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Der Vampir in dir

Das Leben eines Vampirs
von

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Willkommen

Ich saß auf der Veranda meines Hauses, das ich mir vor einigen Wochen zugelegt habe! Schöne Stadt habe ich mir ausgesucht!
 

Ich schaute zum wunderschön scheinenden Vollmond hoch und obwohl es keinen besonderen Anlass dazu gab, lief mir eine Träne die Wange herunter!
 

"Eigenartig,

vom Feuer verschlungen,

von der Welt gehasst, aber trotzdem glücklich!!!", flüsterte ich plötzlich aus dem Gefühl heraus.
 

Ich stand auf und ging ins Haus zurück, wo ich mich in meinem Sarg, der im Schlafzimmer stand, da wo ich mich am meisten wohl fühlte, endlich zur Ruhe setzte.

Die Geschichte eines Vampirs

Guten Abend! Für alle, die mich nicht kennen! Darf ich mich vorstellen: Tora!

Eigentlich ist das nicht mein richtiger Name! Aber den will niemand wissen! Es ist auch unwichtig!
 

Wie soll ich es sagen, ich bin ein Vampir! Es hört sich ungewöhnlich an, aber es ist wahr! Ich bin bereits seit mehr als zwei Jahrhunderte tot. Stolz bin ich darauf nicht, doch ich kann nichts ändern! Das habe ich meinem Meister zu verdanken.
 

Nun einwenig über mich.

Ich wurde im Jahre 1772 als Tochter eines Edelmanns geboren. Sorglos lebte ich bei meinen Eltern. Zumindest bis zu meinem 17ten Lebensjahr.

Mit 17 Jahren, als Vampir erwacht, brach ich Schrecken und Dunkelheit in die Welt. Gemeinsam mit meinem Meister (Samtjera) löschte ich ganze Familien an einem einzigen Abend aus!
 

Man sagt über mich, ich wäre für meine ruhige und geheimnisvolle Art bekannt, jedoch nicht beim Töten! Die Brutalität hätte bei mir keine Grenzen! Besonders bei der Jagt.

Ich lege Wert darauf meistens nicht zu reden. Ich hasse es in großer Menschenmenge zu sein, da ich den menschlichen Geruch absolut abstoßend finde. Das was mich am meisten prägt ist, dass ich Kontakt zu anderen Vampiren meide!
 

Wenn man bedenkt, dass ich mich an diese Zeit gut angepasst habe, könnte man tatsächlich glauben ich wäre ein Mensch. Die meiste Zeit trage ich stinknormale schwarze Hose und ein schwarzes Oberteil, ein schwarzer Mantel vervollständigt das ganze. Nur selten gehe ich in einem blutrotem Kleid auf die Jagt. Das ungewöhnlichste an mir, was mich von den Menschen unterscheidet, von meinem Durst auf Blut und den unglaublichen Fähigkeiten abgesehen, die das Dasein als Vampir bringen, sind die roten Augen ein Markenzeichen der Vampire.
 

Wie ich zu einem Vampir wurde?

Es war eine wunderschöne Sommernacht. Meine Eltern wurden zu einem Bal eingeladen und ich sollte wie gewöhnlich mit!

Doch dieser Abend war anders. Die Frauen und Männer tanzten und meine Eltern erwarteten von mir, dass ich ebenfalls tanze, nämlich mit dem Sohn des Gastgebers.

Was keiner von den Gästen wusste war, dass sich unter den Gästen ein Vampir befand.

Als ich sie sah war ich sprachlos. Diese Frau war wunderschön! Ihr langes, lockiges Haar fiel ihr über die Schulter und ihre Schönheit übertraf alles was sich im Raum befand.

Nun ging sie auf mich zu und sprach mich an.

"Das ist nicht das, wofür du geboren wurdest!", ohne etwas anderes zu sagen nahm sie mich an der Hand und zog mich raus auf den Balkon.

"Wie meinen sie das?", voller Respekt schaute ich sie verwundert an.

"Hast du dir nicht schon mal gewünscht anders zu leben, nicht mehr die Marionette deiner Eltern zu sein, frei zu sein und niemals sterben?", sie schaute mich durchdringend an.

Von diesem Blick bekam ich Gänsehaut. Ich nickte und schaute zu Boden.

"Ich kann dir diesen Wunsch erfüllen, doch das erfordert einen großen Opfer!", sie hob mein Kinn leicht mit ihrer Hand hoch und schaute mir nun ganz tief in die Augen.

"Ich verstehe nicht!!!", man konnte leicht die Angst in meiner Stimme hören.

"Am besten zeige ich es dir!", sie lächelte und führte mich zum Sohn des Gastgebers.

Sie sprach ihn an und ich durfte mit ansehen wie sie ihn verführte. Mit einigen Worten zog sie ihn in ihren Bann. Bei einem Mann war das einfach, aber bei mir brauchte sie es nicht einmal in Betracht zu ziehen, denn es würde nichts nützen, außerdem wusste ich schon in dem Moment, dass ich mit ihr mitkommen wollte.
 

Einige Zeit später durfte ich mit ansehen wie sie ihn in den Garten lockte und ihm das Blut aussaugte. Für einen Menschen wie mich war es sehr beängstigend, wenn man beobachtet, dass ein Vampir seine Zähne in die Kehle eines Menschen rammt. Ich lief weg! Bei dem Gedanken, sie würde das gleiche mit mir machen, schnürte es mir meine Kehle zu. Vor lauter Angst achtete ich nicht darauf wohin ich lief und verlief mich natürlich in dem großen Garten. Doch sie fand mich!
 

Ich kann mich nur sehr schwer überwinden, mich wieder an das zu erinnern was danach passiert war!
 

Sie hielt mich fest und sagte, "Du hast es nicht ausgesprochen, doch ich weiß, dass du es willst!!!", dann trank sie von mir und stellte mich zur Wahl!

Entweder durfte ich sterben oder ich würde ihre Schülerin werden!

Ich wollte kein Mensch sein!!! Schon lange hegte ich den Gedanken zu sterben und sie hatte meine Gedanken gelesen.
 

Als ich wieder aufwachte befand ich mich in ihrem Schloss! Das hatte sie sich "gekauft", besser gesagt sie hatte die Besitzer beseitigt und wohnte jetzt dort. Ich schaute mich um und sah ihren Sarg. Sie schlief! Ich beschloss mich in dem Schloss umzusehen. Alles war mir unbekannt und da schon jetzt einige Fähigkeiten gut ausgeprägt waren, hatte ich gar keine Schwierigkeiten sie einzusetzen.
 

Wie soll ich es erklären...

Nach diesem "Spaziergang" war ich leicht hungrig. Das war auch kein Wunder, da ich mich sehr anstrengte etwas zu sein was ich nicht mehr war, nämlich ein Mensch. Ich hing noch zu sehr an meinem Dasein als Mensch. Deshalb musste ich mich auch bei einigen Fähigkeiten doller anstrengen.
 

Ich lernte von meiner Meisterin wie man trinkt, wie man alle Fähigkeiten perfekt einsetzt und wie man sich als ein Vampir zu verhalten hat.
 

Doch schon bald kam die Trennung, ich musste fort.

Auch unter Vampiren gibt es Auseinandersetzungen, doch das ist nicht das einzige Problem was wir besitzen. Es gibt die so genannten Werwölfe! Sie jagen uns und wir jagen sie. Es ist ein Kampf, der schon seit Jahrtausenden andauert. Bereits mit meinen zarten 50 Vampirjahren musste ich meinen ersten Kampf gegen einen Werwolf austragen und ich muss zugeben das ging nicht gut aus!
 

So geschah es, ich wurde von meiner Meisterin getrennt. Ich reiste von Stadt zu Stadt, tötete Menschen nach Lust und Laune, kämpfte gegen die Feinde und war unglücklich. Unglücklich darüber alleine zu sein, doch eines wollte ich nie für meine Opfer, ich wollte nie, dass sie das gleiche durchleben mussten wie ich es tat. Von den Schmerzen abgesehen, war meine Einsamkeit das Schlimmste von Allem.

Freunde und Werwölfe

So vergingen fast zwei Jahrhunderte! Ich war ständig auf der Flucht. Nur vor einigen Wochen erfuhr ich von einem meiner Informanten, dass meine Eltern nach dem Bal von Werwölfen heimgesucht und getötet wurden. Schicksal, könnte man sagen. Es war schon eigenartig, dass ich das nicht gleich nach dem Geschehen erfahren habe. Vermutlich hatte meine Meisterin es gehört und wollte mir das ersparen. So machte ich mich auf dem Weg zur meiner Heimat, zur Vergangenheit, die ich vor vielen Jahren abgeschrieben habe.
 

Doch vorher musste ich noch eine passende Waffe für mich suchen, so verschlug es mich zu einem Schmiedmeister. Von ihm lernte ich das Umgehen mit dem Schwert und bekam als Geschenk ein Samuraischwert aus seiner Sammlung.
 

Ich war gerade in meiner Heimatstadt angekommen als ich wieder verfolgt wurde. Diese Werwölfe lassen nie nach. Ich hatte sie schon seit zwei Wochen auf den Fersen. Schon nervig die Sache, aber ich hatte nicht vor gegen sie zu kämpfen. Ich hatte ein anderes Ziel!
 

An diesem Abend war das knapp. Sie wussten wo ich bin und beobachteten mich. Um nicht angegriffen zu werden ging ich in ein Restaurant rein. Werwölfe lieben zwar Menschenfleisch, würden aber nie einen Vampir an einem gut besuchten Ort angreifen. Ich suchte einen freien Platz und setzte mich hin. Von dem Tisch aus konnte ich gut das ganze Geschehen beobachten. An einem der Tische saß ein junges Mädchen, vielleicht erst 17 Jahre alt. Sie sah aus als ob sie jemanden erwartet hätte. An ihrer Aufregung konnte ich spüren, dass es ein junger Mann war. Ich beobachtete sie einige Zeit lang, denn durch meine Verfolgung war ich sehr hungrig. Ich hatte mich schon lange daran gewöhnt, dass man zum eigenen Überleben Leben auslöschen musste. So folgte ich ihr als sie raus ging. Ich spürte die Werwölfe, die mir im Nacken saßen. Das brach mich einwenig aus der Fassung!
 

Das Mädchen wusste, dass jemand ihr folgt und drehte sich ab und zu um, um sich zu vergewissern, dass sie sich irrte und ich möglicherweise in eine der Seitenstraßen abbiegen würde. Als sie dann außer mir noch drei Männer sah rannte sie los. Ich wusste sofort, entweder schaffe ich vorher sie zu erwischen oder die Werwölfe erledigen das nachdem sie mit mir fertig sind.
 

Ich beschloss so schnell wie möglich mit ihr zu verschwinden, denn die Sache mit meinen Eltern und die Tatsache, dass ich ein Vampir war, brachen mich durcheinander. Ich wusste nun nicht was für das Mädchen besser wäre durch mich zu sterben bzw. als Vampir weiter zu leben oder von Werwölfen zerfetzt zu werden. Doch für meine Überlegungen hatte ich nicht genug Zeit. So löste ich mich auf, um die Werwölfe zu verwirren und um schneller zu sein als das Mädchen. Ich tauchte wieder direkt vor ihrer Nase auf und da sie ziemlich schnell lief, knallte sie mit voller Wucht gegen mich. Sie hatte einen großen Vorsprung geschaffen.

Sie schaute mich ängstlich an und in ihren Augen sah ich dieselbe Angst, die ich hatte als ich meiner Meisterin begegnet bin. Ich seufzte und reichte ihr meine Hand.

"Komm ich bring dich von hier fort!", das brauchte ich ihr natürlich nicht zweimal zu sagen.

Ich half ihr hoch und benutzte erneut meine Fähigkeiten um zu verschwinden. Als die Werwölfe an der Stelle ankamen waren wir schon längst weg.
 

Ich brachte uns zu einer Kirche. Sie schaute mich verwundert an und ihre Augen verrieten mir ihre Dankbarkeit.

"Du brauchst nicht dankbar zu sein, es war eigentlich nicht meine Absicht dich zu retten. Außerdem werden sie sowieso wiederkommen und dich wegen meines Geruchs töten.", ich drehte mich um, um nicht zu zeigen, dass auch ich eine schwache Seite beibehalten habe.

"Wieso?", sie schaute ängstlich zu mir und ich hörte in ihrer Stimme große Verzweiflung.

"Das würdest du nie verstehen! Ich kann dich auch leider nicht am Leben lassen, doch ich stelle dir eine Wahl zur Verfügung. Diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen, deswegen frage ich dich: Hängst du sehr an deinem Leben?", ich drehte mich zu ihr und schaute sie ernst an.

Nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten und nickte nur traurig.

"Ich kann dich nicht am Leben lassen.", ich schaute verzweifelt zu Boden. Die Wahl, die ich hatte, gab es für sie leider nicht mehr.

Ich entschloss mich ihre Gedanken zu lesen, allerdings hatte ich das noch nie bei einem meiner Opfer gemacht. Diese Fähigkeit benutzte ich nur bei Werwölfen, um zu erfahren was sie vorhatten. Mit meinem Blick gab ich ihr zu verstehen, dass ich ihr nichts tun wollte und drängte mich in ihre Gedanken. Nach einem kurzen Einblick wusste ich alles über sie.

"Saskia also.", ich lächelte leicht, da ich in ihren Gedanken gelesen hatte auf wen sie gewartet hatte.

"Woher...?", nun schaute sie mich verwundert an. Ihre Angst schien sich aufzulösen.

"Keine Angst, ich habe nur deine Gedanken gelesen.", ich seufzte, "Was mache ich bloß mit dir?", flüsterte ich und überlegte wie ich ihr helfen könnte ohne sie umzubringen.

Zum ersten Mal wollte ich jemanden nicht töten sondern beschützen.
 

Ich roch wieder den Geruch der Werwölfe und schaute mich um. Sie hatten uns wieder gefunden. Vermutlich standen sie schon vor der Kirchentür und warteten nur darauf, dass wir eine falsche Bewegung machten und uns endgültig verrieten.

"Ist irgendwas?", sie hatte wieder diesen ängstlichen Blick.

Um sie nicht noch mehr zu ängstigen schüttelte ich den Kopf.

>>Kommt doch rein, wenn ihr meint ihr wärt mir gewachsen!!!<<, wie ein Schlachtruf kam das in meine Gedanken und sie hatten diesen Ruf wahrgenommen.

"Halte dich hinter mir auf.", ich zog mein Schwert.

Es könnte kommen, dass es mein letzter Kampf sein könnte und die letzten Minuten ihres Lebens.
 

Sie kamen rein, entschlossen zuerst mein Leben und dann das ihres auszulöschen. Ich bereitete mich auf alles vor. Immerhin waren es drei und sie waren nicht unbedingt schwach.

"Es ist dir tatsächlich gelungen uns in die Irre zu führen!", sprach einer der Werwölfe.

"Das war auch nicht schwer!", ich sprach sehr gereizt.

Sie schauten mich nur wütend an und nach einem Blickwechsel unter einander stellte sich der erste zum Kampf zur Verfügung.

Ich lächelte ihm frech ins Gesicht.

"Pass auf dich auf und lass dich nicht von denen töten bevor ich sie erledigt habe.", flüsterte ich zu Saskia.

Sie nickte nur leicht und an ihrem Herzschlag konnte ich spüren, welche Angst sich in ihr verbreitete.

Wie vor jedem Kampf entspannte ich mich zum letzten Mal. Dann startete ich meinen Angriff.
 

Dieser Kampf war entscheidend für mein restliches Leben und ich hatte ihn überstanden. Schwer verletzt aber noch am Leben, was man bei einem Vampir unter Leben versteht natürlich.

Ich begab mich zu den Stufen des Altars und setzte mich neben Saskia.

"Sie sind verletzt!", sie schaute mich besorgt an.

"Keine Angst, ich kann gar nicht sterben.", ich fing fast an zu lachen über die Tatsache, dass ich gerade gegen drei ziemlich starke Werwölfe gekämpft hatte und mich jetzt mit einem Menschen damit auseinander setzen musste, dass ich schon lange tot bin.

"Das war der beste Einblick in das Leben, was du mit mir führen würdest. Aber genauso tot wie ich versteht sich natürlich!", ich versuchte mein Gleichgewicht zu behalten.

"Tot????", sie erschrak sich natürlich. Ich erwartete keine andere Reaktion von ihr. Mir wurde das nämlich auf eine ganz andere Art gezeigt.

"Weißt du... Es ist so... ", ich wollte ihr erklären was das bedeutete, doch ich konnte das nicht.

Sie schaute mich fragend an und wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte.

"Vergiss es!!!", ich versuchte aufzustehen, aber ich konnte nicht, "Wir sollten möglichst schnell von hier verschwinden!"

Mit Saskias Hilfe stand ich auf und versuchte mich Richtung Ausgang zu bewegen.
 

Ich dachte eigentlich immer, dass ich für immer alleine bleibe. Dass niemand an meiner Seite sein wird. Das sollte sich allerdings schnell ändern.
 

Meine Verfolger waren nicht allein. Direkt vor der Kirche warteten noch zwei von ihnen auf uns. Da ich zu schwach war um mich zu wehren und Saskia noch ein Mensch war, blieb uns nichts anderes als uns gefangen nehmen zulassen. Mich steckten sie in einen Verlies und Saskia nahmen sie mit.
 

Die Wunden heilten nicht so schnell, ich hatte auch in der Nacht kein Blut getrunken. Ich wurde immer schwächer, meine Fähigkeiten setzten aus und ich konnte mich noch kaum bewegen. Ich versuchte zu schlafen, zwar im Halbschlaf, doch wenigstens etwas. Drei Tage lang war ich eingesperrt.
 

Die Tür ging auf und Saskia lag plötzlich vor mir.

"Mal sehen wie lange du ohne von ihr zu trinken aushältst.", einer von ihnen lachte nur laut und die Tür ging wieder zu.

Ich versuchte aus den letzten Kräften heraus mich aufzurichten.

"Alles in Ordnung?", ich schaute sie an.

Sie richtete sich ebenfalls auf und nickte leicht.

"Haben sie dir was getan?", ich machte mir ein wenig Sorgen um sie, denn als ich so alt war wie sie, wurde ich zum Monster und ich wollte nicht, dass sie wegen mir auch einer wird.

Jetzt schaute sie mich an und lächelte, "Nein, mir geht es gut!".

Ich war erleichtert, "Wir müssen hier raus!!!".

"Gibt es denn einen Weg hier raus?", sie schaute mich hoffnungsvoll an und wahrscheinlich erwartete sie eine positive Antwort.

"Ja, wenn ich meine Fähigkeiten zurück hätte.", ich lächelte verzweifelt, "Sie hatten es geplant. Ich sollte vor ihnen fliehen und durch die Angreifer geschwächt werden. Das ist ihnen nur zu gut gelungen.".

Sie schaute mich an, mit dem entschlossenen Blick, den ich vor meiner Verwandlung hatte.

Ich schüttelte den Kopf, "Nein. Es ist noch zu früh für dich zu sterben!".
 

Langsam rutschte ich an der Wand wieder zu Boden. Ich wollte sie nicht töten und mein Hunger war noch nicht so groß, aber schon bald würde ich an nichts anderes mehr denken können.

"Ruh dich bitte aus!!!", ich schloss meine Augen und versuchte erneut einzuschlafen.
 

Nach einer Weile ging plötzlich die Tür auf und ein Mann kam mir näher. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Er nahm mich über seine Schulter und trug mich raus, ein anderer nahm Saskia und folgte ihm. Ich war zu schwach, um zu erkennen wer oder was die beiden waren. Das Nächste an was ich mich nur erinnern konnte war, dass ich für eine kurze Zeit aufgewacht war und die beiden Männer mit im Raum waren.
 

Ich wachte langsam auf, leider wusste ich nicht wo ich mich befand. Mit großen Schmerzen richtete ich mich auf und guckte mich im Raum um.

"Sie sind endlich wach!!! ", plötzlich sah ich Saskia vor mir, sie war am Leben und wohlauf. Es erleichterte mich.

"Was hast du denn gedacht? Ich kann doch gar nicht sterben, das weißt du doch schon! ", ich lachte auf.
 

Es klopfte an der Tür und derselbe Mann von vorhin ging herein. Ich spürte seine Werwolfsenergie und das erschreckte mich. Noch nie zuvor hatte ich einen so starken getroffen.
 

"Guten Abend! ", er verbeugte sich höfflich.

Ich richtete mich auf, schaute ihn an und mir blieb die Sprache einfach weg.

"Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Lee! Ich hoffe ihr habt euch gut erholt!", er schaute mich durchdringend an.
 

Angst verbreitete sich in mir. Was wollte er von mir? Warum hilft ein Werwolf ausgerechnet einem Vampir? Ich verstand es nicht.
 

Ich nickte leicht, um zu zeigen, dass ich ihn nicht ignoriere. Ein Konflikt zwischen uns wäre genau das Falsche. Ich hätte gegen ihn aber auch eh keine Chance.

"Tora. ", ich sprach einwenig ängstlich, da mich immer noch seine Stärke durcheinander brachte.

Er lächelte leicht und streckte mir seine Hand entgegen. Ich riss mich zusammen und schüttelte seine Hand.
 

"Ihr seid in meinem Haus willkommen! Wenn ihr Wünsche habt braucht ihr das bloß zu sagen. Allerdings kann ich einen Wunsch, nämlich weg zugehen, euch nicht erfüllen. Die Werwölfe, die hinter euch her sind lassen nicht nach. Ich empfehle euch einige Zeit meine Gäste zu sein. ", er lächelte erneut und ich konnte seinen Blick nur zu gut spüren.
 

"Wie lange? ", Saskia sagte das sehr erschreckt und voller Hoffnung zu ihm.

"Das ist erst unbekannt. Ich muss euch einige Zeit verstecken, ich erkundige mich noch darüber. " er setzte sich.
 

Ich schaute ihn an, "Lee? Warum verfolgen sie uns? ".

"Saskia wird wegen dir verfolgt und na ja... du wegen deinem Meister! Ich denke Samtjera hat etwas was ihnen gehört. Sie hoffen es von dir zu kriegen. "

"Ich habe nichts von ihr. Sie hat mich auch nicht in ihre Sachen eingeweiht, besonders nicht wenn es um die Jagt auf Werwölfe ging. Verzeihung! ", ich hätte es nicht sagen sollen. Meine Meisterin hatte genug von ihnen gejagt und getötet und eines Tages waren sie hinter ihr her.

Er lächelte nur und schüttelte den Kopf. Plötzlich öffnete sich die Tür. Vorerst sah man niemanden, doch mir sträubten sich die Haare und ich wusste, dass das Werwolf bedeutete. Lee schaute zur Tür und lächelte. Er winkte das Geheimnis hinter der Tür zu sich. Ich konnte es nicht glauben, als ich sah, was es war. Es war ein Kind. Er krabbelte zu Lee und lächelte. "Du kleiner Bengel, wo hast du denn deine Mutter gelassen?" Lee sah man an, dass er eine Gewisse Liebe zu dem Kind empfand. Vorerst fragte ich mich, wie so ein Monster das tun konnte. Doch dann sah ich Saskia und mir wurde klar, dass Monster das auch kannten, was von Menschen immer so geachtet wird.
 

Plötzlich hörte man ein tapsen. Ich roch nasses Hundehaar und war mir sicher, dass noch ein Werwolf auf den Weg zu uns war. Die Tür ging auf und man sah eine Frau mit einem Hund an der Leine. Der Hund war groß und sah sehr stark, doch mit seinem eleganten Halsband sah er sehr edel aus. Das Mädchen schien noch sehr jung zu sein. Ihr Gesicht sicher und stolz, doch ihre Statur verbarg das. Der Hund schüttelte sich und das Mädchen ließ ihn dann von der Leine. Dann schaute sie zuerst Saskia und dann mich an. Sie hatte einen kalten und hasserfüllten Blick, doch sie wollte nichts Falsches tun. Nach einiger Zeit schaute sie dann zu Lee und dem Jungen. Dieser lächelte sie an und kam auf seinen Vieren zu ihr. Sie hob ihn hoch. "Na Gabriel, hast du wieder Werwolf mit Opa gespielt?" Sie lächelte das Kind an und man sah noch mehr ihren stolz. War sie etwa die Mutter des Kleinen? Aber, wie alt war sie dann? Alles verwirrte mich. Dann kam sie zu Lee und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Verwundert betrachtete ich das Schauspiel. Was sollte das alles heißen? Ich konnte mir keinen Reim drauf machen.
 

Ich spürte, dass Saskia sich Sorgen um ihren Freund machte. Das konnte ich sehr gut an ihren Bewegungen erkennen. Sie ging hin und her und grübelte darüber nach, ob es ihm gut geht.
 

"Vielleicht wollen sie was zu Essen? ", Kam es von Lee, der zuerst uns anblickte und dann das Mädchen freundlich anlächelte. Das Mädchen schaute zu mir und man sah wieder den Hass in ihren Augen.

"Wir sind auf so was leider nicht vorbereitet. ", Lee schaute zu dem Mädchen, die dies kalt sagte und dann dachte er nach.

"Könnten wir vielleicht doch weg, ich muss jemanden warnen. ", Saskia war beunruhigt. Ich konnte sie verstehen immerhin waren meine Eltern nach meiner Verwandlung getötet worden und sie hatte mit mir direkten Kontakt.
 

"Aber nur wenn ich mitkomme. Ich denke nicht, dass sie mich angreifen würden. ", er lächelte mich an und sagte mir mit diesem Blick, dass er auf uns achtet. Doch man sah, dass es dem Mädchen gar nicht gefiel. Sie schaute ihn wütend an. "Ich gehe und du bleibst hier!" Sie klang entschlossen und wollte wohl nicht, dass Lee mit ihnen alleine ist. "Bitte, dann gehst du halt, Kleine!" Er kam zu ihr und schien irgendwo das gewollt zu haben. Er nahm ihr Gabriel ab und küsste sie auf die Stirn. Sie schaute nur abartig zu uns und ging dann aus der Tür. Ich folgte ihr gleich und Saskia folgte mir. Ich sah wie Lee uns hinter her lächelte. Saskia war unheimlich froh.
 

Wir kamen gerade bei ihrem Freund an, da hatte ich schon mein Opfer gefunden. Ich wollte nicht von den Beiden beobachtet werden also versuchte ich so gut wie möglich mich an mein Opfer heranzukommen und es dann in die Gasse zu schleppen. Als ich fertig war ging ich sozusagen "fröhlich" raus.

Das Mädchen schaute mich nur verärgert an und dann schauten wir beide zur Saskia. "Wo ist denn der Mann hin?", Saskia hatte den Dreh noch nicht raus.

Das Mädchen schaute Saskia und mich ungeduldig an. Ich verstand, doch Saskia wollte wohl nicht mehr zurück. Sie drehte sich zu dem Mädchen. "Bitte, lassen sie uns hier. Wir werden alles tun." Das Mädchen zischte kurz. "Vater sagte ihr sollt wieder kommen und ihr solltet ihm dankbar sein. Euer Leben wäre mir mehr als egal."

Ich verstand sie. Doch wieso war sie so garstig?
 

Wir kamen wieder bei Lee an. Der kleine Junge kam gleich zu dem Mädchen. Dieses schaute ihn lieb an. Dann schaute sie zu ihrem Vater. "Ich bringe Gabriel schlafen. Ich bin gleich wieder da." Bei diesem Satz schaute sie ausdrücklich zu mir. Sie drehte sich um und ging aus der Tür.
 

Lee unterhielt sich noch lange mit uns. Doch das Mädchen sprach nicht einen Satz mit uns. Wieso sollte sie auch. Sie kannte uns nicht. Ich würde nicht anders bei Werwölfen reagieren. Irgendwo war sie aber sehr interessant. "Merle, willst du die Gäste nicht zu Bette geleiten?" So hieß also das Mädchen. In meinen Ohren hörte es sich sehr lieblich an. Ich hätte ihr so was nicht zugetraut. Merle stand auf und verneigte sich. Saskia war sehr müde und folgte dem Angebot, doch ich dankte. Ich bin ein Nachtschwärmer und bin gerade nicht in der Laune.
 

Erst nach langer Zeit kam Merle wieder. Ich machte mir Sorgen um Saskia und Merle wusste das wohl. Sie hielt inne und schaute zu mir. "Deiner Freundin geht's gut. Sie schläft. Ich war gerade bei meinem Sohn, deshalb so lange." Ich wusste nicht wieso, doch es klang sehr komisch. Sie war so vertraut und obwohl sie ein Werwolf war, konnte ich mit ihr um. Sie setzte sich wieder in ihre einsame Ecke. Ihre Augen schienen zu funkeln. Ich wollte mehr über sie wissen. Egal was ich tun müsste.
 

Auch Lee ging bald ins Bett. Er schaute zu Merle und lächelte. "Unser Gast ist noch wach, bitte kümmere dich um sie." Man sah wie Merle mich anfunkelte, doch sie nickte. Sie stand auf, drückte ihrem Vater einen Kuss auf die Stirn und setzte sich zu mir an den Tisch. "Möchtest du noch was trinken oder Essen?" Ich schüttelte dankend den Kopf. Da spürte ich plötzlich meine Chance. Meine Neugier war noch nie so groß und nun wollte ich es wissen. "Sorry, wenn ich frage, aber ist das dein Sohn?" Ich musste einen Anfang machen und auch wenn ich das schon wusste, hoffte ich, dass es ein guter Anfang war. Man sah ihren verwunderten Blick den sie versuchte zu vertuschen. "Ja, Gabriel ist mein Sohn!" Ihre Antwort kam kurz und ich hätte auch nichts anderes erwartet. "Und wo ist sein Vater?" Sie sah sehr nervös aus, als ich sie nach dem Vater des Kindes fragte, doch sie antwortete. "Ein Werwolf war sein Vater. Wir kannten uns schon lange und liebten uns auch. Vor 3 Jahren kam Gabriel auf die Welt. Als der Kleine 2 war wurden wir von Vampiren angegriffen. Andreas wollte uns schützen und befahl uns zu flüchten. Seit dem ist er verschollen. Ich hoffe, er ist tot." Ich schaute erschreckt als ich das hörte. Wieso sollte sie glücklich über den Tod ihres Mannes sein? Sie lächelte spielerisch. "Hey, nicht das du denkst, ich habe ihm den Tod gewünscht. Nur ich will nicht dass er ein Vampir ist. Ich kann das nicht. Ich würde ihn nie verlieren wollen und auch nicht an solche Gestalten!" Verachtend sagte sie das und ich konnte sie verstehen. Ihre Familie wurde von uns zerstört. Doch wünschte sie lieber jeden den Tod als Vampir zu sein. Ich konnte es nicht glauben. Sie war sehr offen zu mir. Das gefiel mir sehr an ihr und sie hatte meinen Respekt.
 

Merle und ich unterhielten uns noch sehr lange. Wir fanden langsam zu einander. Merle wurde mir immer sympathischer und ich glaube, auch wenn ich ein Vampir war, konnte sie gut mit mir um. Plötzlich hörten wir jemanden schreien. Merle sprang sofort auf und lief hinauf in den ersten Stock. Ich folgte ihr, denn wieder schoss in mir die Angst um Saskia in den Kopf. Man sah im Flur die Scherben von Glas auf dem Boden. Verschreckt folgte ihn nun schneller Merle. Sie schaute zu mir. "Schau du nach, ob was mit deiner Freundin ist." Sie klang entschlossen und zeigte auf die Tür, wo Saskia sein sollte. Merle verschwand im Zimmer gegenüber.
 

In Saskias Zimmer war alles okay. Sie schlief ruhig und friedlich und ich war glücklich sie so aufzufinden. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte sie an.
 

Als ich wieder aus ihrem Zimmer kam, schaute ich mich suchend nach Merle um. Wo könnte sie bloß sein. Plötzlich hörte ich einen dumpfen Klang. Er kam aus dem Zimmer in dem Merle verschwunden war. Ich öffnete vorsichtig die Tür und da sah ich sie. Merle, stand nun als Werwolf da und war voller Blut. Sie knurrte widerlich und ihre Zähne blitzen in der Nacht. Sie kniff ab und zu die Augen zusammen, da sie wohl schlimme Schmerzen im Körper hatte. "Lasst ihn los!" Schrie sie mit einer bedrohlichen Stimme und ich wusste es ging um Gabriel. Ich öffnete die Tür um mehr zu sehen. Ich blieb erschrocken stehen, als ich die zwei Vampire am Fenster sah. Der eine war mir völlig fremd. Doch die andere, ich konnte meinen Augen nicht glauben, dass ich sie noch mal wieder sehe, es war meine Meisterin. Ich schaute sie verwirrt an, denn ich hatte das Gefühl, dass ich Merle helfen musste. Als Samtjera mich bemerkt hatte, lächelte sie mich an. "Also sehen wir uns doch wieder Tora." Merle schaute mit ihrer blutigen Schnauze zu mir. Ich wollte nun nicht denken, was sie wohl denkt. Dann aber wandte sie sich blitzschnell ab und konzentrierte sich wieder auf den anderen Vampir. Dieser hielt Gabriel fest in seinen Händen. Mir kam ein schlimmer Verdacht. Ich hoffte, für Merle, dass es nicht wahr war.
 

Das Gerangel zwischen Merle und Samtjera ging noch lange. Plötzlich ertönte ein heulen. Lee trat ins Zimmer und ich spürte wie mich das entspannte. "Gib mir das Kind Vampir!" Es kam ruhig von ihm und Merle schaute ihn nur gequält an. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Der Vampir schaute sich den schreienden Gabriel an. Dann blickte er zu Merle. Er schüttelte sich kurz und drehte sich dann um. Er hielt Gabriel aus dem Fenster. Merle war den Tränen nahe. Sie konnte es nicht glauben. "Andreas, nicht!" Diesmal kam es flehend. Das hätte ich von ihr nie gedacht. Der Vampir drehte sich zu ihr mit einem fiesen grinsen. "Ich will keinen Sohn mit dir!" Man sah Merle an den Augen an, wie verletzend das für sie war. Samtjera lächelte nur und nickte Andreas dann zu. Dieser ließ das Kind fallen. Ich konnte es nicht glauben. Der arme Gabriel. Doch plötzlich sah ich wie etwas Schwarzes aus dem Fenster sprang. Ich schaute mich um. Lee stand noch immer bedrohlich da. Samtjera und Andreas drehten sich um und sprangen ebenfalls aus dem Fenster. Man sah ihre Schatten durch den Wald laufen. Ich lief nun zum Fenster. Auf den Boden lag Merle. Sie hielt Gabriel in den Armen. Ihr Körper war übersät mit Wunden und voll mit Blut, doch sie hatte immer noch ein Lächeln auf den Lippen.
 

Lee trug Merle auf den Armen wieder ins Haus. Man sah in ihren Augen die Abwesenheit. Wahrscheinlich dachte die an die Situation von eben. Also ist ihr Mann doch ein Vampir geworden. Wie schrecklich kann das für sie sein? Ich wollte es nicht wissen. Ich dachte daran, wenn Saskia was passiert wäre. Nein, lieber nicht. Ich wüsste nicht was ich machen würde.
 

Lee legte sie ins Bett. Gabriel war wieder eingeschlafen. Merle schaute zu mir und lächelte leicht. "Schade und ich dachte er wäre tot!" Ihr lächeln blieb auf den Lippen, doch Tränen rollten ihr über die Wange. Ich konnte sie nicht anschauen. Ich drehte mich um und schaute zu Gabriel. Lee verpflegte Merles Wunden und man sah, dass es ihr von Zeit zu Zeit sehr wehtat. Doch das Schlimmste was wehtat war ihr Herz. Ich strich Gabriel über die Wange und ging dann endlich zu Bett.
 

Lee hatte mir einen Sarg bereitgestellt. Ich sah aus dem Fenster und erblickte die Sonne. Es war kurz vor Sonnenaufgang. Ich legte mich hinein, doch ich hatte einen unruhigen Schlaf.

Purer Hass

Wir blieben noch lange bei Lee und Merle. Ich verstand mich sehr gut toltmit Merle. Sie srach zwar noch weniger als zuvor, der Vorfall mit ihrem Mann war noch immer ein tiefer Schock für sie. Manchmal saß sie einfach nur vor dem Fenster, mit Gabriel auf dem Arm und schaute aus dem Fenster. Manchmal schien es mir, als ob sie weinen würde, doch sie ließ sich es nie ansehen, sie war ein wirklich stolzer Werwolf.
 

Eines Tages kam Lee in unser Zimmer und setzte sich neben mich. Ich schaute ihn verwirrt an. Ich fühlte mich so wohl beim ihm und Merle, wobei es bei Saskia nicht der Fall war. "Nun ist der Weg frei und ich kann euch entlassen." Lee lächelte uns an. Saskia war überglücklich nur ich konnte es nicht so richtig fassen. So lange hatte ich keine Familie mehr und nun fühlte ich mich endlich wieder mal glücklich und geborgen. Wieso solte ich das verlassen? Aber es war klar, dass der Zeitpunkt irgendwann kommen würde.
 

Saskia strahlte wie die Sonne, als wir das Anwesen von Lee verließen, dovh ich mehr als verletzt. Nur Lee verabschiedete sich von uns. Von Merle und auch Gabriel war nichts zu sehen. Wir gingen los. Dch plötzlich hörte ich ein heulen. Merle war es am Fenster. Sie und Gabriel heulten den Ruf, den Werwölfe heulten, um jemanden ihren Respekt zu zeigen und auch zeigte es mir, dass ich Werwölfen nicht ganz egal war. Ich würde sie nie vergessen.
 

Mein Leben führte wieder seinen normalen Weg. Ich lebte in der Nacht und tötete Menschen um zu überleben. Als ich diesen Abend im Park saß und die Abendsonne genoss, hätte ich mir nicht träumen können, was dann geschah. Meine Augen hatte ich geschlossen und plötzlich spürte ich eine mir bekannte Aura. Ich öffnete vorschtig die Augen und sah in das Gesicht der Vampirs. Es war meine Meisterin, es war Samtjera. Ich war mehr als verwundert, was wollte sie nach so langer Zeit wieder bei mir? Ich konnte es mir nicht erklären und somit wartete ich auf ihre Worte. Mir wurde ein wenig unwohl, wenn ich sie da so vor mir sah. "Tora, meine gute Schülerin, wie ich mich doch freue, dass ich dich zu dem gemacht habe, was du jetzt bist. Ich kann mich als gute Meisterin ruhmen." Während sie sich lobte endeckte ich auch Andreas, den Mann von Merle. Er war ein wenig abseits und schaute unserem Gespräch zu. Ich weiß immer noch nicht was sie wollte, doch ich war mir sicher, ich werde es noch früh genug erfahren. "Folge mir und du wirst verstehen, was ich möchte." Ich weiß nicht wieso, doch ich folgte meiner Meisterin, wie früher.
 

Als wir vor ihrem Palast standen war es wie früher. Sie ließ mich herein. Wir saßen an einem Tisch. Andreas hatte und zu Essen wie auch zu Trinken gegeben. Samtjera sprach mit mir, wie mit einer guten alten Freundin. Es war ein komisches Gefühl und ich fragte mich, ob es das war, was man unter einer Gemeinschaft versteht. Einige Diener gingen an uns entlang.
 

Plötzlich kam einer von ihnen zu Samtjera und flüsterte ihr was ins Ohr. Sie nickte ihm zu und stand auf. Zuerst schaute sie zu mir und dann zu Andreas. WIr beide verstanden und fogten ihr. Sie führte und in die Tiefen ihres Schlosses. Irgendwo wusste ich, dass wir im Verließ von Samtjera waren. Ich kannte es. Ich habe hier nicht nur einen Werwolf hinkommen sehen, der nie wieder hier rauskam. Samtjera war grauenhaft. Sie quälte die Werwöfe. Für sie war es keine Schlacht, für sie war das alles ein Spiel.
 

Irgendwann blieben wir vor einem Kerker stehen. Ich wunderte mich, denn er schien leer zu sein, doch plötzlich sprang was an die Gitter. Es knurrte widerwertig und die Augen des Werwolfes leuchteten grün. Es war mir sofort klar, dass das wieder ein Opfer Samtjera war. Samtjera schaute zu Andreas und er nickte. Er nahm einen Eimer glühernder Kohle und wartete. Wieder kam der Werwolf an die Gitter und da warf Andreas die Kohlen auf den Werwolf. Dieser heulte auf und man sah wie einige Stellen seines Felles wegbrannten. Samtjera stellte sich vor das Gitter. "Bist du nun endlich ruhig du verdammtes Biest?!" Doch der Werwolf gab nicht auf, er schnappte nach ihr, als sie so nah an den Gittern stand. Er schaffte es sogar ihr ihre Kleidung zu zerreissen. Das hätte er nie machen sollen. Andreas drückte einen Knopf und plötzlich erhellte sich der Kerker des Werwolfes mit Ultravioletten Strahlen. Es war so, als ob die Sonne im Kerker aufgegangen wäre. Dieses Licht brannte dem Werwolf auf den kahlen, von den glühenden Kohlen verbannten Haut. Das heulen wurde unerträglich. Samtjera schaute zu mir. "Dieser Werwolf ist so ein Biest. Er gibt nicht nach, egal wie wir ihn quälen." Ich war überrascht, dass der Werwolf so stark war und er hatte meinen Respekt. Als ich ihn mir dann in dem hell erleuchteten Kerker erblickte, stockte es in mir. Dieser stolze wie auch starke Werwolf war Merle.
 

Samtjera hatte mir angeboten bei ihr zu übernachten. Ich willigte zu. Mir gingen die Bilder Merles aber nicht mehr aus dem Kopf. Was machte sie hier und wo waren ihr Vater und Gabriel? Sie verstand es nicht. Immer wieder wenn ich die Augen schloss sah ich ihren geschändeten Körper und ihre hasserfüllten Augen. Es war schrecklich. Merle, der Werwolf, dem ich eigentlich am nächsten war, war nun da unten, im Kerker meiner Meisterin. Nein, das konnte ich nicht zulassen und somit machte ich mich auf den Weg zum Kerker von Merle.
 

Wieder stand ich vor Merles Kerker. Ich sah wie ihre grünen Augen mich anfunkelten. Es war unheimlich, denn ich spürte ihren ganzen Hass wie auch Schmerz. "Merle?" Kam es leise von mir. Sie aber knurrte nur auf. Wahrscheinlich hatte sich mich noch nicht erkannt. "Ich bin es Tora!" Als sie dies hörte kam sie langsam zum Gitter. Man sah das ihr Fuß gebrochen war. Sie schaute mich an. Ihr Blick war immer noch stolz, doch man sah auch, dass sie froh war. Ich strich ihr die Haare aus ihrem Gesicht. "Ich will dir helfen." Doch sie schüttelte den Kopf. Ich war verwirrt, was wollte sie? "Mach dir keine Sorgen um mich, ich schaff das schon. Pass aber bitte auf dich auf." Ihre Worte waren leise und ich hätte weinen können als ich sie da so sah und sie da so hörte. Was sollte ich tun? Ich wusste auch, dass ich Samtjera nicht verärgern durfte. Sie war eine Bestie und zu allem fähig. Verunsichert blieb ich neben Merle sitzen und strich ihr sanft über die Wange. Dabei spürte ich, wie sie weinte. Ihre Tränen berührten meine Hand. Dieses Mädchen war wirklich vom Leben gezeichnet. Ihr Schicksal ging nicht sanft mir um. Es wurde lagsam dunkel und ich musste wieder hoch, bevor mich Samtjera erwischt. Merle verstand mich und forderte mich noch auf, nie wieder zu kommen. Obwohl ich anscheinend nun die einzige war, wollte sie mich schützen. Wieso war eine Bindung zwischen Werwolf und Vampir so stark. Ich konnte es mir nicht erklären.
 

Wieder speiste ich mit Samtjera und Andreas. Aber er war nicht alleine da, er hatte Gabriel auf dem Arm. Nun wusste ich, was Merle am Leben hielt, sie wusste wohl, dass Andreas den kleinen Gabriel hatte. Aber man sah ihn schon an den Augen an, dass er nicht mehr der gleiche Gabriel war, wie als ich ihn kannte. Andreas hatte ihn wohl zum Vampir gemacht. Ob Merle davon wusste? Ich verachtete diese Runde immer mehr. Wie konnten sie sowas machen? Nur noch Gabriel ist Merle geblieben, doch das haben sie ihr auch noch genommen. Meine Wut wurde immer größer.
 

Nach dem Essen tauchten einige Diener auf. Sie baten Samtjera mitzukommen. Sie stand auf und dann bat sie mich ihr zu folgen. Ich tat es, auch wenn ich voller Wut war, ich wollte Merle helfen und das könnte ich nur, wenn ich vorerst bei Samtjera bleibe. Wir gingen wieder ins Verließ. In einem Kerker standen einige Menschen. Samtjera lächelte mich an. "Fütterungszeit!" Ich sah sie erschrocken an. Sie wollte, die Werwölfe nicht einfach verhungern lassen, nein, sie wollte sie quälen und das so lange es ging. Ich war noch mehr entsetzt. Diesmal gingen wir an allen Kerkern lang und ich sah, wie viele sie noch hier hatte. Es waren 20 - 40 Werwölfe, denen der Tod schon in den Augen stand. Die Menschen waren in Ketten gelegt und jedem Werwolf wurde einer vorgeworfen. Vom Instinkt getrieben, schlugen alle Werwölfe gleich zu.
 

Einer fiel mir sehr ins Auge. Er schien ein ganz ruhiger zu sein. Auch als ihm sein Opfer vorgeworfen wurde, blieb er weiterhin in seiner Ecke sitzen und starrte nur in meine Augen.Ich weiß nicht wieso, doch irgendwie war das bekannt. Ja, es war wie bei Merle. Samtjera ging weiter, eigentlich wollte ich noch länger bei dem Werwolf bleiben, doch ich hatte zu folgen. Nun kamen wir bei Merle an. Sie sprang wieder an die Gitter. Sogar der Mensch schreckte zurück. Er sah wohl sein Ende. Es war noch ein sehr junger und eigentlich auch ein gut aussehender Mensch, doch das macht einen Werwolf nicht viel. Andreas lenkte Merle ab und Samtjera verfrachtete den Menschen in den Kerker. Wir gingen. Man hörte nur die Todesschreie der Menschen und das heulen der Werwölfe.
 

Am Nachmittag war ich wieder unten bei Merle. Diesmal wusste sie, dass ich das war und wartete schon am Gitter auf mich. Ich nahm ihre Hand und streichelte sie. Sie schaute mich dankbar an. Nach langer Zeit der Stille brach sie ihr schweigen. "Hast du Gabriel gesehen? Geht es ihm gu?" Ic wusste nicht, was ich antworten sollte. Ja, ich habe ihn gesehen, doch ob es ihm gut geht? Was sollte ich ihr bloß sagen? Ich hatte Angst vor der Wahrheit und Merles Augen sah man auch die Angst davor. Ich nickte nur leicht. "Ich habe ihn gesehen, aber nur kurz!" Irgendwo reichte ihr das wohl als Antwort, mehr wollte sie nicht wissen. "Wo ist dein Vater?" Ich wollte es auch schon gestern fragen, doch ich wollte nicht und konnte mich auch nicht dazu durchringen. Aber heute musste ich einfach. Sie schaute mich an. Sie wollte wieder weinen, doch sie schaffte es zu unterdrücken. "Wir wurden in einer Nacht von ihnen überrascht. Vater wollte uns beschützen und musste sterben. Gabriel und mich nahmen sie mit." Weiter wollte sie nicht sprechen. Plötzlich vernahm ich eine Stimme. Sie kam hinter mir auf. "Ein Vampir will was über einen Werwolf wissen, seit wann?" Merle knurrte auf. "Kira, das ist meine Sache." Ich schaute mich um. Es war der Werwolf, der mir zuvor so aufgefallen war. Kira hieß er also, das gefiel mir. Er verbeugte sich höflich vor mir. "Meinen Respekt. Ich bin Kira. Und wie heißt du Vampir." Dieser Satz klang so liebenswürdig, dass ich mich geschmeichelt fühlte. "Tora." Sagte ich ohne viel zu sagen. Ich sah, wie sich ein lächeln auf seinen Lippen bildete. Dann schaute ich wieder zu Merle. Diese schaute immer wieder in eine Ecke ihres Kerkers. Ich war verunsichert, was war da? Merle merkte, dass ich das bemerkte. "Der Mensch von gestern Nacht." Ich war überrascht. Merle hatte ihn an Leben gelassen. Wieso? Wieso tat sie das?
 

Wieder brach es zur Nacht an und ich musste gehen. Ich wusste immer noch nicht, wie ich sie befreien sollte und ich wusste auch nicht was Samtjera von mir wollte.

Tod als Rettung

Nach einiger Zeit hatte mir Samtjera endlich gesagt was sie wollte. Ich sollte Andreas heiraten und somit könnte Gabriel dann eine richtige Vampir-Familie haben. Ich konnte das Merle doch nicht antun. Auch wenn sie meine Meisterin war, konnte ich das nicht dulden. Nun war ich nach meiner Abweisung wieder uninteressant und sollte ihr Anwesen verlassen. Doch wie könnte ich das? Ich konnte Merle wie auch Kira nicht da lassen. Die beide sind mir mehr als ans Herz gewachsen, natürlich im vampirischen Sinne.
 

Es war der letzte Nachmittag. Ich saß wieder im Verließ bei Kira und auch bei Merle. Der Körper von ihr war wieder mehr verschändet worden. Sie hatte keine Zeit zu regenerieren und so musste sie mit dem Wunden leben. Doch das war wohl ihre kleinste Sorge. Immer noch dachte sie oft an ihren Sohn. Ich habe es ihr immer noch nicht gesagt und ich hätte es auch nie machen können. Der Mensch, den sie am Leben gelassen hatte, war ihr mehr als dankbar. Dieser kannte sich mit Wunden aus und versuchte aufopferungsvoll Merle zu helfen. Irgendwo niedlich. Ein Vampir der sich mit Werwölfen versteht und ein Mensch der einem Werwolf helfen möchte. Aber Merle ließ es sich gefallen. Sie tat nichts. Sie nahm ihn so hin und ab und zu sprach sie auch mit ihm. Er war ein symphatischer Junge. Außerdem fiel mir auf, dass er eine Schwäche für Merle hatte. In ihrer menschlichn Gestalt war sie ein zartes und liebes Wesen. Irgendwo war er vertieft in sie, wenn sie sich mit mir unterhielt, meine Hand hielt oder nur mit ihren Haaren spielte, wie sie das oft tat. Kira hatte das auch schon bemerkt, wie er mir mitteilte, aber ihn verbarg noch was anderes. Ich wusste nicht was es war, doch es hatte was mit mir zu tun.
 

Nun an diesem letzten Nachmittag war ich wieder unten im Kerker. Merle und Kira unterhielten sich. Sie waren dabei einen Plan zu schmieden, der Flucht. Als sie mich sahen, begrüßten sie mich freundlich. Ich war nicht sehr gut gelaunt. "Ich muss das Anwesen verlassen!" Kira lächelte auf. "Super!" Ich war verwirrt, wieso war er so erfreut? Merle bemerkte meine Verwirrung und kicherte. "Das meinte er nur positiv. Nun müssen wir uns keine Sorgen machen und können fliehen." Ich war erleichtert, als ich das hörte. Sie erklärten mir ihren Plan. Es schien so, als ob es auch klappen könnte. Der Junge hörte zu und irgendwie schien ihm nicht wohl zu sein. Doch dann drehte sich Merle mit einem leichtem Lächeln zu ihm um. "Dich nehmen wir doch auch mit Alexander und dann kannst du wieder als Mensch leben!" Er blickte Merle mit einem eigetlich glücklichen lächeln an, doch seine Augen verrieten mir, dass es nicht das war, was er hören wollte.
 

Ich wurde in dieser Nacht vor die Tür gebeten. Meine Meisterin ließ sich nicht blicken. Sie war wohl wieder auf der Suche, nach einer neuen Frau für Andreas. Nun sollte der Plan von Kira und Merle beginnen. Ich wurde nicht in viel eingeweiht. Merle wie auch Kira hatten Angst um mich und wollten nicht, dass mir was passiert. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Somit setzte ich mich einige Meter des Anwesens entfernt auf einen Stein und hoffte, dass den beiden nichts geschah.
 

Das was ich jetzt berichte, hat mir Alexander am Abend unsere Zusammenkunft berichtet. Sie waren also zu allem entschlossen. Merle musste es einfach hinter sich lassen und Gabriel bei Andreas lassen. Sie wünschte ihrem Kind lieber den Tod, doch das war auch hart für sie. Sie schaute durch das Kerkerfenster. Es war Vollmond. Sie stellte sich unter das Licht des Mondes und schloss die Augen. Auch Kira tat das. Alexander war verwirrt, was taten die beiden da? Plötzlich öffneten sie ihre Augen. Merles wie auch Kiras Augen schimmerten rot. Sie knurrten und heulten auf. Merle schaffte es mit ihren Krallen die Gitter entgültig zu zerstören. Auch schaffte sie es bei Kira. Nun mussten sich beide den Weg zum Ausgang bahnen. Samtjera aber war ein mächtiger Vampir und hatte auch viele Vampire als Untertan. Somit sollte es kein leichtes für die Werwölfe sein. Merle wie auch Kira waren aber vorbereitet. Sie wussten, wann und wo nur wenige Wächter waren. Das alles hatten sie auch vielleicht mir zu verdanken. Nun waren sie schon fast am Ausgang. Merle hatte Alexander wit gebracht und schaffte es auch ihn unversehrt an jeder Wache zu geleiten. Sie wusste nicht wieso, doch sie hatte was übrig für diesen Menschen.
 

Kurz vorm Ausgang aber stand Andreas. Merle stockte plötzlich. Er stand mit einem schmierigen Grinsen da und hielt Gabriel auf dem Arm. Kira wollte angreifen, doch Merle hielt ihm ein Schwert unter die Kehle. "Geh und nimm den Menschen mit, ich muss noch was erledigen." Kira schüttelte heftig den Kopf, doch Merle funkelte ihn mit ihren wutentbrannten Augen an. Er wusste nicht wieso, doch er tat es dann. Alexander wollte ihm nicht folgen und wehrte sich strickt. Dann schaute Merle ihn an. Ihr Blick war mehr als Hasserfüllt. "Geh! Geh Alexander und lebe!!" Nun stellte sie sich kampfbereit. Kira schlug Alexander nieder und packte ihn über die Schulter. Dann lief er hinaus. Merle nickte ihm zu als Zeichen der Dankbarkeit und auch als Zeichens des Abschiedes.
 

Ich war irgendwie erleichtert, als ich Kira mit Alexander sah. Er legte den Menschen sanft ab und schaute dann zumir. Nun im Lichte des Vollmondes sah ich erst, wie verwundet er war. Er schaute mich nur glücklich an. Ich weiß nicht wieso, doch als ich ihn da so sah, mit seinen Wunden, wie auch seinen treuen Augen und seinem lieben Lächeln, fasste ich mir ein Herz und kam auf ihn zu. Als ich vor ihm stand und er mir so in die Augen schaute wurde mir eines klar. Dieser Werwolf war was besonders, wie Merle. Plötzlich spürte ich, wie er mir um den Hals gefallen ist und mich sanft im Arm hatte. Ich war verundert, er war ein Werwolf und obgleich ich gerade gedacht hatte, er wäre was besonderes, so war mir das zu viel. Ich entwich ihm leicht. Irgendwo tat es mir dann schon wieder Leid. Aber er verstand mich wohl. Er lächelte mich an und nickte.
 

Ich schaute zu Alexander und mein Gesicht stellte die Frage bereits. Kira antwortete leise. "Merle traf auf den Vampir mit dem Kind. Dann meinte sie, sie hätte noch was zu klären und ich sollte den Menschen nehmen und gehen." Ich verstand sie, doch ich konnte sie in dieser Situation nicht alleine lassen. Ich packte nach meinem Schwert und rannte in Richtung Anwesen von Samtjera. Kira schaute mir nach. Er hatte mich noch versucht zu packen, doch er hatte mich nicht erwisch. Er stand nun da und schaute mir nach, wie ich im Anwesen werschwand. Dort wo er all Böses erleiden musste und nur als Spielzeug gehalten wurde. Mir war klar, dass er nicht nochmal hereinkommen würde.
 

Nun stand ich wieder im Anwesen. Ich war bereit zum Kampf, doch wo war Merle und wo war Andreas mit Gabriel. Ich hatte alle Sinne drauf ausgerichtet einen Kampf zu entdecken. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich fand die drei. Gabriel saß auf einem Stuhl und Merle leistete sich einen harten Kampf mit Andreas. Ich weiß das Samtjera eine harte Trainerin war und ihre Vampire zu richtigen Bestien trainierte und das sah man Andreas an. Merles Körper war geschwächt, die Wunden der Qualen, die sie erleiden musste, hatten keine Zeit zu regenerieren. Sie sah schon sehr fertig aus und Andreas sah das auch. Ich wollte mich einmischen, doch da spürte ich Merles protest. Sie stieß mich irgendwie ab. Somit blieb mit nichts, als zuzuschauen, wie eine gute Freundin zu Grundegekämpft wurde. Es war ein harter Kampf. Nach langem Gerangel lag Merle am Boden. Andreas stan über ihr und hielt einen verachteten Blick auf sie. "Und du willst die Mutter MEINES Kindes sein? Schämen solltest du dich!" Das entfachte wieder neue Kraft in Merle und sie schaffte es sich wieder aufzurichte und wieder einige starke Angriffe gegen Andreas zu leiten. Er wie auch ich waren überrascht. Wie war das mögich? Zuerst lag sie am Boden und war am Ende und nach einigen Worten, war sie wieder bei halber Kraft. Es war mir unerklärlich. Auch Andreas war überrascht und musste einige Angriffe einstecken.
 

Wieder war Merle am Ende ihrer Kraft, doch auch Andreas war hart verwundet. Er lag neben ihr am Boden. Plötzlich bemerkte ich, wie Merle mich mit einem Lächeln anschaute. Wieso war sie so glücklich? Ich verstand sie nicht. Dann sah ich wieder das unglaubliche. Sie stütze sich an ihrem Schwert ab und stand wieder. Sie stand neben Andreas. Ihr Blick war verachtend und niederträchtig. Man sah den wirklichen Werwolf in ihr. Sie hielt sich auf ihren Beinen. Erhob das Schwert und stach Andreas in die Brust. Sie zeigte in diesem Augenblick keine Gefühle. Sie war gefühllos in ihren Augen und wohl auch in ihrem Herzen. Ich konnte nicht hinsehen, als Andreas anfing sich aufzulösen. Es war schrecklich daran zu denken, dass ich auch so zu Grunde gebracht werden könnte. Merle stand weiter ohne Emotionen dar. Dann schaute sie zu mir. Ihr Blick erschauderte mich. Plötzlich schürte ich, wie mich was von hinten umarmte. Ich war verunsichert, doch dann spürte ich die Anwesenheit von Kira. Er schüttelte den Kopf und Merle wandte den Blick von mir ab. Nun ging sie auf den kleinen Gabriel zu. Immer noch hatte sie diesen gefühlslosen Blick. Da tat sie es, sie tötete den kleinen Vampir. Ihr rollten die Tränen über die Wange, doch immer noch konnte man keine Gefühle in ihr spüren oder sehen. Sie drehte sich einfach um und ging aus der Tür. Ich spürte wie in mir alles bebbte. Ich schaffte es mich aus der Umarmung von Kira zu lösen und wollte Merle hinter her. Doch da sah ich, wie sich Gabriel auflöste. Wie wohl sein Vater zuvor. Mir wurde das zu viel. Eine Mutter tötete ihren Mann und ihren über alles geliebten Sohn. Ich fiel auf die Knie. Da hob mich Kira auf seine starken Arme und trug mich heraus. Er schaute nicht einmal auf mich hinunter und ich war immer noch verwirrt.
 

Wir suchten nach Merle, denn sie war nicht da wo Alexander lag. Plötzlich ertönte ein heulen aus dem Wald. Es war so kräftig und stark, dass sich Kira verneigte und ich meinen Kopf senkte als Respekterweisung. Ich spürte, dass das Merle war.
 

Am Morgen fanden wir sie im dunkeln Wald. Sie war in ihrer menschlichen Gestalt. Sie sah mehr verschändet aus und das kam nicht von den Qualen der Vampire, nein, Kira erklärte mir, dass sie sich das selbst zugefügt hatte. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Nun hatte sie alles verloren. Ihren Vater, ihren Mann und ihr Kind. Sie wusste nicht wohin mit der Wut und so musste sie selbst leiden. Alexander war geschockt von ihr. ER wusste noch nichts, was sich im Anwesen abgespielt hatte. Er suchte im Wald nach Kräutern, was ihm nicht einfach fiel, da die Dornenbüsche sehr häufig auftauchten. Kira und ich blieben bei ihr. Sie lag da, wie ein kleines Kind. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Haar, als ich Kiras Stimme vernahm. "Nun hat sie niemanden mehr. Und irgendwo mussten alle durch ihre Hand sterben. Sie hatte mir gesagt, dass sie sich das nie verzeihen wird, dass sie ihren Vater mit den Vampiren alleine gelassen hatte. Nun nun hatte sie ihren Mann und ihr Kind getötet. Was muss so ein Wesen nur aushalten, sein oder machen und damit leben zu können?" Ich erinnerte mich an die erste Zeit. Wo ich Merle kennen gelernt hatte. Sie war so stolz auf Gabriel und ihr Vater war so lieb zu ihr. Es war ein gutes Leben für sie und nun stand sie ohne alles da. Sie tat mir Leid. Ich wurde aus meinen Gedanken geweckt, als ich Alexander wieder kommen sah. Irgendwie niedlich. Er versuchte ihre Wunden zu heilen. Ein einfacher Mensch.
 

Wir saßen lange im Wald. Merle war inzwischen wieder aufgewacht, sie hatte wohl gemerkt, wie sich jemand an ihren Wunden zu schaffen machte. Aber sie ließ es zu. Sie lag da auf dem Bauch und ließ Alexander machen. Merkwürdig, dass hätte ich einem Werwolf nicht zugetraut, doch was war an Merle, Kira, Alexander und mir schon normal? Merle lag da mit ihrem ernsten Gesicht und Alexander hatte ein lächeln auf den Lippen. Dann hatte ich Kiras Hände sanft im Rücken. Er kam an mein Ohr. "Leg dich hin. Du bist verstannt und ich könnte dich massieren?" Das Angebot klang verlockend, doch ich wollte nicht und dankte an.So saßen wir da im Wald.
 

Alexander war zum Abend hin eingeschlafen und auch Kira nickte immer wieder weg. Ich unterhielt mich leise und sanft mit Merle. Sie hatte immer noch alles vor Augen und sie würde es wohl nie wieder vergessen können. "Du weißt, wenn du mich brauchst, ich bin immer bei dir!" Sie nickte nur. Dann lächelte sie leicht. Es war das erste mal seit dem Vorfall. Kira war mir in den Schoß gefallen. Er schlief und lag nun mit dem Kopf auf meinen Knien. Ich lächelte auch, denn es war eine witzige Situation. Unser Haufen war schon verrückt. Alexander, der Mensch, schlief zur Seiten Merles, die ein Werwolf war und in meinem Schoß lag ein Werwolf. Wir beide schüttelten den Kopf.
 

Nach langer Schweigsamkeit schaute mich Merle hilfesuchend an. "Ich weiß es war falsch, aber so?" Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sie hatte ihren Mann wie ihr Kind getötet. Doch dann dachte ich an ihre Worte an unserem ersten Abend. Sie wünschte jedem den Tod, als ein Vampir zu werden oder sein. Ich nahm also ihre Hand, strich ihr durchs Haar und schüttelte den Kopf. "Dein Vater ist stolz auf dich." Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie fiel mir um den Hals und weinte einfach nur. Ich streichelte ihren Rücken. Nach 200 Jahren, konnte ich wieder jemanden zeigen, was mir immer wieder gefehlt hatte und sie zeigte mir das, was mir fehlte.

Die Jagd beginnt

In der ganzen Zeit sind wir zusammen gereist. Ich wusste nicht wieso, doch es gefiel mir Gesellschaft zu haben. Wir nährten uns zusammen und hielten Wache, wenn die anderen schliefen. Entweder Merle und ich oder Kira und Alexander hielten wacht. Obwohl für Merle und mich der Schlaf nicht so wichtig war, ließen wir zu dass sich Kira und Alexander für Nächte hinsetzten und auf uns anfpassten. Die beiden Jungs verstanden sich sehr gut und auch Merle und ich konnten gut miteinander um.
 

Eines Nachts hielten Merle und ich wache. Irgendwie ist es zur Gewohnheit geworden, dass Kira in meinem Schoß schlief und Alexander in Merles. Sie strich im immer wieder durchs Haar. Es sah sehr niedlich aus, wie Meisterin und ihr Schoßtier. Ich schaute immer wieder zu Kira hinunter, dieser schlief immer mit einem Lächeln ein. Ich verstand das nicht, wie konnte er so liebevoll sein. Er war ein Werwolf und ich Vampir, wir waren verhasste Gegner. Merle dachte wohl auch viel darüber nach. Sie sprach immer weniger und nun sprach sie kaum. Nur noch wenn es ganz wichtig war, dann antwortete sie kurz und knapp. Sie brauchte mit mir nicht zu sprechen. Ich verstand sie auch so. Nur den Jungs fiel es schwer. Die Nächte davor erzählte sie mir, wie sie immer wieder Gabriel und ihren Vater sehe. Immer wenn sie daran dachte brach sie in Tränen aus. Nun sprach sie kaum, denn sie wollte keine Schwäche zeigen. Alexander war immer wieder besorgt um sie, doch sie lächelte ihn an und ihm war schon wohler. Er weiß von nichts, doch macht er auch nicht die Mühungen und das zu wissen. Er spürt wohl, auch als Mensch, dass er einige Dinge für Merle behalten sollte.
 

In dieser Nacht war aber alles anders. Wieder sprach Merle nicht und ich schaute mich immer wieder um. Es war komisch, alles war so anders. Vielleicht lag es daran, dass wir in der Nähe eines Dorfes rasteten. Aber ich wusste es nicht genau. Ich wusste nur, dass es anders war. Merle war auch in aufruhe. Immer wieder schloss sie die Augen und horchte dem Wind. Nichts. Was brachte uns nur so durcheinander. Wir merkten von allem nichts. Eigentlich sollte ich es merke, doch ich konnte nicht. Immer wieder schaute ich zu Kira und fragte mich, ob er mich so durcheinander brachte. War er das, der mein Herz zu rasen brachte? Der mich zittern ließ? Ich konnte mir keine Antwort darauf geben, ich wusste nur, dass ich ohne ihn nicht die gleiche wäre wie jetzt.
 

Aus dem Unterholz kam plötzlich ein Hund auf uns zu. Merle war ganz ruhig und so blieb ich es auch. Es war ja nur ein Hund. Sie streckte ihm die Hand aus und streichelte ihn sanft über den Kopf. Dieser wedelte mit dem Schwanz und war ganz entzückt. Ich dachte mir nichts weiter und schaute mich weiter um. Plötzlich sah ich Schatten die hinter mir auftauchten. Der Hund knurrte auf und seine Augen leuchteten rot. Nun wusste ich, was es war. Der Hund war kein gewöhnlicher Hund, er war ein Vampirhund und diente als Ablenkung. Ich war in Kampfbereitschaft. Merle hatte sich Alexander sanft auf den Rücken gepackt und war den Schatten ausgewichen. Ich spürte sofort, dass es zwei Vampire waren. Merle hiefte ihre Hand zur Seite und ließ ihre Krallen ausfahren. Was wollten die bloß von ihr? Doch ich merkte schnell, sie wollten nichts von ihr, sie wollten mich. Einer war hinter mir und hielt mich an meinen Haaren. Ich schloss meine Augen um meine Kraft zu bündeln, doch da wurde ich auch schon wider losgelassen. Kira stand hinter mir und hatte dem Vampir die Hand abgebissen. Er stand da im scheine des Mondes, der durch da dichte Blätterdach des Waldes fiel. Er schaute zu mir. Seine Augen funkelten und dann lächelte er. Er entledigte sich der Hand und reichte mir die Hand. Ich nahm sie an. Nun stand ich vor im. Wir schauten uns Auge in Auge. "Solange ich an deiner Seite bin, wird dir nichts passieren!" Es waren wunderschöne Worte, doch wie sollte ich reagieren? Plötzlich sah ich, wie ein Vampir ihn angreifen wollte. "Duck dich!" Er folgte meinem Aufruf und ich hatte die Chance den Vampir direkt zu erwischen. Es achien als wären wir ein eingespieltes Team, denn als ich den Vampir abwehrte, war Kira aufgesprungen und hielt einen hiter mir auf. Wir kämpften Rücken an Rücken. Ich hatte Merle und auch Alexander aus den Augen verloren, doch ich wusste, sie war nicht schwach und so machte ich mir wenig Sorgen um sie.
 

Nach einer Drehung standen wir uns wieder gegenüber. Kira hatte so wunderbare Augen. Sie schimmerten so voller Liebe und Zuneigung. Ich war vertieft in seinen lieben Blick. Da erkannte ich nicht, wie einer der Vampire sich an ihn heranschlich und ihn hinterrücks in den Rücken stach. Er ließ den Dolch stecken und verschwand. Kira schrie auf. Er drehte sich von mir weg.Er wollte wohl nicht, dass ich den Schmerz in seinen Augen sehe. Er fiel auf seine Knie und krümmte sich. Ich spürte ein fremdes Gefühl. Später erfuhr, dass das Gefühl Angst war. Ich hatte Angst um Kira. Ich kniete mich neben ihn zu Boden und strich ihm sanft durchs Haar. Er hielt nur meine Hand. Ich merkte wie er zitterte, doch er wollte mich nicht beunruhigen. Er lächelte, er lächelte mich an und dann fielen seine Augen zu und er fiel zu Boden. Ich war besorgt was sollte ich tun? Ich schrie in die Nacht hinein.
 

Merle kam mit Alexander zu mir und Kira. Sie hielt sich ihren linken Arm, sie wurde wohl auch erwischt. Ich erkannte sowas, wie einen Verband um ihre Wunde. Dies war wohl Alexander, der wieder einen besorgten lick hatte. Merle kniete sich neben mich und strich mir eine Sträne aus dem Gesicht. Sie lächelte ganz leicht. Ich sah wie Alexander einige Tränen über die Wange rollten, er drehte sich dann von uns weg. Er wollte sich wohl vor uns nicht so zeigen. Merle schaute zu Kira und sah den Dolch in seinem Rücken sie griff nach ihm und wollte ihn rausziehen. Was wollte sie tun? Ich legte meine Hände auf ihre und schaute sie flehend an. "Tu das nicht, es ist Kira!" Sie nickte nur, dann legte sie meine Hände sanft zur Seite und zog den Dolch aus seinem Rücken. Kira schrie voler Schmerz auf. Ich konnte mir das nicht anhören. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Wie konnte Merle so herzlos sein? Wusste sie denn nicht, dass es ihm so wehtat. Ich drehte mich zu ihr und schlug sie voller Wut ins Gesicht. Sie blickte mich an. Im nächsten Moment tat es mir wieder Leid. ch schaute sie an und schüttelte den Kopf als Geste, dass ich es nicht wollte. Doch sie drehte sich von mir weg. Sie stand auf und nahm Kira auf die Arme. Dann verschwand sie in Richtung Westen. Mir tat das so leid. Nun verlor ich Kira und Merle. Ich saß auf dem Boden und hielt mir die Hände vors Gesicht. Da spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich schaue hoch und es war Alexander. Er lächelte mich mit einem verweinten Blick an. "Mach dir keine Sorgen sie kommen wieder...." Sagte er mit verweinter Stimme. "Merle wie auch Kira spürten Silber auf ihrer Haut, das ist gefährlich für Werwölfe. Merle wurde nur damit gestreift, aber Kira wurde richtig verletzt. Nun müssen sie einen Weg der Heilung finden!" Er schaute in die Richtung, in die auch Merle mit Kira verschwunden war. Wir beide sahen die Sonne aufgehen. Nach langer Zeit der Stille fasste ich einen Entschluss. Ich packte Alexander an der Hand und folgte Merles Weg.
 

Als wir sie fanden saß Merle neben Kira am Bach und reinigte seine Wunde gerade mit dem klaren Wasser. Ich schaute in Kiras schmerzverzertes Gesicht. Als er mich aber erblickte, entriss er sich Merles halt und kam auf mich zu. Er war noch geschwächt, doch er lächelte. Es war wieder so ein warmes und liebevolles lächeln. Er nahm mich in den Arm. "Merle sagte, du hast um mich geweint?" Ich war überwältigt. Ich wurde ei wenig rot, dann entriss ich mich sanft seiner Umarmung und schaute ihn an. Ja, das hatte ich. Das erste Mal in meinem Leben, oder Tod, spürte ich Angst um jemanden. Nicht nur um jemanden, um einen Werwolf, um Kira. Ich habe sogar Merle, der ich so vertraue, geschlagen und nur weil es um Kira ging. All diese Gedanken behielt ich für mich, nichts erfuhr Kira. Er musste sich mit einem Schulterzucken von mir zufrieden geben. Das tat er auch. Mit einem Lächeln kehrte er wieder zu Merle und sie machte sich wieder an die Reinigung seiner Wunde. Alexander schaute sich besorgt an, doch sie sah ihn nicht mal an. Sie beachtete den Menschen nicht. Das tat ihm sehr weh. Er drehte sich um und setzte sich auf einen Stein. Er saß da und lauschte dem Wind, doch wohl auch der fand keine Antwort, für niemanden.
 

Am frühen Abend besorgte ich das Essen. Somit war ich alleine unterwegs. Hinter mir hörte ich plötzlch einen Ast knacken. Ich drehte mich um und schaute suchend. Da entdeckte ich einen der vorigen Angreiffer. Der Vampir kam auf mich zu. Er setzte sich auf einen Stein und musterte mich, von oben nach unten. Dann grinste er. "Tora oder?" Ich war verwirrt, woher kannte er meinen Namen? Irgendwie war er mir auch bekannt, aber woher. Er schüttelte nur den Kopf. "Du kennst mich wirklich nicht mehr? Wie kannst du nur. Ich bin dein Cousin Edward." Da fiel es mir wieder ein. Edward war immer schon ein wenig verrückt. Er kam aus England und erzählte mir, als ich noch ein Menschenskind war, das er ein Vampir wäre, dass er fliegen konnte und sich verschwinden lassen konnte. Manchmal habe ich mir gewünscht er hätte das getan und hätte es nicht mehr geschafft wieder zurück zu kommen, doch dies war nie der Fall. Also ich stand nun vor meinem Cousin Edward. Er sprang vom Stein und stellte sich vor mich. "Ich hätte nie gedacht, dass du auch mal eine von uns wirst." Er nahm meine Hand und küsste meinen Handrücken. "Und du bist noch hübscher, als zuvor." Sein Lächeln war höflich, doch ich fand ihn widerwertig. "Aber eins musst du mir erklären Tora, wieso reist du mit den Werwölfen und einem Menschen? Ich verstehe da nicht." Um erlich zu sein verstand ich das auch nicht. Ich glaub niemand könnte uns eine Antwot auf diese Frage geben. Auch Edward sah, dass ich es ihm nicht beantworten konne und so ließ er ab und lächelte. "Wie auch immer, du wirst deine Gründe haben." Dann harkte er sich bei mir ein und lächelte wieder sein fieses Lächeln. "Wenn ich dich schon gefunden habe, will ich auch mit meiner Lieblings-Cousine reisen." Das hatte uns Wirklich noch gefehlt, mein Cousin. Doch ich konnte zur Zeit nichts falsches tun. Ich wusste nicht, ob er wirklich alleine war oder das alles nur ein Trick. Somit nahm ich ihn mit zu den anderen.
 

Alexander und Merle versuchten gerade ihre Wunde zu heilen, als ich mit Edward auftauchte. Kira entdeckte uns sofort und sprang auf. "Tora, wer ist das?" Bevor ich antworten konnte hatte Edward schon das Wort. "Kann dir doch egal sein du hässlicher Straßenhund!" Das machte Kira rasend und nicht nur ihn. Merle stand auch und knurrte Edward widerwertig an. Ich seufzte. "Bitte beruhigt euch, das ist Edward mein Cousin." Ich klärte die Situation und wusste, dass das hier alles Ärger geben würde. Ich war mir aber immer noch nicht sicher, ob Edward alleine war und so ließ ich weiterhin mit mir spielen. Merle setzte sich wieder. Sie vertraute mir wohl sehr, denn sie machte keine Anstalten weiter nachzufragen. Kira war da anders. Als ich mich mit Edward setzte, setzte sich Kira neben mich. "Wieso ist er hier?" Doch Edward war wieder schneller als ich. "Das hatte sie doch gesagt. Ich bin ihr Cousin und möchte mit ihr reisen. Das werde ich außerdem auch!" Sein Blick war sehr abfällig und Kira mochte ihn gar nicht leiden. Er schaute mich an und hatte ein besorgtes Gesicht.Wieso war er nur so? Wieso war er so besorgt? Wenn man sich Edward anschaut, so könnte ihn vielleicht auch Alexander nieder machen. Edward war nie stark. Er hatte es eher mit Schikanen und Lügen weit gebracht.
 

In der Nacht sollten Merle und ich Wache schieben, doch Kira wollte, und somit sollte ich Zeit mit Edward und Alexander verbringen. Dieser brauchte den Schlaf in der Nacht und schlief auch. Edward konnte mich nicht in Ruhe lassen und redete die ganze Zeit. Merle und Kira saßen Rücken an Rücken und hatten die Augen geschlossen. Edward sah zu uns allen und schüttelte den Kopf. "Ich verstehe dich nicht Tora. Du bist ein stolzer und wahrer Vampir und gibst dich mit zwei schwachen Werwolfen und einem Menschen ab." Merle war sauer und öffnete die Augen. "Halt die Fresse du Aasfresser. Wenn es dir nicht past dann verschwinde doch!" Edward ließ sich nie was sagen und stand auf. Auch Merle sah das als Herausforderung und erhob sich. Auch Kira öffnete die Augen. Er sah mein besorgtes Gesicht und lächelte mich an. Ich weiß nicht wieso, doch es gab mir gleich ein besseres Gefühl. Merle und Edward kamen sich näher, nun wusste ich, dass er nicht alleine war, denn sonst hätte er nie den Mut. Meine Vrmutung wurde war, als eine Anzahl von Vampiren hinter ihm auftauchte. Er grinste Merle frech an. "Du verdammter Werwolf, habe Respekt vor uns." Sie aber grinste nur fies und zog ihr Schwert. Sie war zum Kampf bereit. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich wusste ja, dass Merle noch verletzt war und hatte ein wenig Angst um sie, da spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Kira. Er lächelte mich wieder mit seinem sanften Lächeln an. "Merle schafft, das!" Irgendwie gab er mir ein Gefühl, dass das bestätigte, dann wandt ich mich wieder Merle und den Vampiren zu.
 

Es war ein harter Kampf. Auch war Alexander wach und zitterte, als er sah, wie Merle immer wieder erwischt wurde. Doch sie wollte keine Hilfe und Kira hielt uns davon ab. Die Vampire waren gemein und schafften es nach zahlreichen Misserfolgen Merle zu Boden zu bringen. Nun ergriff Edward wieder das Wort. Er schaute zu mir. "Danke, dass du mich hier rein gebracht hast. Nein, nicht nur mich, uns alle!" Alexander schaute mich entgeistert an. "Du?" Er wusste wohl selst nicht, was er nun machen sollte. Ich schaute ihn böse an. Ich wusste doch von nichts. Dann drehte er sich zu Merle. "Und das ist die Rache meiner, nein unserer Meisterin." Er blickte kurz zu mir. "Du hast ihr ihr Kind wie auch einen starken Krieger genommen!" Er trat ihr mit voller Kraft in den Magen. Merle spuckte Blut. Alexander wollte hin, doch Kira schaffte es ihn zu halten. Edward hackte immer weiter auf ihr rum. Alexander kamen die Tränen, als er sie sah und wir alle nichts tun konnten. Doch plötzlich schaffte sie es sich aufzurichten. Ich verstand es nicht, wie konnte sie es tun? Sie hockte sich hin und fuhr hre Krallen aus. Dann griff sie wie ein wilder Wolf an. Einen nach dem anderen brachte sie zu Boden.
 

Am Ende stand sie Edward gegenüber. Dieser war voller Angst. Er drehte sich um und lächelte mich an. "Tora, meine Cousine!" Sein schmutziges Lächeln machte mich krank. Er kam auf mich zu. Doch, aus meinem Instinkt heraus, holte ich mein Schwert hervor und erstach meinen eigenen Cousin. Er sackte vor meinen Augen zu Boden und verendete. Ich war am Boden, ich habe als Vampir einen anderen Vampir getötet für einen Werwolf. Irgendwo tat es mir nicht so wirklich weh, aber trotzdem drehte ich mich um und wiegte mich in den starken Armen von Kira, der mir tröstend durch die Haare strich. Merle sank auch zu Boden, denn die Wunden die ihr wieder angetan worden, waren wieder mit Silber geführt worden. Alexander kam zu ihr und nahm sie sanft in den Arm. Es war ein schöner Anblick. Doch dieser hielt nicht lange, sie schubste ihn zur Seite. Wir alle wren verwirt, doch es waren wieder die Vampire. Sie wollten wieder angreifen. Merle war geschwächt und leicht zu besiegen nun. Aber plötzlich erschien ein Licht aus dem Unterholz. Kira warf sich mit mir sicher auf den Boden und auch Merle warf sich mit Alexander zu Boden. Man hörte die gequälten Schreie der Vampire.
 

Ich öffnete die Augen wieder, da war es vorbei. Ich schaute mich um. Allen gings gut und die Vampire waren verwndet. Sie lagen da, wie so vor Merle standen. Wir alle stellten uns eine Frage. Was war das für ein Licht? Es war uns ein Rätsel. Merles Wunden schienen sie wieder einzuholen und wieder musste sie versorgt werden. Aber sie wollte alleine mit mir gehen. Nun waren wir alleine im Wald unterwegs. Merle entdeckte einen Baum mit Heilkräutern. Wir setzten uns hin. Es war eine sehr lange Stille zuwischen uns, doch dann begann sie. "Es tut mir leid um deinen Cousin!" Ich schüttelte den Kopf. Es tat mir nicht weh, er war ein Scheusal und hatte es verdient. Sie empfand sehr großen Schmerz als sie die Pflanzen auflegte. Da erschien mir plötzlich ein kleines Mädchen hinter dem Baum. Ich stand auf und folgte ihr. "Merle, siehst du sie auch?" Doch Merle hatte nichts gesehen und schüttelte den Kopf. Ich schaute mich noch mal um und kehrte dann zu Merle wieder. Da war es wieder, es saß genau neben Merle. "Merle?" Sie schaute mich an und folgte meinem Blick. Sie erschrack, als sie das kleine Mädchen sah. "Wer bist du Kleines?" Sie sah mich sehr freundlich an. "Ich heiße Saphir." Sie hatte eine so liebliche Stimme. Merle hatte auch ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
 

Saphir erzählte uns, dass sie ganz alleine in dem Wald wäre, weil ihre Eltern von bösen Menschen getötet wurden. Natürlich tat sie mir wie auch Merle leid. Somit nahmen wir sie zu den Jungs und nahmen sie mit auf unseren Reisen. Aber Saphir war anders...

Wer ist Saphir

Wieder saßen wir in einer Nacht miteinander. Ich fand es immer wieder süß, wenn ich Merle sah, wie Alexander in ihrem Schoß lag und Saphir mit ihr die Sterne betrachtete. Sie sahen wie eine Famlilie aus. Merle tat das sehr gut. Sie lächelte wieder und auch sprach sie mehr mit uns. Kira und ich saßen ein wenig abseits. Er saß hinter mir und massierte mich. Auch wenn ich ihm gesagt habe, dass er das nicht braucht, wollte er es tun. "Du bist sehr verspannt und es ist besser für uns alle, wenn du in guter Verfassung bist." Ich hörte Merles Kichern als er das sagte. Ich vestand sie nicht, doch es war mir ergal. Es war irgendwie schön seine Hände auf meiner Haut zu spüren. Ich fühlte mich wohl und schloss die Augen. Es war so ein schönes Gefühl, ich weiß nicht wieso, doch es war so. Plötzlich spürte ich was sanftes und warmes auf meinen Lippen. Ich öffnete die Augen und sah Kira der mich sanft küsste. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Vorerst erwiederte ich den Kuss sanft, doch dann entriss ich mich ihm und gab ihn einen Hieb. Er fiel nach hinten und seine Wange färbte sich rot. Ich weiß nicht wieso ich das tat. Es war ja wunderschön, doch ich sträubte mich wohl gegen diess Gefühl. Ich stand auf und wollte ein wenig spazieren. Plötzlich griff einer nach meiner Hand. Es war Saphir. "Darf ich mit?" Ich nickte nur und wir gingen in den Wald.
 

Ich weiß nicht wieso, aber ich setzte mich unter einen Baum und legte die Hände vor mein Gesicht. Kira war so lieb zu mir und machte sich immer wieder Sorgen um mich und ich war zu blöd um mein Glück zu ergreifen. Saphir saß neben mir und schaute wieder in den Himmel. Es war eine lange Stille. "Liebst du hn?" Ich konnte nicht glauben, was mich Saphir da gerade fragte. Liebe? Ich habe sowas noch nie gespürt. Was sollte das sein? Ja, ich war neugirig nach dem und wollte schon öffters Merle, die schon geliebt hat, fragen, was das ist, doch es würde jetzt wohl nicht mehr so passend sein. Ich schaute das kleine Mädchen an. Sie wartete wohl erwartungsvoll, doch ich stand auf, nahm sie an die Hand und ging mit ihr wieder zu den anderen.
 

Kira saß bei Merle und sie unterhielten sich recht leise. Als er mich erblickte, stand er auf und kam auf mich zu. Seine Hände hatte er hinter seinem Rücken. Er senkte den Kopf. Er wollte mir wohl nicht in die Augen schauen. "Es tut mir wirklich Leid!" Kam es leise, aber überzeugend. Dann schaute er kurz auf und reichte mir eine Rose. So eine schöne Blume, es war meine Lieblingsblume. Woher wusste er das? Ich nahm sie an und er drehte sich um und ging. Ich schaute ihm nach, wie er sich weit genug von uns wegsetzt. Ich fand es so lieb von ihm, doch was sollte ich tun? Ich schaute zu Merle und sie gab mir die Geste hinzugehen. Doch was sollte ich dann tun? Was sollte ich sagen? Nein, ich konnte es nicht und so setzte ich mich und schaute mit Saphir in den Sternenhimmel.
 

Nach langer Zeit mssten wir mal wieder in die Stadt. Wir brauchten richtiges Essen und nicht nur Beeren. Außerdem brachten wir alle neue Kleider. Ich weiß nicht wieso, aber Merle hatte Geld für uns alle. Wir konnten uns alles erlauben. Trotzdem bliben wir schlicht. Außerdem wurde uns angeboten in einem Wirtshaus zu übernachten. Merle schaute zu mir und ich überlegte kurz. Alexander wie auch Saphir würde das gut tun und somit stimte ich ein und wir blieben diesmal unter Menschen. Es war eine Vollmondnacht und somit unvorteilhaft für Merle wie auch Kira. Sie mussten hinaus, denn sie hatten Angst einen von uns zu verletzen. Alexander und ich teilten ein Zimmer. Er hatte sich schon an unseren Tagesablauf gewohnt und so blieb er auch mit mir in der Nacht wach. Es war eine lange Stille, irgendwo wollten wir wohl auch nicht Saphir aufwecken. Doch dann brach Alexander die Stille. "Tora, was ist mir dir und Kira?" Ich schaute ihn ein wenig errötet an. Sollten es wirklich alle merken? Ich meine, alle außer mir? Saphir, Alexander und vielleicht auch Merle. Ich konnte ihm nicht antworten, doch dann sah ich, dass er auf was anderes hinaus wollte. "Kennst du Merle gut?" Ich blickte ihn an und lächelte leicht. "Nun, ich würdre es mit >Ja< beantworten, doch das musst du Merle genauer fragen." Er nickte. "War sie immer schon so? Ich meine,

so still und so kalt?" Ja, was sollte ich zu sowas sagen? Sie hatte einen Mann und ein Kind. Diese mussten durch ihre Hand sterben. Er wusste von nichts, doch sollte ich es ihm sagen? Ich war mich nicht sicher. Aber als ich so darüber nachdachte, sah ich eine Verbindung zwischen ihm und mir. Er wusste nicht, was er tun sollte. Ich meine, Merle war genau so lieb zu ihm wie Kira zu mir. Aber vielleicht haben das Werwölfe so an sich. "Stell dir doch mal die Frage, wieso sie dich nicht gefressen hat im Kerker." Er schaute mich entgeistert an, doch das fragte ich mich immer wieder. Doch fragte ich mich lieber, wieso es in meinem Kopf so oft um Kira geht. Was hatte dieser Werwolf? Er gab mir das, was wir viele nicht gaben, doch hatte ich Angst. Immer wieder zögere ich. Wieso? Hatte ich wirklich Angst vor ihm? Oder war es die Angst um mich? Machte ich vielleicht einen Fehler? Werwolf und Vampir? Eigentlich hassen wir uns doch. Ich wollte es endlich wissen. Alexander sah mein entschlossenes Gesicht. Er lächelte. "Du willst es wissen was?" Ich nickte, es war niedlich, denn es hatte ihn wohl auch Mut gegeben um Merle und sich.
 

Am Morgen warteten wir auf unsere beiden Werwölfe. Doch irgendwas war anders. Alexander schaute nach Saphir, doch sie war nicht da. Wo war die Kleine bloß? Plötzlich knallte die Tür auf. Ich spürte nasses Haar. Ich sah Kira ins Zimmer stürzen. Er hechelte und war volle Blut. War das etwa normal nach einer Vollmondnacht? Doch seine Augen beantworteten es mir. Er kam auf mich zu und fiel mir um den Hals. Ich war verwirrt, was sollte das? Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. NAch einer Zeit war er ruhiger und schaute uns an. "Merle... wir müssen helfen, der Tod!" Wir verstanden nicht, was passiert ist, doch wir wussten, dass wir ihm folgen müssen und Merle helfen müssen. Alexander war voller Sorge und auch ich hatte leichte Angst. Auch um Merle, doch auch wieder Kira. Er sah nicht ganz unverschohnt aus. Er hatte es wohl bemerkt und schaute zu mir. "Schon gut, das ist nicht so schlimm, wie es aussieht." Irgendwo war ich erleichtert.
 

Als wir da ankamen, wo Kira Merle gelassen hatte, war alles voller Blut. Kira hockte sich hin und schnüffelte in der Luft. Er sah zu Boden. "Merles Blut!" Er ließ diesen Satz im Raum stehen. Alexander war entsetzt. "So viel? Das kann sie doch nicht..." Er konnte seinen Satz nicht beenden. Er fiel auf die Knie und fasste in ihr Blut. Er schaute zu Kira. "Wie kann ich zum Werwolf werden?" Ich und auch Kira waren verwirrt. Wieso wollte er das? Ein Mensch sollte glücklich sein, kein Monster zu sein. "Wie, Kira?" Er wiederholte sich. Kira senkte wieder den Kopf. Er kam auf ihn zu und legte seine Hand auf seine Schulter. "Sei nicht dumm!" Doch das wollte Alexander nicht. Er packte Kira und zog ihn vor seine Augen. "Wie?" Er schien sehr ungeduldig. Kira entriss sich seinem Griff und drehte sich weg. "Ich will keinen Freund zum Monster machen, dass hat niemand verdient!" Das waren seine letzten Worte. Alexander ließ sich auf seine Hände fallen. Er blickte zu Boden und ich sah, wie Tränen in eine Blutlache tropften.
 

Hinter einem Baum erschien dann plötzlich Saphir. Sie schaute und an. Dann lächelte sie. "Was ist mit euch?" Alexander war voller Wut, ihm war Merle sehr wichtig und er verstand nichts mehr. Doch Kira kam ihn zuvor und wandte sich zu Saphir. "Merle ist Tod!" Alexander wollte das nicht hören. Er stellte sich an einen Baum und haute seine Faust hinein. Er war voller Wut. Ich war voller Trauer. Merle hatte so viel erlitten und es sollte endlich für sie bergauf gehen, doch nun war es vorbei. Plötzlich hörte man das lachen von Saphir. Alle schauten sie verwirrt an. "Aber, sie lebt doch noch!" Ich verstand sie nicht. Woher wollte sie das denn wissen? Außerdem machte alles hier keinen Sinn. Wieso war die Kleine hier? Wer hat das Merle denn angetan? Ich setzte mich zu Boden und verschränkte die Arme. "Ich verstehe nichts mehr. Kira, wie ist es dazu gekommen?" Er schaute mich an. "Merle und ich jagten aus voller Lust, doch plötzlich überraschte uns ein Licht, wir blieben stehen und Vampire griffen uns an. 30 - 40 waren es, wenn nicht noch mehr. Doch..." Er stockte kurz. Nach einem längeren Augenblick, als er mich anschaute, erzählte er weiter. "Merle wollte sie auf sich lenken. Sie schrie mir noch zu, dass wir uns keine Sorgen machen müssten und ich zu dir gehen soll..." Er senkte den Blick. "Und ich sollte mit dir reden um alles klar zu stellen." Mein Atem stockte. Merle wusste, dass sie sterben muss, wenn sie alle auf sich lenkt. Sie ließ Kira und mir eine Chance. Ich fiel auf die Knie und schrie ihren Namen. Wieso hatte sie es getan? Doch da stand Saphir neben mir und lächelte. "Reg dich nicht auf, Merle lebt!" Ich verstand das kleine Mädchen nicht. Wieso sagte sie das? Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, antwortete sie. "Ich kann sie nur töten!" Alle schauten nun eschockt zu Saphir. "Ich bin ein Todesengel. Ich wurde dazu auserkören, Merle zu töten. Aber nein, noch nicht, sie hatte es noch nicht verdient. Ich kenne sie und ihre Geschichte und in meinen Augen verdient sie noch was." Ich schaute sie an. Todesengel? War sie eine gesandte meiner Meisterin? "Kommst du im Auftrag von Samtjera?" Ich war überzeugt, dass Edward nicht der einzige Rächer sein würde. Doch Saphir schüttele den Kopf. "Nein, ich komme im Auftrag deiner Eltern." Ich schaute sie verwundert an. Meine Eltern? Nein, das konnte nicht sein. Sie waren Tod. "Tora, mach dir keinen Kopf darum." Ich weiß nicht wieso, doch als Saphir das gesagt hatte, hatte ich nicht mehr das verlangen zu fragen. Das Mädchen war einzigartig. Aber nur weil sie ein Todesengel Merles von meinen Eltern war? Ich verstand zu dieser Zeit nichts.
 

Kira stand hinter mir und strich mir sanft den Rücken. Dies beruhigte mich wiederum. Alexander kniete vor Saphir und schaute sie an. "Sag, wo ist Merle?" Sie schaute ihn an und strich im durchs Haar. "Wir können hin. Kommt!" Sie ging voraus. Alexander folgte und ich folgte mit Kira. Ich hielt seine Hand. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Merle nach dem Blutverlust aussehen würde. Es machte mir Angst, doch als ich seine Hand hielt, fühlte ich mich ein wenig besser. Hinter einem großen Felsen blieb Saphir stehen. Alexander sah Merle zuerst. Sie saß an einen Stein gelehnt und schaute uns an. Neben ihr leckte ihr ein Wolf die Wunden. Ich war entsetzt, doch sie lächelte mich an. "Hat Kira mit dir gesprochen?" Ich konnte sie dafür schlagen. Sie saß da, voller Leid und ich sollte mich mit Kira über Liebe sprechen? Si war wirklich verrückt. Alexander viel auf die Knie und nahm sie einfach nur in den Arm. Sie schaute ihn verwirrt an, doch dann legte sie langsam ihre Hand um ihn und lächelte. Ich hatte irgendwo Wut, doch es war in Wirklichkeit Freude. Noch nie hatte sich einer für mich so eingesetzt. Kira lächelte sie an und nahm mich dann in den Arm. Ich schaute ihn an und schlag ihn sanft mit der Faust gegen seine Brust. Ich musste meine Wut auslassen und konnte es nur so. Kira war mir nicht böse. Nach allem nham er mich ganz fest in den Arm und da roch ich das erste Mal seinen Geruch. Wunderbar. Ich habe ihn seit dem Tag nie wieder vergessen. Merle hatte ihr Ziel erreicht, Kira und ich kamen uns näher. Zwar ohne Worte, doch wir kamen uns näher. Saphir schaute uns zu und da vielen mir wieder ihre Worte ein. Sie war der Todesengel für sie und als sie sie ansah, lief es mir eiskalt den Rücken herunter.
 

ALexander und Saphir verarzteten Merles Wunden. Der Wolf saß immer weiter neben ihr. Er war weiß und hatte einen leichten rosa Schimmer. Er schien sehr besorgt und schaute sehr prüfend zu Saphir und auch zu Alexander. Kira und ich saßen ein wenig weiter weg und schauten zu. Ich lag in seinen Armen. Merle hatte das alles gemacht, weil sie wusste, dass Kira und ich einfach keinen Anfang fanden. In sowas fand die sie Chance für mich. Er hatte die Hände um mich gelegt und ich hielt sie und streichelte sie. Es war ein wunderschönes Gefühl und Merle wusste das wohl. Sie wollte mir ihr Glück übergeben um mir zu zeigen, dass jeder lieben kann. Auch Vampir und Werwolf. Ich danke ihr sehr, denn das war der erste Schritt, den ich mir nie gewagt hätte. Sie saß immer noch da. Ihre Augen geschlossen, doch ein Lächeln auf den Lippen. Sie streichelte den Wolf.

Geheimnisse

Merle wurde schnell wieder fit und wir konnten weiter. Nacht um Nacht schliefen Kira und ich Arm im Arm und irgendwie ging es mir super. Merle hielt alleine die Wache, doch Alexander schlief immer in ihrer Nähe. Saphir war ihr immer sehr nahe, das machte mir manchmal Angst, doch ich wusste, Perle, der Wolf der sie so umsorgte, war immer an ihrer Seite. Einmal waren Kira und ich ein weites Stück von den restlichen entfernt. Ich weiß nicht wieso, doch wir beide wollten das so. Ich war im Halbschlaf und Kira strich mir immer wieder durch mein Haar. Plötzlich hörten wir ein heulen. Ich weiß nicht woher es kam, doch es kam näher. Kira stellte sich schützend vor mich. Da sah ich zum ersten Mal, wie er sich verwandelte. Er war ein schwarzer und überaus starker Werwolf. Er heulte auf und knurrte. Ich war verwirrt, wieso tat er das? Auch hörte man noch ein heulen hinter uns. Ich drehte mich um und sah Merle. Ihr Werwolfsdasein zeigte einen weißen Werwolf mit schimmernden rosa. Sie sah so lieb aus. Neben ihr stellte sich Perle bereit und sie standen schützend vor Saphir und Alexander. Kira und Merle nickten sich zu und ich verstand nichts, doch mir blieb keine Zeit zum Grübeln. Ich spürte wie mich was packte und zu Boden warf. Ich wollte mein Schwert ziehen, doch schaffte es nicht. Nun sah ich über mir einen sabbernden Werwolf stehen. Er wollte mich töten, dass sah ich in seinen Augen. Ich wusste nicht, wie ich mich wehren sollte und sah eigentlich schon eine schmerzhafte Wunde oder gar den Tod, doch da rettete mich Kira. Er schlug den Werwolf nieder und nahm mich in seine Arme. Er brachte mich zu Saphir und Alexander, die sich im Unterholz versteckten. Wir sahen zu wie sich Merle und Kira mit der Überzahl der anderen Werwölfe rauften. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich sah, wie brutal die Werwölfe zu ihnen waren. Kira schlug sich gut, doch auf Merle kamen immer mehr zu. Wieso wollten Werwölfe Werwölfen schaden? Ich verstand das nicht. Plötzlich kamen noch Werwölfe aus dem Hintergrund. Sie rissen mich von den anderen weg und ich sah auch wie Alexander weggeschleppt wurde. Ich versuchte mich zu wehren, doch es ging nicht.
 

Nach einiger Zeit schaffte ich es nach meinem Schwert zu fassen und mich zu befreien. Es waren zwei, die ich als Gegner hatte. Sie sahen sehr verwahrlost aus. Es waren dreckige und gemeine Werwölfe, nicht wie Kira und wie Merle. Man sah es ihnen an, dass sie böses wollten. Ich stellte mich kampfbereit und schaffte es einen ohne Schwriegkeiten nieder zu machen. Der andere schaute verwundet zu dem am Boden liegenden Werwolf. "Was denkst du dir eingentlich Vampir?" Er kam auf mich zu. Wieso schaute er mich so siegessicher an? Er hatte irgendeine Geheimwaffe, das wusste ich. "Meinst du, du kannst uns Werwölfe besiegen? Wir haben die Oberhand über euch. Und auch Kira über dich. Er benutzt dich nur. Er würde nie seinem Wesen untreu sein. Er lebt für die Werwölfe, du bist nur ein Spielzeug für ihn, dass er ab und zu braucht." Ich bekam einen Schock. Woher kannte der Werwolf Kira? Und wieso sagte er das? Sollte es etwa die Wahrheit sein? Ich konnte es nicht fassen. Ich war so sauer über dieses Gespräch. Ich kämpfte mit dem Werwolf und besiegte ihn. Dann ging ich mit leeren Blick zu unserem Lager zurück.
 

Ich sah wie es den anderen ergangen ist. Merle war voller Blut und Kratzer, doch das machte ihr wohl nichts aus. Sie kümmerte sich um den verletzten Alexander. Ihr standen die Tränen in den Augen. Sie hatte wohl doch einiges für ihn übrig. Perle war leicht angeschlagen und leckte sich ihre Wunden. Saphir war sicher und es ging ihr auch gut. Sie saß auf einem Baum und hielt ausschau. Kira lag am Boden. Er schaute in den Himmel und Tränen rollten über seine Wange. Er war sehr verletzt und ich wollte zu ihm um zu helfen, doch dann kamen mir die Worte des Werwolfes ins Gedächnis. Es war schrecklich und wenn es nun Stimmte? Ich ging an ihm vorbei ohne ihn anzuschauen. Es tat mir zwar weh, doch nun wusste ich nicht was mir mehr wehtat. Die Nachricht des Werwolfes oder Kiras Leid. Ich kniete mich zu Merle. Sie spürte meine Hand auf ihrer Schulter und fasste nach ihr. Ein Lächeln bildete sich auf meinen, wie auch auf ihren Lippen. Sie verband Alexanders Wunden und man sah, das es ihr schwer fiel ihn da so zu sehen. Dann legte sie meine Hand zur Seite und schaute zu Kira. Ich wusste was sie wollte, doch ich konnte nicht. Ich setzte mich unter den Baum auf dem Saphir Ausschau hielt und schloss meine Augen. Ich brauchte Ruhe. Da spürte ich wie sich jemand neben mich setzte. Ich öffnete die Augen und sah Kira. Ihm liefen die Tränen und ich konnte meine auch kaum zurückhalten. Er nahm meine Hand. "Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Und ich hatte noch mehr Angst um dich." Als ich seine sanfte Stimme hörte, rührte sich mein Herz, doch plötzlich kamen die Worte des Werwolfes wieder. Ich entzog meine Hand und drehte mich weg. Er schaute sehr verwundert drein. Er wolte mir dann über die Wange streicheln, doch ich entzog mich auch dem. "Was ist denn Tora? Haben sie dir was getan?" Ich wurde wütend, was dachte sich der Werwolf? Ich schaute ihm finster in die Augen. Er hatte immer noch dieses Warme im Blick. Doch ich war voller Wut. "Ich bin also nur ein Spielzeug für dich, ja?" Ich schlug ihm ins Gesicht und stand auf. Ich ging fort, denn ich konnte ihn nicht sehen.
 

Ich ging an Merle mit meinem Hass vorbei. Irgendwie hatte sie es gespürt und hielt mich an der Hand fest. Sie schaute nicht zu mir und umsorgte immer noch Alexander. "Bitte bleib zumindest bei mir. Rede mit mir..." Ich sah, wie sie weinte. Ich sah Merle nicht oft weinen. Beim Tod ihrer Familie, ja da verstand ich es aber Alexander war ein Mensch. Diese jagte sie und tötete sie. Er wr was Besonderes für sie geworden. Sie wollte es nicht wahrhaben, doch es war so. Ich nickte und setzte mich dann zu ihr. "Wer waren diese Werwölfe? Sie kannten Kira, Merle. Was soll das alles heißen? Ist Kira vielleicht böse?" Ich hatte viele Fragen an sie und ich wusste nicht, ob ich das tun sollte. Sie hatte doch andere Probleme. Ich schaute auf Alexander nieder. Es war schwer für einen Menschen solche Verletzungen zu überleben. Auch Merle wusst das und nun kämpfte wohl mit sich selbst. Sie wollte ihm kein Leben als Monster schenken. Ich vestand sie irgendwo. Es ist schwer zu glauben, dass ein Wesen wie sie oder ich einem Menschen so nahe stehen. Aber ich kannte die Situation doch auch mit Saskia. Sie schrie plötzlich auf. Sie konnte nicht alles in sich halten. Ich legte meine Hand wieder auf ihre Schulter um sie zu beruhigen. Sie blieb ruhig. Nach einiger Zeit legte sie ihre Hand auf das Herz Alexanders und es schlug wohl nur noch sehr leicht, denn dann entriss sie sich mir und fiel auf ihn. Sie Biss ihn. Man sah wie ihr das Blut an den Seiten runterlief. Man sah Schmerz in den Augen. Sie wollte es nicht tun, doch sie wollte ihn auch nicht verlieren. Ich sah, wie wichtig ihr Alexander war. Dann schaute ich zu Kira. Der lehnte am Baum und schlief. Seine Wunden regenerierten. Ich spürte auch mehr für diesen Werwolf, nur was? Hass? Wärme? Ich wusste es nicht. Dann zerkratze Merle ihren Arm und legte ihn vorerst auf die Bisswunde und dann ließ sie das Blut in seinen Mund tropfen. Es viel ihr alles nicht leicht und mir auch nicht. Sie war eine superliebe Freundin. Sie tat alles um mich und Kira nahe zu bringen und dann doch so ein Schicksal? Ich glaub nicht, dass sie es soweit kommen lassen würde.
 

In der Nacht saß sie die ganze Zeit neben ihm und strich ihm durch sein Haar. Er war immer noch nicht erwacht und das machte ihr wohl Angst. Ich saß heute alleine da. Kira blieb bei seinem Baum und wachte heute. Ich schaute zu ihm. Ich würde ihn nie so einschätzen, aber alle können doch spielen, das wusste ich. Dann sah ich wie Merle zu mir kam. Sie hatte Perle neben Alexander sitzen lassen und blickte immer wieder zu ihnen. Sie setzte sich dann neben mich und nahm meine Hand. "Was ist passiert?" Fragte sie mich und schaute in meine Augen. Ich sah zu Boden. "Einer der Werwölfe erwähnte Kiras Namen und sprach davon, dass ich nur ein Spielzeug für ihn wäre." Sie sah mich entgeistert an. Dann nahm sie mich in den Arm und strich bir beruhigend über den Rücken. "Wir Werwölfe sind gemein, ich weiß, doch Kira liebt dich. Ich weiß es, denn ich spürte es schon einmal. Ich sah euch und ihr liebt beide. Keiner von euch beiden kennt es, doch es ist so. Er würde dir nie wehtun. Er würd lieber sein Leben für dich geben, als dich leiden zu sehen. Er wollte dich gleich aus den Krallen der Werwölfe retten, als er sah, wie du mitgenommen wurdest, doch er konnte nicht. Die Werwölfe hielten ihn auf. Sie wollten euch trnnen!" Sie flüsterte mir dies lieblich ins Ohr und ich sah es ein. Merle hatte recht. Kira und ich liebten uns. Ich wollte es nie wahrhaben, dass ich als Monster lieben kann, doch es war wirklich so. Ich fiel ihr um den Hals um ihr zu danken. Sie nickte und strich mir weiterhin den Rücken. Plötzlich heulte Perle auf. Ich ließ Merle los und sie rannte zu Perle. Alexander war aufgewacht. Sie fiel ihm um den Hals und war einfach nur froh.Man sah sein schmerzverzogenes Gesicht, doch er legte die Arme um sie und war glücklich. Auch ich stand auf und lief zu Kira. Ich nahm ihn in den Arm und lächelte. "Ich liebe dich!" Waren meine leisen Worte zu ihm. Dann spürte ich, wie er mich in den Arm nahm und lächelte. "Ich liebe dich auch!" Waren seine liebevollen Worte. Ich spürte, dass er das ernst meinte und ich war glücklch. Ich hatte 200 Jahre nicht dieses Wort gesagt... Liebe!
 

Merle hatte mir die Augen geöffnet. Auch wenn Kira ein Werwolf ist und ich ein Vampir, konnten wir uns lieben. Ja, wir liebten uns und das wussten wir. In dieser Nacht schliefen wir weiter weg vo den anderen. Wir hatten keine Angst, denn Alexander und Merle waren bei den anderen und sie mussten sowieso Wache halten. In dieser Nacht war es wunderschön. Es war meine wundervollste Liebesnacht, die ich je hatte. Was ich nicht wusste, Merle und Alexander waren in dieser Nacht auch alleine und niemand fand sie. Am nächsten morgen sah man keine Liebe zwischen Merle und Alexander. Obwohl Alexander einen sehnsüchtigen Blick nach ihr hatte, so wollte Merle nicht. Sie machte sich Vorwürfe, dass sie Alexander in ein Monster verwandelt hat. Es war schrecklich für sie. Sie setzte sich von uns weg und schlief kaum. Sie wollte mit keinem von uns reden. Immer wieder saß sie unter einem Baum und achtete auf uns. Neben ihr saß Perle und wahrscheinlich war sie die einzige, der Merle alles sagte.
 

Wir lebten lange zusammen. Viele Monate waren vergangen. Wir wurden weiter gejagt und besiegten unsere Gegner immer wieder. Wir waren ein Team und das wussten wir.

Eines weiteren Abends saßen wir zusammen. Kira hielt mich im Arm. Ich fand es schön, doch war besorgt um Merle. Sie aß seit Tagen nichts mehr und schlief auch schon lange nicht mehr. Alexandr wusste nicht wie er helfen konnte. Es war so schön das Merle ihn gerettet hatte, auch wenn es so sein musste, er wusste, dass sie mehr für ihn fühlte, als sie zeigen wollte. Plötzlich sahen wir wie wieder Vampire uns angriffen. Ich sprang auf und kämpfte mit Kira Rücken an Rücken. Wir waren wie ein eingespieltes Team. Ich schüzte ihn und er schütze mich. Es war irgendwie wie ein Tanz mit ihm. Alexander hatte nun seine erste Verwandlung vor sich. Es war ihm sehr gut gelungen. Er stand da mit seinem schwarz-blauem Fell. Sein Blick war voller Todeslust und so kam er auf die Vampire zu. Er schüzte Saphir wie auch Perle. An Merle kam er nicht ran. Sie kämpfte hart. Auch wenn es sie quälte sie kämpfte. Nach einer Zeit hatten wir sie alle erledigt. Obwohl ich nicht viel abbekommen hatte, war ich doch sehr müde und viel in Schlaf. Ich spürte wie mich jemand fing und dann war ich in meinen Träumen.

Wieso?

Als ich wieder aufwachte, befand ich mich in einem Zimmer. Diese Umgebung war mir sehr bekannt. Ich stand auf und schaute mich um. Wo war ich bloß? Was sollte ich hier? Wo waren die anderen? Und wo war Kira? Ich setzte mich ans Fenster und schaute hinaus. Es war alles so bekannt und dann fiel es mir ein. Ich war wieder im Anwesen von Lee. Hier habe ich Merle zum ersten Malg getroffen. Hier begann unsere Freundschaft. Was sollte ich hier? Ich stand wieder auf und ging weiter. Ich kam aus dem Zimmer und schaute mich um. Da sah ich einen Menschen in den Saal gehen. Da wo Lee, Merle und ich öfters über Tage saßen. Ich kam die Treppe hinunter und ging nun auch in den Saal. Ich schaute mich darin um. Wer war das? Sie saß auf dem Stuhl, wo Merle immer wieder saß. Das Mädchen schaute mich mit einem finsteren Lächeln an. "Erkennst du mich nicht mehr Freundin?" Diese Worte kamen verhasst aus ihrem Mund. Ich wunderte mich. Diese Stimme, die kannte ich. Plötzlich fiel mir es ein. Ich wusste wer sie war. Saskia. Die die ich gerettet hatte und die mich auch gerettet hatte. Doch wieso war sie so? Ich verstand die gesamte Situation nicht. "Du bist so widerwertig! Du liebst einen Werwolf. Wie konntest du dies tun? Du hast die Schule von Meisterin Samtjera beschmuzt und das werde ich Rächen!" Sie sprang auf und kam auf mich zu. Nun sah ich sie richtig. Sie war ein Vampir geworden. Es war wieder der Plan von Samtjera. Sie wollte mich Tod sehen und das scho die ganze Zeit.
 

Es entfachte ein Kampf zwischen mir und Saskia. Ich weiß nicht wieso, doch ich konnte ihr vorerst nicht wehtun. Ich verteidigte nur und werhte ihre Angriffe ab. Sie war stark. Ich wusste, dass ich im Nachteil war, denn Samtjera hatte mich ausgebildet und somit kannte sie all meine Attacken. Es war sie ich dachte. Saskia kannte all meine Attacken, die ich vorsichtig ausführen wollte. Somit blieb ich bei meiner Abwehrhaltung.

Der Kampf dauerte sehr lange und es war hart. Es war hart für sie und hart für mich. Ich fühlte mich so alleine. Immer wieder dachte ich an Kira. Auch an Merle und die anderen, doch Kira war mir sehr wichtig. Ich fühlte mich so verlassen und so leicht verletzbar. Ich wollte es nicht wahrhaben. Nun kämpfte ich hier, gegen einen früheren Menschen, dem ich das Leben gerettet hatte und nun meinen Tod verlangt als Monster, als Vampir.

Plötzlich spürten sie und ich, wie es uns immer weiter runter brachte. Unsere Kräfte schienen uns zu verlassen. Wir setzten zum finalen Schlag an. Nach einigen Sekunden war dies vollbracht. Zuerst fiel ich auf die Knie und dachte ich hätte verloren, doch dann hörte ich wie etwas zu Boden fiel. Es war Saskia. Ich blickte hinter mich und entdeckte sie am Boden liegen. Ich hatte also gegen sie gewonnen. Ich wusste nicht wieso, doch ich weinte. Ich weinte leise.
 

Ich war ziemlich angeschlagen. Ich stützte mich auf mein Schwert und ging hinaus. In einem Zimmer durch das ich ging fand ich ein Foto von Merle, Lee und Gabriel. Sie sah so lebensfroh aus, nicht so wie jetzt. Ich nahm es an mich und ging weiter. Ich kam zum Ausgang. Ich öffnete die Tür und spürte die Mondlichtstrahlen auf meinem Gesicht. Es war wunderschön. Doch es wurde noch schöner. Ich blickte in die Ferne und sah Kira und die anderen. Er kam auf mich zugelaufen und nahm mich in den Arm. Ich spürte wie Tränen von ihm in meinen Nacken liefen. Merle hatte recht, er hatte alles dafür getan um mich zu finden. Dann spürte ich Schmerz. Er drückte mich sehr feste und ich war immer noch verletzt. Er bemerkte es und ließ von mir ab. Man sah in seinen Augen, dass er überaus glücklich war und ich war es auch. Es war schrecklich ohne ihn zu sein und ich wollte nie wieder ohne. Ich griff nach seiner Hand und hielt sie fest. Ich wollte ihn nie wieder verlieren.

Auch die anderen trafen nun an. Sie waren glücklich mich gefunden zu haben, doch etwas stimmte nicht. Da fiel es mir auf. Merle und Perle waren nicht da. Alexander hatte ein sehr besorgtes Gesicht. Kira setzte sich zu mir. Alexander setzte sich zu Boden und war voller Sorge. Saphir saß sich neben ihn. "Hab keine Angst. Sie kann nicht sterben, denn sie muss durch meine Hand sterben." Irgendwie war dies nicht sehr beruhigend, doch Alexander schaute zu ihr und lächelte leicht. Dann schaute er in den Himmel und heulte auf. Es kam keine Antwort darauf.
 

Kira erzählte mir gegen Morgen was passiert sei. Ich sei in einen Schlaf gefallen. Merle hatte herausgefunden, dass die Vampire mich mit einem Schlafgift infiziert hatten. Dann sei wieder ein Schwarm Vampire gekommen. Es waren viele und alle waren am kämpfen. Er hatte nur kurz nicht auf mich geachtet und schon wurde ich entführt. Alle waren besorgt, außer Merle. Sie war komisch. Niemand verstand sie. Alexander sah sie immer wieder besorgt an. Sie atmete unregelmäßig und Perle heulte auf. Alexander biss sich auf die Unterlippe und schaute weg. Merle lief ins Unterholz und musste sich übergeben. Wir verstanden es nicht. Alexander wollte zu ihr, doch er wurde zurückgewiesen. Er erklärte ihnen, dass Merle vielleicht auch infiziert worden sei. Dann machten sie sich sofort auf die Suche nach mir. Noch einmal griffen sie Vampire an und nach dem Sieg über sie trennten sich Merle und Perle von unserer Gruppe. Sie meinte sie musste noch was wichtiges erledigen. Sie wollte niemanden mitnehmen nur Perle. Seitdem ist Alexander so besorgt um sie. Keiner wusste was genaues.

Keiner wusste nun wo Merle war, doch wir waren uns sicher, wir würden sie suchen und finden.
 

Wir folgten Saphir, denn sie konnte Merles Aura genau ausmachen. Alexander war genau hinter ihr. Man sah ihm an, dass alles ihn sehr mitnahm. Natürlich waren wir nicht verschont geblieben von angriffen. Ein Schwarm Werwölfe hatte es wieder auf uns abgesehen und ein Kampf brach aus. Die Werwölfe waren stark und somit kein leichtes für uns. Kira und ich mussten sehr aufpassen. Plötzlich wurden wir auseinander gerissen. Er wurde in eine ganz andere Richtung gezerrt als ich. Das machte mir sorgen. Gemeinsam waren wir ein eingespieltes Team, doch alleine war es schwer. Ich hielt mich zwar gut, doch es wurde zu viel. Ich hatte meine Abwehr vernachlässigt und sah nun wie eine Pranke eines Werwolfes auf mich zukam. Ich schloss die Augen und war mir schon sicher, dass sie mich hatten, doch da spürte ich, wie mich einer auf seine Arme nahm und mit mir floh. Ich umarmte den jenigen, denn ich dachte es wäre Kira, doch es war nicht so. Als ich die Augen öffnete und in sein Gesicht schaute, sah ich einen fremden Vampir, der mich gerettet hatte.

Er setzte mich ab und verneigte sich vor mir, dann nahm er meine Hand und küsste meinen Handrücken. Vampire waren immer so förmlich gegenüber anderen Familien und irgendwo schmeichelte mir das. Er war ein gepflegter und gutaussehender Vampir und seine Augen strahlten etwas geheimes aus, so wie ich den Blick von Samtjera kannte. Nur bei ihm war es anders, es war männlich, stark und doch lieblich. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und er lächelte auch. Es war schön einen anderen Vampir zu kennen, der so eine lebliche Ader hatte. "Das ich so eine wunderschöne Lady retten durfte..." Er verbeugte sich noch mal und küsste wieder meinen Handrücken. "Ich heiße Akia und dürfte ich fragen wie sie heißen, schöne Lady?" Seine Stimme was so hart, aber in meinen Ohren doch so lieblich. "Tora!" War das einzige was ich über die Lippen bringen konnte. Ich war faziniert von Akia.
 

Akia und ich unterhielten uns ganz gut, so das ich vergaß zu meiner Gruppe wieder zu finden. Nach einer Weile hörte ich Kiras Stimme, die ein wenig verzweifelt klang. Ich stand auf, nahm Akia an die Hand und ging mit ihm Richtung Kira. Ich strahlte ihn an als ich vor ihm stand, doch er schaute mich nur entsetzt an. Aber er sah gar nicht mich entsetzt an, nein, er blickte zu Akia. Dieser grinste nur und hielt weiterhin meine Hand. "Was willst du hier Akia?" Kira klang bedrohlich und ich kannte ihn so gar nicht. Außerdem, woher kannte Kira Akia? Nach einer Zeit fiel es mir endlich auf. Ich war verwundert und zuerst konnte ich es kaum glauben. Akia war der Bruder von Kira. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ein Vampir und ein Werwolf aus einer Familie. Akia funkelte Kira an. "Bruder, freust du dich nicht mich wieder zu sehen?" Doch Kira knurrte nur widerlich, wie ich das eigentlich nur von Merle kannte. Er fasste mich an die andere Hand und riss mich weg. Wieso war er so? So kannte ich ihn nicht. Ich riss mich aus seinem Griff und schaute ihn verärgert an. "Kira, sag doch was los ist!" Doch er schaute mich nur an. Dann drehte er sich weg und ging. Wir schauten ihm nach. Saphir und Alexander folgten. Ja, sie wollten auch Merle finden. Ich sah zu Akia, dieser mich nur lieb anlächelte. "Ist schon okay, Kira war immer so zu mir!" Doch ich wollte es nicht so. Ihn nahm ihn an die Hand und folgte meiner Gruppe ein Stück weiter weg.
 

Gegen Morgen machte wir eine Pause. Eigentlich wollte ich mit Kira reden, doch dieser wich mir immer wieder aus. Irgendwann wurde es mir zu fiel. Ich ließ es dabei und kehrte zu Akia zurück. Dieser lehnte an einem Baum und roch an einer Rose. Als er mich näher kommen sah, stand er auf und kam mir entgegen. Er nahm meine Hand und schaute mir in die Augen. "Diese Rose ist wunderschön, rein und doch ist sie gefährlich. Doch du Tora, du bist schöner, du bist reiner und für mich sogar gefährlicher." Ich war gerührt von seinen Worten. Er knickte den Kopf der Rose ab und steckte ihn mit ins Haar. Mir wurde warm. Er kam mir näher. Eine Hand lag auf meiner Wange und er kam immer noch näher. Plötzlich spürte ich, dass er sich ruckartig von mir entfernt hatte. Ich schaute genauer und sah das ihn Kira von mir weggezogen hatte. Er warf Akia zu Boden und schlug auf ihn ein. Alexander kam zur Hilfe und hielt Kira fern von Akia. DIeser blutete an der Lippe. Ich kam zu ihm, dann schaute ich böse zu Kira. "Bist du verrückt? Er ist den Bruder!" Doch er blickte mich an, spuckte kurz und drehte sich dann wieder um. "du hast doch keine Ahnung Tora!" Sagte er mit wütender Stimme und ging mit Alexander wieder zu ihrem Lager. Das stimmte wohl, ich wusste wirklich nicht um was es ging, doch ich wusste, dass sich Brüder nie umbringen sollen. Ich sah zu Akia und er lächelte wieder. Er war so lieb. Auch wenn Kira so gemein zu ihm war, er nahm es immer mit einem Lächeln.

Das letzte Wiedersehen

Nach einigen Tagen kamen wir Merles Aura immer näher, doch in letzter Zeit Stimmte irgendwas nicht. Saphir berichtete uns, dass ihre Aura Schwankungen erlitt. Das sei ein Zeichen von Schwäche. Ich machte mir Sorgen, was war mit ihr? Die ganzen Tage habe ich Akia alles erzählt, von mit, Kira, Merle und ihrer Familie, Saphir und Alexander. Er sprach nicht viel, er hörte mir lieber zu und wenn er was sagte, dann waren es schöne Gedichte oder liebliche Sachen, die er nur zu mir sagte. Eigentlich war es eine schöne Zeit mit Akia. An manchen Tagen saß ich da und dachte nach, was nun alles vorgefallen war. Doch eigentlich gingen meine Gedanken hauptsächlich um Kira und Akia. Ja, mit Kira habe ich gelernt zu leiben, doch er war ein Werwolf und in den letzten Tagen habe ich andere Seiten von ihm kennen gelernt. Er hat nicht mit mir gesprochen, er wich mir immer wieder aus und versuchte Akia immer wieder schlecht zu machen. Mit Akia war alles anders. Ich kannte ihn nicht lange, doch es war was wahres dran. Ich genoss die Zeit mit ihm und liebte es, wenn er mir was zuflüsterte. Doch war das mit Kira denn nicht so? Ich wusste es nicht mehr genau. Es tat mir einfach weh, darüber nachzudenken.
 

Endlich kamen wir da an, wo Saphir Merle vermutete. Ich konnte es nicht glauben, als ich es sah. Es war das Anwesen von Samtjera. Wieder waren wir hier. Es schien mir immer das hier mein Anfang liegt. Hier wurde ich zum Vampir, hier traf ich Merle wie auch Kira und nun bin ich wieder hier. Akia kannte das Anwesen nur aus meinen Erzählungen.

Wir traten ein und wurden gleich würdig empfangen. Ich hätte auf meine Meisterin auch verzichten können, doch sie konnte es sich wohl nicht nehmen lassen, mich zu sehen. Sie stand vor uns und lächelte uns mit einem Stück von Hass an. "Ich begrüße euch hier." Kam es kalt von ihr. Ich spürte wie ich sie doch hasste und knurrte. Doch Akia kam auf sie zu und verneigte sich und küsste ihren Handrücken. "Lady Samtjera." Ich schaute ihn verwundert an. Nein, es kann nicht sein, dass er sie kennt und zu ihr hält. Ich fiel auf die Knie. Lag ich wirklich so falsch? Er drehte sich zu ihr und sie hatte ihn im Arm. "Ist was nicht in Ordnung Tora?" Samtjera Stimme brannte wie Feuer in meinem Herzen. Dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich war mir nicht sicher, wer es war. Doch dann spürte ich, wie ich hochgehoben wurde und in den Arm genommen wurde. Es war Kira. Er küsste mir den Nacken und lächelte. "Ich hatte Angst um dich mein Engel, doch ich wollte dich nicht einengen. Du weißt ja, Vögel soll man fliegen lassen und wenn sie wiederkommen bleiben sie auch." Nun wusste ich es, es war nicht nur Akia, der mir schöne Sachen sagen konnte, es war Kira, der die richtigen Sachen sagte. Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihn ganz fest an mich. Kira war der einzig Wahre. Eine Träne rollte über meine Wange und ihm in den Nacken. "Wie rührend." Akias Stimme durchfuhr das schöne Gefühl. Wir drehten uns zu ihnen. Ich schaute zu Akia und sah seinen fiesen Blick. Ich zog mein Schwert und wollte gegen ihn kämpfen, doch da hielt mich die sanfte Hand von Kira fest. "Süße, geh mit den anderen und finde Merle. Ich komme nach, nachdem mein Bruder seine Lextion gelert hat." Er schaute fies zu Akia und sie stellten sich kampfbereit hin. Ich drückte ihm noch einen Liebevollen Kuss auf den Mund und wir gingen weiter.
 

Wir fanden Merle, doch nicht so wie wir es wollten. Sie war voller Blut und kämpfte gegen einen jungen, ausgewachsenen Vampir. Wir alle wollten zu ihr, doch sie wies uns zurück. Sie schaute ab und zu zu uns. "Wie gehts euch?" Ich konnte es nicht glauben. Mitten im Kampf wollte sie ein lässiges Gespräch mit uns anfangen. Sie lachte auf. "Was denn? Lang nicht mehr gesehen und nun kein nettes Gespräch?" Ich verstand dieses Mädchen nicht. Sie war mitten in einem Kampf mit einem Vampir und provozierte ihn immer mehr. Dann viel es mir auf. Samtjera war uns gefolgt und schaute sich da Spektakel an. Irgendwas war komisch an diesem Kampf. Merle wich immer nur aus. Sie griff kein eiziges Mal an und sie hatte genug Chancen. Samtjera lachte auf. "Gib es doch auch kleines Werwolfsmädchen, du wirst ihn so nie besiegen!" Merle schaute sie mit einem düsteren Blick an. Man konnte den Hass Merles in ihren Augen funkeln sehen. Ich verstand immer noch nicht, dass sie diesen Jungvampir nicht einfach besiegen konnte. Da spürte ich wie sich Samtjera neben mich stellte und fies lächelte. "Schon dumm das Mädchen, will ihren Sohn einfach nicht töten." Sohn? Nein, das kann nicht wahr sein. Ich sah mir den Vampir genauer an und dann sah ich es. Er hatte immer noch die Augen von Merle. Deshalb konnte sie nicht angreifen, sie wollte Gabriel nicht weh tun. Ich schaute zu Samtjera und konnte es nicht fassen, dass sie für sowas in der Lage war. Ich wollte sie gerad angreifen, doch da stoppte ich meinen Angriff. Merle hatte aufgeschrieen. Gabriel hatte sie an der rechten Hand erwischt. Sie lag am Boden und Gabriel war sich sicher, sie zu töten. Ich konnte mir das nicht anschauen und wollte helfen, doch da lief Alexander und rettete sie im letzten Moment vor dem Schwert Gabriels. Sie sah Alexander dankend an. Dann stand sie auf und schaute sich nach ihrem Schwert um. Es war zu weit weg und Gabriel kam wieder auf sie zu. Da drehte sie sich zu Alexander. Er verstand ihren Blick und reichte ihr seins. Sie lächelte ihn leicht an und drückte ihm noch einen Kuss auf den Mund. Dann wich sie immer weiter aus.
 

Eine lange Zeit war vergangen und man merkte, dass Gabriel nicht mehr so fit war. Da sah Merle ihre Chance. Sie überwältigte ihn und drückte ihn zu Boden. Sie wollte ihn wohl beißen um ihn zu retten. Aber ihr Plan klappte nicht. Er stütze sich gegen sie und brachte sie zu Boden. Er saß nun über ihr und grinste sie an. "Mutter, komm zu mir!" Er wollte sie beißen. Ich sah wie ihr die Tränen über die Wange liefen. Sie packte nach seinen Haaren und zog ihn von sich weg. "Ich liebe dich Gabriel!" Dann ließ sie los. Gabriel wollte sie gerade beißen, doch da Schrie er auf. Merle hatte ihn mit einem silbernen Dolch erstochen. Sie heulte auf und hielt ihn in seinen Händen. Alexander kam zu ihr und umarmte sie von hinten. Sie drückte Gabriel fest an sich. Ihren Sohn hatte sie nun zum zweiten Mal verloren. Ihr Schmerz war für mich unvorstellbar. Dann spürte ich auch eine Hand auf meiner Schulter. Ich packte nach ihr und nahm Kira in den Arm. Er hat einige Wunden von den Kampf gegen Akia mitgetragen, doch ich konnte ihn in meinen Armen halten. Es war ein tolles Gefühl.
 

Plötzlich fauchte Samtjera auf und ich drehte mich blitzschnell um. Gabriel lag immer noch in ihren Armen und Alexander hatte sie immer noch im Arm. "Ich habe extra deinen Sohn so lange zu einem starken Vampir trainiert und er verliert immer noch gegen seine Mutter!" Ich konnte es nicht mehr hören. Dieser Vampir hatte nicht das recht auf Erden zu wandeln.

Da war wieder ein Schrei. Wieder war es Merle. Saphir stand neben ihr und hatte sie auf den Mund geküsst. Merle empfand wohl höllische Schmerzen, denn sie Schrie aus vollem Halse. Dann fiel sie zu Boden. Alexander konnte es nicht glauben. Nun war Merle tot. Wie Saphir sagte, nur sie habe das Recht Merle zu töten und dies ist eingetroffen. "Wieso hast du das getan?" Ich schrie sie an, doch das Mädchen schaute mich mit kühlem Blick an. "Mir wurde es befohlen und ich bin halt ein Todesengel." Dann schaute sie zu Samtjera. Sie nickte Saphir zu, dann blickte sie finster zu Kira und mir. "Man muss wirklich alles selbst machen." Saphir leuchtete plötzlich auf und zersprang in eine Vielzahl von Krähen, die aufflogen und dann weg folgen. Ich sah wie eine Krähe eine Träne auf Merles leblosen Körper fallen ließ. War das Saphir? Merle war ihr doch was wert und sie hätte das so nie getan.
 

Nun blickte ich aber zu Samtjera und zog mein Schwert. "Du gabst mir dieses Ich, nahmst mir Familie und nun Merle? Ich hasse dich und dafür töte ich dich!" Ich war entschlossen sie zu töten. Für alles was sie angestellt hatte sollte sie sterben. Alexander nahm Merle und machte den Platz frei, wo Merles Blut wie auch Gabriels geflossen ist. Samtjera und ich stellten uns gegenüber auf und waren kampfbereit. Dann griff sie zuerst an. Es war ein harter Kampf. Sie war meine Meisterin und kannte somit all meine Tricks, wie auch bei Saskia, nur das sie perfekter war. Aber eins wusste sie nicht. In der Zeit mit meinen Freunden habe ich viel von den Werwölfen gelernt und konnte das gegen sie einwenden.

Ein harter und brutaler Kampf war nun am laufen. Plötzlich erwischte sie mich an der Hand und ich verlor mein Schwert. Nun stand ich ohne Waffen dar. Samtjera kam immer weiter auf mich zu und hatte ihr hässliches Grinsen auf den Lippen. Dann vernahm ich die Stimme Alexanders. Er hatte das Schwert von Merle in der Hand. Er warf es mir zu und ich spürte irgendwie Merles Nähe. Wieder zum Kampf bereit ging der Kampf weiter.
 

Nach langer Zeit war nun endlich das Finale da. Samtjera und ich waren sehr erchöpft, doch keiner wollte es zugeben. Mein Gesicht war voller Blut, von ihr wie auch von mir. Auch sie war voller Verletzungen. Das Finale war gekommen. Wir stellten uns zum Schlag auf und waren breit. Dann griffen wir gleichzeigtig an. Man sah nicht viel, nur das dass Schwert von Samtjera zerbrach. Ich fiel auf die Knie und fühlte mich nicht wohl. Sollte ich nun alles verloren haben? Merle, sollte ich ihr folgen? Doch dann hörte ich einen stumpfen Aufschlag und wusste das es Samtjera war, die ich besiegt hatte. Der Lehrling hatte nun endlich seinen Meister besiegt. Kira kam zu mir und nahm mich in den Arm. "Ich hatte Angst um dich." Waren seine ersten Worte. Ich spürte seine Wärme und wollte ihn nie wieder los lasen. Nie wieder...

Danke

Wir kamen aus dem Anwesen und schauten in den Mond. Alexander heulte auf, als Ehre für Merle. Somit heulte auch Kira und ich auf. Sie war ein tolles Mädchen und nie sollte sie sterben. Alexander hielt ihren toten Körper in den Armen. Er ging einige Schritte weiter und legte sie dann ab. Kira vestand, was er tun wollte. Er gab mir ein Zeichen, dass ich bei Merle bleiben soll.

Sie kamen nach einiger Zeit wieder. Kira nahm micht an die Hand und Alexander Merle auf seine Arme. Wir kamen an einem sozusagen Altar aus Holz an. Da legte Alexander sie herauf und schaute zu Kira. Dieser nickte und kniete sich zu Boden. Ich verstand vorerst nicht was er da tat, doch dann sah ich wie er Feuer machte. Alexander legte ihr eine Rose in die Hände und küsste sie sei letztes Mal. Er ging einen Schritt zurück und Kira zündete den Altar an. Merle sollte verbrennen.

Nach kurzer Zeit heulte Alexander auf, darauf folgte Kira und dann ich. Es folgte eine Zeit von Stille und dann hörte man von über all ein aufheulen. Es war wunderschön anzuhören.
 

Merle war verbrannt, ihre Asche verteilt vom Winde in den Wäldern. Wir waren zurück auf dem Wege ins Anwesen Samtjeras. Wir wollten es als unser zu Hause nehmen. Da kam plötzlich Perle an. Sie hatte irgendwas im Maul. Sie kam zu Alexander und legte es ab, dann verbeugte sie sich und ging einige Schritte zurück. Alexander kniete nieder und hob es auf. Es war ein Baby. Er war verwirrt, genau wie Kria und ich. Dann entdeckte ich einen Zettel. Ich hob ihn auf und las. Er stammte von Merle. Mir kamen die Tränen. Kira nahm ihn mir ab und sollte es vorlesen. "Meine lieben Freunde. Mit euch war meine schönste Zeit. Kira und Tora ich wünsche euch das beste, ihr seit eins. Alexander, auch wenn ich es dir nie zeigen konnte, ich liebe dich und unser Mädchen ist der Beweis. Liebe sie so, wie du mich lieben würdest. Dankt bite Perle und kümmert euch um sie, sie ist eine ganz liebe! Ich liebe euch alle. MERLE" Wir alle waren gerührt. Alexander drückte seine Tochter an sich. Sie ist entstanden in dr Nacht, wo ich das lieben von Kira lernte. Er schaute zu uns und hatte wieder ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Er glänzte und das Mädchen war ein strahlendes Kind.
 

Nun, das ist ein Teil meines Lebens, den ich euch erzählt habe. Ich hoffe ihr versteht, dass es nie Krieg zwischen Werwölfen und Vampiren geben darf, denn sie sind sich näher als man denkt. Man siehe die Freundschaft zwischen Merle, Lee und mir oder die Liebe zwischen Kira und mir.

Jetzt sitze ich weiter auf der Veranda. Drinnen sitzen Kira und Alexander und unterhalten sich. Perle sitzt vor unserem Kamin. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Bein. Ein kleines Mädchen mit strahlenden Augen schaut mich an. "Tante Tora, bekommen wir was zu trinken?" Ein kleiner Junge erschien gegenüber dem Mädchen. "Bitte Mama!" Ich stehe auf und nicke natürlich.

Natürlich ist das kleine Mädchen Merles und Alexanders Tochter, die er Merle getauft hat. Er sagte immer wieder, dass sie das strahlen ihrer Mutter in den Augen hatte. Sie war wirklich Merle sehr ähnlich und ich glaube das ist ein Trost für Alexander. Sie sind eine kleine glückliche Familie, die sich wirklich lieb haben. Der Junge ist der Sohn von mir und Kira, Alucard. Wir lieben ihn so sehr und Merle ist seine beste Freundin... Sie ein Werwolf und er ein Vampir...



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kikidergecko
2008-08-13T14:40:14+00:00 13.08.2008 16:40
Stellenweise wird die Stimmung richtig gut, als Leser fühlt man fast mit Tora mit. Allerdings werden zu viele Charaktere auf einmal eingeführt (die ganze Familie Lee), das macht se erst etwas undurchsichtig. Was auch nicht so klar wird, ist die Welt und Zeit, in der die Geschichte spielt. Die Namen gehen von Fantasy bis Neuzeit und Samuraischwerter und Schlösser passen auch nicht ganz zusammen. Ich freu mich trotzdem aufs nächste Kapitel!
Von:  kikidergecko
2008-08-13T14:27:42+00:00 13.08.2008 16:27
Einige gute Stilmittel sind schon dabei, aber du hast viel verschenkt, in dem du die Bissszenen so abgekürzt hast. Außerdem weniger Ausrufungszeichen bitte...
Von:  kikidergecko
2008-08-13T14:24:11+00:00 13.08.2008 16:24
Stimmungsvolle Einleitung. Mein Tipp: Weniger Ausrufungszeichen und auf Bndwurmsätze achten (besonders der letzte kommt sehr sperrig daher).
Von:  Icewind
2006-01-03T20:12:29+00:00 03.01.2006 21:12
Du hast einen tollen Schreibstil!!;) Würde sehr gerne weiter lesen!^^


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