Kapitel 1
Kapitel 1
Die drei waren nun seit einigen Wochen unterwegs und so langsam machte sich der Tourkoller breit. Die Ansangen auf der Bühne entgleisten immer öfter und auch im Bus hatte man meist nur ein Thema:
Bela: „JAN?“
„Ja“, entgegnete der Blonde.
„FICKEN?“
Jan grinste: „Hier und jetzt?“
„Na, klar“, kam es von Bela. „Rod biste dabei?“
Rod blickte von seinem Laptop auf und schüttelte den Kopf. „Hab zu tun.“
Bela und Jan sahen sich an.
Bela nickte Jan zu. Beide standen leise auf und schlichen zu Rod, der inzwischen wieder in seine Emails vertieft war. Jan hielt Rod von hinten fest, während Bela sich grinsend an Rods Hals zu schaffen machte und ganz vampirlike seine Zähne darin vergrub.
Rod zappelte verzweifelt. „Jungs, lasst den Scheiß.“
Beide lachten und nachdem Bela dem Jüngeren einen Knutschfleck verpasst hatte ließen sie von ihm ab.
Rod war leicht genervt. „Ach Jungs geht nen Porno gucken und lasst mich hier arbeiten“, seufzte er.
Nach einer Weile stand Farin auf und holte sein Buch.
„Na prima“, sagte Bela, „und was mach ich jetzt?“
Er bekam keine Antwort, da Rod gerade eine Email las und Farin bereits in sein Buch vertieft war.
„Dann schlaf ich halt“, murmelte Bela beleidigt.
Kurze Zeit später hörte man ein leises Schnarchen.
Nach einiger Zeit kamen die drei am Hotel an. Bela schlief noch immer.
Farin weckte ihn: „Bela? Aufwachen! Wir sind daha.“
Er wuschelte seinem Kollegen durch die dunklen Haare. Dieser gab ein paar komische grunzende Laute von sich und rieb sich die Augen.
Er reckte sich. „Ah, mein Nacken“, stöhnte er. „Ich hab einen steifen Nacken.“
„Solang nur der Nacken steif ist“, gab Farin einen trockenen Kommentar ab.
„Das ist alles eure Schuld“, schimpfte Bela. „Wenn ihr nicht solche Langweiler wärt, hätte ich nicht geschlafen und dann hätte ich jetzt keinen steifen Nacken.“
„Ach Bela-Mausi, wenn du brav bist massier ich dich heut Abend“, säuselte Farin.
„Da komm ich drauf zurück“, murrte Bela.
Die Vorstellung von Jan massiert zu werden gefiel ihm sehr. In letzter Zeit sehnte er sich nach einem Menschen mit dem er Zärtlichkeiten austauschen konnte. Das lag wohl am Tourkoller. Da war einem selbst der Gitarist gut genug.
Obwohl, das war jetzt gemein. Bela mochte Jan sehr gerne und hatte seit längerem das Gefühl, dass er nicht nur freundschaftliche Gefühle für ihn hegte. In letzter Zeit dachte er immer öfter darüber nach, wie es wohl wäre ihn zu küssen. Und die ständigen Blödeleien auf der Bühne und vor der Crew machten das Ganze nicht besser. Er fragte sich wie es wohl wäre von ihm berührt zu werden, nicht aus Spaß sonder...
Bela war ganz vertieft in seine Träume, so dass er gar nicht mitbekam, das Jan schon eine Zeit lang auf ihn einredete.
„Felse, hörst du mir überhaupt zu?“
„Äh, sorry war grad in Gedanken.“
„Hat dich der Vorschlag mit der Massage so ins Träumen gebracht“, neckte Jan ihn.
Bela wurde leicht rot, zwang sich aber zu einem Grinsen und streckte Jan die Zunge heraus.
Im Hotel zog sich erst mal jeder auf sein Zimmer zurück. Schließlich hockten sie fast ständig aufeinander, da brauchten sie auch mal Zeit für sich.
Jan legte das Buch beiseite und sah auf die Uhr 21.30 Uhr. Er überlegte, ob er noch ein bisschen spazieren gehen sollte, aber dann fiel ihm etwas ein.
Er stand auf und verließ sein Hotelzimmer.
