Zum Inhalt der Seite

Love changes everything

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vorwort

Jessie und James hatten bis vor einem halben Jahr noch zwei zusätzliche Mitglieder: John und Bow-Wow (der Name stammt von meiner Schwester, sie wollte ihn unbedingt beibehalten und ich wollte sie nicht enttäuschen).

John sieht aus wie ein klassischer Playboy: jung, sexy, einfach unwiderstehlich. Aber eigent-lich hat er die Seele eines kleinen Jungen, der viel lieber mit seinen Freunden Pokemon sucht. Seine Pokemon: Arkani und Dragaichu (eine seltsame Mutation, die aus Dragoran und Raichu besteht). Sein bester Freund: Bow-Wow, die beiden sind unzertrennlich, seit sie sich kennen lernten.

Bow-Wow ist etwas jünger als John, hat eine dunkle Hautfarbe und sein langes Haar zu Rastalöckchen geflochten. Wenn man ihn nicht lachen sieht, dann muss schon etwas sehr furchtbares geschehen sein. Er scheint auf Pokemon eine unwiderstehliche Anziehungskraft zu haben, denn manche würden sich ihm sogar anschließen und für ihn kämpfen ohne je von ihm gefangen worden zu sein. Die meisten verschwinden wieder, wenn er weiterzieht, nur eines wollte bei ihm bleiben: Entei. Bow-Wow war nie ein wirkliches Mitglied von Team Rocket, er zog eher mit seinem Freund John mit, den er kennen gelernt hatte, nachdem dieser ihm geholfen hatte, eines seiner Pokemon vor Cassidy und Butch zu retten. (Er stellt sich bis heute die Frage, was die zwei mit einem Baby-Enton wollten.) Seine Pokemon: Entei und ein Baby-Enton, dem er den Namen Elton verpasst hat und das er hütet als wäre es sein eigenes Kind.

Die zwei haben Team Rocket vor einem halben Jahr verlassen und eine Pokemon-Arena auf-gemacht. Aber ihre Freunde von damals haben sie nicht vergessen.

Jessie und James haben neben ihren normalen Pokemon noch zusätzliche bekommen:

Jessie: Arbok, Schlurp, Mauzi, Rihorn

James: Smogmog, Sarzenia, Evoli, Elekid, Fukano

Elekid wurde von James zwar gefunden, als es noch im Ei war und ist auch vor ihm ge-schlüpft, aber manchmal verhält es sich ihm gegenüber als wäre er ein Fremder, mit dem es nichts zu tun haben will. Immerhin gehorcht es ihm.

Evoli und Rihorn sind unzertrennlich, ebenso wie John und Bow-Wow ... oder wie Jessie und James.

Giovanni führt sich in dieser Geschichte sehr wie ein Mafioso auf. Das heißt, er würde auch vor Morden nicht zurückschrecken, wenn es um seine Pläne geht.
 

Ich schreibe übrigens sehr gerne nach Musik, also nicht wundern, wenn die Kapitelüberschrift nach einem Lied benannt ist. Wenn jemand das betreffende Lied kennt ist es umso besser (find ich zumindest, denn ich lese auch am liebsten mit Musik und fast jedes Buch und jede Fanfic hat bei mir ihren eigenen ,Soundtrack') Wenn nicht, ist es auch egal, denn es sind ja nur Überschriften. Und wer wirklich mehr wissen will, der schreibt an mich auf chocomoony@gmx.at
 

Es gibt Fanfics in denen aus der Sicht von Jessie oder James erzählt wird, manchmal sogar aus der von Mauzi. Ich wollte mal etwas anderes probieren. Und jetzt entschuldige ich mich für das lange Vorwort und hoffe, dass ich deshalb nicht allzu viele Hassmeldungen bekomme.

Say goodbye

Als James hinter mir zu Boden sank, wurde mir eines klar: wir hatten verloren ... verloren. Nicht nur diesen einen Kampf, sondern die ganze Schlacht. Ich spürte wie sich James hinter mir zusammenkrümmte, war aber noch zu schwach um mich umzudrehen, aber ich spürte es auch so, wie es um ihn stand. Ober mir hörte ich die kalte Stimme des grauen Rockets. "Er wird sterben ... lassen wir ihm zumindest noch diese Ehre ..."
 

Halt! Noch mal zurück alles! Circa zwei Wochen zurück...
 

Mein Name ist übrigens Arbok. Schwester Joy hat festgestellt, dass ich leicht zu kränkeln beginne und ein bisschen frische Luft mir sicher gut tut, deshalb krieche ich jetzt ständig ne-ben Jessie her und nur deshalb ist diese Geschichte entstanden.
 

Meine Trainerin und ihr Kumpan fielen wohl aus allen Wolken, als Giovanni seine nächste dämliche Idee verkündete. Er wollte alle bestehenden Teams auflösen und sie neu zusammen-setzen um herauszufinden wie gut seine einzelnen Rockets wirklich waren oder ob sie nur als eingespieltes Team es wirklich zu etwas brachten. Jessie wurde einem gewissen Mondo zuge-teilt, der wirklich alle, und damit meine ich auch alle, Pokemon interessant fand. Er schoss sogar Erinnerungsfotos von den Raupys in Giovannis Salatbeet, weil er die leider nicht fangen durfte. James fand sich in einem Team gemeinsam mit einem Rocket Vorstand namens Man-dy wieder. Der Test sollte ohnehin nur eine Woche dauern, dann wollte Giovanni entweder die Teams noch mal neu zusammenstellen oder alle Rockets zu ihren alten zurückkehren las-sen.

Bevor sie aufbrachen wartete Jessie am Eingang auf James. "Es ist ja nur für eine Woche...", begann sie. "Was sich der Boss nur dabei denkt? Als würde es etwas bringen alte Freunde auseinander zu reißen", James versuchte zu lächeln. Alte Freunde?, dachte ich mir, Die beiden sehen aus, als würde etwas mehr dahinter stecken. Jessie machte einen Vorschlag: "Wir könn-ten doch für diese eine Woche die Pokemon tauschen, die uns besonders am Herzen liegen, dann sind wir beide uns doch auch etwas näher und der Abschied fällt uns leichter." Eigent-lich hatte ich erwartet, dass die beiden Rihorn und Evoli tauschen würden, umso erstaunter war ich, dass Jessie James meinen Pokeball übergab, und James den von Smogmog. Jessie beugte sich entschuldigend zu mir. "Ich geb dich nicht her Arbok, ich verleihe dich nur an James, damit ... damit ... ach, du würdest mich sowieso nicht verstehen. Also, sei nicht belei-digt und geh einfach mit ihm mit." Was heißt hier nicht verstehen? Manchmal verstehen Tiere sogar besser, was in den Menschen vorgeht als die Menschen selbst.

Wenige Zeit später fand ich mich auf einer Fähre wieder, die uns auf die Insel Rubinia brin-gen sollte. James stand an der Reling und sah aufs Meer hinaus. Seine grünen Augen waren trauriger als je zuvor. Er selbst hatte sich in sich zurückgezogen und reagierte nicht, wenn ihn Mandy ansprach, noch nicht einmal wenn sie ihn etwas fragte. Deshalb ließ sie ihn auch die ganze Zeit über in Ruhe. Der einzige, auf den er noch reagierte war ich. Wenn ich zu ihm ge-krochen kam, sah er mich entweder lange an, als wollte er mir telepathische Botschaften schi-cken oder er tätschelte mich. Als wäre ich ein Hund.

Am Abend, nachdem wir auf der Insel angekommen waren, stand James an einer Felsenba-lustrade und schaute verträumt in Richtung der untergehenden Sonne. Mandy regte sich auf: "Da kommen wir schon mal auf Rubinia nur wegen der seltenen Viecher und du stehst hier nur faul herum. Aber ich bin ja ein Vorstand, auf mich hört Giovanni. Ich werde mir alles aufschreiben, was du tust und dann werde ich mich beschweren. Du bist ärger als der hiesige Arenaleiter. Der denkt auch nur ans Träumen, statt eine Arena zu leiten. Bow-Wow, oder wie der heißt ... nun ja, mit so einem bescheuerten Namen ... aber immerhin leistet der auch ab und zu was und lässt nicht nur seinen Partner John alles machen." James hörte mal wieder nicht zu, aber bei den beiden Namen wurden er hellhörig. Er wirbelte herum und rannte ins Innere der Insel. "Hey, wo willst du hin?" "Zur Arena!" "Wir haben keine Zeit die Arenaleiter herauszufordern." Aber James rannte einfach stur weiter, mit mir im Schlepptau. Ich konnte und wollte ihn nicht alleine lassen. Keuchend kam er vor der Arena an und stieß die Tür auf. "He, kannst du dich nicht an die Öffnungszeiten halten? Wir haben vor einer halben Stunde geschlossen", tönte es aus der Arena. Ich kannte diese Stimme nur zu gut. Vor einem halben Jahr hatte ich sie zuletzt gehört. Ein junger Mann mit Rasta-Frisur kam auf uns zu, hielt dann aber inne, weil er nicht glauben konnte, wen er vor sich hatte. "James? Arbok?" "Bow!" Ja-mes stürzte sich auf ihn und umarmte den verdutzten Bow-Wow, als hätte er ihn seit Jahren nicht mehr gesehen und nicht nur seit sechs Monaten. Als sich Bow von seinem ersten Schre-cken erholt hatte, rief er in die Arena hinein: "John, wir haben Besuch!" John reagierte genau-so, hatte sich aber schneller wieder unter Kontrolle. "Hi, James, was machst du hier? Wo ist Jessie?" Nachdem alles geklärt war, baten sie James an, bei ihnen zu übernachten.

Die Tage krochen dahin. Mandy sahen wir die ganze Zeit nicht mehr, was uns herzlich egal war. Die letzte Nacht war angebrochen und James schien es immer schlechter hier auszuhal-ten. Nicht einmal John und Bow-Wow konnten ihn noch aufheitern. James ging im Zimmer auf und ab, ich wurde auch noch ganz nervös dabei. Fast beneidete ich Fukano, der war bei Arkani im Freigehege. Plötzlich sprang James zur Tür. "Komm, Arbok! Ich will nicht mehr bis morgen warten. Morgen ist eine Woche um, Giovanni wird es egal sein." Fukano ließ er bei Arkani, er wollte sicher noch ein wenig bei seinem Freund bleiben. Ich war nicht sonder-lich begeistert von seiner Idee, aber was blieb mir übrig. Unten an der Küste, sah ich unseren alten berühmten Mauzi-Ballon, wir hatten ihn John überlassen, damit er und Bow auf diese Insel fliegen konnten. Er lag dort fast sechs Monate versteckt, aber jetzt kam er wieder in Einsatz.

One moment in time

James stand am Korbrand wie Rose in der Titanicszene am Bug. Oh, diese Szene kann ich ja gar nicht kennen, da in der Pokemonwelt Titanic noch nie gespielt wurde. Egal, James stand trotzdem so da. Seine Augen funkelten wieder wie früher. "Jess, ich komme!", schrie er in den Nachthimmel.

Der Wind stand günstig und trieb uns schnell voran. Bald lagen Baumkronen vor uns. Hier in diesem Wald sollte sich Jessie aufhalten. James drehte sich zu mir um. "Na, Arbok, freust du dich auch schon, Jessie wieder zu sehen?" Eigentlich wollte ich zustimmend nicken, aber dann stockte ich. Wenn James nicht bald etwas höher flog oder beidrehte, würden wir durch die Baumkronen brettern. Das versuchte ich ihm auch klarzumachen, aber bis er sich endlich umgedreht hatte, war es zu spät. Der Ballon segelte mitten in den Wald hinein.

Zum Glück verhedderte sich unser Ballon nach wenigen Sekunden in den Baumkronen. Ein paar Taubsis flogen aufgeregt kreischend davon. Diesen Crash hatte man sicher bis ans Ende des Waldes gehört. James, der noch immer etwas wackelig auf den Beinen stand, machte sich an den Abstieg, da er zumindest wieder festen Boden unter den Füßen haben wollte. Oder besser gesagt, er machte sich an den Absprung, denn der Korb hing keine zwei Meter über dem Boden. Eine Person trat aus dem Dickicht des Waldes. "Was ist denn hier für ein Lärm?" Sie prallte zurück. "Der Mauzi-Ballon? Aber wer ...? James?" James sah auf und rannte auf die Person zu. "Jessie!" Er fiel ihr um den Hals, als wollte er sie nie wieder loslassen. Jessie sah im ersten Moment so erschrocken aus, dass ich schon glaubte sie würde ihn von sich stoßen. Aber sie tat es nicht, anscheinend war die Überraschung doch zu groß. "Wieso bist du hier, James. Wir sollten uns doch eine Woche lang nicht von unserem Team trennen. Oder sag bloß, du hast auch noch Mandy mitgeschleppt?" "Nein, habe ich nicht. Diese Idee vom Boss war eine selten dämliche Idee. Als könnte man unser Team jemals auseinander bringen..." Die beiden standen noch eine ganze Weile so da. Erst als sie mich aus dem Ballon plumpsen hörten, lösten sie sich etwas voneinander, aber nur gerade so weit, dass sie sich in die Augen sehen konnten. Leise kroch ich an ihnen vorbei, vielleicht waren Mauzi oder dieser Mondo hier irgendwo in der Nähe, die könnte ich doch in der Zwischenzeit suchen. Ich drehte mich noch ein letztes Mal zu den beiden um, das hätte ich lieber nicht getan, denn jetzt kam ich vor lauter Schauen wieder nicht vom Fleck. Die beiden sahen aus als wollten sie sich küssen ... und wirklich, ihre Lippen kamen sich immer näher. Plötzlich riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken: "Was ist denn los, Jessie? Hast du was gefunden?" Ich drehte mich ruckartig um und vor mir stand Mauzi. "Du hier, Arbok?", fragte es mich erstaunt. "Ja ... ich ... hatte Sehnsucht nach Jessie ... und ... und James meint auch ... man sollte unser Team nicht trennen", stotterte ich vor Mauzi herum, wobei ich nicht einmal wusste, weshalb ich log. Wollte ich Mauzi aufhalten, das Bild hinter mir zu sehen? Oder wollte ich James decken? Oder beides? Zum Glück hatten Jessie und James Mauzi ebenfalls gehört, sich voneinander gelöst und waren zu mir getreten. Auch sie gaben Mauzi ungefähr dieselbe Erklärung ab, von wegen, dass Giovanni keine alten Teams trennen konnte.
 

Übers Wochenende versammelte Giovanni wieder seine Rockets, aber Jessie und James fehlten. Der Boss teilte die Teams wieder neu ein und machte sich über ihr Fernbleiben erst keine weiteren Gedanken, so lange bis ihm einfiel, dass die beiden ja ursprünglich zu ein und demselben Team gehörten. Ich jagte mal wieder die Raupys in Giovannis Salatbeet, als aus dem Fenster ober mir Geräusche kamen. Jemand hatte das Zimmer betreten, es war das Büro des Bosses. Ich hörte Giovannis Stimme: "Wo sind die beiden? Haben wir dieses Treffen nicht vor einer Woche ausgemacht?" "Boss, die beiden weigern sich hier her zu kommen. Sie haben vor zu desertieren, vielleicht treten sie sogar aus dem Team Rocket aus. James hat sich sogar ihren Befehlen widersetzt indem er mitten in der Nacht, bevor noch eine Woche um war, mit einem Ballon geflohen ist. Und wissen Sie, wen er aufgesucht hat? Jessie! Mondo hat mir davon berichtet." Diese Stimme gehörte eindeutig dem Rocket Vorstand Mandy. "Na und, sollen sie halt austreten." "Das können wir nicht zulassen, sie wissen zu viel über unsere Projekte. Was wenn sie uns verraten?" Giovanni schien zu überlegen. "Hm, da hast du Recht. Ich werde meine besten Rockets auf sie ansetzen, die sollen erst mal mit ihnen reden und versuchen sie auf meinen Pfad der Tugend zurückzuführen. Ansonsten ... sie werden wissen, was sie zu tun haben." "Aber Boss ... sie können doch nicht..." "Was ich kann, ist meine Sache. Ich würde vielleicht davor zurückschrecken wenn sie noch Kinder wären ... vielleicht. Aber das sind sie nicht mehr, schon lange nicht mehr. Und jetzt geh und hol die Rockets."

Mehr hörte ich nicht mehr, denn ich war gezwungen schnellstens in den Wald zurückzukehren, als ich neben mir einen Rocket schreien hörte: "Boss, in ihrem Salatbeet sitzt ne Riesenschlange!" Wohl noch nie was von nem Pokemon namens Arbok gehört? Aber ich war mir fast sicher, dass der Boss wissen würde, zu welchem Team ich gehörte.

Jessie und James hatten ihr Lager mitten im Wald aufgeschlagen, der Boss würde sie sicher finden. Aber wie sollte ich sie warnen? Die beiden verstanden mich nicht und als ich Mauzi davon erzählte, grinste es nur breit und meinte: "Hast wohl keine Raupys fangen können, wenn du schon mit solchen Räuberpistolen angibst. Tja, finde dich damit ab, dass auch du älter werden kannst."

Die nächsten paar Tage vergingen ereignislos, außer, dass ab und zu ein Rocket vorbeikam und uns an unser Motto "Liebe und Wahrheit verurteilen wir. Mehr und mehr Macht, das wollen wir" erinnerte oder anfragte, ob wir mal wieder bei einer Besprechung dabei sein würden. Aber meine beiden Rocketkameraden ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Ihre einsame Schlacht gegen Giovanni hatte begonnen. Sollten doch die anderen Rockets ihrem Boss hinterherdackeln und an seinen Lippen hängen, sie würden erst wieder vorbeischauen, wenn der Boss sie wieder zusammen in einem Team arbeiten ließ. Aber auch Giovanni konnte stur bleiben.

Am Abend des Freitags tauchten auf einmal sieben Rockets auf. Es waren dieselben, die uns im Laufe der Woche aufgesucht hatten, nur waren sie diesmal grau gekleidet. "Wir haben versucht euch zu überreden, aber ihr wolltet nicht hören. Nun werdet ihr Giovannis Strafe zu spüren bekommen und wenn wir mit euch fertig sind, werdet ihr euch wünschen, Ragnarök wäre über euch gekommen." "Wer seid ihr Witzfiguren überhaupt?", fragte James. "Nun ja, wir sind Rockets", witzelte einer. Ein anderer stellte sich und die anderen vor: "Wir sind Joe, Jim, Jack, Jeffrey, Jeopardy, Jingiskahn und Averell." "Und bei Bedarf sind wir das Deserteuren-Kommando." Mit diesen Worten drehten sie sich um und liefen in den Wald zurück. James sah etwas verunsichert zu Jessie. "Wir sollten weg von hier." "Finde ich auch. Wer weiß, was die vorhaben. Am besten gehen wir dahin wo wir sicher unterkommen und uns kaum einer findet." "Bei John und Bow. Da hat mich noch nicht einmal Mandy gefunden ... falls sie mich überhaupt gesucht hat. Fukano ist auch noch dort." Wir machten uns also auf den Weg zur Fährenstation, von der aus James und Mandy vor zwei Wochen nach Rubinia gekommen waren.

Je länger wir gingen, desto dunkler wurde es. Die Nacht war hereingebrochen und James verfluchte es, dass er Fukano nicht von Anfang an hatte mitgenommen. Nach einiger Zeit und nachdem wir an den x-ten Baum gerannt waren, über die x-te Wurzel gestolpert, oder dem x-ten Raupy auf den Schwanz getreten waren, kam James auf die Idee, dass er sein Elekid rauslassen könnte, damit es uns den Weg mit Blitzen leuchten konnte. Jessie war nahe dran ihn umzubringen, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. (Oder besser gesagt, sie wollte sich auf ihn stürzen, rannte dann aber an mir an.) Elekid sah James zwar an, als würde es sich fragen, wer der Kerl vor ihm sei und warum er einen Blitz wollte, wenn man sich eh noch mit Tasten zurechtfand, leuchtete uns aber dann doch den Weg.

Bei der Fährenstation erwartete uns die nächste Überraschung. Alle Fähren waren ausgefahren und würden erst am nächsten Tag wiederkommen. Uns blieb also nichts anderes übrig, als die Nacht doch im Wald zu verbringen.

James versuchte ein Feuer zu machen, was sich ohne Fukano als sehr schwierig erwies, aber nach einigen Versuchen gelang es ihm doch. So saßen wir schweigend vor dem Feuer und hielten gelegentlich Ausschau, aber niemand zeigte sich. Ab und zu nickte Jessie an James Schulter gelehnt ein, riss sich aber jedes Mal wieder aus dem Schlaf. Auch James und ich konnten sich kaum mehr aufrecht halten. Mauzi hatte schon längst aufgehört, sich wach zu halten und schlummerte friedlich neben mir. Nur Elekid stand da und sah aus als wäre auch die Müdigkeit eins der Dinge, die es nichts angingen.

Nach einer Ewigkeit raschelte es im Gebüsch und eine Gestalt trat daraus hervor, gefolgt von einem seltsamen Pokemon. Alle, die noch halbwegs wach waren (also alle außer Mauzi), drehten sich in dieselbe Richtung. Elekid schien auch das nichts anzugehen und er drehte der Gestalt bewusst den Rücken zu.

Aber es war kein Rocket, wie angenommen.

Love changes everything

Dr. Davis trat auf unser Lagerfeuer zu. Ich konnte mich nur vage an ihn erinnern, aber ich wusste noch mit Sicherheit, dass er so hieß. Wir hatten ihn damals am Mondberg getroffen, und versucht seine Piepis oder zumindest einen der berühmten Mondsteine zu stehlen. Damals war ich noch ein Rettan.

Er begrüßte uns ziemlich freundlich und bat uns, sich kurz an unserem Lagerfeuer ausruhen zu dürfen. Scheinbar konnte er sich nicht mehr an uns erinnern, Jessie und James sich auch nicht mehr an ihn. Das Pokemon, das hinter ihm herlief, war ein Pixie. "Mein Name ist Dr. Davis, ich bin hier auf Forschungsreise. Hier soll der Vollmond die meiste Kraft haben", rhabarberte der Doktor los, ehe er uns fragte: "Und was macht so ein nettes junges Pärchen wie ihr in dieser Gegend?" James wollte protestieren: "Wir sind kein...", aber Jessie unterbrach ihn: "Wir legen hier eine Art Mutprobe ab. Mein Partner behauptet Mädchen sind ängstlicher als Burschen und ich behaupte das Gegenteil." "Aha..." Weiter kam Dr. Davis nicht, denn sein Pixie lenkte ihn ab. Es hatte begonnen zu tanzen ... in dem Augenblick als der Mond ein wenig durchs Blätterdach kam. "Warum tut es das?", fragte Jessie, während sie es in seinem Tanz bewunderte. Selbst ich musste zugeben, dass mich dieses Vieh faszinierte. "Nun ja ... ich habe bis jetzt noch nicht genau herausbekommen, warum es das tut. Ich weiß nur, dass Piepi und Pixie immer zu Vollmond tanzen. Ein alter Spruch sagt, wenn ein Pixie bei Vollmond tanzt, können Wunder geschehen. Weil hier nur wenig Mondlicht durchkommt, kann es sein, dass nichts passiert." Jessie ließ ihre Pokemon aus den Bällen. "Das müssen die auch gesehen haben. So was kann man ihnen doch nicht vorenthalten." Auch James ließ seine Pokemon raus. Dr. Davis bestaunte Jessies Rihorn, das ihm gerade Mal bis zu den Knien reichte. "Also, ich hab schon Fukanos gesehen, die größer waren als das da." Jessie betrachtete nachdenklich ihr Rihorn. "Als ich es gefangen hab, hätte ich gedacht, es ist noch ein sehr junges. Aber ich habe es schon so lange, es ist bestens durchtrainiert und wird sich wahrscheinlich auch bald entwickeln, und es ist noch keinen Millimeter gewachsen." Während sie noch diskutierten, rannten Evoli und Rihorn fröhlich durch die Gegend. Rihorn schien Evoli irgendwohin führen zu wollen. Als sie schon kaum mehr zu sehen waren, sprang James auf. "He, wo wollen die zwei denn hin? Bleibt da!" James rief Elekid zu sich und verfolgte die beiden, Jessie und ich folgten ihm, Dr. Davis kam ebenfalls hinterher.

Nach einigen Metern begann eine Lichtung, hier konnte man wunderbar den Mond sehen (und ein paar Milliarden Sterne). Evoli und Rihorn saßen mitten auf der Lichtung. Evolis Augen leuchteten vor Freude und Rihorn war sichtlich glücklich darüber, seinem Freund etwas so schönes zeigen zu dürfen. Als Dank gab Evoli Rihorn ein Küsschen (soll heißen, Evoli schleckt Rihorn ab). Plötzlich begannen die beiden zu leuchten. Jessie und James, die gerade in Begriff waren auf die Lichtung zu rennen, hielten inne. "Sie entwickeln sich." James Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Ich glaube, es hat doch noch für ein kleines Wunder gereicht." Dr. Davis lächelte. Rihorn und Evoli oder besser gesagt Rizeros und Nachtara hatten ihre Trainer bereits gesehen und liefen freudig zu ihnen. Davis betrachtete Rizeros, das ihm jetzt gerade bis zur Schulter reichte. "Tja, dein Pokemon ist wirklich etwas Besonderes." James betrachtete sein Nachtara. "Ob auch wir Menschen uns sozusagen ... ,weiterentwickeln' ... wenn wir uns küssen?" Jessie sah ihn mit leichtem Lächeln an. "Tja, das müssen wir wohl selber herausfinden." James wurde leicht Rot. Man sah es nicht wirklich im blassen Mondlicht aber ich konnte es zumindest spüren. Einige Zeit später hatten wir uns wieder beim Lagerfeuer versammelt. Alle Pokemon waren wieder in ihren Bällen (außer Mauzi und ich).
 

Durch ein leises Rascheln im Gebüsch wurde ich wach. Ich sah mich verschlafen um. Die anderen waren ebenfalls vom Schlaf übermannt worden. Ich konnte mir gut vorstellen, dass das Elekid, wenn es noch draußen wäre, jetzt herumgestanden wäre und sich gewundert hätte, warum wir alle schliefen. Auch James war wach geworden und schaute zu mir, als ob ich diese Geräusche gemacht hätte. Dann sahen wir es beide gleichzeitig. Am Waldrand lief jemand gebückt, rannte in ein paar Meter Entfernung an uns vorbei und schlich tiefer in den Wald hinein. James war etwas mulmig zumute, das sah ich ihm an, aber erstens war er ein Mann und zweitens siegte die Neugier, also schnappte er schnell irgendeinen der herumliegenden Pokebälle und rannte der Gestalt hinterher. Zu meinem Unglück war das mein Pokeball und da ich James nicht mit einem leeren Ball alleine lassen wollte, folgte ich ihm kurzerhand. Nach einiger Zeit, kam mir die Gegend irgendwie bekannt vor. Auch der Mond schien heller. Dann erkannte ich, dass wir auf der Lichtung waren, auf der sich Evoli und Rihorn entwickelt hatten.

"So sieht man sich also wieder", ertönte eine Stimme vor uns und gleich darauf kam es von hinten: "Unsere Zeit ist gekommen ... Giovannis Zeit ist gekommen."

When love must die (eigentl.: Who wants to live forever)

"Rattikarl, los!" Der graue Rocket warf seinen Pokeball und heraus kam das größte Rattikarl, das ich jemals gesehen hatte. Es musst mindestens einen Meter groß sein. Welche Chancen konnte ich mir da noch ausrechnen, wenn ich doch manchmal sogar gegen Rattfratz verlor. Den selben Gedanken schien James auch gerade zu haben und er überlegte, ob es nicht doch besser wäre abzuhauen, aber daraus wurde nichts mehr, denn von hinten versperrten ihm zwei Rockets, ein Dodri und ein Rasaff den Weg. "Um die da hinten brauchst du dich nicht zu kümmern. Kämpf erst gegen mein Rattikarl! Wenn du gewinnst, musst du nur noch sechs andere Rockets besiegen. Wenn du auch nur einen Kampf verlierst, bist du dran." Der Rocket sagte das mit einem so eiskalten Lächeln, dass uns nur noch klarer wurde, wie aussichtslos die Lage war. Trotzdem trat ich mutig in den Kampf (mir blieb eigentlich auch nichts anderes übrig), doch schon nach zwei Hyperzahn-Attacken und einem Ruckzuckhieb schlug ich der Länge nach auf den Boden - ich war besiegt. Meine Kraft reichte gerade noch aus, meine Augen zu öffnen und die Umgebung verschwommen wahr zu nehmen. Rattikarl stand noch immer vor James, von hinten rückten Dodri und Rasaff an. Die restlichen Rockets holten ebenfalls ihre Pokemon aus dem Kampf. "Los, Garados!" "Glurak, du bist dran!" "Sichlor, los!" "Jetzt bist du dran, Elektek!" James sah sich um wie ein gehetztes und in die Enge getriebenes Reh. "Was soll das werden? Das einzige Pokemon, das ich hatte, ist besiegt. Ihr könnt nicht mehr gegen mich kämpfen." "Oh, dein Pokemon wollten wir eigentlich auch gar nicht. Schade, dass wir es doch besiegen mussten. Schließlich kann es nichts dafür, dass es in eurem Team ist. Was wir wollen, sind du und Jessie, aber wenn wir nur einen einzigen von euch kriegen, ist uns das auch Recht. Dann stirbt der andere höchstwahrscheinlich an Kummer."

In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Zuerst fiel mir ein, dass James keine Chance gegen so viele Viecher hatte, dann schoss es mir siedend heiß durch den Kopf, dass er gegen ein Garados nicht einmal den Hauch einer Chance hatte, aber dann dachte ich mir, dass gefangene und trainierte Pokemon wohl kaum einen Menschen anfallen würden, nicht einmal ein Garados. Die meisten Todesfälle durch Garados entstanden nur, solange es frei war.

Ich änderte meine Meinung schnell, als auf Befehl Rattikarl über meinen Kopf sauste und ich hinter mir einen gellenden Schrei vernahm. Diese Pokemon waren nicht zum Denken und ehrenvollen Handeln erzogen, sondern zum willenlosen Kämpfen ... und wahrscheinlich sogar zum Töten.

Den Geräuschen nach, gingen alle Pokemon außer dem Garados auf ihn los. Ich wollte den Kopf drehen, brachte aber noch immer nicht mehr zustande als ein Augenzwinkern, doch ich konnte es mir ohnehin denken, was hinter mir vorging und allein dadurch wurde mir schlecht und ich wünschte mir, dass ich vorhin endgültig das Bewusstsein verloren hätte. Dann kam ein Befehl, der mich durchschoss wie eine brennende Nadelrakete, mich aber nicht noch wacher rüttelte, sondern meine Sinne endgültig trübte. Ich konnte den Kampf zwar noch hören und ich spürte auch, wie jemand über meinen Schwanz trampelte, aber irgendwie nahm ich es gar nicht mehr wahr. Wie aus weiter Ferne hörte ich: "Garados ... setze dem ganzen ein Ende."

Als James hinter mir zu Boden sank, wurde mir eines klar: wir hatten verloren ... verloren. Nicht nur diesen einen Kampf, sondern die ganze Schlacht. Ich spürte wie sich James hinter mir zusammenkrümmte, war aber zu schwach um mich umzudrehen ... zu benebelt ... aber ich spürte es auch so, wie es um ihn stand. Ober mir hörte ich die kalte Stimme des grauen Rockets. "Er wird sterben ... lassen wir ihm zumindest noch diese Ehre ..."

Langsam verschwanden die Rockets, zwei oder drei mit eiskaltem Lachen, die anderen nur mit eisigem Lächeln oder todernsten Gesichtern. Ich roch Blut, sehr viel Blut ... viel zu viel Blut. Ich spürte wie James sich gegen mich presste, dann war es plötzlich still ... viel zu still. Dass die Rockets keinen Lärm mehr machen konnten, weil sie weg waren war mir schon klar, aber auch James bewegte sich nicht mehr. Es riss mich endgültig aus meinem Dämmerzustand. James.Bewegte.Sich.Nicht.Mehr! Hinter mir hörte ich schnelle Schritte und Stimmen. Es waren die von Jessie und Davis. "James! ... Oh, Gott, James!" "Was ist passiert?" Ich konnte mich endlich wieder aufrichten, aber mehr als Jessie und dem Doktor verzweifelte Blicke zuwerfen konnte ich nicht mehr tun.

Hold me now

Nicht nur die beiden waren hier. Anscheinend hatten sie alle Pokemon rausgelassen, damit sie nach James suchten. Was mich am meisten bedrückte war, dass noch nicht einmal mehr Elekid unbeteiligt schaute. Ich senkte traurig meinen Blick, wobei ich nicht umhin konnte James zu sehen. Die Blutlacke, die sich unter ihm gebildet hatte, sickerte nun langsam in den Boden. Einige Haarsträhnen hingen ihm blutverkrustet und wirr ins Gesicht. Seine Kleidung war fürchterlich zerfetzt. Er hatte seine Augen geschlossen und sein Gesicht schien so entspannt als würde er nur schlafen ... wären da nicht, die Kratzer, die Haarsträhnen, die Blutlacke und die Gewissheit, dass er nie wieder aufwachen wird. Jessie kniete neben James und hob sachte seinen Oberkörper. "James, wach auf! Oh, bitte! Sei nicht tot!! James!!!" Sie drückte ihn an sich und vergrub ihr Gesicht in seinen Schultern. Selbst Davis senkte den Kopf und trauerte mit Jessie, als wären er, Jessie und James lange Bekannte, obwohl sie sich erst vor wenigen Stunden getroffen hatten. Mauzi hielt einen Teil von James zerfetztem Shirt in den Pfoten und vergoss stumme Tränen. Schlangen können leider nicht weinen, ich hätte es gerne getan, um so meiner ganzen Verzweiflung freien Lauf zu geben, heulen wie Fukano konnte ich auch nicht. Fukano ... das saß ja noch immer bei Arkani und wartete schwanzwedelnd auf die Rückkehr seines Herrchens.

Und das Pixie hatte wieder zu tanzen begonnen.

Im Normalfall wäre dieses Vieh sofort von Jessie massakriert worden, aber das war kein Normalfall. Im Normalfall starb niemand von uns. Jessie barg noch immer ihr Gesicht in James Schulter, hatte ihre Wange fest an seine gedrückt. Ihre Tränen würden noch in Monaten nicht versiegt sein, und vielleicht würde der wahre Abschied sogar Jahre dauern. Davis kniete daneben und sah so hilflos aus, wie ich mich fühlte.

Und das Pixie tanzte unbarmherzig.

Jessie wollte am liebsten dort sein, wo James gerade war. Mit ihm vereint in Ewigkeit.

Je länger Pixie tanzte, desto heller erschien mir das Gras. Als wären unter den Grasbüscheln viele kleine Monde, die mit dem großen am Himmel scheinen wollten. Mondsteine?

Während alle anderen noch in tiefer Trauer versunken da saßen und nichts anderes beachteten außer James, beobachteten Davis und ich die leuchtenden Steine. Es waren wirklich Mondsteine. Sie sandten hunderte von kleinen leuchtenden Pünktchen aus. Zuerst dachte ich an Glühwürmchen, aber dann hätte ich ja Flügel sehen müssen, als eines davon knapp vor meiner Schnauze vorbeisegelte. Nein, es waren wirklich nur Pünktchen. Jessie blickte mit tränenüberströmtem Gesicht auf. Die Pünktchen hatten sich oberhalb ihr und James gesammelt und schienen eine unglaubliche Anziehungskraft zu haben, zumindest auf James. Oder sah es nur für mich so aus, als würde er wenige Zentimeter über dem Boden schweben? Nein, er schwebte wirklich. Und er stieg noch auf etwa einen Meter Höhe. "Wenn ein Pixie zu Vollmond tanzt, können Wunder geschehen", hörte ich Dr. Davis aber ich war mir nicht sicher, ob er jetzt gesprochen hatte oder seine Worte nur in mir nachhallten.

Die Pünktchen strahlten, so hell wie sie nur konnten und tauchten James in weißes Licht. Sie hatten inzwischen die Helligkeit der Sonne erreicht. Aber nicht nur sie, auch James schien von Innen heraus zu gleißen.

Ein Ring aus weißem Licht breitete sich plötzlich aus, schoss über uns hinweg, wie die Druckwelle einer Atomexplosion (nur, dass kein Druck da war, sondern nur Licht). Geblendet schlossen wir die Augen.

Als wir sie wieder öffneten, war die Lichtung nur noch vom Vollmond beschienen. Die Pünktchen waren weg, Pixie hatte aufgehört zu tanzen. James Kopf ruhte auf Jessies Schoß. Seine Wunden waren fast ganz verheilt, aber ansonsten sah er aus wie vorhin. Jessie schossen wieder die Tränen in die Augen. Sie hatte darauf gehofft, dass sich etwas tat, dass James die Augen aufschlug oder sonst irgendwie ein Lebenszeichen von sich gab, aber das tat er nicht. Zumindest in Jessies Augen nicht. "Es hat doch keinen Zweck mehr. Ob dieses blöde Viech nun tanzt oder nicht, er wird nie wieder aufwachen. Und jetzt hat es sowieso keinen Sinn mehr, vor Mauzi zu schweigen, es kann uns ja doch nicht mehr damit aufziehen. Aber leider ist es zu spät. Er kann mich nicht mehr hören, er wird mich nie wieder hören können", Jessie redete, oder besser gesagt, schrie sich alles von der Seele, während immer mehr Tränen über ihr Gesicht rannen. Mauzi schaute sie betroffen an, als es seinen Namen hörte. "James! Ich liebe dich!!", schrie Jessie über die Lichtung, bevor sie ihn wieder an sich zog und in seine Schultern schluchzte. Neben mir stieb ein letztes Lichtpünktchen aus dem Gras und segelte in den Nachthimmel.

Für Jessie mochten keine Lebenszeichen vorhanden sein, aber ich sah etwas. James atmete, zwar schwach, aber er atmete! Ich wollte mich jetzt doch irgendwie mitteilen und stieß Mauzi an, um ihm etwas ins Ohr zu zischen. Als Mauzi mich verstand, sprang es sofort auf und schrie: "James atmet!" Erst jetzt schien es auch Jessie zu bemerken (und Davis, der über ihre Schultern schaute).

Es dauerte nicht mehr lange, da schlug James die Augen auf.

Put a little love in your heart

Als wir die Arena betraten, begrüßte Fukano sein Herrchen laut kläffend und schwanzwedelnd. Eine Fähre hatte uns auf Rubinia gebracht, wir wollten fürs Erste bei John und Bow unterkommen. Aber die beiden nahmen uns nicht nur kurzzeitig auf, wir konnten, wenn wir wollten sogar für immer hier bleiben. Nun ja, für immer wollten wir zwar nicht bleiben, aber zumindest so lange, bis Jessie und James sich andere Jobs gesucht hatten. "Also doch für immer", meldete sich Bow-Wow grinsend, "denn wer nimmt schon zwei Rockets bei sich auf."

"Ich", kommentierte John, "Wir könnten sie ja als Ersatzarenaleiter einstellen. Falls einer von uns mal krank wird oder wir Urlaub brauchen ... oder so."
 

"Also, bis auf die Verletzungen von seinem letzten Kampf hat es sich sehr gut erholt. Morgen können Sie es wieder in seinen Pokeball lassen", diagnostizierte Schwester Joy, nachdem sie mich genau untersucht hatte. Für mich hieß das, dass ich ab jetzt nicht mehr ein waches Auge auf Jessie und James haben konnte. (Schade, ich hatte mich schon so ans Erzählen gewöhnt.)

Aber immerhin blieb mir noch dieser eine Nachmittag und diese Nacht um mein Leben außerhalb des Balls zu genießen.
 

James stand wieder mal an der Felsenbalustrade und schaute aufs Meer hinaus. John trat neben ihn und puffte ihn freundschaftlich in die Seite. "Na, Streit mit Jessie gehabt? Oder warum schaust du so betrübt?" "Weißt du, John, ich habe zwar von Mauzi erfahren, dass Jessie gesagt hat, dass sie mich liebt, aber seitdem habe ich nichts mehr davon bemerkt. Sie verhält sich so distanziert wie eh und je." "Hm, ich glaub, ich hab da eine Vermutung. Jessie hat wahrscheinlich geglaubt, dass du nie etwas davon erfährst, und deshalb erzählt sie dir auch nichts. Es ist ihr peinlich, oder sie denkt, dass du ihre Gefühle nicht erwidern könntest. Ob du es glaubst oder nicht, James, auch Jessie kann in solchen Dingen so schüchtern sein wie du. Es würde helfen, wenn ihr aufeinander zugeht, wenn ihr euch so richtig über eure Gefühle aussprecht, aber ich hab leicht reden, ich bin ja auch nicht in eurer Situation." Einige Zeit lang schwiegen sie, bis John wieder anfing zu sprechen: "Sag mal, hast du überhaupt schon mal jemanden geküsst?" "Also ... ähm ... nein ... ich meine ... ich hatte keine Zeit, wegen der Arbeit und so ... und ich hätte mich ja auch nicht getraut", stotterte James herum. "Versteh schon", winkte John ab. Sie standen noch einige Zeit schweigend nebeneinander. Die untergehende Sonne färbte den Himmel und das Meer glutrot. James dachte noch einige Zeit lang nach. Schließlich löste er sich von der Balustrade, drehte sich um und ging mit einer knappen Entschuldigung an John zur Arena zurück. John sah ihm schmunzelnd hinterher und drehte sich dann in meine Richtung, da ich gerade nach erfolgreicher Raupy-Verscheuchungsaktion aus den Büschen gekrochen kam. "Ich glaube, er hat's kapiert", sagte er zu mir.
 

Noch in dieser Nacht bekam James seinen ersten Kuss...
 

= = = fin = = =
 

Also, ich hoffe, dass der Plot nicht zu flach ausgefallen ist, und dass ich noch viele (hoffentlich auch positive) Kommentare erhalte. Wenn ich nicht allzu viele vernichtende Kommentare kriege und ihr noch mehr Geschichten von mir haben wollt, schreib ich vielleicht noch eine Rocket-Story. (John, Bow-Wow und die neuen Pokemon von Jessie und James mit eingeschlossen)

Die Kombination Jessie x James muss einfach sein. Mit jemand anderem könnte ich keinen der beiden zusammenbringen. Oder würden jemandem von euch folgende Kombinationen gefallen?

Jessie x Giovanni

James x Cassidy

James x Butch

Jessie x Butch

James x Misty

Bäh, einfach grauenhaft! Und dabei waren das noch längst nicht alle Kombinationen.

Wah! Ich quatsche ja schon wieder so viel. Schluss jetzt! Schreibt mir einfach eure Kommentare.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Juju86
2016-01-26T19:55:55+00:00 26.01.2016 20:55
Ich finde die Geschichte echt super. Das Arbok die geschichte erzählt ist echt schön :) Habe sie zusammen mit meiner freundin gelesen die geschichte ist echt klasse geworden. :)
Von:  SomeSpirit
2009-11-06T18:43:42+00:00 06.11.2009 19:43
Du hast ja noch keinen einzigen Kommentar, das muss dringend geändert werden ^^
Ich finde die Geschichte ganz gut. dass sie von Arbok erzählt wird, ist mal was besonderes ^^
Und natürlich dürfen Jessie und James nie mit jemand anderem gepairt werden! XD


Zurück