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Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13

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Kampf um das letzte Grimmoire - Teil 4

"Sie kommen. Macht euch bereit", befahl Reiga und nickte den Zwillingen zu. Luze drehte sich auf dem Absatz um und tat, wie ihm geheißen. Luca wandte sich zu Yuki und sah ihm beschwörend in die Augen.

"Bist du bereit Yuki?" Sorge schwang in seiner Stimme mit und das Licht der Götter zwang sich ein Lächeln auf's Gesicht.

"Ja, lass uns gehen."

Sodom nahm seine Drachengestalt an und begleitete Yuki und seinen Master zu Luze, als ein lauter Knall, gefolgt von dämonischen Schreien die Gänge flutete. Es begann. Eine Horde Duras stürmte den Korridor und direkt auf sie zu. Luze und Luca stellten sich schützend vor Yuki, den sie in den vorbereiteten Schutzkreis gebracht hatten. Sie konnten nur hoffen, dass Tachibanas Plan aufging. Ein zurück gab es nicht mehr. Jetzt ging es um alles oder nichts. Sie würden das Licht der Götter mit ihrem Leben verteidigen - auf keinen Fall wollte Luca Yuki noch einmal verlieren. Nie wieder ...

Sodom ließ ein donnerndes Brüllen von sich und stürzte auf die Meute zu. Auch Luze und Luca zogen ihre Waffen und bedienten sich ihrer Magie. Der Kampf hatte begonnen.

Mit zitternden Händen stand Yuki im Jahrhunderte alten Bannkreis und beobachtete hilflos das unübersichtliche Kampfgewirr. Er fühlte sich wehrlos und schwach. Wie gerne würde er etwas tun, doch Tachibanas Anweisungen waren unmissverständlich gewesen. Keiner von ihnen hatte von dem Bannkreis gewusst, der vor vielen Jahren als letzte Schutzinstanz mit magischen Ritualen errichtet worden war. Abgesehen von Kanata, der bei der Entstehung dabei gewesen war. Er war ein Teil des Rituals gewesen, genauso wie Yomi und Takashiro. Nun konnten sie nur hoffen, dass Takashiro nicht wusste, wie man den Schutz auflöste. Yuki betete inständig, dass er nicht auftauchen würde, dass seine Befürchtungen umsonst sein würden, doch genau in dem Moment entdeckte er Takashiro mit Salamons Schlüssel in der Hand und sein Herz drohte, für einen Moment auszusetzen. Takashiros Gesichtszüge wirkten versteinert. Seine Augen strahlten eine trostlose Kälte aus. Und auf seiner Wange hatte sich ein Geschwür mit Augen gebildet - ein trauriges Zeugnis, dass der Dämon in ihm stärker wurde und die Kontrolle zu übernehmen drohte. Yuki schluckte. War das wirklich der Mann, der ihn als großen Bruder aus dem Waisenhaus geholt und aufgenommen hatte? Den er als Teil seiner Familie gesehen, auf den er gehofft und zu dem er aufgeschaut hatte? Ein unsichtbarer Strick legte sich um Yukis Kehle und drückte erbarmungslos zu. Zielstrebig bahnte sich Takashiro seinen Weg im Schutz der beschworenen Duras zu Reiga. Ein Durchdringen zu ihm war für Luca und Luze fast unmöglich. Wütend fluchten beide zeitgleich auf, aber sie gaben nicht auf. Stück für Stück kamen sie ihm näher. Das störte Takashiro allerdings nicht weiter. Er hatte sein Ziel klar vor Augen und das war Reiga, der auf ihn wartete. Als er nah genug war, beschwor er Nidhögg und ließ ihn auf seinen Widersacher los. Reiga zögerte nicht lange, hatte er doch damit gerechnet. In Windeseile beschwor er einen der stärksten Dämonen, die er an sich gebunden hatte: Zu, die Personifikation des Windes - ein Sturmvogeldämon. Reiga benötigte all seine Konzentration und Aufmerksamkeit für den Kampf und Takashiro erging es gleich.

Yuki schluckte. Eine Horde von Duras klebte förmlich an der unsichtbaren, magischen Barriere und lechzen nach seinem Blut. Unzählige Augenpaare starrten ihn mordlüstern an und die scharfen Pranken der Duras versuchten, den Magieschutz zu durchbrechen. Wo waren die anderen? Ging es Kanata, Luca, Luze und Sodom gut? Er schreckte auf, als die Dämonen brutal zerrissen und weggeschleudert wurden. Vor ihm erschienen zwei leuchtende Drachenaugen und er atmete erleichtert auf.

"Sodom, danke."

Kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen, als er erstarrte. Suzaku hatte das Gewölbe betreten und kam mit einem bösen Lächeln auf ihn zu. Sofort machten Luca und Luze kehrt. Auf keinen Fall durfte Suzaku Yuki erreichen. Sodom wollte angreifen, doch Suzaku reagierte geistesgegenwärtig und beschwor Zipacna, einen mächtigen Erdbebendämon, der sich sofort auf Yukis Beschützter stürzte. In ihm hatte er einen würdigen Gegner gefunden.

Ein paar Meter vor dem Bannkreis blieb Suzaku stehen. Yuki versuchte in seinen Augen einen Funken von Masamune zu entdecken, doch vergebens.

"Sieh an ... Das Licht der Götter versteckt sich feige in einem Schutzkreis. Manche Dinge ändern sich einfach nie, nicht wahr? Immer unter Verschluss, so hilflos, so allein, während alle anderen um dich herum mit ihren Partnern kämpfen und sterben. Sag mir, Licht der Götter, wie willst du so deine Aufgabe erfüllen und die Wächter heilen?"

Yuki zuckte zusammen. Er wusste, dass Suzaku recht hatte, doch er hätte es Tachibana und den anderen versprochen. Er würde den Bannkreis während des Kampfes nicht verlassen. So schwer es ihn auch fiel.

Suzaku lachte belustigt auf und ließ Yuki nicht aus den Augen.

"Keine Widerrede? Wir sind heute nicht gesprächig, am Tag der Entscheidung. Doch das macht nichts. Sag mir, Licht der Götter, wie fühlt es sich an, im goldenen Käfig zu sitzen, wenn alle anderen um dich herum sterben? Wenn du deine Augen schließt, kannst du sie dann auch hören? Die Todesschreie der Wächter und euren schwachen Bediensteten?"

Lucas Schwert sauste vor Suzaku herunter und zwang diesen, mehr Abstand zum Licht der Götter zu nehmen. Nur wenige Sekunden später stand sein Bruder an seiner Seite.

"Lass Yuki in Ruhe!", zischte Luca, worauf Suzaku ein amüsiertes Kichern entwich.

"Gut, dann lässt uns spielen, bevor ich euch zu Luzifer zurückschicke!"

Yuki starrte wie in Trance auf Luca und Luze, die gegen Suzaku und seine beschworenen Duras kämpften. Langsam wandte er sich nach links. Sodom war in Zipacna verkeilt und bei beiden klafften böse Wunden. Ein Schmerz durchfuhr seinen Körper. Er drehte sich nach rechts. Takashiro und Reiga lenkten noch immer ihre beschworenen Dämonen. Keiner von beiden schien unterlegen. Beide kämpften unerbittlich. Yukis Kopf begann beim Anblick der beiden Kontrahenten zu dröhnen, die weiterkämpfen würden - bis zum Tod. Ihm wurde schwindelig und plötzlich sah er die Wächter vor seinem geistigen Auge. Tsukomo und Touko, am Ende ihrer Kräfte. Shuusei und Hotsuma, beide schwer verletzt. Kuroto ohnmächtig am Boden liegend, während Senshiro alles gab, um ihn vor Cadenza zu schützen, allerdings chancenlos.

Yuki schloss die Augen und suchte mit den Händen nach Halt, doch er fand keinen. Ein eisiger Schmerz schüttelte seinen Körper und ließ ihn vor Kälte zittern. Die Bilder begannen immer schneller in seinem Kopf herumzuwirbeln, fuhren Achterbahn und spielten Autoscooter. Plötzlich erkannte er Tsubaki, die weinend vor ihrer toten Schwester kniete. Katsumi, der von einem Duras mühelos mit einer Pranke um die Kehle nach oben gehoben wurde. Aya, die bei ihrem schwer verletzten Bruder kauerte. Tachibana und Ria, die gemeinsam gegen zwei Duras kämpften, um den bewusstlosen Isuzu zu schützen. Shizukas zerfetzten Körper auf dem Boden ... Yukis Herz krampfte sich zu einer runzligen Rosine zusammen. Das dürfte nicht passieren. Er wollte das nicht. Den vielen Schmerz. Das Leid. Der Kampf. Der Tod. Ein Schrei bahnte sich aus seinem tiefsten Innern aus seiner Kehle. Seine Hände krallten sich in seine Oberarme und er sank auf die Knie. Etwas in ihm brach aus, dann verlor er sich in der Dunkelheit der Bewusstlosigkeit.
 

Weißes Licht flutete das gesamte Gebäude und blendete die Wächter. Gleichzeitig heilten ihre Wunden, während die Dämonen unter brennendem Schmerz aufschrien. Takashiro und Reiga wurden bei ihrem Kampf unterbrochen und konnten ebenfalls außer weißem Licht nichts mehr sehen. Alle waren betroffen, bis auf einen. Sairi preschte ungesehen durch die Reihen und entriss Reiga das Grimmoire.

"Ich hab's!"

Suzaku begann zu Grinsen und gab den Rückzugsbefehl. Noch bevor das Licht zu schwinden anfing, waren Takashiro, Sairi, Suzaku, Elegy und Cadenza mit Raziels Schlüssel verschwunden.



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