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Runaway

von

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Zu viele Spuren

Schließlich war die Entscheidung gefallen, er musste persönlich, nicht über ein Holodiagramm mit Padmé sprechen. Mit dem defekten Projektor in einer seiner Robentaschen war Obi-Wan sofort zu Padmés Büro aufgebrochen, welches er auch zügig erreichte. Die zwei Klone, die ihre Tür bewachten, musterten ihn für einen kurzen Augenblick. Dann ließen sie ihn mit einem kurzen Nicken passieren. Aufmerksam hob Padmé ihren Kopf und sah ihn neugierig an.

„Verzeihung, dass ich so unangemeldet hereinplatze, aber ich habe ein dringendes Anliegen. Um genau zu sein, ein sehr dringendes Anliegen“, kündigte sich Obi-Wan höflich an, kaum, dass er Padmés Büro betreten hatte. Anakins Anwesenheit hatte Obi-Wan auch bereits durch die Bürotür hindurch nicht spüren können, doch die junge Senatorin war ihm mehr als genug. Er hoffte, sie würde es schaffen Licht ins Dunkel zu bringen.

„Obi-Wan, was verschafft mir die Ehre?“, begrüßte ihn Padmé so unverfänglich wie möglich. Ein freundliches Lächeln lag auf ihren Lippen und Obi-Wan konnte spüren, wie ehrlich es war. Gleichzeitig spürte er ihre Verunsicherung, ihre Verwirrung und auch ein wenig Reue. Hatte dies mit Anakins Verschwinden zu tun? Wusste sie tatsächlich etwas?

Sie beide würden nun ihren Tanz beginnen, den Tanz um die Wahrheit, bis sie dieser immer näherkommen würden. Padmé deutete mit der offenen Hand auf einen der Sessel, der sich am anderen Ende ihres Schreibtisches befand. Obi-Wan nickte dankbar, bevor er sich darauf niederließ.

„Leider kein erfreuliches Anliegen, Padmé“, sagte er, ohne die junge Dame aus den Augen zu lassen. Diese begann auf ihrem Bildschirm Befehle einzutippen, bevor sie den Blick erwiderte.

„Und ich hoffe, dass du mir dabei helfen kannst. Es ist wichtig, davon hängt der Erfolg unserer nächsten Mission ab. Möglicherweise sogar der weitere Verlauf des Krieges.“

Die Tür hinter Obi-Wan öffnete sich und ein Droid erschien, brachte ihnen beiden ein frisches, gekühltes Getränk, bevor er sich an die nächstbeste Zimmerwand stellte.

Aufmerksam musterte Obi-Wan sie, während er seinen ersten Schluck aus dem Becher nahm.

„Natürlich helfe ich den Jedi gerne dabei, besonders, wenn es der Sicherheit und dem Frieden der Republik dienlich ist.“

Dieses Mal schüttelte Obi-Wan den Kopf.

„Nein, das ist kein Anliegen des Jedi-Rates, sondern von mir ganz allein. Je weniger Leute darüber Bescheid wissen, desto besser.“

Er stellte den Becher ab und rückte den Sessel ein Stück näher an den Tisch heran. Dies schien Padmés Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, mit neugierigen Blicken beobachtete sie jede ihrer Bewegungen. Das Lächeln war ihr dabei größtenteils aus dem Gesicht verschwunden.

„Geht es um Anakin? Ist etwas mit ihm?“

Nachdenklich fasste sich Obi-Wan ans Kinn, überlegte sich seine nächsten Worte mehr als gut. Gleichzeitig wusste er, dass er sich nicht zu viel Zeit lassen durfte. Er entschied, das eine oder andere Detail wegzulassen und auf ihre direkte Frage eine direkte Antwort zu geben.

„Diplomatisch und zugleich präzise, wie man es von Naboos Senatorin erwarten dürfte.“

Darauf schenkte sie ihm ein kurzes Zucken mit dem Mundwinkel.

„Du hast recht, es geht um Anakin. Wir würden ihn und seine Legion in einer Mission brauchen, allerdings kann ich ihn weder finden, noch kontaktieren. Daher habe ich die vage Hoffnung, dass du mir weiterhelfen könntest. Ihr steht doch hin und wieder in Kontakt, als … enge Freunde. Wann habt ihr das letzte Mal miteinander gesprochen?“

Padmé zuckte zusammen, kaum merklich und doch entging es Obi-Wans scharfem Blick nicht. Er versuchte ihre Reaktionen, ihre Körpersprache für die unausgesprochenen Dinge im Auge zu behalten. Sie begann auf ihrem Stuhl herumzurutschen, bevor sie diesen zu dem großen Fenster drehte, das ihr eine großzügige Aussicht auf die Hochhäuser des Stadtplaneten schenkte.

„Ja, wir sind Freunde, aber selbst ich weiß nicht immer, wo sich Anakin zu jeder Zeit aufhält. So gute Freunde sind wir nun doch nicht. Und ja, wir haben heute Vormittag kurz miteinander gesprochen, aber nicht sehr lange. Höchstens fünfzehn Minuten und die meiste Zeit ging es um belangloses. Einsatzbesprechungen, Insiderwitze seiner Soldaten, solche Dinge.“

Sie drehte sich mit ihrem Stuhl um und als sich ihre Blicke wieder trafen, stand ihr das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben.

„Tut mir leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann.“

Obi-Wan leerte seinen Becher und stellte ihn zurück auf den Tisch. Er spürte, dass Padmé ihm nicht komplett die Wahrheit gesagt hatte, und ihm war auch bewusst, wie vorsichtig er mit diesem Wissen umgehen musste. Irgendwie musste er es schaffen, dass Padmé sich ihm doch noch vollständig anvertrauen würde. Oder wusste sie am Ende doch nichts? Dass sie beide nur normale Freunde sein sollten, diese Lüge kaufte er den beiden schon lange nicht mehr ab. Dennoch ließ er dies erstmal auf sich beruhen.

„Danke dir trotzdem für deine Gastfreundschaft, ich werde mich dann weiterhin auf die Suche machen.“

Ein weiteres Mal erforschte Obi-Wan die Gefühlswelt der jungen Frau, ganz sachte und vorsichtig. Er spürte Schmerz und Enttäuschung, aber auch ein wenig Angst. Viele zusätzliche Emotionen, die für die junge Frau eine Belastung darstellten.

Als schließlich ihr Blick fester wurde, begann ihn das ein wenig zu irritieren.

„Also, ich bin mir nicht sicher, ob er da noch ist, deshalb habe ich erstmal nichts gesagt. Anakin hat vorhin eine kurze Andeutung gemacht, dass er noch an einen besonderen Ort gehen möchte, zum Meditieren.“

Obi-Wan erhob sich, ging mit wenigen großen Schritten um den Tisch herum und blieb vor Padmés Stuhl stehen.

„Das ist egal, jeder Hinweis kann wertvoll sein. Padmé, was hat er zu dir gesagt?“

Padmé biss sich auf die Unterlippe, und ihr Blick wirkte zum ersten Mal, seit Obi-Wan den Raum betreten hatte, mehr als unsicher. Jetzt tat sie ihm noch mehr leid als vorher.

„Anakin sagte, er würde in die Gärten der Meditation gehen, da er über etwas nachdenken und meditieren müsste. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob er dort immer noch ist…“

Obi-Wan legte sanft die Hand auf ihre Schulter und klopfte diese aufmunternd.

„Danke, Padmé, das ist schon viel mehr, als ich bisher in Erfahrung gebracht habe. Dann werde ich mich zu den Gärten begeben. Möglicherweise ist er dort nur eingeschlafen und reagiert deshalb nicht auf seinen Comlink.“

Höflich deutete er eine Verbeugung an, bevor er sich zur Tür umdrehte. Nach nur wenigen Schritten blieb er stehen, denn zu den vielen Emotionen, die Padmé umnachteten, hatte sich eine weitere hinzugesellt: Entschlossenheit.

„Ist es in Ordnung, wenn ich mitkomme? Nur, um sicher zu gehen, dass meine Angabe stimmt?“

Obi-Wan schenkte ihr seinen wärmsten Blick, zu welchem er in der Lage war.

„Natürlich ist das in Ordnung. Lass uns gemeinsam nach ihm sehen.“

 

~

 

Schweigen herrschte zwischen ihnen, als sie gemeinsam die vielen Flure des Jedi-Tempels entlang gingen. Dutzende Jedi kamen ihnen entgegen, doch keiner von ihnen schenkte den Beiden Beachtung. Seit dem Beginn des Krieges waren Senatoren kein ungewohnter Anblick im Tempel mehr, oder anderweitige Besucher.

Vor seinem geistigen Auge versuchte sich Obi-Wan seinen ehemaligen Schüler vorzustellen, wie er an seinem Lieblingsort saß und beim Meditieren eingeschlafen war. Etwas, dass er selbst das letzte Mal als junger Padawan getan hatte. Anakin jedoch nie, was seine Vorstellung nur absurder machte.

Gleichzeitig scannte Obi-Wan mit der Macht die nähere Umgebung ab, für die Möglichkeit, dass Anakin sich ihnen doch nähern sollte. Es war jedoch nicht Anakins Gedanken oder Gefühle, die sein innerer Radar aufzuschnappen schien. Nein, er hatte unbeabsichtigt jemand anderen gefunden, eine Person, die ihnen in einem sicheren Abstand zu folgen schien. Obi-Wans Konzentration verlagerte sich ein Stück mehr auf den Verfolger, während er Padmé weiterhin durch die Gänge lotste. Da sich diese in den Tempel-Anlagen absolut nicht auskannte, war Obi-Wan überzeugt davon, dass ihr der kleine Umweg gar nicht auffallen würde.

Bilder von Anakin, einem kleinen Gespräch irgendwo im Geheimen und eine angespannte Grundstimmung waren die Dinge, die er durch die Macht erspüren konnte. Zumindest ging von der Person keine Gefahr aus – doch wer konnte das sein? Obi-Wan beschloss, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Kaum war er mit Padmé um die nächste Kurve gegangen, blieben er abrupt stehen. Sofort deutete er Padmé mit einem Handzeichen, sich ruhig zu verhalten.

„Wir werden verfolgt“, erklärte Obi-Wan mit wenigen Worten, bevor er Padmé hinter eine offene Tür zog. Neugierig folgte sie seinem Blick, als sie sich von innen an die Wand drückten. Es dauerte nicht lange, bis sie sahen, dass sich ein Schatten ihrem Gang zu nähern schien. Der Schatten wurde immer größer und größer, bis er fast an der Tür zu sehen war.

Dies war für Obi-Wan das Zeichen, sich ihrem Verfolger zu stellen. Kaum bekam er diesen zu sehen, trat er aus dem Raum hinaus und verschränkte seine Arme vor der Brust. So wirklich überraschte ihn der Anblick nicht.

„Captain Rex, es freut mich, dich hier zu sehen. Jetzt verrate mir nur bitte, was du hier im Jedi-Tempel zu suchen hast. Es sei denn, dir hat Anakin auch erzählt, dass er in den Gärten meditieren möchte.“

Mit einer schnellen Bewegung nahm Rex seinen Helm ab, seine Augen wirkten groß und offen. Tief im Inneren des Klons schien eine kleine Unruhe zu herrschen und seine Stimme klang auch nicht so gefestigt, wie Obi-Wan es von ihm gewohnt war.

„Nun, nein, also ja, Commander“, fing Rex zu reden an. Dass sich dabei sein Blick in Obi-Wans Augen hineinbohrten, schien dem Captain gar nicht aufzufallen. Obi-Wan beschloss, vorsichtig, aber bestimmt nachzufragen.

„Was denn nun, hat er es dir denn nun gesagt oder nicht?“

Rex‘ Augen blickten zur Seite, blieben kurz an Padmé haften, bevor er wieder zu seinem indirekten Vorgesetzten sprach.

„Nun, Sir, es ist in der Tat so, dass Commander Skywalker gesagt hatte, dass er hierher geht, aber er hat mir nicht genau gesagt warum.“

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und für die Dauer von wenigen Sekunden betrachtete er die Decke, als müsste Rex sie nach Fallen kontrollieren.

„Commander Skywalker meinte, er möchte hierhergehen, um irgendwas zu machen, so eine Art Jedi-Sache … oder so … Sir. Und ich war mir nicht sicher, ob er dabei nicht vielleicht eingeschlafen ist. Dass er deshalb vorhin nicht zu der Besprechung gekommen ist. Vielleicht wollte er hier schon die ganze Zeit über ein Nickerchen halten. Jedenfalls bin ich hier, um ihn vielleicht zu wecken. Er war da sehr ungenau in seinen Angaben, vielleicht habe ich ihn auch einfach nur falsch verstanden.“

Obi-Wan hatte jedes einzelne Wort davon gehört und kam aus dem inneren Kopfschütteln nicht mehr hinaus. Gleichzeitig lobte er den Klon-Captain für seine Treue und die Hingabe, mit welcher er seinen Commander zu decken schien.

„Interessant, dabei war beim Meditieren einzuschlafen früher meine Aufgabe, als ich selbst noch ein junger Padawan war. Mir muss wohl offensichtlich entgangen sein, dass es meinem ehemaligen Schüler wohl genauso ergeht. Dennoch verstehe ich nicht, wieso du uns dabei verfolgen musst.“

Wieder vermied es Captain Rex, Obi-Wan ins Gesicht zu sehen, als er seine Antwort darauf gab: „Nun, Sir, ich kenne mich hier drinnen nicht aus und da ich mir sicher war, dass Sie beide auf dem Weg zu Commander Skywalker seid, dachte ich, ich verfolge euch einfach. Vielleicht finde ich ja sogar eine Abkürzung, ja, genau und dann könnte ich ihn noch schnell wecken. Bevor er in Schwierigkeiten kommt, Sir.“

Dabei sah er Padmé mehrere Male schuldbewusst an, bevor Rex mit einem Schlag beschloss, die bloße Existenz der jungen Frau zu ignorieren.

Noch immer konnte Obi-Wan den inneren Konflikt in Rex‘ Geist spüren, die leichte Zerrissenheit. Auf der einen Seite das Bedürfnis, ihm gegenüber ehrlich zu sein und auf der anderen Seite die Loyalität zu Anakin. Doch selbst ohne die Macht konnte Obi-Wan die Lügen des jungen Mannes kilometerweit erkennen. Sie leuchteten heller als ein Lichtschwert in einem abgedunkelten Raum.

Die Wahrheit dagegen war so offensichtlich, allein Rex‘ Augen erzählten sie in den größten Tönen …

Ein Lächeln lag auf Obi-Wans Lippen. Das hier war viel leichter, als er es sich vorgestellt hatte.

„Interessant, Captain. Nun, möglicherweise war Anakin ein wenig … schwer zu verstehen. Aber hatte er gesagt, warum er hierherkommen muss oder diese Jedi-Sache erledigen möchte?“

Rex‘ Helm wanderte von einem Arm zum anderen, wieder erschien diese kleine Falte zwischen seinen Augen.

„Genau kann ich es nicht sagen, Sir, aber ich denke mal, er wollte sich mal kurz erholen? Er meinte, das wäre ziemlich wichtig und die beste Methode für ihn, um auf andere Gedanken zu kommen? Ich habe natürlich nicht genauer nachgefragt, weil mich geht das ja auch nichts an … ja, da wird er sicherlich ein Nickerchen damit gemeint haben.“

 

Obi-Wan hatte genug. Ein leichtes Gefühl von Enttäuschung kletterte seine Kehle hinauf, aber nicht wegen Rex. Er gab sein Bestes und das rechnete er dem Klon hoch an. Nein, es war Anakin, der dieses Gefühl bei ihm erneut verursachte. Wann würde er ihm nur die Wahrheit anvertrauen?

So kam er nicht weiter. Er hatte es auf die indirekte, diskrete Art versucht, doch diese ist nicht aufgegangen. Nun musste das Gegenteil ran. Gleichzeitig hoffte er, dass Rex auch in solchen Dingen härter im Nehmen sein würde als er im Augenblick den Anschein machte.

„Verstehe. Gibt es einen besonderen Grund dafür, dass du Senatorin Amidala dabei die ganze Zeit immer mal wieder ansiehst, oder muss ich nun doch anfangen an Zufälle zu glauben?“

Daraufhin fiel Rex erstmal nichts ein, es kostete ihn viel Überwindung, die nächsten Worte auszusprechen.

„Das ist nur Zufall, Sir.“

Obi-Wan nickte ganz langsam vor sich hin.

„Was für ein interessanter Zufall, das muss ich schon sagen. Und ich dachte schon, es gäbe vielleicht einen Zusammenhang zwischen dir, Padmés ganz kurzem Gespräch mit Anakin und diesem kaputten Gerät hier. Aber offensichtlich gibt es hier absolut keinen Zusammenhang.“

Mit diesen Worten holte er den kaputten Projektor heraus, hielt ihn so in der Hand, dass die beiden ihn mehr als perfekt zu sehen bekamen.

Während sich Rex‘ Augen mit ehrlicher Verwunderung weiteten, erschienen auf Padmés Gesicht zwei große, rote Flecken.

„Gut, möglicherweise haben wir länger als nur fünfzehn Minuten geredet und ja, wir haben vielleicht nicht nur über belangloses geredet, sondern auch über vergangene Missionen. Vielleicht hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit am Ende, als es kurz um Rush Clovis ging. Das würde zumindest erklären, warum die Übertragung so abrupt geendet ist.“

Ihr Augen glänzten voller Scham, aber auch Überzeugung. Obi-Wan konnte das auch in ihrer Seele spüren, ebenso die Tatsache, dass sie sich nun endlich näher an der Wahrheit bewegen zu schien. Dass sich Anakin über Rush Clovis selbst nach dessen Ableben noch aufregen würde, klang mehr als realistisch.

„Dass er hierhergehen wollte, war keine Lüge! Er hat es mir selbst gesagt, das verspreche ich. Darauf gebe ich mein Ehrenwort als Senatorin!“

In diesem Punkt schien sie nach wie vor die Wahrheit zu sagen, und Obi-Wan wusste nicht, ob ihm das gefiel oder nicht. In ihm wuchs das Gefühl an, dass ihm immer mehr die Zeit aus den Händen floss.

„Gut, dann lasst uns beeilen, ich bekomme langsam ein ungutes Gefühl“, sagte er und eilte mit schnellen Schritten die restlichen Gänge entlang, mit Rex und Padmé im Schlepptau.

 

~

 

Ein Wasserfall zierte die Ecke, welche Anakin gerne nutzte, um in der Macht meditieren zu können, ohne dabei von anderen gestört zu werden. Viele dichte Hecken wie auch mehrere Bäume versperrten die Sicht auf die Stelle am Fluss und dutzende Fische schwammen in einem ihm unbekannten Muster.

Anakins Lieblingssitzplatz, an einer schönen Stellen wie diese, wirkte vollkommen verlassen, als das Trio ihn erreichte. Selbst die kleine Bank, die er sich selbst aus Bambus und einer anderen Holzart zusammengezimmert hatte, war leer und unbenutzt.

Erneut befand sich Obi-Wan an einer Sackgasse und stand mit seinen Erkenntnissen ganz am Anfang. Er musste auch gar nicht die Macht befragen, um die Gedanken oder Empfindungen seiner Begleiter zu erforschen. Ihre verdutzten und leicht überforderten Mienen sprachen bereits Bände. Und damit die Beiden in Obi-Wans Augen frei. Sie kannten nur einzelne Teilchen, aber das Gesamtbild? Das kannte niemand. Zumal so einiges nichts ins Bild passen wollte. Was hatte es mit dem Blut in Anakins Zimmer auf sich? Warum hatte Anakin den Helm des verstorbenen Klon Fives in seinem Zimmer? Wo war er jetzt? Wie lange hatte er sich hier aufgehalten und hatte meditiert?

Obi-Wan näherte sich der Sitzbank, kniete sich nieder und legte die Fingerspitzen auf die kalten Holzplanken. Als könnte das kleine Möbelstück ihm all seine offenen Fragen beantworten. Wozu es realistisch betrachtet nicht in der Lage war.

Obi-Wan wollte sich gerade erheben, als er etwas bemerkte. Zwei Dinge, die absolut nicht in das Gesamtbild dieses friedlichen und erfüllenden Ortes passen wollten. Zwei Dinge, die dort absolut nichts zu suchen hatten. Zwei Dinge, bei welchen sich Obi-Wan nicht erklären konnte, warum sie sich dort befanden.

„Sir? Was ist los?“, konnte er Rex‘ besorgten Ton hören, doch Obi-Wan war nicht nach Reden. Zumindest für die nächsten paar Sekunden nicht. Er nahm die beiden Gegenstände an sich, erhob sich endlich und drehte sich mit ihnen zu seinen Begleitern um. Ein ungutes Gefühl baute sich in seinem Bauch auf, auch wenn Obi-Wan nicht den Finger darauflegen konnte, warum genau.

Die bestürzten Gesichter der beiden machten es ihm nicht gerade leichter.

„Ich befürchte, hier steckt viel mehr dahinter, als wir alle drei uns ausgemalt haben“, sagte Obi-Wan und begann sich zu überlegen, wohin er als nächstes gehen sollte. Wo er Anakin noch suchen sollte, so ganz ohne weitere Spur. Alles, was er hatte, waren Padmés Liebe und Rex‘ Loyalität zu seinem ehemaligen Schüler. Und die beiden Fundstücke, die ihm die meisten Bauchschmerzen verursachten: Der abgetrennte Kopf eines B1-Kampfdroiden der Separatisten in der einen Hand, sowie der Griff von Anakins Lichtschwert in seiner anderen. Zusammen mit den anderen Hinweisen, mit denen sich Obi-Wan nach wie vor keinen Reim machen konnte.

Besorgt steckte er den Lichtschwert-Griff in die Tasche seiner Robe.

Wo konnte sein Schüler nur sein? Er musste es herausfinden, unbedingt!



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