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Revenge of Heaven

Only One can stop the End...
von

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God needs you

Als die ersten Sonnenstrahlen in die Gasse fielen, zuckten die Lider des Jungen ein wenig und er öffnete seine Augen langsam wieder. „Die Sonne?“, dachte er sich und blinzelte verwundert, als er das Licht sah, welches seine Umgebung erhellte. Der Morgen, nach dem Sturm, war angebrochen. Roel verspürte die Wärme der Sonne auf seinem kalten Körper, welcher der Länge nach mit Selina im Arm am kühlen Boden lag. Er hob den Kopf und drehte ihn, so dass er nun den klaren blauen Himmel mit vereinzelten weißen Wolken sehen konnte. Das Blut, welches ihm durch die Kopfwunde am Gesicht runter gelaufen war, und auch die vergossenen Tränen, beides war im Trauerschlaf getrocknet. Wenn jetzt die Tatsache, dass er mit Selina in dieser Gasse lag, nicht gewesen wäre, dann hätte er wohl alles nur für einen schrecklichen Alptraum gehalten. Sein Blick wanderte nun zu seiner toten Schwester und er setzte sich mit Mühe auf. Seine Glieder schmerzen vom liegen und es fühlte sich teils an wie Muskelkater. „Selina....warum kannst du jetzt nicht einfach wieder die Augen öffnen...?“, murmelte er leise und strich ihr eine ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht.
 

In Gedanken versunken begutachtete er Selina, als ihn plötzlich ein lautes Krachen neben ihm aufschrecken ließ. Es schien aus dem Müllcontainer zu kommen, hinter dem er ja vor dem Wind Schutz gesucht hatte. Instinktiv rutschte er etwas von diesem weg, man konnte ja nie wissen. Und tatsächlich öffnete sich im nächsten Moment langsam der Metalldeckel und eine Hand kam zum Vorschein, die scheinbar damit zu kämpfen hatte den Deckel oben zuhalten. Roel, der dies mit ansah, schaute sichtlich irritiert zu dem Müllcontainer bis sich auf einmal ein zerzauster, älterer Mann mit abgetragener Kleidung aus diesem aufrichtete. Roel hingegen schien immer noch verwirrt und beobachtete weiterhin alles schweigend. Der Mann, der mittlerweile im offenen Container stand, machte sich jetzt die Bemühung aus diesem heraus zu klettern. „Uff, immer das Selbe...!“, stöhnte er leicht und klopfte sich den Dreck ab, nachdem er es raus geschafft hatte. Er fischte sich noch eine Nussschale aus seinem dünnen, fast schon komplett grauen Haar und fuhr mit der anderen Hand über seinen kurzen, zerzausten Vollbart, bevor er sich die teilweise eingerissenen Kleider richtete. Erst jetzt bemerkte der Fremde Roel aus dem Augenwinkel, während er die Container schloss, „Na Junge,...hast das Unwetter heut Nacht wohl auch einiger Massen gut überstanden, was!?“, lachte der Mann. Aber Roel war nun wirklich nicht zum Lachen zu mute, auch wenn er ja eigentlich froh sein müsste diesen Sturm überlebt zu haben, aber er sah einfach nur traurig zu Selina und schwieg. Das Mädchen hatte der Alte jedoch nicht bemerkt gehabt und als er sich nun ganz umdrehte, verstummte auch er gänzlich, „Etwa deine Freundin?“, fragte dieser dann vorsichtig und ging langsam zu ihm. Doch der Junge schüttelte nur den Kopf, „Nein...d..das ist meine Schwester.“, gab er schließlich doch noch zögernd von sich. „Das tut mir wirklich sehr leid für dich!“, gestand ihm der alte Mann und ließ sich dann neben ihm nieder.
 

Mit getrübten Blick nickte Roel und akzeptierte so sein Mitleid. „Weißt du Junge, ich habe damals auch meine Familie und alles was mir Hab und teuer war bei einem solchen Sturm verloren. Ich kann mir also vorstellen, wie du dich jetzt fühlst!“, meinte er mitfühlend und sah zum Boden, „Na ja und seit diesem Tag lebe ich als Obdachloser auf der Straße!“, seufzte er, sagte es aber trotzdem mit einen relativ gelassenem Blick und lächelte sogar leicht. Roel sah nun von seinem Schoß, auf dem Selinas Kopf gebettet war, zu ihm. „Muss bestimmt schwer für sie gewesen sein!“, meinte er dann leise. „Hm, am Anfang ja, aber man gewöhnt sich daran und lehrt wie man auch so überleben kann.“, erklärte er ihm mit einem Lächeln. „Sag Junge, wie heißt du eigentlich?“, fragte der Alte zusätzlich. Mit dem Versuch zu lächeln, antwortete dieser auch, „Roel, mein Name ist Roel!“. Der Mann nickte, „Ein wirklich schöner und seltener Name! Und Roel, was hast du jetzt vor?“, wollte er nun neugieriger Weise wissen. Erst schwieg Roel, doch dann antwortete er wieder, „Also,..ich denke mal nicht, dass mein Haus noch steht, also macht es keinen Sinn dort hin zu gehen. Erst einmal werde ich mich jetzt um meine Schwester kümmern, sie soll unbedingt vernünftig, und nicht halbherzig mit irgendwelchen Fremden in einer Art Massengrab oder ähnlichem, bestattet werden!“, meinte er ernst und strich seiner Schwester kurz über den Kopf.
 

„Massengräber sind wirklich etwas Gefühlskaltes! Die Menschen denken nicht an die Würde der Toten oder an die Hinterbliebenen und wie es für sie sein muss, wenn sie nicht vor dem alleinigen Grab ihrer Liebsten stehen, sondern vor einem Grab indem die verschiedensten Leute liegen! Totenruhe findet der Verstorbene dort sicher auch nicht! Oder was meinst du Roel?“, der alte Mann sah Roel fragend an, „Würdest du gerne mit einem Kinderschänder oder sogar einem Mörder zusammen begraben werden?“, fragte er dann präziser nach. Der Junge lauschte den Aspekte des Mannes und musste bei der Frage heftig den Kopf schütteln, „Um Gotteswillen, nein! Auf gar keinen Fall, wer würde so etwas schon gerne wollen!?“, gab dieser etwas ungehalten von sich. Der Blick des Mannes zeichnete Interesse ab, „Du glaubst also an Gott?“. Der 19-Jährige war sichtlich irritiert, was die Frage anbelangte, „Wie kommen sie denn jetzt darauf?“. „Nun, zum Einen hast du grade >Um Gotteswillen< gesagt, das benutzen Menschen ja nun wirklich eher selten und zum Anderen trägst du so eine goldene Kreuzkette, eine sehr Schöne sogar noch dazu!“, erklärte sich der Alte und deutete auf die besagte Kette, welche an dem Hals des Jungen thronte. Dieser sah runter, „Um Gotteswillen sagt jeder mal, ist doch nur so eine Redewendung und was die Kette angeht, die trage ich weil sie mir eben gut gefällt und sie ein Geschenk meiner Mutter ist, sie hat sie mir zur Konfirmation geschenkt!“. Plötzlich lachte der Obdachlose auf, „Wie witzig, du glaubst nicht an Gott, bist aber konfirmiert!“, grinste er sich in den Bart. „Das habe ich nie gesagt, ich habe nur gesagt, dass man das nicht miteinander in Verbindung bringen kann und ich glaube sehr wohl an Gott! Aber um ehrlich zu sein, es tut mir leid, ich habe Wichtigeres zu tun, als mit ihnen über Gott und die Welt zu reden!“, und mit diesen Worten wollte er Selina auf die Arme nehmen und aufstehen. Der Mann nickte zustimmend und schloss die Augen, „Ja, das hast du wirklich!“, gab er leise von sich. Ein frischer Windzug strich durch die Gasse und Roel sah den Mann von oben herrunter für einen kurzen Moment unsicher an.
 

„Ähm, ja...ich-!“, plötzlich stockte Roel mitten im Satz der Atem und er weitete die Augen geschockt. Ein stechender Schmerz zog sich durch seine Brust und sein gesamter Körper verkrampfte sich. Es war als schnürte es ihm den Hals zu und der kalte Schweiß brach ihm aus. Sei Körper gehorchte ihm nicht mehr und so sackte er zusammen. Der Mann, welcher ja noch neben ihm sitzen geblieben war, stützte ihn ein wenig, so dass er sicher runter kam, und nahm ihm dann seine Schwester ab. Roel sah nur aus dem Augenwinkel kurz zu ihm, als er ihm Selina abnahm, doch dann faste er sich schon krampfhaft an seine Brust, begann schwer zu atmen und wühlte panisch mit der anderen Hand erst in den Hosentaschen und dann in der Jackentaschen. Vergessen!!! Er hatte seine Herztabletten bei dem gestrigen Chaos einfach zu Hause stehen gelassen! „Nein...das darf...nicht wahr sein!“, ächzte er und kippte zur Seite. Er krampfte und zitterte der Länge nach am Boden und versuchte irgendwie wieder ruhiger zu werden in der Hoffnung, dass die unregelmäßigen Herzschläge aufhören würden und der Schmerz nachließe. Neben ihm tauchte wieder der zerzauste Alte auf, welcher Selina festhielt, „Eine Herzattacke und du hast keine Tabletten oder ein Handy, richtig?“, meinte dieser ruhig, da es ihm wohl sinnlos erschien in Panik auszubrechen oder aber, weil er ahnte, wie das ausgehen würde.
 

Hätte Roel genug Luft gehabt, dann hätte er wohl vor Schmerz geschrieen, aber so schüttelte nur noch ansatzweise den Kopf. Er hatte gewusst, dass so etwas mal passieren kann, dass er in eine ähnliche Situation kommen könnte, aber nicht dass es so bald sein würde und an so einem Tag. Ihm liefen angsterfüllte Tränen an den Seiten runter, als es so schien, als würde sein ganzes, bisheriges Leben an ihm vorbei ziehen und er warf noch einen letzten Blick auf Selina, während der Mann sich zu ihm beugte, „Keine Sorge, ich verspreche dir, ich werde mich um sie kümmern und deinen letzten Wunsch erfüllen und auch um dich kümmere ich mich. Du brauchst keine Angst haben!“, flüsterte ihm der Alte sanft zu. Er nahm es hallend und auch sehr undeutlich wahr, aber es steckte Wärme in seinen Worten, und auch wenn seine Atmung zwar schwächer und sein Herzschlag immer leiser wurde, so formte er mit letzter Kraft noch ein müdes Lächeln auf die Lippen und hauchte ihm mit dem letzten Atemzug etwas fast schon kaum noch Verständliches zu, „D..anke...!“, dann schloss er die Augen, hauchte seinen letzten Atem aus und starb.
 

Der alte Mann hielt, was er versprochen hatte, er nahm Selina und auch Roel mit sich und sorgte mit eigenen Händen dafür, dass sie ihre Würde beibehielten. Vor seinem Grab sagte er dann, „Du bist ein tapferer junger Mann, Roel und ich glaube an dich, aber ich bin wirklich gespannt, wie du dich machen wirst. Ich für meinen Teil habe getan, was getan werden musste und mein Versprechen dir gegenüber, habe ich auch eingehalten, jetzt ist es aber auch für mich Zeit wieder zu gehen. Aber wir werden uns bestimmt wiedersehen, Roel Ferelley!“. Mit diesen letzten Worten machte er sich auf den Rückweg zu der Gasse, in der er den Jungen getroffen hatte. Er stieg wieder in den Müllcontainer und zog ihn zu. Es dauerte etwas, doch plötzlich da hoben sich transparente, große, weiße Schwingen durch das schwere Metall und breiteten sich der Spannweite nach aus. Wie ein Geist erhob sich der Oberkörper eines jungen Mannes durch den Schiebedeckel des geschlossenen Container. Er blickte nach oben, „Es tut mir leid Roel, aber Gott braucht dich jetzt.“, flüsterte er leise in den Wind und ging dann in die Hocke, stieß sich aus dem metallischen Behälter hindurch ab, ohne diesen zu beschädigen oder sich selbst zu verletzen, und ließ sich von seinen Flügeln, welche mit seinem Rücken verwachsen zu seinen schienen, in den Himmel hinauf tragen, wo er in die Wolken eintauchte und hinter diesen verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-11-02T10:08:49+00:00 02.11.2008 11:08
*__*
Toll!!!
Bis jetzt gefällts mir riiichtig gut...
Ich schließe mich Kage-Neko vollkommen an...^^
Bitte mach schnell weiter!*es kaum noch abwarten mag*
glg Magical-Fairy :)
Von:  Schneewolke
2008-10-17T08:28:26+00:00 17.10.2008 10:28
wow!!!
dramatisch, mitreißend, fesselnd

bin ja mal gespannt was du dir da noch so ausdenkst XD
ich bin immer für engel = böse
dämonen = gut XDXDXD
(wollte mich auch mal an so einer story probieren, aber es wird immer zu viel und zu unübersichtlich was ich schreib ^^° )

Mau X3
Von:  yaichi_san_Yaichino
2008-10-11T15:20:15+00:00 11.10.2008 17:20
gott..mach weiter >.<
das ist mein erstes fanfic das ich gelesen habe x_X;
kapitel 1 hab ich jetzt zwar ausgelassen, dafür kapitel 2 und kapitel 3 ganz gelesen..also mach hine ey XDDD

aber ich kann dir nciht versprechen, wie mein bild dazu wird ;_;
doch jetzt hab ich etwas einsichten ^^
Von:  Masaya123
2008-06-22T14:16:47+00:00 22.06.2008 16:16
ich freu mich schon auf das nächste kapitel^^
stellt sich die frage wer dieser alte mann wirklich ist


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