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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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27.4.2024: Jeans - Buch

„Sei ehrlich, steht mir die Hose?“

Jasmin trat in Svens Zimmer und präsentierte ihm ihre neue Jeans, indem sie sich einige Male um sich selbst drehte. Er saß gerade am Schreibtisch über seiner Seminararbeit und schaute irritiert auf.

"Ja, sieht gut aus", meinte er und wunderte sich darüber, dass Jasmin ihn bei diesem Thema plötzlich um seine Meinung bat.

"Meinte die Verkäuferin auch", murmelte sie und schien trotzdem nicht überzeugt zu sein. Immer wieder musterte sie sich von allen Seiten im Spiegel und zog den Mund kraus.

"Also irgendwie...". Sie seufzte und schüttelte den Kopf.

Sven drehte sich weiter zu ihr um und fragte: "Wo ist denn das Problem? Sie sitzt doch gut und die Farbe steht dir auch". Er nahm die Brille ab, während sie noch immer unzufrieden in den Spiegel guckte.

"Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl, dass der hohe Stretchanteil meinen Hintern so betont... Die Jeans, die ich sonst trag, haben mehr Baumwolle", warf sie ihrem Spiegelbild einen Blick über die Schulter zu und zuppelte am Hosenbund herum. Dann schaute sie wieder zu Sven, dem die Situation langsam etwas unangenehm wurde.

"Warum hast du sie dir gekauft, wenn du dich nicht wohl darin fühlst?", fragte er und wieder verzog Jasmin den Mund.

"Ich dachte, vielleicht sollte ich mal ein bisschen mehr aus mir herauskommen und mich figurbetonter anziehen. Und als die Verkäuferin dann noch meinte, wie toll die Hose an mir aussähe...", sie zuckte die Schultern und seufzte abermals aus.

"Ich glaub, ich geb sie zurück", riss sie sich schließlich vom Spiegel los und ging aus dem Zimmer. Sven schaute ihr einen Moment schweigend nach und fragte sich, warum er plötzliche diese Unruhe spürte.

"Warum möchtest du dich denn figurbetonter anziehen?", hielt es ihn nach kurzem Zögern doch nicht mehr auf dem Stuhl und er ging ihr nach. Jasmin schlüpfte gerade zurück in ihre Jogginghose und fuhr ihn an, sich umzudrehen, als er in ihr Zimmer rauschte.

"Ich hab nichts gesehen!", wehrte er sogleich ab und starrte in den Flur hinein. Einen Kommentar darüber, dass ihre Zimmertür sperrangelweit offen stand, verkniff er sich. Offensichtlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ihr nachging.

"Zum Glück hab ich den Bon noch", hörte er sie kurz darauf murmeln und im nächsten Moment stand sie auch schon neben ihm, um sich auf den Weg zurück zum Klamottenladen zu machen.

"Ich möchte endlich wieder einen Freund, aber als graue Maus fall ich keinem auf. Linda hat zwar recht damit, dass ich mir aus mir machen kann, aber letztlich bringts auch nichts, wenn ich mich nicht wohl fühle", meinte sie zu Sven und lächelte ihn dann an.

"Danke, dass du mich für die komische Modenshow nicht ausgelacht hast", strich sie ihm kurz über den Arm und ging zur Tür.

"Ich bin echt froh, dass wir inzwischen so gute Freunde sind!", rief sie ihm über die Schulter hinweg zu und verschwand dann mit einem "Bis später!" aus der Wohnung.

"Ja, bis später", murmelte er und hob fahrig die Hand, obwohl sie längst weg war. Warum fühlte der Knall der Tür sich fast wie ein Schlag in den Magen für ihn an? Einige Augenblicke hing er seinen Gedanken nach und ging dann schließlich zurück an seine Seminararbeit.



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