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Hüter des Schicksals

Draco/Harry (was sonst)
von

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Kapitel 19
 

„MERLIN!“ Aufgebracht kniete sich Joshua neben den Hüter der Gesundheit, drehte diesen auf den Rücken. Merlin war bewusstlos, sein Atem ging flach, der Puls war schwach. Panik überkam Joshua, als er spürte, wie der Puls noch schwächer wurde. „Merlin“, hauchte Joshua. Er war einer der Hüter des Schicksals. Er konnte nicht sterben. Und dennoch spürte Joshua das Leben aus ihm schwinden.

Joshua handelte kurz entschlossen. Ohne über sein tun nach zu denken, ließ er die Zeit für Merlin stehen bleiben. Nun spürte er gar keinen Puls mehr, was ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Doch die Magie, die um Merlin wallte, zeigte ihm an, dass das nur so war, weil für Merlin keine Zeit mehr verging. Vielleicht wusste einer der anderen Hüter einen Rat. Oder er musste hoffen, dass Daimos endlich zurück kam und seine Fähigkeiten kontrollieren konnte.

Seltsamer Weise war Joshua vollkommen ruhig. Er geriet nicht in Panik, so wie viele Schüler um ihn herum. Vollkommen ruhig und gefasst ließ er Merlin schweben. Auch seine beiden reglos auf dem Boden liegenden Freunde ließ er zu sich schweben und machte sich mit diesen drein auf den Weg hoch ins Schloss. Sie mussten alle drei in den Krankenflügel.

Er bedeutete Blaise und Neville, die noch nicht dazu gekommen waren sich Ginny und Seamus zuzuwenden, dass diese Toms Leuten helfen sollten. Joshua selbst sammelte auf seinem Weg durch das Dorf alle auf, die bewusstlos waren oder so schwer verletzt, dass sie nicht mehr auf ihren eigenen Beiden laufen konnten. Letztendlich kam er mit etwa einem Dutzend Menschen in Hogwarts an und brachte diese auf die Krankenstation.

Jede Geheimhaltung war ihm in diesem Moment egal. Nachdem er am Vormittag fast entführt worden war, hatte er ohnehin alle Hoffnung aufgegeben, dass der Clan noch nicht wusste, wer er und Daimos waren. Also konnte er nun auch zeigen, über welches Magiepotenzial er verfügte.

„Mr Fator!“ Madam Pomphrey eilte auf ihn zu. „Was… Sind das alle Verletzte?“

Joshua hob die Schultern. „Ich weiß es nicht. Zumindest alle, die ich gesehen habe!“ Joshua ließ jeden auf ein Bett schweben. „Um Professor Williams machen Sie sich bitte keine Sorgen. Ich habe für ihn die Zeit angehalten. Sonst wäre er gestorben. Kümmern Sie sich zuerst um die anderen!“

Madam Pomphrey musterte ihn kritisch. „Die Zeit angehalten?“

„Hat ihnen der Clan-Führer noch nichts über mich und meinen Bruder erzählt?“ wollte Joshua wissen.

„Ich gehöre nicht dem Clan an!“ Madam Pomphrey sandte ihm einen kalten Blick. „Und wenn Sie dem Clan angehören, werde ich sie bitten müssen, den Krankenflügel zu verlassen!“

Joshua blinzelte überrascht. „Nicht? Ich dachte… - Wir können das später klären. Ich gehöre nicht zum Clan. Kümmern Sie sich um die Verletzten. Ich werde noch einmal runter…“

„Nichts da, junger Mann! Sie bleiben hier!“ entschied Madam Pomphrey. „Auch Sie sind verletzt. – Sie können mir helfen, wenn sie wollen!“

Joshua seufzte. „Also gut. Was soll ich tun?“

„Beherrschen sie Diagnose Zauber?“ wollte Madam Pomphrey wissen.

Joshua nickte. Er konnte einiges an Wissen vorweisen, was das Gebiet der Heilkunde betraf. Das war eine der Voraussetzungen gewesen, um die Erlaubnis zu erhalten, nach Hogwarts zu gehen. Tom und Albus hatten dafür gesorgt, dass er ein gutes Grundwissen in magischen und nichtmagischen Wegen der Wundbehandlung kannte.

„Gut“, meinte Madam Pomphrey. „Arbeiten Sie die Verletzten durch. Schreiben Sie mir bei jedem auf, was der Diagnosezauber ergeben hat. Das wäre eine großartige Hilfe!“

„Ich kann mich auch um kleinere Verletzungen kümmern“, gab Joshua kund.

Madam Pomphrey nickte. „Erst die Diagnosezauber. Danach können Sie mir bei der Behandlung assistieren!“

Joshua machte sich an die Arbeit. Beharrlich sprach er über jeden Patienten den Diagnosezauber. Erleichtert stellte er fest, dass es keine lebensbedrohlichen Verletzungen gab. Manche würden länger in der Krankenstation bleiben müssen und ein oder zwei musste wohl mit bleibenden Schäden rechnen, doch alles in allem war das Ergebnis gut.

So lange, bis Joshua zu Seamus kam. Joshua wollte dem Ergebnis des Diagnosezaubers nicht glauben, also sprach er ihn ein zweites Mal und wurde bleich, als er das gleiche Ergebnis zeigte. Das durfte einfach nicht sein.

„Madam Pomphrey“, meinte Joshua mit schwacher Stimme.

Sofort kam die Krankenschwester zu ihm geeilt. „Ist es etwas Schwerwiegendes?“

„Ich glaube, ich habe den Zauber falsch ausgesprochen“, murmelte Joshua zitternd. „Bitte! – Bitte sagen Sie mir, dass mein Ergebnis falsch ist!“ Tränen traten in seine Augen. Es konnte nicht sein. Es durfte nicht sein.

Madam Pomphrey blickte auf Seamus. Und Sie brauchte nicht einmal den Zauber sprechen, um zu wissen, dass sie Joshuas Bitte nicht erfüllen konnte. Nur zur Sicherheit fühlte sich nach Seamus Puls, schüttelte dann traurig den Kopf. Sie ließ ein weißes Tuch erscheinen, breitete es über Seamus aus. Dann nahm sie Joshua in den Arm, der zitternd neben dem Bett seines Freundes stand.

„Es tut mir leid, Mr Fator!“ meinte sie sanft.

Joshua blinzelte die Tränen weg, versuchte sich zusammen zu reißen. „Es geht schon, danke“, meinte er mit brüchiger Stimme. Dann sah er zu den anderen Patienten. „Wir sollten weiter machen!“

„Sind sie sicher?“ wollte die Krankenschwester wissen. „Vielleicht ist es besser, wenn Sie sich auch hinlegen!“

„Nein!“ Joshua schüttelte entschlossen den Kopf. „Es ist besser, wenn ich ihnen helfe!“

Madam Pomphrey schien davon zwar nicht überzeugt zu sein, doch sie gab Joshuas Wunsch nach. Schweigend arbeiteten die beiden sich von einem Patienten zum nächsten. Madam Pomphrey hatte sie in der Zwischenzeit alle in einen Heilschlaf versetzt.

Joshua war unglaublich erleichtert, als er feststellte, dass Ginny nur bewusstlos war. Sie wies keinerlei Verletzungen auf. Madam Pomphrey schien davon zwar etwas verwirrt zu sein, doch auch sie war erleichtert. Bei Ginny hieß es einfach warten, bis sie erwachte.

Gerade als Joshua und Madam Pomphrey dem letzten Patienten einen stützenden Verband anlegten, betraten Lynar und Argus, begleitet von Fawkes in Phönixgestalt, den Krankenflügel. Sie brachten einige Schüler mit weniger schweren Verletzungen mit.

„Geht es hier allen gut?“ wollte Lynar wissen.

„Den Umständen entsprechend. Aber sie werden alle wieder auf die Beine kommen!“ stelle Madam Pomphrey fest. Sie sah erst zu Merlin und dann zu dem Bett, auf dem Seamus lag. „Bei Professor Williams weiß ich es nicht, dass ist Mr Fators Sache. – Und … Für Mr Finnigan kam meine Hilfe zu spät!“

„Merlin!“ Lynar sah alarmiert zu dem Hüter der Gesundheit.

„Ich habe die Zeit für ihn angehalten“, stellte Joshua fest. „Er wäre sonst gestorben. Wir müssen auf Daimos warten und hoffen, dass er irgendetwas für ihn tun kann!“ Erschöpft ließ er sich auf einem Stuhl neben Merlins Bett nieder. „Wie geht es Neville und Blaise?“

„Sie sind wohl auf. Im Moment helfen sie noch in Hogsmeade“, antwortete ihm Argus.

„Sind viele gestorben?“ fragte Joshua leise.

Lynar schüttelte den Kopf. „Bisher wissen wir nur von deinem Freund. Hoffen wir, dass er der einzige bleibt!“

Joshua nickte schwach.

„Trinken Sie das, Mr Fator!“ Madam Pomphrey hielt ihm einen Beruhigungstrank vor die Nase.

Doch Joshua schüttelte den Kopf. „Davon hatte ich heute schon einen vor dem Angriff.“

„Was? Warum?“ wollte Madam Pomphrey aufgebracht wissen.

„Weil der Angriff heute nicht der erste Schock war. Man hat versucht mit zu entführen“, stellte Joshua fest. „Was ist eigentlich mit dem Typen?“

„Er ist in Sicherer Verwahrung und steht vermutlich Todesängste aus“, stellte Argus hämisch grinsend fest.

„In der Kammer?“ schlussfolgerte Joshua.

Argus nickte.

„Geschieht ihm recht“, meinte Joshua unbeeindruckt. Sollte er doch in Todesangst neben dem Basilisken hocken. Immerhin hatte er Merlin mit dem Cruciatus belegt. „Braucht ihr Hilfe mit den Schülern? Oder kann ich etwas anders tun?“

„Du solltest dich hinlegen und ausruhen!“ bestimmte Lynar.

Doch Joshua schüttelte den Kopf. „Dass kann ich nicht. Ich würde verrückt werden, wenn ich nicht irgendetwas tun kann!“

Lynar seufzte. Sie verstand Joshua durchaus. Auch sie würde sich im Moment nicht einfach ins Bett verbannen lassen. „Geh runter ins Dorf. Sie empfangen dort jede Hilfe mit offenen Armen!“

Joshua befolgte diesen Rat. Den Rest des Tages verbrachte er damit, zu helfen im Dorf wieder Ordnung zu schaffen. Es dauerte eine schiere Ewigkeit, bis sie alle Kinder in den Häusern gefunden und so weit beruhigt hatten, dass sie ins Schloss zurückkehrten. Tom befand sich ebenfalls im Dorf und als er seinen Enkel sah, wollte er diesen sofort wieder hoch schicken. Doch Joshua bestand darauf, zu helfen. Auch Blaise und Neville blieben bis zum Schluss im Dorf.

Lange nachdem der Angriff beendet worden war trafen die Auroren in Hogsmeade ein. In der ersten Stunden verstärkten sie das herrschende Chaos eher, als hilfreich zu sein. Doch dann waren sie eine wirklich große Hilfe.

Die Nacht war längst herein gebrochen, als auch die letzten Schüler zurück ins Schloss geschickt wurden. Doch noch bevor Neville, Joshua und Blaise das Gelände der Schule erreicht hatten, hielt Joshua an.

„Joshua?“ Neville sah ihn verwirrt an.

Unsicher wandte sich Joshua an Blaise. Er wusste nicht, was er sagen sollte, doch er wollte seinem besten Freund die schlechte Nachricht selbst überbringen. Das sollte nicht Madam Pomphrey tun.

„Ist etwas nicht in Ordnung, Joshua?“ wollte Blaise besorgt wissen.

Anstatt etwas zu sagen nahm Joshua Blaise in den Arm.

„Joshua?“ fragte Blaise.

„Es geht um Seamus“, wisperte Joshua.

Blaise runzelte die Stirn. „Was ist mit ihm? Du hast ihn doch in die Krankenstation gebracht!“

Joshua nickte. Er holte tief Luft, bevor er sagte: „Es tut mir leid, Blaise! Er … er ist von einem tödlichen Fluch getroffen worden. Wir … wir konnten nichts für ihn tun!“

„Nein…“ hauchte Blaise. Dann riss er sich aus Joshuas Armen los. „NEIN!“ Blaise sah ihn wütend, mit Tränen in den Augen an. „DU LÜGST!“

Joshua schüttelte traurig den Kopf.

„Das ist nicht wahr! SAG MIR, DASS ES NICHT WAHR IST!“ Blaise packte Joshua an den Schultern. „SAG ES!“

„Es tut mir so leid“, wisperte Joshua erneut.

Blaise schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht!“ Er wandte sich um und rannte den Weg hinauf. Joshua wusste, dass sein Weg ihn direkt in die Krankenstation führen würde.

„Er hat das nicht so gemeint, Joshua!“ sagte Neville leise.

Mit einem traurigen Lächeln blickte Joshua zu Neville. „Ich weiß. Es ist einfach der Schock.“

„Wie geht es Ginny?“ wollte Neville unsicher wissen.

„Es geht ihr gut. Sie ist nur bewusstlos“, berichtete Joshua.

Erleichtert seufzte Neville und ein ganzer Teil seiner Anspannung wich von ihm. „Was ist mit den anderen, die du mit hoch genommen hast?“

„Es geht allen so weit ganz gut. Nichts Lebensbedrohliches“, meinte Joshua. „Aber du solltest auch zu Madam Pomphrey. Mich hat sie schon verarztet, als ich wieder ins Dorf bin!“

Neville nickte. „Begleitest du mich?“ Er wollte Joshua ungern allein. Dieser war in den letzten Stunden viel zu ruhig gewesen. Neville wollte nicht, dass Joshua jetzt allein war.

Doch der Slytherin schüttelte den Kopf. „Sei mir nicht böse, aber ich brauche einen Moment für mich!“

Neville seufzte. „Natürlich. Aber bleib nicht zu lange draußen, sonst landest du doch im Krankenflügel!“

Joshua brachte irgendwie ein Lächeln zustande. „Geht klar. Bis später!“ Er ging in Richtung See. Daimos hatte dort immer Ruhe gefunden. Vielleicht hatte der See auch auf ihn diese beruhigende Wirkung.

Als Joshua am Strand stand, den Blick in den Himmel gerichtet, brach die Mauer und all die Ereignisse dieses Tages brauchen über ihm zusammen. Tränen rannen über sein Gesicht, während er für einige Momente noch versucht, die Fassung zu bewahren. Vergeblich. Schluchzend sank er auf Knie.

Seamus war tot.

Das war der erste Gedanke, der sich in seinem Kopf festsetzte. Joshua fühlte sich betrogen. Warum musste es ausgerechnet einen seiner besten Freunde treffen? Warum konnten es nicht Weasley oder Thomas sein? – Diese Frage erschreckte ihn, doch sie ließ sich auch nicht mehr verscheuchen.

Merlin lag im sterben und würde Seamus vielleicht bald folgen.

„Daimos.“ Schluchzend schlug Joshua die Fäuste in den Sand. Nie in seinem Leben hatte er sich so sehr nach seinem Bruder gesehnt wie in diesem Moment. Er hatte das Gefühl mit Daimos eine Lösung für jedes Problem finden zu können.

Er wünschte sich so sehr, dass sein Bruder ihn jetzt in den Arm nehmen könnte und ihm sage würde, dass alles gut werden würden. Ganz egal, ob das stimmte oder nicht. Er wollte es einfach hören. Und Daimos bei sich haben.

„DAIMOS!“, rief er verzweifelt. „Wo bist du?“, fragte er flüsternd. „Ich brauche dich doch!“ Joshua ließ sich auf die Seite sinken. Die Beine zog er an den Körper, umschlang sie mit beiden Armen. Schluchzend versteckte er den Kopf zwischen den Knien und dem Körper.

Als sich zwei Arme um ihn schlossen und er auf einen Schoß gezogen wurde, sah er nicht auf und stellte keine Fragen. Für einige Momente hielt er es sogar noch für eine Einbildung. Schließlich wusste er, dass Daimos nicht hier war, nicht hier sein konnte.

Doch Daimos Stimme in seinem Kopf bewies ihm das Gegenteil. /Schhh! Es ist alles gut, Josh! Alles ist gut!\ Wie ein Mantra wiederholte Daimos diese Worte, während Draco beruhigend durch Joshuas Haare fuhr.

„Wo kommt ihr her?“ fragte Joshua schließlich leise.

„Keine Ahnung“, gab Draco zu. „Wir saßen plötzlich nicht mehr in unserem Bett, sondern hier im Sand.“

/Was ist passiert, Josh?\ fragte Daimos sanft.

„Es gab einen Angriff…“ Joshua sah zu seinem Bruder auf. Mit einem Mal drehten sich seine Gedanken wieder ausschließlich um Merlin. „Kannst… Beherrschst du deine Fähigkeiten?“

Daimos blinzelte verwirrt, nickte jedoch.

Joshua sprang auf, zog seinen Bruder ebenfalls auf die Beine. Hektisch zog er ihn Richtung Schloss. „Du musst Merlin helfen! Bitte! Bitte hilf ihm!“

„Was ist denn passiert?“ wollte Draco wissen, der den beiden Brüdern eiligen Schritten folgte. Doch er erhielt keine Antwort. Joshua schien seine Frage gar nicht gehört zu haben. So mussten Daimos und Draco wohl oder übel noch einige Zeit auf ihre Erklärung warten.

„Ich habe für Merlin die Zeit angehalten!“ meinte Joshua, als er seinen Bruder in die Krankenstation führte. „Sonst wäre er gestorben. Bitte! Du musst ihm helfen!“

Daimos schenkte seinem Bruder ein aufmunterndes Lächeln, bevor er sich unter den Augen der erstaunten Madam Pomphrey Merlin zu wandte. /Weißt du, was ihn getroffen hat?\ wollte Daimos von seinem Bruder wissen.

Joshua schüttelte den Kopf. „Ich stand mit dem Rücken zu ihm. Ich weiß nicht einmal, wann er genau getroffen wurde!“

Daimos seufzte. /Also gut. Du müsstest die Zeit für ihn ein wenig laufen lassen, sonst kann ich nichts tun!\

„Ich…“ Joshua schluckte. „Ich weiß nicht, ob ich das kann. So viel Übung habe ich noch nicht und… meine Nerven liegen so blank, dass ich nicht weiß, ob ich mich noch so sehr konzentrieren kann.“

„Dann sollten wir es vielleicht auf morgen verschieben“, schlug Draco vor. „Auch unser Tag war nicht unbedingt erholsam!“ Mit Schaudern dachte Draco daran zurück, wie er beinahe abgeschossen worden war.

„Nein!“ meinte Joshua energisch.

„Wir sind alle erschöpft, Joshua und…“

Doch Joshua unterbrach Draco wieder: „Würdest du bis morgen warten, wenn es um Daimos ginge?“

Draco sah ihn erstaunt an, schüttelte dann jedoch den Kopf. Natürlich würde er nicht warten. Er würde alles dafür tun, dass Daimos so schnell wie möglich wieder zu Bewusstsein kam.

„Siehst du! – Wir könnten Fawkes Fragen, ob er die Zeit für Merlin langsam weiter laufen lassen könnte!“, schlug Joshua vor. Ohne zu zögern bat er Fawkes gleichzeitig in die Krankenstation.

Fawkes erschien wie aus dem Nichts neben Merlins Bett. „Du wolltest mich…“ Überrascht sah er zu den beiden Neuankömmlingen. „Draco? Daimos? Wo kommt ihr denn auf einmal her?“

„Das können wir doch später klären!“ meinte Joshua ungeduldig. „Kannst du die Zeit für Merlin langsam weiter laufen lassen?“

„Das könnte ich, ja… wieso?“ fragte Fawkes verwirrt.

/So lange er in dieser Starre liegt, kann ich nichts für ihn tun\, erklärte Daimos. /Könntest du die Starre lösen, wenn ich dir Bescheid gebe?\

Fawkes nickte etwas verdattert.

/Dray?\ Bittend sah Daimos zu Draco, der sofort verstand und sich hinter seinen Freund stellte. Sanft legte die Arme um Daimos Hüfte und stützte ihn.

Es fiel Daimos diesmal leichter als Tags zuvor bei Salazar. Er hatte erstaunlich wenig Probleme sich der Magie zu ergeben und Merlins Lebensenergie zu halten. Vielleicht lag es daran, dass die Zeit für Merlin still stand. Denn kaum hatte er Fawkes das Zeichen gegeben, hatte er große Probleme damit, die Lebensenergie nicht zu verlieren. Es gelang Daimos die aufsteigende Panik nieder zu drücken. Ohne lange zu zögern begann Daimos mit der langwierigen Arbeit die Lebensenergie zu festigen.

Merlin schwebte sehr viel näher am Abgrund des Todes als Joshua vermutlich wusste. Näher noch als Salazar, der ihm am Tag zuvor fast unter den Händen weg gestorben wäre. Daimos war unglaublich erleichtert, dass Joshua es nicht wusste, denn er hatte die Liebe seines Bruders zu Merlin gespürt.

Daimos wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er endlich wieder aus seiner Trance erwachte, in die er verfallen war. Draco stand noch immer hinter ihm und hielt ihn. Erschöpft lehnte er sich gegen seinen Freund und beobachtete lächelnd, wie die Sorge aus Joshuas Gesicht der Erleichterung wich.

Argus war in der Zwischenzeit in die Krankenstation gekommen. Er hielt Fawkes, so wie Draco Daimos hielt. Der Phönix schwankte bedrohlich. Er war es nicht gewohnt, seine Fähigkeiten auf diese Weise ein zusetzten und eigentlich ging das, was er in der vergangenen Stunde geleistet hatte, weit über die Dinge hinaus, die er konnte.

„Wir sollten uns jetzt wohl alle hinlegen!“ meinte Draco.

„Ich bleibe hier!“ entschied Joshua.

Daimos nickte lächelnd. /Sag uns Bescheid, wenn er aufwacht, ja?\

„Mach ich“, versicherte Joshua leise. Er wandte den Blick nicht einen Moment von Merlin ab. Die Angst, Merlin zu verlieren, war noch immer nicht von ihm gewichen, auch wenn er wusste, dass Merlin nicht mehr am Abgrund des Todes schwebte.

So reagierte Joshua auch nicht, als Daimos ihn zum Abschied noch einmal umarmte und sein Bruder dann zusammen mit Draco, Argus und Fawkes die Krankenstation verließ.

„Mr Fator?“ Die Stimme der Krankenschwester riss Joshua aus seinen Gedanken. „Auch Sie sollten sich hinlegen!“

Joshua schüttelte den Kopf. Doch dann fielen ihm wieder seine Fragen ein und er sah zu Madam Pomphrey auf. „Ich dachte, sie gehörten dem Clan an!“

„Ich habe ihm nie angehört.“ Abwehrend hob Madam Pomphrey die Hände. „Doch ich war bis vor einigen Monaten in gewisser Weise an ihn gebunden. Ich musste ihm nicht folgen, aber gleichzeitig konnte ich mich nicht öffentlich gegen ihn stellen!“

Joshua runzelte die Stirn. „Wie meinen Sie das?“

„Meine Schwester an ihrer Jugend den Fehler begangen sich in ein höher gestelltes Mitglied des Clans zu verlieben. Und in diesem Fall machte die Liebe tatsächlich blind. Sie hat ihn geheiratet und war damit dem Clan verschrieben. – Ein falsches Wort von mir und meine Schwester wäre gestorben!“, erklärte Madam Pomphrey.

Joshua senkte den Blick. Er wusste von seinen Großvätern, dass der Clan diesen Weg gern wählte. Die Krankenschwester war nicht die einzige, die auf diese Weise von dem Clan beeinflusst worden war. Er war bisher jedoch niemandem begegnet, den der Clan so erpresste. – Und es gab nur eine Möglichkeit, warum Madam Pomphrey nun nicht mehr an ihn gebunden war.

„Was ist mit ihrer Schwester geschehen?“ fragte Joshua leise.

„Sie war schon seit vielen Jahren sehr krank. Vor zweieinhalb Monaten ist sie ihrer Krankheit erlegen“, erklärte Madam Pomphrey mit einem traurigen Lächeln.

„Das tut mir leid“, meinte Joshua niedergeschlagen.

Die Krankenschwester schüttelte den Kopf. „Es ist gut, so wie es jetzt ist. Meine Schwester ist von all ihren Leiden erlöst und auch ich bin wieder frei!“

Einen kurzen Moment schwiegen sie beide, bevor Joshua mit einer Frage herausplatzte. „Hatte der Clan ihnen befohlen sich nicht um Harry Potter zu kümmern, als er am Anfang des Schuljahres in die Krankenstation kam?“

Seufzend setzte sich Madam Pomphrey. „Joseph Simior war bei mir, noch bevor man den jungen Potter zu mir gebracht hat. Er sagte, er würde die Leiden meiner Schwester erhöhen und verlängern, wenn ich mich zu sehr um Mr Potter kümmern würde. Ich sollte ihn am Leben halten, mehr aber auch nicht.“

Joshua schnaubte. „Und sie haben sich dem einfach gefügt!“

Madam Pomphrey warf ihm einen traurigen Blick zu. „Hättest du an meiner Stelle anders gehandelt, wenn dein Bruder an der Stelle meiner Schwester gewesen wäre?“

Verärgert biss Joshua sich auf seine Lippe. Er wusste, dass er nicht anders gehandelt hätte. Aber immerhin ging es hier um seinen Bruder, der sich damals in einem dieser Betten versucht hatte das Leben zu nehmen. Und es ärgerte ihn, dass Madam Pomphrey nichts getan hatte, um Daimos von diesem Versuch ab zu halten.

„Ich wusste nicht, dass Mr Potter Selbstmordgefährdet war!“, ergriff Madam Pomphrey wieder das Wort. „Sonst hätte ich dafür gesorgt, dass er nicht in die Nähe von scharfen Gegenständen kommt.“

Joshua sah überrascht auf.

Madam Pomphrey lächelte ihn wissend an. „Sie haben Professor Williams vorhin mit Merlin angesprochen. Und ich habe gesehen, wie der Phönix von Albus sich in eine menschliche Gestalt verwandelt hat. – Ich kenne die Legenden und ich kann mir denken, wer sie und ihre Freunde sind, Mr Fator. Und ich habe gesehen, wie sehr sich Professor Williams und Mr Malfoy um Mr Potter gesorgt. Mit diesem Wissen ist es nicht schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen. – Ich kann ihren Zorn auf mich sehr gut verstehen.“

Joshua sah sie erschrocken an und sprang auf.

Doch die Krankenschwester hob beruhigend die Hände. „Alles was hier auf der Krankenstation besprochen wird fällt unter meine Schweigepflicht. Ich bin eine voll ausgebildete Medihexe, damit ist stehe ich unter einem magischen Bann. Selbst wenn ich wollte könnte ich nichts von dem verraten, was ich weiß. Weder Veritaserum noch Folter können mich dazu zwingen!“

„Was nicht bedeutet, dass ich ihnen vertraue“, gab Joshua zu bedenken.

Madam Pomphrey nickte. „Natürlich nicht. Das verlange ich auch gar nicht.“

Joshua setzte sich wieder auf Merlins Bett. Die Schweigepflicht der Medihexe beruhigte ihn einigermaßen. Dennoch würde er mit den Hütern darüber sprechen, dass die Krankenschwester nur zu genau wusste, wer sie waren. Sie waren an diesem Tag sehr unvorsichtig gewesen. Vielleicht hatten sie noch andere erkannt, außer Madam Pomphrey.

„Sie sollten sich schlafen legen, Mr Fator!“ meinte die Krankenschwester.

Joshua schüttelte entschieden den Kopf. „Ich bleibe bei Merlin.“

„Sie sind auch verletzt und…“,

„Ich bleibe hier“, unterbrach Joshua die Krankenschwester bestimmt.

Madam Pomphrey seufzte. „Also gut“, meinte sie kopfschüttelnd. „Ich werde Sie wohl nicht umstimmen können. – Gute Nacht!“ Damit stand sie auf und verschwand in ihren privaten Räumen.

Joshua dachte nicht viel über das Gespräch mit der Krankenschwester nach. Seine Gedanken drehten sich schon nach kurzer Zeit nur noch um Merlin. Sanft fuhr er mit den Fingern die Konturen von Merlins Gesicht nach. Mit der anderen Hand umklammerte er Merlins Hand.

„Du bist so ein Idiot, weißt du das?“ wisperte Joshua. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf Merlins Brust sinken. „Warum hast du nicht besser aufgepasst?“

„Wäre ich ausgewichen hätte der Fluch dich getroffen und blocken konnte ich ihn nicht“, kam die leise Antwort.

Joshua fuhr erschrocken hoch. „Merlin!“ Tränen traten in seine Augen. „Du verdammter Idiot! Weißt du eigentlich, was ich für eine Angst hatte!“

Merlin lächelte schwach. „Nein.“

„Du wärst fast gestorben!“ meinte Joshua vorwurfsvoll. Doch die Tränen, die sich aus seinen Augen stahlen, schmälerten die Wirkung von Joshuas Ton deutlich.

Merlin setzte sich auf. „Aber das bin ich nicht“, meinte er ruhig. Er umschloss Joshuas Gesicht mit beiden Händen und küsste ihm sanft die Tränen von den Wangen.

„Ja. Weil Daimos plötzlich wieder hier war“, murmelte Joshua. „Das war nichts als Glück.“

Merlin unterbrach Joshua, indem er dessen Lippen mit seinen eigenen ein fing und sie sanft liebkoste. Joshua beruhigte sich augenblicklich. Er schlang seine Arme um Merlins Nacken und hielt sich wie ein Ertrinkender an ihm fest.

„Ich liebe dich!“, meinte Joshua leise, als Merlin ihn wieder frei gab.

Er erhielt dafür ein erleichtertes Lächeln. „Ich liebe dich auch“, erwiderte Merlin sanft. Er schloss seine Arme um Joshua und ließ sich mit ihm zusammen auf das Bett zurück sinken. So eng umschlungen blieben sie liegen und genossen ihre Zweisamkeit. Bis beide irgendwann eingeschlafen waren.
 

Daimos stand nervös neben Lynar vor dem Lehrertisch in der Großen Halle. Die vergangene Nach war kurz gewesen. Argus, Fawkes und Lynar hatten ihm und Draco noch berichtet, was am vorherigen Tag alles geschehen war.

Es war für Daimos noch immer unbegreiflich, dass Seamus tot sein sollte. Doch immer wieder, wenn Daimos zu Blaise sah, wurde ihm bewusst, wie real das doch war. Blaise saß in sich zusammengesunken auf seinem Platz. Er schien sich für nichts zu interessieren, was in der Großen Halle vor sich ging.

Seamus war nicht das einzige Todesopfer des vergangenen Tages. Zwei weitere Schüler – ein Gryffindor aus der vierten Klasse und ein Hufflepuff aus der fünften – hatten den Kampf in Hogsmeade nicht überlebt. Zu ihrer aller Erleichterung schwebte jedoch keiner der rund drei Dutzend Verletzten in Lebensgefahr.

Ginny war im Laufe der Nacht bereits wieder erwacht. Sie saß nun neben Neville am Slytherintisch und versuchte ihren Bruder mit wütenden Blicken aufzuspießen. Auch Merlin war bereits aus der Krankenstation entlassen worden und hatte seinen üblichen Platz an der Lehrertafel eingenommen.

In der Großen Halle herrschte eine gespenstische Stille. Daimos konnte sich nicht daran erinnern, dass es jemals keine ausgelassenen Gespräch zwischen den Schülern gegeben hatte. Nicht einmal nach dem tragischen Ende des Trimagischen Turniers war es so still gewesen.

Lynar hatte bereits eine lange Ansprache gehalten. Wegen des Überfalls auf Hogsmeade würde in der kommenden Woche kein Unterricht stattfinden. Es hatten sich bereits viele Eltern angekündigt ihre Kinder in den nächsten Tagen besuchen zu kommen. Außerdem war Lynar der Meinung, dass die Schüler zunächst etwas Ruhe brauchten um die Ereignisse des vergangenen Tages zu verarbeiten.

„Neben all diesen niederschmetternden Ereignissen gibt es jedoch auch eine erfreuliche Nachricht“, setzte Lynar ihre Rede fort. „Daimos Fator hat seine Krankheit überwunden und wird nun ebenfalls, wie sein Bruder, unsere Schule besuchen. Allerdings bitte ich um Rücksicht. Die Krankheit hat seine Stimmbänder beschädigt und noch ist unklar, ob er jemals wieder wird sprechen können. Allerdings beherrscht er Telepathie. Es wird Mr Fator also keine Schwierigkeiten bereiten am Unterricht teil zu nehmen.“

/Schöne wäre das, wenn es wirklich ungewiss wäre!\ meinte Daimos niedergeschlagen zu Draco und Joshua.

/Vielleicht finden wir einen Weg\, entgegnete Joshua aufmunternd.

„Würden Sie dann bitte den Hut aufsetzten, Mr Fator!“ bat Lynar und wies auf den dreibeinigen Hocker, auf dem der sprechende Hut lag.

Daimos nickte nur, setzte sich und ließ sich von McGongall den Hut auf den Kopf setzten. Doch dieser entschied sich bereits, noch bevor McGonagall ihn los ließ.

„SLYTHERIN!“ rief der Hut laut in die Halle.

Daimos war doch sehr erleichtert. Auch wenn ihm alle gesagt hatten, dass der Hut ihn kaum wieder nach Gryffindor schicken würde, hatte er Angst davor gehabt. Froh über die Wahl des Hutes lief Daimos nun zum Slytherintisch und ließ sich zwischen Draco und Joshua nieder.

„Siehst du. Ich habe dir doch gesagt, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst!“ Draco legte seinen Arm um Daimos und gab ihm einen kurzen Kuss.

Vom Gryffindortisch erklang ein empörtes: „Wiederwertig! Schwuchteln! Hier in Hogwarts! Das wird ja immer schlimmer!“

„Du bist ja nur neidisch Weasley“, rief Joshua zurück, überrascht dass er dazu in der Lage war. Lynars Zauber schien gelöst zu sein. „Weil du gezwungen wirst irgendeine Frau zu heiraten, die du dir vom alten Simior vorschreiben lassen musst!“

„Neidisch auf zwei Schwuchteln?“ fragte Weasley spöttisch. „Ich glaube, du hast gestern mächtig was abbekommen, was Fator? Dabei hättest du noch nicht einmal im Dorf sein dürfen!“

„Im Übrigen hat Ron sich von niemandem mehr etwas sagen zu lassen!“ mischte Thomas sich hämisch grinsend ein, was ihm von Weasley einen kalten Blick einbrachte.

„Was? Willst du dich tatsächlich gegen deinen Erbonkel stellen?“ fragte Draco kühl.

Weasley stand mit ernstem Gesicht auf. „Joseph Simior ist gestern Vormittag verstorben. Damit obliegt die Führung des Clans der Simior nun mir.“

„Und deine erste Amtshandlung war gleich, Hogsmeade angreifen zu lassen?“ wollte Joshua erzürnt wissen.

Weasley warf ihm einen eisigen Blick zu. „Das war nicht mein Befehl und die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen werden! Es sollte dir aufgefallen sein, dass ich zusammen mit den anderen Schülern das Dorf verteidigt habe.“

Lynar unterbrach den aufkommenden Streit. „Mr Weasley… oder Simior?“

„Weasley“, meinte der Gryffindor. „So lange ich die Schule noch nicht beendet habe weiterhin Weasley.“

„Also gut, Mr Weasley", fuhr Lynar fort. „Ich möchte Sie für ein Gespräch in mein Büro bitten!“

„Natürlich, Direktorin“, meinte Weasley ruhig.

„Toll, jetzt haben wir den Clanführer direkt vor der Nase“, meinte Draco leise. „Das wird ja immer besser.“

/Das heißt es ist äußerste Vorsicht geboten. Weasley hat damit jetzt einen enormen Einfluss\, sagte Damian zu seinen Freunden.

„Vermutlich dürfte er erst einmal mit den Problemen im Clan beschäftigt sein“, gab Ginny zu bedenken.

„Was meinst du?“ wollte Joshua wissen.

„Der Angriff gestern war sicherlich weder von Joseph noch von Ron geplant. Da wollte irgendwer beweisen, dass er ein besserer Clanführer sei als Ron und ist jämmerlich gescheitert. Wer auch immer es war, er wird nicht der einzige sein, der zunächst einmal an Ron zweifeln wird“, erklärte Ginny.

„Wir dürfen dennoch nicht unvorsichtig werden“, meinte Neville.

Die anderen stimmten ihm stillschweigend zu. Unvorsichtig zu werden wäre mit Sicherheit das dümmste, was sie tun konnten. Weasley war nun noch viel gefährlicher, als vorher.
 

Es war Abend geworden, bevor die Hüter und die Zwillinge sich alle in Lynars Büro eingefunden hatten, obwohl sie sich schon vor dem Frühstück verabredet hatten. Schließlich waren sie viele Wochen getrennt gewesen und es gab eine Menge zu berichten.

Doch diese Berichte hielten sich sehr kurz. Es war nun dringender über die jüngsten Ereignisse zu sprechen. Wenn es nach den Hütern ginge, hätte der Tod des alten Simior noch eine Weile auf sich warten lassen können. Von Weasley konnte nun jederzeit eine unerwartete Reaktion kommen. Bei dem alten Simior hatten sie wenigstens über dessen nächste Schritte vermuten können.

„Was hast du mit Weasley besprochen?“ wollte Draco von Lynar wissen.

„Nur weil er nun politisch eine hohe, wenn nicht gar die höchste, Position in diesem Land einnimmt gelten für ihn weiterhin die Regeln von Hogwarts. Ich habe ihn daran erinnert, dass er weiterhin Schüler dieser Schule ist und auch seine Strafe nicht aufgehoben wird“, erklärte Lynar.

Daimos schnaubte. /Ich glaube kaum, das ihn das sonderlich interessiert.\

„Wenn er sich nicht daran hält könnte das seine Position gefährden, also hat er keine andere Wahl“, entgegnete Lynar ruhig. „Er wird sich zu benehmen wissen. Trotzdem solltet ihr drei vorsichtig sein!“ Sie warf jedem der drei Schüler einen warnenden Blick zu.

„Mr Daimos Fator, Sir?“ Unvorhergesehen erschien ein Hauself in dem Büro der Direktorin.

/Dobby!\ meinte Daimos überrascht. Doch was er sagte, kam bei dem Hauselfen nicht an.

„Telepathie funktioniert nicht bei Hauselfen“, stellte Argus fest.

„Was ist?“ wollte Draco von dem Hauselfen wissen.

„Ich dürfen nur mit Daimos Fator sprechen!“ meinte Dobby mit fiepsiger Stimme und zog an seinen langen Ohren.

Lynar wandte sich an den Hauselfen. „Daimos kann dir nicht antworten.“

„Das er nicht braucht!“ sagte Dobby hibbelig. „Ich ihm nur etwas geben soll!“

Daimos hielt Dobby die Hand hin. In diesem Moment wurde ihm wieder einmal schmerzlich bewusst, was Weasley ihm genommen hatte. Seit er mit Hilfe der Telepathie mit seinen Freunden reden konnte, vergass er es von Zeit zu Zeit. Dobby gab ihm einen Flakon, in dem sich silberne Fäden wanden.

„Erinnerungen!“ stellte Joshua überrascht fest. „Von wem hast du die bekommen?“

Dobby zog an seinen Ohren und hüpfte auf und ab. „Ich nicht sagen dürfe, Joshua Fator, Sir! Ich nicht sagen dürfen!“

„Danke Dobby, du kannst wieder gehen!“ mischte Lynar sich ein.

Dobby nickte, sah einmal jeden an und verschwand dann wieder.

„Gib mir die Flasche, Daimos“, bat Lynar und bekam den Flakon von Daimos überreicht. Einen Moment schwieg sie. „Sie sind echt“, stellte sie dann fest, sah dabei kurz überrascht zu Daimos. „Ich denke, dass das sehr Aufschluss reich sein könnte. – Das hier sind auch mehr als bloße Erinnerungen. Sie übermitteln auch die Gefühle der Person, von der diese Erinnerungen stammen.“

„Von wem sind sie?“ wollte Joshua wissen.

„Seht selbst“, meinte Lynar lächelnd und sorgte dafür, dass sie alle sieben gleichzeitig in die Erinnerungen eintauchen konnten.
 


 

Nur zur kurzen Info:
 

Ihr dürft raten, von wem die Erinnerungen sind! Wer es errät, der erhölt eine Überraschung von mir ^^ Natürlich hat jeder nur zwei Versuche, den richtigen zu raten, sonst könntet ihr ja alle Namen runter ratern und der richtige ist bestimmt dabi xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angelcerise
2008-07-21T11:41:54+00:00 21.07.2008 13:41
Eine klasse FF^^
Ich bin so traurig das Seamus tot ist *heul*
Der arme Blaise *noch mehr heul*
Ich hoffe doch das es schnell weiter geht *lieb guck*
Ich habe keine ahnung von wem die Erinnerungen sind *neugierig ist*
Von:  Todesgoettin_Hel
2008-07-18T19:44:35+00:00 18.07.2008 21:44
... *schnief* Seamus ist tot? Was? Ich hoff doch, ich hab mich verlesen *heul* Armer Blaise... ;_;
Endlich sind Merlin und Josh zusammen...wenigstens ein was Gutes in dem Kapitel T_T Seamus... er soll wieder kommen!
Ich hab keine Ahnung, von wem die Erinnerungen sein sollen O_o ...

*winke* deine Hel-chan


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