieser Son Goku nicht zu früh dazwischen platzt.“ Chichi erwiderte den Kuss und entließ Kevin dann aus ihren Armen. „Oh, mach dir darüber keine Sorgen, Bulma und ich werden aufpassen.“ Sie nickten sich noch einmal zu und dann sah ihn Chichi die Halle verlassen.
 

Bulma unterdessen war bei Vegeta angekommen, der alles, nur nicht bei guter Laune war. "Was willst du?“, knurrte er sie an, als sie sich zu ihm auf das Sofa setzte. Sie stellte die beiden Weingläser und die Flasche auf dem Tisch ab und drehte sich zu ihrem Exmann um. „Ich habe mitbekommen was Trunks zu dir gesagt hat und.. es tut mir leid. Ich habe versucht seine Meinung über dich zu ändern, aber er nimmt dir dein Fortgehen immens übel. Du weißt ja selbst wie er ist. Er ist immerhin dein Sohn.“ Sie goss ihnen beiden ein und hielt ihm das Glas hin. „Ich dachte, dein Lieblingswein würde vielleicht ein wenig die Worte wieder kitten.“
 

Vegeta knurrte. Er war nicht in Stimmung für Gerede und er war auch nicht in Stimmung für Bulmas Gegenwart. Außerdem glaubte er ihr kein Wort. Ohne jedoch zu widersprechen nahm er das Glas und leerte es in einem Zug. So langsam spürte er auch endlich etwas, von diesem leichten prickeln. Bulma nippte an ihrem Glas, stellte es dann ab und schenkte ihm wieder ein. Er beobachtete ihr Tun skeptisch, nahm aber das erneut gefüllte Glas entgegen. "Und deshalb kommst du nun zu mir? Und schenkst mir auch noch ein? Früher hast du das doch auch nie getan." Bulma schaute unschuldig drein, beobachtetet wie Vegeta erst einen kleinen Schluck nahm und sich dann auch das zweite Glas schnell einverleibte. Trunks Worte mussten wirklich gesessen haben.
 

Sie nahm ihm das Glas aus der Hand und schenkte ein drittes mal nach, machte das Glas diesmal randvoll und bemerkte zufrieden, dass die Flasche somit fast leer war. Wunderbar. Sie verkniff sich ein Grinsen, reichte Vegeta auch dieses Glas und fuhr dann mit verständnisvoller Stimme fort: „Ich würde mir wünschen, dass du ihm diese Worte nicht allzu übel nimmst. Er hat sehr unter der Trennung gelitten und macht zur Zeit eine schwierige Phase durch. Bald stehen die Prüfungen an und dann auch der zukünftige Posten in der C.C. Er lässt es sich nicht anmerken, aber er steht gewaltig unter Stress.“
 

Vegeta brummte. Auch wenn er keine Lust hatte für irgendetwas Verständnis aufzubringen, oder Bulma ihr dazutun, was für ihn außer Frage stand, zu verzeihen, klangen ihre Worte plausibel. „Lass uns einfach später oder noch besser an einem anderen Tag nochmal alleine mit ihm reden Vegeta. Und lass bitte uns, auch wenn wir unsere Differenzen haben, keine Feinde werden, alleine schon wegen unserer Kinder.“ „Wo ist eigentlich Bra?“, wollte Vegeta wissen, während er in Ruhe das dritte Glas Wein austrank und den Geschmack genoss. Kakarott und er konnten sich diesen Wein einfach nicht leisten, weil er sündhaft teuer war.
 

„Bra ist noch zu jung um so lange aufzubleiben und diese großen Feste kratzen sie noch viel zu sehr auf. Sie ist in ihrem Zimmer und wird schlafen. Wenn du magst kannst du sie dort später gerne besuchen gehen. Du weißt ja wo es ist.“ „Mhm“, brummte Vegeta und stellte das Glas ab. Dabei hätte er fast die Tischkante erwischt. Bulma nahm ihm das Glas ab, zusammen mit der leeren Flasche und ihrem Glas und erhob sich. „Ich lass dich dann mal wieder alleine. Ich weiß ja, wie sehr du deine Ruhe schätzt. Viel Spaß noch Vegeta.“, fügte sie lächelnd, nein grinsend an und verließ ihr Wohnzimmer.
 

Vegeta lehnte sich auf der Couch zurück und schloss die Augen. Merkwürdig.. dieses ganze Gespräch war merkwürdig gewesen. So vernünftig, diplomatisch und freundlich hatte er Bulma noch nie erlebt. Auf der anderen Seite, auch er hatte sich schließlich verändert, in der ganzen Zeit, in der er mit Kakarott zusammen war. Da konnte das ja auch bei Bulma so sein. Sich über die Augen reibend gähnte er. Irgendwie wurde ihm grade schwummrig. Setzte endlich der Alkohol ein? Schön wäre es ja. Dann würden ihn die Worte seines Sohnes nicht mehr so sehr belasten. "Oh man..", nuschelte er und schloss seufzend die Augen.
 

Bulma entsorgte die Flasche und die Gläser. Das war ja besser gelaufen, als sie sich das ausgemalt hatte. Und Vegeta hatte tatsächlich die ganze Flasche getrunken. Der würde für die nächsten Stunden ausgenoggt sein. Die Dosis K.O. - Mittel, die sie da rein gefüllt hatte, würde einen Dinosaurier lahm legen, also vertraute sie darauf, dass sie bei einem Saiyajin zumindest eine ähnliche Wirkung erzielen würde. Der Doktor, der es ihr verkauft hatte, hatte ihr geschworen, dass es auf diesem Planeten nichts Stärkeres gab.
 

Als sie die Treppe hinunter ging konnte sie unweit von sich Kevin sehen, zusammen mit einem anderen jungen Mann. Sie nickte den beiden lächelnd zu, wendete sich dem Durchgang zu, der sie zurück zu ihren Gästen führen würde und suchte die Menge nach einer ganz bestimmten Person ab, die es nun abzulenken galt.
 

Kevin und der junge Mann durchquerte die Halle und steuerte den Aufgang an, von dem Bulma gekommen war. „Du weißt noch, was du tun sollst?“, fragte Kevin. „Und kannst dich auch erinnern, wo das Zimmer war?“ „Aber natürlich. Denk du nur an mein Geld!“ Kevin grinste. „Wenn alles so funktioniert, wie wir das besprochen haben, dann werde ich dir noch das Empfehlungsschreiben für den Richter aufsetzen. Also verbocke es nicht, sonst sorge ich dafür, dass deine Bewährung ausgesetzt wird Niro.“
 

Niro verzog das Gesicht und fuhr sich durch die verstrubbelten schwarzen Haare. „Ich mach das schon. Ist nicht der erste Kerl, den ich flach lege. Also keine Panik. Ich hab mir alles gemerkt.“ Kevin nickte mit dem Kopf Richtung Treppenaufgang. „Dann ab mit dir. Und denk dran, in circa einer Stunde platzen wir bei euch rein und du weißt von nichts. Der Kerl hat dich dazu überredet und dich in das Zimmer geschleppt.“ „Ja ja, schon klar.“ Niro grinste breit, sah sich noch einmal in der kleinen Halle um und ging dann die Treppe hoch.
 

Was machte dieser Kerl nur für ein Aufhebens? Er war doch nicht blöd. Hoffentlich war dieser Kerl, dem er es besorgen sollte nicht hässlich, oder fett. Er hasste es, wenn er für Jobs gebucht wurde, bei denen er irgendwelchen alten und fetten Säcken den Schwanz lutschen musste und alles unter ihrem Bierbauch nach altem Schweiß stank und ihr Atem nach verfaulten Zähnen. Als er den Wohnraum erreichte, den man ihm beschrieben hatte, lösten sich seine Befürchtungen in Luft auf. Halli hallo! Der Kerl, der da auf dem Sofa saß, den Kopf nach hinten gelegt und die Augen geschlossen, war ja ein echtes Sahneschnittchen!
 

Niro betrat den Raum und ging um das Sofa herum. Und, alter Falter, war der gut trainiert! Die Muskeln, die sich durch die Jenas abzeichneten, wiesen auf straffe Schenkel hin und vermutlich sah der Rest unter dem Hemd und der Jacke ähnlich aus. Mit dem Kerl wäre er auch ins Bett gestiegen, wenn man ihm gar nichts dafür bezahlt hätte, aber wenn er für den Spaß auch noch etwas bekam, um so besser. „Hallo?“, fragte er freundlich und ließ sich neben Vegeta auf dem Sofa nieder. „Geht es ihnen nicht gut?“

Das, was niemals hätte geschehen dürfen

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Der Abgrund des kalten Blutes

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Die schwarze Bindung der Blutsgefährten

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Son Goku, Kakarott und das Bäumchen wechsle dich Spiel

Vegeta lachte. Er lag nackt in dem Bett, in welchem er noch vor ein paar Minuten von Kakarott, gegen seinen Willen genommen worden war und lachte. So sehr er auch versuchte, es zu unterdrücken, es ging nicht. Dieses Lachen war wie eine Flutwelle aus ihm heraus gebrochen, hatte sich jeder Kontrolle entzogen und wollte einfach nicht aufhören. Der rationale Teil in ihm wusste, dass dies ein Ausdruck des Schocks und der Überforderung war, einfach ein Ventil, welches sich sein Verstand gesucht hatte, um an den Geschehnissen nicht kaputt zu gehen. Doch das war seinem bewussten Denken nicht klar. Für Vegeta war die Absurdität und Dualität dessen, was vorgefallen war, einfach nur zu klar.
 

Kakarott erinnerte sich nicht! Und ein Blick, in dieses irritierte und verunsicherte Gesicht des Jüngeren zeigte ihm, dass er sich wirklich an nichts erinnern konnte und all seine Fragen ernst gemeint waren. Das war einfach nur zum Lachen! Und schon kam der nächste Anfall über den Körper des Prinzen. Mittlerweile lag er auf der Seite und hielt sich den Bauch. Das Kissen unter ihm war nass von den Tränen, die ihm aus den Augen liefen. Er konnte einfach nicht mehr, dass war zu köstlich. Kakarott konnte sich nicht daran erinnern, was er ihm angetan hatte!? Wie er ihn, seinen Blutsgefährten, dem er niemals hatte ein Leid antun wollen, vergewaltigt hatte?! Und auch nicht, dass er, Vegeta, dies ausgelöst hatte, als er ihn hinterging?! Wenn das mal nicht ausgleichende Gerechtigkeit war! Wer darin die Ironie nicht erkannte, der hatte wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nie gelacht.
 

„Vegeta?“, erklang Kakarotts fragende Stimme nicht zum ersten mal und als der Prinz eine Hand auf seiner Hüfte spürte, war es vorbei mit dem Lachen. So schnell wie eine Katze, machte er einen Satz an die andere Seite des Bettes und behielt den Jüngeren genau im Auge. „Fass mich nicht an!“, fauchte er und seinem Blick konnte man ansehen, dass er sich verteidigen würde, wenn Kakarott sich nicht an den Abstand hielt, welchen er eingenommen hatte.
 

„V ... Vegeta?“, stotterte Son Goku und zog seine Hand sofort weg, als er merkte, wie der Ältere darauf reagierte. „Vegeta? Ist mit dir alles in Ordnung? Geht es dir gut? Warum hast du so gelacht? Und was … ist eigentlich passiert? War ich wirklich so betrunken?“ Son Goku rieb sich über die Stirn und grübelte darüber nach, wie er mit Vegeta hierher gekommen war. Er erinnerte sich gar nicht daran, dass er auf Bulmas Party so viel getrunken hatte, um solch einen Filmriss bei ihm auszulösen. Seine letzte Erinnerung war, dass er sich auf die Suche nach Vegeta gemacht hatte und dann jetzt wieder, dieses angenehme Gefühl im Körper des Kleiner zu stecken. Seltsam … es fühlte sich fast an, als wäre er aufgewacht.
 

Seine Augen wanderten zu seinem Partner, der da am anderen Ende des Bettes kauerte und ihn anstarrte, als hätte er ihm etwas getan. Irritation machte sich in Gokus Kopf breit. Hatte er ihm vielleicht auch etwas getan? Nicht das er in betrunkenem Zustand um sich geschlagen hatte und Vegeta verletzt hatte. Das würde er sich niemals verzeihen … aber so war er eigentlich auch nicht, oder anders ausgedrückt, so etwas war ihm noch nie passiert und er konnte sich auch nicht vorstellen Vegeta jemals absichtlich zu verletzten. Immerhin hatte er ihm ja geschworen, dass er ihn vor allem beschützen würde,
 

„Vegeta?“, fragte er vorsichtig und setzte sich auf die Kante des Bettes, machte aber ansonsten keine weiteren Anstalten sich dem Prinzen zu nähern, denn er spürte einfach, dass dieser bei jeder noch so kleinen Geste seinerseits das Weite suchen würde. „Ich … ich weiß … einfach nicht was passiert ist.“ Goku rieb sich über die Stirn und dachte angestrengt nach. Aber da war einfach nur ein großes schwarzes Loch. Seiner Empfindung nach hätten sie auf Bulmas Party sein müssen und nicht zu Hause. Er hob den Blick und sah seinen Prinzen an. „Kannst du mir bitte sagen, was passiert ist? Ich … ich weiß es wirklich nicht mehr und bitte … sei nicht sauer, okay?“
 

Nicht sauer? Nicht sauer?! Der nächste Lachanfall drohte den Älteren zu überfluten, doch diesmal hielt er sich im Zaum und musterte den Jüngeren noch einige Momente aufmerksam, tastete nach seiner Aura und stellte ohne Überraschung fest, dass sie sich wieder genauso anfühlte wie seit ihrer ersten Begegnung. Die Ähnlichkeit mit der Aura von Radditz oder anderen Saiyajins war weg und er fühlte nur das, was er seit Jahren gefühlt hatte, wenn er morgens alleine in ihrem Bett aufgewacht war und erst einmal nach Kakarott gesucht hatte. Meistens hatte er ihn dann in der Küche, beim Frühstück machen, gefunden.
 

Was genau versuchte Kakarott ihm also mit seinen Worten zu sagen? Das er das alles gar nicht gewollt hatte? Das er ihn nicht hatte vergewaltigen wollen? Dennoch, je weiter er ihn Kakarott hinein horchte, um so normaler wirkte er auf ihn. „Du.. du kannst dich an.. an nichts.. mehr erinnern?", fragte er leise und zögerlich. Man konnte die Vorsicht aus seiner Stimme nur zu deutlich heraushören. „Nicht was passiert ist, als du mich auf Bulmas Party gefunden hast, nicht was danach passiert ist? Wie du dich verhalten hast, was du getan hast und a..auch nicht dass du ... du mich ge.. schlagen und ver...", sein Satz brach ab. Irgendetwas sträubte sich einfach in ihm dieses Wort über seine Lippen kommen zu lassen.
 

Freezer hatte ihn vergewaltigt. Freezer hatte ihn gegen seinen Willen genommen. Er wusste wie sich das anfühlte. Er wusste welche Schäden das in ihm hinterlassen hatte. Und er wusste auch, dass er nicht mit Kakarott hatte schlafen wollen, dass es gegen seinen Willen geschehen war. Aber wenn das der Wahrheit entsprach, warum hatte er sich dann nicht stärker gewehrt? Warum hatte er nicht all seine Kraft eingesetzt um sich zu verteidigen, wie er es bei Freezer getan hatte? Warum fühlte es sich auch jetzt immer noch nicht so an wie damals?
 

Vegeta rieb sich über das Gesicht. Konnte das wirklich sein? Konnte es wirklich sein, dass ein verdrehter, abartiger und eigentlich unmöglich existierender Teil von ihm, es tatsächlich als gerecht empfand, was Kakarott mit ihm angestellt hatte? Als ausgleichende Strafe dafür, dass er ihm fremd gegangen war? Er wollte es nicht glauben, wirklich nicht … doch es war … einfach die passendste und logischste Erklärung. „Vegeta?“, hörte er Kakarott wieder fragen und sah zu ihm. Allein die Vorstellung das dieser Saiyajin, der ihn jetzt so arglos und fragend anblickte der selbe war, wie der, der ihm draußen im Garten so großspurig und befehlend gegenübergetreten war, war paradox. Aber … so war es.
 

„I.. ich soll was gemacht haben, Vegeta? Dich geschlagen? Haben wir trainiert?“ Diese unschuldige Frage! Dieser unschuldige Ton und Blick! Vegeta sah an die Decke. Und er musste ihm jetzt natürlich beibringen was passiert war! Wie sagte man das? Wie sagte man jemandem, der so sehr darauf bedacht war, Niemandem zu schaden, dass er einen Menschen brutal hatte platzen lassen, wer weiß wie viele noch verletzt und getötet hatte und die Person, die er liebte, geschlagen und gegen ihren Willen zu etwas gezwungen hatte? Die Augen zurück auf Kakarott richtend, atmete Vegeta tief ein und wünschte sich in diesem Moment, sie wären niemals diese Bindung eingegangen.
 

Einige Zeit später saßen sie immer noch an genau den selben Positionen im Bett. Vegeta am Kopfende in einer Ecke und Son Goku auf der Kante am Fußende. Mittlerweile war die Abenddämmerung hereingebrochen und es war still im Schlafzimmer geworden. Vegeta hatte Kakarott alles erzählt, zumindest soweit er sich erinnerte. Aber nicht nur das was geschehen war hatte er offen gelegt, sondern auch seine Vermutungen. Das dies die negativen Folgen des Bandes waren, die Dank seinem Seitensprung ausgelöst worden waren. Er hatte auch geschildert, dass er hoffe, diese 'ausgleichende Gerechtigkeit' wie er es nannte, würde zwischen ihnen nun alles soweit wieder ins Lot bringen … zumindest was das Band und ihre Beziehung anging. Alles andere stand auf einem ganz anderen Blatt Papier.
 

Kakarott hatte während seiner Schilderung eine ganze Palette an Reaktionen gezeigt. Unglauben, Entsetzen, Fassungslosigkeit, Schuldgefühle, Verwirrung, Reue. Doch nichts von dem überheblichen und arroganten Gebären von vor wenigen Stunden. Mit zunehmender Schilderung war der Jüngere immer unruhiger und fassungsloser über sein Verhalten geworden. Warum auch immer Vegeta daraufhin das Bedürfnis verspürte ihn zu trösten, er sagte Kakarott, dass seine Freunde die Toten mit Hilfe der Dragonballs sicherlich bald wieder ins Leben zurück holen würden. Doch das half Goku nicht über die Tatsache hinweg das er es überhaupt getan hatte.
 

Endgültig brach er dann zusammen als Vegeta ihm sagte, wie er sich ihm gegenüber verhalten hatte. Den Blick in Kakarotts Augen bodenloses Entsetzen zu nennen, als er Vegeta anstarrte, wäre untertrieben gewesen. Vegeta glaubte, es hätte nicht viel gefehlt und der Größere wäre zu einem Häufchen Elend zusammen gefallen. Wieder kam dieses eigenartige Bedürfnis hoch, Kakarott vor dem was passiert war in Schutz zu nehmen. Immerhin war es seine, Vegetas Schuld, dass dies alles überhaupt passiert war. Es war durch sein Fehlverhalten ausgelöst worden und Kakarott hatte nun darunter zu leiden. Wieder einmal. Also versuchte er, dass was zwischen ihnen passiert war, nicht so wiederzugeben, wie es sich für ihn angefühlt hatte. Doch Kakarott schien trotzdem zu spüren, wie es um ihn und sein Innerstes bestellt war. Das konnte Vegeta in seinen Augen lesen.
 

Danach hatte sich der Größere auf die Bettkante sinken lassen und nichts mehr gesagt. Kakarott starrte einfach nur vor sich hin und Vegeta ließ ihn seinen Gedanken nachgehen, so wie er den Seinen nachging. Die Abenddämmerung schritt fort und Vegetas Magen begann, sehr unpassend zu der schweren Stimmung im Raum, zu knurren. Dies ließ Goku aufsehen und das erste, sehr zögerliche Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. „Hunger?“, fragte er überflüssigerweise. Vegeta ließ die Frage offen. Ihm kam es deplatziert vor, jetzt an Essen zu denken. Sein Körper mochte das anders sehen, aber er weigerte sich, ihm in diesem Punkt nachzugeben. Kakarott schien jedoch mal wieder anderer Meinung zu sein als er. „Ich gehe in die Küche und mach uns was. Soll … soll ich dir das Essen hoch bringen, oder möchtest du runter kommen?“ Es dauerte, bis Vegeta antwortetet, doch schließlich kam er zu dem Entschluss, dass es vielleicht nicht die schlechteste Idee war, etwas normales zu tun. „Ich komme runter.“, sagte er und Goku nickte, ehe er das Schlafzimmer verließ und Vegeta kurze Zeit später Geschirr klappern hörte.
 

Und was sollte er nun tun? Den Blick zum Fenster schweifen lassend und das zunehmende dunkler werden des Himmels beobachtend fiel ihm plötzlich ein, dass die Bettsachen noch draußen hingen. Schnell verließ er das Bett, schlüpfte in eine seiner Hosen und tapste barfuß nach unten und aus dem Haus. Das noch von der Sonne gewärmte Gras unter seinen blanken Sohlen sendete ein willkommenes Kribbeln durch seinen Körper und belebte seine Nerven wieder. Auch dir frische Luft ließ die heraufziehenden Kopfschmerzen milder werden. Die letzten zwei Tage versuchend los zu lassen begann Vegeta die Wäsche vom Ast zu ziehen und sogar zusammen zulegen. Er hätte das niemals zugegeben, aber die Laken akribisch und Millimeter genau zu falten, brachte seinem Geist zur Ruhe.
 

„Vegeta?“ Der Angesprochene hörte, wie am Haus das Küchenfenster geöffnet wurde und drehte sich um. Kakarott stützte sich auf dem Fensterbrett ab und streckte den Kopf raus. „Sag mal, hättest du lieber einen Kuchen zum Nachtisch, oder einen Pudding?“ Für einen Moment fehlte dem Prinzen die Sprache. Wie konnte Kakarott jetzt … nach all den Dingen, ihm so eine banale Frage stellen? Aber vielleicht war es ja, wie mit ihm und der Wäsche. Man musste sich mit etwas alltäglichem beschäftigen und Kakarott hatte es von Anfang an genossen zu kochen. „Ähm … Pudding?“, antwortetet er etwas verspätet. „Schoko oder Vanille?“ „Vanille.“ „Alles klar, mach ich.“, fast schon fröhlich sah Goku aus, als sein Kopf wieder im Inneren des Hauses verschwand. Ja, Verdrängung konnte Wunder wirken, dies wusste er selbst zur genüge.
 

Das Küchenfenster öffnete sich abermals und mit einer zuckenden Augenbraue drehte sich Vegeta schon um, bevor er Kakarotts Stimme vernahm. „Sag mal Vegeta … legst du da etwa grade Wäsche zusammen?!“ Im letzten Licht des Tages, konnte Vegeta die Irritation in Kakarotts Gesicht sehen. „Ja. Was dagegen?“, entgegnete er barsch und Kakarott schüttelte seinen Kopf. „Nein, aber … das hast du doch noch nie gemacht.“ „Tzz. Dinge ändern sich. Ich hab zum Beispiel heute auch das Haus geputzt, falls du es noch nicht bemerkt hast.“ Es war kaum zu glauben, doch die Irritation in Kakarotts Gesicht kannte noch eine höhere Stufe. „Ja, klar ist mir das aufgefallen, aber ich hab gedacht das hätte ich gemacht.“
 

Vegeta hob den fein säuberlich übereinander gelegten Bettwäschestapel auf und ging zurück zum Haus. „Nein Kakarott, das war ich.“ Wenn man die bisherige Irritationsstufe Kakarotts mit der Stufe eines Super Saiyajins verglich, sprang sie bei diesen Worten auf den des Dreifachen. Vegeta war sich sicher, dass er Kakarott, seit er ihn kannte, noch nie mit einem so vollkommen perplexen Gesichtsausdruck erlebt hatte. An der Haustür angekommen, schnupperte der Prinz. „Kakarott, ich glaube da brennt etwas an.“ Aus seiner Perplexität gerissen verschwand der Haarschopf im Küchenfenster und Vegeta hörte ihn fluchen, etwas scheppern und dann zischen. Das Dessert würde wohl ausfallen.
 

Es verging fast eine Woche, in der beide versuchten die Erlebnisse, das Erzählte und ihrer Erinnerungen Herr zu werden und zu einer gewissen Normalität zurück zu finden. Was sich in einigen Punkten als einfacher, als in anderen erwies. Vegeta unter anderem hatte es vorgezogen, sich erst mal auf dem Sofa breit zu machen und erst gegen Ende der Woche schlief er eine Nacht in dem gemeinsamen Bett. Auch was anderen Körperkontakt anging, hielten sie Abstand voneinander, denn selbst bei einer flüchtigen, oder versehentlichen Berührung Kakarotts, zuckte der Prinz zusammen, was dem Jüngeren sofort eine Entschuldigung auf die Lippen brachte und er sich wie ein geprügelter Hund aus dem Zimmer, in welchem sie sich aufhielten, zurückzog.
 

Darüber hinaus versuchte Kakarott ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen, ihm immer etwas zu kochen was ihm schmeckte und auch alle anderen anfallenden Arbeiten im Haushalt zu erledigen. Er behandelte ihn … nun ja, wie einen Prinzen. Und Vegeta war über die Tatsache das ihn das störte, mehr verwirrt, als er sich das eingestehen wollte. Abends saßen sie meist im Wohnzimmer zusammen, dicht nebeneinander, ohne sich jedoch zu berühren und versuchten sich in der Nähe des anderen wieder wohl zu fühlen. Sie unterhielten sich oft stundenlang bis in die Nacht und Vegeta brach sein Schweigen, was ihr Volk und deren Traditionen anging. Er versuchte sich, an so viel Dinge wie möglich zu erinnern, insbesondere alles, was das Band anging. Es war nicht viel, aber immerhin etwas.
 

Nach knapp zehn Tagen war Vegeta soweit einen Teil seiner Vorsicht und Achtsamkeit sinken zu lassen, den Gedanken zu zulassen, dass das, was geschehen war wohl wirklich eine einmalige Sache gewesen war, ausgelöst durch seinen Bruch des Bandes und das was mit Kakarott passiert war, die saiyajinische, instinktive Returkutsche gewesen war. Diese hatte es in sich gehabt und war alles andere als schön gewesen, aber Saiyajins waren auch nicht dafür bekannt, einen Verrat milde hinzunehmen und dem Gefühl der Rache abzuschwören, ganz im Gegenteil. Von daher konnte es Vegeta, auf einer seiner Bewusstseinsebenen wirklich mit sich ausmachen, es so hinzunehmen. Er hatte Kakarott verletzt, Kakarott hatte ihn verletzt. Auge um Auge, Blut um Blut. Sie waren quitt.
 

Zwei Tage, in denen er Hoffnung hatte, dass sie gemeinsam wieder zu dem zurück finden konnten, was vor Bulmas Geburtstag war, gingen ins Land, in denen sie auch die ersten vorsichtigen Berührungen austauschten. Einen Kuss, eine Hand die sich auf eine Schulter legte, eine vorsichtige Umarmung. Dann, nach etwas mehr als zwei Wochen zerplatze diese Seifenblase auf die brutalste Art, die es nur gab.
 

Mit sehr viel Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen, hatte es Vegeta geschafft Kakarott davon zu überzeugen, dass er an diesem Tag endlich mal wieder kochen wollte. Er musste einfach etwas tun. Zwei Wochen umsorgt werden war zwar schön, aber die ganze Tatenlosigkeit war irgendwann unerträglich geworden. Im Bergdorf bei Juan gab es auch nichts weiter zu tun und die anderen Anlaufstellen, an welchen er sich sonst für Zeni verdingte, hatten auch nichts. Also war er Kakarott so lange auf den Wecker gegangen, bis dieser ihm endlich seinen Willen gelassen hatte. 'Ich geh dann was für morgen jagen.', hatte der Jüngere gesagt, ihm einen Abschiedskuss gegeben und war aus dem Haus gegangen.
 

Vegeta hatte kaum angefangen mit dem Essen, da spürte er schon, wie Kakarott wieder landete. Etwas verwundert, aber vielleicht hatte der andere auch einfach nur etwas vergessen, hatte er sich nicht weiter darum gekümmert. Bis Kakarott in der Küche erschienen war und Vegeta direkt mit seiner Aura konfrontiert wurde. Vor Schreck war ihm der Topf aus der Hand gefallen, das geschnittene Gemüse war zusammen mit der noch kalten Brühe über den Boden gelaufen und einzig diese kalte, dominante, saiyajinische Aura erfüllte Vegetas Bewusstsein.
 

Kakarott war überheblich lächelnd auf ihn zugekommen, hatte sich dabei ruhig und gelassen seine Hose geöffnet, in sie hineingegriffen und sein bereits halb erigiertes Glied heraus geholt. Erst in diesem Moment, begriff Vegeta wen er hier wieder vor sich hatte. Er war herumgewirbelt und um den Küchentisch gesprungen, hatte versucht an dem Größeren vorbei zukommen, war gepackt und zurück an die Anrichte gestoßen worden. Der Stoß war so heftig gewesen, dass das Geschirr hörbar klirrte und er für einen Moment Sterne gesehen hatte. Seine Hose hatte sich mit der Brühe für das Abendessen vollgesogen, als er in die Knie ging und Kakarott hatte seine Hände gepackt und über ihm auf die Anrichteplatte gedrückt. Die andere Hand lag in seinem Nacken und sein Schweif hielt Vegetas Kinn nach oben gedrückt.
 

Mit harschen und befehlenden Worten hatte er ihn aufgefordert sein Glied in den Mund zu nehmen. Als sich Vegeta weigerte, bekam er eine Ohrfeige und danach noch eine. Kakarotts Schweif legte sich um seinen Hals, fixierte seinen Kopf und der Daumen des Größeren schob sich in seinen Mundwinkel und drückte seine Kiefer auseinander. „Wenn du zubeißt, wird es dir leid tun.“, hatte Kakarott gedroht und ihm im nächsten Moment seinen Penis in den Mund geschoben. Schnaufend und keineswegs zärtlich, war er bis zum Anschlag in ihn eingedrungen, hatte ihn unbarmherzig genommen, bis er sich tief in seinem Rachen ergossen hatte. Dann war er los gelassen worden. Kakarott hatte seine Hose geschlossen auf ihn herab geblickt und ihm emotionslos befohlen das Essen fertig zu machen. Er hatte Hunger.
 

Vegeta wusste nicht mehr, was er in diesem Moment empfunden hatte. Er wusste nur noch das ihm kalt gewesen war, entsetzlich kalt. Er war aufgestanden, hatte sich über den Mund gewischt und dem Befehl Folge geleistet. Zu tief saß der Schock über die erneuten Schläge, über das erneute Vergehen Kakarotts an ihm und darüber, dass sich der Jüngere wieder so vollkommen anders benahm. Sein Kopf hatte an viel zu vielen Fronten zu kämpfen gehabt, um seinen Verstand beisammen zu halten, auch ohne das er es nun auf eine erneute Kraftprobe mit Kakarott ankommen ließ, die er fraglos verloren hätte.
 

Als das Essen fertig war, saßen sie sich am Tisch gegenüber. Vegeta aß mechanisch, ohne etwas zu schmecken, sein Blick ging durch Kakarott hindurch und weilte irgendwo, nur nicht bei dem bewussten Geschehen. Danach sagte ihm Kakarott, er solle abräumen, sauber machen und dann zu ihm kommen. Auch das erledigte Vegeta ohne Gegenwehr. Erst als er im Wohnzimmer vor ihm stand und sah, wie sich der Größere lüstern die Hose zum zweiten mal an diesem Tag öffnete, war sein Geist wieder aktiv geworden.
 

Mit allem was er aufbieten konnte, war er gegen Kakarott angegangen, auch wenn der Drang ihm zu gehorchen wieder in seinem Kopf präsent war. Doch das Ergebnis, war unabänderlich. Er fand sich auch diesmal zwischen Kakarotts Beinen kniend wieder, sein Glied im Mund bis der Größere stöhnend kam, nur um ihm anschließend auch noch mit seinem Hintern zur Verfügung zu stehen. Kakarott berührte ihn in dieser Zeit nicht einmal und gab sich nur seiner eigenen Lust hin, bis er seinen Samen erneut in Vegeta verteilte.
 

Der Prinz hatte bäuchlings auf dem Sofa gelegen und sein Blick war vollkommen leer gewesen. Die Finger, welche über seinen Rücken strichen und dann dem Verlauf seiner Gesichtskonturen folgten, als hätten sie grade einen Akt der Liebe vollzogen, spürte er gar nicht. „Vegeta, Vegeta“, erklang Kakarotts säuselnde Stimme über ihm. „Du solltest wirklich langsam lernen, dass Gehorsam belohnt wird und Widerstand bestraft. Ich wollte das hier nicht tun. Doch dein Verhalten hat mich dazu gezwungen.“ Lippen näherten sich seinem Ohr, nippten daran und liebkosten es, ehe sie zärtlich über seine Wange strichen. „Mach das nächste mal gleich die Beine breit, wenn ich es verlange, dann kommst du auch auf deine Kosten und ich muss dich nicht schlagen und nehmen wie ein Tier. Ich geh jetzt duschen mein Süßer und danach erwarte ich dich in unserem Bett.“
 

Vegeta hatte gehorcht, widertstandslos und Kakarott hatte Wort gehalten. Er war sanft, zärtlich und überaus zuvorkommend mit ihm umgegangen. Sah man mal von der Tatsache ab, dass Vegeta immer noch unter Schock stand und gar nicht in der Lage war zu entscheiden, was er wollte und was nicht. Doch abzustreiten, dass zumindest sein Körper in dieser Nacht auf seine Kosten kam, wäre eine Lüge gewesen.
 

Die nächsten Tage vergingen im gleichbleibenden Status Quo. Kakarott war … Kakarott. Befehlend, herrisch, dominant. Er tat nichts im Haushalt, verließ es, wann er wollte, kam wieder wann er wollte und nahm sich Vegeta wann er wollte. Der Ältere leistetet keine Gegenwehr mehr. Viel zu beschäftigt war er damit, seine inneren Wälle wieder aufzubauen, hoch zu ziehen und das von sich zu schützen, was Kakarott übrig gelassen hatte. Erst, als er dachte bereit zu sein, begehrte er gegen den Jüngeren auf, setzte sich zur Wehr und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen. Diese Tage waren für ihn die Hölle und am Ende, und einmal mehr, verlor er den Kampf gegen Kakarott.
 

Das Band verhinderte, dass er den Entschluss, das Haus und Kakarott zu verlassen umsetzte und selbst wenn er es getan hätte, wohin hätte er denn fliehen sollen? Der anderer Saiyajin konnte ihn überall finden. Vor Kakarott gab es einfach kein Entkommen, also ergab er sich bewusst seinem Schicksal und alles wurde sehr viel einfacher, wie Kakarott ihm das versprochen hatte. Gehorchen war wirklich leicht zu lernen und noch leichter umzusetzen. Wenn man sich einfach nur an die Befehle hielt, dann musste man sich über nichts Gedanken machen und alles war angenehm. Selbst der Beischlaf begann ihm zu gefallen. Da er brav und gehorsam blieb, verwöhnte ihn Kakarott regelrecht und auf immer neue Art und Weise, die ihn ein ums andere mal in ungeahnte Höhen katapultierte.
 

Auf diese Art und Weise brachte Vegeta drei Wochen rum, ohne die Zeitspanne wirklich zu realisieren. Eines Nachts erwachte er dann, weil sich Kakarott hinter ihm unruhig hin und herwarf. Dies war sehr ungewöhnlich. Der Jüngere schlief normalerweise wie ein Stein, eng umschlungen an ihm und am morgen sofort wieder bereit, ihn zu nehmen. Überhaupt schien für Kakarott die Lust einen unglaublich hohen Stellenwert eingenommen zu haben. Es verging kein Tag, an dem sie nicht miteinander schliefen, meistens sogar mehrmals. Vegeta hatte sich daran gewöhnt, bei allen nur möglichen Tätigkeiten, von Kakarott gestört und genommen zu werden, oder ihn mit seinem Mund, seinen Händen oder seinem Schweif zu befriedigen. Ganz wie Kakarott eben der Sinn in dem jeweiligen Moment stand.
 

Aber das der Größere so unruhig schlief, machte ihn nervös, denn es riss ihn aus seiner überlebenswichtigen Routine und steckte ihn in eine Situation, in der er nicht wusste, was er tun sollte. Wenn er ihn weckte, war das vielleicht falsch und Kakarott wäre ungehalten, aber wenn er ihn weiter schlafen ließ, dann konnte dies ebenso falsch sein und er wäre wieder dem Zorn des Jüngeren ausgesetzt. Was sollte er nur tun? Wie sollte er sich verhalten? Er wusste es nicht und bekam daher Angst.
 

Plötzlich schreckte der große Körper auf und Vegeta konnte erkennen, dass er sich in die Senkrechte bewegte. Vorsichtig tastetet er mit seinem Schweif nach der Nachttischlampe und betätigte den Schalter. Das sanfte, dunkelgelbe Licht ging an und er konnte Kakarott neben sich im Bett sitzen sehen. Ein Bein angewinkelt, die Decke auf die Hüften herabgerutscht und eine Hand hatte er in seinen Haaren vergraben. Kakarott atmete heftig, Schweiß bedeckte seinen ganzen Körper und er zitterte. Vegetas Augen wanderten zu Kakarotts Schritt. Gut, er war nicht erregt, das bedeutetet er konnte vorerst sitzen bleiben wo er war und musste nicht gleich Hand oder Mund anlegen, wie es der andere nach dem Aufwachen so gerne hatte.
 

Lange Zeit herrschte Stille. Kakarott sah nicht zu ihm und bewegte sich ansonsten auch nicht. Hin und wieder kniff er seine Augen zusammen, als hätte er Schmerzen, atmete etwas heftiger, doch dann ließ alles wieder nach. Abermals, nach einer Zeitspannen, die Vegeta nicht benennen konnte, wendete Kakarott langsam seinen Kopf zu ihm. Der Ausdruck in seinem Gesicht, war verunsichert, verwirrt und desorientiert. Er sah ihn an, als hätte er ihn für längere Zeit nicht mehr gesehen und als wisse er nicht, wo er sich befand. „Vegeta?“
 

„J...ja?“ „Wie … wie bin ich hierher gekommen? Warum ist es Nacht und wieso“, Vegeta konnte sehen, dass Kakarott tief die Luft einsog. „Riecht es hier, als hätten wir miteinander geschlafen? Wir hatten uns doch darauf geeinigt, vorerst nichts Körperliches mehr zu haben, bis du bereit dafür bist.“ Der Déjà-vu Hammer, der auf Vegeta herab knallte, hätte kaum heftiger ausfallen können. Das unüberwindliche Verlangen in schallendes Gelächter auszubrechen machte sich in dem Prinzen breit. Vorsichtig tastetet er nach der Aura und erkannte in ihr den normalen Kakarott wieder. Wie von Sinnen begann er nun doch zu kichern, vergrub seine Hände in seinen Haaren, packte schmerzhaft zu und versuchte sich auf diese Weise davon abzuhalten, verrückt zu werden. Er begann sich vor und zurück zu wiegen und versuchte dieser Situation irgendetwas logisches abzugewinnen. Ohne Erfolg.
 

Kakarott … nein, Vegeta beschloss ihn Son Goku zu nennen, der anderer war Kakarott, sah ihn überfordert an, fragte sich, warum sein Partner so vollkommen irre reagierte und zusammenhangsloses Zeug vor sich hin brabbelte. Er verstand immer wieder: 'Er ist es nicht' und 'Sie haben getauscht', 'Sie wechseln sich ab', 'Er ist nicht er' und anderer Sätze, die für ihn keinen Sinn ergaben. „Vegeta?“ Vorsichtig streckte Son Goku seine Hand nach dem Älteren aus und berührte ihn an der Schulter. Zum Glück zuckte Vegeta nicht wie zuvor vor ihm zurück, sondern sah einfach nur auf. Zu seinem Entsetzen konnte er sehen, wie Tränen über dessen Wangen liefen.
 

„V...Vegeta … ich … du … warum, wieso … Tränen? Was … was ist denn? Tut dir was weh? Kann ich etwas für dich tun? Bist du verletzt? Hat dir jemand weh getan?“ Überfordert mit dem Verhalten des Älteren, der einfach keinen Ton mehr sagte und auch nicht aufhörte diese, ihn komplett aus dem Konzept bringenden Tränen zu vergießen, tat Goku das einzige, was ihm einfiel. Er zog Vegeta in seine Arme, streichelte ihm beruhigend über den Rücken und murmelte Floskeln, dass alles gut war und er doch da war und Niemand ihm etwas tun würde. Seltsamerweise, schienen diese Worte aber nur das Gegenteil in Vegeta auszulösen, denn sein Prinz begann noch heftiger Tränen zu vergießen und sich an ihn zu drängen. Nicht mehr wissend, was er tun und sagen sollte, hielt er ihn einfach nur noch schweigend fest und spürte, wie sich Vegetas Hände an ihm festkrallten.
 

Für Vegeta ergab das alles keinen Sinn mehr. Jeder Grund, jeder Ansatz, verstehen zu wollen, was hier vorging, löste sich in Luft auf. Es brachte nichts darüber nachzudenken, zumindest nicht jetzt. Es brachte auch nichts, sich zu fragen, warum der Körper des Mannes, der ihn die letzten Wochen wie einen Untergeben und Diener, wie einen Leibeigenen behandelt hatten, nun Trost spendete und warum die Hände, die selben Hände, die ihn geschlagen hatten, in ihm nun Trost hervor riefen. Wenn diese letzten Tage, Wochen, diese ganze Zeit unter Kakarott irgendetwas gebracht hatte, dann das Vegeta nichts mehr hinterfragte, sondern einfach hinnahm was in diesem Moment geschah. Vor allen Dingen wenn es etwas war, was ihm keine Demütigung und keinen Schmerz bescherte.
 

Irgendwann fühlte er sich ruhiger. Die Tränen versiegten und nur noch das Gefühl in Son Gokus Armen zu liegen war wichtig. Diese sanfte Geste des Streichelns auf seinem Rücken zu spüren und die Präsenz des Saiyajins, der ihm so viel bedeutete. „Vegeta?“, die zärtliche Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. „Es ist nicht der selbe Tag, oder? Es ist wieder Zeit vergangen, richtig?“ Widerstrebend löste sich der Prinz aus den starken Armen und sah zu Kakarott hoch, sah in diese gefühlvollen, liebevollen Augen und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. „Nein, es ist nicht der selbe Tag und ja, es ist Zeit vergangen.“ „Wie viel?“ Der Ältere überlegte. Versuchte sich an die Zeitspanne zu erinnern und konnte sich eines verzweifelten Kicherns nicht erwehren, als er feststellte, dass er versuchte die Tage an Hand der Art und Weise zu rekapitulieren, wie und auf welche Art Kakarott ihn genommen hatte. „Ich glaube“, sagte er schließlich. „So um die drei Wochen.“
 

Son Goku erbleichte und starrte ihn an. „Drei Wochen?“, ächzte er und war geschockt als Vegeta nickte. „Aber … aber wie … was … wie kann das denn sein? Wie kann ich denn drei Wochen einfach vergessen haben?“ „Du … hast sie nicht vergessen.“, antwortetet Vegeta ihm zögerlich. „Du warst gar nicht da.“ „Ich war nicht … da?“, stotterte Goku. „Wie … wie meinst du das?“ Vegeta sah zur Seite. Während Goku ihn gehalten hatte, hatten sich einige Puzzelstücke in seinem Kopf verselbstständigt und zu einem Bild zusammen gesetzt, dass auf verdrehte Weise einen Sinn ergab. Zumindest für den Prinzen.
 

Dieses mal mitgerechnet, hatte es nun vier Wechsel gegeben. Erst war Son Goku zu Kakarott geworden, dann einen Tag später wieder zu Goku. Goku war zwei Wochen bei ihm geblieben, dann hatte er gewechselt und drei Wochen war Kakarott bei ihm gewesen. Und nun, war wieder Goku da. Vegeta konnte es sich einfach nicht anders erklären, als das an diesem verhängnisvollen Abend, auf Bulmas Geburtstag, als er Kaka... Goku betrogen hatte, der Schmerz und die negativen Seiten des Bandes so heftig gewesen waren, dass sie Gokus altes Ego, den Saiyajin in ihm, der seit seiner Kindheit und dem Sturz von der Klippe in ihm verschwunden war, wieder hervor geholt hatten; und sich die beiden Persönlichkeiten seither ein und den selben Körper teilten. Dies versuchte er Son Goku, so schonend beizubringen, wie nur möglich.
 

„D ... das ist ein W ... Witz, oder? Du treibst deine S ... Scherze mit mir, nicht wahr?“ Son Goku griff sich in die Haare und schüttelte den Kopf. „Das ... das kann nicht sein! Wie soll denn das gehen? Ich würde doch merken, wenn ich nicht ich wäre … das … kann doch gar nicht stimmen, was du mir erzählst!“ Nicht wirklich überrascht von dieser Reaktion, Vegeta wusste ja selbst, wie haarsträubend sich das anhörte, schlug er die Decke ein Stück zurück und öffnete seine Beine. Auf der Innenseite eines seiner Oberschenkel war eine eindeutige Bissspur zu sehen.
 

Son Goku schluckte und starrte darauf, als würde es verschwinden, wenn er es nur lange genug ansah. „Das stammt von dir.“, sagte Vegeta, als würde er über etwas vollkommen belangloses sprechen. „Als du mich gestern befriedigt hast.“ Zitternd und zögernd streckte Goku die Hand danach aus und fuhr darüber. Als er die Unebenheiten in Vegetas Haut spürte, ballten sich seine Finger zur Faust und er zog sie sofort weg. Doch nicht nur seine Faust zitterte. Sein ganzer Körper begann zu beben und abrupt stand er aus dem Bett auf und begann auf und ab zu gehen.
 

Das konnte nicht sein!, sagte er sich in Gedanken. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Wie zur Hölle war das möglich? Wie konnte er nicht nur einen Tag, wie konnte er fast einen Monat einfach so … nicht das ein? Auf und ab, auf und ab … immer wieder hin und her, ging er in ihrem Schlafzimmer, bis er es nicht mehr aushielt, das Fenster öffnete und den Kopf hinaus streckte. Die frische Nachtluft tat ihm gut und in tiefen, gierigen Zügen, sog er sie in seine Lungen ein. Nicht durchdrehen, sagte er sich, nicht durchdrehen! Eine Hand in seinem Rücken ließ ihn den Kopf drehen. Hinter ihm stand Vegeta und sah ihn an, einfach nur an und zum ersten mal seit er wach geworden war, nahm er seinen Partner näher in Augenschein.
 

Körperlich hatte sich kaum etwas verändert, aber der Blick in seinen Augen er war … hinnehmend. Wo vorher ein feuriges Funkeln geherrscht hatte, welches Gott und der Welt, einfach jedem und allem eine Herausforderung entgegen geschrien hatte, herrschte nun einfache Akzeptanz. Gott, er war ein Arschloch! 'Als du mich gestern befriedigt hast.', schossen ihm, Vegetas Worte wieder in den Kopf. Zurück kehrten auch die Dinge, welche Vegeta ihm von seinem ersten … Wechsel erzählt hatte. Ihm gefror das Blut in den Adern und er drehte sich um. „Vegeta … was … was hab ich getan? Was hab ich dir angetan?“ Der Ältere wich seinem Blick aus und zog seine Hand zurück. „Nichts … nichts was … ich nicht auch … gewollt hätte.“ Und das bittere daran war, zum Teil war dies sogar die Wahrheit.
 

„Nichts?!“, ächzte Goku. „So ein Mal kommt nicht von Nichts.“ Er griff nach Vegetas Schultern, doch der Ältere sah ihn immer noch nicht an. Vorsichtig und sanft hob er Vegetas Kinn mit seinem Finger an. Sein Schweif schlang sich um sein Gegenstück, strich daran entlang, schlang sich schließlich um Vegetas Hüfte. Son Goku konnte in dem unsicheren Blick seines Liebsten alles sehen, was dieser nicht aussprach und in einer schnellen und beschützenden Geste, zog er den kleineren Körper in seine Arme. „Es tut mir leid.“, flüsterte er in Vegetas Haare. „Oh Gott Vegeta, es tut mir so leid. Es tut mir leid … es tut mir leid … es tut mir leid … .“ Unaufhörlich wiederholte er die Worte, immer wieder, endlos.
 

Es war für ihn einfach nicht vorstellbar, was Vegeta erlitten haben musste … durch ihn. Wenn, wenn sein Prinz recht hatte, wenn es wirklich der Saiyajin in ihm war, der unvorbereitet die Oberhand über ihn gewann und er sich an die Saiyajins erinnerte, die er bisher hatte kennenlernen dürfen, dann wurde ihm einfach nur schlecht. „ Es tut mir leid.“, hauchte er abermals in Vegetas Haare und streichelte seinen Rücken. „Wenn ich … wenn ich wüste wie Vegeta … wenn ich es wüste, bitte, das musst du mir glauben, ich würde es verhindern, ich würde verschwinden ich … ich würde alles tun, um das ungeschehen machen zu können.“
 

„Ich weiß.“, hörte Goku den Kleineren an seiner Brust flüstern. Es klang traurig und hilflos. „Ich weiß.“ Wut züngelte bei diesem ergeben Tonfall in ihm nach oben. Wut auf sich selbst. Er drückte Vegeta ein Stück von sich weg. „Versprich mir etwas Vegeta, bitte versprich mir etwas und halte es auch.“ „W.,.was denn … Goku?", sprach Vegeta zögerlich den, für ihn ungewohnten Namen, seines Rassenmitgliedes aus.
 

„Wenn ... wenn ich wieder weg bin ... ich meine, wenn ich mich wieder an nichts erinnern kann ... wenn das wieder passiert ... Ach scheiße, wie soll ich das den sagen?“ Goku war verzweifelt, den er wusste nicht, was mit ihm geschah. Den einzigen Anhaltspunkt hatte ihm Vegeta gegeben. „Wenn ich ... wieder so werde, wie ich bin, wenn ich dich schlage ... dann musst du dich wehren! Das bin nicht ICH Vegeta, das musst du mir glauben. BITTE! Ja, ich war wütend auf dich, das du mit nem anderen ins Bett gegangen bist, aber ich … wir, wir haben uns doch vergeben, oder? Es … wir ... haben Fehler gemacht, das tut jeder von uns ... es macht nichts.“ Er sah den Älteren flehend an. „Aber bitte, ich weiß nicht was mit mir passiert. Du darfst nicht aufgeben, Vegeta! Versprich mir das. Bitte! Wenn ich wieder komme … wenn ich wieder da bin, ich meine, falls ich mich wieder verändere und dann wieder … ich werde, also das ich … ich will ich dich wieder haben. DICH! Keinen anderen!“
 

Vegetas Herz tat weh bei diesen Worten und bei dem flehenden Blick, den er in Son Gokus Augen sah. Und obwohl er wusste wie und was Goku ihm sagen wollte … er war sich nicht sicher, ob er dieses Versprechen erbringen konnte. „Aber ... aber ich.. kann nicht ... ich kann mich gegen... ihn nicht wehren. Er ist nicht nur viel stärker als ich, da ist auch ein Zwang, etwas das verhindert, dass ich mich ihm wirklich widersetze. Außerdem … .“ Vegeta brach ab. „Außerdem?“, harkte Goku nach und der Kleinere wich seinem Blick aus. „Nichts.“ „Vegeta!“, ermahnte der Jüngere ihn harscher und sah zu seinem Erschrecken, wie Vegeta unter dieser Tonlage zusammen zuckte und sofort mit gesenktem Kopf antwortete. „Außerdem ist es leichter so. Wenn … wenn ich tue was er sagt dann … dann kann er ganz … zärtlich sein.“
 

Die Arme des größeren sackten herab und er traute seinen Ohren nicht. Mit weit aufgerissenen Augen, in denen das Unglauben geschrieben stand, starrte er Vegeta an. Was … was hatte er nur getan? Was tat er mit Vegeta, wenn er nicht er war? Was?! „Ich … du … es … bitte … bitte Vegeta, verzeih. Ich wollte nicht so … nicht so zornig klingen … bitte ich … bitte verzeih.“ Als der geliebte Saiyajin vor ihm unsicher den Blick hob und ihn vorsichtig und achtsam ansah, spürte Goku wie etwas nasses über seine Wange rollte.
 

Vegeta traute sich wieder zu atmen. Für einen Moment hatte er gedacht, Kakarott wäre wieder da und war zusammen gezuckt. Doch nun sah er, dass es nach wie vor Goku war und atmete auf. Zögerlich hob er seine Hand und fuhr über die Träne, welche sich aus dem Auge Son Gokus gelöst hatte und über dessen Wange rollte. Einem Impuls folgend nahm er ihn in den Arme und barg sein Gesicht an Gokus Brust. Er hatte in diesem Moment, da er dachte Kakarott wäre zurück solche Angst verspürt, dass er gedacht hatte, alles in ihm wäre zu Eis erstarrt. „Bleib bei mir...", hörte er sich selbst flehte und sah zu Son Goku hinauf. „Du musst bei mir bleiben... Goku... bitte … ich ... ich mache auch alles was du willst ... nur bitte ... geh nicht wieder, überlasse mich ihm nicht."
 

Son Goku schloss Vegeta einfach in die Arme, bettete ihn ganz fest an seine Brust und presste den schwarzen Haarschopf an sich. „Ich ... ich versuchs. Aber ... aber das ist mir schon zwei mal nicht gelungen. Wenn es mir wieder nicht gelingt … bitte Vegeta, kämpfe! Ich bitte dich, kämpfe gegen ihn. Du kannst das! Du weißt jetzt, er ist nicht ich. Das macht dich stark, weil du für etwas kämpfst, weil du für uns kämpfst, Vegeta. Gib das nicht auf … gib uns nicht auf. Wir finden einen Weg … wir haben ihn immer gefunden. Du und ich.“
 

Der Kleinere schluckte. Er wollte an diese Worte glauben, er wollte so sehr an sie glauben … aber er wusste nicht ob er die Kraft dazu hatte, er wusste nicht, ob diese … dunkle Seite ihrer Bindung das zuließ. Die Saiyajins, denen es passiert war, sie waren ausnahmslos zu Grunde gegangen, alle. Warum sollte es bei ihnen anders sein? Warum sollte ausgerechnet bei ihnen die Ausnahme der Regel herrschen? Wenn Goku wieder zu Kakarott wurde, er wusste nicht, ob er dem Saiyajin widerstehen konnte, ob er so viel Kraft aufbringen konnte. Aber … er würde es versuchen, das zumindest war er Goku schuldig, denn … das es soweit gekommen war, lag einzig und allein in seiner Verantwortung.
 

Goku spürte, wie sich der Kleinere schutzbedürftig an ihn schmiegte und schloss seine Arme noch ein Stück fester um ihn, vergrub sein Gesicht in den Haaren Vegetas und zog seinen Duft ein. Genoss das Gefühl der Wärme und der Nähe. Am liebsten wäre er für immer hier stehen geblieben, doch er spürte die Müdigkeit der nur halb geschlafenen Nacht. Ohne darüber nachzudenken, hob er Vegeta auf seine Arme und trug ihn zum Bett, legte ihn dort vorsichtig ab und sich neben ihn. Ihm weiterhin lächelnd in die Augen sehend, zog er den kleineren Körper an sich und behielt ihn im Arm. „Ich liebe dich Vegeta, mehr als mein Leben.“, hauchte er an seiner Stirn und küsste sie anschließend, ehe er die Augen schloss. „Ich weiß.“, flüsterte der Ältere und schmiegte sich an ihn.
 

Son Goku verstärkte seine Umarmung. Er legte ein Bein über Vegetas, verschlang ihre Schweife ineinander und zog die Decke über sie. Er wollte ihn nie, nie wieder los lassen. Nie wieder. Niemals mehr.

Meister Quitte und der Quittenturm

Graue Wolken zogen, von einem stetigen, kühlen Wind getrieben, schnell über den Himmel. In weiter Ferne, hinter den Bergen konnte man den Regenschleier sehen, der auf die Erde nieder ging. Vögel und Tiere hatten sich in ihre Behausungen verzogen und es war still. Hin und wieder wanderte ein fernes Wetterleuchten über den Himmel und es war unmöglich zu sehen, wo die Sonne stand oder wie spät es war.
 

Son Goku stand am offenen Schlafzimmerfenster und hatte seine Arme auf der Fensterbank abgestützt. Drei Wochen, er hatte ganze drei Wochen vergessen, war nicht er selbst gewesen, wie auch immer man es nennen wollte. Seine schwarzen Augen verloren sich in den verschiedenen Nuancen des grauen Himmels und seine Ohren lauschten den stetigen Atemzügen Vegetas in seinem Rücken. Er erinnerte sich sehr genau, wie er ihn hier, auf dieser Fensterbank geliebt hatte und obwohl es für ihn wenige Wochen her war, lag es bereits fast zwei Monate zurück.
 

Das, was Vegeta ihm erzählt hatte, als er zum ersten mal zurück gekommen war, geisterte in seinem Verstand herum und er hob seine Hand, betrachtetet seine Handfläche. Er hatte ihn geschlagen, so der Ältere, geschlagen und dann gegen seinen Willen … ihn ins Bett gezwungen. Die Hand begann zu zittern und er ballte sie schnell zur Faust, ließ sie sinken und schloss die Augen. Das war einfach unvorstellbar. Diese Vorstellung war … nicht realistisch. Er würde nie, niemals irgendetwas machen, was Vegeta verletzten würde.
 

Die Tatsache, dass er es nicht verhindern konnte, wieder … er zu werden, der andere, machte alles noch viel schlimmer. Es konnte jederzeit wieder soweit sein. Jederzeit konnte er verschwinden und seinem anderen Ich Platz machen, das Vegeta wieder sonst was antun würde. „Verdammt!“ Goku schlug auf die Fensterbank. Das musste doch zu verhindern sein! Dagegen musste man doch etwas machen können, irgendetwas. Wenn sie nicht selbst auf eine Lösung kamen, dann würde vielleicht einer ihrer Freunde … .
 

Son Goku brach den Gedanken ab. Wenn er wirklich an Bulmas Geburtstag ausgerastet war, wenn er … Menschen getötet hatte, war es vielleicht nicht die beste Idee, sie damit zu behelligen, zumal alle Kontakte eh sehr … schwierig geworden waren, seit Vegeta und er sich dazu entschlossen hatten, zu sich selbst zu stehen. Piccolo … Piccolo würde ihnen vielleicht noch zuhören, doch im allgemeinen stand er mehr auf der Seite Son Gohans. Dende wäre vielleicht die bessere Wahl. Als Gott hatte er die Eigenschaft in erster Linie neutral zu sein und würde ihm sehr wahrscheinlich nur gehörig den Kopf waschen. Immerhin war es genau genommen ja noch nicht mal seine Schuld gewesen. Aber ob Dende über das nötige Wissen verfügte? Er war noch sehr jung. Plötzlich kam Goku ein Gedanke. „Natürlich!“, rief er aus. Warum war er auf ihn nicht gleich gekommen? Hatte er ihm doch in jungen Jahren bei einem … nun ja, nicht ähnlichen Problem, aber doch etwas in der Art, helfen können.
 

Hinter sich im Bett spürte er Vegeta erwachen. Verflixt, er war zu laut gewesen. Mit einem reumütigen Blick drehte er sich um und setzte sich auf die Bettkante. „Guten morgen Vegeta.“, sagte er leise und sanft und strich dem Prinzen eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Bei dem Klang von Son Gokus Stimme war Vegeta sofort hellwach. Er schoss geradezu in die Senkrechte. „O..Oh Gott ... wie wie lange habe ich geschlafen?" Da Kakarott schon wach war … zu lange.

„M...Mist! Ich ... ich mache dir sofort Frühstück. Es … es tut mir leid das ich verschlafen habe.", haspelte er nervös herunter und war schon dabei sich aus den Decken zu befreien.
 

Im ersten Moment blinzelte Son Goku und verstand dann aber sofort was los war. Mit einem bitteren Gesichtsausdruck, zog er Vegeta in seine Arme und hielt ihn fest. Er konnte spüren, wie sich die Muskeln unter seinen Händen anspannten, wie sich Vegetas ganzer Körper in Alarmbereitschaft begab. „Ich bin es Vegeta, ich Son Goku. Nicht der andere. Es ist alles gut, du hast nichts falsch gemacht und du musst mir auch kein Frühstück machen. Beruhige dich.“
 

Vegeta atmete tief ein und aus und brachte sein Herz langsam dazu wieder zu seinem normalen Tempo zurück zukehren. Stimmt ja, es hatte wieder ein Wechsel stattgefunden und Goku war wieder da. Mit diesem Gedanken und der vertrauten und nicht feindlichen Aura um ihn herum, gelang es ihm auch, dass sich sein Körper der Anspannung entledigte und er in Son Gokus Armen zusammensank. „Na siehst du.“, hörte er ihn sagen und spürte seinen Atem durch seine Haare streichen. „Weißt du was Vegeta, du legst dich wieder ins Bett, oder nimmst ein entspannendes Bad und ich mache uns ein Frühstück. Wie klingt das?“
 

Zögerlich hob Vegeta den Kopf und schien wirklich zu überlegen, ob er dieses Angebot annehmen sollte oder nicht, aber dann nickte er und löste sich von Goku. „Ich schätze, ein Bad wäre wirklich nicht schlecht. Ruf einfach, wenn du fertig bist, ich komme dann runter.“ „Mach ich.“ Goku gab ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn und entließ ihn dann aus seinen Armen, sah besorgt zu wie Vegeta das Schlafzimmer verließ und hörte dann noch, wie die Badezimmertür ins Schloss fiel. Vegeta hatte so müde geklungen, vollkommen fertig. Und was sollten diese Entschuldigungen, als er wach geworden war? Es hatte sich ja fast so angehört als wäre Vegeta für sein anderes Ich nicht mehr als ein Diener.
 

Der große Saiyajin hatte alle Mühe seine Aura unter Kontrolle zu halten, als die Wut über diesen Gedanken in ihm hoch kochte. Wenn sie sich jetzt erhöhte würde Vegeta das merken und mit Sicherheit alarmiert sein. Er würde sich nicht entspannen können und wieder in diese Habachtstellung wechseln, die er in seinen Armen schon eingenommen hatte. Tief durchatmend und sein Ki zur Ruhe bringend erhob sich Goku und ging nach unten in die Küche. Lautstark und sehr zügig schepperte er umher und zauberte für Vegeta ein Tablett voller verschiedener Dinge zusammen. Noch eine Tasse mit heißem Tee dazu, dann war er zufrieden und hob alles hoch. Warum sollte er Vegeta rufen, wenn er ihm alles auch einfach ins Bad bringen konnte?
 

Schnell war er die Stufen nach oben gegangen und streckte seinen Schweif nach dem Griff der Badezimmertür aus. Kurz davor verharrte er und klopfte dann mit seinem Schweif an. „Ja? Herein.“, hörte er Vegetas Stimme und öffnete dann mit seinem nützlichen Anhängsel die Türe, schob sie mit seinem Hintern auf und drückte sie mit einem Fuß wieder zu. „Ich hab mir gedacht“, grinste er bemüht fröhlich über das Tablett voller Essen hinweg. „Das ich dir das einfach bringe. Ist auch genug für uns beide. Du isst mir also nichts vor und kannst es im warmen Wasser genießen.“
 

Vegeta hatte die Arme auf dem Wannenrand liegen und starrte Son Goku total überrascht an. Ein erstes zögerliches Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, als die Geste etwas in ihm berührte und er sich an das Frühstück im Bett erinnerte … für ihn vor einer gefühlten Ewigkeit. „Danke.“, brachte er nur perplex hervor und stemmte dann seine Hände auf den Wannenrand um sich hoch zu drücken. „Warte Goku, ich zieh den Hocker ran zum drauf stellen.“ „Nein, bleib sitzen. Das Tablett ist groß genug um es“, und mit diesen Worten platzierte er es quer über der Wanne. „Genau dahin zu stellen.“ Zufrieden begutachtete er sein Werk und stemmte seine Fäuste in die Hüften. „Na, sieht doch köstlich aus, nicht?! Hau rein.“
 

Der Ältere ließ sich wieder ins Wasser gleiten und starrte von dem Tablett zu Goku und wieder zurück. Das zögerliche Lächeln in seinem Gesicht wurde tiefer und er musste sich eingestehen, dass ihn diese Fürsorge rührte und auch, dass sie seiner Seele verflucht gut tat. Es war Son Goku, nicht Kakarott. Son Goku. Und endlich gestattete er sich die Erleichterung darüber zuzulassen, das er in Sicherheit war. Zumindest für den Moment, zumindest in diesem Augenblick war er einfach nur sicher.
 

Zufrieden mit dem was er sah, zog Goku sich den Schemel heran, setzte sich drauf und schnappte sich ein gebratenes Würstchen vom Tablett. „Wenn du nicht gleich anfängst zu essen, dann füttere ich dich.“, grinste er breit und hielt Vegeta das Nahrungsmittel vor die Lippen. Schielend sah Vegeta darauf und dann zurück zu Goku. Er konnte spüren, wie sich ein Rotschimmer auf seinen Wangen ausbreitetet und mit einem mal, war da auch wieder ein Funken Trotz in seinen Augen zu erkennen. Seine Hand schoss aus dem Wasser, er griff nach der Wurst und schob sie sich in den Mund. „Soweit kommts noch.“, grummelte er und untersuchte das Tablett nach dem, was ihm als nächstes zum Opfer fallen würde.
 

Als Vegeta so rein haute und sich einige der vertrauten Charakterzüge in seiner Mimik und seinem Verhalten wieder zeigten, begann auch Goku sich über das Frühstück herzumachen. Sie aßen eine ganze Weile in trauter Zweisamkeit und schweigend, bis das Frühstück den Kampf ums Überleben eindeutig verloren hatte und nur noch Krümel in der ein oder anderen Schale zu finden waren. „Boah, bin ich satt!“, ächzte der Größere und lehnte sich ein wenig zurück. „Willst du noch was Vegeta? Soll ich noch irgendwas machen?“ „Nein, danke.“ Entspannend legte der Prinz seinen Kopf zurück und schloss die Augen, rutschte tiefer in die Wanne. „Hat gut geschmeckt.“
 

„Freut mich.“, lächelte Goku und rutschte mit seinem Schemel, geräuschvoll um die Wanne herum, bis er sich dann am Kopfende nieder ließ. „Was wird das denn?“, wollte Vegeta mit einem halb geöffneten Auge wissen. „Warts ab.“, gab Goku zurück und Sekunden später spürte Vegeta vorsichtige Finger die begannen seinen Nacken zu massieren, dann seine Schultern, seine Oberarme. Stöhnend schloss er sein Auge wieder und ließ Kakarotts Finger ihre Arbeit bei seinen verspannten Muskeln tun. Ein Gefühl der Verbundenheit stellte sich ein und lange Zeit sagte keiner der beiden ein Wort. Als dann die Stille gebrochen wurde, war es Goku, der Vegeta seine Gedanken mitteilte.
 

„Du, ich hab nachgedacht Vegeta.“ „Mhm?“ „Ich würde mit dir gerne jemanden besuchen gehen, der uns vielleicht helfen kann.“ „Helfen?“ „Bei … diesem Problem … diesem Wechselproblem.“ Augenblicklich versteifte sich Vegetas Nacken und Goku brauchte einige Minuten, bis er das wieder rückgängig gemacht hatte und weiter sprach. „So wie es ist, kann es nicht bleiben. Ich kann nicht laufend verschwinden und … dich dadurch in Gefahr bringen.“ „Ich bin mir nicht sicher, ob man dagegen etwas machen kann Goku. Die negativen Auswirkungen des Bandes. Du erinnerst dich, was ich dir darüber gesagt habe?“ „Und du denkst, dass ist es?“ „Was soll es sonst sein?“ „Keine Ahnung.“, gestand der Größere. „Aber ich will es zumindest versuchen. Alles ist besser als nichts zu tun.“ Vegeta brummte und es kehrte wieder Stille ein. Erste eine ganze Weile später, war es diesmal Vegeta der zu sprechen anfing.
 

„Und was schwebt dir vor? Zu wem willst du gehen? Dende? Ich glaub nicht das uns der Namekianer bei einem saiyajinischen Problem helfen kann.“ „Nein, nicht Dende. Meister Quitte.“ „Meister Quitte?“ Vegeta öffnete ein Auge und sah Goku fragend an. „Ja. Bist du ihm denn schon mal begegnet?“ „Nein.“ Son Goku grinste. „Dann wird er dich mit Sicherheit überraschen.“ „Und du glaubst, dieser Meister kann uns helfen?“ „Ich weiß es nicht Vegeta, aber ich weiß, dass er mir, als ich klein war, geholfen hat. Du weißt ja, dass ich nicht wusste das ich ein Saiyajin bin. Und ich wusste auch nichts von den Ozaruhs. Aber Meister Quitte wusste davon und er wusste auch, wie er damals die Kraft des Ozaruhs, die in mir verborgen war, wecken konnte. Er hat mir diese Kraft zugänglich gemacht und an die Oberfläche geholt. Vielleicht weiß er auch wie man so eine Kraft, oder jemanden wieder verschwinden lassen kann.“
 

Vegeta dachte über diese Worte nach und sah dann zu Son Goku nach oben. „Das ist gar nicht mal so schlecht gedacht Goku. Könnte was dran sein.“ „Ja? Das heißt du kommst mit?“ Vegeta nickte und schloss genießend seine Augen wieder. „Du sag mal“, fragte der Jüngere dann. „Warum nennst du mich eigentlich auf einmal Goku?“ „Weil du Goku bist.“ „Aber bisher hast du dich doch immer geweigert meinen Erdennamen zu benutzen und mich bei meinem Saiyajinischen gerufen.“ „So … nenne ich dich auch noch, wenn … wenn du er bist. Den er ist Kakarott.“
 

Son Goku wurde still und spürte unter seinen Händen, dass sich Vegeta wieder anspannte. Das hatte er nicht gewollt. Vielleicht schaffte er es ja wieder das sich der Ältere entspannte, doch Vegeta hatte andere Pläne. Er erhob sich einfach aus der Wanne und stieg, nach einem Handtuch greifend, heraus. „Wenn du denkst, dass dieser Quitte uns helfen kann. Dann sollten wir zu ihm.“ „Jetzt?“, entfuhr es Goku überrascht. „Ja, jetzt.“, antwortetet ihm Vegeta entschlossen. „Wir wissen nicht, wie lange du da sein wirst, also wäre jetzt kein schlechter Augenblick um zu versuchen das zu verhindern. Ich zieh mir was an und dann teleportierst du uns hin.“
 

Einige Zeit später erschienen die beiden wie aus dem Nichts auf dem Quittenturm und Meister Quitte purzelte vor Schreck von seinem Kissen, auf welchem er friedlich geschlafen hatte. Er versuchte mit zappelnden Armen und Beinen wieder auf die Beine zu kommen und erst als Goku ihm aufhalf, glückte das. Den beiden Saiyajins den Rücken zukehrend bückte er sich nach seinem Stock und räusperte sich. Vegeta der dem Ganzen sehr skeptisch zugeschaut hatte flüsterte seinem Partner zu: „Und der soll uns helfen? Ernsthaft?“
 

„Das hab ich gehört!“, donnerte der runde Kater und zeigte mit seinem Stöckchen auf Vegeta. „Ich mag zwar harmlos aussehen mein Jungchen, aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich das nicht bin. Immerhin habe ich Muten Roshi trainiert und diesem Kindskopf hier, habe ich auch ein paar nette Tricks beigebracht. Also ein wenig mehr Respekt, wenn ich bitten darf!“ Die zusammen gekniffenen Augen musterten den Saiyajinprinzen eingehend, ehe sich der Kopf zu Son Goku drehte. „Was also kann ich für euch tun? Und lange nicht mehr gesehen Großer. Du könntest wirklich bei deinem alten Meister öfters mal vorbei schauen.“
 

„Der da … war dein Meister?!“, fragte Vegeta ungläubig und Goku kratzte sich verlegen lächelnd am Hinterkopf. „Ja, also … ähm Meister Quitte, Vegeta und ich haben ein Problem und wir würden gerne wissen, ob du uns dabei helfen kannst.“ Für beide hatte es den Anschein, als würde die kugelrunde Katze ihre schmalen Äuglein noch mehr zusammen kneifen, als er sie musterte. „Kommt auf die Art eures Problems an.“ „Wir, das heißt eigentlich ich … ähm, habt ihr zufällig beobachtet was in den letzten Wochen..“ „Monaten.“, korrigierte Vegeta. „Monaten, ja … äh, also genau genommen seit Bulmas Geburtstag passiert ist?“
 

Meister Quitte watschelte vor den beiden auf und ab und stieß mehrerer leise 'Mhms' aus, ehe er sich wieder zu ihnen umdrehte. „Mitbekommen habe ich es, aber ich will es noch einmal von dir wissen.“, damit zeigte er mit seinem Stock auf Vegeta, der die Arme verschränkte und alles andere als begeistert aussah. Erst ein auffordernder Blick Gokus brachte ihn dazu die Dinge, welche er wusste wiederzugeben. Nicht in jedem Detail, aber dennoch alles, was er für relevant hielt. An dem Verhalten des Katers änderte das nichts. Er watschelte weiter vor ihnen auf und ab, sein Stöckchen im Arm und eine Pfote nachdenklich an dem, was Vegeta für sein Kinn hielt. Als der Prinz geendet hatte, watschelte Meister Quitte einfach weiter.
 

„Und?“, fragte Son Goku ungeduldig. „Wisst ihr etwas? Könnt ihr uns helfen.“ „RUHE!“, fauchte die Katze. „Ich denke nach.“ Sein unerbittlicher Marsch von einem Ende des Runds zum anderen fuhr fort und als Goku schon dachte wahnsinnig zu werden vom Nichtstun, blieb Meister Quitte vor ihnen stehen. „Um euch wirklich zu helfen, weiß ich zu wenig darüber.“ „Ich habs ja gesagt.“, stieß Vegeta frustriert aus. „ABER“, wurde Meister Quitte laut. „Wenn ich mehr weiß, kann ich vielleicht Hilfestellung geben.“ Son Gokus Gesicht hellte sich auf. „Wirklich?“ „Versprechen kann ich nichts. Aber versuchen können wir es, wenn ihr bereit seid, offen mit mir umzugehen.“ „Ja, klar.“, sagte Goku sofort. „Von dir Söhnchen rede ich grade nicht.“ Son Goku drehte sich zu Vegeta um. „Vegeta?“ Der Prinz grummelte. „Vegeta!“ „Ja, schon gut. Ich versuchs.“
 

Meister Quitte grinste und drehte sich zur Treppe um. „Na dann mein Kleiner, komm mal mit runter und wir schauen, wie weit wir kommen und du auch Großer.“ Damit watschelte er los und die Stufen hinunter. Vegetas misstrauische Blicke in seinem Rücken durchaus spürend. „Und schau mich nicht so misstrauisch an. Ich beiße nicht.“ Dabei drehte er seinen Kopf um fast hundertachtzig Grad und bleckte seine Katzenzähne. „Zumindest nicht, wenn man mich nicht ärgert. Und das hat dieser Kindskopf hinter dir schon oft genug als er klein war.“ Son Goku lachte verlegen.
 

Als sie die untere Etage erreicht hatten, gingen sie durch Gänge, die in Goku alte Erinnerungen weckten und neugierig wie er war, spähte er in den ein oder anderen Raum. Als Meister Quitte und Vegeta vor ihm anhielten, wäre er fast in seinen Prinzen gerannt und konnte grade noch so bremsen. Der Kater zeigte mit seinem Stock auf eine Tür und sah Goku an. „Da rein, hinsetzen und NICHTS anfassen!“, kommandierte er. „Und Vegeta?“, wollte Goku wissen. „Geht mir mir in ein anderes Zimmer.“ „Warum können wir denn nicht zusammen..“ Meister Quitte unterbrach ihn. „Weil ich es sage. Zackzack, da rein jetzt. Vegeta dauert länger als du, deswegen kümmere ich mich um ihn zuerst.“
 

Son Goku sah nicht begeistert aus, gehorchte dann aber der Katze. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, watschelte Meister Quitte weiter und Vegeta folgte ihm zögerlich. Nach einigen Biegungen, die der Prinz diesem Turm von außen gar nicht zugetraut hatte, öffnete Meister Quitte eine weitere Türe und verschwand in ihr. Vegeta blieb achtsam im Flur stehen und starrte in das Zimmer. „Jetzt komm schon rein und setz dich! Du bist ja noch schlimmer als Muten Roshi damals. Der hat mir auch nicht über den Weg getraut und dabei sehe ich doch zu putzig aus.“
 

Meister Quitte stellte seinen Stock an die Wand und strich sich über seine Barthaare. „Na dann wollen wir doch mal sehen.“ Und damit fing er an in Regalen und Truhen zu stöbern, die an den Wänden des Raumes verteilt waren. „Der Schein kann durchaus trügen.", murmelte Vegeta und besah sich das weiße Fellknäul, wie es durch den Raum wuselte. "Wieso hast du Goku und mich getrennt?" „Weil ihr unterschiedlich zu behandeln seid.“ „Behandeln?“ Vegeta hörte sich nicht begeistert an. „Na, wie soll ich es denn sonst nennen? 'In euren Kopf eindringen und euch umkrempeln?'“ „Was?!“ Der Kater kicherte und drehte sich zu Vegeta um, eine kleine Schüssel, mit einem rötlichen Sud als Inhalt, in der Hand. „Was ist das?", wollte Vegeta argwöhnisch wissen.
 

„Etwas zum Trinken.“, meinte der Kater und setzte die Schale an die Lippen, um das rote Zeug auszutrinken. Dann leckte er sich über die Schnauze und zwirbelte wieder an seinen Barthaaren. „Tomatensaft. Wolltest du auch was?“, fragte er als er Vegetas Blick bemerkte. Der Saiyajin schüttelte nur den Kopf ihm wurde mit einem mal klar, warum Goku so … nun ja, so war eben. Wenn er wirklich den alten Lustkreis und dieses Fellknäul zum Lehrer gehabt hatte, dann hatte er ja nur so werden können wie er war.
 

„Wenn das alles ist was du zustande bringen kannst, dann bin ich weg.“ Er drehte sich zur Tür, „HINSETZEN!“, kommandierte Quitte scharf und wuselte dann zu einem großen Vase mit Wasser. „Wenn du jetzt gehst, dann nimmt das mit euch kein gutes Ende.“ Vegeta erstarrte und drehte sich wieder um. Sein Misstrauen war erneut geweckt. „Du weißt also doch etwas?“ „Nicht genug.“ „Und was sollst du uns dann helfen?“ Meister Quitte füllte eine kleine Schale mit etwas aus einer Vase, was für Vegeta wie Wasser aussah und drehte sich zu dem Saiyajin um. Er watschelte zu einem kleinen Tisch und setzte sich auf einen der Hocker, stellte die Schale ab und schob sie Richtung des zweiten Stuhls. „Um zu erfahren was ich wissen muss, will ich, dass du dich jetzt auf die Oberfläche des Wassers konzentriert und dabei an das denkst, weswegen ihr zu mir gekommen seid.“ Vegetas Augen verengten sich und er sah nicht so aus, als wäre er bereit Meister Quitte Einsicht in seine Gedanken zu geben.
 

„HINSETZEN hab ich gesagt.“, donnerte die Katze erneut. „Ich kann deine Gedanken und Gefühle schon nicht lesen, ich werde auch keine Abbildung deiner Ängste oder sonst etwas sehen, was dich in deinem Stolz oder deinem kindischen Starrsinn verletzt oder entblößen könnte. Da brauchst du keine Angst zu haben mein Kleiner. Das Wasser soll dir nur helfen dich zu konzentrieren und anhand der Farbe die es annimmt kann ich einordnen, welchen Sud ich dir geben muss.“ „Welchen Sud?“, hakte Vegeta nach, als er sich zögerlich nieder ließ.
 

„Ja, Sud. Hör mir jetzt mal ganz genau zu Jungchen. Ich soll euch helfen. Ich kenne das Problem. Aber ich weiß zu wenig darüber. Das was du mir gesagt hast reicht nicht. Ich muss tiefer gehen um zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt. Ob diese Möglichkeiten dann im Bereich MEINER Möglichkeiten sind, dass kann ich nicht versprechen. Aber damit ich mehr weiß, müsst ihr mir mehr mitteilen. Auch Dinge mitteilen, die ihr nur in eurem Unterbewusstsein spürt und vielleicht nicht mal bewusst wisst. Dazu müsst ihr schlafen. Und damit mir mein Wasser die richtigen Dinge zeigt, müsst ihr einen Sud zu euch nehmen. Und den richtigen Sud kann ich euch nur geben, wenn ich die Farbe deiner Gedanken in dem Wasser sehe. Jetzt verständlich?““
 

Vegeta zögerte immer noch und Meister Quitte erhob sich schnaubend. „Gut, dann gehen wir zu dem großen Jungchen und sagen ihm, dass ich euch nicht helfen kann.“ „Warte.“ Vegeta packte die Schale und zog sie zu sich heran. Feine Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn. Er mochte es einfach nicht, sich in die Hände von anderen Personen zu begeben. Noch dazu, wenn er diese Personen nicht kannte. Doch Son Goku vertraute dieser Katze, also konnte er das Risiko wohl auch eingehen. Vorsichtig beugte er sich langsam über den Rand der Schale. Das Wasser begann sich zu kräuseln und ihm starrte seine eigene Reflexion entgegen.
 

Meister Quitte nickte zufrieden und wartete ab, welche Farbe sich in dem Wasser zeigen würde. Eine helle wäre gut, eine dunkle schlecht, wobei es natürlich auch noch auf die Farbe an sich ankam. Was er Vegeta nicht gesagt hatte war, dass er schone ein ungefähre Ahnung hatte, doch er musste ganz sicher gehen, denn wenn er sich irrte und die beiden nicht mitspielen würden, dann konnte alles eigentlich nur in einer Katastrophe enden … und zwar für sie alle, nicht nur für Son Goku und Vegeta.
 

Der Saiyajin starrte eine ganze Zeit lang auf das Wasser. Seine Erinnerungen gingen dahin zurück als Kakarott ihn das erste mal geschlagen hatte und … vergewaltigt. Der verächtliche Ausdruck auf Kakarotts Gesicht ließ ihn zusammenzucken und seine Finger krallten sich in den Tonrand, hinterließen Sprünge darin und ließen Wasser überschwappen. Er dachte an den Moment, als Kakarott zum ersten mal die Oberhand über Goku gewonnen hatte, was der Auslöser dafür gewesen war, dass er sich schuldig fühlte wegen dieser Veränderung und auch daran, dass er die Konsequenzen und die Dinge, welche Kakarott ihm angetan hatte, trotz allem und auf verdrehte Weise als gerecht empfand. Denn seinen Blutsgefährten zu betrügen, war das absolut höchste Tabu.
 

Schweiß lief ihm die Schläfe herab, als die Schwere dieser Tat wie eine Welle über ihm zusammen schlug und drohte ihn unter sich zu begraben. Völlig gefangen in dieser Schuld sah er nichts von einer anderen Farbe im Wasser, auch wenn Meister Quitte diese sehr wohl sah und als er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen ließ er die Schale los und sackte zusammen. „Reicht das?", fragte er in einer Mischung aus Wut und Erschöpfung.
 

„Ja, reicht.“ Die weiße Pfote wies auf eine Liege, die an der Wand stand. „Hinlegen.“, kommandierte er und tapste zurück zu seinen Schränken und Krügen und begann aus den verschiedensten Fläschchen und Tiegeln etwas zusammen zu suchen. Einiges gab er in eine Schüssel, anderes in eine andere. Zum Schluss ging er zu einem der großen Tonkrüge, die an der Wand standen, gab etwas Wasser davon in beide Schüsseln, schwenkte sie und ging mit einer zu Vegeta zurück, der sich mittlerweile auf dem Rand der Liege nieder gelassen hatte. Er hielt ihm die Schüssel hin. „Trink.“
 

„Was passiert dann?“ „Du wirst schlafen. Ruhig schlafen, ohne Träume. Wenn du aufwachst, habe ich Antworten. Ob sie dir helfen werden oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber ich werde sie haben.“ Vegeta griff nach der Schale und besah sich das eigenartige Gebräu darin. Alles in ihm sträubte sich dagegen es zu trinken, aber jetzt aufzuhören wäre dumm gewesen. Also hob er die Schale an seine Lippen und kippte den widerwärtigen Sud in einem Zug hinunter. Meister Quitte nahm ihm die Schale ab, stellte sie auf den Tisch zurück und watschelte wieder zu ihm. „Leg dich hin, Vegeta. Schlafe.“ Ohne Widerworte ließ sich der Prinz auf die Seite fallen und schloss die Augen. Schon wenige Atemzüge später entspannte sich sein Körper. Die Decke vom Fußende noch über ihn ziehend, nahm Meister Quitte dann die zweite Schale und ging zur Tür. Einen letzten Blick auf Vegeta werfend und über die Entscheidung nachdenkend, die bei seinem Erwachen auf ihn zukommen würden, schloss er dann die Türe und machte sich auf zu seinem zweiten Patienten. Bei ihm stand die Entscheidung unmittelbar bevor.

Im eigenen Selbst - Son Goku gegen Kakarott und die Gabelung der drei Möglichkeiten

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Eventualitäten, Entscheidungen und was daraus resultiert

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Nichts bleibt ohne Folgen

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Das Licht des karmesinroten Mondes

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Am Ende ... ein neuer Weg mit Zukunft

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  uschi_hacker
2021-12-20T09:56:03+00:00 20.12.2021 10:56
Tolle idee. Freue mich auf weitere kapitel
Antwort von:  hatchepsut
08.01.2022 09:40
Vielen Dank. :)
Es werden auch noch einige kommen. Die Achterbahnfahrt der Zwei ist noch lange nicht zu Ende.
Von:  zwerghasi
2021-12-12T13:41:33+00:00 12.12.2021 14:41
Huhu,
Das erste Kapitel hat mir schonmal sehr gefallen.... Sind echt süß die beiden. Ein kleines bisschen schwierig fand ich es, als du so schnell und oft zwischen den beiden hin und her gesprungen bist, aber man konnte trotzdem gut Verfolgen um wen es gerade ging.

Deine Inhaltsangabe macht auf jeden Fall sehr neugierig Ich freu mich schon auf mehr.
Liebe Grüße
Zwerghasi
Antwort von:  hatchepsut
13.12.2021 10:39
Huhu zurück =)
Vielen, lieben Dank für dein Review.
Es freut mich, dass dich die Inhaltsangabe neugierig gemacht hat. Das sollte sie ja auch (^^') und ich kann dir versprechen, es wir dnoch so einiges passieren in dieser Geschichte.

Das mit dem hin und her springen kann ich gut verstehen ... wird auch nicht mehr passieren, soweit ich mich an die nächsten Kapitel erinnern kann. Ich habe da versucht etwas von der Rohfassung beizubehalten, was aber nicht mehr gut funktioniert hat.

In diesem Sinne also nochmal ... vielen, vielen lieben Dank für deine Rückmeldung und ich hoffe die Geschichte macht dir auch weiterhin viel Freude.

LG
Hatchepsut


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