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Duo animi in mei pectore - Zwei Seelen in meiner Brust

Piccolo x Chichi, Goku x Chichi
von

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Chichis Drohung und andere Probleme

Duo animi in mei pectore - Zwei Seelen in meiner Brust
 

Pairing: Chichi/Piccolo
 

Disclaimer: Die Personen gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama. Ich hab sie mir nur mal "ausgeborgt"... o^.^o
 

Anmerkungen:

Diese Fanfic sollte ursprünglich ein Teil einer anderen Fanfic von mir werden, hab dann aber gemerkt, dass man mehr draus machen kann und so ist dann doch ne eigenständige Story draus geworden...

Find das Pairing interessant und niemand wird wohl abstreiten können, dass das Verhalten von Chichi in der Folge "Son Goku und der Führerschein" nicht irgendwie merkwürdig war, oder? Ich hab mich gefragt, warum sie wohl so komisch auf Piccolo reagiert und so bin ich hier gelandet! ^^ Das alles ist natürlich rein spekulativ, aber wer weiß? Vielleicht steckt ja doch ein Fünkchen Wahrheit drin? *sich freuen würde, wenns so wäre*

Das heißt jetzt aber nicht unbedingt, dass ich Picco-san oder Chichi (Chichi? Wer war das noch gleich? ^^') Fan bin... Mein Herz schlägt nur für einen: Vegeta-sama! Meister! o^,^o *komm zu mich*
 

Egal.... Los geht's! Viel Spaß beim Lesen! *hoff*
 

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Kapitel 1 Chichis Drohung und andere Probleme
 

Im Jahre 764:
 

Son Goku war schon seit einigen Tagen wieder auf der Erde und hatte Piccolo angeboten, mit ihm und Son Gohan zu kommen, um mit ihnen für den Angriff der Cyborgs zu trainieren. Piccolo hatte sein Angebot angenommen und so waren sie zu den Sons geflogen. Chichi war natürlich überhaupt nicht begeistert gewesen. Anstatt sich zu freuen, dass ihr Mann wieder da war (Immerhin waren fast 2 Jahre vergangen!), keifte sie nur lautstark und verbot Son Goku, seinen Sohn mit in den Kampf hineinzuziehen. Piccolo hielt sich dezent im Hintergrund. Schließlich schaffte es Son Goku doch, seine Frau mit einem durchschlagenden (Im wahrsten Sinne des Wortes! ^^') Argument zu überzeugen, Son Gohan trainieren zu lassen. Ihre einzige Bedingung war, dass er sich danach nur noch dem Lernen widmen sollte und sein Training vorbei wäre.

Daraufhin trainierten Son Goku, Son Gohan und Piccolo Tag für Tag wie Besessene. Chichi betrachtete das mit wachsendem Unbehagen. Nicht nur, dass sie tagsüber ständig allein war, nein, sie musste fürchten, dass ihr Sohn durch das viele Training vielleicht noch genauso stumpfsinnig wie ihr Mann wurde. Ok, sie hasste ihren Mann nicht wirklich deswegen, er konnte ja schließlich auch nichts dafür, dass er als Kind nie eine Schule besucht hatte, aber er könnte doch wenigstens versuchen, zu verstehen, dass es wichtig für sie war, dass ihr Sohn eine ordentliche Ausbildung bekam. Wenn schon der Vater nichts verdiente, so sollte wenigstens der Sohn einen anständigen Beruf erlernen, der genug Geld ins Haus brachte! Chichi war davon überzeugt, dass Gohan es mal zu etwas bringen würde, aber dafür musste er schon LERNEN! Sonst würde da nichts draus. Warum konnte ihr Mann das einfach nicht verstehen?

Am Abend kamen die drei wie immer von ihrem Training nach Hause und verlangten etwas zu Essen. Chichi musste Tag für Tag riesige Mengen an Essen zubereiten, damit ihre beiden Kerle auch satt wurden. Da erfreute es sie, dass Piccolo nur eine Flasche Wasser brauchte, um satt zu werden. Sie wünschte sich manchmal wirklich, Saiyajins hätten den Appetit von Namekianern. Das würde sie erheblich weniger Geld und Zeit kosten! Sie seufzte innerlich.

Während sie das Essen auftrug, spürte sie, wie sie von zwei gierigen Augen beobachtet wurde. Er sah sie immer so verlangend an, doch eigentlich wusste sie gar nicht, was er wirklich dachte. Sie hatte manchmal den Eindruck, dass er nur mit ihren Gefühlen spielte.

Als sie Piccolo die Flasche Wasser und ein Glas reichte, berührte sie unabsichtlich seinen Arm, als sie sich über ihn beugte, um das Glas auf den Tisch zu stellen. Sie spürte, wie er unter ihrer Berührung zusammenzuckte und warf ihm einen überraschten Blick zu. Doch Piccolo ließ sich nichts anmerken. Er wartete geduldig, bis sie ihm Wasser ins Glas gefüllt hatte, bedankte sich dann und nahm einen großen Schluck. Son Goku grinste Piccolo fröhlich an: "Willst du nicht doch lieber ein bisschen Fleisch essen? Kein Mensch ernährt sich nur von Wasser!"

Piccolo grinste zurück: "Ich bin ja auch kein Mensch!"

Goku fing laut an zu lachen, in das Gohan einstimmte. Nur Piccolo und Chichi lächelten stumm vor sich hin.

Nach dem Essen verdonnerte Chichi Gohan dazu, ihr beim Abwasch zu helfen. Sie wollte schließlich nicht alles allein machen! Währenddessen trainierten Goku und Piccolo draußen noch ein wenig.

Dank der Hilfe ihres Sohnes war Chichi schneller fertig, als sie gedacht hatte, und so begleitete sie ihren Sohn nach draußen, wo sein Vater und Piccolo trainierten.

Wie er da oben in der Luft schwebte und kämpfte! Chichi wusste, warum sie ihn geheiratet hatte! Son Goku war nun mal der Stärkste! Selbst Vegeta konnte ihm nichts vormachen. Stolz überkam sie und sie vergaß für einen Moment, dass er ihr eigentlich nur Kummer bereitete, wenn er wochenlang, monatelang oder sogar jahrelang weg war, um zu trainieren. Nur aus diesem Grund hatte sie... Aber das war jetzt egal. Goku war wieder da. Nur das zählte. Trotzdem hatten sie bisher immer noch nicht miteinander geschlafen. Chichi würde ihn heute früher ins Bett locken. Diesmal machte ihr Piccolo keinen Strich durch die Rechnung!

"Goku? Tust du mir einen Gefallen? Bringst du deinen Sohn bitte ins Bett? Ich bin auch schon furchtbar müde!"

Goku, treuherzig wie er war, tat wie ihm geheißen. Trotzdem bedauerte er es, das Training mit Piccolo unterbrechen zu müssen. Doch er grinste diesen noch einmal gut gelaunt an: "Tja, Piccolo! Du hast sie ja gehört! Wir sehen uns dann morgen früh wieder!"

Während Goku und Gohan im Haus verschwanden, trat Chichi etwas vom Hauseingang in die Dunkelheit. Sie sah ihn nicht an, doch Piccolo wusste genau, dass sie darauf wartete, dass er herunterkam. Langsam schwebte er zu Boden. Mit verschränkten Armen landete er vor ihr.

"Morgen wirst du nicht kommen!"

"Warum nicht?"

"Weil ich auch mal einen Tag mit meiner Familie ALLEIN verbringen will! Du gehörst schließlich nicht dazu!"

Piccolo sah sie überrascht an. War sie wirklich böse auf ihn?

"Ständig hängst du hier rum und verbrauchst unser Wasser, ohne dafür zu bezahlen! Es ist vielleicht billiger als Gokus und Gohans Essen, doch wenn du jeden Tag 3 Liter trinkst, kommt es irgendwann aufs selbe raus! Also, entweder bezahlst du dein "Essen" ab sofort oder du kannst dich selbst versorgen!"

"Kommt das nicht aufs selbe raus?"

Chichi funkelte ihn böse an.

"Damit meinte ich nur: Wenn du weiterhin in meinem Haus ein und aus gehen willst, solltest du dir lieber überlegen, was du tust! Ich mag vielleicht nicht so stark sein wie ihr, aber du solltest dich besser nicht mit mir anlegen!" Piccolo grinste spöttisch: "DU willst MIR drohen? ICH bin auf DICH gar nicht angewiesen!"

"Okay. Dann kannst du ja sicher auch auf das Training verzichten!"

Piccolo grinste immer noch: "Das hast DU sicher nicht zu entscheiden!"

Chichi ging langsam auf Piccolo zu und sah zu ihm auf. Erstaunlicherweise machte ihr seine Größe schon lange nichts mehr aus. Er war längst nicht mehr so böse, wie er gerne vorgab zu sein. Sie hatte ihn durchschaut. Sie wusste, dass es ihm etwas ausmachte, wenn sie ihn jetzt von hier verbannen würde! Doch so grausam war selbst Chichi nicht. Es bedeutete ihrem Sohn sehr viel, dass er mit ihnen zusammen trainierte. Also würde sie ihm diesen Gefallen tun und diesen Nichtsnutz von Namekianer noch drei Jahre lang ertragen. Wenn alles gut ging und sie diese Feinde besiegten, könnte er ja getrost in irgendeinem Wald leben! Dort, wo er hingehörte!
 

"Und ob! Ich bin das geheime Familienoberhaupt! Hast du das noch nicht mitgekriegt? Ich hätte dir eigentlich mehr Intelligenz zugetraut!"

Piccolo ballte die Hände zu Fäusten. Er durfte es nicht tun. Nicht hier und nicht jetzt. Aber sie hatte anscheinend einen Spaß daran, ihn zu ärgern. Was war er doch schwach geworden! Ließ sich von einer FRAU herumkommandieren! Er kam sich noch schäbiger vor als sonst. Was hatte diese Vereinigung mit Nehl nur aus ihm gemacht? Warum hatte er plötzlich Gefühle? Oder hatte es schon viel früher angefangen? Als Gohan in sein Leben getreten war? Immerhin war der kleine Rotzbengel damals der einzige gewesen, der ihm bedingungsloses Vertrauen entgegengebracht hatte. Doch Gohan war nicht länger der einzige. Jemand war in sein Leben getreten, jemand von dem er es am allerwenigsten erwartet hätte. Doch hatte diese Verbindung überhaupt eine Chance? Das fragte sich Piccolo in diesem Moment mehr als alles andere.

Zweifel

Kapitel 2 Zweifel
 

In einem Wald unweit des Son'schen Hauses:

Keuchend ließen zwei Gestalten voneinander.

"Hoffentlich wird er nie was merken!", flüsterte die weibliche Gestalt, die sich nun auf den Brustkorb der männlichen Gestalt stützte.

"Warum sollte er? Er denkt doch ständig nur ans Training! Mach dir keine Sorgen!"

Beruhigend strich er ihr mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht. Die Frau lächelte leicht und beugte sich dann zu dem Mann herunter. Ihre Lippen trafen sich auf halbem Wege und schnell überkam sie die Leidenschaft ein zweites Mal. Der Mann, mindestens drei Köpfe größer als die Frau, drehte sich, sodass sie schließlich unter ihm lag. Um sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken, stützte er sich mit den Armen auf dem Boden neben ihren Schultern ab. Er küsste sie dabei immer noch. Dann löste er sich kurz von ihren Lippen, um sie anzusehen. Er wollte sehen, wie sie reagierte, wenn er in sie eindrang. Obwohl er dies schon mindestens 100-mal gesehen hatte, bereitete es ihm dennoch jedes Mal ein unglaubliches Vergnügen, wenn sie sich unter ihm wand.

Anfangs hatte er Bedenken gegenüber dieser Affäre gehabt, zumal sie auch noch verheiratet war! Doch umso länger es andauerte, desto energischer wurden seine Zweifel von Lust verdrängt. Deshalb trafen sie sich desöfteren in diesem Wald, in dem er lebte, um sich zu lieben. Ihr Mann bekam von all dem nichts mit, da sie sich nur trafen, wenn er nicht zu Hause war, oder, was wahrscheinlicher war, wenn er schlief. So musste sich dann auch die Frau keine Gedanken um ihren Sohn machen.

Mit unendlicher Genugtuung beobachtete der Mann nun, wie die Frau ihrem Höhepunkt immer näher kam. Inzwischen hatte sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen und ihn näher zu sich gezogen. Sie wollte ihn nahe bei sich spüren, seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Sie fragte sich immer wieder, warum sie sich Nacht für Nacht mit ihm traf. Nun gut, er war gut gebaut und sah zudem auch nicht gerade übel aus. Doch der Hauptgrund war wohl der, dass sie sich einsam fühlte. Und er füllte die Leere, die sich langsam aber sicher in ihrem Herzen ausbreitete. Ungeachtet dessen waren sie aber bis vor wenigen Jahren noch erbitterte Feinde gewesen. Ihr Mann hatte sogar die Welt vor diesem Kerl retten müssen, doch inzwischen hatte sich alles verändert. Ihr Geliebter hatte sich auf die Seite der Guten geschlagen, was wohl auch mit ihrem Sohn zu tun hatte, so ungern sie es zugab. Ihr Liebhaber und ihr Sohn waren Freunde. Nun ja, sie waren ja auch nur vier Jahre auseinander. Wenn sie genau darüber nachdachte, war der Kerl über ihr gerade mal 11 Jahre alt. Sie lächelte. Dafür hatte er sich aber prächtig entwickelt! Mal abgesehen von seiner grünen Hautfarbe und seinen Fühlern, auf Grund dessen er oftmals ziemlich schief angeguckt wurde. Das war wohl auch einer der Gründe, warum er sich gerne im Hintergrund hielt und die Gesellschaft anderer Menschen mied.
 

Mit einem lauten Lustschrei ergoss sich Piccolo in Chichi, rollte sich danach von ihr herunter und legte sich neben sie. Er sah sie lächelnd an und sie erwiderte dieses Lächeln mit einem leichten Rotschimmer um die Nase. Piccolo hob einen Arm und sie kuschelte ihren Kopf an seine breite Brust. Er wollte den Arm gerade auf ihren Körper niedersinken lassen, als er mitten in der Bewegung innehielt und nachdachte. Sollte er wirklich? Von dieser Geste hatte er ihr gegenüber bisher noch nie Gebrauch gemacht, also warum jetzt?

"Sag mal, Chichi. Wäre es nicht besser, du würdest jetzt nach Hause gehen? Zu Son Goku?"

Chichi hob den Kopf und sah Piccolo misstrauisch an.

"Willst du mich loswerden? Ist es das? Bin ich dir nicht mehr gut genug? Sags ruhig!"

"Nein. Das ist es nicht. Aber wir sollten uns vielleicht nicht mehr so häufig sehen, jetzt, wo dein Mann und ich tagtäglich miteinander trainieren."

"Aber wir sehen uns dann doch trotzdem jeden Tag!"

"Du weißt genau, was ich meine! Es ist einfach zu riskant! Was, wenn er uns eines Tages überrascht, nur weil er trainieren will?"

"Dann suchen wir uns eben einen anderen Platz! Es wird ja wohl noch genügend andere Wälder geben, oder?"

Chichi konnte nicht verstehen, worauf Piccolo hinaus wollte. Hatte er genug von ihr und wollte ihr damit signalisieren, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte? Sie sah an Piccolos Miene, dass das nicht ganz die Antwort war, die er erwartet hatte. Sie zuckte mit den Schultern und stand auf.

"Schön. Mach doch, was du willst! Aber glaub ja nicht, dass du irgendwann wieder bei mir angekrochen kommen kannst! Die Zeiten sind vorbei, mein Lieber!" Sie suchte ihre Sachen zusammen und zog sich unter dem undurchdringlichen Blick Piccolos an. Dann drehte sie sich noch einmal zu ihm um und warf ihm einen, wie sie hoffte, vernichtenden Blick zu. Noch ehe sie allerdings gehen konnte, packte er sie von hinten und legte seine Arme um ihren Körper. Seinen Kopf beugte er so weit herunter, dass er ihn auf ihre Schulter legen konnte. Leise flüsterte er: "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht vergraulen. Aber wir sollten wirklich vorsichtiger sein! Zumindest in den nächsten drei Jahren!" Doch Chichi entriss sich seiner Umarmung und stürmte ohne ein weiteres Wort davon.

Nackt stand er da und sah ihr nach.
 

Er wusste nur zu gut, wie nachtragend sie sein konnte. Die nächsten Tage würden unangenehm werden! Sie würde ihn ignorieren und wenn sie mit ihm sprach, würde sie ihn nur beschimpfen! Leise seufzte er. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Es war keine Liebe, die er für sie empfand. Es war etwas anderes.

Lust, Leidenschaft, sexuelle Anziehung. Mehr nicht!

Oder?

Piccolo schüttelte unwillig den Kopf. Nein!

Damals vor acht Jahren, als er am 23. Großen Turnier teilgenommen hatte, um Son Goku zu bezwingen und sich so für den Tod seines Vaters zu rächen, war sie ihm zum ersten Mal aufgefallen. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie gegen Son Goku nicht den Hauch einer Chance hatte, doch er hatte ihre Zähigkeit bewundert. Immerhin hatte sie Son Goku für wenige Augenblicke Paroli bieten können. Sie schien wütend auf Son Goku gewesen zu sein, da dieser anscheinend etwas Wichtiges vergessen hatte. Piccolo hatte die "böse" Chichi schon damals gefallen. Wäre sie ein Dämon gewesen, hätte er sie vielleicht sogar in seine Dienste gestellt. Doch jetzt war sie verheiratet und er, Piccolo, war zu den Guten übergelaufen, was er sich niemals hätte träumen lassen. Das lag sicher nur an Nehl, mit dem er sich auf Namek vereinigt hatte. Piccolo beneidete insgeheim Vegeta ein wenig, der sich seinen Stolz bewahrt hatte und auch wenn er vorgab, mit den anderen für eine gute Sache zu kämpfen, trotzdem seine eigenen Ziele verfolgte. Er wollte immer noch Son Goku besiegen. Und dieses Ziel würde er vermutlich sein ganzes Leben lang verfolgen. Doch was für Ziele hatte er selbst noch?
 

Der Namekianer zauberte sich nun Kleidung und suchte sich einen bequemen Platz zum Schlafen in der Nähe des Flusses. Son Goku hatte ihm zwar angeboten, in seinem Haus zu übernachten, doch Piccolo hatte mit der Begründung abgelehnt, dass er lieber unter dem freien Sternenhimmel schliefe. Das stimmte zwar nicht ganz, besonders nicht im Winter, doch das brauchte Goku ja nicht zu wissen!
 

Chichi war außer sich. Wie konnte Piccolo nur so hartherzig sein? Bisher hatte es ihm doch auch nichts ausgemacht, wenn sie sich des Nachts heimlich im Wald getroffen hatten. Seit Son Goku wieder da war, schien Piccolo nicht mehr davon überzeugt zu sein, dass ihre Affäre geheim blieb. Öfter als ihr lieb war, ertappte Chichi ihn dabei, wie er gedankenverloren in die Gegend starrte und nach Gokus Aura Ausschau hielt.

Angefangen hatte alles nach dem Sieg über Freezer, als die Namekianer auf die Erde gekommen waren. Seitdem war Piccolo irgendwie anders. Chichi hatte ihn nur als gemeingefährlichen Dämon in Erinnerung, der es auf die Weltherrschaft abgesehen hatte, doch bereits seit er Son Gohan trainiert hatte, schien er sich verändert zu haben. Man hatte ihr erzählt, dass er sogar für ihren Sohn gestorben war, was sie im ersten Moment gar nicht hatte glauben können. Allerdings sah sie ihn seit einem Gespräch mit Gohan mit anderen Augen. Es war unglaublich. Sie würde nie den Tag vergessen, an dem ihre Affäre begonnen hatte.

Schon seit Tagen hatte es ständig in Strömen geregnet und als Chichi an diesem Morgen aus dem Haus trat, hatte es endlich einmal aufgehört. Deshalb dachte sie auch nicht daran, einen Regenschirm mitzunehmen, da sie annahm, es würde sowieso nicht wieder regnen.

So musste sie nun am Nachmittag den ganzen Weg von der Stadt nach Hause im Regen zurücklegen. Mit zwei vollen Einkaufstüten im Arm kein leichtes Unterfangen, da sie so ja nicht einmal die Einkäufe vor dem Regen schützen konnte.

Ohne Vorwarnung war dann auch noch Piccolo vor ihr aufgetaucht. Chichi hatte sich furchtbar erschrocken, doch erstaunt sah sie, dass er einen Regenschirm in der Hand hielt.

"Was zum Teufel...?", setzte sie an, aber Piccolo unterbrach sie.

"Son Gohan hat mir erzählt, dass du heut früh einkaufen gegangen bist."

"Na und? Was geht das dich an? Und warum sprichst du mit meinem Sohn, wenn ich nicht dabei bin? Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich das nicht wünsche!" Piccolo sah sie mit ernster Miene an.

"Tut mir leid. Ich dachte nur, weil Menschen immer so weichlich sind und ich mal gesehen hab, dass man bei Regen so ein Teil benutzt", er hob den Schirm in die Höhe, "wollte ich dir nur einen vorbei bringen."
 

"Warum ist nicht Son Gohan vorbei gekommen?"

"Er lernt."

Chichis Augen wurden größer.

"Er lernt?"

Piccolo nickte.

"Er hat gesagt, du wärst böse, wenn er es nicht tut. Also hat er mich gebeten, dir dieses Ding vorbei zu bringen."

Mit diesen Worten ging er auf Chichi zu. Diese war immer noch verwirrt von Gohans plötzlichem Fleiß und Piccolos Sorge um ihr Wohlergehen.

"Sag mal, bist du auf Drogen? Warum tust du das?"

Piccolo aber antwortete nicht darauf. Er hielt ihr nur stumm den Regenschirm hin. Chichi sah zu ihm auf und man konnte deutlich sehen, wie sich ein großes Fragezeichen auf ihrem Gesicht ausbreitete.

"Und wie zum Teufel soll ich den benutzen?"

Piccolo sah sie verständnislos an, bis sie mit den Einkaufstüten vor seinem Gesicht rumwedelte.

"Also?"

Da er immer noch nicht zu begreifen schien, drückte Chichi ihm kurzerhand eine Tüte in die Hand und nahm sich den Schirm.

"Eigentlich bringt das ja doch nichts mehr. Ich bin ja längst völlig durchnässt."

Mit einem vorwurfsvollen Blick an Piccolo spannte sie den Schirm auf und ging an ihm vorbei.

"Worauf wartest du? Die Einkäufe müssen ja nicht noch weiter durchweichen, oder?"

Und so trottete Piccolo hinter ihr her, ohne recht zu wissen, wer oder was ihn geritten hatte, als er mit dem Schirm losgeflogen war, um ihn Chichi zu geben.

Nach einer halben Stunde hatte Piccolo die Schnauze voll. Wieso dauerte das nur so lange? Als er vorhin geflogen war, hatte er nur ein paar Minuten gebraucht. Wie konnten die Menschen diese Art der Fortbewegung nur ertragen? (Frag ich mich auch manchmal... ^^)

Chichi merkte, dass Piccolo langsam unruhig wurde.

"Meinetwegen musst du nicht laufen. Du kannst ja schon mal vorfliegen. Ich bin dann in ca. einer Stunde auch da."

Piccolo wollte ihrem Vorschlag gerade Folge leisten, als sich das schlechte Gewissen in ihm meldete. Verdammt! Das musste er von diesem dummen Nehl haben! Früher hätte er sich nie Gedanken um Menschen, wie Chichi einer war, gemacht. Vorsichtig fragte er: "Soll ich... dich... vielleicht... mitnehmen?"

Als sich Chichi abrupt umdrehte, merkte Piccolo, wie ein leichter Rotschimmer sein Gesicht zu zieren begann.

"Bist du verrückt? Ich lass mich doch nicht von Außerirdischen tragen! Nein danke! Außerdem glaube ich kaum, dass du mich mitsamt der Einkäufe heile zu Hause ablieferst!"

Piccolo wurde ärgerlich. Was hatte sie da gerade gesagt? Er wäre zu schwach, um sie nach Hause zu fliegen?! Und was noch schlimmer war: AUSSERIRDISCHER????

Piccolo gewann wieder Oberhand über seinen Körper und seinen Stolz. Er packte Chichi um die Hüfte und flog mit ihr los, während er die Einkaufstüte in der rechten Hand hielt und Chichi unter den linken Arm geklemmt hatte.

Chichi protestierte lauthals, und als sie wenige Augenblicke später vor dem Haus der Sons ankamen, zeterte sie immer noch.

"Du blöder Grünling! Was fällt dir ein?"

Piccolo stellte Chichi auf dem Boden ab und drückte ihr die Einkaufstüte in die Hand.

"Du solltest besser ins Haus gehen."

Dann drehte er sich um und flog davon.

Chichi stand mit offenem Mund vor ihrer Haustür und starrte ihm nach. Als sie ihn nicht mehr erkennen konnte, ging sie endlich ins Haus.

Nach diesem Zwischenfall war Piccolo täglich bei ihr aufgetaucht. Anfangs hatte er vorgegeben, nur wegen Son Gohans Training gekommen zu sein, das er fortführen wollte, solange Goku nicht zu Hause war, doch eines Tages war er vormittags aufgetaucht, als Son Gohan gerade in der Schule war.

Chichi war dabei, das Mittagessen vorzubereiten, als es an der Tür klopfte. Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und öffnete die Tür. Sie erschrak unmerklich, als sie Piccolo erkannte.

"Was willst du hier?", fragte sie dann gereizt.

"Ich bin wegen Son Gohan hier."

"Der ist vormittags in der Schule! Hast du das vergessen?"

Darauf folgte betretenes Schweigen.

"Also? Was willst du?"

"Wann kommt er zurück?"

"In 1½ Stunden."

"Kann ich so lange hier warten?"

Chichi sah Piccolo überrascht an.

"Meinetwegen. Aber glaub ja nicht, dass ich für dich mitkoche."

Piccolo lächelte: "Nicht nötig. Ich brauche nur Wasser. Kann ich vielleicht ein Glas haben?"

Chichi funkelte ihn an, doch dann bedeutete sie ihm, sich zu setzen, während sie ein Glas aus dem Schrank holte.

"Ist Leitungswasser ok?"

Piccolo nickte. Auf einem Stuhl zu sitzen war ungewohnt für ihn. Normalerweise stand er oder er schwebte im Schneidersitz über der Erde. Chichi, die ihm das Glas auf den Tisch stellte, meinte nur: "Wäre es nicht angenehmer, den Umhang und den Turban auszuziehen? Nur als Vorschlag?"

Piccolo lächelte leicht.

"Mag sein."

Er nahm beides ab und stand dann unschlüssig am Tisch. Chichi seufzte.

"Gib schon her. Bist du vollkommen unfähig?"

Piccolo knurrte, doch Chichi vermutete, dass er es ihr nicht übel nahm. War wohl seine Art, danke zu sagen. Sie hängte die Sachen an der Garderobe auf und kehrte dann in die Küche zurück. Piccolo saß inzwischen am Tisch und nippte vorsichtig an seinem Glas.

"Es ist nicht vergiftet! Keine Sorge!"

Piccolo grinste sie schief an.

"Das will ich auch schwer hoffen!"

Chichi nahm ihre Arbeit wieder auf und kehrte so Piccolo den Rücken zu.

Dieser musterte sie jetzt unauffällig.

»Eigentlich ist sie ja ganz umgänglich.« dachte er. Er hatte eigentlich immer gedacht, dass sie so ein richtiger Hausdrachen war, aber er musste gleichzeitig wieder daran denken, dass sie ja selbst mal als Kampfsportlerin tätig gewesen war.

"Du Piccolo?", fragte sie in die Stille hinein.

"Hmm?"

"Was glaubst du, wie es Son Goku geht?"

Diese Frage kam für Piccolo unvorbereitet, so dass er nicht sofort antwortete. Nie hätte er damit gerechnet, dass sie gerade IHN fragen würde. In ihrer Stimme schwang aber noch Sorge mit. Sie musste ihren Mann wirklich sehr vermissen. War aber verständlich, da sie ihn seit seinem Krankenhausaufenthalt nicht gesehen hatte. So hatte es zumindest Son Gohan erzählt.

"Es geht ihm bestimmt gut. Er ist ein starker Krieger. So schnell lässt er sich nicht unterkriegen! Er wird bald zurückkehren. Davon bin ich überzeugt!" Piccolo starrte sein Glas an, als er plötzlich leises Schluchzen vernahm. Er drehte seinen Kopf in Chichis Richtung. Warum heulte sie denn? Hatte er etwas Falsches gesagt? Einem seltsamen Impuls nachgebend, stand er auf und ging auf sie zu. Ihre Schultern begannen zu zucken und ihr Schluchzen wurde unmerklich heftiger. Sie zog ein Taschentuch aus der Tasche und wischte sich die Tränen aus den Augen, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Erschrocken drehte sie sich um. Piccolo hob die Hand, die eben noch auf ihrer Schulter geruht hatte und fing mit einem Finger eine Träne auf, die ihre Wange herunterlief. Chichi sah Piccolo immer noch erschrocken an, als dieser mit geheimnisvollem Blick sagte: "Er wird zurückkommen! Wie könnte er so eine schöne Frau auch allein lassen?"

Chichi schniefte. Leise flüsterte sie: "Danke."

Dann drehte sie sich wieder zum Herd um. Piccolo sah seine Hand an. Was hatte er da nur getan? Wie konnte er nur? Doch lange blieb ihm keine Zeit, darüber nachzudenken, denn unvermittelt drehte sie sich wieder zu ihm um und warf sich ihm in die Arme. Sie schlang die Arme um seinen Körper und klammerte sich wie ein kleines Kind an ihn. Das Gesicht an seine Brust gelehnt, schluchzte sie: "Ich vermisse ihn so sehr! Ich halte es kaum noch aus ohne ihn!"

Sie krallte sich in seinen Klamotten fest und warf verzweifelt den Kopf hin und her. Piccolo, der nicht so recht wusste, was er von diesem plötzlichen Ausbruch halten sollte, legte nur seine Hände beruhigend auf ihre Schultern. Ihr Schluchzen verebbte langsam und sie lockerte ihren Griff ein wenig. Ein Seufzen kam über ihrer Lippen und als sie realisierte, an wen sie sich gerade klammerte, wich sie entsetzt zurück.

"Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was da gerade in mich gefahren ist. Möchtest du noch etwas trinken?"

Piccolo sah Chichi unnachgiebig an, die seinem Blick aber beharrlich auswich.

"Chichi. Tu nicht so, als wäre das eben gar nicht passiert. Es macht mir nichts aus. Ehrlich. Ich werd's keinem verraten."

Chichi sah Piccolo überrascht an. Hatte er das eben wirklich gesagt? Seit wann war er so sentimental?

"Okay."

Sie machte sich wieder an die Arbeit, schließlich wollte Son Gohan ja etwas zu Essen haben, wenn er nach Hause kam.

Piccolo setzte sich wieder an den Tisch und nippte an seinem Glas. Als die Stille sie wieder zu erdrücken versuchte, fragte Chichi unvermittelt: "Sag mal, Piccolo, wann hast du eigentlich das letzte Mal geduscht?"

Verlangen

Ich bedanke mich an dieser Stelle mal herzlich für die Kommentare!

Ich freue mich, dass das Pairing doch so gut ankommt! ^^

Viel Spaß weiterhin mit der FF! o^.^o
 

MfG Zero
 

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Kapitel 3 Verlangen
 

Sie spürte seinen erstaunten Blick im Rücken.

"Ich meine, wann hast du dich das letzte Mal gewaschen?"

"Vor einer Woche. Warum?"

Chichi klappte die Kinnlade runter. Sie drehte sich mit entgeistertem Gesichtsausdruck zu Piccolo um.

"VOR EINER WOCHE?"

Er nickte verlegen. Was hatte er jetzt wieder falsch gemacht? Er badete immer nur einmal pro Woche. Für einen Namekianer war er schon fast zu reinlich.
 

"Sorry, dass ich das jetzt so sage, aber merkst du eigentlich gar nicht, wie sehr du stinkst?"

Piccolo sah sie verblüfft an. Dann hob er einen Arm und schnupperte. Mit einem fast schon heiteren Grinsen sagte er: "Hast Recht. Hatte sowieso vor, mich heut Abend in den Regen zu stellen."

Chichi lächelte. Mit einem Anflug von Zärtlichkeit sagte sie: "Wenn du willst, kannst du auch hier duschen. Ich leih dir ein paar von Gokus Klamotten, damit deine Sachen auch mal gewaschen werden."

"Ja, danke. Aber Klamotten brauche ich nicht. Ich kann mir neue zaubern", sagte er, während er einen Zeigefinger in die Luft hielt. Chichi bedeutete Piccolo ihr zu folgen. Sie führte ihn ins Bad und zeigte ihm, wie man die Dusche bediente. Dann legte sie ihm ein Handtuch zurecht und zeigte ihm, welches Shampoo er benutzen konnte. Piccolo wartete so lange, bis Chichi das Bad verlassen hatte, bevor er seine Kleidung ablegte und unter die Dusche stieg. So etwas hatte er noch nie gemacht. Für gewöhnlich badete er im Fluss oder in einem See. Dass das Wasser jetzt von oben in einem einzigen Strahl herunterkam, war für ihn etwas völlig Neues. Außerdem fand er es faszinierend, dass man auch noch die Wärme des Wassers beeinflussen konnte.
 

Was Menschen sich nicht alles einfallen ließen! Trotzdem war die Kabine für seine Verhältnisse entschieden zu klein. Er konnte sich kaum bewegen! Ständig stieß er an die ihn umgebenden Wände. Dennoch schaffte er es irgendwie, sich einzuseifen und abzuduschen.
 

Als er aus der Dusche stieg, sah er das Handtuch und dachte nur: »Menschen!« Wer brauchte schon ein Handtuch? Wenn er im Fluss badete, verursachte er einfach ein bisschen Wind und trocknete so seinen Körper. Hier konnte er das allerdings nicht tun, sonst würde er wohl Ärger mit Chichi bekommen. Bei dem Gedanken an Chichi musste er unwillkürlich lächeln. Also nahm er das Handtuch und rieb sich damit trocken. Nach Vollendung dieser Tätigkeit legte er das Handtuch beiseite und zauberte sich einen neuen Kampfdress.

Als er in die Küche zurückkam, drehte sich Chichi lächelnd zu ihm um.

"Und? Hats funktioniert?"

Er nickte und wollte schon wieder am Tisch Platz nehmen, als Chichi ihm entgegen kam, seine Arme packte und sich auf die Zehenspitzen stellte. Sie näherte ihren Kopf seinem Hals und roch daran.

"Riecht gut. Das ist übrigens Son Gokus!"

Sie grinste und ging wieder zum Herd.

Piccolo setzte sich. Mit gemischten Gefühlen betrachtete er Chichi nun. Warum war sie ihm gegenüber auf einmal so freundlich? Doch noch bevor er über eine Antwort nachdenken konnte, stürmte Son Gohan ins Zimmer.

"Bin wieder da, Mama!"

Chichi lächelte ihren Sohn glücklich an und drückte ihn an sich.

"Wie schön! Wasch dir gleich die Hände, ja? Es gibt sofort Mittagessen!"

Son Gohan grinste seine Mutter fröhlich an und merkte erst jetzt, dass sich noch eine weitere Person im Raum befand.

"Piccolo! Was machst du denn hier?"

"Er hat auf dich gewartet, mein Schatz!"

"Echt? Cool! Darf ich denn nach dem Essen mit ihm trainieren, Mama? Bitte?"

"Ja. Aber jetzt geh und wasch dir die Hände!"

Son Gohan verschwand glücklich hüpfend. Chichi schüttelte den Kopf. An Piccolo gewandt sagte sie: "Aber nicht länger als drei Stunden! Er muss noch Hausaufgaben machen!"

Piccolo nickte, als Gohan auch schon wieder kam.

"Na, mein Sohn, wie war's denn in der Schule?"

Gohan erzählte beglückt, was sie heute gelernt hatten, während Chichi das Essen auftrug. Als sie Piccolo auch einen Teller geben wollte, winkte dieser ab.

"Ich bleib bei meinem Wasser!"

Nach dem Essen verschwanden Gohan und Piccolo nach draußen. Chichi wusste, dass sie zu ihrem angestammten Trainingsplatz flogen, der ziemlich weit von ihrem Haus entfernt war.

Sie erinnerte sich an einen Zwischenfall von vor wenigen Wochen, als Son Gohan allein vor ihrem Haus trainiert und eine Energiekugel weggeschleudert hatte. Das Haus hatte danach noch minutenlang gewackelt und Chichi hatte schon Angst gehabt, es würde jeden Moment einstürzen.

Seitdem hatte sie Son Gohan verboten, bei oder in der Nähe des Hauses zu trainieren. Dieser hatte dann Piccolo gefragt, wo er am besten trainieren könne und so hatte sich Piccolo ihrem Sohn angeschlossen.

Chichi fragte sich immer noch, warum Piccolo heute früher gekommen war. Er wusste doch, dass Son Gohan seit Kurzem auf eine öffentliche Schule ging. Sie schüttelte nur den Kopf darüber. Drei Stunden später kam Son Gohan zurück.

"Wo ist Piccolo denn?"

"Er hat gesagt, er will noch weiter trainieren."

"Ach so."

Irgendwie war Chichi enttäuscht. Sie konnte mit diesem Gefühl aber nicht viel anfangen und so begann sie mit den Vorbereitungen fürs Abendessen, nachdem sie dafür gesorgt hatte, dass sich Son Gohan an seine Hausaufgaben setzte.
 

In den nächsten Tagen sah Chichi Piccolo kaum. Er kam nur, um Gohan zum Training abzuholen. Sie vermisste es, mit jemandem zu sprechen. Auch wenn Piccolo an diesem bestimmten Tag kaum etwas gesagt hatte, so hatte Chichi sich doch gefreut, dass jemand bei ihr war. Den ganzen Tag allein zu sein, war manchmal echt ätzend.
 

Zwei Wochen später hatte Chichi schon fast vergessen, was zwischen ihnen passiert war, als Piccolo eines Abends vor ihrer Tür stand, obwohl Son Gohan schon längst im Bett lag.

"Was willst du hier? Son Gohan schläft schon!"

"Ich weiß. Eigentlich wollte ich auch zu dir."

Chichi blickte ihn erstaunt an.

"Zu mir? Warum?"

Piccolo drehte sich um und sagte: "Komm mit!"

Doch Chichi zögerte.

"Ich kann meinen Sohn doch nicht einfach allein lassen!"

"Keine Sorge. Es wird nicht lange dauern!"

Chichi schloss die Tür hinter sich und folgte Piccolo. Dieser machte ein paar Schritte auf den kleinen Wald neben dem Haus zu. Als er merkte, dass Chichi immer noch zögerte, sagte er: "Ich passe schon auf! Sollte sich eine fremde Aura dem Haus nähern, sag ich dir Bescheid!"

Chichi seufzte und folgte ihm dann.

"Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist!"

Nach fünf Minuten blieb er endlich stehen.

"Also? Was willst du?"

Piccolo nahm den Umhang und seinen Turban ab und warf beides neben sich auf den Boden. Er ging langsam auf Chichi zu und hob eine Hand, die er zur Faust ballte.

"Was soll das? Sagst du mir jetzt endlich, was du von mir willst?"

Chichi wich langsam zurück, bis sie mit dem Rücken einen Felsen berührte. Piccolo kam immer näher. Plötzlich stieß er einen lauten Schrei aus und stürzte auf sie zu. Chichi war so geschockt, dass sie sich nicht bewegte. Sie schloss die Augen und wartete auf den Schlag. Doch sie spürte nur, dass der Felsen hinter ihr langsam nachgab. Bevor sie jedoch hinfiel, legte sich ein starker Arm um ihre Hüfte und hielt sie fest. Chichi, die die Hände vors Gesicht geschlagen hatte, blinzelte vorsichtig. Dabei sah sie direkt in Piccolos Augen. Sie erschrak. Da war etwas in seinem Blick, das sie bei ihm bisher noch nie gesehen hatte: Verlangen. Sie sah ihn unschlüssig an, wartete auf eine Reaktion seinerseits. Aber er sah sie lange Zeit einfach nur an. Chichi wurde langsam mulmig zu Mute. Warum hatte er das getan? Was versprach er sich von seiner Aktion? Plötzlich senkte Piccolo seinen Kopf zu Chichi herunter und gab ihr vorsichtig einen Kuss auf die Wange, während er mit einer Hand immer noch ihre Hüfte umfasste und mit der anderen ihren Arm festhielt. Als Chichi sich nicht dagegen wehrte, ließ er seinen Mund an ihrem Hals entlang gleiten. Chichi, die dermaßen überrumpelt war, konnte sich kaum bewegen. Doch als Piccolo anfing, Küsse auf ihrem Hals zu platzieren, kehrte sie wieder in die Realität zurück. Sie stieß ihn mit aller Kraft von sich, die sie aufzubringen wusste. Da Piccolo mit dieser Reaktion gerechnet hatte, ließ er sie bereitwillig los. Chichi betrachtete Piccolo prüfend. Dann fragte sie vorsichtig: "Was hat das zu bedeuten?"

Piccolo schüttelte nur den Kopf.

"Tut mir leid. Es ist einfach so über mich gekommen. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist."

"Ach nein?"

Chichi war plötzlich außer sich.

"Verdammt, Piccolo! Du wolltest mich gerade verführen! Und dann behauptest du, du hättest keine Ahnung warum?"

Sie sah ihn angewidert an.

"Ab sofort wirst du weder mit Son Gohan trainieren noch mit ihm sprechen! Ich verbiete dir, dich meinem Haus auch nur noch einmal zu nähern! Verstanden?" Jetzt verlor auch Piccolo langsam seine Selbstbeherrschung.

"Und was ist mit dir? Du wolltest es doch auch! Ich erinnere mich da an einen bestimmten Tag vor ein paar Wochen, als du dich heulend an mich geklammert hast! Was hatte das denn zu bedeuten, hä?"

Chichi verstand langsam, worauf Piccolo anspielte. Sie sah ihn verblüfft an.

"Hast du echt gedacht, ich würde etwas für dich empfinden? Nur, weil ich dich aus einem plötzlichen Antrieb heraus umarmt hab?"

Piccolo errötete, was Chichi aber dank der Dunkelheit nicht sehen konnte, doch sie spürte, dass er unmerklich nickte. Das verschlug Chichi glatt den Atem. Dieser riesige Kerl, dieser NAMEKIANER, empfand etwas für sie? Konnte sie das glauben?

"Soll das etwa heißen, dass du...?"

Doch unverhofft sagte Piccolo: "Es ist keine Liebe, wie ihr Erdlinge es nennt! Ich kann es zwar nicht in Worte fassen, aber seit diesem Tag habe ich das unstillbare Verlangen, dich in den Armen zu halten und ... zu ... küssen! Ich will es ja gar nicht, aber mein Körper macht, was er will! Ich hatte eigentlich vor, hier dein Können als Kämpferin zu testen, aber dann..."

Er ballte die Hände zu Fäusten und sank auf die Knie. Von einer plötzlichen Welle des Mitgefühls erfasst, ging Chichi auf Piccolo zu und legte ihre Hände auf seine Schultern.

"Du musst das vergessen! Ich bin verheiratet! Ich liebe meinen Mann!"

Piccolo sah sie niedergeschlagen an. Aus einem jähen Impuls heraus schlang er seine Arme um Chichi und presste seinen Kopf an ihren Bauch.
 

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Hoffentlich hats euch gefallen!

Bis bald!

Schwere Entscheidung

Hallo!
 

Also erstmal ein ganz dickes GOMEN!!! Es tut mir wirklich leid, dass die Veröffentlichung des 4. Kapitels so lange auf sich warten ließ, aber in letzter Zeit hab ich jede Woche Klausuren geschrieben und da blieb wenig Zeit....

Naja, ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt! ^^
 

Viel Spaß!

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Kapitel 4 Schwere Entscheidung
 

"Piccolo?"

Stille.

"Piccolo?"

Die Stimme des jungen Halbsaiyajins klang ungeduldig.

"Hey! Wolltest du nicht trainieren?"

Gohan hatte sich nun drohend vor Piccolo aufgebaut. Der Namekianer öffnete ein Auge und zischte: "Verschwinde! Ich trainiere doch!"

"Aber ich will, dass du mir etwas beibringst! Wenn du da nur rumhockst, lerne ich doch nichts dabei!"

"Du könntest ja mal lernen, deinen Mund zu halten! Das hat dir deine Mutter wohl noch nicht beigebracht, oder?"

"Hmm?"

Piccolo grummelte. Gohan schwebte immer noch vor ihm und wartete augenscheinlich darauf, dass der Namekianer vor ihm endlich mit seinem mentalen Training aufhörte und sich ihm zuwandte. Doch Piccolo konnte ihm diesen Gefallen nicht tun. Nicht heute. Nicht nach dieser Nacht.

"Kannst du nicht mal ohne mich trainieren? Wenigstens heute?"

"Aber Piccolo! Wie denn?"

Seufzen.

"Also gut. Wärm dich schon mal auf!"

Der Kleine grinste glücklich. Piccolo konnte ihm einfach keinen Wunsch abschlagen! Während Gohan Dehnübungen machte, dachte Piccolo nochmal über die gestrige Nacht nach. Er musste sie unbedingt aus seinem Kopf vertreiben, sonst würde er Gohan vielleicht noch ernsthaft verletzen! Denn er konnte sich für das, was da passiert war, immer noch nicht verzeihen. Warum hatte er sie umarmt? Warum zum Teufel hatte er sich dermaßen erniedrigt? Er dachte an ihr Gesicht, als sie ihn gefragt hatte, ob er in sie verliebt wäre. Wie gern hätte er sie einfach durch den nächsten Felsen geschlagen, aber er hatte es nicht tun können. Dieses verdammte schlechte Gewissen nagte immer weiter an ihm. Wenn er nicht schleunigst etwas dagegen unternahm, würde er vermutlich nie von diesen lästigen Gefühlen loskommen!

Er musste einen Weg finden, wieder der zu werden, der er vor der Vereinigung mit Nehl einmal gewesen war. Ein unbarmherziger Krieger, der nur an sich und sonst niemanden dachte. Der Menschen wie Dreck behandelte und jeden platt machte, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Ja, so wollte er wieder werden. Nur, wie sollte er das schaffen? Mit dem Nehl-Anteil in sich würde es nie klappen! Er musste also herausfinden, wie er die Vereinigung wieder rückgängig machen konnte. Aber vielleicht reichte es ja auch, wenn er einen Weg fand, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen!

"PICCOLO!!!!!!"

Der Namekianer erschrak und verlor das Gleichgewicht, sodass er beinahe unsanft im Wasser gelandet wäre, wenn er sich nicht rechtzeitig gefangen hätte.

"WAS SOLL DENN DER SCHEIß? Bist du von allen guten Geistern verlassen, mich so anzubrüllen?"

Nun war es an Piccolo, sich drohend vor dem kleinen Halbsaiyajin aufzubauen. Dieser wich erschrocken zurück.

"Tut mir leid. Aber ich dachte wir wollten trainieren? Und da du nicht auf normales Rufen reagiert hast, musste ich halt brüllen!"

"Na schön. Hast du dich genug aufgewärmt?"

Gohan nickte kampflustig.

"Na dann los! Greif mich an!"

Der Kleine ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen und schon stürzte er auf Piccolo zu und versuchte, ihm einen Kinnhaken zu verpassen, während er gleichzeitig mit den Beinen versuchte, den Größeren aus dem Gleichgewicht zu bringen. Doch Piccolo wäre nicht Piccolo, wenn er sich davon beeindrucken lassen würde.

Mit einem gezielten Tritt schleuderte er Gohan zu Boden. Noch während er seine Deckung wieder aufnahm, sprang Gohan vom Boden ab und flog auf Piccolo zu. Er setzte seine Kombinationen aus Schlägen und Tritten fort, bis Piccolo ihn ein zweites Mal zu Boden schleuderte, ihn aber diesmal so hart getroffen hatte, dass Gohan unsanft aufschlug und zwei Sekunden liegen blieb. Doch er rappelte sich schnell wieder auf und wischte sich das Blut vom Kinn.

"Echt harter Schlag, Piccolo! Bist du auf irgendwen böse? Auf mich vielleicht?", fragte er grinsend. Piccolo grinste zurück und sagte: "Du wolltest doch trainieren! Dann darf ich auch bestimmen, wie hart meine Schläge sind!"

Gohan lächelte schief und nahm seine übliche Kampfhaltung wieder ein.

"Okay. Dann muss ich mich wohl mal anstrengen, was?"

"Wäre gesünder für dich!"

Die beiden ungleichen Kämpfer setzten ihr Training fort und machten so bis zum Abend weiter. Als es bereits dämmerte, entschloss sich Piccolo dazu, Gohan nach Hause zu schicken, bevor Chichi ihm wieder eine Szene machte.

Er gab Gohan das Zeichen, welches sie für das Ende einer Trainingseinheit vereinbart hatten und ließ sich zu Boden gleiten. Gohan aber hatte noch gar keine Lust, das Training für heute zu beenden und versuchte, Piccolo dazu zu überreden, doch weiter zu machen.

"Bitte, Piccolo! Warum willst du schon aufhören? Es ist doch noch nicht mal dunkel!"

"Deine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen! Los, geh nach Hause!"

Gohan schmollte. Er setzte sich neben Piccolo auf den Boden und verschränkte die Arme vor der Brust, wie er es bei dem Namekianer schon des Öfteren gesehen hatte.

"Ich bleib hier! Mama weiß doch, dass ich bei dir bin! Da wird sie sich bestimmt keine Sorgen machen!"

Piccolo grummelte. Dieses Kind war so naiv! Das konnte ja nur Gokus Sohn sein! Gerade WEIL er hier bei ihm war, würde Chichi sich Sorgen machen. Und an wem würde sie ihre Wut auslassen? Natürlich an dem, der immer Schuld war! An ihm - Piccolo!

Eine halbe Stunde später - nach hartnäckigem Weigern Gohans, nach Hause zu gehen - packte Piccolo den kleinen Halbsaiyajin und flog mit ihm zu Gokus Haus. Unter lautem Protest Gohans landete er wenige Minuten darauf vor dem Haus und sah sich Auge in Auge mit einer wütenden Chichi.

"Wo wart ihr so lange?", fragte sie aufgebracht. Als sie ihren Sohn näher betrachtete, rief sie besorgt aus: "Was hast du mit meinem Sohn gemacht?"

Er war mit blauen Flecken übersät und seine Kleidung hing auch nur noch in Fetzen an ihm herunter. Chichi riss ihren Sohn aus Piccolos Armen und drückte ihn an sich: "Mein armer Schatz! Hat er dir sehr weh getan?"

"Mama! Hör auf! Ich bin kein Baby mehr! Wir haben doch nur trainiert!"

"NUR? Nur nennst du das? Du blutest und außerdem muss ich jetzt schon wieder neue Kleidung kaufen! Und wovon bitte? Du weißt doch genau, dass wir kein Geld haben!"

"Tut mir leid! Aber die Wunden tun gar nicht weh!"

Chichi sah ihren Sohn prüfend an und seufzte dann.

"Schön. Dann geh doch bitte schon mal ins Haus und zieh dich um! Ich mach dir gleich was zu Essen!"

"Okay. Tschüß, Piccolo! Wir sehen uns dann morgen!"

Piccolo nickte dem kleinen Saiyajin zu und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als ihn Chichis Hand am Arm packte.

"Was denn noch?"

"Wir müssen reden! Komm mit!"

Sie zog ihn hinter sich her in den kleinen Wald.

"Ich will nicht, dass du meinen Sohn derart zurichtest! Er ist noch ein Kind! Und außerdem: Hatte ich dir nicht verboten, mit ihm zu trainieren?"

"Mach mal halblang, ja? DEIN SOHN wollte mit mir trainieren, nicht umgekehrt! Und ich habe ihm seinen Wunsch erfüllt, damit er Ruhe gibt! Wenn er sich so zurichten lässt, ist das SEIN Problem!"

"Aber trotzdem ist er noch ein Kind!", versuchte Chichi sich zu verteidigen.

"Und ein Saiyajin! Er ist schließlich kein schwächlicher Mensch so wie du!" Chichi funkelte Piccolo wütend an. Insgeheim wusste sie aber, dass Piccolo Recht hatte. Ihr Sohn war stark. Sehr stark sogar. Sie wollte nur nicht, dass er zu häufig trainierte und darüber seine Hausaufgaben vergaß. Außerdem sollte er nicht mit blauen Flecken zur Schule gehen! Was würden denn die Lehrer und Mitschüler denken? Wahrscheinlich würden sie sie für eine Rabenmutter halten, die ihr eigenes Kind schlägt!

"Na schön. Ihr dürft weitertrainieren. Ich bin ja keine Spielverderberin! Aber dafür verlange ich von dir, dass du es vermeidest, ihm blaue Flecken zuzufügen!"

"Und wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen? Wenn ich ihn schlage, bekommt er wohl automatisch blaue Flecken!"

"Dann schlägst du ihn eben nicht mehr! So einfach ist das!"

"Und wie stellst du dir dann unser Training vor?"

"Müsst ihr denn unbedingt Sparring machen? Kannst du ihm nicht einfach nur neue Techniken beibringen? Wenn es denn unbedingt sein muss?"

"Unmöglich! Ein Krieger muss auf alles vorbereitet sein! Deshalb kann er nicht nur "einfach" Techniken lernen! Er muss sich auch ohne Energie-Attacken zu helfen wissen!"

Chichi seufzte. Goku würde vermutlich genau dasselbe sagen, dann aber klein beigeben, wenn sie ihm verbieten würde, mit Gohan zu trainieren. Ihr Mann hörte wenigstens auf sie! Nicht so wie diese "Kreatur", die unberechtigterweise den Ersatzvater mimte, solange Goku nicht da war. Es fiel ihr schon länger auf, dass Gohan mehr von Piccolo sprach als von seinem Vater. Und diese Entwicklung bereitete ihr ernsthaft Sorgen. Würde Goku doch nur endlich zurückkehren!

In genau dem Augenblick, als Chichi an Goku dachte, sagte Piccolo: "Irgendwer muss dieses Balg ja trainieren, wenn sein Vater es schon nicht tun kann!"

Chichi sah Piccolo entsetzt an. Wie konnte er nur so etwas Grausames sagen? Besaß er denn gar keinen Funken Anstand? Piccolo allerdings war sich keiner Schuld bewusst. Er erwiderte ihren inzwischen vor Hass sprühenden Blick mit unbezwingbarer Gleichgültigkeit, sodass Chichi, ohne noch ein Wort an ihn zu richten, den Heimweg antrat. Sie kannte keine Worte, um das auszudrücken, was sie Piccolo gerne an den Kopf werfen wollte, ohne dass dieser sie auslachte und sich einen Dreck darum kümmerte. Sie wollte ihm einmal, nur EINMAL, so die Meinung geigen, dass er wirklich ein schlechtes Gewissen hatte. Doch der Zeitpunkt war heute noch nicht gekommen. Stattdessen ging sie lieber, bevor er sie noch mehr verletzte. War das etwa seine Rache dafür, dass sie seine Zuneigung nicht erwiderte?

Zu Hause angekommen bereitete sie für Gohan das versprochene Abendessen zu und schickte ihn dann zu Bett.

Sie erledigte danach noch ein wenig Hausarbeit und als sie im Bad ankam, fiel ihr die Shampoo-Flasche in die Hände, die Piccolo damals benutzt hatte. Sie musste daraufhin wieder an seinen Kommentar von vorhin denken. Warum tat er das nur immer wieder? Zuerst war er so zuvorkommend, ja fast schon NETT, und schon im nächsten Augenblick machte sein Charakter eine 180° Wendung, und er war wieder das Scheusal von früher. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie denken, dass Piccolo schizophren sei.

Als sie die Hausarbeit beendet hatte, wollte sie noch nicht ins Bett. Sie dachte immer noch an Goku, Piccolo und all die Geschehnisse der letzten Tage. Sie hatte zum ersten Mal Gelegenheit, über ihre Gefühle in Ruhe nachzudenken. Was fühlte sie eigentlich wirklich für Piccolo? Sie liebte Goku. Daran bestand kein Zweifel. Und eigentlich müsste sie Piccolo hassen. Abgrundtief sogar, weil er ihre Familie beleidigte und ihren Sohn immer wieder verletzte.

Trotzdem gab er ihr immer wieder Anlass dazu, es nicht zu tun und an seinen guten Kern zu glauben. Goku vertraute Piccolo. Was sie schon seltsam genug fand. Vielleicht sollte sie auf Gokus Urteil vertrauen und Piccolo eine Chance geben. Möglicherweise hatte er sich wirklich verändert. Obwohl sie das gar nicht glauben konnte. Chichi nahm ihre Jacke vom Haken, weil sie noch einen kleinen Spaziergang machen wollte. Insgeheim aber hoffte sie, Piccolo zu treffen.

Sie ging zu der Stelle, an der sie sich zuvor gestritten hatten, doch von Piccolo war erwartungsgemäß weit und breit nichts zu sehen.

Chichi dachte wieder an Piccolos Worte: ,Irgendwer muss dieses Balg ja trainieren, wenn sein Vater es schon nicht tun kann!'

Er musste Gohan ja überhaupt nicht trainieren! Gohan sollte doch ein berühmter Wissenschaftler werden! Er sollte es mal zu etwas bringen und nicht so ein Nichtsnutz werden wie sein Vater und dessen Freunde, wie sie bedauernswerterweise feststellte. Bei dem Gedanken an Goku musste sie hart schlucken, damit sie nicht in Tränen ausbrach. Obwohl sie ihn ständig niedermachte und ihn als Nichtsnutz beschimpfte, liebte sie ihn doch über alles. Sie konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Als man ihr damals sagte, Goku sei gestorben und Piccolo hätte ihren Sohn zum Trainieren ,mitgenommen', hatte ihr Leben keinen Sinn mehr gehabt und sie hätte sich am liebsten umgebracht. Ihre Freunde hatten ihr in dieser schweren Zeit beigestanden und sie aufgemuntert. Sie hatte wirklich nicht gewusst, was sie ohne ihre Familie gemacht hätte. Bei diesem Gedanken ließ sie ihren Tränen nun doch freien Lauf.

Schluchzend stand sie da und bemerkte nicht, wie sich ein dunkler Schatten auf sie zubewegte. Er betrachtete sie eine Weile und wartete eine günstige Gelegenheit ab, bevor er aus dem Dunkel auf Chichi zusprang. Diese kreischte laut auf, als sie etwas mit seinen großen Pranken auf den Boden drückte und ihr mit seinem Gewicht die Luft abschnürte. Chichi erschrak noch mehr, als sie erkannte, was sie da festhielt. Es war ein riesiger TIGER!
 

Er funkelte sie aus seinen goldenen Augen mordlüstern an und verlagerte nun sein ganzes Gewicht auf die Vorderpfoten, als er sich zu Chichi herunterbeugte und kurz an ihr schnüffelte. Er leckte sich begierig über das Maul. Anscheinend hielt er sie für einen leckeren kleinen Nachtimbiss!

Chichis Panik wuchs mit jedem Augenblick, den er länger auf ihr verharrte und sie anstarrte. Sie wartete nur noch darauf, dass er ausholte und ihr einen todbringenden Hieb versetzte. Was sollte dann aus Son Gohan werden? Wer sollte sich um ihn kümmern?

Sie wollte schreien, doch auf Grund des fehlenden Sauerstoffs in ihren Lungen gelang es ihr nicht, auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben.

Im Schatten der Bäume und Büsche beobachtete eine Gestalt das Geschehen, welches sich auf eine grausame Weise vor ihm abspielte. Er leckte sich gedankenverloren über die Lippen und grinste diabolisch, als der Tiger nun eine Pranke hob, die Krallen ausfuhr und Chichi eine tiefe Wunde am Arm zufügte. Chichi zog scharf die Luft ein. Ein stechender und zugleich lähmender Schmerz verbreitete sich von ihrem Arm über den ganzen Körper.

Die Gestalt im Dickicht bewegte sich immer noch keinen Zentimeter von der Stelle. Er sah dem Treiben ungerührt zu, während der Tiger Chichi mit der Pranke durchs Gesicht fuhr und auch dort seine Spuren hinterließ. Als er sicher war, dass Chichi sich nicht mehr wehren würde, ging er von ihr herunter, betrachtete sein Opfer gierig und leckte sich in stiller Vorfreude immer wieder über das Maul.

Chichi nahm all ihren Mut zusammen und versuchte, davonzulaufen, doch der Tiger streckte sie mit einem gezielten Hieb zu Boden, indem er ihr mit der Pranke eine tiefe Wunde am Rücken zufügte.

Chichis Augen blickten ausdruckslos in die Ferne, sie stolperte und blieb schließlich bewusstlos liegen.

Der Tiger grinste zufrieden und freute sich auf seine Mahlzeit.

Die schwarzen Augen der Gestalt im Dickicht sahen nun gleichgültig zu Chichi herüber. Wieso ließ sich davon schon außer Gefecht setzen? War sie dermaßen schwach oder war das nur ein Ablenkungsmanöver? Doch ihre ausdruckslose Miene verriet ihm, dass es sie wohl tatsächlich erwischt hatte.

Nicht sicher, was er jetzt tun sollte, verharrte er im Dunkel und wartete die nächste Aktion des Tigers ab. Dieser schlich immer wieder um Chichi herum. Anscheinend konnte er wohl auch nicht glauben, dass sich seine Beute so kampflos ergeben hatte.

In Piccolo stritten sich Gut und Böse mal wieder darum, was zu tun war. Sollte er ihr helfen und dafür womöglich noch angeschnauzt werden oder sollte er sie ihrem Schicksal überlassen und sie vom Tiger zerfleischen lassen? Der Oberteufel-Anteil, den er in sich trug, war im Moment zwar stärker, doch sein schlechtes Gewissen trieb ihn dazu, noch weiter dort stehen zu bleiben und weiter nachzudenken. Wenn er Chichi sterben ließe, was sollte er dann Gohan sagen? Vermutlich gar nichts. Er würde sich schön brav aus der Sache raus halten und den Jungen selbst nach seiner Mutter suchen lassen. Irgendwann würde er ihre Leiche schon finden oder das, was dann noch von ihr übrig war.

Ihr Tod wäre ja schließlich nicht wirklich für immer. Man konnte schließlich noch Shenlong rufen und sie wieder lebendig machen.

Wenn er ihr jetzt jedoch half, bestätigte das nur seinen guten Kern und den wollte er ja eigentlich wieder loswerden.

Was sollte er nur tun? Gefühle wie ein schlechtes Gewissen waren wirklich nervtötend wie er zum wiederholten Male feststellte. Aber er konnte sich seinem Schicksal wohl nicht mehr entziehen.

Mit einem resignierten Seufzer verwandelte er den hungrigen Tiger in ein Häufchen Asche, indem er gelangweilt einen Finger hob und einen nicht besonders kräftigen Energiestrahl zu ihm schickte, bevor der Tiger Chichi den Todesstoß versetzen konnte. Der Tiger versuchte zwar noch, in Panik davonzulaufen, als er den Strahl auf sich zukommen sah, doch da war es auch schon zu spät.

Piccolo betrachtete Chichi noch eine Weile aus der Distanz. Er konnte sich nicht bewegen. Obgleich etwas ihm sagte, er solle sie gefälligst nach Hause bringen und sich um ihre Wunden kümmern, gab es da noch eine andere, lautere Stimme, die ihm sagte, er solle verschwinden, schließlich habe er seine Schuldigkeit längst getan.

Warum hatte sie den Tiger nicht abwehren können? Sie war wirklich so entsetzlich schwach! Er fragte sich, warum sich alle immer von ihr einschüchtern ließen, wenn sie ihnen rein physisch absolut unterlegen war? Es musste wohl etwas mit ihrem starken Selbstbewusstsein und ihrer vorlauten Art zu tun haben. Er selbst hatte sich schließlich schon von ihr einschüchtern lassen.

Doch nun wallten seltsame Gefühle in ihm auf, als er sie da liegen sah. Sie war immer noch bewusstlos, von ihrer Kleidung waren nur noch ein paar Fetzen übrig und aus den Wunden floss immer noch etwas Blut, was ihre Aura zusehends schwächer machte, wie er nüchtern feststellte. Auf Grund der fehlenden Körperwärme begann sie nun auch am ganzen Leib zu zittern. Piccolo ballte die Hände zu Fäusten. Er wusste, er würde sich selber dafür hassen, aber er konnte nicht anders.

Mit einem unergründlichen Blick trat er nun aus dem Gebüsch auf die Lichtung und

- flog davon.
 

~FORTSETZUNG FOLGT!~

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So, das war jetzt erstmal das 4. Kapitel! Hoffentlich hats euch (wieder) gefallen...
 

MfG

Zero

Piccolo, der Lebensretter

Kapitel 5 Piccolo, der Lebensretter
 

Nach einer weiteren Stunde voller deprimierender Schuldgefühle stand Piccolo wieder vor Chichi und betrachtete sie eingehend.

Eigentlich hatte er ja vorgehabt, sich aus dem Staub zu machen, doch irgendetwas hatte ihn zurückgetrieben. Schuldgefühle. Mehr nicht.

Langsam trat er nun auf die Lichtung und unterzog Chichi einer eingehenden Musterung. Ihr Brustkorb hob und senkte sich noch. Gut. Dann war sie immerhin nicht tot. Wenn er ehrlich war, hatte er das sogar erwartet, nach all der Zeit, die sie hier schon lag.

Er trat nun an Chichi heran und deckte sie mit einer Decke zu, die er aus ihrem Haus geholt hatte. Als er vorhin weggeflogen war, wollte er weg, doch irgendwie war er schließlich bei ihrem Haus gelandet. Dort hatte ihn die nicht verschlossene Tür an ihr Elend erinnert und so war er eingetreten. Im Wohnzimmer hatte er dann eine Decke auf der Couch liegen sehen, die er sich nach langem Zögern geschnappt hatte. Danach wollte er dann in den Wald gehen und sie zu ihr bringen, doch es hatte noch einmal fünfzehn Minuten gebraucht, bis er sich dazu überwunden hatte.

Nun kniete er neben ihrem kalten Körper und wünschte sich, sie wäre nie in sein Leben getreten. Doch mit einem Mal überkam ihn ein seltsames Gefühl, welches ihn dazu zwang, Chichi einen behutsamen Kuss auf die Stirn zu geben, als sie die Wärme der Decke unbewusst wahrnahm und sich ihr Gesichtsausdruck infolgedessen zu einem leichten Lächeln verzog. Er schob einen Arm unter ihrem Rücken hindurch und umfasste mit dem anderen ihre Kniekehlen.

Dann stand er langsam auf, immer darauf achtend, dass die Decke nicht herunterrutschte, und trug sie zu ihrem Haus zurück.

Dort angekommen brachte er sie ins Wohnzimmer und legte sie behutsam auf die Couch. Er betrachtete sie noch eine Weile und ging dann zum Bad, um sich eine Schüssel Wasser und einen Waschlappen zu holen. Vorher legte er aber noch seinen Turban und seinen Umhang ab, weil er glaubte, es störe ihn bei seinem Vorhaben.

Er reinigte Chichis Wunden und fuhr jedes Mal unmerklich zusammen, wenn sich ihr Gesicht vor Schmerz verzerrte und sie heftig zusammenzuckte.

Er hatte es schon des Öfteren beobachtet, wenn Chichi ihren Sohn verarztete, und so wusste er ungefähr, was er zu tun hatte, obwohl ihre Wunden natürlich schlimmer waren und er sich fragte, ob das, was er tat, überhaupt genug war.

Glücklicherweise stellte sich aber schon kurz darauf heraus, dass die Wunden nicht allzu tief waren und der Schreck höchstwahrscheinlich die Ohnmacht ausgelöst hatte.

Nachdem er fertig war, brachte er das Verbandszeug ins Bad zurück. Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, musste er feststellen, dass die Decke, die er zuvor über ihr ausgebreitet hatte, zu Boden geglitten war. Er lächelte, hob sie auf und deckte Chichi wieder zu.

»Es scheint ihr schon besser zu gehen. Dann kann ich ja verschwinden.«

Als er jedoch seine Sachen zusammensammelte, und sich schon zur Tür gewandt hatte, murmelte Chichi: "...Goku.... Ich .... liebe .... dich.... Komm bald zu....rück."

Diese Worte versetzten Piccolo einen Stich ins Herz. ER hatte sie gerettet! ER hatte sie versorgt! Und alles, woran sie dachte, war ihr dämlicher Ehemann? Er musste sich stark zurücknehmen, um sich nicht auf sie zu stürzen. Er sagte sich, dass es schließlich nur ein Traum wäre und sie ohnehin nicht wusste, dass er ihr geholfen hatte. Und das sollte sie auch niemals erfahren! Er trat wieder näher an die Couch und betrachtete sie verbittert. Warum nur? Warum musste er ausgerechnet für SIE Gefühle hegen? Es war nun wirklich nichts besonderes an ihr! Sie war laut, zickig und außerdem VERHEIRATET! Sie war an ein Versprechen gebunden! Aber die Bedeutung dieser Worte war ihm sowieso egal. Wenn er etwas wollte, nahm er es sich für gewöhnlich. Das hatte Frauen aber bislang ausgeschlossen. Warum also jetzt?

Unbewusst beugte er sich über sie und flüsterte: "Es tut mir leid...."

Gerade wollte er ihr einen Kuss auf die Wange hauchen, als er eine vertraute Stimme leise fragen hörte: "Piccolo? Was tust du da?"

Er erstarrte und wich dann einige Schritte von Chichi zurück, bevor er sich zu dem kleinen Halbsaiyajin umdrehte, von dem die Frage gekommen war. Er fragte sich verzweifelt, wie viel Gohan wohl gesehen haben mochte.

"Was willst du hier?", fragte er unbeabsichtigt schroff. Gohan rieb sich verschlafen die Augen, während er ein Stofftier im Arm hielt.

"Ich konnte nicht schlafen und hab Geräusche gehört. Was ist mit Mama? Warum schläft sie hier auf dem Sofa?"

Piccolo entschied sich dazu, ihm wohl besser die Wahrheit zu sagen, denn etwas anderes wäre in Gohans Gegenwart wohl unangebracht. Und ihm fiel auf die Schnelle auch nichts anderes ein.

"Sie wurde im Wald von einem Tiger angefallen!", sagte er, ohne Gohan aus den Augen zu lassen, der nun näher an die Couch trat.

"Ist sie tot?", fragte Gohan den Tränen nahe. Piccolo beeilte sich, ihn schnell zu beschwichtigen, bevor er hier noch mal nen Heulkrampf bekam. Er hatte das schon einmal erlebt und verzichtete gerne auf eine Wiederholung.

"Nein! Sie ist nur bewusstlos."

Gohan beruhigte sich ein wenig und sah ihn dann neugierig an.

"Hast du Mama gerettet?"

Piccolo merkte, wie sich eine unangebrachte Röte über seine Wangen ausbreitete, doch er nickte.

"Danke! Du bist wirklich ein Held!"

Piccolo zuckte bei diesem Wort zusammen. Held? Er? Niemals!

"Das bin ich nicht! Sag das nie wieder! Ich war nur zufällig in der Gegend und hab ihren Schrei gehört. Mehr nicht!"

"Und dann hast du sie hierher gebracht und sie verarztet!", fügte Gohan mit funkelnden Augen hinzu. Das stimmte zwar, doch bei Gohan hörte es sich so an, als sei er ein Ritter in glänzender Rüstung, der eine Dame vor dem bösen Drachen errettet hatte. Und das war nun wahrlich nicht seine Absicht gewesen! Er drehte sich abrupt um, wies Gohan noch an, einen ihrer Freunde anzurufen, damit der einen Arzt vorbeischickte, und verließ dann das Haus, ohne sich noch einmal nach Chichi umzudrehen. Er blieb jedoch in der Nähe und wartete solange, bis eine Stunde später tatsächlich jemand angefahren kam. Er erkannte ein Auto der Capsule Corporation. Als Bulma schließlich mit einem älteren Herrn zusammen ausstieg, Gohan aus dem Haus gerannt kam und ihr wild gestikulierend erklärte, was passiert war, seufzte Piccolo seltsam erleichtert und flog davon.

Er hatte keine Ahnung, wohin er flog, doch die Gewissheit, dass Chichi jetzt von einem Profi behandelt wurde, beruhigte ihn irgendwie.

Bulma erschrak, als sie Chichis Wunden sah.

"Mein Gott! Wie konnte das nur passieren?"

Sie wandte sich wieder an Gohan: "Und du sagst, Piccolo hätte sie gerettet? Ist das wirklich wahr?"

Gohan nickte eifrig und Bulma musterte ihn nachdenklich. Warum sollte Piccolo so etwas tun? Was versprach er sich davon? Er hatte sich bisher doch auch nicht um andere, außer vielleicht Gohan, gekümmert! Was hatte nur seinen Sinneswandel bewirkt?

"Ich bleibe heute Nacht hier. Geh du lieber wieder ins Bett! Du musst morgen doch sicher zur Schule, oder?"

Gohan nickte, sah seine Mutter noch kurz an, ließ sich von Bulma bestätigen, dass sie auch wieder gesund würde, und verschwand dann.

Am nächsten Morgen wachte Chichi auf, als Gohan sich gerade von Bulma verabschiedete, um zur Schule zu gehen.

Sie öffnete langsam die Augen und sah sich um. Sie war in ihrem Haus, lag auf der Couch und hatte entsetzliche Schmerzen. Was war passiert? Sie erinnerte sich wieder an den gestrigen Abend. Ein Tiger hatte sie angefallen! Aber warum lebte sie noch? Was war geschehen, nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte?

Bulma bemerkte, dass Chichi wach war und eilte freudestrahlend zu ihr.

"Chichi! Gott sei Dank! Du bist wach! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"

"Bulma? Was machst du denn hier? Was ist passiert?"

Bulma lächelte glücklich und antwortete: "Gohan hat mir erzählt, ein Tiger hätte dich angegriffen und Piccolo hätte dich gerettet!"

Chichi sah ihre Freundin ungläubig an.

"Piccolo? DER Piccolo? Aber warum?"

"Keine Ahnung. Gohan wusste das wohl auch nicht so genau. Aber er sieht ziemlich glücklich aus deswegen."

In diesem Moment klingelte es an der Haustür und Bulma ging hin, um sie zu öffnen. Sie kam wenige Augenblicke später lächelnd zurück. Im Schlepptau hatte sie Yamchu, der einen kleinen Beutel in der Hand hielt. Chichi begrüßte ihn freundlich und deutete dann neugierig auf den Beutel.

"Was ist das?"

Yamchu sah den Beutel an und sagte dann: "Oh. Hatte ich ganz vergessen. Bulma hat mich heute zum Quittenturm geschickt, damit ich Magische Bohnen hole. Hier bitte."

Er reichte Chichi eine Bohne, die sie sich unsicher in den Mund steckte und dann begann, darauf herumzukauen.

"Keine Sorge. Sie schmecken zwar nicht besonders, aber ihre Wirkung ist unschlagbar!"

Er grinste breit und dann beobachteten er und Bulma, wie die Bohne ihre Wirkung tat und Chichis Wunden mit einem Schlag der Vergangenheit angehörten. Chichi setzte sich ungläubig auf und betrachtete ihren Arm, der zuvor noch höllisch geschmerzt hatte. Er war vollkommen verheilt.

"Wow!", entfuhr es ihr.

Yamchu machte sich eine halbe Stunde später wieder auf den Weg zum Quittenturm, um die restlichen Bohnen zurückzubringen, so wie er es Meister Quitte versprochen hatte.

Bulma blieb noch ein wenig bei Chichi und plauderte mit ihr über dies und das. Am meisten aber beschwerte sich Bulma über Vegeta, der sie ständig nervte und den ganzen Tag nichts Besseres zu tun hatte, als zu trainieren. Chichi sagte ihr zum wiederholten mal, sie solle diesen Mistkerl endlich auf die Straße setzen. Chichi konnte Vegeta nicht besonders ausstehen, was aber wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch Bulma seufzte dann und sah Chichi traurig an.

"Das kann ich auch nicht machen. Er kennt doch hier sonst niemanden. Und außerdem hat er kein Geld."

"Dann soll er sich gefälligst welches verdienen. Oder sind Saiyajins von Natur aus arbeitsscheu?"

Bulma lächelte und erwiderte: "Das Einzige, was sie interessiert, ist das Kämpfen."

"Stimmt", sagte Chichi mit einem gleichmütigen Seufzen.

Nachdem sich auch Bulma verabschiedet hatte, machte sich Chichi noch mal auf den Weg in den Wald zu der Stelle, an der sie angefallen worden war. Doch dort fand sie nur einen kleinen Aschehaufen vor.

»Wo kann Piccolo nur sein?« dachte sie enttäuscht. Sie hatte gehofft, ihn hier anzutreffen, doch natürlich war er nicht da. Warum sollte er auch? Sie ging noch ein wenig weiter, bis sie einen Fluss erreichte. Dort setzte sie sich ans Ufer und betrachtete das fließende Wasser. Es gab ihr ein Gefühl der Ruhe. Sie musste sich bei Piccolo bedanken, soviel stand fest. Auch wenn er es vermutlich nicht hören wollte. Jetzt stand sie tief in seiner Schuld.

Piccolo war inzwischen bei Gottes Palast angekommen. Da Gott inzwischen außer ihm der einzige noch verbleibende Namekianer auf Erden war, wollte er ihn ,fragen', wie er Nehl wieder loswerden konnte. Er hatte eigentlich gar keine Lust dazu, aber mit wem sollte er sonst darüber sprechen? Die ganze Nacht war er durch die Gegend geflogen und hatte über seine Situation nachgedacht. Jetzt musste er dringend mit Gott sprechen, bevor er noch vor lauter Müdigkeit umfiel.

Als er vor dem Palast landete, kam sofort dieser Gehilfe an und laberte ihn dicht.

"Was du hier wollen? Kami nicht zu sprechen sein."

"Das ist mir egal! Hol ihn sofort raus!"

Piccolo funkelte Popo so böse an, dass dieser vor Schreck in den Palast zurückeilte und wenige Minuten später Gott heraustrat.

"Piccolo! Wie komme ich zu der Ehre? Du siehst übrigens schrecklich aus!"

"Halt die Klappe, Alter, und hör mir zu!"

Gott stützte sich auf seinen Stab und bedeutete Piccolo fortzufahren.

"Ich bin hier, weil ich diesen Namekianer loswerden will, der sich mit mir vereinigt hat."

"Du meinst Nehl?"

"Woher weißt du das?"

"Ich bin Gott, mein Lieber, vergiss das nicht", sagte er mit einem geheimnisvollen Lächeln, "Außerdem warst du mal ein Teil von mir. Ich kenne deine Gedanken."

"Was? Meine Gedanken?"

»Naja, ich weiß zwar alles, aber ich enthalte mich jetzt mal eines Kommentars bezüglich deines Verhältnisses zu Gokus Ehefrau!« teilte er Piccolo mittels Telepathie mit. Piccolo starrte ihn entsetzt an.

»Du weißt davon? Es läuft rein gar nichts zwischen uns! Und wag es ja nicht, etwas anderes zu behaupten!«

Gott zuckte mit den Schultern.

"Meinetwegen. Solange du aufpasst, was du tust. Und zu der Sache mit Nehl: Was glaubst du, wem du deine jetzige Stärke zum Teil verdankst? Wenn du die Vereinigung löst, was übrigens gar nicht mehr möglich ist, würden diese Kräfte verschwinden und du wärst kaum stärker als Krilin oder Yamchu. Verstehst du, was ich meine?"

Piccolo sah ihn hasserfüllt an.

"Das ist nicht wahr! Es muss irgendeine Möglichkeit geben, ihn loszuwerden!" Gott schüttelte den Kopf.

"Wohl kaum."

Piccolo wandte sich vor Wut bebend ab.

"Denk noch mal an Nehls Worte. Hat er nicht gesagt, du würdest nur seine Stärke, aber nicht seinen Charakter annehmen? Vielleicht hast du dich ja selbst verändert und schiebst es jetzt nur auf ihn, weil du das nicht wahrhaben willst?!"

"Unsinn! Er hat mich angelogen!"

"Trotzdem kann ich dir nicht weiterhelfen. So eine Vereinigung ist unwiderruflich. Du wirst dich wohl oder übel damit abfinden müssen!"

Piccolo powerte wütend seine Energie hoch und flog dann, ohne noch ein Wort zu verlieren, davon.

»Du kannst nicht ewig vor deinen Gefühlen davonlaufen, Piccolo. Sonst gibt es auf der Welt bald gar keinen Platz mehr, wo du bleiben kannst!« dachte Gott mitfühlend.
 

Fortsetzung folgt

Das erste Mal?!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Führerschein

Hallo!
 

Fast ein Jahr ist inzwischen vergangen seit dem letzten Kapitel. -.-'

Tut mir wirklich ganz doll leid, dass sich diese FF so verzögert hat, das war gar nicht meine Absicht! *vielmals um entschuldigung bitt*
 

Viel Spaß beim 7. Kapitel!
 

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Kapitel 7 Der Führerschein
 

Chichi seufzte, als sie an die Zeit mit Piccolo zurückdachte. Der Anfang ihrer Affäre hatte einen entscheidenden Einschnitt in ihrem Leben gebracht.

Sie mussten sich vor Gohan verstecken, was bedeutete, dass sie sich nur heimlich im Wald hatten treffen können.

Zwei Wochen, nachdem sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten, war Piccolo eines Abends wieder bei ihr aufgetaucht und hatte sie stürmisch in die Arme gezogen.

Sie hatte kaum Zeit, ihn zu fragen, was diesen Wandel bewirkt hatte, als er sie nach einem leidenschaftlichen Kuss auch schon anwies, seinen Umhang zu holen. Vollkommen perplex war sie seiner Aufforderung nachgekommen ohne zu protestieren. Gemeinsam waren sie in den Wald zu der Stelle geflogen, an der alles seinen Anfang genommen hatte.

Chichi erinnerte sich noch deutlich daran, wie ihr Liebesspiel mit jedem Mal intensiver geworden war und sie sich an jedem Abend darauf gefreut hatte, dass Gohan im Bett war und Piccolo sie abholte.

Nun jedoch war Goku wieder da und ihre Affäre schien sich auf sein Ende zuzubewegen.

Als Goku wieder aufgetaucht war, hatte Chichi sich bewusst von Piccolo zurückgezogen, doch schon nach einiger Zeit musste sie sich eingestehen, dass sie es nicht einfach dabei belassen konnte.

Denn Goku hatte Piccolo in seiner grenzenlosen Naivität angeboten, mit ihm und Son Gohan hier bei ihnen zu trainieren. Was das für Chichi und auch für ihre Haushaltskasse bedeutete, ahnte er anscheinend nicht.

Piccolo war zwar ein sparsamer „Mensch“, aber durch das häufige Training verdoppelte sich leider auch der Appetit der beiden Saiyajins, was Chichi gar nicht behagte. Inzwischen musste sie nämlich jede Münze zweimal umdrehen, bevor sie Einkaufen ging. Es war natürlich nicht daran zu denken, dass Goku arbeiten ging. Er hatte nichts anderes als sein Training im Kopf.

In dieser Hinsicht schien er viel mit Vegeta gemeinsam zu haben, dachte sie. Der Unterschied war aber, dass ihr Mann ein friedliebender Mensch war, wohingegen Vegeta den Kampf suchte und keinem Konflikt aus dem Weg ging.

Chichi raffte ihre Kleidung ein wenig und ordnete sie so gut es ging, bevor sie mit einem letzten leisen Seufzer die Tür ihres Heims öffnete und sich ins Bett schlich. Goku schlief bereits, sodass Chichi sich erleichtert auszog und zu ihm ins Bett stieg.

Gerade als sie die Augen schloss, um einzuschlafen, erklang Gokus Stimme leise, aber durchdringend neben ihr: „Wo warst du solange, Schatz? Ich hab mir Sorgen gemacht.“

Chichi fuhr mit einem Schreckensschrei auf und schaltete die Nachttischlampe an.

„Goku! Du bist noch wach?“

Er setzte sich auch auf und musterte sie misstrauisch. Ahnte er doch etwas? Wusste er Bescheid über das, was sich hier Nacht für Nacht hinter seinem Rücken abspielte?

„Ich konnte nicht einschlafen. Du hast zwar gesagt, dass du spazieren gehen wolltest, aber warum hat das so lange gedauert?“

„Du hast dir Sorgen um mich gemacht?“

Ein wohliger Schauer erfasste Chichis Körper und noch ehe sie sich’s versah, fand sie sich weinend in seinen Armen wieder. Diese starken Arme, die jeden Gegner besiegen konnten. Würden sie auch die Leere in ihrem Inneren besiegen können? Chichi schöpfte neue Hoffnung, als Goku seinen Kopf auf ihren senkte und sie fest an sich drückte. „Schon gut. Ich bin ja da. Ich bin immer für dich da.“

Lüge.

Aber obwohl sie das wusste, fühlte es sich gut an, es von ihm zu hören. Sie hob den Kopf und sah Goku in die Augen. Er lächelte sie wieder auf seine unnachahmliche Weise an. Allerdings hatte er dieses Lächeln oft auch für seine Freunde parat, sodass sich Chichi manchmal so vorkam, als wäre sie nichts Besonderes in seiner Welt.

„Liebst du mich?“, fragte sie ihn zögernd.

Goku schien eine Weile darüber nachzudenken, bevor er antwortete: „Ja.“

„Und warum?“

„Warum?“

Goku sah sie verblüfft an.

„Woran erkennst du das?“

Manchmal war er wirklich schwer von Begriff.

„Ich bin gerne in deiner Nähe. Und du sorgst gut für mich.“

Das war nicht ganz, was sie erwartet hatte, dennoch zwang sie sich, ihn anzulächeln. Um sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, küsste sie ihn stürmisch. Goku ließ sich wieder ins Kissen zurücksinken und stöhnte auf, als Chichi ihre Hand unter den Bund seiner Boxershorts gleiten ließ.

Langsam streichelte sie sein bestes Stück und knabberte an seinen Brustwarzen. Goku, der unfähig war, noch einen klaren Gedanken zu fassen, preßte seine Zähne zusammen, als Chichi nun dazu überging, seine Lust mit dem Mund zu befriedigen.

Nachdem Goku sich in ihrem Mund verströmt hatte, richtete sie sich auf und betrachtete ihren erschöpften Ehemann.

„Wie fühlt sich das an?“, fragte sie ihn mit belegter Stimme.

„Das war toll!“, seufzte er.

„Ja? Glaubst du, mit einer anderen Frau würde es dir genauso gefallen?“

Goku war plötzlich hellwach und sah sie aufmerksam an.

„Nein, warum sollte es das? Du bist meine Frau! Die einzige, mit der ich bis an mein Lebensende schlafen will!“

Chichi lächelte ihn gerührt an. Doch auch seine Worte halfen im Moment nicht weiter. Sie fühlte sich so verloren, dass selbst der Mann, den sie über alles liebte, sie nicht vor dem Fall in die Dunkelheit bewahren konnte. Goku, der Chichis Kummer instinktiv spürte, zog sie in seine Arme und hielt sie fest an sich gepresst, bis sie schließlich vor Erschöpfung einschlief.
 

Eines Morgens, ca. 16 Monate vor dem Angriff der Cyborgs, stand Piccolo wie gewohnt um neun Uhr vor der Haustür der Sons und wartete auf Goku und Gohan. Wie immer war Gohan der erste, der ihn begrüßte. Als schließlich auch Goku gutgelaunt auftauchte, atmete Piccolo innerlich erleichtert auf. Er hatte es also immer noch nicht herausgefunden! Insgeheim wartete er auf den Tag, an dem Goku ihr kleines Versteckspiel durchschaute, denn er wollte wissen, was dieser dann tun würde. Würde er ihn zu einem Kampf herausfordern oder würde er die Tatsache ignorieren und alles in sich hineinfressen? So wie er Goku einschätzte, wäre wohl eher Ersteres der Fall.

Piccolo wartete noch einen Moment und hoffte, Chichi würde sich auch noch zeigen, doch diesen Gefallen tat sie ihm nicht. Sie war also schon wieder wütend auf ihn!

„Piccolo? Wo bleibst du denn? Komm, wir wollen trainieren!“

Chichi hatte sich währenddessen schon auf den Weg in die Stadt gemacht. Sie musste dringend einkaufen. Da sie aber leider kein Auto hatten und der Weg doch sehr weit war, war sie schon am frühen Morgen aufgebrochen, um rechtzeitig zum Abendessen wieder zurück zu sein.

Piccolo trainierte den ganzen Tag wie besessen mit Goku und Gohan.

Als sie am Abend zum Haus zurückkehrten, konnte Piccolo Chichis Energie bereits spüren. Innerlich stellte er sich schon auf ihre Reaktion ein.

Beim Haus angekommen lehnte er sich gegen einen Baum gegenüber der Haustür, sodass er Chichi genau im Auge hatte. Chichis Miene verfinsterte sich schlagartig, als sie sich Piccolos Anwesenheit bewusst wurde. Sowie sie den Kopf wegdrehte, sah Piccolo sie verwundert an. Was hatte sie denn nur? War das ihre Art, ihm zu sagen, dass es ihr egal war, was er tat? Schien wohl so.

Dann trat Goku ins Haus, zog sich aus und warf seine Trainingsklamotten achtlos auf den Eßtisch. An Son Gohan gewandt sagte er: „Genug gearbeitet. Ich bin erledigt. Komm Sohnemann. Zeit für ein Entspannungsbad!“

Chichi war davon augenscheinlich weniger begeistert.

„Ja. Zusammen macht das vielmehr Spaß!“, Gohan lachte, „Wie wär’s, wenn Piccolo auch mit uns badet?“

Goku überging diesen Kommentar und sagte zu Chichi: „Ach Chichi! Sag uns Bescheid, wenn das Essen fertig ist!“
 

Chichi wurde das langsam zu bunt. Wutentbrannt stand sie auf.

„Das reicht! So geht das nicht weiter! Den ganzen Tag machst du nichts anderes, als mit Son Gohan zu trainieren. Er hat überhaupt keine Zeit mehr, um für die Schule zu lernen und seine Hausaufgaben zu machen! Und weißt du, was mir heute passiert ist? Ich bin von einem wildgewordenen Eber angegriffen worden! Er wollte mich glatt auffressen! Ich hätte deine Hilfe brauchen können! Aber du warst ja mal wieder unterwegs. Der Mann unserer Nachbarin fährt seine Frau immer mit dem Auto zum Einkaufen. Wieso machst du das nicht auch?“

„Das weißt du doch! Erstens haben wir kein Auto und zweitens habe ich nicht mal einen Führerschein! Hast du das schon vergessen?“, erwiderte Goku ruhig.

„Dann mach ihn doch endlich! Heutzutage fährt jeder Depp Auto! Du bist der einzige Mann, den ich kenne, der keinen Führerschein hat!“

„Stimmt nicht. Piccolo hat auch keinen!“, warf Goku ein. Piccolo empörte sich: „Weil ich gar nicht Autofahren will!“

Chichi aber duldete keinen Widerspruch: „Papperlapapp! Ich will, dass ihr beide euch bei einer Fahrschule anmeldet. Und zwar gleich morgen! Verstanden? Es wird höchste Zeit, dass ihr mal lernt, euch so zu benehmen, wie alle anderen auch.“

Piccolo verstand gar nichts mehr: „Das ist doch n Witz!“

Goku pflichtete Piccolo bei: „Na, das ist doch nicht dein Ernst, oder?“

„Oh doch, mein Lieber. Und ich dulde keinen Widerspruch. Ihr beide werdet gemeinsam zur Fahrschule gehen und endlich euren Führerschein machen. Basta!“

Goku und Piccolo waren entsetzt, doch Chichi fuhr fort: „Und keine faulen Tricks. Denn sonst werde ich nicht mehr für euch kochen!“

„Nein!“, entfuhr es dem entsetzten Goku.

„Habe ich mich deutlich ausgedrückt?“

Goku und Piccolo nickten synchron: „Ja.“

Piccolo wusste selbst nicht, warum er zugestimmt hatte. Eigentlich könnte es ihm doch egal sein, ob sie für ihn kochte oder nicht. Schließlich brauchte er nur Wasser! Doch die Art, wie Chichi gesprochen hatte, duldete wirklich keinen Widerspruch und so hatte er sich gegen seinen Willen breitschlagen lassen.
 

Am nächsten Tag bei der Fahrschule:

Goku: „Da sind wir. Ich glaube, das muss die Fahrschule sein, von der Chichi gesprochen hat.“

Piccolo stand vor Goku und hatte ihm den Rücken zugedreht. Um weniger aufzufallen, hatte Chichi ihm ein paar von Gokus Klamotten gegeben. Eine Baseballmütze, die seine Fühler verdecken sollte, einen Pullover mit der Aufschrift „Postboy“ und eine blaue Hose. Dazu trug er blaue Schuhe, die ihm erstaunlicherweise passten. Über die Schulter fragte er nach hinten: „Wieso musstest du ihr sagen, dass ich auch nicht fahren kann?“ „Entschuldige, das ist mir so rausgeflutscht! Ich konnte ja nicht ahnen, was sie vorhat! Bringen wir die Sache hinter uns! Machen wir eben unseren Führerschein!“

„Ja ja. Was muss, das muss ...“

Piccolo drehte seinen Kopf wieder nach vorn, sodass Goku seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte: „Deine Frau hat es jedenfalls raus, einen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Die ist echt ein ganz schöner Feger!“

Piccolo war fast froh, dass Goku seine Anspielung nicht verstanden hatte.
 

Bevor Goku aber nachhaken konnte, tauchten auch schon ihre Fahrlehrer auf. Piccolo bekam eine junge hübsche Frau, während Goku sich mit einem alten senilen Mann begnügen musste.

Die Fahrlehrerin begrüßte Piccolo auch gleich überschwenglich: „Ah. Guten Tag. Sie müssen dann ja wohl Piccolo sein. Ich bin Ihre Fahrlehrerin. Ahaha. Als Erstes werde ich Ihnen zeigen, wie man so ein Auto richtig fährt. Sie werden solange neben mir sitzen und schön brav zugucken!“

Piccolo sah sie nur ungläubig an und dachte: »Ich soll zugucken? Na sachmal geht’s noch? Ist die weich!«
 

Währenddessen stieg die Fahrlehrerin ins Auto: „Nach dem Einsteigen in ein Fahrzeug legt man zuerst den Rückhaltegurt an.“

Dabei lachte sie kokett. Piccolo aber, der ja noch nie in seinem Leben in einem Auto gesessen hatte, hatte arge Probleme damit, den Gurt anzulegen, weil er ihm ständig wieder aus der Hand glitt.

„Scheiß Ding!“

Als er es schließlich geschafft hatte, hatte die Fahrlehrerin den Motor bereits gestartet. Sie grinste fies, was Piccolo ein bisschen erschreckte. Plötzlich schrie sie los: „Jaaaa! Und jetzt volle Möhre! Jaaa! Schön Obacht geben, denn jetzt beginnt Ihre erste Fahrstunde!“

Dabei raste sie wie eine Besessene los. Nach einer Vollbremsung vor einer Ampel rief Piccolo mit einer Mischung aus Erleichterung und Entsetzen: „Wunderbar! Die Bremsen scheinen zu funktionieren!“
 

Goku sah Piccolo nach und meinte nur: „Armer Piccolo. Hoffentlich wird ihm dabei nicht übel!“

Goku selbst stellte sich bei seinen Fahrversuchen nicht besonders glücklich an, sodass sein Fahrlehrer kurz davor war, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Piccolo lernte schnell mit dem Wagen umzugehen. Er war anscheinend ein Naturtalent.

Als Son Goku ihn aber später mit einem Affenzahn überholte, kam in Piccolo wieder der alte Kampfgeist hoch und er drückte ebenfalls auf die Tube: „Willst du etwa beweisen, dass du besser fahren kannst als ich? Du wirst gleich meinen Auspuff knutschen!“

Die Fahrlehrerin rief begeistert: „Bravo, Piccolo! Sie lernen wirklich schnell! Ich bin oberentzückt!“
 

Als Piccolo sich ein Rennen mit Goku lieferte, rief sie: „Sie haben prächtigst verstanden, worum es hier geht! Herrlich!“

Nachdem sie allerdings die Fahrschulautos zu Schrott gefahren hatten, verkündete der Fahrprüfer, sie bräuchten eigentlich gar keinen Führerschein, wo sie doch fliegen könnten.

Chichi sah die Sache anders.

Sie zwang Goku und Piccolo, einen Monat später nochmal zur Fahrschule zu gehen und den Fahrlehrer so lange zu bitten, bis er sie noch eine Prüfung machen ließ.

Sie hatten tatsächlich Glück und Chichi half Goku dabei, für die theoretische Prüfung zu lernen. Bis zum Tag der Prüfung glaubte sie nicht daran, dass er es schaffen würde, doch als er es schließlich doch bewältigte, war sie so stolz auf ihn, dass sie ihn eine Woche lang weder anschrie noch ihn wegen Son Gohans versäumten Hausaufgaben rügte.

Sogar die praktische Prüfung war kein Hindernis für Goku und Chichi ließ sich von Bulma ein Auto schenken.

Für Piccolo stellte natürlich weder die theoretische noch die praktische Prüfung ein Problem dar. Und obwohl Chichi sich geschworen hatte, ihn nicht mehr so häufig allein zu treffen, fand sie sich eines Nachts allein im Wald wieder. Sie wusste nicht, warum sie dort war, aber sie hoffte, Piccolo würde spüren, dass sie hier herumirrte und sie bald abholen.

Tatsächlich hörte sie nach einiger Zeit, als sie schon ziemlich weit von ihrem Haus entfernt war, ein Geräusch im Unterholz.

„Piccolo?“

Doch niemand antwortete.

Sie ging langsam weiter, da sie Angst hatte, ein wildes Tier könnte sich plötzlich auf sie stürzen, so wie der Tiger damals, vor dem Piccolo sie beschützt hatte.

Dann wieder ein Knacken. Schritte wurden hinter ihr hörbar. Langsame Schritte.

Sie drehte sich um und hätte fast geschrien.

Eine große, breite Gestalt stand nicht weit von ihr entfernt. Im Gegenlicht des Mondes erkannte sie nicht, wer es war.

„Piccolo? Bist du das?“

In Chichi breitete sich langsam aber sicher Panik aus. Weglaufen brachte sicher nichts.

„Was tust du hier?“

Chichi atmete erleichtert aus. Gleichzeitig verfluchte sie Piccolo allerdings, weil er ihr so einen Schrecken eingejagt hatte.

„Warum hast du nichts gesagt, als ich dich angesprochen hab?“

„Ich bin eher wortkarg. Das weißt du sicherlich.“

„Ein einfaches Ja hätte es getan.“

Piccolo kam näher und musterte sie ernst.

„Also? Warum bist du hier?“

„Ich wollte dir nur nochmal gratulieren.“

„Das hast du bereits.“

„Ja, aber ich wollte mich auch entschuldigen, weil ich dich damals so gedrängt hab, auch einen Führerschein zu machen. Ich dachte nur, Goku würde sich eher darauf konzentrieren, wenn du dabei wärst.“

„Ich verstehe.“

„Das heißt, du nimmst meine Entschuldigung an?“

„Hmm.“

Chichi lächelte in die Dunkelheit. Piccolo lächelte ebenfalls. Sie konnte es ja schließlich nicht sehen.

Dann legte sie eine Hand auf seine Brust und hob den Kopf in die Richtung, in der sie seine Augen vermutete.

„Ich sollte wieder zurückgehen. Goku wartet bestimmt schon.“

„Hmm.“

Chichi spürte, wie Piccolo eine seiner Hände auf ihre legte.

„Ich bin eben an eurem Haus vorbei geflogen. Goku schläft bereits.“

„Ach ja?“

Chichi wusste nicht, was sie von dieser Äußerung halten sollte, doch sie vermutete, dass er damit etwas Bestimmtes andeutete. Sie wusste nur nicht, ob sie das auch wollte.

„Wie ein Baby.“

„Ich kann nicht, Piccolo. Das wird mir langsam zu viel.“

Piccolo beugte sich vor und gab ihr einen zaghaften Kuss. Chichi schloss die Augen und wünschte sich, sie hätte es nicht getan. Denn nun gab es für sie kein Entkommen mehr. Er strich ihr behutsam über den Rücken und zog sie näher an sich.

„Bitte ... Piccolo ... Das geht nicht ...“

Er ließ von ihr ab, allerdings nur so lange, um sie auf seine Arme zu heben.

„Ich schätze, du hast keine Wahl.“

„Aber ...“

Schon im nächsten Augenblick befanden sich in der Luft und Piccolo brachte sei an einen Ort, den sie bisher nicht kannte. Es war eine heiße Quelle, die eigentlich ganz in der Nähe war. Warum kannte sie diesen Ort nicht?

„Wenn man fliegen kann, entdeckt man die schönsten Orte.“

Es klang fast so, als würde er ihr eine ungestellte Frage beantworten.

„Ja, es ist wirklich schön hier.“

Er ließ sie behutsam auf den Boden gleiten, hielt aber trotzdem eine ihrer Hände fest mit seiner umklammert.

„Warum hast du mich hierher gebracht?“

„Kannst du dir das nicht denken?“

Chichi sah Piccolo erstaunt an.

„Du willst hier ...?“

Sein Gesichtsausdruck verriet nichts von seinen Gefühlen.

„Nein, nicht jetzt. Du scheinst es nicht zu wollen und ich will dich nicht zwingen, deshalb zeige ich dir diesen Ort nur und verspreche dir, dass ich dich hierher bringe, wenn du es auch willst.“

Chichi war gerührt von seinen Worten und umfasste seine Hüfte, während sie ihren Kopf an seiner Brust vergrub.

„Danke.“

Dann blickte sie zu ihm hinauf und berührte seine Wange mit einer Hand. Er nahm ihre Hand von seiner Wange, küsste sie zärtlich, und beugte sich dann zu ihr herab, um ihren Mund gefangen zu nehmen.

Chichi schlang ihre Arme um Piccolos Hals und ließ sich von ihm hochheben. Sie preßte sich fest an ihn und spürte schon bald, dass er bereit für weitere Schandtaten war, sich ihretwegen aber zurückhielt.

„Sag mal, Piccolo, was hältst du von einer kleinen Party, um euren Führerschein zu feiern?“

Er sah sie mit einer Mischung aus Überraschung und Ekel an.

„Party? Für mich?“

„Ja, warum nicht?“

„Ich glaube nicht, dass mir so etwas Spaß machen würde.“

„Ach komm schon!“

Er ließ sie wieder herunter und musterte sie streng.

„Du wirst sicher alle eure Freunde einladen, nicht wahr?“

„Ja, natürlich!“

„Dann lieber nicht. Ich mag keine Menschenansammlungen.“

„Stell dich nicht so an. Ich werds trotzdem machen.“

„Das habe ich fast erwartet.“

Ein schiefes Lächeln umspielte seinen Mund.

Chichi grinste ihn an, dann forderte sie ihn auf, sie wieder zurückzubringen.

Einige Meter vom Haus entfernt, setzte er sie ab. Sie wollte schon ins Haus zurückkehren, als er noch einmal nach ihrem Arm griff und sie zu sich herum wirbelte. Er küsste sie lange und leidenschaftlich, dann gab er sie frei und flüsterte: „Bis morgen!“

Chichi lächelte und ging mit hochrotem Kopf zur Haustür.

Als sie sich noch einmal umdrehte, war Piccolo verschwunden.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So, das war das 7. Kapitel. Hoffentlich hat es euch gefallen?! Werde das 8. auch bald veröffentlichen. ^^

Versprochen.
 

Vielleicht ist es dem ein oder anderen aufgefallen. Habe in diesem Kapitel ein paar Zitate aus der Serie eingebaut, um so meine FF in den Gesamtzusammenhang der Serie einzubauen. ^^ Die Folge "Der Führerschein" ist auch der Hauptgrund, warum diese FF überhaupt das Licht der Welt erblickt hat. *grins*
 

Naja,

bis (hoffentlich) bald!
 

MfG

Zero

Die Feier oder Dem Schicksal kann niemand entkommen

Falls das hier überhaupt noch jemand liest: Ich habs fast geschafft. ^^ Bald werdet ihr erfahren, wie es mit den beiden weiter bzw. ausgeht. ^^
 

Kapitel 8 Die Feier oder Dem Schicksal kann niemand entkommen
 

„Ich bin so stolz auf euch!“, rief Chichi immer wieder begeistert aus, während sie, Goku, Gohan, Piccolo, Bulma, Vegeta, Krilin, Muten-Roshi, Chichis Vater, Oolong und Pool die bestandene Prüfung feierten. Vegeta, der nur mitgekommen war, weil Bulma ihn gewissermaßen „gezwungen“ hatte, grummelte immer wieder vor sich hin, wie sehr er sie alle verabscheute, während er eine Pizza nach der anderen in sich reinschaufelte. Piccolo beobachtete die Party von einer ruhigen Ecke des Son’schen Wohnzimmers aus. Er hatte ebenso wie Vegeta keinen Bock auf dieses unnötige Zusammentreffen der Freunde, doch entgehen lassen wollte er es sich auch nicht. Nicht zuletzt war er auch Gohan zuliebe hier, der ihn mit Hundeaugen angefleht hatte, zu kommen. Der Kleine hatte es raus, die Erwachsenen zu ihrem Glück zu zwingen. In dieser Beziehung kam er ganz nach seinen Eltern.

Nachdem schließlich die Pizza geliefert worden war, hatte Piccolo sich in die Ecke abgesetzt. Er aß ja eh nichts und wollte den anderen nicht den Appetit verderben. Was im Falle der drei Saiyajins auch nicht allzu schwer war, da sie sich schon auf das Essen gestürzt hatten, als es noch nicht mal bezahlt war.

Sein Blick streifte kurzzeitig Bulma und er fragte sich, ob sie schon schwanger war. So weit er sich erinnerte und nachrechnete, müsste sie den Jungen aus der Zukunft bald empfangen. Vielleicht ja in der folgenden Nacht?

Bei dem Gedanken daran, wandte er seine Aufmerksamkeit Chichi zu. Ihm war aufgefallen, dass sie seit der Nacht, in der er sie zu der heißen Quelle gebracht hatte, bewusst seine Nähe mied und sich vollkommen Goku zuwandte. Und wenn sich ihre Blicke zufällig begegneten, sah sie immer direkt in eine andere Richtung. Er wurde einfach nicht schlau aus ihr. Und sein Verlangen nach ihr wuchs von Tag zu Tag mehr. Proportional dazu allerdings auch seine Eifersucht auf Goku, was er sich beim besten Willen nicht erklären konnte. Warum würde er ihn am liebsten verprügeln, wenn er sah, wie die zwei sich küssten? Immerhin war sie Gokus Frau und nicht seine!

Chichi, die Piccolos Blick bemerkte, kuschelte sich provokativ an Goku und entlockte ihm einen Kuss. Als sie wieder zu Piccolo hinübersah, hatte dieser aber noch die Frechheit, sie mit einem frivolen Blick zu bedenken. Sie lief rot an, was aber glücklicherweise niemand bemerkte. Dann stand sie auf, um noch mehr Wein zu holen. Dabei bemerkte sie nicht, wie ihr Piccolo unauffällig folgte.

Im Keller angekommen, schaltete sie das Licht ein, das nur von einer einzigen Glühbirne ausging. Sie hasste es, hier unten allein zu sein, doch Goku war handwerklich leider nicht begabt genug, um hier mehr Lampen anzubringen. Und für einen richtigen Handwerker hatten sie leider nicht genug Geld.

Sie tastete sich an den Regalen entlang. Warum musste sie den Alkohol auch so weit hinten lagern? Selbst Schuld!

Ein kurzes Aufflackern der Glühbirne war das Letzte, was sie noch wahrnahm, bevor es um sie herum dunkel wurde.

»Na super. Das hat mir gerade noch gefehlt!« dachte sie bei sich.

„Soll ich dir den Weg leuchten?“, fragte eine ihr allzu vertraute Stimme in die Dunkelheit hinein.

„Nein danke! Ich kenne mich hier sehr gut aus! Ich brauche deine Hilfe nicht! Verschwinde lieber, bevor irgendjemand was merkt!“

„Und wenn ich hier bleibe?“

Bildete sie es sich ein, oder klang seine Stimme ein wenig belegt?

„Dann bleib doch! Ich werd jetzt eine Flasche Wein holen und dann zurückgehen.“

Sie tastete nach dem Regal mit dem Alkohol und nahm die erstbeste Flasche an sich, die sie in die Finger bekam.

Obwohl die Tür zum Kellerraum offenstand, fiel es ihr schwer, sich zu orientieren, da das Licht nicht bis in die letzte Ecke vordrang. Und wo war Piccolo? Stand er nicht bis eben noch in der Tür? Wahrscheinlich war er schon wieder ins Wohnzimmer zurückgekehrt.

„Du brauchst wohl doch ein bisschen Licht, hmm?“, flüsterte er plötzlich dicht neben ihrem Ohr. Im nächsten Moment erhellte er den Raum mit einer kleinen Energiekugel, die er in seiner Handfläche gebildet hatte. Chichi erschrak, doch war sie schon vieles von ihm gewöhnt, sodass sie nicht mehr jedes Mal aufschrie, wenn er unerwartet hinter ihr auftauchte.

„Danke, aber ich finde den Weg auch allein!“

„Wie du meinst.“

Damit ließ der die Kugel wieder verschwinden und somit auch jeden Hinweis auf seine Anwesenheit.

„Piccolo? Bist du noch da?“

Doch er antwortete nicht. Wieder eins seiner Spielchen. Aber dieses Mal würde sie sich nicht darauf einlassen. Jetzt war endgültig Schluss mit diesen Versteckspielchen.

„Hör auf damit. Ich weiß, dass du hier bist. Hilf mir gefälligst hier raus!“

„Was bekomme ich dafür?“

„Du verlangst eine Gegenleistung dafür, dass du mich aus meinem eigenen Keller führst? Das ist lächerlich!“

„Lächerlich ist auch, dass du meine Hilfe in Anspruch nehmen willst!“

„Na gut, okay, verrotte doch hier unten!“

Sie knurrte leise und stapfte dann in Richtung Ausgang. Zu dumm war nur, dass sie die Kiste vergessen hatte, die auf dem Boden lag und über die sie nun stolperte.

Die Flasche fest an sich gepresst, versuchte sie noch, ihr Gleichgewicht zu halten, doch sie stolperte trotzdem.

Piccolo, der natürlich vorhergesehen hatte, dass sie über die Kiste stolpern würde, fing sie auf, bevor die Flasche zu Bruch ging und stellte sie wieder auf die Füße. Dann grummelte er noch ein paar unverständliche Worte, nahm sie bei der Hand und zog sie aus dem Kellerraum ins Licht.

Chichi sah Piccolo nicht an, als sie die Tür schloss und sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machte.

„Wo warst du denn solange?“, fragte Bulma ungeduldig und nahm ihr die Weinflasche ab.

„Die Glühbirne im Keller ist durchgebrannt. Da musste ich mir den Weg heraus ertasten.“

„Warum hast du nicht nach mir gerufen? Ich hätte dir doch helfen können!“, fragte Goku.

„So schlimm war’s ja auch nicht!“

Sie setzte sich wieder neben ihren Mann und unterhielt sich mit den anderen, während Piccolo ein paar Minuten später den Platz in seiner Ecke wieder einnahm. Niemand fragte ihn, wo er so lange gewesen sei und das erleichterte Chichi sehr.

Sie feierten noch bis in die frühen Morgenstunden und Chichi war froh, als Bulma ihr beim Aufräumen half, bevor sie sich zusammen mit Vegeta auf den Heimweg machte. Chichi fragte sich, was Bulma angestellt hatte, um ihn so lange bei Laune zu halten und zu vermeiden, dass er schon frühzeitig abhaute. Dafür war bestimmt irgendeine Bestechung verantwortlich.

Sogar Piccolo war noch bis zum Schluss geblieben, obwohl er die ganze Zeit nur in der Ecke gehockt hatte und griesgrämig vor sich hingeschaut hatte.

Goku war schon ins Bett gegangen, bevor Chichi und Bulma mit dem Abwasch fertig waren und Vegeta sie endlich mitnehmen konnte. Chichi folgte Gokus Beispiel, sobald die beiden das Haus verlassen hatten.

Am nächsten Tag begannen Goku, Gohan und Piccolo ihr Training erst gegen Mittag.

Noch 15 Monate hatten sie Zeit, sich auf die Ankunft der Cyborgs vorzubereiten. Sowohl Piccolo als auch Goku verspürten eine gewisse Angst, als sie daran dachten, was Trunks gesagt hatte. Sie hofften, ihr Training würde ihnen im Kampf etwas nützen.

Ein paar Wochen später klingelte das Telefon, als Chichi und ihre Familie beim Mittagessen waren.

„Hallo?“

„Chichi! Gut, dass du drangegangen bist! Ich muss dringend mit dir sprechen. Kann ich heute noch vorbeikommen?“

Chichi hatte Bulma noch nie so aufgeregt erlebt, doch sie konnte sie in diesem Zustand unmöglich zu ihnen fahren lassen.

„Warum lässt du dich nicht von Vegeta herbringen?“

„Ich fürchte, er spricht nicht mehr mit mir!“

„Was ist passiert? Hat er dir etwas angetan?“

„So könnte man es sagen. Aber das will ich dir persönlich sagen. Unter vier Augen.“

„Also gut. Ich lasse mich von Goku vorbei bringen. Du bleibst zu Hause!“

„Na gut.“

„Ich bin heute Nachmittag bei dir!“

Chichi legte den Hörer auf und seufzte. Was war nun schon wieder passiert? Was hatte Vegeta verbrochen, dass Bulma so atemlos klang und sie unbedingt sprechen musste?

„Goku, du musst mich heute noch zur Capsule Corporation bringen. Bulma schien irgendwie aufgeregt.“

Piccolo warf Goku einen vielsagenden Blick zu. Dieser verstand und konnte ein Grinsen im letzen Moment verhindern.

Am Nachmittag vereinbarten sie, dass Piccolo und Gohan schon mal weiter trainieren sollten, solange Goku weg war. Dank der momentanen Teleportation würde das aber nicht allzu lange dauern.

Chichi ließ sich zum Anwesen der Briefs teleportieren und teilte Goku dann mit, er könne sie am Abend wieder abholen. Er verabschiedete sich mit einem Kuss von ihr und war schon im nächsten Augenblick verschwunden.

Chichi ging auf die Eingangstür zu. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde, doch es musste schlimm sein.

Nach zweimaligen Klingeln öffnete Bulma die Tür. Sie fiel Chichi sofort um den Hals und brach in Tränen aus.

„Bulma! Was in Gottes Namen ist passiert?“

Bulma ließ Chichi eintreten und folgte ihr ins Wohnzimmer.

„Können wir die Angelegenheit vielleicht lieber in meinem Schlafzimmer besprechen? Ich hab meinen Eltern noch nichts davon erzählt und deshalb...“

„Ja, sicher.“

Mit jeder Minute wurde Chichi mulmiger zumute. Was hatte Bulma so Schreckliches erlebt?

Bulma ließ sich auf ihr Bett fallen, sobald sie ihr Zimmer erreicht hatten.

„Also? Was ist passiert?“

„Versprichst du mir, niemandem davon zu erzählen? Weder deiner Familie noch sonstwem?“

„Ja.“

„Also, die Sache ist die: Ich ... tja, ich bin schwanger.“
 

+~+~+~+~+~+~+~+~+~+
 

So, das wars erst einmal vom 8. Kapitel. Aber keine Sorge. Die anderen beiden folgen bald. ^^ Nicht erst in zwei Jahren *drop*
 

lg Zero

Eine schwere Geburt

Kapitel 9 Eine schwere Geburt
 

„Du bist WAS????“

Chichi wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.

„Aber wer ist der Vater? Yamchu?“

Bulma schüttelte traurig den Kopf.

„Ich wünschte fast, er wäre es. Aber von diesem Arschloch habe ich mich schon vor einiger Zeit getrennt.“

„Was? Und das sagst du mir erst jetzt? Wie ist es dazu gekommen und wer ist dann der Vater?“

„Also, eines Nachmittags wollte ich ihn besuchen fahren, doch dann hab ich von draußen gehört, wie er mit jemandem rumgevögelt hat. Da bin ich abgehauen. Hab ihn erst Tage später darauf angesprochen. Er war zuerst geschockt, aber dann hat er mich übel beschimpft. Seitdem hab ich ihn nicht wiedergesehen.“

„Weißt du, wer es war?“

„Seine Geliebte? Nein. Klang aber nicht nach ner Frau. Eher nach nem Mann.“

„Du meinst, er ist schwul?“

Bulma nickte.

„Aber das ist jetzt hier nicht das Problem.“

„Schon okay. Erzähl weiter.“

„Seit der Sache bin ich Männern gegenüber eher skeptisch gewesen – bis vor Kurzem.“

Chichi sah sie gespannt an, doch Bulma wollte, dass sie selber darauf kam.

„Ich hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet ER mir helfen würde, meinen Männerhass zu überwinden, aber indem ich all meinen Hass auf ihn abgewälzt hab, konnte ich wohl darüber hinweg kommen.“

Chichi schien es immer noch nicht begriffen zu haben, weswegen Bulma ein letztes Mal ausholte.

„Er ist der arroganteste Mistkerl, der mir je untergekommen ist, aber er ist so verdammt sexy und intelligent. Das hätte ich niemals für möglich gehalten. Wenn mein Kind ein Mädchen wird, will ich, dass sie meinen Sex-Appeal bekommt und seine Intelligenz und bei einem Jungen natürlich umgekehrt.“

Chichis Gesicht zeigte ein leichtes Erkennen. Bulma wartete noch einen Moment, bis sie alle Puzzleteile zusammengefügt hatte.

„Du meinst doch nicht etwa ...? Der Vater deines Kindes ist VEGETA?????“

Bulma nickte schuldbewusst.

„Das glaube ich einfach nicht! Als du gesagt hast, dass es etwas mit Vegeta zu tun hat, meintest du, dass ihr ein Kind bekommen werdet? Weiß er es schon?“

„Bist du verrückt? Er würde mich umbringen, wenn er davon wüsste!“

„Bist du dir da sicher?“

„Ja, sonst hätte ich es ihm wahrscheinlich schon gesagt.“

„Liebst du ihn?“

Bulma sah sie unschlüssig an, nickte dann aber.

„Ich weiß auch nicht, wann es passiert ist, aber eines Abends war er so lieb zu mir, da hat es uns überkommen und wir sind in meinem Schlafzimmer gelandet. Am nächsten Morgen war er dann verschwunden. Er war schon am Trainieren, als ich mir Frühstück gemacht hab.“

„Und weiter?“

„Danach hat er mir die kalte Schulter gezeigt, bis ich ihn dann schließlich nach eurer Party nochmal in mein Bett gelockt hab.“

„Und da ist dann dieser „Unfall“ passiert?“

„Ja, scheint so.“

„Du musst es ihm sagen! Das bist du ihm schuldig. Was soll er denken, wenn du immer dicker wirst? Du weißt, ich mag ihn nicht besonders, aber trotzdem hat er ein Recht darauf, zu erfahren, dass er Vater wird!“

„Sollte ich ihm nicht erst einmal sagen, was ich für ihn empfinde?“

„Ja, natürlich, aber die Schwangerschaft wirst du nicht auf ewig vor ihm geheim halten können!“

Bulma seufzte. Sie wusste, dass Chichi ihr diesen Rat erteilen würde, aber dennoch war sie froh, dass ihre Freundin hier war.

„Bleibst du bei mir, wenn ich es ihm sage? Damit er nicht total ausrastet?“

Chichi hatte zwar keine Lust dazu, Vegeta gegenüberzutreten und Zeugin von ihrem Gespräch zu werden, doch Bulma wirkte so hilflos, dass sie nicht anders konnte.

„Ja. In Ordnung.“

Sie folgte Bulma nach unten und in den Garten, wo der Gravitationsraum aufgebaut war.

Bulma schaltete die Schwerkraft von außen aus, sodass Vegeta Bescheid wusste, dass sie da war.

Zwei Sekunden später riss er die Tür des GR auf und funkelte sie böse an. Als er sah, wen er bei sich hatte, hob das seine Laune nicht besonders.

„Was will die denn hier? Ist Kakarott etwa auch in der Nähe?“

„Nein, ich bin allein und als Bulmas Unterstützung hier.“

„Unterstützung? Wofür?“

Chichi warf Bulma einen auffordernden Blick zu.

„Können wir kurz mit dir sprechen?“

Vegeta knurrte zwar, doch machte er den Weg frei, damit sie eintreten konnten.

Chichi hielt sich im Hintergrund, während Bulma Vegeta nervös ansah und nach den richtigen Worten suchte.

„Also, was ist jetzt Weib?“

Bulma blickte Chichi bittend an, doch diese schüttelte nur den Kopf.

„Ähm ... Ich muss dir etwas sagen, Vegeta. Etwas Wichtiges.“

„Aha. Und weiter?“

„Ich ... ähm ... ich liebe dich und ich bin schwanger!“

Sie hatte die Worte so schnell ausgespuckt, dass es einige Zeit dauerte, bis sie in die letzten Hirnzellen Vegetas eindrangen. Als er realisierte, was sie da eben gesagt hatte, stieg eine unbändige Wut in ihm auf. Er packte Bulma bei den Armen und drängte sie an die Wand zurück.

„Wer ist der Vater? Etwa dieser Erdenwurm?“

Dachte er tatsächlich, Yamchu sei der Vater?

„Nein. Nein, du bist es.“

Vegeta ließ Bulma los und starrte sie fassungslos an.

„Ich? Aber ...“

Chichi merkte, dass sie im Moment fehl am Platz war. Sie öffnete die Tür und trat in den Garten hinaus. Sie wollte noch so lange warten, bis Bulma wieder heraus kam.

Bulma versuchte indessen, Vegetas Gesichtsausdruck zu deuten. Freute er sich? Stieß ihn der Gedanke ab, Vater zu werden?

Sie konnte es beim besten Willen nicht sagen.

Vegeta musste sich setzen. Solch eine Nachricht konnte er nicht einfach mit Coolness überspielen.

Im ersten Moment hatte er wirklich gedacht, der Erdenwurm sei der Vater, und wenn er es gewesen wäre, hätte er ihn umgebracht. Gnadenlos. Schlagartig wurde ihm klar, dass er es nicht ertragen hätte, Bulma wegen diesem Kerl noch weiter leiden zu sehen.

„Ich werde Vater?“

Immer noch ungläubig strich er sich mit der Hand durchs Haar.

Bulma kam nun näher und kniete sich vor ihn.

„Ja, aber nur, wenn du es auch willst.“

„Wenn ich es will? Was soll das heißen?“

„Ich würde das Kind auch ohne deine Hilfe großziehen.“

„Das kommt nicht infrage!“

Bulma lächelte Vegeta an. Er erwiderte ihren Blick und zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass er sie wirklich wahrnahm.

„Und du liebst mich? Warum?“

„Keine Ahnung.“

Bulma schüttelte den Kopf und konnte ihre Tränen fast nicht mehr zurückhalten.

Vegeta zog einen Handschuh aus und legte die Hand an Bulmas Wange. Dann lächelte auch er und zog Bulma in seine Arme.

„Keine Angst. Ich werde nicht einfach so verschwinden.“

Bulma presste sich an ihn, weil sie immer noch das Gefühl hatte, zu träumen. Mit allem hatte sie gerechnet. Mit Schreien. Gewalt. Blut. Aber nicht damit, dass er sich freute, Vater zu werden. Was war geschehen?

Eine Weile saßen sie einfach so da und hielten sich fest. Dann schob Vegeta sie von sich, gab ihr einen Kuss und erwiderte auf ihren verwirrten Blick:

„Ich würde jetzt gerne weiter trainieren. Außerdem wartet da draußen noch jemand auf dich!“

Bulma schrak hoch. Chichi! Was würde sie nur denken, wenn sie so lange hier drin blieb?

Bulma lächelte Vegeta noch einmal zu und verließ den GR dann.

Chichi kam sofort auf sie zugestürmt.

„Und? Was hat er gesagt?“

„Ich wage es kaum auszusprechen, aber ich glaube, er freut sich Vater zu werden.“

„Wirklich? Wie hast du das angestellt?“

„Ich weiß auch nicht. Ich kann es immer noch nicht fassen.“

Chichi legte ihr einen Arm um die Schulter und brachte sie ins Haus zurück.

„Ruh dich ein bisschen aus! Dir steht noch eine schwere Zeit bevor!“

„Was meinst du damit?“

„Das mit Vegeta war nichts im Vergleich zu dem, was dich in den nächsten Monaten noch erwartet!“

Bulma sah sie leicht verwirrt an.

„Du erwartest einen kleinen Halbsaiyajin! Kein normales Menschenbaby! Wenn er das erste Mal zutritt, wird das ein Gefühl sein, als würde deine Bauchdecke zerbersten. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber die ersten Male ist es die Hölle auf Erden! Ich hatte das Gefühl, jeden Moment zu sterben!“

Bulma sah sie erschrocken an.

„So schlimm?“

„Schlimmer! Und dann erst die Schmerzen bei der Geburt. Solche Schmerzen wünsche ich keiner Frau, aber ich würde es jeder Zeit wieder machen!“

„Warum?“

„Weil Goku sich in der Zeit meiner Schwangerschaft wirklich rührend um mich gekümmert hat. Er war wie ausgewechselt. Muss so eine Art Trieb sein. Vegeta hat das sicher auch.“

„Das erklärt, warum er so lieb war und mich nicht umgebracht hat!“

„Ja.“

„Dann wird er danach wieder zum Arschloch mutieren?“

„Möglich. Muss aber nicht so sein.“

„Danke Chichi! Du bist wirklich meine beste Freundin! Aber du sagst niemanden etwas davon, okay? Ich will die anderen überraschen!“

„Okay.“

„Hmm ... Eine Bitte hätte ich da noch.“

„Ja?“

„Würdest du mir alles über deine Schwangerschaft erzählen? Damit ich mich darauf vorbereiten kann?“

„Sicher. Aber nicht heute. Der Anfang ist noch relativ normal. Du hast vielleicht nur mehr Appetit als normale Schwangere. Denn du isst schließlich für einen Saiyajin mit!“

Bulma lächelte und strich sich über den Bauch.

„Ich kann es kaum noch erwarten!“
 

Von diesem Tag an besuchte Chichi ihre Freundin häufiger.

Goku brachte sie mit der momentanen Teleportation zur Capsule Corporation und holte sie gegen Abend wieder.

Zu essen bekamen Goku und Gohan dann zwar erst sehr spät, doch da Goku ahnte, was mit Bulma los war, enthielt er sich eines Kommentars.

Goku benutzte Vegetas starke Aura, um sich dorthin zu teleportieren und so kam es desöfteren vor, dass sie direkt vor seinen Füßen landeten und zwar sehr zu dessen Missfallen.

Als Goku Chichi eines Abends abholen kam, fand er sich im Badezimmer der Briefs wieder und stellte überrascht fest, dass Vegeta unter der Dusche stand.

Dieser hatte den Eindringling sofort bemerkt und ging sofort auf ihn los.

„Was fällt dir ein, Kakarott?“

Goku musterte den älteren Saiyajin von Kopf bis Fuß.

Diesem war das so peinlich, dass er sich ein Handtuch schnappte und Goku mit hochrotem Kopf und einem Tritt in den Hintern aus dem Bad beförderte.

„Wag es ja nie wieder, dich in meine Nähe zu teleportieren!“, rief er ihm hinterher, bevor er die Tür hinter sich zu warf.

Goku schmunzelte und suchte dann nach Chichi.

Sie kam ihm aber schon entgegen, als er das Wohnzimmer fast erreicht hatte.

Er hatte Bulma seit Langem nicht mehr gesehen, und immer, wenn er Chichi ablieferte oder abholte, hielt sie ihn davon ab, sie zu sehen.

Genau wie heute.

„Goku! Schön, dass du da bist! Komm, lass uns gehen. Du bist doch sicher hungrig?!“

„Ja schon, aber ich würde Bulma gerne Hallo sagen.“

„Das geht leider nicht. Sie fühlt sich nicht so besonders.“

„Soll ich ihr eine magische Bohne holen?“

Chichi lächelte und schob ihn in die Richtung zurück, aus der er gekommen war – zum Badezimmer.

„Nein, nein. So schlimm ist es ja auch nicht!“

Gerade kamen sie am Bad vorbei, als sich die Tür öffnete und Vegeta mit Shorts und Hemd bekleidet heraus trat.

Sobald er Goku erblickte, verfinsterte sich sein Blick und er ballte die Hände zu Fäusten.

„Was willst du noch hier, Kakarott? Hast du vergessen, was ich dir eben gesagt habe?“

Er wollte Goku schon angreifen, als Chichi dazwischen ging und ihn zurückhielt.

„Lass nur. Wir wollten sowieso gerade gehen!“

Sie zog ihren Mann unbeirrt weiter.

Dieser blickte Vegeta entschuldigend an und teleportierte sich dann zurück nach Hause.

Dort begann Chichi sofort damit, das Essen zuzubereiten, während Goku vergeblich versuchte, sie über Bulma auszufragen.

„Es geht ihr den Umständen entsprechend. Mach dir keine unnötigen Sorgen! Sag lieber Son Gohan Bescheid, dass er bald reinkommen kann.“

„Lass ihn noch ein wenig mit Piccolo trainieren.“

Er trat hinter sie, umfasste ihre Hüfte und legte den Kopf auf ihre Schulter.

„Das riecht gut!“

Chichi lächelte und lehnte sich an Goku an. Dieser begann an ihrem Ohr zu knabbern.

„Hmm ... Goku. Das können wir nicht tun. Nicht hier und nicht jetzt.“

Er ließ jedoch nicht von ihr ab, sondern hielt sie weiter eng umschlungen.

„Ich lass dich jetzt aber nicht los.“

„Und wie soll ich kochen?“

„Hmm ...“
 

Währenddessen wunderte sich Piccolo, warum man Son Gohan nicht schon lange ins Haus gerufen hatte.

Es duftete bereits nach Essen und er konnte sich nicht vorstellen, dass Chichi die Mahlzeit so spät fertig haben würde.

Also überredete er den kleinen Halbsaiyajin, nach Hause zu fliegen und nachzufragen, wann sie denn essen würden.

Dort angekommen, stürmte der Kleine sofort ins Haus und überraschte seine Eltern bei einem leidenschaftlichen Kuss.

Piccolo, der hinter ihm ins Haus getreten war, konnte gerade noch sehen, wie Goku Chichi wieder auf die Beine stellte und ihr einen zarten Kuss auf die Wange gab.

Widerlich.

„Hey, ihr beiden! Was führt euch denn schon hierher?“

„Wir wollten nur fragen, wann es was zu Essen gibt!“

Chichi wandte sich von den dreien ab. Ihr Gesicht hatte eine leichte Rotfärbung angenommen.

„Wartet noch ein paar Minuten. Ich bin gleich soweit.“
 

Son Gohan ging sich gleich darauf die Hände waschen. Seinem Beispiel folgten auch Goku und Piccolo, kurz bevor das Essen serviert wurde.

Piccolo winkte wie immer dankend ab, als Chichi ihm etwas anbot und bat stattdessen um ein Glas Wasser.

„Papa? Wie lange trainieren wir noch, bevor die Cyborgs angreifen?“

Goku tauchte mit dem Kopf aus seiner Schüssel Reis auf und sah seinen Sohn nachdenklich an.

„Noch ungefähr sieben Monate“, erwiderte Piccolo an Gokus Stelle.

„Manke, Miccolo“, sagte Goku mit vollem Mund.

„Goku?“

„Mja?“

„Bulma hat mich gebeten, wieder zu ihr zu kommen, wenn sie anruft. Du bringst mich dann zu ihr, oder?“

„Natürlich. Aber was ist denn nun mit ihr?“

„Das kann ich nicht sagen. Ich habs ihr versprochen.“

Goku warf Piccolo einen fragenden Blick zu, und dieser nickte.

Es gab keinen Zweifel mehr daran, dass Bulma schwanger war und Chichi sie deshalb so oft besuchte.

Doch seine Erkenntnis behielt er lieber für sich.
 

Beinahe einen Monat später klingelte das Telefon im Haus von Chichi Und Goku.

Es war mitten in der Nacht und noch während Chichi aufstand, um den Hörer abzunehmen, beschimpfte sie den Anrufer im Geiste.

„Chichi? Gott sei Dank! Ich glaube, das Baby kommt! Es tut so höllisch weh!“

Chichi zog sich so schnell sie konnte an und weckte Goku ein wenig rüde.

„Komm schon! Wir müssen los!“

„Es ist mitten in der Nacht, Chichi! Kann die Sache nicht auch bis zum Morgen warten?“

Chichi zog ihn aus dem Bett und warf ihm seine Kleidung zu.

„Nein! Diese Sache erlaubt keinen Aufschub.“

Leise grummelnd zog er sich eine Hose über und brachte Chichi dann mit Hilfe der momentanen Teleportation zur Capsule Corporation.

Doch noch bevor er wusste, wie ihm geschah, herrschte seine Frau ihn an, nach Hause zurückzukehren und dort auf ihren Anruf zu warten.

Goku blieb nichts anderes übrig, als ihr zu gehorchen. Scheinbar benötigte man seine Hilfe hier nicht länger.

Chichi eilte sofort zu Krankenzimmer, in dem schon der Arzt und eine Hebamme an Bulmas Seite waren.

„Chi ... Chi! Aaarh! Na endlich!“

Sie kniete neben dem Bett ihrer Freundin nieder und nahm ihre Hand.

„Keine Sorge! Es wird schneller vorbei sein, als du ‚Vegeta ist ein Dreckskerl‘ sagen kannst!“

„Chichi! Das werde ich nicht sagen! ... Selbst, wenn du Recht haben solltest! Ich liebe ihn!“

„Okay okay. Und wo ist er jetzt?“

Bulmas Augen füllten sich mit Tränen.

„Ich weiß auch nicht. Vor ein paar Stunden hatten wir einen furchtbaren Streit. Dann ist er einfach abgehauen, obwohl er weiß, dass das Baby jeden Tag kommen kann.“

Chichi drückte ihre Hand mitfühlend.

„Schon gut.“

Innerlich verfluchte sie den Mistkerl. Wie konnte er Bulma in diesem Zustand allein lassen? Sie wollte gerade über ihn herziehen, als Bulma von einer erneuten Wehe gebeutelt wurde und Chichis Hand Schmerz bereitend zusammenquetschte.

Ihrer Freundin zuliebe unterdrückte sie einen Schmerzensschrei und presste die Lippen aufeinander.

„Das Baby liegt falsch herum“, sagte der Arzt plötzlich. „Das könnte schmerzhaft für Sie werden, Ms Briefs.“

Bulma schrie wie am Spieß, sodass es selbst die Nachbarn noch hören konnten.

Chichi dachte kurz an ihre eigene Entbindung.

Es war das schmerzvollste Erlebnis gewesen, dass sie jemals gehabt hatte. Und gleichzeitig auch das schönste. Nie würde sie den Moment vergessen, in dem man ihr das kleine Bündel in die Arme gelegt hatte.

Selbst der Schwanz, den das Baby gehabt hatte, hatte sie nicht im Mindesten gestört.

Als Son Gohan sie zum ersten Mal angesehen hatte, fühlte sie, wie eine innere Wärme sie durchströmte. Sie liebte ihr Kind abgöttisch und würde niemals zulassen, dass man ihm Leid antat.

So musste es sich anfühlen, Mutter zu sein.

Sich Bulmas Pein wieder ins Gedächtnis rufend, drückte sie die werdende Mutter an sich, als diese mit letzter Kraft das Baby aus sich herauspresste.

Sie legte sich erschöpft zurück.

„Es ist ein Junge!“, sagte der Arzt und durchtrennte die Nabelschnur.

Bulma lächelte matt.

Dann sah sie den Schwanz, der noch unwillkürlich umherzuckte.

„Was ... was ist denn das?“, fragte sie leicht panisch.

„Das ist ein Saiyajin-Schwanz, Liebes. Das Erbe seines Vaters.“

Bulma sah Chichi erschrocken an.

„Ich will aber nicht, dass mein armes Baby mit einem Affenschwanz durch die Gegend rennt. Es reicht doch, dass er Vegetas Kraft geerbt hat, oder?“

Chichi lachte leise.

Scheinbar war es für Bulma weit weniger normal, ein Kind großzuziehen, das einen Schwanz besaß.

„Ähem, Ms Briefs ... ich hätte da einen Vorschlag“, ließ der Arzt verlauten.

„Ja?“, Bulmas Stimme klang hoffnungsvoll.

„Wenn Sie es wünschen, können wir den Schwanz auch operativ entfernen.“

„Ja, das möchte ich! Bitte!“

Der Arzt nickte der Hebamme zu. Diese wusch das Baby und übergab es dann an Bulma, um mit den Vorbereitungen für die Operation zu beginnen.

„Weißt du schon, wie er heißen soll?“

„Hmm ... Da Vegeta nicht hier ist, werde ich seinem Namenswunsch nicht nachkommen.“

„Und der wäre?“

„Na, was denkst du denn? Er wollte ihn doch tatsächlich ‚Vegeta‘ nennen! Kannst du dir das vorstellen?“

„Nun ja. Bei ihm ist alles möglich.“

„Ich habe mir einen anderen Namen überlegt.“

„Und?“

„Ich werde ihn ‚Trunks‘ nennen!“
 

»Trunks?« Was sollte das denn für ein Name sein?

Mit geballten Fäusten beobachtete Vegeta die Szene.

Er hatte nur zugesehen, als sein Sohn geboren war. Dabei zu sein war nichts für ihn.

Er ertrug die Leute nicht, die dabei um Bulma herumstanden.

Mit einem Lächeln sah er zu, wie sich sein Sohn einen Weg ins Leben bahnte.

Doch als Bulma sagte, man solle den Schwanz entfernen, wäre er am liebsten ins Zimmer gestürzt und hätte sie zur Rede gestellt.

Was erlaubte sie sich eigentlich, das alles ohne sein Einverständnis zu unternehmen?

Und noch dazu dieser Name! Nie tat sie das, was er wollte!

Wenigstens die Namenswahl hätte sie ihm doch zugestehen können!

Vegeta schwebte davon, als sie begannen, seinen Sohn zu verstümmeln. Das war einfach zu viel für ihn.
 

Fortsetzung folgt

Eine bittere Erkenntnis

Kapitel 10 Eine bittere Erkenntnis
 

Chichi seufzte.

„Zum tausendsten Mal: Nein! Ich kann dir nicht sagen, was mit Bulma war. Das wirst du schon noch früh genug erfahren!“

Son Goku sah sie neugierig an.

„Lass sie lieber in Ruhe, sonst platzt sie noch!“, sagte Piccolo mit möglichst unbeteiligter Stimme.

Chichi warf ihm einen vernichtenden Blick zu.

Was war nur mit ihm? Warum war er ihr gegenüber so gehässig?
 

Einige Stunden später sollte sie es herausfinden.
 

Piccolo hatte sie auf ihren Wunsch hin zu der heißen Quelle begleitet.

Es blieben nur noch drei Monate, bevor er mit Son Goku und Son Gohan gegen die Cyborgs antreten würde.

„Ich ertrage es nicht länger, euch zwei zusammen zu sehen!“

„Warum nicht? Das hat dir doch vorher auch nichts ausgemacht!“

„Aber jetzt ist es halt anders, kapiert?!“

Chichi erschrak über seinen rüden Tonfall.

Seit dem Vorfall vor vier Monaten, bei dem er und Son Gohan sie und Son Goku in einer innigen Umarmung erwischt hatten, war er ihr gegenüber sehr abweisend und feindselig.

„Deine Eifersucht rührt mich – wirklich – aber es wird nichts an meinen Gefühlen für meinen Mann ändern. Wenn euer Training vorüber ist und die Cyborgs erledigt sind, wirst du doch sowieso nicht mehr in diesem Wald leben, oder? Dann werden wir uns wohl auch nicht mehr so häufig sehen.“

Piccolo dachte kurz über das Gesagte nach.

Sie hatte Recht.

Drei Monate konnten sie sich noch nahezu ungestört treffen.

Danach würde es nur zu viele Fragen geben, die er nicht gewillt war zu beantworten.

Seufzend hockte er sich an den Rand der Quelle.

Chichi kam im Wasser zu ihm herüber.

Sie griff nach seinem Arm und küsste seine Hand.

„Komm her!“

Sie zog an seinem Arm und versuchte ihn ins Wasser zu zerren.

Piccolo aber schüttelte ihre Hände ab, erhob sich und zog sich aus.

Dann stieg er langsam zu ihr in das warme Wasser.

Er ließ sich von Chichi zu einer blickdichten Stelle führen. Dort lehnte sie sich an einen Felsen.

„Ich mag dich wirklich sehr, Piccolo. Aber lieben tue ich nur meinen Mann! Trotzdem bereue ich nicht, was wir gemacht haben. Es war zwar falsch, aber auch sehr schön!“

Piccolo beugte seinen Kopf herunter und küsste ihre Halsbeuge.

„Ja, das finde ich auch“, flüsterte er leise.

Chichi legte ihre Arme um seinen Hals.

„Natürlich werde ich es vermissen, trotzdem muss das aufhören, bevor es zu spät ist.“

Piccolo schloss die Augen und vergrub seinen Kopf an ihrer Schulter.

„Das ist es schon, fürchte ich.“

Chichi riss überrascht die Augen auf.

„Was? Was sagst du da?“

„Ich habe mich in dich verliebt!“

Chichi presste ihn enger an sich und legte ihren Kopf auf seinen.

„Das ... das ehrt mich sehr, aber ...“

„Schon okay. Ich weiß, dass ich keine Chance habe. Wer würde sich schon in einen Namekianer verlieben?“

Chichi tat es im Herzen weh, dass sie Piccolo nicht die Gefühle entgegenbringen konnte, die er augenscheinlich für sie empfand. Er hatte auf sie noch nie einen verletzlicheren und verloreneren Eindruck gemacht, wie an diesem Tag.

„Du wirst bestimmt irgendwann jemanden treffen, der dich so liebt, wie du bist.“

„Ich will aber niemand anderen – ich will dich!“

Er hob den Kopf und sah sie eindringlich an. Chichi war immer noch überwältigt von seinem Geständnis, dass sie sich ohne Gegenwehr von ihm küssen ließ.

Ein letztes Mal liebten sie sich.

Piccolo offenbarte ihr alle seine Gefühle mit jedem Kuss, den er ihr gab, mit jeder Berührung, die ihr Befriedigung schenkte.

Nach diesem intensiven Erlebnis verharrten sie lange in ihrer Umarmung.

Piccolo wollte sie nicht gehen lassen, doch schließlich konnte sie ihn überreden, sie nach Hause zu bringen.

Zurück zu ihrer Familie. Zurück zu dem Mann, den sie liebte.

Piccolo versuchte sie zu überzeugen, dass Son Goku gar nicht wisse, was er an ihr habe, doch Chichi blieb entschlossen.

Sie konnte und wollte seinem Drängen nicht nachgeben.

Es war nur eine Affäre gewesen.

Sie hatte erkannt, wen sie wirklich liebte und dafür dankte sie ihm.
 

Als er sie schließlich bei ihrem Haus absetzte, sagte er kein Wort mehr.

Auch er hatte seinen Stolz. Und den würde er für sie nicht noch weiter mit Füßen treten lassen.

Er nickte ihr kurz angebunden zu und flog dann davon.

Tief einatmend ging Chichi ins Haus zurück.

Nun war es also vorbei.

Vielleicht war es auch besser so.

Nein.

Ganz sicher war es besser so!

Das Haus war verlassen. Son Goku hatte Son Gohan zum Training mitgenommen. Also suchte sie sich irgendeine Hausarbeit, damit sie nicht an Piccolo denken musste. Obwohl sie nicht gewillt war, ihn wiederzusehen, sehnte sie sich nach seiner Nähe. In seinen Armen fühlte sie sich sicher und geborgen. Nicht, dass es ihr bei Son Goku anders ergehen würde – nein, im Gegenteil, ihr Mann war schließlich der stärkste Krieger im ganzen Universum! – es war nur so, dass er ihr nicht die Zärtlichkeiten zukommen ließ, die sie von Piccolo bekam. Und dass sie dieses so schmerzlich vermisste, machte ihr Angst. Sie liebte Son Goku. Daran gab es keinen Zweifel. Aber trotzdem war da etwas in ihr, das sie zu Piccolo zog. War es nur der Reiz des Verbotenen, der diese Gefühle in ihr wachrief?

Chichi fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. Dann beschloss sie, erst einmal ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Danach würde sie vielleicht wieder einen etwas klareren Kopf haben.

Am Abend kehrten Son Goku und Son Gohan pünktlich zum Essen zurück. Ihr Appetit war nahezu unstillbar, trotzdem schaffte es Chichi, sie halbwegs satt zu machen.

Nach dem Abendessen schickte sie ihren Sohn ins Bett, um mit Son Goku allein zu sein.

Dieser ließ sich auf der Couch nieder, legte den Kopf auf die Rückenlehne und schloss die Augen. Chichi kniete sich neben ihn, als sie mit dem Geschirrspülen fertig war. Die Augen immer noch geschlossen, griff er mit der rechten Hand nach ihr und umfasste ihre Hüfte.

„Son Goku?“

Er öffnete die Augen und ihr glasiger Ausdruck verriet ihr, dass er mehr wollte.

„Lass uns nach oben gehen“, flüsterte sie und lehnte sich gegen seine Schulter.

Son Goku schüttelte den Kopf. „Lass uns ein wenig spazieren gehen. Ich muss was Wichtiges mit dir besprechen!“

Chichi erschrak über den ernsten Klang seiner Stimme.

„O .... Okay.“

Er nahm ihre Hand in seine und zog sie von der Couch hoch. Dann legte er einen Arm um ihre Schulter und führte sie nach draußen.

„Was gibt es denn so Wichtiges?“

Doch er schwieg noch eine ganze Weile.

Als sie schließlich den Fluss erreichten, blieb Son Goku stehen und nahm ihre Hände in seine.

„Chichi ... Liebling, es fällt mir sehr schwer, dir das mitzuteilen, aber ich denke, es ist besser, wenn du Bescheid weißt.“

„Was ... was meinst du denn?“ Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. So ernst hatte sie ihn noch nie gesehen.

„Es ... es könnte sein, dass ich von dem Kampf gegen die Cyborgs nicht lebend zurückkomme. Nach allem, was mir der Junge aus der Zukunft erzählt hat, müssen sie sehr stark sein. Sollte es wirklich zum Äußersten kommen, möchte ich, dass du nicht traurig bist. Das Leben im Jenseits ist nicht übel und ...“

„Spinnst du? Ich soll NICHT traurig sein? Weißt du eigentlich, wie es sich angefühlt hat, als ich erfuhr, dass du im Kampf mit diesem Radditz umgekommen bist? Ich hatte das Gefühl, man hätte mir das Herz rausgerissen! Und dann hat Piccolo mir auch noch meinen Sohn weggenommen! Das war die schlimmste Erfahrung meines gesamten Lebens! Ich verbiete dir also, solch einen Unsinn zu reden!“

Sie warf sich an seine Brust und fing an, hemmungslos zu schluchzen.

„Chichi. Es tut mir leid. Aber ich will dir nichts vormachen. Der Junge hat außerdem gesagt, ich wäre in seiner Zukunft an einer Herzkrankheit gestorben. Bisher hatte ich aber noch keine Beschwerden, weshalb ich die Medizin erst im äußersten Notfall nehmen werde.“

Chichi klammerte sich an ihn und begann zu weinen.

Son Goku drückte sie fest an sich und unterdrückte die Tränen, die auch ihn zu überwältigen drohten.

Einige Zeit verstrich, bevor Chichi wieder zu sprechen fähig war.

„Versprich mir, dass du Son Gohan wegschickst, sollte es zu gefährlich werden, okay?“

Son Goku nickte.

„Wenn du jetzt sterben würdest, könnten wir dich nicht wiederbeleben, richtig? Also bitte, lass es nicht zum Äußersten kommen!“

Son Goku blickte Chichi liebevoll an und nickte wieder.

„Keine Sorge. Wir werden sie fertig machen. Und danach komme ich zu dir zurück!“

Chichi lächelte. Auch wenn sie nicht wusste, ob sie seinen Worten Glauben schenken konnte.

Son Goku beugte sich vor und küsste sie behutsam. Chichi schlang ihre Arme um seinen Hals und presste sich an ihn.

„Sollen wir ins Haus zurückgehen?“, fragte Son Goku schließlich heiser. Chichi schüttelte den Kopf.

„Lass uns hier bleiben. Ich kann nicht mehr warten!“

„Aber mit der momentanen ...“

Sie legte einen Finger auf seine Lippen und zwang ihn mit dieser Geste, still zu sein.

„Ich will es aber hier tun!“

Son Goku blickte sich schüchtern um und errötete.

„Okay, wenn du willst.“

Chichi lächelte und sank mit ihm auf die Knie. Sie nahm seinen Kopf zwischen die Hände und küsste jeden Zentimeter seines Gesichts, während Son Goku an ihren Klamotten zerrte und sie auszuziehen versuchte.

Chichi half ihm dabei und als sie beide schließlich nackt waren, schmiegte sie sich an ihn.
 

Aus einiger Entfernung beobachtete ein Paar schwarzer Augen das Geschehen.

Piccolo hatte bemerkt, dass Chichi und Son Goku das Haus verlassen hatten und war ihnen unauffällig gefolgt. Er fragte sich natürlich, warum er ihr immer noch hinterherlief, wo sie ihn doch mehr als deutlich abgewiesen hatte, doch sein Herz und sein Körper wollten seinem Verstand nicht gehorchen.

Er ballte seine Hände zu Fäusten und fletschte die Zähne, als er sah, wie die beiden ihr Liebesspiel begannen. Er wollte es nicht sehen! ER wollte derjenige sein, der sie unter freiem Himmel verführte. ER und sonst NIEMAND! Wozu hatten die beiden ein gemeinsames Schlafzimmer, wenn sie es nicht dort taten? Dort, wo er es nicht mit ansehen musste!

Er schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe. Langsam schwebte er rückwärts und versuchte, das Bild von ihren schweißnassen ineinander verschlungenen Körpern zu verdrängen. Doch das Bild blieb. Und damit auch die Erinnerungen an seine eigenen Liebesnächte mit Chichi.

Als er schließlich einen Ort gefunden hatte, der ihn nicht irgendwie an Chichi erinnerte, legte er sich ins Gras und versuchte zu schlafen. Doch erst nach einigen Stunden fiel er in einen leichten Schlaf.
 

Der Kampf gegen die Cyborgs gestaltete sich schwierig und als Chichi schließlich erfuhr, dass Son Goku gestorben war, brach für sie eine Welt zusammen. Für das Kind, dass sie zu diesem Zeitpunkt aber schon unter dem Herzen trug, wollte sie weiter leben. Irgendwann würden sie Son Goku sicher wieder sehen. Es ging einfach nicht, dass der stärkste Krieger auf Erden so elendig gestorben war. Piccolo sah sie in der Zeit nur, wenn er mit Son Gohan trainieren ging. Auch wenn sie nun Witwe war, verbot es ihr der Anstand, dass sie sich gleich in eine Affäre mit dem nächst besten stürzte. Außerdem war sie sicher, dass Son Goku von irgendwoher beobachten würde und über sie wachte. Sie liebte ihn und das würde sich auch niemals ändern.
 

Umso glücklicher war sie dann, als sie ihn sieben Jahre später wieder sah und ihm stolz seinen zweiten Sohn präsentieren durfte. Der Stolz, der aus seinem Blick sprach, war für Chichi Grund genug, die kargen Jahre vergessen zu können und einer strahlenden Zukunft entgegen zu blicken, auch wenn diese nicht leicht werden würde.
 

+~+ENDE+~+



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Kanui
2008-07-19T14:15:19+00:00 19.07.2008 16:15
hy
klar gibts ein Kommi von mir^^
Mir gefällt übrigens dein Schreibstil gut!
Natürlich ist das Pairing ziemlich interessant gg
Danke das du mir das Kapi geschickt hast!
Lg Kanui
Von: abgemeldet
2006-08-31T12:06:41+00:00 31.08.2006 14:06
Hey!^^ Ein super Kapitel, ich kann mich noch gut an die Folöge der Fühererschein erinnern, ich finde diese Folge einfach zu herrlich!^^ Ein Super Kapitel, finde ich gut das du auch Goku hier ein wenig mit reingebrahct hat, es wäre wirklich mal interessant wie Goku reagieren würde, wenn er die Affaire herausfindet! Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel, nur weiter so!
Lg^^
Von: abgemeldet
2006-08-28T21:40:31+00:00 28.08.2006 23:40
Eine sehr ineeterssante Geschichte und ich muss gestehen, das ich selber schon mal an diese Konstelation Chichi/Piccolo gedacht habe, was wäre wenn...^^, gefällt mir, ich freue ich schon auf das nächste Kapitel!^^
Lg
Von:  Anirdas
2005-02-07T16:53:04+00:00 07.02.2005 17:53
Ich scheine die einzigste zu sein die dir ein Kommentar schreibt, eigentlich Schade, deine FF ist nämlich gut. Ich hoffe doch mal das du weiter schreiben wirst. Auch wenn ich die einzigste bin die diese FF liest, also mach mal schön weiter. Mir hat dieses Kapitel gut gefallen.

Bis dann
Anirdas
Von:  Anirdas
2004-11-01T20:36:18+00:00 01.11.2004 21:36
Piccolo hat ja ganz schön mit sich zu kämpfen,
aber das er Chichi dort allein läßt hätte ich jetzt nicht Gedacht.
Schreib bitte schnell weiter!
Das Kapitel hat mir gut gefallen^^

Anirdas
Von:  Nessi-chan
2004-10-30T14:40:57+00:00 30.10.2004 16:40
So, hier bin ich wieder:
Das Kapitel ist (wie von dir gewohnt) ganz, ganz toll! *indiehändeklatsch*
Und du machst ja jetzt bald weiter, nech? ;-)

deine Nessi-chan
Von: abgemeldet
2004-09-15T05:34:55+00:00 15.09.2004 07:34
Also, ich bin echt überrascht!!
Denn, mir gefällt sie! (Bin ein riiiiießer GokuxChichiFan)Die Idee ist toll, und die Charaktere hat du toll rübergebracht >Respekt<
Ich bin schon total gespannt wie es weiter geht!!!
*knufflz*
Falln^.-
Von: abgemeldet
2004-09-01T18:01:59+00:00 01.09.2004 20:01
Sie ist gemein!!
Mach schnell weiter!!
GOGO an die Arbeit!!
Von:  Anirdas
2004-09-01T12:19:11+00:00 01.09.2004 14:19
Ich sag nur eins:
Weiter schreiben!!!^^

Anirdas
Von:  Anirdas
2004-08-29T20:39:43+00:00 29.08.2004 22:39
Das ist mal was neues, das Pairing PiccoxChichi
Schreib weiter

Anirdas


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