Kapitel 5
Heute mussten die 3 sich eine Umkleidekabine teilen. Wie zu erwarten herrschte Schweigen. Weder Farin noch Bela konnten sich dazu durchringen auf den anderen zuzugehen. So bliebt es bei einem kurzen „Hallo“ und jeder beschäftigte sich scheinbar eifrig damit sich auf das Konzert vorzubereiten.
Rod runzelte die Stirn. Das konnte ja heiter werden.
So schlimm wie Rod vermutet hatte wurde das Konzert dann doch nicht. Farin und Bela waren eben Profis und sehr bemüht, dem Publikum eine gute Show zu bieten. Die üblichen Späßchen blieben zwar heute aus und man konzentrierte sich mehr auf die Musik, aber wenigstens fingen die beiden nicht an zu streiten.
Nach dem Konzert gingen sie alle 3 in die Kabine. Bzw. Farin und Bela gingen in die Kabine. Rod blieb in der Tür stehen und beobachtete die beiden.
„So! Ihr redet jetzt miteinander!“ sagte Rod energisch.
Die beiden sahen ihn an. „Du kannst uns doch nicht dazu zwingen,“ sagte Farin.
„Und ob ich das kann. Ihr kommt nicht eher hier raus, bevor ihr euch nicht ausgesprochen habt!“ Mit diesen Worten verließ Rod den Raum, schloss die Tür und drehte den Schlüssel herum.
„Rod sag mal spinnst du?“ schrie Bela. „Mach sofort die Tür auf!“
Aber Rod dachte gar nicht daran.
„Ich geh duschen,“ sagte Farin ziemlich ruhig.
„Ich geh zuerst,“ sagte Bela.
Farin grinste dreckig: „Wir können ja zusammen gehen.“
Bela starrte ihn an. „Du spinnst wohl! Denkst du eigentlich immer nur an Sex?“
Bela ging ins Bad und ließ Jan einfach stehen.
Als Bela aus der Dusche kam, sah Farin ihn an.
„Warum bist du eigentlich so sauer auf mich?“ fragte der Blonde.
„Wenn du das nicht weißt bringt das eh nichts.“
„Aber was hab ich denn gemacht? Ich hab dich heute morgen geweckt und du hast mich die ganze Zeit angeschnauzt.“
Bela funkelte ihn böse an. „Jetzt willst du mir die ganze Schuld in die Schuhe schieben? Du bist so ein Arschloch, weißt du das eigentlich.“
Jan wurde langsam wütend. „Wenn du mir mal bitte verraten würdest was ich ach so schlimmes getan habe! Nur weil du immer zuviel trinkst und es dir dann nicht gut geht musst du das nicht an mir rauslassen.“
„Ach und du bist besser ja? Nimmst gleich das erstbeste Flittchen mit ins Hotel,“ schrie Bela.
„Ach, bist du etwa eifersüchtig?“
„Und den Abend vorher hast du mit mir geschlafen.“ Bela war plötzlich sehr leise geworden.
„Für dich wars doch eh nur ein One-Night-Stand.“ Farin klang verletzt.
„Du bist doch einfach abgehauen! Ohne ein Wort.“
Farin sah ihn an. „Soll dass heißen“, er schluckte, „soll dass etwa heißen, dass es für dich mehr war?“
Bela senkte den Kopf. Jan kam näher. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Ich wollte ja mit dir reden, aber du hast es gleich als reine Sexsache abgestempelt, da, da, da hab ich gedacht.“
Bela hob den Kopf und sah direkt in Jans Augen. Er sah soviel Liebe und Sehnsucht, dass es keiner weiteren Worte mehr bedurfte.
Er zog den Größeren zu sich und küsste ihn. Gefühlvoll und zärtlich. Er konnte ihm nicht sagen, was er für ihn empfand, aber er konnte es ihm zeigen.
Jan erwiderte den Kuss beinahe zurückhaltend. Als sie sich voneinander lösten sagte Jan: „Es tut mir leid, ich war so ein Idiot.“
„Ich war mindestens ein genauso großer Idiot.“ Bela lächelte.
„Ich kann so was nicht gut“, sagte Jan, „aber ich muss dir was sagen.“ Fast schon schüchtern blickte er den Älteren an. „Ich, ich liebe dich“, flüsterte Jan.
Bela sah ihm tief in die Augen. „Ich dich auch Jan.“
Vor der Tür stand Rod. Langsam machte er sich Sorgen. Anfangs hatten sie sich angeschrieen, aber jetzt war schon eine ganze Weile gar nichts mehr zu hören.
Plötzlich klopfte es von innen an der Tür. „Rod kannst du uns bitte mal rauslassen.“
Rod drehte den Schüssel herum und öffnete die Tür. Ein breit grinsender Bela kam mit einem noch viel breiter grinsenden Jan an der Hand auf ihn zu.
Rod sah die beiden fragend an.
„Also Rod, wir müssen dir was sagen,“ fing der Blonde an.
„Ab jetzt wird sich wohl einiges ändern in der Band, “ fuhr Bela fort.
Rod sah die beiden entsetzt an. Was hatte das jetzt schon wieder zu bedeuten.
Die beiden grinsten sich an und dann küssten sie sich. Rod sah erstaunt von einem zum andern.
Bela legte Jan den Arm um die Hüfte. „Wir haben uns wieder vertragen und das wollen wir jetzt feiern.“
Rod hatte inzwischen begriffen was da eigentlich vorgefallen war und lachte. „Prima, lasst uns ins Hotel fahren und an der Bar etwas trinken.“
„Jan und ich würden erst mal lieber alleine feiern Rod, im Hotelzimmer.“ Bela grinste.
„Und morgen gehen wir dann alle zusammen aus,“ sagte Farin.
„Ach kommt her ihr beiden.“ Rod umarmte seine Freunde. „Ich freu mich so für euch. Wirklich.“
So, das ist jetzt sozusagen das Ende. Aber in ein paar Tagen wird es noch ein Bonus Kapitel geben. Das wird allerdings adult und handelt von Belas und Farins Versöhnungsnacht.
