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-Alices-, RaikaNoOujos & Hatchepsuts Adventskalender

von
Koautoren:  -Alice-  RaikaNoOujo

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen liebe Leserschaft :)

Herzlich Willkommen bei unserem ersten Dreier-Projekt! Ja, so ist es. SaphiraAlice, RaikaNoOujo und Hatchepsut haben sich zusammen getan, um etwas Großartiges zu schaffen! *g*
Na ja, ganz so ist es vielleicht nicht. Die gute Hatchepsut hatte in der Vorweihnachtszeit die geniale Idee, wir könnten doch unseren eigenen kleinen Adventskalender entwerfen. Also wir schreiben zusammen eine Geschichte. Gestartet hat das Ganze am 1.12.21 mit Hatchepsut, Alice und Raika haben jeweils ein Wort vorgegeben (im Folgenden dick gedruckt). Am 2.12. kam Alice und Raika und Hatchepsut haben ein Wort vorgegeben und so weiter. Ihr versteht sicherlich, wie wir das meinen.
Jedenfalls haben wir uns gedacht, dass wir diese doch recht lange und amüsante Geschichte mit euch teilen wollen! Wuuhhh! *__*

Aber das ist noch nicht alles! Denn als klitzekleine Geburtstagsüberraschung haben wir (also Hatchepsut und RaikaNoOujo) die Geschichte für Alice fortgesetzt und noch ein kleines Extra angefügt. *g*
Warum könnte nun manch einer fragen und ja, warum denn nur? Die liebe Alice war nämlich zu Anfang gar nicht so glücklich mit der Settingwahl und hätte doch gerne etwas gaaanz anderes eingebracht. Leider war dies aber durch die Vorgaben des ersten Schreiberlings (Hatchepsut) nicht gegeben.

Aaalso dachten sich die gute Raika und ich (Hallo *winke winke* ich schreibe im Vorwort auch ein paar Zeilen ;-)) Das wir ihr diese Freude, heute an ihrem ganzen besonderen Tag, tun wollen.
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag liebste Alice! Bleib so, wie du bist und bleib uns vor allen Dingen noch ganz lange erhalten. <3 Feier schön, lass dich verwöhnen (aber nicht zu sehr... :D) und genieße dein Geburtstagsgeschenk in vollen Zügen!

Alles anderen Lesern wünschen wir an dieser Stelle natürlich auch ganz viel Spaß!
Und es sei an dieser Stelle schon angekündigt – diesen Adventskalender wird es voraussichtlich auch in diesem Jahr geben. Aber dann wird es natürlich eine andere Geschichte, eine andere Thematik sein. Man kann sich also, wenn man will, nächstes Jahr an dieser Stelle wieder auf etwas ganz besonderes, etwas schräges und mit Sicherheit auch etwas sinnliches freuen.
Wir tun das auf alle Fälle!

Aber nun nicht weiter geredet, sondern ab in unser Adventskalendergeschichten 2021. Viel Spaß. =) Komplett anzeigen

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2021 - Bras Gutenachtgeschichte ~ Teil 1

Das Wachs der Blumenkerze in Bras Zimmer schmolz, während Vegeta seine Gutenachtgeschichte erzählte. Es war kurz vor Weihnachten und je näher das Fest rückte, umso mehr hatte Bra mit dem Einschlafen zu kämpfen, weil sie so nervös war deswegen. Das war schwachsinnig fand er, aber seiner Tochter würde er das niemals ins Gesicht sagen, dafür hatte er sie zu gern.

So also hatte Bulma ihn an diesem Abend vor die Wahl gestellt: entweder seine Tochter beruhigen und zum Schlafen bringen, oder diesen bescheuerten Baum schmücken. Er hatte sich für seine Tochter entschieden, dies war wenigstens noch eine sinnvolle Tätigkeit. Allerdings wollte seine Tochter das er ihr eine Gutenachtgeschichte erzählte. Nicht vorlas, nicht auswendig aufsagte, nein, sie wollte eine neu erfundene von ihm. Also hatte er sich zu ihr aufs Bett gesetzt, einen Arm auf der Kopfstütze und hatte begonnen.

Natürlich ging es in der Geschichte um einen stolzen Saiyajinprinzenkrieger der … und genau an dieser Stelle wurde er auch schon von seiner Tochter unterbrochen.

„Lieber ein kleiner Saiyajinprinzenkrieger, Papi. Oh und ein sprechendes Einhorn muss auch dabei sein!“

„Ein … sprechendes Einhorn?“ Seine Stimme war die perfekte Mischung zwischen Irritation und Geringschätzung.

Doch Bra sah ihn mit großen Augen an. Augen, denen er nichts abschlagen konnte. Also begann er seine Geschichte von vorne:

„Der kleine Saiyajinprinzenkrieger hatte mächtiges Herzklopfen, als er im Winter zum ersten Mal alleine das Schloss verlassen durfte. Er sattelte sein prächtiges … Einhorn sagtest du?“, fragte Vegeta mit skeptisch nach oben gezogener Augenbraue noch einmal nach.

„Jaaa!“, rief Bra aufgeregt und kuschelte sich in die Armbeuge ihres Vaters.

Seufzend setzte der Prinz also die Geschichte fort: „Na schön. Er sattelte sein prächtiges…sprechendes Einhorn und ritt hinaus in den angrenzenden Zauberwald.“

Bras Augen begannen aufgeregt zu leuchten und verschwanden keinen Moment vom Gesicht ihres Papas, der es sich neben ihr gemütlich gemacht hatte. Er selbst blickte auf die herabfallenden Schneeflocken vor dem Fenster, während die Geschichte, die er erzählte vor seinem inneren Auge zum Leben zu erwachen begann …
 

Der kleine Saiyajinprinz, der in Vegetas Vorstellung alles andere als klein war, ritt also ganz allein durch den dichten Schnee, hinein in den aus uralten Bäumen bestehenden Wald. Der Adrenalinschub seines am Morgen zu sich genommenen Koffeingetränks flaute allmählich ab, je dichter die Bäume und je dunkler der Wald vor ihm wurde.

Nach einer Weile, der beständige Schneefall hatte den Leib des Saiyajinprinzenkriegers schon ordentlich durchgefroren, entdeckte er unweit vor sich ein Glitzern. Es lockte ihn weiter zu dessen Ursprung. Durch die Bäume und den Schnee, war es schwer zu erkennen, aber da war eine Hütte vor ihm. Ganz und gar aus Holz und das mit Ried gedeckte Dach, mit der dicken Schneeschicht, hatte das intensive Glitzern ausgelöst. Aus dem Kamin qualmte es. Ein wohliges Brummen kam über die Lippen des Prinzen. Das versprach doch ein Ort zu sein, an dem er sich ausruhen konnte.

„Endlich kann ich mich aufwärmen!“, sprach er und überwand auch die letzten Meter zu der kleinen Hütte. Er schwang sich von dem Einhorn und trat an die Tür heran. Vorsichtig klopfte er, doch es tat sich nichts.

„Jemand Zuhause?“, fragte der Prinz noch mit lauter Stimme und schob die quietschen Holztüre langsam auf. Sein Blick fiel als erstes auf einen großen Kupferkessel, der mitten im Raum stand und aus dem bunte Dämpfe emporstiegen

Neugierig geworden schob er die Türe weiter auf und betrat die voll gestellte Hütte. Es roch nach Zimt und anderen Gewürzen, das Feuer loderte unter dem Kessel, doch zu sehen war Niemand.

„Hallo?“, rief der Prinz erneut und es antwortete ihm nur Stille.

Er trat tiefer in die Hütte, sah sich um, nahm alle möglichen Gerätschaften in die Hand und streckte schließlich schulterzuckend seine Finger zum Feuer aus …
 

„Aber Papi, das ist nicht nett. Der Prinz wärmt sich und das Einhorn muss frieren! Das hat doch auch Gefühle und … und immerhin ist es sein Gefährte.“, unterbrach Bra ihren gerade ins Erzählen gekommenen Vater. Und da waren sie auch schon wieder, die großen Augen. Die großen, großen Augen. Er seufzte.

„Also schön … der Prinz wärmte sich die Finger, als plötzlich …“
 

„Was tust du da?!“, eine schroffe, blecherne Stimme erklang und der tapfere Saiyajinprinz, natürlich nicht im mindesten erschrocken, zusammenzuckte. Er sah sich irritiert um. Die Hütte war außer ihm leer. Er drehte sich zum Kessel zurück und erkannte plötzlich in den Rußschlieren am Kupfer so etwas wie ein Gesicht, das ihn grimmig ansah.

„Hallo?“

Und tatsächlich, der Ruß bewegte sich. „Jaja, nix ‚Hallo‘. Dich selbst aufwärmen und dein Freund muss da draußen frieren. So was hab ich gern.“

„Aha und … und was geht’s dich an, was ich mit meinem Einhorn mache? Und überhaupt wer oder was bist du denn?“, wollte der Prinz wissen, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Was hatte er auch erwartet im Zauberwald des Königs zu finden? Natürlich würde es da sprechende Gesichter auf Kupferkesseln geben. Was auch sonst …

„ICH bin der fantastische, tapfere, jede Glocke des Reiches mit seinen wundervollen Gesang erklingen lassende König der Frösche … Quack.“

„Der mit … mit was, was erklingen lassende…?“

„Glocken … GLOCKEN.“

Der Prinz blinzelte einige Male verwundert bis er begriffen hatte, was das Gesicht ihm da gerade gesagt hatte. „Was … was für eine … glorreiche Fähigkeit.“

„Du sagst es. Also was ist jetzt? Holst du mal endlich dein Einhorn rein?“

„Ja doch.“ Der Saiyajinprinz wandte sich zur Tür, hielt jedoch nach wenigen Schritten wieder inne. „Moment mal. Erst verrat mir … wieso du in diesem Kessel steckst. Nein, warte … lass mich raten … du wurdest von einer bösen Hexe da hinein verbannt, hab ich recht?“

Es wurde still. Das Gesicht des Königs wurde finster. „Das heißt immer noch König der Frösche, Quack, wenn ich bitten darf. Und … deine Behauptung … ist nicht ganz richtig, Prinz der Saiyajins.“

„Ach, du weißt, wer ich bin?“

„Jeder im ganzen Reich weiß von eurer edlen Gestalt.“

„Natürlich. Natürlich kennt man mich.“ Der Saiyajinprinz reckte seine Nase in die Luft, seine Brust schwoll voller Stolz an.

„Werter Prinz.“

„Mh?“ Aus seiner Eitelkeit gerissen, blickte er wieder zu dem Gesicht nach unten. Jetzt wo er es genauer betrachtete, ähnelte es tatsächlich einem Frosch. „Dann erzählt mir, Herr...Froschkönig, wer oder was hat dir das angetan?“

„Es war keine Hexe…“, begann der König in dem Kessel verheißungsvoll. „Es war der dunkle Zauberer des Westwaldes.“

„Des Westwaldes?“ Die Augen des edlen Prinzen wurden groß. „Das … das ist doch der gefährlichste Teil des gesamten Reiches! Voll von finsteren Gestalten, Tieren und … Monstern.“

„Ja.“

„Was hattest du denn dort verloren?!“

„Ich war nicht dort … der Zauberer ist zu mir gekommen … er … will alle Majestäten des Landes aus dem Weg räumen, um der einzige Herrscher aller freien Völker zu werden. Und jetzt … hol endlich deinen Gefährten hier rein, Prinz der Saiyajins.“

„Ja, meine Güte, ich hol das Viech ja schon“, murrte der Prinz, wendete sich ab und ging zurück nach draußen. Er griff die Zügel des Einhorns, welches er an einem Knochenbaum angebunden hatte, doch diesen riss seinen Kopf empor und schnaubte voller Inbrunst aus beiden Nüstern.

„Was soll das? Komm mit nach drinnen!“

„Nicht, wenn Ihr mich ein Viech nennt! Euch ist doch gewiss, mein Prinz, dass Ihr mich nur mit Liebe zähmen könnt.“

Beinahe vermochte man das heftige Augenrollen des Prinzen zu hören. „Mein edles Ross, wärt Ihr so freundlich mich in das Innere der Hütte zu begleiten?“

Das Einhorn lächelte und nach einem weiteren, sanften Ruck an seinen Zügeln folgte es dem Prinzen in die Hütte. Dort erwartete der grimmig verwandelte Froschkönigkupferkessel die beiden schon ungeduldig.

„Na was haben wir denn da?“, trällerte das Einhorn. „Der Herr Froschönig in … nun ja nicht eigener Gestalt, aber immerhin. Was ist denn mit dir passiert altes Warzenvieh?“

Der Froschkönig grummelte vor sich hin. „Halt bloß dein Maul du Regenbogenponyhüpfer! Der Zauberer des Westwaldes hat mich gefangen und verwandelt. In einen Kupferkessel Quack! Einen KUPFERKESSEL!!! Dann hat er mich an diesen komischen Gnom verkauft, der in dieser Hütte haust. Meine magischen Fähigkeiten gehen nun auf den Kessel über und nutzen diesem Gnom als Nahrung für seine Zauber.“

Der Prinz der Saiyajins hörte dem Geplänkel nur mit halbem Ohr zu. Er hatte etwas anderes, viel interessanteres entdeckt, als sein Einhorn an seinem Ärmel zupfte.

„Hast du zugehört werter Prinz?“

„Äh … was?“ Das Einhorn verdrehte die Augen.

„Wir wurden gebeten den Froschkönig zu erlösen und den bösen Zauberer zu erledigen.“

„Was springt für mich dabei raus?“
 

„Aber nein Papi!“, beschwerte sich Bra und unterbrach Vegeta abermals in seiner Geschichte. „Prinzen helfen ohne was dafür zu wollen!“ Vegeta machte den Mund auf, dann wieder zu und seufzte ergeben, als zu den großen, ermahnenden Augen seiner Tochter auch noch eine schmollend vorgeschobene Unterlippe dazu kam. Seine Tochter hatte irgendwie eigenartige Vorstellungen von Prinzen …
 

„Natürlich helfen wir dir Herr Froschkönig.“, sagte der Saiyajinprinzenkrieger daraufhin.

„Dann los, los! Meine magische Kraft wird nicht mehr. Dein Gefährte kennt den Weg. UND KEINE UMWEGE MACHEN!!!“, brüllte er noch hinterher als die beiden die Hütte verließen und sich auf den gefährlichen Weg zum westlichen Zauberwald machten.
 

„Glaubst du, dass das eine gute Idee ist, sich mit dem Zauberer des Westwaldes anzulegen?“, fragte das Einhorn den Prinzen auf seinem Rücken, während es stetig einen Huf vor den anderen setzte und durch das Dickicht des Waldes gen Westen wanderte.

„Früher oder später werden wir uns ihm ohnehin stellen müssen, mein naiver Freund.“

„Aber … ist es klug, das alleine zu tun? Sollten wir nicht Soldaten mitnehmen und überhaupt den König der Saiyajins davon in Kenntnis setzen?“

„Tz, sicher nicht. Mein Vater traut mir ohnehin schon nichts zu! Und das hier ist die perfekte Gelegenheit ihm zu beweisen aus welchem Holz ich, der Prinz der Saiyajins, geschnitzt bin.“

„Also ich weiß ja nicht…“, erwiderte das Einhorn skeptisch.

„Hey! Du solltest am besten wissen, was ich drauf hab!“

„Ja, jaaa, schon gut. Und trotzdem…“

„Was trotzdem?“

„Trotzdem sollten wir uns einen Plan zurecht legen … oder zumindest-“

„Jetzt sei nicht so ein Angstpony! Es war Schicksal, dass ich dem Froschkönig gerade an jenem Tag begegnet bin, da man mich zum ersten Mal alleine das Schloss verlassen ließ.“, unterbrach der Prinz seinen treuen Gefährten. „Denn sieh dir mal an, was ich in der Hütte dieses Gnoms entdeckt und hab mitgehen lassen…“, verriet er dem Einhorn zwischen seinen Beinen verheißungsvoll, kramte in seiner Tasche und holte einen kleinen, glitzernden Gegenstand hervor. Es war jener Gegenstand, der die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich gezogen hatte, während der Kupferkessel und sein Gefährte sich gezankt hatten.
 

Das Einhorn blieb stehen, reckte seinen langen Hals neugierig nach hinten und der Prinz präsentierte mit grinsendem Gesicht einen durch und durch goldenen Dolch, dessen Klinge mit kleinen, feinen Dornen besetzt war.

„Ist … ist es das, wofür ich es halte?“, fragte das Einhorn mit aufgerissenen Augen.

„Ja, ist es. Der legendäre Dolch der Ur-Saiyajins. Keine Ahnung, wie dieser Gnom in dessen Besitz gelangt ist, aber jetzt da ich, Nachkomme dieser reinen, uralten Blutlinie und das verloren geglaubte Erbstück unserer Familie wieder vereint sind, wird sich der Zauberer des Westwaldes warm anziehen müssen.“

Hochmütig grinsend blickte der Prinz von dem beeindruckten Gesicht seines Reittiers zurück zu dem Dolch in seinen Händen und stellte fest … dass er weg war.
 

„Wie…? Was…? Wohin zum vermaledeiten Großelchen ist er hin?? Ich hatte ich ihn doch gerade eben noch?!“
 

Ein leises Kichern ließ den Prinzen herumfahren und da sah er ihn. Den Dolch. In den Händen eines ihm leider sehr bekannten Saiyajins.
 

Sein Blick wurde finster. Wie oft war er in den vergangenen Jahren schon mit diesem Kerl aneinander geraten. Diesem … diesem…

„Wie kannst du es wagen, MIR das Erbstück MEINER Familie einfach aus den Händen zu stehlen, du…du…!“

„Es war viel zu einfach. Du warst einfach zu unaufmerksam…“, erklärte der andere Saiyajin mit einem frechen Grinsen.

„Unaufmerksam? Ich habe meinen Blick nur für eine Sekunde abgewendet, um meinem treuen Gefährten, die nächsten Schritte zu erklären!“

„Tja, da war ich wohl einfach zu schnell für dich“.

„Zu schnell?!“ Der Saiyajinprinzenkrieger kochte vor Wut und ballte seine Fäuste. „Kakarott, du verfluchtes Ar…“ Er verschluckte das Wort und setzte erneut an. „Kakarott, du Blödmann! Wie kannst du es wagen, mir mein Erbstück zu stehlen? Gib es sofort wieder, oder du kannst dich auf die Tracht Prügel deines Lebens freuen!“

Kakarott, der in dieser Geschichte ein starker, aber ziemlich kindischer Ritter der königlichen Garde war, ließ den Dolch in seiner Hand hin und her schwingen. „Sag mir doch erst mal, was du damit vor hast...“

„Was geht’s dich an?“

„Willst du deinen Dolch wieder, oder nicht?“ Ein freches Grinsen stahl sich auf Kakarotts Lippen.

Der Prinz hingegen schnaubte abfällig und ließ seine Augen rollen. „Schön… Ich muss in den Westwald, um den Froschkönig zu erlösen. Der wurde vom bösen Zauberer in einem Kupferkessel gesperrt“.

„In den Westwald…?“ Die Augen des Jüngeren begannen zu glänzen. „Da komme ich mit! Das klingt super aufregend!“

„Kommt überhaupt nicht in Frage!“, knurrte der Prinz. „Auf deine Präsenz kann ich wirklich verzichten!“

Kakarott grinste. „Entweder du nimmst mich mit, oder ich behalte dein Erbstück…“.

„Das ist Erpressung!“

Kakarott grinste, warf den Dolch in die Luft und fing ihn wieder auf. „Du hast die Wahl, Vegeta“.

„Nun gebt Euch einen Ruck, werter Prinz…“, gab das Einhorn zu bedenken. „Etwas mehr Unterstützung wäre sicherlich nicht schlecht, wenn uns Monster und Bestien begegnen“.

Der Prinz verdrehte die Augen, als ihm auch noch sein Reittier in den Rücken fiel. „Dann komm halt mit! Aber wehe du hältst mich auf oder machst anderweitigen Unsinn!“ Kakarott grinste, ließ den Dolch noch einmal durch die Luft fliegen und reichte ihn dann Griff voran zurück.

Ohne zu fragen sprang er hinter dem Prinzenkrieger auf das Einhorn und sie setzten ihren Weg zum westlichen Wald fort. Nach einer Weile des Schweigens war es natürlich Kakarott der dieses brach.

„Jetzt sag aber mal, dein erster Ausflug alleine und dann auch noch in den verwunschenen Wald. Wie kommt’s?“

Geheimnis. Absolute Verschlusssache. Geht nur die Königsfamilie was an.“

„Echt?“

„Ja.“

„Aber dann hättest du doch deine Leibgarde dabei.“

Der Prinz knirschte mit den Zähnen, was dem Soldaten nicht verborgen blieb.

„Hast du dich am Ende raus geschlichen?“ Das breite und freche Grinsen konnte man in seiner Stimme hören.

„Nein.“

„Sicher?“

„Ja.“

„Ganz sicher?“

„Nerv nicht!“

„Horni, hat er recht?“, wendete sich Kakarott an das Einhorn, welches laut wieherte und die Mähne schüttelte.

„Der Prinz durfte das Schloss verlassen, aber ich bin mir nicht sicher, ob man ihm gestattet hat in den westlichen Wald zu reiten.“

„Apropos Wald“, riss der Prinz das Gespräch an sich. „Wir sollten aufpassen, wir sind an der Grenze und die Gesellen dort vorne sehen nicht so aus, als würden sie uns einfach passieren lassen.“

Und in der Tat - vor den Dreien war eine Gruppe von widerlichen Ungetümen zu sehen, die alle kampfeslustig aussahen. Kakarott klatschte vor Freude in die Hände und rutschte ganz hibbelig hin und her.

„Was soll das Gehibbel?“, fragte der Prinz. „Bist du schon so Kampfversessen das die schwachen Gegner dir eine Erektion bescheren?“
 

An dieser Stelle wurde Vegeta von einem fragenden Blick seiner Tochter unterbrochen. „Das Wort kenne ich nicht Papi. Was ist denn eine Erektion? Ist das was Gutes? Macht das Spaß wenn man das bekommt?“

2021 - Bras Gutenachtgeschichte ~ Teil 2

Vegeta starrte in die unschuldigen, neugierigen Augen seiner Tochter und … musste sich den Anflug eines Lachens verkneifen. Ob das Spaß machte, fragte sie…! Er wollte schon bei einer Erklärung ansetzen, als er sich schnell auf die Zunge biss. Verdammt, er konnte seiner kleinen Tochter doch nicht erklären, was das bedeutete! Und verflucht nochmal, wie hatte ihm dieses Wort überhaupt rausrutschen können! Aber war ja klar, dass, selbst wenn Kakarott nicht da war, der Kerl ihm nur Ärger bescherte! Warum hatte er ihn nur in die Geschichte eingebaut!

„Papi?“

Sich schnell wieder am Riemen reißend, suchte Vegeta nach einem Weg aus der Sache wieder herauszukommen. „Also weißt du, das ist…das…also…was der Prinz sagen wollte, ist, dass … Kakarott … aufgeregt ist, wenn … … … wenn ein Kampf bevorsteht.“

„Dann bekommst du auch immer eine Erektion, wenn Onkel Goku zum Kämpfen vorbei kommt?“

„W…was?“ Vegetas Stimme überschlug sich dezent. „Nein!!“ Diese verdammte Kinderlogik!

„Aber Papi, du hast gesagt-“

„Nein, nein, nein! Vergiss was ich gesagt hab! Und überhaupt, vergiss dieses Wort sofort wieder!“

„Aber Papi“

„Nichts da, Papi.“ Vegeta blickte sich hektisch um, entdeckte einen Teddybär, der neben seiner Tochter im Bett lag, schnappte ihn und drückte ihn Bra in die Arme. „Da. Nimm den Bären und … hör einfach zu.“

Von dem Stofftier abgelenkt, kicherte die Kleine, drückte den Teddy an sich und Vegeta war erleichtert, dass seine Tochter genauso schnell abzulenken wie sie aufmerksam war.
 

„Klar, ich bin total aufgeregt! Die sehen stark aus!“, freute sich Kakarott hinter dem Prinzen.

„Na dann. Tob dich aus.“

„Willst du nicht mitmachen?“

„Die sind unter meiner Würde.“

„Auch gut. Bleibt mehr Spaß für mich.“, grinste der große Saiyajin, sprang von dem Einhorn und ging auf die Ungetümer zu, die mindestens zwei Köpfe größer waren als er.

„Hi!“

Die Gestalten musterten Kakarott vom Kopfe bis zum Fuße, warfen einander belustigte Blicke zu, bis einer von ihnen, der größte und von den meisten Haaren bedeckte, einen Schritt vor trat.

„Was willst du denn, du Zwerg?“

„Kämpfen.“

„Ach, kämpfen will das Bürschchen! Ich mach mir ja vor lauter Angst gleich in die Hose!“, grinste der Riese.

„Jaaa, da schlottern dir die Knie wie Pudding, was?“, rief Kakarott euphorisch und sich seines Sieges absolut sicher.
 

Der Saiyajinprinz klatschte sich nur noch die Hand an die Stirn und schüttelte seinen Kopf, denn er wusste, dass Kakarott den Sarkasmus NICHT verstanden hatte …
 

Der Riese machte nur einen Schritt auf Kakarott zu, da bewegte sich dieser in übermenschlicher Geschwindigkeit hinter seinen Gegner und trat ihm in die Kniekehlen. Sofort ging das Ungetüm krachen zu Boden. Erschrocken wichen die anderen Gestalten zurück, weil ihr Anführer innerhalb eines Wimperschlages ausgeschaltet worden war.

„Na? Wollt ihr euch uns immer noch in den Weg stellen?“, fragte Kakarott, der in Kampfstellung von einem Bein aufs andere hüpfte. „Schnappt euch euren Kumpel und sucht das Weite, sonst ergeht es euch genauso!“

In Windeseile und mit vor Furcht geweiteten Augen ergriffen die anderen Ungetüme ihren Artgenossen und suchten das Weite.
 

„Das war ja einfach“.

„Du hättest sie alle ausschalten sollen…“, kommentierte der Prinz murrend.

„Wieso?“

„Die werden sich garantiert irgendwo neu organisieren und uns wieder angreifen“.

„Na und? Dann mache ich sie eben wieder fertig!“ Kakarott ließ motiviert deine Fäuste knacken.

„…wenn du meinst… Aber das wird uns nur wertvolle Zeit kosten…“

In der Zwischenzeit trabte das Einhorn weiter und senkte seinen Kopf zu Boden. Auf einmal scharrte es mit seinen Hufen.

„Was ist los?“, wollte der Saiyajinprinzenkrieger wissen.

„Diese Monster haben etwas fallen lassen…“, erklärte das sprechende Einhorn sein Hufgescharre. „Irgendetwas glitzert da“.

Kakarott bückte sich zu der Stelle und zog einen kleinen Ring aus der Schneedecke. „Ein Ring…“ Er wischte den Schnee von dem kleinen Schmuckstück und hielt ihn in die Sonne. In den Sonnenstrahlen fing der Kristall, der in den Ring eingefasst war, an zu funkeln wie verrückt.

Skeptisch verengte Vegeta seinen Blick. „Was zum…? Das Ding sieht fast so aus, wie der verschwundene Kristall-Ring aus dieser Legende…“.

Kakarott zog den Ring zurück. „Welche Legende?“

Der Saiyajinprinzenkrieger verdrehte die Augen und hielt ihm die Hand hin, damit er wieder aufstieg. „Erzähl ich dir auf dem Ritt. Wir müssen weiter. Ich will noch ein gutes Stück Weg hinter mich bringen bevor es dunkel wird.“
 

Und so ritten die beiden in den finsteren Westwald. Die Bäume wechselten langsam ihre Form. Aus Fichten und Eichen, wurden verknöcherte Gewächse, mit Dornen und Ranken, vermodert und krank. Es sah aus, als wollten sie mit ihren spinnenartigen Ästen nach dem Prinzen und Kakarott greifen. Es wurde kälter, dunkler und ein unheiliger Nebel kroch über den Boden, umwaberte die Hufe von Horni und ließ die Schatten des Waldes lebendig werden.

Doch die beiden Krieger waren mutig und so scherte sie das kaum. Während es also immer tiefer in den Westwald ging, klärte der Saiyajinprinzenkrieger Kakarott über die Legende auf, dass das Dunkle mit der Reflexion dieses Kristallrings einst im Westwald besiegt worden war. Doch das war Unsinn. Denn in der Dunkelheit gab es kein Licht und somit auch keine Reflexion. Außerdem hieß es in dieser Legende auch, dass man das Dunkle nie alleine besiegen konnte. Denn während der eine Held das Dunkle mit dem Ring blendete, stach der andere Held mit seinem Dolch zu. Dieser Dolch war der Ur-Dolch und der Held, der erste König der Saiyajins. So zumindest die Legende.

„Aber mein Prinz, sind das nicht ein paar viele Zufälle?“

„Zufälle, Einhorn?“ Der Angesprochene beugte sich zu seinem Reittier.

„Wir haben den Dolch, den Ring und wir sind auf dem Weg um den Froschkönig zu erlösen. Wisst ihr denn nicht, das der Froschkönig der eigentliche Herrscher des Westwaldes ist?“

Kakarott und der Prinz sahen sich an. Das hatten sie wohl wirklich nicht gewusst.

„Das ist ja fabelhaft!“, jauchzte Kakarott. „Mit Euch, mein Prinz, wird der simpelste Ausflug zu einem Abenteuer!“

Der Prinz schien über diese Aussage eher genervt zu sein und verdrehte die Augen, was zu einer Ermahnung von Horni führte. „Nett sein, mein Prinz, sonst laufe ich Euch weg. Ihr wisst doch... LIIIIEEEEBEEEE.“

„Jaja, kauf dir 'nen Gutschein für den Mist.“

Horni stampfte auf und blieb stehen, schnaubte, schüttelte den Kopf und warf die beiden wütend ab. Fluchend und zeternd richtete sich der Prinz auf, klopfte Schnee und etwas, was aussah wie schwarze Schokoladenstreusel, aber mit Sicherheit keine waren und von einem Tier stammten, von seiner Uniform und sah Horni böse an.

„Was sollte das denn?“

„Der böse Zauber dieses Ortes …“, sprach das Einhorn gequält, wieherte, tänzelte hin und her, dann bäumte es sich auf … drehte den beiden seinen Kopf zu und die Augen glühten böse und rot.
 

„Was ist denn jetzt kaputt bei Horni?“, fragte Kakarott verwirrt, während er sich aufrichtete und in die rot funkelnden Augen des Einhorns blickte. Doch etwas war seltsam. Die Pupillen des Einhorns begannen sich zu drehen. Immer schneller und schneller, wie die Kugel in einem Roulette.

„Fu-Verdammt! Er…er ist besessen! Dieser Ort, er-“, doch weiter kam der Prinz nicht, denn Horni wieherte und schüttelte seinen Kopf, dann bäumte es sich auf und trat mit seinen Hufen nach ihnen. Blitzschnell – denn die Reflexe des Prinzen waren makellos, versteht sich – sprang er zur Seite und riss Kakarott gleich mit, den eines der Hufe sonst mit Sicherheit am Kopf getroffen hätte.

Das Wiehern hinter ihnen wandelte sich, wurde zu einem schnaubenden Knurren. Als sich Vegeta vom Boden erhob, hörte er nur noch wie sein treuer Gefährte mit einem Huf schabte und dann auf sie zu galoppierte. Er selbst sprang hoch, denn ein Ausweichen zur Seite schien nicht mehr möglich aufgrund der Dornenbüsche um sie herum. Das Einhorn raste unter ihm hindurch und über Kakarott hinweg, der immer noch am Boden lag. Der Prinz konnte nur noch den erstickten Schrei des anderen Saiyajins hören…
 

„Papi? Ist…ist Kakarott jetzt etwa ganz schwer verletzt?“

Aus seiner Vorstellung gerissen, wie der jüngere Saiyajin von den Hufen des Einhorns zertrampelt wurde, blickte er in die weit aufgerissenen Augen seiner Tochter, in denen sich schon Tränen anzusammeln begannen.

Verdammt, das hatte er nun davon, dass er Kakarott in seine Geschichte gelassen hatte. Wie im echten Leben, wurde er ihn wohl jetzt nicht mehr los …

„N-nein…natürlich nicht, er…konnte sich selbstverständlich im letzten Augenblick zur Seite rollen.“

Bra lächelte zufrieden und kuschelte sich mitsamt ihrem Teddy tiefer in das Kissen.
 

Aufgrund der Dornenbüsche hatte sich Kakarott jedoch in jenen verheddert, kam nun wirklich nicht mehr weg, als Horni sich ein ganzes Stück weiter hinten eingebremst, umgedreht und die beiden wieder mit seinen sich drehenden Pupillen ins Visier genommen hatte. Neben Kakarott landend, überlegte der Prinz fieberhaft, was er tun sollte. Irgendwie musste man seinem treuen Gefährten doch seinen Verstand wieder eintrichtern können.
 

„Aber Horni nicht weh tun, ja?“, kam es leise von Bra. Tief durchatmend, erzählte Vegeta also weiter.
 

Als das Einhorn wieder mit seinen Hufen am Boden schabte, um Anlauf zu nehmen, Kakarott mit den Dornen kämpfte, die sich in seine Kleidung gebohrt hatten und der Prinz nach einer Lösung für dieses Problem suchte, kam ihm plötzlich diese lächerliche Legende wieder in den Sinn. Was wenn … wenn da wirklich etwas dran war?

„Kakarott schnell, der Ring!“

„Was? Ring? Jetzt?“

„Mach schon!“
 

Hektisch kramte der am Boden Liegende in seinen Taschen, doch die Büsche und Ranken, in denen auch irgendwie Leben zu stecken schienen, wandten sich um seinen Körper. Mit jeder Bewegung bohrte sich Kakarott mehr Dornen in sein Fleisch, doch er schaffte es, die Schmerzen ignorierend, den Ring herauszuholen.

„Und jetzt?“, rief er seinem Prinzen zu, der sich schon darauf einstellte, dass Horni jederzeit erneut auf ihn zurasen würde und er ausweichen musste.

„Steck ihn an deinen Finger!“

„O-okay. Und dann?“

Nach unten in das ratlose Gesicht Kakarotts blickend, der den Ring bereits an seinem Zeigefinger trug, wusste … wusste selbst der Prinz der Saiyajins nicht weiter. Er hatte erwartet, dass irgendetwas Magisches passieren würde. Etwas, dass sie nun retten würde, doch … nichts war passiert. Die Dornenranken schlangen sich bei jeder kämpfenden Bewegung des anderen Saiyajins weiter um dessen Körper und zogen ihn hinein in das dunkle Buschwerk bis nichts mehr von ihm zu sehen war, außer dessen Hand, die er hilfesuchend nach dem Prinzen ausgestreckt hatte.
 

Das Getrampel von Hufen lenkte die Aufmerksamkeit des Prinzen wieder auf die Gefahr vor sich. Horni raste auf ihn zu. Der Prinz rief nach seinem Gefährten, in der Hoffnung, dass seine Stimme vielleicht zu dessen vernebelten Geist durchdringen konnte, doch es half nichts.

Sich auf den Zusammenprall vorbereitend, stemmte der Prinz seine Beine in den Boden, als plötzlich ein Lichtkegel zu seinen Füßen aufleuchtete und immer heller wurde. Er blendete Horni, der sich einbremste und schmerzverzerrt aufheulte. Das Licht durchdrang ihn, sein Körper bäumte sich auf, die Dornen, Ranken und toten Gebüsche zuckten zurück, verkrochen sich und gaben Kakarott wieder frei. Der Diamant an seinem Finger strahlte immer heller, er richtete sich auf, hielt den Lichtkegel weiter auf Horni gerichtet, der nur noch seine Augen zusammenkniff, kehrt machte und wie die Ranken um sie herum Reißaus nahm.

Alles Dunkle, was das Licht berührte, schien zu fliehen. Ob Busch, Baum oder Getier, bis der Lichtkegel kleiner wurde und schließlich ganz verschwand.
 

„Wie…hast du das gemacht?“, wollte der Prinz wissen, der etwas ratlos zu dem Sumpf starrte, der nun, da sich das ganze dunkle, tote Buschwerk zurückgezogen hatte, vor ihnen lag und in dessen Richtung sein treuer Gefährte davongelaufen war.

„Na ja…hab einfach Ki in meinen Finger geleitet und dann hat das Ding zu leuchten angefangen…“.

»Dieser Narr hat mal wieder mehr Glück als Verstand«, dachte der Prinz und schwang sich wieder auf sein sprechendes Einhorn, welches er schnell beruhigen und einfangen konnte. Er musste aber zugeben, dass Kakarott ihnen damit den Arsch gerettet hatte… Natürlich würde er ihm das niemals sagen, denn…
 

„Aber Papa! Wenn Kakarott seine Sache gut gemacht hast, dann musst du es ihm auch sagen!“, motzte die kleine Bra, die erneut die Geschichte unterbrach.

Ruhelos ließ Vegeta seine Finger über das Holz des Kinderbettchens klopfen. „Ernsthaft?“

„Ja, klar! Mama sagt es uns immer, wenn wir etwas richtig gemacht haben“.

„Das ist aber meine Geschichte, nicht die von deiner Mutter!“, schnaubte der Prinz etwas ruppiger als es geplant war.

Erschrocken zuckte das kleine Mädchen zusammen und augenblicklich wurden ihre großen, blauen Augen von Tränen überflutet.

„Nein, so war das nicht gemeint… Oh shit…“ Panisch sah Vegeta seine Tochter ab und strich behutsam über ihren Kopf. „Ich… Ich werde es ändern…“.

Kaum ausgesprochen versiegten ihre Tränen und sie sah ihren Vater abwartend an.

»Das hat sie garantiert von ihrer Mutter...« Vegeta räusperte sich und fuhr fort…
 

„Gut gemacht, Kakarott“, bewertete der Saiyajinprinzenkrieger und stieß die Hacken in die Seiten des Einhorn, sodass es wieder langsam vorwärts trottete.

Kakarott hingegen sah den Prinzen verwundert an. „Lobende Worte und das aus deinem Mund…? Was ist denn mit dir passiert?“, stichelte er witzelnd, eilte ihm hinterher und schwang sich ebenfalls auf das Einhorn.

„Dem werten Herrn Prinz ist gewiss, dass er sich nichts zu Schulden kommen lassen darf, ansonsten gehorche ich ihm nicht mehr“, erklärte Horni und man konnte meinen ein Grinsen in seinem Gesicht zu sehen, was sogleich von einem kurzen Kichern von Kakarott quittiert wurde.

„Habt ihr es bald?“, brummte der Saiyajinprinzenkrieger mies gelaunt und richtete seinen Blick durch sein starkes Augenrollen kurzzeitig nach oben. „Es ziehen Sturmwolken auf! Wir sollten uns beeilen!“

Kakarott hob ebenfalls seinen Blick. „Ohja Du hast Recht, Vegeta!“ Schwungvoll stieß der Jüngere seine Hacken in die Seiten Hornis und rief: „Hyaa Horni! Schneller!“

Erschrocken galoppierte Horni los. Die beiden Kämpfer waren nicht darauf vorbereitet, dass Horni ein solches Tempo vorlegte, weswegen sich Kakarott unwillkürlich an Vegeta festklammerte und seine Arme um dessen Bauch legte.
 

„Uhhhhhhh“, quietschte Bra. „Der kleine Saiyajinprinzenkrieger bist du Papi?“ Sie starrte mit vor Spannung weit aufgerissenen Augen zu Vegeta hoch.

Jener sah nicht minder erschrocken, oder wohl eher erstaunt zu seiner Tochter hinab und ärgerte sich über seinen Versprecher. Was konnte er denn jetzt noch tun? Den Teddy hatte er ja schon als Ablenkung eingesetzt. In Ermangelung von noch mehr Stofftieren in Reichweite begann er seine Tochter kurz zu kitzeln, was diese quietschend quittierte, sich aber nicht von ihrer Frage ablenken ließ. Noch so etwas was sie von Bulma zu haben schien.

„Nein, nicht ich. Du weißt doch, der Planet von uns hieß Vegeta und auch alle Prinzen wurden so benannt. Das ist irgendein Prinz Vegeta.“

Bra zog eine Schmolllippe und drückte den Teddy fester an sich. Mit skeptischem Blick sah sie über dessen Kopf zu ihrem Vater. „Das ist dann aber ein komischer Zufall, dass da ein Prinz ist, der wie du heißt und ein Krieger mit dem Namen, wie Onkel Goku.“

Ja, dachte Vegeta, dumm war seine Tochter auch nicht. „Wie dem auch sei … die beiden ritten auf Horni in schnellem Tempo durch den Wald und das Gewitter kam immer näher …“
 

...doch aus den Sturmwolken fiel kein Regen, oder etwa Hagel, nein, es fielen scharfkantige Eiszapfen heraus, die wie kleine Geschosse überall einschlugen und alles was sie berührten in Eis verwandelten. Die beiden Saiyajins und ihr Einhorn mussten in einer dunklen Höhle Schutz suchen. Da sie aber nicht dumm waren, wussten sie, man musste immer die ganze Höhle erkunden, denn es konnten in ihren Tiefen so manche Überraschungen warten.

So gingen sie also immer tiefer in die Höhle, es wurde dunkler und finsterer und dann erkannten sie eine große Statur vor einer Wand, in welcher eine Tür aus Stein prangte.

Horni bäumte sich auf und schnaubte: „Der Wächter! Wir … wir haben ihn gefunden … den Eingang zum Schloss des bösen Zauberers.“

„Und jetzt?“, fragte Kakarott aufgeregt, als sie die Umrisse des Wächters aus der Ferne beobachteten. „Soll ich ihn umhauen?“
 

Der große Krieger wollte schon losmarschieren, doch der Prinz packte ihn am Handgelenk und zog ihn wieder hinter ihre Deckung. „Wir müssen das strategisch angehen, du Idiot! Wenn du den Wächter nicht mit einem Schlag außer Gefecht setzt, laufen wir Gefahr, dass er Alarm schlägt und wer weiß, was für Kreaturen dann vom dunklen Zauberer auf uns gehetzt werden.“

Kakarott blickte den Prinzen verständnislos an. „Und…wo genau liegt das Problem? Mehr Gegner - mehr Spaß!“

Mit den Augen rollend wandte sich Vegeta ab, spähte über ihre Deckung und musterte den regungslosen Wächter vor dem Eingang zum Schloss. Leise flüsternd erwiderte er, ohne den Riesen aus den Augen zu lassen: „Es geht nicht darum, sich hier hirnlos mit anderen zu prügeln, Kakarott. Wir stehen hier Mächten gegenüber, von denen du keine Ahnung hast.“ Dass er selbst keine Ahnung davon hatte, behielt der Prinz natürlich für sich. „Die kämpfen nicht nur mit Fäusten und ihrem Ki…“, fuhr der Prinz fort, „…die besitzen dunkle Magie. Spielen mit unserem Verstand, mit der Natur. Du hast doch Horni gesehen, von dessen Geist die Dunkelheit Besitz ergriffen hatte oder die Dornenbüsche, die dich zu verschlingen versucht hatten…wer weiß, was der Zauberer noch alles drauf hat oder kontrollieren kann. Zum Schluss kann er noch das Wetter kontrollieren und ER hat da draußen die Eiszapfen vom Himmel fallen lassen, oder schlimmer, er könnte Lava aus dem Planeteninneren hervorschießen lassen und glaub mir…du willst nicht in 'nem Lavastrom enden, Kakarott!“
 

Dem Gardekrieger lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nein … nein, das wollte er wahrlich nicht. „Okay, verstanden…ich halt mich zurück.“
 

Skeptisch blickte Vegeta zu seinem Untertan. So gefügig kannte er ihn gar nicht, war er doch immer der Einzige gewesen, der sich je getraut hatte, ihm Paroli zu bieten. Ihm, seinem Prinzen. Vegeta war sich noch nie sicher gewesen, ob Kakarott einfach verdammt stark und mutig war oder … einfach nur bescheuert. Aber wie dem auch sein mochte, er musste sich jetzt endlich entscheiden, wie sie weiter vorgehen sollten.

Er musterte wieder den Riesen vor dem steinernen Eingang zu der wohl unterirdisch liegenden Residenz des Zauberers. Sein Blick wanderte von dem Stahlhelm des Wächters, über dessen Rüstung, die mehr einem Kleid glich denn einem Panzer, jedoch zumindest im Fackelschein der Höhle glänzte wie einer. Er schien stark. Mächtig. Und dass er als Einziger dort postiert war, um den Eingang zu bewachen, bestärkte das Bild nur noch, dass es sich bei diesem Feind um jemanden handelte, den sie nicht so ohne weiteres würden überrumpeln können.

Aber … aber vielleicht war es ja möglich ihn abzulenken und ungesehen an ihm vorbei zu schleichen. Auch wenn diese Vorstellung dem mutigen Prinzen ganz und gar nicht behagte, denn ein Prinz wich doch niemals einem Gegner aus, so kam er immer mehr zu dem Entschluss, dass es das Beste wäre es so zu tun, damit sie einen eventuellen Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, wenn sie auf den dunklen Zauberer trafen. Vorausgesetzt, dieser wusste nicht schon ohnehin von ihrer Anwesenheit...
 

„Folgt mir!“, flüsterte Vegeta leise zu seinen Gefährten. „Und verhaltet euch ruhig, verstanden?“ Um zu demonstrieren, dass er es ernst meinte, legte er einen finsteren Blick auf und seinen Zeigefinger an seinen Mund. Anschließend schlich er auf leisen Sohlen voraus.

Auch Horni ging einige Schritte vorwärts, verharrte jedoch direkt wieder in seiner Bewegung. „Mein Hufgetrappel ist einfach zu laut!“

„Kein Problem, Horni“. Kakarott war schon zur Stelle, hob das magische Einhorn mit ganzer Kraft an und trug es langsam und vorsichtig auf das Tor zu und somit an dem Wächter vorbei.

»Wir schaffen es! Ja, wir schaffen es, ohne dass uns dieser riesige Wächter erwischt!«, jubelte der Saiyajinprinzenkrieger gedanklich und war gerade an dem Toreingang angekommen.
 

Doch sein Traum, unertappt zu bleiben, zerplatzte wie eine Seifenblase. Denn Kakarott, der Horni auf seinem Arm trug, hatten diesen so ungünstig positioniert, dass seine seidige, in allen Farben glänzende Mähne in der Nase des Narren kitzelte. Kakarott konnte den Reiz nicht unterdrücken. Er atmete tief ein. Das Niesen würde jeden Moment kommen! Er kniff schon seine Augen zusammen, als plötzlich…seine Nase zugehalten wurde und nur ein gedämpftes, kaum hörbares Niesen seinen Körper verließ. Verwundert öffnete er die Augen und erblickte Vegeta, der dicht bei ihm stand und ihn ermahnend ansah.

„Verflixt noch mal! Reiß dich ein bisschen zusammen, Kakarott!“, ermahnte der Prinz den Jüngeren, der durch die unmittelbare Nähe von Vegeta auffällig rot anlief.

„Ist gut…“, kam es immer noch nasal von Kakarott. „Aber du kannst mich jetzt auch wieder loslassen“.

Daraufhin lief auch der Prinz unwillkürlich rot an, sprang einen Schritt zur Seite. Zu allem Überfluss stolperte er rückwärts über einen Stein und drohte auf den Boden zu knallen. Vor Schreck ließ Kakarott Horni zu Boden plumpsen und bewahrte dafür Vegeta vor einer schmerzhaften Landung.

„Verdammt Kakarott!“, zischte Vegeta und hob seinen Blick zu dem Wächter, der sich genau in diesem Moment zu ihnen umdrehte. „Oh Schei…benkleister!“
 

Die rötlich glühenden und sich drehenden Augen des Wächters fielen auf die drei Eindringlinge und er stieß ein markerschütterndes Brüllen aus. So viel also zu dem Anschleichplan. Doch noch bevor sie sich davon erholen konnten, bewegte sich der Koloss schneller als ein Hase, so schnell, dass man ihm kaum folgen konnte, hob seinen Arm und eine rötliche Kugel schoss aus diesem hervor. Die beiden Krieger stoben zu unterschiedlichen Seiten auseinander. Horni, der im Kampf keine Hilfe war, preschte außer Reichweite. Zu beiden Seiten des Wächters verteilt begannen die beiden Krieger diesen mit Schlägen und Tritten zu bearbeiten, doch das schien ihm nichts auszumachen. Fäuste flogen, Tritte trafen und auch Ki-Attacken fanden ihr Ziel. Schließlich schaffte er es, mit einem schnellen Schwinger Kakarott zu packen und presste diesen in seiner Hand zusammen. Und zusammen und zusammen, als wollte er ihn wie eine Zitrone auspressen.
 

Das konnte der Saiyajinprinzen natürlich nicht zulassen…

… fügte Vegeta noch schnell an, als er den mahnenden Blick seiner Tochter sah …

… und tat etwas, was ihm eigentlich verboten worden war.
 

Er sammelte für einen kurzen Moment all seine Kraft, erhöhte sein Ki ins unermessliche und sprang kurz auf das Supersaiyajinlevel. Sein Ki in der Faust bündelnd, sprang er nach oben, hieb nach dem Arm, der daraufhin zerbrach und Kakarott freigab. Als er landete durchschlug seine Faust den Koloss, als wäre dieser aus Butter. Den Prinzen konnte eben Niemand aufhalten, denn er war so unermesslich stark, dass…
 

… Vegeta unterbrach sich. Das Gesicht seiner Tochter hatte einen missmutigen Ausdruck angenommem, den er von Bulma kannte, wenn dieser was nicht passte, sie aber nichts sagen wollte. „Was?“

Eine Moment druckste seine Tochter herum, aber dann sprach sie es aus. „Das ist nicht spannend, wenn der Krieger so stark ist.“, schmollte sie. „Helden müssen Schwierigkeiten haben.“

Vegeta atmete tief ein...
 

...allerdings, und von einem hustenden Kakarott abgelenkt, merkte der Prinz nicht, wie der Wächter wegen seines Versagens zu seiner letzten Waffe griff, der Selbstzerstörung. Für einen Moment wurde das Rot seiner Augen weniger, dann heller und heller und dann bekam weder der Prinz noch Kakarott mit was weiter geschah, den die Druckwelle sorgte dafür, dass sie beide das Bewusstsein verloren.

Horni jedoch sah, wie kurze Zeit später der gefürchtete Zauberer aus dem Westwald erschien und die beiden Saiyajin von anderen Wächtern wegbringen ließ.
 

Es war der Prinz, der zuerst das Bewusstsein wiedererlangte. Er saß aufrecht in einem dunklen Raum, sein Kopf dröhnte und seine Glieder schmerzten. Doch das war nicht das Schlimmste, denn als er sich an seinen Kopf fassen wollte, stellte er fest, dass er seinen Arm nicht heben konnte. Als er an sich hinabsah, erkannte er auch sogleich den Grund. Schwere, leuchtend grüne Ketten waren um seinen gesamten Oberkörper geschlungen und ketteten ihn an...etwas Warmes hinter sich. Moment. Etwas Warmes?

Ein Blick zurück und er wusste, was es war. Kakarott. Wer auch sonst? Immer war es dieser nervende Gardekrieger...

Man hatte sie Rücken an Rücken zusammengekettet. Aber was waren schon Ketten? Einmal die Muskel anspannen, ein wenig Ki aufbauen und sie würden den Stahl von ihren Körpern sprengen können. Aber das würde wohl nicht ihr einziges Hindernis sein. Denn sie waren nicht nur gefesselt, nein, sie saßen offensichtlich im Kerker des Zauberers fest. Es musste so sein. Dunkle Steinmauern rundeten sie komplett ein und der einzige Lichtschein kam von einer winzigen, vergitterten Luke über ihnen. Das erklärte auch, warum sein Hintern schmerzte. Man hatte sie wohl einfach durch das Gitter hier hinab geworfen.

Einfach...großartig. Sie waren also gefangen genommen und eingesperrt worden. So viel also zu seinem Plan, sich unbemerkt in das unterirdische Schloss des Zauberers zu schleichen. Und gleichzeitig wurde dem Prinzen klar, dass das grüne Leuchten der Ketten nichts Gutes bedeuten konnte. Von Horni fehlte auch noch jede Spur! Das war das reinste Desaster! Und alles nur wegen diesem dämlichen, bescheuerten Kakarott! Immer machte der ihm nichts als Probleme!
 

„Hey Kakarott! ... KAKAROTT!“, wandte sich der Prinz an sein dämliches Rassenmitglied. „Jetzt wach endlich auf, du-“
 

Vegeta unterbrach sich selbst, denn wieder blickte er in das schmollende Gesicht seiner Tochter.

„Was denn diesmal?“

„Der Prinz ist immer so gemein…Kakarott hat ihm doch immer nur geholfen.“

„W…was?“, fragte er überrascht.

Bra zog den Teddy enger an sich. „Kakarott ist super lieb.“

„L…lieb? K…Kakarott?“, wiederholte Vegeta nur abgehakt.

„Ja. Der Prinz muss freundlicher zu ihm sein. Bei Horni kommt er auch nur mit Liebe weiter.“

„Und jetzt…soll der Prinz den Idi-“ Vegeta schluckte das Wort ‚Idiot‘ schnell runter. „Der Prinz soll Kakarott jetzt…also…er soll ihn…oder…wie…?“

Schon allein die Wörter Kakarott und Liebe in ein und demselben Satz zu verwenden, behagten Vegeta überhaupt nicht. Und dann die Vorstellung von sich und diesem Trottel und … und …

Schnell schob er diesen abstrusen Gedanken beiseite, denn SO hatte seine Tochter das mit Sicherheit NICHT ge-

„Du-hu, Papi…?“, unterbrach Bra die wirren Gedanken ihres Vaters, „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“

Noch irritierter als eh schon, nickte Vegeta seiner Tochter einfach nur zu. Bra begann zu grinsen und so etwas wie Stolz zeichnete sich auf ihrem unschuldigen Gesicht ab, weil sie wohl dachte, etwas zu wissen, was ihr Papa nicht wusste. Sie winkte ihn zu sich heran und als Vegetas Kopf ganz nahe bei ihr war, legte sie ihm ihre klitzekleinen Händchen ans Ohr und flüsterte: „Mama hat mir erzählt, dass Liebe die stärkste Macht gegen das Böse ist…“

Vegeta hob eine Augenbraue skeptisch nach oben. Mhm…klar. Das war also das große Geheimnis?

LIEBE half genau GAR NICHTS gegen irgendeinen Gegner! Wie konnte Bulma ihrer Tochter nur so einen Mist aufschwatzen?!

Seine Augen verengten sich, dann richtete er sich wieder auf und sah streng zu Bra hinab.

„…jetzt verrate ich DIR ein Geheimnis, Tochter.“ Ein Feuer leuchtete in seinen schwarzen Augen auf. „Stärke ist wichtiger.“

Er wusste, dass er damit den Geist seiner Tochter erhellt hatte. Denn so sah die Realität nun einmal aus. Je früher sie das kapierte, umso…umso…

Von den immer größer werdenden Augen seiner Tochter abgelenkt, stockten seine Gedanken. Tränen füllten sich in ihnen. So ein…das durfte doch nicht…sie konnte jetzt nicht…verflixt nochmal und zugenäht!

„… … … jaaa. Ja doch. Liebe ist natürlich auch…mächtig…“

Sofort strahlten die Augen seiner Tochter wieder. Die seinigen innerlich verdrehend, erzählte Vegeta also weiter…

2021 - Bras Gutenachtgeschichte ~ Teil 3

„Heh Kakarott, wach auf!“, forderte der Prinz nur halb so ruppig, wie er es von sich selbst gewohnt war und nach einem schläfrigen Stöhnen seines Artgenossen, erkundigte sich weiter: „Alles klar bei dir? Bist du verletzt?“
 

Vegeta sah skeptisch zu seiner Tochter. Hoffentlich reichte ihr das. Zu mehr Nettigkeit gegenüber Kakarott wäre er nicht einmal in einer erfundenen Geschichte in der Lage.

Ein zufriedenes Nicken ließ ihn fortfahren.
 

„Nein... Verletzt bin ich nicht“, brummte der Jüngere. „Du etwa?“

„Nein“. Vegeta versuchte sich zu bewegen, doch da er so eng an Kakarott gekettet war, war es ihm kaum möglich. „Wir müssen diese Ketten sprengen und schnellstens aus diesem Kerker heraus! Wer weiß, was dieser Zauberer noch mit uns anstellt.“

Kakarott gab zustimmende Laute von sich und versuchte sich ebenfalls gegen die Ketten anzuspannen. Aber es gelang ihm nicht. Eine Weile lang versuchte es jeder auf seine eigene Weise, aber nichts funktionierte. Ihre Bewegungen waren so sehr eingeschränkt, dass sie nicht genügend Kraft aufbringen konnten, um die ketten zu sprengen.

„Diese Dinger sind stabiler als ich dachte…“, seufzte Kakarott.

„Vielleicht...“, überlegte Vegeta und glaubte selbst kaum, dass er das tatsächlich in Erwägung zog. „...vielleicht müssen wir zusammen arbeiten und uns gleichzeitig anspannnen…“

„Gute Idee“. Die Euphorie war in Gokus Stimme deutlich zu hören. „Also gut, bei Drei... Eins… Zwei…“

„Drei!“, riefen die Krieger parallel und spannten ihre Muskeln gleichzeitig an.

Mit lautem Krachen lösten sich die Ketten und fielen scheppernd zu Boden. Endlich waren sie davon befreit und Vegeta musste die unmittelbare Nähe seines Rivalen nicht mehr ertragen.

„Yay! Es hat funktioniert!“ Kakarott drehte sich zu dem Prinzen herum, motiviert die Fäuste geballt und mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Der Prinz musterte ihn und ihm fiel auf, dass durch die Reibung der Ketten, der Stoff seines Oberteils an vielen Stellen gerissen war. Seine Bauchmuskeln waren zu sehen. Sofort zwang sich der Prinz seine Augen von ihm abzuwenden.
 

Ach du Scheiße, was zur Hölle erzähle ich denn da? Wie komme ich aus der Nummer nur wieder heraus?

„Was ist los, Papa? Warum erzählst du nicht weiter? Es war gerade so spannend!“

„Ich muss…einen Moment nachdenken, okay?“

„Hilft dir das beim Nachdenken?“

Vegeta blickte verwundert auf und starrte auf einen Schokoriegel, den seine Tochter ihm mit einem zuckersüßen Lächeln hinhielt.

„Mama sagt immer, wenn sie bei der Arbeit nicht weiter kommt und eine Pause braucht, muss sie was mit Zucker essen, um wieder besser nachdenken zu können“.

Vegeta konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das war wirklich süß von seiner Tochter. Er stellte auch gar nicht in Frage, woher sie den Schokoriegel hatte. Sie musste ihn aus der Küche oder aus Trunks‘ Zimmer gemopst haben. Vegeta nahm den Riegel entgegen, öffnete die Verpackung und biss einmal hinein. Die andere Hälfte überreichte er seiner Tochter.

„Hier, du kleine Naschkatze. Aber verrate nichts deiner Mutter, sonst kriegen wir beide Ärger mit ihr“.

Bra grinste und nickte ihrem Vater eifrig zu, während sie überglücklich den Schokoriegel verspeist. Normalerweise durfte sie vor dem Schlafengehen keine Schokolade mehr essen.

„Also weiter…“ Seine Tochter, die sich an ihn kuschelte im Arm versuchte Vegeta das Märchen wieder aufzunehmen...
 

Die beiden Krieger sahen sich in dem Verlies um, und wie der Prinz es sich schon gedacht hatte, war über ihnen eine Öffnung. Es war nicht schwer nach oben zu fliegen und sie aufzudrücken. Vorsichtig, langsam tauchte erst die oberste Haarspitze des Prinzen auf und dann Stück für Stück der Rest. Kakarott war gleich unter ihm.

„Wo sind nur unsere Sachen hin?“, wollte jener dann auch wissen und Vegeta versuchte nicht allzu genervt zu sein.

„Man hat uns in den Kerker geworfen, natürlich sind die Sachen weg.“

„Dann müssen wir sie finden.“

„Erst mal müssen wir hier raus!“

Gesagt, getan. Die beiden Krieger schlichen sich leise durch das Verlies, vorbei an dunklen Zellen und tiefen Gruben und beinah hätten sie es auch geschafft. Doch in einem der letzten Käfige erblickten sie den eingesperrten Horni.

„Mein Prinz“, flüsterte das Einhorn. „Ihr lebt! Ich hatte schon Angst, der Zauberer hätte Euch getötet. Schnell, Ihr müsst ihn aufhalten bevor er mit dem Dolch und dem Ring das Ritual vollzieht und der Froschkönig nie wieder er selbst werden kann.“

„Wie stellst du dir das vor? Diese Höhlen sind riesig.“

„Mein Prinz, ich habe beide Gegenstände mit meinem Sternenstaub belegt, fühlt die Liebe in Eurem Herzen und Ihr könnt der Spur folgen.“

„Aber Horni“, sagte Kakarott. „Wir können dich dich nicht hier lassen!“

„Holt mich auf dem Rückweg. Es eilt!“

Von der Sorge Hornis getrieben, schlichen die beiden weiter und konnten bald schon ein grünliches Glimmen in einem der Stollen sehen. Modrige Wurzeln ragten aus den Felswänden, es war nass und dunkel. Doch die beiden folgten mutig dem Licht und fanden sich in einem gemauerten Raum wieder. Hinter ihnen eine Säule, an die sie sich beide drückten. Vor ihnen über einer tiefen Grube stand eine verhüllte Gestalt, in einer Hand den Dolch, in der anderen den Ring und rezitierte in uralter Sprache.

Vegeta gab Kakarott zu verstehen, dass sie sich trennen mussten, um von zwei Seiten anzugreifen. Sie schlichen auseinander. Und je mehr sich der Blickwinkel des Prinzen änderte, um so mehr konnte er unter die Kapuze schauen, aus der auch ein grünliches Licht hervorquoll.

Plötzlich begannen Dolch und Licht in ebensolchem Licht zu leuchten und der Prinz, einem Urinstinkt folgend, wusste, dass er sofort handeln musste.
 

Die nachfolgenden Sekunden spielten sich wie in Zeitlupe ab. Der Prinz sprang aus seiner letzten Deckung hervor, warf sich mit all seiner Kraft gegen die Gestalt des Zauberers und purzelte mit ihm zusammen in die Grube. Die wallenden Gewänder versperrten ihm die Sicht während des Falls und seine Haut fühlte sich an, als stünde sie in Flammen. Ein Gerangel entstand. Wilde, dunkle Schreie, in einer Sprache, die er nicht verstand, durchfluteten den Raum und der Prinz wusste instinktiv, dass dies kein gewöhnlicher Kampf werden würde…

Als er schließlich mitten in der Grube zum Erliegen kam, spürte er die dunklen Mächte des Zauberers, die seinen Körper befielen, ihn durchtränkten und ihm war, als würde sich Dunkelheit über sein Herz legen. Seine Gliedmaßen wurden schwer wie eine gefüllte Weihnachtsgans, machten es ihm unmöglich sich zu bewegen. Dann sah er nur noch, wie sich der Zauberer neben ihm aufrichtete und er sich über ihn beugte. Jetzt erst konnte er direkt unter dessen Kapuze blicken und was er dort sah, verschlug ihm den Atem.

Da war kein Gesicht, nur ein knöcherner Schädel und dort wo die Augen hätten sein sollen, glühte nur dieses unheimliche grüne Licht. Der Prinz wollte aufspringen, dem Zauberer mit einer Ki-Attacke dessen hässlichen Schädel wegblasen, doch die dunklen Mächte an diesen Ort hielten ihn auf dem Boden gedrückt. Als der dunkle Lord des Westens dann noch seine Arme hob, wieder Worte der uralten Sprache aus seinem nicht vorhandenen Mund hervordrangen, wusste der Saiyajinprinz, dass es vorbei war. Dass er nichts mehr tun konnte. Dass er den Fängen des Zauberers nicht mehr entkommen konnte und es ihm nun wie dem Froschkönig ergehen würde...

Er hatte es vermasselt. Es war vorbei. Er würde...
 

„FINGER WEG VON MEINEM PRINZEN!!“, war das Letzte, das er hörte, bevor er sein Bewusstsein verlor.
 

Die Tür zu Bras Schlafzimmer ging knarrend auf und riss Vegeta aus seiner Erzählung. Als er hinüberblickte, streckte gerade Bulma ihren Kopf durch den Spalt.

„Mami!“, kam es euphorisch von Bra als auch sie ihre Mutter entdeckte.

Bulma öffnete die Tür nun ganz und ihr Blick wurde streng. „Seid ihr immer noch nicht fertig?“

„Nein, es ist gerade mega spannend!“, rief Bra und war wahrlich noch hellwach.

Skeptisch eine Braue hebend, stemmte Bulma ihre beiden Arme an die Seite. „Na, dann kommt endlich zu einem Ende. Ich brauche dich unten, Vegeta.“

„Wofür denn?“

„Die Lichterkette.“

„Lichterkette?“

„Ja, Lichterkette.“

Erst beim zweiten Mal verstand Vegeta, was Bulma von ihm wollte. Klar, der Weihnachtsbaum, den sie vor die Capsule Corp. platzieren hat lassen, war so groß, dass sie selbst mit ihrer größten Leiter nicht bis zu dessen Spitze kam. Das hieß, er durfte nachher mit der Lichterkette um den Baum fliegen...

„Es dauert, solang es eben dauert.“, knurrte er, war er doch selbst gerade so gefesselt von seiner Geschichte gewesen. Er hatte keine Lust nachher noch die ganze Nacht irgendwo für Bulma Weihnachtskram hinzufliegen, nur weil sie da nicht ran kam.

Einen letzten strengen Blick auf die beiden werfend, verschwand die Blauhaarige schließlich wieder aus Bras Schlafzimmer und als Vegeta zu seiner Tochter hinabblickte, starrte diese ihn mit weit aufgerissen und erwartungsvollen Augen an. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, dann blickte er wieder zum Fenster und sah dem Schneetreiben davor zu. Er seufzte innerlich. Wusste, dass er die Geschichte nun bald beenden musste, wenn er nicht wollte, dass Bulma nachher genauso wütete wie es der Schnee draußen tat...
 

Er übersprang einige Szenen, die er sich schon ausgemalt hatte. Szenen, wie der Prinz heroisch den Fängen des Zauberers entkam und ihn besiegte. Und irgendwie…unbewusst…änderte sich der Verlauf seiner Geschichte während er weiter erzählte...
 

Es war eine seltsame Wärme, die den Prinzen aus seiner Bewusstlosigkeit holte. Sie durchströmte ihn, ließ sein Herz schneller schlagen und als er seine Augen blinzelnd öffnete, starrte er direkt in Hornis glänzende Augen.

„Mein Prinz…“, kam es zitternd vor Traurigkeit von seinem treuen Gefährten.

„Horni? Wie…was…was ist passiert?“ Schwerfällig richtete sich der Prinz der Saiyajins auf und sah sich um. Überrascht stellte er fest, dass er nicht mehr in der Grube in diesem Kellergewölbe lag, sondern dass sie draußen waren und er auf einer saftig grünen Wiese lag.

„Mein Prinz?“

Irritiert blickte er wieder zu Horni. „Bin ich... Sind wir...tot?“

„Nein...mein Prinz...wir leben.“

Doch Hornis Worte klangen alles andere als fröhlich, dabei müsste er es doch sein. Immerhin schienen sie ja den Fängen des dunklen Zauberers entkommen zu sein und...seine Gedanken stoppten. Seine Augen wurden groß. „Wo... Wo ist Kakarott?“

„Mein Prinz...“

„Jetzt sag schon!“, forderte er. Er konnte sich nicht erklären warum, aber er spürte innerlich ein schreckliches Ziehen.

„Er liegt dort hinten...“

Der Prinz sprang auf, blickte sich hektisch um und dann entdeckte er den Körper des Gardesoldaten. Nein, er war nicht mehr nur ein Soldat der königlichen Truppe. Ihre gemeinsame Reise hatte sie...zu Freunden gemacht.

Schnell lief er zu Kakarott und fiel neben ihm ins Gras. Rüttelte ihn. „Kakarott? Hey, Kakarott!“

Horni trabte neben seinen Prinzen. „Das habe ich auch schon versucht, aber nicht mal mein Sternenstaub scheint ihn wach zu bekommen...“

„Was, nicht mal dein…? Was ist denn nur passiert?“

„Genau kann ich es auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass, nachdem ihr zu dem Zauberer geeilt seid, ein grelles, weißes Licht all die Gänge und Tunnel durchflutet hat. Die Gitter und dunklen Ranken sind dahingeschmolzen und die Wächter sind schreiend davon gelaufen. Nachdem ich euch gefunden hatte, lagst du inmitten einer Grube und Kakarott bewusstlos neben dir. Ich hab euch dann beide heraus gezerrt. Und wie du siehst...all die dunklen Gewächse sind weg, selbst der Schnee ist verschwunden. Ihr scheint also den dunklen Zauberer besiegt zu haben...“

Der Prinz suchte den Körper des anderen Saiyajins ab. Suchte nach Verletzungen, irgendetwas, dass ihm verriet, was mit ihm passiert war. Und dann...tatsächlich...entdeckte er den goldenen Diamantring an dessen Finger. Doch der strahlend, weiße Edelstand war nun dunkel und schwarz...

Kakarott musste es geschafft haben, dem Zauberer den Ring abzunehmen und...die Dunkelheit zu vertreiben...
 

„Horni ... sag mal ...war in der Nähe von Kakarott auch der Dolch...?“

„Mmmh ... ja, ja ich glaub schon. Der lag neben ihm.“

Ein Lächeln huschte über die Lippen des Prinzen. Das war ja mal wieder typisch Kakarott. In der Sekunde der Not wuchs er über sich hinaus und schien die Legende über den Dolch und den Ring einfach selbst erfüllt zu haben.
 

Moment. Vegeta stockte in seinen Erzählungen. Verdammt. Was hatte er da nur von sich gegeben?? Das bedeutete doch...dass...dass...

„Papi? Dann wird also Kakarott der neue König der Saiyajins?“

Vegeta klappte die Kinnlade herunter. Ja...ja er hatte seiner eigenen Geschichtslogik zu Folge, Kakarott zu…zu…zu seinem König gemacht…

„Aber Papi, der Saiyajinprinzenkrieger muss Kakarott ganz schnell aufwecken! Sonst kann Kakarott nicht König werden!“

„Ja... Ja, ich weiß. Aber wie...?“ Grübeln rieb sich Vegeta über seine Schläfen. Konnte er den Verlauf nicht noch irgendwie so drehen, dass er am Ende der Held war...? Und nicht Kakarott... Aber seine Tochter würde das bestimmt nicht gut finden... Was würde sie denn gut finden? Wie war das sonst immer in diesen verflixten Märchen? Schneewittchen fiel nach dem Besuch der bösen Hexe in einen tiefen Schlaf… Und dann..? Dann kam ein Prinz und hat sie… NEIN! … NEIN! Das konnte doch einfach nicht wahr sein.

Flüchtig sah Vegeta zu seiner Tochter herüber, die immer noch aufgeregt in ihren Bettchen lag und darauf wartete, dass ihr Vater endlich fortfuhr. „Los Papa! Die Geschichte braucht noch ein richtig schönes Ende! So wie bei Aschenputtel oder Schneewittchen oder…“

„Ja, schon verstanden…“, murrte Vegeta. Da musste er jetzt wohl durch. Wo hatte er sich da nur hin manövriert?
 

Der Saiyajinprinzenkrieger sah verzweifelt zu seinem sprechenden Einhorn. „Horni, sag, was können wir tun? Wie können wir Kakarott von der Dunkelheit befreien?“

„Ich schätze, da könnte ein Kuss helfen...“

„Ein Kuss...?“

„Ja“.

„Ein…Kuss?“

„Jaahaaa“ Horni nickte auffällig um seine Antwort zu bestärken. „Mein Prinz, Ihr kennt doch die Macht des Kusses der wahren Li…“
 

Vegeta stockte und verschluckte sich bei dem Wort, sodass die kleine Bra ihn wieder fragend ansah.

„Der Kuss der wahren Freundschaft“, korrigierte sich Vegeta schnell. „Es geht um einen Beweis der Freundschaft...“
 

„Mein Prinz, Ihr kennt doch die Macht des Kusses der wahren Freundschaft?“.

Der Prinz verzog angewidert das Gesicht. „Können wir ihm den Ring nicht einfach ausziehen?“

„Dann würde die Dunkelheit einfach auf den Nächsten überspringen. Nur der Kuss der wahren Freundschaft kann die Dunkelheit endgültig vertreiben und vernichten“.

Der Prinz seufzte, verdrehte die Augen und haderte mit sich selbst. Aber Kakarott hatte sein Leben riskiert, um die Legende zu erfüllen... Er hatte so viel auf sich genommen, den bösen Zauberer besiegt und ihn selbst gerettet.

„Gut! Dann muss es eben sein“. Der Prinz beugte sich über den bewusstlosen Körper seines Freundes und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Dann sah er wieder zu Horni und wieder zu Kakarott. „Warum passiert da nichts?? Was soll das? Ich dachte das reicht?!“

Horni schmunzelte. „Das war wohl nicht genug.“

„Nicht genug?! Na, dann küss du ihn doch, wenn du so ein Kuss-Experte bist!“

Horni merkte, dass der Prinz so langsam ungeduldig wurde und die Anspannung in ihm immer weiter anstieg. Er konnte es nicht ertragen, seinen neugewonnenen Freund am Boden liegen zu sehen und mehr oder weniger hilflos daneben zu stehen.

„Versucht es einfach noch mal, mein Prinz“, wiederholte Horni ruhig, stupste den Prinzen leicht mit seinen Nüstern an und schob ihn wieder in Richtung Kakarott.

Vegeta atmete tief ein und aus, schloss seine Augen und versiegelte schlussendlich die Lippen seines Gardesoldaten, und des neuen Königs, mit den seinen. Noch während des Kusses ging ein Ruck durch Kakarotts Körper. Sofort löste Vegeta die Vereinigung. Sprachlos starrte er auf den Kristall-Ring, der langsam immer klarer wurde, die Dunkelheit nach draußen abließ. Die dunklen Rauchschwaden lösten sich im seichten Wind in Luft auf.

„Ve… Vegeta…?“

Der Angesprochene blickte zu seinem ehemaligen Rivalen, glücklich darüber, dass dieser endlich wieder bei Bewusstsein war. Ohne darüber nachzudenken umarmte Kakarott den Prinzen, der neben ihm hockte, wusste sogleich, dass dieser ihn vor dem ewigen Schlaf bewahrt hatte.

„Vielen Dank, mein Prinz…“.

Vegeta schmunzelte. Viel zu selten war er von ihm mit seinem Titel angeredet worden. Es fühlte sich gut an. Gleichzeitig…fühlte es sich falsch an.

„Nichts zu danken… Eure Hoheit“ Den letzten Teil sprach der Prinz etwas widerwillig aus, aber es war nun mal so. Kakarott hatte die Prophezeiung erfüllt und war damit der rechtmäßige König der Saiyajins...
 

„Ende…“, flüsterte Vegeta, der lächelnd beobachtet hatte, wie die kleine Bra während der letzten Minuten endlich zufrieden eingeschlafen war. Er richtete sich auf und deckte seine Tochter ein letztes Mal fest zu, ehe er das Nachtlicht ausschaltete und aus der Tür trat. „Gute Nacht, Bra“, dann zog er die Tür ins Schloss.

2021 - Bras Gutenachtgeschichte ~ Teil 4

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

2022 - Bras zweite Gutenachtgeschichte ~ Teil 1

Wie schnell ein Jahr vergehen konnte, merkte Vegeta erst, als überall wo er hinschaute Lichterketten hingen. Es war die Zeit kurz bevor sich das Jahr auf der Erde dem Ende neigte. Eine, und das musste sich Vegeta einfach eingestehen, ruhige und sinnliche Zeit. Herrliche Düfte hingen überall in der Luft. Gerüche nach Lebkuchen, Zimt und Äpfel. Und die Menschen liebten diese Zeit. Eine Zeit, erfüllt von dieser Weihnachtsmagie, die die Leute näher zusammenrücken und sich in ihre Häuser verziehen ließ, während draußen wilde Schneegestöber ihr Unwesen trieben und sie es sich vor ihren Kaminen gemütlich machten. Auch Vegeta, und wieder musste er sich das eingestehen, machte es mittlerweile genauso. Doch diesmal war es nicht so ruhig und sinnlich, wie er das gerne gehabt hätte, denn in seinem Haus trieb gerade eine ganz bestimmte Person ihr Unwesen und störte ihn dabei zur Ruhe zu kommen.

Der Prinz der Saiyajin hatte es sich in seinem riesigen Wohnzimmer, in seinem ganz persönlichen Lederstuhl, bequem gemacht, ein Glas Whiskey in der Hand, und starrte auf das flackernde Kaminfeuer, während es überall im Haus klimperte, rumpelte und polterte. Denn, wie hätte es auch anders sein können, Kakarott war mit seinem Sohn zu Besuch und wie es dann immer war, trieben Son Goten und Trunks ihr Unwesen im Haus, genauso wie es dieser eine bestimmte Idiot von einem Saiyajin tat. Als ob der selbst tief in sich drin noch ein verspieltes Kind war. Einfach ... nervig.
 

Seufzend schwenkte Vegeta sein Glas gedankenverloren hin und her, während er versuchte den Lärm im Haus auszublenden, als ihn plötzlich die Stimme seiner kleinen Tochter hochschrecken ließ.

"Papaaa?"

Brummend gab er ihr zu verstehen, dass sie sagen sollte, was sie von ihm wollte.

"Ich kann nicht schlafen."

"Dann trink ein warmes Glas Milch."

"Mag ich nicht."

"Dann...spiel mit Trunks und Goten."

"Die sind doof."

Ungewollt musste Vegeta lachen. Manchmal hatte er das Gefühl, dass Bra ganz nach ihm kam. "Versteh ich gut..."

"Papaaa."

"Was denn?"

"Kannst du mir nicht wieder eine Geschichte erzählen?"

Genervt verdrehte der Saiyajinprinz innerlich die Augen. "Muss das sein?"

Sofort wurden Bras Kinderaugen groß und glänzend. Eine Geste, die die Kleine einfach perfekt beherrschte und die Vegeta jedes Mal, wirklich jedes Mal, weich werden ließ. Das hatte die Kleine definitiv nicht von ihm, sondern von Bulma ...

"...ja, ja schon gut."

Genauso schnell wie Bras Augen groß geworden waren, zierte nun ein zufriedenes Lächeln ihr Gesicht.

"Irgendwelche speziellen Wünsche, Prinzessin?", murrte Vegeta, während er seine Tochter dabei beobachtete, wie sie sich voller Vorfreude auf das Sofa vorm Kamin zu seiner linker Seite warf und sich in die Polster kuschelte.

Sie überlegte kurz und sagte dann etwas, dass bei Vegeta einen heißen Knoten in seiner Magengegend entstehen ließ. "Jaaa!", rief sie. "Kannst du mir noch eine Geschichte über den kleinen Prinzen, Horni und König Kakarott erzählen?"
 

Nun waren es Vegetas Augen, die groß wurden. Aber nicht, weil er damit jemanden von etwas überzeugen wollte, sondern weil sich in ihnen blankes Entsetzen ausgebreitet hatte.

Verdammt nochmal, was?! Wie ... wie konnte sich die Kleine noch DARAN erinnern?! Es war verdammt nochmal ein ganzes Jahr her, dass er ... dass er diese bescheuerte Geschichte erzählt hatte! Verdammte Bulma-Gene!
 

Und leider ... leider erinnerte das Vegeta an etwas, dass er mehr als nur verdrängt hatte. Er hatte es so tief in sich vergraben, dass sich nun, da sich die Erinnerung in ihm hochzufressen begann, alles in ihm zusammenzog. Es war die Erinnerung an seinen verfluchten, abnormalen Traum, den er in jener Nacht von ... von ...

"Ähm...", holte ihn die Stimme von genau der Person, von der er geträumt hatte, aus seiner aufkeimenden Panik und ... machte sie noch schlimmer. "Hab ich das grad richtig gehört?"

Bra begann zu kichern und bestätigte Son Goku, was er geglaubt hatte gehört zu haben, als er am Wohnzimmer vorbei geschlendert war.

"Guck mal, Papa, König Kakarott ist hier."

Neugierig kam Goku näher. "Wie war das?"

"Verschwinde, Kakarott."

"Aber Papa", kam es sogleich langgezogen von Bra, "Vielleicht will Son Goku ja auch die Geschichte hören."

"Oh, na klar, will ich das!" Kaum ausgesprochen, hatte sich der große Saiyajin auch schon neben Vegetas Tochter aufs Sofa gesetzt.
 

Es dauerte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich der Prinz der Saiyajin wieder gefasst hatte, während Bra und Goku ihn erwartungsvoll anstarrten.

"Schön. Von mir aus. Aber wehe du unterbrichst mich, Kakarott."

"Alles klar, ich bin still."

Das Glas in seiner Hand fester umklammernd begann Vegeta nun also seine Geschichte. Und er wusste genau wie er beginnen musste, um ... um 'den König' daraus zu verbannen:
 

"Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxis, im südlichen Teil des 7. Universums, im Jahr 755. Es herrschte Chaos, Tod und Verderben. Ein Krieg zwischen den Planeten, angeführt von einem mordlustigen Tyrannen. Doch das war nichts Besonderes mehr, hielt dieser Zustand doch schon mehr als 15 Jahre an. Es war Alltag geworden neben Leichen und in Schutt und Asche liegenden Stätten zu schlafen, zu essen, zu leben.
 

Mit seinen jungen Jahren von gerade einmal 23 Lebenszyklen, glaubte ein gefallener Prinz bereits alles gesehen zu haben, glaubte daran, dass ihn nichts mehr überraschen konnte. Er hatte in die tiefsten Abgründe der Lebenden geblickt, die um ihr erbärmliches Leben gekämpft hatten, kannte die Angst und den Schrecken in ihren Augen, wenn er und seine beiden Soldaten ihnen das Fürchten lehrten. Ja, es war absolut nichts Besonderes mehr.
 

Nach einer weiteren Schlacht, welche die drei Krieger ohne größere Probleme hinter sich gebracht hatten, saßen sie um ein Lagerfeuer versammelt und wärmten ihre Glieder. Der Planet war so gut wie eingenommen. Es war der letzte Auftrag, den sie in diesem Jahr zu erfüllen hatten.
 

Sie waren die letzten drei Saiyajins in diesem Universum, bestehend aus ihrem Prinzen Vegeta, dem Elitekrieger Nappa und dem aus der Unterklasse stammenden Soldaten Radditz, der die Drecksarbeit für die beiden anderen zu erledigen hatte."
 

Und schon jetzt, nach diesen wenigen Sätzen, folgte die erste Unterbrechung ...

"Und wo sind Horni und König Kakarott?" Bra sah mit großen Augen zu ihrem Vater.

"Kommen noch", erwiderte der kurz angebunden.

"Aber nicht erst am Ende der Geschichte!", verlangte Bra mit trauriger Stimme. "Horni war so toll!" Vegeta seufzte resigniert, denn genau das war sein Plan gewesen.

"Wer ist denn Horni?", wollte nun auch Kakarott wissen und erntete einen genervten Blick von dem anderen Saiyajin, der nicht so aussah, als wollte er darauf antworten. Dafür tat es seine Tochter mit strahlenden Augen:

"Horni ist ein Einhorn mit einer Mähne aus Regenbogen und es ist das Reittier und der beste Freund von Vegeta."

Goku sah mit belustigter Mine und deutlich unterdrücktem Grinsen zum Älteren. "Wirklich? Das hätte nie erwartet."

Vegeta knirschte mit den Zähnen. Warum musste sich dieser Hornochse aber auch dazu setzen?

Mit einem deutlichen Räuspern sah er wieder zu seiner Tochter, blendete Kakarott aus und setzte seine Geschichte fort:
 

"Es ging ein kalter Wind auf diesem Planeten, kälter als es die Saiyajins gewohnt waren und so rückten sie enger zusammen, besprachen wie sie am nächsten Tag die letzte große Etappe ihrer Eroberung angehen wollten, als ..."
 

"Vegeta, wo hast du dein Wichtelgeschenk für die große Box?" Bulma streckte ihren Kopf ins Zimmer und war überrascht ihren Mann mit ihrer Tochter so einträchtig zusammen sitzen zu sehen. Noch überraschter war sie, als sie auch Son Goku erblickte. Der fragende Blick Vegetas ließ ihre Überraschung allerdings verfliegen.

"Du hast doch eins besorgt, oder? Ich hab es dir jede Woche gesagt!" Vegeta nahm den Vorwurf schweigend hin und sah Bulma nur weiter mit einem Blick an, der sagte: 'Ist das dein Ernst, Frau?'

Das stumme Blickduell dauerte eine Weile, bis Bulma resigniert seufzte und das Zimmer wieder verließ. Man hörte noch vom Flur: "Immer das gleiche mit ihm."

Zufrieden mit seinem Sieg wendete er sich Bra zu und setzte zum dritten Mal an, seine Geschichte zu erzählen.

"Wo war ich...?", überlegte Vegeta aufgrund der vielen Unterbrechungen und fuhr sogleich fort: "Ach ja...

 

Die kleine Gruppe aus Saiyajinkriegern besprachen ihr weiteres Vorgehen. Ihr Auftrag war so gut wie abgeschlossen. Es waren nur noch wenige, verstreute Kämpfer der einheimischen Bevölkerung lebendig. Diese mussten sie ausfindig machen und töten. Mithilfe ihrer Scouter sollte das allerdings kein größeres Problem werden.

Radditz rieb seine Hände gegeneinander und hielt sie in Richtung des Feuers, als er erzählte: "Ich habe im Vorbeifliegen eben gesehen, dass mein Scouter reagiert hat, als ich über den großen See westlich von hier geflogen bin. Unter der Eisdecke scheinen noch ein paar zu leben"

"Dann sprengen wir die weg. Ganz einfach", schlug Nappa schulterzucken vor.

Doch der schlaue Saiyajinprinz wusste, dass das nicht so einfach werden würde. "Idiot! Wenn wir die Eisdecke einfach wegsprengen, wird auch der Staudamm brechen. Und wenn der bricht gehen die Bodenschätze verloren, die dahinter liegen - Meister Freezer bringt uns um, wenn..."
 

Ein lautstarkes Gähnen riss Vegeta aus seiner konzentrierten Erzählung. Wütend funkelte er seinen Artgenossen an, der seine müden Knochen streckte.

"Was?", fauchte Vegeta gefährlich. "Wenn dir was an der Geschichte nicht passt, kannst du gerne verschwinden. Eine Nervensäge wie dich kann ich echt nicht gebrauchen!"

Goku zuckte erschrocken zusammen und hob abwehrend die Hände. "Nein! Ich will die Geschichte unbedingt hören, aber der Anfang ist echt zäh, meinst du nicht auch?"

Bra stimmte ihm zu Vegetas Leidwesen sofort zu: "Ja, Papi! Wo bleiben Horni und König Kakarott? Die Geschichte ist langweilig!"

Genervt verdrehte Vegeta die Augen. "Das kommt alles noch. Könnt ihr nicht etwas geduldiger sein?"

Vegeta sah in zwei glänzende Augenpaare, die eine ähnliche kindliche Euphorie ausstrahlten. Tja... Kakarott war eben ein absoluter Kindskopf.

Nach einem weiteren Schnaufen fuhr Vegeta endlich fort: "Also...Vegeta und sein Team besprachen, dass sie die Eisdecke über dem See vorsichtig schmelzen wollten, um den Staudamm und die Bodenschätze nicht zu gefährden..."

Er wandte seinen Blick von den beiden ab, um vor allem Kakarotts Anblick nicht mehr ertragen zu müssen. Die Flammen des Kamins verwandelten sich langsam vor seinen Augen genau zu jenem Lagerfeuer, dem er sich selbst, vor so vielen Jahren, gegenüber sitzen sah. Denn ja, er hatte vorgehabt eine wahre Geschichte aus seiner Vergangenheit zu erzählen, nur, dass er sie wohl etwas, zumindest ein klitzekleines bisschen, abändern musste, um sie kindgerecht zu gestalten. Denn Bulma würde ihn umbringen, wenn Bra wegen seiner brutalen Erzählungen Albträume bekommen würde.
 

Nach einem tiefen Atemzug begann seine Geschichte, seine Vergangenheit, in diesen sinnlich tanzenden Flammen zum Leben zu erwachen ...
 

"Wisst ihr, was ich mich immer wieder frage?", ertönte Radditz Stimme über das prasselnde Feuer hinweg, nachdem die drei Krieger lange schweigsam nebeneinander gesessen und über ihren morgigen Plan nachgedacht hatten. "Glaubt ihr wirklich, dass wir die einzigen sind?"

"Die einzigen?", fragte Nappa mit einem Gähnen auf den Lippen. "Die einzigen wovon?"

"Die einzigen überlebenden Saiyajins".

"Nach so vielen Jahren, in denen wir unzählige Planeten bereist haben und nie auch nur die Spur eines anderen Überlebenden gefunden haben, fragst du dich das wirklich immer noch?"

"Es könnte doch sein, oder nicht? Wir können doch nicht die einzigen sein, die damals nicht zu Planet Vegeta zurückgereist sind. Immerhin war doch auch Kakarott-"

"Wir waren die einzigen!", unterbrach Vegeta den Unterklassekrieger eiskalt. Er ertrug diese Art von Gesprächen einfach nicht mehr. Denn so wie Nappa es gesagt hatte, mit jedem weiteren Planeten, auf dem es wieder keine Spur von einem ihrer Artgenossen gegeben hatte, war seine Hoffnung mehr und mehr zerstört worden. Und schließlich war sie irgendwann, wie die letzte Blüte von einem verwelkten Blumenstrauß, tot zu Boden gefallen.

"Ich glaube trotzdem daran. Immerhin waren er und Horni viel zu weit weg, als der Befehl zum Rückzug gekommen ist, als dass sie hätten rechtzeitig zurückkehren können."

Seine Fäuste ballend, blaffte Vegeta den Bruder des Königs an: "Und warum hat es dann kein einziges Lebenszeichen von ihnen gegeben?!"

"Weil sie vielleicht in Schwierigkeiten waren?!", kam es trotzig von Radditz. "Vielleicht ist ihr Schiff kaputt und ihr Kommunikator und-"

"Halt endlich den Mund!" Zorn zeichnete sich in den Augen des Prinzen ab und Radditz wusste, dass er nun lieber still sein sollte. Er war über die Jahre schon einige Male mit Vegeta wegen dieses Themas aneinander geraten. Doch er wollte nicht aufhören daran zu glauben, dass sein Bruder noch am Leben war, denn seit dieser zum König gekrönt worden war, war auch er automatisch zu etwas Besserem geworden. Immerhin konnte man die Familie des Königs nicht weiterhin der Unterklasse zuschreiben. Doch seit Kakarott als tot galt, war Vegeta wieder der Ranghöchste und für diesen gehörte Radditz nun einmal der Unterschicht an und damit duldete er auch keine Widerworte.

Schließlich war es Nappa, der die angespannte Situation zwischen dem Prinzen und dem Königsbruder wieder einmal ins Lot brachte.

"Lasst uns einfach schlafen und unsere Kräfte für morgen sammeln, damit wir endlich von diesem eiskalten Planeten verschwinden können. Denkt dran, bis zum Jahresende sind es nur noch ein paar Wochen und die haben wir frei. Je früher wir also zurückkehren, umso besser. Ich übernehme auch die erste Wache."

Weder von Radditz noch von Vegeta kam dazu eine Antwort. Sie starrten sich nur noch einige Herzschläge lang mit finsterer Miene an, bis sie sich endlich voneinander abwandten und zum Schlafen hinlegten.
 

"Und nach dem Aufwachen kommen endlich Horni und König Kakarott?", fragte Bra wieder einmal mit großen Augen und riss Vegeta so aus seiner Erzählung.

Dieser seufzte resigniert. Er war kurz davor die Geduld zu verlieren und musste sich zur Ruhe ermahnen, um seine kleine Tochter nicht zu verschrecken. "Nein, Bra. Das dauert noch", antwortete er stattdessen.

"Kannst du nicht ein bisschen vorspulen, Vegeta? Ich bin schon total gespannt auf diesen König Kakarott". Gokus euphorisches Grinsen und das Glitzern in seinen Augen, wie das funkelnde Tutu einer Ballerina, gaben Vegeta den Rest.

"Kakarott, noch eine weitere Unterbrechung und ich schmeiße dich achtkantig aus meinem Haus raus! Das hier ist kein magisches Zauberbuch! Es ist MEINE Geschichte und ich erzähle sie so, wie ICH es für richtig halte!" Sein Blick war voller Abscheu auf seinen Artgenossen gerichtet und seine donnernde Stimme ließ den jüngeren zusammenzucken. "Kapiert?!"

Eingeschüchtert nickte Goku stumm, um weiteren Ärger zu vermeiden.

Vegeta wollte gerade fortfahren, da drang ein unterdrücktes Schluchzen an seine Ohren. Sofort weitete er seine Augen. Seine Tochter ... sie war kurz davor zu weinen! Nein! Wenn Bulma davon etwas mitbekam würden Köpfe rollen!
 

Bras Augen waren glasig. Sie griff nach Gokus Arm und zog ihn näher zu sich. "Papa, ich will nicht, dass du so gemein zu Onkel Goku bist... Ich will, dass er hierbleibt und zuhört... Sonst soll er die Geschichte weitererzählen..."
 

Vegeta starrte seine Tochter sprachlos an. Aus einem ihm absolut unverständlichen Grund, stach die Möglichkeit, dass seine Tochter lieber von Kakarott etwas erzählt bekommen wollte, gewaltig in sein Herz. Zu allem Überfluss wurde durch die Kraft seiner Kleinen, Kakarott auch noch ziemlich nahe zu ihr herangezogen, da Bra seinen Arm wie einen ihrer Teddybären umschlungen hielt.

In seinem Kopf jagte ein Gedanke den Nächsten und er kam zu dem Schluss, dass wenn er nicht Gefahr laufen wollte seine Tochter zu enttäuschen, er wohl oder übel etwas von der Wahrheit abrücken musste.

Mit einem bösen Blick zu seinem Rivalen winkte er Bra zu sich und setzte sie so hin, dass sie nicht mehr ohne weiteres nach Kakarott greifen konnte, dabei sah er sie streng aber nicht unfreundlich an. "Schön. Er kann bleiben."

"Yippi!" Wie schnell doch die tränenden Augen verschwunden waren. "Und Horni und König Kakarott kommen jetzt auch bald vor?"

Das Knirschen von Vegetas Zähnen konnte man wirklich einen Moment lang hören. "Ja.", presste er hervor und sofort kuschelte seine kleine Tochter sich an seine Brust. Mit einem resignierten Seufzen gen Decke erzählte er weiter:
 

"Die drei Saiyajin wachten am nächsten Morgen sehr durchgefroren auf, doch das schreckte sie nicht ab, sich bald auf den Weg zu machen. Immerhin galt es ihren Auftrag schnell und zügig zu erledigen. Wie am Vorabend besprochen machten sie sich auf zu dem überfrorenen See. Er lag Mitten zwischen hohen Bergen und der Staudamm, der ihn zurückhielt, war wirklich gewaltig. Weit und breit war Niemand zu sehen, die Gegend strotzte nur so vor Einsamkeit und auch ihre Scouter reagierten nicht.

"Sicher das hier jemand sein soll?", fragte Vegeta leicht gereizt und bekam ein Nicken zur Antwort.

Ohne weiter Zeit zu verschwenden streckte der Prinz die Hand gen See aus und begann damit die Decke zu schmelzen. Nappa und Radditz halfen ihm dabei. Sie war ungewöhnlich dick, doch gemeinsam schafften sie es und tauchten, durch Energiebarrieren gegen die Kälte geschützt, in das eisige Nass ab. Tiefer und tiefer tauchten sie hinab, bis schließlich im Licht ihrer Energien abermals gefrorenes Wasser vor ihnen auftauchte. Doch dieses gefrorene Wasser war nicht zufällig oder wahllos gefroren, nein, es hatte die Form von Räumen, großen und kleinen, Tunneln, Röhren, ein ganzes System schien sich hier unter Wasser zu befinden, ja gar ein ganzes Dorf.

Hinter einigen dieser Eiskugeln, die größer waren als so manches Gebäude auf der Oberfläche, konnten die Drei sogar Grün ausmachen, wohl Pflanzen und überall bewegten sich Schatten in den Gängen und Kugeln. Wohl die Bewohner welche Radditz Scouter wahrgenommen hatte.

Mit einem gegenseitigen Zunicken trennten sie sich. Immerhin musste es hier irgendwo einen Eingang geben, denn das ganze Gebilde war viel zu interessant, als dass sie es einfach zerstören wollten. So etwas hatten sie nämlich auf diesem Planeten noch nie gesehen und vielleicht gab es darin etwas, was von Nutzen für sie war."
 

Vegeta schielte kurz zu seiner Tochter hinab, die ihn nun sehr viel interessierter ansah als zuvor. Gut, dann hatte er nun wenigstens ihre Aufmerksamkeit. Die Geschichte schien nun in die richtige Richtung zu gehen. Er räusperte sich abermals und erzählte weiter:

 

"Vegeta war es, der in den dunklen Tiefen und hinter den Eiswänden, in einer vergleichsweisen kleinen Kugel etwas sehr Helles funkeln sah. Also schwamm er näher an die durchscheinenden Eiswände heran. Und was er dann durch sie hindurch sah, verschlug ihm die Sprache.
 

Vegeta konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er die aufgerissenen Augen seiner Tochter sah, die ihn voller Spannung anblinzelten. Ein kurzer Seitenblick zu seinem Artgenossen vermieste ihm die gute Stimmung jedoch gleich wieder. Dieser hatte seinen Kopf auf die Lehne des Sofas zurückgelegt und starrte voller Heiterkeit an die Decke, als würde er einer Geschichte über eine Prinzessin und deren Prinzen lauschen, die gleich glücklich bis an ihr Lebensende sein würden.
 

Na warte, dachte Vegeta, kniff seine Augen bedrohlich zusammen und erzählte weiter:
 

"Da war eine Gestalt in der Eiskugel eingeschlossen, soviel konnte der Prinz jedenfalls sagen. Doch das war nicht das eigentlich irritierende, denn es war die Person, von der das pulsierende Licht ausging, als würde sie in dicht aufeinanderfolgenden Wellen Energie verströmen."
 

Ein kurzes Quietschen riss Vegeta abermals aus seinen Erzählungen. "Ist das König Kakarott?", kam es ganz aufgeregt von seiner Tochter. Genervt schloss er die Augen, damit Bra nicht sah, dass er sie verdrehte und rieb sich über die Schläfen. "Abwarten...", kam es dazu nur leise von ihm. Dann lehnte er sich seufzend zurück und erzählte weiter.
 

"Ein Gefühl von Gefahr beschlich den Prinzen der Saiyajin. Ein Instinkt, der ihm riet, sofort zu verschwinden, am besten den Planeten auszulöschen und sich so weit wie irgend möglich von dort zu entfernen. Doch dieses stetig pulsierende Licht hatte eine so enorme Anziehungskraft auf ihn, dass er jegliche Vernunft von dannen warf. Wie hypnotisiert hob er seine Hand und legte sie auf die Eiskugel. Er ließ die Energiebarriere um seine Hand, die ihn eigentlich vor der Kälte des Wassers schützen sollte, verschwinden, nur damit er das Eis auch wirklich und wahrhaftig spüren konnte. Das sofort einsetzende Nadelstechen der Kälte spürte er kaum, doch was er fühlte, verschlug ihm den Atmen. Es ... war etwas Vertrautes. Etwas ... Wichtiges.
 

Von diesem Gefühl geleitet, begann Vegeta vorsichtig seine Energie auf die Eiskugel zu lenken, um sie zu erwärmen und langsam glitt er mit seiner Hand immer tiefer, bis er ein Loch erzeugt hatte, durch das er nun in das Innere der Kugel sehen konnte. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, dort zu finden, aber dass es ... dass es die Leiche eines Saiyajin war, damit hatte er am allerwenigsten gerechnet. Doch warum die Leiche, mit ihren weit aufgerissenen Augen, diese pulsierenden Lichtwellen erzeugte, war ihm ein Rätsel. Bei genauerer Betrachtung stellte er jedoch fest, dass es nicht der Körper des toten Kriegers war, sondern etwas, dass dieser wohl im letzten Augenblick seines Lebens fest in seiner Faust verschlossen hatte.
 

Schnell schmolz Vegeta ein größeres Loch in die Eiskugel, bis er hindurchpasste. Bei dem Toten angekommen, packte er diesen, setzte einen Energiestoß aus, um die Aufmerksamkeit von Radditz und Nappa zu erwecken, und schwamm mit der Leiche unterm Arm Richtung Oberfläche zurück.
 

Dort angekommen, legte er den gefrorenen Körper ab und betrachtete dessen Faust. Was mochte sich darin nur befinden? Vorsichtig versuchte er durch das Erwärmen der gefrorenen Hand diese aufzutauen und damit die Faust zu lösen. Zum Vorschein kam ..."
 

Vegeta unterbrach seine Erzählungen. Was ... was konnte der Krieger nur in seiner Hand haben? Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Was nur? Was? Alles, was in sein Blickfeld kam, angefangen von einer Fernbedienung bis hin zu einem Feuerzeug, mit dem man den Kamin anheizte, ergab keinen Sinn. Doch dann fiel ihm etwas ein, tatsächlich etwas, das den Kreis zum letzten Jahr schließen würde!

 

"... der Diamantring des Königs."

2022 - Bras zweite Gutenachtgeschichte ~ Teil 2

Radditz bekam große Augen. "Da.. Das ist doch..."

"Der Ring des Königs!", vollendete Nappa seinen Satz.

Vegeta wusste sofort, was das bedeutete. Wenn der Ring des Königs hier war...an diesem kalten Körper... Sein Blick glitt zurück zu der tiefgefrorenen Leiche. Wer zur Hölle war das und wie war der Ring in seinen Besitz gekommen?
 

"Ob Kakarott in Gefahr ist?", fragte Nappa vorsichtig, nachdem er Vegetas angestrengtes Gesicht eingehender gemustert hatte. So nachdenklich und besorgt hatte er ihn lange nicht gesehen.

"Davon ist auszugehen...", knirschte der Saiyajinprinzenkrieger. "Wir müssen ihn finden!"

Radditz konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. "Aww, machst du dir etwa Sorgen?"

"Halt die Klappe, Radditz!", zischte Vegeta zurück, offensichtlich genervt.

"Ist doch wahr. Ich weiß doch, wie wichtig dir Kakarott ist, auch wenn du es nicht-"

Weiter kam Radditz nicht, denn in diesem Moment hatte Vegeta seine Faust blitzschnell in dessen Gesicht gerammt und ihn damit zum Schweigen gebracht.

Der Langhaarige jaulte wie ein verletzter Wolf und hielt sich seine getroffene und nun blutende Nase.
 

Schnell wechselte Vegeta das Thema und ging gar nicht mehr auf Radditz ein. "Wenn wir wissen wollen, wo sich Kakarott aufhält, müssen wir erst einmal herausfinden, wer dieser Kerl hier ist und warum er im Besitz des Ringes ist..."

"Hmm...". Nappa beugte sich über den toten Körper des eingefrorenen Saiyajin. "Der Rüstung zu urteilen, handelt es sich um einen Krieger niederen Rangs".

"Das hat nichts zu bedeuten... Kakarott hat sich auch mit Unterklassenkriegern abgegeben. Immerhin stammt er ja selbst aus dieser Klasse...", überlegte Vegeta laut. Wie sollten sie den König nur finden? Alles deutete darauf hin, dass ihm etwas zugestoßen war. König Kakarott würde seinen Ring niemals versehentlich irgendwo liegen lassen. Er musste gestohlen worden sein. Aber was war dann mit Kakarott passiert? Wo war er nur? Es gab einfach zu wenige Indizien! Das war das reinste Fiasko!
 

Radditz musterte Vegetas besorgte, beinahe verzweifelte Miene. Statt wieder einen dummen Spruch über seine Lippen kommen zu lassen, dachte auch er nach, als ihm plötzlich etwas auffiel... Am Bein der Leiche waren Einstichstellen zu sehen. Mehrere runde Stiche, als hätte ihm etwas mit einem kleinen, spitzen Horn verletzt...

"Seht!" Radditz deutete auf das Bein des Toten. "Sieht das nicht nach Spuren von Hornis Horn aus?"
 

Alle drei Saiyajin sahen sich nun das Bein des toten Rassenmitglieds an, ohne dabei allzu zimperlich mit ihm umzugehen.

"Das könnte wirklich von Horni stammen.", brummte Nappa.

"Und wenn Horni den hier angegriffen hat ...", stellte Radditz in den Raum.

"Dann wird er Kakarott nicht freundlich gegenübergetreten sein. Was erklären könnte, wie er an den Ring kam."

"Aber warum sollte ein Saiyajin Kakarott den Ring wegnehmen wollen?", fragte wieder Nappa.

"Da würden mir einige Gründe einfallen. Der Trottel war immer schon zu gutgläubig.", blaffte Vegeta mit mehr Leidenschaft in der Stimme zurück als er beabsichtigt hatte.

Es entstand eine kurze Pause, in der alle drei abermals vor sich hin grübelten, als Radditz wieder das Wort ergriff.

"Mal von Kakarott abgesehen ... Leute, das hier ist ein Saiyajin. Es gibt also noch mehr als uns hier draußen. Kakarott war da vielleicht was auf der Spur."

So ungern Vegeta Radditz auch Recht gab, diesmal könnte er es haben. Allerdings half das ganze Rätseln nichts. Wenn sie wissen wollten was los war, dann würden sie wohl zurück da runter müssen. Immerhin hatte der Saiyajin dort unten gelegen.
 

So machten sich die Drei auf die gleiche Art und Weise wieder unter Wasser auf, als schon zuvor. Sie suchten sich auch die gleiche Stelle aus, um in diese eigenartige Labyrinthstadt aus Eis unter Wasser einzudringen, als zuvor. Hinter sich versiegelten sie den Zugang mit einer Energiebarriere damit kein Wasser eindringen konnte.

Nun etwas ratlos in dem Rund stehend sahen sie sich um. Es war eine kleine Kugel, auf dem Boden lag etwas, was aussah wie ein Bademantel, oder eine Decke, ein Kissen und etwas wie ein Eimer war auch zu sehen, aber ansonsten war die kleine Kugel völlig leer. Alle drei beschlich das Gefühl, dass dies hier eine Zelle sein könnte. Doch wer schaffte es einen Saiyajin zu überwältigen? Diese Frage war in allen drei Augenpaaren zu sehen, als plötzlich eine Bewegung, ein Schatten, hinter einer der Eiswände auftauchte.

Die drei fuhren herum und konnten mit erstaunten Augen zusehen, wie sich die Eiswand einfach zurückzog, als würde sie eine unsichtbare Macht oder Energie kontrollieren. Sie schmolz nicht, sie wurde einfach kleiner und kleiner, bis sie einfach nicht mehr da war. Und dahinter … kam ein orangefarbener Tentakel zum Vorschein, der auf Nappa zuschoss wie eine Rakete.

Kaum einen Wimperschlag später hatte er sich um den Körper des massigen Saiyajin geschlungen und zog ihn mit einem Ruck in die Finsternis der Labyrinthstadt. Weg. Er war einfach weg.

Vegeta und Radditz schärften sofort all ihr Sinne, begaben sich in Abwehrstellung, Rücken an Rücken.

Dass es einfach nur totenstill um sie herum war und man nicht mal einen Schrei oder sonst etwas von Nappa wahrnehmen konnte, irritierte sie fast mehr als es der Tentakel getan hatte, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
 

"Verdammt, was zum Herrn der Unterwelt war das?", flüsterte Radditz dem Prinzen hinter sich zu, ohne seine Umgebung aus den Augen zu lassen.

"Ein Tiefseemonster, so wie es aussieht.", kam es ruhig von Vegeta.

"Tief...Tiefseemonster?", wiederholte der größere Saiyajin ungläubig.

"Jetzt mach dir nicht gleich in deine Unterwäsche, so ein Monster sollte für uns kein Problem darstellen. Die Frage ist nur..."

"Ja?"

"...warum Nappa noch nicht wieder da ist.", beendete Vegeta seinen Satz. Er konnte hören, wie Radditz laut schluckte. Kein Wunder, immerhin wusste auch er, dass Nappa der Stärkere nach Vegeta war und dass der sich so einfach hatte packen und wegzerren lassen, oder mit anderen Worten, dass er dieses Monster noch nicht zerlegt hatte, bedeutete nichts Gutes.

"Und jetzt?, wollte Radditz wissen, seine Fäuste fester ballend.

"Jetzt...folgen wir diesem Vieh."

"Was?!", kam es etwas zu laut und zu hoch von Radditz.

"Sei leise und komm!", befahl Vegeta, ließ eine Energiekugel vor sich erscheinen, die ihnen den Weg leuchten sollte.
 

Immer tiefer drangen sie in dieses Labyrinth von Eiswänden vor und je mehr Abzweigungen sie passierten, umso mehr fragten sie sich, woher dieser Tentakel nur gekommen war. Entweder dieses Vieh war wahnsinnig schnell, oder, und diese Variante gefiel Vegeta ganz und gar nicht, es war riesig. Und immer wieder hatte er das Gefühl, dass sich Schatten hinter den Eiswänden bewegten. Sie beobachteten und verfolgten. Konnte es sein, dass sich hier ein ganzes Unterwasservolk aufhielt?

Die Frage war nur...war dieses Tiefseemonster ihr Beschützer oder ebenfalls ihr Feind?
 

"Vegeta...hey, Vegeta.", flüsterte Radditz nach der nächsten Kurve und tippte dem Prinzen an die Schulter.

"Was denn?"

"Wieso sprengen wir diese verdammten Gänge nicht einfach in die Luft? Ich mein...ich hab das Gefühl, dass wir uns im Kreis bewegen."

Ja, das hatte sich Vegeta auch schon gedacht. So beeindruckend das hier auch war, aber weiter kamen sie so einfach nicht. Und einen Überblick, wo sie sich mittlerweile befanden, hatte er schon gar nicht mehr.
 

Zähneknirschend, da Radditz der Erste von ihnen gewesen war, der es laut ausgesprochen hatte, ließ Vegeta seine Energiekugel anwachsen, doch kurz bevor er sie abschießen konnte, tauchte die orangene Tentakel wieder vor ihnen auf. Vegeta hechtete zur Seite als sie auf ihn zugeschossen kam und so erwischte sie Radditz, der hinter dem Saiyajinprinzen gestanden und den Angriff zu spät bemerkt hatte.

Sie schlang sich genauso rasch um seinen Körper, wie sie es vorhin bei Nappa getan hatte und wieder zog sie sich, mitsamt dem gefangenen Saiyajin, sofort zurück. Diesmal reagierte Vegeta jedoch blitzschnell. Er sprang Radditz hinterher und bekam gerade noch dessen Stiefel zu fassen, um sich mitzerrren zu lassen und nicht auch noch seinen letzten Artgenossen zu verlieren.

Der orangefarbene Tentakel zerrte Vegeta und Radditz in eine dunkle, eisige Höhle und ließ sie urplötzlich los, wodurch sie ungebremst gegen eine Wand knallten.

"Ahh! Fu-!"
 

Vegeta hielt kurz inne und sah in die großen Augen seiner Tochter, die seiner Geschichte aufmerksam lauschte. Mit Schimpfwörtern sollte er sich zurückhalten, wenn er nicht den ungezügelten Zorn Bulmas auf sich ziehen wollte...
 

"Vermalledeit!", jaulte Radditz, dessen Kopf gegen die Wand gedonnert war.

Unter ihm war ein gedämpftes Knurren zu hören. Radditz war auf Vegeta gelandet und lag nun etwas unbequem auf diesem.

"Geh von mir runter!", zischte der Ältere, woraufhin Radditz sofort aufsprang und sich entschuldigte.

"Wo sind wir hier?", fragte er anschließend.

"Keine Ahnung...", murmelte Vegeta. "Es ist stockfinster, aber zumindest ist das Tentakelviech weg...".

Radditz zuckte mit den Schultern. "Dann mache ich mal wieder Licht an". Gesagt - getan. Er erschuf einen Ki-Ball, um sich zu orientieren.

Doch kaum erhellte das Licht die kleine Höhle, in der sie festsaßen, schoss aus dem einzigen, kreisrunden Eingang wieder ein langer, schleimiger Tentakel auf sie zu.
 

Zu Todesangst erschrocken, kreischte Radditz auf und ließ automatisch seinen Ki-Ball verschwinden. Es war wieder dunkel und der Tentakel verschwand.

"Es scheint auf Licht oder auf Energie zu reagieren...", schlussfolgerte Vegeta. "Wir müssen also einen Weg hier herausfinden, ohne Licht und Energie zu erzeugen".

Radditz tastete sich an der Wand entlang ein paar Schritte nach vorn. "Gut, dann müssen wir nur-". Seine Stimme brach ab, er torkelte umher und fiel schließlich in die Arme des Prinzen.

Etwas verdutzt fing dieser ihn auf. Doch schon im nächsten Moment breitete sich Zorn in ihm aus und er schubste ihn wieder von sich. "Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?! Bist du betrunken, oder was?"

"W-was? Nein! Vegeta, ich bin über etwas gestolpert!" Radditz hockte sich zu Boden und ertastete dieses unförmige Gebilde, was er erst für einen Stein gehalten hatte. Dafür war es aber zu weich und...zu warm. Er fühlte weiter und erkannte, dass an diesem Gebilde Gliedmaßen zu sein schienen. "Vegeta, hier liegt jemand!"

Schnell hockte sich auf der Saiyajinprinzenkrieger zu dem Langhaarigen und fühlte blind den Körper vor sich ab... "Das ist Nappa!" Er rüttelte ihn. Doch es kam keine Reaktion. Schnell tastete er nach seinem Handgelenk und überprüfte den Puls. "Er lebt noch. Aber er scheint bewusstlos zu sein..."

"Verdammt! Was machen wir denn jetzt? Wir können ja nicht mal nachsehen, ob er Verletzungen hat oder Wunden oder stark blutet! Wie sollen wir Nappa hier heraus bekommen?"
 

Vegeta überlegte. Das war in der Tat die eine Frage, die es zu beantworten galt. Das sie nichts sehen konnten, war wirklich ein Problem. Er hätte es zwar niemals zugegeben, aber dem war so. Sie mussten erst das Tentakelvieh loswerden, aber um das zu tun, bräuchten sie Nappas Hilfe. Was also sollten sie nun tun? Vegeta überlegte angestrengt.
 

"Ich weiß es!", quietsche Bra, die es vor Spannung nicht mehr aushielt. "Horni kommt und rettet sie! Er hat doch eine Regenbogenmähne. Und die leuchtet im Dunkeln!"

Vegeta, an einem spannenden Punkt seiner Geschichte unterbrochen, sah seine Tochter irritiert an. "Seit wann leuchtet die denn?", fragte er skeptisch.

"Schon immer!", platzte Bra heraus. "In meinem Traum hab ich es gesehen. Ganz oft sogar. Seine Mähne hat geleuchtet, in allen Farben des Regenbogens!"

Das war ja ... absurd, dachte sich Vegeta. Doch da waren sie nun einmal mehr ... die großen, großen Augen seiner Tochter.

Zu allem Überfluss mischte sich nun auch Kakarott noch ein. "Ist doch nur eine lustige Geschichte Vegeta. Tu ihr doch den Gefallen."

"Duuuu....", im letzten Moment beherrschte er sich, würgte den Gedanken, dass das damals ganz und gar keine 'lustige Geschichte' gewesen war ab, und räusperte sich.

"Also, die beiden Saiyajin beschlossen erst einmal bei ihrem verwundeten Kameraden zu bleiben, als plötzlich..."
 

"Vegeta, schau mal! Ist das da hinten ein Licht?"

Der Saiyajin drehte seinen Kopf in alle Richtungen, bis er das schwache und bunt wirkende Leuchten sah. Es schien heller zu werden.

Schnell packten sie den Bewusstlosen und schleiften ihn ein Stück in das Rund, in dem sie sich befanden, weg von den sich kreuzenden Wegen. Näher und näher kam das Leuchten, wurde heller und kein Tentakel kam in Sicht. Dann, ganz leise drang das leise Geräusch von Hufen an ihr Ohr, doch sie blieben vorsichtig. Immerhin konnte ihnen hier sonst etwas begegnen. Und dann, als das Leuchten ganz nahe war, tauchte Hornis Kopf in einem der Gänge auf. Die Freude bei den beiden Kriegern war groß, doch als sie auf ihn zugingen sahen sie in welch bemitleidenswertem Zustand das ekns stolze Reittier war. Es war abgemagert, dreckig, das leuchten seiner Mähne matt. Sein Fell war mit unzähligen Eiskristallen bedeckt, die in den Spiegelungen des Lichtes seiner Mähne schimmerten. Das verwunderlichste aber war, dass sich dort, wo sein Herz war, das Abbild einer blauen, eisig wirkenden Rose befand.
 

... und zum Glück, dachte Vegeta, hab ich ihnen nicht gesagt, dass es eine wahre Geschichte sein sollte. Denn dann wäre diese nun lächerlich. Aber das wissen sie ja nicht.
 

"Horni?", fragte Radditz verwirrt und eilte auf das Einhorn zu. "Horni! Du bist es wirklich! Was ist passiert? Wo ist Kakarott?"

Horni jedoch ... blieb stumm. Aus seelenlosen Augen starrte er den langhaarigen Saiyajin an, der immer wieder nach seinem verschollenen Bruder fragte.

Vegeta hingegen erkannte sofort, dass etwas mit seinem einstigen Gefährten nicht stimmte. Diese blaue Rose auf dessen Brust kam ihm irgendwie bekannt vor, aber wo hatte er das nur schon einmal gesehen?
 

Wie auch immer, darüber würde er sich später noch den Kopf zerbrechen können. Bedächtig trat nun auch er an Horni heran und schubste Radditz unsanft zur Seite. Wenn er noch ein weiteres Mal den Namen Kakarott aus dessen Mund gehört hätte, wäre eine Achterbahnfahrt ein Zuckerschlecken gegen das gewesen, was er mit ihm angestellt hätte.
 

"Horni? Bist du da noch irgendwo drin?", fragte Vegeta mit ruhiger Stimme und blickte dem Reittier eindringlich in dessen nur noch matt leuchtende Augen.
 

Ein Schluchzen riss Vegeta ein weiteres Mal aus seiner Erzählung. Ein Blick zu seiner Tochter genügte, um zu wissen, dass Hornis Zustand sie ganz schön mitnahm. Zusammengerollt lag sie da, die großen Augen weit aufgerissen und mit Tränen gefüllt.

"Also...wenn ich mal weiter erzählen darf...", begann Goku plötzlich, erntete jedoch sofort einen bitterbösen Blick von Vegeta, doch zu spät.

"Jaa?", kam es schon schluchzend von Bra, die ihre großen Augen bereits auf ihren 'Onkel' Goku gerichtet hatte.

Bevor dieser allerdings zu erzählen begann, blickte er noch einmal zu seinem älteren Artgenossen, dessen Augen sich zu schmalen Schlitzen verengt hatten.

Ein kurzes Lächeln, das für Vegeta mehr als herausfordernd aussah, huschte über Gokus Lippen, bevor er sich wieder Bra widmete und sagte: "Nun, Vegetas Stimme zitterte natürlich vor Besorgnis, denn ihm war klar, dass sein Freund eine schwere Zeit hinter sich haben musste. Diese Sorge, die nur wenige Auserwählte jemals zu spüren bekamen, zauberte, durch das Band der Freundschaft hervorgerufen, wieder Leben in Hornis Augen."
 

"Papa, stimmt das?", fragte Bra sogleich und blickte nun voller Hoffnung auf ihren Vater. Der saß mit überschlagenen Beinen und verschränkten Armen da, und erwiderte erst einmal nichts. Er starrte Kakarott nur mit einem alles vernichtenden Blick an. So einen verfluchten Blödsinn konnte auch wirklich nur von diesem Spinner kommen.

"Ach, komm schon, Vegeta. Horni und den Geschichten-Vegeta verbindet doch ‘ne Menge, oder nicht? Was meinst du, Bra?"

"Jaaa, sie sind die aller, aller besten Freunde!"

Gleich platzte Vegeta der Kragen. Einzig die Anwesenheit seiner Tochter hielt ihn davon ab, Kakarott an den Hals zu springen oder ihm wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen.

"Tja, wenn Kakarott so gut Bescheid weiß, dann soll er doch weiter erzählen."

"Kann ich schon machen. Soll ich die Geschichte zu Ende erzählen, Bra?", fragte Goku breit lächelnd, doch die Reaktion, die von Vegetas Tochter folgte, hatte er nicht erwartet. Sie warf ihrem Vater einen verstohlenen Blick zu, sah wieder zu Goku, wieder zu Vegeta, zurück zu Goku und schließlich blieben ihre Augen dann doch auf ihrem Vater hängen.

"Nein, Papa soll erzählen."
 

Was ... für ... eine ... Genugtuung! Vegeta begann zu grinsen, immer breiter, als hätte er gerade seinen Erzfeind in allem geschlagen, in was man sich nur schlagen konnte. Ha! Und entthronen würde er ihn auch noch! Wäre doch gelacht, wenn er das nicht noch hinbekäme. Irgendwie halt. Und wenn es mit Hornis Hilfe sein würde!
 

"Also schön. Ich erzähle weiter, unter einer Bedingung."

"Und die wäre?“, wollte Goku wissen, dessen Lächeln nunmehr gänzlich verschwunden war.

"Wenn sich Kakarott noch einmal einmischt, dann..."

"Nein, Papa!", rief Bra dazwischen und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. "Keine Bedingungen!"

"Aber ich...", begann Vegeta irritiert, hatte er doch nicht damit gerechnet, dass sich seine Tochter in den Disput zwischen ihm und Kakarott einmischte. Das...musste sie mal wieder von ihrer Mutter haben. Anders konnte er sich das nicht erklären.

"Nichts aber! Du erzählst weiter!", stellte das kleine Mädchen klar.

"Ich lass mich doch nicht von einer Vierjährigen erpressen...", murmelte Vegeta durch seine aufeinandergepressten Kiefer.

"Aber du willst Onkel Kakarott wegschicken...und das will ich nicht! Er soll die Geschichte schließlich auch hören. Immerhin kommt er ja auch darin vor...".

Vegeta weitete perplex seine Augen. Wieso konnte sie so gut argumentieren? Blöde Frage. Sie war seine Tochter und die Tochter von Bulma. Dass aus ihren Genen etwas entsteht, was wusste, andere für ihren Willen zu manipulieren und gut zu argumentieren war doch klar! Seine Tochter ließ ihm keine andere Wahl. Vegeta fühlte sich vor die Wand gestellt. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Wie ein Tier an einer Kette, zu den Füßen seines Meisters.
 

Goku konnte nicht anders, als breit zu grinsen. Am liebsten hätte er etwas dazu gesagt. Er biss sich krampfhaft auf die Zunge. Die Ewigkeit hätte nicht ausgereicht, um seine Freude über diesen Moment zum Ausdruck zu bringen. Noch nie hatte er erlebt, dass Vegeta so zurückhaltend und fast schon handzahm benehmen würde. Einerseits empfand er es äußerst amüsant, andererseits...war es irgendwie schön diese Seite von Vegeta zu sehen. Es war ihm offensichtlich wichtig, wie seine Tochter von ihm dachte. Das war schon irgendwie rührend. Auch wenn er sich niemals hätte vorstellen können, Vegeta jemals so zu sehen.
 

Von Vegeta waren unterdessen nur murrende, unzufriedene Laute zu hören. Ihm passte das natürlich gar nicht. Am liebsten wäre er Kakarott losgeworden. Oder ihn zumindest zum Schweigen gebracht... Besonders wenn er daran dachte, wie diese Geschichte im letzten Jahr geendet hatte... Oder noch schlimmer...was er danach geträumt hatte. Ein scheuer Seitenblick zu Goku folgte und ein kräftiges Schlucken kam direkt hinterher. Bevor sein Artgenosse es bemerkt hatte, vergrub Vegeta sein Gesicht in seinen Händen. Verfluchte Scheiße. Er musste das jetzt wirklich durchziehen. Und so wie er sich und seine Tochter kannte, würde diese Geschichte noch die ein oder andere unerwartete Wendung nehmen... Wo sollte das nur hinführen?

"Gut...", schnaufte er schließlich und hob seinen Blick, den er starr auf Bra legte, um sich von Kakarotts Präsenz nicht weiter ablenken zu lassen. "Also, wo war ich...?"

2022 - Bras zweite Gutenachtgeschichte ~ Teil 3

Vegeta erzählte weiter: "Ach ja, Hornis Augen wurden wieder lebendig, weil er nicht mehr nur die dunklen, kalten und trostlosen Gänge vor sich sah, sondern Stimmen hörte, die er kannte."
 

Die Augen des Einhorns huschten zwischen Radditz und Vegeta und dem am Boden liegenden Nappa umher wie ein aufgescheuchter Schmetterling. Es schnaubte und drehte seinen Kopf zurück zu Vegeta.

"Mein Prinz", flüsterte es mit schwacher Stimme und dann gaben alle vier Beine unter ihm nach und das treue Tier sackte in sich zusammen. Sich bemühend nicht gleich mit ihm in die Knie zu gehen, blieb Vegeta stehen und ließ sich erst ein wenig später und deutlich langsamer auf den Boden nieder. Radditz freilich hatte da weniger Probleme. Er saß sofort bei dem einstigen Begleiter seines Bruders und nahm Hornis Kopf auf seinen Schoß.

"Horni, bist du allein hier? Was ist mit Kakarott? Lebt er noch?"

Horni schnaubte ein paar Mal, dann öffneten sich seine Augen wieder. "Ich ... hoffe es. Hier ... hier unten ... ist irgendetwas eingesperrt, etwas Großes, etwas, was die Bewohner fürchten." Er sah zu seinem Prinzen. "Ich habe ihn das letzte Mal gesehen, als ihn ein großes Etwas in einen Gang gezogen hat."

"Ein Tentakel?", platzte Radditz heraus.

"Nachdem er Licht gemacht hat?", wollte Vegeta etwas ruhiger wissen.

"Ja ... und dann war er weg." Das Einhorn klang traurig und schloss die Augen.

"Du sagtest", setzte Vegeta an. "Das sei ein Gefängnis. Wie kommt dann ein weiterer Saiyajin hier rein? Und warum hatte er den Ring und Wunden deines Horns?"
 

Doch das Einhorn war zu schwach, um zu antworten. Radditz fluchte und Vegeta grübelte darüber nach, ob die Situation es wert war, eine seiner kostbaren Ressourcen zu verschwenden. Er könnte Horni heilen, oder er könnte warten, bis dieser von alleine aufwachte.

Er sah zu seinem einstigen Reittier, dann zu Nappa zurück, in die kalte Dunkelheit, die sie umgab und zog schließlich mit einem entnervten Seufzen eine kleine Phiole hervor, die aussah wie ein auf dem Kopf stehendes Weinglas. Mit dem Daumen brach er den dünnen Stiel ab.

"Mach sein Maul auf Radditz." Der Langhaarige gehorchte und Vegeta kippte dem Einhorn die Flüssigkeit in den Rachen. Dann warteten sie einen Moment, bis der seltene Saft wirkte.

Es dauerte einige Herzschläge, aber dann zog sich die seltsame Färbung von Hornis Fell zurück, das Licht seiner Mähne wurde ein wenig heller und binnen eines Wimpernschlages sprang es auf die Beine, tänzelte herum und war sichtlich aufgeregt und nervös.

"Wir müssen uns beeilen. Mein Prinz, Radditz, schnell, wir müssen uns beeilen!" Schon wollte es davon laufen und in einem der Gänge verschwinden, da packte es Vegeta gerade noch am Schweif.

"Hiergeblieben! Warum müssen wir uns beeilen?", fragte er mit scharfer Stimme.

Horni wieherte und wehrte sich gegen Vegetas Griff, bis dieser ihn losließ. Mit finsterem Blick strafte er den Prinzen, denn er konnte es nicht ausstehen an seinem Schweif gepackt zu werden.

Vegeta seufzte und versuchte es nun ruhiger. "Sag schon was los ist, Horni. Wir sind doch jetzt hier, alles..." Er stoppte, überlegte für einen kurzen Moment, ob er das nun wirklich sagen sollte, tat es aber schließlich doch. "Alles wird wieder gut."

Nach einem tiefen Durchschnauben beruhigte sich Horni wieder. Die Zuversicht in den Augen seines Prinzen ließ dieses Gefühl auch in ihm aufkeimen. Er sah außerdem ein, dass es keinen Sinn hatte erneut einfach drauf loszustürmen. Er wusste ja nicht einmal, wohin er gehen sollte oder ... wie lange er nun schon hier unten umherstreifte. Es konnten Tage, aber auch schon Jahre sein...
 

"Also, Horni...erzähl uns, was passiert ist und womit wir es hier zu tun haben."

"In Ordnung. König Kakarott, seine Soldaten und ich kamen auf diesen Planeten, um mit den Bewohnern zu verhandeln. Kakarott wollte einen Handelspakt mit ihnen schließen. Die Bewohner haben auch zugesagt, ihre Ressourcen mit uns zu teilen, jedoch nur, wenn wir die Seebewohner dazu bringen, ihnen den so genannten 'gefallenen Stern der tausend Wünsche' zurückzugeben, den sie einst den Landbewohnern gestohlen haben.

Sie haben uns etwas zu trinken gegeben und gemeint, dass uns das helfen würde unter Wasser zu atmen. Es hat echt lecker und fruchtig geschmeckt, doch diese Saubande hat uns hinters Licht geführt. Sie haben gewusst, dass hier unten das Monster der Tiefe haust und die Seebewohner beschützt.

Vielleicht wären wir ja mit diesem Monster fertig geworden, jedoch...also...keiner von uns hatte geahnt, was dieses Zeug, das sie uns zu trinken gegeben haben, wirklich mit uns machen würde."

"Was...was ist mit euch passiert?", fragte Radditz vorsichtig, nichts Gutes ahnend.

"Es hat uns verrückt gemacht..." Hornis Augen wurde leer als er sich zurück erinnerte. "Ich bin mir nicht sicher, was genau geschehen ist, aber als wir die Unterwasserstadt erreicht hatten, waren wir so paranoid, dass wir uns gegenseitig angegriffen haben. Lotar hat König Kakarott in Frage gestellt und wollte, dass die anderen Kakarott hintergehen und ihm folgen. Nachdem der erste von uns von diesem Tentakel weggeschnappt wurde, hat Lotar die Chance ergriffen, Kakarott den Königsring weggenommen und dann wollte er ihn...und ich...ich...ich hab ihn...mit meinem Horn...und...und dann wurde Kakarott von dem Tentakel..." Hornis Stimme zitterte, in seinen leuchtenden Augen glänzten Tränen.

"Schon gut, Horni." Vegeta legte seine Hand auf die Nüstern des Reittiers und streichelte sanft darüber. "Wir finden ihn." Mit einem Seitenblick zu Radditz, dessen Umrisse nur schwach von Horni beleuchtet waren, wiederholte der Prinz der Saiyajin flüsternd: "Wir finden ihn...ganz bestimmt."

"Ich hoffe, dass du recht behältst...", entgegnete Horni. Er schien nicht überzeugt zu sein, von der optimistischen Einstellung von Vegeta.

Der Saiyajinprinzenkrieger sah sich erneut um, stierte zu dem kreisrunden Ausgang und wieder zurück zu Nappa, der immer noch bewusstlos am Boden lag. "Wir müssen ihn hier herausholen, ansonsten wird er sterben...".

"Meinst du, du kannst Nappa tragen?", fragte Radditz an Horni gerichtet.

"Ist es nicht einfacher, wenn einer von euch ihn trägt?"

"Sollte dieses Tentakelvieh wieder auftauchen müssen wir dich irgendwie verteidigen. Wir brauchen also unsere Hände", antwortete Vegeta. "Es wäre wirklich gut, wenn du das übernehmen könntest, Horni".

Das kleine Einhorn tippelte auf den großen und massigen Saiyajin zu, betrachtete ihn genauer. "Hmm... Tragen wird schwierig. Aber ich kann ihn bestimmt irgendwie ziehen".

"Ziehen, ja...?" Vegeta sah sich um. "Woher kriegen wir auf die Schnelle Seile?"

Plötzlich zerrte Radditz an seinem royalen Umgang und riss einen Fetzen an diesem heraus.

"Was zum Teufel fällt dir ein?!", fauchte der Prinz verärgert und konnte dem Impuls, Radditz eine runterzuhauen gerade noch so widerstehen.

"Dein Umhang eignet sich perfekt als Seil... Er ist reißfest und widerstandsfähig", erklärte der Langhaarige derweil und drehte den langen Fetzen in sich, um aus ihm ein stabiles Seil zu machen.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Radditz auf eine so sinnvolle Idee kam? Vegeta huschte ein minimales, zufriedenes Lächeln über die Lippen.
 

Schnell hatten die beiden genügend Fetzen aus dem Umhang gerissen, um damit den schweren Nappa an Hornis Körper zu binden und kurz darauf machte Horni die ersten Versuche, Nappa zu ziehen. Dies gestaltete sich jedoch schwerer als gedacht. Zum einen, weil Nappa wirklich schwer war, zum anderen, weil es zu dem Ausgang eine kleine Anhöhe heraufging und somit Nappa noch schwerer wurde. Des Weiteren war Horni noch nicht ganz wieder bei vollen Kräften...
 

"Man!", schimpfte das Einhorn angestrengt. "Das fühlt sich an wie Tauziehen! Könnt ihr mir nicht helfen?"

Radditz eilte sofort zur Stelle und drückte gegen Nappas massigen Körper, um Horni den Anstieg zu erleichtern. Endlich bewegten sie sich vorwärts. Auch wenn Radditz die Nähe zu seinem Teamkameraden unangenehm war, war es nun mal unabdingbar ihm hier zu helfen. Und ein wenig Körperkontakt tat auch ihm gut, hatte er doch in den letzten Jahren nur Pech im Thema Liebesbeziehung gehabt und die allermeisten seiner Nächte allein verbracht...
 

Vegeta ging derweil schon mal vor. Im Schein von Hornis leuchtender Mähne ging er bis zum Ausgang und sah vorsichtig hinaus. Dort sah er… einen weiteren tiefen Tunnel und grummelte vor sich hin. Musste er also wirklich warten, bis die drei hinter ihm aufgeschlossen hatten. Natürlich hätte er helfen können. Aber er war mit seinen Gedanken schon bei dem großen Vieh und dem Problem, auf das sie sich nun zubewegten. Er hatte wahrlich keine Lust auf diesem unwichtigen Planeten eine Niederlage einzustecken. Wenn sie doch nur mehr über das Teil wüssten.

Mit Schnauben und Stöhnen schlossen Radditz und Horni endlich zu ihm auf und in dem leichten Leuchten setzten sie ihren Weg vorsichtig fort. Keiner sagte etwas. Es war, als würde die Bedrückung dieses Unterwasserkerkers sich auch langsam in ihre Gemüter fressen. Hin und wieder spiegelte sich in Hornis Leuchten die Wasserbewegung und warf irritierende und gespenstige Schatten um sie herum.

"Dein Fell ist ja richtig flauschig", durchbrach Radditz die Stille mit einem Satz, der dümmer kaum hätte sein können, fand Vegeta.

"Danke", sagte Horni. "Kakarott hat mir das auch immer gesagt. Deswegen hat er nicht nur einmal dicht an mich gekuschelt geschlafen."

"Das will ich gar nicht wissen.", blaffte Vegeta dazwischen und ein kurzes, sehr betretenes Schweigen trat ein. Um die unangenehme Stille zu überspielen, fuhr er schnell fort. "Was ist denn dieser blöde Stern der Wünsche? Und kann er das? Wünsche erfüllen?" Nicht das er an so etwas geglaubt hätte, aber wenn, ja WENN es so etwas gäben würde, wäre das natürlich eine feine Sache, und vielleicht etwas mehr wert als das, was sie für Freezer hier erobern sollten. Allerdings waren Hornis Worte sehr ernüchternd und es hörte sich auch schon ziemlich erschöpft von seiner Last an:

"Woher soll ich das denn wissen, mein Prinz? Wir waren halb betäubt und nicht bei Sinnen als wir hier unten ankamen."

"Und sollten wir uns nicht lieber darum kümmern Kakarott zu finden?"

"Bei allen Kräften. Manchmal frag ich mich echt, ob du oder Kakarott blöder ist! Sehr wahrscheinlich ist beides am selben Punkt."

"Das war aber nicht nett.", beschwerte sich Horni ...
 

... mit der Stimme von Bra, die ihren Vater einmal mehr vorwurfsvoll ansah. "Vegeta soll doch lieb sein. Immerhin sind das seine Freunde."

Vegeta sah seine Tochter an. Freunde? Wann hatte er die drei denn als des Märchen-Vegetas 'Freunde' bezeichnet?

"Nun", begann er zu erklären, um das nicht alles wieder zurücknehmen zu müssen. "Der Prinz ist angespannt, weil er spürt, dass es bald sehr ernst wird und..."

In diesem Moment wurde er abermals unterbrochen, weil Trunks und Goten lauthals hereingepoltert kamen und ihr Spiel bei ihnen fortsetzen. Bra presste die Lippen zusammen, stieß ein eigenartiges, quietschendes Geräusch aus, welches entfernt an ein Geräusch von Bulma erinnerte, bevor diese meist an die Decke ging. Oh man, hoffentlich fing seine Kleine jetzt nicht an zu weinen. Ihre Augen sahen schon danach aus. Vegeta setzte an etwas zu sagen, als Bra mit einer wütenden Stimme durch den Raum brüllte:

"RUHE JETZT!!! PAPA ERZÄHLT EINE GESCHICHTE!!!"

Nicht nur Trunks und Goten schauten nicht schlecht, auch Goku und Vegeta sahen Bra, die nun wütend und in bester Bulmamanier zu ihrem Bruder und dessen besten Freund starrte, an.
 

Der Trubel, der vor einer Sekunde noch im Wohnzimmer der Capsule Corp. geherrscht hatte, war mit einem Mal verschwunden. Keiner der dort Anwesenden wagte es auch nur sich zu bewegen, geschweige denn die eingetretene Stille zu durchbrechen.

Erst als das Glitzern in Bras Augen nachließ, sich ein zufriedenes Lächeln auf ihr Kindergesicht legte und sie sich wieder zu ihrem Vater wandte, traute sich Trunks die Stimme zu erheben. "Eine Geschichte?", fragte er neugierig.

Vegeta blickte zu seinem Sohn und ahnte, worauf das gleich hinauslaufen würde, also übersprang er das Hin- und Her-Gefrage gleich. "Hinsetzen, zuhören, Klappe halten oder ihr verschwindet wieder."

Nach einem Seitenblick zu Goten, dessen Augen zu leuchten begonnen hatten, nickte Trunks. In der nächsten Sekunde hatten sich die beiden Jungs auch schon auf das zweite Sofa, das um den Couchtisch herum stand, geworfen und starrten nun ebenso neugierig wie es Bra und Goku taten, auf den Prinzen.
 

Dieser atmete in seinem Ledersessel einmal tief durch. Diese ständigen Unterbrechungen waren sowas von nervig. "Kakarott, würdest du den bisherigen Verlauf der Geschichte für Trunks und Son Goten zusammenfassen?"

"Ich? Oh, na klar. Also...", begann der jüngere Vollblütler und verschaffte Vegeta ein paar Minuten Zeit, um sich zu sammeln und einmal in Ruhe darüber nachzudenken, wie er nun fortfahren sollte.
 

Er war so weit von dem entfernt, was damals wirklich geschehen war, doch wenn er ehrlich war, war das gar nicht mal so schlecht. Radditz, Nappa und ihm war ohnehin nie etwas Gutes passiert. Die einzigen Triumphe, die sie erlebt hatten, waren lediglich das erfolgreiche Auslöschen ganzer Spezies gewesen, warum also sollte er nicht etwas Magie, Zauber und...Happy Ends...in seine eigene Vergangenheit packen?

Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ihm das "Happy End" seines Traumes, den er vor einem Jahr gehabt hatte, in den Sinn kam. Als jedoch Kakarott in seinem Blickfeld auftauchte und er spürte wie eine absolut unangebrachte Röte auf seine Wangen kroch, schüttelte er schnell seinen Kopf und setzte sein finsterstes Pokerface auf während er den Worten seines Artgenossen lauschte.
 

Nachdem Son Goku dann mit seiner Zusammenfassung geendet hatte, atmete Vegeta tief durch, bedachte alle nacheinander mit einem durchdringenden Blick und setzte schließlich die Geschichte fort:
 

"Wie gerade erwähnt, spürte der Prinz, dass es bald ernst werden würde, weil sie nun entweder das Tiefseemonster finden und dagegen würden kämpfen müssen, oder weil sie hier unten in dieser Eisstadt irgendwann erfrieren würden, wenn sie ihre Energien nicht hochfahren konnten, die sie wie eine Heizung würde wärmen können. Immerhin würden sie sonst Gefahr laufen von einem Tentakel erwischt zu werden. Es war eine verdammt verzwickte Situation und dass Horni immer lauter schnaufte, weil ihm Nappa langsam, aber sicher in seinem geschwächten Zustand zu schwer wurde, machte es nicht besser.
 

Schließlich traf er eine Entscheidung als sie an einer Art Raum vorbeikamen, der an eine Vorratskammer erinnerte. Er blieb stehen und drehte sich zu seinem Gefolge um.

"Hört zu. Wir kommen so nicht weiter, deswegen werden wir jetzt folgendes tun. Horni, du wirst dich mit Nappa hier drin verstecken und dich ausruhen. Ihr könnt uns ohnehin beim Kampf gegen das Monster nicht helfen und wir müssten immer wieder darauf achten, dass es euch nicht erwischt. Radditz und ich werden die Suche fortsetzen. Irgendwelche Einwände?"

"Was, wenn die Seebewohner uns finden, oder doch der Tentakel wieder auftaucht?", fragte Horni besorgt und schnaufend, weil er wirklich kaum mehr konnte.

"Dann wirst du es uns wissen lassen, indem du deinen Sternenstaub zu uns schickst."

"In Ordnung, mein Prinz.", antwortete Horni matt und zog Nappa das letzte Stück in den separaten Raum.

Nachdem sich Radditz und Vegeta einen ernsten Blick zugeworfen hatten, eilten sie weiter in die nunmehr vor ihnen liegende Finsternis. Sie wussten, dass sie sich beeilen mussten. Der Zustand Hornis und die Tatsache, dass Nappa immer noch bewusstlos war, bereitete ihnen zusehends Sorgen.

Dennoch gab es da ein anderes Problem, das ihr Fortkommen enorm erschwerte. Je weiter sie sich von Hornis leuchtender Mähne entfernten, umso schwieriger wurde es, überhaupt voranzukommen. Vegeta ging voraus und Radditz hielt sich an dessen Schulter fest, damit sie sich nicht verloren. Es kam nicht nur einmal vor, dass Vegeta blindlings in eine Eismauer krachte. So kamen sie einfach nicht weiter!
 

Nach dem nächsten Zusammenstoß von der Nase des Prinzen mit einem Hindernis in der Finsternis, reichte es ihm. "Radditz...", kam es grollend aus seiner Kehle.

"Ja, mein Prinz?"

"Wir sind doch keine Feiglinge, oder?"

"Nein, sicher nicht."

"Warum schleichen wir dann weiter durch die Dunkelheit?!"

"Aber wenn wir Licht machen, wenn wir unsere Energien erhöhen, dann-" "Ja, dann kommt der Tentakel.", unterbrach Vegeta den Saiyajin hinter sich. "Und was suchen wir?", fragte er weiter mit tiefer Stimme.

Nach kurzer Bedenkzeit, antwortete der Langhaarige unsicher: "Du meinst also, wir sollten den Tentakel bewusst anlocken?"

"Ganz genau. Wir wissen, was passieren wird, wenn wir unsere Energie erhöhen. Und genau das wird uns zum Vorteil gereichen.", erwiderte Vegeta voller Zuversicht. Genug des Versteckspiels. Es wurde Zeit. Zeit zu kämpfen! Zeit, diesem Monster, diesem Seevolk, dieser ganzen Unterwassserstadt den Gar auszumachen und im besten Fall Kakarott zu retten und diesen gefallenen Stern der tausend Wünsche in die Finger zu bekommen...
 

Radditz und Vegeta begannen also damit, ihre Energien zu erhöhen. Leuchtende Auren umschlossen ihre muskulösen Körper. Das Lichtspiel tanzte um sie herum. Da Vegeta direkt vor einer Eiswand stand, die ähnlich einem Spiegel sein Ebenbild zurückwarf, huschte ihm ein süffisantes Grinsen über die Lippen. Ja, er gab wirklich ein gutes Bild ab, wenn er in Kampfstellung dastand, alle Muskeln angespannt, finsterer Blick und von einer leuchtenden Aura umschlossen. Er war immerhin auch der Prinz. Ein Bild von einem Mann. Gutaussehend, stark, intelligent...
 

"VEGETA - PASS AUF!", brüllte Radditz auf einmal und konnte ihn im letzten Moment zur Seite reißen, sodass sie dem Angriff der Tentakel entgehen konnten.

Durch seine Selbstbeweihräucherung hatte der Saiyajinprinzenkrieger beinahe völlig vergessen, weswegen sie das eigentlich taten. Zum Glück hatte Radditz ihn gerettet...

Doch statt seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, riss Vegeta sich los und schnaubte nur genervt. "Schrei nicht so rum, Radditz! Ich bin nicht taub!"

Sein Augenmerk lag allerdings schon wieder auf dem langen Tentakel, der sich vor ihnen aufbaute. Der Tentakel zog sich zusammen und zog seinen restlichen Körper in den Raum. In einem rasanten Wachstum befüllte das Ungeheuer den Raum und zeigte sein abscheuliches Äußeres. Es hatte acht lange, schleimige Tentakel mit reichlich Saugnäpfen besetzt. Sein Körper war allerdings recht klein. Ähnlich eines Oktopus aber mit einem schnabelartigen Maul in der Mitte, in dem unzählige, spitze Zähne lauerten.
 

"Irgs! Das Vieh ist ja hässlich!" Radditz schüttelte sich angewidert.

"Was hast du erwartet? Den Weihnachtsmann?" Vegeta schnaubte abermals, stieß sich vom Boden ab und stürmte mit einem Kampfschrei auf das Monster zu.

2022 - Bras zweite Gutenachtgeschichte ~ Teil 4

Vegeta übersprang eine Tentakel, duckte such unter einer anderen weg, welche nach ihm schlug und versetzte dem wabernden Leib des Monsters einen Schlag, mit welchem er dachte, das Geschehen sofort zu beenden. Allerdings hatte er nicht mit dem weichen Körper gerechnet. Seine Faust und ein Teil seines Armes wurden von der Membran verschluckt, welche sich nach innen wölbte.

"Was zum ...?", fluchte der Prinz, doch weiter kam er nicht, denn da hatte ihn ein Tentakel am Bein gepackt und schwang ihn in die Luft. Der eben noch so stolze Saiyajinprinzenkrieger schwang nun hin und her wie ein Pendel, sein roter Mantel flatterte dabei um seinen Körper. Wütend richtete er seine Hand auf den Körper des Ungetüms und wollte einen Energiestrahl abfeuern, als sich ein weiterer Tentakel um seinen Arm schlang, ihn verdrehte und sich daraufhin, wie eine Schlange um seinen Körper zu winden begann. Mit einem Gefühl des Ekels musste er den Brechreiz unterdrücken, als diese wabbeligen Dinger an seinem Körper entlangglitten und das Monster ihn nach oben hob, fast feierlich wie eine Trophäe oder, wurde Vegeta klar, als sich unter ihm der Schnabel öffnete, wie ein Appetithappen.

"Vegeta!" Radditz sprang heran, schoss mit Energie einen der Tentakeln an und der Griff um den Prinzen wurde lockerer, dennoch gelang es ihm nur schwer sich aus der Umklammerung zu befreien.

"Radditz!", brüllte er. "Lenk es ab!"

"Was glaubst du was ich hier tue?!", schrie der Langhaarige zurück und feuerte zwei weitere Energieattacken ab, ehe sein Fußgelenk gepackt und er mit einem Ruck auf das Eis geschleudert wurde. Sein lauter Schrei hallte von den Wänden wider, als das Monster ihn blitzschnell auf sich zuzog und dabei seinen Schnabel weit öffnete. Vegeta sah es, kämpfte weiter gegen seine Fesselung an und konnte nur hilflos zusehen, wie der Kamerad seinem Ende als Snack entgegengezerrt wurde.

Was dann geschah, war so irritierend aberwitzig, dass sowohl Radditz als auch Vegeta erst gar nicht begriffen, dass der Kern ihrer Rettung ein wild brüllender und um sich feuernder Nappa war, der auf Hornis Rücken in die Höhle geprescht kam.

"Nimm das du elendes Vieh!!! Und verreck...schwinde dahin, wo du hergekommen bist!!!"

Ein lautes Wiehern Hornis unterstrich den wüsten Ausruf des älteren Kriegers, der wie die Wut höchst selbst in den Kampf eingriff.
 

Das Monster zog sich an die hintere Wand zurück, hatte zwei seiner Tentakel vor seinen Körper gezogen, um sich vor den Energieattacken zu schützen, während es mit seinen verbliebenen drei Armen nach Nappa und Horni schlug. Dank dieser Ablenkung gelang es Vegeta seinen Arm zu befreien und so konnte auch er nun von der Seite sein Ki dem Monster entgegen feuern. Doch etwas war seltsam. Ihre Attacken schienen an dem Oktopus einfach abzuprallen, als wäre er von einem Schutzschild umgeben.
 

Radditz, dessen Beine immer noch von einem der Tentakel festgehalten wurden, wurde durch den wilden Kampf hin und her geschleudert als das Monster ihn plötzlich als Wurfgeschoss nutzte und gegen Nappa und Horni pfefferte. Alle drei krachten gegen die gegenüberliegende Wand und waren erst einmal außer Gefecht, was das Tier nutzte, um sich seiner letzten Beute zu widmen.
 

Es hob Vegeta hoch und riss seinen mit Reißzähnen bestückten Schnabel erneut auf. Und da sah der Saiyajinprinz etwas. Etwas, das in der Kehle des Ungeheuers leuchtete. Sofort schoss ihm der gefallene Stern der tausend Wünsche durch den Kopf. Konnte er das sein? War das vielleicht die ...

Weiter kam er nicht, denn alles passierte plötzlich wahnsinnig schnell. "Ve...Vegeta!!!", hörte er nur noch seine Kameraden rufen, dann wurde er schon dem Schnabel mit einer enormen Wucht entgegengeschleudert. Danach war es dunkel."
 

"Was?! Hat der Oktopus Vegeta jetzt echt gefressen?!", kam es entrüstet von Son Goku und wieder einmal wurde die Geschichte unterbrochen. Der große Saiyajin hatte gerade ein Stückchen von dem Lebkuchenhaus, das auf dem Couchtisch stand, herausgebrochen und wollte es sich in den Mund schieben, als ihn die Geschichte zu diesem entsetzten Ausruf gebracht hatte. Vegeta war so vertieft in diesen Kampf gewesen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie gespannt alle Augen auf ihm lagen.

Er räusperte sich. "Sagte ich nicht, wenn du mich noch einmal unterbrichst, fliegst du raus, Kakarott?"

Goku ließ das Lebkuchenstück fallen, klatschte sich sofort die Hände vor den Mund und murmelte ein unverständliches "Entschuldigung".

Der Saiyajinprinz ließ es sich nicht nehmen seinem Artgenossen einen finsteren Blick zuzuwerfen, konnte sich dabei aber auch ein Grinsen nicht verkneifen. Es gefiel ihm, dass alle Anwesenden so an seinen Lippen hingen. Nachdem einige Herzschläge lang Stille herrschte und es keiner wagte, noch ein Wort zu sagen, erzählte er schließlich weiter.
 

"Radditz und Nappa konnten es nicht fassen. Der Prinz, ihr Prinz, war weg. War einfach gefressen worden. Horni stand da, mit weit aufgerissenen Augen, als ihm klar wurde, dass all seine Kameraden wohl genau dasselbe Schicksal ereilt hatte. Dass der König...dass Kakarott...

Tränen bildeten sich in seinen leuchtenden Augen. Tot. Sie waren alle tot. Auch sein König und nun wohl auch ihr über alles geliebter Prinz."
 

Vegeta ignorierte das Schniefen seiner Tochter, die genau so große, tränenden Augen hatte wie auch Horni in seiner Vorstellung, und setzte rasch fort.
 

"Viel Zeit blieb ihnen allerdings nicht, das gerade Geschehene zu verarbeiten, denn das Tiefseemonster baute sich schon wieder vor ihnen auf. Es hatte sie mit den Augen fixiert, während es drei seiner orangenen Tentakel über den Kopf zog. Nappa war der Erste, der sich wieder fasste. Er ballte seine riesigen Pranken zu Fäusten, ließ sein gesamtes Ki hinein fließen und brüllte: "Das wirst du büßen!!!!" Dann stürmte er los, doch noch bevor er das Monster erreichte, zuckte dieses ganz plötzlich zurück und jaulte auf, als hätte es unfassbare Schmerzen. Nappa stoppte und starrte genauso verwirrt wie auch Radditz und Horni auf den sich krümmenden und wild mit den Tentakeln fuchtelten Oktopus. Was zum ...?

Das Monster begann aus dem Schnabel zu leuchten. Immer heller, immer greller, sodass die beiden Saiyajin und das Einhorn die Augen schließen mussten.
 

Dann gab es einen lauten Knall.

Als sie ihre Augen wieder öffneten, glaubten sie nicht, was sie da sahen.

Das Monster war explodiert, seine Überreste klebten überall auf den Eiswänden und färbten diese rot.
 

Und da. Inmitten der Eingeweide und Überbleibsel des Seemonsters, war er. Vegeta! Er stand da, blutverschmiert, in den Händen eine orange leuchtende Kugel mit einem roten, riesigen Stern darin und lächelte übers ganze Gesicht.

"Hah! War doch klar, dass dieses Monster keine Chance gegen mich hat!" Vegeta lachte arrogant und genoss seinen heroischen Moment.

Erleichtert und voller Freude schnauften sowohl Radditz als auch Nappa und Horni durch. Sie hatten es geschafft. Sie hatten es wirklich geschafft!

Radditz wäre Vegeta vor Freude am liebsten um den Hals gefallen, aber er wusste, würde er dies versuchen, würde er nur die Faust seines Prinzen zu schmecken bekommen. Also ging er nur auf ihn zu und gratulierte ihm zu seinem Sieg.

Horni sah Vegeta auffordernd an. Der Saiyajinprinzenkrieger wusste genau, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Und da er gerade wirklich guter Laune war, ließ er es geschehen. Vegeta erhob seine Stimme und sah in die Runde. "... Ohne euch hätte ich das nicht geschafft".

Horni nickte zufrieden. Genau das wollte er hören.
 

Es dauerte eine Weile, in der die Krieger und das Einhorn einfach nur erleichtert und erfüllt von Freude waren, geschockt von den vorangegangenen Ereignissen und erschöpft von ihrem Trip, als Nappa zu der orangefarbenen sah. "Ähm... Was genau machen wir jetzt mit dem Ding?"

Horni besah sich die Kugel näher. "Soweit ich weiß, muss man seinen Wunsch nur äußern während man die Kugel reibt und schon geht es los...".

"Also, wünschen wir uns hier heraus? Oder wünschen wir Kakarott hier her?", fragte Radditz.

"Nein...". Vegeta senkte seinen Blick auf die Kugel. "Magische Kugel". Er rieb die Kugel und schloss seine Augen. "Magische Kugel, bringe uns zu König Kakarott".
 

Vegeta spürte, wie ihn eine fremde Macht packte und ihn einhüllte. Es funktionierte!

Als er seine Augen wieder öffnete war er allein. Die Kugel in seinen Händen verschwunden. Radditz? Nappa? Horni? Von ihnen allen fehlte jede Spur.

Er sah sich um. Vegeta stand auf einer Klippe. Vor ihm eine tiefe Schlucht, hinter ihm eine endlose Weite voller Felder. Was zur Hölle ging hier nur vor trat? Irritiert trat Vegeta an den Rand der Klippe heran. Schneidende Winde peitschten ihm entgegen, zwangen ihn in die Knie. Hockend kroch er an die Klippe heran und sah hinunter.

Da unten im Sand lag...
 

Vegetas Augen weiteten sich.

"Kakarott!", wisperte er gegen den Wind. Aber wie kam er da herunter? Kopfschüttelnd verwarf Vegeta all seine sinnlosen Bedenken und sprang einfach hinunter.

"Kakarott...", flüsterte er erneut, als er neben ihm landete und sich über seinen bewusstlosen Körper beugte.
 

Der Jüngere sah aus, als würde er schon eine ganze Weile hier liegen. Sand hatte seine Kleidung abgeschliffen, Löcher hineingefressen. Auch seine Haut hatte etliche Abschürfungen. Dennoch sah er nicht so aus, als wäre er tot. Schnell griff er nach seinem Puls, fühlte an seinem Hals nach dem Puls und atmete erleichtert aus, als er ihn kräftig schlagen fühlte. Warum also wachte er nicht auf?

"Kakarott?" Der Prinz rüttelte an seinem ehemaligen Leibwächter. "Kakarott!", schlug ihm sogar ins Gesicht. "KAKAROTT!!!" Er holte zu einer weiteren Ohrfeige aus, als ein zupfen an seinem Oberarm Vegeta aus der Erzählung riss.
 

Bra sah ihn mit einem Lächeln an. "Was denn Prinzessin?" "Ich weiß, wie Vegeta Kakarott aufwecken kann. Mit einem Kuss der wahren Freundschaft! Wie beim letzten Mal."

Goten und Trunks machten angewiderte Geräusche, würgten. "Ihhhh, wähhhh, was für nen Mädchenkram. Bäh. Papa, das wirst du doch nicht machen?"

"Ich?!" Entsetzen und Wut spiegelte sich in Vegetas Zügen wider.

"Das in der Geschichte bist doch du, Onkel Vegeta, oder?" Goten sah ihn nun auch mit großen Augen an und als sein Blick zu Kakarott huschte, konnte er gerade noch sehen, wie dieser sein Grinsen in einem weiteren Lebkuchenbissen versteckte. Das, das ... das war doch wohl nicht denen ihr Ernst. Ja gut, es hatte wahr angefangen, aber selbst dem Trottel musste doch klar sein, dass es nur eine Geschichte war!

"Papi", er sah wieder nach unten. "So wie beim letzten Mal. Wie Horni gesagt hat, damit klappt es bestimmt." Große Augen, furchtbar große, erwartungsvolle Auge sahen ihn an und die Hände seiner kleinen Tochter krallten sich in den Stoff seines Oberteils als sie zu ihm hochsah.

Vegeta schloss seine Augen, er hatte vor gehabt Kakarott einfach bewusstlos zu lassen in seiner Geschichte. Ihn rauszuerzählen, aber das würde seiner Prinzessin gar nicht gefallen ... aber ein Kuss?!

Er zögerte, sah zu Bra herunter, zu Kakarott, der schnell wegsah, wieder zu Bra, deren Augen sich mit Tränchen füllten und schloss mit einem ergebenen Seufzen die Augen.
 

"Der Saiyajinprinz beugte sich, als gar nichts mehr anderes zu helfen schien nach unten und ... und ... betrachtete einen Moment lang das abgeschürfte Gesicht Kakarotts. Er zögerte, dann zögerte er weiter und dann beugte er sich ganz schnell nach unten und hauchte dem anderen einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich wieder aufrichtete und über den Mund wischte. Einige Zeit passierte gar nichts, doch dann öffneten sich flatternd die Augenlider des Jüngeren und er wendete matt den Kopf.

"Vegeta?", seine Stimme klang matt. "Bist du das Vegeta?"

"Wer sonst?"

Vegeta hielt ihm die Hand hin und Kakarott ließ sich aufhelfen, klopfte sich den Sand aus seiner restlichen Kleidung und den Haaren.

"Wie bist du hierhergekommen?"

"Weiß nicht. Wir waren diesem Unterwassereislabyrinth und hab nach dem Stern der tausend Wünsche gesucht. Dann ist alles aus dem Ruder gelaufen. Alle sind verrückt geworden, dann hat mich so ein Tentakel erwischt und ins Maul von so ‘nem Riesenoktopus gezogen. Da hab ich was glänzen gesehen und mir einfach nur gewünscht wo anders zu sein. Und dann ist alles schwarz um mich herum geworden und ich bin hier vom Himmel gefallen."

Vegeta hörte der Erklärung zu und war nun keinen Deut schlauer. "Und wie kommen wir jetzt zurück zu den anderen?"

"Vielleicht indem wir es uns wünschen?"

Vegetas Blick sagte aus, was er davon hielt, aber hatten sie schon eine Wahl? Mit einem genervten Augenverdrehen legte er die Hand in Kakarotts und wünschte sich wieder zurück bei den anderen zu sein.
 

Ein fürchterlicher Schlag traf seine Wange und der Prinz öffnete die Augen, blinzelte und sah in die besorgten Gesichter von Nappa und Radditz.

"Was? Wo?" Er sah sich irritiert um und stellte fest, dass er in den Eingeweiden des Oktopus lag, verschmiert und mit dieser orangenen Kugel in der Hand. Wo war Kakarott? "Was ist passiert?"

Nappa half seinem Prinzen auf die Beine. "Nachdem du das Monster umgebracht hast, bist du zusammengebrochen."

"Kakarott?"

"Hier", kam es matt von einer schwachen Stimme und alle drehten sich um. Unter einem Tentakel kam Kakarott hervor. Er sah mitgenommen aus und nach einem kurzen Hallo kam heraus, dass er die ganze Zeit schon im Magen des Monsters gesessen hatte und seine verbliebene Energie dazu nutzen musste, um nicht verdaut zu werden. Seltsamerweise war es ihm im Inneren nicht gelungen, Energie zu generieren, weswegen er sich nicht getraut hatte, in die Offensive zu gehen. Vegeta bekundete das mit einem spöttischen Heben des Mundwinkels.

"Wo ist der Dolch Kakarott? Der Dolch meiner Ahnen?"

"Hab ich verloren."

Vegetas Grinsen wurde breiter. "Das bedeutet ... du bist nicht mehr unser König."

Kakarott fuhr sich verlegen durch die Haare. "Sieht so aus."

"Dann hab jetzt wieder ich das Sagen."

"Scheint so."

Das Grinsen des Prinzen wurde noch breiter. "Also dann, runter von diesem beschissenen Planeten!"

"Aber Vegeta, wir haben Freezers Auftrag noch gar nicht erfüllt.", warf Radditz ein und stützte seinen Bruder.

"Auf den pfeif ich. Wir haben das hier." Er hob die Kugel hoch.

"Und was ist das?", wollte Nappa wissen.

"Die Kugel der tausend Wünsche.", antwortete Kakarott.

"Und wie funktioniert die?", war nun wieder Nappas Frage, auf die wartende und ratlose Blicke hin und hergeworfen wurden.

"Ich glaube", meldete sich Horni zu Wort. "Ich kenne jemanden, der es wissen könnte." Alle sahen zu ihm. "Aber das ist ein ziemlich weiter Weg und ... gefährlich."

Die vier Saiyajin sahen sich an und man konnte in ihren Blicken sehen, dass sie sich einig waren. Alles war besser als zu Freezer zurückzukehren und immerhin gab es da auch noch die anderen ihres Volkes, welche sie finden mussten. Allein schon auf diesem Planeten. So machten sie sich also auf, in Hornis Licht, den Ausgang zu suchen, ihre Kammeraden zu finden und anschließend das Geheimnis des Sterns der tausend Wünsche zu lüften."
 

Vegeta endete mit seiner Erzählung, denn er hatte bemerkt, dass Bra in seinen Armen immer müder geworden war und gegähnt hatte. "Und was dann passiert, erzähl ich dir ein andermal, Prinzessin."

"Okay", nuschelte die kleine Bra und prompt kuschelte sie sich im Arm ihres Papas zusammen und schlief ein.

"Wie süß. Das hätte ich dir ja gar nicht zugetraut mein Schatz.", erklang Bulmas Stimme von der Tür her und Vegetas Kopf schoss nach oben. In seiner Erzählung gefangen hatte er gar nicht mitbekommen, dass sie zu ihnen getreten war. Er grummelte etwas ausweichendes, was Bulma zum Lächeln brachte und nahm ihre kleine Tochter dann vorsichtig auf den Arm.

"Ich bring sie ins Bett. Und für euch beide wird es auch Zeit. Hopphopp." Goten und Trunks murrten zwar aber unter dem strengen Blick von Vegeta wurden sie sofort wieder ruhig.

"Coole Geschichte Dad.", verabschiedete sich Trunks als Letzter und ließ die beiden Vollblutsaiyajin allein.

Vegeta, der noch gedanklich mit seiner Erzählung beschäftigt war, zuckte überrascht zusammen als sich Kakarott auf die Seitenlehne seines Sessel setzte und mit einem verschmitzten Lächeln den Kindern hinterher sah.

Irgendwie ... baute sich da ein komisches Gefühl in Vegeta auf. "Was?", wollte er harsch wissen und Goku sah ihn dann grinsend an.

"Weißt du, solch eine Liebesbekundung an deine kleine Tochter hätte ich dir gar nicht zugetraut."

Vegeta schoss das Rot in die Wangen und in schmollender Manier verschränkte er die Arme und starrte zur Seite. "Wenn du auch nur einem deiner dussligen Freunde hiervon erzählst ..."

Gokus Grinsen wurde unverschämterweise noch breiter. "Schon klar Vegeta, schon klar. Dann bringst du mich um."

Der Saiyajinprinz knirschte mit den Zähnen. Ihm war selbst klar, dass er das nicht machen würde und Kakarott hatte sich auch nicht so angehört, als würde er ihm das glauben. Und so, in stiller Zweisamkeit saßen die beiden Saiyajin da und genossen die Atmosphäre, welche Vegetas Geschichte hinterlassen hatte. Der eine ganz offen, der andere versteckt, aber einfach zufrieden, so wie es gerade war.

 

Manchmal brauchte man für ein Wunder eben doch nichts anderes als einfache, von Herzen kommende Worte.



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