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Blue Eyes

Buch 1
von

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Frisches Wasser für die keimende Liebe

Die männliche Besatzung des Team Trailor hatte sich wieder beruhigt und glotze nun dämlich und verschlafen in der Gegend rum. Areo verschlafen und Fiore dämlich. Fazit: Einer dümmer als der andere.

Zur gleichen Zeit im Walde "Black Hole". Eyr´n hatte seine Männer wieder um sich herum versammelt. Gemeinsam arbeiteten sie einen Plan aus. Dieser ging alle möglichen Richtung. Von "Wir überlassen die beiden Mädchen ihrem Schick-sal!" über "Wir warten hier, bis sie wieder auftauchen!" bis "Wir gehen sie su-chen!". Doch keiner der Pläne schien dem Anführer der Richtige. Was konnten sie schon groß tun? Sie wussten weder wann noch wo Tyra und Kampana wieder auf-tauchen würden und einfach so zu tun als wäre nichts gewesen, war auch nicht rechtens. "Wir..." Eyr´n erhob seine Stimme um sich Gehör zu verschaffen. Alle Banditen drehten sich zu ihrem Anführer um und musterten ihn eingehend. Eyr´n hatte auch noch seinen rechten Arm in die Luft gestreckt um noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Alle stierten sie nur auf eine Person und hofften, dass diese endlich weiter sprach. "Wir..." sagte Eyr´n noch einmal und räusperte sich verlegen "....gehen erst mal schlafen. Ihr müsst doch alle hundemüde sein nach dieser Nacht." Einer nach dem anderen viel um. Eyr´n schaute sich um und nahm den Arm wieder herunter. "Na, toll!" "Toll, oh Großer Anführer!" "Mir wäre nichts Besseres eingefallen!". Unruhe ging durch die sich aufrappelnde Menge. "Ihr wagt es meine Worte in Frage zu stellen? Wie könnt ihr es wagen..." drohend zog Eyr´n sein gezacktes Schwert und fuchtelte damit wild in der Gegend herum. Eilig machten sich seine Gefolgsleute davon, denn sie wussten ganz genau, dass die Wut von Eyr´n nicht unterschätzt werden sollte. "Und außerdem krieg ich är-ger von euren Müttern wenn ihr keinen Mittagsschlaf macht und so lange auf-bleibt!" ruft er ihnen noch hinterer, aber in einem viel ruhigeren Ton. Schnell steckt er das Schwert wieder weg und schaut in den Himmel. Seine Miene hatten sich von böse in traurig verwandelt, und er mustert eingehend die nun fast schon ganz verblassten Sterne. "Oh Tyra, was stell ich nur mit dir an, wenn du wieder da bist? Warum steckst du ständig in Schwierigkeiten?..." flüsterte er so leise, dass nur er es hören kann. Wind kam auf. Eine Böe riss ihm die Worte praktisch von den Lippen und trug sie davon. Über den Wald und der aufgehenden ersten Son-ne entgegen. Als wollten sie sich dem Licht nähern und vor der Dunkelheit des Mondes fliehen. Der Wind frischte weiter auf und Eyr´n zieht seinen Mantel en-ger um sich, um weniger von dem kalten schneidenden Wind an seinen Körper zu lassen.

Team Trailor war verschwunden, das nahm Tyra jedenfalls an. Feurio und Areo hatten sich komischerweise wieder beruhigt und dafür hatten sie sich ratlos ange-stiert. Ihr Blick war bis zu Julika geschweift. Auch diese war ratlos gewesen. Sie hatte Tyra irgendetwas zugestottert und war dann mit ihrem Team auf dem glei-chen Weg wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Tyra hatten sie ein-fach stehen gelassen. "Was waren das für krumme Vögel?" fragt Cedric, an Tyra gewand, nach einer langen Stille. Keiner beantwortete seine Frage, doch Tyra wusste die Antwort. Sie erwachte aus ihrer Starre, ging schnurstracks aus dem Zimmer und ließ alle fragenden Blicke hinter sich, wieder die Treppe hinunter, durch die Eingangshalle und durch den Eingang bis auf den menschenleeren Platz vor dem Gebäude, von dem viele Wege abzweigten. Dort blieb sie stehen als wäre genau das die Stelle an der sie am liebsten wäre oder als ob es dort etwas, irgend-etwas, interessantes gäbe. Aber Fehlanzeige, nichts der Gleichen war weit und breit aus zu machen. Sie stand einfach nur da und schaute nach oben, durch die Schwärze der Seetiefe, als ob ihre Aufmerksamkeit nur einem Gedanken nach-hängen wurden, wieder hinauf nach oben. Lionel und ihr Großvater kamen durch die Eingangshalle auf sie zugelaufen. Langsam nervte es sie immer hinter Tyra herzu laufen ohne zu Wissen was sie als nächstes Blödes anstellte Als sie bei ihr ankamen war sie immer noch in Schweigen versunken. "Also... es reicht langsam mit deinem hin und her Gerenne!" Wir haben keine Lust und auch keine Zeit dir weiter hinterher zu rennen. Und außerdem..." weiter kam er nicht denn Tyra war schon wieder weitergegangen. Cedric schüttelte den Kopf. "Das darf doch nicht wahr sein... so ein stures Weibsbild... ach, geh doch wohin der Pfeffer unter Was-ser wächst..." mit diesem Gedanken drehte er sich nach links und ging, in entge-gengesetzter Richtung wie Tyra, eine Gasse entlang. Lionel blieb verwirrt stehen und schaute vom einen zum anderen, bis diese verschwunden waren. Dann schaute auch sie nach oben und versuchte auszumachen, was Tyra dort so interes-sant gefunden hatte. Sie kniff die Augen zusammen um etwas in der Schwärze er-kennen zu können. Irgendwann ließ sie es bleiben und ging einen Weg rechts von ihr entlang.

Cedric stolperte und fiel beinahe hin. Im letzten Augenblick konnte er sich an ei-ner stehenden Leiter festhalten. Er schnaufte erleichtert aus und schaute sich um. Wo war er eigentlich? Er war so erzürnt gewesen, dass er wirr durch die Straßen von Blue Water gelaufen war. Es musste doch einen Anhaltspunkt in dieser riesi-gen Stadt geben, den er kannte, oder etwa nicht? Sein Blick glitt an den Haus-wänden rechts und links von sich entlang und blieb an einem nahen Korallendach hängen. Auf diesem waren schwimmende Wasservampire aufgemalt worden und diverse andere Kleinigkeiten. Jetzt wusste er wieder wo er war. Das musste das Museum sein. Er ging die Gasse weiter bog an der Gabelung nach rechts ab und dann gleich wieder links und stand dann vor einem gelben Gebäude mit einem großen Torbogen. Cedric schaute sich das Gebäude näher an und ließ den Blick über die Koralle schweifen, als ob er Angst hätte was ihn drinnen erwartete. Er erklomm die fünfstufige Treppe und trat in den ersten Raum. An der linken Wand waren jede Menge bestickter Wandbehänge und rechts mehrere Steintafeln mit eingeritzten Texten. In der Mitte stand eine große Glasvitrine, diese reichte vom Boden bis zur Decke. In ihr wahren ein paar seltene Fische eingesperrt. Dahinter konnte man einen zweiten und sogar einen dritten Raum erkennen. Cedric ließ den ersten Raum außer Betracht und lief in den zweiten hinein, bis zur vorderen rechten Ecke. Dort blieb er stehen und schaute verträumt auf den grünen Wand-behang direkt vor ihm. Jetzt kam alles wieder hoch, seine Kindheit, die Geschich-te der Wasservampire und.... ja und sogar seine Kinderliebe......

"Cedric. Cedric? Cedric! Komm sofort wieder her. Cedric, komm her oder muss ich dich holen?!" Ein kleiner Wasservampir hatte sich hinter einer Glasvitrine versteckt und kauerte sich auf dem Boden zusammen. Die Augen fest zusammen-gekniffen, in der Hoffnung, dass die Frau ihn dann nicht sehen würde wenn er sie nicht sieht, wartete er, dass sie weg ging. Seine stummen Gebete wurden erhört und die Frau ging nach draußen um dort nach dem angeblichen Cedric zu suchen. Der kleine Junge stand auf, schaute durch das Glas nach draußen und vergewis-serte sich, dass die Luft rein war. "Nichts zu sehen..." flüsterte er zu sich selbst und seufzte. Der kleine Junge lief in den zweiten Raum, hin zu den grünen Wandbehängen rechts von ihm. Schnell lugte er noch einmal hinter der Ecke hervor und vergewisserte sich, dass auch wirklich niemand ihn sah oder ihm nachkam. Wieder nichts. Leise schlich er sich zu dem ersten Wandbehang. Warum er so schlich wusste er selbst nicht so genau, aber die Hauptsache war doch, dass es das ganze noch gefährlicher erschienen ließ. Vor dem Grünen blieb er stehen und las dann, was darauf stand:
 

Geschichte der Wasservampire:
 

 Wasservampire sind menschenähnliche Lebewesen, die gelernt haben unter Wasser zu leben und fortzubestehen. Die ersten Menschen führten zahlreiche Versuche durch um unter Wasser zu leben, damals waren sie nur auf Verachtung gestoßen. Als die Wissenschaftler endlich einen Weg fanden und ihre neue Errungenschaft präsentieren wollten, wurde alles Vernichtet. Alle Aufzeichnungen und Versuche waren von da an umsonst gewesen. Aber es gab einige Menschen die sich schon an das Wasser gewöhnt hatten und als Exemplare bei der großen Veröffentlichung vorgezeigt werden sollten. Sie warteten und warteten. Doch alles war vergeblich. Schließlich kamen sie aus dem Was-ser um nach dem Verbleib der Wissenschaftler zu suchen. Aber was sie vorfanden war nicht das, was sie sich erhofft hatten. Sie wurden von einigen erzählbegeisterten Menschen aufgeklärt. Ihr Hass war von da an so groß, dass sie sich nach ihrem Tod in Vampire verwandelten um den Men-schen ihre schlimmsten Alpträume zu bereiten. So entstand der Clan der Wasservampire.
 

"Wau... cool..." sagte der kleine Junge als er fertig gelesen hatte und sich danach den zweiten Wandbehang angeschaut hatte. Begierig trat er ein Stück nach links und las weiter:
 

Bräuche der Wasservampire:
 

 Die Heirat bei ranghöheren Wasservampiren wird durch Deutung in Träumen, Sternen und Schick-sal bestimmt. So kommen meist ungewollte Ehen zustande. Ottonormalwasservampire müssen sich nicht daran halten, können es aber. Die Herrschaft übernehmen die Auserwählten, es sei denn diese sind gestorben oder getötet worden, dann übernehmen die Ältesten diese Aufgabe. Kinder kommen nicht wie menschliche Kinder in die Schule sondern werden von ihren Eltern alles gelehrt was sie wissen. Somit geht das alte Wissen nicht verloren. Feierlichkeiten und Zeremonien entsprechen in etwa den der Menschen.
 

"Wir ähneln den Menschen? So was blödes..." er schaute sich nach den anderen Wandbehängen um. Aber auf diesen stand nichts sonderlich Lesenswertes. Er ü-berflog diese nur und zuckte dann mit den Achseln. "Na ja, besser als nichts, a-ber..." weiter kam er nicht "Cornelius Ruge Cedric!! Hab ich dich endlich! Und jetzt gibt es mächtig Ärger!!" Verdutzt drehte sich der kleine Junge um und schau-te mit großen Augen hinauf zu der Frau die ihn vorhin gesucht hatte und ihn jetzt mit hochrotem Kopf anschrie. "Ähm... also... lassen sie mich erklären." "Nichts da! Du hast heute schon genug gesagt!!" "Aber... das ist ungerecht... ich wollte doch nur..." "Ach, du wolltest doch nur Dinge lesen, die nicht für einen so jungen Wasservampir, wie dich bestimmt sind, oder liege ich jetzt etwa falsch!!" Cedric antwortete nicht sondern ließ nur den Kopf hängen. "..." Auch die Frau schwieg. Lange standen sie so da. "Was mach ich nur mit dir." Die Frau ging in die Hocke um mit Cedric auf gleicher Höhe zu sein und schaute ihn lieb an. "Ich bin doch deine Erzieherin... mach es mir doch nicht so schwer." Ihr Blick wurde wehmütig und Cedric bekam Mitleid mit ihr. "Es... es tut mir leid.." stotterte er verlegen und ließ den Kopf noch weiter hängen. Die Frau nahm ihn in die Arme und stand auf. Cedric klammerte sich an ihren Hals und setze sich auf ihren Arm. "Madleine? Madleine, hast du ihn?" "Jaa" Ein Mann kam um die Ecke gerannt und schaute sich suchend im Raum um. Er entdeckte die beiden rechts von sich. "Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte schon er wäre auf und davon, genau wie damals..." "Nein, er war die ganze Zeit im Museum. Er hat sich die Fische in der Vitrine an-gesehen. Aber als ich kam, ist er weggerannt. Wahrscheinlich aus Angst vor der Strafe." "Gut gut... du machst das schon richtig, Madleine." "Ja, McKänzlei." Der Mann seufzte "Du sollst mich doch nicht McKänzlei nennen. Ich heiße McKane!" "Ja.... Sir..." die Frau grinste und drückte den kleinen Cedric fester an sich. Dieser hatte verwundert von einem zum anderen geschaut und schmiegte sich nun mehr an seine Erzieherin. Er mochte diese Frau von da an noch mehr als er es schon vorher getan hatte. Er war so vertieft in Gedanken, dass er gar nicht merkte wie sie hinausgingen. "Du bist ja ganz rot. Hast du Fieber?" Madleine hielt die Hand auf Cedrics Stirn. "Nein, nein..." er versuchte die Hand zu verscheuchen und glüh-te dann noch mehr. "Madleine ist so.... wau... einfach voll cool... oder wie die Mädchen immer sagen, die dummen Gänse.... süüß.... ach meine Madleine..." dachte er noch und schlief dann prompt ein.

"Schade Madleine... aus uns hätte was werden können. Warum bist du damals ge-storben? Warum musstest du mich vor dem großen Fisch beschützen? Hättest mich doch einfach sterben lassen können. Ich wäre bestimmt in Liebe gestor-ben.... Ach nein, ich alter Narr. Du warst ja mit McKane zusammen. Zu schade..." Er strich noch einmal über den grünen Wandbehang und ließ dann erst denn zweiten, dann denn ersten Raum und schließlich das gesamte Museum hinter sich.

Ganz wo anders mit völlig anderen Gedanken geht Tyra ihres Weges. Endlich war sie Lionel und ihren Großvater losgeworden. "Endlich... wurde ja auch Zeit, dass ich ihnen auf die Nerven ging... Das sie das mit den Korallen nicht schon abge-schreckt hat, wundert mich... na ja, endlich Ruhe..." so schweift es durch ihre Ge-danken und sie lässt kampflustig die Finger und den Hals knacken. "Es gibt zu viele gutmütige Vampire hier unten....!!" Tyra wird von einem Licht abgelenkt. Ein dunkelblauer Streifen zieht sich über die Dächer entlang. Langsam schweift er über ihren Kopf und verschwindet hinter den Dächern. Schnell geht Tyra in die Hocke und stößt sich ab. Gekonnt landet sie auf einem nahe gelegenen Dach und hat somit mehr Überblick. Sie fängt an fies zu grinsen und ballt die Fäuste. "Hab ich dich..... Kyrill....mhmhmhm...." Ihr Blut wird heiß und in ihren Augen brennt ein Feuer, welches nicht einmal von diesem See gelöscht werden könnte. Wieder stößt sie sich ab. Ein Bein immer angewinkelt und die Ellenbogen rausgestreckt wird sie immer schneller ohne sich irgendwo noch einmal abzustoßen. Manche Wasservampire schauen irritiert nach oben. Doch erblicken diese nur einen an-fangs schwarzen Streifen der hinten gelb ist. Kleine Luftblasen schweben zu ihnen herab. Jeder der dies bemerkt, schaut verdutzt. "Seit wann fallen die Blasen denn herunter, Papa?" fragt ein Kind einen anderen Vampir. Der kleine formt die Hän-de zu einer Art Schale um die Blase aufzufangen. Plötzlich kommt ein Sog und reißt die Blase, sowie die Wasservampire davon, bevor diese wissen was mit ihnen geschieht. Tyra ist so schnell, dass sie später schon gar nicht mehr wahrgenom-men wird und nur noch der Sog von ihrem Vorkommen zeugt. Tyra hat nur ein Ziel vor Augen und bemerkt nicht wer sie da noch so beobachtet. Ein jemand, der ihrem Feind sehr, sehr ähnlich sieht! Schnell verschwindet er wieder. Tyra wird langsamer, weil sie bei einem großen Tempel angekommen ist, von dem das Licht stammt. Große Säulen zieren die Eingangshalle. Tyra lässt diese völlig außer Acht und bringt sich zu einem der oberen Fenster. Hindurchbrechen muss sie nicht, denn in diesem Tempel gibt es weit und breit kein Glas. Kyrill ist leicht zu finden. Er sitzt in einem Turmzimmer auf einem Stuhl. In diesem Zimmer wird das blaue Licht hergestellt, welches die Stadt ins dunkel taucht. Eine Luftkuppel schützt den Scheinwerfer und ist mit Kyrill an der Hauptschlagader in der Armbeuge verbun-den. "Hast du mich endlich gefunden?! Dein Orientierungssinn ist mehr als ge-stört... findest du nicht?" Ein finsteres und überlegenes Lachen ertönt und Kyrill steht auf. Tyras Blick wird gleichgültig. Was bildete sich dieser Vampir nur ein...! Doch Kyrill unterbricht ihre Gedanken "Was willst du jetzt tun? Hilfe kannst du nicht erwarten. Ich habe alle in tiefe Dunkelheit gestürzt.... schön nicht?" Wieder lachte Kyrill und trat an eins der Fenster. Tyra folgt ihm mit den Augen. Dann folgt sie seinem Blick. Tatsache, die Stadt lag in Dunkelheit. Keine Menschen lie-fen auf den Straßen. Bei genauerem Hinsehen erkannte Tyra, dass alle Menschen bewusstlos auf dem Boden lagen. Doch änderte sich ihre Miene nicht. Kyrill ging wieder auf seinen Stuhl zu, ohne Tyra weiter zu beachten. Er drehte sich ihr wie-der zu um sich zu setzen. Er schaute aber an ihr vorbei, als wäre sie nicht da. Es schien als ob Kyrill den Schatten hinter ihr betrachtete, der von dem blauen Licht unruhig hin und her schwebte. Mit einem kleinen Rums landete Kyrill auf dem Boden. Das Licht setzte für einen kurzen Augenblick aus und Kyrill schaute sich verdutzt nach seinem Stuhl um. Er fand ihn in Tyras Hand. Diese hielt den prunkvollen und schweren Stuhl leicht in ihrer Rechten und veränderte ihre Mie-ne noch immer nicht. Wütend stand Kyrill auf, ballte die Hände zu Fäusten und bildete Zornesfalten auf der Stirn. Das blaue Licht begann heftig zu pulsieren und richtete sich auf Kyrill. Tyra stand nun in Dunkelheit. Dies nutzte sie um den Stuhl in ihre andere Hand zu legen, damit sie die Schwert- und Schlaghand frei hatte. "Na Angst? Ich zeig dir gleich was Angst wirklich bedeutet!" Kyrill wurde von dem Licht nicht geblendet was für Tyra im Moment unmöglich erschien. Sie wusste ja nicht, dass das Licht von ihm ausging und sie so hierher geführt hatte. Tyra konzentrierte sich jetzt nur noch auf Kyrill und das merkwürdige Licht. Mit einem gekonnten Wurf warf sie den Stuhl auf die Luftkuppel. Das Licht drehte sich und pulverisierte den Stuhl sobald es diesen berührte. Als wäre der Schein-werfer im inneren der Luftkuppel nicht befestigt, vibrierte er als wäre er in Ra-sche. Blitzschnell richtete sich das Licht auf die Stelle, wo Tyra bis vor kurzem noch gestanden hatte. Nun stand Tyra am Fenster. Das Licht folgte ihr. Tyra sprang mit einem Salto über die Kuppel und zum Loch mit der Leiter, die nach unten zu den anderen Räumen führt. Diesmal reagierte das Licht schneller und Tyra musste sogleich wieder ausweichen. Sie hüpfte oder sprang bald hier bald dort hin, einem Gummiball gleich. Einmal musste sie sogar ihr Schwert ziehen um es als Stab zu benutzen. Dann sprang sie von der Wand ab, landete am Boden, sprang zur Decke und direkt hinter Kyrill. Dieser war von einer blauen Aura um-geben, die immer mehr gewachsen war um so mehr Zeit Tyra verschwendet hatte. Ganz leicht legte Kyrill sich zur Seite und ließ das Licht an ihm vorbei. Tyra öffne-te den Mund zu einem stummen Schrei und war kurz darauf verschwunden als das Licht sie anstrahlte. "Du bist wirklich langsam!" Kyrill fand seine momentane Überlegenheit sehr belustigend. Er zeigte seine Vampirzähne. Tyra saß in einer Ecke und hielt sich die rechte Schulter. Das Licht hatte sie dort getroffen und nun blutete sie. Langsam stand Tyra auf. Während sie aufstand erlosch das Licht, das von dem Scheinwerfer ausging, als wäre es müde. "Nicht so langsam wie du!" Sie nahm die Hand herunter und entblößte eine große Wunde. Sie streckte Kyrill den Arm entgegen und öffnete die Hand. Kyrill beobachtete sie und starrte auf sein Verbindungskabel, welches ihn mit dem Scheinwerfer verbunden hatte. Er blickte auf seine Armbeuge und sah wie blaues Licht daraus hervorströmte. Das Licht quoll immer heftiger hervor und Kyrill musste die Öffnung zudrücken. "Wie? Wie!" "Du hattest dich zur Seite gelegt... du warst dir ganz sicher, dass das Licht mich treffen würde, nicht? Ich schlüpfte links an dir vorbei und schnappte mir das Kabel. Der Rest ist eigentlich einfach. Links an dem Scheinwerfer vorbei an die Wand und abdrücken um in der Ecke zu landen. Und dann dem ganzen noch eine Kirsche draufsetzen...." Tyra grinste Kyrill fies an und zeigte ebenfalls ihre Eckzähne ".... so tun als ob...mhmhmhm" Tyra drehte ihren Arm und streckte sich anschließend. Dann kamen die Beine dran und dann das Becken. Ihre Aufwärm-übungen ärgerten Kyrill und er griff an, ohne weiter auf seinen Arm zu achten. Stürmisch griff er an und versetzte Tyra mehrere Schläge in Gesicht-, Magen- und Brustbereich. Zum Schluss holte er sie mit einem gekonnten Tritt von den Füßen. Tyra schaute ihn verwundert an. "Was mach ich denn hier unten?" Sie legte den Kopf schief und machte ein dummes Gesicht, was Kyrill noch mehr in Rasche ver-setzte. Er packte ihren T-Shirtkragen und hob sie soweit hoch, bis sie nicht mehr stehen konnte. "Ich hab immer gewusst, dass ich dir hoch haus überlegen bin." Immer noch diese dumme Miene, immer noch diese spottenden Augen, immer noch nahm Tyra Kyrill nicht ernst und immer noch unterdrückte sie ihre wahre Stärke. Jetzt riss Kyrill der Geduldsfaden. Er schleuderte Tyra gegen eine Wand. Schnell kam er hinterher und schlug in einem Trommelfeuer auf sie ein. Er war so schnell, dass Tyra überhaupt nicht fiel. Für ihn musste es wirken als klebe Tyra an der Wand. Was er nicht wusste war, dass sie tatsächlich buchstäblich an der Wand klebte. Sie benutzte ihre innere Kraft um Schwerkraft auf die Wand auszu-üben, die sie dort hielt wo sie war. Ein tritt in ihren Nacken, beförderte Tyra an eine andere Wand. Kyrill atmete schneller. Die ewigen Schläge brachten ihn doch außer Puste. Die Luftkuppel bummerte schnell. Kyrill setzte wieder nach. Wieder beförderte er Tyra am Ende mit einem Tritt in den Nacken zur anderen Wand. Schnell hatten sie alle vier Wände durch und Kyrill atmete noch schwerer. Auch die Luftkuppel bummerte schneller, wesentlich schneller. Kyrills Arme hingen schlaff herunter. Zum Glück hatte er Tyra so verdroschen, dass er einige Minuten zum verschnaufen hatte. Tyra war auf den Boden gesunken und hatte das Gesicht von ihm abgewandt. Sie schniefte als hätte sie Schnupfen. Kyrill trat erschrocken zurück und sah entsetzt zu wie Tyra mühelos aufstand und sich den Staub von den Klamotten klopfte. Als wäre nichts geschehen, sah sie Kyrill an. Dieser war starr, fast wie festgefroren und blickte Tyra nur unentwegt an. Endlich fand er seine Stimme wieder "Das... das kann doch nicht möglich sein! Wie kannst du nach solchen Schlägen wieder aufstehen?" "Schon mal überlegt ob du auch wirk-lich mich getroffen hast?" Kyrills Augen weiteten sich vor Entsetzten. Er blickte auf seine Hände. Doch diese schmerzten, als hätten sie Tyra wirklich getroffen "Ich habe dich berührt, ganz sicher!!" Kyrills dunkelblaue Aura war in den Pau-seminuten kleiner geworden und loderten nun von neuem auf. "Natürlich hast du mich berührt..." wieder grinste Tyra fies "... wahr auch wirklich leicht, deine Schläge mit der Hand abzufangen. Schau so." Tyra zeigte ihm ihre Handfläche, krümmte den kleinen, den Ringfinger und den Daumen und deutete zusätzlich mit dem Zeige- und Mittelfinger auf Kyrill. "Genauso. Und dann behauptest du, ich sei langsam... mhmhmhm. Ich mach dich alle!!" Ihre Miene änderte sich von einer Sekunde auf die nächste. Kyrill trat darauf nur noch einen Schritt zurück. Tyras Augen verengten sich zu Schlitzen, ihre Hände ballten sich zu Fäusten, ihr Stand verbreitete sich um mehr Festigkeit zu haben, ihre Haare schwebten nach oben und eine feurigrote Aura umgab Tyra von nun an. Tyra spannte jeden Mus-kel in ihrem Körper an und stieß sich ab. Kyrill wurde völlig überrumpelt. Tyra schlug kräftig zu und setzte sogleich mit dem Fuß hinterher. Das alles ging so schnell, dass Kyrill Tyra nicht folgen konnte und hilflos alles einstecken musste. Ein letzter Tritt schaffte Abstand zwischen den Beiden. Kyrill hatte versucht sich vor diesem Tritt zu schützen und hatte die Arme vor dem Gesicht gekreuzt. Nun wurde er zurückgeworfen und musste mit den Füßen bremsen. Vorsichtig blickte Kyrill hinter seiner Barriere hervor. Doch Tyra war nirgends zu sehen. "Hin-ter...dir..." eine schmeichelnde und angsteinflößende Stimme ertönte an seinem rechten Ohr. Blitzschnell war Kyrill von dieser Stelle verschwunden und befand sich nun am anderen Ende des Zimmers. Er blickte Tyra an und verstärkte zugleich seine Kräfte. Mit voller Power griff er an. Jetzt hatte es Tyra schon nicht mehr so leicht auszuweichen. Kyrill war wesentlich schneller geworden und Tyra hatte Mühe auszuweichen. Ein Salto brachte sie auf die Luftkuppel mit dem Scheinwerfer darunter und zur Treppe. Fliehen wollte Tyra auf keinen Fall. Es fing an ihr Spaß zu machen. Dieser Kyrill hatte anscheinend doch etwas drauf. Blind vor Wut griff Kyrill weiter an. Die Luftkuppel bummerte immer heftiger. Als Kyrill kurz vor dem Ende seiner Kräfte war bummerte die Luftkuppel so sehr, dass sie dem zerreißen nah war. Tyra hatte ebenfalls stark an Kraft verloren und schnaufte nun ebenfalls. Doch sie war noch lange nicht so am Ende wie Kyrill. Langsam zog sie ihr Schwert aus der Scheide und schwenkte es leicht hin und her. "Ich mache dem Ganzen jetzt ein Ende!" Tyra wusste bescheid um Kyrills Ge-heimnis. Kyrill wusste dies ebenfalls. Er warf einen nervösen Blick auf die Luft-kuppel mit dem Scheinwerfer. Tyra sprang über die Kuppel und stieß ihr Schwert hinein. Im Prinzensitz landete sie und hielt ihr Schwert fest in den Händen. Noch einmal bummerte die Luftkuppel verzweifelt auf, wie ein Todesschrei, und platzte dann, wie eine Luftblase eben nun mal platzt. Kyrills Aura löste sich auf. Deutlich geschwächt sackte er zu Boden und blieb dort, mit starrem Blick, den er auf Tyra gerichtet hatte, sitzen. Wieder schwenkte Tyra ihr Schwert, diesmal nach oben um es wieder in die Scheide gleiten zu lassen. "Du... du bist stark..." so kam es leise über seine Lippen und er schloss die Augen, als ob er seine Niederlage noch im-mer nicht verstanden hätte. "Woher... woher wusstest du....?" "Woher?" unter-brach ihn Tyra "Das war doch offensichtlich. Um sehr du dich anstrengtest umso mehr musste dein zweites Herz arbeiten. Ist doch vollkommen logisch!" Blaues Blut floss aus Kyrills Schlagader in der Armbeuge und seine Finger schlossen sich darum um es abzubinden. Als dies nichts half, riss er ein Stück aus seinem Shirt heraus und versuchte es sich umzubinden. Er stellte sich dabei so ungeschickt an, dass der Stoff jedes Mal wieder herunterrutschte bevor er es mit den Zähnen pa-cken konnte. Tyra trat an ihn heran und knotete den Fetzen fest. "Das kann man ja nicht mit ansehen!" schollt sie ihn und er blickte verlegen gen Boden, als wollte er noch tiefer versinken, als er es so wie so schon wahr. Ein Kopf erschien im Loch bei der Leiter und schaute sich um. "Nanu? Ging ja doch schneller als erwartet." Ein zweiter Kyrill stieg die Leiter empor und stand nun vor Tyra. Dieser klappte der Unterkiefer herunter. "Wie? Noch ein Herz? Manno Mann... du hast echt gut vorgesorgt. Also weiter geht's." Tyra stand auf und klopfte ihre Knie ab. "Nein Ty-ra! Warte!" Lionels Kopf erschien in dem Loch und ihre Augen sahen Tyra flehend an. "Das ist nicht Kyrill! Das ist... Kelja, sein Zwilling." "Jaa klar. Was soll das Ganze?" "Lionel hatte sich völlig verlaufen, die dumme Nudel." Zärtlich knuffte Kelja Lionel, was mit einem errötendem Gesicht begegnet wurde. "Und weiter?!" Tyra wurde nun mehr Ungeduldig. Nicht schon wieder! Sie hatte wieder alle am Hals! "Lionel wäre beinahe von einem großen Fisch gefressen worden. Da habe ich ihr geholfen und hierher gebracht. Als wir sahen, dass alle Bewohner dieser Unterwasserstadt, leblos am Boden lagen, sind wir dem Licht gefolgt. Es war schwer dem Licht, das durch die Fenster gefallen war, auszuweichen. Es sprang wie ein Gummiball hin und her. Tja und hier sind wir." "Wo ist Cedric, Lionel?" "Weiß nicht, Tyra. Aber ich glaub er war im Museum, er liebt die Geschichte der Wasservampire, aber am liebsten schaut er sich die Münzsammlung an." "Münz-sammlung?!" "Ja. Er ist verrückt nach diesen Dingern. Wenn ein Wasservampir mal draußen war und Geld mitgebracht hat, will er es gleich haben." "Sieh an..." Tyra dachte nach und überließ die anderen, sich selbst. "Was machen wir jetzt Kelja?" "Ich weiß es nicht, Liebling... aber ich hoffe uns fällt bald etwas ein." "Bit-te? Sag das noch mal!" schaltete Tyra sich dazwischen. "Ähm.... ich hoffe uns fällt bald etwas ein?" "Nein, das andere!" ihre Stimme wurde lauter vor Ärger. Warum geriet sie nur immer in solche Situationen, in denen ihr etwas erklärt werden soll-te und es nicht schnell genug ging? "Äh... Ich weiß es nicht??" "Nein!!" "Nun dann.... Liebling??? Was ist daran besonders? Ich versteh das nicht." Kelja schüt-telt den Kopf. Tyra schnippt mit den Fingern. "Ich danke viel malst... denn Rest übernehme ich, wenn ihr erlaubt? Keine Widerrede!" setzt sie hinzu als Kelja und Lionel etwas dazu sagen wollen. Warnend erhebt Tyra den Finger und funkelt beide böse an. "Sch..." sie legt den Finger an die Lippen und schaut beruhigend. Sie hüpft durch das Loch im Boden und ist verschwunden. "Schon komisch dieses Mädchen." Sagt Kelja an Lionel gewandt "Komisch trifft es nicht ganz... da steckt viel mehr dahinter." Lionel lächelt und schaut Tyra sehnsüchtig hinterher. Schon nach einer halben Stunde ist Tyra wieder ab. Erschöpft kommt sie durch eins der Fenster geklettert und lässt sich neben dem immer noch sitzenden Kyrill nieder. "Ich hätte nicht gedacht, dass diese Stadt doch so groß ist" "Wo bist du gewesen, Tyra?" Lionel geht neben Tyra in die Hocke und mustert diese fragend. Tyra igno-riert diese Frage völlig und wendet sich stattdessen an Kelja. "Du warst der, der mich sah... stimmt´s?" "Ja, das du mich überhaupt wahr genommen hast, in dei-nem rasanten Lauf." "Glaub mir, diese Augen sehen alles." Verschmitzt deutet Ty-ra auf ihre Augen. "Also... 3... 2.... 1....." Musik ertönt von der Straße und Tyra schwingt siegessicher den Finger. Lionel und Kelja schauen sich verwundert an. Gemeinsam gehen sie zu einem Fenster und schauen hinaus. "Wenn ich könnte, würde ich dir in den Finger beißen!" "Na, na. Schon vergessen wer dich besiegt hat?" Wieder zeigt Tyra ihre überlangen Eckzähne und schüchtert Kyrill somit schnell ein. "Wie ich das liebe.... "Liebe"... ich sag´s nicht noch mal." Lionel hatte die Straßenkolonne gleich entdeckt und drehte sich nun zu Tyra um, die den Kopf in den Nacken geworfen hatte und sich mit den Händen nach hinten abstützte. Blusch, schon wurde Lionel rot und auch Kelja hatte endlich verstanden. Tyra stand auf. Langsam wurde ihr das "Happy End" zu dumm. "Also ich erkläre euch jetzt alles einmal kurz und bündig. Nicht mehr und nicht weniger!" Kelja lässt von der Kolonne ab und dreht sich um, um Tyra besser ansehen zu können. Auch um seine gesamte Aufmerksamkeit auf sie zu richten. "Das da unten gehört zu eurer Hochzeit. Kelja war eindeutig zum Bräutigam bestimmt worden. Die Ältesten ha-ben meinem Vorschlag zugestimmt. Trotzdem musste das Ganze schnell gehen. Ich weiß ihr Beide schafft das schon... das Herrschen mein ich. Dem Ganzen noch nicht genug...Auch habe ich um ein paar Änderungen in euren Gesetzten gebeten. Die Ältesten sind sich noch nicht sicher ob sie zustimmen sollen. Aber sobald ihr verheiratet seid, macht ihr hier die Gesetze. Lasst die Korallen von alleine wach-sen. Sie werden euch immer noch helfen, da bin ich mir ganz sicher. Aber zwingt sie nicht dazu, zu wachsen, wie ihr es wollt. Ich sage doch auch nicht zu euch, dass ihr euch orange färben sollt, oder?" Zustimmendes Nicken reichte völlig als Ant-wort "Gut... ach und bevor ich es vergesse... eure Bräuche brauchen auch ne Ü-berholung. Du siehst ja, was fast passiert wäre, nicht Lionel? Ach und hier..." Tyra löst den Beutel von ihrem Gürtel "... das gibst du Cedric. Er wird sich freuen. Sag ihm das es mal Preisgeld war... das bringt ihn dann noch mehr aus dem Häu-schen." Tyra legt den Beutel in Lionels offene Hand und dreht sich dann zu Kyrill "Und der hier... der braucht ebenfalls eine Überholung. Fallt nicht zu gnädig aus mit eurer Strafe. Aber ich glaube jetzt ist er schon frommer geworden, nicht Ky-rill?" Tyra war in die Hocke gegangen und drückte Kyrills Wangen zusammen. Nun hatte Kyrill einen Fischmund und starrte Tyra hasserfüllt an. Mit einem klei-nen Ruck wurde sein Kopf zur Seite geworfen und Tyra stand wieder auf. "Und zu guter Letzt... lüftet hier unten mal. Frische Luft tut euch bestimmt gut." "Hä?" antwortet Kelja darauf nur. "Also dann. Tschüsii" "Tyra!" Bomm. Tyra hing an der Fensteröffnung und hatte sich die Nase angehauen. "Das musste jetzt sein?!" "Tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass du beim raus steigen dich so festhältst." "Was ist?" Lionel schaut Tyra verdutzt an und verseht anfangs nicht. "Ah... danke" Nun schaut Tyra verdutzt "Und dafür hau ich mir die Nase an? Pah.... bitte." Lionel lä-chelt über das ganze Gesicht und schaut der aufschwimmenden Tyra hinter her. "Du? Schatz? Was meint sie mit Lüften?" Lionel dreht sich zu Kelja um. Fröhlich legt sie den Kopf schief "Wir sollen etwas von der Welt sehen. Entdecken... weiter Lernen... und... unsere Beziehung auf Vordermann bringen." Kelja blinzelt Lionel unglaubwürdig an. "Das meinst du doch jetzt nicht im Ernst? Das hast du dir jetzt nur ausgedacht." Lionel dreht sich wieder zu dem Fenster und gibt keine Antwort "Na, nun sag schon. Lionel! Was hat sie wirklich gemeint? Was soll denn das? Li-onel!!"

Wieder durchschwimmt Tyra die Dunkelheit. Ihr scheint es als ob es diesmal gar nicht dunkel ist. Als wäre alles böse mit diesem Sieg gewichen. Der blaue Rubin auf dem Griff ihres Schwertes leuchtet stark und ermunternd. Schon bald ist der Himmel hinter der Oberfläche zu erkennen. Tyra streckt den Kopf aus dem Was-ser und schnappt nach Luft. "Frische Luft. Oh je, wie habe ich das vermisst." Langsam zieht sich Tyra aus dem Wasser. Das Glühen des Rubins hatte schon wieder aufgehört zu leuchten. Der warme Wind und die Sonnen begannen schon Tyras Kleider zu trocknen. Noch immer lagen angebrannte Hölzer auf dem Bo-den, nahe des Ufers. Es schien keiner hier gewesen zu sein. Tyra stellte sich in die Mitte der Lichtung. Sie formte eine Hand vor ihrer Brust zu einer Schale. Die an-dere Hand hielt sie noch näher an die Brust, berührte aber immer noch die andere Hand. Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt und die restlichen Finger stark ge-krümmt, konzentrierte sie sich. Wieder wehte der Wind und ließ Tyras Haare auf-fliegen. Das Gras wiegte sich leicht und die Baumwipfel mit ihnen. Konzentriert hatte Tyra die Augen geschlossen und sich vollständig von der Außenwelt abge-kapselt. Erst öffnet sie langsam dann ruckartig die Augen. Sie hatte Witterung aufgenommen. Sie wusste nun, welchen Weg sie gehen musste um Kampana wie-der zu finden. Sie senkte wieder die Hände und schritt auf einen Weg schräg rechts von ihr zu. Ein tiefes Knurren lässt sie direkt vor dem Wald stoppen. Halb dreht sie sich um. Das Knurren wird bedrohlicher und ein Schnüffeln verrät, dass da jemand ebenfalls Witterung aufgenommen hat. Ein Chimära steht genau auf der anderen Seite der Lichtung, trotzdem dröhnen seine Geräusche bis hier her-über. Ein schriller Schrei entfährt seiner Kehle und es bäumt sich drohend auf. Ein fieses Grinsen begegnet dieser Drohgebärde. Kaum merkbar neigt Tyra denn Kopf und ebenfalls kaum merkbar verengen sich ihre Augen vor Kampfeslust. "Na dann... haben wir doch gleich wieder eine Beschäftigung." Tyra zeigt ihre Eckzäh-ne und droht damit ebenfalls. Langsam wandert ihr rechter Arm zum Schwert-griff. Das Schwert wird aus der Scheide gezogen und anvisierend über den linken Oberarm gelegt. "Auf die Plätze..." Noch einmal schreit das Chimära "Fertig?..." Die Muskeln des Tieres spannen sich ".... buh".



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