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Das Ungeheuer, welches ich einmal Vater nannte...

von

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Die Geburt des meuchelnden Endes...

So unbedeutend wie es auch klang, doch die Tatsache lag klar auf der Hand. Ganz genau erinnere ich mich nicht mehr an sein Aussehen und an seine grausigen Taten, welche er jede Nacht vollführte als sei ich ein Spielzeug seiner Machenschaften. Doch genau war das bittere Lächeln in meinem Hirn eingebrannt, welches er mir oft geschenkt hatte, wenn ich ihn ansah.
 

Kaum noch erinnere ich mich an die Erzählungen meiner verstorbenen Mutter zurück, welche wohl das einzige Weib gewesen schien, dass ihn je beeindruckt hatte.
 

Es war ein recht stürmischer Abend gewesen. Wie so oft in den Tagen erklang in den eisigen Mauern des Schlosses die erdrückenden Schreie der Schmerzen einer Frau, deren Hände sich krampfhaft an ihren angewölbten Bauch geschlugen hatten. Die Vermutung? Richtig, sie war schwanger. Die Geburt eines kleinen schwarzhaarigen Mädchens, deren Name in des Mannes Munde wahre Schönheit auslöste : Fine. Die Bedeutung? "Das Ende".

Nicht weit von der keuchenden Frau stand ein hochgewachsener, schmächtiger, dennoch recht muskulös gebauter Mann. Eingehüllt in verschmolzene Farbe seiner alten Robe, welche er kaum vermochte abzulegen. Umschmeichelt das blasse Gesicht von Strähnen des wunderschönen weichen Haares. So makellos die Haut, so rein und bösartig die starrenden, zynischen Augen, welche das Weib verachtend ansahen, als seie sie die Pest.
 

Es war schon immer so gewesen. Hatte er sich je einem "Wesen" näher anvertraut außer meinem Onkel?
 

Die Blondhaarige Frau wimmerte, langte nach der Hand des verschwiegenen Mannes, doch dieser wich ihr aus. Wenige der umherstehenden Dienerinnen halfen dem Weib, doch diese wollte den Schwarzhaarigen, dessen Name dem Teufel persönlich glich: Lucigar. Vergingen doch unzählige Stunden der erdrückenden Last der pressenden Schmerzen, bis das schreiende Kind das Licht der Welt erblickte.

Meine Wenigkeit.
 

Erschöpft sank die Frau zurück auf die weiche Bettung ihres Schlafgemaches, wurde ihr nun sanft das kleine Mädchen auf die Brust gelegt. Nun setzte sich sogar der Schwarzhaarige in Bewegung und umfasste das Bein des Kindes, welches er anhob und missmutig in Betracht zog. Widerwärtig die Fratze des Mannes - nein - des Monsters, welches nicht einmal die Bezeichnung eines "Vaters" in Berufung zog. Erklang die tiefe Stimme melodisch und seltsam beruhigend, verzogen einem Zischen. "Ein Weib schenkt dem Fürsten ein Kind?! Welch lächerlicher Anblick du mir doch bietest, elende Unwürdige. Krümmst dich, wie eines wehleidigen Hundes blutender Leib."

Die Frau schien minder erschrocken von seiner Ablässigkeit und widersetzte sich der verletztenden Worte. "Wollt Ihr Eure eigene Tochter meucheln, Herr? So schenkt ihr bitte das Leben." "Das Leben? Schlimm genug, dass "es" entstand! Angesichts der Lage..." Hatten seine Arme doch nun das zierliche, kleine Wesen in Wärme umschlossen. "... wird die Tatsache mit der Entscheidung meines Bruders gefällt."
 

Damals hatte ich zum ersten Mal die sanfte Umarmung meines "Vaters" gespürt, welcher mir das Gefühl der Geborgenheit gab, oder war es doch nur Illusion? Dennoch erkannte ich seine Stimme...
 

Nun jedoch zog er es nicht in Erwähnung seinen Halbbruder samt undeutlichen Lagen nervig zu belasten. Setzte sich Lucigar doch eher in des Thrones Weicheit, betrachtend mit Neugierde, wie auch mit Ekel die Sanftheit und Hilflosigkeit seiner Tochter. Hübsch war sie, hatte sich eng an des Mannes Leibe gepresst und schlief. Und wieder erklangen die harten, harschen Worte. "Dein Name soll dem Sturz der Welt gleich kommen. Finde, das Ende... Bald schon wirst du die Graumsamkeit deiner noch heilen Welt erleben."
 

Und diese trafen unwiderruflich ein, so wie er es gesagt hatte...

"Zerbrochen die heile Welt"...

Nunmehr waren 5 Jahre seit meiner wehleidigen Geburt vergangen und ich begann zu begreifen, was es hieß ein Nichts zu sein...
 

Wieder einmal war das kleine Mädchen, deren Füße zu schmerzen schienen, rennend auf der Suche nach ihrem geliebten Vater, welcher den Anblick der nichtssagenden Decke genoss. Hastig öffnete Fine die Türe, versuchte sich kurz zu fassen. "Vater, meine Mutter... Sie..." Hatte der Schwarzhaarige keinerlei Anstalten gemacht, auch nur einen Blick zu seiner verkrampften Tochter zu werfen. "Stirb?". Endete sein Satz in solch wirren Worten. Er hatte ihn ohne leidenden Ausdruck weitergeführt. "J-Ja, bitte, komm schnell." Und so rannte das junge Ding näher, umfasste den rauen Saum des schwarzen Umhanges, dessen Besitzer der Reißenden einen derart finsteren Blick versetzte, dass diese zurückstolperte. Mehr als ein: "Verschwinde gefälligst", hatte er ihr nicht zu sagen. Unerbittlich stiegen doch die heißen Tränen in das junge Gesicht der Schwarzhaarigen.
 

Ab da an bemerkte ich, wie fies er war. Wie sehr man ihn als Fürst schätzte. Damals war meine einzige Bezugsperson meine arme Mutter gewesen. Noch hatte ich meinen Onkel nicht in Erwähnung gezogen, da dies unangebracht war.
 

Der Stiefel setzte sich an die zarte Brust des Mädchens und stieß sie zu Boden. "Verschwinde, bevor ich mich vergesse!". Die 5-Jährige begann Hass gegen ihn zu hegen, doch mehr als zu Weinen war ihr nicht im Sinn. Eher rappelte Fine sich auf, haltend die schmerzende Brust und trat - versunken in Schluchzern - wenige Schritte zurück. Der Schmerz verwandelte sich in Angst, die Angst zu Wut, und die Wut zu Hass. Umgewandt war sie nun eiligst aus dem Saal gerannt. Sie wollte weg von hier! Weg vom Tod, weg von ihrem Vater.
 

Ich hatte dennoch nicht bedacht, wie riesig die Unterwelt war...
 

In den qualvollen Augen des verängstigten Mädchens zeigte sich ein Anflug von blinder Panik. Sie war so weit gerannt, wie ihre kleinen Beine sie tragen konnten. Und so fand sie sich dennoch an jeglichem unheimlichen Ort wieder, welchen sie gemocht hatte zu vermeiden. Eine hitzige Welle von erdrückender Luft strömte ihr entgegen, schnürte dem Kind den Hals zu. Schlimmer jedoch als dies, war der intensive Duft des Schwefels, welcher sie überkam. In ihr breitete sich Übelkeit aus. Die Konzentration der minderen Bedenken, brachten sie noch um... Wo war sie nur gelandet?

Wo war ihr Vater? Ihre Mutter? Nun mehr ein huschender Schatten, welcher sich im Schutze des aufsteigendens Rauches fortbewegte. So flüssig die Bewegung, gleich der Ziernis und doch die Größe der Unbarmherzigkeit. Hefitger schüttelte sich der kleine Leib, kauerte sich dieser doch angstvoll zusammen beim erschallenden Knurren, dessen Widernis umherhallte. Mehr als des Mädchens Schreien zu sagen vermochte war der Leib umfasst vom kräftigen Kiefer.
 

Damals hatte man mir erzählt, dass es Höllenwölfe geben sollte, doch so recht war mir das nie gewesen. Aus Erzählungen vernahm ich, dass mein Vater, wie auch mein Onkel sich in schweren Zeiten mit diesen verbündet hätten.
 

Rüde Worte brachten den knurrenden Schatten hinfort. Fine hingegen lag reglos, vertieft im raschen Atem zu Boden der Unfruchtbarkeit. Hände die doch dem Fürsten glichen, erhoben den jungen Leib ziehend in die bestörende Wärme sanfter, doch muskulöser Arme, die sie umfingen, wie bei ihrer Geburt.
 

Nun sollte doch tatsächlich der Tag da sein, an dem ich meinen Onkel treffen sollte. Damals konnte ich es kaum glauben.
 

"Geht es dir gut?" Natürlich war die Stimme dem jungen Ding verzerrt vergönnt und doch lieblicher Tiefe - beruhigend. Arschgraue Augen erfassten das vermummte Gesicht. Wer wohl war der Mann? So nickte Fine und versank in des Traumes Fiebrigkeit.

Stunden verstrichen, ehe sie abermals ihre schweren und müden Lider aufschlug, um das geräumige Zimmer zu erörtern. Wohl nicht weit an der Kante des Bettes, erkannte sie den Fremden, dessen Schopf der gräulichen Kürze glich samt dem markanten Gesicht, umgarnt von dunkler Farbe. Ränder der Schlaflosigkeit, die den Kontrast zu undeutbaren Augen aufbauten. Nein, dies war wohl nicht ihr Vater.

"Nun bist du endlich erwacht. Nenn' mir deinen Namen." Zögernde Worte der Ziernis erwiderten das beruhigende Sprechen des Mannes. "Fine... Fine Markhron."
 

Ich ahnte nicht, dass es den Mann so verwunderte. Er sah mich erstaunt an. War es vielleicht undeutbarer Zorn? So schien es mir doch gleich, denn ich vermochte dem Mann mein Leben zu verdanken.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2006-01-20T15:59:57+00:00 20.01.2006 16:59
Hi!
Also erst mal: Coole Story bisher! Ich mag deinen Stil, der klingt irgendwie witzig, auch wenn die Geschichte total ernst ist.
Bisher hab ich nichts zu bemängeln, nur ist mir aufgefallen, dass da viele Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Flüchtigkeitsfehler drin sind, besonders im zweiten Kapitel.
Die Charaktere kommen sehr überzeugend rüber, find ich. Ich finde Fine cool. Weiß nicht, wieso.
Schreib schnell weiter,
>>Dat Luna.
Von: abgemeldet
2005-09-07T08:59:34+00:00 07.09.2005 10:59
Der Stil ist sehr nett...teilweise kenen ich einige Worte nicht vermag mir jedoch zu denken, was sie bedeuten sollen...Du könntest teilweise die Tippfehler korrigieren und die unnötigen 's wegmachen die du zuviel hingebaut hast, als du den Text "kursiv" gestellt hast ;)

So long

LiS

Von: abgemeldet
2005-06-24T19:02:08+00:00 24.06.2005 21:02
Hallöchen Schatzi.^^

Es ist schon praktisch, diese Technik. *g* Ich meine das Telefon. X3 Du warst ja eins so gut und hast mir diese FF vorgelesen. *smile*
Ich sagte dir ja auch eigentlich,w as ich denke, oder? ô.ó
Ich mag deine FFs alle. *nod* Ich mag, äh, liebe auch diese. *grinselt*
Du schreibst so toll! >.< *will auch*
Ich hoffe doch, dass du artig weiterschreibselst. *gg* Ich würde es auf jeden Fall lesen.

Baba, Deine Janina. Liebe dich. *knuddl, knuffl, kiss*


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