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Into the Dark

von

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Ich sagte Zero nichts von meinen Beobachtungen. Warum,wusste ich allerdings selbst nicht. Vielleicht, weil ich befürchtete, dass Karyuu sich an mir rächen würde, oder was auch immer der Grund für mein Verhalten war. Leider kam es danach immer häufiger vor, dass Karyuu seine "Mahlzeiten" mit nach Hause brachte, allerdings nur, wenn Zero nicht da war und das war sehr oft der Fall, da er sich intensiv mit Tsukasa beschäftigte, der noch immer nicht mit diesem Leben zurecht kam.

Ich hatte mich inzwischen damit abgefunden,genoss die wenige Zeit, die ich mit Zero verbringen durfte und war glücklich. Doch bereits ein halbes Jahr, nachdem Zero mich zu seinem Gefährten gemacht hatte, mein Leben von jetzt auf gleich total verändert hatte, geschah etwas, was Wesen wie uns niemals passieren durfte...

Ich war allein unterwegs, Zero war , wie fast jede Nacht, mit Tsukasa auf Tour und Karyuu..nun, dazu brauche ich wohl nichts zu sagen. Da ich nicht wirklich Lust hatte, allein zuhause zu hocken und darauf zu warten, dass Karyuu wieder mit Nahrung heimkam und ich mir in meinem Zimmer sein Stöhnen und die schmerzlichen Schreie seines Opfers, wenn er es biss, anhören wollte, machte ich mich also allein auf den Weg. Mein Hunger war schnell gestillt und da ich noch immer nicht heim wollte und es noch dauern würde, bis es Tag wurde, schaute ich noch auf einen Sprung in meiner Lieblingsbar vorbei. Seit ich ein Vampir war, war ich nicht mehr hier gewesen und ich genoss es, mal abzuschalten, etwas anderes zu sehen.

"Hi..hast du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setze?" Ich schreckte aus meinen Gedanken,als mich jemand ansprach und als ich aufsah, schluckte ich. Denn ich sah in die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte...noch schöner sogar als die Zeros, das musste ich mir eingestehen. Ich schüttelte den Kopf, lächelte leicht."Nein,setz dich ruhig. Ist ja Platz genug hier" erwiderte ich sanft und ich konnte kaum den Blick von meinem Gegenüber nehmen. Er war wirklich wunderschön und ich musste mir eingestehen, dass er mich ebenso schnell fasziniert, mich in seinen Bann gezogen hatte, wie damals Zero bei unserer ersten Begegnung. Er schien ebenso von mir fasziniert zu sein, das konnte ich in seinen Gedanken lesen, denn das war eine der Fähigkeiten, die ich sehr schnell erlernt hatte und die mir schon oft nützlich gewesen war. Ich lächlte, wandte mich Richtung Theke um und machte der Kellnerin Zeichen, uns zwei Getränke zu bringen, mein Stammgetränk. Sie nickte lächelnd und wenig später erschien sie an unserem Tisch, stellte die Getränke vor uns. Ich bedankte mich, sah zu meinem Gegenüber, der mich überrascht ansah. "Danke. Woher wusstest du, dass dies mein Lieblingsdrink ist? „ fragte er leicht verwirrt und wieder lächelte ich. "Ich wusste es nicht...ich hatte es im Gefühl" erwiderte ich sanft, meine Stimme klang wie ein Windhauch und ich bemerkte, wie der Andere erschauerte.

"Lass ihn dir schmecken und lass uns anstoßen auf unser kennenlernen" schlug ich vor, sah ihm tief in die Augen. Schon jetzt war ich sicher, dass ich ihn wollte, mit jeder Faser meines Körpers wollte ich ihn. „Ich heiße übrigens Hizumi" erklärte ich dann und ließ meinen Blick weiter auf ihm ruhen, was ihn sichtlich nervös zu machen schien. „Freut mich, dich kennen zu lernen, Hizumi...ich heiße Aoi!" erwiderte er leise und seine Stimme klang beinah etwas scheu. "Aoi...ein wunderschöner Name..und ein wunderschöner Mann" flüsterte ich, stieß mit ihm an und Aoi wurde bei meinen Worten leicht rot. Ich lächelte, legte ihm die Hand auf die Schulter. "Was meinst du,Aoi...wollen wir noch etwas die Nacht geniessen? Ich liebe die Nacht, sie ist wunderschön...so schön wie du" hauchte ich in sein Ohr, als ich mich zu ihm rüberbeugte. Meine Lippen berührten leicht seine und ich spürte, wie ein leichtes Zittern durch seinen schlanken Körper lief. Auch ich zitterte, roch ich nur zu deutlich das warme Blut, welches durch seine Adern floss, sah die pulsierende Ader, die leicht an seinem Hals hervortrat, während er den Hals streckte, als ich sanft darüberleckte. Ich hätte sofort zubeißen können, doch ich tat es nicht, etwas ließ mich zögern. Nicht,dass ich nicht hungrig war, aber ...nein,ich konnte es nicht. Hätte ich bei jedem anderen nicht lange gezögert...bei ihm zwang ich mich regelrecht, es nicht zu tun.

Aoi stimmte zu, gemeinsam mit mir den Club zu verlassen und so gingen wir wenig später, eng umschlungen, die Körper dicht aneinandergedrückt, durch die wundervolle Nacht.I ch lenkte die Schritte in den Park, wusste ich doch, dass um diese Zeit dort niemand mehr sein würde und das war das, was ich wollte...mit ihm allein sein. Ihn geniessen. Noch nie hatte ich mich, seit ich ein Wesen der Nacht war, so seltsam gefühlt. Die Nähe eines anderen so sehr genossen, wie gerade jetzt. Und was das Schlimmste war: Aoi war ein Mensch, kein Vampir...ich war im Begriff, mich mit einem Menschen abzugeben, ohne ihn töten zu wollen!

Ich setzte mich mit Aoi auf eine Bank,lehnte mich leicht an ihn und er zog mich näher zu sich. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter, wieder roch ich den wundervollen Blutgeruch, biss mir auf die Lippen. Wenn ich ihn doch nur einmal kosten könnte...nur ein wenig...Ich schüttelte sofort den Kopf in Gedanken. Nein,das war unmöglich, ich durfte ihn nicht verletzen, sein Blut kosten, denn das würde seinen Tod bedeuten, machte ich ihn nicht zu einem von uns. Und genau das wollte ich nicht.

Ich sah auf, schlang den Arm um seinen Hals und zog ihn näher. Legte meine Lippen auf seine, strich sanft mit der Zunge darüber, bettelte um Einlass, den er mir sofort gewährte. Ich spürte,dass er unerfahren war, deshalb näherte ich mich ihm vorsichtig, hielt mich zurück, um nicht zu stürmisch zu werden. Aoi schloss die Augen, gab sich mir ganz und gar hin und ich seufzte tief. Kami,schmeckten seine Lippen süß..so wunderbar süß...
 

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Wir beendeten den Abend bei ihm zuhause, allerdings schliefen wir nicht miteinander, obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte, als seinen wunderschönen Körper mit dem meinen zu vereinen. Doch es wäre zu früh gewesen, ausserdem war ich mir nicht sicher, ob ich ihn noch einmal wieder sehen wollte. Ich begab mich in eine Gefahr, die mein Leben kosten konnte, doch ich wusste tief in meinem Inneren, dass ich diese Gefahr bereit war einzugehen. Als ich mich verabschiedete, sah Aoi mich traurig an.

"Wann sehe ich dich wieder, Hizumi?" fragte er leise und ich schluckte. „Ich...ich weiß es nicht, Aoi.ich habe sehr viel zu tun, ich kann dir nichts versprechen" wich ich unsicher aus. Kami, was zum Teufel hatte ich nur angerichtet?

Hastig küsste ich ihn noch einmal, dann wandte ich mich schnell ab und verschwand. Ich musste mich beeilen, es würde bald hell werden und dann musste ich zuhause sein, oder die Sache hatte sich sowieso erledigt!

Ich wusste, dass Aoi sich in mich verliebt hatte und ich...ja,ich mich in ihn!Natürlich liebte ich auch Zero noch, aber...Aoi war anders, menschlich und mir wurde zum ersten Mal richtig bewusst, wie viel Menschlichkeit noch in mir vorhanden war, wie sehr ich mich eigentlich danach sehnte, wieder so zu sein wie früher. Doch das war vorbei und der Gedanke daran tat verdammt weh.

Auch Zero spürte schnell, dass ich mich verändert hatte, je öfter ich mich mit Aoi traf, was ziemlich oft vorkam, denn ich konnte und wollte nicht ohne ihn sein, ihn nicht vergessen. Zehn Nächte nach unserem ersten Treffen, ich hatte Aoi zwei Tage davon nicht sehen können, stand ich am Fenster und sah nach draussen, in Gedanken bei ihm, als Zero hinter mich trat, mich sanft umarmte und meinen Hals küsste. Ich erschauerte, keuchte leise auf, allerdings blieb mein Blick weiterhin nach draußen gerichtet. Auch heute würde ich Aoi nicht sehen können und mein Herz sehnte sich sehr nach ihm.

"Was ist los mit dir, mein Engel? Dich beschäftigt doch etwas!" fragte Zero leise und ich zuckte zusammen, versuchte, Aoi schnell aus meinen Gedanken zu verbannen, denn Zero konnte sie ohne Probleme lesen und das wollte ich auf keinen Fall! "Es..ist nichts,Zero...wirklich nicht!" beschwichtigte ich, wandte mich zu ihm um und küsste ihn. AberZero ließ sich nicht täuschen, er spürte zu deutlich, dass etwas nicht stimmte.

"Warum belügst du mich,Hizumi? Ich dachte du liebst mich" kam es anklagend von ihm und erneut erschauerte ich. Ich sah ihn an. „Ich belüge dich nicht, Zero...es ist alles okay, bitte glaub mir!" widersprach ich ein zweites Mal und Zero hob eine Augenbraue, sah mir tief in die Augen, was mich dazu brachte, seinem Blick auszuweichen. Zero drang nicht weiter in mich, aber ich spürte, dass er sich mit meiner Antwort nicht zufrieden gab. Er löste sich von mir und setzte sich auf unser Bett und obwohl ich nicht zu ihm sah, merkte ich, dass er traurig, enttäuscht war. Aber was sollte ich denn tun? Ich konnte...nein, ich durfte ihm nicht von Aoi erzählen, es hätte ihm wehgetan und es hätte Aoi in große Gefahr gebracht, denn ich wusste sicher, dass Zero nicht dulden würde, einen Menschen in der Gruppe zu haben. "Du denkt an ihn, hab ich Recht?" riss mich plötzlich Zeros Stimme aus meinen Gedanken und ich erschrak furchtbar, wurde noch blasser. Ich sah Zeros Lächeln, schluckte. „Was...“begann ich, aber Zero unterbrach mich sofort. "Hast du wirklich gedacht, es bliebe mir verborgen, dass du heimlich mit Aoi zusammen bist? Mit einem Menschen...Hizumi, bist du dir überhaupt nicht im Klaren darüber,in welche Gefahr du dich und damit auch uns bringst? Was, wenn er dahinter kommt?" Zero blieb ruhig, als er sprach, dennoch spürte ich die Wut, die aus seiner Stimme herausklang. Ich senkte den Blick, sah meine Felle davonschwimmen, denn Zero würde es niemals zulassen, dass ich mich weiterhin mit Aoi traf...nicht, solange er noch ein Mensch war und ich sollte Recht behalten.

"Ich gebe dir zwei Möglichkeiten zur Wahl, Hizumi! Entweder, du siehst ihn nie wieder, dann werde auch ich ihn in Ruhe lassen. Die zweite Möglichkeit wäre, dass du ihn zu einem von uns machst, was ich dulden würde, aber nicht wirklich gut finde. Solltest du beides nicht wollen und dich weiterhin mit ihm treffen, wird er mir gehören! Es ist deine Entscheidung!" Ich zitterte. Auf gar keinen Fall wollte ich, dass Aoi Zero in die Hände fiel, denn das würde den Tod bedeuten...kein Leben, wie ich es führte, nein, den endgültigen Tod. Aber auf gar keinen Fall wollte ich auf der anderen Seite ohne ihn sein, aber ihm auch nicht so ein Leben zumuten, wie ich es führte. Ich verzweifelte beinah daran, sah Zero flehend an, doch dieser schüttelte den Kopf, noch bevor ich etwas gesagt hatte.

"Ich habe dir Möglichkeiten geboten, sein Leben zu retten, Hizumi...wenn er dir so viel bedeutet, liegt es an dir, wofür du dich entscheidest. Solltest du so weitermachen wie bisher, wird er mein nächstes Mahl sein und was das für ihn bedeutet, weisst du selbst..." wiederholte er gnadenlos und ich erschauerte. „Ich...ich werde ihn nicht mehr treffen,Zero...nur noch einmal, morgen Nacht...bitte, gib uns beiden diese Nacht, dann werde ich ihn verlassen... für immer! „bat ich leise und Zero nickte gnädig. "Also gut, wenn es das letzte Mal ist, soll es so sein! Erwische ich euch danach noch einmal zusammen..." Ich ließ den Kopf hängen. „Danke,Zero"flüsterte ich, löste mich vom Fenster und verließ den Raum. Ich musste jetzt einfach allein sein ....



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