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Raftel (1)

When Spirits Are Calling My Name ...
von

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61 - Das Ende vom Kreis

Wolkenfetzen hetzen über einen mondlosen Nachthimmel und ließen sich von einer nach Frühlingsregen duftenden Brise vorantreiben. Nur noch zwei Tagesreisen sollten das Piratenschiff und seine Besatzung von der nächsten Insel auf der Grandline trennen. Die Navigatorin der Mannschaft sprach von einer Frühlingsinsel und so langsam setzte sich deren Klima auf dem Meer durch. Es wurde milder und ein Aroma an Frühblühern hauchte umher.

In just diesen Nachthimmel blies der Koch der Thousand Sunny seine Tabakwolke und genoss, starr auf die offene See schauend, die Ruhe vor dem Sturm. Es lag etwas in der Luft, was er sich nicht erklären konnte. Etwas war sonderbar. Etwas war anders. Noch einmal zog er an seiner Zigarette und ließ die vermeidlich trügerische Atmosphäre auf sich wirken. Nein, er konnte sich sein merkwürdiges Gefühl nicht erklären.

Er warf die Kippe in die ölig wirkende See und beschloss, noch einmal in der Küche nach dem Rechten zu sehen. Das Abendessen lag schon einige Stunden zurück und der Kapitän der Bande dürfte schon längst wieder hungergeplagt seinen Weg zum Kühlschrank gefunden haben. Es verlangte viel Obacht von Sanji, die Vorräte der Sunny vor dem Vielfraß zu schützen. Andernfalls würden sie die nächste Insel nie erreichen, da die Besatzung vor Ankunft am Ziel dem Hungertod erlegen wäre.

Eine Hundertachtziggradwendung brachte die Lösung für das flaue Gefühl in Sanjis Magen, denn der Koch erblickte sie nahezu.

„Wie zum Teufel kommst du hierher?“ kam es erschrocken und erstaunt zugleich aus ihm in einer Lautstärke heraus, welche sicherlich noch hinter dem Horizont wahrgenommen werden konnte.

„Brüll nicht so“, entgegnete der Entdeckte mürrisch genervt, der sich den Schädel hielt. „Du weckst ja Tote auf.“

Zoro war benommen und in seinem Kopf raste eine Achterbahn stets mit einem Riesenrad kollidierend umher. Noch nie hatte er so etwas gefühlt, wie so viele Dinge zuvor, und nach allem, was er jemals durchgemacht hatte, war das schon beachtlich. Kivi hatte in noch gewarnt, dass Sprünge durch die Dimension zum einen zumeist aussichtslos und zum anderen eine harte Tortur für Leib und Seele wären. Doch der Hanyô konnte nicht anders, als diesen Sprung zu wagen, wenn er jemals wieder irgendjemanden aus seinem alten Leben wiedersehen wollte. Und nun saß er schon sehr lange in einer finstere Ecke an der Reling der Sunny, kämpfte gegen Übelkeit und Erbrechen und war doch letztendlich froh, tatsächlich wieder dort angekommen zu sein, von wo er einst verschwunden war. Doch das Kopfheben und Sprechen brachten ihn aus dem Gleichgewicht. Er sackte zur Seite weg und klatschte nun der Länge nach auf die kühlen Holzbretter des Decks. Eine winzige Linderung.

Sanji blickt nun sprachlos auf den Haufen Elend herab und war unwillig, irgendetwas zu tun. Also kramte er seine Zigaretten wieder hervor, steckte sich eine an und setzte sich nachdenklich neben seine Entdeckung auf den Boden. Eine Zigarettenlänge würde reichen, diese Situation zu verstehen.

Es war letztendliche eine ganze Schachtel von Nöten, bis er wieder den Gesprächsfaden aufzunehmen versuchte. Die letzte Kippe wurde ausgedrückt und flog über die Reling.

„Wo zum Henker bist du gewesen? Man mag es nicht glauben, aber Luffy ist so richtig sauer. Er hat in seinem kleinen Schädel nämlich realisiert, dass er ohne dich niemals das One Piece finden wird. Egal, welche Wege und Abenteuer er bestehen würde.“

Dem Angesprochenen ging es nach der kühlen Lage auf den kalten Brettern besser. Immer noch etwas benebelt, richtete er sich wieder auf und gab von sich:

„Die Geschichte ist so lang, die willst du nicht hören… Und Luffy soll die Nerverei lassen. Der soll froh sein, dass ich überhaupt wieder zurückkehren konnte…“ Weiter kam Zoro nicht.

„Wer nervt hier?“ Wie Sanji es vermutet hatte, schlich der Strohhutjunge über das Deck zum Kühlschrank, war aber durch den Anblick des lange verloren geglaubten Crewmitgliedes vom Wege abgebracht worden.

Luffys krächzig hohe Stimme hallte über das Deck und klang wenig freundlich aufnehmend. Die Situation erregte die Aufmerksamkeit der übrigen Crewmitglieder, welche sogleich die Szenerie bereicherten.

In Zoros hinteren Hirnwindungen kramte sich ein weiterer Rat Kivis empor: „Denk immer daran. Du bist nur ein Prismenträger. Du wirst nicht der sein, der das Prisma kontrolliert. Du kannst es bitten, aber nicht leiten. Wundere dich also nicht, wenn Menschen in deinem Umfeld überraschend anders reagieren, als du es vorher erdacht hattest. Auch kann es sein, dass Menschen ungewollt überreagieren. Sie sind dann oft nicht Herr ihrer Sinne.“

Luffys Überreaktion ließ sich wohl demnach auf die Aura des roten Prismas schieben. Doch noch bevor weitere Worte gewechselt werden konnten, hallte ein Aufschrei des Entsetzens durch die Crew. Fassungslos starrten sie mit weit aufgerissenen Mündern und Augen auf den Erstschlag ihres Kapitäns, welcher Zoros Schulter mit aller Wucht traf und ihn über das Deck schleuderte. Doch Zoro wäre nicht Zoro, würde er diese Attacke unbeantwortet so stehen lassen. Trotz seines Handicaps der Schwindelanfälle war umgehend eine wüste Prügelei im Gange, die nicht allzu lange dauerte. Schon einige Schläge später war das Deck dunkelrot vom Blut getränkt und zwei Kontrahenten lagen japsend am Boden.

Als die Crew wieder aus ihrer Schrecksekunde erwachte, so war schon alles vorbei. Unter Vorwürfen und Flüchen ausstoßend rannten sie zur Deckmitte. Chopper verlor den Überblick. Er lief zwischen beiden hin und her ohne sich entscheiden zu können, wer denn nun eher eine medizinische Erstversorgung von Nöten hätte.

Es gab keinen Sieger: Der Schwertkämpfer hatte keine Schwerter und der Teufelsfruchtesser durch die Fähigkeiten des Hanyô keine Teufelskräfte. Ebenbürtig hatten sie mit Fäusten ein trauriges Patt erzielt.
 

Ein Ruck ging durch das Schiff. Niemand hatte auf die See geachtet. Schlagartig hatte der Wind gedreht und die Sternen waren von Sturmwolken gänzlich verschluckt worden. Die Finsternis hatte sie eingefangen.

„Hey Leute! Da ist ein riesiges Strudelfeld!“ schrie Usopp, der als erster einen Blick über das Meer gleiten ließ.

„Verdammt! Da kommen wir so einfach nicht wieder raus!“ schrie die Navigatorin ihre Information für alle Mitglieder gegen den aufkommenden Sturm an und gab sogleich Anweisungen, wie sie der Lage Herr zu werden gedächte.

Es wurde ungemütlich auf dem Deck. Chopper rutschte samt Arzttasche und Patient von einer Reling zur nächsten und war mehr als froh, endlich die Blutungen seines Kapitäns gestoppt zu haben. Er wandte sich Zoro zu.

„Was sollte das denn?“ fragte das kleine Rentier vorwurfsvoll.

„Hm? Ich habe gar nicht angefangen…“, erhielt dieser nur als Antwort, was bei Chopper nur einen Seufzer auslöste.

„Hör mir zu! Ich mache mich vom Acker bis sich hier wieder alles beruhigt hat“, gab der Hanyô noch als Auskunft preis.

„Was? Jetzt? Wie denn? Wo denn? Was denn? Du bist doch gerade erst hierher …“ antwortete das Rentier bestürzt, das sich nicht vorstellen konnte, wie man denn bei diesem Wetter auf offenem Meer einen Abgang machen könnte. Doch in diesem Augenblick kam des Rätsels Lösung, als Zoro vor seinen Augen in einem Regen an grünen Funken plötzlich verschwand. Wie kleine Glutfunken trieben sie noch ein letztes Mal aufleuchtend über das Schiff, dann waren sie fort. Nur ein einziger Funke verblieb hoch oben am Himmel wie eine Leuchtrakete stehen. Er war nicht hell genug, alles zu überstrahlen, dennoch war er mit bloßem Auge nicht zu übersehen.

Die Crew war beschäftigt. Alle Hände voll hatte sie zu tun, die Thousand Sunny aus dem Labyrinth aus den tödlichen Strudeln zu lenken. Wie gierige Mäuler leckten sie sich nach dem Schiff die Lippen. Nami begann zu verzweifeln. Immer wieder und wieder umtrieb sie die Strömung durch das Strudelfeld. Sie fand keinen Ausweg. Die Strudel schienen eine Endlosschleife zu bilden.

Usopp hängte sich mit Sanji ans Steuerrad, um gemeinsam den Kurs halten zu können. Zwar war ihm wie allen anderen Zoros Verschwinden entgangen, der grüne Funke am Himmel jedoch nicht. Er sah aufs Meer und wieder zum Himmel, dann wieder aufs Meer und wieder zum Himmel.

Dieses Abbild hatte er vor langer, langer Zeit schon einmal gesehen. Nicht hier und nicht so. Doch war es sehr ähnlich. Die Langnase kam derart ins Grübeln, dass sie beinah das Steuerrad losgelassen hätte.

„Pass auf, Idiot!“ blaffte Sanji in an.

Aber Usopp überhörte den Einwand. Und da war es: Das Wasser, das Leuchten, die Karte von Serafina.

„Der Stern!“ brüllte er Sanji an, dass er fast taub geworden wäre.

„Bist du bescheuert?“ Der Smutje war fassungslos, was diese verzwickte Lage in einer pechschwarzen Nacht zu genau diesem Zeitpunkt den Kanonier mit Astronomie beschäftigen ließ.

„Nein, das ist der Stern. Fahr hinterher!“ herrschte Usopp.

„Welcher Stern denn, zum Teufel?“

„Na, der von der Karte aus Loguetown!“

Sanji verstand immer noch nichts, doch Usopp hängte sich mit seiner halben Portion an Gewicht derart überzeugend an das Steuerrad, dass der Koch kaum eine Chance hatte, das Rad in einer anderen Position zu halten.

Unter argem Gekeife und Protest der Navigatorin, was der Crew denn zu einem eigenmächtigen Kurswechsel verholfen hätte, jagte die Sunny einem grünen Funken Hoffnung hinterher aus dem Strudelfeld hinaus in die schwarze Nacht.
 

Weit entfernt von alledem tickten im Eastblue die Uhren anders. Die Zeit lief weiter, als wäre die ganze Welt niemals in einer Dunkelheit von Eis und Kälte verschollen gewesen. Und so beschäftigten die Einwohner sich dort mit ihren üblichen Alltagsproblemen und Tagesgeschäften.

Auch für Tashigi galt es, sich von alten Problemen zu trennen und sich mit neuen auseinander zu setzen.

Nach ihrer fristlosen Kündigung war sie die ersten Tage in ein tiefes Loch gefallen. Der persönliche Aufschlag war hart, als das rote Kreuz auf dem Kalenderblatt ihr unmissverständlich anzeigte, dass ihr Zeit nun in der Unterkunft des Marinequartiers abgelaufen war. Mit Kind und Kegel und einem Sparschwein zog sie dann aus. Ohne Ziel. Einfach in die Straßen von Loguetown hinein. Die letzten Sommertage waren noch warm und lang. Das machte das gedankenlose Umherstreifen angenehm und führte letztendlich zu einer kleinen Pension am Rand des großen Stadtparks. Eine Weile könnte man es hier aushalten. Zumindest so lange das Sparschwein noch klapperte.

Eines Morgens schwieg das kleine Porzellanschwein und die aufgemalten großen Augen und der Grinsemund bettelten um Futter. Eins ums andere Mal begann ein Umherstreifen durch die Straßen. Sie begann Zeitungsannoucen zu lesen, Aushänge zu studieren und in den vielen kleinen Geschäften und Restaurants nach Insidertipps zu fragen. Tatsächlich hätte es die eine oder andere Arbeitsstelle gegeben, doch das Dasein Taiyokos machte ihr häufig einen Strich durch die Rechnung. Wo sollte ihr kleines Mädchen bleiben, wenn sie zur Arbeit wäre? Ob das Kind denn keinen Vater oder andere Verwandte hätte? Und noch mehr so sonderbarer Fragen prasselten auf sie ein. Es waren verzweifelte Momente, in denen der Frust über die eigene Situation und der Groll gegen Zoros Abwesenheit wuchs. Sie fühlte sich im Stich gelassen und hilflos.

Zumindest konnte sie sich an der Fröhlichkeit ihrer Tochter erfreuen. Sie entwickelte sich prächtig, brabbelte aufgeweckt vor sich her und war neugierig auf alles, was sie entdeckte oder zwischen die kleinen Fingerchen bekam. Daher zog es Tashigi gern auf ihren Spaziergängen durch den nahegelegenen Buchenwald. Der Sommer nahm einen langsamen Abschied. Die ersten dunkelgrünen Buchenblätter malten sich gelb und braun an. Ein kleiner Pfad schlängelte sich hindurch das Wäldchen bis an den wenig beachteten Naturstrand. Kaum ein Mensch verirrte sich hierher. Lediglich ein paar Fischer legten hier ihre Reusen aus oder Reiter ließen ihre Rösser durch die Brandung preschen. Hier konnte sie ungestört nachdenken und Taiyoko ihre Neugier befriedigen. Sand, Steine, Muscheln. Alles, was ein Kinderherz begehrte, fand sich hier.

„Wollen wir heute mal einen anderen Weg nach Hause gehen?“ fragte sie die Kleine.

Ihr Weg führte sie beide nicht zurück durch die Buchen und den Stadtpark, sondern weiter den Strand entlang über schneeweiße Dünen, welche von Kartoffelrosen überwuchert wurden. Noch eine Wegbiegung weiter und sie standen beide vor dem kleinen Leuchtturm am Westkap. Der Turm maß wohl gute vier oder fünf Meter Höhe. Ein kleines Häuschen schloss sich seiner Turmwand an und bot eine Kochzeile, einen großen Raum und ein winziges Bad seinen Gästen an. Tashigi kannte das malerisch anmutende Gebäude von ihren Patrouillengängen. Die Marine leistete sich nicht die Kosten eines Leuchtturmwärters, sondern ließ allabendlich einen Zweimanntruppe zum Turm gehen, das Feuer kontrollieren und wieder abrücken. Doch schon lange munkelte man, dass auch dieses Tun bald dem Ende entgehen und draußen auf dem Meer eine Leuchtboje die Arbeit des Turmes ersetzen würde. Doch diese Gerüchte waren auch schon einige Jahre her.

Erstaunt war sie, dass der Turm bereits außer Betrieb war. Und wie heruntergekommen das Gebäude aussah! Dabei dachte sie an die herrlichen Sonnenuntergänge, welche man aus dem Innenraum durch die großen Fenster sehen konnte. Ein Jammer, dass solch ein wirklich ruhiges und schönes Wohnobjekt so verkommen und unbewohnt vor sich her gammelte. Ein verrückter Gedanke schoss ihr durch den Kopf, welchen sie sogleich noch in die Tat umsetzen wollte. Sie nahm ihre Tochter auf den Arm und ging den Bohlenweg hinab nach Loguetown.
 

„Was willst du haben? Den Turm?“ Smoker saß mit seinen dreckigen Stiefeln auf dem Schreibtisch abgelegt in seinem Büro und paffte ungeniert vor sich her. Dabei überlegte er, ob es sich hier um einen Witz handeln sollte.

„Pensionswohnen wird auf Dauer zu teuer. Und der Turm hat ausgedient. Oder etwa nicht?“ entgegnete Tashigi keck.

Der Qualmer seufzte. Sicherlich hatte das Persönchen dort auf der anderen Seite des Schreibtisches Recht. Zudem war es gar nicht so dumm, mit diesem Piratenkind nicht mitten in der Stadt, sondern eher in Abgeschiedenheit zu wohnen.

„Die Marine wird den Leuchtturm sicherlich nicht verschenken. Auch wenn der vermutlich baufällig ist. Wer soll denn das Ding sanieren? Du mit deinen linken Händen?“

An der verfinsterten Miene Tashigis erriet der Admiral, dass er wohl einige empfindliche Nägel auf den Kopf getroffen hatte.

Noch einmal zog er kräftig an der Zigarre.

„Na schön. Ich werde mal im Hauptquartier anfragen.“

„Vielen Dank, Herr Admiral“, bedankte sich Tashigi höflichst und ließ sich noch sagen, dass sie in ein paar Tagen unten am Bürotresen sich eine Nachricht abholen könnte.

Die kommenden Tage sollten wie in Zeitlupe vergehen. Tatsächlich nahm sie nach einer Zeit des Wartens einen großen Umschlag entgegen. Darin fanden sich die Hausschlüssel und zu ihrer großen Freude auch die Umschreibungsunterlagen. Der Turm war nur der ihrige! Überschwängliche Freude durchfuhr sie, doch sie wagte es nicht, vor all den Soldaten, die sie noch von früher kannte, die Miene zu verziehen. Also ging sie wieder zurück zur Pension. Die Zeit des Packens wieder einmal hatte begonnen.
 

Mit Herzklopfen drehte sie den alten Eisenschlüssel zweimal im Schloss herum. Ein helles Knarren folgte, als sich die Tür in den Angeln bewegte. Sie war nicht fachkundig, doch was sie im Inneren des kleinen Leuchtturmhäuschens sah, war weniger erschreckend, als sie es erwartet hatte. Ja, die Farbe blätterte von den Wänden, die Türen knarrten, die Dachbalken ächzten im Wind und es zog leicht durch das eine der beiden großen Fenster. Doch der Ofen und das Wasser liefen. Sogar etwas Brennholz war noch da.

„Hier wohnen wir ab heute!“ sagte sie mit fester Stimme, welche eher sie selber motivieren als ihre Tochter unterrichten sollte.

Die ersten Tage in ihrem neuen Domizil verliefen ruhig und waren davon gekennzeichnet, sich häuslich einzurichten. Das eine oder andere Möbelstück würde sie noch auftreiben müssen. Doch fürs erste fanden ihre Habseligkeiten ordentlich aufgereiht am Fuße der langen Wandseite ihren Platz. Da waren Kleidung, Papiere, Kindersachen. Die Schwerter bekamen einen Extraplatz in der Zimmerecke die Camera Obscura, welche Tashigi erst noch nachdenklich in den Händen hielt. Ein unheimliches Ding, dachte sie. Sie macht Bilder, die Dinge zeigen, die der normale Mensch nicht sieht. Ob es mit diesem Apparat auch auf dieser Insel Mysterien zu entdecken gab? Tashigi beschloss, die Kamera öfters mal bei sich zu haben und sie zu probieren. Vielleicht gäbe es ja in einer der Vier-Blue-Läden auch Filme dafür. Das wäre wunderbar.

Genau das sollte nun untersucht werden. Zusammen mit ihrer Tochter zog sie in die Innenstadt. In der Nähe des Marktplatzes gab es eine Wandzeitung. So würde sie wenigstens immer auf dem Laufenden bleiben. Unruhen, Überfälle und Piratenangriffe im gesamten East Blue dominierten die Schlagzeilen. In der Bevölkerung machte sich eine hektische und ängstliche Stimmung breit. Zwar gehörte die Stadtgeschichte schon ewig mit der Geschichte der Piraten verwoben, auch war der Ort häufig Sitz von räuberischen Banden, jedoch hatte es noch nie zuvor Übergriffe gegeben. Man hoffte, dass die Marine die Insel sichern würde. Ein kleiner Artikel behandelte ein Kurzinterview mit Admiral Smoker, in welchem er in knappen Antworten Stellung zur aktuellen Lage auf den Meeren gab. Tashigi konnte sich gut vorstellen, mit welchem Missmut dieses Interview zustande gekommen war. Sie musste kichern.

Daneben hingen eine Unzahl von Steckbriefen. Natürlich waren auch die Strohhüte mit ihren Kopfgeldern vertreten. Tashigi betrachte die Fotos genau. Jetzt, wo sie die Piratenbande kennen und lieben gelernt hatte, sah man die Fotos mit anderen Augen. Plötzlich wies jeder der Steckbriefe auch eine Hintergrundgeschichte und eine Persönlichkeit auf. Es erfüllte sie mit einem Hauch von Stolz, ein Teil dieser Crew gewesen zu sein.

Es ging von der Wandzeitung weiter durch den Stadtkern, durch ein Wohnviertel mit reichen Kaufmannshäusern, über einen kleinen Fluss, welcher Loguetown durch durchschlängelte, und noch weiter durch das Künstlerviertel. Skulpturen, Bilder und alles, was man wohl mit größter Fantasie zur Kunst zählen konnte, wurden hier feilgeboten. Gern hätte Tashigi einen Blick dafür übrig gehabt, doch die kleinen Patschehände Taiyokos grabschten neugierig nach allem, was in Reichweite lag, und so zogen sie schnell weiter, um Schaden an den Kunstwerken in Grenzen zu halten. Ihr Ziel war so wie so weniger der Kunsthandel, sondern einer der vielen Vier-Blue-Läden.

So ein Laden war eine spannende Angelegenheit, denn jeder der Händler behauptete hartnäckig, dass all die Waren in seinem Geschäft ausnahmslos Originale aus einem der vier Blues wären. Jedes Stück wäre fleißig zusammengesammelt oder von Reisenden mitgebracht. Dementsprechend hohe Beträge wiesen die Preisschilder an den einzelnen Stücken auf. Über die Echtheit der Ware könnte man sicherlich lange debattieren, doch zu schauen, staunen und stöbern gab es immer etwas.

Sie besuchte mehrere dieser Läden auf der Suche nach passenden Filmen für ihre Kamera. Im fünften Laden wurde zu fündig.

„Filme für das alte Ding da?“ wunderte sich der Verkäufer. „Probier‘ mal die große Kiste dahinten durch. Da hat sich noch nie ein Abnehmer für gefunden.“

Er schien weder Ahnung von der Kamera zu haben, noch was diese bewirken konnte, doch für Tashigi war sofort klar, dass sie hier einen großen Schatz gefunden hatte. Die Kiste war randvoll gefüllt mit passendem Filmmaterial und die ISO-Nummer ließ ihre Augen leuchten: So viele Rollen mit hoher spiritueller Kraft. Nun lag es an ihr, ein verschlossenes Pokerface aufzulegen, um einen möglichst günstigen Preis zu erzielen.

„Was möchten Sie für die Filme haben?“ fragte sie direkt.

Der Mann hinter dem Tresen musterte sie von oben bis unten und legte nachdenklich den Kopf schief. Wenn diese Frau dort die ganze Kiste wollte, so musste der Inhalt doch wohl bedeutsamer sein, als er es jemals angenommen hätte. Das roch unter Umständen nach einem Supergeschäft.

Tashigi spürte, dass es in den Gehirnwindungen des Ladenbesitzers gerade um immer höher wachsende Preise ging. Sie versuchte überrumpelnd einzugreifen.

„Hören Sie. Die Kamera ist eine Massenfertigung. Die Produktion wurde schon vor Jahrzehnten eingestellt. Ich finde sonst keine Filme mehr. Doch so könnte ich das Erbstück meiner Urgroßmutter noch lange nutzen. Eine Kamera ohne Filme ist wertlos“, tischte sie dem Händler eine Lügengeschichte auf, wie sie nur Usopp einfallen könnte.

Der Plan ging auf.

„Na, dann nimm das Ganze mal für’n 50-Berry-Stück mit“, meinte dieser nur.

Zufrieden verstaute sie ihren frischen Neuerwerb in dem kleinen Ablagefach des Kinderwagens und verließ dann eilig den Laden, noch bevor der Händler merken würde, was er da eben zu welch viel zu günstigem Preise veräußert hatte.

Sie freute sich so sehr, dass ihrem Spürsinn zwischen den engen Gassen und all den Künstlern und Kunstwerken entging, dass sie einen neuen Schatten hatte.

Erst als es leerer in den Straßen wurde und das Stimmengewirr der wandelnden Kunstinteressierten abklang, machte sich ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend breit. Abrupt drehte sie sich um. Eine Hand am Katana, die andere am Kinderwagen.

„Wer ist da?“ rief sie mit energischer Stimme durch die Straße.

„Guten Abend, Gnädigste“, stellte sich eine kleine schlanke Gestalt vor. Sie zog dabei höflichst den Hut, verbarg sich aber dann doch lieber in ihrem hellen Sommermantel. Der Herr schien mittleren Alters zu sein und nicht den Eindruck eines einfachen Straßenräubers zu machen. Wenn er kriminelle Absichten hätte, so würde man ihn wohl eher in den Bereich der Versicherungsbetrüger und Steuerhinterzieher vermuten. Doch man wollte ja nicht voreilig fremden Leuten böswillige Dinge unterstellen.

„Gnädigste“, wiederholte er sich. „ Ich war vorhin zufällig in demselben Geschäft wie sie. Sie haben eine schöne Kamera. Ich interessiere mich für Antiquitäten.“

„Tatsächlich?“ Tashigi konnte die wahren Absichten des Ummantelten noch nicht ganz durchschauen.

„Ich schätze, ich werde ihnen wohl keine Offerte für den Apparat machen können? Ich würde Ihnen einen vorzüglichen Preis bieten.“

Ihr schwante, dass der Herr wohl um die wahre Funktion des Zauberkastens wusste. Doch verkaufen, würde sie niemals. Das war ihr von vorn herein klar.

Sie ließ sich von dem vermeintlichen Antiquitätenhändler eine Visitenkarte geben und war froh, ihn dann doch abgewimmelt zu haben.
 

Auf dem Rückweg begann sie sich dann doch zu ärgern. Verdammt, der Verkauf der Kamera hätte vermutlich auf einen Schlag ihre finanziellen Probleme gelöst. Sie haderte mit sich selbst, vielleicht doch noch einmal zu der Adresse auf der Visitenkarte zu gehen.

Die Sonne zauberte eine herrlich warmgetönte Atmosphäre durch die sich zur Ruhe setzenden Straßen, als sie sich gegen Abend zwischen die Wipfel der Alleebäume schob.

Ein schönes Bild, dachte sich Tashigi und wollte nun doch überprüfen, ob die Filme tatsächlich noch in Ordnung wären. Sie legte einen ein und kurbelte das erste zu belichtende Stück Film an die richtige Stelle. Dann sah sie durch den Sucher. Nichts geschah.

Vermutlich sind keine Geister hier, dachte sie weiter. Na, das wäre doch auch sehr beruhigend. Sie sah sich um. Es gab einige Straßen weiter einen Ort, der wurde von den Ortsansässigen gern gemieden. Dort lagen feinste Villen am Stadtrand. Die Oberschicht von Loguetown residierte hier abgeschottet vom restlichen Stadtleben. Selten verirrte sich mal ein Bewohner aus den anderen Stadtvierteln hierher. Doch das sonderbare waren weniger die Siedlung der Reichen, sondern inmitten des Stadtflüsschens, welcher hier aus den Wäldern in die Stadt übertrat, lag eine ebenso kleine bewaldete Insel. Sie maß im Durchmesser wohl knapp so groß wie ein halbes Fußballfeld zu sein, doch die Gerüchte und Erzählungen schienen unendlich. Man munkelte, die Insel wäre eine Wiege für Neugeborene und nachts höre man ihr lautes Weinen. Wenn dem so wäre, dann hätte Tashigi ein gutes Testbild für ihre Kamera.

So führte sie der Weg von Mutter und Tochter nicht direkt nach Hause, sondern machte einen Umweg. Still lag in dieser Abenddämmerung die kleine Insel vor ihnen. Nichts deutete auf geheimnisvolle Geschehnisse in der Vergangenheit hin.

Tashigi zückte die Kamera und spürte schon beim in die Hände nehmen, dass der Sucher die spirituelle Kraft der Filme nutzte und vibrierte. Der Suchkreis leuchtete blau auf. Hier war ein wahres Nest an verlorenen Seelen, die unruhig auf Erden wandelten. Trotz ihres Alters und der langen strapaziösen Reise schienen die Kamera und die neuen Filme in Ordnung. Tashigi machte ein Foto und war zufrieden.

Dennoch überlegte sie, ob man wirklich jedes Schicksal auf den Fotos enträtseln sollte. Oder ob es nicht etwa besser wäre, grausame Schicksale unbeleuchtet zu lassen.
 

Einige Tage später war es in den frühen Morgenstunden ohne Dämmerung, dass Taiyokos Weinen ihre Mutter aus dem Schlaf riss. Noch schlaftrunken sah sich diese um und war mit einem Schlag hellwach. Merkwürdige Geräusche mischten sich draußen zwischen die Brandung. Menschenstimmen machten die Runde. Piraten! Und sie landeten hier am Westkap!

Sofort war Tashigi auf den Beinen, zog sich etwas über und schnappte sich Taiyoko. Ob die Piraten sie beide wohl übersehen würden? Ein Knarren und Knarzen an der Tür beraubte sie der Hoffnung. Jemand machte sich dort am Eingang zu schaffen. Geistesgegenwärtig nahm sie das nächstgreifbare Katana und schon im nächsten Augenschlag, stürmte eine Handvoll finsterer Kerle herein, bereit alles zu zerstören.

Ein kaum hörbares Surren zerschnitt erst die Luft, dann die Leiber der Angreifer. Tashigi stürmte mit ihrer Tochter auf dem Arm ins Freie vorbei an den leblosen Körpern, die nun vor und in ihrer Haustür lagen. Sie spähte umher und vermutete noch weitere Angreifer in der Nähe der krüppligen Kiefern, welche bis an die Dünen heranreichten.

Entweder die oder wir, schoss es ihr durch den Kopf und sie rannte zielstrebig auf den vermeintlichen Feind zu, den sie da beim dem Kiefernpfad aufzuhalten vermutete. Mit allen Mitteln würde sie das beschützen, was sie liebte und ihr zuletzt geblieben war. Das schwor sie sich in diesem Moment.

Sie hob ihr Katana und holte zum Schlag aus, als plötzlich eine lang vermisste Stimme sie aufhielt:

„Warte!“

Starr stand sie dort und der untergehende Mond beleuchtete die feine Klinge in ihrer ganzen Reinheit. Ein unnatürlich weißer und wohliger Glanz strahlte von dem Schwert aus, wie sie ihn zuletzt gesehen hatte, als Zoro Luffy vom Schafott befreien wollte. Auf Wadoichimônji lag ein neues Versprechen.

Immer noch überrascht sah Tashigi auf einen Mann, der über und über vom Kampfe gezeichnet war. Aus den Augenhöhlen stach Dunkelheit. Die grünen Haare waren zerzaust und klebten vom eingetrockneten Blut zusammen. Insgesamt wirkte über allem eine große Müdigkeit und Kraftlosigkeit.

„Zoro?“
 

Noch ehe die Sonne so recht über die Horizontlinie gekrochen war, hatte Tashigi die Lage wieder im Griff. Der örtliche Bestatter hatte die Leichen der Piraten abgeholt, denn Tashigi brachte es dann doch nicht übers Herz, sie wie Abfall über die Klippe zu entsorgen, wie es Zoro gleichgültig vorgeschlagen hatte. Zudem hatte sie alles in ihrem Haus und Heim wieder zurechtgerückt, Zoros Wunden verbunden und für sich und ihr Kind das Frühstück bereitet. Zoros Gedeck stellte sie gar nicht erst mit an die Tafel. Ihr Freund war eingeschlafen und so lädiert, wie er aussah, würde es wohl Tage dauern, bis er wieder gesund und munter aufwachen würde. Sie ließ in schlafen.

Gut gestärkt ging es dann erst mal hinunter in die Stadt. Sie wollte sich ein Bild von den Geschehnissen der letzten Nacht machen. In einigen Straßenzügen herrschten noch die Trümmer der vergangen Stunden vor. Eingetretene Türen, zerschlagene Fensterscheiben, Blut. Die Piratentruppe musste weit größer gewesen sein, als zu Beginn angenommen.

Auf dem Marktplatz drängten und lärmten viele Menschen. Die halbe Bevölkerung war auf den Beinen und wimmelte wie ein Bienenschwarm umher. Man erhoffte sich von der Stadtverwaltung und der Marine Auskünfte. Tashigi kannte die beiden Personen dort oben auf der kleinen Rednerbühne. Der kleine untersetzte Herr saß sonst in der Passverwaltung des Rathauses und der lange, dürre musste regelmäßig für Admiral Smoker den Kaffee kochen und Akten sortieren. Warum nun diese beiden am frühen Morgen das schwere Los getroffen hatte, nun hier die Clowns zu spielen, blieb ihr unklar. So schaute sie noch eine Weile zu, wie die beiden verzweifelt versuchten, etwas Ruhe in die Menge zu bringen. Bereitwillig gab es Informationen über weitere vermutetet Angriffe, den Schutz von Mann und Maus und Schadensregulierung. Doch Tashigi war das Gewühl der Leute an diesem Morgen zu viel und das Gerede gerade wenig interessant. Sie drängte sich weiter durch die Massen bis sie es in die ruhigeren Seitenstraßen geschafft hatte, wo es ein kleines Ecklädchen aufzusuchen galt.

Die messingfarbigen Glöckchen über der Eingangstür wurden wild durcheinander gebracht und klingelten aufgeregt, als Tashigi die Ladentür von Herrn Picos Laden öffnete. Schnell schloss sie diese wieder, denn schon beim letzten Male gab es für den Ladenbesitzer sofort einen großen Aufreger: Durchzug durch die offenen Ladentür. So viel Unfreundlichkeit war ihr selten untergekommen, doch diesem Herren eilte der Ruf voraus, in besonders kurzer Zeit besonders schnell Fotos entwickeln zu können zu einem besonders günstigen Preis. So kam man als Fotograph kaum um Herrn Pico herum.

Nachdem er den Abholschein studiert hatte, schlurfte er ins Hinterzimmer und kam schon bald mit einer Fototasche zurück.

„Sie haben ja komische Motive. Zum Teil sind die Bilder auch doppelt belichtet worden. Geht der Transporteur ihrer Kamera vielleicht nicht mehr richtig?“, fragte er mürrisch. Tashigi warf einen kritisch prüfenden Blick auf ihre Aufnahmen.

„Nein, Nein. Es ist alles in bester Ordnung. Das doppelte Belichten ist Absicht, um zwei Motive zu kombinieren“, log sie. Es gab keinen Grund, Herrn Pico über die Bauart und die Funktion einer Camera Obscura aufzuklären.

„Also, ich finde die Bild spannend“, warf nun eine nebenstehende Kundin ein, welche neugierig über Tashigis Schulter geschaut hatte.

„Sind sie Künstlerin? Also, um die Motive so exakt übereinander lappen zu lassen, also, das erfordert schon hohe technische Kenntnisse der Fotografie“, schnatterte die Dame weiter.

„Also, die Bilder passen gut in meine aktuelle Galerieausstellung. Würden sie ihr Arbeiten vielleicht dort präsentieren wollen? Also, was sagen sie?“

Tashigi bekam einen hochroten Kopf, denn von Fotografie verstand sie wenig und künstlerisch begabt war sie schon gar nicht. Doch sie witterte eine gute Gelegenheit, ihrem verhungerten Sparschwein ein paar Berrys zu gönnen. Durch eine Ausstellung könnte wohl der ein oder andere kleine Taler klingeln.

„Nun, ich würde mir ihre Galerie gerne ansehen und auch das Angebot im Detail mit ihnen besprechen“, stotterte Tashigi heraus.

„Ah, ich sehe. Also, sie sind es gewohnt, ihre Werke zu vermarkten“, plapperte die Dame mit den vielen „Alsos“ weiter.

„Lassen sie sich von der nicht übers Ohr hauen“, murrte Herr Pico weiter, ließ sich von Tashigi für seine Entwicklungsarbeiten entlohnen und drehte sich dann dem nächsten Kunden zu, der sich eine Kamera zeigen lassen wollte.

Tashigi, Taiyoko und die Also-Frau waren da schon längst auf dem Wege die Straße entlang. Tashigi hätten es schon fast vermuten können, dass sie das Künstlerviertel ansteuerten. Doch verwundert stellte sie fest, dass der Also-Frau wohl nicht Inhaberin eines Hinterhofes mit billigem Malereiramsch war, sondern die hellen und großzügigen Räume ihrer Galerie lagen auf der Hauptstraße des Viertels, welches als besonders luxuriös galt. Wer seine Bilder hier aushängen konnte, der hatte für die nächsten Jahre ausgesorgt. Zumindest wurde so in der Bevölkerung geredet.

Tatsächlich konnte man bei Frau „Also“ aktuell viele Werke vorfinden, die sich im Großen und Ganzen dem Thema „Schwarze Mystik“ verschrien hatten. Da gab es Voodoo-Puppen, Hexenhüte, Abbilder von Friedhöfen und dunklen Messen, bunte Teufel und Fabelwesen.

„Also, die Leute fahren gerade komplett ab auf diese Thema. Also mir hat ja davor die zeitlose Kunst als neue Trendmode besser gefallen. Also, es läuft hier so. Sie legen die Preise fest und ich bekomme von jedem Bild eine festgelegte, prozentuale Provision. Ich lege ihnen Abrechnungen vor und melde mich umgehend, wenn ein Bild verkauft ist“, schlug die Galeristin vor.

Nun musste Tashigi auf der Hut sein. Immerhin könnte die Also-Frau alles behaupten, zu welchen Preisen sie etwas verkaufen würde und später ihr nur einen geringen Teil überlassen. Sie dachte fieberhaft nach, während sie weiter die einschlägigen Preise der bereits ausgestellten Kunst studierte. Ihr Sparschwein schaltete sich in ihre Überlegungen ein und so musste sie nun pokern.

„Ich bin mir unsicher, ob meine Bilder hier hineinpassen. Sie sind doch um einiges höherwertiger. Ich denke, das werden sie erkannt haben“, sagte Tashigi in einem ruhigen Ton und ließ etwas Hochmut mitschwappen.

„Gewiss meine, Liebe, gewiss. Also, es wäre mir eine große Ehre, wenn sie hier ausstellen würden“; versuchte Frau „Also“ noch einmal das Gespräch zu beeinflussen, denn ihr wurde gewahr, dass Tashigis Pokerei eine harte Nuss war.

Letztendlich einigten sie sich auf eine angemessene Provision und Tashigi ließ die frisch entwickelten Bilder gleich vor Ort. Zu ihrer großen Freude sollte sie schon wenige Tage später für das erste verkaufte bild ein hohes Sümmchen an Berrys ausgezahlt bekommen.
 

Ebenso wenige Tage später sollte es oben im Leuchtturmdomizil passieren, dass Zoro gut genesen wieder erwachte. Und obgleich sie sich so nahe standen, fanden sie anfänglich doch keine Worte für einander bis ihr die Geduld platzte. Sie überschüttet ihn mit Fragen, ob er sich herumgetrieben hätte und ob ihm denn alles so herzlich egal gewesen wäre, wie es ihr oder gar dem Kinde ginge.

Und so gab Zoro unüblich seiner Art in kurzen, knappen Sätzen wieder, was sich bei ihm so zugetragen hatte.

Wie er in der dunklen Eiswüste auf Smoker traf, weil dieser auch Hanyô-Blut in seinen Adern hätte. Wie er selbst alles vergessen hatte, aber Smoker aus Tashigis Buch vorlas. Wie sie zum vergessenen Königriech fuhren und One Piece fand. Und wie sie dann das Geheimnis der Prismen lösten. Dann erzählte er von ihrem gemeinsamen Weg zur Kröte und deren Sieg über sie. Nach dem Sieg hätten sich dann jedoch ihre Wege getrennt. Smoker wollte nach Loguetown zurückkehren und er selbst machte sich wieder auf den Weg zu Kivi, welcher im verlorenen Königreich wartete. Dort setzten sie die Prismen wieder zum weißen Licht zusammen. Dadurch kam die Welt wieder in die Gänge. Es war auch das Ende der Prismenträger. Es hatte ihn selbst sehr gewundert, wie lange aber die Nachwirkungen der Prismen noch inne hielten. Und so kam er mit seiner Erzählung letztendlich bei dem Streit auf der Thousand Sunny und seiner letzten Reise hierher an.

Währenddessen hatten Tashigis Ohren geglüht, so spannend war die Geschichte gewesen. Nun wiederum erzählte sie ihm, wie es ihr ergangen war. Ihr Rausschmiss aus der Marine, ihr Umzug hierher, die Nöte von der Arbeitssuche mit Kind und die neue Geldquelle mit den Fotos.

Zoro gab zu bedenken, dass man auf den Bildern die Geister von real existierenden Menschen sehen würde. Es könnte passieren, dass vielleicht ein naher Angehöriger seinen lieben Verwandten erkennen und verwirrt sein könnte. Sie solle sich darauf gefasst machen, dass sie hier mal in Erklärungsnöte kommen könnte. Da konnte sie ihm nur Recht geben. An diese Möglichkeit hatte sie noch nicht gedacht. Sie versprach, bei der Auswahl der Bilder vorsichtiger zu sein.

Zoro hatte seine Schwerter entdeckt. Er nahm sie bedächtig an sich und zog eines nach dem anderen aus der Scheide, um sie gründlich in Augenschein zu nehmen.

„Du hast sie wirklich gut verwahrt“, lachte er sie an und Tashigi freute sich über solch ein Lob.

„Hast du den Glanz gesehen?“, fragte er sie. Sie nickte.

Nach einer Weile schob er Wadoichimonji wieder zurück in die Schwertscheide und hielt es ihr hin.

„Hier, es hat dich als neuen Besitzer ausgesucht.“

„Was? Das kann ich nicht annehmen“, warf sie ein, tat dann aber unter Protest, wie ihr geheißen wurde. Dann deutete Zoro auf einen kleinen Seesack, von welchem Tashigi zuvor noch kaum Notiz genommen hatte.

„So gut, wie du auf meine Schwerter geachtet hattest, so gut hat es dein Buch bei mir leider nicht gehabt“, musste er kleinlaut zugeben, als er Tashigis Aufzeichnungen hervorkramte. Vollkommen zerfleddert und geknickt kam aus dem Sack ein Stapel beschriebener Papiere zutage.

„Ach, Hauptsache ist doch, sie sind wieder da“, lachte sie.

Dann schickte sie Vater und Tochter hinaus zum Strand.

„Sie spielt gerne dort. Dann lernst du sie besser kennen“, gab Tashigi dem neugewonnenen Vater mit auf den Weg.
 

Die nächtlichen Herbststürme trieben Regen übers Land und rüttelten die Blätter von den Bäumen. Tashigis Bilderverkauf lief zufriedenstellend und ernährte die dreiköpfige Familie. Es blieb sogar etwas von dem Geld übrig, was Tashigi gern in ihr kleines Häuschen investieren würde. Der Winter kam mit großen Schritten näher und da sollte es warm sein.

Eines Morgens stand Zoro an die Hauswand gelehnt, noch den Becher Kaffee in der Hand und spähte aufs Meer. Er tat es so konzentriert, dass Tashigi aufmerksam wurde.

„Hast du etwas entdeckt?“

„Ich schätze, wir bekommen bald Besuch. Noch gut einen Tag und sie sind da“, gab er zurück.

„Du meinst… Die Sunny kommt?“ Helle Aufregung stieg in Tashigi auf. Einerseits freute sie sich sehr, ihre lieben Freunde wiederzusehen. Andererseits wusste sie aber auch über die Differenzen zwischen Luffy und Zoro Bescheid. Ihr war unklar, weshalb die Strohhüte hier auftauchten und ob sie über Zoros Anwesenheit im Bilde waren.
 

Entgegen aller Befürchtungen Tashigis sollte die Ankunft der Strohhutbande jedoch ein großes Hallo werden. Und da die Strohhutbande nicht die Strohhutbande ohne ein großes Fest wäre, wurde sogleich eines vor den Toren des kleinen Leuchtturms organisiert. Schnell prasselte zu den frühen Abendstunden ein Lagerfeuer und Sanji tischte die herrlichsten Leckereien auf. Schon bald saßen alle zufrieden speisend um das Feuer und tauschten sich über die Dinge aus, die sie seit ihrer Trennung erlebt hatten.

Weit waren die Strohhüte nicht gekommen. Hier und da hatte sie der Weg über das Meer geführt. Viele Inseln hatten sie erforscht, doch ihrem Traum, Raftel zu finden, waren sie nicht näher gekommen. Doch die neuen Geschichten konnten den ganzen Abend füllen. Besonders Usopps Ausführungen verliehen ihnen eine ganz eigene Dramatik.

„Vermisst du das Reisen nicht, Tashigi?“ fragte Chopper.

„Ja, sehr sogar. Vielleicht werde ich es auch irgendwann wieder tun, wenn Taiyoko groß ist“, überlegte sie ins Blaue hinein.

„Du weißt doch. Ich will alle legendären Schwerter finden“, lachte sie und trank noch einmal einen kräftigen Schluck von dem sündhaft süßen Rotwein. Der Smutje hatte aber wirklich immer das allerbeste in seinem Lebensmittellager, was es auf der ganzen weiten Welt gab.

„Aber erst einmal muss da oben bei dem Leuchtturm etwas passieren. Ich glaube, der ist nicht mehr so richtig winterfest“, ergänzte sie seufzend.

„Aber das ist doch gar kein Problem. Du hast doch uns beide. Stimmt’s, Usopp?“ warf Frankie zuvorkommend ein. „Was soll denn gemacht werden?“

Schon am nächsten Tage sollte sie das kleine Häuschen am Turm nicht mehr wiedererkennen. Alles war gemalert, die Fenster gerichtet, das Dach repariert. Und da Frankie ein Perfektionist war, glänzte das Häuschen mit einem nagelneuen Anbau und einer Veranda mit Blick über das Meer.

„Ein einziges Zimmer war ja inakzeptabel“, stellte er der Hausbesitzerin den Anbau vor, in dem zwei Räume und das Bad von nun an befanden.

„Und er die großartigen Erfindungen und das Design“, ergänzte Usopp ausführend über das Werk.

Tashigi konnte Freudentränen nicht verbergen.
 

Inmitten der Nacht saßen Zoro und sie noch lange auf der Veranda. Der Mond spiegelte sich auf der ruhigen See. Der Wind hatte gedreht und kam vom Lande, so dass es mild war.

„Die Sunny legt morgen früh wieder ab.“

„Ja, das ist schade.“

Eine lange Pause des Schweigens herrschte.

„Vorhin habe ich gesehen, wie Luffy und du dich unterhalten hattest. Du fährst mit, oder?“

„Hm, ja. Er hat sich wieder eingekriegt. Und sonst kommt er ja nie nach Raftel.“
 

In den frühen Morgenstunden, als die Sunny ablegte, herrschte eine dicke Nebelsuppe. Sanji kam nicht umher, Zoro aufzuziehen, er solle sich bloß nicht verlaufen oder gar das falsche Schiff besteigen. Doch er erntete nur einen genervten Seufzer.

„Mach’s gut. Und melde dich sofort, wenn etwas ist. Ich bin dann sofort da. Das weißt du, oder?“

Die Umarmung war lang und still, bis sie sich gänzlich verabschiedeten.

Obwohl die Sunny nach wenigen Augenblicken vom Nebel vollkommen verschluckt wurde, starrte Tashigi noch lange auf die weiße Wand, als würde sie hoffen, dass sie die Sunny sogleich wieder freilassen würde. Die Ungeduld ihrer Tochter veranlasste sie dann doch, den Anlegeplatz zu verlassen.
 

Zurück auf dem Leuchtturm staunte sie nicht schlecht. Chopper hatte Pflanzensamen vergraben, welche er einst mal irgendwo von irgendwem bekommen hatte. Sie konnte sich nicht mehr genau dran erinnern, denn zu viele Geschichten war am Lagerfeuer erzählt worden. Nun zeigten sich in der kurzen Zeit schon erste Triebe. Ein kleiner Elfenbein-Kirschbaum wuchs dort und erst viele Jahre später würde dieser Baum sein wahres Geheimnis offenbaren. Sein Honig würde eine Delikatesse und wirksam gegenüber Krankheiten aller Art sein.
 

Der Herbst zog vorbei. Die ersten Flocken fielen vom Himmel. Es wurde Zeit, sich in dicke Wintermäntel zu hüllen, wenn man sich vor die Tür wagte. Kühle Winde empfingen einen und röteten die Wangen.

„Komm, wir müssen noch etwas aus der Stadt abholen“, sprach Tashigi zu ihrer Tochter, welche fröhlich in dem ersten Schnee ihres Lebens herumkrabbelte, aber schon bald zu weinen begann, da die weiße Pracht für ihre kleinen Hände ungewohnt kalt war.

„Du Dummerchen sollst doch deine Fäustlinge anbehalten“, tadelte sie die Kleine lachend. Sie setzte sie auf den Schlitten und zog sie hinunter durch viele Straßen, wo sie an einer Buchbinderei Halt gemachte.

Zwar hatte sie sich über den Wiedererhalt ihrer Aufzeichnungen gefreut, doch ihr Zustand passte nicht in ihr Ordnungssystem. Viele Abende hatte sie also damit verbracht, die Seiten neu zu ordnen, zu kleben oder manchmal auch komplett abzuschreiben. Um dem ganzen Werk eine Krone aufzusetzen, sollte es nun gebunden nicht noch einmal durcheinander geraten.

Ehrfürchtig nahm sie vom Buchbinder ein schweres Buch mit 271 Seiten entgegen. Auf dem mit lederüberzogenen Einband prangte der güldene Buchtitel. Vielleicht würde sie es irgendwann einmal ihrer Tochter geben.

Voller Stolz schlug sie die erste Seite auf und las:
 

„1 – Die Nachricht

Es goss in Strömen und der Sturm fegte alles mit sich durch die leeren Straßen, was sich ihm in den Weg stellte. …“
 

> Ende <



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kruemelmonstaa
2018-01-07T10:51:09+00:00 07.01.2018 11:51
Wow! Ich bin wirklich begeistert. Man merkt durch die ganze Geschichte hindurch, wie viel Herzblut und Zeit darin steckt. Die Story ist einfach klasse und irgendwie macht es mich traurig, dass der erste Teil jetzt zu Ende gegangen ist. Ich habe von Anfang an mitgefiebert und mir immer wieder Sachen ausgemalt, wie es denn jetzt weitergehen könnte und du hast jedes Mal meine Vorstellungen übertroffen! Erst befürchtete ich, dass die Geschichte ohne ein Happy End enden würde, aber irgendwie hat sie doch ein recht schönes und gleichzeitig etwas trauriges Ende.
Ich hoffe man bekommt im zweiten Teil wieder ganz viel Zorro und Tashigi Zeit. Die Entwicklung der Beziehung von ganz am Anfang bis jetzt zwischen den beiden hat mir persönlich mit am besten gefallen.
Mal sehen was der zweite Teil so an besonderen Abenteuern bereit hält. Leider werde ich den Teil nicht so schnell verschlingen können, wie den ersten. Zumal die Uni wieder anfängt und bald die Klausuren vor der Tür stehen.

Ich bin gespannt wie es weiter geht
Liebe Grüße
Kruemelmonstaa
Antwort von:  sakemaki
07.01.2018 12:01
Vielen Dank! Solch überschwänglich lobenden Kommentare flutschen 'runter wie Öl! :-)))
Da du nicht von Beginn an dabei warst, mag ich noch kurz etwas zu dieser fanfic erzählen, weil es meine erste fanfic überhaupt war. Eigentlich sollte die Geschichte nach rund 20 Kapiteln enden, nämlich dort, wo sich Tashigs und Zoros Wege in Loguetown nach Luffys Rettung wieder trennen. Doch der Leserzuspruch war so riesig (konnte ich mir gar nicht vorstellen o_O), dass ich noch 40 Kapitel dranhängte. Ja, es hat mir so unglaublich viel Spaß gemacht. Man merkt auch, dass ich mit jedem Kapitel besser und sicherer wurde. Doch auch irgendwann ist jede Geschichte zu ende, und ich hatte privat eh kaum Zeit zum Schreiben. Raftel 2 entstand dann, weil viele wissen wollten (so wie du), wie es denn nun weitergeht. Ich hoffe, Raftel 2 enttäuscht dich nicht. Ich finde, dass der 2. Teil wesentlich kompakter und zusammenhängender geschrieben wurde, als der 1. Teil. Da hatte ich mehr Erfahrung.
Also viel Spaß damit!

LG Susanne
Von:  Tsumikara
2013-10-08T17:52:55+00:00 08.10.2013 19:52
Jetzt habe ich es gelesen und will nicht das es aufhört.
So oft war ich auf ein weiteres Kapitel gespannt und so oft habe ich mitgefiebert.
Es ist echt schade, dass es schon vorbei ist, aber ich finde es super schön, dass Zoro doch noch mal zu allein - besonders zu Tashigi - kommen konnte. Zwar ist es schade, dass Zoro mit Luffy wieder weiter segelt, aber natürlich ist es auch schön. Immerhin gehören die beiden ja zusammen. Was man aber auch zu Tashigi und Zoro sagen kann.
Es wäre echt super, wenn es eventuell einen zweiten Teil geben würde und Taiyoko ihren Vater und die ganze Bande kennenlernen könnte. Aber es ist natürlich deine Sache, ob es einen zweiten Teil geben wird oder nicht.

Jedenfalls ist das hier eine der wunderbarsten Geschichten zu dem Pairing Zoro und Tashigi, die ich je gelesen habe und ich liebe dieses Pairing einfach ♥.♥

Schreib weiter so tolle und wunderbare Geschichten :)
Von:  einfach_Antonia
2013-09-12T10:13:25+00:00 12.09.2013 12:13
Es hat mich jetzt einige Zeit gekostet, um wirklich zu begreifen, dass das hier jetzt zu Ende ist q.q
Ich will das nicht. Sofort weiterschreiben!!!!

Nein xD Schon okay, irgendwann hat alles ein Ende :) Und ich muss sagen auch, wenn ich es nicht so super finde, dass Zorro wieder gegangen ist, aber ich sehe ein das er muss und du hast diese wundervolle Geschichte zu einem wundervollen Ende gebracht und ich bin super stolz auf dich!
Ich werde diese Geschichte wohl immer mal wieder lesen, weil sie einfach von Anfang bis Ende so wundervoll ist, sie ist spannend, es ist nicht immer gleich offensichtlich was als nächstes kommt.
Ich liebe sie und ich danke dir für diese Geschichte :-D
Von:  fahnm
2013-08-28T21:06:53+00:00 28.08.2013 23:06
Hammer Story^^
Von:  pbxa_539
2013-08-28T09:06:49+00:00 28.08.2013 11:06
Kommentar...fällt mir nicht leicht.
Es ist gefühlte zwei Jahre her, seit ich diese Geschichte zum letzten Mal gelesen habe.
Bei längeren Pausen zwischen den Updates mache ich das ja immer, um wieder einen Zusammenhang zu kriegen. Dieses Mal brauchte ich das nicht, ich hab mich überraschend schnell wieder in die Geschichte gefunden (werd sie trotzdem die Tage nochmals komplett lesen, dann kann ich das eine oder andere im Kommentar ergänzen).
Doof ist für mich natürlich, dass ich mich selbst gespoilert habe, als du seinerzeit mal ne grobe Zusammenfassung über die letzten Kapitel inkl. dem Ende geschrieben hattest.
Tashigi als Fotografin, was ich davon nun halten soll, weiß ich nicht so wirklich. Aber sie muss ja irgendwie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Direkt von der Inhaberin einer Galerie (Frau "Also" hihi) angesprochen werden, ist wohl etwas, wovon wir alle mehr oder weniger träumen. Da kommt einer und erfüllt uns direkt den Traum des Lebens (sofern er es denn ist).
Dass sie im Leuchtturm wohnt, finde ich gut, auch dass er von Usopp und Franky auf Vordermann gebracht wurde. Und dass Smoker letztlich dafür gesorgt hat, dass sie dort wohnen kann.

Schade finde ich nun wiederum, dass Zoro doch nicht so lange bei Tashigi und ihrer gemeinsamen Tochter bleibt. So sieht er ja gar nicht, wie sie aufwächst. Andererseits ist es auch verständlich, dass er auf die Sunny zurückkehrt, um mit seinen Freunden über die See zu fahren.
Jetzt, zurückblickend, muss ich aber sagen, dass ich vom Ende der Story eigentlich erwartet habe, dass die Strohhüte die Insel Raftel finden (was immer dort ist, sei mal dahingestellt).
Immerhin dreht sich die Story im Kern ja um diese Insel. Dass du das offen lässt, lässt eigentlich auf ne Fortsetzung hoffen (ha ha).
Vielleicht ja mal irgendwann als Rückblick in Form eines One Shots. Oder Tashigi schreibt noch mehr Bücher, basierend auf Zoros Erinnerungen. Wie der sein Hirn behalten konnte, ist mir übrigens ein Rätsel, normalerweise hätte er doch auch eines der Kali-Kinder werden müssen, oder nicht? Ungelöste Geheimnisse...oider es ist zu lange her, dass ich was gelesen hab *murmel
Aber gut ist, dass die Story endlich ihr wohlverdientes Ende bekommen hat.
Der Kreis schließt sich und alles beginnt von vorn...hat doch was.


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