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Reise in die Vergangenheit
von

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Familienstreit

Shio, Jaze und der erwachsene Ash gingen zurück in die Stadt. „Hättest du dich nicht etwas zurückhalten können?“, wollte Shio von ihrem Vater wissen. Jaze Ego hatte die Niederlage zwar keinen Abbruch getan, aber ihr Freund hatte eindeutig keine schönen Gedanken.

„Niemals“, entgegnete Ash knapp. In Gedanken fügte er hinzu, dass Jaze hoffentlich die Warnung verstehen würde.

„Wovor wolltest du ihn warnen?“, fragte Shio misstrauisch nach. Seine Gedanken verrieten ihr alles, noch bevor er sprach. Ihr Herz wurde so schwer, dass sie nicht weiter laufen konnte und nicht merkte, dass Jaze fast in sie hinein gelaufen wäre. „Du hältst Ace für einen Fehler?“

Ash fuhr zu ihr herum. „Das habe ich nicht gesagt.“

„Du musst nichts sagen! Die Wahrheit ist immer in deinem Kopf!“, fuhr Shio ihn an.

„Shio, lass mich erklären...“, versuchte Ash, sie zu beruhigen.

„Was soll es zu erklären geben?!“, schrie sie ihn an. „Wenn du uns für Fehler hältst, dann halte dich von uns fern!“ Mit diesen Worten wirbelte sie herum und rannte fort, wobei sie fast Jaze umstieß, der von ihr aus seinen Gedanken gerissen wurde.

„Was ist los?“, wunderte er sich, doch da zischte schon Ash an ihm vorbei. Jaze überlegte kurz, ob er auch folgen sollte, entschied sich aber dagegen. Familienkram war nicht so sein Ding.

Shio rannte, so schnell sie konnte, doch ihr Vater holte beständig auf. In ihrer Verzweiflung begann sie zu schweben, doch war sie so langsamer in der Strecke, auch wenn sie an Höhe gewann. Ihre Geschwindigkeit reichte nicht, um Ash zu entkommen, der mit einem beherzten Sprung ihre Knöchel zu fassen bekam. Vor Schreck teleportierte Shio sich samt Anhang. Sie kamen gute 20 Meter über dem Meer raus.

„Shio...“

Plötzlich waren sie im dichten Wald.

„...hör...“

Ein verschneites Gebirge folgte.

„...auf...“

Eine Wüste.

„...damit!“, befahl Ash, dem vom Teleportieren schwindelig wurde. Nach seinem Gefühl standen sie in der nächsten Sekunde wieder in den Straßen von Adaman City. Er war heilfroh, als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Als würde er an einem Seil ziehen zog er seine widerspenstige Tochter wieder auf die Erde herunter. Der Schwebetrick war ihm neu, aber er hatte dessen Schwachstelle bereits durchschaut. Solange er Shio festhielt, hatte sie keine Fluchtmöglichkeit.

„Junges Fräulein, du hörst mir jetzt gefälligst zu!“ Ash zwang sie, ihn anzusehen. „Das Ergebnis ist niemals der Fehler! Wir hätten uns auch gegen euch entscheiden können, aber das haben wir nicht. Alles hat gute und schlechte Seiten und in dieser Sache seid ihr die guten. Verstanden?“

Shio starrte ihn mit eingeschüchtert eingezogenem Kopf an. Niemals hätte sie erwartet, dass ihr Vater so wütend werden konnte. Es machte eindeutig mehr Eindruck als das ständige Geschrei ihrer Mutter.

„Verstanden“, gab sie kleinlaut zu, senkte den Kopf und lehnte ihn gegen seine Brust. „Tut mir Leid.“

Ash lockerte seinen Griff und streichelte ihr mit einer Hand über das gesenkte Haupt. „Entschuldigung akzeptiert.“ Der Moment wurde von einem Duett aus Magenknurren unterbrochen. Beide begannen zu lachen.

„Wie herzzerreißend“, kommentierte jemand neben ihnen mit einem langsamen Klatschen. Ash stellte erschrocken fest, dass Jaze sie beobachtet hatte.

„Wo wart ihr die letzten fünf Stunden?“, wollte dieser wissen.

„An einem einsamen Ort, einem dunklen Ort, einem Ort mit Ausblick und einem warmen Ort“, zählte Shio die Wünsche hinter ihren Sprüngen auf. „Und dann bei dir.“

„Wie schön, dass dieses Mal ich dein Endziel bin“, grinste Jaze.

„Vor meinem Vater wollte ich ja fliehen“, entgegnete Shio trocken.

„Versprich mir, dass du nie wieder ohne festes Ziel teleportierst. Das hätte schief gehen können!“, verlangte ihr Vater.

„Wenn du im Gegenzug Jaze nicht mehr bedrohst“, konterte Shio.

„Dafür muss er bis du volljährig bist die Finger von dir lassen“, forderte Ash.

„Moment!“, warf Jaze ein. „Definiere 'die Finger von ihr lassen' genauer. Ich kann sie nicht gar nicht berühren!“

Ash überlegte kurz. „Alles, was über eine Umarmung hinaus geht.“

„Küssen?“, fragte Shio mit bettelndem Blick.

„Wenns sein muss“, seufzte Ash. Er konnte seine Tochter nicht vor allem beschützen, aber sie sollte nicht so früh wie er ihre Kindheit aufgeben müssen.



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