Logbucheintrag 12. August 2007, Kosmonautin Chou, China:
Wir sind sicher auf der hellen Seite des Mondes
gelandet. Alle Systeme OK, Kontakt zur Bodenkontrolle
funktioniert. Wir werden noch einige Checks durchführen
und uns dann auf den 10 Kilometer langen Fußmarsch zur
Quelle der Anomalie machen.
Logbucheintrag Ende.
Mayumi: Was sagt der Bordcomputer?
Lisa: Er spuckt eben die genaue Richtung aus, in der
das Magnetfeld seinen Ursprung hat. Wir haben zwar
einen Kompaß dabei, aber das Magnetfeld des Mondes
ist einerseits nicht sehr stark und andererseits wird
die Anomalie die Anzeige mit Sicherheit durcheinander bringen.
Vladimir: Wir brauchen keinen Kompaß meine Damen.
Sobald wir einmal die Richtung wissen, orientieren
wir uns einfach an den Sternen. Haben Sie euch an der
Akademie denn nichtz beigebracht?
Lisa: Ich verlasse mich lieber auf moderne Technik,
als auf mittelalterliche Methoden, aber ok, wird wohl
nicht anders gehen.
Mayumi: Ach Lisa, sei doch nicht so unromantisch, es
ist doch bezaubernd den Sternen zu folgen und sich
von Ihnen den Weg weisen zu lassen.
Lisa: Ja, schau' wie romantisch es hier ist, ein
Krater der wie ein Kochtopf aussieht.
Vladimir: Wir sollten Reis oder Nuddeln darin kochen.
Mayumi: Au ja.
Nach einigen weiteren Checks, einer Rücksprache mit dem
HQ auf Island, und nach einer kurzen Studie einer an
Bord befindlichen Sternenkarte, zogen die drei
RaumfahrerInnen schließlich ihre Raumanzüge an. Obwohl
es in der Erforschung von neuen Techniken den Weltraum
zu bereisen in den letzten Jahren viele Forschritte
gegeben hat, die Raumanzüge blieben klobig und riesig.
Mayumi beeilte sich, um vorne zu stehen und die erste
draußen zu sein, als die Drei die Druckausgleichskabine
betraten. Das Tor zum Mond öffnete sich. Alle atmeten
tief durch, wie nach einer langen Reise üblich, auch
wenn es nur das Sauerstoffgemisch aus den Flaschen war.
Neben reichlich Sauerstoff nahmen sie noch ein speziell
angefertigtes Leiterwägelchen mit. Dieses wurde mit
schweren Bleirädern und mit einem Deckel ausgestattet,
damit nichts davon schweben konnte. Darin verstauten
sie technisches Gerät zur näheren Untersuchung der
Anomalie, Proviant für zwei Tage (denn so lange würde
ihr Sauerstoffvorrat halten) und die Vodkaflasche.
Trotz der widrigen Schwerkraft, kamen sie mit ihren
Blei-Plateauschuhen gut voran, auch der Leiterwagen
ließ sich gut ziehen, musste er doch auf der Erde noch
von vier Menschen in das Raumschiff gehieft werden.
Nachdem sie anschließend einige Stunden gewandert waren
und etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten,
machten sie eine kleine Rast.
Mayumi: Haben wir ein Fernglas eingepackt? Vielleicht
sieht man schon was.
Vladimir: Ja es liegt bei dem Proviant, a propos
Proviant, wer möchte zuerst essen?
Lisa: Wenn Mayumi mit dem Fernglas in die Ferne
schweift und ihren Prinzen sucht und du schon so lieb
fragst, dann fange ich an. Oh Junge, aber wehe ihr
lacht, wenn ich den SpaceMealConsumer3000 anlege.
Dass den Wissenschaftlern nichts besseres eingefallen
ist, als den Astronauten eine riesige Schachtel über
den Kopf zu stecken, wenn sie außerhalb des Schiffs
essen wollen - schüttelt den Kopf. Naja aber wir
sollten, um richtiges Essen dankbar sein, ich mag
diese Tubennahrung überhaupt nicht.
Vladimir: Warte, ich helfe dir. Bevor du dir das SMC
anziehst, musst du dein Essen reintun, was möchtest
du denn gerne?
Lisa: Ein Sandwich mit Salat und Käse bitte, oder
lieber doch gleich zwei, ich will dieses Ding nicht
gleich wieder aufsetzen müssen. Ach und reich mir
noch eine Cola, um sie an den Helm anzuschließen.
Vladimir: So... die Hände müssen hier rein. Ich stell
den Druckausgleich ein. Fertig. Du müsstest nun
innerhalb des Glaskastens dein Helmvisier öffnen können.
Lisa: Ok. Ja passt. Ich komm mir echt dämlich vor. Ich
seh sicher aus wie ein Roboter mit zu großem Kopf und
falsch aufgesetzten Armen.
Vladimir: Na, jetzt genieß' dein Essen. Es sieht dich
hier ohnehin niemand, und Mayumi und ich werden
schließlich auch noch zu Robotern nach dir.
Mayumi? Entdeckst du was?
Mayumi: Hmm. Ich dachte für eine Sekunde etwas
metallisches blitzen zu sehen in der Ferne. Aber das
kann auch ein Sonnenstrahl gewesen sein, der in einem
reflektierendem Winkel gegen das Glas gestoßen ist.
Da vorne - sie zeigt in eine Richtung - ist ein
kastanienbrauner Fels, wenn wir die Richtung richtig
gehalten haben, müsste er genau auf unserem Weg
liegen. Wir sollten uns also an ihm orientieren
können. Was meinen die Sterne?
Vladimir: Wir waren stets Richtung Süd-Ost orientiert
und sollten richtig gegangen sein und die Richtung,
in die du gedeutet hast, stimmt auch damit überein.
Mayumi: richtet das Fernglas auf Lisa - Wow auf vollem
Zoom sehen die Krümmel, die aus Lisas Mund hüpfen wie
ein Asteroidenfeld aus.
Lisa: *mmpfh* mmwfaarte *schluck* wenn ich hier raus
bin, dann helfe Ich dir in den Kasten, aber fülle ihn
vorher mit Maschinenschmieröl aus dem Leiterwagen.