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Reise in die Vergangenheit
von

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Das Rätsel von Uron City

Uron City war nur ein kleines Städtchen mitten in den Bergen. Ihre Bewohner lebten hauptsächlich von den Erträgen einer Mine die das Metall Oxinium förderte, aus dem Pokébälle hergestellt wurden. Duffons Pokébälle, die Pokébälle der Zukunft die Shio und Jaze nutzten basierten auf einem anderen Metall dessen Abbau leichter war als der von Oxinium. In fünf Jahren würde die Wirtschaft in Uron City zusammenbrechen. Die Stadt in Shios Zeit war arm und heruntergekommen. Doch in der Vergangenheit stand sie in der Blüte ihrer Lebendigkeit. Eine geschäftige kleine Stadt mit zufriedenen Einwohnern die nicht ahnten welches Elend auf sie zukam.

//Ein echter Beweis wie sehr sie Wirtschaft eine Stadt beeinflusst.//, dachte Jaze. Shio nickte nur zustimmend. Doch sie konnten nichts ändern an der kommenden Situation.

Ash, Misty und Rocko wussten nicht, was in der Zukunft mit der Stadt passieren würde. Sie sahen nur die jetzige, blühende Ära Uron Citys. Von ihrer Position auf einem der Umliegenden Berge konnte sie die ganze Stadt im Tal überblicken. Ashs Augen wanderten über die mit metallenen Ziegeln gedeckten Dächer. Das Pokémon Center mit seinem leuchtend roten Dach war schnell gefunden. Doch er konnte kein Gebäude entdecken, dass aussah wie eine Arena.

„Wo ist die Arena?“, maulte er enttäuscht.

„Das musst du selbst herausfinden.“, grinste Jaze. „Das Spiel hat sich also nicht geändert.“

„Welches Spiel?“, fragte Misty.

„Es steht hier im Reiseführer.“, bemerkte Rocko mit dem Buch vor der Nase. „Sie Arenen der Saihon Region sind alle versteckt. Um sie zu finden muss man das Stadträtsel lösen.“

„Das klingt wie eine Schnitzeljagd.“, meinte Ash. „Steht da ein Startpunkt?“ Rocko überflog noch einmal die dicht beschriebenen Seiten, schüttelte dann aber den Kopf.

„Am besten sollten wir im Pokémon Center nachfragen.“, schlug er vor. „Die hiesige Schwester Joy wird uns sicher weiterhelfen können.“ Shio und Jaze lachten gleichzeitig los. Ihre Freunde sahen sie verwirrt an.

„Wir wünschen euch viel Erfolg.“, grinste Shio. „Wir warten an der Arena.“ Sie griff Jaze Hand und beide verschwanden im Nichts – an einen unbekannten Ort teleportiert.

„Und ich hatte gehofft, wir könnten das hier schnell hinter uns bringen.“, seufzte Ash. Die Aussicht auf Rätselraten wirkte auf ihn ziemlich demotivierend. Er wollte kämpfen, nicht denken!
 

Die Schwester Joy im städtischen Pokémon Center schüttelte den Kopf, als Ash sie nach dem Standort der Arena fragte. Sie griff unter den Tresen, holte zwei zusammengefaltete Zettel hervor und legte sie vor Ash auf den Tisch. Die einzigen Hinweise, die sie ihnen nach den Regeln der Liga geben durfte. Außerdem bat sie Rocko, im Center zu bleiben und nicht zu helfen. Das teilnehmende Paar durfte keine Hilfe bei der Lösung der Rätsels erhalten. Rocko, der Schwester Joy wieder einmal umschwärmte wie ein Mückenschwarm folgte dieser Aufforderung gerne.

Ash und Misty hatten auf seine Hilfe gehofft. Seine Erfahrung und Auffassungsgabe hatte schon einige Rätsel gelöst. Doch bei diesem waren sie auf sich gestellt. Neugierig auf den Hinweis entfaltete Misty den ersten Zettel, den die Pokémonkrankenschwester ihnen gegeben hatte. Sie las laut vor: „Vier Farben nennen das Ziel.“ Ratlos sah sie zu Ash. Dieser hatte das zweite Blatt entfaltet und blickte zu ebenso verständnislos zurück. „Was hat das mit einer Stadtkarte zu tun?“, fragte er verwirrt.

„Das müsst ihr selbst herausfinden.“, lächelte Schwester Joy. „Ich wünsche euch viel Erfolg.“

Ohne Rocko verließen Ash und Misty das Pokémon Center. Das Spiel begann. Aber wo sollten sie beginnen?

„Da drüben weht eine vierfarbige Fahne.“, meinte Ash und deutete auf das Banner eines Takoyaki Stands der sein neuestes Produkt in leuchtendem Grün, Rot, Blau und Gelb anpries.

„Ich glaube nicht, dass wir die Arena an einer Futterbude finden.“, meinte Misty.

„Nein, aber etwas zu Essen!“, grinste Ash. „Mit leerem Magen kann ich nicht denken.“ Er nahm Mistys Hand und zog sie mit sich, dorthin wo ein appetitanregender Duft herkam.

„Mal ehrlich“, seufzte Misty, „Wenn du nicht an Pokémon denkst, dann an Essen.“

Der Mann an der Takoyakibude grinste breit, als die beiden Trainer sich an den Tresen setzten. Ohne ihre Bestellung abzuwarten goss er den Teig in die Formen. Dann stellte er ihnen je eine Cola hin. Für Pikachu gab es eine Schale mit Pokémonfutter.

„Das geht aufs Haus!“, erklärte er. „Service für jedes Trainerpärchen, dass Bob und Bart herausfordern will!“ Die Namen der Arenaleiter klangen eher nach einem Comedy Duo. Misty zwickte Ash unauffällig ins Bein, damit er nicht anfing zu lachen. Sie wollte das freie Essen nicht aufs Spiel setzen. Ihr Reisebudget war in letzter Zeit ganz schön knapp geworden. Ash wollte fragen, was das sollte, aber Mistys Blick brachte ihn zum Schweigen. Einen Streit vermeidend ließ er seinen Blick die Straße entlang schweifen. Eine breite Hauptstraße mitten durch den Ort. Es schien hier Kinder zu geben die die Stadt etwas verschönern wollten, denn an jeder Straßenlaterne klebte mindestens ein Pokémon-Sticker. Ash kniff die Augen zusammen, um zu erkennen welches Pokémon auf dem Laternenpfahl neben dem Takoyaki-Stand klebte. Es war ein Fukano-Aufkleber mit rotem Hintergrund. Unter ihm klebte ein weiterer, ein Chelterra auf grünem Hintergrund. Schmunzelnd erinnerte Ash sich an seine eigene Kindheit zurück. Er hatte damals, als er etwa fünf oder sechs Jahre alt gewesen war, Alabastia verschönern wollen. Dazu hatte er seine ganzen Pokémonstofftiere, -spielzeuge und -aufkleber im ganzen Dorf verteilt. Niemand hatte es ihm gedankt, alle hatten ihn nur ausgelacht und ihm seine Sachen zurück gegeben und die Aufkleben abgekratzt. Aber hier schienen die Sticker niemanden zu stören. Glückliche Kinder, dachte Ash bei sich und widmete sich dem Tintenfischbällchen, die ihm der Verkäufer soeben vor die Nase gestellt hatte.

Misty war nicht wirklich nach Essen. Sie mochte nicht essen, wenn ihr Kopf an einem Rätsel knabberte. Aber wenn es die Mahlzeit schon umsonst gab, dann konnte sie das Angebot schlecht ausschlagen. Nur halb so enthusiastisch wie Ash pickte sie ein Tintenfischbällchen auf und betrachtete es lang und ausgiebig, bevor ihr Magen sie daran erinnerte, dass sie sei dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Appetitlos schob sie sich die Teigware in den Mund. Für ein Geschenk schmeckte es erstaunlich gut und regte die Lust zu essen an. Während sie es sich schmecken ließ wanderte auch ihr Blicke die Straße hinunter. Auch ihr vielen die vielen Aufkleber auf und erinnerten sie an ihre Kindheit. Damals, als sie von ihren Schwestern deren Stickerhefte mit den abgenutzten Aufklebern die gar nicht mehr richtig glänzen wollten vererbt bekommen hatten. Sie solle sich nicht so anstellen, hatten ihre Schwestern damals gesagt, immerhin hätte sie nun dreimal so viele Sticker wie die anderen Mädchen in ihrer Klasse. Das diese allerdings nicht gegen die ramponierten Aufkleber tauschen würden hatte sie nicht interessiert. Misty seufzte unglücklich bei der Erinnerung und schluckte das letzte Tintenfischbällchen herunter. Ash hatte seine wie immer rasendschnell hinuntergeschlungen und brütete nun über der Stadtkarte.

„Ich verstehe einfach nicht, was die vier Farben mit dieser Stadtkarte zu tun haben!“, rief er enttäuscht und schob die Karte von sich weg. „Sollen wir da irgendwas vierfarbiges eintragen?“

„Das klingt gar nicht schlecht.“, überlegte Misty und sah sich die Karte genauer an. „ Auf dieser Karte ist nichts eingezeichnet, außer dem Pokémon Center. Nicht einmal die Straßennamen stehen da!“

„Hast du Stifte dabei?“, fragte Ash, während er in seinen Rucksack griff und den Inhalt durchwühlt. Er war sich sicher, irgendwo hatte er einen Kugelschreiber, bei dem man die Mienenfarbe per Knopfdruck ändern konnte. Es war ein Geschenk seiner Mutter zum Reisestart gewesen, damit er sich Notizen machen könne. Allerdings hatte Ash ihn bis zu diesem Moment noch nie gebraucht. Wenn er ihn nur zwischen seinen Klamotten und den Trainerutensilien finden könnte.

„Ich habe nur einen Kugelschreiber, aber der schreibt kaum noch.“, meinte Misty und sah zu wie Ash anfing, den Inhalt seines Rucksacks auf dem Tresen zu verteilen. Diverse Items landeten ebenso auf dem Tisch wie Schokoriegel, T-Shirts und Hosen. Pikachu sah ihm interessiert dabei zu. Misty befürchtete schon, dass er seine Unterwäsche auspacken würde, als er mit triumphierendem Grinsen seinen mehrfarbigen Kugelschreiber auf den Tisch knallte.

„Da hatte der sich also versteckt!“, sagte er und deutete auf eine Seitentasche im Innern seines Rucksacks die er noch nie beachtet hatte.

„Versteckt würde ich das nicht nennen.“, meinte Misty und sah zu, wie Ash seine Sachen wieder in die kleine Tasche packte als würde er eine Weihnachtsgans stopfen. „Du solltest mehr Ordnung halten.“

„Ach, nur Kleingeister brauchen Ordnung!“, zitierte Ash einen Forscher, den er mal im Fernsehen gesehen hatte. Wenn er sich genau erinnerte war es Professor Tann gewesen. Und so chaotisch wie der war er ja nun auch nicht.

„Also, was wollen wir auf der Karte eintragen?“, fragte er Misty.

„Ich würde anfangen mit dieser Fahne.“ Sie deutete auf den im Wind flatternden Stoff über ihren Köpfen. „Nimm die Farben, die sie auch beinhaltet.“ Sie sah die Straße entlang und fügte noch hinzu: „Und die Sticker. Vielleicht ergeben sie ein Muster.“ Die beiden beugten sich über die Karte und diskutierten ihre Laufroute. Beide bemerkten nicht den zufriedene aber auch genau musternden Blick mit dem der Verkäufer des Takoyakistandes sie beobachtete. Er sah ihnen noch nach, als sie bereits am Ende der Straße verschwanden.
 

Den ganzen Tag wanderten Ash mit Pikachu und Misty durch die gegen Abend immer endloser wirkenden Straßen von Uron City. Als die Sonne unterging fanden sie sich in einer Sackgasse wieder.

„Wo war noch mal das Pokémon-Center?“, fragte Misty erschöpft. Ihre Beine schmerzten von dem langen Marsch.

„Gegenüber dem Takoyakistand.“, antwortete Ash und sein Magen knurrte laut auf bei dem Gedanken an die leckeren Tintenfischbällchen.

„Und wo ist der, Schlaumeier?“, wollte Misty gereizt wissen.

„Hier.“, Ash zeigte auf einen Punkt auf der Karte. „Die einzige Markierung die alle vier Farben enthält.“ Obwohl der Stift von seiner Mutter in zehn Farben schreiben konnte hatte er nicht mehr als 4 von ihnen nutzen müssen. Was hatte er auch erwartet, bei dem Hinweis? Aber auch wenn es nur 4 Farben waren – die Karte war trotzdem voll von Punkten und Markierungen. Dank Mistys Auffassungsgabe konnte Ash sich sicher sein, dass es in der ganzen Stadt keinen einzigen Farbfleck mehr gab den sie nicht aufgezeichnet hatten.

„Und wo sind wir?“, fragte Misty und setzte sich auf eine stabil aussehende Holzkiste. Früher hätte ihr so ein Marsch nichts ausgemacht. Damals, vor fünf Jahren, als sie das erste Mal mit Ash zusammen die Kanto und Johto Regionen bereiste. Nachdem sie Jahrelang Arenaleiterin in Azuria City gewesen war hatte sie ihre Ausdauer verloren.

„Hier unten.“, Ash zeigte auf einen Punkt unten rechts auf der Karte. Weit entfernt vom zentral gelegenen Pokémon-Center. „Lass uns eine Pause machen, bevor wir zurückgehen.“ Er setzte sich neben seine Partnerin und reichte ihr die Karte. „Wir können ja solange überlegen was es nun mit den Markierungen auf sich hat, bis es dir besser geht.“ Ihm war nicht entgangen, dass Misty erschöpft war. Er legte seinen linken Arm um sie und zog sie sacht an sich ran. Misty lief rot an, ließ ihn aber gewähren. Ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Sie konnte seinen Herzschlag hören. Seltsame Gedanken schossen ihr in den Kopf. Vorstellungen von Dingen, die sie jetzt gerne mit Ash machen würde. Erschrocken über sich selbst schüttelte sie den Kopf um die Gedanken los zu werden.. So etwas zu denken gehörte sich doch nicht! Auf Ashs fragenden Blick reagierte sie nur mit einem verlegenen Lächeln. Mit aller Willenskraft die sie besaß konzentrierte sie sich auf die Karte. Das Ash ihr dabei über die Schulter blickte machte das nicht ganz einfach. Pikachu hatte sich auf ihrem Schoß nieder gelassen. Für es waren die Linien und Punkte auf dem Papier vor ihm nur seltsame Gekritzel. Die Menschen würden schon etwas daraus machen.

„Die Farben scheinen sich in manchen Bereichen zu Häufen.“, stellte Misty fest.

„Ja“, stimmte Ash ihr zu. „Und sieh mal: Rot gibt es nur an der großen Nord-Süd Hauptstraße in der Mitte.“ Er nahm seinen Stift mit der freien rechten Hand, wählte die rote Miene aus und zog unbeholfen einen Stich entlang der roten Punkte.

„Die Grünen dagegen verlaufen in den drei Ost-West Straßen.“, meinte Misty.

„Nicht nur.“, korrigierte Ash sie und zeigte auf die Straße die am linken Rand der Karte entlang lief. Die Grünen Punkte waren mit den Blauen und Gelben Punkten vermischt und kaum zu sehen.

„Das sieht aus wie ein 'E'.“, bemerkte Misty. „Wenn der Strich in der Mitte ein 'I' sein soll, dann scheint es bei den Markierungen um Buchstaben zu gehen.“

„Gut möglich.“, sagte Ash und verband als nächstes die Gelben Punkte miteinander. „Das könnte ein 'M' sein.“

„Die Blauen Punkte haben einen ähnlichen Verlauf wie die Gelben, aber sie weichen hier in der Mitte ab.“, überlegte Misty. Sie wartete bis Ash die bleuen Punkte verbunden hatte und sagte dann triumphierend: „Na also, ein 'N'!“

„Also haben wir die Buchstaben I-E-M-N.“, wiederholte Ash ihre Erkenntnisse. „Zusammen könnten sein 'MEIN' ergeben. Aber 'Mein' was?“ Misty lachte neckisch. Sie hatte das Rätsel gelöst.

Es hatte halt doch Sinn, wenn man im Kunstunterricht aufpasste.

„Das Lösungswort ist 'MINE'!“, erklärte sie. „Man muss die Buchstaben nur nach dem Farbkreis anordnen! Die Arena ist in der Mine!“

„Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst“, gab Ash zu, „aber du könntest recht haben. Immerhin ist das hier eine Stadt die vom Bergbau lebt.“

„Du solltest wirklich nochmal zur Schule gehen.“, meinte Misty.

„Auf keinen Fall!“, wehrte Ash ab. „Ich kann lesen, ich kann schreiben und ich weiß wie man mit Pokémon umgeht. Mehr brauch' ich nicht!“ Pikachu stimmte ihm zu, auch wenn es nicht verstand, was es mit der Schule auf sich hatte. Misty seufzte, wollte aber nichts mehr dazu sagen. Der Moment war gerade so herrlich. Nur sie, Ash und Pikachu in einer einsamen Sackgasse. Doch wie immer musste etwas diesen Moment zu Nichte machen. In diesem Fall war es Ashs Magen, der lautstark gegen seine Leere protestierte. Darauf bedacht sich nichts anmerken zu lassen stand Misty auf und sagte: „Wir sollten ins Pokémon-Center zurück. Morgen können wir dann gegen den Arenaleiter kämpfen.“



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