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PRÜFUNGEN UND ANDERE AUFGABEN

Langsam ging es auf Juni zu und damit nicht nur in der magischen Welt auf den Endspurt der Prüfungen zu.

Die letzte magische, in Zaubertränke, hatte James gerade beendet und unterhielt sich noch mit zwei seiner Prüfungsmitstreiter.

„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, eben der Trank heute, war eindeutig über meinen Lehrgrad. Ich meine, ich hab erst seit diesem Jahr Zaubertränke und das war schon drittes oder viertes Jahr.“

„Das ist schon möglich. Wenn die Lehrer die Begabung in einem Fach erkennen, ziehen sie schon mal das Tempo an. Es gibt Schüler, die in drei Jahren mit einem Fach fertig werden und dann sogar in ihrer Schulzeit ihren Meister machen.

Meine Schwester hat das in Zauberkunst geschafft. Ms. bey Erdey hat zwei Meistertitel in ihrer Schulzeit gemacht und einen Ehrentitel in Muggelkunde. Sie hat die Stelle hier gleich nach der Schule bekommen.“, erklärte Jordon und warf sich seine Tasche über die Schulter.
 

„Das ist ja interessant, aber warum wurde das mir und meinen Eltern nicht erzählt?“

„Weil ihr Muggel seid. Das alles auf einmal zu vermitteln wäre zu viel, da würde selbst einem geborenen Zauberer der Kopf platzen.“, meinte Casper. Seine Eltern warteten schon am Kamin und so machte er sich auf die Socken. „Wir sehen uns bei den nächsten Gruppenstunden oder Prüfungen.“
 

James' und Jordons Heimkehrmöglichkeit ließ noch auf sich warten und so erfuhr der eine vom anderen noch so einige Kleinigkeiten aus ihrem Leben.
 

„Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, so spät von der magischen Welt zu erfahren.“

„Ich kenn es nicht anders.“, kicherte James. „Und ich hätte wahrscheinlich auch nie von ihr erfahren, wenn ich nicht zufällig meinen Zwillingsbruder getroffen hätte.“

„Na ja, was da die Behörden schon wieder für Mist gebaut haben. Wenn Zwillinge nicht zusammen leben, wird meist nur der ältere angeschrieben.“
 

James kicherte wieder. „Ich hatte schon von Anfang an die Vermutung, dass mein Bruder der ältere ist, es war einfach so im Gefühl.“
 

„Orsen, Meckamen, kommt bitte, damit ihr nach Hause kommt.“, rief einer der Professoren an der hinteren Tür. Sie würden appariert werden, etwas, an das sich James gewöhnen musste, aber verdammt viel Spaß machte. Er konnte es gar nicht erwarten, seine Prüfungen zu machen. Aber leider musste er dafür noch etwas warten.

Magie war da doch etwas verzwickt, und zersplittern wollte er dann doch nicht. Wer wusste schon, wo die einzelnen Körperteile landeten.
 

James musste auf seine Eltern warten, die gerade an diesem Tag lange arbeiten mussten. Und das Warten auf die Prüfungsergebnisse und das alleine, war nervtötend.
 

Sirius hockte irgendwo in Schottland rum, seine Freunde waren ins Spaßbad gefahren, wohin sie ihn gedrängt hatten mitzufahren und seine Eltern schufteten in ihren Berufen.
 

Es war einfach langweilig.
 

~~~~~~~~~~~~
 

Von Sirius erfuhr James, dass es in und um Hogwarts sehr ruhig war und er Harry fast täglich bat, im Schloss zu bleiben und sich nur auf die letzte Aufgabe zu konzentrieren. Ab und zu schickte er auch einen geklauten Propheten, den er noch mal für James und seine Eltern übersetzte und vor allem berichtigt hatte.

Vor allem diese Kimmkorn hatte es ihm negativ angetan. „Ich würde sie durch Sibirien jagen, nur im Nachthemd.“, hatte er in einem Brief erklärt.
 

Die Prüfungsergebnisse von Zyrat waren sehr vielversprechend gewesen und hatten vor allem Charl und Ann gezeigt, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. Umgerechnet in Muggelnoten hatte ihr Sohn nur A´s und B´s und zwei C´s bekommen, damit konnte nun wirklich jeder leben.

„Nächste Prüfung wird besser, jetzt weiß ich ja, was man von mir erwarten wird.“, hatte der Dunkelhaarige seinen Eltern bestätigt und sein Zeugnis erleichtert an sich gedrückt.

„Das wirst du.“, murmelte Charl und schenkte seinem Sohn zwei neue Shinai*, so konnte er im nächsten Jahr mit dem Waffenkampf beginnen.
 

~~~~~~~~~~~~
 

Am Abend des dreiundzwanzigsten Junis wurde es James wieder hipplig. Seine letzte Prüfung in Englisch hatte er an diesem Tag hinter sich gebracht und nun wartete er auf die Ergebnisse. Natürlich stand auf seinen Kalender auch, dass Harry am nächsten Tag seine Prüfung hatte.

Vorsorglich hatte er sich an diesem Tag nichts vorgenommen, was immer in Hogwarts geschehen sollte, es würde ihn nicht in der Öffentlichkeit ausknocken. Er lag im Garten unterm Sonnenschirm und ließ es sich gut gehen.

Selbst Schule war heute nicht, dank Prüfungen musste er nur jeden zweiten Tag hin. Ansonsten hätte ihn seine Mutter wohl freigestellt.
 

„Ich bin in zwei Stunden wieder da, James. Die Redaktion hat angerufen.“

„Geht klar, Mum, in Hogwarts geht es sowieso erst heute Nachmittag los, also hast du Zeit.“

„Ich beeile mich trotzdem.“

James nickte und machte es sich noch mal richtig gemütlich.
 

»He James,
 

hier ist der Tagesprophet** von heute und du wirst nicht glauben, was da über deinen Bruder drin steht! Hattest du mir nicht geschrieben, dass Draco und Harry alles abgesprochen hätten? Ich wäre sofort nach Hogwarts gelaufen und hätte diesen verwöhnten Schnösel übers Knie gelegt.
 

Jetzt heißt es, Harry für nachher die Daumen zu drücken, mehr können wir beide nicht tun. Ich wäre jetzt lieber bei ihm, als hier zum Nichtstun verdammt zu sein.

Ich könnte jetzt eigentlich auch bei dir sein, dann wärst du nicht so allein. Aber zu spät.

Sollte was mit Harry heute geschehen, bin ich schnell bei ihm und kann ihm vielleicht helfen.
 

Keine Angst, ich passe auf mich auf.

In Liebe Blackx und Schnäbelchen«
 

Der Brief kam mit einem braunen Uhu, der wohl sonst als Zeitungsbote fungierte. James wollte gar nicht erst wissen, wie viel das ganze extra gekostet hatte.
 

„Spinnen diese Zauberer, denken doch, alles was in der Zeitung steht, stimmt zu hundert Prozent? Klar doch!“

James schüttelte den Kopf und drehte sich auf den Bauch. Der Tag war zu schön, um ihn sich mit Ärger zu verderben.
 

Zum Abendessen kam Charl nach Hause und freute sich über das selbst gekaufte Essen seiner Frau. Trotz den vielen Übungsstunden war sie noch immer eine Niete am Herd, das würde sich wohl auch nicht mehr geben.
 

„Ich hab schon lange keine Lasagne mehr gegessen.“, freute er sich und nahm sich seine Portion.

„Dann kannst du von Glück reden, dass ich mir heute gedacht hab, kauf sie doch mal wieder.“, grinste Ann.

„Ich hab ja auch die beste Frau der Welt geheiratet. Da kann mir ja auch nichts besseres passieren.“

„Charmeur“, kicherte Ann und begann mit dem Essen.
 

James hingegen fand das Abendbrot nicht ganz so toll. Nicht, dass es ihm nicht schmeckte, aber was würde an diesen Abend noch kommen? Nicht, dass er das schöne Essen erbrach.

„Du musst nicht aufessen, Junge, lass den Rest einfach stehen, du kannst sie dir morgen noch mal heiß machen.“

„Danke Mum, darf ich aufstehen?“

„Geh nur, aber lass die Zimmertür auf.“

„Mach ich.“
 

Ganz unerwartet schoss Nervosität in James' Glieder und trieben ihn durchs Haus. Er konnte keine fünf Minuten ruhig sei.

Seine Beine fühlten sich an wie nach einem Marathon, obwohl er täglich lief und das Gefühl beobachtet zu werden, schlich sich in sein Innerstes.

Dann kroch Kälte über ihn und James wusste sogleich, was das bedeutete: Dementoren!

Die Kälte verschwand wie sie gekommen war, und das Unwohlsein blieb.
 

Sekunden oder Stunden später verlor er den Boden unter den Füssen. Alles stand Kopf und sein Magen wusste nicht, wo oben und unten war.

Mit einen Kippen nach vorne fiel die Welt wieder ins Lot.

Unbehagen wuchs in ihm und klare Gedanken zu fassen war fast unmöglich, so, als würde alles logische Denken zu Harry fließen und ihm die Schwabbelmasse zurück lassen.
 

Weitere Minuten oder Tage vergingen und sein Herz und die Atmung schienen sich einzupendeln. Zu allem bereit auf einen niedrigen Level.

Sein Adrenalinpegel schoss wieder in die Höhe, sein Herz raste, als wolle es ein paar Jahre im Voraus schlagen und der Kopf schwirrte dem Vierzehnjährigen, als hätte er sich mit zu viel Alkohol versorgt.
 

Schon lange lag er auf dem Boden und konnte seine Glieder in keinster Weise steuern. Die Augenlider wurden schwerer und vor seinen inneren Auge huschten Bilder von Hogwarts auf und ab.

Er sah die Sphinx vor sich, so, wie die alten Ägypter sie haben sehen müssen.
 

Sein Herz machte einen Hüpfer und zog sich gleich danach wieder zusammen, um wieder im Akkord zu schlagen.

Schneidender Schmerz an seinem Bein trieb ihn die Luft aus den Lungen. Bilder von einem großgewachsenen Jungen in Hogwartsrobe tauchten vor ihm auf und James erkannte einen Pokal vor sich, den Harry und der Junge gemeinsam berührten.

Es riss ihn noch weiter aus der nicht gerade guten Verfassung. In James schwirrte alles und es zog an seinem Körper, wie schon in den Sommerferien, als Harry zum Quidditch-Spiel war. Nur gerade in diesem Augenblick war es erschreckend unangenehm.
 

Was geschah da drüben in Schottland? Was erwartete sein Bruder bei diesem verfluchten Turnier? Warum half ihm denn niemand? Anscheinend ging doch da was nicht mit rechten Dingen zu. Harry hatte doch gesagt, dass man nicht vom Gelände der Schule apparieren konnte und Sirius hatte das bestätigt.
 

Dann war es wieder zu spüren, das verletzte Bein seines Bruders. Es pochte ununterbrochen und schien immer mehr Blut zu verlieren.
 

Das Bild eines verfallenen Friedhofes tauchte vor ihm auf, schaurig alleine schon der fortgeschrittenen Stunde wegen.

Gleißende Schmerzen schossen James durch den Schädel und schien ihn von innen heraus zu explodieren.

Durch verschwommene Augen, regelrecht verzerrt, sah er einen grünen Blitz und hörte kreischende Befehle. Sein überfordertes Gehirn versagte ihm den Dienst, ließ ihn nur noch erkennen, dass es zu spät und gefährlich war.
 

Tote, leere Augen erschienen vor ihm und dann wurde James, oder war es doch Harry, weggezogen. Fesseln schnitten sich in seine Haut und flacher Atem, der röchelnd klang, drang an sein Ohr.
 

„Du.“ Wurmschwanz, das musste dieser Verräter sein, Sirius hatte ihm viel von dieser Ratte erzählt.
 

Wieder Schmerzen in seiner Stirn und James fragte sich ernsthaft, wie er das überleben konnte, wie Harry es überleben konnte. Die Schmerzen war mörderisch.

Ekel überkam ihm und schaurige Bilder von Kindern, entstellten Kindern kamen vor ihn auf. Was geschah da nur mit seinem Bruder?
 

Knochen, blank und gebleicht durch die Luft, Kochkessel á la Obelix, gefüllt mit silberner Flüssigkeit und abgetrennten Gliedmaßen, kamen in seinen Blick.
 

Der Tag war so schön, als er begonnen hatte und nun war er zu einem Grauen verkommen. James wünschte sich nichts anderes als zu entkommen, aber selbst Ohnmacht war nicht drin.
 

Aus der silbernen Flüssigkeit wurde eine leuchtend rote. Dann merkte James, wie ihm etwas in den Arm stach. Keine Spritze, wie beim Arzt, sondern etwas viel gröberes.

Helles Weiß leuchtete auf und die Ratte schien mit ihrer Arbeit zu Ende zu sein, denn sie sackte in sich zusammen.
 

Funken sprühten kalt wie Eis, weißer Dampf in dicken Schwaden waberte aus dem Kessel. Ein skelettartiges Wesen entstieg dem Nebel, mit den dunklen Umrissen eines Mannes.
 

„Voldemort ist wieder auferstanden.“, sickerte es durch Harrys Gedanken und erreichte James mit fausthartem Schlag.
 

Brennender Schmerz schoss wieder durch die Köpfe der Zwillinge, dann tauchten Schatten auf, die sich in Kapuzenträger verwandelten. - Voldemorts Familie. -
 

Die Schmerzen im Kopf schwankten wie große Wellen immer vor und zurück. Wurden schwächer und dann schlagartig wieder stärker.

Weiße Krallen berührten ihn und schickten Stromschläge und dann kam ein „Crucio“ geflogen. Alles war davor war nichtig, der sofort eintretende Schmerz übertraf einfach alles.
 

Ohnmacht wäre jetzt der einzige Ausweg, aber sie kam nicht.
 

Matt und ohne Gespür in den einzelnen Körperteilen, lag James auf dem Boden und wusste, dass es seinem Bruder nicht besser ging.

Ihm war gerade so alles um ihn herum egal, Hauptsache, es war vorbei.
 

Grace hatte sich schon in den hintersten Teil ihres Terrariums verkrochen, einfach weil sie nicht helfen konnte und Angst hatte. Sie sah ihren Menschen einfach so am Boden liegen, krampfend und schüttelnd und konnte einfach so gar nichts tun.
 

Die Erwachsenen in diesem Haus verstanden sie nicht und helfen konnten sie wahrscheinlich noch weniger.

Vielleicht die Lehrer, die hier alle naselang auftauchten und James die Magie beibrachten, aber von denen würde wohl heute keiner kommen.
 

Entschlossenheit strömte durch James' Körper und er spürte, dass sich sein Bruder dem eigenen Tod stellte. Ein grüner und ein roter Blitz trafen aufeinander und bildeten in der Mitte einen Punkt aus dem Menschen, nein Geister, herauszukommen schien. James' Gehirn versuchte die Bilder von Harry richtig zu verstehen und sie richtig aneinander zu setzen.

Eine engelsgleiche Stille klang in James' Kopf mit den Bildern zusammen, sie schien ihm zu raten. Seinen Bruder mit Energie und Kraft zu helfen.

„Ich weiß...“, keuchte der Jugendliche erschöpft.
 

Cedric, der tote Schüler, der mit Harry gekommen war, erschien wieder. „Halt aus, Harry.“

Ein älterer Mann erschien „.. kämpfe gegen ihn, Junge.“

Eine junge Frau erschien, Bertha vermutete sein überanstrengtes Hirn. „Lass jetzt bloß nicht los.“
 

Dann geschah es, die beiden Menschen, die die Zwillinge am meisten ersehnten, erschienen. Erst James und dann Lily Potter.

„Eure Mutter kommt auch gleich.“, flüsterte James. „Sie will wenigstens einen von euch sehen.“

Lily kam auf Harry zu, lächelte ihn lieb, fast verliebt an.
 

„Wenn die Verbindung abbricht, werden wir nur noch wenige Augenblicke bleiben können … doch wir werden dir Zeit verschaffen, du musst den Portschlüssel erreichen, er wird dich nach Hogwarts bringen, zurück zu deinem Bruder ...“

„Ja“, keuchten James und Harry synchron.

„Bitte Harry, nimm meinen Körper mit, bring ihn meinen Eltern.“, bat Cedric.
 

Harry nickte, dann ging alles ganz schnell. Der Zauber brach ab, Harry rannte um sein Leben, hin zu dem toten Körper und dem Portschlüssel.
 

„Wir lieben euch.“, hauchte James Harry Orsen mit einem letzten Blick auf seine verblassenden Eltern.

Dann wurde alles schwarz.
 

TBC
 


 


 


 


 

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* Das Shinai [ɕi.na.i] (jap. 竹刀, dt. „Bambusschwert“) ist ein Sportgerät und die Waffe, mit der beim Kendō gekämpft wird. Im koreanischen Kumdo heißt es jook do (죽도).

Das Shinai ist eine dem Katana nachempfundene Sport- und Wettkampfwaffe. Sie besteht aus Bambus oder Carbon und wurde als Alternative zum Bokken im Jahre 1760 erfunden. Zusammen mit dem Bōgu (Rüstung) konnten nun Treffer ausgeführt werden, ohne den Partner ernsthaft zu verletzen.
 

** Seite 639ff in meinem Buch der Zeitungsbericht des Tagespropheten



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