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Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13

von

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Blutgelüste

Mit pochenden Herzen sahen sie dabei zu, wie Yuki an eine Art Opferpfahl in der Mitte des Raumes festgebunden wurde. Das war nicht gut. Alle Augenpaare hafteten ängstlich und entsetzt am schlafenden Licht der Götter. Alle, bis auf eines, das beobachtete Zoltan bei jedem Handgriff und jedem Schritt. Dies blieb auch dem Dämonenherrscher nicht verborgen.

"Gefällt dir mein Lakai, Freund der Wächter?", fragte Luzifer zuckersüß und die Bosheit tanzte regelrecht auf seinem Gesicht. Zoltan zog die letzte Handfessel zu und trat auf die Seite. Sein Blick traf den von Tachibana. Was machte dieser Idiot nur? Reichte die ausweglose Lage nicht aus in der er sich befand oder wollte er ihn gar dafür büßen sehen?

"Vielleicht ... ich bin mir nicht sicher, tja ... haha."

Tachibana lachte unsicher. Die anderen Gefangenen starrten ihn entsetzt an. Luzifers Miene hingegen erhellte sich. Was konnte er damit nicht noch alles anfangen und machen?!

"Nun, darauf komme ich später zurück. Wollen wir doch das eigentliche Vorhaben nicht aus den Augen verlieren. Dann ... oho!"

Der Dämonenkönig schloss genießen die Lider, als die Panik einer einzigen Person zu ihm herüber sprang wie ein Tier auf der Flucht. Natürlich konnte er all ihre Emotionen spüren. Angst, Wut, Hass, doch eine Person stand mit dem Fuß am Abgrund der Verzweiflung. Er atmete die Atmosphäre tief ein, genoss jede wertvolle Sekunde, bevor im ein Einfall kam.

"Elegy, hol das Dienstmädchen aus seiner Zelle und töte es! Aber mach langsam - der Unterhaltungsfaktor muss gegeben sein."

Die Dämonin griente und lief beschwingt zur Zelle, wobei ihre Hüfte verführerisch wippte. Aya verkroch sich ängstlich in eine Ecke und klammerte sich bibbernd an das Gitter. Katsumi gefror das Blut in den Adern.

"Nicht ... nicht Aya," murmelte er, unfähig aus seiner Starre zu erwachen, die ihn gefangen hielt. Gierig griff Elegy nach dem schreienden Dienstmädchen und riss sie brutal aus der Zelle. Das Mädchen war kein Gegner und der Mühe nicht wert, doch wenn es Luzifer glücklich machte, so würde sie es tun. Mit einem Ruck stieß sie Aya in die Mitte vor das schlafende Licht der Götter, wo sie wimmernd vor der Dämonin zurückwich. Um sie herum schrien die Wächter und versuchten, sich aus den magischen Zellen zu befreien. Das dämonische Publikum jubelte, während Katsumi so schlecht wurde, dass der saure Geschmack von Erbrochenem sich in seinem Mund und seiner Kehle festsetzte.

"Aufhören", murmelte er verloren vor sich hin. Dann hob er seinen Kopf und seine Stimme schwoll an. Aufhören! Hört sofort auf!"

Er wiederholte sich und wurde jedes mal lauter.

Elegy versetzte Aya eine schallende Ohrfeige, als Luzifer die Hand hob und die Szene unterbrach. Auch die Zuschauer wurden still und starrten gebannt auf ihren Herrscher und dann zu Katsumi, der nicht mehr aufhörte zu schreien.

"Sieh mal an. Und was willst du, kleiner Wurm?"

Der Koch schluckte und krallte seine Hände in den Stoff seines Hemdes.

"Verschone Aya!"

Luzifer zog amüsiert eine Braue in die Höhe.

"Und warum sollte ich das deiner Meinung nach tun, Würmchen?"

Ayas und Katsumis Blicke trafen sich. Das Dienstmädchen war gerührt, doch gleichzeitig gesellte sich eine neue Angst zur bestehenden hinzu. Sie flehte innerlich darum, dass er aufhören und still sein würde.

"Sie .. sie hat das nicht verdient ... und sie hat bereits mehr als genug durchstehen müssen..." Katsumis Stimme brach und in den dämonischen Reihen ertönte vereinzelt ein hämisches Kichern.

"So? Hat sie das?"

"Ja ..."

"Dann hast du bestimmt nichts dagegen, ihren Platz einzunehmen?" Luzifer schlug elegant seine langen Beine übereinander und stützte sein Gesicht auf den Händen ab.

Katsumi schluckte den dicken Kloß in seinem Hals hinunter, doch sofort bildete sich ein neuer. Dennoch nahm er all seinen Mut zusammen und antworte entschlossen.

"Ja, das werde ich."

Aya entfuhr ein entsetzter Schrei.

"Nein, nein, tu das nicht!"

Luzifer gähnte gelangweilt. Wie vorhersehbar. Unspektakulär. Rein gar nicht unterhaltsam. Viel zu einfach.

"Widerlich kitschig, findet ihr nicht auch?"

Es ertönte ein zustimmendes Gemurmel und Katsumi überkam ein ungutes Gefühl.

"Holt ihn aus der Zelle", befahl der gefallene Engel und sein Mund verzog sich zu einem süffisanten Grinsen. "Wenn er unbedingt sterben möchte, dann können sie das doch gemeinsam, findet ihr nicht? Wer von den beiden ist wohl zäher?"

Tosendes Gejohle ertönte und tauchte die Halle in ein grausiges Dröhnen. Die Wächter in den Zellen begehrten auf und Luzifer schleuderte sie mit einer magischen Luftwelle brutal gegen das Gitter. Die Dämonen schlossen eifrig ihre Wetten ab. Katsumi wurde von Zoltan aus der Zelle und in die Mitte des Raumes zu Aya geführt. Er spürte Tachibanas Augen auf sich ruhen. Er wusste, was er ihm sagen wollte, doch er musste den Befehl befolgen.

Aya flog Katsumi in die Arme, nur um im demselben Moment wieder von ihm weggerissen zu werden. Elegy schüttelte böse grinsend den Kopf.

"Genug gekuschelt. Jetzt ist es Zeit zum Spielen!"

Ihr bösartiges Lachen hallte kalt in den Wänden wieder. Sie schlang ihre Hand um Ayas dünnen Hals und drückte erbarmungslos zu. Katsumi entrang ein Schrei. Entsetzt sprang er auf die Beine und stürzte sich auf die Widersacherin. Die schmiss das Dienstmädchen achtlos auf die Seite, wo es röchelnd liegenblieb. Dann befreite sie sich mühelos von ihrem Angreifer und stieß ihn hart zu Boden.

"Wollen wir doch sehen, wer von euch Lämmchen am längsten durchhält. Nicht wahr?"

Sie blickte fragend zu Luzifer, welcher zufrieden nickte. In ihrer Hand erschien eine Peitsche. Wuchtig holte sie aus und schlug auf die am Boden liegenden ein. Die Duras zählten bei jedem Schlag belustigt mit.

Katsumi wurde am Kopf getroffen. Dumpfer Schmerz übermannte ihn, füllte ihn aus und wollte explodieren. Blut rann über seine Stirn und ins Auge. Seine Sicht verschwamm und seine Lider wurden schwer. Aya regte sich nicht mehr und eine furchtbare Angst überfiel ihn.

"Yuki, bitte, wach auf", flüsterte er lautlos, eingehüllt vom scheußlichen Jubel und Gegröle der Dämonen.

Luzifer seufzte genervt. Natürlich, was hatte er sich davon versprochen? In den ersten Sekunden war er tatsächlich abgelenkt gewesen. Doch nun? Nun hatte die Langeweile und Monotonie wieder ihre Pranken nach ihm ausgestreckt. Die beiden Bediensteten waren zwar noch nicht tot, aber den Rest durften die anderen erledigen. Ihn dürstete es nach göttlichem Blut. Es war Zeit für das Licht der Götter!

"Das reicht!"

Elegys Lachen verstarb und ihre Hand verharrte erstarrt in der Luft. Sie hatte sich gerade so schön in Rage geschlagen und nun war schon Schluss? Luzifer war wahrlich schwer bei Laune zu halten. Enttäuscht ließ sie ihre Hand sinken

"Du darfst sie später töten, wenn sie bis dahin noch leben."

"Genug!"

"Was?" Luzifer sah sich um und suchte nach demjenigen, dem die Stimme gehörte, aber auch die Dämonen schienen verwirrt. Wer hatte da gesprochen? Wer wagte es ...

Elegy schritt schnell zurück. "Ich war es nicht!", beteuerte sie eilig.

"Genug, es ist genug!"

Alle Blicke richteten sich mit einem Mal auf Yuki, der den Kopf hob. In seinen trüben Augen spiegelten sich Melancholie, Wut und Entschlossenheit, bevor er den Raum in gleißendes Licht hüllte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2019-10-04T21:27:17+00:00 04.10.2019 23:27
Yuki ist endlich erwacht OMG so ein böser Cut ich kann es kaum erwarten wie es weitergeht
Antwort von:  Aleye85
07.10.2019 19:13
ich halt mich ran ;)


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