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SimulReview Frühjahr 2015 Pt.3: Girls, Gesangsprinzen und Geballer Saint Seiya, Gin Tama, Ace of Diamond, Uta no Prince-sama, Kin-iro Mosaic, I Can't Understand What My Husband Is Saying, The Fruit of Grisaia, Mysterious Joker, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Hier findet ihr nun die zweite Hälfte an Serien, die diese Season auf dem Streamingportal Crunchyroll angelaufen sind. Dieses bietet neben den schon vorgestellten neuen Serien einen ganzen Haufen an Fortsetzungen. Die werden, weil sie einen anderen Namen tragen oder es eine Sendepause zwischen der neuen und der vorherigen Staffel gab, eben separat aufgeführt, angekündigt und lizensiert. Oftmals macht es wenig Sinn, sie zu schauen, wenn man die erste Staffel nicht kennt – aber bei eher episodischen Serien kann eine zweite Staffel auch ein Einstiegspunkt sein, wenn man den Vorgänger nicht kannte.

Meine Reviews beantworten daher folgende Fragen: Erstens, ob ich selbst die vorhergehenden Staffeln gesehen habe, zweitens, ob die Serien für einen „Quereinstieg“ geeignet sind und drittens, ob es sich vielleicht lohnt, die Serie bei Staffel 1 neu anzufangen. Zusätzlich erwähne ich wie schon in den vorherigen Crunchyroll-Reviews zur Vollständigkeit, in welchen Sprachen man die Untertitel gucken kann.

In den Fällen, wo die Vorgängerstaffel(n) auch auf Crunchyroll zu finden sind, müsst ihr einfach nur den jeweiligen Link zur Serie anklicken, da die verschiedenen Staffeln einer Serie üblicherweise auf derselben Serienseite zu finden sind.

In dem Zusammenhang noch ein Trick: Es gibt auf Crunchyroll einige Serien, zu denen keine deutschen Untertitel existieren, die man sich in Deutschland aber trotzdem legal anschauen kann. Dafür muss man allerdings einmal ganz nach unten scrollen und unter "Sprache" auf English (US) umschalten. Solange die Einstellung auf "Deutsch" steht, werden einem nämlich nur Videos angezeigt, die deutsche Untertitel enthalten. (Das gilt übrigens auch für andere Sprachen, aber Englisch ist wohl am ehesten interessant.) Es gibt zwar auch Serien, die in Deutschland geblockt sind, weil hierzulande ein anderer (Streaming-) Anbieter die Rechte hat - aber gerade bei vielen älteren Serien, die liefen bevor Crunchyroll Deutschland gelauncht wurde und die in Deutschland nicht auf DVD herauskamen, sollte man mal probieren, ob man sie evtl. mit englischen Untertiteln finden kann. Von den hier vorgestellten Serien findet man so zumindest alle Staffeln von Gintama.

Ein paar der Vorgänger sind aber auch bisher gar nicht in Deutschland lizensiert - wer sie trotzdem schauen möchte, muss sich wohl leider die Mühe machen, den Serientitel in einer Suchmaschine einzugeben, um inoffizielle Releases davon zu finden.

Jetzt aber zu den Reviews!

Ace of the Diamond –Second Season- ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ダイヤのA [Dia no Ace]

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll verfügbar

Synopsis: Anlässlich eines Artikels über die vergangene Saison lässt Sportreporter Akio Mine ein Spiel aus der Vorrunde des nationalen Turniers noch einmal Revue passieren. Dort spielte das Team der Seido Oberschule gegen das der Yakushi Oberschule, und am Ende machte nur eine kleine Sache den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Teams aus…

Jitsch findet: Es ist enttäuschend, dass die zweite Staffel erst mal mit drei Folgen Rückblick anfängt. Besonders, da die erste Staffel nicht etwa so lange her ist, dass man Auffrischung braucht, sondern deren letzte Episode gerade erst eine Woche vorher ausgestrahlt wurde. Für japanische Zuschauer, die die Serie im Fernsehen schauen, mag das Sinn machen, auf Crunchyroll (wo man jederzeit Staffel 1 komplett schauen kann) nervt es dagegen nur.

Also, falls das nicht deutlich geworden ist, ich habe Ace of the Diamond selbst seit Episode 1 mitverfolgt und mag die Serie sehr, aber 75 Episoden sind schon ein großer Batzen, den man aufholen müsste, wenn man jetzt neu einsteigen will. Zumal die Rückblick-Episoden nur einzelne, wichtige Spiele nacherzählen, aber nicht die Handlung von Staffel 1 von Anfang an, so dass sie als Grundlage für einen Quereinstieg nicht so wirklich geeignet sind.

Dabei ist die Story der Serie an sich schnell erklärt: Die Seido Oberschule hat ein Baseball Team, und dieses Team würde sich gerne für die nationale Meisterschaft qualifizieren. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, weil die Schule für ihren Baseball recht bekannt ist und auch gezielt Schüler scoutet, die nur um Baseball zu spielen dorthin gelotst werden. Das passierte Eijun Sawamura zu Beginn der Serie. Seitdem arbeitet er hart daran, besser und vielleicht sogar der Beste – das „Ace“ seines Teams – zu werden, hat aber harte Konkurrenz in einem talentierten Pitcher in seinem eigenen Jahrgang.

Die große Stärke an der Serie sind zwei Dinge: Zum einen ist sie unglaublich gut darin, durch Zeichnungen, Gesichtsausdrücke, Farbwahl und nicht zuletzt den tollen Soundtrack immer eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen, die einen auch bei den sich oft über gefühlt dutzende Episoden hinziehende Matches bei der Stange hält. Zum anderen hat sie einen ganzen Haufen toller Charaktere, die die Serie tragen. Eijun ist kein Überflieger, und genau so wenig ist das irgendwer anders im Team, stattdessen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit und jedes Teammitglied hat ein Gesicht, einen Charakter und eine Geschichte. Auch deshalb würde ich Neueinsteigern empfehlen, die Charaktere von Anfang an kennenzulernen und mit Staffel 1 anzufangen.

Was Sport-Anime angeht, ist Ace of Diamond für mich das Maß aller Dinge, weil die Serie im Gegensatz zu vielen anderen Shows des Genres den Fokus wirklich nur auf den Sport legt und dabei ziemlich realistisch bleibt. Das Team gewinnt mal und verliert mal, Eijun hat seine Stärken und Schwächen und manchmal eben auch einen schlechten Tag. Dadurch bleibt es immer spannend.

Wer Sport-Anime mag, sollte meiner Meinung nach ruhig mal von Anfang an reinschauen, denn wenn man erst mal angefangen hat, vergeht die Zeit beim Schauen wie im Flug.  

 

 

Gintama° ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): gesamt 6 Staffeln; bei Crunchyroll auf Englisch verfügbar [hierzu auf English (US) umschalten, s.o.]; auch bei Viewster auf Englisch verfügbar (Link zu Staffel 1)

Synopsis: Auf einer Pressekonferenz entschuldigt sich Gintoki Sakata in der Rolle des Hauptcharakters stellvertretend dafür, dass die Serie Gintama noch nicht abgeschlossen ist und dass sie nicht mehr von Sunrise animiert wird. Dann kündigt er unverblümt an, dass es jetzt aber weitergeht. Das ist streng genommen aber dann doch nicht der Fall, denn die neue Staffel beginnt damit, dass die Zeit stehengeblieben ist, weil Gintoki eine magische Uhr zerdeppert hat. Er und seine Freunde Shinpachi und Kagura, die als einzige auch nicht vom Stillstand betroffen sind, versuchen also, die Zeit wieder in Gang zu bringen, doch das ist gar nicht so einfach.

Jitsch findet: Ich habe tatsächlich schon oft gehört, dass Gintama was Comedy angeht so ziemlich der Goldstandard in der Anime-Welt ist. Bisher hatte ich aufgrund der schieren Masse an Staffeln nur einfach noch nicht so richtig den Einstiegspunkt gefunden. Die ersten fünf Minuten der neuen Staffel zeigen schon, was Gintama auszeichnet: eiskalte Parodien (die Pressekonferenz basiert auf Ryutaro Nonomuras Weinkrampf), übertriebene Selbsterkenntnis und Slapstick (das Ende der Konferenz ;).

Auch wenn die Produktion der Serie offiziell vom Studio Sunrise zum Branchenneuling BN Pictures gewechselt hat, sind an der Produktion fast nur Leute beteiligt, die auch schon an den vorherigen Staffeln mitgewirkt haben, auch für alte Fans sollte die neue Staffel also keinen Bruch darstellen.

Wer vorher noch nie Gintama geschaut hat, braucht sich aber auch nicht davor zu scheuen, einfach mal mit der 2015-er Staffel einzusteigen. Die Handlung baut auf nichts Vorherigem auf und auch mit den Charakteren wird man schnell warm. Hauptgrundlage der Witze sind zwei Dinge: Einerseits die Charaktere, die allesamt alberne Vollidioten sind (Gintoki allen voran) und andererseits die eigenständige, aber von Satire geprägte Handlung (die Folge endet beispielsweise mit einer Dragonball-Z-Referenz).

Letztlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Humor der Serie was anfangen kann, und um das zu beurteilen kann man genau so gut wie mit der ersten auch mit der neuen Staffel anfangen.

 

 

[Kurzserie] I can’t understand what my Husband is saying 2nd season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 旦那が何を言っているかわからない件 2スレ目
[Danna ga Nani wo Itteiru ka Wakaranai Ken 2 Sure-me]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Hajime und seine Frau Kaoru haben immer noch sporadisch Verständigungsschwierigkeiten, wenn er wieder mit seinen Otaku-Anwandlungen ins Kraut schießt. Alles in Allem verläuft ihr Alltag aber harmonisch.

Jitsch findet: Staffel 1 dieser Kurzserie (Laufzeit 3:30 Minuten) hatte mir schon extrem gut gefallen, allein weil es so gut wie keine Anime gibt, die das Zusammenleben eines normalen Pärchens beschreiben. Hajimes otakumäßige Anspielungen (er will z.B. etwaige Kinder Asuka und Rei nennen – woher er das wohl hat) bieten für den Anime-versierten Zuschauer hin und wieder was zum Lachen, aber auch ohne dass man alle versteht hat man hier eine niedliche Geschichte über zwei Menschen, die sich einfach gefunden haben. Da die Folgen ohnehin superkurz sind spricht nichts dagegen, bei Staffel 1 anzufangen und schnell aufzuholen, allein weil die dort erzählte Vorgeschichte des Paars echt ans Herz geht.

 

 

JOKER 2nd Season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 怪盗ジョーカー [Kaitou Joker], auch „Mysterious Joker“

 

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar (Staffel 2 beginnt bei Folge 14)

Synopsis: Inspektor Oniyama kann es nicht glauben: Phantomdieb Joker wurde gefasst, und nicht einmal von ihm! Während er nun an seinem Lebensinhalt zweifelt, verfolgt Joker seinen eigenen Plan, denn in der Gefängnisfestung Demon’s Heaven soll vor 20 Jahren ein wertvoller Ring von einem Häftling versteckt worden sein.

Jitsch findet: Joker ist eine Kinderserie und das sagt eigentlich schon alles. Inhaltlich geht es um Phantomdieb Joker und seine ebenfalls nach Spielkarten gestalteten Freunde, die Schätze auf der ganzen Welt sammeln, vermutlich einfach weil es ihnen Spaß macht. Die Charakterdesigns sind überdreht und knallbunt, die Stories anscheinend immer in einer Episode abgeschlossen und nicht immer ganz logisch. In der aktuellen Folge findet sich z.b. der gesuchte Ring im Kopf eines Wasserhahns – dass den in 20 Jahren noch nie jemand ausgetauscht hat, obwohl er spritzt, ist weit hergeholt. Der brutale Gefängniswächter verursacht mit seinem stacheligen Eisenprügel höchstens übertriebene Beulen oder rote Hautstellen und dass die Helden ungeschoren davonkommen steht völlig außer Frage. Kinderkram eben.

Insofern ist „Joker“ höchstens dann interessant, wenn man keinen Bock auf eine tiefgründige Story, Fanservice oder die meist eher parodistische Art von Anime-Humor hat. Ansonsten ist es definitiv nichts für den erwachsenen Animezuschauer. Die zweite Staffel hätte man jetzt auch nicht extra ankündigen müssen – es gab zwar eine Sendepause von Januar bis April, aber die Serie geht nahtlos weiter, sogar mit demselben Opening (Crunchyroll unterscheidet die Staffeln auch nicht, wie sonst üblich, in der Sortierung). Mittendrin einsteigen ist aufgrund des episodischen Charakters trotzdem ziemlich einfach, die Frage ist nur, ob man das will.

 

 

Hello!! KINMOZA ( -> Link zur Serie)
jap. Titel: ハロー!!きんいろモザイク[Hello!! Kiniro Mosaic]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel: Kinmoza! Kiniro + Mosaic, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Für die in Japan lebende Engländerin Alice und ihre japanischen Freundinnen hat das neue Schuljahr begonnen. Und es ist gar nicht so leicht, sich einzugewöhnen, wenn die beste Freundin plötzlich nicht mehr in der eigenen Klasse ist und man noch dazu eine neue, ziemlich strenge Lehrerin bekommt… 

Jitsch findet: Dieser Anime ist von vorne bis hinten überhaupt nicht mein Fall. Es geht um niedliche Mädchen, die zur Schule gehen, im Klassenzimmer herumblödeln und irgendwelche Dialoge führen, deren Inhalt trivial und meistens auch nicht lustig ist. Ich habe es jedenfalls selbst zu Reviewzwecken nicht durchgehalten, die ganze Folge durchzuziehen, weil einfach nichts passiert.

Da hilft auch nicht der Aspekt des kulturellen Austauschs, der in Anime dann doch eher selten ist. Die Hauptpersonen sind drei Japanerinnen und zwei Engländerinnen. Alice schreibt zu Anfang der Folge einen Brief in Englisch an ihre Mutter, der von der Synchronsprecherin auch annehmbar vertont wird. Darüber, dass eigentlich eine Japanerin dort spricht, kann sie aber nicht hinwegtäuschen, und das ganze klingt wie ein Text aus einem Englisch-Lehrbuch knapp über Anfängerlevel, also nicht gerade authentisch.

Auch wenn Staffel 1 auf Crunchyroll nicht verfügbar ist, bietet der besagte Brief genug Einblick in die Grundsituation, um etwas mit der Serie anfangen zu können. Die Mädchen sind dabei, wie man das aus derartigen Anime so kennt, eine charakterlich bunt gemischte Truppe – eine ist niedlich, eine ist stoisch, eine ist dämlich, eine ist die „große Schwester“ und eine die Verrückte. All das natürlich immer auf total niedliche Art und Weise… Die Charakterdesigns sind wohl das, was mich am meisten nervt, weil alle Mädchen total niedlich aussehen, sogar die Lehrerinnen (ja, die Frau im Kostüm auf dem obigen Screenshot soll eine Lehrerin sein, auch wenn sie kaum älter aussieht als das Mädchen neben ihr). Jungs dagegen laufen, obwohl es sie an der Schule gibt, meist so durchs Bild, dass man ihre Gesichter nicht sieht.

Für mich hat das ganze mal so absolut gar keinen Reiz, aber wer Serien wie K-On! oder Non Non Biyori mag, wird wohl auch bei Kinmoza seine Freude daran haben, einer Horde übertrieben niedlicher Mädchen beim Nichtstun in der Schule zuzusehen.

 

 

The Labyrinth of Grisaia & The Eden of Grisaia ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: グリザイアの迷宮 [Grisaia no Meikyuu] , auch “Le labyrinthe de la grisaia” &
グリザイアの楽園 [Grisaia no Rakuen], auch “Le eden de la grisaia”

Sprachen: EN, ES, FR, PT, IT, DE

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Um nicht nur die Fakten sondern auch die persönliche Perspektive Yuujis zu seiner Vergangenheit zu erfahren, wird er von der Agentin JB dazu befragt. So lassen sie gemeinsam seinen Werdegang wieder aufleben: Das Verhältnis zu seiner Schwester Kazuki, deren Verlust und wie er nach einem langen Leidensweg schließlich an der Mihama Akademie gelandet ist...

Jitsch findet: Von der ersten Staffel, „The Fruit of Grisaia“ habe ich Abstand genommen, nachdem ich die ersten zwei Folgen stinklangweilig fand. Die Story stellte sich da so dar: Hauptcharakter Yuuji kommt an eine spezielle Schule, an die außer ihm nur eine Handvoll Mädchen gehen und lernt sie nach und nach besser kennen. In den ersten zwei Folgen von Staffel 1 ist wirklich nichts passiert außer, dass er mit jedem der Mädchen relativ lange, nichtssagende Gespräche geführt hat.

„The Labyrinth of Grisaia“ eröffnet die neue Staffel mit einem knapp 50 Minuten langen Special über die Vergangenheit des Hauptcharakters, „The Eden of Grisaia“ ist dann im Anschluss die eigentliche zweite Staffel, also die logische Fortsetzung der ersten. Das Special widmet sich ganz Yuujis Vergangenheit, und die ist harter Tobak. Im Großen und Ganzen besteht sie nur aus sexuellem Missbrauch an Yuuji und daraus, dass er immer wieder töten muss. Das wird aber auch immerhin mit Rücksicht inszeniert und nicht etwa für die grafische Zurschaustellung benutzt. Trotzdem hat Yuuji ein übertrieben hartes Schicksal, wo man sich mit jedem neuen Schlag fragt, ob es das nicht langsam mal gewesen sein kann.

Das Special ist dem Auftakt der ersten Staffel stimmungsmäßig verblüffend unähnlich und ich kann schwer einschätzen, welches von beiden das Gesamtflair der Serie besser trifft. An und für sich macht es so oder so wenig Sinn, mit dem Special anzufangen, da es (so suggeriert es das Ende) den Einstieg in die Handlung der zweiten Staffel macht und die in Staffel 1 etablierten Charakterbeziehungen zwischen Yuuji und den Mädchen der Mihama Akademie dafür vermutlich entscheidend sein werden.

Am Anfang einzusteigen würde ich also jedem naheliegen, ob man die Serie nun wegen der weiblichen Charaktere schaut oder weil man gerade mal einen Harem-Anime schauen möchte, wo der Hauptcharakter kein "netter Normalo" ist.

 

 

Saint Seiya – Soul of Gold – ( -> Link zur Serie )

Sprachen: bei Crunchyroll DE, EN, ES, PT, IT außerdem bei Daisuki in EN, IT, ES, PT, KO, ZH, ID, MS, TL, TH

Vorgängerstaffel(n): Saint Seiya, mehrere Movies und OVAs; nichts davon in Deutschland lizensiert

Synopsis: Inmitten von Schnee kommt Aiolia zu sich und schleppt sich zu einer Festung. Als man den vermeintlich Betrunkenen in den Kerker wirft, trifft er dort auf die junge Frau Lyfia, die ihm folgt, als er mit Leichtigkeit wieder ausbricht. Sie bittet ihn, ihre Heimat Asgard zu retten und den falschen Diener Odins, Andreas Lise, sowie den Weltenbaum Yggdrasil zu zerstören. Doch Aiolia ist in Gedanken noch zu sehr beim Kampf der Gold Saints gegen Hades… der sein Leben kostete. Doch wer hat ihn zurück ins Leben gerufen, und zu welchem Zweck?

Jitsch findet: Saint Seiya ist ein uraltes Franchise, das in Frankreich oder Italien ziemlich beliebt ist. In Deutschland ist weder der Original-Manga noch eine der vielen TV- und Movie-Adaptionen erschienen, wehalb die Serie hier kein Schwein kennt. „Soul of Gold“ stellt jedenfalls meines Wissens das erste Mal dar, dass „Saint Seiya“ (neben sporadischen Videospielen) offiziell nach Deutschland kommt. Und das ausgerechnet in einer Ausprägung, in der der Namensgeber Seiya voraussichtlich nicht einmal vorkommt.

Um die Handlung “Soul of Gold” zu verstehen, sind die bisherigen Staffeln eher peripher; es hilft aber, zumindest die Grundlagen des Franchise zu kennen. Dass es Menschen gibt, die die Wiedergeburt bestimmter Götter darstellen, und dass sie von auserwählten Kriegern beschützt werden. Die Krieger von Athena, zu denen auch die Hauptcharaktere der neuen Serie gehören, werden Saints genannt, tragen magische Rüstungen (Cloth) und kämpfen mit ihrer inneren Energie, genannt Cosmo. Zumindest das wird in der Serie als bekannt vorausgesetzt, aber auch zu den Charakteren wird nicht viel erklärt (z.B. was es mit der Rückblickszene von Aiolia auf sich hat, in der sein Bruder schwer verletzt ein Baby im Arm trägt). Sich zumindest anzulesen, was in der Haupthandlung der vorherigen Staffeln passiert ist, ist definitiv keine schlechte Idee, um den Überblick zu behalten.

Im Prinzip ist „Saint Seiya“ eine Magical Boy Serie. Es gibt eine „Verwandlungssequenz“, in der die Rüstung erscheint, magische Fähigkeiten und in dieser Folge auch gleich noch ein Power-up, das entsprechend noch mehr glänzt und dem Charakter ein paar Flügel an der Rüstung verleiht. Prinzipiell wird dabei mit Fäusten gekämpft, aber aus Budgetgründen oder auch nur, weil das bei diesem Franchise schon immer so gemacht wurde, bestehen die Kämpfe hauptsächlich aus Standbildern, Nahaufnahmen und vielen bunten Effektlinien, die Faust- und Schwerthiebe darstellen sollen.

Abgesehen davon sieht die Serie aber gut aus, vor allem wenn man bedenkt, dass sie von Toei Animation stammt – das Studio, das sich bei Sailor Moon Crystal ständig durch grauenvolle Zeichnungen unbeliebt macht. So wie ich den Laden kenne, ist es aber durchaus erwartbar, dass man auch bei „Soul of Gold“ einen starken Qualitätsabfall nach den Einführungsfolgen beobachten kann, wie es auch bei Pretty Cure regelmäßig der Fall ist.

Inhaltlich bietet die Serie durchaus einen interessanten Aufhänger. Lyfia stellt zunächst Andreas als den Bösen hin, doch ihr Lächeln am Ende der Folge, als sie anscheinend von einem fremden Geist besessen ist, sieht alles andere als nett aus. Zunächst müssen sie und Aiola sowieso erst mal die restlichen 11 Gold Saints aufsammeln. Wie es derzeit aussieht, lässt sich die Serie damit genug Zeit, dass man auch als Saint-Seiya-Neuling genug Zeit hat, sie alle kennenzulernen.

Für alle, die gerne mythologisch angehauchte Serien oder ernst gemeinte Shounen-Serien mit Fokus auf Zweikämpfen sehen, sollte Soul of Gold auf jeden Fall etwas sein. Schlecht fängt das Spinoff nicht an, ob es gut ist, wird die Zeit zeigen.  

 

 

 

Tesagure! Bukatsumono 3 ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: てさぐれ!部活もの すぴんおふ プルプルんシャルムと遊ぼう
[Tesagure! Bukatsumono Spin-Off Puru-purun Charm to Asobou]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT

Vorgängerstaffel(n): Tesagure! Bukatsumono und Tesagure! Bukatsumono Encore, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Der Tesaguri-Club hat sich für die 3. Staffel etwas Besonderes überlegt: eine Kollaboration! Dafür werben sie die fünf Hauptcharaktere der Serie Puru-purun Charm an, für die es zwar eine Mangavorlage und Synchronsprecherinnen, aber noch keine Anime-Umsetzung gibt. Nachdem man sich über das Setting, die gegenseitigen Anreden und das Ending geeignet hat, geht es auch gleich los mit dem Slife-of-Life Ansatz für die neue Staffel.

Jitsch findet: Wie man an der Synopsis erkennt, hat „Tesagure!“ einen starken Metahumor. Wobei, eigentlich ist das Ganze eine ganze Metaserie, denn die Handlung ist im Grunde genommen „die Mädchen denken sich aus, was in der Serie passieren soll und spielen es dann auch so“. Man merkt schon stark, welche Szenen noch halbwegs nach Skript gehen und welche, das wird in der Einführung auch gesagt, durch Improvisation entstehen.

Optisch ist das ganze mittelmäßig. Vermutlich aufgrund der Natur der Entstehung (wenn die Synchronsprecherinnen improvisieren, kann man natürlich nicht alles vorher animieren) ist die Serie mit 3D-Computermodellen gemacht, und das nicht ansatzweise auf einem Grad der Perfektion, wie ihn z.B. Toei in Pretty Cure mittlerweile erreicht. Gerade Hände sehen oft etwas verbogen aus und die Gesichtsausdrücke könnten lebendiger sein.

Die Serie ist eines der Beispiele, wo es wirklich schade ist, dass die Opening und Ending Songs von Crunchyroll nie untertitelt werden. Dadurch entgeht einem beim Opening der ganze Witz der Lyrics, die im Prinzip beschreiben, was gerade zu sehen ist (Ich übersetze mal selbst ein paar Zeilen: „Guckt, jetzt laufen wir, und strecken unsere Hände aus! Wenn wir das einfach machen ist es doch gleich wie ein typisches OP, oder?“).

Auch ohne die ersten zwei Staffeln Tesagure zu kennen, kommt man schnell rein; die alten Charaktere lassen sich schnell einordnen und die Neuzugänge von Puru-purun Charm werden ohnehin alle vorgestellt. Wer also gerne einer Horde Mädchen dabei zusieht, wie sie über Dinge wie Brust-Raketen bei weiblichen Robotern oder „Kabedon“ diskutieren, wird dabei trotz der eher mauen Optik seinen Spaß haben!

 

 

Utano☆Princesama Revolutions ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: うたの☆プリンスさまっ♪マジLOVEレボリューションズ
[Uta no☆Prince-sama♪ Maji LOVE Revolutions]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, IT, PT

Vorgängerstaffel(n): Utano☆Princesama Maji Love 1000% und Utano☆Princesama Maji Love 2000%, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Auf ihrem Weg über den Campus läuft Haruka nicht nur den 7 Mitgliedern der Band ST☆RISH über den Weg sondern auch den Jungs des QUARTET NIGHT. Nachdem sie mit allen ein paar Worte gewechselt hat, kommt ST☆RISH beim Schulleiter zusammen. Der verkündet, dass für das internationale Sportevent Triple S, das in Japan stattfinden wird, eine Band für den Eröffnungssong gesucht wird. QUARTET NIGHT ist hierfür vorgesehen, doch die Jungs von ST☆RISH wollen sich diese einmalige Chance auf einen Auftritt vor der ganzen Welt auch nicht entgehen lassen.

Jitsch findet: Die erste Folge der neuen Staffel ist für Neueinsteiger so ziemlich perfekt. Harukas „zufällige“ Bewegungen mit den wichtigen männlichen Charakteren der Serie und ein zusätzlich als Narrative vorgelesener Brief an ihre Großmutter vermitteln wirklich alles, was man so wissen muss. Nanami ist Songwriterin, die Jungs von ST☆RISH quasi „ihre“ Band und allesamt offensichtlich an ihr interessiert, aber auch für QUARTET NIGHT hat sie schon geschrieben, auch wenn sie mit dessen Mitgliedern noch nicht ganz warm geworden ist. Die Charakterdesigns decken dabei natürlich das gesamte Spektrum an Haar- und Augenfarben, Frisuren und Charaktereigenschaften ab, das Frau sich wünschen könnte.

Die Serie ist absolut unrealistisch, weiß das anscheinend auch selbst und macht es sich sogar zu eigen. Dafür spricht jedenfalls die absurde Reihung „zufälliger“ Begegnungen von Haruka mit den Jungs über die Folge. Aber auch das Ende der Episode wirkt bewusst überzogen, als alle Jungs todernst erst einzeln hintereinander und dann noch einmal synchron das vom Schulleiter in den Raum geworfene Wort „Revolution“ wiederholen.

Zusätzlich zur Story über das Berühmtwerden gibt es natürlich noch Popsongs, gesungen von den Charakteren bzw. ihren Synchronsprechern (allesamt bekannte und beliebte Sprecher wie Mamoru Miyano, Junichi Suwabe etc.) und zusammen mit Tanzeinlagen zu feschen Videos geschnitten. Dabei sind die mit 3D-Computermodellen animierten Tänze schon ziemlich gut gemacht und stellen kaum einen Stilbruch zu in 2D gezeichneten Szenen dar. Ob einem der Musikstil zusagt, wird man schon nach dem Musikvideo in den ersten anderthalb Minuten sagen können - wenn man damit nichts anfangen kann, sollte man um die ganze Serie einen Bogen machen.

Wer also auf japanische Idols in gezeichneter Form steht und dabei Männer gegenüber Frauen bevorzugt, ist bei den Gesangsprinzen genau richtig.

 

 


Ich hoffe, die Reviews waren hilfreich, um die neuen Staffeln auf Crunchyroll auch für Nichtkenner einordnenbar zu machen ;)

Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

Zuletzt hier wieder der Link zum Masterpost, wo alle bisherigen und noch kommenden SimulReviews verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.3: Girls, Gesangsprinzen und Geballer Saint Seiya, Gin Tama, Ace of Diamond, Uta no Prince-sama, Kin-iro Mosaic, I Can't Understand What My Husband Is Saying, The Fruit of Grisaia, Mysterious Joker, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Hier findet ihr nun die zweite Hälfte an Serien, die diese Season auf dem Streamingportal Crunchyroll angelaufen sind. Dieses bietet neben den schon vorgestellten neuen Serien einen ganzen Haufen an Fortsetzungen. Die werden, weil sie einen anderen Namen tragen oder es eine Sendepause zwischen der neuen und der vorherigen Staffel gab, eben separat aufgeführt, angekündigt und lizensiert. Oftmals macht es wenig Sinn, sie zu schauen, wenn man die erste Staffel nicht kennt – aber bei eher episodischen Serien kann eine zweite Staffel auch ein Einstiegspunkt sein, wenn man den Vorgänger nicht kannte.

Meine Reviews beantworten daher folgende Fragen: Erstens, ob ich selbst die vorhergehenden Staffeln gesehen habe, zweitens, ob die Serien für einen „Quereinstieg“ geeignet sind und drittens, ob es sich vielleicht lohnt, die Serie bei Staffel 1 neu anzufangen. Zusätzlich erwähne ich wie schon in den vorherigen Crunchyroll-Reviews zur Vollständigkeit, in welchen Sprachen man die Untertitel gucken kann.

In den Fällen, wo die Vorgängerstaffel(n) auch auf Crunchyroll zu finden sind, müsst ihr einfach nur den jeweiligen Link zur Serie anklicken, da die verschiedenen Staffeln einer Serie üblicherweise auf derselben Serienseite zu finden sind.

In dem Zusammenhang noch ein Trick: Es gibt auf Crunchyroll einige Serien, zu denen keine deutschen Untertitel existieren, die man sich in Deutschland aber trotzdem legal anschauen kann. Dafür muss man allerdings einmal ganz nach unten scrollen und unter "Sprache" auf English (US) umschalten. Solange die Einstellung auf "Deutsch" steht, werden einem nämlich nur Videos angezeigt, die deutsche Untertitel enthalten. (Das gilt übrigens auch für andere Sprachen, aber Englisch ist wohl am ehesten interessant.) Es gibt zwar auch Serien, die in Deutschland geblockt sind, weil hierzulande ein anderer (Streaming-) Anbieter die Rechte hat - aber gerade bei vielen älteren Serien, die liefen bevor Crunchyroll Deutschland gelauncht wurde und die in Deutschland nicht auf DVD herauskamen, sollte man mal probieren, ob man sie evtl. mit englischen Untertiteln finden kann. Von den hier vorgestellten Serien findet man so zumindest alle Staffeln von Gintama.

Ein paar der Vorgänger sind aber auch bisher gar nicht in Deutschland lizensiert - wer sie trotzdem schauen möchte, muss sich wohl leider die Mühe machen, den Serientitel in einer Suchmaschine einzugeben, um inoffizielle Releases davon zu finden.

Jetzt aber zu den Reviews!

Ace of the Diamond –Second Season- ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ダイヤのA [Dia no Ace]

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll verfügbar

Synopsis: Anlässlich eines Artikels über die vergangene Saison lässt Sportreporter Akio Mine ein Spiel aus der Vorrunde des nationalen Turniers noch einmal Revue passieren. Dort spielte das Team der Seido Oberschule gegen das der Yakushi Oberschule, und am Ende machte nur eine kleine Sache den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Teams aus…

Jitsch findet: Es ist enttäuschend, dass die zweite Staffel erst mal mit drei Folgen Rückblick anfängt. Besonders, da die erste Staffel nicht etwa so lange her ist, dass man Auffrischung braucht, sondern deren letzte Episode gerade erst eine Woche vorher ausgestrahlt wurde. Für japanische Zuschauer, die die Serie im Fernsehen schauen, mag das Sinn machen, auf Crunchyroll (wo man jederzeit Staffel 1 komplett schauen kann) nervt es dagegen nur.

Also, falls das nicht deutlich geworden ist, ich habe Ace of the Diamond selbst seit Episode 1 mitverfolgt und mag die Serie sehr, aber 75 Episoden sind schon ein großer Batzen, den man aufholen müsste, wenn man jetzt neu einsteigen will. Zumal die Rückblick-Episoden nur einzelne, wichtige Spiele nacherzählen, aber nicht die Handlung von Staffel 1 von Anfang an, so dass sie als Grundlage für einen Quereinstieg nicht so wirklich geeignet sind.

Dabei ist die Story der Serie an sich schnell erklärt: Die Seido Oberschule hat ein Baseball Team, und dieses Team würde sich gerne für die nationale Meisterschaft qualifizieren. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, weil die Schule für ihren Baseball recht bekannt ist und auch gezielt Schüler scoutet, die nur um Baseball zu spielen dorthin gelotst werden. Das passierte Eijun Sawamura zu Beginn der Serie. Seitdem arbeitet er hart daran, besser und vielleicht sogar der Beste – das „Ace“ seines Teams – zu werden, hat aber harte Konkurrenz in einem talentierten Pitcher in seinem eigenen Jahrgang.

Die große Stärke an der Serie sind zwei Dinge: Zum einen ist sie unglaublich gut darin, durch Zeichnungen, Gesichtsausdrücke, Farbwahl und nicht zuletzt den tollen Soundtrack immer eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen, die einen auch bei den sich oft über gefühlt dutzende Episoden hinziehende Matches bei der Stange hält. Zum anderen hat sie einen ganzen Haufen toller Charaktere, die die Serie tragen. Eijun ist kein Überflieger, und genau so wenig ist das irgendwer anders im Team, stattdessen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit und jedes Teammitglied hat ein Gesicht, einen Charakter und eine Geschichte. Auch deshalb würde ich Neueinsteigern empfehlen, die Charaktere von Anfang an kennenzulernen und mit Staffel 1 anzufangen.

Was Sport-Anime angeht, ist Ace of Diamond für mich das Maß aller Dinge, weil die Serie im Gegensatz zu vielen anderen Shows des Genres den Fokus wirklich nur auf den Sport legt und dabei ziemlich realistisch bleibt. Das Team gewinnt mal und verliert mal, Eijun hat seine Stärken und Schwächen und manchmal eben auch einen schlechten Tag. Dadurch bleibt es immer spannend.

Wer Sport-Anime mag, sollte meiner Meinung nach ruhig mal von Anfang an reinschauen, denn wenn man erst mal angefangen hat, vergeht die Zeit beim Schauen wie im Flug.  

 

 

Gintama° ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): gesamt 6 Staffeln; bei Crunchyroll auf Englisch verfügbar [hierzu auf English (US) umschalten, s.o.]; auch bei Viewster auf Englisch verfügbar (Link zu Staffel 1)

Synopsis: Auf einer Pressekonferenz entschuldigt sich Gintoki Sakata in der Rolle des Hauptcharakters stellvertretend dafür, dass die Serie Gintama noch nicht abgeschlossen ist und dass sie nicht mehr von Sunrise animiert wird. Dann kündigt er unverblümt an, dass es jetzt aber weitergeht. Das ist streng genommen aber dann doch nicht der Fall, denn die neue Staffel beginnt damit, dass die Zeit stehengeblieben ist, weil Gintoki eine magische Uhr zerdeppert hat. Er und seine Freunde Shinpachi und Kagura, die als einzige auch nicht vom Stillstand betroffen sind, versuchen also, die Zeit wieder in Gang zu bringen, doch das ist gar nicht so einfach.

Jitsch findet: Ich habe tatsächlich schon oft gehört, dass Gintama was Comedy angeht so ziemlich der Goldstandard in der Anime-Welt ist. Bisher hatte ich aufgrund der schieren Masse an Staffeln nur einfach noch nicht so richtig den Einstiegspunkt gefunden. Die ersten fünf Minuten der neuen Staffel zeigen schon, was Gintama auszeichnet: eiskalte Parodien (die Pressekonferenz basiert auf Ryutaro Nonomuras Weinkrampf), übertriebene Selbsterkenntnis und Slapstick (das Ende der Konferenz ;).

Auch wenn die Produktion der Serie offiziell vom Studio Sunrise zum Branchenneuling BN Pictures gewechselt hat, sind an der Produktion fast nur Leute beteiligt, die auch schon an den vorherigen Staffeln mitgewirkt haben, auch für alte Fans sollte die neue Staffel also keinen Bruch darstellen.

Wer vorher noch nie Gintama geschaut hat, braucht sich aber auch nicht davor zu scheuen, einfach mal mit der 2015-er Staffel einzusteigen. Die Handlung baut auf nichts Vorherigem auf und auch mit den Charakteren wird man schnell warm. Hauptgrundlage der Witze sind zwei Dinge: Einerseits die Charaktere, die allesamt alberne Vollidioten sind (Gintoki allen voran) und andererseits die eigenständige, aber von Satire geprägte Handlung (die Folge endet beispielsweise mit einer Dragonball-Z-Referenz).

Letztlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Humor der Serie was anfangen kann, und um das zu beurteilen kann man genau so gut wie mit der ersten auch mit der neuen Staffel anfangen.

 

 

[Kurzserie] I can’t understand what my Husband is saying 2nd season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 旦那が何を言っているかわからない件 2スレ目
[Danna ga Nani wo Itteiru ka Wakaranai Ken 2 Sure-me]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Hajime und seine Frau Kaoru haben immer noch sporadisch Verständigungsschwierigkeiten, wenn er wieder mit seinen Otaku-Anwandlungen ins Kraut schießt. Alles in Allem verläuft ihr Alltag aber harmonisch.

Jitsch findet: Staffel 1 dieser Kurzserie (Laufzeit 3:30 Minuten) hatte mir schon extrem gut gefallen, allein weil es so gut wie keine Anime gibt, die das Zusammenleben eines normalen Pärchens beschreiben. Hajimes otakumäßige Anspielungen (er will z.B. etwaige Kinder Asuka und Rei nennen – woher er das wohl hat) bieten für den Anime-versierten Zuschauer hin und wieder was zum Lachen, aber auch ohne dass man alle versteht hat man hier eine niedliche Geschichte über zwei Menschen, die sich einfach gefunden haben. Da die Folgen ohnehin superkurz sind spricht nichts dagegen, bei Staffel 1 anzufangen und schnell aufzuholen, allein weil die dort erzählte Vorgeschichte des Paars echt ans Herz geht.

 

 

JOKER 2nd Season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 怪盗ジョーカー [Kaitou Joker], auch „Mysterious Joker“

 

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar (Staffel 2 beginnt bei Folge 14)

Synopsis: Inspektor Oniyama kann es nicht glauben: Phantomdieb Joker wurde gefasst, und nicht einmal von ihm! Während er nun an seinem Lebensinhalt zweifelt, verfolgt Joker seinen eigenen Plan, denn in der Gefängnisfestung Demon’s Heaven soll vor 20 Jahren ein wertvoller Ring von einem Häftling versteckt worden sein.

Jitsch findet: Joker ist eine Kinderserie und das sagt eigentlich schon alles. Inhaltlich geht es um Phantomdieb Joker und seine ebenfalls nach Spielkarten gestalteten Freunde, die Schätze auf der ganzen Welt sammeln, vermutlich einfach weil es ihnen Spaß macht. Die Charakterdesigns sind überdreht und knallbunt, die Stories anscheinend immer in einer Episode abgeschlossen und nicht immer ganz logisch. In der aktuellen Folge findet sich z.b. der gesuchte Ring im Kopf eines Wasserhahns – dass den in 20 Jahren noch nie jemand ausgetauscht hat, obwohl er spritzt, ist weit hergeholt. Der brutale Gefängniswächter verursacht mit seinem stacheligen Eisenprügel höchstens übertriebene Beulen oder rote Hautstellen und dass die Helden ungeschoren davonkommen steht völlig außer Frage. Kinderkram eben.

Insofern ist „Joker“ höchstens dann interessant, wenn man keinen Bock auf eine tiefgründige Story, Fanservice oder die meist eher parodistische Art von Anime-Humor hat. Ansonsten ist es definitiv nichts für den erwachsenen Animezuschauer. Die zweite Staffel hätte man jetzt auch nicht extra ankündigen müssen – es gab zwar eine Sendepause von Januar bis April, aber die Serie geht nahtlos weiter, sogar mit demselben Opening (Crunchyroll unterscheidet die Staffeln auch nicht, wie sonst üblich, in der Sortierung). Mittendrin einsteigen ist aufgrund des episodischen Charakters trotzdem ziemlich einfach, die Frage ist nur, ob man das will.

 

 

Hello!! KINMOZA ( -> Link zur Serie)
jap. Titel: ハロー!!きんいろモザイク[Hello!! Kiniro Mosaic]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel: Kinmoza! Kiniro + Mosaic, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Für die in Japan lebende Engländerin Alice und ihre japanischen Freundinnen hat das neue Schuljahr begonnen. Und es ist gar nicht so leicht, sich einzugewöhnen, wenn die beste Freundin plötzlich nicht mehr in der eigenen Klasse ist und man noch dazu eine neue, ziemlich strenge Lehrerin bekommt… 

Jitsch findet: Dieser Anime ist von vorne bis hinten überhaupt nicht mein Fall. Es geht um niedliche Mädchen, die zur Schule gehen, im Klassenzimmer herumblödeln und irgendwelche Dialoge führen, deren Inhalt trivial und meistens auch nicht lustig ist. Ich habe es jedenfalls selbst zu Reviewzwecken nicht durchgehalten, die ganze Folge durchzuziehen, weil einfach nichts passiert.

Da hilft auch nicht der Aspekt des kulturellen Austauschs, der in Anime dann doch eher selten ist. Die Hauptpersonen sind drei Japanerinnen und zwei Engländerinnen. Alice schreibt zu Anfang der Folge einen Brief in Englisch an ihre Mutter, der von der Synchronsprecherin auch annehmbar vertont wird. Darüber, dass eigentlich eine Japanerin dort spricht, kann sie aber nicht hinwegtäuschen, und das ganze klingt wie ein Text aus einem Englisch-Lehrbuch knapp über Anfängerlevel, also nicht gerade authentisch.

Auch wenn Staffel 1 auf Crunchyroll nicht verfügbar ist, bietet der besagte Brief genug Einblick in die Grundsituation, um etwas mit der Serie anfangen zu können. Die Mädchen sind dabei, wie man das aus derartigen Anime so kennt, eine charakterlich bunt gemischte Truppe – eine ist niedlich, eine ist stoisch, eine ist dämlich, eine ist die „große Schwester“ und eine die Verrückte. All das natürlich immer auf total niedliche Art und Weise… Die Charakterdesigns sind wohl das, was mich am meisten nervt, weil alle Mädchen total niedlich aussehen, sogar die Lehrerinnen (ja, die Frau im Kostüm auf dem obigen Screenshot soll eine Lehrerin sein, auch wenn sie kaum älter aussieht als das Mädchen neben ihr). Jungs dagegen laufen, obwohl es sie an der Schule gibt, meist so durchs Bild, dass man ihre Gesichter nicht sieht.

Für mich hat das ganze mal so absolut gar keinen Reiz, aber wer Serien wie K-On! oder Non Non Biyori mag, wird wohl auch bei Kinmoza seine Freude daran haben, einer Horde übertrieben niedlicher Mädchen beim Nichtstun in der Schule zuzusehen.

 

 

The Labyrinth of Grisaia & The Eden of Grisaia ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: グリザイアの迷宮 [Grisaia no Meikyuu] , auch “Le labyrinthe de la grisaia” &
グリザイアの楽園 [Grisaia no Rakuen], auch “Le eden de la grisaia”

Sprachen: EN, ES, FR, PT, IT, DE

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Um nicht nur die Fakten sondern auch die persönliche Perspektive Yuujis zu seiner Vergangenheit zu erfahren, wird er von der Agentin JB dazu befragt. So lassen sie gemeinsam seinen Werdegang wieder aufleben: Das Verhältnis zu seiner Schwester Kazuki, deren Verlust und wie er nach einem langen Leidensweg schließlich an der Mihama Akademie gelandet ist...

Jitsch findet: Von der ersten Staffel, „The Fruit of Grisaia“ habe ich Abstand genommen, nachdem ich die ersten zwei Folgen stinklangweilig fand. Die Story stellte sich da so dar: Hauptcharakter Yuuji kommt an eine spezielle Schule, an die außer ihm nur eine Handvoll Mädchen gehen und lernt sie nach und nach besser kennen. In den ersten zwei Folgen von Staffel 1 ist wirklich nichts passiert außer, dass er mit jedem der Mädchen relativ lange, nichtssagende Gespräche geführt hat.

„The Labyrinth of Grisaia“ eröffnet die neue Staffel mit einem knapp 50 Minuten langen Special über die Vergangenheit des Hauptcharakters, „The Eden of Grisaia“ ist dann im Anschluss die eigentliche zweite Staffel, also die logische Fortsetzung der ersten. Das Special widmet sich ganz Yuujis Vergangenheit, und die ist harter Tobak. Im Großen und Ganzen besteht sie nur aus sexuellem Missbrauch an Yuuji und daraus, dass er immer wieder töten muss. Das wird aber auch immerhin mit Rücksicht inszeniert und nicht etwa für die grafische Zurschaustellung benutzt. Trotzdem hat Yuuji ein übertrieben hartes Schicksal, wo man sich mit jedem neuen Schlag fragt, ob es das nicht langsam mal gewesen sein kann.

Das Special ist dem Auftakt der ersten Staffel stimmungsmäßig verblüffend unähnlich und ich kann schwer einschätzen, welches von beiden das Gesamtflair der Serie besser trifft. An und für sich macht es so oder so wenig Sinn, mit dem Special anzufangen, da es (so suggeriert es das Ende) den Einstieg in die Handlung der zweiten Staffel macht und die in Staffel 1 etablierten Charakterbeziehungen zwischen Yuuji und den Mädchen der Mihama Akademie dafür vermutlich entscheidend sein werden.

Am Anfang einzusteigen würde ich also jedem naheliegen, ob man die Serie nun wegen der weiblichen Charaktere schaut oder weil man gerade mal einen Harem-Anime schauen möchte, wo der Hauptcharakter kein "netter Normalo" ist.

 

 

Saint Seiya – Soul of Gold – ( -> Link zur Serie )

Sprachen: bei Crunchyroll DE, EN, ES, PT, IT außerdem bei Daisuki in EN, IT, ES, PT, KO, ZH, ID, MS, TL, TH

Vorgängerstaffel(n): Saint Seiya, mehrere Movies und OVAs; nichts davon in Deutschland lizensiert

Synopsis: Inmitten von Schnee kommt Aiolia zu sich und schleppt sich zu einer Festung. Als man den vermeintlich Betrunkenen in den Kerker wirft, trifft er dort auf die junge Frau Lyfia, die ihm folgt, als er mit Leichtigkeit wieder ausbricht. Sie bittet ihn, ihre Heimat Asgard zu retten und den falschen Diener Odins, Andreas Lise, sowie den Weltenbaum Yggdrasil zu zerstören. Doch Aiolia ist in Gedanken noch zu sehr beim Kampf der Gold Saints gegen Hades… der sein Leben kostete. Doch wer hat ihn zurück ins Leben gerufen, und zu welchem Zweck?

Jitsch findet: Saint Seiya ist ein uraltes Franchise, das in Frankreich oder Italien ziemlich beliebt ist. In Deutschland ist weder der Original-Manga noch eine der vielen TV- und Movie-Adaptionen erschienen, wehalb die Serie hier kein Schwein kennt. „Soul of Gold“ stellt jedenfalls meines Wissens das erste Mal dar, dass „Saint Seiya“ (neben sporadischen Videospielen) offiziell nach Deutschland kommt. Und das ausgerechnet in einer Ausprägung, in der der Namensgeber Seiya voraussichtlich nicht einmal vorkommt.

Um die Handlung “Soul of Gold” zu verstehen, sind die bisherigen Staffeln eher peripher; es hilft aber, zumindest die Grundlagen des Franchise zu kennen. Dass es Menschen gibt, die die Wiedergeburt bestimmter Götter darstellen, und dass sie von auserwählten Kriegern beschützt werden. Die Krieger von Athena, zu denen auch die Hauptcharaktere der neuen Serie gehören, werden Saints genannt, tragen magische Rüstungen (Cloth) und kämpfen mit ihrer inneren Energie, genannt Cosmo. Zumindest das wird in der Serie als bekannt vorausgesetzt, aber auch zu den Charakteren wird nicht viel erklärt (z.B. was es mit der Rückblickszene von Aiolia auf sich hat, in der sein Bruder schwer verletzt ein Baby im Arm trägt). Sich zumindest anzulesen, was in der Haupthandlung der vorherigen Staffeln passiert ist, ist definitiv keine schlechte Idee, um den Überblick zu behalten.

Im Prinzip ist „Saint Seiya“ eine Magical Boy Serie. Es gibt eine „Verwandlungssequenz“, in der die Rüstung erscheint, magische Fähigkeiten und in dieser Folge auch gleich noch ein Power-up, das entsprechend noch mehr glänzt und dem Charakter ein paar Flügel an der Rüstung verleiht. Prinzipiell wird dabei mit Fäusten gekämpft, aber aus Budgetgründen oder auch nur, weil das bei diesem Franchise schon immer so gemacht wurde, bestehen die Kämpfe hauptsächlich aus Standbildern, Nahaufnahmen und vielen bunten Effektlinien, die Faust- und Schwerthiebe darstellen sollen.

Abgesehen davon sieht die Serie aber gut aus, vor allem wenn man bedenkt, dass sie von Toei Animation stammt – das Studio, das sich bei Sailor Moon Crystal ständig durch grauenvolle Zeichnungen unbeliebt macht. So wie ich den Laden kenne, ist es aber durchaus erwartbar, dass man auch bei „Soul of Gold“ einen starken Qualitätsabfall nach den Einführungsfolgen beobachten kann, wie es auch bei Pretty Cure regelmäßig der Fall ist.

Inhaltlich bietet die Serie durchaus einen interessanten Aufhänger. Lyfia stellt zunächst Andreas als den Bösen hin, doch ihr Lächeln am Ende der Folge, als sie anscheinend von einem fremden Geist besessen ist, sieht alles andere als nett aus. Zunächst müssen sie und Aiola sowieso erst mal die restlichen 11 Gold Saints aufsammeln. Wie es derzeit aussieht, lässt sich die Serie damit genug Zeit, dass man auch als Saint-Seiya-Neuling genug Zeit hat, sie alle kennenzulernen.

Für alle, die gerne mythologisch angehauchte Serien oder ernst gemeinte Shounen-Serien mit Fokus auf Zweikämpfen sehen, sollte Soul of Gold auf jeden Fall etwas sein. Schlecht fängt das Spinoff nicht an, ob es gut ist, wird die Zeit zeigen.  

 

 

 

Tesagure! Bukatsumono 3 ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: てさぐれ!部活もの すぴんおふ プルプルんシャルムと遊ぼう
[Tesagure! Bukatsumono Spin-Off Puru-purun Charm to Asobou]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT

Vorgängerstaffel(n): Tesagure! Bukatsumono und Tesagure! Bukatsumono Encore, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Der Tesaguri-Club hat sich für die 3. Staffel etwas Besonderes überlegt: eine Kollaboration! Dafür werben sie die fünf Hauptcharaktere der Serie Puru-purun Charm an, für die es zwar eine Mangavorlage und Synchronsprecherinnen, aber noch keine Anime-Umsetzung gibt. Nachdem man sich über das Setting, die gegenseitigen Anreden und das Ending geeignet hat, geht es auch gleich los mit dem Slife-of-Life Ansatz für die neue Staffel.

Jitsch findet: Wie man an der Synopsis erkennt, hat „Tesagure!“ einen starken Metahumor. Wobei, eigentlich ist das Ganze eine ganze Metaserie, denn die Handlung ist im Grunde genommen „die Mädchen denken sich aus, was in der Serie passieren soll und spielen es dann auch so“. Man merkt schon stark, welche Szenen noch halbwegs nach Skript gehen und welche, das wird in der Einführung auch gesagt, durch Improvisation entstehen.

Optisch ist das ganze mittelmäßig. Vermutlich aufgrund der Natur der Entstehung (wenn die Synchronsprecherinnen improvisieren, kann man natürlich nicht alles vorher animieren) ist die Serie mit 3D-Computermodellen gemacht, und das nicht ansatzweise auf einem Grad der Perfektion, wie ihn z.B. Toei in Pretty Cure mittlerweile erreicht. Gerade Hände sehen oft etwas verbogen aus und die Gesichtsausdrücke könnten lebendiger sein.

Die Serie ist eines der Beispiele, wo es wirklich schade ist, dass die Opening und Ending Songs von Crunchyroll nie untertitelt werden. Dadurch entgeht einem beim Opening der ganze Witz der Lyrics, die im Prinzip beschreiben, was gerade zu sehen ist (Ich übersetze mal selbst ein paar Zeilen: „Guckt, jetzt laufen wir, und strecken unsere Hände aus! Wenn wir das einfach machen ist es doch gleich wie ein typisches OP, oder?“).

Auch ohne die ersten zwei Staffeln Tesagure zu kennen, kommt man schnell rein; die alten Charaktere lassen sich schnell einordnen und die Neuzugänge von Puru-purun Charm werden ohnehin alle vorgestellt. Wer also gerne einer Horde Mädchen dabei zusieht, wie sie über Dinge wie Brust-Raketen bei weiblichen Robotern oder „Kabedon“ diskutieren, wird dabei trotz der eher mauen Optik seinen Spaß haben!

 

 

Utano☆Princesama Revolutions ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: うたの☆プリンスさまっ♪マジLOVEレボリューションズ
[Uta no☆Prince-sama♪ Maji LOVE Revolutions]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, IT, PT

Vorgängerstaffel(n): Utano☆Princesama Maji Love 1000% und Utano☆Princesama Maji Love 2000%, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Auf ihrem Weg über den Campus läuft Haruka nicht nur den 7 Mitgliedern der Band ST☆RISH über den Weg sondern auch den Jungs des QUARTET NIGHT. Nachdem sie mit allen ein paar Worte gewechselt hat, kommt ST☆RISH beim Schulleiter zusammen. Der verkündet, dass für das internationale Sportevent Triple S, das in Japan stattfinden wird, eine Band für den Eröffnungssong gesucht wird. QUARTET NIGHT ist hierfür vorgesehen, doch die Jungs von ST☆RISH wollen sich diese einmalige Chance auf einen Auftritt vor der ganzen Welt auch nicht entgehen lassen.

Jitsch findet: Die erste Folge der neuen Staffel ist für Neueinsteiger so ziemlich perfekt. Harukas „zufällige“ Bewegungen mit den wichtigen männlichen Charakteren der Serie und ein zusätzlich als Narrative vorgelesener Brief an ihre Großmutter vermitteln wirklich alles, was man so wissen muss. Nanami ist Songwriterin, die Jungs von ST☆RISH quasi „ihre“ Band und allesamt offensichtlich an ihr interessiert, aber auch für QUARTET NIGHT hat sie schon geschrieben, auch wenn sie mit dessen Mitgliedern noch nicht ganz warm geworden ist. Die Charakterdesigns decken dabei natürlich das gesamte Spektrum an Haar- und Augenfarben, Frisuren und Charaktereigenschaften ab, das Frau sich wünschen könnte.

Die Serie ist absolut unrealistisch, weiß das anscheinend auch selbst und macht es sich sogar zu eigen. Dafür spricht jedenfalls die absurde Reihung „zufälliger“ Begegnungen von Haruka mit den Jungs über die Folge. Aber auch das Ende der Episode wirkt bewusst überzogen, als alle Jungs todernst erst einzeln hintereinander und dann noch einmal synchron das vom Schulleiter in den Raum geworfene Wort „Revolution“ wiederholen.

Zusätzlich zur Story über das Berühmtwerden gibt es natürlich noch Popsongs, gesungen von den Charakteren bzw. ihren Synchronsprechern (allesamt bekannte und beliebte Sprecher wie Mamoru Miyano, Junichi Suwabe etc.) und zusammen mit Tanzeinlagen zu feschen Videos geschnitten. Dabei sind die mit 3D-Computermodellen animierten Tänze schon ziemlich gut gemacht und stellen kaum einen Stilbruch zu in 2D gezeichneten Szenen dar. Ob einem der Musikstil zusagt, wird man schon nach dem Musikvideo in den ersten anderthalb Minuten sagen können - wenn man damit nichts anfangen kann, sollte man um die ganze Serie einen Bogen machen.

Wer also auf japanische Idols in gezeichneter Form steht und dabei Männer gegenüber Frauen bevorzugt, ist bei den Gesangsprinzen genau richtig.

 

 


Ich hoffe, die Reviews waren hilfreich, um die neuen Staffeln auf Crunchyroll auch für Nichtkenner einordnenbar zu machen ;)

Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

Zuletzt hier wieder der Link zum Masterpost, wo alle bisherigen und noch kommenden SimulReviews verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.3: Girls, Gesangsprinzen und Geballer Saint Seiya, Gin Tama, Ace of Diamond, Uta no Prince-sama, Kin-iro Mosaic, I Can't Understand What My Husband Is Saying, The Fruit of Grisaia, Mysterious Joker, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Hier findet ihr nun die zweite Hälfte an Serien, die diese Season auf dem Streamingportal Crunchyroll angelaufen sind. Dieses bietet neben den schon vorgestellten neuen Serien einen ganzen Haufen an Fortsetzungen. Die werden, weil sie einen anderen Namen tragen oder es eine Sendepause zwischen der neuen und der vorherigen Staffel gab, eben separat aufgeführt, angekündigt und lizensiert. Oftmals macht es wenig Sinn, sie zu schauen, wenn man die erste Staffel nicht kennt – aber bei eher episodischen Serien kann eine zweite Staffel auch ein Einstiegspunkt sein, wenn man den Vorgänger nicht kannte.

Meine Reviews beantworten daher folgende Fragen: Erstens, ob ich selbst die vorhergehenden Staffeln gesehen habe, zweitens, ob die Serien für einen „Quereinstieg“ geeignet sind und drittens, ob es sich vielleicht lohnt, die Serie bei Staffel 1 neu anzufangen. Zusätzlich erwähne ich wie schon in den vorherigen Crunchyroll-Reviews zur Vollständigkeit, in welchen Sprachen man die Untertitel gucken kann.

In den Fällen, wo die Vorgängerstaffel(n) auch auf Crunchyroll zu finden sind, müsst ihr einfach nur den jeweiligen Link zur Serie anklicken, da die verschiedenen Staffeln einer Serie üblicherweise auf derselben Serienseite zu finden sind.

In dem Zusammenhang noch ein Trick: Es gibt auf Crunchyroll einige Serien, zu denen keine deutschen Untertitel existieren, die man sich in Deutschland aber trotzdem legal anschauen kann. Dafür muss man allerdings einmal ganz nach unten scrollen und unter "Sprache" auf English (US) umschalten. Solange die Einstellung auf "Deutsch" steht, werden einem nämlich nur Videos angezeigt, die deutsche Untertitel enthalten. (Das gilt übrigens auch für andere Sprachen, aber Englisch ist wohl am ehesten interessant.) Es gibt zwar auch Serien, die in Deutschland geblockt sind, weil hierzulande ein anderer (Streaming-) Anbieter die Rechte hat - aber gerade bei vielen älteren Serien, die liefen bevor Crunchyroll Deutschland gelauncht wurde und die in Deutschland nicht auf DVD herauskamen, sollte man mal probieren, ob man sie evtl. mit englischen Untertiteln finden kann. Von den hier vorgestellten Serien findet man so zumindest alle Staffeln von Gintama.

Ein paar der Vorgänger sind aber auch bisher gar nicht in Deutschland lizensiert - wer sie trotzdem schauen möchte, muss sich wohl leider die Mühe machen, den Serientitel in einer Suchmaschine einzugeben, um inoffizielle Releases davon zu finden.

Jetzt aber zu den Reviews!

Ace of the Diamond –Second Season- ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ダイヤのA [Dia no Ace]

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll verfügbar

Synopsis: Anlässlich eines Artikels über die vergangene Saison lässt Sportreporter Akio Mine ein Spiel aus der Vorrunde des nationalen Turniers noch einmal Revue passieren. Dort spielte das Team der Seido Oberschule gegen das der Yakushi Oberschule, und am Ende machte nur eine kleine Sache den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Teams aus…

Jitsch findet: Es ist enttäuschend, dass die zweite Staffel erst mal mit drei Folgen Rückblick anfängt. Besonders, da die erste Staffel nicht etwa so lange her ist, dass man Auffrischung braucht, sondern deren letzte Episode gerade erst eine Woche vorher ausgestrahlt wurde. Für japanische Zuschauer, die die Serie im Fernsehen schauen, mag das Sinn machen, auf Crunchyroll (wo man jederzeit Staffel 1 komplett schauen kann) nervt es dagegen nur.

Also, falls das nicht deutlich geworden ist, ich habe Ace of the Diamond selbst seit Episode 1 mitverfolgt und mag die Serie sehr, aber 75 Episoden sind schon ein großer Batzen, den man aufholen müsste, wenn man jetzt neu einsteigen will. Zumal die Rückblick-Episoden nur einzelne, wichtige Spiele nacherzählen, aber nicht die Handlung von Staffel 1 von Anfang an, so dass sie als Grundlage für einen Quereinstieg nicht so wirklich geeignet sind.

Dabei ist die Story der Serie an sich schnell erklärt: Die Seido Oberschule hat ein Baseball Team, und dieses Team würde sich gerne für die nationale Meisterschaft qualifizieren. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, weil die Schule für ihren Baseball recht bekannt ist und auch gezielt Schüler scoutet, die nur um Baseball zu spielen dorthin gelotst werden. Das passierte Eijun Sawamura zu Beginn der Serie. Seitdem arbeitet er hart daran, besser und vielleicht sogar der Beste – das „Ace“ seines Teams – zu werden, hat aber harte Konkurrenz in einem talentierten Pitcher in seinem eigenen Jahrgang.

Die große Stärke an der Serie sind zwei Dinge: Zum einen ist sie unglaublich gut darin, durch Zeichnungen, Gesichtsausdrücke, Farbwahl und nicht zuletzt den tollen Soundtrack immer eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen, die einen auch bei den sich oft über gefühlt dutzende Episoden hinziehende Matches bei der Stange hält. Zum anderen hat sie einen ganzen Haufen toller Charaktere, die die Serie tragen. Eijun ist kein Überflieger, und genau so wenig ist das irgendwer anders im Team, stattdessen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit und jedes Teammitglied hat ein Gesicht, einen Charakter und eine Geschichte. Auch deshalb würde ich Neueinsteigern empfehlen, die Charaktere von Anfang an kennenzulernen und mit Staffel 1 anzufangen.

Was Sport-Anime angeht, ist Ace of Diamond für mich das Maß aller Dinge, weil die Serie im Gegensatz zu vielen anderen Shows des Genres den Fokus wirklich nur auf den Sport legt und dabei ziemlich realistisch bleibt. Das Team gewinnt mal und verliert mal, Eijun hat seine Stärken und Schwächen und manchmal eben auch einen schlechten Tag. Dadurch bleibt es immer spannend.

Wer Sport-Anime mag, sollte meiner Meinung nach ruhig mal von Anfang an reinschauen, denn wenn man erst mal angefangen hat, vergeht die Zeit beim Schauen wie im Flug.  

 

 

Gintama° ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): gesamt 6 Staffeln; bei Crunchyroll auf Englisch verfügbar [hierzu auf English (US) umschalten, s.o.]; auch bei Viewster auf Englisch verfügbar (Link zu Staffel 1)

Synopsis: Auf einer Pressekonferenz entschuldigt sich Gintoki Sakata in der Rolle des Hauptcharakters stellvertretend dafür, dass die Serie Gintama noch nicht abgeschlossen ist und dass sie nicht mehr von Sunrise animiert wird. Dann kündigt er unverblümt an, dass es jetzt aber weitergeht. Das ist streng genommen aber dann doch nicht der Fall, denn die neue Staffel beginnt damit, dass die Zeit stehengeblieben ist, weil Gintoki eine magische Uhr zerdeppert hat. Er und seine Freunde Shinpachi und Kagura, die als einzige auch nicht vom Stillstand betroffen sind, versuchen also, die Zeit wieder in Gang zu bringen, doch das ist gar nicht so einfach.

Jitsch findet: Ich habe tatsächlich schon oft gehört, dass Gintama was Comedy angeht so ziemlich der Goldstandard in der Anime-Welt ist. Bisher hatte ich aufgrund der schieren Masse an Staffeln nur einfach noch nicht so richtig den Einstiegspunkt gefunden. Die ersten fünf Minuten der neuen Staffel zeigen schon, was Gintama auszeichnet: eiskalte Parodien (die Pressekonferenz basiert auf Ryutaro Nonomuras Weinkrampf), übertriebene Selbsterkenntnis und Slapstick (das Ende der Konferenz ;).

Auch wenn die Produktion der Serie offiziell vom Studio Sunrise zum Branchenneuling BN Pictures gewechselt hat, sind an der Produktion fast nur Leute beteiligt, die auch schon an den vorherigen Staffeln mitgewirkt haben, auch für alte Fans sollte die neue Staffel also keinen Bruch darstellen.

Wer vorher noch nie Gintama geschaut hat, braucht sich aber auch nicht davor zu scheuen, einfach mal mit der 2015-er Staffel einzusteigen. Die Handlung baut auf nichts Vorherigem auf und auch mit den Charakteren wird man schnell warm. Hauptgrundlage der Witze sind zwei Dinge: Einerseits die Charaktere, die allesamt alberne Vollidioten sind (Gintoki allen voran) und andererseits die eigenständige, aber von Satire geprägte Handlung (die Folge endet beispielsweise mit einer Dragonball-Z-Referenz).

Letztlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Humor der Serie was anfangen kann, und um das zu beurteilen kann man genau so gut wie mit der ersten auch mit der neuen Staffel anfangen.

 

 

[Kurzserie] I can’t understand what my Husband is saying 2nd season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 旦那が何を言っているかわからない件 2スレ目
[Danna ga Nani wo Itteiru ka Wakaranai Ken 2 Sure-me]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Hajime und seine Frau Kaoru haben immer noch sporadisch Verständigungsschwierigkeiten, wenn er wieder mit seinen Otaku-Anwandlungen ins Kraut schießt. Alles in Allem verläuft ihr Alltag aber harmonisch.

Jitsch findet: Staffel 1 dieser Kurzserie (Laufzeit 3:30 Minuten) hatte mir schon extrem gut gefallen, allein weil es so gut wie keine Anime gibt, die das Zusammenleben eines normalen Pärchens beschreiben. Hajimes otakumäßige Anspielungen (er will z.B. etwaige Kinder Asuka und Rei nennen – woher er das wohl hat) bieten für den Anime-versierten Zuschauer hin und wieder was zum Lachen, aber auch ohne dass man alle versteht hat man hier eine niedliche Geschichte über zwei Menschen, die sich einfach gefunden haben. Da die Folgen ohnehin superkurz sind spricht nichts dagegen, bei Staffel 1 anzufangen und schnell aufzuholen, allein weil die dort erzählte Vorgeschichte des Paars echt ans Herz geht.

 

 

JOKER 2nd Season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 怪盗ジョーカー [Kaitou Joker], auch „Mysterious Joker“

 

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar (Staffel 2 beginnt bei Folge 14)

Synopsis: Inspektor Oniyama kann es nicht glauben: Phantomdieb Joker wurde gefasst, und nicht einmal von ihm! Während er nun an seinem Lebensinhalt zweifelt, verfolgt Joker seinen eigenen Plan, denn in der Gefängnisfestung Demon’s Heaven soll vor 20 Jahren ein wertvoller Ring von einem Häftling versteckt worden sein.

Jitsch findet: Joker ist eine Kinderserie und das sagt eigentlich schon alles. Inhaltlich geht es um Phantomdieb Joker und seine ebenfalls nach Spielkarten gestalteten Freunde, die Schätze auf der ganzen Welt sammeln, vermutlich einfach weil es ihnen Spaß macht. Die Charakterdesigns sind überdreht und knallbunt, die Stories anscheinend immer in einer Episode abgeschlossen und nicht immer ganz logisch. In der aktuellen Folge findet sich z.b. der gesuchte Ring im Kopf eines Wasserhahns – dass den in 20 Jahren noch nie jemand ausgetauscht hat, obwohl er spritzt, ist weit hergeholt. Der brutale Gefängniswächter verursacht mit seinem stacheligen Eisenprügel höchstens übertriebene Beulen oder rote Hautstellen und dass die Helden ungeschoren davonkommen steht völlig außer Frage. Kinderkram eben.

Insofern ist „Joker“ höchstens dann interessant, wenn man keinen Bock auf eine tiefgründige Story, Fanservice oder die meist eher parodistische Art von Anime-Humor hat. Ansonsten ist es definitiv nichts für den erwachsenen Animezuschauer. Die zweite Staffel hätte man jetzt auch nicht extra ankündigen müssen – es gab zwar eine Sendepause von Januar bis April, aber die Serie geht nahtlos weiter, sogar mit demselben Opening (Crunchyroll unterscheidet die Staffeln auch nicht, wie sonst üblich, in der Sortierung). Mittendrin einsteigen ist aufgrund des episodischen Charakters trotzdem ziemlich einfach, die Frage ist nur, ob man das will.

 

 

Hello!! KINMOZA ( -> Link zur Serie)
jap. Titel: ハロー!!きんいろモザイク[Hello!! Kiniro Mosaic]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel: Kinmoza! Kiniro + Mosaic, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Für die in Japan lebende Engländerin Alice und ihre japanischen Freundinnen hat das neue Schuljahr begonnen. Und es ist gar nicht so leicht, sich einzugewöhnen, wenn die beste Freundin plötzlich nicht mehr in der eigenen Klasse ist und man noch dazu eine neue, ziemlich strenge Lehrerin bekommt… 

Jitsch findet: Dieser Anime ist von vorne bis hinten überhaupt nicht mein Fall. Es geht um niedliche Mädchen, die zur Schule gehen, im Klassenzimmer herumblödeln und irgendwelche Dialoge führen, deren Inhalt trivial und meistens auch nicht lustig ist. Ich habe es jedenfalls selbst zu Reviewzwecken nicht durchgehalten, die ganze Folge durchzuziehen, weil einfach nichts passiert.

Da hilft auch nicht der Aspekt des kulturellen Austauschs, der in Anime dann doch eher selten ist. Die Hauptpersonen sind drei Japanerinnen und zwei Engländerinnen. Alice schreibt zu Anfang der Folge einen Brief in Englisch an ihre Mutter, der von der Synchronsprecherin auch annehmbar vertont wird. Darüber, dass eigentlich eine Japanerin dort spricht, kann sie aber nicht hinwegtäuschen, und das ganze klingt wie ein Text aus einem Englisch-Lehrbuch knapp über Anfängerlevel, also nicht gerade authentisch.

Auch wenn Staffel 1 auf Crunchyroll nicht verfügbar ist, bietet der besagte Brief genug Einblick in die Grundsituation, um etwas mit der Serie anfangen zu können. Die Mädchen sind dabei, wie man das aus derartigen Anime so kennt, eine charakterlich bunt gemischte Truppe – eine ist niedlich, eine ist stoisch, eine ist dämlich, eine ist die „große Schwester“ und eine die Verrückte. All das natürlich immer auf total niedliche Art und Weise… Die Charakterdesigns sind wohl das, was mich am meisten nervt, weil alle Mädchen total niedlich aussehen, sogar die Lehrerinnen (ja, die Frau im Kostüm auf dem obigen Screenshot soll eine Lehrerin sein, auch wenn sie kaum älter aussieht als das Mädchen neben ihr). Jungs dagegen laufen, obwohl es sie an der Schule gibt, meist so durchs Bild, dass man ihre Gesichter nicht sieht.

Für mich hat das ganze mal so absolut gar keinen Reiz, aber wer Serien wie K-On! oder Non Non Biyori mag, wird wohl auch bei Kinmoza seine Freude daran haben, einer Horde übertrieben niedlicher Mädchen beim Nichtstun in der Schule zuzusehen.

 

 

The Labyrinth of Grisaia & The Eden of Grisaia ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: グリザイアの迷宮 [Grisaia no Meikyuu] , auch “Le labyrinthe de la grisaia” &
グリザイアの楽園 [Grisaia no Rakuen], auch “Le eden de la grisaia”

Sprachen: EN, ES, FR, PT, IT, DE

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Um nicht nur die Fakten sondern auch die persönliche Perspektive Yuujis zu seiner Vergangenheit zu erfahren, wird er von der Agentin JB dazu befragt. So lassen sie gemeinsam seinen Werdegang wieder aufleben: Das Verhältnis zu seiner Schwester Kazuki, deren Verlust und wie er nach einem langen Leidensweg schließlich an der Mihama Akademie gelandet ist...

Jitsch findet: Von der ersten Staffel, „The Fruit of Grisaia“ habe ich Abstand genommen, nachdem ich die ersten zwei Folgen stinklangweilig fand. Die Story stellte sich da so dar: Hauptcharakter Yuuji kommt an eine spezielle Schule, an die außer ihm nur eine Handvoll Mädchen gehen und lernt sie nach und nach besser kennen. In den ersten zwei Folgen von Staffel 1 ist wirklich nichts passiert außer, dass er mit jedem der Mädchen relativ lange, nichtssagende Gespräche geführt hat.

„The Labyrinth of Grisaia“ eröffnet die neue Staffel mit einem knapp 50 Minuten langen Special über die Vergangenheit des Hauptcharakters, „The Eden of Grisaia“ ist dann im Anschluss die eigentliche zweite Staffel, also die logische Fortsetzung der ersten. Das Special widmet sich ganz Yuujis Vergangenheit, und die ist harter Tobak. Im Großen und Ganzen besteht sie nur aus sexuellem Missbrauch an Yuuji und daraus, dass er immer wieder töten muss. Das wird aber auch immerhin mit Rücksicht inszeniert und nicht etwa für die grafische Zurschaustellung benutzt. Trotzdem hat Yuuji ein übertrieben hartes Schicksal, wo man sich mit jedem neuen Schlag fragt, ob es das nicht langsam mal gewesen sein kann.

Das Special ist dem Auftakt der ersten Staffel stimmungsmäßig verblüffend unähnlich und ich kann schwer einschätzen, welches von beiden das Gesamtflair der Serie besser trifft. An und für sich macht es so oder so wenig Sinn, mit dem Special anzufangen, da es (so suggeriert es das Ende) den Einstieg in die Handlung der zweiten Staffel macht und die in Staffel 1 etablierten Charakterbeziehungen zwischen Yuuji und den Mädchen der Mihama Akademie dafür vermutlich entscheidend sein werden.

Am Anfang einzusteigen würde ich also jedem naheliegen, ob man die Serie nun wegen der weiblichen Charaktere schaut oder weil man gerade mal einen Harem-Anime schauen möchte, wo der Hauptcharakter kein "netter Normalo" ist.

 

 

Saint Seiya – Soul of Gold – ( -> Link zur Serie )

Sprachen: bei Crunchyroll DE, EN, ES, PT, IT außerdem bei Daisuki in EN, IT, ES, PT, KO, ZH, ID, MS, TL, TH

Vorgängerstaffel(n): Saint Seiya, mehrere Movies und OVAs; nichts davon in Deutschland lizensiert

Synopsis: Inmitten von Schnee kommt Aiolia zu sich und schleppt sich zu einer Festung. Als man den vermeintlich Betrunkenen in den Kerker wirft, trifft er dort auf die junge Frau Lyfia, die ihm folgt, als er mit Leichtigkeit wieder ausbricht. Sie bittet ihn, ihre Heimat Asgard zu retten und den falschen Diener Odins, Andreas Lise, sowie den Weltenbaum Yggdrasil zu zerstören. Doch Aiolia ist in Gedanken noch zu sehr beim Kampf der Gold Saints gegen Hades… der sein Leben kostete. Doch wer hat ihn zurück ins Leben gerufen, und zu welchem Zweck?

Jitsch findet: Saint Seiya ist ein uraltes Franchise, das in Frankreich oder Italien ziemlich beliebt ist. In Deutschland ist weder der Original-Manga noch eine der vielen TV- und Movie-Adaptionen erschienen, wehalb die Serie hier kein Schwein kennt. „Soul of Gold“ stellt jedenfalls meines Wissens das erste Mal dar, dass „Saint Seiya“ (neben sporadischen Videospielen) offiziell nach Deutschland kommt. Und das ausgerechnet in einer Ausprägung, in der der Namensgeber Seiya voraussichtlich nicht einmal vorkommt.

Um die Handlung “Soul of Gold” zu verstehen, sind die bisherigen Staffeln eher peripher; es hilft aber, zumindest die Grundlagen des Franchise zu kennen. Dass es Menschen gibt, die die Wiedergeburt bestimmter Götter darstellen, und dass sie von auserwählten Kriegern beschützt werden. Die Krieger von Athena, zu denen auch die Hauptcharaktere der neuen Serie gehören, werden Saints genannt, tragen magische Rüstungen (Cloth) und kämpfen mit ihrer inneren Energie, genannt Cosmo. Zumindest das wird in der Serie als bekannt vorausgesetzt, aber auch zu den Charakteren wird nicht viel erklärt (z.B. was es mit der Rückblickszene von Aiolia auf sich hat, in der sein Bruder schwer verletzt ein Baby im Arm trägt). Sich zumindest anzulesen, was in der Haupthandlung der vorherigen Staffeln passiert ist, ist definitiv keine schlechte Idee, um den Überblick zu behalten.

Im Prinzip ist „Saint Seiya“ eine Magical Boy Serie. Es gibt eine „Verwandlungssequenz“, in der die Rüstung erscheint, magische Fähigkeiten und in dieser Folge auch gleich noch ein Power-up, das entsprechend noch mehr glänzt und dem Charakter ein paar Flügel an der Rüstung verleiht. Prinzipiell wird dabei mit Fäusten gekämpft, aber aus Budgetgründen oder auch nur, weil das bei diesem Franchise schon immer so gemacht wurde, bestehen die Kämpfe hauptsächlich aus Standbildern, Nahaufnahmen und vielen bunten Effektlinien, die Faust- und Schwerthiebe darstellen sollen.

Abgesehen davon sieht die Serie aber gut aus, vor allem wenn man bedenkt, dass sie von Toei Animation stammt – das Studio, das sich bei Sailor Moon Crystal ständig durch grauenvolle Zeichnungen unbeliebt macht. So wie ich den Laden kenne, ist es aber durchaus erwartbar, dass man auch bei „Soul of Gold“ einen starken Qualitätsabfall nach den Einführungsfolgen beobachten kann, wie es auch bei Pretty Cure regelmäßig der Fall ist.

Inhaltlich bietet die Serie durchaus einen interessanten Aufhänger. Lyfia stellt zunächst Andreas als den Bösen hin, doch ihr Lächeln am Ende der Folge, als sie anscheinend von einem fremden Geist besessen ist, sieht alles andere als nett aus. Zunächst müssen sie und Aiola sowieso erst mal die restlichen 11 Gold Saints aufsammeln. Wie es derzeit aussieht, lässt sich die Serie damit genug Zeit, dass man auch als Saint-Seiya-Neuling genug Zeit hat, sie alle kennenzulernen.

Für alle, die gerne mythologisch angehauchte Serien oder ernst gemeinte Shounen-Serien mit Fokus auf Zweikämpfen sehen, sollte Soul of Gold auf jeden Fall etwas sein. Schlecht fängt das Spinoff nicht an, ob es gut ist, wird die Zeit zeigen.  

 

 

 

Tesagure! Bukatsumono 3 ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: てさぐれ!部活もの すぴんおふ プルプルんシャルムと遊ぼう
[Tesagure! Bukatsumono Spin-Off Puru-purun Charm to Asobou]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT

Vorgängerstaffel(n): Tesagure! Bukatsumono und Tesagure! Bukatsumono Encore, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Der Tesaguri-Club hat sich für die 3. Staffel etwas Besonderes überlegt: eine Kollaboration! Dafür werben sie die fünf Hauptcharaktere der Serie Puru-purun Charm an, für die es zwar eine Mangavorlage und Synchronsprecherinnen, aber noch keine Anime-Umsetzung gibt. Nachdem man sich über das Setting, die gegenseitigen Anreden und das Ending geeignet hat, geht es auch gleich los mit dem Slife-of-Life Ansatz für die neue Staffel.

Jitsch findet: Wie man an der Synopsis erkennt, hat „Tesagure!“ einen starken Metahumor. Wobei, eigentlich ist das Ganze eine ganze Metaserie, denn die Handlung ist im Grunde genommen „die Mädchen denken sich aus, was in der Serie passieren soll und spielen es dann auch so“. Man merkt schon stark, welche Szenen noch halbwegs nach Skript gehen und welche, das wird in der Einführung auch gesagt, durch Improvisation entstehen.

Optisch ist das ganze mittelmäßig. Vermutlich aufgrund der Natur der Entstehung (wenn die Synchronsprecherinnen improvisieren, kann man natürlich nicht alles vorher animieren) ist die Serie mit 3D-Computermodellen gemacht, und das nicht ansatzweise auf einem Grad der Perfektion, wie ihn z.B. Toei in Pretty Cure mittlerweile erreicht. Gerade Hände sehen oft etwas verbogen aus und die Gesichtsausdrücke könnten lebendiger sein.

Die Serie ist eines der Beispiele, wo es wirklich schade ist, dass die Opening und Ending Songs von Crunchyroll nie untertitelt werden. Dadurch entgeht einem beim Opening der ganze Witz der Lyrics, die im Prinzip beschreiben, was gerade zu sehen ist (Ich übersetze mal selbst ein paar Zeilen: „Guckt, jetzt laufen wir, und strecken unsere Hände aus! Wenn wir das einfach machen ist es doch gleich wie ein typisches OP, oder?“).

Auch ohne die ersten zwei Staffeln Tesagure zu kennen, kommt man schnell rein; die alten Charaktere lassen sich schnell einordnen und die Neuzugänge von Puru-purun Charm werden ohnehin alle vorgestellt. Wer also gerne einer Horde Mädchen dabei zusieht, wie sie über Dinge wie Brust-Raketen bei weiblichen Robotern oder „Kabedon“ diskutieren, wird dabei trotz der eher mauen Optik seinen Spaß haben!

 

 

Utano☆Princesama Revolutions ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: うたの☆プリンスさまっ♪マジLOVEレボリューションズ
[Uta no☆Prince-sama♪ Maji LOVE Revolutions]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, IT, PT

Vorgängerstaffel(n): Utano☆Princesama Maji Love 1000% und Utano☆Princesama Maji Love 2000%, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Auf ihrem Weg über den Campus läuft Haruka nicht nur den 7 Mitgliedern der Band ST☆RISH über den Weg sondern auch den Jungs des QUARTET NIGHT. Nachdem sie mit allen ein paar Worte gewechselt hat, kommt ST☆RISH beim Schulleiter zusammen. Der verkündet, dass für das internationale Sportevent Triple S, das in Japan stattfinden wird, eine Band für den Eröffnungssong gesucht wird. QUARTET NIGHT ist hierfür vorgesehen, doch die Jungs von ST☆RISH wollen sich diese einmalige Chance auf einen Auftritt vor der ganzen Welt auch nicht entgehen lassen.

Jitsch findet: Die erste Folge der neuen Staffel ist für Neueinsteiger so ziemlich perfekt. Harukas „zufällige“ Bewegungen mit den wichtigen männlichen Charakteren der Serie und ein zusätzlich als Narrative vorgelesener Brief an ihre Großmutter vermitteln wirklich alles, was man so wissen muss. Nanami ist Songwriterin, die Jungs von ST☆RISH quasi „ihre“ Band und allesamt offensichtlich an ihr interessiert, aber auch für QUARTET NIGHT hat sie schon geschrieben, auch wenn sie mit dessen Mitgliedern noch nicht ganz warm geworden ist. Die Charakterdesigns decken dabei natürlich das gesamte Spektrum an Haar- und Augenfarben, Frisuren und Charaktereigenschaften ab, das Frau sich wünschen könnte.

Die Serie ist absolut unrealistisch, weiß das anscheinend auch selbst und macht es sich sogar zu eigen. Dafür spricht jedenfalls die absurde Reihung „zufälliger“ Begegnungen von Haruka mit den Jungs über die Folge. Aber auch das Ende der Episode wirkt bewusst überzogen, als alle Jungs todernst erst einzeln hintereinander und dann noch einmal synchron das vom Schulleiter in den Raum geworfene Wort „Revolution“ wiederholen.

Zusätzlich zur Story über das Berühmtwerden gibt es natürlich noch Popsongs, gesungen von den Charakteren bzw. ihren Synchronsprechern (allesamt bekannte und beliebte Sprecher wie Mamoru Miyano, Junichi Suwabe etc.) und zusammen mit Tanzeinlagen zu feschen Videos geschnitten. Dabei sind die mit 3D-Computermodellen animierten Tänze schon ziemlich gut gemacht und stellen kaum einen Stilbruch zu in 2D gezeichneten Szenen dar. Ob einem der Musikstil zusagt, wird man schon nach dem Musikvideo in den ersten anderthalb Minuten sagen können - wenn man damit nichts anfangen kann, sollte man um die ganze Serie einen Bogen machen.

Wer also auf japanische Idols in gezeichneter Form steht und dabei Männer gegenüber Frauen bevorzugt, ist bei den Gesangsprinzen genau richtig.

 

 


Ich hoffe, die Reviews waren hilfreich, um die neuen Staffeln auf Crunchyroll auch für Nichtkenner einordnenbar zu machen ;)

Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

Zuletzt hier wieder der Link zum Masterpost, wo alle bisherigen und noch kommenden SimulReviews verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.3: Girls, Gesangsprinzen und Geballer Saint Seiya, Gin Tama, Ace of Diamond, Uta no Prince-sama, Kin-iro Mosaic, I Can't Understand What My Husband Is Saying, The Fruit of Grisaia, Mysterious Joker, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Hier findet ihr nun die zweite Hälfte an Serien, die diese Season auf dem Streamingportal Crunchyroll angelaufen sind. Dieses bietet neben den schon vorgestellten neuen Serien einen ganzen Haufen an Fortsetzungen. Die werden, weil sie einen anderen Namen tragen oder es eine Sendepause zwischen der neuen und der vorherigen Staffel gab, eben separat aufgeführt, angekündigt und lizensiert. Oftmals macht es wenig Sinn, sie zu schauen, wenn man die erste Staffel nicht kennt – aber bei eher episodischen Serien kann eine zweite Staffel auch ein Einstiegspunkt sein, wenn man den Vorgänger nicht kannte.

Meine Reviews beantworten daher folgende Fragen: Erstens, ob ich selbst die vorhergehenden Staffeln gesehen habe, zweitens, ob die Serien für einen „Quereinstieg“ geeignet sind und drittens, ob es sich vielleicht lohnt, die Serie bei Staffel 1 neu anzufangen. Zusätzlich erwähne ich wie schon in den vorherigen Crunchyroll-Reviews zur Vollständigkeit, in welchen Sprachen man die Untertitel gucken kann.

In den Fällen, wo die Vorgängerstaffel(n) auch auf Crunchyroll zu finden sind, müsst ihr einfach nur den jeweiligen Link zur Serie anklicken, da die verschiedenen Staffeln einer Serie üblicherweise auf derselben Serienseite zu finden sind.

In dem Zusammenhang noch ein Trick: Es gibt auf Crunchyroll einige Serien, zu denen keine deutschen Untertitel existieren, die man sich in Deutschland aber trotzdem legal anschauen kann. Dafür muss man allerdings einmal ganz nach unten scrollen und unter "Sprache" auf English (US) umschalten. Solange die Einstellung auf "Deutsch" steht, werden einem nämlich nur Videos angezeigt, die deutsche Untertitel enthalten. (Das gilt übrigens auch für andere Sprachen, aber Englisch ist wohl am ehesten interessant.) Es gibt zwar auch Serien, die in Deutschland geblockt sind, weil hierzulande ein anderer (Streaming-) Anbieter die Rechte hat - aber gerade bei vielen älteren Serien, die liefen bevor Crunchyroll Deutschland gelauncht wurde und die in Deutschland nicht auf DVD herauskamen, sollte man mal probieren, ob man sie evtl. mit englischen Untertiteln finden kann. Von den hier vorgestellten Serien findet man so zumindest alle Staffeln von Gintama.

Ein paar der Vorgänger sind aber auch bisher gar nicht in Deutschland lizensiert - wer sie trotzdem schauen möchte, muss sich wohl leider die Mühe machen, den Serientitel in einer Suchmaschine einzugeben, um inoffizielle Releases davon zu finden.

Jetzt aber zu den Reviews!

Ace of the Diamond –Second Season- ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: ダイヤのA [Dia no Ace]

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll verfügbar

Synopsis: Anlässlich eines Artikels über die vergangene Saison lässt Sportreporter Akio Mine ein Spiel aus der Vorrunde des nationalen Turniers noch einmal Revue passieren. Dort spielte das Team der Seido Oberschule gegen das der Yakushi Oberschule, und am Ende machte nur eine kleine Sache den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Teams aus…

Jitsch findet: Es ist enttäuschend, dass die zweite Staffel erst mal mit drei Folgen Rückblick anfängt. Besonders, da die erste Staffel nicht etwa so lange her ist, dass man Auffrischung braucht, sondern deren letzte Episode gerade erst eine Woche vorher ausgestrahlt wurde. Für japanische Zuschauer, die die Serie im Fernsehen schauen, mag das Sinn machen, auf Crunchyroll (wo man jederzeit Staffel 1 komplett schauen kann) nervt es dagegen nur.

Also, falls das nicht deutlich geworden ist, ich habe Ace of the Diamond selbst seit Episode 1 mitverfolgt und mag die Serie sehr, aber 75 Episoden sind schon ein großer Batzen, den man aufholen müsste, wenn man jetzt neu einsteigen will. Zumal die Rückblick-Episoden nur einzelne, wichtige Spiele nacherzählen, aber nicht die Handlung von Staffel 1 von Anfang an, so dass sie als Grundlage für einen Quereinstieg nicht so wirklich geeignet sind.

Dabei ist die Story der Serie an sich schnell erklärt: Die Seido Oberschule hat ein Baseball Team, und dieses Team würde sich gerne für die nationale Meisterschaft qualifizieren. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, weil die Schule für ihren Baseball recht bekannt ist und auch gezielt Schüler scoutet, die nur um Baseball zu spielen dorthin gelotst werden. Das passierte Eijun Sawamura zu Beginn der Serie. Seitdem arbeitet er hart daran, besser und vielleicht sogar der Beste – das „Ace“ seines Teams – zu werden, hat aber harte Konkurrenz in einem talentierten Pitcher in seinem eigenen Jahrgang.

Die große Stärke an der Serie sind zwei Dinge: Zum einen ist sie unglaublich gut darin, durch Zeichnungen, Gesichtsausdrücke, Farbwahl und nicht zuletzt den tollen Soundtrack immer eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen, die einen auch bei den sich oft über gefühlt dutzende Episoden hinziehende Matches bei der Stange hält. Zum anderen hat sie einen ganzen Haufen toller Charaktere, die die Serie tragen. Eijun ist kein Überflieger, und genau so wenig ist das irgendwer anders im Team, stattdessen liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit und jedes Teammitglied hat ein Gesicht, einen Charakter und eine Geschichte. Auch deshalb würde ich Neueinsteigern empfehlen, die Charaktere von Anfang an kennenzulernen und mit Staffel 1 anzufangen.

Was Sport-Anime angeht, ist Ace of Diamond für mich das Maß aller Dinge, weil die Serie im Gegensatz zu vielen anderen Shows des Genres den Fokus wirklich nur auf den Sport legt und dabei ziemlich realistisch bleibt. Das Team gewinnt mal und verliert mal, Eijun hat seine Stärken und Schwächen und manchmal eben auch einen schlechten Tag. Dadurch bleibt es immer spannend.

Wer Sport-Anime mag, sollte meiner Meinung nach ruhig mal von Anfang an reinschauen, denn wenn man erst mal angefangen hat, vergeht die Zeit beim Schauen wie im Flug.  

 

 

Gintama° ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN

Vorgängerstaffel(n): gesamt 6 Staffeln; bei Crunchyroll auf Englisch verfügbar [hierzu auf English (US) umschalten, s.o.]; auch bei Viewster auf Englisch verfügbar (Link zu Staffel 1)

Synopsis: Auf einer Pressekonferenz entschuldigt sich Gintoki Sakata in der Rolle des Hauptcharakters stellvertretend dafür, dass die Serie Gintama noch nicht abgeschlossen ist und dass sie nicht mehr von Sunrise animiert wird. Dann kündigt er unverblümt an, dass es jetzt aber weitergeht. Das ist streng genommen aber dann doch nicht der Fall, denn die neue Staffel beginnt damit, dass die Zeit stehengeblieben ist, weil Gintoki eine magische Uhr zerdeppert hat. Er und seine Freunde Shinpachi und Kagura, die als einzige auch nicht vom Stillstand betroffen sind, versuchen also, die Zeit wieder in Gang zu bringen, doch das ist gar nicht so einfach.

Jitsch findet: Ich habe tatsächlich schon oft gehört, dass Gintama was Comedy angeht so ziemlich der Goldstandard in der Anime-Welt ist. Bisher hatte ich aufgrund der schieren Masse an Staffeln nur einfach noch nicht so richtig den Einstiegspunkt gefunden. Die ersten fünf Minuten der neuen Staffel zeigen schon, was Gintama auszeichnet: eiskalte Parodien (die Pressekonferenz basiert auf Ryutaro Nonomuras Weinkrampf), übertriebene Selbsterkenntnis und Slapstick (das Ende der Konferenz ;).

Auch wenn die Produktion der Serie offiziell vom Studio Sunrise zum Branchenneuling BN Pictures gewechselt hat, sind an der Produktion fast nur Leute beteiligt, die auch schon an den vorherigen Staffeln mitgewirkt haben, auch für alte Fans sollte die neue Staffel also keinen Bruch darstellen.

Wer vorher noch nie Gintama geschaut hat, braucht sich aber auch nicht davor zu scheuen, einfach mal mit der 2015-er Staffel einzusteigen. Die Handlung baut auf nichts Vorherigem auf und auch mit den Charakteren wird man schnell warm. Hauptgrundlage der Witze sind zwei Dinge: Einerseits die Charaktere, die allesamt alberne Vollidioten sind (Gintoki allen voran) und andererseits die eigenständige, aber von Satire geprägte Handlung (die Folge endet beispielsweise mit einer Dragonball-Z-Referenz).

Letztlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Humor der Serie was anfangen kann, und um das zu beurteilen kann man genau so gut wie mit der ersten auch mit der neuen Staffel anfangen.

 

 

[Kurzserie] I can’t understand what my Husband is saying 2nd season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 旦那が何を言っているかわからない件 2スレ目
[Danna ga Nani wo Itteiru ka Wakaranai Ken 2 Sure-me]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Hajime und seine Frau Kaoru haben immer noch sporadisch Verständigungsschwierigkeiten, wenn er wieder mit seinen Otaku-Anwandlungen ins Kraut schießt. Alles in Allem verläuft ihr Alltag aber harmonisch.

Jitsch findet: Staffel 1 dieser Kurzserie (Laufzeit 3:30 Minuten) hatte mir schon extrem gut gefallen, allein weil es so gut wie keine Anime gibt, die das Zusammenleben eines normalen Pärchens beschreiben. Hajimes otakumäßige Anspielungen (er will z.B. etwaige Kinder Asuka und Rei nennen – woher er das wohl hat) bieten für den Anime-versierten Zuschauer hin und wieder was zum Lachen, aber auch ohne dass man alle versteht hat man hier eine niedliche Geschichte über zwei Menschen, die sich einfach gefunden haben. Da die Folgen ohnehin superkurz sind spricht nichts dagegen, bei Staffel 1 anzufangen und schnell aufzuholen, allein weil die dort erzählte Vorgeschichte des Paars echt ans Herz geht.

 

 

JOKER 2nd Season ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 怪盗ジョーカー [Kaitou Joker], auch „Mysterious Joker“

 

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar (Staffel 2 beginnt bei Folge 14)

Synopsis: Inspektor Oniyama kann es nicht glauben: Phantomdieb Joker wurde gefasst, und nicht einmal von ihm! Während er nun an seinem Lebensinhalt zweifelt, verfolgt Joker seinen eigenen Plan, denn in der Gefängnisfestung Demon’s Heaven soll vor 20 Jahren ein wertvoller Ring von einem Häftling versteckt worden sein.

Jitsch findet: Joker ist eine Kinderserie und das sagt eigentlich schon alles. Inhaltlich geht es um Phantomdieb Joker und seine ebenfalls nach Spielkarten gestalteten Freunde, die Schätze auf der ganzen Welt sammeln, vermutlich einfach weil es ihnen Spaß macht. Die Charakterdesigns sind überdreht und knallbunt, die Stories anscheinend immer in einer Episode abgeschlossen und nicht immer ganz logisch. In der aktuellen Folge findet sich z.b. der gesuchte Ring im Kopf eines Wasserhahns – dass den in 20 Jahren noch nie jemand ausgetauscht hat, obwohl er spritzt, ist weit hergeholt. Der brutale Gefängniswächter verursacht mit seinem stacheligen Eisenprügel höchstens übertriebene Beulen oder rote Hautstellen und dass die Helden ungeschoren davonkommen steht völlig außer Frage. Kinderkram eben.

Insofern ist „Joker“ höchstens dann interessant, wenn man keinen Bock auf eine tiefgründige Story, Fanservice oder die meist eher parodistische Art von Anime-Humor hat. Ansonsten ist es definitiv nichts für den erwachsenen Animezuschauer. Die zweite Staffel hätte man jetzt auch nicht extra ankündigen müssen – es gab zwar eine Sendepause von Januar bis April, aber die Serie geht nahtlos weiter, sogar mit demselben Opening (Crunchyroll unterscheidet die Staffeln auch nicht, wie sonst üblich, in der Sortierung). Mittendrin einsteigen ist aufgrund des episodischen Charakters trotzdem ziemlich einfach, die Frage ist nur, ob man das will.

 

 

Hello!! KINMOZA ( -> Link zur Serie)
jap. Titel: ハロー!!きんいろモザイク[Hello!! Kiniro Mosaic]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Vorgängerstaffel: Kinmoza! Kiniro + Mosaic, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Für die in Japan lebende Engländerin Alice und ihre japanischen Freundinnen hat das neue Schuljahr begonnen. Und es ist gar nicht so leicht, sich einzugewöhnen, wenn die beste Freundin plötzlich nicht mehr in der eigenen Klasse ist und man noch dazu eine neue, ziemlich strenge Lehrerin bekommt… 

Jitsch findet: Dieser Anime ist von vorne bis hinten überhaupt nicht mein Fall. Es geht um niedliche Mädchen, die zur Schule gehen, im Klassenzimmer herumblödeln und irgendwelche Dialoge führen, deren Inhalt trivial und meistens auch nicht lustig ist. Ich habe es jedenfalls selbst zu Reviewzwecken nicht durchgehalten, die ganze Folge durchzuziehen, weil einfach nichts passiert.

Da hilft auch nicht der Aspekt des kulturellen Austauschs, der in Anime dann doch eher selten ist. Die Hauptpersonen sind drei Japanerinnen und zwei Engländerinnen. Alice schreibt zu Anfang der Folge einen Brief in Englisch an ihre Mutter, der von der Synchronsprecherin auch annehmbar vertont wird. Darüber, dass eigentlich eine Japanerin dort spricht, kann sie aber nicht hinwegtäuschen, und das ganze klingt wie ein Text aus einem Englisch-Lehrbuch knapp über Anfängerlevel, also nicht gerade authentisch.

Auch wenn Staffel 1 auf Crunchyroll nicht verfügbar ist, bietet der besagte Brief genug Einblick in die Grundsituation, um etwas mit der Serie anfangen zu können. Die Mädchen sind dabei, wie man das aus derartigen Anime so kennt, eine charakterlich bunt gemischte Truppe – eine ist niedlich, eine ist stoisch, eine ist dämlich, eine ist die „große Schwester“ und eine die Verrückte. All das natürlich immer auf total niedliche Art und Weise… Die Charakterdesigns sind wohl das, was mich am meisten nervt, weil alle Mädchen total niedlich aussehen, sogar die Lehrerinnen (ja, die Frau im Kostüm auf dem obigen Screenshot soll eine Lehrerin sein, auch wenn sie kaum älter aussieht als das Mädchen neben ihr). Jungs dagegen laufen, obwohl es sie an der Schule gibt, meist so durchs Bild, dass man ihre Gesichter nicht sieht.

Für mich hat das ganze mal so absolut gar keinen Reiz, aber wer Serien wie K-On! oder Non Non Biyori mag, wird wohl auch bei Kinmoza seine Freude daran haben, einer Horde übertrieben niedlicher Mädchen beim Nichtstun in der Schule zuzusehen.

 

 

The Labyrinth of Grisaia & The Eden of Grisaia ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: グリザイアの迷宮 [Grisaia no Meikyuu] , auch “Le labyrinthe de la grisaia” &
グリザイアの楽園 [Grisaia no Rakuen], auch “Le eden de la grisaia”

Sprachen: EN, ES, FR, PT, IT, DE

Vorgängerstaffel(n): bei Crunchyroll auf Deutsch verfügbar

Synopsis: Um nicht nur die Fakten sondern auch die persönliche Perspektive Yuujis zu seiner Vergangenheit zu erfahren, wird er von der Agentin JB dazu befragt. So lassen sie gemeinsam seinen Werdegang wieder aufleben: Das Verhältnis zu seiner Schwester Kazuki, deren Verlust und wie er nach einem langen Leidensweg schließlich an der Mihama Akademie gelandet ist...

Jitsch findet: Von der ersten Staffel, „The Fruit of Grisaia“ habe ich Abstand genommen, nachdem ich die ersten zwei Folgen stinklangweilig fand. Die Story stellte sich da so dar: Hauptcharakter Yuuji kommt an eine spezielle Schule, an die außer ihm nur eine Handvoll Mädchen gehen und lernt sie nach und nach besser kennen. In den ersten zwei Folgen von Staffel 1 ist wirklich nichts passiert außer, dass er mit jedem der Mädchen relativ lange, nichtssagende Gespräche geführt hat.

„The Labyrinth of Grisaia“ eröffnet die neue Staffel mit einem knapp 50 Minuten langen Special über die Vergangenheit des Hauptcharakters, „The Eden of Grisaia“ ist dann im Anschluss die eigentliche zweite Staffel, also die logische Fortsetzung der ersten. Das Special widmet sich ganz Yuujis Vergangenheit, und die ist harter Tobak. Im Großen und Ganzen besteht sie nur aus sexuellem Missbrauch an Yuuji und daraus, dass er immer wieder töten muss. Das wird aber auch immerhin mit Rücksicht inszeniert und nicht etwa für die grafische Zurschaustellung benutzt. Trotzdem hat Yuuji ein übertrieben hartes Schicksal, wo man sich mit jedem neuen Schlag fragt, ob es das nicht langsam mal gewesen sein kann.

Das Special ist dem Auftakt der ersten Staffel stimmungsmäßig verblüffend unähnlich und ich kann schwer einschätzen, welches von beiden das Gesamtflair der Serie besser trifft. An und für sich macht es so oder so wenig Sinn, mit dem Special anzufangen, da es (so suggeriert es das Ende) den Einstieg in die Handlung der zweiten Staffel macht und die in Staffel 1 etablierten Charakterbeziehungen zwischen Yuuji und den Mädchen der Mihama Akademie dafür vermutlich entscheidend sein werden.

Am Anfang einzusteigen würde ich also jedem naheliegen, ob man die Serie nun wegen der weiblichen Charaktere schaut oder weil man gerade mal einen Harem-Anime schauen möchte, wo der Hauptcharakter kein "netter Normalo" ist.

 

 

Saint Seiya – Soul of Gold – ( -> Link zur Serie )

Sprachen: bei Crunchyroll DE, EN, ES, PT, IT außerdem bei Daisuki in EN, IT, ES, PT, KO, ZH, ID, MS, TL, TH

Vorgängerstaffel(n): Saint Seiya, mehrere Movies und OVAs; nichts davon in Deutschland lizensiert

Synopsis: Inmitten von Schnee kommt Aiolia zu sich und schleppt sich zu einer Festung. Als man den vermeintlich Betrunkenen in den Kerker wirft, trifft er dort auf die junge Frau Lyfia, die ihm folgt, als er mit Leichtigkeit wieder ausbricht. Sie bittet ihn, ihre Heimat Asgard zu retten und den falschen Diener Odins, Andreas Lise, sowie den Weltenbaum Yggdrasil zu zerstören. Doch Aiolia ist in Gedanken noch zu sehr beim Kampf der Gold Saints gegen Hades… der sein Leben kostete. Doch wer hat ihn zurück ins Leben gerufen, und zu welchem Zweck?

Jitsch findet: Saint Seiya ist ein uraltes Franchise, das in Frankreich oder Italien ziemlich beliebt ist. In Deutschland ist weder der Original-Manga noch eine der vielen TV- und Movie-Adaptionen erschienen, wehalb die Serie hier kein Schwein kennt. „Soul of Gold“ stellt jedenfalls meines Wissens das erste Mal dar, dass „Saint Seiya“ (neben sporadischen Videospielen) offiziell nach Deutschland kommt. Und das ausgerechnet in einer Ausprägung, in der der Namensgeber Seiya voraussichtlich nicht einmal vorkommt.

Um die Handlung “Soul of Gold” zu verstehen, sind die bisherigen Staffeln eher peripher; es hilft aber, zumindest die Grundlagen des Franchise zu kennen. Dass es Menschen gibt, die die Wiedergeburt bestimmter Götter darstellen, und dass sie von auserwählten Kriegern beschützt werden. Die Krieger von Athena, zu denen auch die Hauptcharaktere der neuen Serie gehören, werden Saints genannt, tragen magische Rüstungen (Cloth) und kämpfen mit ihrer inneren Energie, genannt Cosmo. Zumindest das wird in der Serie als bekannt vorausgesetzt, aber auch zu den Charakteren wird nicht viel erklärt (z.B. was es mit der Rückblickszene von Aiolia auf sich hat, in der sein Bruder schwer verletzt ein Baby im Arm trägt). Sich zumindest anzulesen, was in der Haupthandlung der vorherigen Staffeln passiert ist, ist definitiv keine schlechte Idee, um den Überblick zu behalten.

Im Prinzip ist „Saint Seiya“ eine Magical Boy Serie. Es gibt eine „Verwandlungssequenz“, in der die Rüstung erscheint, magische Fähigkeiten und in dieser Folge auch gleich noch ein Power-up, das entsprechend noch mehr glänzt und dem Charakter ein paar Flügel an der Rüstung verleiht. Prinzipiell wird dabei mit Fäusten gekämpft, aber aus Budgetgründen oder auch nur, weil das bei diesem Franchise schon immer so gemacht wurde, bestehen die Kämpfe hauptsächlich aus Standbildern, Nahaufnahmen und vielen bunten Effektlinien, die Faust- und Schwerthiebe darstellen sollen.

Abgesehen davon sieht die Serie aber gut aus, vor allem wenn man bedenkt, dass sie von Toei Animation stammt – das Studio, das sich bei Sailor Moon Crystal ständig durch grauenvolle Zeichnungen unbeliebt macht. So wie ich den Laden kenne, ist es aber durchaus erwartbar, dass man auch bei „Soul of Gold“ einen starken Qualitätsabfall nach den Einführungsfolgen beobachten kann, wie es auch bei Pretty Cure regelmäßig der Fall ist.

Inhaltlich bietet die Serie durchaus einen interessanten Aufhänger. Lyfia stellt zunächst Andreas als den Bösen hin, doch ihr Lächeln am Ende der Folge, als sie anscheinend von einem fremden Geist besessen ist, sieht alles andere als nett aus. Zunächst müssen sie und Aiola sowieso erst mal die restlichen 11 Gold Saints aufsammeln. Wie es derzeit aussieht, lässt sich die Serie damit genug Zeit, dass man auch als Saint-Seiya-Neuling genug Zeit hat, sie alle kennenzulernen.

Für alle, die gerne mythologisch angehauchte Serien oder ernst gemeinte Shounen-Serien mit Fokus auf Zweikämpfen sehen, sollte Soul of Gold auf jeden Fall etwas sein. Schlecht fängt das Spinoff nicht an, ob es gut ist, wird die Zeit zeigen.  

 

 

 

Tesagure! Bukatsumono 3 ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: てさぐれ!部活もの すぴんおふ プルプルんシャルムと遊ぼう
[Tesagure! Bukatsumono Spin-Off Puru-purun Charm to Asobou]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT

Vorgängerstaffel(n): Tesagure! Bukatsumono und Tesagure! Bukatsumono Encore, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Der Tesaguri-Club hat sich für die 3. Staffel etwas Besonderes überlegt: eine Kollaboration! Dafür werben sie die fünf Hauptcharaktere der Serie Puru-purun Charm an, für die es zwar eine Mangavorlage und Synchronsprecherinnen, aber noch keine Anime-Umsetzung gibt. Nachdem man sich über das Setting, die gegenseitigen Anreden und das Ending geeignet hat, geht es auch gleich los mit dem Slife-of-Life Ansatz für die neue Staffel.

Jitsch findet: Wie man an der Synopsis erkennt, hat „Tesagure!“ einen starken Metahumor. Wobei, eigentlich ist das Ganze eine ganze Metaserie, denn die Handlung ist im Grunde genommen „die Mädchen denken sich aus, was in der Serie passieren soll und spielen es dann auch so“. Man merkt schon stark, welche Szenen noch halbwegs nach Skript gehen und welche, das wird in der Einführung auch gesagt, durch Improvisation entstehen.

Optisch ist das ganze mittelmäßig. Vermutlich aufgrund der Natur der Entstehung (wenn die Synchronsprecherinnen improvisieren, kann man natürlich nicht alles vorher animieren) ist die Serie mit 3D-Computermodellen gemacht, und das nicht ansatzweise auf einem Grad der Perfektion, wie ihn z.B. Toei in Pretty Cure mittlerweile erreicht. Gerade Hände sehen oft etwas verbogen aus und die Gesichtsausdrücke könnten lebendiger sein.

Die Serie ist eines der Beispiele, wo es wirklich schade ist, dass die Opening und Ending Songs von Crunchyroll nie untertitelt werden. Dadurch entgeht einem beim Opening der ganze Witz der Lyrics, die im Prinzip beschreiben, was gerade zu sehen ist (Ich übersetze mal selbst ein paar Zeilen: „Guckt, jetzt laufen wir, und strecken unsere Hände aus! Wenn wir das einfach machen ist es doch gleich wie ein typisches OP, oder?“).

Auch ohne die ersten zwei Staffeln Tesagure zu kennen, kommt man schnell rein; die alten Charaktere lassen sich schnell einordnen und die Neuzugänge von Puru-purun Charm werden ohnehin alle vorgestellt. Wer also gerne einer Horde Mädchen dabei zusieht, wie sie über Dinge wie Brust-Raketen bei weiblichen Robotern oder „Kabedon“ diskutieren, wird dabei trotz der eher mauen Optik seinen Spaß haben!

 

 

Utano☆Princesama Revolutions ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: うたの☆プリンスさまっ♪マジLOVEレボリューションズ
[Uta no☆Prince-sama♪ Maji LOVE Revolutions]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, IT, PT

Vorgängerstaffel(n): Utano☆Princesama Maji Love 1000% und Utano☆Princesama Maji Love 2000%, nicht in Deutschland lizensiert

Synopsis: Auf ihrem Weg über den Campus läuft Haruka nicht nur den 7 Mitgliedern der Band ST☆RISH über den Weg sondern auch den Jungs des QUARTET NIGHT. Nachdem sie mit allen ein paar Worte gewechselt hat, kommt ST☆RISH beim Schulleiter zusammen. Der verkündet, dass für das internationale Sportevent Triple S, das in Japan stattfinden wird, eine Band für den Eröffnungssong gesucht wird. QUARTET NIGHT ist hierfür vorgesehen, doch die Jungs von ST☆RISH wollen sich diese einmalige Chance auf einen Auftritt vor der ganzen Welt auch nicht entgehen lassen.

Jitsch findet: Die erste Folge der neuen Staffel ist für Neueinsteiger so ziemlich perfekt. Harukas „zufällige“ Bewegungen mit den wichtigen männlichen Charakteren der Serie und ein zusätzlich als Narrative vorgelesener Brief an ihre Großmutter vermitteln wirklich alles, was man so wissen muss. Nanami ist Songwriterin, die Jungs von ST☆RISH quasi „ihre“ Band und allesamt offensichtlich an ihr interessiert, aber auch für QUARTET NIGHT hat sie schon geschrieben, auch wenn sie mit dessen Mitgliedern noch nicht ganz warm geworden ist. Die Charakterdesigns decken dabei natürlich das gesamte Spektrum an Haar- und Augenfarben, Frisuren und Charaktereigenschaften ab, das Frau sich wünschen könnte.

Die Serie ist absolut unrealistisch, weiß das anscheinend auch selbst und macht es sich sogar zu eigen. Dafür spricht jedenfalls die absurde Reihung „zufälliger“ Begegnungen von Haruka mit den Jungs über die Folge. Aber auch das Ende der Episode wirkt bewusst überzogen, als alle Jungs todernst erst einzeln hintereinander und dann noch einmal synchron das vom Schulleiter in den Raum geworfene Wort „Revolution“ wiederholen.

Zusätzlich zur Story über das Berühmtwerden gibt es natürlich noch Popsongs, gesungen von den Charakteren bzw. ihren Synchronsprechern (allesamt bekannte und beliebte Sprecher wie Mamoru Miyano, Junichi Suwabe etc.) und zusammen mit Tanzeinlagen zu feschen Videos geschnitten. Dabei sind die mit 3D-Computermodellen animierten Tänze schon ziemlich gut gemacht und stellen kaum einen Stilbruch zu in 2D gezeichneten Szenen dar. Ob einem der Musikstil zusagt, wird man schon nach dem Musikvideo in den ersten anderthalb Minuten sagen können - wenn man damit nichts anfangen kann, sollte man um die ganze Serie einen Bogen machen.

Wer also auf japanische Idols in gezeichneter Form steht und dabei Männer gegenüber Frauen bevorzugt, ist bei den Gesangsprinzen genau richtig.

 

 


Ich hoffe, die Reviews waren hilfreich, um die neuen Staffeln auf Crunchyroll auch für Nichtkenner einordnenbar zu machen ;)

Über Anregungen zu den Reviews würde ich mich freuen - und wenn ihr die Serien auch gesehen habt wäre es auch superspannend, zu hören, was ihr davon gehalten habt.

Zuletzt hier wieder der Link zum Masterpost, wo alle bisherigen und noch kommenden SimulReviews verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, PT

Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.

SimulReview Frühjahr 2015 Pt.2: Sterne, Schinken und schöne Höschen Wish Upon the Pleiades, Yamada-kun and the Seven Witches, Food Wars! Shokugeki no Soma, My Love Story!!, Etotama, Liz und der Blaue Vogel, Punch Line, Anime-Review, Crunchyroll, Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Crunchyroll ist das deutsche Simulcast-Portal mit der größten Auswahl – ganze 17 Serien stehen diese Season neu auf dem Programm, da sind allerdings 2 Kurzserien mit Episodenlängen um 5 Minuten dabei. Macht immer noch 15 lange Serien. Damit der Weblog-Eintrag nicht zu voll wird (lang ist er trotzdem noch), stelle ich heute nur knapp die Hälfte davon vor. Den Anfang machen nun Serien, die komplett neu sind. Im zweiten Teil gebe ich dann in den nächsten Tagen einen Überblick über die Fortsetzungen und 2. Staffeln, die Crunchyroll "neu" im Programm hat. 

Für alle, die noch keine Erfahrungen mit Crunchyroll gemacht haben, hier nochmal kurz zusammengefasst: Das Portal ist premiumbasiert - man kann viele Inhalte kostenlos schauen, für einen geringen Beitrag von rund 5 Euro im Monat bekommt man aber schneller Zugriff auf die neuesten Videos, höhere Auflösung sowie Werbefreiheit. Es gibt für den Anfang ein 14-Tage-Probeabo, wobei man da auch schon Bezahlinformationen hinterlegen muss und PayPal bei mir Ende letztes Jahr nicht funktionierte und Kreditkarte als einzige Möglichkeit überblieb; das kann sich aber mittlerweile geändert haben.

Crunchyroll ist in mehreren Ländern verfügbar und man kann jederzeit in die Sprachversionen der anderen Länder wechseln. Dadurch hat man bei den meisten Serien für die Untertitel die Optionen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Portugiesisch (PT), Französisch (FR) und Italienisch (IT). Da nicht alle Serien für alle Länder lizensiert sind, steht das bei den Serien noch mal extra dabei. Umschalten kann man in den Einzelvideos rechts unter dem Episodentitel, oder man stellt gleich die ganze Seite auf die entsprechende Sprache um - dafür einmal ganz nach unten scrollen und unter Sprache das Gewünschte auswählen.

Jetzt aber zu den Serien!

ETOTAMA ( -> Link zur Serie )

Sprachen: DE, EN, ES, FR, PT, IT

Synopsis: Takeru zieht in ein neues Haus. Das ist ziemlich günstig, weil es im Wohnzimmer eine „tiefenweiche“ Stelle gibt – eine Art Loch. Aus dem springt ihn prompt das Katzenmädchen Nya-tan an, das versucht, ihn zu beeindrucken, aber nur genervte Reaktionen hervorruft. Kurz bevor die erste Hälfte der ersten Episode ungenutzt verstreicht taucht Wildschwein-Mädchen Uri-tan auf, um zu erklären, dass Nya-tan eine „Eto-musume“ ist und gerne zum „Eto-shin“ aufsteigen, also in den chinesischen Tierkreis aufgenommen werden möchte. Die Erklärung wird allerdings unterbrochen, als Drachen-Eto-shin Dora-tan alle angreift. Zum Glück erlaubt es Takerus „Sol/Lull“ Energie Nya-tan, gegen sie zu kämpfen.

Jitsch findet: Als ich die Folge mit Freunden das erste Mal angefangen habe, sind wir über die ersten 10 Minuten nicht hinweggekommen, so sinnfrei stellte sich die Serie dar. Nya-tan taucht auf und hüpft von einem „Charakter“ in den nächsten – kleine Schwester, Hausmütterchen, verführerische Dame. Dieser Teil ist absolut unwitzig und wird dadurch nicht besser, dass die Charaktere selbst sich darüber im Klaren sind, dass hier Anime-Klischees hintereinander weg abgehakt werden. Immerhin hat die Episode darüber im späteren Verlauf eine gewisse Selbsteinsicht: Uri-tan ist entsetzt, dass Nya-tan fast eine halbe Folge verplempert hat ohne den Plot zu erklären und Takato erkennt sofort, dass sie nur auftritt, um das endlich zu ändern. Die Figuren wissen also, dass sie in einem Anime sind, und verhalten sich auch so.

In der zweiten Hälfte wird es etwas spannender – anscheinend geht es darum, dass Nya-tan gegen die Tiere des Tierkreises kämpfen und gewinnen muss, um eine von ihnen zu werden. Die genaue Erklärung darüber wurde allerdings offiziell bis auf Folge 2 vertagt. Die Kämpfe sehen dabei so aus, dass die Charaktere sich in 3D-Computeranimierte Chibi-Versionen ihrer selbst verwandeln, um dann in einer Art anderen Dimension in Videospielmanier gegeneinander zu kämpfen. Das ist immerhin ein konsequenter Einsatz von CG und sieht sogar ziemlich gut aus.

Die 12 Tierkreiszeichen, natürlich alle von Frauen dargestellt, sind der Kern der Serie. Die entsprechenden Damen bieten bezüglich ihrer Outfits das gesamte Spektrum, das ein männlicher Zuschauer sich wünschen könnte: orientalisch angehaucht (Schlange), sexy Krankenschwester (Schaf), japanische Miko (Pferd), china-Dress (Tiger) und so weiter. Die Eto-shin  haben wie es aussieht auch alle ihre nervigen Sprachticks (Uri-tan sagt am Satzende immer „desu desu“, wo ein "desu" genug wäre), was die Übersetzung immerhin versucht, mit rüberzubringen.

Für mich ist diese x-te Variante des „weibliche Personifikationen von x" (gab's in der Vergangenheit schon mit historischen Persönlichkeiten, Softdrinks oder auch Waffen, um nur ein paar zu nennen), aber dank der Kämpfe und der starken Selbstironie ist dies noch einer der Vertreter, die man sich getrost mal anschauen kann, wenn man sich von einem Haufen weiblicher Charaktere aller Ausprägungen unterhalten lassen möchte.

 

 

Food Wars! Shokugeki no Soma ( -> Link zur Serie )

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Synopsis: Soma Yukihira arbeitet schon seit er denken kann im Restaurant seines Vaters mit und liefert sich mit ihm regelmäßig Wettkämpfe, wer von beiden das gleiche Gericht schmackhafter zubereiten kann. An einem Angebot, das Grundstück an eine Luxusimmobiliengesellschaft zu verkaufen, sind beide nicht interessiert. Doch deren Vertreterin ringt Soma die Aussage ab, sie würden schließen, wenn sie den Wunsch eines Kunden mal nicht bedienen können. Schon am nächsten Tag hat die Immobilien-Dame ihre Handlanger sämtliche Fleischvorräte vernichten lassen und verlangt als Kundin ein saftiges Steak. Doch Soma hat schon eine Idee, wie er sie trotzdem befriedigen kann…

Jitsch findet: Das Wort „befriedigen“ habe ich in der Storybeschreibung nicht ohne Grund verwendet. Man braucht nur wenige Minuten der Serie schauen, bis man auf den ersten „Geschmacksorgasmus“ trifft: in der Serie ist es allgemein verbreitet, dass ein Happen richtig gutes Essen ungefähr so befriedigend ist wie Sex – und das wird in der Serie auch sehr grafisch dargestellt. In Folge 1 sehen wir außerdem noch eine Szene, in der eine Schülerin Tintenfisch mit Erdnussbutter essen muss – das ist für sie so eklig, wie von einem Tintenfisch vergewaltigt zu werden, und diese Vorstellung wird sehr ausführlich verbildlicht…

Oder anders gesagt: Die Story dreht sich zwar vordergründig ums Essen, baut aber erotisch angehauchte Szenen ein, weil – wir haben es schon oft genug gehört – Sex sells. Ganz groß mit dabei: wie mit Wasser gefüllte Ballons wackelnde Brüste, die auch mal in verschiedene Richtungen unterwegs sind, obwohl sie am selben Körper kleben. Typisch also für diese Art von inhaltlich überflüssigem Fanservice. Immerhin muss man der Sendung zugutehalten, dass männliche Charaktere von gutem Essen genauso „ausgezogen“ werden wie weibliche.

Auch sonst spricht die Serie primitive Instinkte an: Schon die erste Szene weckt massiven Hunger. Essen wird mit dicken Dampfschwaden, übernatürlichem Glitzern und ähnlichen Effekten so dargestellt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl es nur gezeichnet ist.

Wenn man das beides rausnimmt, bleibt nur noch der übliche Kram, aus dem Shounen-Jump-Serien (denn genau das ist „Food Wars“) immer bestehen: Ein Hauptcharakter, der in irgendwas immer stärker wird. Soma will zwar mal nicht der beste Koch der Welt werden sondern ruhig im Laden seines Vaters weiterarbeiten, aber schon am Ende der Folge wird er dort rausgeschmissen und an die beste Kochschule des Landes geschickt. Man weiß also schon, wohin das führt: Er findet neue Freunde aber auch Rivalen, es wird Kochduelle geben die zum Kampf um Leben und Tod hochstilisiert werden und am Ende gewinnt der, der dem Schiedsrichter einen größeren Geschmacksorgasmus beschert.

Leider lässt sich gerade dem primitiven „das sieht alles so lecker aus“ schlecht erwehren – die Serie hat also hohes Suchtpotential, ohne dass die Story oder die Charaktere irgendwas Besonderes zu bieten haben. Daher sage ich nur: Reinschauen auf eigene Gefahr, und guten Appetit!

 

 

MY love STORY!! ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 俺物語!! [Ore Monogatari]

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Synopsis: Am letzten Tag der Mittelschule will Takeo endlich seinem Schwarm Satou-san seine Gefühle gestehen. Doch als er sie findet, ist sie gerade dabei, seinem Kumpel Suna ein Liebesgeständnis zu machen. Takeo kommt schnell drüber hinweg, es ist schließlich nicht das erste Mal. Schon seit dem Kindergarten verlieben sich die Mädchen, die er toll findet, immer in den hübschen Suna, der aber bisher jede einzelne blatant zurückgewiesen hat. Als sie die süße Rinko vor einem Grabscher retten und diese danach weiterhin den Kontakt sucht, steht für Takeo daher fest, dass sie eigentlich nur an Suna interessiert ist – aber da er sie sofort mag, will er ihr wenigstens helfen, dessen Gefühle zu gewinnen.

Jitsch findet: Shoujo Manga Protagonisten sehen so regelmäßig wie in keinem anderen Genre grundsätzlich gut aus und haben allenfalls charakterliche Macken. Nicht so Takeo Gouda, siehe Screenshot. Charaktere wie ihn findet man in Shoujo-Manga regelmäßig nur als Sidekick oder ekliger Fiesling, wenn überhaupt.

Abgesehen davon erzählt die Geschichte das, was auch tausende Shoujo-Manga vorher erzählt haben – halt eine typische Lovestory (verrät ja schon der Titel). Da sind ein Junge und ein Mädchen, irgendwie gibt es von Anfang an eine gewisse Anziehung, aber wegen irgendwelcher emotionaler Hürden kommen die beiden erst nach viel Herumgewurschtel und selten ohne fremde Hilfe dazu, sich gegenseitig diese Gefühle auch zu vermitteln und ein Paar zu werden.

In diesem Fall aber von vorne bis hinten verständlich: Wegen seines Äußeren wurde Takeo immer wieder verschmäht, wohingegen sein gutaussehender Kumpel eine Liebeserklärung nach der anderen erhält (und sie alle eiskalt abweist). Man nimmt Takeo ohne weiteres ab, dass er mittlerweile nicht einmal mehr in Betracht zieht, dass ein weibliches Wesen tatsächlich an ihm Interesse haben könnte – obwohl die Zeichen für uns Zuschauer mehr als deutlich sind.

So ist das markante Aussehen Takeos nicht nur da, damit man einfach mal einen optisch anderen Hauptcharakter hat, sondern Teil der Story. Und allein das hebt die Geschichte aus der breiten Masse der Shoujo-Stories hervor, von denen nicht ohne Grund nur wenige den Sprung zum Anime schaffen. Eine typische Shoujo-Serie ist es stilistisch aber trotzdem, mit vielen inneren Monologen sowie Glitzer und Blümchen als Effekte.

Alles in allem Standard Shoujo-Kost, die aber dank des ungewöhnlichen Protagonisten auch die ansprechen dürfte, denen das Genre zum Hals raushängt – und außerdem männliche Zuschauer, denen Takeo ein für Shoujo-Manga sonst untypisches Idenfikationspotential bietet.

 

 

Punch Line ( -> Link zur Serie )

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Synopsis: Yu Iridatsu wacht plötzlich in seinem Zimmer auf. Er erinnert sich noch daran, in eine Bus-Entführung verwickelt gewesen zu sein, die von der Superheldin Strange Juice unterbrochen wurde und daran, dass er ihr Höschen gesehen hat – danach, nichts. Eine Geisterkatze klärt ihn auf, dass er jetzt selbst ein Geist ist, da etwas oder jemand ihn aus seinem Körper geworfen und diesen übernommen hat. Um das rückgängig zu machen, bräuchten sie das Nandara Kandara, ein Buch, das irgendwo in seinem Haus sein soll. Als er auf der Suche danach zum zweiten Mal das Höschen einer seiner Mitbewohnerinnen sieht, ist aber plötzlich alles vorbei. Anscheinend trifft ein Meteorit die Erde, sobald Yus Erregung einen gewissen Level übersteigt. Glücklicherweise gelten die Gesetze der Zeit für Geister nicht so richtig und er kann gleich noch mal von vorne versuchen, das Buch zu finden…

Jitsch findet: Ich bin noch nicht so ganz sicher, ob die Serie absoluter Blödsinn ist, der nur einen Vorwand dafür bieten soll, möglichst viel Damenunterwäsche in 25 Minuten zu zeigen oder ob hier ähnlich wie bei Kill la Kill der Fanservice ein integraler Teil einer halbwegs nachvollziehbaren Story ist. Das kommt vermutlich drauf an, warum Yus Kräfte ausgerechnet beim Anblick von Damen-Unterhosen aktiviert werden. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund – genug Anime setzen ja derartige Eigenarten einfach als gegeben voraus, ich erinnere mich z.B. an die Kotzanfälle, die das Berühren von Mädchen bei Junta in DNA2 auslöst.

Dabei geht in der Serie eigentlich noch einiges mehr ab: der Busentführer von Anfang flüstert Superheldin Strange Juice etwas ins Ohr, das anscheinend wichtig ist. Es existieren außerdem Superkräfte, bei deren Aktivierung sich die Haarfarbe des Nutzers ändert (Yus Haare wechseln z.B. von Blau zu knallrot) - woher die kommen und wie weit verbreitet sie sind wurde bisher nicht genauer erklärt, ebenso wenig Strange Juices Hintergründe (hinter ihr steckt Yus Mitbewohnerin und Popsternchen Mikatan) oder was zur Hölle Yus Kräfte mit einem erdzerstörenden Meteoriten zu tun haben. Gerade letzteres ist schwer zu schlucken, weil „wenn er Höschen sieht, wir die Erde zerstört“ anscheinend die Hauptgrundlage der Story ist – wenn das nicht in den ersten paar Episoden noch erklärt wird, wirkt es nur wie ein billiger und sinnfreier Vorwand, dem Hauptcharakter einen hübsch eingekleideten Frauenarsch nach dem anderen vors Gesicht zu knallen.

Dabei ist die Serie gerade dann am witzigsten, wenn es gerade mal nicht um Unterhosen geht – in Folge 1 zum Beispiel die Katzen-Pornos auf dem PC der Geisterkatze Chiranosuke oder die „Verwandlungssequenz“ von Mikatan.

Hinter der Serie steht das relativ junge Studio Mappa, die Liste der Beteiligten hat aber einige Überschneidungen mit Gurren Lagann und Kill La Kill, was man vor allem daran merkt, dass die Charaktere in allen drei Serien im selben Stil gezeichnet sind. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass man ohne Japanischkenntnisse einige Wortspielerein nicht mitbekommt – sei es der Titel (Auf Japanisch klingt Punch fast wie Pants), das „Nandara Kandara“ (klingt wie „nanchara kanchara“, grob übersetzt „Blabla“ oder „Rhabarber“) oder die sprechenden Namen (Mikatan->Mikan->jap. Mandarine->Mandarinensaft->Strange Juice).

Die Stimmung ist aber ganz anders als bei Gurren Lagann oder Kill la Kill, denn trotz Busentführung und Weltzerstörung wirkt an „Punch Line“ absolut gar nichts düster oder bedrückend – es ist bisher ein sehr buntes, sehr fanservicelastives Tohuwabohu von Story, in dem noch nichts richtig Sinn ergibt. Ansonsten erinnert mich hier viel an Mikagura Gakuen (siehe das Kurz-Review zur Serie auf Viewster), das ebenso bunt ist und auch eine übernatürliche Katze enthält, aber in der ersten Episode schon etwas mehr Erklärungen vermittelt.

Wer nicht so viel auf Sinnhaftigkeit gibt und einfach auf bunte, abgedrehte Szenarien (und Fanservice) steht, sollte sofort einschalten, alle anderen schauen vielleicht erst mal rein, ob ihnen der Stil zusagt und warten ab, ob die Story in Folge 2 mal mehr in den Fokus rückt.

 

 

Sound! Euphonium ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 響け!ユーフォニアム [Hibike! Euphonium]

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Synopsis: Kumiko war in der Mittelschule im Orchester und hat Euphonium gespielt, doch bei der Wahl ihrer Oberschule war ihr wichtigstes Kriterium die schöne Uniform – das Ensemble der Kitauji Highschool ist, wie sie schon am ersten Tag merkt, ziemlich schlecht. Noch dazu stellt sie fest, dass auch Reina Kousaka dort ist. Es verfolgt Kumiko bis heute, dass sie im Moment der Niederlage ihres Orchesters beim Schulwettbewerb nicht die richtigen Worte an ihre besonders niedergeschlagene Kollegin Reina gefunden hat. Obwohl sie zunächst nein sagt, überreden ihre zwei Klassenkameradinnen Kumiko und Sapphire sie schließlich doch, dem Orchester beizutreten.

Jitsch findet: Die Serie ist typisch für das Studio Kyoto Animation. Am nächsten verwandt ist wohl das recht bekannte K-On, mit dem „Euphonium“ viel gemeinsam hat: ein Haufen niedlicher Mädchen, ein japanisches Schulalltags-Setting und Musik. Nur, dass so ein Schulorchester im Gegensatz zu einer Band mal locker 40 Mitglieder haben kann, auch wenn man wohl nicht alle im Laufe der Serie im Detail kennenlernen wird.

Die Stärken der Serie sind daher von vornherein relativ klar: Ein bis ins kleinste Detail realistisch ausgearbeitetes Setting das auf real existierenden Orten basiert, liebenswerte Hauptcharaktere und eine Story, die allenfalls gemächlich vorangeht und viel Wert auf Alltägliches legt. Eben Slice of Life, aber das auf einem Niveau, wie es eigentlich nur KyoAni (dank langjähriger Erfahrung) regelmäßig erreicht.

Viel kann man daher also gar nicht über "Euphonium" sagen. Wer gerne mal entspannte Serien schaut, in denen überhaupt nichts Übernatürliches, Spannendes oder (zumindest nicht übermäßig) Witziges vor sich geht, dem kann ich diese nur empfehlen. Und eingefleischte Fans von KyoAni schauen es vermutlich sowieso ;)

 

 

[Kurzserie] Urawa no Usagi-chan ( -> Link zur Serie )

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Synopsis: Usagi Takasago lebt in Urawa in der Präfektur Saitama ein fröhliches und entspanntes Leben als Schülerin.

Jitsch findet: Die erste Folge hat selbst für eine Kurzserie (eine Episode hat 3:30 Minuten) zu wenig Inhalt. Wir sehen Usagi, die an dutzenden verfremdeten Fotos der Innenstadt von Urawa vorbeistiefelt, zur Schule kommt und da ihren Freundinnen „Hallo“ sagt – das war’s auch schon. Die Serie ist irgendwie der Versuch, diese Stadt bekannter zu machen, aber ein ziemlich offensichtlicher und lahmer. Die Idee ist schlicht, dass Anime-Zuschauer ein Slice of Life mit bunthaarigen Schulmädchen schon mögen werden. Der deutsche Zuschauer ist also schon mal gar nicht die Zielgruppe (mal eben nach Urawa fliegen, weil der Anime die Stadt so schön darstellt?) und auch Werbung lässt sich irgendwie interessanter gestalten. Warum so was international ausgestrahlt werden muss, ist mir ein Rätsel.

 

 

Wish Upon the Pleiades ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 放課後のプレアデス [Houkago no Pleiades]

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Synopsis: Subaru liebt die Sterne über alles. An diesem Tag soll es einen Meteoritenschauer geben, doch als sie zur Sternwarte auf dem Dach ihrer Schule kommt, landet sie durch eine Art Portal in einem mysteriösen Gewächshaus, in dem ein mysteriöser, anscheinend kranker Junge, herumsitzt, mit dem sie kurz spricht. Zurück im Schulgebäude muss sie feststellen, dass es in Strömen regnet und bei der Wolkendecke die Meteoriten eh nicht zu sehen sein werden. Doch auf dem Schulflur stolpert sie anschließend über ein geleeartiges Wesen und entdeckt daraufhin vier Mitschülerinnen in magischer Kluft. Denen soll sie helfen, die Teile des Raumschiffsmotors des „Vorsitzenden“, eben jenes geleeartigen Wesens, wiederzufinden. Zu viert war die kleine Gruppe bisher nämlich alles andere als erfolgreich…

Jitsch findet: Bei mir persönlich hat es die Serie aus einem kleinen Grund von Anfang an sehr schwer: Sie erinnert auf dutzendfache Weise an Smile Pretty Cure, und dass das von allen der bisher 12 Staffeln Pretty Cure die ist, die ich am wenigsten mag, ist kein Geheimnis.

Vielleicht hat es damit aber auch gar nichts mit Pretty Cure zu tun, dass die Serie bei mir nicht so recht verfangen will. Was sie stimmungstechnisch auszeichnet sind ziemlich kitschige Monologe („In ihrem Licht badend eins mit den Sternen werdend…“), sanfte Lichteffekte, Schmetterlinge, Magiezirkel und so weiter. Selbst der Konflikt von Hauptcharakter Subaru mit ihrer Freundin Aoi (was übrigens der langweiligst denkbare Vorname für ein blaues Magical Girl ist – es heißt einfach nur „blau“) wird von der sanften Grundstimmung irgendwie ertränkt und der Gegner, der es anscheinend ebenso wie die Hauptcharaktere auf die Teile des Raumschiffmotors abgesehen hat, wirkt weder gefährlich noch böse. Es hilft auch nicht, dass er von einer Frau synchronisiert wird (übrigens die Synchronsprecherin von Cure Sunshine aus Heartcatch Pretty Cure)…

Noch dazu habe ich noch nie so eine schludrige Gruppe Magical Girls gesehen. Dass der Hauptcharakter ein Tollpatsch ist, kennt man ja – dass die gesamte Gruppe so unfähig ist, dass besagter Tollpatsch das Team sogar aufwertet, ist ziemlich traurig. Klar gibt es ein paar interessante Aspekte, zum Beispiel dass Nanako als Sprachrohr des Maskottchens fungiert, aber an sich sind die Charaktere bisher noch recht farblos – Boueibu* hatte letzte Season gezeigt, dass man fünf Magical Girls Boys in einer Folge einführen und trotzdem allen zumindest ein bisschen Profil geben kann. Pleiades versagt dagegen auf ganzer Linie, mein Interesse für die Charaktere zu wecken, was aufgrund der Abwesenheit einer spannenden Story das Todesurteil für die Sendung ist.

Auch noch erwähnen muss ich, dass die Serie eigentlich eine Dauerwerbesendung für Autohersteller Subaru ist. Das schlägt sich allerdings nur in dem Namen der Hauptperson, den vierzackigen Sternen auf den Kostümen und den Motorengeräuschen der magischen Besen wieder. Ja, richtig, magische Besen die Motorengeräusche machen. Wirkt völlig fehl am Platze, sticht damit aber auch genug heraus, um die Leute vielleicht auf den Trichter zu bringen, wofür die Show eigentlich enstanden ist. Trotzdem – hätte ich es nicht aus anderen Reviews gewusst, wäre ich von selbst nicht drauf gekommen, dass es hier um Werbung geht.

Im Großen und Ganzen ist "Pleiades" so ähnlich wie "Urawa no Usagi-chan" (sogar die Charaktere mit ihrer Farbcodierung sehen sich verdammt ähnlich) und trotz der längeren Laufzeit für mich nicht wirklich attraktiver. Wer Magical Girls an sich mag, könnte es trotzdem mögen, aber in meinen Augen ist es einer der schlechteren Vertreter des Genres.

*kurz für Binan Koukou Chikyuu Boueibu LOVE! aka Cute High Earth Defense Club LOVE!, von mir hier vorgestellt

 

 

Yamada-kun and the Seven Witches ( -> Link zur Serie )
jap. Titel: 山田くんと7人の魔女 [Yamada-kun to 7-nin no Majo]

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Synopsis: Ryu Yamada ist ein Delinquent, der sich mit ständigem Zuspätkommen, Schlafen im Unterricht und Prügeleien auf dem Schulhof den Ärger seiner Lehrer einhandelt. Urara Shiraishi ist dagegen die Musterschülerin schlechthin. Eines Tages stoßen sie auf einem oberen Treppenabsatz zusammen. Als er danach im Krankenzimmer aufwacht, hat Ryu Brüste und dafür fehlt ihm etwas zwischen den Beinen… ein Blick in den Spiegel zeigt ihm, dass er mit Urara die Körper getauscht hat. Und kaum steckt er in ihrer Haut, bekommt er mit, dass ein paar ihrer Mitschülerinnen sie ziemlich auf dem Kieker haben…

Jitsch findet: Der Anime ist für mich eine Riesenüberraschung, weil das Promo-Bild ehrlich gesagt so aussah, als hätten wir hier die nervige Ecchi-Harem-Romcom #2567. Tatsächlich sind zumindest die Genres „Ecchi“ und „Romcom“ nicht so ganz unzutreffend, aber es deutet alles darauf hin, dass die Story in weniger klischeehaften Bahnen verläuft, als man hätte befürchten können. Ecchi gibt es zwar, aber in einem vernünftigen Rahmen, z.B. sieht man Uraras (zugegeben übertrieben hübsche) Unterwäsche, als Ryu den Frauenkörper, in dem er gelandet ist, mal näher untersucht. Auf inhaltlich sinnfreie Pantyshots und unnötige Zooms auf Oberweiten weiblicher Charaktere verzichtet die Regie dagegen.

Die erste Folge konzentriert sich erst einmal auf das unwahrscheinliche Annähern von Superdelinquent und Musterschülerin und macht die Sache gut, die beiden zu charakterisieren. Gerade Ryu ist extrem unterhaltsam, weil hinter der Fassade des schlecht gelaunten Rowdys ein ganz netter Typ steckt. Das ist zwar irgendwo typisch, aber einfach sehr unterhaltsam dargestellt, zum Beispiel weil er (auch in seinem Männerkörper) ständig niedlich errötet. Man hat schnell das Gefühl, dass sich zwischen Ryu und Urara etwas anbahnt, aber erst mal nur von ihm ausgehend, was bei einem typischen Harem-Anime vermutlich schon mal andersherum wäre.

Ansonsten ist die erste Episode ziemlich reich an Inhalt. Ryu und Urara finden in der ersten Folge nicht nur einen Weg, den Körpertausch rückgängig zu machen – es zeigt sich auch, dass sie das jederzeit wiederholen können und schon wird damit experimentiert und schließlich kommt sogar noch ein Mitschüler dahinter, lädt die zwei in den Okkultismus-Club ein und sie bekommen gar ein weiteres Mitglied. Trotzdem wirkt die Folge nicht überstürzt sondern ist angenehm zu schauen.

Alles in Allem hat mir der Auftakt sehr gefallen – die Serie dürfte sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer attraktiv sein (für Letztere gibt es eine Boy’s Love Anspielung gratis dazu) und hat zwei interessante Hauptcharaktere, denen man gerne weiterhin zuschaut.

 

 

Wie gesagt folgt in den nächsten Tagen Teil 2 der Crunchyroll-Serien mit einem Überblick über Fortsetzungsserien, von denen manche vielleicht eine super Gelegenheit bieten, in eine interessante Serie noch mal ganz von vorne einzusteigen.

Und zuletzt noch einmal der Verweis auf den Masterpost, in dem auch die anderen SimulReview-Einträge verlinkt sind bzw. noch werden.