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Endlich frei!

Seto x Yugi
von

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Prolog / Katpitel 1- 3

Hallöchen ^__^
 

Da ich die FF schon in nem Anderen Archiv on habe, gibt es gleich mehrere Teile. *g*

Warnungen: AU-FF / Death
 

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Endlich frei
 

Prolog
 

Eine einsame Insel mitten im Meer, so weit vom Festland entfernt, das man es nicht mal erahnen konnte.

Auf dem Festland ein Fleckchen Erde, das total verwüstet war, nicht weit vom Meer entfernt.

An beiden Orten ein einsames Herz und eine einsame Seele, die sich nach ihrem Gegenstück sehnten.
 

~~~~~
 

Nun stand er schon fast eine Stunde hier oben auf den Klippen und starrte auf das Meer hinaus.

Starrte in die Ferne, ohne jedoch etwas von der Schönheit der Natur zu sehen.

Die untergehende blutrote Sonne, die schon fast am Horizont verschwunden war.

Das Meer, das dunkelblau, fast schwarz, schimmerte.
 

Er stand nur hier oben uns sah in die Ferne, mit Augen, die voller... Sehnsucht... waren. Ja, Sehnsucht. Er sehnte sich nach IHM, nach seinem Ritter, seinem Liebsten.

Ohne ihn war sein Leben, sein Sklavendasein, einsam, trostlos und leer. Und das schon fast fünf Monate.

Der Mann auf den Klippen lachte kurz auf, als er daran dachte.

Ja, fünf lange einsame Monate war er nur allein. Und so wie es aussah, würden es noch ein paar Tage mehr werden. Am Horizont war gar nichts zu sehen, das auch nur im Entferntesten an ein Schiff erinnerte.

Er seufzte tief. >Wann kommst du endlich wieder nach Hause, zu mir?<

Er sah kurz hoch in den Himmel, schickte seinen sehnlichsten Wunsch zu den Sternen, die diesen Wunsch hoffentlich erfüllen würden.

>Bitte bringt ihn mir wieder. Gesund und lebendig. Bitte!<

Und für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, das sein Wunsch angekommen war, das die Sterne ihm diesen Wusch erfüllen würden.

Er wandte sich vom Meer ab, dem Wald entgegen, der sich auf der Ebene unter den Klippen erstreckte. Er durchquerte den Wald, ging an gut sechs Dutzend Hütten vorbei, die um eine Burg herumstanden. Trat in die Burg ein, die sein Gefängnis und gleichzeitig sein Zuhause war.
 

~~~~~
 

Die Hektik und Unruhe des Tages hatte sich gelegt.

Das Dorf war erobert, sie hatten reichlich Beute gemacht und wollten am nächsten Morgen zu den Schiffen aufbrechen.
 

Er hatte sich eine ruhige Lichtung gesucht, die etwas abseits vom Dorf lag.

Hier hatte er sich an einen Baum gelehnt und sah in den Himmel, der von Sternen geradezu überfüllt war.

Seine Augen waren voller Sehnsucht. Er sehnte sich danach, dass dieser Beutezug endlich zu Ende ging. Fünf Monate waren sie nun umhergesegelt, hatten Beute in Form von Metallen, Getreide, Waren und Sklaven gemacht.

Morgen würden sie nun endlich nach Hause aufbrechen.

Er lächelte leicht vor sich hin. >Nach Hause, zu IHM.<

Mit den Augen suchte er am Firmament nach dem hellsten Stern. Ihm würde er seinen sehnlichsten Wunsch anvertrauen.

>Bitte lass mich heil nach Hause kommen.

Bitte lass mich IHN gesund vorfinden.<

Und für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, das sein Wunsch angekommen war, das die Sterne ihm diesen Wusch erfüllen würden.

Er wandte seine Augen von den Sternen ab, stand auf und ging zurück ins Dorf.
 

1. Kapitel: Heimkehr
 

Es war ein strahlender Herbst-Nachmittag. Die Sonne schien warm auf die Menschen runter, der Himmel war wolkenlos und vom Meer her wehte ein laues Lüftchen durch den Wald.

Auf der Burg herrschte zu dieser Tageszeit reger Betrieb.

Auf dem Hof spielten lachend kleine Kinder, während einige Mägde in der Nähe saßen, sich unterhielten und nebenbei ein Auge auf die Kinder hatten.

Vom Waffenhof her, in dem die jüngsten Ritter in der Kunst des Kämpfens ausgebildet wurden, klang Waffengeklirr und manchmal ein schmerzhafter Aufschrei.

In der Burgküche und der großen Halle wurden emsig Vorbereitungen getroffen. Tische und Bänke wurden hierhin und dorthin geschoben, Banner hier an den Wänden aufgehängt und dort wieder abgenommen.

Die Vorratskammer nach den leckersten, besten und edelsten Nahrungsmitteln durchforstet, um auch ja ein köstliches Mahl schnell auf den Tisch zaubern zu können, wenn die lang Ersehnten endlich heimkehren, was nun jeden Tag geschehen konnte.

Die Luft war erfüllt von einer freudig-erwartende Atmosphäre. Überall wurde gesummt, gelacht, gescherzt und fröhlich eine Arbeit nach der nächsten erledigt.

Doch unter all dieser fröhlichen Atmosphäre war ein dunkler Schatten zu erkennen. Alle hatten sie tief in sich drinnen die schreckliche Ahnung, dass auch diesmal einige Ritter nicht nach Hause kehren würden. Doch hatten sie alle diese Angst tief in sich verschlossen und ließen sie nicht ans Licht kommen.
 

Doch gab es auch einige auf der Burg und in der Umgebung, denen es egal war, ob die Ritter zurückkehrten oder nicht.

Das waren die Sklaven. Die armen Seelen, die das Pech hatten, den Rittern auf deren Beutezügen in die Hände gefallen zu sein und aus ihrer Heimat verschleppt wurden.

Die behandelt wurden, als wären sie Nichts, die von den höher stehenden Menschen überhaupt nicht beachtet wurden.
 

Doch war es ihnen allen wirklich so egal?

Den meisten sicherlich.

Doch gab es einen unter ihnen, dem das nicht egal war.

Einem jungen Mann, vielleicht 18 oder 19 Jahre alt. Schlank und relativ hoch gewachsen. Blonde Haare, zwischen denen sich lilafarbene Strähnen mogelten. Doch das auffälligste an ihm waren seine Augen. Augen, die die Farbe von Amethysten hatten. Augen, die auf der einen Seite vor unbändiger Lebensfreude Funken zu sprühen schienen und auf der anderen Seite eine Weisheit ausstrahlten, die man sich nicht in einem wohlbehütetem Leben erwarb.

Ihm ging es ähnlich wie den 'Freien'. Er wartete sehnsüchtig auf die Ankunft der Ritter. Konnte es kaum mehr ertragen, diese Qual des Wartens, der Ungewissheit.

Und auch in ihm bohrte diese nagende Angst, dass einer der Ritter nicht mehr zurückkehren würde. Aber am meisten hatte er Angst, dass ER nicht mehr zurückkehren würde.
 

Er war gerade zusammen mit einigen anderen Sklaven in den Ställen, um die Boxen auszumisten, als der Ruf ertönte. Der Ruf, auf den man hier schon sehnsüchtig gewartet hatte:

"Schiffe! Schiffe in Sicht!"

Der Ruf hatte seinen Anfang im Wachturm am Strand. Von dort wurde er von Kindern ins Dorf getragen, wo ihn alle Dorfbewohner übernommen hatten und so zu den Männern auf der Burgmauer gedrungen ist. Diese schrieen ihn in den Hof hinunter, von wo er in alle Winkel der Burg getragen wurde: in die große Halle, in die Küche, in die Privaträume der einflussreicheren Bewohner und natürlich auch in die Ställe.
 

Alle, die Abkömmlich waren, ließen ihre Arbeit Arbeit sein und rannten durchs Burgtor, schlossen sich den Dorfbewohner an, strömten durch den Wald und auf den Strand zu.

Versammelten sich an dem sich dort befindlichen Anleger. Starrten angestrengt in die Ferne zum Horizont und hielten nach den Schiffen Ausschau.
 

Da!

Am Horizont wurden langsam aber sicher die Umrisse von fünf Schiffen erkennbar.

Am Anleger brach großer Jubel los.

Endlich waren die Ritter wieder da.
 

~~~~
 

In der Burgküche wurde in der Zwischenzeit fleißig weitergearbeitet.

Fleisch wurde über dem Feuer gebraten, Gemüse geschält und gekocht, Obst in die dafür vorgesehenen Schüsseln gefüllt und reichlich Bier und Wein in Krüge gefüllt.

In der großen Halle wurden die Tische gedeckt, die Obstschüsseln und die Krüge mit dem Trinken schon von der Küche nach oben gebracht.

In den Gängen herrschte reger Betrieb, wobei es hauptsächlich Sklaven waren, die den weiten Weg zwischen Küche und Halle zurücklegen mussten.

In der Küche erhielten sie von der Oberköchin Anweisung, was sie vom Fleisch und den anderen zubereiteten Speisen schon nach oben bringen sollten und in der Halle wartete die Burgherrin auf sie mit der Anweisung, wo sie das gerade gebrachte hinstellen sollten.
 

Die Sklaven waren gerade fertig mit Auftischen und hatten sich soeben an die Wände zurückgezogen, als auch schon der Großteil der Ritter mitsamt Gefolge die Halle trat.
 

2. Kapitel: Seto, der Ritter
 

Die Ritter standen am Heck des Schiffes uns starrte angestrengt in die Ferne.

Unter ihnen ein etwa 19-jähriger Mann mit braunen Haaren und blauen Augen.

Alle warteten sie sehnsüchtig darauf, dass die Insel in Sicht kommen würde.

Inzwischen war es Nachmittag und es musste jeden Augenblick so weit sein.

Aus dem Krähennest erscholl plötzlich ein Ruf: "Die Insel ist in Sicht!"

Auf allen fünf Schiffen brach Jubel los.

Endlich waren sie wieder Zuhause. Jedenfalls so gut wie.
 

Sie konnten schon aus einiger Entfernung die jubelnde Menschenmasse am Anleger erkennen. Die Daheimgebliebenen freuten sich ebenso wie Heimkehrenden.
 

Die Schiffe legten an. Die Planken wurden über Bord gelassen und die ersten Ritter kamen von Bord.

An Land wurden sie von ihren Familien stürmisch begrüßt und der Lärmpegel stieg immer weiter an.

Nachdem die meisten Ritter von Bord waren und sich mit ihren Familien auf den Weg zur Burg machten, gingen die Kappen an Bord. Sie holten aus den Lagerräumen die Säcke mit dem Getreide, die Kisten mit den wertvollen Metallen und die anderen Sachen.

Ihnen schlossen sich die an Bord gebliebenen Ritter mit den gefangen genommenen Sklaven an.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Burg. Die Kappen brachten ihre Sachen in die Vorrats- oder Schatzkammer und die Sklaven wurden zum 'Sklavenmeister' gebracht.
 

~~~~
 

Die Ritter hatten inzwischen mitsamt Gefolge die große Halle erreicht.

Was sie dort sahen, zauberte den Rittern ein Lächeln aufs Gesicht: Essen! Vernünftiges Essen.

Sie setzten sich hungrig an die Tische und bedienten sich.

Fleisch, Obst, Gemüse, Bier, Wein... alles verschwand so schnell vom Tisch, das die Sklaven fleißig laufen mussten. Hier waren die Krüge leer, dort die Obstschüsseln, am nächsten Tisch die Fleischplatten... kaum war ein Sklave wieder in der Halle und hatte sein Mitgebrachtes auf den Tisch gestellt, durfte er schon wieder in die Küche hetzten, um das nächste zu holen.
 

Unter all diesen Menschen befand sich einer, der sich zwar fleißig an den Gesprächen beteiligte und auch allerhand der Nahrungsmittel verschlang, der sich aber eigentlich nichts weiter wünschte, als das dieser Tag so schnell wie möglich enden würde: Seto.

Denn erst am Abend würde er IHN wieder sehen.

Vorher war das leider nicht möglich. Er selbst musste in der Halle anwesend sein, wenn er es sich nicht mit seinem Burgherren verscherten wollte und sein Schatz musste mit anderen Sklaven dem 'Sklavenmeister' bei dessen Arbeit helfen. Und vor Abend wurden die sowieso nicht fertig.

Also brachte es nichts, wenn er sich jetzt aus der Halle schleichen würde. Außerdem würde sein Schatz ziemlich wütend werden, wenn er erfuhr, dass er aus lauter Ungeduld nichts gegessen hatte und sich mit dem Burgherrn Ärger eingehandelt hatte. Er erinnerte sich noch zu gut daran, wie wütend sein Liebster damals gewesen was.

Als er ihm das erzählt hatte, hatte sein Schatz sich mit vor Zorn und Wut Funkelnden Augen vor ihm aufgebaut, die Hände in die Hüften gepresst und ihm eine Strafpredigt gehalten.

Was er, Seto, sich denn nur dabei denken würde, ersten sich mit dem Burgherren beinahe Ärger eingehandelt zu haben und zweitens den ganzen Tag nichts zu essen.

So wütend hatte er seinen Liebsten noch nie gesehen, noch nicht einmal als sie ihn damals gefangen genommen haben.

Bei dieser Erinnerung musste er leicht grinsen. Wenn einer sie beide beobachtet hätte, hätte das schlimm ausgehen könne. Für sie beide. Ein Sklave hatte einen Ritter nicht anzuschnauzen und ein Ritter hatte so eine Respektlosigkeit nicht einfach so hinzunehmen. Aber Gott sei Dank hatte sie keiner beobachtet.

Und damit sich das ganze nicht wiederholen konnte, blieb er seitdem artig in der Halle sitzen und wartete auf die Nacht, um wieder bei seinem Liebsten zu sein.
 

Seto war so in Gedanken versunken, das er gar nicht mitbekam, wie sich die Gespräche um eine bestimmte Schlacht zu drehen begangen. Seine Schlacht.
 

"Ihr hättet Seto mal sehen müssen. Er hat aus diesen Halunken Hackfleisch gemacht.

Die Einwohner hatten es tatsächlich geschafft, unseren Herrn mit einigen Rittern in die Ausläufer der Berge zu lotsen. Dort haben wurden sie von den Einwohner in die Enge getrieben, auf eine Felsklippe.

Wenn Seto nicht gesehen hätte, wie unsere Leute zu den Bergen gegangen wären, wäre das Übel ausgegangen.

Er ist ihnen nach und hat jeden einzelnen von den Halunken ein Treffen mit dem Teufel spendiert. Der freut sich über die Gesellschaft bestimmt auch.

Seto hat also unseren Herrn mitsamt einigen unserer besten Ritter gerettet. Und als Dank hat der Herr ihm erlaubt, sich etwas zu wünschen. Aber bis jetzt ist er mit seinem Wunsch noch nicht rausgerückt...

Aber trotzdem: ein dreifaches Hoch auf Seto!"

"Hipp hipp hurra!

Hipp hipp hurra!

Hipp hipp hurra!" tönte es aus allen Kehlen gleichzeitig, als der Sprecher mit seiner Erzählung geendet hatte.
 

Seto wäre am liebsten im Erdboden verschwunden, das was ihm so was von peinlich.

Und zu allem Überfluss meldete sich jetzt auch noch der Burgherr an Seto: "Hast du denn nun darüber nachgedacht, was du haben möchtest, Ritter Seto?"
 

Seto dachte fieberhaft nach. >Was soll ich ihm denn jetzt sagen?

Was ich mir wünschen würde, wüsste ich schon. Nur muss ich das vorher mit ihm besprechen.

Also wieder um Bedenkzeit beten.<

Seto seufzte leise und antwortete dann: "Mein Herr, im Moment fällt mir nichts geeignetes ein. Daher bitte ich um etwas Bedenkzeit."

Der Burgherr sah etwas ungläubig drein. Es wunderte ihn, dass man über so etwas so lange nachdenken musste, aber bitte... "Natürlich, Ritter Seto. Nimm dir ruhig noch etwas Zeit."

Damit wandten sich die Gespräche wieder angenehmeren Dingen zu.
 

Je später der Abend wurde, umso leerer wurde die Halle. Ein Ritter nach dem nächsten zog sich mit seiner Frau oder seiner Freundin zurück. Und wer keine hatte, zog sich mit seinem Liebling unter den anwesenden Sklavinnen zurück.
 

In der Halle wurde es mit der Abnahme der Anwesenden immer ruhiger. Die dagebliebenen Sklaven und Mägde fingen an, die Tische abzuräumen und die Halle aufzuräumen.

Die Anwesenden, die sich jetzt noch in der Halle befanden, waren zum Großteil zu betrunken, um sich in ihre Betten zu begeben. Der kleiner Teil war immer noch fleißig am bechern und unterhalten.
 

Zu dieser Zeit war es, das sich Seto aus der Halle stahl.

Er ging durch die Gänge nach draußen, über den Hof durchs Tor und ab in den Wald. Genoss auf seinen Weg die frische Luft, das genaue Gegenteil der verrauchten und verbrauchten Luft in der Halle. Atmete tief die saubere Luft ein, wodurch sich das leichte Brummen in seinem Schädel vollkommen verabschiedete.
 

Nach einigen Minuten erreichte er eine einsame Lichtung, die vom Sternenübersäten Nachthimmel erleuchtet wurde.

Hier setzte er sich unter einen großen Baum, sah hoch zum Firmament und wartete.
 

3. Kapitel: Yugi, der Sklave
 

Yugi wartete schon die ganzen letzten Tage darauf, dass die Ritter endlich heimkehrten.

Er war so voller Vorfreude auf das Ereignis, das noch nicht einmal seine persönliche 'Hassarbeit' oder der 'Sklavenmeister' diese Freude vertreiben konnte.
 

Er war gerade zusammen mit einigen anderen Sklaven in den Ställen, um die Boxen auszumisten, was er mehr als alles andere hasste, als der Ruf ertönte. Der Ruf, auf den man hier schon sehnsüchtig gewartet hatte:

"Schiffe! Schiffe in Sicht!"
 

Er und die andern Sklaven ließen für einen Moment ihre Arbeit ruhen. Sahen durch die Stalltür nach draußen, wie alle Abkömmlichen durch große Burgtor Richtung Anleger strömten.

Wie gerne würde er unter ihnen sein. Einfach sein Arbeit liegen lassen und die Heimkehrenden begrüßen.

Aber das ging ja leider nicht. Er war ja kein 'Freier', sondern ein Sklave. Und wenn herauskommen würde, das er seine Arbeit verlassen hätte, würde er mächtig Ärger mit dem 'Sklavenmeister' bekommen. Und wahrscheinlich auch mit seinen Schatz.

Schweren Herzens machte er sich also wie die anderen Sklaven wieder an die Arbeit.
 

Es dauerte aber gar nicht lange, da erschien der Stallmeister im Stall.

"Yugi, Andrew, Tobi. Ihr sollt sofort zum Obersten Verwalter kommen. Aber ein bisschen dalli."

Alle drei hatten, als sie angesprochen worden, die Kopfe gesenkt gehalten. Jetzt nickten sie leicht, antworteten mit: "Jawohl, Sir!", legten ihre Arbeitswerkzeuge vernünftig weg und machten sich auf den Weg.
 

Als sie am Stallmeister vorbei waren, wagten sie es wieder die Kopfe zu heben.

"Na toll. Dürfen wir also schon wieder helfen, die Neuen einzusortieren. Können die dafür nicht mal andere nehmen." schimpfte Tobi leise vor sich hin.

"Tja, kommt davon, das du zu den 'Obersten Sklaven' gehörst. Stell dich in nächster Zeit blöd und widerspenstig an, dann wirst du deines 'Ranges' enthoben und musst nächsten Jahr nicht mehr dabei sein." meinte Andrew leicht sarkastisch. Denn ebenso wie die anderen wusste er, was passierte, wenn man sich widerspenstig gab: Strafe. Und das wollte keiner riskieren. Da dann doch lieber weiterhin zu den 'Obersten Sklaven' gehören und einmal im Jahr bei der Zuordnung der Neuen helfen. Das war allemal besser, als die nächsten Tage ohne Essen auszukommen, oder Schlimmeres.
 

Sie erreichte nach ein paar Minuten einen großen Raum, in dem sich schon die andere 'Obersten Sklaven' zusammen mit dem 'Sklavenmeister' befanden. Zu ihnen gesellten sich auch die drei.

Und dann mussten sie warten.

Es dauerte bestimmt noch einmal zehn Minuten, bis die Ritter mit den Neuen kamen.

Die Neuen: dürr, hungrig, durstig, ängstlich und verletzt.

Die Ritter lieferten die Sklaven nur eben ab und verschwanden dann sofort Richtung großer Halle. Sie wollten vom Fest ja schließlich auch noch was haben.
 

Die Neuen sahen sich ängstlich, aber auch ein wenig neugierig um. Hier würden sie also von jetzt an leben.

Der 'Sklavenmeister' begann mit seinem Vortrag, den er den Neuen jedes Jahr hielt:

"Willkommen, willkommen! Auch wenn ihr nicht freiwillig hier seid, wird diese Burg für den Rest eures Lebens euer Zuhause sein.

Deshalb hoffe ich, dass ihr euch hier schnell einleben werdet. Was so viel bedeutet, wie: Macht was ich euch sage, dann habt ihr nichts zu befürchten.

Als erstes bekommt gleich jeder von euch ein schönes Brandmal..." Bei diesen Worten konnte er sich sein sarkastisches Grinsen nicht mehr verkneifen. "... und dann bringen euch die anderen Sklaven was zu Essen und zu Trinken und dabei werden euch eure neuen Aufgaben zugeteilt.

Je gefügiger ihr euch zeigt, desto schneller sind wir fertig und ihr könnt für heute in eure Räume verschwinden.

Also, wenn ich bitten darf." Den letzten Satz richtete er an seine 'Helfer', die sich mit nicht gerade überschwänglicher Begeisterung ans Werk machten.
 

Die Neuen wurden in Gruppen aufgeteilt und in diesen Gruppen zum Feuer gebracht.

Dort bekam jeder ein Brandmal auf den rechten Oberarm gebrannt. Eiserne Kettenglieder, zu einer Kette geformt, die die Form einer Acht hatten.

Durch die Halle tönten die Schrei der Gebrandmarkten, die Kinder schrieen aus Angst schon vorher und der Gestank von verbranntem Fleisch zog durch den Raum und machte allen das Atmen schwer.
 

Auf die Zeit achtet bei dieser Prozedur keiner.

Als alle das Zeichen hatten, wusste keiner, wie viel Zeit denn nun eigentlich vergangen war.

Es kam ihnen so vor, als wären Stunden, ja sogar Tage, vergangen.

Tatsächlich hatte das Ganze nur knapp über eine Stunde in Anspruch genommen.
 

Alle saßen sie in Gruppen im Raum zusammen. Die Älteren, ihre eigenen Schmerzen unterdrückend, versuchten, die Kleinen zu trösten. Hielten sie in ihren Armen, redeten auf sie ein oder versuchten sie mit den Köstlichkeiten an Essen zu locken, das Yugi und seine Freunde gebracht hatten.

Mit der Zeit versiegte das Weinen und Schluchzen der Kinder ganz und sie stürzten sich voller Eifer auf das Essen.

Die Älteren saßen weiterhin in Gruppen zusammen und unterhielten sich darüber, was nun als nächstes geschehen würde.
 

Yugi und die andern Sklaven standen draußen vor der Tür.

"Sollten wir uns nicht langsam mal an die Arbeit machen? Sonst werden wir bis heute Abend nie im Leben fertig." fragte Andrew in die Runde.

Yugi sah durch die Tür in den Raum. "Lass ihnen noch ein paar Minuten. Im Moment würden wir noch keine vernünftige Antwort aus ihnen herausbekommen."

"Na schön.

Wer nimmt sich denn welche Gruppe vor?

Ich würde mich bereit erklären die Gruppe der hübschen jungen Damen da in der Ecke zu übernehmen." grinste Andrew leicht.

"Na wenn du meinst, mit ihnen klar zu kommen, bitte, von mir aus." Aus Tobis Stimme troff der Sarkasmus nur so. Es war überall bekannt, das Andrew ein Weiberheld war, wie er im Buche stand. Er war wahrscheinlich der Beste, um mit den jungen Damen klar zu kommen.
 

Nach und nach übernahm jeder eine andere Gruppe. Mal eine reine Gruppe von Männern, mal eine Gruppe von älteren Frauen, aber wiederum auch gemischte Gruppen.

Nur die Gruppe der spielenden Kinder in der Mitte des Raumes wollte keiner haben. Und da einer sich an der Aufteilung nicht beteiligt hatte, bekam er diese Gruppe zugeschoben: Yugi.

Yugi kratzte das nicht weiter. Ihm war es eigentlich egal, welche der Gruppen er bekam. Aber kleine Kinder stellten wenigstens keine tiefsinnigen Fragen nach dem Warum und Wieso.
 

"Können wir dann mal?" Langsam wurden sie alle unruhig. Wenn sie keinen Ärger bekommen wollten, mussten/sollten sie sich langsam mal beeilen.

"Also gut. Und denkt dran: vermeidet es, das sie sich aufregen und Ärger machen. Das können wir gar nicht gebrauchen."
 

Sie traten in den Raum ein und gingen zu ihren Gruppen. Fragten sie über ihre Familien aus und wo ihre Stärken und Schwächen lagen.

Alles ging mehr oder weniger ohne großen Ärger ab. Die Erwachsenen hatten sich in mehr oder weniger ins Unvermeidliche gefügt und machten keine Probleme. Fragten aber ihrerseits auch nicht wenig, wollten wissen, wie das Leben hier war und was auf sie zukam.
 

Yugi ging langsam auf die Schar Kinder zu. Die wurde ruhiger, als die den jungen Mann auf sich zukommen sahen. Als er in ihrer Mitte stand, fragte er einmal leise in die Runde: "Ich möchte mich ein bisschen mit euch unterhalten. Darf ich?"

Die Kinder sahen ihn aus großen Augen an. Nickten dann aber.

Yugi lächelte leicht und setzt sich dann. Winkte die Kinder zu sich.

"Also, ich heiße Yugi.

Verratet ihr mir auch eure Namen?"

Ein Kind nach dem nächsten sagte ihm seinen Namen.

"Schön. Es wird wahrscheinlich etwas dauern, bis ich mir die alle gemerkt habe. Aber das kriegen wie schon hin, oder?" Alle nickten sie.

"Sagt mal, was macht ihr eigentlich gerne? Und was nicht?

Ich zum Beispiel hasse es, Ställe ausmisten zu müssen. Grausig.

Liebe es aber, wenn ich draußen bin. Feldarbeit, auf die Herden aufpassen oder Pferde einreiten. Das ist eigentlich egal. Hauptsache draußen an der frischen Luft und nicht in einem stickigen Stall.

Und ihr?" Yugi sah fragend in die Kindergesichter.
 

"Ich hab meinem Vater auf dem Feld geholfen. War zwar tierisch schwer, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Und ausgeritten bin ich mit meinem Vater immer."

Einige der Jungs zeigten mit einem Nicken, das es bei ihnen auch so war.

"Und bei dir?" blickte Yugi gezielt einen Jungen an.

"Ich war lieber drinnen. Stallarbeit oder Werkzeuge reparieren." Seine Antwort war ziemlich leise.

"Und was ist mit euch?" Yugi blickte jetzt die Mädchen der Gruppe an.

Die Mädchen sahen sich an. "Ich habe meiner Mutter geholfen. Kochen, Handarbeit, Putzen und das alles." Antwortete eins der Mädchen. Alle andern nickten zustimmend. Das waren auch ihre Aufgaben Zuhause gewesen.

"Na, das ist doch was. Wir finden bestimmt eine Beschäftigung für euch. Arbeit gibt es hier genug zu tun. Und wenn euch hier einer dumm kommt, dann sagt ihr mir das, ja? Wir sind doch schließlich Freunde."

Er blickte sich einmal um. Sah aber nur traurige Gesichter.

"Hey, Kopf hoch. Macht mal ein fröhlicheres Gesicht."

Einer der älteren Jungen hob den Blick. "Wie denn? Wir sind angegriffen worden, verschleppt in die Ferne und sollen jetzt hier umsonst arbeiten? Da kann man doch nur traurig sein."

Yugi sah ihn nachdenklich an. "Sag mal, ist unter den hier irgendeiner deiner Familien dabei?" Der Junge nickte. "Dann sei froh. Du bist nämlich nicht alleine.

Nach dem Angriff auf mein Dorf war ich der einzige Überlebende. Ich hatte niemanden mehr.

Kannst du dir vorstellen, wie ich mich mit elf Jahren gefühlt habe? Allein in einer fremden Umgebung?

Dagegen habt ihr richtig Glück.

Also macht ein fröhlicheres Gesicht und guckt nicht so traurig aus der Wäsche!" Während er zu Anfang noch traurig geklungen hatte, hatte der letzte Satz wieder fröhlich geklungen.

"Und was haltet ihr jetzt von einer Runde Schwimmen?"

Alle Kinder sahen ihn freudig überrascht an. "Ja!" schrieen sie alle im Chor.

"Also dann! Sagt euren Eltern wo ihr hingeht und dann los."

Aber anstatt das die Kinder zu ihren Eltern gingen, riefen sie einmal in den Raum: "Wir gehen schwimmen!" und weg waren sie, Yugi folgend.

Die Erwachsenen guckten zwar überrascht, als ihre Kinder so plötzlich verschwanden, und das auch noch mit einem Fremden, aber Andrew und die anderen beruhigten sie.
 

Irgendwann waren auch sie fertig und führten die Neuen in die gemeinsamen Schlafräume, einen für die Frauen und eine für die Männer.

An den Türen hatten andere Sklaven schon Decken gestapelt und jeder, der daran vorbei in die Schlafräume ging, nahm eine mit. Wer Kinder hatte, nahm auch für diese eine mit.

Im Raum selber suchte sich dann jeder eine freie Stelle, an der er/sie die Decke ausbreiteten und dann fielen sie auch schon erschöpft in einen unruhigen Schlaf.
 

Nicht lange und auch die Kinder kehrten vom Schwimmen zurück. Die Kinder suchten ihre Eltern oder ältere Geschwister und kuschelten sich in deren Arme, fielen auch bald vor Erschöpfung in tiefen Schlaf.
 

Yugi blieb an der Tür stehen und sah in den Raum voller Schlafender. Bei diesem Anblick musste er lächeln. Der Anblick war aber auch zu niedlich.

Nach einigen Minuten wandte er sich ab.

Die Arbeit für heute war getan und nun konnte er endlich das machen, worauf er schon den ganzen Tag gewartet hatte: zu IHM gehen, wieder seine Nähe genießen.
 

Er ging durch die stillen Gänge, über den Hof durchs Tor und durch den Wald. Genoss die nächtliche Stille.

Er erreichte eine einsame Lichtung, die vom Sternenübersäten Nachthimmel erleuchtet wurde.

Dort sah er IHN schon sitzen.
 

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Wie wars?

Über Kommis und Kritik würde ich mich freuen.
 

by: _Sonna_
 

tbc

Kapitel 4-9

Hallöchen ^__^
 

Und weiter geht's...
 

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4. Kapitel: Erinnerungen
 

Yugi trat leise auf die Lichtung. Seinen Schatz dabei nicht aus den Augen lassend.

Doch dieser musste ihn bemerkt haben, denn er schlug plötzlich die Augen auf.

Saphire trafen auf Amethyste.

Eisblau traf auf warmes Violett.

Beide ließen den Blick am jeweils anderen hinunter gleiten. Suchten nach Veränderungen, Verletzungen. Wollten den Anblick des geliebten Menschen dabei einfach nur genießen.

Dann streckte Seto seine Hand aus, die von Yugi ergriffen wurde. Dieser ließ sich willig auf den Schoß des Älteren ziehen. Den Augenkontakt dabei nicht abbrechend.

"Endlich bist du da." flüstere Seto leise. Näherte sich mit seinen Lippen denen Yugis.

"Endlich." war das einzige, was Yugi herausbekam.

Beide schlossen sie die Augen. Konnten es kaum noch erwarten. Als sich ihre Lippen berührten, brach in ihrem Innern ein Feuerwerk des Glücks aus.

Ihr Gegenstück war wieder da.

Ihre verwandte Seele.

Das Herz, das das gleiche fühlte wie das eigene.

Sie pressten ihre Körper gierig aneinander, küssten sich stürmisch vor unterdrückter Leidenschaft und Verlangen. Minutenlang. Einfach nur den anderen spüren, den Rest der Welt ausblendend, ignorierend.
 

Als sich ihre Lippen lösten, sahen sie sich tief in die Augen. Sahen die Liebe in ihnen, die Sehnsucht nacheinander. Und freuten sich, das sie jetzt den ganzen Winter für sich haben würden.
 

Yugi kuschelte sich tief in die Arme seines Liebsten, der die Arme fest um Yugi schlang. Fast so, als wollte er ihn nie wieder loslassen, ihn nie wieder hergeben wollen.
 

So saßen sie minutenlang da, aneinandergekuschelt, einfach nur die Wärme und Nähe des anderen genießend. Kein Wort sagend, und doch wusste beide, das es dem anderen in der Zeit der Trennung genauso wie einem selber ergangen war. Und das beide einfach glücklich waren, das sie wieder zusammen waren.
 

Bis Yugi dann doch die Stille brach.

"Ihr müsst ja ziemlich vielen Dörfer einen Besuch abgestattet haben, der Anzahl der neuen Sklaven nach.

Ich glaube sogar, ich habe ein paar gefunden, die mir die lästige Stallarbeit abnehmen werden." grinste er leicht. "Trotzdem tun sie mir Leid. So fern der Heimat und nur noch ein paar Verwandte. Vor allem die Kinder." Er schwieg, dachte an seine eigene Kindheit.

Seto fuhr ihm beruhigend übers Haar, wissend, an was sein Kleiner gerade dachte. So wie jedes Jahr, wenn Yugi die verängstigten Kinder sah, kam bei ihm die Erinnerung hoch.
 

*

Yugi als kleiner Junge mit elf Jahre. Als sein Dorf von einem Nachbardorf überrannt wurde, das ihnen schon lange feindlich gesonnen war. Damals hatte nur er überlebt. Der einzige Sohn des Anführers. Ihn hatten sie leben lassen, wollten seinen Vater damit bestrafen, dass sein Sohn ab sofort als Sklave leben würde. Ihn gezwungen, bei der Ermordung seiner Eltern und der gefangen genommenen Bewohner des Dorfes dabei zu sein.

Ließen ihn in ihrem Dorf schuften bis zum geht nicht mehr. Bei jedem noch so kleinen Fehler aufs härteste bestraft. Gedemütigt und verhöhnt. Ihm das Leben so schwer wie möglich gemacht. Und das vier Jahre lang. Dann waren Seto und die anderen Ritter da...

*
 

Eine einsame Träne stahl sich aus Yugis Auge und rann die Wange herunter, tropfte auf Setos Schulter, wo sie vom Stoff verschlungen wurde.

Seto schlang seine Arme nur noch fester um Yugi, gab ihm so das Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit.

"Was ist denn so in der Zwischenzeit hier passiert, während ich weg war? Haben sie dich anständig behandelt? Keine Beschwerden?" fragte Seto, um Yugi abzulenken.

Der schüttelte seinen Kopf. "Nein, alles wie immer. Jede Menge Arbeit und wenn man nicht gespurt hat, gab's Strafe.

Und sonst ist hier eigentlich nichts Großartiges passiert. Das übliche halt: Hochzeiten, Geburten, Beerdigungen, kleine Streitereinen, aber nichts Ernstes.

Und bei dir?"

Seto schwieg einen Moment.

"Das übliche. Wir haben einem Dorf nach dem nächsten einen Besuch abgestattet, deren Vorräte und Wertgegenstände einkassiert und Sklaven genommen.

Nur im letzten Dorf gab es kleine Schwierigkeiten. Ein paar der Bewohner haben unseren Burgherren mit einigen Rittern in die Ausläufer der Berge gelotst und wurden dort auf einer Felsklippe in die Enge getrieben.

Ich hab gesehen, wie sie den Bewohner gefolgt sind und bin hinterher. Zum Glück, wie sich dann ja herausgestellt hat. Ich hab die Bewohner getötet und so unsere Leute gerettet.

Und zum Dank darf ich mir jetzt was vom unserem Burgherren wünschen." beendete Seto seine Erzählung.

Yugi sah ihn erschrocken an. "Du hast es ganz alleine mit ihnen aufgenommen? Spinnst du?!" Langsam wich sein Schrecken der Wut.

"Was hätte ich denn machen sollen? Unsere Leute verrecken lassen?" Leise kam die Gegenfrage von Seto.

Dicht drückte sich Yugi wieder an Setos Brust. "Natürlich nicht. Aber musstest du es gleich alleine mit ihnen aufnehmen?" Angst schwang in der Stimme mit, was Seto bemerkte.

"Hast du etwa Angst um mich? Brauchst du doch nicht. Du weißt doch, dass ich ein guter Kämpfer bin."

Ja, das wusste Yugi nur zu gut. Hatte er es doch am eigenen Leib erfahren...
 

*

Chaos und Panik war in das Dorf gekommen. Sie wurden angegriffen, von Fremden. Keiner hatte sie bemerkt, bis es zu spät war. Sie kämpften zwar tapfer, aber trotzdem war anzusehen, dass es aussichtslos war. Es wollte sich aber keiner kampflos ergeben.

So auch Yugi.

Mit dem Schwert in der Hand versuchte er die Kinder zu beschützen. Wehrte jeden Angreifer gekonnt ab und startete manchmal sogar einen Gegenangriff.

Es war ihm aber anzusehen, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Die letzten Tage hatte er ziemlich schuften müssen und dazu kaum zu Essen bekommen. Und jetzt das hier. Da machte auch der stärkste Krieger irgendwann man schlapp. Und bei ihm musste das jeden Moment soweit sein.
 

Er hatte die Kinder an den Waldrand gedrängt und sah sich kurz um. Der Kampf war schon fast zu Ende. Überall im Dorf lagen Leichen herum, wurden Überlebende in Fesseln gelegt.

Er war so abgelenkt, das er den jungen Mann nicht bemerkte, der von hinten aus dem Wald trat. Erst der erschrockene Ausruf einiger Kinder brachte ihn dazu, sich umzudrehen.

Vor ihm stand ein junger Mann, vielleicht 16 Jahre. Braune Haare, hoch gewachsen und saphirblaue Augen.

Der Fremde kam auf ihn zu, das Schwert kampfbereit in der Hand.

Er ärgerte sich darüber, das er den Fremden nicht bemerk hatte. Wie sollte er denn bitteschön die Kinder beschützen, wenn er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte?

Da griff der Fremde auch schon an. Er wehrte sich so gut er noch konnte. Musste aber leider einsehen, dass sein Gegner sein Handwerk verstand und er in seinem Zustand keine Chance gegen ihn hatte.
 

Sie hatten sich gerade vier, fünf Schritte voneinander entfernt, als ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde. Er versuchte noch dagegen anzukämpfen, aber es ging nicht. Mit einem letzten Blick in die saphirblauen Augen wurde er ohnmächtig.

*
 

Yugi schüttelte den Kopf. Versuchte diese Erinnerung wieder dorthin zu drängen, wo sie hingehörte: in die unterste Schublade in seinem Kopf.

Dann erinnerte er sich daran, das Seto was von einem 'Wunsch frei' gesagt hatte.

"Wie war das? Du hast beim Burgherren einen Wunsch frei?" Seto nickte. "Und was hast du dir gewünscht?" Yugi war jetzt überhaupt nicht neugierig.

"Nichts."

"Wie nichts?"

"Nichts. Ich hab ihm gesagt, dass ich im Moment nichts wüsste, was ich mir wünschen würde. Ich wollte mit dir darüber reden."

"Mit mir?"

"Ja. Ich wollte dir nämlich einen Vorschlag machen."

"Was denn für einen Vorschlag?"

"Was hältst du davon, mein persönlicher 'Diener' zu werden?" Yugi sah in verständnislos an. "Diener? Wofür denn das? Und wie kommst du überhaupt auf so was?"

"Nun sieh mich nicht so ungläubig an.

Wie ich darauf komme, ist doch ganz einfach:

Wenn du mein Diener, Knappe oder wie auch immer du das nennen willst, wärst, könntest du nächstes Jahr mitkommen. Dann müssten wir nicht ein halbes Jahr getrennt sein." Seto sah Yugi abwartend an.

Der überlegte.

Sollte er? Sollte er nicht?

Was sprach dagegen, was dafür?

Dagegen sprach eigentlich nichts. Die anderen Sklaven würden den Sommer auch ohne ihn überstehen. Er hatte ja immer noch den Winter, um sie darauf vorzubereiten.

Dafür sprach dagegen sehr viel. Er würde nicht wieder ein halbes Jahr von seinem Geliebten getrennt sein. Konnte ihn vor Gefahren beschützen, war er doch immerhin auch ein ganz passabler Kämpfer.
 

Yugi sah in Setos Augen, sprach die Antwort, die dieser im Stillen sicherlich erwartet hatte: "Ja."

Nur ein Wort, ein kleines Wort, aber es zauberte ein wunderschönes Lächeln auf Setos Gesicht.

"Danke." hauchte Seto und dann trafen sich ihre Lippen wieder zu einem leidenschaftlichen Kuss.
 

Als sie wieder voneinander ließen, blieben sie noch minutenlang aneinandergekuschelt auf der Lichtung sitzen, bis sie sich schließlich erhoben und in ihren eigenen Betten verschwanden. Jeder für sich natürlich.
 

5. Kapitel: Erste Lehren für die Neuen
 

Der Morgen brach langsam an. Am Horizont erkämpfte sich die Sonne langsam aber sicher ihren Platz am Himmel.

Zu dieser frühen Morgenstunde waren die wenigsten Bewohner der Burg schon wach.

Einzig die Mägde in der Küche und der Großteil der Sklaven waren schon auf den Beinen und waren dabei ihrer täglichen Arbeit nachzugehen.

Der Großteil der Ritterschaft schlief noch ihren Rausch der vergangenen Nacht aus und die meisten der neuen Sklaven hatten etwas mehr schlaf mehr als nötig.
 

Yugi, Andrew, Tobi und die anderen Sklaven, die sich gestern um die Neuzugänge gekümmert hatten, saßen beim Obersten Verwalter, dem 'Sklavenmeister' im Zimmer und teilten ihm das Erfahrene mit. Woraufhin dieser die Arbeiten für die Neuen zuteilte.

Die Frauen und Mädchen ließ er entweder für die Küche einteilen oder für die Näherei.

Die Männer und Jungs teilte er je nach Vorlieben und Erfahrung zur Stallarbeit, Feldarbeit, Tiere hüten und was sonst noch so gebraucht wurde, ein.

Er steckte in jede Gruppe in den ersten Tagen ein paar erfahrene Sklaven, die den Neuen alles so schnell wie möglich einzupauken hatten.

Andrew sollte mit seiner Gruppe raus zur Feldarbeit.

Tobi und seine Gruppe wurden zur Stallarbeit verdonnert.

Yugi sollte mit seiner Gruppe die Waffenkammer auf Vordermann bringen und bei den nachmittäglichen Übungen als 'Waffenjunge' zur Verfügung stehen.

Und so weiter wurden alle Sklaven in Gruppen aufgeteilt und wurden dann zum Frühstück entlassen.
 

Das Frühstück nahmen die Sklaven in ihren Schlafräumen ein. Die Sklaven, die das Frühstück aus der Küche geholt hatten, hatten inzwischen auch den letzten Schläfer geweckt.

Alle saßen sie mehr oder weniger ausgeschlafen und hungrig im Raum, unterhielten sich und frühstückten dabei.

Als die 'Obersten Sklaven' in die Räume traten, verstummten langsam die Gespräche. Alle wandten sich ihnen zu und waren gespannt, welcher Arbeit sie heute zugeteilt waren.

Yugi, Andrew und Co. nahmen diese Einteilung bei den Männern/Jungs vor und bei den Frauen/Mädchen erledigten das die 'Obersten Sklavinnen'.

Nach der Einteilung ging das Frühstück weiter, wobei man sich jetzt auch über die Arbeit unterhielt: entweder wurde gestritten, geschimpft und sich gefreut.

In Yugis Fall was das klar: Er freute sich. Tierisch. Er musste keine lästige Stallarbeit machen. Stattdessen hatte er einer der besten, jedenfalls seiner Meinung nach, Jobs ergattert, die es gab: die Waffenkammer! Besser konnte der Tag gar nicht werden.
 

Das Frühstück war vorbei und die Sklaven hatten sich in Gruppen zu ihrer Arbeit aufgemacht.

Inzwischen hatte sich die Sonne ihren Platz am Himmel erkämpft und schien fröhlich auf die Burg runter.

Auch wurde es in der Burg langsam geschäftiger. Die Ritter wachten so langsam aus ihrem Rausch auf und auch die Knappen erschienen zu ihrer Arbeit.
 

Yugi befand sich mitseiner Gruppe auf dem Weg zur Waffenkammer. Zu seiner Gruppe gehörten drei von den Jungs: Flo, Alex und Bill. Dazu noch fünf Männer, von denen zwei so aussahen, als könnten sie nicht nur Waffen putzen, sondern auch mit ihnen umgehen: Michael, Christian, Jan, Kai und Thorben.

Und natürlich nicht zu vergessen die zwei 'Alteingesessenen': Leo und Steff.
 

In der Waffenkammer angekommen, bekamen sie erst einmal einen Schreck.

In Truhen, Säcken oder einfach auf dem Boden befanden sich jede Menge schmutzige Waffen.

>Das hab ich ja vollkommen vergessen. Die Waffen der Ritter wurden ja gestern einfach so in die Kammer gelegt. Das kann ja heiter werden.< dache Yugi leicht sarkastisch.

"Na dann, frisch ans Werk!" versuchte er die anderen aufzuheitern, die bei dem Anblick der Kammer zu stöhnen anfingen.
 

Die ersten Anfangsschwierigkeiten waren überwunden. Sie hatten die am schlimmsten verdreckten Waffen draußen in Wasserbottiche zum Einweichen gelegt. Der Rest wurde nach Waffenart sortiert und, ebenfalls draußen, auf Haufen zusammengelegt.

Nachdem sie die Kammer frei hatten, wurden die Jungs zum Bodenschrubben verdonnert, während die anderen nach den Waffen in den Bottichen sahen.

Mit Bürsten wurden die obersten Schichten abgeschrubbt und die bearbeiteten Waffen alle in neue Bottiche gelegt. Nachdem sie alle Bottiche durch hatten, wobei dann auch die Jungs halfen, die mit Bodenschrubben inzwischen fertig waren, wurde das verdreckte Wasser weggeschüttet und neues besorgt.

Dann ging die ganze Prozedur von vorne los. Die Waffen, diesmal auch die von den nicht ganz so verdreckten Haufen, wurden eingeweicht und wieder abgeschrubbt.

Den Großteil der Waffen hatten sie so nun sauber bekommen und für den Rest mussten sie halt noch einmal neues Wasser holen.

Nachdem auch diese sauber waren, war es auch schon Mittag und damit Zeit fürs Mittagessen, das von einigen Sklaven aus der Küche gebracht wurde.
 

Anders als bei der Arbeit, wo sie sich entweder über die Arbeit unterhalten hatte oder sich angeschwiegen haben, redeten sie beim Essen auch über sich selbst.

Die drei Jungs unterhielten sich etwas abseits und achteten gar nicht auf die Älteren.
 

"Wie lange seit ihr eigentlich schon hier?" wandte sich einer der Männer, Thorben, an die drei Alt-Sklaven.

"Drei Jahre."

"Zwei Jahre."

"Drei Jahre."

"Und wie ist es euch in der Zeit hier ergangen?" Neugier schwang in der Stimme mit. Man wollte ja schließlich wissen, was einen hier erwartete.

Einer der beiden anderen, Leo, antwortete: "Eigentlich ganz gut. Wie bekommen zu Essen, haben ein Dach überm Kopf und wenn wir uns zu blöd anstellen, lassen sie uns auch in Ruhe.

Aber gegen in Freiheit leben ist das natürlich nichts."

Die fünf 'Neu-Sklaven' sahen sich ungläubig an, verständnislos. Das hatte sich ja fast so angehört, als ob die sich damit abgefunden hatten, hier in Gefangenschaft zu leben.

Ihre Gedanken mussten sich in ihren Gesichtern widergespiegelt haben, denn Yugi antwortete auf die unausgesprochene Frage: "Ja, wir haben uns damit abgefundne. Und ihr solltet das so schnell wie möglich auch tun.

Denkt dran, dass wir hier auf einer Insel sind. Hier kommt ihr nicht so schnell weg. Und sich auf der Insel verstecken, ist auch kein Leben."

"Was verstehst du denn schon davon?" fragte Jan angriffslustig.

"Auf jeden Fall mehr als du!" Yugi bleib ruhig, ließ sich auf keine Provokation ein. Ärger konnte sie nicht gebrauchen.

Bevor der Streit weiter eskalieren konnte, meinte Steff: "Wir sollten uns mal wieder an die Arbeit machen. Sonst werden wir nicht fertig, bis der Unterricht für die angehenden Ritter anfängt. Und auf Ärger mit deren Lehrmeistern hab ich überhaupt keine Lust."

Die anderen stimmten ihm zu, indem sie aufstanden und wieder an die Arbeit gingen.
 

"Die Waffen sind doch sauber. Was sollen wir denn noch machen?" Flo wandte sich mit dieser Frage an Yugi. Die beiden anderen waren dem Kleinen noch nicht so ganz geheuer.

"Wie wäre es mit polieren und schleifen? Mit stumpfen Waffen kann man ja schließlich nicht kämpfen, oder?" lächelte Yugi die Kinder an.
 

Also machten sie sich daran, jede einzelne Waffe darauf zu überprüfen, ob sie noch scharf genug war oder ob sie sie schleifen mussten.

Eine unglaublich ermüdende Arbeit, wie man schon bald feststellen konnte.

Zu Anfang arbeiteten sie noch konzentriert. Sortierten die Waffen in zwei Haufen: Scharf und stumpf. Waren dabei vorsichtig, schließlich hatte keiner Lust sich an den Schwertern oder Messern zu schneiden.

Doch schon bald wurde den drei Jungs langweilig. Sie fingen an rumzualbern und... schwups... war es passiert...

Ein schmerzhafter Schrei von einem der Jungs ließ die Erwachsenen rumfahren. Was sie sahen, war kein schöner Anblick: Alex kniete, sich den Arm haltend, auf dem Boden. Unter seiner Hand sickerte eine Bahn Blut hervor. Der Stärke des Blutflusses nach zu urteilen, gehörte die Verletzung schon zu der etwas heftigeren Kategorie.

"Steff, hol sofort den Doc! Leo, hilf mir mal!" Yugi erteilte die Anweisungen, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht.

Ruhig kniete er sich neben Alex, schob seine beiden Freunde kurzerhand zur Seite. "Zeig mal her." Und behutsam nahm er Alex' Hand von der Wunde. Ihm quoll sofort ein Schwall Blut entgegen. "Leo, ein sauberes Tuch, schnell."

Leo drückte ihm ein Tuch in die Hand und Yugi begann, den Arm oberhalb der Wunde abzuschnüren. Als der Fluss weniger wurde, führe er Alex zum Wasserbottich und spülte die Wunde mit sauberem Wasser aus. Alex musste sich auf die Lippen beißen, um nicht laut aufzuschreien.

Dann kam auch schon Steff mit dem Arzt zurück. Dieser besah sich die Wunde, lobte Yugis schnelles Handel und nahm seinen Patienten mit, mit der Begründung: "Das muss genäht werden."

Und schwupps waren sie ein Arbeiter weniger.

Yugi wandte sich an die beiden anderen Jungs. "Lasst euch das eine Lehre sein. Werdet beim Arbeiten mit Waffen nie unaufmerksam. Das könnte böse enden."

Die Jungs sahen ihn an, immer noch nicht ganz wieder anwesend, und nickten leicht. Oh ja, sie würden ab sofort vorsichtiger sein!

Sie machten sich wieder ans Werk. Still und konzentriert erledigten sie ihre Arbeit.
 

Die letzten Waffen wurden gerade weggeräumt, als im Hof Schritte laut wurden, viele Schritte.

"Holt euch eure Schwerter und dann stellt euch in Zweiergruppen auf! Aber dalli!"

Die Schritte näherten sich der Kammer. Yugi, Leo und Steff stellten sich an die Wand, die Köpfe gesenkt. Flo und Bill taten es ihnen schnell nach, ebenso wie Michael, Christian, Kai und Thorben. Nur Jan blieb stehen, wo er war. Schaute den Eintretenden herausfordernd entgegen.

Als die ersten eintraten, blieben sie kurz stehen. Sie hatten nicht erwartet, jemanden hier vorzufinden. Und schon gar nicht einen aufmüpfigen Sklaven.

Der Vorderste fasste sich zuerst. "Geh gefälligst zur Seite, Sklave. Du stehst uns im Weg!"

Doch Jan bewegte sich nicht, blickte weiterhin trotzig dem jungen Mann entgegen.

Yugi konnte einfach nicht weiter mit ansehen, wie Jan sich weiter sein eigenes Grab schaufelte. Er trat zu Jan, zog ihn mit Kraft an die Wand und murmelte in Richtung des jungen Mannes eine Entschuldigung.

Der und die anderen beachteten sie nicht weiter und holten sich ihre Waffen. Verschwanden dann wieder auf den Hof.
 

"Sag mal, spinnst du? Hast du vollkommen den Verstand verloren? Was hast du dir bloß dabei gedacht?" Yugi war immer noch aufgebracht.

Jan stand nur vor ihm, blickte angriffslustig drein und erwiderte nichts.

Auch die anderen verstanden nicht, was auf einmal in Jan gefahren war. Was bezweckte er damit?
 

Doch sie kamen nicht dazu, weiter zu überlegen. Jan griff plötzlich nach einem der Schwerter und stützte wie von Sinnen auf den Hof.

"JAN, NICHT!" schrie Yugi ihm hinterher. Doch es half nichts. Jan stoppte nicht.

Sich nicht anders zu helfen wissend, riss Yugi ebenfalls ein Schwert an sich und stürmte Jan hinterher auf den Hof.
 

Hier hatten sich die angehenden Ritter mitsamt ihren Lehrmeistern dem Krach zugewandt. Sie sahen einen der Sklaven mit dem Schwert in der Hand auf sie zurennen. Und einen zweiten dahinter, der anscheinend noch nicht so ganz wusste, was er da eigentlich machte.

Sie sahen sich verdattert an. Was hatte das zu bedeuten? Seit wann wagte es ein Sklave sich gegen seinen Herrn zu stellen?
 

Jan hatte inzwischen die Vordersten erreicht und holte mit seinem Schwert Schwung. Ließ es auf den völlig ungläubig dreinschauenden Jungen niedersausen.

Doch kurz bevor das Schwert sein Ziel fand, wurde es aufgehalten.

Jan sah mit vor Wut, Hass und Zorn getrübten Augen auf denjenigen, der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen.
 

Yugi hatte, als er auf den Hof kam, die Situation sehr schnell erfasst. Jan war durch Worte nicht mehr zu stoppen, aber vielleicht durch Taten. Ein Versuch war es jedenfalls allemal wert.

Und als Jan sein Schwert auf einen völlig ungläubig dreinschauenden Jungen niedersausen lassen wollte, griff er ein. Er legte die Distanz zwischen ihnen mit wenigen Schritten zurück und hielt Jans Schwert mit seinem auf.

Als die Schwerter aufeinander trafen, hatte er das Gefühl, als würden seine Arme abreißen.

Hatte er also jemanden zum Gegner, der anscheinend nicht nur kämpfen konnte, sondern auch noch Kraft hatte. Wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre, hätte das ein interessanter Kampf werden können. Er grinste leicht.

Doch ein Blick in Jans Augen wischte das Lächeln wieder aus seinem Gesicht. Er sah nur Wut, Hass und Zorn. Eine sehr gefährliche Mischung.
 

Jan holte wieder mit seinem Schwert aus, diesmal ein anderes Ziel treffen wollend: Yugi.

Doch der wich geschickt zur Seite, brachte so Abstand zwischen sie und die Ritter.

Bei beiden zeigte sich eine hervorragende Kampfschulung.

Jan hatte zwar mehr Kraft in seinen Angriffen, doch ließ seine Technik zu wünschen übrig. Was wohl auch mit daran lag, das er nicht mehr ganz Herr seiner Sinne war.

Yugis Angriffe hatten weniger Kraft, dafür wich er geschickt den meisten Schlägen aus, indem er einfach unter ihnen hindurchtauchte, oder er parierte mit seinem Schwert.
 

Um die beiden Kämpfenden hatte sich ein Kreis gebildet. Die Lehrmeister hatten ihre Schüler aufgehalten, die die beiden Kämpfenden auseinander bringen wollten. Sie wollten sehen, wie dieser Kampf ausging. Dass einige der Sklaven kämpfen konnten, hatten sie bis jetzt nicht gewusst.

Doch genau wie ihre Schüler verstanden auch sie nicht, wieso sich auf einmal zwei Sklaven bekämpften.
 

Sie wurden langsam müde. Lange schon hatten sie beide nicht mehr mit einem so starken Gegner gekämpft.

Eine Unachtsamkeit seitens Yugi und es war passiert... Jans Schwert hatte ihn am Oberarm erwischt. Nicht heftig, aber es brannte teuflisch.

Yugi ging leicht in die Knie, was Jan dazu veranlasste, sein Schwert hoch über den Kopf zu heben und es auf Yugi niedersausen lassen zu wollen.

Doch noch als sein Schwert den Weg nach unten fand, hielt Yugi mit seinem dagegen. Er war darauf vorbereitet gewesen, Jan nicht. Deshalb flog ihm auch nicht, wie Jan, das Schwert aus der Hand, er hatte lediglich das Gefühl, als würden seine Arme in Tausend Teile brechen.
 

Jan stand geschockt vor ihm. Sein Schwert war ihm aus der Hand geflogen und lag jetzt ein paar Meter neben ihm auf dem Boden. Bevor er noch daran denken konnte sich zu bewegen, hatte er schon Yugis Schwertspitze unterm Kinn.

"Keine Bewegung, verstanden?!

Wie blöd kann man eigentlich sein? Was wolltest du denn mit dieser Aktion bezwecken? Das sie dich umbringen?

Und was wäre dann aus deiner Familie geworden?" Yugi erinnerte sich nämlich daran, das eines der Kinder erzählt hatte, das sein Vater Jan hieß und die Beschreibung passte auch.

"Find dich damit ab, dass du jetzt hier lebst. In Gefangenschaft, als Sklave. Und das so schnell wie möglich. Das wär das Beste für dich und für die anderen von uns. Verstanden?"
 

Jan kam langsam zu sich. Aus seinen Augen verschwanden der Hass, die Wut und der Zorn. Machten einem ungläubigem Schrecken platz. Langsam schien er zu kapieren, was er da beinah getan hätte.

Fassungslos fiel er auf die Knie. Wehrte sich nicht, als die Ritter ihn auf einen Wink ihrer Lehrmeister wegführten.
 

Einer der Meister trat zu Yugi. "Du hast ziemlich gut gekämpft. Ich wusste gar nicht, das es unter den Sklaven welche gibt, die so gut mit dem Schwert umgehen können."

"Sie wissen so einiges nicht." Yugi sah den Ritter nicht an.

"Darf ich um das Schwert bitten? Ich glaub, unseren jungen Männer da ist nicht ganz wohl, wenn du es weiter in der Hand behältst." grinste der Meister leicht.

Yugi händigte ihm das Schwert wortlos aus.

"Du solltest die Wunde von Arzt verbinden lassen. Nicht das sich das noch entzündet."

Wortloses Nicken als Antwort. Yugi wandte sich an Leo und Steff, sagte ihnen, das sie die Neuen in die Schlafräume bringen sollten und dann das Geschehene beim Obersten Verwalter melden sollten. Der würde entscheiden, wie es weiterging.

Dann machte er sich auf den Weg zum Arzt, die beiden Gestalten im Schatten nicht bemerkend, die das Geschehen beobachtet hatten.
 

6. Kapitel: Der Wunsch
 

Seto hatte bis in den späten Morgen hinein geschlafen und war dann zu seiner Familie aufgebrochen, die einen kleinen Bauernhof Mitten im Wald hatten.

Er war neugierig, wie es seinen Eltern und seinem kleinen Bruder ergangen war. Wie die Ernte ausgefallen war, was noch an Arbeit anstand.
 

Gegen Nachmittag kehrte er zurück in der Burg. Er war zufrieden. Zuhause war alles in Ordnung, die Ernte war gut verlaufen, seine Familie hatte genug zu Essen für den Winter, nur das Dach musste in nächster Zeit noch mal nachgebessert werden. Aber das würde er auch noch hinbekommen.
 

Er war kaum im Hof, als auch schon ein Sklave auf ihn zutrat und ihm mitteilte, dass der Burgherr ihn zu sprechen wünschte.

Seto machte sich also auf den Weg, um seinen Wunsch vorzutragen, denn nichts anderes konnte der Herr von ihm wollen.
 

Er stand vor der großen Eichentür und klopfte einmal kräftig an. Von drinnen war ein "Herein!" zu hören.

Die Tür öffnend trat Seto ein.

Der Burgherr stand am Fenster, einen Bierkrug in der Hand.

"Sie haben nach mir gerufen?" Seto deutete eine leichte Verbeugung an.

"In der Tat.

Du weißt, warum?" Der Burgherr drehte sich nicht um.

"Mein Wunsch." Seto flüsterte fast.

"Genau. Und was möchtest du nun haben?" Noch immer sah der Herr aus dem Fenster.

"Mein Herr...

Unter euren Sklaven befindet sich einer, der sich hervorragen als... Knappe eignen würde..." Der Ritter brach ab, er wusste nicht so genau, wie sein Herr darauf reagieren würde.

"So, so. Und diesen Sklaven möchtest du wohl haben?" Seto kam gar nicht dazu etwas zu sagen - er war sich auch nicht sicher, ob er ein Wort herausgebracht hätte - da sprach der Herr schon weiter. "Nun gut. Dieser Wunsch sei dir gewährt.

Komm, wir wollen gleich zum Obersten Verwalter und diese Angelegenheit regeln."

Mit diesen Worten wandte er sich zur Tür und Seto folgte ihm.
 

Sie hatten dem Obersten Verwalter über die neue Lage in Kenntnis gesetzt und waren gerade auf dem Rückweg, als sie es vom Waffenhof rumoren hörten. Neugierig geworden, begaben sie sich dorthin, blieben jedoch im Schatten stehen. Was sie sahen, war... ungewöhnlich.
 

Zwei Sklaven, die mit Schwertern gegeneinander kämpften. Drumherum ein Kreis Schaulustiger, bestehend aus ein paar Sklaven, den Lehrmeistern und ihren Schülern.

Als Seto einen der kämpfenden Sklaven erkannte, machte sein Herz einen kleinen Sprung. Das war doch Yugi. Sein Yugi, der da kämpfte. Aber wieso?

Etwas von seinem Schrecken musste sich auf seinem Gesicht gezeigt haben, denn der Burgherr sprach ihn an: "Was hast du denn, Ritter Seto?"

So ausdruckslos wie möglich antwortete Seto: "Einer der beiden ist mein neuer Knappe."

Mit hochgezogenen Brauen betrachtete der Herr weiter das Spektakel. Es gefiel ihm gar nicht, dass zwei der Sklaven anscheinend so gut kämpfen konnten. Er musste etwas unternehmen. Wo würde das denn hinführen, wenn er diesen Aufruhr nicht bestrafen würde?
 

Er wollte gerade aus dem Schatten treten, als es passierte.

Der eine schlug dem anderen das Schwert aus der Hand und hielt ihm dann die Schwertspitze unters Kinn.

Was gesprochen wurde, konnten sie auch an ihrem Platz noch laut und deutlich verstehen.

... "Keine Bewegung, verstanden?!

Wie blöd kann man eigentlich sein? Was wolltest du denn mit dieser Aktion bezwecken? Das sie dich umbringen?

Und was wäre dann aus deiner Familie geworden?" ...

"Find dich damit ab, dass du jetzt hier lebst. In Gefangenschaft, als Sklave. Und das so schnell wie möglich. Das wär das Beste für dich und für uns andere. Verstanden?" ...

Der Besiegte brach in die Knie, wehrte sich nicht, als die jungen Ritter ihn wegführten.

...

Der Sieger händigte dem Lehrmeister das Schwert ohne Widerstand aus, verließ dann den Platz.

...
 

"Welcher ist denn dein neuer Sklave, Ritter Seto?"

"Der Sieger." Ein kleines bisschen Stolz schwang in der Stimme mit.

"Na, dann kann er sich wenigstens verteidigen, wenn er nächstes Jahr mitkommt. Nicht so wie einige der anderen Knappen." Der Burgherr grinste leicht. "Aber so wie der kämpfen konnte, wundert es mich, dass er nicht schon vorher Unruhe gestiftet hat."

"Wieso denn? Er hat es doch hier sehr gut. Und da seine Familie tot ist..." Seto sprach nicht weiter, wollte eigentlich nur nach Yugi sehen. Der Herr schien Setos Unruhe zu bemerken und meinte: "Für heute seit ihr entlassen, Ritter. Ich erwarte euch Morgen mit eurem Knappen zur gewohnten Stunde auf dem Waffenhof. Die Jungen könnten ein bisschen Übung vertragen, so wie die geguckt haben."

Seto verbeugte sich knapp, versuchte sich seine Freude nicht allzu sehr anmerken zu lassen, und verschwand Richtung Ärztezimmer.
 

Dort angekommen, verband der Doc gerade Yugis Wunde. Allzu schlimm sah es aber nicht aus.

"Was machst du denn für Sachen?" Gespielt böse sah Seto den Sklaven an.

Erschrocken drehten der Doc und Yugi sich um. "Se... Ritter Seto!" Yugi besann sich gerade noch rechtzeitig, das sie ja nicht alleine waren. "Was machen Sie denn hier?"

"Nach meinem neuen 'Knappen' sehen. Was denn sonst?"

"Knappen? Heißt das, der Junge gehört jetzt euch?" Der Arzt wunderte sich etwas.

Nicken. "Ja, kann bei den Eroberungen ganz nützlich sein, jemanden zu haben, der einem die Sachen hinterher trägt." Seto grinste leicht fies.

"Na, dann nehmen sie ihren 'Knappen' mal wieder mit und passen auf, dass er hier nicht so schnell wieder auftaucht.

Und jetzt ab mit dir." Den letzten Satz sagte er in Yugis Richtung, der sich daraufhin erhob und mit gesenktem Kopf an Seto vorbei zur Tür ging. "Auf Wiedersehen, Doc." dabei murmelnd.

Auch Seto verabschiedete sich und folgte Yugi.
 

Sie gingen über den Hof, durchs Tor und durch den Wald zur Lichtung.

Erst hier wagte es Yugi wieder seinen Kopf zu heben.

"Knappe? Der Herr hat es also erlaubt?" Nicken.

Vor Freude schrie Yugi einmal laut auf und fiel Seto dann um den Hals.

"Hey, Kleiner. Ist ja gut, beruhig dich wieder.

Freu dich lieber nicht zu früh. Leicht wird es bestimmt nicht." Seto erwiderte Yugis stürmische Umarmung.

"Das weiß ich selber." Gemurmel in Setos Halsbeuge.
 

Einige Zeit standen sie schweigend da. Genossen es zu wissen, das sie beim nächsten Aufbruch zusammen fahren würden.

"Ich hab noch ne 'Überraschung' für dich."

Yugi sah nach oben, neugierig, Seto hatte das Wort Überraschung so seltsam betont.

"Du wirst dich im Winter nicht langweilen müssen."

Unverständnis zeigte sich in Yugis Augen.

Ein kleines Grinsen im Gesicht seines Schatzes. "Der Oberste Verwalte wollte dich so ungern gehen lassen. Anscheinend vertraut er darauf, dass du unter den Sklaven die Stellung hältst.

Also hab ich ihm versprochen, dass er dich im Winter noch herumkommandieren darf, solange dir genug Zeit für meine Aufgaben bleibt. Da hat der vielleicht angefangen zu strahlen, das glaubst du gar nicht." Als er daran dachte, musste Seto leise lachen. Auch Yugi lachte mit, als er sich das vorzustellen versuchte - der 'Sklavenmeister' und strahlen?

Als das Lachen abebbte, erzählte Seto weiter.

"Du wirst also auch weiterhin bei den anderen Sklaven schlafen und auch weiterhin mit ihnen arbeiten. Ich werde mit dem Verwalter absprechen, wer dich wann 'arbeiten lassen darf'.

Ach ja, wir sollen uns Morgen zur Mittagszeit auf dem Waffenhof einfinden. Der Burgherr hat deine kleine Show ebenfalls gesehen und ist der Meinung, wir sollten die Jungs mal ein bisschen auf Trab bringen.

Aber wie ist es eigentlich zu dem Kampf gekommen?"

Und so erzählte Yugi Seto, was vorgefallen war...
 

7. Kapitel: It's Showtime
 

Die jungen Ritter waren bereits im Waffenhof versammelt. Hatten sich schon ihre Waffen geholt und aufgestellt. Warteten mit ihren Lehrmeistern jetzt nur noch auf ihre zwei 'Neuen'.

Und da kamen sie: Ritter Seto und der Sklave Yugi.

Den jungen Männern war nicht so ganz wohl, wenn sie an gestern dachten. Wie der Sklave das Schwert geführt hat... das war schon fast beängstigend gewesen.
 

Seto und Yugi traten zu den Lehrmeistern. Besprachen mit ihnen, was heute auf dem Lehrplan stand: Schwertkampf und Dolchwerfern.

Yugi und Seto grinsten leicht. Das würde ein Spaß werden, in beiden Dingen waren sie Meister.
 

Und so begann der Unterricht.

Erst waren die jungen Ritter dran. Zu zweit aufstellen und mit dem Schwert aufeinander los.

Doch diesmal erhielten sie nicht nur von ihren Lehrmeistern Kommentare, sondern auch von Yugi und Seto.
 

Doch irgendwann wurde es den beiden zu bunt. Was nützten die besten Ratschläge, wenn sie nicht umgesetzt wurden.

Also wurde kurzerhand die Trainingsmethode geändert. Einer nach dem anderen sollten sie gegen Yugi antreten. Seto wollte dann die Fehler kommentieren und korrigieren und alle sollten sich das genau angucken.
 

Also ging es los. Der erste Freiwillige war nach einigen Schwierigkeiten dann auch gefunden.

Yugi und der Freiwillige, Dave, stellten sich gegenüber. Die Schwerter gehoben, darauf wartend, das der andere angriff.

Dann griff Yugi an. Hob das Schwert über den Kopf und machte einen Schritt nach vorne. Als Dave sein Schwert zum kontern hob, ließ Yugi sein Schwert nach links gleiten und führe einen Schlag von der Seite aus. Natürlich mit der Breitseite, er wollte seinen Gegner ja nicht ernsthaft verletzten. Dennoch zuckte Dave zusammen und machte ein paar Schritte nach hinten. Yugi ging mit und schlug Dave mit Schwung das Schwert aus der Hand.

"So, jetzt habt ihr gesehen, wie ihr das möglichst nicht machen sollt. Dave hätte, als er den Schlag abbekommen hat, nicht zurückweichen sollen, sondern gleich angreifen müssen.

Wer ist der nächste?"

Und so wurde einer nach dem nächsten vorgeführt.
 

Anderthalb Stunden später waren alle einmal dran gewesen. Und jeder hat einen oder mehrere überflüssige Fehler gemacht. Entweder hat er neue erfunden oder die von seinen Vorgängern nachgemacht. Es war zum Haare raufen.
 

"Wenn wir so schlecht sind, dann zeigt uns doch mal, wie das richtig aussehen sollte!" Oh, da war unter den Rittern wohl ein besonders freches Exemplar Mensch.

Aber so schlecht war die Idee gar nicht mal.

Yugi und Seto sahen sich kurz an. So wie sie dabei grinsten, hatten sie wohl die gleiche Idee.

Noch während der Strafpredigt für den Aufrührer standen sie sich mit gezogenen Schwertern gegenüber und legten los. Endlich mal ein Gegner, bei dem man nicht groß aufpassen musste, wo man hinschlug.
 

Mit gezogenen Schwertern umkreisten sie sich. Ließen den andern nicht aus den Augen. Warteten darauf, das der Andere einen Fehler machte.

Plötzlich stieß Yugi mit seinem Schwert nach vorne. Verführte Seto so dazu, mit seinem abwehren zu wollen. Zog es dann aber ebenso plötzlich nach oben und ließ es von dort auf Setos Schwert niedersausen. Seto konnte sein Schwert mit Mühe festhalten und hielt dann dagegen. Machte dann einen Schritt zur Seite und zog seine Klinge unter Yugis hervor, so dass dieser nach vorne stolperte.

Noch im Fallen drehte Yugi sich um. Gerade rechtzeitig. Seto stand schon mit gehobenem Schwert über ihm. Krachen, als Eisen auf Eisen traf.

Yugi hatte aber leider die schlechtere Position: auf dem Rücken liegend auf dem Boden ein Schwert auf lange Zeit abzuwehren war fast unmöglich. Also musste er versuchen, wieder auf die Beine zu kommen. Mit Schwung drückte er Setos Schwert nach hinten und trat ihm gleichzeitig ein Bein weg. Seto konnte sein Gleichgewicht nicht mehr halten und war abgelenkt. Yugi nutzte die Situation aus und kam schnell wieder auf die Füße. Inzwischen hatte sich auch Seto wieder gefangen.
 

Wieder umkreisten sie sich. Wieder mit gezogenen Schwertern. Blickten sich unverwandt an.

Und dann ging es richtig los. Beide kämpften, als würde es um ihr Leben gehen. Die Schwerter flogen nur so durch die Luft. Nacheinander wurde angegriffen, abgeblockt, angegriffen, abgeblockt... immer und immer wieder. Zwischendurch immer wieder einen Kratzer abbekommend. Der Schweiß lief ihnen in die Augen, ließ ihre Haare verkleben. Und noch immer wollte keiner dem anderen den Sieg schenken.

Und dann ging alles ganz schnell. Yugi hatte nicht aufgepasst. Seto trat ihm die Beine weg und noch im Fallen ließ er sein Schwert niedersausen. Yugi spürte nur einen kurzen Stich in der rechten Wade, dann nur noch Brennen. Nicht weiter darauf achten, drehte er sich kurz vor dem Boden und, da er sein Schwert vorhin verloren hatte, zog aus seinem Gürtel den Dolch und warf. Als er auf dem Boden aufkam, hörte er Seto fluchen wie einen Rohrspatz. Anscheinend hatte er getroffen.

Als er aufsah, sah er Seto, wie dieser sich die Hand hielt und ziemlich wütend guckte. Wohlgemerkt: wütend über seine eigen Dummheit, das er seinen, Yugis, Dolch vergessen hatte.

Yugi musste bei diesem Gedanken leicht grinsen.
 

"Hör du bloß auf zu grinsen!" Seto hörte sich immer noch wütend an.

"Wieso? Geschieht dir recht." Dabei deutete Yugi auf sein blutendes Bein.

Dann mussten beide plötzlich anfangen zu lachen. Es war doch aber wirklich auch zu komisch, wie sie beide hier standen, bzw. lagen und sich gegenseitig anmeckerten.
 

Das musste ebenso auf die Umstehenden wirken. Erst standen sie mit gezückten Schwertern da, dann fing das Blut an zu 'fließen', dann gifteten sie sich an, weshalb ihnen, den Umstehenden, die Angst auf den Gesichtern geschrieben stand. Und als sie beide anfangen mussten zu lachen, guckten die anderen doof aus der Wäsche.
 

Yugi und Seto beruhigten sich langsam. Und je ruhiger die Beiden wurden, umso mehr beruhigten sich auch die jungen Ritter.
 

"Das war... Wow... Wo habt ihr... haben sie denn das gelernt, Ritter Seto?" Wieder der Frechdachs von vorhin.

"Im Kampf. Wo denn sonst?" Leicht verstimmt war Seto wohl noch immer.

"Komm, wir sollten dem Doc mal wieder einen Besuch abstatten. Der freut sich bestimmt." Dabei hielt Seto Yugi die Hand hin.

"Danke, aber aufstehen kann ich noch alleine. So doll hast du mich auch wieder nicht getroffen." Wo kämen wir denn da hin? Sich vor so vielen Grünschnäbeln aufhelfen zu lassen? Nie und nimmer.

Also stand Yugi auf und ging schon mal vor. "Zum Doc sollten wir wirklich. Nicht auszudenken, wenn ihnen was passieren würde, Ritter Seto." Yugi hatte sich zum Glück wieder daran erinnert, dass sie nicht alleine waren. Die 'Ausrutscher' vorhin schienen zum Glück nicht bemerkt worden zu sein.

"Bis wir wiederkommen, habt ihr das auch drauf. Verstanden?!" Das war an die jungen Ritter gewandt. Ergebenes Nicken. Mit ihm würden sie sich nicht anlegen.
 

Der Arzt war gar nicht so erfreut, die Beiden schon wieder zu sehen. Und das als Patient.

Doch zum Glück waren ihre Verletzungen nicht besonders schlimm. Beide bekamen einem Verband um und die Order, die nächsten zehn bis vierzehn Tage die verletzte Region zu schonen. Dann würden keine bleibenden Schäden bleiben.
 

Und schon waren die Beiden wieder auf dem Waffenhof. Dort hatte sich inzwischen einiges getan. Die jungen Ritter standen nicht mehr herum, sondern waren fleißig am trainieren.

Noch einmal wollten sie sich nicht so vorführen lassen.

Und es klappte schon ganz gut. Hier und da mussten Yugi und Seto zwar noch verbessern, aber lange nicht mehr so viel wie zu anfang.

Und auch die Lektion im Dolchwerfen verlief im Großen und Ganzen recht ordentlich. Vor allem, als Yugi dann noch mal seinen Wurf vormachen musste und der Ehrgeiz der jungen Ritter angestachelt wurde.
 

So verging dann auch das Training und ehe sie sich versahen, war es Abend und es wurde zum Abendessen gerufen.
 

8. Kapitel: Aufbruch
 

Die Zeit flog nur so dahin. Herbst... Winter...

Die Tage waren ausgefüllt mit Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Und zwischendurch ein bisschen Freizeit.

Die letzten Ernten von den Feldern holen; Scheunen und Häuser reparieren, Heu für das Vieh einlagern und jede Menge andere Kleinigkeiten.

Und das alles waren nur die Aufgaben vom 'Sklavenmeister'.

Dazu kamen dann auch noch die Arbeiten, die sich Seto für ihn, Yugi, ausdachte.

Was aber im Endeffekt auf das Gleiche hinauslief.
 

Dafür wurde die Freizeit umso mehr genossen. Einfach nur die Nähe und Ruhe genießend.

Mit dem Liebsten einsame Spaziergänge durch den Wald, warm eingepackt natürlich, man wollte sich ja keine Erkältung holen.

Abends gemütlich in der warmen Kammer liegend und Zärtlichkeiten austauschend.
 

So vergingen die kalten und tristen Monate und der Frühling kam. Die Blumen und Wälder bekamen wieder Farbe, die Pflanzen auf den Feldern sprossen... überhaupt zog das Leben wieder auf der Insel ein. Überall hörte man wieder Lachen und Singen, Fröhlichkeit lag in der Luft.

Die Sonne schien wieder warm auf die Erde, lockte auch die letzten Tiere aus ihren Höhlen, verhalf dem Wald wieder zu neuem Leben.
 

Jetzt setzte wieder Geschäftigkeit ein. Vorräte wurden gesichtet, die Schiffe repariert und dann wieder beladen.

Erst war die ganze Atmosphäre von Fröhlichkeit durchsetzt, doch je weiter das Jahr fortschritt, je mehr Schiffe startklar wurden, desto öfter schlich sich Traurigkeit zwischen die Fröhlichkeit. Bald war es wieder so weit, bald würden die Ritter wieder aufbrechen.
 

So ging auch der Frühling ins Land und ehe man sich's versah, war die Zeit des Aufbruchs da.

Die Schiffe lagen startklar, voll beladen mit Vorräten und Waffen, am Anleger.

Davor eine große Menge Menschen, die ihre Liebsten verabschieden wollte.
 

Die Ritter standen an den Relingen oder beaufsichtigten die Knappen, die die letzten Vorbereitungen zum Auslaufen trafen. Unter ihnen diesmal auch ein Sklave.
 

Die letzten Vorbereitungen waren getroffen, die Vorräte sicher verstaut und alle Mann an Bord.

Die Schiffe wurden unter lauten Abschiedsrufen von den Zurückbleibenden von den Knappen an den Rudern aufs Meer hinausmanövriert. Weiter draußen wurden dann mit dem ersten Wind die Segel gesetzt und die Ruderer konnten sich ausruhen.
 

So begann wieder ein Eroberungszug.

An der Reling eines der Schiffe stand ein Ritter, der dies nicht zum ersten Mal mitmachte.

Hinter ihm ein Sklave, dessen Lebenserfahrungen denen des Ritters in nichts nachstanden.

Der Wind fegte über das Schiff, spielte mit den zwei Personen, ließ braunes und blondes Haar durcheinander wirbeln.

Der Braunhaarige drehte sich um. Suchte die violetten Augen des hinter ihm Stehenden.

Saphir traf auf Amethyst.

Ein glückliches Lächeln erschien auf beiden Gesichtern.

Und beide verspürten auf einmal die Gewissheit, dass sie für immer zusammenbleiben, dass nichts sie mehr trennen würde.

Mit dieser Gewissheit fuhren sie einer ihnen unbekannten Zukunft entgegen.
 

9. Kapitel: Verletzt
 

Lärm. Rufe. Schreie. Waffenklirren.

Auf dem kleinen Flecken Erde ging es drunter und drüber.

Die Einwohner verteidigten sich mit Mistgabeln, Harken, Schaufeln, Ästen und allem, was sie fanden, gegen die Eindringlinge, die gut ausgerüstet mit Schwertern, Dolchen und anderen Waffen ihr Dorf wie aus dem nichts überfielen.

Mittendrin ein Ritter mit seinem Sklaven. Rücken an Rücken, Angriffe so von überall abwehren, die Angreifer aber nur kampfunfähig machend.
 

"Verdammt. Wann kapieren diese Idioten endlich, das sie keine Chance haben!?"

"Nie. Die kämpfen alle so um ihr Leben. Du hast da auch keine Ausnahme gemacht, Yugi."

Der Angesprochene musste lachen. Stimmt, er wollte damals auch nicht klein beigeben. Also warum erwartete er das jetzt von den armen Menschen hier? Die Antwort war einfach: Er wusste, das man keine Chance hatte. Und er wollte unnötiges Blutvergießen vermeiden.

Aber genauso wusste er, dass sich keiner freiwillig ergeben würde, dass keiner freiwillig auf seine Freiheit verzichten würde.
 

So langsam waren alle Gegner außer Gefecht gesetzt.

Den nächsten Angriff parierte er gekonnt und schlug dann mit der Breitseite seines Schwertes zu. Sein Angreifer glitt ohnmächtig zu Boden.

Hinter sich hörte er plötzlich einen erstickten Aufschrei.

>Seto!< Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen drehte er sich um. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Seto hatte sein Schwert dem vor ihm Stehenden in die Brust gerammt. Doch das war nicht das schlimmste. Was Yugi weit mehr erschreckte, war, das der Ast, den der Dorfbewohner anscheinend als Waffe benutzt hatte, in Setos Unterleib gerammt war und an diesem Blut hinab rann.

>Nein... nein... das kann nicht...< "Seto...!" Nur ein Wort... leise geflüstert, zu mehr war er nicht im Stande... und doch konnte man in ihm all die Angst hören, die Yugi gerade ausstand.

Er machte die paar Schritte auf Seto zu. Als er bei ihm war, brach Seto gerade in die Knie, wodurch dessen Schwert aus dem Brustkorb des Anderen gezogen wurde, der leblos auf die Erde fiel.

Yugi hielt Seto an den Schultern fest und sprach ihn an. "Seto, was ist? Hey, Seto?"

Der Angesprochene reagierte nicht, sah nur reglos auf den Ast, an dem immer noch sein Blut entlang floss.

Yugi bekam es langsam aber sicher mit der Angst zu tun. Was sollte er bloß tun?
 

Der Kampflärm auf dem Platz war inzwischen vollkommen verstummt. Überall lagen tote, verwundete oder bewusstlose Menschen herum. Ritter, Knappen und Dorfbewohner. Doch eindeutig mehr Dorfbewohner als Knappen und Ritter.

Diese hatten sich geteilt. Die einen 'sammelten' die verletzten und bewusstlosen Dorfbewohner ein und fesselten sie. Die anderen kümmerten sich um ihre verwundeten Kameraden.
 

Auch Seto wurde zu den anderen Verletzten in eine der Hütten gebracht, wo er versorgt werden würde.

Yugi ging mit und kümmerte sich, da er den 'Ärzten', die sich um Seto und die andern paar schwer Verwundeten kümmerten, nur im Weg stand, um die leicht Verletzten. Er legte Verbände, schenkte Alkohol gegen die Schmerzen aus und dachte dabei doch nur an Seto.
 

Er war so in seine Gedanken vertieft, dass er gar nicht mitbekam, wie der Tag sich langsam dem Ende neigte und die 'Ärzte' einer nach dem anderen aus den Hütten traten und sich zu den anderen an die Feuer setzten.

Allen sah man den heutigen Tag an. Fast jeder hatte ein paar Schrammen davongetragen oder verspürte den Schmerz einer größeren Fleischwunde.

Als die 'Ärzte' aus den Hütten traten, sah man ihnen an, ob ihr 'Patient' überleben würde oder nicht. Und je nach dem änderte sich die Stimmung auf dem Platz.
 

Als Yugi aus seiner Lethargie erwachte, suchte er die Hütte auf, in der Seto lag. Leise trat er ein und kniete sich neben ihn. Nahm Setos Hand in seine und drückte sie liebvoll.

Durch den Druck erwachte Seto. Er schlug die Augen auf und suchte Yugis, erwiderte dabei den Druck.

"Du bist wach." Yugi sah Seto in die Augen, die ihn wie eh und je anzuleuchten schienen. Doch etwas war anders als sonst. Etwas Dunkles lauerte im Hintergrund, wollte sich vordrängen, wurde aber nicht gelassen. Dieses Dunkle verbreitete Angst...

"Wie geht es dir?" Ein Lächeln erschien auf Setos Gesicht, ließ Yugi für eine Weile die Angst vergessen.

"Besser, jetzt, da du da bist." Jetzt erschien auch auf Yugis Gesicht ein kleines Lächeln.

"Schön." Doch etwas musste er noch wissen, musste gefragt werden, auch wenn er es eigentlich schon wusste. Wenn nicht schon auf dem Kampffeld, dann, seit er es in seinen, Setos, Augen gesehen hatte.

"Was ist mit deiner Verletzung?" Das Dunkle in Setos Augen verstärkte sich, drängte sich unaufhaltsam nach vorne. Verkündete wortlos eine leidvolle Botschaft.

Seto hob seine Hand zu Yugis Wange und streichelte sie. Dieser schloss die Augen und drückte sich noch näher an die warme Hand. Kleine Tränen stahlen sich aus seinen Augen, liefen die Wangen hinab, fielen auf die Erde.

"Nicht weinen, Yugi."

"Aber... wie soll das gehen? Du stirbst und ich soll nicht weinen? Wie stellst du dir das vor?" Yugi wusste nicht, was er davon halten sollte. Seto musste doch wissen, wie sehr er ihn liebte, dass er ohne ihn nicht würde leben können. Also warum in aller Welt sagte er so etwas?

"Ich hasse diese dunklen Hütten. Bringst du mich nach draußen?" Liebevolle Augen sahen Yugi an, ließen ihn nicht nein sagen.

Wortlos stand er auf und zog Seto dabei vorsichtig mit, wollte ihm so wenig Schmerzen wie möglich bereiten.
 

-----
 

Und?

Das letzte Kapitel + Epilog kommt am Freitag.

Über Kommis und Kritik würde ich mich freuen.
 

by: _Sonna_
 

tbc

10. Kapitel + Epilog

Hallöchen ^__^
 

Hier kommt jetzt das letzte Kapitle und Epilog von 'Endlich frei!'
 

WARNUNG: DEATH!!

Ich hab das zwar schon mal am Anfang geschrieben, aber sicher ist sicher. *g* Und: Ich kann nichts dafür: Das Ende hat sich in meinem Kopf festgesetzt und immer geschrieen 'Schreib mich mal!' *unschuldig ist* Und was dabei rausgekommen ist, habt ihr ja gesehen, bzw. gelesen. *g*
 

Ach ja... ich übernehme keine Haftung. *g*
 

-------
 

10. Kapitel: Endlich frei!
 

Der Vollmond leuchtete hell am Firmament, unterstützt von einer Vielzahl an strahlenden Sternen.

Das Meer glitzerte im Licht von Blau bis Schwarz, schien nahtlos in den Himmel überzugehen.
 

Schweigend saßen zwei Gestalten auf den Klippen, einfach nur in den Himmel blickend, sich dabei aneinander festhalten, als ob sie sich nie wieder loslassen wollten.

Schon eine ganze Weile saßen sie hier, nachdem sie sich ungesehen an den anderen vorbeigeschlichen hatten.
 

Der Wind, vom offenen Meer herkommend, spielte mit den zwei Menschen. Zerrte an der Kleidung und wirbelte die Haare durcheinander.
 

Eine angenehme Stille lag in der Luft. Durchsetzt von der unendlichen Liebe der Beiden.

Doch irgendwann muss auch die angenehmste Stille durchbrochen werden.
 

"Siehst du die ganzen Sterne dort oben?" Ein Nicken vom Blondhaarigen.

"Sterne sind angeblich die Seelen Verstorbener...

Sterne verurteilen nicht, sie beobachten nur. Egal was sie sehen, ob es ihnen gefällt oder nicht, sie scheinen immer, bringen immer Licht.

Ihnen kann man alles anvertrauen... Wünsche, Träume, Hoffnungen... sie sagen dir nicht, ob es falsch ist oder richtig... versuchen nicht, dich zu ändern... nehmen einen so, wie man ist...

Dort oben zu sein, muss schön sein... so akzeptiert zu werden, wie man ist... das wäre hier unten undenkbar... unmöglich..."
 

Stille.

Beide bewegten sich nicht. Sahen weiter zu den Sternen hoch.
 

"Ja, dort oben zu sein... müsste ein glückliches Gefühl sein...

Dort willst du auch hin, nicht wahr?"

Yugi brauchte die Frage eigentlich gar nicht erst zu stellen, erst wusste die Antwort schon. Genau wie Seto.
 

Der Wind kam wieder, spielte wieder mit den Haaren. Ließ Braun und Blond durcheinander wirbeln.

Brachte Kälte mit, zwang die beiden Liebenden so, noch enger zusammenzurücken.
 

"Mh... dort möchte ich sein...

Ist es nicht... traurig... das man erst nach dem Leben akzeptiert wird, so wie man ist?

Wird sich das je ändern?"

Keine Antwort erwartend, sprach Seto weiter.

"Ich werde auf dich aufpassen. Von dort oben. Immer."
 

Yugi lachte leise. "Das brauchst du nicht."

Verständnislose Saphire sahen ihn an.

"Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich hier bleibe?" Amethyste wandten sich ab, blickten zu den Sternen.

"Was hält mich denn hier?

Doch nur du!

Meine Familie ist tot und ich lebe als Sklave. Und das habe ich bis jetzt doch nur ausgehalten, weil du da warst.

Wenn du jetzt gehst, was soll ich dann hier?

Und außerdem... muss doch jemand dort oben auf dich aufpassen... muss aufpassen, dass du nicht einsam bist...

Ich komme mit."
 

Bei den letzten Worten hatten sich die Amethyste wieder den Saphiren zugewandt, sahen sie unverwandt an. Spiegelten die unendliche Liebe ihres Besitzers wider, machten klar, das diese Entscheidung längst gefallen war.
 

Die Saphire gaben sich geschlagen, kannten sie doch die Entschlossenheit des anderen.

Und irgendwie machte es sie auch glücklich... glücklich, dass der andere bereit war, mit ihm zu kommen... die Ewigkeit mit ihm zu verbringen...
 

Das glückliche Lächeln verschwand plötzlich von Setos Gesicht, machte einer Schmerzverzogenen Grimasse platz.

"Seto, was ist?"

Von diesem war nur ein Keuchen zu hören.

"Geht... geht schon wieder..." Er lächelte Yugi zu. Auf dessen Gesicht erschien langsam wieder ein Lächeln. "Hast du mir einen Schrecken eingejagt."

Seto erwiderte nichts, sah ebenso wie Yugi wieder hoch zu den Sternen.

Eng aneinandergeschmiegt saßen sie mit dem Rücken an einen Baum gelehnt und schwiegen.
 

Nur kurz wurde die Stille unterbrochen.

"Yugi, ich liebe dich."

"Ich dich auch, Seto."

Dann kehrte wieder Stille ein.
 

Yugis Kopf ruhte in Setos Halsbeuge, eine Hand hinter Setos Rücken, mit der anderen hielt er Setos Rechte fest, verschränkte ihre Finger miteinander.

Er lauschte Setos Hetzschlag, der immer langsamer wurde. Die ineinander verschränkten Finger verloren nach und nach immer mehr ihrer Kraft, wurden zum Schluss nur noch kraftlos von den anderen gehalten.

Da setzte auch Setos Herzschlag aus.

Yugi holte einmal kräftig Luft und hob seinen Kopf. Leicht küsste er Seto auf den geöffneten Mund. "Wir sehen uns sehr bald wieder, Liebster."

Mit der linken Hand zog er seinen Dolch aus der Scheide am Gürtel.

Seine Augen schlossen sich langsam, er lehnte sich wieder eng an den warmen Körper neben ihm.

Mit einem Ruck stach er sich seinen Dolch ins Herz, hauchte seinen letzten Atem aus.
 

Epilog
 

Auf der Erde erloschen zwei Leben, lösten sich zwei Seelen aus ihren Körpern.

Gleichzeitig erschienen am Himmel zwei neue Sterne. Direkt nebeneinander, als wollte sie die Nähe, die sie im Tod vereint hatte, auch hier oben nicht gehen lassen.

Sie schienen heller als alle anderen Sterne, wollten ihr Licht, das seine Kraft aus ihrer tiefen Liebe erhielt, an alle Menschen senden. Wollten so zeigen, dass Liebe alles überwinden kann. Gesellschaft, Regeln, Unterschiede.

Auch den Tod.

Denn was wäre die Welt... das Leben... ohne Liebe...
 

~*~ Owari ~*~
 

----------
 

Und? *in Deckung geht* Bitte bitte nicht böse sein, ja?? *sich umguckt* Wie oben schon gesagt, bin ich vollkommen unschuldig.

Wenn ihr euch vom Schock erholt habt... hinterlasst ihr mir trotzdem noch ein Lebenszeichen? *fragend und lieb guckt*
 

by: _Sonna_



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  jyorie
2013-06-13T14:53:13+00:00 13.06.2013 16:53
Hallo ^_^

das ist traurig. Yugi hat sein ganzes Leben lang gekämpft und jetzt
gibt er einfach auf. So ein trauriges Ende.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-06-13T14:53:05+00:00 13.06.2013 16:53
Hallo ^_^

hattest du keine Lust die Kapitel auch hier einzeln hoch zuladen?

Ich dachte die ganze Zeit, das Seto erst mit dem Herrn der Insel allein
sprechen will, *blush ... bin ich dumm* um so besser hat es mir
gefallen, das er das erst mit Yugi, den es betrifft besprechen will.

Yugi scheint ganzschön eifig zu sein, aber man hat ihm wohl auch
nicht grundls dieses “hohe Amt” über die Sklaven gegeben, wenn er
keine vortreffliche Arbeit abliefern würde. Übrigens hab ich da auch
etwas gestutzt, das man die Sklaven einfach so in die Waffen kammer
läßt, aber nach diesem peniblen Vorfall, wird man damit wohl auch
etwas vorsichtiger sein, wenn man die Waffen reinigen läßt.

Ich möchte es nicht machen, wenn ich daran denke was da alles daran
kleben könnte ... *brr* ... aber das einer der neuen Sklaven so dumm
ist und einen Aufstand provoziert - nicht so dolle. Und Yugi hat
sich trotz seines könnens als loyal erwiesen.

Mir scheint, das Yugi und Seto trotz des Abkommens nicht wirklich
mehr Zeit miteinander verbringen können, wie haben sich die beiden
eigentlich ineinander verliebt, nachdem er Sklave war und Seto Ritter.

Bei den Raubzügen die die Ritter machen, hat mich ein wenig an Wikinger
erinnert ... vielleicht sinds auch Raubritter, damit es wieder mit den
Sklaven paßt :D ... das Training und besonderst der Showkampf den
Seto und Yugi da vorgeführt haben war mal wieder super geschrieben
:3

Aber dann sind sie mit dem Schiff ausgelaufen ... und ich konnte es
nicht glauben – Seto verwundet?! und so schwer. .... du willst ihn doch
nicht wieder sterben lassen???????

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-06-13T14:52:34+00:00 13.06.2013 16:52
Hallo ^_^

klingt sehr schön deine Mini-FF

Zu Yugi paßt es sehr gut, wie er sich als Sklave gibt und
er so milde ist, manchmal etwas desinteressiert an seinen
aufgaben, aber er die neuen Kinder begeistern kann. Aber
auch das er Seto dafür schimpft, wenn er etwas tut, das gegen
seine Gesundheit geht.

Mir gefällts und ich werde weiter lesen, bin ja neugierig,
was sich Ritter Seto wünscth.

CuCu Jyorie

Von:  _bloody_rose_
2007-07-26T19:50:07+00:00 26.07.2007 21:50
hi du ^^
hab sie doch noch gefunden XP

also...*heul* der schluss, herzereißend
ich musste mir echt die tränen verkeifen *schnif*
das hast du wirklich klasse geschrieben ich bin echt sprachlos
diese story und was du damit ausdrückts...du hast ja so recht!!!

ich bin begeistert und habe eine neue ff für meine favos XP
hoffe doch mal das du da nix dagegen hast ^-~
würde mich auch riesig freuen wenn du noch mehr storys mit dem paaring setoXyugi schreiben würdest ^^
die les ich nämlich am liebsten XP
ansonten mach weiter so und viel glück für zukünftige storys ^^

soooo dann wars das von mir, LG die _bloody_rose_ ^-^
Von:  _bloody_rose_
2007-07-26T19:41:52+00:00 26.07.2007 21:41
hi du ^^
hab sie doch noch gefunden XP

also...*heul* der schluss, herzereißend
ich musste mir echt die tränen verkeifen *schnif*
das hast du wirklich klasse geschrieben ich bin echt sprachlos
diese story und was du damit ausdrückts...du hast ja so recht!!!

ich bin begeistert und habe eine neue ff für meine favos XP
hoffe doch mal das du da nix dagegen hast ^-~
würde mich auch riesig freuen wenn du noch mehr storys mit dem paaring setoXyugi schreiben würdest ^^
die les ich nämlich am liebsten XP
ansonten mach weiter so und viel glück für zukünftige storys ^^

soooo dann wars das von mir, LG die _bloody_rose_ ^-^
Von:  Yuugii
2007-06-17T19:13:20+00:00 17.06.2007 21:13
Vielleicht geht es jetzt!
Sooooo~
da bin ich! Ich fand die Fanfic mehr als nur super, sie war wirklich toll geschrieben, einfach nur bewundernswert, der Stil ist kurz und bündig und sehr gut verständlich! Es gibt kaum Fremdwörter, andere Autoren schmücken ihre Geschichten ja gerne mit Wörtern, welche heut zu Tage nicht mehr sehr geläufig sind wo sich andere dann fragen was das überhaupt bedeuten soll!
MIr gefällt dein Stil wirklich gut, du hast alles gut auf den Punkt gebracht ohne Seiten lang drum rum zu reden, wenn man Mal beschreibt wie der Chara sich fühlt ist es ja in Ordnung, aber nicht wenn ein oder zwei Absätze nur über die Gefühle geschrieben wird, das langweilt ganz schön!

Ach die beiden sind sooooooooooooooooo süß!!!!
Vorallem Yugi! Dass mein süßer Yugi so erwachsen ist, hat mich dieses Mal gar nicht so sehr gestört, fand ihn ziemlich toll und er schien mir sehr mutig!

Nur gibt es für mich ein Rätsel!! Als Yugi zu dem anderen Dorf verschleppt worden ist und dann dort arbiten musste war er 11 jahre alt gewesen! Es waren dann vier Jahre vergangen, dann war er als 15Jahre alt, als Seto und die anderen Ritter dieses Dorf niederbrannten und Yugi wieder gefangen wurde, war Seto 16 Jahre alt! Wie kann es dann sein, dass dann am Anfang beide 19 Jahre sind? Zumindest hatte ich das jetzt noch so in Erinnerung, weiß nicht ob das jetzt richtig war, auf jeden Fall weiß ich dass ich mir Stunden lang darüber den Kopf noch zerbrach xD

Seto ist auch ziemlich cool! Mir gefällt sein Charakter, er scheint ziemlich selbstbewusst zu sein und denkt über seine Handlungen nach!
Der Schwertkampf von Yugi und Seto gefiel mir besonders gut, es war spannend ihn zu lesen und man wollte einfach wissen "wer gewinnt denn jetzt?"

Und was ich sehr lobenwert finde ist, dass dies hier eine Shonen Ai fanfic ist und es kein Mal rumgevögelt worden ist, ich denke bei so einer Fanfic wie dieser ist dies nicht so hochrangig dann kann man solche Szenen mehr oder weniger weglassen, finde ich x3
Du hast nur angedeutet, dass die beiden sich "liebten" und hast es nicht seitenlang beschrieben, das fand ich einfach supiii *_*
*fast nur FF's kennt wo die Charas mindestens einmal ficken*

TJoa... ich finde du hättest schon mehr über Yugis Vergangenheit schreiben können, als Leser will man ja wissen wie es dazu kam Du hast nur einen kleinen Abschnitt über die Vergangenheit von Yugi geschrieben, aber mich hätte das sehr viel mehr interessiert :|
Naja aber ändern kann man es ja jetzt auch nicht mehr!!

Was ich dumm fand: Yugi und Seto sind ziemlich außergewöhnliche Namen und "Tobi" oder eben solche Namen passen einfach NICHT ins Schema hinein! Bei Yugi hätte man sich ja noch denken können "Der ist ja dahin verschleppt worden vielleicht deswegen." Aber Seto hat ja auch so einen Namen :| Aber dennnoch soo arg schlimm ist das jetzt ja auch nicht :)

*wuschelZ*
Also ich fand es supi! Nur finde ich es schade, dass in allen meinen Lieblingsfanfics die Charas sterben!! Das ist sooo traurig ;___;
*weint*
Auf jeden Fall werd ich beim Namen dieser Fanfic noch lange ins Schwärmen kommen ;)
Also mach schön weiter!

Von: abgemeldet
2006-10-23T19:11:19+00:00 23.10.2006 21:11
Beim Kapp neun, war die Stimme meines Inneren. "AAAAAAAAAH, Ich bring euch alle uuuum! Seto soll sterben und Yugi allein lasssen? Ich bring euch um!"
Aber ehrlich gesagt beim Kap. 10 beruhigte ich mich wieder das die beiden zusammen sind(auch wenn es traurig ist.)
Von: abgemeldet
2005-05-28T22:27:41+00:00 29.05.2005 00:27
hey! *wink* *sich ans herz fass un mein senf dazugeb*
ich find die ff supergeil!!! un traurig, ein bisschen... un happy end... wie sagt man so schön, einfach schnulzig ^^ ... jetzt im ernst... ich find deine ff klasse... bis auf... ...WAS UM HIMMELS WILLEN HAST DU MIT YUGIS HAAREN GEMACHT???!!! *kreisch* ok, is ja deine ff *wieder abreg* naja... sollst dich nicht abschrecken lassen... mach weiter so *peacezeichen geb*
bye, star *zum abschied wink*


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