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Stumme Rufe

von

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Erkenntnis

Hai, erst mal ein großes gomen nasai, dass ich so selten was hochlad, v.a., da grad noch Ferien sin. Hier endlich das letzte Kapitel zu Stumme Rufe - ich hoffe, ihr versteht nun den Zusammenhang der einzelnen Kapitel. So, hier nun das 5. und letzte Kap:
 


 

5. Kapitel: Erkenntnis
 

Nun sitze ich an einer Bushaltestelle und schaue den Leuten, die hier vorbeikommen, zu. Es ist unglaublich, wie gehetzt manche wirken. Ich habe immer versucht, alles in Ruhe anzugehen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ein sehr guter Freund an Herzinfarkt gestorben ist. Er hatte wegen der Arbeit viel Stress. Er fehlt mir.

Eine Gruppe Schulmädchen steigt lachend in einen Bus ein. Wie gern würde ich mit ihnen gehen. Doch es würde mir nichts nützen, denn sie würden nicht mit mir reden.

Noch vor ein paar Monaten habe ich mit meinen Freundinnen gelacht. Als wir uns nach der Schule voneinander verabschiedeten, ging ich allein nach Hause. Plötzlich rempelte mich ein Junge an. Er stahl meine Tasche. Natürlich machte ich mich auf, ihn zu verfolgen. Ich schrie auch den Passanten zu, sie sollen mir helfen und den Dieb fangen. Doch sie reagierten nicht. Wir rannten viele Straßen entlang. Ich mit meinen Kräften bald völlig am Ende, überquerten wir schließlich eine. Er lief weiter. Ich wurde von einem LKW erfasst und starb.

Wie es wohl meiner Mutter geht? Sie hat damals den Tod ihrer Mutter nur mit größter Mühe und viel Beruhigungsmittel überstanden. Ob sie es diesmal wieder schafft, aufzustehen und ihren Weg weiter zu gehen? Ich hoffe es vom ganzen Herzen. Am liebsten würde ich ihr helfen, doch ich habe leider keine Ahnung mehr, wo ich lebte. Ich finde sie nicht, so sehr ich auch nach ihr suche. Während meiner Suche habe ich anderen, fremden Menschen helfen können, doch ihr nicht. Warum sind wir Menschen eigentlich so schwach? Warum geben wir so schnell auf? Sicherlich, man trifft auch auf Menschen, bei denen das nicht stimmt. Aber es gibt immer noch viel zu viele, die es nicht schaffen, ein neues Leben anzufangen.

Die erste Person, der ich half, war ein Mädchen namens Kathrin. Wie gerne wäre ich ihre Freundin geworden! Es muss für sie eine schreckliche Zeit sein. Erst beide Eltern verlieren und dann auch noch in ein Waisenhaus müssen, weil sich kein Verwandter um sie kümmern möchte. Doch zum Glück hat sie neuen Mut gefasst.

Die nächste Person war ein junger Dieb. Er hat leider erst meinen Rat befolgt, als er das Versteck niedergebrannt sah. Ich hoffe, er wird nie wieder stehlen.

Danach half ich einem Mädchen, indem ich ihr riet, endlich mal um Hilfe zu beten. Wie soll sie es schließlich ganz allein schaffen, ihre Mutter vom Alkohol loszubekommen? Ich wünsche ihr, dass es ihrer Mutter bald wieder gut geht, das Mädchen demzufolge nicht mehr geschlagen wird und dass sie selbst die Hilfe erfährt, die sie benötigt.

Zuletzt redete ich wieder mit einem Jungen. Zum Glück hat er seinen Lehrer nicht umgebracht. Hoffentlich schafft er es, einen neuen Weg zu gehen. Die Pistole hat er leider immer noch.

Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich mich glücklich schätzen, ein Geist zu sein. Als Mensch macht man viel zu viele Fehler. Sie verbauen selber ihr Leben; sie sollten nicht immer solche Fehler begehen. Nur weil ich ihnen helfen möchte, verweile ich noch hier auf der Erde. –Wirklich nur deshalb? Plötzlich fallen mir die Schuppen von den Augen. Erst jetzt erkenne ich die Wahrheit. Ich bin nicht nur hier, weil ich den Menschen helfen möchte. Ich bin hier, weil ich gerne selbst noch ein Mensch sein würde. Statt ein Geist zu sein würde ich viel lieber leben – mit all den Fehlern. Wären sie wirklich Menschen, würden sie keine Fehler machen? Nein, denn Fehler sind nun mal menschlich. Blitzartig fällt mir mein ganzes Leben ein. Ich weiß nun sogar wieder, wo ich wohnte. Zuerst will ich mich schnell auf den Weg machen, doch dann kommen mir Zweifel. Ob das wirklich eine gute Idee ist? Würde ich denn damit nicht eher den Zustand meiner Mutter verschlechtern? Ja. Ich kann ihr nicht helfen. Manchmal ist es besser, wenn einem fremde Menschen helfen.

Damit beende ich meinen Gedankengang, denn der eigentliche Grund, weshalb ich auf der Erde bin, ist, dass ich noch ein Mensch sein möchte. Doch da dieser Wunsch nie in Erfüllung gehen wird, brauche ich nicht mehr hier zu bleiben.
 

Ich sollte einen neuen Weg einschlagen. Wer weiß, was für Wunder mich dann erwarten.



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