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Die Geschichte von Aramis und Athos

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1.Kapitel

1. Kapitel
 


 

Es gab wohl in ganz Frankreich keine gegensätzlichere Stadt als Paris. Auf der einen Seite lebten die Menschen in bitterster Armut und wussten kaum wie Sie Ihre Kinder am nächsten Tag durchbringen sollten, denn es fehlte an allem. Die Steuern wuchsen und wuchsen, sodass die Menschen sich häufig nicht einmal Brot kaufen konnten. Paris war eine Stadt des Todes. Die Hygienischen Verhältnisse waren katastrophal. Die Seine war gleichzeitig Abwasser- und Trinkwasserversorger von mehreren tausend Menschen. Im Sommer bei brütender Hitze stank Paris unerträglich. Krankheiten breiteten sich rasend aus. Und häufig ließ man die ausgemerkelten Gestalten einfach liegen und schenkte Ihnen keine Beachtung. Der Geruch des Todes kroch durch den Gassen. Und der Adel floh aus den Städten aufs Land und kehrte erst im Winter nach Paris zurück. Dann begann die Ballsaison und einflussreiche Familien und Adelsgeschlechter luden zu pompösen Festen, Opernhäuser präsentierten die Europäischen Meister und das Theater spielte neben dem Lyrischen Epos Parodien über das einfache und unwürdige Volk zum Amüsement der Lords und Ladies, der Grafen und Gräfinnen, der Herzöge und nicht zuletzt auch des Monarchen und seines Hofstaates.
 

Aramis hatte Ihre Rache an den Mörder Ihres Verlobten bekommen. Doch Sie fühlte sich zum ersten Mal im Leben in Paris einsam und leer. Wie sah nun Ihre Zukunft aus? Sollte Sie weiter in Paris, bei den Musketieren bleiben? Sollte Sie weiter eine Lüge Leben? Solche Fragen zerbrachen Ihr das Hirn als Sie durch Paris lief.
 

Diese Geschichte um Manson machte immer noch ziemlich großes Aufsehen. Laut zeigte sich der Kapitän de Treville ungehalten über den jungen Musketier, im stillen schauderte Ihm die kaltblütige Vorgehensweise Aramis. Man hatte Mansons leblosen Körper mit einem heftigen Hieb in der Brust aufgefunden. Verhaftete Anhänger Mansons sprachen mit Furcht in den Augen von einem brutalen Kampf. Weil Treville aber nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung hatte, um als erster dem König Bericht zu erstatten, begab er sich schnellst möglichst zum Louvre. Doch es war bereits zu spät. Der König hatte sich in dessen Arbeitszimmer mit dem Kardinal eingeschlossen und ein Diener in königlicher Livree teilte Ihm mit, dass seine Majestät arbeite und augenblicklich ein Empfang nicht möglich sei.
 

So blieb dem Kapitän nichts anderes als es am späten Abend nochmals zu versuchen. Er traf den König beim Kartenspiel an. Der Monarch des Landes hatte an diesen Abend eine geschickte Hand und gewann beachtliche Beträge. Folglich befand er sich in bester Stimmung. Kaum hatte das Auge seiner Majestät den Hauptmann seiner Leibgarde erspäht, als er auch schon ausrief:

"Kommt zu mir, Treville! Ich muss Euch schelten. Ist Euch bekannt, das einer Eurer Musketiere auf brutalste Art und Weise einen Verbrecher niedergestreckt hat - der zwar ein Feind unseres Landes, einen Verräter sogar war - aber auch somit unserer Gerichtsbarkeit entzogen wurde. Diese Musketiere sind laut seiner Eminenz die leibhaftigen Teufel!"

"Nicht doch, Sire", antwortete reumütig und betreten der Hauptmann. "Zunächst kann man nicht alle Musketiere verurteilen und am Pranger stellen. Ihr wisst seine Eminenz- der es gewiss nicht mit Absicht tut- neigt dazu die treuesten Eurer Leute zu verurteilen, denn das sind Sie, Eure Hoheit, tapfere Männer, die keinen anderen Wunsch verspüren, als Ihren Degen nur im Dienste Eurer Majestät zu zücken." erwiderte Treville.
 

"Nun es ist aber Tatsache das Monsieur Aramis Manson niederstreckte ohne Achtung der königlichen Verordnungen. Ich kann solch ein Verhalten nicht gut heißen.

Treville überlegte fieberhaft wie er seinen Schützling aus dieser Falle rausholen konnte.

"Treville, Uns hatte dieses übergehen unserer Gerichtbarkeit, unserer Gesetze und folglich uns- den König von Frankreich- sehr erbost und wir werden den Musketier Aramis vorläufig vom Dienste degradieren."

"Eure Hoheit..."weiter kam Treville nicht, denn der König duldete keinen Widerspruch. Denn in politisch unsicheren Zeiten, in Zeiten der zunehmenden inneren Spannungen galt es Durchsetzungskraft und Autorität gegenüber den eigen Leuten zu zeigen. Nach außen hin musste man Zusammenhalt und Geschlossenhit demonstrieren. Der König wurde von seiner Eminenz so angestachelt das er als einzigen Weg zum Erhalt seiner Gott gegebenen Macht die Bestrafung Aramis sah- ein Exempel vor allen. Treville konnte nichts weiter tun als seinem Schützling diese Mitzuteilen.
 

Nun mag ein Aussenstehender denken degradieren ist kein Rauswurf, doch kommt solch eine Bestrafung dem gleich, denn beide Male besitzt die betreffende Person keinen Sold und somit keinen Sous zum Kauf von Nahrung und überhaupt zum Leben nötigsten.



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