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Das Geheimnis um Vater

von

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Im Zimmer

Im Zimmer
 

"Potter! Ey Potter, kratz mir jetzt ja nich ab." Eine Stimme. Sie sprach sehr aufgebracht an meinem Ohr. Ich konnte sie so schwer verstehen. Es war so anstrengend, zuzuhören. Zu atmen. Meine Augen waren schon lange geschlossen. Ich freute mich über das Licht vor meinem geistigen Auge. Jenes, was mich zu sich rief. "Wenn du jetzt krepierst... .", drohte Malfoys schnarrende Stimme an meinem Ohr. "...ich habe mir hier den Arsch für dich aufgerissen!" Ich wohl eher für dich, dachte ich bitter und das Licht wurde schwächer. Nein. Geh noch nicht.

"So, ich bring dich hier jetzt erst mal weg. Es ist vorbei. Er denkt es jedenfalls." Ich spürte, wie die Kette um meine Handgelenkte verschwand. Meine Arme fielen leblos zu Boden. Mein Körper stürzte zur Seite. Wie ein Sandsack kippte ich auf den Boden. Ein spitzer Stein bohrte sich in meine rechte Wange. Es war staubig. Ich atmete die schwere Luft ungewollt ein und begann zu husten. Selbst das tat weh. Die Hälfte meines Körpers spürte ich allerdings nicht mehr.

"Komm." Ich wurde hochgehoben. Jemand warmes hielt mich in den Händen. Ich hörte den Herzschlag an meinem Ohr. Und ohne es zu wollen (ohne es verhindern zu können!) fiel mein Kopf gegen die Brust meines Feindes und ich stöhnte auf. Es war so angenehm. Und es tat nicht weh. Ein leichtes Lächeln verirrte sich in meine Mundwinkel, bevor es vor meinen Augen schwarz wurde.
 

"Ja, er ist tot, wie oft soll ich dir das denn noch sagen!"

"Und wo ist die Leiche?"

"Verbrannt - genauso, wie der dunkle Lord es befohlen hat!"

"Wie, er will nicht...?"

"Nein, er meint, man muss diesen Potter ein für allemal aus der Welt schaffen. Und nun lass mich endlich in Ruhe, Crabbe. Ich habe zu tun!" Eine Tür wurde geknallt. Ich hörte, wie eine genervte Stimme vor sich hin murmelnd auf mich zukam. Meine Augen waren bis eben geschlossen gewesen, aber was ich gerade mitangehört hatte, hatte sie mir aufgerissen. Mir wurde ein Stück Stoff vom Körper gerissen. Ein Tarnumhang.

"Na, endlich wach, Potter?", fragte Draco Malfoy und sah auf mich hinab. Ich lag in seinem Bett, wie ich entsetzt feststellen musste. Mir taten immer noch alle Glieder weh, trotzdem zwang ich mich, aus dem Bett zu hüpfen. Mit einem Knacks meines Fußgelenks lag ich wieder auf dem Boden. Alles an mir war kaputt. Wenn ich an mir herunter sah, sah ich nur Schrammen, Schürfwunden und Blutergüsse. Wütend blickte ich hoch zu Malfoy.

"Was soll das alles? Erklär es mir!", forderte ich und versuchte aufzustehen. Mit einem Mal stand er neben mir und packte mich am Arm.

"Lass das. Bring dich jetzt bloß nicht um. Du bist doch schon halb tot. Also schone dich etwas." Mit der letzten Kraft, die ich aufbringen konnte, entriss ich mich seinem Griff und knallte schwankend gegen die Wand. Ein Bild klapperte über mir.

"Ach ja?! Als ich in der Höhle vor mich hin gerottet habe, hat dich das auch herzlich wenig gestört.", krächzte ich aufgebracht. Ich fixierte die Tür aus dem Augenwinkel. Der Slytherin schien das bemerkt zu haben.

"Oh nein, Freundchen. Du haust mir jetzt nicht ab." Mit zwei Schritten war er bei mir, hatte mich um die Hüfte gepackt und wieder aufs Bett geschmissen. "Du ruhst dich jetzt aus und dann reden mir wie normale Menschen mitein... ."

"Normale Menschen?!", donnerte ich. "Als du mich vergewaltigt hast, hast du mich da deiner Meinung nach etwa wie einen normalen Menschen behandelt?!" Malfoy zuckte kurz.

"Oh das... ."

"Ja, genau das?!", schrie ich außer mir. Unwillkürlich musste ich würgen und husten. Meine Kehle fühlte sich rau an. Kaputt. Unter dem Hustenanfall quälte ich mich runter vom Bett. Wieder war Malfoy vor mir. Er packte mich an den Schultern und schubste mich zurück ins Bett.

"Wenn dir dein Leben lieb ist, dann bleib hier!", verlangte er mit gepresster Stimme. Ich blickte an die weiße Wand neben mir.

"Mittlerweile ist es das nicht mehr."

Kurz hatten sich seine Augen geweitet. Dann... .

"Red keinen Quatsch, Potter!", forderte er und ging einige Schritte im Raum herum. Ich rappelte mich erneut vom Bett.

"Woher willst du wissen, ob ich Quatsch rede?", fragte ich und wieder kochte Wut in mir hoch. Allein ihn anzusehen reichte um mich wütend zu machen.

"Ich weiß das, weil du in der Höhle um Wasser gebettelt hast. Hättest du das getan, wenn du sterben wolltest? Nein." Ich knurrte.

"Zu dem Zeitpunkt bist du auch noch nicht über mich hergefallen!", schrie ich und stürzte auf ihn los. Er war so erstaunt, dass er erst viel zu spät reagierte. Er schubste mich weg.

"Du hast sie doch nicht mehr alle.", knirschte Malfoy. "Du wirst hier bleiben, bis ich was anderes sage." Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, während ich keuchend an der Wand ihm gegenüber lehnte.

"Ich werde gar nichts.", sagte ich und mühte mich nach Kräften, nicht zusammen zu klappen. Langsam richtete ich seinen Zauberstab auf ihn. Er atmete geschockt ein und tastete hastig an den Bund seiner Hose. Mein Grinsen wurde breiter. Und auch wenn ich kaum noch stehen konnte, zu einem abfälligen Lachen reichte es immer noch.

"Du wirst mich jetzt hier rauslassen", forderte ich und ging, den Zauberstab immer noch auf ihn gerichtet in Richtung Tür.

"Nicht schlecht, Potter.", höhnte Malfoy. "Aber du willst doch nicht gehen, ehe du das hier gesehen hast." Ich blieb abrupt stehen. Die Tür war nur einen Meter von mir entfernt. Ich brauchte nur den Arm auszustrecken und er Alptraum war vorbei, aber... .

"Was?", fauchte ich und wirbelte herum. Malfoy lachte laut auf und hielt ein Bündel hoch. Es waren ein Buch und ein paar Fotos, die mit einer Schnur zusammengebunden waren. Mein Mund wurde ganz trocken und meine Beine drohten nachzugeben.

"Du...du sagtest doch, du hast sie verbrannt... .", entwich es mir mit kraftloser Stimme und ich streckte unwillkürlich die freie Hand nach dem Bündel aus. Malfoy nutze meine kurze Verwirrtheit, durchquerte mit ein paar Schritten den Raum und drückte meine Zauberstabhand gegen die Wand. Klappernd fiel das Stück Holz zu Boden. Um auf Nummer sicher zu gehen, presste er auch meinen anderen Arm gegen die Wand.

"Wie erbärmlich, Potter.", spottete er. "Du wirst hier nicht rauskommen. Und ja, ich habe die Bilder nicht verbrannt. Das Tagebuch genauso wenig."

"Tagebuch.", flüsterte ich. Meine Stimme drohte zu versagen. Ich lehnte mich kurz gegen die Wand und hoffte, er würde es nicht merken. Würde nicht merken, wie schwach ich war und wie unglaublich kaputt ich mich fühlte.

"Ja, ich habe es auf Befehl des dunklen Lords ausgegraben. Es war neben dem Grab des verräterischen Muggelfreunds vergraben."

"Gib es mir.", sagte ich und sah an ihm vorbei auf das Bündel neben seinem Bett. Malfoy lachte laut und schallen auf.

"Du bist wohl gerade nicht in der Lage, irgendwelche Forderungen zu stellen, Potter.", höhnte er. "Ich meine, sieh dich an, du kannst dich kaum noch auf den Beine halten." Mist, er hatte es bemerkt. Seine Griffe um meine Handgelenkte verstärkten sich.

"Weißt du Potter, ich habe meine Gründe, dich am Leben zu lassen. Sei froh, dass ich die Aufgabe bekomme habe, dich zu töten. Jeder andere hätte es ohne mit der Wimper zuzucken getan. Aber ich nicht. Ich habe dich am Leben gelassen - und ich habe meine Gründe."

"Zeig mir das Buch und die Fotos.", wiederholte ich krächzend und sah ihm dabei so hasserfüllt in die Augen, wie ich nur konnte.

"Okay.", erwiderte Malfoy und sogar sein Griff lockerte sich ein kleines Bisschen. Ich horchte auf. "Aber nur, wenn du endlich aufhörst aufzumucken und dich endlich ausruhst. Du solltest tun, was ich sage, sonst bist du sofort tot." Er kam meinem Gesicht sehr nahe. "Du solltest wissen, dass dein Leben in meiner Hand liegt und dass ich es jederzeit fallen lassen könnte." Er ließ meine Handgelenke los und augenblicklich rutschte ich an der Wand hinunter. Ich keuchte und versuchte, die Augen offen zu halten. Mein ganzer Körper schmerzte und war übersäht mit Wunden. Malfoy bückte sich und hob seinen Zauberstab auf.

"Renervate.", murmelte er und deutete auf mich. Erstaunt sah ich zu, wie fast alle meine Wunden verheilten. Nur die Narben von der Kette um die Handgelenke blieben.

"Die gehen nicht weg. Die Kette kam vom dunklen Lord.", nuschelte Malfoy, packte seinen Zauberstab in seine Hosentasche und hob mich hoch. Ich wollte mich wehren, wollte sagen >Hey, was soll das?!<, aber mir kam kein Wort über die Lippen. Er hatte meine Wunden geheilt. Warum? So viel konnte ihm nach der Höhlengeschichte nicht an mir liegen.

Ach, es war alles so verwirrend. Aber mein Gehirn hatte einfach nicht dir Kraft, jetzt darüber nachzudenken.

"Schlaf dich aus, dann kannst du dir die Bilder angucken." Ich wurde aufs Bett gelegt.

"Wa...warum?", brachte ich heiser hervor.

"Weil ich dich noch brauche.", war seine schlichte Antwort, die mir überhaupt nichts sagte.
 

Ich war wirklich eingeschlafen, und das, obwohl ich am Anfang so dagegen angekämpft habe. Als ich erwachte, war es düster im Zimmer. Langsam richtete ich mich auf. Ich fühlte mich besser. Zwar immer noch fertig, aber besser. Bei einem Blick durchs Zimmer entdeckte ich Malfoy, der zusammengerollt auf dem zweimann Sofa lag. Das war meine Chance. Einfach aufstehen und gehen. Aber nein, die Fotos und das Tagebuch. Jetzt wusste ich endlich, warum es nicht mehr da war, als Tonks es hatte holen wollen. So leise wie nur möglich stand ich auf und schlich auf Zehnspitzen durchs Zimmer, während ich Ausschau nach dem besagten Bündel machte. Hinter mir atmete mein Feind leise vor sich hin. Ich zuckte zusammen, als ein Schnarcher von ihm durchs Zimmer drang. Mit gespitzten Ohren und so wachsam wie nur möglich drehte ich mich um und sah, dass er, Gott sei Dank, noch schlief. Ich wollte mich wieder abwenden, aber da war das Bündel. Direkt neben dem Sofa lag es. Malfoys Arm, der über das Sofa hinaus fast auf dem Boden hing, lag drauf. Ich schlich hin, sah noch mal nach, ob er wirklich schlief und begann, seinen Arm so behutsam und vorsichtig wie nur möglich zur Seite zu schieben. Gleich...gleich... .

"Na, fertig?", hörte ich eine schnarrende Stimme und das Herz blieb mir stehen. Ich blickte hoch und sah direkt in Malfoys Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  leewes
2008-08-10T21:31:40+00:00 10.08.2008 23:31
hallo!!!!
ich fade diese ff einfach nursuper auch wenn ich zugeben muss das ich mich erst an die ich form gewöhnen musste..*g*
ich muss erlich sagen das ich wirklich gerne wissen würde wie es weiter geht und ich HOFFE das du diese ff ncoh nciht auf gegeben hast... und will dich darum bitte das du diese ff weiter fürst... und sei es nur für mich und vieleicht maara...*g* das sind dann immer hin zwei personen die du glücklich gemacht hättest....*g* über legs dir noch mal...*g*
bis dann (hoffendlich)
lee
Von:  Mara_Black
2007-05-07T14:38:51+00:00 07.05.2007 16:38
Die Story nimmt ja in diesem kapitel wieder eine sehr spannende und wesentlich angenehmere Form an. Muss ehrlich zugeben, dass ich "Egoist" doof fand. Aber dieses Kapitel ist wieder mindestens so spannend und gut geschrieben wie die ersten.
Wie gemein genau in diesem Moment abzubrechen... jetzt möchte man doch unbedingt wissen was als nächstes passiert.
Schreibst du eigentlich noch weiter an dieser FF? Wenn ja, kannst du mir dann beim Erscheinen von einem neuen Kapitel eine ENS schicken? Mich würde es nämlich echt interessieren wie es weitergeht!
Liebe grüße

Mara


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