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Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13

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Säule des Ursprungs – Tsukomo und Touko, Teil 1

Fröstelnd schlang Touko die Arme um ihren Körper. Ein eisiger Wind schlug ihnen entgegen und hüllte die trostlose Umgebung unbarmherzig ein. Ihr Partner wollte seine Jacke ausziehen und ihr reichen, doch sie schüttelte entschieden den Kopf.

„Auf keinen Fall, sonst holst du dir den Tod. Wo sind wir hier nur gelandet? Es schneit …“

„Ich bin mir nicht sicher, aber Japan ist es nicht …“, gab Tsukomo nachdenklich zurück. „Wo sind Yuki und die anderen?“

Touko verzog bange ihr Gesicht. „Das gefällt mir nicht …“

Unsicher sahen sich beide um. In dreihundert Meter Entfernung entdeckten sie einen riesigen Berg. Ansonsten war die felsige Gegend karg und leer.

„Was nun?“, fragte sie und rieb sich mit den Händen emsig über ihre Arme. Ihr Partner schloss kurz die Augen. Sie schaute ihn besorgt an.

„Tsukomo, was hast du?“

„Ich glaube, ich höre etwas.“

„Etwas schlechtes?“

„Ich bin mir nicht sicher. Es kommt von der Spitze des Berges.“

Sie hob ihren Kopf und versuchte zum höchsten Punkt zu sehen, jedoch ohne Erfolg.

„Denkst du dasselbe wie ich?“

Er nickte entschlossen, schaute sie dann aber im nächsten Moment besorgt an.

„Meinst du, du schaffst das? Es scheint keinen offiziellen Weg zu geben. Wahrscheinlich müssen wir klettern und ich weiß nicht, wie hoch der Berg ist.“

Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln.

„Mach dir um mich keine Sorgen. Abgesehen davon haben wir keine andere Wahl.“

„Okay, aber lass uns erst mal außen rumgehen. Vielleicht haben wir Glück.“

„Einverstanden.“ Touko nickte, hakte sich bei ihm ein und sie machten sich gemeinsam auf den Weg.

Nach ungefähr zwanzig Minuten vergeblichen Suchens, begann ihr Herz aufgeregt zu schlagen. Sie musste an Rias Worte denken. Sollte sie den Rat ihrer Freundin befolgen und mit ihrem Partner sprechen? Darüber, was er ihr bedeutete? Was sie für ihn empfand? Wie sehr es sie schmerzte, dass es ihnen bisher immer vergönnt gewesen war, ein gemeinsames Kind auf die Welt zu setzen …? Nervös knabberte sie an ihrer Lippe. So sehr sie es auch wollte, sie konnte es nicht. Das war nicht richtig. Es gehörte sich nicht … Der Streit mit Zoltan quetschte sich brutal in ihre Erinnerung zurück. Das war das Letzte, an das sie jetzt denken wollte. Dieser verfluchte Dämon. Sie biss sich auf ihre Zunge und versuchte, mit dem aufkommenden Schmerz ihre Tränen zu unterdrücken.

Tsukomo bemerkte, dass seine Schwester sich mit etwas quälte. Warum sprach sie nicht mit ihm? Es schmerzte ihn, sie so traurig zu sehen. Er wollte ihr beistehen und ihren Kummer lindern.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“

Seine Frage riss sie aus ihren trüben Gedanken. Verwundert blickte sie auf und verfluchte sich, als sie sein besorgtes Gesicht sah. Sie waren derart tief miteinander verbunden, dass er natürlich spürte, wenn es ihr nicht gut ging. Trotzdem: Sie konnte einfach nicht mit ihm darüber sprechen. Abgesehen davon mussten sie sich auf ihre Aufgabe und ihr Ziel konzentrieren. Jegliche Ablenkung war tabu. Egal wie sehr sie das Thema quälte, sie musste es vergessen. Ihr aller Leben stand auf dem Spiel. Für Persönliches war kein Platz. Sie war eine der Wächterinnen und würde ihre Aufgabe erfüllen. Touko atmete tief durch, begann zu lächeln und schüttelte den Kopf.

„Nein, es ist nichts. Ich bin wohl nur etwas aufgeregt, wie es jetzt weitergeht. Ob es Yuki wohl gut geht? Hoffentlich ist er nicht allein.“

„Bestimmt nicht. Luca wird auf jeden Fall bei ihm sein“, versuchte ihr Bruder sie zu beruhigen.

Ihre Miene erhellte sich wieder und sie klatschte begeistert in die Hände.

„Ja, wahrscheinlich hast du recht. Doch ich fürchte, wir werden wohl nicht drum herum kommen.“

Irritiert blickte er sie an und legte seinen Kopf schräg.

„Was meinst du?“

„Der Berg. Es scheint keinen leichteren Aufstieg zu geben. Lass uns klettern.“

„Bist du dir sicher?“

„Ja. Es wird nicht einfach, aber wann war es das schon, nicht wahr?“

Sie zwinkerte ihm zu und beide mussten gleichzeitig lachen. Voller Tatendrang machten sie sich an die mühsame Kletterpartie.



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