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Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13

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Säule des Ursprungs – Hotsuma und Shuusei, Teil 3

„Was ist das?!“ Hotsuma fuhr suchend herum. Ein lautes Blubbern hatte eingesetzt und ließ Böses erahnen. Shuusei fand als erster die Ursache.

„Es kommt von da“, antwortete er und zeigte auf ein großes steinernes Becken, das gut versteckt in der Ecke untergebracht war. Misstrauisch traten beide näher.

„Was ist das? Wasser?“

„Wenn es das ist, dann ist es kein Gewöhnliches. Wie kann es anfangen zu kochen? Hier ist doch nichts“, murmelte Shuusei nachdenklich. Genau in dem Moment knallte der Durchgang zu, durch den sie hereingekommen waren.

„Shit!“ Fluchend rannte Hotsuma zum versperrten Ausgang, während sein Partner weiterhin den Blasen schlagenden Inhalt in dem Höhlenbecken beobachtete. Hotsuma versuchte erfolglos mit aller Kraft, den Gesteinswand zu bewegen, die sich vor den Durchgang geschoben hatte.

„Hotsuma …?“

„Shuusei, könntest du mir mal bitte helfen?!“

„Hotsuma?“

„Was denn?!“ Schnaufend drehte sich der Wächter um und erstarrte in der nächsten Sekunde. Die kochende Substanz stieg an und schwappte blubbernd auf den Boden. Dampf stieg zischend auf. Shuusei sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, bevor er getroffen wurde.

„Verdammt!“ Hotsuma rüttelte abermals am Gestein, jedoch ohne Erfolg.

Sein Partner fuhr hektisch herum, als die ätzende Brühe die spärlichen Möbel des Raums erreichte und diese knarzend, Zentimeter für Zentimeter verschwanden.

„Hotsuma das wird nicht funktionieren!“

„Wie sollen wir dann hier raus?“

„Pass auf, das Zeug ist ätzend!“, rief er seinem Partner zu, der sich bisher noch nicht zu ihm umgewandt hatte. Nun sprang auch er alarmiert herum und erkannte den Ernst der Lage. Schnell sprintete er zu Shuusei, der ihn auf höher gelegene Felsen dirigierte. Sie bahnten sich ihren Weg auf immer höher hinauf, um ihren Tod zu entgehen.

„Was nun?“, fragte Hotsuma und sah sich verzweifelt um, als das Klettern immer mühsamer wurde und kein rettender Felsblock mehr in Sicht war.

Shuuseis Gedanken überschlugen sich. Trotz der Falle, war er sich noch immer sicher, dass sie hier richtig waren. Sein Gespür besagte es ihm. Die Kristallsäule des Ursprungs musste hier irgendwo sein. Was übersahen sie? Sein Blick scannte die Gegend ab und blieb an der Decke hängen. Natürlich! Wieso hatte er das nicht gleich gesehen?!

„Hotsuma, sieh nach oben. Kannst du die Holzplatte beseitigen?“

„Das sollte kein Problem sein“, antwortete sein Partner mit neuer Zuversicht. Mit einem breiten Grinsen ließ er seine Finger knacken, bevor er mit seinem Feuerzauber, das morsche Holz in Rauch aufgehen ließ. Mühevoll hangelten sie sich ihren Weg zum rettenden Ausgang, was sich als schwieriger erwies, wie sie gedacht hatten, denn die Wände ließen kaum Halt zu. Immer wieder rutschten sie ab und suchten nach Halt, während die kochende Brühe stets anstieg. Der heiße Dampf und die Anstrengung trieb ihnen die Schweißperlen auf die Stirn. Jeder Fehler konnte ihr Aus bedeuten. Die Hitze, die sich in dem Raum ausbreitete, wurde immer stärker und drohte, ihnen die Sinne zu rauben.

Trotzdem: die Wächter gaben nicht auf und erreichten gerade noch rechtzeitig den erschaffenen Ausgang. Allerdings blieb ihnen keine Zeit zum Ausruhen, denn die ätzende Flüssigkeit hörte einfach nicht auf zu steigen. Shuusei handelte sofort. Er zog sich nach Hotsuma durch die Öffnung, kniete sich nieder und versiegelte das Loch mit einem Bannzauber. Nachdem er fertig war, half ihm sein Partner auf die Beine.

„Bist du okay?“

Shuusei nickte. „Ja, das sollte eine Weile reichen.“

„Eine Weile?“

„Ich bin mir nicht sicher, ob es hält“, antwortete er ehrlich und zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. Hotsuma verzog seufzend sein Gesicht.

„Das sind ja tolle Aussichten.“

„Wo sind wir hier?“ Shuusei sah sich suchend um. Sie befanden sich in einem schmalen Gang, der schräg nach oben führte.

„Vielleicht kommen wir hier raus“, mutmaßte Hotsuma. „Lass es uns probieren.“

Sein Partner nickte ihm zu und folgte ihm auf dem Pfad nach oben. Je weiter sie vordrangen, desto klarer schien die Luft zu werden. Zu ihrem Erstaunen führte der Pfad nicht ins Freie, sondern in einen weiteren Höhlenraum, doch noch mehr zog sie die kristallene Säule des Ursprungs in den Bann, die inmitten der Szenerie thronte.

„Shuusei … ist das etwa?“

„Ja, wir haben es geschafft.“

„Yes!“ Der Wächter sprang ausgelassen in die Luft, fing sich im nächsten Moment jedoch wieder und schaute seinen Partner fragend an. „Und was jetzt? Wie funktioniert das Ding? Ist fast wie in ‘nem Game aus meiner Konsole.“

Shuusei schmunzelte. Das sah Hotsuma ähnlich. Er schritt auf die Säule zu und ließ seine Finger andächtig über die vielen Schriftzeichen gleiten.

„Ich bin mir nicht sicher. Hat Danny nicht gesagt, dass wir alle gleichzeitig die Ursprungssäulen berühren müssen, um Yuki beizustehen und im unsere Kraft zu leihen?“

„Kann sein … doch wann ist der richtige Zeitpunkt?“

„Keine Ahnung. Ich denke, Yuki. Luca oder Danny werden uns ein Zeichen geben.“ Der Wächter lief zum Eingang und versiegelte diesen vorsichtshalber auch mit einem Bannzauber. Dann ließ er sich tief durchatmend auf den Erdboden nieder und schloss seine Augen.

„Wah …! Was machst du da?“

„Ausruhen und Kraft tanken.“

„Ja, aber … was ist, wenn wir das Zeichen verpassen?!“

„Ich bin sicher, dass werden wir nicht.“

Hotsuma schnalzte verdrossen mit der Zunge.

„Verdammt, wie kannst du nur so ruhig bleiben. Ich dreh noch durch.“

Seufzend ließ auch er sich nun auf die Erde neben ihn fallen.

„Ich merk‘s.“

„Shuusei, jetzt mal ehrlich. Macht es dich nicht verrückt, nur hier rumliegen und nichts tun zu können? Wir sollten jetzt bei Yuki sein und ihn beschützen.“

„Dir ist also langweilig?“

„Das nicht … schon ein bisschen.“

Mit einem schelmischen Grinsen rollte sich Shuusei halb über seinen Partner, der ihn irritiert anstarrte.

„Was …?“

„Also ich wüsste schon, wie wir uns die Zeit bis zum Einsatz vertreiben können.“

Hotsumas Augen weiteten sich verdutzt. Er öffnete seinen Mund, um zu protestieren, doch sein Partner versiegelte seine Lippen mit den eigenen. Der süße Geschmack des anderen und die Hitze des Verlangens ließen seine Gegenwehr schwinden. Als dann auch noch Shuuseis Zunge Einlass forderte, gab er auf. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass die Zeit des Wartens anstrengender werden würde, als ihre Aufgabe mit der Ursprungssäule.



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