Soll ich gehen?

Eine wunderbare Liebe

Für meine lieben Kommischreiber nun das versprochene Special zu "Kann ich lieben?"

Ich hoffe es einigermaßen gelungen. Zumindest habe ich das erste Kapitel ziemlich schnell fertig geschrieben (dabei wollte ich mich doch anderen Dingen widmen T.T)

Na wie auch immer. Viel Spaß beim lesen.
 

Legenede:

"jemand redet"

/jemand denkt/
 

1. Kapitel: Eine wunderbare Liebe
 

Es war noch früh am Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich schwer durch die dicken Vorhänge. In dem kleinen Zimmer war es still, bis auf das leise und regelmäßige Atmen zweier Jungen.

Eine Decke war eher lässig über ihre unbekleideten Körper geworfen.

Der eine mit langen, blauen Haaren schlief noch friedlich und lies sich nicht durch die wenigen Sonnenstrahlen stören. Er lag in den Armen seinen Liebsten, der ihn stark, aber dennoch sanft im Arm hielt. Sein Kopf war an die warme und starke Brust gebettet.

Die graublauen Haare seinen Liebsten waren ziemlich durcheinander, was nach dem Erlebnis der letzten Nacht nur natürlich ist.

Kai reckte sich etwas im Schlaf da die Sonnenstrahlen ihn in den geschlossenen Augen kitzelten. Er drückte Tyson etwas fester an sich und grummelte nur. Er wollte noch nicht aufstehen, sondern noch ein wenig die Ruhe und Geborgenheit genießen.

Gerade war er wieder am wegdösen, da fing auch schon das Telefon an laut und erbarmungslos zu klingeln. Schnell richtete Kai sich auf und langte nach dem Hörer damit Tyson nicht auch noch wach wurde.

Er fragte sich warum er eigentlich einen Anschluss im Schlafzimmer angebracht hatte. Wohl rein aus Faulheitsgründen, damit er morgens nicht gleich aus dem Bett steigen musste. Aber dann wäre gar kein Anschluss die beste Lösung gewesen.

"Hiwatari.", gähnte er verschlafen in den Hörer.

"Sag bloß du liegst noch im Bett. Es ist schon 9 Uhr."

Kai erkannte sofort diese Stimme. Wer sonst sollte wohl so früh am Morgen anrufen.

"Ich bin noch etwas geschlaucht. Tyson und ich hatten gestern noch eine heiße erotische Nacht."

Kai wusste dass er Hiro damit auf die Palme brachte, aber das fand er inzwischen ziemlich belustigend.

Doch anstatt Kai mal wieder zusammenzustauchen, reichte es Hiro heute nur in den Hörer zu knurren.

"Was willst du, Hiro?", fragte Kai total genervt. Er legte sich wieder etwas zurück und streichelte sanft durch Tysons Haar.

"Ich wollte mich nur erkundigen, ob mein verehrter Herr Bruder auch mal wieder zu Hause auftaucht.", sagte Hiro und klang ziemlich mürrisch.

"Was soll denn das heißen?", fragte Kai verständnislos. "Tyson war gestern Morgen doch zu Hause. Danach sind wir halt weggegangen und er hat bei mir geschlafen. Du tust so als wäre er schon wochenlang weg."

"Das kommt ganz darauf an wo er ist.", zischte es am Ende der Leitung.

"Tschau Hitoshi.", brummte Kai noch in den Hörer und legte auf.

Kai legte sich wieder zurück ins Bett. Er lag auf den Rücken und schaute zur Decke. Also mussten er und Tyson heute mal wieder bei Tyson vorbeischauen und vielleicht auch dort übernachten, damit Hiro zwei Tage lang ruhig gestellt war.

Kai schaute zu Tyson der heute wirklich einen gesunden Schlaf hatte. Er überlegte sich gerade, ob er nicht auch noch versuchen sollte zu schlafen, doch er fühlte sich schon zu aufgeschreckt, um wieder einschlafen zu können.

Murrend stand Kai auf und suchte sich seine Klamotten zusammen. Sie waren im ganzen Raum verteilt und zum Teil ziemlich verknittert, also langte er sich auch neue aus einen kleinen Schrank, der nur unlieblich in den Raum gestellt worden war. Nachdem Kai sich angezogen hatte, sah er noch einmal auf Tyson, der anscheinend merkte dass seine Wärmequelle fehlte. Kai wusste dass sein kleiner Drache vielleicht noch lange schlafen würde.

Er zog die Decke richtig über Tyson und gab ihn einem kleinen Kuss auf die Stirn. Tyson seufzte im Schlaf, lies sich aber ansonsten nicht stören und schlummerte weiter.

Während Kai leise die Schlafzimmertür schloss und in die Küche ging, schweiften seine Gedanken ab.

Nun war er schon 6 Monate mit Tyson zusammen. 6 Monate die ihm den Himmel auf den Erden gezeigt haben. Mit Tyson zusammen zu sein, hat Kai völlig neue Horizonte entdecken lassen. Er war zwar immer noch der kalte Russe wie früher auch, aber nun konnte er auch sanft und liebevoll sein. Zumindest wenn es um Tyson ging.

Anfangs war Kai, was die Kuscheleinheiten und Liebkosungen anging, noch etwas scheu gewesen. Besonders Tyson der immer Kuschelverrückt war, gefiel dies eher weniger. Er musste seinen Russen immer erst auftauen und reizen, bevor dieser sich fallen ließ.

Doch inzwischen war Kai selbst nicht mehr zu bremsen. Es machte ihm Spaß seinen Drachen mal unter der Dusche aufzulauern oder einfach an sich zu reißen, wenn ihm gerade danach war.

Tyson selbst hatte sich nicht sehr stark verändert. Er war immer noch ein Wirbelwind. Allerdings zeigte er nun auch des Öfteren ruhige Seiten und auch sein Ego war nicht mehr unerträglich. Er wurde sehr oft Rot, wenn Kai ihm etwas in Ohr flüsterte, oder wurde ganz ruhig wenn ihm Kai nicht genug Aufmerksamkeit spendete.

Kai war nun in der Küche und machte sich daran das Frühstück zuzubereiten. Er und Tyson waren im Moment nicht im Haus der Kinomiyas. Nein, schon lange verbrachten sie ihre Nächte nicht mehr dort. Nachdem Tala und Kane (den Kai immer noch nicht ausstehen kann) wieder gegangen waren, war im Haus zwar wieder Ruhe eingekehrt, aber es gab da immer noch diesen einen unmöglichen Störfaktor: Hiro!

Zwar hat die Predigt von Großvater dafür gesorgt, dass er sich nicht mehr in ihre Beziehung einmischte, aber dafür schlich er ihnen ständig hinterher. Einmal war Kai versehentlich zur gleichen Zeit ins Bad gegangen wie Tyson. Hiro war dann sofort auch noch ins Bad gestürmt und hat eine Szene gemacht. Aus den ganzen wirren Gequatsche war rauszuhören, das er wohl vermutete Kai wolle über Tyson herfallen. Zumindest hatte Kai nach 2 Monaten die Nase gestrichen voll. Denn zu dem Zeitpunkt war Hiro schon soweit gegangen, das er jede Nacht durch das Haus Patrouille lief, damit auch ja jeder in seinen Bett blieb.

Kai hatte daraufhin das erste Mal auf sein Familienvermögen zurückgegriffen und sich eine Zwei-Zimmer-Wohnung gekauft. Sie war eher unlieblich eingerichtet und wäre wohl außer einen Bett völlig leer geblieben, wenn Tyson nicht gewesen wäre.

Dieser hatte sich nämlich aufgeregt, Kai würde ihn nur fürs Bett haben wollen, nach dem er die Wohnung und nur ein Bett gekauft hatte.

Das war ihr erster Streit gewesen, der von Hiro nur unterstützt wurde, doch Kai hatte es schließlich geschafft seinen Drachen wieder zu besänftigen und sie hatten einen Kompromiss geschlossen, nämlich der das die Wohnung großzügiger eingerichtet werden sollte.

Meistens schliefen sie auch in Kais Wohnung. Den Tag verbrachten sie entweder mit ihren Freunden oder auch hin und wieder bei Tyson.

Kai hatte schon Brötchen auf den Tisch bereitgelegt und war gerade dabei den Tee aufzusetzen, als sein Blick auf die Türe fiel. Darin stand Tyson und hatte nur seine Shorts und ein für ihn viel zu großes Hemd von Kai an. Müde rieb sich Tyson die Augen und schien immer noch nicht richtig wach zu sein.

Lächelnd ging Kai zu ihm und schlang seine Arme um Tyson.

"Ich habe dich doch nicht etwa geweckt, Liebling?", fragte er und gab Tyson eine Guten Morgen Kuss.

Nach dem Kuss schüttelte Tyson nur leicht den Kopf. Er schien wirklich noch nicht richtig wach.

Kai führte Tyson zum Tisch.

"Wir müssen den heutigen Tag wahrscheinlich bei dir verbringen. Auch die Nacht. Hitoshi hat schon wieder Sehnsucht."

Den Namen von Tysons Bruder sprach Kai gespielt hysterisch aus. Er hatte sich gemerkt, das Hiro es nicht mochte, das man ihn mit seinen vollen Vornamen ansprach. Deshalb tat er's besonders oft.

Tyson verzog nur das Gesicht. "Er sollte erwachsen werden. Und du auch. Ihr benehmt euch beide wie Kinder."

"Ich fange ja nicht damit an.", sagte Kai beleidigt, doch er musste nur in Tysons Augen sehen und schon war er wieder sanftmütig gestimmt.

Er hob Tyson hoch und setzte ihn auf den Tisch ab. Dann versanken sie wieder in einen Kuss, doch intensiver als der scheue zuvor. Kai stupste gleich mit seiner Zunge gegen die Lippen von Tyson der ihn auch sofort gewähren lies. Er traf sofort auf Tysons Zunge. Die beiden fochten ein Duell untereinander aus, das Kai gewann und nun freie Bahn hatte um Tysons Mundhöhle zu erforschen.

Kais Hände die zuvor an Tysons Becken lagen suchten nun ihren Weg unter das Hemd und streichelten die weiche Haut. Tysons Hände waren auch nicht untätig und erkundschaften den Rücken von Kai, gingen dann weiter runter zu Kais Pobacken. Kai löste sich von Tysons Mund und küsste den Hals hinunter. Entschuldigend leckte er über ein Bissmahl das er Tyson, gestern in höchster Ekstase, zugefügt hatte.

Gerade wollte er Tyson auch das Hemd ausziehen, als es an der Tür klingelte. Kai löste sich etwas von Tyson und schaute in Richtung Haustür mit einen Blick der sagte ,hau bloß ab', doch es klingelte erneut und Kai musste sich wohl lösen.

"Immer wenn es am schönsten ist.", grummelte er und ging zur Tür.

Mit einem tötenden Blick riss er die Tür auf. Davor stand grinsend der Postträger. Als er Kai erkannte erlosch sein grinsen allerdings und er schaute fragend an Kai vorbei.

"Ist der hübsche Junge heute gar nicht da?", fragte er und versuchte in die Wohnung zu sehen. Kai begutachtete den jungen Mann noch einen Moment, dann riss er ihm die Briefe, die er schon für Kai in der Hand hielt, aus der Hand und schlug die Türe wieder zu.

"Perverser.", nuschelte er und drehte sich von der Tür weg. Er schaute sich die Briefe kurz durch. Ein Haufen Werbung war darunter, eine Telefonrechnung und ein Brief von der BBA.

Den Brief von der BBA beschaute sich Kai genauer. Warum sollten die BBA ihm einen Brief schreiben? Inzwischen hatten sie es sogar geschafft sich wieder ein großes Gebäude zuzulegen, aber sonst war noch nichts Neues bekannt.

Kai riss den Umschlag auf und entfaltete das Papier. Er las sich den Brief genau durch.
 

Sehr geehrter Mr. Hiwatari,
 

wir können hiermit mitteilen das die nächsten Word Champion ships bevor stehen. In einen Monat werden die Vorrunden in dem jeweiligen Ländern begingen um die zweier Teams zu bilden, die dann ihr Land vertreten. Wir hoffen auf ihre Teilnahme.
 

Hochachtungsvoll
 

S. Dickenson
 

Kai traute seinen Augen nicht. Er las den Brief noch einmal durch. Stand die nächste Weltmeisterschaft wirklich vor der Tür? Aber er hatte damit gerechnet das die BBA noch lange nicht das Geld dafür zusammenhätte, auch wenn die letzten WCC schon ein Jahr her waren. Und sollte es wirklich so ablaufen wie beim letzten Mal? Mit zweier Teams?

Kai versuchte seine Gedanken zu ordnen die gerade sehr verwirrt waren.

"Wo bleibst du denn?"

Tyson schaute aus der Küche heraus. Er hatte bereits angefangen eins der Brötchen zu essen. Sein Blick wanderte von Kais Gesicht zu dessen Hand, in der immer noch der Brief war.

Schnell steckte Kai den Brief wieder in den Umschlag und legte ihn unter den Stapel von Werbungen und Rechnungen.

"Nur Rechnungen.", sagte Kai der bemerkte das Tyson immer noch auf den Stapel sah.

Kai ging zu Tyson und legte wieder seine Arme um ihn.

"Willst du dich nicht langsam mal anziehen?", fragte Kai um vom Thema abzulenken. "Du erkältest dich sonst noch."

"Aber erst zu Ende essen.", meinte Tyson und bis wieder in sein Brötchen.
 

Eine Stunde später gingen die beiden dann aus den Haus und Richtung Tysons Zuhause. Kai war die ganze Zeit immer noch mit dem Brief Beschäftigt. Immer wieder streiften seine Gedanken in diese Richtung. Er hat zwar gewusst, dass es irgendwann wieder eine Weltmeisterschaft geben würde, und dass es dann wieder wahrscheinlich zweier Teams wären. Aber er hätte nie erwartet dass es so früh sein würde.

Tyson war inzwischen auch aufgefallen das Kai mit seinen Gedanken woanders war. Besonders war das zu bemerken gewesen als er sich vor Kais Augen anzog und Kai nicht versuchte ihn daran zu hindern. Ein Ritual das eigentlich jeden Morgen stattfand. Tyson warf Kai hin und wieder verstohlene Blicke zu als würde er von seinen Gesicht ablesen wollen, was ihn bedrückte, doch Kai hielt so gut es ging, seine Eismaske aufrecht. Tyson bedrückte das ein wenig, denn auch wenn Kai immer noch ziemlich verschlossen sein konnte, so hat er doch zumindest gelernt sich Tyson anzuvertrauen. Jetzt zu sehen wie Kai etwas bedrückte und einfach nicht darüber reden wollte, nicht einmal zugab dass ihn etwas bedrückte, war für Tyson ein kleiner Stich ins Herz. Er versuchte sich mit der Erklärung, dass es wohl nichts Wichtiges sei, etwas zu beruhigen.

Kai wiederum, war innerlich ziemlich angespannt. Wenn sie bei Tyson ankämen und Tyson wie immer seine Post durchforsten würde, würde er vermutlich auch einen Brief von der BBA vorfinden. Mit den gleichen Informationen wie in Kais Brief.

Bestimmt wäre Tyson Happy das die nächsten WCC nicht mehr lange hin wären, aber...aber...

"Ich bin wieder da!", rief Tyson ins Haus gleich nachdem er die Türe geöffnet hatte.

Und keine Sekunde nach Tysons Ruf stand auch schon Hiro vor ihm. Tadelnd hatte er die Arme vor der Brust verschränkt und sah Tyson vorwurfsvoll an.

"Taucht der Herr auch mal wieder auf.", sagte er.

"Ich war doch erst gestern Morgen hier.", sagte Tyson. Sein Gesichtsausdruck wirkte nur genervt. Ihm ging das kindische Verhalten von Hiro wirklich auf die Nerven. Seit er mit Kai zusammen war, lies Hiro erst richtig den Big Brother raushängen. Tyson konnte sich nicht daran erinnern, das er jemals zuvor so spießig war, und Tyson behandelte wie ein kleines Kind. Selbst als er es noch war.

"Und wann hast du zuletzt hier geschlafen?", sagte Hiro streng.

Tyson schaute Hiro herausfordernd an. Schluckte seine bissige Bemerkung aber dann runter und schritt ohne weiteres an ihm vorbei.

Dieser war nicht minder wütend und schaute, weil nun Tyson außer Schimpfweite war, zu Kai. Der hatte aber auch eher wenig für eine Diskussion mit Hiro übrig und schritt genauso an ihm vorbei.

"Ich wünschte wirklich ihr könntet euch vertragen.", seufzte Tyson als Kai ihn eingeholt hatte.

"Es liegt nicht an mir."

"Liegt es wohl.", sagte Tyson vorwurfsvoll. "Denn mit deinen bissigen und provozierenden Bemerkungen machst du die Lage für dich nicht gerade angenehmer."

Kai musste Tyson in diesen Fall Recht geben auch wenn er es nicht laut sagte. Aber was sollte er tun. Sich die Vorwürfe von Hiro gefallen lassen. Das käme für ihn nie in den Sinn.

Als Kai bemerkte das Tyson und er geradewegs in Richtung Tysons Zimmer gingen, wurde ihm aber schnell ein anderes Problem wieder wahr.

Großvater legte immer Tysons neue Post ins dessen Zimmer. Das heißt, der Brief der BBA würde nun auch dort liegen.

Kais Herz begab sich Richtung Bauchnabel als Tyson die Klinke seiner Tür berührte. Schnell musst er sich eine Ausrede einfallen lassen, bevor Tyson die Tür öffnete. Aber zum Nachdenken war keine Zeit mehr, denn Tyson öffnete schon langsam die Tür.

"Tyson, warte!"

Tyson schaute verwundert zu Kai, der diese zwei Worte nicht gerade in normaler Lautstärke gesagt hatte. Auch hatte Kai unbeabsichtigt etwas panisch geklungen. Zwar hatte er noch einen einigermaßen normalen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht, doch innerlich tobte bei ihm ein Sturm. Was sollte er denn jetzt sagen?

Tyson stand förmlich mit einem großen Fragezeichen über den Kopf vor ihn und hatte immer noch den Türknauf in der Hand.

"Was ist denn, Kai?", sagte Tyson dann als Kai nach einer geschlagenen Minute noch nichts gesagt hatte.

Kai war inzwischen aber immer noch keine gute Ausrede eingefallen. Tyson der es langsam leid war zu warten wollte schon die Türe öffnen und in sein Zimmer gehen. Da könnte er genauso gut auf eine Antwort von Kai warten.

"Tyson, Kai! Guten Morgen."

Gerade als Kais Gehirn in überirdischer Geschwindigkeit arbeitete, um Tyson davon abzuhalten in sein Zimmer zu gehen hörte sie diese fröhliche Stimme hinter sich.

Kai drehte sich rapide um. Max der mit Ray Händchen hielt, kam mit einen fröhlichen Lächeln zu ihnen heran.

"Hiro hat uns gerade gesagt das ihr heute mal hier seid.", sagte Ray.

"Sag bloß, er hat wieder stress gemacht, weil du so oft bei Kai schläfst.", flüsterte Max Tyson zu. Wohl aus Angst Hiro könnte neben der nächsten Ecke lauern und lauschen.

"Inzwischen ist das ja schon Alltag.", meinte Tyson lächelnd und zu Kais Glück schloss Tyson die Türe zu seinem Zimmer wieder und ließ auch den Griff los.

"Wollt ihr was trinken?", fragte Tyson.

"Gerne.", sagte Ray.

Tyson schritt voran in die Küche und die beiden folgten ihm. Nur Kai blieb da stehen wo er gerade war.

"Kommst du, Liebling?", fragte Tyson dann, als er Kais Stillstand bemerkte.

"Ich komme gleich nach. Ich gehe nur noch kurz ins Bad.", log Kai und war plötzlich von sich selbst überrascht. Jetzt fiel ihm natürlich eine Ausrede ein, und vorhin hatte er Blut und Wasser geschwitzt.

Tyson schenkte ihm nur kurz ein Zuckersüßes Lächeln und schritt dann weiter zur Küche.

Als Kai das zugehen der Küchentür hörte, betrat er schnellsten Tysons Zimmer. Er wusste dass das was er nun vorhatte nicht richtig war. Aber er wollte lediglich Zeit gewinnen.

Er schloss leise die Türe hinter sich. Tysons Post lag wie immer auf seinen Nachttischchen.

Kai ging gleich darauf zu.

Da Tyson im Gegensatz zu Kai noch nicht alleine lebte, waren weder Rechnungen noch Werbung bei seiner Post dabei.

Sofort erkannte Kai den BBA Brief. Er lag leicht zu erkennen genau in der Mitte des Tisches.

Kurz rangelte Kai noch mit seinen Gewissen, doch es dauerte nicht lange und er nahm sich den Brief.

Er wollte ihn Tyson nicht vorenthalten oder gar wegnehmen. Nur wollte Kai nicht das Tyson erfuhr das eine neue Weltmeisterschaft war. Er musste sich erst überlegen was er dann zu ihm sagen würde. Bisher hatte er für dieses Gespräch aber noch keinen Plan und deshalb steckte er den Brief ein.

Gleich nachdem er diesen hochgehoben und eingesteckt hatte, kam darunter eine Postkarte zur Sicht. Die Postkarte war verkehrt herum so dass er nicht sah woher sie kam, sondern wer sie schrieb.

Und der Name desjenigen fiel ihm auch sofort ins Auge.

"Kane.", zischte Kai und las sich die Postkarte durch.
 

Mein liebster Tyson!

Wie geht es dir denn so? Ich bin gerade in Ägypten und mache hier interessante Trainings Erfahrungen.

Ich wünschte du wärst auch hier. Die Gegend ist schön anzusehen und die Sonnenuntergänge sind einfach romantisch.

Ich vermisse dich und komme dich vielleicht mal wieder besuchen. Kai musst du ja davon nichts sagen.

In Liebe Kane.
 

Kai starrte mit einen gemeinen Grinsen auf die Karte.

"So! Mir soll er also nichts davon sagen.", sagte er mit einen gemeinen Lächeln. "Vielleicht lass ich dich ja auch verschwinden."

Kai grapschte nach der Karte auf Tysons Tisch und steckte sie ebenfalls ein. Würde Tyson eben heute keine Post erhalten. Er wird es schon verkraften.

Kai ging erleichterten Herzens wieder aus Tysons Zimmer heraus. Als er die Türe zumachte, atmete er erleichtert aus.

"Warum denn so befreit?", fragte Hiro der nur einen Meter vor ihm stand.

"Hi...Hiro.", stotterte Kai kurz, weil er Hiro nicht gleich bemerkt hatte.

"Dürfte ich fragen, was du alleine in Tysons Zimmer gemacht hast?" Hiro sah ihn mit einem Ich - weiß - alles Lächeln an.

"Tyson ist mein Freund. Darf ich etwa nicht allein in sein Zimmer?", meinte Kai nur wieder kalt und wollte schon in die Küche zu Tyson schreiten.

"In sein Zimmer darfst du.", sagte Hiro und langte ihn Kais Tasche. "Aber nicht seine Briefe klauen." Hiro zog sowohl die Postkarte als auch den Brief aus Kais Tasche. "Ich wollte nur mit Tyson reden und nachsehen ob er in seinem Zimmer ist. Anscheinend warst du so mit den Briefen beschäftigt das du nicht merktest das ich die Türe geöffnet habe und dich beobachtete."

Kai knurrte Hiro an. Das er so unvorsichtig sein konnte. Wahrscheinlich hatte er sich einfach zu sehr über Kane aufgeregt. So war es am einfachsten. Immer Kane die Schuld zuschieben. Den konnte Kai sowieso nicht ausstehen.

"Die Postkarte verstehe ich ja noch.", sprach Hiro dann weiter und zog den BBA Brief näher an seine Augen. "Aber warum der Brief?"
 

"Du und Kai ihr seid wirklich zu beneiden. Ich wünschte ich hätte auch das Geld mir eine eigenen Wohnung zu leisten.", himmelte Ray gerade Tyson vor. "Max' Vater ist zwar ganz nett, aber wir können auch nicht immer machen was wir wollen. Und wir können auch nicht immer so laut sein."

"Ray!", mahnte Max, der es sich auf Rays Schoß bequem gemachte hatte, und mit hochrotem Kopf Ray kurz in die Seite knuffte.

"Schon Okay.", belächelte Tyson die Szene. "Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie peinlich das war als Kai und ich noch jede Nacht hier verbracht haben."

Tyson entsann sich der Zeit als sie noch hier wohnten unter den strengen Augen Hiros. Ihnen war es damals unmöglich gewesen besonders Intim zu werden, wenn Hiro ständig auf der Hut war. Tatsächlich hatten sie ihr Erstes Mal erst in der neuen Wohnung. Also nachdem sie schon zwei Monate zusammen waren. Aber das lag auch daran, das Tyson, was dieses Thema anging, ziemlich verschüchtert und scheu war und Kai seinen Tyson unter keinen Umständen zu etwas zwingen wollte.

"Wenigstens habt ihr jetzt genug Raum für euch.", sagte Ray schon fast neidisch.

"Such dir doch einen Job, wenn es dir bei mir nicht mehr groß genug ist.", sagte Max etwas gekränkelt. "Dann kannst dir auch eine eigene Wohnung zulegen."

"Nicht sauer sein, Schatz.", meinte Ray entschuldigend und gab Max einen kurzen Kuss. "Mir ist es überall recht, wenn nur du da bist."

Durch diese süßen Worte wieder beruhigt kuschelte sich Max mehr an Ray und die beiden gaben sich einen innigen Kuss.

Das erinnerte Tyson daran das ,sein' Schatz ja immer noch nicht aufgetaucht war. Wollte er nicht nur kurz ins Bad.
 

Doch Kai saß gerade mit Hiro in einen Raum und musste ihm irgendwie den Postklau erklären. Hiro besah sich den Brief von der BBA noch einmal genau.

"Das ist", begann er dann. "Die Benachrichtigung das in einen Monat die WCC beginnen. Ich hatte den gleichen heute in der Post. Wenn Tyson den Brief erhält wird er sich sicher freuen. Also, warum willst du nicht das er den Brief liest?"

Kai blieb ruhig auf seinen Platz sitzen und versuchte den Blickkontakt mit Hiro zu halten. Wandte sich dann aber doch ab, als er antwortete.

"Weil ich nicht weiß, was ich ihm sagen soll.", antwortete Kai ehrlich.

"Das musst du mir jetzt mal genau erklären.", sagte Hiro skeptisch. "Was musst du ihm denn sagen?"

Wieder schwieg Kai bis er antwortete, dann schaute er aber auch wieder in Hiros Augen.

"Das ich wieder zu den Blitzkrieg Boys gehen werde. Um mit ihnen an der Weltmeisterschaft teilzunehmen."

"Aber worin liegt das Problem?", fragte Hiro. Er wirkte jetzt richtig perplex, nicht mehr vorwurfsvoll. "Du bist doch letztes Jahr auch zu denen gegangen. Tyson weiß inzwischen das er seine Freunde nicht halten kann, sondern jeden seine Chance im anderen Team lassen muss. Letztes Jahr hat er dich doch auch wieder mit offenen Armen empfangen..."

"Aber da waren wir noch nicht zusammen.", sprudelte es aus Kai heraus. "Dass ich zu einen anderen Team wechsle wird er vielleicht noch hinnehmen. Aber was ist wenn wir uns dann in der Arena gegenüberstehen. Es kann nur einer von uns gewinnen."

"Ach!", sagte Hiro der nun den Durchblick hat. "Da liegt der Hase also begraben. Du hast Angst das einer von euch nicht richtig kämpfen wird, weil ihr euch liebt."

"Nicht nur das.", sagte Kai. "Ich habe auch Angst dass ich im Kampf etwas sagen oder tun könnte, was ihn verletzt. Das ist nicht so einfach wie letztes Jahr. Da waren wir ja nur Freunde. Das ist zwar auch wichtig, aber die Liebe ist ne ganze Nummer höher. Ich kann mein Bladerherz nicht verleugnen, aber ich habe einfach Angst Tyson zu verlieren."

"Und deswegen hast du den Brief an dich genommen.", endete Hiro. "Weil du nicht weißt, wie du ihm das sagen sollst."

Kai senkte zur Bestätigung nur den Kopf.

"Du musst mit ihm reden, Kai! Früher oder später wird er erfahren dass eine Weltmeisterschaft ansteht. Und wenn er dann auch noch erfährt dass du ihm den Brief gestohlen hast, dann hast du wirklich ein Problem. Ich verstehe dass diese Weltmeisterschaft eure Liebe auf die Probe stellt. Aber die Liebe ist eben nicht so einfach. Sie ist schön, bringt aber auch Probleme. Wie jetzt."

"Du kannst meine Situation doch gar nicht nachvollziehen.", knirschte Kai zwischen den Zähnen hervor. Er hatte so den Kopf gesenkt das die langen Strähnen seines Haars die Augen verdeckten. "Du hattest keine Skrupel zu BEGA zu wechseln."

"Nein. Damals nicht, aber jetzt."

Kai schaute wieder auf und in Hiros Gesicht. Nun war auch sein Ausdruck sehr ernst. Ihm schien ebenfalls etwas zu belasten. Was meinte er mit jetzt?

"Ich hab doch gesagt, dass ich heute ebenfalls einen Brief erhalten habe. Ich habe allerdings nicht vor zu kämpfen, sondern wieder zu coachen."

Kai verstand. Bei den letzten WWC hat er die BBA gecoacht. Danach aber die BEGA. Was wenn Tyson es ihm nicht vergeben würde, wenn er nun wieder in ein anderes Team coachte. Zwar hatte er Hiro die Sache mit der BEGA verziehen. Aber bestimmt wünschte sich Tyson das sein Bruder nun auch wieder bei ihm wäre.

"Ich kann mich nicht entscheiden, welches Team am meisten Unterstützung von mir gebrauchen könnte. Bei der BBA habe ich auch gecoacht, weil klar war das Tyson da er schon zweimal Weltmeister war, bestimmt jemanden braucht, der ihn auf den Boden hält. Außerdem war ich sein Bruder und Mr. Dickenson bat mich das Team der BBA zu unterstützen, weil wegen der neuen Regeln auch große Veränderungen dazukamen. Schließlich blieb Tyson aus den alten Team nur noch Kenny erhalten, der zuvor nie wirklich mitgebladet hatte.

Aber nun kann ich wählen. Das Team der ehemaligen BEGA oder BBA. Bei beiden müsste ich helfen.

Tyson wird nun um seinen 4. Titel kämpfen. Das wird ihn bestimmt wieder sehr belasten. Andererseits...würde ich auch gerne wieder die anderen coachen. Schon allein deswegen weil Garland wohl kaum Brooklyn zum trainieren kriegt. Das wäre das achte Weltwunder.

Du siehst. Auch ich habe Probleme. Nur habe ich meine Entscheidung noch nicht gefällt. Du schon. Du musst sie Tyson nur sagen. Auch was dich belastet. Die Entscheidung ist nicht das Problem. Sondern was daraus resultiert. Nämlich ein Kampf zwischen dir und Tyson und zwar bei der Weltmeisterschaft."

Kai wollte gerade noch etwas dazu sagen, doch gerade als er seinen Mund öffnete, ging die Türe, zu der er mit den Rücken saß, auf.

In den Moment in den er sich umdrehen wollte, legten sich zwei Arme um ihn.

"Wo bleibst du denn, Kai?", hörte er die etwas beleidigte Stimme von Tyson.

Kai lächelte mild. Er nahm die Hände, die Tyson von hinten um ihn gelegt hatte und streichelte sanft darüber.

"Tut mir Leid.", sagte er sanft. "Aber ich hatte noch etwas mit Hiro zu besprechen."

"Mit Hiro.", sagte Tyson ungläubig und sah von Kai auf Hiro. "Ihr habt doch nicht schon wieder gestritten?"

"Nein, nein! Keine Sorge.", sagte Hiro und stand auf. Er ging zur Tür und im Vorgehen steckte er Kai noch heimlich den Brief zu. Tyson hatte ihn nicht bemerkt.

Als er dann aus der Tür war und sie auch hinter sich schloss, nahm Kai Tysons Arme etwas fester und mit einen gekonnten Schwung war Tyson nicht mehr an seinen Rücken geschmiegt, sondern lag auf seinen Schoß.

Als Tyson so unerwartet rum geworfen wurde, hatte er kurz aufgequiekt, doch nun lag er still auf Kais Schoß und sah ihn verliebt an. Kai lächelte genauso lieb zurück.

Jedoch trübte der Brief, den Kai schon längst wieder in seiner Tasche hat verschwinden lassen, die Situation ein wenig.
 

Ich hoffe doch dann mal dass das erste Kapitel recht war. Das zweite wird aber länger dauern. Denke ich zumindest. Nächste Woche "muss" ich mich anderen Dingen widmen und dann bin ich für eine Woche im Urlaub. Aber wer weiß, vielleicht habe ich ja wieder einen Schreibschub.
 

Kai: Du bekommst jetzt sofort einen Schreibschub. Bisher sind Tyson und ich ja noch gar nicht im Bett gelandet *sabber*

Curin: Ihr seit nebeneinander aufgewacht. Reicht das nicht.

Kai: Nein. Ich will eine schöne Nacht haben.

Curin: Dann musst dich halt gedulden. Wie alle anderen.

Kai: *schmoll*

Probleme in einer Liebe

Tadaa. Es geht weiter. Hat jetzt wirklich länger als erwartet gedauert. Ich haben den größten Teil gestern und heute geschrieben. Ich hoffe das Kapitel ist trotzdem gut.

Will mich bei allen Bedanken die nun auch mein Special lesen und es gut finden.

Zum Kapitel: Kai muss Tyson immer noch die Wahrheit beichten doch das stellt sich als äußerst schwierig heraus.
 

Legende:

"jemand spricht"

/jemand denkt/
 

2. Kapitel: Probleme in einer Liebe
 

Kai war am Ende des Tages ziemlich geschafft gewesen. In Tysons Bett lag er mit weitaufgerissenen Augen auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Tyson hatte sich an ihn gekuschelt und Kai hatte einen Arm um ihn gelegt, der andere ruhte unter seinem Kopf.

An diesen Abend war Tyson sogar Hiro egal gewesen und er hatte versucht Kai zu ein paar, mehr gewagten, Kuscheleinheiten zu verführen. Doch Kai war nicht in Stimmung und hatte sich so vehement dagegen gewehrt. Zwar hatte ihn das einen verwirrten Blick von Tyson eingebracht, aber in diesem Moment war ihm das egal gewesen. Denn eigentlich hatte er vorgehabt Tyson am Abend den Brief zu geben und mit ihm zu reden. Schon den ganzen Tag über hatte ihm der Brief bedrückt und er wollte schnellmöglichst mit Tyson reden, doch ihm fielen einfach nicht die Worte ein, mit denen er seine Angst ausdrücken könnte. Aber es stand fest, das er die Nachricht das die WM vor der Tür stand, nicht lange geheim halten konnte.

Kai war später der Gedanke gekommen, das, als er Tyson mit Max und Ray in die Küche gehen ließ, ja auch eine Gefahr darstellte. Immerhin haben die zwei bestimmt auch schon einen Brief bekommen. Aber zu Kais Glück haben die zwei in Tysons Gegenwart nichts davon erwähnt, was aber auch daran lag, das sie, wie Ray ihm später sagte, ihre Post noch gar nicht gelesen hatten. Auf die Frage hin, warum das so sei, antwortete Ray, das er und Max, keine Zeit dafür hatten. Sie waren erst spät aufgestanden und waren dann sofort zu Tyson gegangen. In diesen Moment beneidete Kai Ray darum, dass Max keinen Bruder hatte, der morgens anrief.

Kai zumindest wollte die Chance nutzen, das Tyson bisher noch nichts von einer anderen Quelle erfahren hatte, und in Ruhe mit ihm darüber reden. Doch als er mit Tyson allein in einem Zimmer war und der ihn unschuldig fragend ansah was Kai denn mit ihm zu bereden hätte, konnte Kai es einfach nicht. Geschlagene 10 Minuten war Kai nur dagesessen und hatte Tyson nur angeschaut, bis schließlich Daichi ins Zimmer gerannt war. Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht und einen Briefumschlag in der Hand.

"Sind das nicht tolle Neuigkeiten?!", hatte er euphorisches in den Raum geschrieen.

Tyson nun neugierig, wollte natürlich fragen, was das für Neuigkeiten seien, doch Kai hatte ihn kurzerhand am Arm gepackt und zur Tür geschleift. Daichi hatte nicht die Gelegenheit auch noch ein Wort mehr zu sagen.

Tyson war zwar etwas irritiert, doch Kai überzeugte ihn davon, dass das Wetter so schön sei, das es doch eine Schande wäre im Haus zu bleiben und hatte ihm so zu einem Spaziergang überredet. Drei Stunden lang, hatte Kai Tyson zu den verschiedensten Orten geführt. Als Kai dann auch noch weiter laufen wollte, hatte Tyson aber protestiert, und war einfach wieder Richtung Haus gegangen. Er befürchtete schon das Schlimmste, als sie im Haus gleich wieder auf Daichi trafen, doch der sagte nichts Großartiges. Nicht mal als ihm Tyson noch einmal auf die tolle Nachricht ansprach. Kai vermutete das Hiro eventuell mit Daichi geredet hatte, denn im vorbeigehen hatte er ihm kurz zugezwinkert.

Bis zum Abend war dann nichts weiter Spektakuläres passiert. Außer das Kai ständig neue Ausreden fand, warum Tyson weder das Radio noch dem Fernseher einschalten durfte.

Es flossen Kommentare wie "Ist mir zu laut", "Ich will meine Ruhe" oder sogar "Ich habe Angst vor Elektrosmog".

Schließlich gingen die beiden dann zu Bett und Kai wollte nur noch schlafen. Er starrte an die Decke und dachte über sich selbst nach. Im Moment fand er sich feige und falsch. Er belog den dem er liebt, nur weil er Angst vor dessen Reaktion hätte. Er nahm sich zwar fest vor, gleich am Morgen mit Tyson zu reden, doch konnte er schon jetzt fast voraussehen das er wieder keinen Ton rausbekommen würde. Eigentlich war er ja nicht so, aber Tyson warf fast alle was er darstellte über den Haufen, denn immer hin hatte er vor Tyson noch nie geliebt. Und auch wenn sie schon ein halbes Jahr zusammen waren, fand Kai immer noch heraus wie anders er in Tysons Gegenwart doch sein konnte. Das hatte sich schon gezeigt, als er noch überlegte, ob er Tyson wirklich liebte.

Tyson regte sich etwas im Schlaf und kuschelte sich noch etwas mehr an Kai.
 

Am nächsten Morgen erwachte Kai durch zwei süße Lippen die sich auf seine legten. Er öffnete die Augen und erkannte gerade noch Morgenblind, wie Tysons Gesicht den seinen ganz nahe war und Tysons Augen geschlossen waren. Als Kai sich etwas regte, merkte Tyson das er wach war und entließ ihn daher aus seinem Kuss.

"Seit wann muss ich dich denn wecken?", scherzte Tyson und lächelte ihn lieb an.

Er hatte es sich auf Kais Schoß bequem gemacht und schaute von oben auf ihn herab.

Kai musste erstmal die Situation realisieren. Er konnte sich nämlich nicht daran erinnern, eingeschlafen zu sein. Irgendwann muss ihn dann doch die Müdigkeit übermannt haben. Doch Kai fühlte sich so gerädert, dass diese Übermannung erst vor ein paar Minuten geschehen sein musste.

Kai strich sich immer noch total verpennt über die Haare und wandte seinen Blick nach rechts zu Tysons Wecker. Es war 9:30Uhr morgens. Nachdem gestern Nacht nichts mehr passiert war, ist dies eine für Kai ungeheure späte Zeit aufzustehen.

Tyson war nun doch verdutzt, weil Kai noch keine Anstalten machte aufzustehen. Er stieg von Kais Schoß runter und setzte sich neben ihn.

"Hast du schlecht geschlafen?", fragte er besorgt.

Kai richtete sich nun doch auf und setzte sicht mit den Rücken zu Tyson auf die Bettkante. So blieb er kurz sitzen, bis er schließlich aufstand.

"Ich muss nur kurz duschen, dann bin ich wieder auf den Dampfer.", sagte er kurz und verließ das Zimmer Richtung Bad.

Tysons bedrückten Gesichtsausdruck bekam er nicht mehr zusehen.

Als Kai im Bad war riss er sich regelrecht die Klamotten vom Leib und stieg unter die Dusche. Er drehte den Kaltwasserhahn gänzlich auf und ließ das Wasser über seinen Körper laufen. Es fröstelte ihn zwar, aber so wurde er wenigstens etwas wacher.

Die ganze Sache mit der Weltmeisterschaft zerrte so sehr an seinen Nerven, das er glaubte bald Zusammen zu brechen. Dabei war die ganze Sache doch so einfach.

Kai musste Tyson nur sagen, was ihn bedrückt und hoffen das Tyson seine Ängste nicht bestätigt.

Er fühlte sich wie damals als er nicht wusste, ob er Tyson liebt oder nicht. So alleingelassen mit seinen Ängsten und so ratlos. Doch wird alles so gut ausgehen wie damals. Wird er über seinen Schatten springen und sich Tyson anvertrauen. Oder...oder musste wieder ein Unglück geschehen, damit er verstand was wirklich wichtig ist.

Kai lehnte sich an die Wand der Dusche. Jetzt wo er daran dachte, kamen in ihn Bilder hoch die er so sehr verbannen wollte, doch die ihn manchmal in seinen Träumen heimsuchten. Nämlich in seinen Albträumen. Denn in diesen durchlebte er manchmal immer noch die Angst und Bilder steigen in ihn hoch als Boris Tyson entführt hatte und ihm erst dann schmerzlich bewusst wurde, wie sehr er ihm doch liebte.
 

Tyson währenddessen saß immer noch allein in seinem Zimmer.

/Kai! Ich dachte wir würden uns alles anvertrauen./

Tyson erhob sich etwas schwer von seinem Bett. Er war ja schon verwundert gewesen als er aufwachte und Kai lag noch Seelenruhig schlafend neben ihn. Noch nie zuvor war es vorgekommen dass er vor dem Graublauhaarigen aufwachte.

Das etwas mit Kai nicht stimmte, war ihm ja schon gestern aufgefallen, aber er hatte so gehofft, das es sich dabei um nichts wirklich ernstes handelte. Doch leider schien dem nicht so.

Tyson ging zum Schrank und angelte sich ein paar Klamotten raus und zog sich an.

Er schaute sich im Zimmer um und erkannte Kais Klamotten, die einfach auf den Boden verstreut lagen. Dafür dass Kai gestern Abend mal ausnahmsweise nicht wollte, waren die Klamotten typisch verteilt.

Tyson schüttelte den Kopf und sammelte Kais Kleider zusammen. Wenn Hiro reinkommt und das sieht, kommt er gleich wieder auf Gedanken.

Tyson krallte sich gerade Kais Hose.
 

Kai war nach 10 Minuten fertig mit seiner Morgendusche. Er zitterte als er aus der Dusche stieg und schnappte sich sogleich ein Handtuch. Er trocknete sich ab und richtete sich vollständig. Dann schlang er das Tuch um seine Hüfte, nahm seine Schlafkleidung und ging zurück in Tysons Zimmer.

Er hatte machte sich immer noch Gedanken, wie er Tyson die Wahrheit sagen sollte. Aber nun hatte er wenigstens den Entschluss gefasst, es sofort zu tun. Nämlich sofort wenn sie wieder in seiner Wohnung sein werden. Dann würde auch kein nerviger Daichi oder ein schnüffelnder Hiro mehr stören.

Zumindest wollte Kai es so machen. Er hoffte nur dass er sich diesmal auch an seine eigene Abmachung hielt.

Kai betrat Tysons Zimmer ohne groß anzuklopfen. Doch als er das Zimmer betrat sank ihn zuallererst mal das Herz in die Hose. Tysons saß mit gesenktem Kopf auf seinem Bett und fixierte den Boden. Er sah deprimiert und verlassen aus. Was Kai aber wirklich Sorgen machte, waren seine Kleider die feinsäuberlich auf Tysons Bett lagen. Kai schaute noch einmal auf Tyson. Hatte er etwa die Briefe gefunden? Sie waren nur lose in seiner Tasche gelegen. Vielleicht waren sie auch schon gestern Abend raus gefallen, als Kai seine Hose achtlos auf den Boden geworfen hatte.

Vorsichtig ging Kai auf den immer noch trübselig dreinschauenden Tyson zu.

"Stimmt etwas nicht, Tyson?", fragte er vorsichtig und versuchte in Tysons Augen sehen zu können.

"Was?", schreckte Tyson hoch. Er schaute erschreckt in Kais Gesicht, doch dann lächelte er nervös. "Oh Kai. Ich habe dich gar nicht reinkommen hören. Ich war in Gedanken. Was wolltest du noch mal?"

"Du siehst so bedrückt aus.", sagte Kai sanft und streichelte Tyson über die Wange.

"Nein, nein! Ich war nur in Gedanken.", wehrte Tyson ab und gestikulierte noch dazu abwehrend mit den Händen.

"Dann ist ja gut." Kai seufzte auf. Anscheinend war Tyson gerade nur nicht ganz da gewesen. Er ist ja des Öfteren mal mit seinen Gedanken woanders.

Tyson stand auf und ging in Richtung Tür.

"Ich gehe dann auch mal ins Bad.", sagte er anscheinend wieder gut gelaunt und schloss die Tür hinter sich.

Als Tyson die Tür geschlossen hatte, wartete Kai noch einen Moment, ob er zurückkommen würde, weil er was vergessen hatte, doch er kam nicht.

Eilig langte Kai nach seiner Hose und schaute in die Taschen. Beide Briefe lagen noch wie zuvor darin. Auch wenn Tyson meinte es sei nichts, hatte Kai sich für einen Moment Sorgen gemacht.

Tyson gehörte zwar nicht zu den Menschen die Geheimnisse so rum trugen wie er, aber er konnte auch schweigsam sein. So ungläubig das auch scheinen mag. Kai atmete noch einmal erleichtert aus und zog sich dann an. Die Briefe verstaute er wieder in der Tasche.

Nach ein paar Minuten kam Tyson wieder ins Zimmer. Er zog sich an und schon waren beide bereit für den Tag. Doch Kai fiel auf, das Tyson irgendwie ungewöhnlich still war. Und auch war sein Gesichtsausdruck etwas undefinierbar. Er wirkte traurig, aber sogleich lächelte er Kai hin und wieder lieb an. Aber Kai kam dieses Lächeln etwas komisch war.

Kai ging zu Tyson hin und umarmte ihn von hinten.

"Wie wäre es wenn wir zu mir gehen? Da haben wir unsere Ruhe.", hauchte Kai in Tysons Ohr.

Normalerweise erwiderte Tyson die Umarmungen von Kai immer. Doch weder ergriff er Kais Hände, noch drehte er sich in der Umarmung um.

"Brauchst du etwa Ruhe?", fragte Tyson etwas merkwürdig. Es klang schon fast vorwurfsvoll. In Kai stieg wieder der panischer Verdacht auf das Tyson die Briefe gelesen haben könnte, aber das konnte nicht sein. Warum hätte denn Tyson die Briefe wieder in die Hosentasche stecken sollen, hätte er sie gelesen?

"Ich will nur meine Zeit etwas mit dir verbringen. Ohne diesen Spießer Hiro.", sagte Kai und drückte Tyson stärker an sich. Doch Tyson wand sich aus der Umarmung.

"Gut.", sagte er und drehte sich Kai zu. "Ich geh dann Großvater Bescheid sagen."

Tyson drehte Kai wieder den Rücken zu und ging aus der Tür.

Kai stand nun wirklich verwundert da. Irgendwas stimmte nicht mit Tyson. Und er hatte Angst dass es seine Schuld sein könnte.

Kai ließ sich geschlaucht auf Tysons Bett fallen. Es wurde ihm allmählich zu viel. Die Sache mit der Weltmeisterschaft machte ihn ja schon zu schaffen, aber wenn jetzt auch noch etwas mit Tyson nicht stimmte. Er wirkte so merkwürdig. So traurig und depressiv. Gar nicht so aufgeweckt wie immer.

So hatte Kai ihn nur einmal erlebt. Und zwar nach seiner Entführung. Die Wochen danach waren für Tyson schrecklich gewesen. Allein die Albträume waren schon ein Problem gewesen. Es war oft vorgekommen, das Tyson nachts aus dem Schlaf fuhr und regelrechte Zitterkrämpfe hatte. Auch hatte er sich Wochenlang nicht alleine aus dem Haus getraut. Allein die Schwelle zu übertreten hatte Panik in ihn hervorgerufen. Kai war damals so froh gewesen als Tyson sich dann wieder langsam, aber sicher, den normalen Leben widmete.

Aber nun war Kai wieder in Sorge.

Tyson betrat wieder den Raum.

"Ich habe Großvater bescheid gesagt.", er lächelte leicht verlegen. "Leider hat Hiro ebenfalls mitgekriegt das wir zu dir wollen und hat ein Drama daraus gemacht."

"Ich regle das schon.", sagte Kai knapp und stand auf. Und ohne ein weiteres Wort schritt er an Tyson vorbei und zur Tür hinaus. Gleich auf den Flur kam ein erhitzter Hiro entgegen.

"So läuft das nicht Kai.", entrüstete sich Hiro. "Tyson verbringt mehr Zeit bei dir als sonst wo. Nur zur Erinnerung. Er wohnt noch hier und..."

"Ruhe! Komm mit!" Kai hatte Hiro einfach den Mund zu gehalten und schleifte ihn nun hinter sich her ins nächst beste Zimmer.

Er sah noch einmal hinter sich aus der Tür, ob sie auch wirklich ungestört waren.

"Ich muss Tyson immer noch das mit der Weltmeisterschaft beichten und das tue ich lieber bei mir."

"Und warum wenn ich fragen dürfte?", fragte Hiro und verschränkte die Arme vor der Brust. Kai stöhnte kurz auf. Die Nettigkeit von Hiro, die er gestern noch erfahren durfte, war wohl vorbei. An erster Stelle stand bei Hiro: Tyson zu Hause haben. Erst danach kamen so Dinge wie: Dafür sorgen das Kai und Tyson nicht streiten.

"Da habe ich meine Ruhe.", sagte Kai selbstverständlich. "Kein vor Freude sprühender Daichi und insbesondere, viel Ruhe."

Hiro reckte das Kinn und sah Kai für den Moment noch abschätzend an, doch dann ergab er sich.

"Aber du musst es ihm auch wirklich sagen."

"Tue ich ja.", zischte Kai. Musste ihn Hiro denn so drängen. Das war nicht gerade fordernd.

Kai machte wieder Anstalten zu gehen und lief in Richtung Tyson, den er noch immer in seinem Zimmer vermutete, brav auf Kai wartend. Aber falsch gedacht.

Tyson war aus seinem Zimmer gekommen, um nach Kai zu gucken und war auf Daichi getroffen. Kai konnte die beiden schon reden hören.

"Komm Tyson! Wir machen gleich mal ein kleines Trainingsspiel. Wir müssen schließlich in Form sein." In Kai zogen sich alle Eingeweide zusammen.

"Immerhin ist Weltmeisterschaft schon in einen Monat und...was machst du da Kai?"

Den letzten Satz von Daichi hatte Tyson nicht mehr mitbekommen. Als Kai klar wurde, das Daichi gleich von der Weltmeisterschaft faseln würde, war er zu Tyson gestürzt und hielt diesen jetzt die Ohren zu.

"Was soll das Kai?", beschwerte sich Tyson gleich. Doch Kai wand sich Daichi zu.

"Was plapperst du hier rum?", flüsterte er damit Tyson ja nichts mitbekam. "Hat Hiro nicht mit dir gesprochen?"

"Hiro meinte gestern ich solle vor Tyson nicht über die Weltmeisterschaft reden.", sagte Daichi im normalen Ton. Doch Tyson bekam nichts mit. "Aber er sagte mir nicht den Grund. Und ich muss doch trainieren."

"Dann such dir jemand anderen!", knurrte Kai und zog Tyson aus Daichis Gegenwart.

"Langsam wirst du mir wirklich merkwürdig.", sagte Tyson als Kai ihn wieder los ließ.

"Das klären wir später."
 

Wenig später, waren die beiden auf den Weg zu Kai. Kai lief Still neben Tyson her. Im Kopf ließ er sich Tausend Möglichkeiten durch den Kopf gehen, wie er Tyson alles sagen sollte. Doch alle Möglichkeiten hatten das gleiche Problem. Das fing schon damit an, das Kai Tyson die Briefe schlichtweg geklaut hatte, und endete damit, das er sich eingestehen musste, das er bestimmt nicht über seinen Schatten bringen konnte und Tyson sagen, was ihn bei der Weltmeisterschaft wirklich störte.

Wie sollte er ihm nur klar machen, dass er so eine Angst hatte, das er etwas tun könnte, was Auswirkungen auf ihre Beziehung hätte.

Tyson war den ganzen Weg über auch sehr still. Hin und wieder warf er Kai einen Blick zu, aber Kai bemerkte sie nicht. Tysons Blicke waren traurig und besorgt, als wüsste er was für Probleme Kai in seinen Kopf bekämpfte.

An Kais Wohnung angekommen schloss Kai auf und er und Tyson betraten die Wohnung. Tyson ging gleich ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch.

Jetzt war es an Kai den Mund aufzukriegen. Um sich selbst noch etwas Zeit zu geben sah er sich im Wohnzimmer um. Im Gegensatz zum Schlafzimmer, das wirklich schlicht gehalten wurde, war das Wohnzimmer eigentlich ziemlich üppig ausgestattet. Auch dies war Tyson zu verdanken. Er hatte nämlich gemeint, dass das Wohnzimmer der Raum sei in den man sich am meisten aufhielt und es deswegen gemütlich eingerichtet sein müsste.

Es hatte ein gemütliches rotes Sofa, auf den er mit Tyson oft kuschelte, einen großzügigen Fernseher und dazu noch eine schöne DVD Sammlung. An der Wand hingen beruhigende Landschaftsbilder.

Oft verbrachte er Abende damit, auf dem Sofa mit Tyson zu kuscheln und sich dabei einen Film anzusehen.

Kai hatte seine Besichtung durch das Wohnzimmer beendet und fixierte nun wieder Tyson. Der saß immer noch auf dem Sofa. Er hatte den Blick gesenkt, doch sobald Kai ihn ansah, hob er den Kopf und sah in Kais Augen.

Braun traf auf und Rot und kurz schaute sich die beiden einfach nur tief in die Augen.

Tyson wirkte irgendwie erwartungsvoll, als würde er erwarten dass Kai etwas sagte.

Kai öffnete den Mund, schloss ihn aber kurz darauf wieder ohne etwas gesagt zu haben. Nun stand Tyson vom Sofa auf und schritt zu Kai. Vor ihm blieb er stehen. Er sah ihn wieder an. Nicht mehr erwartungsvoll, aber bittend.

"Ich sehe doch dass du mir etwas sagen willst.", sagte er mit ruhiger Stimme. Er hob seine Hand und streichelte über Kais Wange. "Wir wollten doch keine Geheimnisse voreinander haben."

Kai legte seine Hand auf die Tysons und schmiegte sich mit seinem Gesicht an sie. Tysons Hand war so schön warm und so zärtlich. Er schloss die Augen um den Moment zu genießen.

Er öffnete die Augen wieder und schaute in Tysons Gesicht. Er lächelte ihn aufmunternd an.

"Tyson ich...", wieder blinzelte Kai kurz mit den Augen. "Es...es ist nichts."

Kai nahm Tysons Hand von seiner Wange und legte sie Tyson an die Brust.

/Ich bin so ein verdammtes Arschloch. Und so ein Feigling. Wenn ich es ihm jetzt nicht sage, werde ich es für immer bereuen. Aber...aber.../

Kai hatte sich von Tyson weggedreht, damit Tyson nicht die Verzweiflung in seinem Gesicht sah. Doch auf einmal hörte er Tyson hinter sich schluchzen.

"Warum...warum, sagst du mir nicht einfach das die Weltmeisterschaft anstehst und du wieder zu den Blitzkrieg Boys gehen willst?"

Kai drehte sich geschockt um.

"Jetzt schau nicht so.", sagte Tyson kritisch und Tränen flossen aus seinen Augen. "Ich habe den Brief entdeckt. Er fiel aus deiner Tasche als ich deine Sachen zusammensammelte. Das du auf Kane ständig eifersüchtig reagierst. Daran habe ich mich gewöhnt. Aber das ist noch lange kein Grund mir die Briefe zu klauen. Besonders nicht den von der BBA.

Was ist los? Glaubst du ich würde wieder eine Szene machen, nur weil du in ein anderes Team wechseln willst? Nur zu deiner Information. Damit habe ich mich schon abgefunden. Es war doch für die ganze G-Revolution klar, das wir uns wieder trennen würden, wenn die nächste Weltmeisterschaft wieder aus Zweierteams besteht. Aber du hältst mich anscheinend für ein Kind."

Tyson hatte seine Hände zu Fäusten zusammengeballt und hatte anscheinend größte Mühe in Kais Augen zu sehen. Die Tränen die aus seinen Augen kamen, schienen kein Ende zu nehmen.

Kai wusste dass er jetzt etwas sagen musste. Doch sein Mund, fühlte sich so trocken an und in seinem Hals schien ein Klos zu stecken. Auch er hatte Mühe in Tysons verzweifeltes Gesicht zu sehen.

"Ich dachte immer, wir würden uns alles sagen. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.", redete Tyson weiter und wurde immer wieder durch Schluchzer unterbrochen.

"Das wollte ich ja auch, aber...", begann Kai endlich was zu sagen. "Ich wusste nicht wie ich es dir sagen sollte. Es geht nicht, darum das ich zu den Blitzkrieg Boys gehen will. Ich weiß doch das du das akzeptierst."

"Worum geht es dann?", schrie Tyson schon fast. Kai war langsam am verzweifeln. So durcheinander hat er Tyson noch nie gesehen.

"Es geht darum, was in der Weltmeisterschaft... passieren könnte, und was das für...Auswirkungen auf unsere...Beziehung hat.", stotterte Kai herunter. Er hatte mächtige Probleme normal zu reden.

"Auswirkungen?", schrie Tyson. "Was glaubst du eigentlich? Das wir uns deswegen trennen?"

"Nein!", meinte nun wieder Kai verzweifelt. Tyson verstand das alles ganz falsch. "I-Ich will doch nur, das wir...einen r-r-richtigen Kampf gegeneinander...haben. Ohne d-das unsere Beziehung da-a ein...Problem ist."

"Also ist unsere Beziehung ein Hindernis? Dir ist ein Kampf wichtiger als unsere Liebe?"

Kai befand es zwar für unmöglich, aber Tyson weinte noch mehr als zuvor. Kai konnte seine eigenen Worte selbst nicht mehr ordnen. Sie verließen seinen Mund, ohne dass er Kontrolle über sie hatte. Und alles was er sagte, kam einfach nicht so an, wie er es wollte. Natürlich war ihm ein Kampf gegen Tyson wichtig. Aber doch nicht wichtiger als ihre Liebe. Er wollte nicht dass sie sich deswegen trennen. Das einzige was er wollte, war das er und Tyson einen normalen Kampf hatten. Er fürchtet sich doch nur davor, etwas zu machen, das Tyson verletzte. Und genau das passierte. Die Weltmeisterschaft musste nur vor der Tür stehen und schon bekam seine Beziehung mit Tyson tiefe Risse.

"Jetzt sag doch endlich etwas.", brüllte ihn Tyson an.

"Ich kann nicht.", sagte Kai und stürzte, aus dem Zimmer.

Aus der Wohnung.

Aus dem Haus.

Er musste jetzt da raus. Er musste nachdenken. In Ruhe und allein.

Wieso nur musste jetzt die Weltmeisterschaft anstehen?

Und wieso wieder in Zweierteams?

Er wollte mit Tyson glücklich sein und gegen ihn kämpfen. Doch war beides zusammen wirklich möglich?

Ja, das war es. Wenn Kai endlich mal den Mund aufbekam und mit Tyson Klartext redete. Ihm klar machen würde, das er ihn immer lieben würde, was auch geschieht. Das nichts ihre Liebe zerstören könnte.

Und er musste hoffen, das Tyson genauso dachte...
 

Tyson saß bei Kai immer noch auf dem Sofa und versuchte sich zu beruhigen, aber die Tränen wollten nicht aufhören zu fliesen. Wollten kein Ende nehmen und ihn wieder klar denken lassen.

Er hatte Kai doch gar nicht anschreien wollen. Aber er war so wütend gewesen. Kai klaute ihm Briefe, weil er ihm anscheinend nicht vertraute. Wie sollte er damit fertig werden? Nachdem er die Briefe gefunden hatte, war er für den Moment geschockt gewesen und natürlich auch wütend und traurig. Aber wollte Kai damit keinen Vorwurf machen und ihn von selbst, sagen lassen, warum er das gemacht hat. Aber Kai sagte nichts. Nicht einmal als sie bei ihn in Ruhe miteinander reden konnte.

Kai war kein Feigling. Tyson wusste doch, das er einfach Probleme hatte über manche Dinge zu reden.

Aber nun war Kai abgehauen und es war seine Schuld.

Tyson stand schwer auf und ging ins Schlafzimmer. Er versuchte sich die Tränen wegzuwischen und langte nach dem Telefon. Er wählte eine Nummer und wartete ab, bis das gleichmäßige Tuten unterbrochen wurde.

"Max Mizuhara.", hörte Tyson es an der anderen Leitung.

"Max, ich bin's.", sagte Tyson immer noch unter Tränen. Er wollte doch jetzt nicht Max voll heulen sondern nur mit ihm reden.

"Tyson, was ist denn los? Was hast du?", hörte er Max bedrückt klingend.

"Was ist denn mit Tyson?", fragte eine Stimme im Hintergrund die Tyson als Ray identifizieren konnte.

"Das versuche ich gerade noch selbst herauszufinden.", sagte Max etwas gereizt, wegen der Unterbrechung. "Also was ist los, Tyson?", fragte er nun wieder sanft.

"Kai und ich, wir haben uns gestritten.", weinte Tyson. "Und es ist meine Schuld."

"Um was ging es denn?" Max klang ziemlich besorgt. Er hatte Tyson wohl auch noch nie so verzweifelt gehört.

"Es ist wegen der Weltmeisterschaft.", sagte Tyson.

Kurz herrschte Stille am anderen Ende. Max schien nachzudenken. Die Zeit nutzte Tyson um sich noch einmal mit dem Ärmel die Tränen wegzuwischen und sich wieder zu beruhigen. Aber wirklich viel brachte es nicht.

"Ist es, weil Kai wieder in ein anderes Team möchte?", fragte Max scheu nach.

"Nein! Verdammt noch mal! Was denkt ihr denn von mir. Es ist weil er mir den Brief gestohlen hat, in dem die Benachrichtigung von der BBA über die neue Weltmeisterschaft drinsteht. Kai selbst hat deswegen kein Wort gesagt, und als ich ihm dann zur Rede stellte, hat er kaum ein gescheites Wort rausbekommen, weil ich ihn immer wieder anbrüllte."

"Verstehe.", sagte Max verständnisvoll. "Briefe klauen und Geheimnisse voreinander haben ist nicht so toll. Aber was hat denn Kai nun dazu gesagt."

"Er hat irgendwas davon gesagt, das unsere Beziehung ein Problem wäre, wenn wir gegeneinander kämpfen. Und bevor er mir das richtig erklären konnte, ist er einfach abgehauen.", schluchzte Tyson. Er langte nun nach einem Taschentuch und wischte sich die Tränen weg. Wollte diesen Weinen denn gar nicht mehr aufhören?

"Klingt wirklich nicht gut.", meinte Max dann wieder nach einer Weile.

"Deswegen hat er dir wahrscheinlich auch die Briefe geklaut. Weil er das Gespräch vermeiden wollte.", hörte er Ray mehr zu sich selbst sagen. Er stand wohl zusammen mit Max am Telefon und hörte mit.

"Er hat mir ja nicht nur diesen Brief geklaut, sondern auch eine Postkarte von Kane.", sagte Tyson um noch mal klar zu machen wie wenig ihm Kai anscheinend vertraute. "Er hat überhaupt kein Vertrauen in mich."

"Na gut, das Kai Kane nicht ausstehen kann, wissen wir ja alle. Schließlich hatte Kai ihm mit einen Fußtritt aus deinem Haus befördert, als er wieder abreiste.", beschwichtigte ihn Ray etwas.

"Kane wollte Tyson einen Abschiedskuss geben. Ich glaube da wäre jeder sauer geworden.", sagte Max cholerisch. "Und du musst gerade reden. Ich möchte nur mal daran, erinnern wer zuletzt jemanden verprügeln wollte, weil dieser jemand mir zugeblinzelt hat."

"Der Typ war scharf auf dich.", entrüstete sich nun Ray. "Ich beschütze nur was mir gehört."

Tyson sah schockiert auf das Telefon, aus dem er immer noch Max und Ray aufgeregt reden hörte. Anscheinend war sein Problem nun völlig überflüssig.

"Ich glaube, ich lege dann mal wieder auf.", sagte er ermattet.

"NEIN!!", kam es aus der anderen Leitung von beiden.

"Jetzt hör mal zu Tyson.", sprach dann wieder Max ganz beruhigt. "Als Ray und ich gestern Abend unsere Briefe entdeckten und durchlasen, war uns auch erst etwas mulmig zumute. Ich bei den All Starz und Ray bei den White Tiger X. Aber wir haben uns versprochen dass die Weltmeisterschaft unsere Liebe nicht zerstören wird.

Der Meinung ist sicherlich auch Kai, was eure Beziehung betrifft. Aber du weißt doch von uns allen am besten, wie schwer es ihm fällt, offen über seine Ängste und Gefühle zu reden. Wenn er zurückkommt, müsst ihr alles in Ruhe besprechen.

Und mach dir keine weiteren Vorwürfe. War doch klar, dass du sauer wirst, wenn Kai mal wieder nicht den Mund aufkriegt. Also Kopf hoch."

"Danke, Max. Tschau."

Tyson legte den Hörer wieder auf.

Ja. Jetzt musste er nur wieder darauf warten, dass Kai zurückkam. Aber wie schnell würde das wohl geschehen.

Er wollte Kai auf keinen Fall verlieren.

Und Kai ihn auch nicht.
 

Ich glaube das Kapitel ist ganz ordentlich geworden. Zumindest der Schluß. Am Anfang hatte ich noch ein paar Probleme, weil mir der Ablauf des Kapitels noch etwas unklar war. Wie Tyson jetzt genau die Briefe entdeckt, das Streitgespräch und wo genau ich Schluß mache.

Jetzt kommt dann noch das dritte und letzte Kapitel. Ist ja schließlich nur ein kleines Special. Das kann allerdings etwas dauern. Die Schule nimmt mich nämlich ziemlich mit und ich habe nur sehr wenig Freizeit. Aber ich denke, das es keine Ewigkeit dauern wird.
 

Kai: Curiiiiin. Ich töte dich.

Curin: Was ist denn jetzt schon wieder.

Kai: Ich glaube du hast da einige Verständnisprobleme. Zwischen mit Tyson im Bett landen und abhauen, ist ein Unterschied.

Curin. Warte doch einfach das letzte Kapitel ab.

Kai: Gibt es da eine heiße Nacht mit Tyson.

Curin: Sexmonster...

Ewige Liebe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]