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Tajemnica

von

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Nach so langer Zeit...

Heyho!

Ich habe endlich einen Titel gefunden!

Ich warte schon seit Wochen darauf, Tajemnica online zu stellen. Ich habe schon etliche Freunde nach Ideen gefragt und so manche langweilige mathestunde darüber nachgegrübelt. Aber jetzt endlich ist mir diese Idee gekommen. Der Titel ist so schlicht und einfach und trotzdem einfach nur passend!

Außerdem klingt Tajemnica doch richtig schön...
 

Ich möchte hiermit darauf hinweisen, dass die Fanfiction nicht so ernst wird, wie man am Anfang aufgrund der Themen denken würde. Es hat zwar eine ernste Handlung, aber die Charaktere sind dennoch ab und an durchaus albern gestimmt (zumindest an manchen Stellen). Aber da außer der Dialogen wohl nichts humorvoll ist, fände ich es blöd, es unter Humor einzustufen.
 

Ursprünglich wollte ich die Fanfiction mit meinem Bruder zusammen schreiben, aber der hat sich nach der Planung von etwa zwei Kapiteln als äußerst kontraproduktiv erwiesen. Die Ideen vom Anfang stammen von uns beiden, auch der Verbleib der Charaktere. Allerdings kam dann Lorraine (lest ihre FFs!!) ins Spiel und hat mit mir weitergeplant. Die Kapitel sind zwar komplett von mir geschrieben, aber ohne Lorraines klugen Kopf wäre es nicht sehr gut geworden...
 

Der Prolog ist (zumindest bis jetzt) bei weitem der längste Teil der Fanfiction, weil ich einen Einblick in das Leben sämtlicher Hauptcharaktere gebe (bis auf Tala - der ist zwar Hauptcharakter, hat aber keine eigene Einführung). Naja, die folgenden Kapiel sind aber trotzdem länger als meine kapitel für gewöhnlich sind...
 

So, das war jetzt genug der Vorreden!

Viel Spaß beim Lesen!!
 

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Nervös wischte Tyson seine Hände an seiner Hose ab. Er trank einen Schluck seines Weins und überprüfte noch ein letztes Mal den Inhalt der Tasche seines Jacketts. Die kleine, schwarze Schachtel war noch da – genau wie vor zwei Minuten, als er sie das letzte Mal ertastet hatte.

Schnell legte er seine Hände wieder auf den Tisch und sah etwas ungeduldig zur Tür der Damentoilette. Er wartete nun schon unendlich lange. Zumindest kam ihm das so vor.

Nun erfühlte er doch noch einmal die kleine Schachtel. Ja, sie war noch da. Immer noch.

Er trank einen weiteren Schluck, als sich endlich die Tür öffnete.

Eine schwarzhaarige Frau mittleren Alters in einem weinroten, eleganten Kleid kam heraus und setzte sich an einen Tisch in der Nähe.

Tyson blickte schnell wieder den Tisch an.

Es war ihm ein wenig peinlich, ständig die Damentoilette zu fixieren. Immerhin war er hier in einem piekfeinen Restaurant – was sollten die anderen Gäste von ihm denken?

Dennoch wagte er einen letzten kurzen Blick...

Da kam sie...

Sie hatte rotblonde Haare, die sie in einer eleganten Hochsteckfrisur trug. Ihr dunkelblaues, figurbetontes Kleid harmonierte perfekt mit ihren sanften Augen. Und ihr Lächeln war... unbeschreiblich.

„Alissa“, lächelte er glücklich und stand auf, um den Stuhl für sie zurecht zu rücken.

„Danke, Tyson“, sagte sie etwas verlegen und blickte peinlich berührt das Tischtuch an.

Er setzte sich wieder ihr gegenüber und holte tief Luft, um es endlich hinter sich zu bringen. Als er jedoch ihren scheuen Augen begegnete, verließ ihn wieder der Mut und er schaute etwas unbehaglich sein Weinglas an. Alles was er jetzt brauchte, war ein bisschen Courage. Was konnte schon großartig passieren?

Sie trank einen Schluck Wein und blickte dann auf ihre schlanken, hübschen Hände hinunter. Etwas schien sie zu bedrücken. So schüchtern kannte Tyson sie gar nicht...

Er blickte sich etwas hilflos um.

Die gut gekleideten Gäste des Restaurant unterhielten sich in leisem Ton. Gelacht wurde nirgendwo. Es war eine höfliche, aber etwas kühle Atmosphäre. Vielleicht hätte er sich einen anderen Ort aussuchen sollen. Vielleicht fühlte sich Alissa nicht wohl hier.

Er holte abermals tief Luft.

„Ich muss dir etwas sagen.“

Überrascht sah er in die blauen Augen seiner Freundin, die zeitgleich mit ihm gesprochen hatte.

Sie lächelte schwach. „Fang du an“, bat sie.

„Nein, du kannst anfangen“, bot er ihr an.

„Nein, mach du.“ Sie strich ihr Kleid glatt.

Tyson beschloss, dass sie so niemals weiterkommen würde, weshalb er sich ein Herz fasste und die Schachtel aus seinem Jackett zog. Er hielt sie unter dem Tisch versteckt und sagte mit gefasster Stimme: „Alissa, wir sind jetzt schon seit vier Jahren zusammen und... und ich liebe dich wirklich sehr.“ Er schluckte, bevor er weitersprach: „Und bisher hatten wir ja auch nie Probleme miteinander und... Naja...“ Er geriet leicht ins Straucheln. Sein schöner, geübter Text war schon vor etwa einer halben Stunde aus seinem Gedächtnis verschwunden. Alissa sah ihn fragend an, weshalb Tyson nun die Schachtel hochholte und öffnete. „Willst du mich heiraten?“

Sie starrte ihn einen Moment lang ungläubig an. Dann plötzlich strahlte sie und hauchte atemlos: „Ja, ich will!“

Tyson spürte, wie sein Herz langsamer und regulierter schlug und sämtliche Nervosität verschwand. Sie hatte „Ja“ gesagt! Sie wollte ihn wirklich heiraten!!

Er nahm den silbernen Ring aus der Schachtel und streifte ihn etwas ungeschickt über den Ringfinger ihrer linken Hand. Sie strahlte noch immer und ihre wundervollen Augen funkelten ihn überglücklich an.

„Ich liebe dich“, sagte sie, als der Ring an der richtigen Stelle saß und sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte. „Und...“ Sie atmete ebenfalls tief aus und ein, bevor sie mit fester Stimme sagte: „Tyson, ich bin schwanger.“

Nun war er es, der sie ungläubig ansah. „Du bist.. schwanger?“, wiederholte er verblüfft.

Sie nickte lächelnd. „Ja, im vierten Monat.“ Sie machte eine kurzer Kunstpause. „Stell dir vor, Tyson, wir werden Eltern!“

„Das ist...“ Auf einmal fühlte er sich wie vor dem Antrag. Er sollte Vater werden! Vater! Seine Freundin, nein, Verlobte würde sein Kind austragen und... Sie würden eine richtige Familie sein! „Alissa“, sagte er leise. „Das ist... unglaublich.“

„Ja, nicht wahr?“ Sie strahlte.

Auf einmal war es ihm egal, was die Leute um sie herum dachten. Er beugte sich über den kleinen Tisch zu seiner Freundin und küsste sie glücklich auf ihre weichen Lippen.

In diesem Moment spürte er, dass er der wohl glücklichste Mann der Welt sein musste...
 

„Dann feuern Sie eben vier der Angestellten“, sagte Kai kühl. „Bevor die Einnahmen der Schadensregulierung ins Minus gehen. Ja, das ist mein Ernst.“ Er hielt kurz mit seiner zweiten Beschäftigung inne. „Sollte ich den Gouverneur mit seinem Namen anreden oder mit Herr Gouverneur?“ Er klemmte das Telefon zwischen Schulter und Kopf und stand auf, um ein eingehendes Fax entgegenzunehmen. „Ich schreibe gerade die Einladungen für das Dinner“, erklärte er seiner Gesprächspartnerin und legte das Fax auf seinen Schreibtisch. „Ich habe doch gesagt, dass Sie sie feuern sollen. Die finden schon irgendwo einen anderen Job... Wie ? Nein, ich habe doch eindeutig gesagt: Feuern! Wenn Sie möchten, kann ich auch Ihren Arbeitsplatz streichen, um Geld einzusparen... Jaja, Sie können den vier ehemaligen Angestellten gerne eine Empfehlung von uns geben.“ Er setzte sich wieder und tippte weiter. Dann löschte er den Inhalt des Briefes aus seinem Textprogramm. „Nein, ich ändere meine Meinung nicht. Ich habe zu tun. Bis dann.“ Er legte den Hörer einfach auf, ohne ihre Erwiderung abzuwarten. Dann drückte er zwei Tasten, um seine Sekretärin, die im Vorzimmer seines geräumigen Büros saß und arbeitete, anzurufen.

„Mr Hiwatari?“, fragte sie freundlich.

„Alana“, grüßte er sie ein wenig hitzig, „hast du noch Zeit, die Einladungen für das Dinner rauszuschicken?“ Er überflog zufrieden das Fax. „Dann nimm sie dir gefälligst! Die Gästeliste hast du ja.“ Er lochte das Fax und heftete es dann in einen roten Ordner. „Woher soll ich denn wissen, wie man solche Spießer zu einem Dinner einlädt? Du kennst dich da besser aus.“ Er setzte sich einen Moment lang verschnaufend auf seinen Sessel. „Dann informier' dich gefälligst!“ Er legte wieder auf und schloss einen Moment lang seine Augen. Was für eine Hektik! Und was für stümperhafte Angestellte! Ohne ihn wäre die BioVolt schon längst bankrott gegangen...

Als das Beybladen als Sport in der Beliebtheit stark hatte einbüßen müssen, war das Unternehmen seines Großvaters beinahe verarmt. Doch Kai hatte es geschafft, sich und die BioVolt wieder nach oben zu arbeiten. Die meisten seiner Einnahmen machte er an der Börse. Er war der geborene Spekulant. Allerdings unterhielt die BioVolt auch etliche Firmen und Fabriken.

Kai war der typische Großunternehmer.

Er arbeitete hart und viel. Sein Privatleben stand immer erst an zweiter oder dritter Stelle.

Plötzlich klingelte das Telefon. Er hob ab. Auf dem Display hatte er sehen können, dass seine Sekretärin angerufen hatte. „Ja?“, fragte er etwas verärgert darüber, dass sie die ersten zwei Minuten, die er heute nichts getan hatte, gestört hatte. „Dann stell sie durch.“ Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Hallo, Jelena. Ja, ich habe dich nicht vergessen. Nein, heute habe ich keine Zeit. In den nächsten Wochen auch nicht...“ Er nahm seinen Terminkalender in die Hand und blätterte ein wenig gelangweilt darin herum. Mit Jelena hatte er sich erst vor drei Tagen vergnügt, weshalb er lieber etwas Zeit vergehen lassen wollte, bevor er sie wieder traf. Er gestaltete sein Liebesleben lieber abwechslungsreich, was die meisten seiner Frauen stumm in Kauf nahmen. Sie wussten schließlich, auf wen sie sich mit ihm einließen... „In eineinhalb Monaten“, schlug er schließlich vor, als er einen Tag, an dem er erst drei Termine haben würde, gefunden hatte. „Ja, der 27. Du kannst? Gut, dann darfst du um 22 Uhr vorbeikommen. Ja, tschüss.“ Er hatte zwar einen freundlichen Ton in seine Stimme gelegt, jedoch nicht dabei gelächelt. Er konnte gut heucheln. Besonders am Telefon.

Als er das Telefon wieder weggelegt hatte, überlegte er einen kurzen Moment. Hatte er für heute schon eine Verabredung?

Er blätterte in seinem Kalender auf den heutigen Tag, doch da stand nichts.

Dafür würde er morgen gleich zwei Frauen treffen.

Zufriedenstellend.
 

„Und damit haben Sie 500 000 $ gewonnen!“, strahlte Michael den glatzköpfigen Kandidaten an. „Da wird sich Ihre Frau aber freuen!“ Er zwinkerte dem Mann schelmisch zu, was die im Publikum sitzenden Frauen zum Kichern anregte.

„Naja, denke ich auch“, murmelte der Angesprochene und wischte sich mit dem Ärmel seines Pullovers den Schweiß von der Stirn.

„Sie Glücklicher“, lachte Michael. „Meine würde mich töten, wenn ich nicht die Millionen holen würde!“ Er grinste breit. „Sind Sie bereit für die letzte und entscheidende Frage?“

„Ja, bin ich“, sagte der Mann aufgeregt.

„Okay, die Frage...“ Ein Gong ertönte. Michael zuckte seufzend mit den Schultern. „Es tut mir Leid, aber unsere Sendung ist für heute leider beendet!“

„Oh“, machte der Kandidat.

Michael stand von seinem Quizmaster-Stuhl auf und sagte gut gelaunt in die Kamera: „Schalten Sie morgen wieder ein, wenn Mr Black um die Millionen spielt!“ Er winkte den Kandidaten zu sich und verbeugte sich scherzhaft erst vor der Kamera, dann vor dem Publikum und dann wieder vor der Kamera. „Hasta la vista!“

Als der Kameramann ihm das Zeichen gab, lockerte sich Michaels strahlender Gesichtsausdruck sofort, doch ein zufriedenes Lächeln blieb ihm. Er verabschiedete sich von dem Kandidaten, der sichtlich enttäuscht war, dass er erst morgen die letzte Frage beantworten konnte.

Michael winkte noch einmal dem Publikum, das langsam das Studio verließ, zu und ging dann durch eine Seitentür in einen angrenzenden, kleinen Raum, wo eine Frau und ein junges, rothaariges Mädchen mit Sommersprossen auf einer Couch saßen und scheinbar auf ihn warteten.

„Sara“, lächelte er fröhlich seine Frau an.

„Michael!“, sagte sie beleidigt. „Warum musst du im Fernsehen immer solche Dinge über mich sagen?“Sie stand auf und baute sich imposant vor ihm auf. „Was sollen die Leute denn von mir denken?“

Er grinste breit und umarmte sie. „Och, Kleines, schmoll' doch nicht“, neckte er sie. „Ich sage das doch nur, damit niemand auf die Idee kommen würde, dich mir auszuspannen!“ Er küsste sie sanft, was durch ein lautes „Buäääh“ unterbrochen wurde. Überrascht schielte er das kleine Mädchen an.

„Ihr sollt euch nicht immer küssen“, beschwerte sie sich. „Das ist ekelhaft!!“

Sara löste sich sofort verlegen aus Michaels Umarmung und setzte sich wieder neben ihre Tochter. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie es bedauerte, dass die Kleine trotz ihres jungen Alters schon Anstandsdame spielte...

„Daddy“, frohlockte sie nun. „Weißt du was?“

„Noch nicht.“ Er ging in die Hocke.

„Ich habe ein A in Sport!“, strahlte sie. „Und ich bin ins Volleyballteam gewählt worden! Ich spiele jetzt bei den Flöhen mit!“ Stolz nickte sie.

„Bei den Flöhen?“, wiederholte Michael amüsiert.

„Die Erst- und Zweitklässermannschaft nennt sich so“, sagte Sara eindringlich. „Sei stolz darauf, dass Lisa es in die Mannschaft geschafft hat!“

„Bin ich doch“, verteidigte sich der Mann und hob seine Tochter hoch, um sie in den Arm zu nehmen. „Ich bin superstolz auf die Kröte... Nein, den Floh.“ Er lachte wieder.

„Können wir jetzt nach Hause fahren?“, fragte Sara und sah auf die Uhr. „Ich lasse Jolie nicht gerne so lange bei Mrs Hannigan allein. Sie kriegt da zu viele Kekse, das verwöhnt sie nur!“

„Klar.“ Mit der Tochter auf dem Arm und seiner Frau an der Hand verließt Michael das Studio.
 

„Herzlichen Glückwunsch, Mr McGregor.“ Der ältere Mann im vornehmen Anzug schüttelte Johnny stolz lächelnd die Hand. „Sie waren wie immer perfekt. Keiner führt so gefährliche Kreuzverhöre wie Sie.“ Er nickte zufrieden und sagte laut zu zwei weiteren Männern in seinem Alter, die hinter ihm standen: „Darf ich ihnen Jonathan McGregor vorstellen? Er ist vor zwei Jahren in unsere Kanzlei gekommen und zählt schon jetzt zu den besten Pferden im Stall.“

„Gregor Travis“, stellte sich der erste Mann mit der Halbglatze vor und brach Johnny beinahe die Hand. Der zweite Mann war ein gewisser Kasimir Gresh, der glücklicherweise einen leichten Händedruck hatte und erstaunt fragte: „McGregor? Doch nicht etwa verwandt mit George McGregor?“

„Mein Vater“, sagte Johnny freundlich.

„Er hat früher auch für uns gearbeitet“, stellte Johnnys Arbeitgeber Mr Lewis fest. „Wir haben ihn erst groß rausgebracht!“

„Ein einzigartiger Prozess“, lobte Mr Travis Johnny. „Sie waren phänomenal!“

Johnny lächelte zufrieden. „Danke schön, Mr Travis.“

„Nein, wirklich“, betonte der Mann. „Ich bin wirklich beeindruckt. Für ihr junges Alter sind Sie ein wirklich guter Anwalt. Was aus Ihnen wohl mal wird...“

„Entschuldigen Sie mich bitte?“, bat Johnny höflich und verabschiedete sich von den Männern, die ihn mit Komplimenten überhäuften. Der Rotschopf ging zur auf die Tür des Sitzungssaales zu, wo eine brünette, junge Frau stand und auf ihn wartete.

„Hi, Jennifer“, sagte er freundlich, als er endlich bei ihr war und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Er schielte zu den drei Männern, die es gesehen hatten und nun vermutlich begeistert darüber sprachen, dass er eine wunderschöne Frau hatte.

„Was soll denn das?“, fragte sie und folgte seinem Blick. „Soll ich für deine Karriere herhalten?“ Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging einfach los. Er folgte ihr schnellen Schrittes aus dem Saal und dem Flur hinunter.

„Wie war dein Tag?“, fragte er versöhnlich.

„Beschissen“, schnauzte sie ihn unfreundlich an. „Die Verteidigung im Fall Richards hat die Beweisstücke noch mal ins Labor geschickt. Was wollen die eigentlich alles nachweisen?“ Sie war sichtlich gereizt, als die beiden auf dem Parkplatz ankamen und in das rote Cabriolet einstiegen.

Johnny setzte sich ans Steuer und fuhr geschickt vom Parkplatz und auf die offene Straße. Eine Zeit lang herrschte Schweigen zwischen ihm und seiner Frau.

„Wer waren eigentlich die Kerle gerade?“, wollte sie schließlich wissen.

„Irgendwelche halt“, sagte er. „Bekannte von Mr Lewis. Sahen so aus, als hätten sie gute Beziehungen.“

„Und deshalb küsst du mich einfach so?“, schnappte sie. „Johnny, wir lassen uns scheiden! Was willst du denen noch vorspielen?“

Er seufzte leicht. „Jennifer, das steht doch noch gar nicht richtig fest.“

„Doch, tut es“, fauchte sie. „Sobald wir ein neues Haus gefunden haben, werden Pierre, Olivia und ich ausziehen!“

„Pierre und Olivia?“, fragte er verächtlich. „Du willst mir also auch noch meinen Koch und mein Dienstmädchen nehmen?“

„Da ich den Vertrag der beiden unterzeichnet habe, dürfte das kein Problem sein“, meinte sie kühl. „Außerdem bin ich auf die beiden angewiesen. Ich habe keine Lust, einen neuen Koch mit meinem Diätplan vertraut zu machen. Pierre ist ja so gut...“ Sie lächelte zufrieden. „Und ich will nicht, dass jemand außer Olivia mein Kind großzieht.“

Unser Kind“, verbesserte Johnny.

„Vielleicht hast du sie ja auch geschwängert.“ Jennifer lächelte gekünstelt. „Dann könnten deine beiden Kinder miteinander spielen!“ Sie streichelte langsam über ihren schwangeren Bauch. „Ich hoffe nur, das Blag kommt nicht während der Verhandlung von diesem Richards-Typen. Den Fall will ich nicht weggeben.“
 

„Bryan, guck' mich nicht so an, bitte.“ Marina schaute etwas unbehaglich zur Seite, als sie die Blicke des Mannes, der ihr schräg gegenüber saß, spürte.

„Tut mir Leid.“ Er schlug die Augen nieder und sah in ein kleines, rotes Büchlein.

Marina wartete einen Moment ab, doch als sie merkte, dass er das Buch verkehrt herum hielt, seufzte sie ergeben und blickte etwas unbehaglich zu ihren beiden Kollegen, die ebenfalls am Tisch saßen. „Kommst du mal bitte mit nach draußen, Bryan?“, bat sie.

Er stand, ohne ihr zu antworten, auf und folgte ihr in den Flur.

Sie sah sich um, um sicherzugehen, dass niemand hier war, bevor sie leise fragte: „Was soll das?“

„Was soll was?“, fragte er, obwohl sein schuldiger Blick verriet, dass er genau wusste, was sie meinte.

„Du starrst mich an, ständig.“ Sie sah an ihm vorbei. „Bryan, es ist aus. Bitte hör auf, mich ständig so anzusehen.“

„Es tut mir doch Leid“, seufzte er. „Aber ich kann einfach nicht anders.“ Er lächelte sie schwach an und streichelte sanft über ihren Arm. „Du weiß doch, dass ich dich immer noch liebe.“

„Hör auf!“ Sie wischte seine Hand ungeduldig weg. „Ich bin nicht aus Spaß ausgezogen.“

„Ich weiß.“ Er sah sie noch immer wehmütig an.

Sie wich seinem Blick verlegen aus. „Und wie.. wie kommst du so zurecht?“, fragte sie schließlich.

„Ich lebe ja noch“, gab er etwas distanziert zurück.

Sie biss sich auf die Unterlippe. Er hatte es schon immer geschafft, ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. Aber so schlimm wie in letzter Zeit war es noch nie gewesen! Er erschien unrasiert und mit ungebügelten Hemden in der Schule, ließ ohne Begründung Stunden ausfallen und kümmerte sich nicht mehr um seine AGs. Inzwischen hatten selbst die Fünftklässler gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Dabei hatte Marina eigentlich nicht vorgehabt, die Sache an die große Glocke zu hängen.

„Wie geht es meinem Sohn?“, wollte er nach einer Weile wissen.

Das war wieder eine dieser Maschen. Als sie noch ein Paar gewesen waren und zusammen gelebt hatten, war der Kleine Nikolai gewesen. Einfach nur Nikolai. Aber seit Bryan ihn nicht mehr sah, war es sein Sohn. Marina wusste ganz genau, dass Bryan mit Absicht so über ihn sprach. Um ihr zu zeigen, dass sie zwar mit einem anderen Mann zusammenleben konnte, aber dennoch für immer an ihn gebunden war. Zwangsläufig.

„Es geht ihm gut.“ Mehr antwortete sie nicht auf diese Frage. Alles, was sie hätte sagen können, hätte Bryan nur unnötig noch mehr verletzt. Und es ging ihr nicht darum, Bryan weh zu tun. Eigentlich wollte sie nur mit ihrem neuen Freund zusammen sein. Glücklich sein. Aber solange Bryan ihr tagtäglich über den Weg lief, würde das nicht möglich sein.

„Und deinem Typen?“ Etwas abfälliges lag in seiner Stimme.

„Auch gut.“ Sie versteifte sich ein bisschen.

„Schade.“ Seine Stimme klang unnötig kühl.

„Bryan, bitte lass Sascha aus dem Spiel“, seufzte sie. „Er kann doch nichts dafür, dass ich dich verlassen habe.“

„Hätte er dich nicht gefickt, hättest du es nicht getan“, kam es zurück.

„Bryan!“, sagte sie empört und holte tief Luft, um ihm ihre Meinung zu sagen, als plötzlich ein hübsches, blondes Mädchen vorbeikam und „Guten Morgen“ sagte. Scheinbar waren die Türen für die Schüler geöffnet worden. Der Korridor füllte sich schnell mit Jugendlichen.

Bryan drehte sich um. „Grüß meinen Sohn von mir.“ Damit verschwand er im Lehrerzimmer.
 

Ray fluchte leise vor sich hin, während er die Taschen seiner weiten Hose durchwühlte. Er fand den typischen roten Bindfaden, ein paar Bonbonpapiere, ein paar Münzen und zwei leere Zigarettenschachteln. Aber nicht seinen Schlüssel. Er klingelte mehrmals, obwohl er doch ganz genau wusste, dass die Klingel schon seit drei Wochen nicht mehr funktionierte. Also suchte er weiter.

Schließlich fand er seinen Haustürschlüssel in seinem Socken – was machte der da bloß?

Ungeschickt versuchte Ray, die Tür aufzuschließen, was aufgrund des fehlenden Lichtes in der Gasse und seinem leichten Alkoholspiegels nicht ganz einfach war. Doch auch das schaffte er letzten Endes.

Er stieß die Tür auf und torkelte in den Eingangsraum, der gleichzeitig Wohnzimmer und Küche darstellte. Er schmiss die Tür zu. „Cheng?“, fragte er laut in die Wohnung hinein und erhielt aus dem angrenzenden Zimmer ein müdes Grunzen.

Ray kämpfte sich durch die Berge von leeren Schachteln und Tüten, die weshalb auch immer in der Wohnung herumlagen, in den einzigen weiteren Raum, wo sein Mitbewohner in der Ecke auf einer der beiden Matratzen hing und die Wand anstarrte.

„Warum bist du nicht ins Restaurant gekommen?“, fragte Ray sauer. „Ich musste drei Schichten hintereinander arbeiten!“

Cheng blinzelte ihn müde an. Seine Pupillen waren geweitet und er wirkte nicht ganz klar im Kopf.

„Schon klar“, murrte Ray und fuhr sich durch seine strubbeligen, kurzen Haare, die, seit irgendwer das Haargel aus ihrer Wohnung entwendet hatte, nicht mehr sehr schön aussahen. Und Ray hatte bisher weder genug Zeit noch genug Geld aufgebracht, um ihn die Innenstadt zu gehen und neues zu kaufen, weshalb er notdürftig ohne richtige Frisur herumlaufen musste.

Und jetzt hing Cheng völlig stoned auf seiner Matratze herum und starrte vor sich hin!

Verärgert ließ sich Ray auf seine eigene Schlafstätte sinken und lehnte sich gegen die kalte Wand. Er hasste diese Bruchbude! Und er hasste Cheng! Okay, eigentlich hasste er Cheng nur manchmal und zwar dann, wenn er sich mal wieder mit Drogen zugeknallt und darüber hinaus seine Arbeit vergessen hatte, die dann stets an Ray hängenblieb.

Er stand wieder auf und holte sich zwei Bierflaschen aus der Küche. Damit ging er zurück in ihr Schlafzimmer und ließ sich wieder auf die Matratze sinken. Sie einfach fallen zu lassen wäre äußerst schmerzhaft geworden, da er kein Bettgestellt unter der Matratze hatte. Auch dafür hatte das Geld in letzter Zeit nicht gereicht. Er war froh, dass er momentan überhaupt eine Wohnung hatte, auch wenn er sie sich mit einem Abhängigen teilen musste. Wenigstens war er so nicht ganz allein.

Die erste Flasche Bier leerte er, ohne abzusetzten.

Die zweite trank er genüsslich bis etwa zur Hälfte, während der junge Mann neben ihm in einen unruhigen Schlaf verfiel, wobei er leise den Namen „May-Ling“ immer und immer wieder flüsterte.

May-Ling arbeitete im selben Restaurant wie sie zur Zeit. Jedoch hatte sie, im Gegensatz zu Ray und Cheng, die nur als Aushilfskräfte hin und wieder einspringen durften, um sich überhaupt über Wasser halten zu können, eine feste Anstellung, mit der sie sich ein wenig Geld hinzuverdiente, weil sie abends gerne feiern ging – mit ihren Freunden und dem lieben Verlobten, der es gar nicht gern hatte, dass ein asozialer Drogen-Junkie wie Cheng sich unsterblich in die Kleine verliebt hatte...

Ray schaltete den kleinen Fernseher, der im Raum auf dem Boden stand und per Zufall manchmal funktionierte und manchmal nicht, an und ärgerte sich zuerst über das wackelige Bild und dann über den pfeifenden Ton. Der Fernseher gehörte zur Wohnung dazu, war aber wie alles andere hier eigentlich bloß ein Häuflein Schrott.

Cheng wurde wieder wach und setzte sich auf. „Mein Kopf“, murmelte er und presste seine Handfläche auf sein Gesicht . „Hölle...“ Er blinzelte Ray an, als habe er erst jetzt bemerkt, dass der wieder da war. „Was tust du da?“, fragte er leise.

„Fernsehen gucken“, antwortete Ray ein wenig genervt. „Oder es versuchen.“ Unzufrieden hockte er sich vor den Fernseher und stellte den nächsten Sender ein. Der Ton wurde schlechter.

„Was guckste denn?“, fragte der Andere etwas dümmlich, da er nicht zu merken schien, dass Ray überhaupt nichts gucken konnte.

„Keine Ahnung“, seufzte Ray. „Ich hoffe, dass wir irgendeinen Sender ordentlich reinkriegen. Und den gucken wir dann.“ Er schlug einmal gegen den Fernseher und schaltete dann wieder um. Er schlug wieder gegen das Gerät.

„Ist doch ordentlich“, fand Cheng und nahm die halbleere Bierflasche, die noch an Rays Bett stand, um daraus zu trinken.

„Pfoten weg“, schnauzte ihn Ray an und entriss ihm die Flasche wieder, um sich auf seine Matratze zu setzen und verdrießlich den Fernseher anzustarren.

Den Film, der dort lief, kannte Ray noch nicht, aber einen der Darsteller, der groß zu sehen war, kannte er dafür umso besser. „Dieser Penner“, fluchte er sauer und warf eine leere Zigarettenschachtel nach dem Fernseher. „Verfluchter Wichser!“

Cheng blickte mit verschleierten Augen das Bild an. „Hu?“, machte er dümmlich.

„Der da“, sagte Ray missgünstig. „Den kannte ich früher mal. Als ich jünger war.“ Er sah Cheng ernst an und nickte nachdrücklich.

Cheng lachte begeistert. „Du behauptest, 'nen Hollywood-Star zu kennen?“, amüsierte er sich, was durch die Drogen noch verstärkt wurde. Er rollte sich auf seiner Matratze hin und her.

„Klar“, sagte Ray wütend und warf die Bierflasche über Chengs Kopf hinweg an die Wand. „Früher war alles besser.“ Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Und jetzt ist dieses Arschloch im Fernsehen und ich...“ Er seufzte und rollte sich dann auf der Matratze zusammen. Er zog die dünne Decke über seinen Körper und starrte trübe vor sich hin. Das Leben war scheiße.
 

„Uuuund – Cut!“

Spencers Lächeln erstarb sofort und er half der jungen Frau, die er in seinen Armen gehalten hatte, wieder in eine stehende Position zu gelangen.

Richard kam auf ihn zu und tätschelte ihm die Schulter, wofür er sich ein wenig strecken musste, da Spencer die meisten Menschen überragte. Dann wandte sich der Regisseur an die Frau und reichte ihr ein großes, trockenes Handtuch. Spencer hatte sie nämlich aus dem Wasser gefischt, weshalb er selbst auch ziemlich nass war – aber das interessierte ja keinen. Schließlich war er nicht die junge, attraktive Hauptdarstellerin, sondern der schweigsam, leidende Held. Und schweigsame, leidende Helden konnten sich ihre Handtücher selber holen.

„Hier.“ Ein brünetter Mann hielt ihm lächelnd ein Handtuch hin. „Nicht dass du dich erkältest.“

Spencer lächelte zufrieden und nahm es dankend an. Er trocknete sich sorgfältig ab, wobei er von dem hilfsbereiten Kameramann genaustens gemustert wurde.

„Die Szene ist im Kasten“, bestimmte Richard schließlich. „Mittagspause und danach geht es flott weiter. Sobald David wieder da ist, kommt die Prügelszene an den Klippen.“ Er wandte sich an Spencer: „Geh dieses Mal rechtzeitig in die Maske, klar?“

„Klar“, entgegnete Spencer knapp und drehte sich weg.

Der Kameramann verdrehte die Augen, als er neben dem Schauspieler zur Kantine ging. „Man könnte meinen, dass du nur ein übler Statist wärst. So wie der sich aufführt!“, meckerte er über den Regisseur. „Der behandelt uns alle verdammt respektlos! So gut wie jeder im Team hat schon einmal einen Oscar gewonnen. Wir sind alle echt klasse drauf und der... der benimmt sich, als wären wir alle kleine Kinder!“

„Eben weil er der einzige ohne Oscar ist“, murmelte Spencer und grinste. „Was glaubst du, was er mit dieser Crew bezwecken will, Leo?“

Leo kicherte vergnügt. „Und hast du gesehen, was er für ein Hemd anhatte? Es war kariert – grün und rot. So etwas trägt man zu Weihnachten!“ Er schien durch Spencers Begründung prächtige Laune zu haben. „Und dieser große, braune Fleck... War das Bratensoße oder hat ihn die Toilette vorm Dreh angespritzt?“

Sie kamen an der Kantine an, wo ein Großteil der Crew bereits saß und aß.

Spencer und Leo setzten sich zusammen an einen der Tische.

„Als wenn er Bratensoße essen sollte“, murmelte Leo etwas verächtlich. „Ich meine, hast du seinen Bauch gesehen? Nicht dass ich was gegen dicke Menschen hätte... Du weißt ja, dass ich da sehr tolerant bin. Aber der hat seit dem Dreh mindestens fünfzehn Kilo zugenommen! Ein Glück, dass wir in übermorgen hier wegkönnen!“

Eine junge Frau kam zu ihnen und servierte ihnen zwei Teller mit Lasagne. „Was wollt ihr trinken, Jungs?“, fragte sie freundlich lächelnd.

„Ähm, wir hätte gerne...“ Leo überlegte einen Moment. „Spencer möchte ein Wasser, aber bitte kalt, und ich Apfelschorle, Laura.“

Als sie den Tisch verließ, blickte Leo verwundert in Spencers Gesicht. „Was grinst du so?“, fragte er verwundert.

„Du bist herrlich“, erwiderte sein Freund. „Mit dir kann einem nie langweilig werden...“

Leo strahlte glücklich. „Ich nehme das mal als Kompliment an“, beschloss er. „Und weißt du, was ich finde? Wir sollten beide mal etwas Pause machen! Sobald dieser Film mit diesem dicken, idiotischen Regisseur abgedreht ist, ziehen wir uns zwei-drei Monate zurück und – Oh, hi, Richard!“ Er winkte fröhlich dem Mann, über den er gerade eben noch abfällig geredet hatte, zu, bevor er sich wieder an Spencer wandte und weitersprach: „Und wir genießen unsere Ferien. Was hältst du davon?“

„Finnland?“, fragte der Blondschopf zustimmend.

Leo nickte leicht. „Meinetwegen. Hauptsache, wir haben unsere Ruhe.“
 

„So geht es“, lächelte Mariah sanft und legte dem Kind den Schläger richtig in die Hand. „Du musst ihn so halten.“ Sie wusste ganz genau, dass der kleine Junge nicht verstand, was sie ihm sagte. Klar, sie sprach auf Englisch und der Junge kam aus dem Kongo. Dennoch sprach sie mit ihm. Denn sie wusste, dass es oft nicht die Wortwahl war, sondern der Tonfall. Wenn sie es ihm erklärte, würde er es leichter verstehen, als wenn sie ihm schweigend den Schläger in die Hand drücken würde. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was sie ihm da erklärte. „Und wenn du nach dem Ball schlagen willst, musst du so ausholen.“ Sanft führte sie die Hand des Jungen, in der der Schläger lag, nach hinten, sodass er dazu in der Lage war, einen Federball zu schlagen.

„Wusstest du, dass du ein Engel bist?“, fragte plötzlich eine leise Stimme.

Mariah sah überrascht auf. „Ich habe dich gar nicht kommen hören, Edward“, stellte sie fest, bevor sie mit dem Jungen abermals ausholte, um nach einem imaginären Ball zu schlagen.

„Es gibt nichts schöneres, als dir dabei zuzusehen, wie du den Kindern beibringst, zu spielen.“ Er saß auf einer etwas baufälligen Bank vor dem Haus, in dem sie die kranken Kinder untergebracht hatte. „Das erfrischt die Seele.“

Mariah spürte, wie sie errötete. „Das ist doch mein Beruf“, murmelte sie verlegen.

„Du bist Krankenschwester“, sagte er. „Die Kinder sind nicht dein Beruf, sondern deine Berufung.“

„Edward...“ Sie schaute peinlich berührt zur Seite und vergaß darüber hinaus sogar den kleinen Jungen, der sie verwirrt ansah.

„Deshalb liebe ich dich so“, seufzte er. „Weil du ein wahrer Engel bist.“

„Ohne dich könnte ich es aber nicht zeigen“, erwiderte sie. „Schließlich würden die meisten der Kinder ohne dich nicht mehr leben.“

Er lächelte breit. „Wir sind schon ein Team, hm?“

Sie lachte leise, bevor ihr wieder der Kleine einfiel. „Edward, kannst du mal bitte einen Federball zu uns schlagen?“

Er stand auf und trottete zu der kleinen Kiste mit Spielzeugen, die sie in der neu errichteten Kinderklinik hinterlassen würden. Er holte einen Schläger und einen Ball heraus und schlug ihn in die Richtung von Mariah und dem gerade erst genesenen Kind. Sie hob die Hand der Kindes, sodass es den Ball tatsächlich zurückschlagen konnte. Nicht sehr weit, aber immerhin.

Plötzlich kam eine dunkelhäutige Frau aus dem Haus und eilte auf Mariah zu. Sie redete auf den Jungen in einer anderen Sprache ein, bis er schließlich Mariah einen dankbaren Blick zuwarf und im Haus verschwand. „Er braucht das Medikamente“, erklärte sie in brüchigem Englisch.

Mariah nickte leicht. „Okay, danke.“

Als die Frau ebenfalls verschwunden war, ging sie auf Edward zu. Er war ein paar Jahre älter als sie, doch das hatte sie damals nichts gestört, als sie ihn in Afrika kennengelernt hatte. Sie war Krankenschwester, er Arzt. Mit ihrem Team waren sie in den letzten drei Jahren quer durch ganz Afrika gefahren, hatten kranken Kindern geholfen und Kliniken errichtet. Vor zwei Jahren hatte Mariah Edward dann geheiratet. Ihr Leben war zwar bescheiden, aber sie mochte es trotzdem. Es tat ihr gut, zu helfen. Und solange Edward bei ihr war, ertrug sie auch sengende Hitze und lästige Insekten.

Edward schlang von hinten seinen Arm um sie und drückte sie an sich. „Ich hätte so gern ein eigenes Kind“, seufzte er.

Mariah renkte ihren Kopf nach hinten, um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Aber nicht hier, Ed. Wenn wir wieder ein gesichertes Leben führen, dann gerne. Aber ich möchte nicht, dass mein Kind von einem Land ins nächste ziehen muss.“

Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Ja, das stimmt“, sagte er etwas träge. „Aber vielleicht sind wir dann zu alt. Oder ich bin zu alt.“

„Dann adoptieren wir halt eins“, tröstete sie ihn und drehte sich zu ihm um. Sie küsste ihn sanft. „Außerdem reichen mir die Kinder hier.“ Sie lächelte zufrieden.
 

~ To be continued ~
 

Ich würde mich sehr über Kommentare und auch über Kritik freuen! Es wäre nett, wenn ich schreiben würdet, welche Teile ihr gut fandet und welche nicht so toll...

Übrigens können noch Wünsche für Charaktere, die später auftauchen sollen, an mich geschrieben werden! Die Story ist noch nicht komplett zuende geplant, manche Leute könnten also unter Umständen noch auftauchen!
 

Bye,

Nathera



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2009-09-17T12:55:08+00:00 17.09.2009 14:55
Sooo... *händereib* Da bei mr noch ein paar Monatskommis ausstehen, dachte ich ich nehme mir endlich mal diese FF vor - sie spucte mir ständig vor Augen rum xD.

Also zugleich gefällt mir der Einstieg sehr gut. Die Szene im Restaurant mit Tyson und seiner Frau in spe - das ist richtig gewählt um dem Leser den Eindruck zu vermitteln, dass wirklich ein zeitlicher Abstand zwischen der FF und dem Beybladen liegt. Ich finds auch toll, dass er nicht klischeemäßig mit Hiromi zusammenkommt - ich meine, es ist ja nicht so, als gäbe es keine anderen Frauen mehr auf der Welt XD.
Und Ray tut mir irgendwie leid... so ein Schicksal hätte ich eher Tyson
zugetraut, aber du beweist mal wieder bravourös, dass es auch ohne Klischees geht ^^.
Ich meine, Spencer als Schauspieler... das hätte ich dem am wenigsten zugetraut, immer diese harte Miene, da kann man sich gar nicht vorstellen, dass er sowas kann...
Und das von Mariah hat mir beosnders gut gefallen... Sie hat ein gutes Herz und das kann ich mir sehr gut bei ihr vorstellen, dass sie sich sozial engagiert.

Wie ich bereits erwähnt habe, ich finds gut, dass du die Blader nicht alle unter sich zusammenkommen und heiraten lässt, das wirkt gleich viel realistischer, auch wenn ich mich erst an die ganzen Eigencharas gewöhnen muss.

Ich wundere mich zwar über die bunte Mischung im Prolog, aber naja, du verfolgst da sicher ein System XD.

Naja, dann bis zum nächsten Kapitel x3.
LG, Katze
Von:  strandhai
2009-06-23T12:19:27+00:00 23.06.2009 14:19
Als der Prolog wars ehr schön. Ein passender Einstieg für die FF. Tyson als vater? Oh mein Gott. das macht mir angst^^ Naja und Kai als skupelloser geschäftsman und Frauenaufreißer. Mariah ist auch voll süß^^
So werd mich dann mal an das nächste Kapitel machen^^
Von: abgemeldet
2009-06-10T12:01:42+00:00 10.06.2009 14:01
Ich fand den Prolog als Einstieg wirklich sehr passend, einfach aus dem Grund, weil du gemütlich anfängst und die Dinge langsam anrollen lässt, nicht sofort mit der Tür ins Haus fällst. Außerdem ist es sehr interessant, zu erfahren, wie sich die Charaktere entwickelt haben, teilweise so ganz anders, als man es ihnen sonst voraussagen würde. Ray zum Beispiel, ich hätte ihn mir eigentlich nicht gut auf der Straße vorstellen können, aber vielleicht passt es ja gerade deswegen so gut. Auch Tyson scheint mehr Verantwortungsgefühl bekommen zu haben mit geplanter Heirat und so, das finde ich gut.=) Kai hingegen, den kann ich mir sehr gut als Erwachsener so vorstellen, wie du ihn beschreibst. Von der Art her, wie er aufgewachsen und erzogen worden ist, kann das durchaus hinkommen.
Btw, ich erinnere mich gerade dunkel, die FF schon mal durchgeflogen und nicht kommentiert zu haben....*schäm* Egal, ich hols einfach jetzt nach.^^

Von: abgemeldet
2009-06-01T18:22:28+00:00 01.06.2009 20:22
hey, hallo^^ ich ‚wage’ mich mal an eine deiner stories…
tyson ist ja ganz schick unterwegs, wie man sieht. schön für ihn. mir ist er nur an einer stelle etwas unwirklich vorgekommen:
– was sollten die anderen Gäste von ihm denken?
ich glaub das wäre ihm ziemlich wurscht, ist es ihm am ende zwar auch, aber er mit seiner direkten art *schultern zuck*
ein paar fehlerchen:
Die gut gekleideten Gäste des Restaurant unterhielten sich… des Restaurantes
Tyson beschloss, dass sie so niemals weiterkommen würde, würden (wenn man mich fragt, ich würde das auf Ty und Alissa beziehen)
Sie machte eine kurzer Kunstpause. *r bei kurzer streich*
kai kann man sich ja richtig vorstellen als großer boss… mir tun ja seine angestellten und ‚freundinnen’ leid.
Er setzte sich einen Moment… kurz darauf hast du noch mal ‚einen moment’ oder ‚im moment’ stehen, vllt kannst du aus dem moment einen augenblick machen oÄ
Mit der Tochter auf dem Arm und seiner Frau an der Hand verließt Michael das Studio. verließ
oha, johnnys familienleben schaut aber sehr zerrüttelt aus… irgendwie fand ich es ein wenig hart, dass er sich so beschwert, dass seine frau koch und dienstmädchen mitnimmt, im bezug auf die kinder aber kaum eine beschwerde gekommen ist…
er scheint ja hier ein bisschen in kais richtung zu driften, karrieremäßig.
seine frau fand ich aber auch hart, mit ihrem letzten satz. auch nicht das, was man sich unter einer fürsorglichen mutter vorstellt.
oje, bei bryan schaut es ja auch nicht rosig aus… aber dieses gespräch hat mir gefallen:
„Und deinem Typen?“ Etwas abfälliges lag in seiner Stimme.
„Auch gut.“ Sie versteifte sich ein bisschen.
„Schade.“ Seine Stimme klang unnötig kühl.

das ist meiner meinung nach so richtig typisch für ihn!
was aufgrund des fehlenden Lichtes in der Gasse und seinem leichten Alkoholspiegels und seines leichten Alkoholspiegels
um ihn die Innenstadt zu gehen und neues zu kaufen, *h bei ihn streich*
fragte der Andere etwas dümmlich der andere gehört klein geschrieben. andere=immer klein.
Ein Glück, dass wir in übermorgen hier wegkönnen! öhm? auf halbem weg beim schreiben den angefangenen satz vergessen? *in streich* oder *übermorgen streich und ‚zwei tagen’ hinschreib*
i-wie gefällt mir die situation, als leo dem regisseur zuwinkt. das ist so richtig typisch show-bussiness... nettheit heucheln...
Sie hob die Hand der Kindes des Kindes
, doch das hatte sie damals nichts gestört *s bei nichts streich*

also mir hat das kapitel sehr gut gefallen, weil man mal so einen groben überblick bekommt, was den einzelnen personen so zugestoßen ist. *leider den fehler gemacht hat die anderen kaps auch schon zu lesen* ich entschuldige mich also schon mal im voraus, wenn es bei meinen kommis ein wenig wirr werden sollte…
aber weißt du was? ich mag leo i-wie^^
ps: weitere kommis folgen, sobald ich mich dazu bringen kann, also hoffentlich bald.
gruß
Ish
Von: lunalinn
2007-01-31T13:45:54+00:00 31.01.2007 14:45
is n super anfang ^^
besonders kai hat mir gefallen
die sache mit seinem sexleben XDD
und ray lebt wien penner ôô
tala und max kamen gar nich vor
kommen die noch?
werd mal weiter lesen ^^
Von: abgemeldet
2006-10-22T18:19:57+00:00 22.10.2006 20:19
coole sache
auch so der gedankengang wie es später um die freaks so steht^^
Von: abgemeldet
2006-09-26T16:38:30+00:00 26.09.2006 18:38
Hi
also ich finds toll.
Es ist total listig und interessant zu sehen was aus den Brakys und so geworden is.
Besonder Kai fan ich irgendwie cool XD (is einer meiner lieblinge^^)
Ich fände es aucht toll wenn Tala noch vorkommen würde *hoff*
;-)
Mach weiter soo
Von: abgemeldet
2006-09-26T16:37:22+00:00 26.09.2006 18:37
Hi
also ich finds toll.
Es ist total listig und interessant zu sehen was aus den Brakys und so geworden is.
Besonder Kai fan ich irgendwie cool XD (is einer meiner lieblinge^^)
Ich fände es aucht toll wenn Tala noch vorkommen würde *hoff*
;-)
Mach weiter soo
Von: abgemeldet
2006-09-21T18:11:06+00:00 21.09.2006 20:11
Also... auch auf die Gefahr hin, dass das doof rüberkommt... aber was bedeutet der Titel? ^^""
Egal... du weißt eigentlich, was ich über die FF denke *hust*
Mir gefällt Kai, auch, wenn er ein wenig (xD) sexistisch ist! Aber ich liebe ihn ja sowieso *Kai knuddel*
Aber Takao ist auch so derbs süß *.*
Gott, was muss seine Freundin für ein Glück haben!
Michael gefällt mir auch, obwohl ich persönlich nicht so auf Quizshows stehe v.v
Spencer hat es auch voll gut getroffen, ich will den Film mit dem unbedingt sehen *quengel*
Aber ich schaudere ein wenig, da ich (so in etwa) weiß was passieren wird!
Ich fand es übrigends schön, dass das Vorwort so lang und erklären war *lol*
Also, schnell weiter, und kannst du die Kapitel nicht doch so lang wie den Prolog machen? Bitte *hundeaugen mach*
Hab dich lieb
*kiss*
Von: abgemeldet
2006-09-21T17:35:28+00:00 21.09.2006 19:35
*schmilzt vor sich hin* aai.. einfach nur schön. ich mein, ja, ich kann mich einfach (noch xD) nicht and alki!ray gewöhnen, aba... diese ganzen einzelnen szenen in sich geschlossen sing einfach so richtig... bewegend. ich werd noch zum mariah fan. *_* und besonders genial find ich den ray-spencer szenen übergang xDD
kais stelle find ich irgendwie traurig... ._. ich weiß nicht. das fiese an deinem schreibstil ist dass man sich immer alles so BILDHAFT vorstellen kann - und hin und wieder ist das so richtig... deprimiertend ^^"
aber! depri hin oder her! immer weiter, immer weiter - wir wollen mehr married!tyson! xD

*flauscht und fliegt davon*


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