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Shadow

von

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Felder und Wiesen

„Ich werde dich begleiten, aber nur wenn du mir das Jagen beibringst“, Shadow fragte sich, was sie wohl antworten würde. „Außerdem musst du mir sagen, was sonst nur nachts passiert.“

Velvet erwiderte seinen Blick: „Bitte stell mir keine Fragen. Aber das kann ich dir beantworten.

Man hat mir erzählt, dass Nachts, wenn es dunkel ist, diese leuchtenden Augen so stark strahlen, dass sie sich in deinem Kopf festbrennen. Dann kannst du dich nicht mehr bewegen, nicht mehr denken und auch nichts mehr sehen außer diesem Licht halt. Selbst die großen Damhirplex soll es schon erwischt haben. Sie wären einfach da gestanden und die Menschen konnten sie so fangen oder schlimmer…

Nachdem Velvet geendet hatte liefen beide eine Weile schweigend nebeneinander her. In der Aufregung der vergangenen Stunden war die Zeit sehr schnell vergangen und die Sonne stand schon tief über den Feldern und Wiesen.

„Hast du Hunger?“ fragte Velvet mit einem mal. „Also ich habe Hunger und jetzt wäre eine gute Gelegenheit dir etwas beizubringen. Was kannst du denn schon?“

Shadow guckte verlegen auf die feuchte Erde unter seinen Füßen. „Ich…äh, ich habe noch nichts gelernt. Meine Eltern haben mir und meinen Geschwistern das Essen gebracht.“

Velvet knuffte ihn von der Seite. „Das kann nicht dein ernst sein! Du kannst doch nicht alleine hier rumlaufen ohne wenigstens etwas zu können!“

In den Augen des kleinen Fiffyens standen Tränen: „Aber was soll ich denn sonst machen?“ Du hast doch selber gesehen, dass ich alleine bin.“ Wütend und traurig zugleich wollte es davon laufen.

Der Himmel über ihm begann sich in ein tiefes Rot zu verfärben, als die Sonne den Boden berührte. So schnell er konnte wollte Shadow hinter ihr her. Nur weg von dieser Fremden. Wie hatte sie nur so gemein sein können. Erst erzählte sie ihm, dass sie ihm helfen wolle, dann find sie einfach an ihn zu stoßen und mit ihm zu schimpfen, wie mit einem kleinen Welpen. „Ich bin doch kein kleiner Welpe mehr!“ dachte Shadow, während er weiterlief. Schließlich war er ja schon einige Tage auf sich allein gestellt. Warum mussten ihn nur alle verlassen haben?

Was gäbe er dafür sich jetzt an seine Mutter zu kuscheln, in einem schönen warmen Bau, mit seinen Geschwistern…

Shadow war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er erst spät merkte wie die Dunkelheit über ihn hineinbrach. Zudem war er von den Anstrengungen des Tages erschöpft und hungrig. Seinen Durst hatte er am feuchten Gras stillen können, doch Wasser konnte Fleisch nicht ersetzen. Als er sich kurz auf seine Hinterbacken setzte, um eine kurze Pause zu machen, spürte er das erste Mal, wie seine Flanken zitterten.

„Warum habe ich bloß den Wald verlassen?“ dachte er bei sich, als ihm bewusst wurde, dass er diese Nacht wohl im Freien verbringen musste. Nachdem das Fiffyen sich etwas ausgeruht hatte beschloss es noch ein wenig weiter zu gehen. Über den Wiesen war es jetzt fast stock duster. Der Sichelmond konnte nicht wirklich genug Licht spenden. Die Luft, die am Tag angenehm über das Gras geweht hatte wurde nun, da die Wärme der Sonne fehlte kalt. Shadow begann zu frieren. In seinem Fell klebte immer noch der Dreck der letzten Tage. So konnte ihn sein Pelz nicht wärmen. Doch soweit er auch lief, er konnte keinen Unterschlupf finden. Alles schien wie ein riesiger Wald aus Gras. Keine Höhlen, keine Steine, einfach nur Gras.

„Warum bleibe ich nicht gleich hier sitzen?“ Shadow war entmutigt. Was hatte er für einen Grund weiterzulaufen? Hier kannte er nichts und bis auf dieses blöde Vieh, vor dem er gerade weggerannt war ganz allein. Also beschloss er sich da einzurollen und zu schlafen, wo er gerade war. Aus ein paar Grasbüscheln eine Mulde tretend ließ er sich nieder. Trotz seiner Müdigkeit konnte Shadow nicht schlafen. Von überall kamen Geräusche, die er nicht zuordnen konnte, der Wind trug ihm Gerüche zu, die er nicht kannte und die kalte Luft zerrte an seinem Fell. So begann er damit seine wund gelaufenen Pfötchen zu lecken. Schließlich taten sie weh und er wollte am nächsten Tag weiterlaufen. Nach einer gewissen Zeit, in der nichts passiert war, begann das Fiffyen nicht mehr so genau hinzuhören. Die Geräusche und Gerüche beunruhigten in immer weniger, denn sie blieben gleich. Es kam nichts Neues hinzu, wurde stärker oder verlor sich. Und dann konnte es sich einfach nicht mehr wach halten. Seine Augen fielen zu und es schlummerte ein. Es verging einige Zeit. Nichts geschah, doch dann fing ein Paar Augen ganz in der Nähe seines Schlaflagers das blasse Mondlicht ein und funkelte durch das Gras hindurch.
 

Velvet war wie vor den Kopf geschlagen. Was hatte sie jetzt wieder angerichtet? Warum war der kleine Kerl weggelaufen? Hatte sie so etwas Schlimmes gesagt? Normalerweise lehrten Eltern ihren Jungen doch alles bevor sie sie allein ließen. Der Kleine war zwar wirklich noch sehr jung, aber sollte er wirklich gar nichts können? Das konnte doch nicht stimmen, oder? Doch dann viel ihr etwas ein. Sie gab ein würgendes Geräusch von sich als sie sich in Bewegung setzte „Die Menschen…“, murmelte sie vor sich hin während sie Shadows Spur folgte.



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