Zum Inhalt der Seite

You Shall Awake

little dead love story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Verrottet"

Chapter Two „Verrottet“
 

„Du hast deine Seele für einen Sack voll veredelten Dreck verkauft...“ „Du kleiner dreckiger Mörder...“ „Ich mach die fertig... Dafür wirst du bezahlen!“ „Du bist nicht besser als deine Mutter.“ „Du benimmst dich wie eine Nutte... nur hast du andere Ware anzubieten.“ „Wir können nichts anderes... und wir haben keinen Anspruch auf Glück...“ „Du blutverschmierter Abschaum...“
 

~*~*~*~
 

Da lag ich. Konnte mich nicht rühren. Blutend. Doch die Kälte betäubte meinen Schmerz. Ich fragte mich, was ich getan hatte, um das zu verdienen. Doch ich fand keine Antwort, mein Kopf war leer. Doch trotz der Leere war ich hellwach. So hörte ich spät in der Nacht Schritte. Sie kamen auf mich zu. Es, war mir egal, die Kälte hatte mir sämtliche Gefühle geraubt. Langsam wurden die Schritte schneller, neben mir hörten sie auf. Ich sah dunkle dicke Schuhe, die sich vor meinem Gesicht in den Schnee drückten. Ich fragte mich, ob der Mann gekommen war, um weiter auf mich einzuprügeln. Es war egal. Ich fühlte ja nichts. Doch als die Person vor mir sich nach unten beugte, sah ich, dass es ein anderer Mann, ein Fremder, war. Ich sah, wie er die Lippen bewegte, doch ich konnte nichts hören. Meine Kräfte neigten sich dem Ende zu. Ich spürte noch einmal den Schmerz, den ich den Wunden und der Kälte zu verdanken hatte. Es war fast unerträglich. Doch es war besser, als nichts zu fühlen. Ich hatte kaum noch Kraft, die Augen offen zu halten. Der Fremde hatte sich neben mir in den Schnee auf der gepflasterten Straße gekniet. Er legte mir seine Jacke um. Ich spürte die Wärme, die noch in ihr steckte. Dann nahm er mich auf die Arme. Ich registrierte es. Doch ich gab keine Reaktion von mir. Noch nie zuvor hatte mich jemand auf Händen getragen. Doch es war ein gutes Gefühl, auch wenn der Schmerz überwog. In den Armen des Fremden schlief ich schließlich ein. Als ich die Augen schloss, dachte ich, nun wäre alles zu Ende. Es hätte mir nichts ausgemacht, denn so wäre ich wenigstens diesen Schmerz losgeworden.
 

~*~*~*~
 

Als ich aufwachte, lag ich auf dem Boden vor einem kleinen Kamin. Ein kleines Feuer loderte darin, und die Kälte, die mir zuvor noch Schmerzen bereitet hatte, war beinahe verschwunden. Ich hatte am ganzen Körper Bandagen und lag auf einem alten, zerfetzten Teppich. Ich hatte immer noch am ganzen Körper Schmerzen, doch sie waren nun erträglicher geworden. Ich wusste nicht, wo ich war. Ich konnte mich nur noch an die großen Schuhe im Schnee erinnern. Langsam richtete ich mich auf und sah mich in den Zimmer um. Es war klein mit ärmlicher Einrichtung. Ein Feldbett stand darin, zwei Stühle, ein Tischchen uns eine Kommode, von der der weiße Lack abblätterte. Der Holzboden unter dem Teppich, der gerade einmal so groß war, dass ich darauf liegen konnte, war durch die vielen Schritte, die darüber gelaufen worden waren, dunkel geworden und an einigen stellen aufgebrochen. Als ich den Boden betrachtete, gelangte ich zur Tür, die sich genau in dem Augenblick öffnete, in dem mein Interesse den Rahmen streifte. Ich erkannte die dicken schweren Stiefel, in denen der Fremde mich über den Schnee getragen hatte. Mein Blick wanderte an der gestalt nach oben. Er trug schäbige Klamotten, die an seinem Körper hingen wie Säcke, weil sie ihm zu groß waren. Auf seinem Kopf trug er eine Mütze aus Fell. Sie sah so edel aus, dass sie nicht so recht in das Gesamtbild passen wollte. Der Fremde hatte ein altes Gesicht. Er wirkte jedoch noch sehr agil und kam schnellen Schrittes auf mich zu. Ich fragte mich, ob er mich jetzt auch schlagen würde, wie der Mann.

Doch als er an meiner Seite angelangt war, setzte er sich neben mich und sah mich an. Er saß im Schneidersitz und hatte einen Blick wie ein Dackel. Eigentlich sah er ganz nett aus, dachte ich damals. Doch wie ich heute weiß, trügt der Schein sehr oft. Ich kannte diesen Blick von meiner Schwester. So hatte sie mich immer angesehen, wenn ich im Bett lag, nachdem mich der Mann geschlagen hatte. Und sie hatte mir immer diese eine Frage gestellt. Ob es mir gut ginge. Und das mit einer Miene, als ob ich mir den kleinen Finger angerannt hätte. Und komischerweise hatte dieser Fremde Züge, die mich an meine Schwester erinnerten. Er benahm sich genau so. Stellte die selbe Frage. Ob es mir gut ginge. Sah ich denn so aus? Ich lag beinahe komplett in Verbände gehüllt auf einem halb verrotteten Teppich und dieser Mensch fragte mich, ob es mir gut ginge. Und ich war von Natur aus ein unverschämtes Kind gewesen. So antwortete ich ihm, wie ich auch meiner Schwester immer geantwortet hatte: Ich sah ja wohl so aus, oder nicht? Dabei setzte ich wieder mein gemeinstes Gesicht auf, ich hatte es mir bei meiner Schwester so angewöhnt. Da fiel mir plötzlich ein, dass ich ja gar keine Schwester mehr hatte. Ich hatte jetzt weder einen Vater, noch eine Mutter oder gar eine kleine Schwester, die ich mit diesem Gesicht zum Weinen bringen konnte. Das hatte mir die Laune verdorben. Ich machte ein Gesicht „wie sieben Tage Regenwetter“. So hatte es der Fremde ausgedrückt und dabei gelacht. Er klopfte mir auf die Schulter – die übrigens immer noch weh tat – und hatte scheinbar die Absicht, mich ein wenig aufzumuntern: Egal was kam, ich hätte ja immer noch meine Familie. Als er diese Worte ausgesprochen hatte, schenkte ich ihm einen meiner bösesten Blicke. Niemandem würde ich meine Gefühle zeigen. Niemandem. Sie gehörten mir allein und so sollte es auch bleiben. So verharrte ich in dieser Position und wartete die Reaktion meines Gegenübers ab. Er sah mich etwas schief an, doch er schien diese seltsame Situation bald vergessen zu haben, denn er stand auf und ging wieder zur Tür. Und was wurde jetzt aus mir? Wie er mir noch mitteilte, ging er für uns essen holen und schon war die Tür geschlossen und ich wieder allein.
 

Wie so oft.
 

Chapter Two „Verrottet“ finished*
 

~ to be continued ~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-01-13T23:36:40+00:00 14.01.2007 00:36
Komm endlich aus deinem Loch raus un schreib weiter !!! >___<
Von:  Nessera_Noire
2006-11-17T17:39:35+00:00 17.11.2006 18:39
sehr beklemmend *schauder*
Du kannst wirklich gut beschreiben ^^ *nodnod*
Aba ich finde immer noch, dass ein bisschen wörtliche Rede besser wär ^^~ nicht viel, aba ein wenig...so ohne ist man irgendwie als Leser noch so auf Distanz *kopfkratz*
Ach, mach wie du willst ^^'''' ist auf jeden fall gelungen, ich les es auch weiter ^_^
*winku* ^_^/


Zurück